Sven: „Kommen wir zu unserem nächsten Segment! Die Newcomer im zweiten Halbjahr des Jahres!“

Pete: „Denn da haben direkt mehrere Herren direkt einen Impact gehabt. In aller erster Linie, das MONSTER der GFCW….Bartholomäus.“

Sven: „Bereits im ersten Halbjahr gab es mehrere wuchtige Promos der Spessarter, aber in der zweiten Hälfte von 2020 konnten wir ihn endlich im Ring bestaunen.“

Pete: „Um seine Beziehung zu Rufus von Grefenstein besser zu verstehen, dem sei auch folgende Szene aus War Evening vom 3. Juli 2020 noch einmal zu empfehlen…


Das Bild fadet ein. Es ist unbehagliche Nacht. Ein kalter Wind pfeift über die Wipfel des undurchdringlichen Waldes in den Hügeln des Spessarts.

Und es ist still.

Ein langsam übergehender Cut zeigt uns Luftaufnahmen der alten, teils heruntergekommenen Nervenheilanstalt, in die uns Rufus von Greifenstein in den letzten Shows Einblicke verschafft hat.

Und es ist still.

Ein letzter, ebenfalls langsamer Cut geht über in das Innere des Gemäuers. Ein Pfleger mittleren Alters steht mit einem Tablett, auf dem sich ein kleiner Plastikbecher mit einer einzigen uns unbekannten Medikamentenkapsel, ein leeres Glas sowie ein Krug Wasser befindet, in der kalten Halle. Wir sehen, dass an manchen Stellen der Putz bereits von der Mauer bröckelt. Ins Bild tritt der uns bekannte Justus, seines Zeichens Chauffeur des Rufus von Greifenstein. Er schließt ein Fenster, durch das eben noch der kalte Wind hereinpfiff. Der Pfleger tritt an eine der zahlreichen Türen, die hier links und rechts gegenüber im Gang platziert sind, heran und kramt einen dicken Schlüsselbund aus der Tasche. Eine Umstellung auf moderne elektrische Schließsysteme hat in diesen Gemäuern nicht stattgefunden. Ob es jemals dazu kommen wird?


???: „Moment!“


Die Kamera zoomt heraus. Rufus von Greifenstein rollt mit erhobener Hand in seinem Elektrorollstuhl sitzend an die Szenerie heran und bleibt neben dem Pfleger stehen, der artig zu gehorchen scheint.


Rufus von Greifenstein: „Ich übernehme das.“

Pfleger: „Wie Sie meinen, Herr von Greifenstein.“


Und ohne große Widerworte übergibt der Pfleger das Tablett in den Schoss des dicklichen Mannes. Justus tritt heran, um zur Hand zu gehen. Doch wieder bedeutet Rufus von Greifenstein mit einer Handbewegung, dass er das alleine machen möchte.


Pfleger: „Ich möchte Sie daran erinnern, Herr von Greifenstein, dass wir gemäß Ihrer Wünsche die Kerzen in seinem ‚Zimmer‘ nicht entfernt haben.“

Rufus von Greifenstein: „Sehr wohl.“


Der Pfleger verschränkt wie ein kleiner Schuljunge die Hände vorm Schoss. Ihm scheint noch etwas auf dem Herzen zu liegen. Rufus von Greifenstein bemerkt dieses und hält inne.


Rufus von Greifenstein: „Und?“

Pfleger: „Und, nun…er hat sich erneut verletzt. Ich meine, es ist ausdrücklich untersagt, dass wir Kerzen und Streichhölzer in die ‚Zimmer‘ der Insassen…“


Der Pfleger erntet einen etwas missgünstigen Blick von von Greifenstein und stockt sofort. Von Greifenstein hingegen setzt ein freundliches Lächeln auf, das sogar den dichten Schnurrbart nach oben treibt. Doch irgendwie durchschaut man, dass dieses freundliche Lächeln nicht das ist, was es sein soll. Und mit einer fast schon als Engelsstimme zu bezeichnenden Tonlage trällert er:


Rufus von Greifenstein: „Aber, aber, Philipp…Wir wollen doch nicht vergessen, wer hier in diesem Etablissement das Sagen hat? Wer Ihren Lohn zahlt? Es war meine ausdrückliche Anweisung, dass die Kerzen und Streichhölzer bleiben!

Er liebt sie, Philipp. Er liebt es, sie anzusehen. Sie sind so voller Leben, sagt er. Ihn begeistert, wie ihre Flammen lustig tanzende Schatten an die Wände werfen. Er liebt es, mit ihnen zu spielen. Die Flammen kitzeln auf seiner Haut, Philipp. Er genießt es, wenn die Flammen ihn streicheln, ihn liebkosen. Und dann?“


Ein Funkeln in von Greifensteins Augen. Konntet ihr es sehen? Das Lächeln wird breiter.


Rufus von Greifenstein: „Und dann genießt er es, sie auszumachen. Im einen Augenblick tanzen die Flammen noch voller Leben, erfüllen ihn mit Freude, küssen seine Haut. Und dann nimmt er es ihnen! Er ergötzt sich daran, dass er Leben geben und es nehmen kann.“


Bislang hat er einen unsichtbaren Punkt an der Wand angestarrt, während er fast wie hypnotisiert gesprochen hat. Dann beendet er seine Ansage – und blickt auf zu Philipp.


Rufus von Greifenstein: „Wieso er das tut? Wieso er so empfindet? Was meinst du, Philipp?“


Der Pfleger schüttelt leicht eingeschüchtert den Kopf.


Philipp: „Ich weiß es nicht.“


Rufus von Greifenstein grinst.


Rufus von Greifenstein: „Ich auch nicht. Aber weißt du was, Philipp? Spielt es denn eine Rolle, sofern es ihn glücklich macht?“


Mit diesen fast schon endgültigen Worten ist dieses Thema beendet.

Und es ist still.

Nach wenigen Sekunden, ohne dass ein Wort gesprochen wurde, macht sich Philipp von dannen. Justus will gerade den Rollstuhl zur bereits aufgeschlossenen Tür hineinschieben, doch Rufus von Greifenstein hebt die Hand.


Rufus von Greifenstein: „Nein, Justus. Ich gehe allein. Danke. Wir haben uns lange nicht gesehen. Dieses Treffen soll nur für mich und ihn bestimmt sein. Und ihr…“


Er wendet sich an den Mann hinter der Kamera.


Rufus von Greifenstein: „Bleibt etwas auf Abstand. Ich bin nicht ganz sicher, wie er auf euch reagiert.“


Von Greifenstein rollt vorsichtig zur Tür hinein. Und wie geraten folgt das Kamerateam erst in gebührlichem Abstand.

Was sich hier bietet, ist ein ehrfürchtiger Anblick:

Beinahe zwei Dutzend Kerzen im vorderen Teil des Raums verteilt sorgen für flackernde Beleuchtung. Dadurch zeichnen sich allerorten gespenstische Schatten an Wänden, Böden und Oberflächen ab. Ansonsten kann man kaum etwas erkennen. Die Schatten lassen darauf schließen, dass hier kaum Mobiliar vorzufinden ist. Eine Kommode oder Schreibtisch unter einem vergitterten Fenster, durch das seichtes Mondlicht fällt. Ein Stuhl. Womöglich noch eine weitere Kommode im hinteren Teil des Raumes. Doch das ist das Problem: Das Zimmer scheint größer, viel, viel größer zu sein, als man von außen glauben mag. Doch durch die schwache Beleuchtung lässt sich dessen tatsächlicher umbauter Raum gar nicht feststellen. Zumindest nicht zu diesem Zeitpunkt. Außer den tanzenden Flammen regt sich hier nichts.

Von Greifenstein hält knapp einen Meter im Zimmer inne.

Und es ist still.

Unbehaglich lange.


Und dann plötzlich, irgendwo aus irgendeinem verdunkelten Teil des Zimmers, fast schon, als man nicht mehr damit rechnet, wird die Stille zerstört. Durch eine Bassstimme, die während dem nun Gesagten ein oder zwei Ausflüge in den Bariton unternimmt. Eine Stimme, die leise – ja, man möchte schon fast sagen: kaum merklich – von irgendwoher zu uns durchdringt.


???: „Papa Rufus? Bist du es?“


Die Stimme wirkt während dieser paar Worte unsicher, fast schon zweifelnd, hilfesuchend, eine Mischung aus allem. Irgendwo dort in der Dunkelheit, fernab der beinahe schützend wirkenden Kerzen, lauert etwas…jemand…


Rufus von Greifenstein: „Ja, Bartholomäus. Ja, ich bin es. Papa Rufus.“


Wieder tritt Schweigen ein. Offenkundig bedarf es beim Gegenüber einiger Verarbeitung dieser Antwort.


Bartholomäus: „Wen hast du mitgebracht? Ich kann sie riechen. Ich kann sie schmecken. Wollen sie spielen, Papa Rufus? Sind sie gekommen, um mit mir zu spielen?“


Rufus von Greifenstein wendet den Kopf, so gut er kann, in Richtung Kamerateam. Und er weiß, dass sie gemeint sind. Schnell wiegelt von Greifenstein ab.


Rufus von Greifenstein: „Nein, Bartholomäus. Nein. Auch wenn ich es mir vielleicht wünschen würde und die Leute gerne sehen würden, wie du mit ihnen spielst. Aber nein. Sie wären keine guten Spielgefährten, Bartholomäus.

Ich habe dir etwas mitgebracht.“


entgegnet er und blickt dabei auf das Tablett mit der Medikation. Aber erneut kehrt für einen Moment Stille ein in das von Kerzenflackern und Dunkelheit erfüllte Zimmer.

Dann zuckt das Bild, vielmehr der Kameramann.

Denn dort hinten, in der hintersten rechten Ecke des Raumes, hat ein klumpiger Schatten sich bewegt. Nur leicht, und auf den ersten Blick kaum merklich. Ein Schatten, den man bislang für ein Mobiliar gehalten hätte. Was…WER ist dort hinten? Es ist Bartholomäus. Doch mehr als ein schwarzes grobes Etwas ist nicht zu erkennen.


Bartholomäus: „Ist es gegen die rote Haut, Papa Rufus? Gegen die ‚Schmerzen‘, wie du es nennst?“

Rufus von Greifenstein: „Gegen die Verbrennungen? Nein. Nein, Bartholomäus. Es ist vielmehr für die Schmerzen in deinem Kopf.“


Der Schatten regt sich. Die tiefe Stimme des Bartholomäus, die wie zuvor eher ungewollt immer mal wieder Ausschweifungen in den Bariton unternimmt, erklingt wieder, ohne, dass der Schatten sich erneut regt.


Bartholomäus: „Ich habe wieder geträumt. Ich habe wieder von Mama geträumt. Wo ist Mama, Papa Rufus?“


Von Greifenstein schweigt. „Das alte Thema“, scheint er zu denken. Es ist zermürbend, es immer und immer wieder durchzukauen.


Rufus von Greifenstein: „Aber das habe ich dir doch schon erklärt, Bartholomäus. Deine Mutter…ist nicht mehr hier.“


Schweigen in der Dunkelheit. Und in dem Schweigen liegt Unverständnis. Und Gefahr…Dann regt sich der schwarze Schatten, der eben noch Bartholomäus gewesen ist, und richtet sich auf wie ein Berg. Und aus dem Berg entfährt ein Wutschnauben, ein grässliches Grummeln wie aus einem noch tätigen Vulkan.


Bartholomäus: „Das ist nicht wahr!“


poltert es aus dem schwarzen Berg hervor, der sich ein oder zwei Schritte auf den vorderen Teil des Raumes zubewegt, auf den Teil, wo die Kerzen das Zimmer gespenstisch erhellen. Doch noch ist er bestimmt zehn Meter entfernt. Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass der Kameramann fast schon reflexartig ein, zwei Schritte nach hinten tritt.

Rufus von Greifenstein scheint all dies allerdings keine Sorge zu machen. Er bleibt ruhig, scheint er genau dieses Verhalten schon zig Male durchgemacht zu haben.


Rufus von Greifenstein: „BARTHOLOMÄUS! Beruhige dich sofort! Halte sofort ein, Bartholomäus! Erinnere dich! Ich habe dir erzählt, deine Mutter, dein Vater, sie sind…weg. Sie sind…tot! Erinnerst du dich nicht? Vor einundzwanzig Jahren. Der Unfall. Die nasse Straße. Der Abhang. Ich habe dir davon erzählt. Immer und immer wieder. Erinnere dich! In deiner Gegenwart haben wir davon immer von ‚Unglück‘ gesprochen! Das ist der Grund, wieso du hier bist. Erinnere dich!“


Im hinteren Teil des Raumes bewegt sich der schattige Berg hin und her, kämpft mit sich, stößt ein fürchterliches Grummeln und Knurren aus. Er tobt wie ein wilder Stier – und klingt auch so.


Bartholomäus: „Tot? Mama…ist tot? Sie kommt nicht wieder?”

Rufus von Greifenstein: “…nein. Sie…kommt nicht wieder.“


Und dann stößt Bartholomäus einen lauten, abscheulichen Schrei aus wie ein wildes Tier. Im hinteren Teil des Raumes bewegt sich der Bergschatten auf und ab, irgendetwas zerdeppert laut polternd, Scherben zerklirren, einige Kerzen gehen aus.

Das Kamerateam nimmt Reißaus, verlässt fluchtartig das Zimmer. Und sie hören die kehligen Laute, beinahe schon ein tierähnliches Brüllen, das Bartholomäus in seiner Zerstörungswut immer und immer wieder ausstößt. Aber dann hält das Team inne, denn sie hören von Greifensteins Stimme, wie er ebenso immer und immer wieder auf Bartholomäus einredet, ja, sogar mit ihm schimpft. Und die berufliche Neugier - oder nennen wir es, Sensationslust! - überkommt sie dann doch und sie kehren um. Vorsichtig lugen sie zur Tür hinein.


Und wir vernehmen von Greifensteins Stimme, die so sanft klingt, dass es fremdartig erscheint, weil sie so gar nicht zu seinem Wesen passen will. Er ist während des Wutanfalls des Bartholomäus weiter in die Schwärze des Raumes vorgedrungen. Die meisten Kerzen sind alle aus, so dass es nun noch schwieriger ist, irgendetwas zu erkennen. Wir sehen nur schwache Schemen. Und wir vernehmen ein Wimmern, ein Schluchzen. Beinahe so, als würde jemand weinen.


Rufus von Greifenstein: „Alles ist wieder gut, Bartholomäus. Alles ist wieder gut. Nimm die Tablette jetzt. Sie wird dich wieder ruhig machen.“


Das Wimmern, das unterdrückt klingt, weil es wohl in von Greifensteins Schoss angeschmiegt stattfindet. Irgendwo dort hinten in der Dunkelheit tröstet Rufus von Greifenstein seinen Ziehsohn Bartholomäus. Nehmen sie das Kamerateam überhaupt noch wahr?


Rufus von Greifenstein: „Die Zeit der Trauer ist vorbei, Bartholomäus. Endgültig! Denn bald bist du bereit, nach draußen zu gehen. Du bist bereit, mit den Leuten der GFCW zu spielen. Aber sie werden nicht bereit sein für dich.“


Und er lacht leise in sich hinein. Redet er eigentlich zu Bartholomäus – oder zu sich selbst? Ein Schniefen ist zu hören. Das Schniefen eines gewaltigen Monsters. Einer Urgewalt.


Bartholomäus: „Aber ich will nicht mit ihnen spielen.“

Rufus von Greifenstein: „Oh doch, das wirst du wollen. Denn, Bartholomäus, hör mir zu…“


Und er beginnt zu flüstern. Ob er weiß, dass die Kamera zuhört oder nicht, wissen wir nicht. Wir können nur ahnen, dass es ihm völlig egal ist. Immerhin hat er sie eingeladen.


Rufus von Greifenstein: „Sie haben sich nicht nur über dich lustig gemacht, Bartholomäus.“

Bartholomäus: „Nein?“

Rufus von Greifenstein: „Erinnerst du dich, wie sich die Kinder über dich lustig gemacht haben? Wie sie dich gehänselt haben? Wie sie dich auf den Baum gejagt, in den Brunnen geworfen und dich im Ofen eingesperrt haben? Erinnerst du dich, Bartholomäus?“


Kurzes Schweigen. Ein Wutschnauben. Dann ein knappes:


Bartholomäus: „Ja.“

Rufus von Greifenstein: „Und das hat dir nicht gefallen, nicht wahr?“

Bartholomäus: „Nein.“

Rufus von Greifenstein: „Siehst du. Und weißt du, was die Wrestler in der GFCW gemacht haben? Sie haben sich nicht nur über dich lustig gemacht. Oh nein…weißt du, was sie getan haben?“

Bartholomäus: „Nein?“


Und es ist still. In der Dunkelheit ist nichts zu sehen. Und dann: ein leises Lachen von Greifensteins.


Rufus von Greifenstein: „Sie haben sich über deine Mutter lustig gemacht!“


Und es ist still.

Und dann bricht es wieder aus Bartholomäus heraus. Ein Schrei, der einem urzeitlichen Monster nicht unähnlich gewesen sein mochte. Und wieder zerdeppern Scherben, und Holz splittert. Bartholomäus tobt und schreit. Nun nimmt das Kamerateam erneut Reißaus, bevor auch sie die unbändige Wut zu spüren bekommen – und diesmal fliehen sie endgültig.


Und während wir mit ihnen auf der Flucht sind, begleitet uns lediglich das böse Lachen des Rufus von Greifenstein.



Sven: „Bartholomäus hat dann neben ein paar Jobbern mit Azrael seinen ersten richtigen Gegner bei Brainwashed gehabt.“

Pete: „Azrael wehrte sich nach Kräften….



Ringmittig lauert Azrael. Zum dritten Mal! Er lauert, bis sein Gegner sich aufrichtet. Zum dritten Mal! Und Bartholomäus regt sich tatsächlich. Grunzend und schnaubend zieht er sich hoch – und wieder macht das Knie einschneidende Probleme. Bartholomäus torkelt herum – und Azrael macht keine Gefangenen. In einer einzigen fließenden Bewegung packt er Bartholomäus an der Gurgel, hievt ihn unter größer Anstrengung hoch in die Luft…


No Regret gegen Bartholomäus!


Krachend geht der „Hüne aus der Heilanstalt“ zu Boden. Der Finishing Move sitzt, ebenso wie das eingehakte Bein Bartholomäus‘ wie in einer Zange festsitzt…


EINS

ZWEI

DREI

?????


Kickout!


Pete: „NEIN! NEIN! NEIN!“

Sven: „Unfassbar…einfach unfassbar…“


Die Fans hassen das gerade. Wieso zum Teufel kann es das nicht gewesen sein? Der Chief of Security hockt auf den Knien, das Kinn ruht auf seinem Brustkorb, er schüttelt den Kopf, Schweißtropfen perlen von seinen Haarspitzen und fallen auf die Ringmatte. Fassungslosigkeit breitet sich aus. Azrael mag es nicht wahrhaben. Was zur Hölle ist nur los? Was zum Teufel geschieht hier nur? Er beißt sich auf die Unterlippe, hebt den Kopf, blickt durch die Halle. Seine Augen wirken müde. Erschöpft. K.o.


In diesem Moment…sieht er unwirklich aus...


Aber dann richtet er sich auf. Er zieht sich die goldenen Vier-Finger-Handschuhe zurecht – und hebt den Arm. Die Fans feiern es – noch einmal soll der No Regret Chokeslam folgen! Noch einmal – ein letztes Mal! Und wie schon die drei Male zuvor lauert Azrael und wartet, bis sich Bartholomäus ihm gegenüber stellt. Und der macht es. Mit letzter Kraft zieht sich „das Ungetüm“ auf die Beine…das Knie schmerzt…(noch so sehr, wie zuvor??)…er torkelt herum, taumelt, humpelt…und stürzt in die Pranke Azraels –

Doch dieses Mal ist es anders!

Denn Bartholomäus seinerseits führt seine Pranke an Azraels Hals. Er umschlingt ihn, drückt zu…und eine Art Choking-Duell entsteht hier.

Und Bartholomäus entscheidet es für sich!

Ein wütender Schrei erfüllt die SAP Arena – und trotz des wackeligen Knies gelingt Bartholomäus seinerseits ein Chokeslam! Azrael geht zu Boden, dass die Bretter beben. Bartholomäus hockt dort, schlägt auf das angeschlagene Knie ein, massiert es. Er reißt sich ein Haarbüschel aus – noch eins. Dann richtet er sich auf, voller Energie, geladen wie ein Duracell-Häschen. Er humpelt durch den Ring, stößt tierische Laute aus. Nochmal und nochmal schlägt er sich gegen das lädierte Knie – und, oh Wunder, das Humpeln wird immer undeutlicher. Azrael kommt auf die Beine. Und begleitet von einem Schrei verpasst Bartholomäus ihm eine Clothesline. Azrael kommt wieder hoch – und findet sich in einer Clothesline-Serie wieder. Nach drei weiteren Clotheslines kommt Azrael ein viertes Mal hoch und wird mit einem Side Suplex wieder nach unten geschickt. Wie ein Monstrum breitet Bartholomäus die Arme aus und schreit. Rufus von Greifenstein fließt der Geifer in Strömen aus den Mundwinkeln.


Pete: „Der Zug ist unterwegs, liebe GFCW-Galaxy! Was ist nur innerhalb den letzten paar Momenten geschehen? Wie konnte es plötzlich nur soweit kommen und sich das Blatt so wenden?“

Sven: „Es ist an der Zeit, Pete. Es ist einfach an er Zeit…“

Pete: „Welche Zeit?“

Sven: „…“

Pete: „WELCHE ZEIT?“

Sven: „Zeit für Eingeständnisse…“


Azrael, abgekämpft, müde, erschöpft, robbt sich in die Ringecke. Und Bartholomäus ist im Hintergrund zu sehen. Erhobenen Hauptes. Die Erscheinung wirft einen gewaltigen Schatten auf Azrael, den „Racheengel der GFCW“, den „Racheengel Gottes“. Rufus von Greifenstein macht die Kopf-Ab-Geste – und Bartholomäus nickt. Ein letzter Blick in Azraels abgekämpftes Gesicht – dann dreht er sich herum…

Schocktherapie gegen Azrael…


Pete: „Was. Für. Ein. Kraftakt! Was für eine Kraftdemonstration! Wahnsinn!“


Wutschnaubend und voller Adrenalin, oder was immer es auch sein mag, hockt sich Bartholomäus nieder. Er reißt sich voller Freude ein Büschel Haar aus, und dann stützt er sich auf den Brustkorb Azraels ab. Bob Taylor tut seinen Job…


EINS

ZWEI

DREI

!!!!!!!!


DING DING DING


VIDEO ENDE

Sven: „Am Ende konnte er ihm aber nicht das Wasser reichen. Bartho triumphierte..“

Pete: „Die nächste Etappe für Bartholomäus war dann aber eine, um im Bild zu bleiben, Bergetappe.

Sven: „Was uns zu unserem zweiten Necomer des Jahres bringt…PHOENIX C. MILLER…oder Simon!“

Pete: „Na ja, was heißt hier Newcomer. Er war vor fast 20 Jahren schon in der Liga! Aber gerade die jüngeren Fans kannten ihn nicht mehr.

Sven: „Das Mitglied des Trinity-Projects war kühn genug Bartholomäus herauszufordern…

Pete: „Und er hat wohl das Geheimnis von Rufus von Greifenstein herausgefunden….




Auf dem Titan Tron erscheint das Gesicht des rasenden Reporters der GFCW, McMüll. Dieser wirkt gehetzt und schaut zwischendurch immer mal über seine Schultern und sondiert die Umgebung. Er atmet tief durch und spricht dann in die Kamera.


McMüll: „Liebe Fans der GFCW, nachdem ich todesmutig in der Höhle des Bösen investigative Recherche betrieben habe, bin ich am Ende fündig geworden. Wir alle waren gespannt, wieso Rufus von Greifenstein so hysterisch auf die Nachricht reagiert hat, die der FoaB, Ill Menit und Phoenix C. Miller überbracht hat. Nur durch Glück, Mut und Verstand hab ich diese prekäre Situation überlebt, um Ihnen jetzt die Botschaft zu übermitteln, die Rufus von Greifenstein so hat reagieren lassen.“


Das Urgestein der GFCW, der sicherlich schon in vielen schwierigen Situationen gesteckt hat, kramt in seiner Tasche und holt ein zerknüddeltes Blatt Papier hervor. Er schaut es an, schüttelt ängstlich den Kopf und hält dann den Zettel in die Kamera. Darauf steht, in krakeliger Schrift:

Ich kenne dein Geheimnis, Rufus. Und nichts kannst du dagegen tun, dass ich es der Welt offenbare und damit dein Kartenhaus zum Einstürzen bringe.


Und dann, darunter:


SIMON


Mit den scheinbar mit Blut geschriebenen fünf Buchstaben unter den rätselhaften Sätzen geht die Szene off.


Pete: „PCM als auch Bartho haben ja versucht in War Evening ihre Zwistigkeiten auszuräumen, es gelang ihnen nur leider nicht.“

Sven: „Dynamite hatte dann irgendwann auch genug gesehen und ein unfassbares ASYLUM MATCH! für Title Nights angekündigt. Es wurde eine Schlacht, von den wir noch unseren Enkeln erzählen werden!

Asylum Match:
Bartholomäus vs. Simon
Referee: Mike Kontrak


DING DING DING


Sven: „Das Match ist eröffnet!“

Pete: „Aber Bartholomäus hat ein Problem!“


Denn er kann nicht glauben, dass sein Vater so weit weg ist. Er tigert im Ring herum, seinem Vater zugewandt…Er scheint die Nerven zu verlieren, mit der Situation nicht umgehen zu können.


Und öffnet seinem Gegner damit Tür und Tor! Denn dieser stürmt heran und erwischt ihn mit einem knallharten Double Axhandle derart in den Rückenbereich, dass Bartholomäus der stacheldrahtumwickelte Klappstuhl aus den Händen gleitet. Das Geschenk des Nikolaus kommt in der Ringmitte zu liegen. Immer wieder prasseln harte Unterarmschläge in Bartholomäus‘ Rücken.


Sven: „Da hat er ihn jetzt eiskalt erwischt.“

Pete: „Und Bartholomäus‘ Vorteil, dass er schon bewaffnet war, ist dahin. Immer wieder faszinierend. Bei Bartholomäus denke ich immer an ein kleines 8jähriges Kind, gefangen in diesem monströsen Körper.“

Sven: „Er vermisst seinen Vater.“

Pete: „Es bleibt abzuwarten, wie lange es dauert, bis er sich daran gewöhnt hat, dass sein Vater so weit von ihm weg ist.“

Sven: „Viel Zeit wird ihm dazu nicht bleiben!“


denn Simon tritt in der Ringecke unbeirrt auf Bartholomäus ein. Er hört erst auf, als ihm selbst die Puste ausgeht. Seinem Opfer hingegen entfährt nur ein langgezogenes Röcheln. Simon stampft einige Schritte lang im Ring herum, dann nimmt er unvermittelt Anlauf und kracht unkontrolliert mit dem Knie voran in Bartholomäus Gesicht.


Pete: „Verdammt! Das sah aus, als hätte er ihm hinter der Maske hindurch die Nase gebrochen!“

Sven: „Eine großartige Matchstory, eine großartige Strategie ist hier nicht zu erwarten. Heute heißt es hier nur: Vollgas voran! Und Simon unterstreicht meine These!“


Simons pure Wut, all seine Aggression scheint sich in seinen ersten Aktionen zu entladen. Und die Fans gehen mit seiner Marschroute auch voll mit. Dennoch muss man immer wieder feststellen, dass es einfach nicht dasselbe ist, als wenn die Hallen voll wären. Es fühlt sich fast so an, als wären wir bei irgendeiner Veranstaltung der PCWA.


Simon packt zu und zerrt Bartholomäus auf die Beine. Er nimmt das wuchtige Ungetüm und donnert ihn headfirst in die Ringecke. Und noch einmal. Dann setzt es weiter harte Treffer in die Magenkuhle. Doch einen Moment passt er nicht auf, noch gibt in seiner Tirade einen Millimeter nach – und Bartholomäus stapft schwer getroffen aus der Ringecke heraus. Simon hinterher. Harte Blows in den Rücken befördern Bartholomäus wieder auf die Knie. Und noch auf den Knien hakt Simon die Arme ein zum Underhook DDT und bringt den Riesen damit endgültig zu Fall. Simon erhebt sich danach langsam.


Pete: „Die gehässigen Blicke, die Simon immer wieder zu Rufus von Greifenstein hinüber wirft, sprechen für sich.“

Sven: „Irgendetwas scheint da zwischen den beiden abzulaufen.“

Pete: „Nur was?“


Bartholomäus schüttelt den Kopf, aber am Ende ist das Monstrum natürlich lange noch nicht. Mithilfe der Ringseile zieht er sich auf die Beine, doch Simon nimmt bereits Anlauf zur nächsten Attacke und lässt einfach aus vollem Lauf den Boot gegen Bartholomäus‘ Schläfe krachen. Simon wirkt zufrieden. Ihm gefällt, wie sein Kontrahent zu seinen Füßen liegt. Und auch die Fans finden das eigentlich ganz in Ordnung. Simon ist mehr als erfreut, dass sich Phoenix C. Miller für diesen Kampf zurückgezogenen hat. Denn nur er besitzt die Kaltblütigkeit die nötig ist, um gegen Bartholomäus zu bestehen.


Sven: „Simons Blick geht weg von Rufus von Greifenstein. Und bleibt plötzlich auf dem Geschenk des Nikolaus haften.“


Ein Lächeln zeichnet sich in Simons Gesicht ab. Kurzerhand geht er hinüber zu der Waffe, hebt sie auf. Das wiederum gefällt Bartholomäus überhaupt nicht. Simon bekommt es nicht mit, weil er mit dem Rücken zu ihm steht, doch unter der Maske hervor klingt ein fast schon mitleiderregendes Kreischen. Oder Brüllen? In jedem Fall irgendein Laut. Und Bartholomäus erhebt sich. Gerade in dem Moment, als Simon sich voller Vorfreude auf den Moment, in dem er seinen Gegner mit dessen eigener Waffe schlagen will, herumdreht, wird er mit einem mörderischen Vertical Splash auf die Bretter geschickt! Ja, richtig gelesen: eine Art Stinger Splash gegen einen im Ring stehenden Gegner! Nun ist es Simon, dem die Waffe entgleitet. Und zwar mit solcher Wucht, dass der stacheldrahtumwickelte Klappstuhl aus dem Ring fliegt.


Bartholomäus: „Maria! MARIA!“


Pete: „Was? Was hat er geschrien? Hat er gerade ‚Maria‘ geschrien?“

Sven: „Ich hab‘s auch so verstanden!“

Pete: „Wer bitte ist Maria?“

Sven: „Ähm, ich glaube, er meint den Klappstuhl! Sieh nur, wie verzweifelt er ihm hinterher blickt!“


Bartholomäus: „Maria!“


Es könnte tatsächlich der Einduck entstehen, dass Bartholomäus den Stuhl „Maria“ getauft hat. Und er scheint seine Sehnsucht für das Geschenk des Nikolaus wieder entdeckt zu haben. Denn er vergisst völlig seinen Gegner und klettert aus dem Ring, wo er sehr zu seiner Beruhigung den stacheldrahtüberzogenen Stuhl wieder aufnimmt.


Von der anderen Seite des Ringes schreit Rufus von Greifenstein für Bartholomäus unverständliche Dinge. Dafür ist die Entfernung zu groß. Und nun haben wir eine Ahnung, worauf er hinweisen will. Denn im Rücken von Bartholomäus, der einfach nur froh zu sein scheint, seine…“Maria“…wieder zu haben, hat sich Simon erholt, ebenfalls den Ring verlassen und attackiert den Kontrahenten mit einem hohen Knie in den Rücken. Die Wucht lässt den Getroffenen so nach vorne stürzen, dass er kopfvoran erstmals in die steril weiße Käfigwand donnert! Und das mit einem ohrenbetäubenden Knall!


Sven: „WELCOME HOME, BARTHOLOMÄUS! Er ist der erste, der Bekanntschaft mit dem Asylum selbst macht!“


Als Simon den Kopf des Opponenten packt und so voller Inbrunst ein weiteres Mal gegen die Käfigwand schmettert, fühlt man sich instinktiv an die alten Godzilla Filme erinnert. Einen lauten Schmerzenslaut ausstoßend fasst sich Bartholomäus unvermittelt an den Kopf und torkelt die Käfigwand entlang. Simon blickt sich, fast schon begeistert, um. Entscheidungen über Entscheidungen, mag er beim bloßen Anblick all der schicken Waffen denken. Während Bartholomäus bei der Stahltreppe inne hält, wird er vom prüfenden Blick Simons gescannt. Der scheint zu überlegen, was in dieser Situation wohl am besten geeignet wäre. Und nach reichlicher Überlegung entscheidet er sich dafür, den Karabiner des Kendo Sticks zu lösen. Mit einem gierigen Lächeln, das über den Gesundheitszustand zweifeln lässt, kommt er näher und näher.


Pete: „Ja. Das macht ihm sichtlich Freude.“

Sven: „AUTSCH!“


Und begleitet von einem klatschenden Geräusch, das einen zusammenzucken lässt, zieht Simon dem Kontrahenten den Kendo Stick über den Rücken.

Und nochmal.

Und nochmal.

Und nochmal.

Und nochmal.

Immer und immer und immer wieder schlägt Simon zu. Bartholomäus sträubt sich, stößt Schreie aus, versucht sogar, die Flucht zu ergreifen, doch sein Peiniger folgt ihm und lässt die Waffe immer und immer wieder niedersausen.


Pete: „Das gleicht einem Massaker!“

Sven: „Es gleicht dem Auspeitschen eines Sklaven, wie schrecklich!“


Simon schlägt so oft zu, dass der Kendo Stick letzten Endes zerbirst.


Kendostick kaputt


Aber die Fans haben ihre wahre Freude daran. Was man von Rufus von Greifenstein nicht behaupten kann. Der nämlich wird fuchsteufelswild und scheint gar nicht zufrieden zu sein mit der bisherigen Arbeit seines Sohnes.


Pete: „‘Das Ungetüm‘ ist sichtlich angeschlagen. Und ich muss gestehen, dass ich richtiggehend erstaunt bin über die Dominanz, die Simon bislang an den Tag gelegt hat.“

Sven: „Er hat es einfach geschafft, den ersten richtigen Treffer zu landen. Und begonnen hat alles, weil Bartholomäus zu Beginn zu nervös war. Wie so oft.“


Simon richtet den Gegner auf die Beine und whippt ihn mit aller Wucht gegen die Ringtreppe. Scheppernd und donnernd zerfällt das gute Stück in die uns wohl bekannten zwei Teile, als Bartholomäus kneefirst darüber stolpert.


Ringtreppe kaputt


Der Mann aus Colorado fühlt sich gerade sehr überlegen. Und dementsprechend genießt er den Anblick des sich wälzenden Kontrahenten. So ist in seiner bisherigen GFCW-Karriere noch niemand mit ihm umgesprungen. Und Simon ist bereit, nachzusetzen. Während Bartholomäus sitzend und mit dem Rücken gegen das untere Treppenteil lehnend nach Atmen ringt und sich von den Schmerzen zu erholen versucht, nimmt sein Kontrahent das obere Treppenteil und geht auf Abstand. Bartholomäus kommt langsam hoch, lehnt nun gegen den Ringpfosten. Und das ist es, worauf Simon gewartet hat: er nimmt Anlauf und will Bartholomäus zwischen Ringpfosten und dem Treppenteil in der Hand zerschmettern…


doch Bartholomäus weicht aus


und Simon rast, mit dem Treppenteil auf Höhe des Gesichts, volle Kanne gegen den Ringpfosten – und schadet sich natürlich selbst!


Pete: „Ich hatte ja schon fast die Befürchtung, wir würden hier eine einseitige Partie sehen. Aber zum wohl genau richtigen Zeitpunkt gelingt es Bartholomäus, evtl. das Blatt zu wenden.“

Sven: „Das bleibt abzuwarten. Aber sieh nur: Rufus von Greifenstein scheint seine Freude zu haben!“


Tatsächlich ist von dem im Rollstuhl sitzenden Rufus von Greifenstein ein lauter Freudenschrei – selbst, wenn er aus SCHADENfreude geschah – zu hören in dem Moment, in dem sich Simon selbst verletzt. Vor Schmerzen krümmt sich dieser am Boden, während Bartholomäus einigermaßen seine Kräfte zurückerlangt hat. Nun ist es seine Zeit! Er sieht sich um und quiekt wie ein Schwein (ein seeeehr großes, mächtiges Schwein!) vor Vergnügen, als er direkt hinter sich an der Asylum-Wand eine Waffe entdeckt, die seinem Geschmack entspricht: ein Vorschlaghammer! Er löst den Karabiner und nimmt ihn in Empfang.

Gerade, als er ausholen will, richtet sich Simon aber auf und speart Bartholomäus gegen die blankweiße Käfigwand! Laut krachend wackelt das gesamte Konstrukt und Bartholomäus schreit auf! Doch er erholt sich im gleichen Moment, holt aus und rammt den Hammerkopf von oben gegen die Schulterblätter Simons, der noch Bartholomäus‘ Bauch umklammert hält. Unvermittelt sackt Simon, einen dumpfen Schrei des Schmerzes ausstoßend, zusammen. Sein Opponent reagiert aber sofort, umklammert Simons Nacken, hievt ihn hoch und


Full Nelson Slam gegen Simon auf die Ringtreppe!


Ein lautes Raunen geht durch das Rund der Halle. Einige blicken erschrocken zur Seite.


Sven: „Hast du jemals gesehen, dass Simon so herumgewirbelt worden wäre?“

Pete: „Also WENN es jemand schafft, ihn mit einem Full Nelson Slam auf die Ringtreppe herumzuwuchten, dann ist es sicherlich Bartholomäus. Ich tippe einfach mal, dass Bartholomäus der einzige Mann in der GFCW, der mit jedem anderen im Roster jede ihm beliebige Aktion durchführen kann. Wir werden heute noch ganz andere Aktionen sehen. Und ich bin sicher, Simon weiß das!“


Rufus von Greifenstein könnte gerade nicht glücklicher sein. Der knallharte Full Nelson Slam auf das untere Treppenteil hat seinem Sohn einen ordentlichen Vorteil verschafft. Und auch Bartholomäus weiß das. Denn als er sich aufgerafft hat und von der Schwere der eigenen Kraftaktion etwas erholt hat, setzt er sich halb auf Simons angeschlagenen Rücken, umfasst sein Kinn von hinten mit beiden Händen und überdehnt ihn ordentlich.


Sven: „Das ist eine Art Crossface.“

Pete: „Nein, eine Art Camel Clutch.“

Sven: „Es ist in jedem Fall genau das, was Bartholomäus tun muss, um dieses Match zu gewinnen.“

Pete: „Er scheint nun endlich erkannt zu haben, worum es geht.“


Tatsächlich ist Referee Mike Kontrak auf der Höhe des Geschehens. Immer wieder fragt er bei Simon nach, ob dieser aufgeben möchte. Doch obwohl ihm sein Rücken nun ordentlich zusetzt, schüttelt er vehement den Kopf. Rufus von Greifenstein feuert seinen (Zieh-)Sohn an, noch fester anzuziehen. Und de r gehorcht.


Sven: „Bartholomäus‘ Griff sitzt wie zwei Schraubzwingen. Wenn er noch mehr überdehnt, bricht er ihm das Rückgrat.“

Pete: „Ach, Quatsch!“

Sven: „Quatsch? Sieh dir diese Pranken an.“


Kontrak fragt nochmal und nochmal und immer wieder, ob Simon aufgeben will. Doch dieser schüttelt genauso oft den Kopf und verneint.


Pete: „Es ist nur eine Frage der Zeit. Es gibt hier keine DQ. Es gibt kein Ropebreak, und es gibt kein Countout. Die einzige Möglichkeit, die Angelegenheit zu beenden, ist…“

Sven: „…sich zu befreien! Sieh nur!“


Und genau das versucht Simon. Langsam, sehr langsam (aber sicher!), richtet sich Simon auf. Das Kuriose dabei: Der 153 Kilogramm schwere Körper von Bartholomäus kauert noch halb auf seinem Rücken! Doch mit einem gewaltigen Kraftakt gelingt es Simon wirklich, sich zur Freude der Fans aufzubäumen – und Bartholomäus abzuschütteln! Der stürzt nach hinten, Simon hat Probleme, sich zu erheben, so dass Bartholomäus schneller wieder oben ist. Beide kommen gleichzeitig auf die Beine, und genau, als Simon sich herumdreht, kommt Bartholomäus schreiend angerannt und schickt ihn mit einem Big Boot wieder auf den Hallenboden.


Pete: „Denkste!“

Sven: „Bartholomäus ist einfach zu fit. Und Simon konnte nicht mehr schnell genug reagieren.“


Bartholomäus reißt Simon auf die Beine, legt ihn sich quer über die Schulter schleudert ihn mit einem F-5 gegen die Käfigwand. Wieder wackelt das Konstrukt ob der großen Kraft, die auf es einwirkt. Simon ist im Moment eindeutig im Hintertreffen. Doch er wusste, dass diese Phase kommen würde. Er wusste vorher, dass er diese Phase der Dominanz seines Gegners überstehen würde. Und dann müsste er nur noch zuschlagen, HART GENUG zuschlagen – und es bestünde evtl. eine Chance. Eventuell! Noch niemandem ist es gelungen, dieses Monster ernsthaft zu schwächen, geschweige denn, es zu besiegen.


Pete: „Rufus von Greifenstein feuert seinen Schützling erneut an. Im Moment ist er sehr zufrieden.“

Sven: „Er sollte nur darauf achten, dass er seinen Sohn damit nicht ablenkt. Denn der reagiert nämlich und geht sogar die paar Schritte zu ihm hinüber.“

Pete: „Ne, du verstehst das falsch. Rufus hat ihn zu sich gerufen. Er rät ihm etwas…gibt ihm einen Tipp. Was? Was sagt er da?“

Sven: „Ich kann’s nicht verstehen.“


Bartholomäus: „Maria? Maria!“


Pete: „Ah, offenkundig hat Rufus ihm geraten, ‚Maria‘ wieder zu holen.“

Sven: „Junge, hat das Zeit gekostet.“

Pete: „Sicherlich! Ein Treffen mit dem stacheldrahtbewehrten Klappstuhl würde Bartholomäus dem Ziel sicher näher bringen. Nur…“

Sven: „Wo ist Maria?“


Selbst Bartholomäus muss das Geschenk des Nikolaus erst wieder suchen. Und findet es – doch welchem Preis? Denn gerade, als der „Maria“ aufheben will, kommt Simon, den er völlig vergessen zu haben scheint, heran und trifft Bartholomäus mit einem Schlag des Vorschlaghammers in die Magenkuhle. Das „Geschöpf aus dem Spessart“ krümmt sich sofort zusammen und ihm bleibt natürlich die Luft weg. Aber Simon nutzt die Gunst der Stunde. Ist DAS der Moment, den er braucht? Ist DAS der Moment, auf den er hingearbeitet hat? DER Moment, den er braucht, um zu siegen? Er umfasst den Stiel des Vorschlaghammers mit beiden Händen und umschlingt Bartholomäus‘ Kehle von hinten – und würgt ihn!


Pete: „Krasses Choking hier von Simon!“

Sven: „Ist das legal? Ist das überhaupt erlaubt? Verdammt, er kann ihn damit umbringen!“

Pete: „Sven, ES GIBT HIER KEINE DISQUALIFIKATION! Wenn Bartholomäus fürchtet, getötet zu werden, muss er nur aufgeben!“

Sven: „Ich weiß nicht, ob Bartholomäus sich dieser Gefahr überhaupt bewusst ist…“


Simon würgt Bartholomäus voller Inbrunst. Doch es sieht aus, als würde es ihm nicht vollends gelingen, den Stiel des Vorschlaghammers an Bartholomäus‘ Kehle zu drücken und ihm so die Luft abzuschnüren. Es ist vielmehr ein Kampf um eben dieses Vorhaben. Während Rufus von Greifenstein von außen um sein Leben schreit, kämpft Bartholomäus mit all seiner Kraft dagegen an, dass es Simon gelingt, ihm mit dem Stiel des Vorschlaghammers die Luft abzudrücken – und somit wohl das Match zu gewinnen.


Pete: „Beide schreien.“

Sven: „Beide keuchen.“

Pete: „Beide ächzen. Es ist ein wahrer Kampf, während Mike Kontrak nun schon das dritte Mal fragt, ob Bartholomäus aufgeben will. Doch der gibt mit seinen animalischen Lauten nur zu verstehen, dass er das wohl nicht tun will.“


Der Kampf um den Stiel des Vorschlaghammers tobt hin und her – und plötzlich biegt sich das Holz unter der schieren Kraft der beiden Männer – und birst entzwei!


Vorschlaghammer kaputt


Wer reagiert schneller? Es ist Bartholomäus, der sofort den Ellenbogen nach hinten ausfährt und Simon an der Kinnlade erwischt. Geistesgegenwärtig packt Bartholomäus zu – hievt Simon hoch und


Double Handed Choke Bomb gegen Simon


KRAAAAACKS


durch einen Tisch!


Tisch kaputt


Sven: “Der Tisch! Der Tisch! Ich habe gar nicht auf den Tisch geachtet!“

Pete: „Ich auch nicht! Kracksend und Holzsplitter versprühend geht das Teil kaputt! Bartholomäus hat Simon durch einen der Tischaufbauten gewuchtet!“


Die Fans, auch wenn sie Bartholomäus nicht leiden können, jubilieren! Was für eine Freude! Ein Tisch geht zu Bruch! Gibt es eine schönere Freude für einen Wrestlingfreund? Außer bei den Tischlern unter den Wrestlingfreunden. Die leiden gerade Höllenqualen. Und Rufus von Greifenstein? Der wäre, wenn er könnte, wohl aufgesprungen.


Simon liegt momentan regungslos zwischen den Trümmern des zerborstenen Tisches, während Bartholomäus am Kommentatorenpult lehnend mit dem Atem ringt. Wer hätte gedacht, dass der „Hüne aus der Heilanstalt“ so aus der Puste zu bringen ist? Dennoch rappelt er sich.

Und gerade als man denkt, er bricht entkräftet zusammen, reißt er die Arme zur Seite, wirft die langen, fetttriefenden Haare nach hinten und stößt einen grässlichen Schrei aus, der die Häute der Fans in den ersten Reihen in Gänsehäute verwandelt. Es scheint fast so, als würde er mit dem inbrünstigen Schrei den nächsten Kraftschub mobilisieren. Er packt sich eine der Leitern, die um den Ring herumsteht, klappt sie zusammen und stößt damit auf die Rückenpartie des vor sich liegenden Simon ein. Und nochmal. Und nochmal.


Sven: „Bartholomäus is going wild, würde man sagen!“

Pete: „All die Wut, woher auch immer sie kommt, entlädt sich gerade in den heftigen Hieben. Und vor allen Dingen gehen auch diese wieder auf die ohnehin angeschlagenen Rückenpartie Simons.“

Sven: „Es sieht nicht gut aus für ihn.“


Langsam hebt Bartholomäus seinen Gegner hoch und rollt ihn zurück in den Ring.


Pete: „Dort waren wir schon lange nicht mehr.“


Er selbst macht auch Anstalten, zu folgen. Doch nicht, ohne vorher noch für Waffennachschub zu sorgen. Die eben benutzte Leiter schiebt er schon einmal ebenfalls in den Ring. Noch dazu einen an die Asylum-Wand gelehnten, zusammengebauten Tisch. Und dann nestelt er noch an einem Karabiner herum…


Sven: „Oh Mist…die Gitarre!“

Pete: „Ok. Wir hatten schon den Vorschlaghammer und den Kendostick. Dahingehend wirkt die Gitarre schon fast harmlos.“

Sven: „Was anderes war gerade nicht greifbar. Wo liegt eigentlich ‚Maria‘?“


Es wirkt komisch, den 208 cm Riesen mit einer Gitarre zu sehen. In seinen prankenartigen Händen wirkt das Instrument eher wie eine Ukulele. Bartholomäus entert den Ring wie gewohnt über das Toprope – und harrt aus, bis sich sein Kontrahent erhebt, die Gitarre weit ausgeholt. Und Simon tut ihm den Gefallen…


doch der ist wohl mehr bei Sinnen als gedacht! Denn genau in dem Moment, in dem Bartholomäus zuschlagen will, erhält dieser einen Kick in den Magen! Die Gitarre purzelt ihm rücklings aus den Händen. Dann, in einer Geschwindigkeit, die man ihm gar nicht zugetraut hätte, wirbelt Simon hinter den Hünen, und packt zu…


German Suplex gegen Bartholomäus


KRAAAAACKS


auf die Gitarre!


Gitarre kaputt


Pete: „WAS – FÜR – EIN – KRAFTAKT! Hast du das gesehen, verdammt nochmal?“

Sven: „German Suplex gegen dieses Biest! Immerhin, es sah etwas schwerfällig aus, aber man muss beachten, dass Simon bereits enorme Rückenprobleme hat!“


Sofort wird eine Wiederholung eingeblendet, in der man deutlich sieht, welch schmerzverzerrtes Gesicht der Mann aus Colorado aufgesetzt hat. Darin ist deutlich abzulesen, was er hier überwunden hat, um den 153 kg Koloss per German Suplex nach hinten zu wuchten.


High Angle Boston Crab von Simon!


Pete: “Er reagiert schnell! Er weiß, dass ihm hier ein Wahnsinns-Move gelungen ist!“

Sven: „Wer weiß, ob Bartholomäus jemals in seinem Leben so herumgewuchtet worden ist! Und Simon weiß, dass das eine gute Gelegenheit ist zu versuchen, ihn zur Aufgabe zu zwingen!“

Pete: „Es ist unter der Maske nicht zu erkennen, aber dieser German Suplex auf die Gitarre hat dem ‚Geschöpf aus dem Spessart‘ mehr zugesetzt, als wir vielleicht ahnen!“


Und dieses besagte Geschöpf windet sich voller Schmerz in dem Aufgabegriff des Simon! Rufus von Greifenstein brüllt von außen in das Asylum hinein, während Mike Kontrak ganz nahe am Geschehen ist!


Sven: „Auch der Ringrichter weiß, dass das hier ein absoluter Glückstreffer war!“

Pete: „Sieh nur, Sven! Sieh nur! Das könnte das Ende sein! Das könnte wirklich das Ende sein! Der High Angle Boston Crab sitzt!“


Und Bartholomäus windet sich. Und er kämpft. Die gelben Augen sind weit aufgerissen, aus seinem Mund entfahren grässliche Laute, die dem eines angefahrenen Ebers ähneln. „Das Ungetüm“ gräbt seine gewaltigen Pranken in den Mattenboden, zieht und zerrt sich nach vorne in Richtung der Ringseile.


Sven: „Ob er weiß, dass es kein Ropebreak gibt?“

Pete: „Ich denke, dass ihm das egal ist, selbst wenn es ein Ropebreak gäbe. Bartholomäus weiß sicherlich, dass er aus der Nummer nur rauskommt, wenn er die Ringseile erreicht.“


Doch Simon zieht ihn zurück in die Ringmitte!


Sven: „Oh Schande! Oh Schande! Was nun?“


Rufus von Greifenstein schlägt die Hände über der Schiebermütze zusammen. Sein Kopf ist mittlerweile hochrot angelaufen. Und die Fans in seiner Nähe sind von seinem ständigen Gebrüll in den letzten ca. 1,5 Minuten mächtig angepisst.


Pete: „Bartholomäus versucht es nochmal, sich zu befreien. Dieses Mal aber auf andere Weise.“


Und so packt er den Stiefel des Gegners, zieht und zerrt daran, ja, „verbeißt“ sich regelrecht darin. Und letztlich gelingt ihm, Simon derart aus dem Gleichgewicht zu bringen, dass der den High Angle Boston Crab nur noch halbherzig durchführen kann – und das reicht, dass Bartholomäus ihn von sich stoßen kann. Beide Männer liegen äußerst angeschlagen in der Ringmitte, die Fans sind richtiggehend aus dem Häuschen. Diese Art Match hätten sie nicht erwartet. Im Kontrast zu der Brutalität des Asylum stehen die Submissionphasen – und das gibt eine interessante, hochspannende Würze mit einer Menge Abwechslung! Und DAS wissen sie zu schätzen:


WE WANT MORE!

WE WANT MORE!

WE WANT MORE!


Sven: „Die GFCW-Galaxy in der Halle ist voll dabei, Pete!“

Pete: „Ja, sie stehen auf ihren Plätzen!“


Tatsächlich ist es Simon, der als erster auf die Beine kommt. Aber das mehr schlecht als recht, denn der angeschlagene Rücken macht ihm zu schaffen. Er versucht, die Stelle etwas zu massieren und zu überdehnen. Doch viel Zeit bleibt ihm nicht mehr – denn auch Bartholomäus regt sich wieder. Und selbst wenn er 208 cm groß ist und ein Berg von einem Mann, so zeigt dieses hartgeführte Match auch bei ihm Spuren.


Sven: „Er ist menschlich! Er ist nicht unzerstörbar!“


Just in dem Moment, als Bartholomäus sich endgültig auf die (wackeligen!) Beine bringt, empfängt ihn bereits sein Gegner: Simon hat schon Anlauf genommen und knockt ihn via Big Boot wieder auf die Bretter! Er hatte gar keine Chance. Simon fasst sich nochmal an die Rückenpartie – und dann fällt sein Blick auf die Leiter, die Bartholomäus vorhin netterweise in den Ring gebracht hatte. Und seine Mimik sagt, dass er ihm dafür fast dankbar ist, denn er greift sich die Leiter und klemmt sie quer in die Ringecke ein. Natürlich muss sein Kontrahent Bekanntschaft damit machen. Und mit einem krachenden Irish Whip knallt Bartholomäus shoulderfirst gegen die Leiter!


Pete: „Simon scheint in seinem Element!“

Sven: „Genau die Matchart für ihn, so wirkt es.“


Die Wucht des Aufpralls hat die Leiter ebenfalls aus der Ecke gefedert. Simon krallt sich den Gegner ein weiteres Mal, wuchtet den Koloss hoch – und slammt ihn via Scoop Slam auf die daliegende Leiter. Sehr zum Leidwesen von Rufus von Greifenstein, dem die defensive Haltung seines Sohnes in den letzten paar Minuten absolut missfällt. Simon legt sich den Gegner auf der Leiter zurecht. Anschließend hievt er sich auf das zweite Ringseil. Mit den Zeigefingern deutet er auf ihn – und hebt mit dem Leg Drop ab –


doch Bartholomäus rollt sich rechtzeitig aus der Schusslinie!


Simon knallt mit dem Hintern auf die Leiter und schreit auf. Beide Männer ringen für ein paar Momente um Luft. Bartholomäus kommt allerdings als erster auf die Beine. Er schnaubt wütend und stampft im Ring umher. Als Simon sich auch auf die Beine schält, packt Bartholomäus zu und slammt den Gegner mit einem Side Walk Slam auf die Leiter. Ein lauter Schmerzensschrei entfährt Simon, als Bartholomäus die Leiter packt. Der Blick seiner gelben Augen geht nach oben. Denn oben an der Decke baumelt der Sack, der eben nur über die Leiter erreichbar ist.


Pete: „Was dort wohl drin ist?

Sven: „Wir werden es gleich erfahren. Denn, Leute, ob wir’s wahrhaben wollen oder nicht, aber der 208cm Riese will seine 153 Kilogramm auf die Leite schaffen!“

Pete: „Das geht nicht gut aus!“


Tatsächlich stellt Bartholomäus die Leiter in der Ringmitte auf – und klettert langsam nach oben! Ein krasses Bild! Und gerade, als er den Sack von der Hallendecke lösen will – kommt Simon an! Er packt Bartholomäus‘ Bein, zieht und zerrt, zieht und zerrt. Bartholomäus tritt nach ihm, doch Simon blockt. Dann läuft er gegen die Ringseile – Shoulderblock gegen die Leiter. Und die wackelt!

Noch ein Shoulderblock gegen die Leiter – und sie wackelt noch mehr – fällt aber nicht!

Simon federt nochmal in die Ringseile – Shoulderblock Nummer drei!!!


Sven: „Heilige Scheiße! HEILIGE SCHEIßE!!!“

Pete: „HALTET EUCH FEST!“


Und dann endlich: die Leiter kippt nun endgültig um!


Und auf ihr stehend mit ihr Bartholomäus!


Das „Geschöpf aus dem Spessart“ stürzt mitsamt der Leiter über das oberste Ringseil –


NACH DRAUSSEN DURCH DAS 3-TISCH-KONSTRUKT!!!

Sven: „HOLY – SHIT!“

Pete: „BARTHOLOMÄUS STÜRZT MEHRERE METER AUS DEM RING DURCH DREI TISCHE!!!“


3-Tisch-Konstruktion kaputt


Die paar Fans in der Halle gehen sofort steil! Alle springen auf, ein Blitzlichtgewitter erleuchtete das Rund, konnte man doch schon erahnen, was gleich passieren würde. Dass die „größte Urgewalt, die die GFCW jemals gesehen hat" aber dabei gleich aus dem Ring durch drei Tische stürzen würde, konnte man nicht unbedingt erahnen.


HOLY SHIT!

HOLY SHIT!

HOLY SHIT!


Rufus von Greifenstein ist dem Herzinfarkt nahe, während Simon in der Zwischenzeit die Leiter wieder aufgestellt und sie erklommen hat. Er hat sich den Sack gekrallt.


Sven: „Was zum Teufel ist in dem Sack?“

Pete: „Ich glaube, Simon ist ebenso gespannt wie wir!“

Sven: „Inzwischen gibt es übrigens Lebenszeichen von Bartholomäus!“


Tatsächlich! Denn Besagter zappelt einmal, zappelt zweimal – und rollt dann einmal herum. Ja, er hat den tiefen Fall überstanden. Doch ob er sich davon noch einmal erholt?


Pete: „Also eines kann man Simon nicht vorwerfen: dass er nicht alles raushaut! Denn Stand jetzt hat er mit Bartholomäus Sachen angestellt, die einen ‚Normalsterblichen‘ normalerweise in die Knie zwingen würden.“

Sven: „Und ich bleibe dabei: letztlich geht es hier um ein Ende durch Submission! Und einen Gegner vom Kaliber eines Bartholomäus zur Aufgabe zu bringen oder nach einer solchen Aktion bis drei auf der Matte zu halten, sind zwei verschiedene paar Stiefel. Und hier macht Simon meines Erachtens einen Fehler: nach Bartholomäus‘ Sturz aus dem Ring durch die drei Tische hätte er eine Submission ansetzen müssen!“

Pete: „Vielleicht will er aber sicher gehen, und der Inhalt dieses Sackes stimmt ihn positiv. Sieh ihn dir an!“


Simon hat den Sack geöffnet und wirft einen Blick hinein. Auf dem Titan Tron ist es groß zu erkennen: sein Gesicht verzieht sich in ein sickes Lachen. Er steckt die Hand in den Sack – dann dreht er sich von der Kamera weg. Er holt etwas heraus – und stopft es sich abseits der Kamera in die Hose!


Sven: „Was war das? Was zum Teufel hat er sich da in die Hose gestopft??“

Pete: „Ich weiß es nicht! Ich weiß es nicht, Sven! Aber…was immer es war: es kann nicht alles gewesen sein! Der Beutel ist immer noch prallvoll – und schwer!“


Und Simon, immer das wirre Lachen im Gesicht, dreht sich wieder herum. Er lacht. Wie ein Irrer! Und es scheint, als habe er mit dem Sack die Büchse der Pandora geöffnet. Mit demselben weirden Grinsen wendet er sich den Fans zu – er hebt den Sack – und kippt den Inhalt in die Mitte des Ringes!


Reißzwecken!


Sven: „In dem Sack sind Reißzwecken! Das müssen Tausende und Abertausende Reißzwecken sein!“

Pete: „Oh nein! Oh nein, nein, nein! Das kann ich nicht mit ansehen!“


Simon lacht und lacht, als hätte er den Verstand verloren. Dann geht er hinüber zu den Ringseilen und will durch die Seile hindurch Bartholomäus packen. Er greift ihn sich auch an den Haaren.


Sven: „Na, so wird er ihn nicht in den Ring kriegen!“


BÄÄMMMMMMM


Pete: „OH MEIN GOTT!“

Sven: „Ein Feuerlöscher! Ein Schlag mit dem Feuerlöscher! Wo hat Bartholomäus den denn her??“

Pete: „Clever! Die Waffen hängen nicht nur an der Asylum-Wand! Denn zur Sicherheit befinden sich unter dem Ring IMMER Feuerlöscher! Und irgendwie hat sich Bartholomäus einen gekrallt!“


Was ist geschehen? Die Zeit, in der Simon genüsslich die Leiter wieder aufgebaut hat, hochgestiegen ist, sich den Sack gekrallt und an dessen Inhalt erfreut hat, hat Bartholomäus nach sachdienlichen Hinweisen seines Vaters Rufus von Greifenstein unter dem Ring nachgesehen und ist eines handelsüblichen Feuerlöschers habhaft geworden. Und während Simon vom Ring heraus versuchte, ihn in den Ring zu zerren, hat Bartholomäus mit voller Wucht den Boden des Feuerlöschers in Simons Gesicht platziert. Dieser stolpert schwer getroffen in die Ringmitte zurück, während Bartholomäus den Feuerlöscher wieder am Ring abstellt. Dann klettert „das Ungetüm“ hinterher.


Sven: „Wir sind wieder im Ring. Und beide Männer wirken stehend k.o.!“


Simon wurde schwerer getroffen, als gedacht. Der Schlag mit dem Feuerlöscher gegen die Stirn hat ihn so hart getroffen, dass er einen Moment orientierungslos ist. Er taumelt, sieht seinen Gegner nicht, Bartholomäus holt mit der Pranke aus


Pete: „Nein…“


packt Simon am Hals –


Pete: „NEINNEINNEINNEIN!!“


HEBT IHN HOCH…


Sven: „ACH DU SCHEISSE!“


Chokeslam gegen Simon in die Reißzwecken!!


Die Fans sind einmal mehr aus dem Häuschen! Was. Denn. Noch?? Einen lauten, ja fast schon mitleiderregenden Schrei ausstoßend landet Simon in den Abertausenden Reißzwecken, die eigentlich er selbst für seinen Opponenten vorbereitet hätte. Alles umsonst!


Pete: „Simon schreit, dass mir das Mark in den Beinen gefriert! Er windet sich und zappelt wie ein Fisch! Aber Bartholomäus ist noch nicht fertig!“


Das Ungetüm“ schleift den armen Simon noch einmal richtig schön durch die Reißzwecken – dann setzt er sich auf ihn und drückt das Gesicht in die Reißzwecken!


Sven: „Leute! DAS ist ein Submission Move!“


Bartholomäus quiekt wie ein Schwein vor Vergnügen – und Simon schreit vor sich hin! Mike Kontrak ist auch tatsächlich auf Höhe des Geschehens, und fragt auch gleich unvermittelt nach, ob Simon denn aufgeben möchte.


Pete: „Simpel, aber eindrucksvoll! Bartholomäus hockt auf Simon und quält ihn einfach, indem er sein Gesicht in die Reißzwecken drückt.“


Und nochmal richtig schön drin wälzen. Wie beim Plätzchen backen. Und Simons Geschrei? Das wandelt sich allmählich in ein…Lachen?


Sven: „Lacht…er?“


Mike Kontrak fragt noch einmal, ob Simon aufgeben möchte. Doch der lacht nur noch. Ja, es ist ein gequältes Lachen. Aber ein Lachen! Bereitet ihm der Schmerz jetzt schon Freude? Bartholomäus lässt los – und ist sichtlich verwirrt! Er tut dem Gegner weh, wie er selten jemandem wehgetan hat – und der lacht? Er sucht die Hilfe seines Vaters Rufus von Greifenstein, doch der weiß auch keine Antwort. Doch dann bedeutet er ihm, er solle einfach weitermachen.

Doch da ist es schon zu spät!

Im Hintergrund hat sich Simon auf die Beine gestellt, stürmt mit hoch erhobenen Händen heran und trifft Bartholomäus mit einem Double Axhandle. Dann packt er einen knallharten Tomahawk Chop gegen die Brust aus – doch das typische „Klatschen“ bleibt aus. Schließlich stört der Insassenanzug von Bartholomäus. Und auch die Fans sind etwas enttäuscht. Also zerrt der nun blutende Simon an Bartholomäus Anzug, reißt den Reißverschluss auf und entblößt seine Brust. Dann setzt er nochmal einen Tomahawk Chop nach:


Chop - WHOOOOOOO


Nun klatscht es schon besser! Laut und deutlich bis in die letzten Reihen. Und die Fans gehen natürlich gerne mit:


Chop – WHOOOOOOO

Chop – WHOOOOOOO

Chop – WHOOOOOOO


Simon drängt Bartholomäus in die Ringecke. Und dort setzt er noch einmal nach


Chop – WHOOOOOOO

Chop – WHOOOOOOO

Chop – WHOOOOOOO


Aber dann plötzlich, AUTSCH! Simon sieht auf seine Finger! Irgendwo hat er sich da grad aufgerissen…Und da sieht er das Missgeschick!


Fingernagel kaputt


Egal! Wir sind im Asylum! Da spielt auch DAS keine Rolle! Simon hat sich nun richtiggehend selbst angestachelt. Er stampft durch den Ring, nimmt Anlauf und plättet Bartholomäus in der Ringecke mit einem Shouldertackle. Die Fans sind eh schon längst auf seiner Seite und lassen ihn das auch spüren! Ein Irish-Whip in die gegenüberliegende Ringecke lässt den Ring beben. Wieder nimmt er Anlauf und erwischt Bartholomäus ein zweites Mal mit einem Shouldertackle in der Ecke. Er geht auf Abstand, lässt den Gegner heraustaumeln. Er nutzt den Schwung, packt zu, hievt Bartholomäus kurz auf die Schulter und lässt ihn via Snakeeyes auf den Turnbuckle krachen.


Pete: „Nochmal macht Simon klar, dass auch er ein wahrer Kraftprotz ist!“

Sven: „Nicht jeder könnte Bartholomäus so hochhieven!“


Bartholomäus stürzt schwer zu Boden und fasst sich unvermittelt an den Kopf, während Simon den Tisch, der immer noch im Ring liegt, aufbaut.


Pete: „Aber…was macht er jetzt?“

Sven: „Er hebt den Arm – und fasst sich dann in die Hose!“

Pete: „Was holt er da jetzt heraus?“

Sven: „Das, was noch im Beutel war. Erinnerst du dich?“


Tatsächlich! Simon fasst in die Hose und holt das hervor, was er zuvor aus dem Sack genommen und versteckt hatte. Es ist eine Plastikflasche – und ein Pappschächtelchen. Die Kamera zoomt heran…


Benzin und Streichhölzer!


Pete: „Ach herrje! Nicht das auch noch!“

Sven: „Er wird doch nicht…“

Pete: „Doch, er wird…“


Unter Begeisterungsstürmen der Fans spritzt Simon das Benzin auf den Tisch, ja, er leert die ganze Flasche aus! In seinem Gesicht mischt sich Blut mit Schweiß. Und als er mit einer Hand das makabre Gemisch aus dem Gesicht streicht, bleibt eine ebenso makabre „Gesichtsbemalung“ zurück.


Jetzt packt er das Streichholzheftchen in die Hand und holt ein Streichholz hervor. Er entzündet es –


und setzt den Tisch in Brand!


Simon dreht sich herum, bedeutet Bartholomäus, gefälligst wieder auf die Beine zu kommen. Und nach einigen Momenten tut dieser ihm auch den Gefallen. Bartholomäus torkelt heran, doch gerade als Simon zupacken will, tritt er ihm gegen die Brust. Er lässt einen harten Unterarmschlag folgen. Noch einen. Und noch einen. Simon torkelt gefährlich nahe an den brennenden Tisch heran. Ein Whip-in folgt, nein, ein Reversal, aber Bartholomäus hält sich an den Ringseilen fest. Simon stürmt ein weiteres Mal heran – doch diesmal geht der Shouldertackle ins Leere! Bartholomäus packt geistesgegenwärtig zu und setzt Simon auf das oberste Ringseil.


Sven: „Er…wird doch nicht?“

Pete: „Oh, doch! Er wird!“


Bartholomäus klettert hinterher! Das 208 cm, 153 Kilogramm Biest klettert hoch, ABER bleibt auf dem zweiten Ringseil stehen!


Sven: „Er wird ihn durch den brennenden Tisch suplexen!“

Pete: „Ja, das wird er!!!!“


Und tatsächlich! Bartholomäus hievt Simon, der auf dem dritten Seil sitzt, hoch!!!! Aber der wehrt sich, kontert, blockt. Er zieht und zerrt – und zieht Bartholomäus zu sich hoch!!!


Beide Monster stehen auf dem obersten Ringseil! Sie drücken, beißen, punchen – und dann geschieht, was geschehen muss…


Beide stürzen vom Toprope durch den brennenden Tisch!


Brennender Tisch kaputt


Der wild aufheulende Simon rollt sich in den Splittern des stellenweise noch lodernden Tisches herum, aber ist schnell aus der Gefahrenzone. Schlimmer aber steht es um seinen Kontrahenten, denn:


Sven: „Bartholomäus brennt! Bartholomäus brennt!“

Pete: „HOLY MOLY! Feuerwehr! Zur Hilfe! Der Mann verbrennt!“


Außen wird selbst Rufus von Greifenstein nervös! Vor Schmerzen schreiend und völlig panisch rollt sich der Insassenanzug-tragende Bartholomäus, der in Flammen steht, auf dem Ringboden herum – und rollt aus dem Ring! Die Fans kreischen, Referee Mike Kontrak kriegt Muffensausen, weiß nicht, wie er reagieren soll! Alle sind völlig außer sich, während die Flammen überhand nehmen!


Aber Hilfe eilt herbei!


Denn Simon hat sich geistesgegenwärtig den Feuerlöscher geschnappt, der immer noch am Ring stand, und setzt ihn ein!


Pete: „Er löscht Bartholomäus!“

Sven: „Ich hätte das cleverer gelöst…“

Pete: „Zum Teufel, wie meinst du das?“

Sven: „Naja, er hätte ihn ja noch etwas kokeln lassen können und nach der Aufgabe fragen können, ich meine…“


Die Fans wissen gar nicht, wohin mit all ihren Emotionen! Was für ein Wechselbad der Gefühle! Simon hat tatsächlich seinen Widersacher gelöscht! Dieser geht auf in einer weißen Schaum-/Rauchwand und verschwindet vorerst. Schnell löst sich die Wand allerdings auf…und Simon reagiert sofort!!!


Pete: „Er hat ihn! Er hat ihn!“

Sven: „Verdammte Axt, das könnte es tatsächlich sein!“


Kryonik Jail gegen Bartholomäus!


Simon hat seinen Twister Lock gegen seinen Gegner angesetzt! Was für ein besserer Zeitpunkt als dieser? Der blutende Mann aus Colorado, immerhin auch gerade mehrere Meter durch einen brennenden Tisch gestürzt, setzt außerhalb des Ringes seinen Finishing Move an! Bartholomäus quiekt vor Schmerzen! Er jault auf wie ein räudiger Hund! Doch Simon schreit ebenso!


Pete: „Sven, ich prophezeie: DAS ist das Ende! Das ist das Ende für Bartholomäus! Er gibt auf!“

Sven: „Pete, ich will deine Erwartungen nicht ersticken, aber ich bin nicht sicher, ob Bartholomäus überhaupt weiß, was ‚Aufgeben‘ heißt…“


Rufus von Greifenstein brüllt sich im Rollstuhl sitzend die Seele aus dem Leib. Er schreit seinen Sohn an, nicht aufzugeben. Nicht jetzt. Niemals! Und Bartholomäus schreit weiter und kämpft, aber der Griff von Simon sitzt wie Schraubzwingen. Ein Ende ist greifbar. Greifbar nahe für Simon, der in diesem Match, diesem grausamen Asylum-Match, alles in die Waagschale geworfen hat.


Pete: „Noch windet er sich, aber er wird schwächer!“

Sven: „Uff…ich glaube doch, dass hier bald die Lichter ausgehen.“


Die einzige Hoffnung, die Rufus von Greifenstein bleibt, ist die, dass sich Simon selbst verausgabt. Bereits eine ganze Minute hält der Mann aus Colorado seinen Gegner im anstrengenden Kryonik Jail – und Bartholomäus scheint nur müder zu werden. Reicht es? Ein Kampf um die Zeit entbrennt: wer hält länger aus? Doch auch Simon wird sichtlich schwächer…


Pete: „Er…hält es nicht durch!“

Sven: „Ich sag’s dir, Pete: Bartholomäus kennt kein ‚Aufgeben‘!“


Tatsächlich! Simon muss den Griff lösen! Völlig entkräftet lässt er ab – und atmet schwer. Und wer weiß, ob Bartholomäus überhaupt bewusst ist, welches Glück er gerade gehabt hat. Mike Kontrak checkt sofort nach ihm, hat Simon den Rücken zugewandt. Noch hat Bartholomäus den Wettlauf gewonnen.


Beide Männer sind k.o. Und Simon krabbelt auf allen Vieren hinüber zu einer der Asylum-Wänden. Und genau dort sitzt Rufus von Greifenstein, nu wenige cm von ihm entfernt! Simon packt die Gitterstäbe, hält wieder inne, verschnauft, zieht sich einmal nach oben, hält wieder inne, verschnauft…


BRRRRRRRRZZZZZZZTTTTTTT


Pete: „????“

Sven: „…..“

Pete: „Was…zum Teufel war das????“

Sven: „Er hat ihn mit einem Taser erwischt!!“


Wie wahr, wie wahr! Exakt in dem Moment, an dem sich Simon an den steril weißen Eisenstäben des Aslyum-Käfigs aufrichtet, schlägt Rufus von Greifenstein zu! So, als hätte er das gesamte Match über nur auf genau diesen Moment gewartet! Es hätte nicht perfekter sein können, denn auf andere Weise hätte der Rollstuhlfahrer ihn auch nie erwischen können.

Simon zuckt und zuckt, als hätte ihn ein Blitz getroffen, und sackt dann zu Boden.


Pete: „Das darf doch alles nicht wahr sein! Was für eine Schande! Und Mike Kontrak hat’s nicht gesehen!“

Sven: „Pf, und selbst wenn? Was hätte er machen sollen? Das hier ist kein Kindergeburtstag! Es ist ein Asylum-Match ohne DQ!“

Pete: „Dennoch! Er ruiniert hier was! Sieh nur, Simon ist wohl k.o.!“


In der Zwischenzeit hat sich sogar Bartholomäus erholt und schafft den „Kadaver“ seines Gegners in den Ring. Dann ruft ihm Rufus von Greifenstein noch etwas zu…

Und Bartholomäus reagiert. Er tut ein paar Schritte – und dann sieht er das Objekt der Begierde. Er legt den Kopf schief – und hebt es auf!


MARIA“!


Sven: „Ach herrje! Pete, jetzt wirst du die Augen zumachen müssen…Ich ahne Böses!“

Pete: „Er…wird doch nicht? Simon kann sich ja jetzt schon kaum mehr rühren!“


Aber Bartholomäus scheint keine Gnade zu kennen. Er klettert mit „Maria“ in den Ring – und geht in Position!

Simon kommt langsam zu sich, rappelt sich auf die Beine – und auch Mike Kontrak kann nicht hinsehen…


Chairshot mit „Maria“ gegen Simon!


Pete: “Arrrrrgh…der Stacheldraht hat sich in Simons Haar verfangen…Scheiße, ich kann wirklich nicht hinsehen…!“

Sven: „Ich glaube, es wird noch schlimmer…“


Der stacheldrahtbewehrte Stuhl namens „Maria“ hat sich tatsächlich in Simons Haar verfangen. Das größte Wunder ist ohnehin, dass Simon immer noch steht! Bartholomäus, sofern wir es hinter der Maske erkennen können, scheint die Welt nicht zu verstehen. Und dann – ZACK – ruckt er einmal am Stuhl und befreit den Stacheldraht von Simons Haar.


Pete: „Arrrrrrgh…da hängen noch Haare dran!“

Sven: „Und…was fleischiges…“


Bartholomäus sieht verwundert „Maria“, das Geschenk des Nikolaus an. Dann sieht er hinüber zu Rufus von Greifenstein. Der ballt die Fäuste und deutet zähnefletschend an, dass Simon noch nicht genug habe. Die Geste sind eindeutig…und artig, wie Bartholomäus nun einmal ist, holt er noch einmal aus…zu einem letzten, gigantischen Schlag – und die Fans drehen sich ab und können nicht hinsehen…


Zweiter Chairshot mit „Maria“ gegen Simon!


Pete: „Hab…ERBARMEN!“

Sven: „Junge, Junge, da ist was gespritzt…!“


Nun aber geht Simon wie vom Schlag – oder vom stacheldrahtumwickelten Stuhl – getroffen, zu Boden. Und ist wohl hinüber.


Pete: „Ich…bin am Ende.“

Sven: „Aber Simon noch nicht. Und Bartholomäus nicht. Und dieses Match auch nicht. Wir brauchen hier ein Ende! Und die Asylum Regeln sind eindeutig!“

Pete: „Aber wie will er Simon zur Aufgabe zwingen? Er scheint bewusstlos zu sein…?“


Mike Kontrak ist da und checkt Simons Befinden. Der wedelt zwar noch mit einem Arm, aber gut sieht das nicht aus.


Und Bartholomäus stampft heran! Er stößt einen wilden, wuchtigen, animalischen Schrei aus, der nicht von dieser Welt scheint, und packt dann ohne Gnade zu…


Skull Cracker gegen Simon!


Sven: „Das…hat doch keinen Sinn mehr. Das sehe selbst ich.“

Pete: „Aufhören! So hört doch auf!“


Der mit Schnitten und Rissen übersäte und blutüberströmte Simon zeigt keinerlei Regung mehr. Der Taser, die beiden Chairshots…das war einfach alles zu viel! Bartholomäus quetscht Simons Schädel in seinen gewaltigen Pranken. Rufus von Greifenstein läuft der Geifer der Erregung in Sturzbächen aus den Mundwinkeln. Die Fans drehen sich angewidert ab, einige schreien Worte der Gnade in den Ring.



Mike Kontrak reagiert blitzschnell, hebt Simons Arm…


Der Arm fällt einmal…


Der Arm fällt zweimal…


Der Arm fällt dreimal…


Und sofort gibt Mike Kontrak das Zeichen an den Timekeeper. Der reagiert unversehens und – tut seinen Job. Und die Fans scheinen sogar erleichtert. Damit das Martyrium endlich ein Ende hat…


DING DING DING