Neun
Buchstaben, die fast so synonym für „legendär“
stehen wie gewisse andere neun Buchstaben*. Ein Wort, das ein
geistiges Gemälde von Erfolg, Geld und Hochglanz
heraufbeschwört, zu kollektiver Ehrfurcht verführt.
H-O-L-L-Y-W-O-O-D: Du
im Blitzlicht pulsierendes, herrliches Herz von Los Angeles,
Fabrik der Träume.
Dass er
inmitten dieses Königreichs der High Society auf einem
wohlgepolsterten Bürostuhl sitzt, als würde er zur
Creme de la Creme der High Society längst dazugehören,
macht ihn ausnahmsweise nicht WÜTEND, sondern GLÜCKLICH.
Er, das ist Keek Hathaway, geiler Macker einfach. Und er steht
vor dem großen Wendepunkt
in seinem Leben.
Lucien
Pitworth Jr.: „Mr. Haythewy, Sie haben eine hervorragende
Entscheidung getroffen.“
Keek
Hathaway: „Hathaway.“
Lucien
Pitworth Jr.: “Bitte?”
Keek
Hathaway: “Mein Name. Er lautet Hathaway.“
Sagt Keek zu dem Mann, der ihm
gegenübersitzt und die letzte halbe Stunde damit verbracht
hat, ihm die Sterne vom Himmel zu versprechen: Lucien Pitworth
Jr., CEO von Pitworth Productions. Erbe einer aufstrebenden
Nummer im Film-, Doku- und Seriengeschäft.
Lucien
Pitworth Jr.: „Jaja, wie dem auch sei. Auf jeden Fall kann
ich Ihnen nur gratulieren, dass Sie unser Angebot angenommen
haben. Wir werden ihr Leben filmisch in Szene setzen, dass noch
nachfolgende Generationen begeistert sind von der Karriere des
famosen Mr. Keek Hemingway.“
Keek
Hathaway: „Hathaway.“
Lucien
Pitworth Jr.: „Unser Haus steht für höchste
Professionalität. Unsere Produktionsqualität ist
legendär. Sie werden gar nicht merken, dass unsere Kameras
Ihnen auf Schritt und Tritt folgen. Ihr Weg zum Schlüssel
wird nicht beeinträchtigt werden, Sie können sich ganz
auf Ihre sportliche Vorbereitung konzentrieren. Und am Ende
entsteht eine großartige Biographie, die Fans weltweit
streamen können. Ihr Name wird legendär sein.“
Der Mann, Mitte vierzig und von
schmierigem Äußeren, schiebt ein Dokument und einen
Kugelschreiber über den Schreibtisch.
Lucien
Pitworth Jr.: „Unterschreiben Sie bitte dort.“
Hathaway beugt sich vor, blättert
im Vertragsdokument hin und her. Das ringt Pitworth ein fast
schon entsetztes Lachen ab.
Lucien
Pitworth Jr.: „Sie lesen? Ich bitte Sie, Mister, wer wird
denn das lahme Juristengeschwätz lesen wollen. Wer an einer
Legende schreibt, hat doch gar keine Zeit für solche
Banalitäten. Im Vertrag steht alles so, wie wir besprochen
haben.“
Er tippt auf das
Leerfeld am unteren Seitenrand. Keek stutzt.
Er überlegt einen
Moment.
Überlegt noch
einen Moment.
Und unterschreibt.
Serotonin flutet seinen Körper.
Die vielleicht wichtigste Unterschrift seines Lebens ist gesetzt.
Keek
Hathaway: „ICH WERDE BERÜHMT.“
Pitworth reibt sich…nein,
klatscht natürlich erfreut in die Hände, dann drückt
er einen Knopf am Schreibtisch. Nur wenige Augenblicke vergehen,
dann öffnet sich die Tür des geräumigen Büros.
Herein kommt ein leger gekleideter Mann mit einem Tablett, auf
dem zwei randvoll gefüllte Gläser stehen.
Lucien
Pitworth Jr.: "Nun lassen Sie uns anstoßen."
Keek nimmt ein Glas und folgt der
Aufforderung, es zu erheben. Ein Lächeln huscht über
sein Gesicht.
Lucien
Pitworth Jr.: "Auf die Dokumentation:
'Vom
Slum zum Schlüssel - die Geschichte einer
Wrestlinglegende'."
Keek
Hathaway: "Was?"
Lucien
Pitworth Jr.: "Der Name der Serie. Ist
er nicht herrlich?"
Keek
Hathaway: "Von welchem Slum reden wir? Ich bin nie in einem
aufgewachsen."
Ein Seufzen Pitworths. Er wirkt
sichtlich enttäuscht und nimmt mehr einen frustrierten denn
einen feierlichen Schluck seines Champagners.
Lucien
Pitworth Jr.: "Aber der Name muss doch etwas hermachen.
Dramatik. Emotionen. Eine typische Aufsteigerstory. Machen Sie es
nicht so schwer."
Keek
Hathaway: "Mir wäre es trotzdem lieber, wenn wir bei
den Tatsachen bleiben."
Lucien
Pitworth Jr.: "Dann stattdessen...wie wäre es mit
'Krank vor Wut - Der
Aufstieg eines Verrückten in den Wrestling-Olymp."
Keek lehnt sich nach vorne, krallt
sich gerade zu in die Tischplatte.
Keek
Hathaway: "Wieso nicht einfach ein neutraler Name. Ich bin
nicht verrückt, auch nicht krank vor Wut."
Lucien
Pitworth
Jr.: “Also dann…“
Der
Keek-Krieg: Ein lebenslanger Fight ums große Glück."
Keek
Hathaway: "Nein. Nicht so reißerisch.
Lucien
Pitworth Jr.: "Mr. Haddaday! Ich
bin entsetzt, dass Ihnen gerade
jegliches künstlerisches Gespür fehlt. Sie müssen
verstehen, was das Publikum will. Überlassen Sie die Arbeit
am Projekt uns und konzentrieren Sie sich auf das, was Sie besser
können."
Keek
Hathaway: "ICH BIN WÜT...-"
Geradezu euphorisch klatscht
Pitworth in die Hände. Seine Wangen färben sich rot vor
Entzücken.
Lucien
Pitworth Jr.: "HERVORRAGEND! Das
sind die Emotionen, die wir brauchen.
Bitte halten Sie einen Moment still, wir müssen diesen
Augenblick festhalten. Diese Dramatik, dieses tiefe Tal der Wut,
durch das Sie schreiten, ehe sie bei Brainwashed ihren
Phönixmoment haben werden, wenn das Happy End folgt."
Keek
Hathaway: "NEIN! Ich meine...so ist das nicht, wie ich es
mir vorgestellt habe. Ich möchte noch einmal darüber
nachdenken, ob diese dokumentarische Begleitung wirklich das ist,
was ich mir vorstelle. Ich will nicht, dass mir etwas in den Mund
gelegt wird."
Ein Lachen auf der Gegenseite.
Lucien
Pitworth Jr.: "Oh, natürlich dürfen Sie noch
einmal überlegen. Vielleicht hilft Ihnen besonders Paragraph
12 des Vertragsdokuments bei diesem...Nochmal-Nachdenken-wollen.
Dieser Paragraph behandelt die Strafe bei Vertragsbruch."
Hathaway greift nach dem Dokument,
blättert zur besagten Stelle und sieht so baff aus wie der
durchschnittliche GFCWler, wenn mehr als zwei Feedbacks im Forum
erscheinen.
Keek
Hathaway: "Da...davon wusste ich nichts."
Lucien
Pitworth Jr.: "Sie müssen auch nichts wissen. Nur
handeln. Nur wütend sein. Emotionen liefern. Und nun
entschuldigen sie mich bitte."
Er drückt abermals einen Knopf
an seinem Schreibtisch und der Assistent erscheint in der Tür,
um Keek mit freundlichem Lächeln und doch bestimmt den Weg
zur Tür zu weisen.
Lucien
Pitworth Jr.: "Ich habe Ihre Dokumentation zu planen. Sie
finden den Weg nach draußen, ja? Wir treffen uns dann
morgen am Flughafen nach Deutschland."
Keek
Hathaway: "Wir? Wir am
Flughafen?"
Erneut ein enttäuschtes
Seufzen. Pitworth führt sich auf wie ein Lehrer, der von der
Antwort seines Schülers enttäuscht ist.
Lucien
Pitworth Jr.: "Aber natürlich. Ich werde Sie zur GFCW
begleiten und die Produktion der Dokumentation persönlich
überwachen. Mein Name steht für Qualität. Jetzt
lernen Sie noch diesen Text auswendig, das ist Ihr Monolog zu
Beginn der Dokumentation. Wenn Sie von Ihrer traurigen Kindheit
in Dunkelheit und Hoffnungslosigkeit erzählen, von Ihren
Nackenschlägen und Niederlagen."
Er reicht Hathaway ein Dokument.
Keek
Hathaway: "ICH BIN WÜTE..."
Und damit schaltet das Video ab.
*Nightmare
Flex
Fulgrim: „Wir huldigen dir oh großer Slaanesh. Fürst
der Dekadenz! Prinz der Lust! Prinz der Ausschweifung! Erhöre
deine treuen Diener…“
Lucius:
„Wir huldigen dir oh großer Slaanesh. Prinz der
Missetaten! Prinz des Chaos! Wir ähm…wirkt es?“
Entnervt
schlägt Flex Fulgrim die Kapuze seiner purpurfarbenen Robe
zurück und schüttelt den Kopf.
Flex
Fulgrim: „Selbst mit dem ganzen Hokus Pokus Quatsch tut
sich nichts. Also auf Show zu machen bringt auch nichts. Wir
müssen es tatsächlich über die Gewaltspirale
versuchen Lucius. Nur so bekommen wir die Gunst wieder.“
Lucius:
„Ich hasse eh diesen Quatsch mit Fackeln und so. Die Leute
glauben wir wären immer bescheuert und würden die ganze
wie ne verkackte Sekte wie diese Pisser von Scientology oder
diesen Zeugen Jehovas arbeiten. Dabei sind wir cooler als diese
Pfosten!“
Lediglich
ein Nicken von Flex Fulgrim muss Lucius als Antwort genügen,
während dieser in Gedanken auf den Slaanesh Kopf sieht.
Lucius nimmt sich währenddessen ein Häppchen von dem
Finger Food, welcher mal wieder vorbereitet in ihrer Kabine
steht. Ein Luxus, den sie sich dank einiger guter
Immobiliengeschäfte von Flex leisten können.
Flex
Fulgrim: „Was haben diese Bier trinkenden Hirnis mit der
Verbindung gemacht? Wie haben Sie es geschafft die Verbindung zu
kippen? Ich verstehe es nicht Lucius…“
Lucius:
„Am Alkohol kann es nicht liegen oder? Slaanesh liebt doch
Alkohol genau wie gutes Essen. Vielleicht einfach der zu geringe
IQ?“
Ein
weiterer Happen wandert in den Mund des großen Lucius,
während dieser vor Genuss stöhnend kaut. Er wischt sich
den Mund mit einer Serviette ab, während Flex die Kutte
auszieht und auf einen Bügel hängt. Ein schwarzer Anzug
mit cremefarbenen Hemd und lila Krawatte kommt darunter hervor.
Flex
Fulgrim: „Lucius wir brauchen Antworten, die wir nicht
erhalten können. Wir wissen nicht, ob wir diese Verbindung
jemals wiederherstellen können und das wurmt mich gewaltig.
Was machen wir, wenn die Verbindung für immer weg ist?“
Lucius:
„Keine Ahnung, Ful. Aber wir haben noch andere Sorgen…diese
Pisser von Wahrheit haben letzte Woche Hand an uns gelegt und ich
will diese Würmer zerstampfen. Heute ist es soweit und ich
hoffe, dass du bereit dazu bist. Der Fokus darf nicht nur auf der
Verbindung liegen. Wir brauchen eigentlich zur Zeit nur die gute
alte Muskelkraft um nach oben zu kommen und dazu brauche ich
keine Gunst von Slaanesh.“
Ein
eiskalter Blick trifft Luicus, welcher diesen Blick gekonnt
ignoriert und seine Kutte ebenfalls auszieht. Ein hellgrauer
Anzug mit weißem Hemd und grau blauer Krawatte kommt
hervor.
Flex
Fulgrim: „Slaanesh ist alles was uns ausmacht Lucius! Er
ist unsere Macht und unser Luxus und hat uns nicht ohne Grund an
diesen Ort geführt. Also wenn du glaubst, dass du ohne ihn
was reißen kannst, dann hast du dich geschnitten!“
Lucius:
„Ful verstehe mich nicht falsch, aber ich fühle mich
auch ohne die Gunst stark genug Bäume auszureißen.
Wenn wir heute einen Sieg erringen, dann glaube ich das wir auch
ohne diese Verbindung eine Chance haben. Verstehst du? Wir sind
fähig genug dafür und werden die Chancen nutzen, die
man uns bietet.“
Lucius
nimmt seine Kutte in die Hand.
Lucius:
„Außerdem wären diese Kutten weiß würde
man uns für diese hirnverbrannten Rassisten vom Ku Klux Klan
halten. Und wir sind alles andere wie diese Söhne von
Dirnen.“
Fulgrim
will etwas erwidern, aber er weiß nicht was er darauf sagen
soll. Er zuckt entnervt mit den Schultern.
Flex
Fulgrim: „Wir werden sehen Lucius, was wir heute Abend
erreichen werden. Ich werde selbstverständlich bei der Sache
sein. Beermachine und Wahrheit sollen die wahre Kraft des
Slaanesh zu spüren bekommen.“
Lucius:
„Genau, Ful. Was auch immer du sagst. Sei mir nicht böse,
aber ich gehe nochmal mich etwas im Backstage umsehen.“
Lucius
verlässt die Kabine, während ihm Flex Fulgrim mit einem
wütenden Blick nachsieht.
Flex
Fulgrim: „Zweifel dürfen wir nicht haben Lucius, denn
wir sind immer noch Slaanesh verpflichtet. Weder du noch ich
dürfen an ihm/ihr zweifeln. Wir sind sein Schwert in dieser
Liga und dazu brauche ich dich Lucius. Und solltest du dich für
die Häresie nicht würdig erweisen, dann wird es andere
geben…“
Mit
einem Wutschrei wirft Fulgrim den Teller mit den Häppchen
bei Seite und wirft eine teure Flasche Wein zu Boden. Auch er
verlässt wütend die Kabine und wirft die Tür ins
Schloss. Die Kamera filmt den Ziegenkopf und fährt dicht
heran. Auf einmal beginnen die Augen zu leuchten…
Fade
Out
Berlin
Friedrichshain. Wir befinden uns wieder im bekannten Loft der
Fists for Future Foundation. Über ein halbes Jahr leben die
Mitglieder des Stables nun schon unter einem Dach. Aber in den
letzten Wochen geht die Foundation scheinbar unterschiedliche
Wege. Carola war schon länger nicht mehr in der „WG“
gesehen. Morbeus ist auch viel unterwegs, meistens im nahe
gelegenen Gym anzutreffen. Er wirkt mehr und mehr besessen der
beste Ringkämpfer der GFCW zu werden. Die UUBs müssen
ihre Wunden heilen, um bald wieder in den Ring steigen zu können.
Dementsprechend sind Slay Oakland und Max Moustache noch viel
zuhause. Gerade sitzt Slay Oakland auf dem Chesterfield-Sofa und
langweilt sich, währenddessen Moustache wie ein Irrlicht
durch die Wohnung tapert.
Max:
„Endlich ist es Sommer und die Welt dreht sich wieder. Die
Inzidenz geht runter und die Clubs machen wieder auf. Endlich mal
wieder Party. Also so richtig Party machen. Leben. Keine Sorgen,
die Zeit genießen. Und wir sitzen hier rum, Slay.“
Slay:
„Ich will wieder fit werden, auskurieren. Das ist mir jetzt
wichtig. Ray hat uns einen ganzen Batzen Kohle überweisen,
damit wir wieder klarkommen und uns in Ruhe auf unser Comeback
vorbereiten können. Ich habe keinen Grund mich zu
beschweren, auch wenn mir langweilig ist. Aber die Rache an
Beermachine und den anderen Einfallspinseln der Tag Team Division
ist zu süß. Das ist ein Ziel, auf das ich gerne
hinarbeite.“
Max:
„Uff. Mit was du dich immer zufrieden gibst. Wir sind Mitte
20 und haben Cash. Viel Cash. Willst du das ganze Geld etwas auf
deinem Girokonto vergammeln lassen?“
Slay:
„Pah, vor einem Dreiviertel Jahr habe ich mich hier in
Berlin mit Gelegenheitsjobs durchgeschlagen und du warst ein
lausiger Student. Und jetzt liegt ein sechsstelliger Betrag auf
meinem Konto. Und mit Wrestling kann ich auch weiterhin, bestimmt
10 Jahre, gutes Geld verdienen.“
Max:
„Du bist echt ambitionslos geworden, ich vermisse deinen
Hunger, Slay. Ich hab Geld auf dem Konto, aber nun soll es auch
mehr werden. Das ist die Zeit überhaupt richtig abzusahnen
und sich ein Vermögen aufzubauen.“
Slay:
„Hast du zu viele Youtube-Clips von Immobilien-Haien
geschaut, oder was?“
Max:
„Keine Immobilien. Keine Kryptowährung. Ich will was
an dem Mann bringen, von dem ich auch Ahnung habe.“
Slay:
„Wie z.B.?“
Max:
„Die Leute geiern nach Party. Und haben doch richtig Durst
nach allerlei bewusstseinssteigernden Mitteln…“
Slay:
„Was ist eigentlich los mit euch Scheiß
Wohlstand-Kids? Carola macht sich vom Acker und geht in die
Politik und du willst was genau starten? Hast Du noch alle Latten
auf dem Zaun?!“
Max:
„Sehe ich so aus, als ob ich mich in Friedrichshain an ne
Ecke stelle und deale? Ich hab da schon den Dreh raus wie wir das
machen….“
Slay
Oakland schüttelt nur den Kopf, als Moustache sein Notebook
holt und ihm eine offene Seite aus dem sogenannten „DarkNet“
zeigt. Dder gebürtige Britte steht auf und geht dann in sein
Zimmer.
Slay:
„Max. Wir sind Wrestler. Fang jetzt keinen Mist an. Ich
habe Morbeus mein Wort gegeben. Wir sind die Urban Ultras Berlin
und greifen nach Wrestling-Gold. Nichts anderes.“
Max
Moustache grinst seinen Partner und Freund freundlich an, die
Kamera schwenkt aus.
Auf
dem Titantron startet jetzt eine der berühmt-berüchtigten
Video-Liveschalten in den Backstagebereich, welche die GFCW
Zuschauer regelmäßig in ihren Bann schlagen und die
atemberaubenden Verwicklungen in der Liga in immer neue Höhen
treiben. Die Kamera ist diesmal im Parking Lot der Arena Leipzig
unterwegs, wir sehen ein weißes, etwas ramponiertes Lincoln
Town Car aus den 90iger Jahren. Eine der Seitenscheiben ist
zerborsten und wurde nur notdürftig mit Klebeband zugemacht.
Der Wagen kommt gerade zum Stehen, als sich die Fahrertür
schon öffnet und kein geringerer als Steve Steel
herausspringt. Der blonde Hüne erblickt sofort die Kamera
und grunzt genervt irgendetwas Unverständliches vor sich
hin. Steve trägt noch normale Straßenklamotten. Also
was für einen Muskelproll wie ihn so normal ist: Eine
verwaschene Jeans, angeberische NIKE-Turnschuhe und ein
NBA-Basketballtrikot, dazu eine schwarze Kangol-Mütze (ihr
wisst schon, so eine wie Samuel L. Jackson in Jackie Brown
trägt). Das Ganze garniert von einer fetten Goldkette. Das
er bereits Babyöl und Bräunungscreme aufgelegt hat,
muss eigentlich nicht näher erwähnt werden.
Und
dann taucht er unvermittelt auf, die Legende aller Legenden, der
Hall of Famer, Mr. Interviewer himself, Mac Müll! Da ist er
mal wieder, und die Fans in der Halle rasten aus.
Mac
Müll: „Steve, auf ein Wort bitte!“
Mac
Müll eilt zu dem Wagen herüber, dessen Tür Steve
Steel gerade mit einem lauten Knall zugeschlagen hat.
Mac
Müll: „In der letzten Ausgabe von War Evening gab es
turbulenteste Ereignisse, als du mit dem aufstrebenden Neuling
Desmond Briggs im Fitnessbereich aneinandergeraten bist. Es gab
ein kleines, äh sagen wir Fitness-Battle, an dessen Ende
Desmond dich zu einem Match heute Abend herausgefordert hat, in
dem es um den Spot beim großen Schlüssel-Match bei
Brainwashed in einigen Wochen gehen soll. Du hingegen willst nur
um die Ehre fighten. Das Ende eurer Auseinandersetzung war dann
etwas uneindeutig, die Fans wollen jetzt endlich wissen: Gibt es
heute ein Match zwischen euch beiden, werdet ihr gegeneinander
kämpfen?“
Gebannt
hält Mac Müll Steve Steel das Mikrofon unter die Nase,
so dicht, dass es Steel am Bart kitzelt.
Steve
Steel: „Aufstrebend?! Nun ja, wenn du meinst, Mac Müll,
aber dieser Typ ist nur ein halbes Hemd, das mir überhaupt
nichts entgegenzusetzen hat. Ich bin hier der Oberpumper in der
GFCW, und nicht dieser Anfänger! Und mich um meinen absolut
verdienten Spot im Schlüssel-Match herauszufordern, ist
absolut lächerlich und schamlos, das zeigt nur, dass dieser
Jüngling noch nicht verstanden hat, wie es im
Wrestlingbusiness läuft und das er noch viel zu lernen hat!
Wenn Briggs nicht ohne einen Einsatz gegen mich kämpfen
will, einfach nur um zu gucken, wer der bessere Mann ist, dann
spricht das doch Bände über ihn! Ich werde meinen Spot
nicht so einfach aufs Spiel setzen, auch wenn dieser Däumling
mich niemals besiegen könnte! Und deshalb wird es heute kein
Match zwischen uns geben, das wäre ja noch schöner!!!“
Mac
Müll staunt nicht schlecht und räuspert sich erstmal.
Mac
Müll: „Ähm, ok ok. Aber könnte man das Ganze
nicht auch andersherum sehen? Ich meine, wenn du dir so sicher
bist, dass du Desmond Briggs besiegen kannst, dann kämpf
doch einfach gegen ihn und beweise allen, dass du zu Recht im
Schlüssel-Match stehst und dort sogar der ganz große
Favorit auf den Sieg bist. So könnte man auch denken, dass
du dir deiner Sache gar nicht so sicher bist, wie du…“
Urplötzlich
packt der Hüne Mac Müll am Schlawittchen.
Steve
Steel: „WAAAS?!?!?! WAS FASELST DU DA, MÜLL?!?!?! ICH
SOLL MIR MEINER SACHE NICHT SICHER SEIN?!?!?! ICH SOLL ANGST
HABEN VOR DIESEM MÖCHTEGERN-WRESTLER?!?!?!“
Nachdem
Steels Kopf hochrot angelaufen war, scheint er sich jetzt wieder
etwas zu besinnen und kommt runter. Er lässt Mac Müll
los, der sich erstmal den Kragen richtet.
Steve
Steel: „‘Tschuldigung, alte Socke… Aber mal
ehrlich, willst du mich provozieren, oder was?! Oder willst du
mich aus der Reserve locken, hä?! Denk doch, was du willst,
sollen die Fans doch denken, was sie wollen! Ich gehe meinen Weg,
und der führt mich bei Brainwashed in das Schlüssel-Match
und danach zum World Heavyweight Titel! Und das wird mir keiner
mehr vermiesen, hehe!“
Mac
Müll rümpft immer noch die Nase und scheint etwas
beleidigt ob Steves Wutanfall, schüttelt das dann aber
endgültig ab.
Mac
Müll: „Nein nein, oh Gott, wo denkst du hin, ich habe
das nie gedacht, dass der große Steve Steel nicht gegen
Desmond Briggs antreten will, oder gar Angst vor ihm hat, oder
so, niemals…“
Man
kann nicht so richtig erahnen, ob Mac Müll, dieser alte
Fuchs, den Satz ironisch meint und den Hünen veralbern will,
oder aber ob er das wirklich denkt. Auch Steel scheint sich nicht
sicher zu, entschließt sich dann aber dazu, die Sache auf
sich beruhen zu lassen.
Mac
Müll: „Ich sagte ja nur, dass man das denken könnte,
und…“
???:
„Und ob man das denken könnte…“
Mit
einem Mikrofon bewaffnet kommt der Raw Black Diamond die Rampe
herunter und lächelt. Er klatscht mit ein paar anwesenden
Fans ab, während er sich langsam in Richtung Ring begibt.
Mit ganz viel Zeit stellt er sich vor den Apron und springt aus
den Knien sofort auf den Apron. Ein Move den man dem schwarzen
Muskelberg gar nicht zugetraut hätte. Er lehnt sich über
die Seile und seine Augen bohren sich in den Schädel von
Steve Steel.
Desmond
Briggs: „Weißt du Stevie Boy? Heute hast du so oft
das Wort Angst schon in den Mund genommen, dass die Leute
wirklich glauben könnten, dass du Angst vor mir hast. Oder
sehe ich das falsch Folks?“
Die
Zuschauer sind sich nicht eins. Die Hälfte jubelt, während
die andere Hälfte ziemlich ruhig bleibt. Nickend spricht
Desmond weiter.
Desmond
Briggs: „Die Zuschauer können sich scheinbar nicht
einig werden, aber ich habe das Gefühl das du Angst vor mir
hast. Vielleicht nicht so viel wie du vor Maurice hattest, aber
wenigstens ein bisschen Angst. Also Stevie Boy…wie sieht
es aus? Hast du über meinen Vorschlag von der letzten Show
nachgedacht? Oder hast du deine vorlaute Klappe verloren?“
Der
Bronzed Adonis stand die ganze Zeit über nur still da und
hat seinen Kontrahenten dabei ganz genau beobachtet. Dann zeigt
er urplötzlich mit dem ausgestreckten Zeigefinger auf den
Raw Black Diamond!
Steve
Steel: „Ja ja, erzähl du mal, Desmond! Das ist doch
alles nur Gewäsch! Warum sollte ich dir eine Chance auf
meinen Spot in dem Ladder-Match geben, hä?! Womit hast du
dir das verdient?! Richtig, gar nicht!!! Du solltest dich lieber
hintenanstellen! Ich sag dir was, wenn du im Kraftraum mehr
stemmen kannst als ich, dann denke ich vielleicht mal darüber
nach, dir die Chance auf ein Match zu geben.“
Mac
Müll steht nun etwas eingeengt zwischen den beiden
Streithähnen, die Stimmung wird jetzt schon deutlich
angespannter und hitziger, da liegt was in der Luft!
Mac
Müll: „Oha, das sind starke Worte von Steve Steel
hier. Was sagst du denn dazu, Desmond Briggs? Gibt es einen
triftigen Grund, warum Steve dir dieses Match gewähren
sollte? Hast du dir diese Chance verdient, bist du schon so weit,
Champion zu werden?“
Und
wieder hält er dem Wrestler gebannt das Mikro unter die
Nase, diesmal sogar so, dass Briggs regelrecht zurückweichen
muss.
Desmond
Briggs: „Erstens: Wenn ich so wie du Gewichte stemmen
würde, dann wäre es kein Problem weil wir Beide dann
cheaten würde. Ich habe selten Jemanden gesehen, der mit
Gewichten so unsauber trainiert wie du Steve!“
Der
Raw Black Diamond klettert durch die Seile in den Ring, während
er Steve Steel keine Sekunde aus den Augen lässt. Er baut
sich vor Steve Steel auf, allerdings haben Beide noch einen
gewissen Sicherheitsabstand von 1,50 Meter.
Desmond
Briggs: „Zweitens: Ich bin der konstant beste Youngster in
der Liga nach Morbeus. Wo war die letzten Shows Aiden Rotari? Was
macht der unkonstante Thimo Schiller? Was will Thomas Camden? Ich
sage es dir Steve. Sie wollen alle nicht dasselbe wie ich! Sie
wollen nicht beweisen, dass ein Youngster wie ich dir und den
anderen Wrestlern da oben im Spotlight Konkurrenz machen könnte
und euch ebenbürtig ist. Ich will einen fairen Wettkampf
gegen dich um dir zu zeigen, dass du dich selbst überschätzt
und wenn du dem Match zustimmen solltest, dann will ich den Spot
im Schlüssel Match. Weil ich ihn mir mit einem Sieg über
dich verdient habe! Und wenn du ein fairer Sportsmann bist, dann
gewährst du mir diese einmalige Chance!“
Wieder
hat sich Steve Steel aufmerksam die Worte seines Gegenübers
angehört und holt jetzt tief Luft.
Steve
Steel: „Hehehe, du bist wirklich ein lustiger Vogel,
Desmond Briggs! Du glaubst doch tatsächlich, dass du schon
mit mir auf einer Stufe wärst! Dass du schon mein Level
erreicht hättest! Also jetzt hör mal zu: Zwischen uns
beiden wird es kein Match geben! Zumindest heute nicht, und auch
in der nächsten Zeit nicht! Und schon gar nicht um mein
Ladder-Match, das ich gewinnen werde, um danach der neue GFCW
World Heavyweight Champion zu werden!“
Bei
den letzten Worten dieser Antwort tippt Steve Steel Briggs immer
wieder mit dem ausgestreckten Zeigefinger gegen die Brust.
Desmond schlägt den Finger weg und packt Steve kurz am Hals,
als plötzlich 2 Security Beamte in den Ring kommen und Beide
voneinander sofort getrennt bekommen.
Desmond
Briggs: „Wärest du von dir wirklich so überzeugt
Stevie Boy, dann würdest du diesem Match zustimmen. DAS
unterscheidet dich von Robert Breads und Fletcher und den
Anderen. Du glaubst der Größte zu sein, aber bist ein
Niemand! Ich sage es nochmal und appelliere an dich für ein
Match um deinen Spot. Zeige mir und den Fans, dass du wirklich
der zukünftige World Champion bist!“
War
Evening, Leipzig (Arena Leipzig), 30.07.2021
In
Kooperation mit
Feuerwerk,
Knallerei und die krachenste Mucke aller Zeiten – die GFCW
ist mitten in Sachsen gelandet und stattet Leipzig einen Besuch
ab!
Nach
dem bombastischsten Schwenk aller Zeiten durch die Halle, nähert
sich der Zoom der Kamera den beiden Kommentatoren, die heute sehr
sommerlich gekleidet sind. Ob es dafür einen Grund gibt? Das
Wetter?! Pete trägt ein pinkfarbenes Hemd mit
Falmingo-Mustern und Sven ein braunes Polo-Hemd mit grünen
Palmen-Applikationen. Die 80er sind zurück?!
Sven:
„Leipzig. Die GFCW ist hier! Eine ausverkaufte Halle
erwartet unsere Athleten heute.“
Pete:
„Ausverkauft im Sinne der Corona-Schutzverordnung,
aber…JAY. Wir sind wieder da mit War Evening?!“
Sven:
„Noch sind es einige Wochen hin bis Brainwashed und daher
wird die heutige Show wohl ein wichtiger Baustein auf dem Weg zu
einer Supercard im September.“
Singles
Match: Morbeus
vs. ??? Referee:
Thorsten Baumgärtner
Pete:
“Wieder zeigt sich der Intercontinental Champion. Er
fordert wieder ein Match, nachdem Drake in der letzten Show
Ansprüche auf den No.1 Contender angemeldet hatte.“
Sven:
„Mal sehen wen Fletcher für den fordernden Morbeus aus
dem Hut zaubern wird.“
Tag
Team-Match: Die
Wahrheit (Tha Bomb & Thor) vs. Slaanesh Connection (Flex
Fulrgim & Lucius the Eternal) Referee:
Karo Herzog
Pete_”Und
im zweiten Match sind die Tag Team Champions dran. Ihr erstes Tag
Match seit dem Titelgewinn!“
Sven:
“Und das gegen die Slanesh Connection. Die haben schon
ordentlich Heat kreiert. Beim PPV waren sie siegreich und mischen
nun direkt um den Titel mit.“
Pete:
“Aber sind die beiden schon soweit? Ich sehe Die Wahrheit
hier klar vorne!“
Singles
Match: Danny
Rickson vs. Garrison Gaeta Referee:
Peter Cleven
Sven:
“Endlich kommt es zum Aufeinandertreffen der beiden
eigentlichen Tag Team-Partner!“
Pete:
“Oder doch nicht? Die
Saga der beiden geht zwar in die nächste Runde, ich hoffe
inständig, dass das Kriegsbeil beide heute endgültig
begraben können und sich zu einem Super Team formieren
können.“
Singles
Match: Alex
Ricks vs. The End Referee:
Howard Eagle
Pete:
„Unser heutiger Main Event wartet mit einem wahrhaftigen
Schmankerl auf. Alex Ricks hat sich erbarmt. Er gibt The End
endlich sein langersehntes Match!“
Sven:
„The End ist DER Neuling der GFCW und er schreckt nicht vor
den ganz großen Namen zurück. Der Mann will es wissen
und er könnte mit eine Sieg gegen Ricks heute einen
Meilenstein in seiner noch jungen Karriere erleben?!“
Pete:
„Neben den Matches gibt es bestimmt auch wieder neues um
den Heavyweight Title und zum Match um den goldenen Schlüssel!“
Sven:
„Viel Spaß dabei und wie geben ab an die Regie…..“
So
früh in der Show und schon wird ein extrem negativer „Vibe“
versprüht. Ohrenbetäubende Buh-Rufe und ein
Pfeifkonzert, dass die Spatzen mit Gehörsturz von den Ästen
fallen. Untermalt von The Score’s „Can’t Stop
Me Now“ und von einer erneut spektakulären
Scheinwerfer-Show begleitet, kommt die gesamte Gruppierung der
5*Hautevolee heraus.
Sven:
„Unser Champion ist im Haus!“
Pete:
„Das war nicht zu überhören… vielleicht
bekommen wir ja jetzt eine Erklärung für das was in der
letzten Show passiert ist.“
Während
sich die Gruppe rund um den GFCW World Champion Lionel Jannek,
fein gekleidet, zum Ring begibt, werden die von Pete
angesprochenen Szenen noch einmal von der Regie eingespielt.
Player stand offenbar kurz vor einem Sieg gegen Zereo Killer in
einem Match wo es darum ging den #1 Herausforderer auf Janneks
Titel zu bestimmen. Jedoch sorgten David Hott und Matthäus
Meister von der 5*Hautevolee für Chaos, sodass der Referee
das Match mit No Contest beendete und zeitgleich damit sowohl
Player als auch Zereo Killer zu #1 Herausforderern machte. Doch
dies schien den Champion nicht sonderlich zu stören…
Dieser
ist inzwischen im Ring angekommen, hat ein Mikrophon in der Hand
und wirkt auch nach wie vor in sehr guter Laune. Als die Musik
abgedreht wird, gilt es für den Champion allerdings dann
auch noch zuzuwarten bis jemand die Fans abdreht. Denn diese
machen einmal mehr ihre Abneigung der 5*Hautevolee gegenüber
deutlich. Geduldig, mit all seiner Erfahrung, wartet der Champion
auf den richtigen Moment und wenig später klingen seine
Worte durch die Halle.
Lionel
Jannek: „Freut euch, Leute! Der Champion steht im Ring und
spricht zu euch! Alleine das ist euer Geld für das Ticket
schon wert!“
„BUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUH!“
Das
scheinen nicht alle Fans so zu sehen.
Lionel
Jannek: „Hätte ich mir ja denken können, dass die
Leute hier von gehobener Klasse nichts verstehen. Na ja, wie dem
auch sei…“
„AAAARSCHLOCH!
AAARSCHLOCH! …“
Ein
Chant den man seit seiner Fehde mit Jason Crutch nicht mehr so
laut gehört hat… das will was heißen.
Lionel
Jannek: „Ich könnte natürlich jetzt hier stehen
und sagen, dass das GFCW-Management von mir ein Statement zu den
Vorkommnissen der letzten Show verlangt hat… aber das wäre
gelogen. Als GFCW Champion habe ich höchstpersönlich
meine Sekretärin und Schwester Carina Valentina damit
beauftragt im Hauptquartier der GFCW anzurufen und ihnen zu
sagen, dass der World Heavyweight Champion Zeit in der Show für
seine Worte verlangt!“
Pete:
„Meine Güte… diese Selbstbeweihräucherung…
seit wann ist die 5’Huatevolee ein religiöser Kult?“
Sven:
„Jetzt wo du es sagst… eine eigene Lionel Jannek
Religion wäre schon der Hammer!“
Pete:
„Sven… hör einfach auf, OK?“
Lionel
Jannek: „Also… warum haben Hott und Meister in der
letzten Show eingegriffen? Warum war ich nicht entsetzt darüber,
dass ich nun nicht einen, sondern ZWEI Herausforderer auf meinen
Titel habe? Der Grund ist ziemlich einfach…“
Der
Heavyweight Champion wird durch ein WAKE ME UP unterbrochen, und
dies lässt das gesamte Publikum positiv aufwachen und
endlich gibt es die „good vibes“, die Leipzig
verdient hat! Keine große Lichtershow, kein Tamtam, kein
dichter Nebel, nein: Zereo Killer kommt ganz in Zivil, ohne
Facepainting, die On Stage runtergerannt, fistbumpt viele Fans in
der ersten Reihe, ehe er sich dann in den Ring zu Lionel Jannek
und seinen Fünfsterneclub gesellt.
Der
Österreicher hält seine Bluthunde zurück und
stellt sich in die Mitte des Ringes, gegenüber steht ihm der
Kalifornier. Jannek beginnt ein wenig zu grinsen.
Sven:
„Ist das die UNRIVALED Reunion, die wir uns alle gewünscht
hatten?“
Pete:
„Bitte was? Das glaubst du doch selbst nicht, oder?“
MacKenzie
hebt den rechten Arm in die Höhe und blickt nach draußen…
Zielgenau fliegt ein Schallwandler in seine Hand, welche er
sofort zu seinen Lippen führt und…
…
Lionel Jannek
den Rücken zudreht und zum Publikum spricht!
Zereo
Killer: „Leipzig!!!! SEID IHR GUT DRAUF!?!?!?“
Natürlich
gibt es hier viele Jubelrufe der Zereo Army. Im Hintergrund sehen
wir LJ, wie er leicht die Augen verdreht, aber sobald sich
MacKenzie ihm zuwendet, sich wieder in seiner Rolle befindet.
Zereo
Killer: „Ich bin froh wieder hier zu sein, auch wenn ich im
Grunde… nun ja, wie soll ich sagen…“
Nun
ist es so weit, er wendet sich tatsächlich LJ zu, sie
blicken sich in die Augen.
Zereo
Killer: „Es ist verdammt viel passiert, oder? Das kann man
doch wohl so sagen?“
Dem
hat der Heavyweight Champion nichts hinzuzufügen und nickt,
doch MacKenzie kommt noch mal genauer darauf zu sprechen.
Zereo
Killer: „Wir haben im ersten halben Jahr beide Dinge getan,
die wahrhaftig groß sind. Wir haben Beide unsere großen
Matches beim ersten PPV gewonnen… Nun gut… der Eine
auf die eine Art… und der Andere… tja… eben
auf die andere Art…“
Dabei
deutet er eindeutig auf The Superior, welcher dafür heftige
Buhrufe einstecken muss. Tja, was soll er bloß machen? Es
war so, lediglich resignierendes Achselzucken beim Champion.
Zereo
Killer: „Auch wenn wir gute Zeiten hatten, mein Lieber, bin
ich eigentlich nicht hier, um über die guten Zeiten zu
sprechen, sondern über die jüngste Vergangenheit…
Du wolltest uns gerade erzählen, warum du Dinge getan hast,
die so geschehen sind, wie sie nunmal geschehen sind… Ich
will das auch hören, sags mir ins Gesicht!“
Nicht
unfreundlich, dennoch sehr bestimmend, hat MacKenzie diese Worte
ausgedrückt. Aus den Augenwinkeln kommt das Empfangskomitee
etwas näher.
Der
Champion blickt in Richtung seines ehemaligen Tag-Team-Partners
und deutet Hott und Meister, die sichtlich gar nicht grün
mit Zereo Killer sind, dass sie im Hintergrund bleiben und sich
ruhig verhalten sollen. Dann blickt er wieder zu Mike McKenzie
und lächelt leicht.
Lionel
Jannek: „Ja, du hast recht… Es ist schon eine Weile
her, Mike.“
Gemischte
Reaktionen des Publikums darauf, dass Jannek hier gerade Zereo
Killers Vornamen verwendet hat, als wären sie immer noch
Freunde… oder sind sie es immer noch?
Lionel
Jannek: „Sorry, wenn ich mich so lange nicht gemeldet habe.
Aber ich war sehr beschäftigt. Du weißt schon, ein
Turnier gewinnen, Champion werden, Talent-Scouting um eine
dominante Elite-Truppe zusammenzustellen… solche Sachen.“
Kurzes
Absetzen und ein kurzer Blick zu seinen Handlangern, die das
bestätigen.
Lionel
Jannek: „Aber du bist ja nicht für Smalltalk hier
herausgekommen, sondern weil du wissen willst was bei der letzten
Show abgelaufen ist…“
Pete:
„Nicht nur er, sondern tausende andere ebenfalls…“
Sven:
„Hätte Zereo Killer ihn nicht unterbrochen würden
wir es schon wissen.“
Lionel
Jannek: „Der Grund für das Eingreifen der beiden, ist
eigentlich nicht sonderlich kompliziert… Ich konnte einen
Freund nicht hängen lassen.
Pete:
„Was??“
Sven:
„Wow…“
MacKenzie
hat mit vielem gerechnet, aber definitiv nicht mit dieser
Antwort. Auch dem Publikum scheint das nicht zu gefallen und sie
beginnen untereinander zu tuscheln. Mike selbst kommt nicht dazu
etwas zu sagen, LJ setzt bereits wieder an.
Lionel
Jannek: „Versteh mich nicht falsch, ich hätte kein
Problem damit, noch einmal gegen Player anzutreten und ihn noch
einmal zu besiegen… aber als ich dann sah, wie er dich am
Rand einer Niederlage hatte, musste ich etwas tun. Immerhin wärst
DU der nächste Herausforderer gewesen! Du hast Robert Breads
besiegt!“
Jubel
des Publikums darüber. Daran erinnern sie sich natürlich
gerne zurück. Jannek blickt sich um und nickt zustimmend.
Lionel
Jannek: „Ja, sie haben Recht! Das muss man erstmal
schaffen! Gar nicht so einfach… na ja, ich würde es
auch schaffen, aber anderes Thema…“
„BUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUH!!!“
„BULLSHIT!
BULLSHIT! …“
Jannek
blickt Zereo Killer in die Augen.
Lionel
Jannek: „Du verdienst dieses Titelmatch, Mike. Und ich
lasse nicht zu, dass Player oder irgendjemand es dir wegnimmt!“
Pete:
„Das… Ist das wirklich Lionel Jannek??? Solche Worte
kennt man ja gar nicht von ihm… ich verstehe das nicht!“
Sven:
„Tja, vielleicht ist UNRIVALED doch nicht so tot, wie alle
dachten…“
Pete:
„Ich habe eher das Gefühl, dass Jannek nicht ganz
ehrlich ist… Da steckt doch irgendein Plan dahinter!
Hundertprozentig!“
Sven:
„Ekelhaft, Pete! Da sprechen zwei Freunde miteinander und
du denkst wieder nur an Hinterhalt und böse Pläne!
Schämst du dich nicht?“
Lionel
Jannek: „UNRIVALED im Main Event von Brainwashed…
alleine das wäre schon der Wasserhahn der das Geld fließen
lässt, aber auch noch mit Player im Mix, das lässt das
ganz große Geld in meine Taschen fließen. Und, Mike…“
Der
Champion grinst Zereo Killer böse an. Es wirkt aber eher wie
gespielt…
Lionel
Jannek: „Egal ob du, oder Player oder ihr beide… am
Ende werde ich Branwashed ja doch verlassen wie ich gekommen bin:
Als World Heavyweight Champion!“
MacKenzie
stemmt die Hände in die Hüften und starrt seinen
ehemaligen (?) Tag Team Partner an. Im ersten Moment weiß
er gar nicht so recht, wie er drauf reagieren soll. Man merkt ihm
jedoch deutlich an, dass die gemischte Stimmung im Publikum ihm
nervös macht.
Zereo
Killer: „Natürlich will ich auch ein Titelmatch haben,
denn meiner Meinung nach habe ich auch eins verdient.“
Ohne
dass LJ ins Mikro spricht, kann man trotzdem genau ablesen, was
er gesagt hat: „Genau meine Meinung.“
Zereo
Killer: „Versteh mich jetzt nicht falsch, dankbar will ich
dir für deine Aktion nicht sein. Du hast dich seit Jänner
wieder zu dem entwickelt, was mir nicht gefällt, was dem
Publikum nicht gefällt, aber das scheint wohl dein Naturell
zu sein. Ich werde dir auf ewig dankbar sein, dass du damals
meiner geliebten Tochter das Leben gerettet hast – deswegen
weiß ich auch, dass irgendwo in dir drin doch ein guter
Kerl steckt – aber für diese Aktion von vor zwei
Wochen? Dafür kann ich dir nicht danken.“
Der
Wiener breitet die Arme aus und fragt, warum ZK so denkt. Der
Herausforderer legt den Kopf ein wenig schief zur Seite und
spricht weiter.
Zereo
Killer: „Eigentlich solltest du mich gut genug kennen um zu
wissen, warum ich dir hierfür nicht danken kann: Ich will
mir meine Chancen erarbeiten, und wenn Player mich besiegt hätte,
hätte er mich eben besiegt. Ich wäre aufgestanden und
hätte irgendwann einen weiteren Anlauf genommen Heavyweight
Champion zu werden. Nun gut, es ist wie es ist. Ich bin durch ne
Situation, auf die ich nicht stolz bin, zum Teilherausforderer
Nummer #1 auf deinen Titel geworden. Umso mehr werde ich daran
arbeiten, dass ich am Ende der kommenden Großveranstaltung
stolz auf mich sein kann, wenn ich dir den Titel abgenommen habe,
indem ich dich und Player besiegt habe!“
Starke
Worte von Zereo Killer, doch wenn man ganz genau hin hört
scheint er vorsichtig zu sein mit seiner Wortwahl. Warum bloß?
Er hat sich nicht sehr gegen Janneks Worte gewehrt. Da war nichts
von „Es gibt kein UNRIVALED mehr“ oder ähnlichem!
Vermutet er ansonsten einen Angriff von Meister und Hott? Wer
weiß? Player ist er vor zwei Wochen im Match ganz anders
angegangen, viel aggressiver. Weiter kommt Zereo Killer nicht,
denn Jannek hat darauf auch noch eine Antwort. Und wieder kann er
sich ein Lächeln nicht verkneifen.
Lionel
Jannek: „Ich habe nichts anderes von dir erwartet, als
große Worte, Mike. So und nicht anders kennt man dich. Aber
trotzdem sehe ich das was du gesagt hast äußerst
kritisch…“
Fragende
Miene bei Zereo Killer, aber Jannek hat schon eine Erklärung
parat.
Lionel
Jannek: „Du sagst du willst dir deine Chance erarbeiten.
Respektabel und passt natürlich zu DEINEM Naturell. Aber ich
hoffe du erlaubst mir die Frage: Wie oft denkst du, wirst du noch
eine Chance bekommen?“
Genervt
lächelnd und Kopfschüttelnd wendet sich Zereo Killer
kurz ab. Es sieht nach einem „Komm schon, echt jetzt? DAMIT
kommst du um die Ecke?“ aus. Aber der Champion versucht ihn
gleich wieder auf den Boden zurückzubringen, bevor er an die
Decke geht.
Lionel
Jannek: „Warte! Lass mich ausreden! Es ist nicht nur, weil
Player dich bei der letzten Show am Rand einer Niederlage hatte.
In unserer gemeinsamen Zeit habe ich Tag für Tag gesehen was
du und dein Körper mitmachen. An manchen Tagen konntest du
dich kaum bewegen. Irgendwann ist der Punkt erreicht wo es gar
nicht mehr geht und dieser ist vielleicht sogar näher als du
denkst!“
Man
merkt dem Killer an, dass er dieses Thema hasst, aber man kann
ihm auch im Gesicht absehen, dass an Janneks Worten doch ein
Körnchen Wahrheit steckt.
Lionel
Jannek: „Du warst seit Jänner wieder Solo unterwegs
und hast nach deinem Kampf gegen Breads gleich wieder eine
Auszeit genommen. Ich muss dir wohl nicht sagen, dass man als
Topstar der GFCW eine große Bürde mit sich
herumschleppt… zumindest, wenn man alleine unterwegs ist…“
Pete:
„Oh oh… ist es das was ich denke?“
Sven:
„Du wolltest es nicht glauben! Jetzt kommt es!“
Auch
die Fans werden unruhig. Sie ahnen auch was jetzt kommt und sind
natürlich gespannt in welche Richtung sich das alles drehen
wird.
Lionel
Jannek: „Mike… UNRIVALED muss nicht einfach so im
Sand verlaufen. Man könnte es updaten… zu einer
stärkeren 5*Hautevolee.“
Gemischte,
bis doch eher negative Reaktionen des Publikums, während
Zereo Killer recht unentschlossen wirkt. Hott und Meister wirken
ebenfalls skeptisch und nehmen ihre Augen nicht von Mr. ISGI…
Lionel
Jannek: „Aber ich will dir nichts einreden, Mike. Denk
einfach darüber nach. Noch hast du ja Zeit.“
Nach
diesen Worten wirft der Champion sein Mikrofon zur Seite und geht
langsam, mit ständigem Augenkontakt mit Zereo Killer, an
diesem vorbei und verlässt den Ring. Nach kurzem Zögern
und bösen Blicken, verlassen auch Hott und Meister den Ring
und folgen ihrem Boss. Ein nachdenklicher und auch relativ
verwirrter Zereo Killer bleibt im Ring zurück. Nicht nur er,
sondern ganz offensichtlich die Fans, haben wohl nicht daran
gedacht, dass das Gespräch so ablaufen würde.
Pete:
„Was für ein Moment jetzt gerade.“
Sven:
„Was für eine Situation! Die beiden haben seit Jänner
kein Wort miteinander gesprochen oder sich gesehen. Aber
plötzlich sieht es, nach ein paar freundlichen Worten, nach
einer Wiedervereinigung aus!“
Pete:
„Es ist nicht ein einziges böses Wort gefallen…“
Sven:
„Nicht nur jetzt! Lionel Jannek hat schon seit Jänner
keine bösen Worte über Zereo Killer verloren!“
Pete:
„Jetzt wo du es sagst… Ist das tatsächlich ein
Indiz? Wird UNRIVALED wirklich in die 5*Hautevolee integriert?“
Sven:
„Das wäre ein Riesen-Chance für Zereo Killer…
und enorm schlecht für Player!“
Apropos…
Die
Szenerie wechselt in den Backstage Bereich. Und dort sieht man
wie sich jemand das gerade geschehene ganz genau angesehen hat:
Die Rede ist von Player!
Aus
der Halle kann man den Jubel bis hin zum Backstage Bereich durch
hören!
Mit
angewidertem Blick starrt er auf den TV.
???:"Player?"
Auf
einmal hört man eine bekannte Stimme. Das Bild zoomt etwas
aus und zu sehen ist Mac Müll der sich an Player heran
geschlichen hat. Player dreht sich zu ihm um.
Mac
Müll: "Player… Hast du irgendetwas zu sagen, zu
dem was sich gerade im Ring zwischen Lionel und Zereo abgespielt
hat?"
Player
atmet tief durch. Wut ist ihm ins Gesicht geschrieben!
Player:
"Alles was ich dazu nur sagen kann Mac… ICH WUSSTE
ES! Ich habe es schon oft genug gesagt und jetzt wurde mein
Verdacht bestätigt: UNRIVALED IST NICHT TOT! Auch wenn es
jetzt nur von Lionels Seite gezeigt wurde, bei Zereo kann man
eine Abneigung der Idee nun auch nicht ansehen!"
Er
legt die Hände in die Hüften und schaut nach oben,
schüttelt mit dem Kopf.
Player:
"Das die beiden schon immer Dreck am Stecken haben war mir
bewusst, aber, dass sie soweit gehen, nur um das Spotlight auf
sich selber zu richten… Einfach nur widerlich!"
Der
Blick geht wieder zu Mac…
Player:
"Aber nun gut. It Is What It Is. Sollen die beiden sich
ruhig zusammenschließen! Ich habe schon so viel erlebt und
überlebt, da kommt es auf die beiden Clowns nicht an. Ich
habe beide schon mehrere Male geschlagen! In großen, SEHR
Großen Matches! Und ich werde es wieder tun, nur dieses Mal
werden beide gleichzeitig Fallen! Und dann werde ich, ENDLICH,
nach Jahrelangem Struggle, der GFCW Heavyweight Champion werden!"
Die
Kamera zoomt an das Gesicht von Player heran. Er ist wild
entschlossen!
Ein
großes Wartezimmer auf leichten mit synthetischem Stoff
bezogenen Gestellten finden dort die Patienten einen Platz zum
ausharren, wann denn der Doktor Zeit für sie hat. Auch Rob
will nicht länger seinen Wahnsinn dem Schicksal überlassen
sondern nimmt nach Dr. Reuth nun zum zweiten mal einen Anlauf
sich behandeln zu lassen, wenn auch das Mistrauen nicht größer
sein Könnte bei dem Anblick dieser Praxis. Darum ist neben
Rob Gossler auch Sid the Scum mitgekommen, wohl zum Händchen
halten.
Sid: „(Wo
zum teufel sind wir hier., auf dem Eingangsschild stand
Medizinmann, Räucherstäbchen verbreiten einen
eigenartigen Geruch und die Krankenschwestern hier scheinen
komplett hohl.)
Rob schluckt seinen Argwohn
hinunter und sucht sich einen Platz.
Rob: „Ich
weiß Sid, es sieht eigenartig aus aber mir wurde
ausdrücklich versichert dass Dieser Typ sich auskennt. Hat
der Bassist dieser Metalband letzte Woche auf dem Friedhof
jedenfalls gesagt.“
Rob setzt sich und versucht bei all
der Anspannung ruhig zu bleiben.
Rob: „Keine
Zeitschriften hier? Fuck ich halt es nicht aus.“
Rob zieht einen Flachmann aus der
Tasche und nimmt hastig einen Schluck.
Schließlich kommt ein untoter
Geist in Form einer Arzthelferin in das Wartezimmer geschwebt.
Arzthelferin:
„ Sie dürfen nun eintreten....Behandlungszimmer 2...“
Etwas überrascht über
dieses eigenartige Gebären, lassen sich die beiden Punks zum
Behandlungszimmer führen.
Das Behandlungszimmer ist ein in
Holz und Naturfarben gehaltenes Dachgeschosszimmer: Vor einem
kleinen dunkelbraunen Schreibtisch neben die beiden Herrschaften
platz. Langsam lassen sie ihre Blicke durch den Raum schweifen.
Ein riesiges Fenster tut sich zu
ihrer Linken auf und lässt einen in den sommerlichen
Abendhimmel blicken. Vorhänge sind keine zu sehen. Dafür
sind Decke und Wände mit Traumfängern, Federn und
dämonischen Masken ausgestattet.
Sid:
Rob: „Auf
was habe ich mich hier nur eingelassen, ich hoffe wir führen
keinen Regentanz oder Sowas auf.
Hinter dem Schreibtisch befindet
sich ein großes Bücherregal. Doch die Bände die
dort stehen geben nur noch mehr Rätsel auf.
Schließlich betritt der Chef
das Zimmer.
Ein groß gewachsener Mann in
weißem Hemd und Schwarzem Mantel. Wortlos betritt der den
Raum. An seinem Zylinder sind kleine Glöckchen angebraucht.
Klingend besetzt er seinen Sessel und sein feistes, weiß
geschminktes, lächelndes Gesicht, mit den untoten schwarzen
Zügen darin, lassen sofort erkennen wer es ist.
DER PUPPENSPIELER!
Langsam setzt er seinen Zylinder ab
und Zündet sich seine hölzeren mit Federn versehende
Pfeife an.
Puppenspieler:
„Guten Abend die Herren was kann ich für Sie tun.
Rob erschreckt.
Rob: „Moment
mal DU BIST DAS?“
Puppenspieler:
„Kennen wir uns etwa?“
Rob: Du...du
bist doch....“
Puppenspieler:
„Achja du arbeitest ja für die GFCW, stimmt ja. Läuft
wohl nicht so gut nehme ich an.“
Rob: „Wie
kommen sie darauf?“
Puppenspieler:
„Naja sonst wärt ihr ja nicht hier oder?“
Immer noch überrascht über
diese Schlussfolgerung gesteht er es schließlich ein.
Rob: „Ja
es stimmt, also es ist so, ich hab einen Ziegenschädel von
so einer Sekte entsorgt und ich glaube seid dem bin ich
Verflucht.“
Puppenspieler:
„ Wie heißt diese Sekte?“
Rob:
„Slaanesh Connection..“
Der Puppenspieler setzt belustigt
seine Pfeife ab.
Puppenspieler:
„Ach Diese Jungs. Gute Ansätze aber dann so was von
verkorkst. Ich nehme an nur Du hast den Schädel angefasst?“
Sid: (Ich bin
nur zur Begleitung)
Rob:
„Richtig.“
Puppenspieler schweift nachdenklich
in die Ferne.
Puppenspieler:
„Ja Slaanesh und ihre Ziegenschädel. Auf einer
Studentenparty hab ich so einen auch einmal versehentlich
angefasst. Ich wollte ihn nur bei Seite stellen, da zerfällt
dieses Ding in meiner Hand zu Staub und alle haben angefangen zu
weinen.“
Mit einem Kopfschütteln wischt
er diese Gedanken weg.
Puppenspieler:
„Keine Sorge wir kriegen das schon wieder hin.
Setzt euch
bitte mal dort drüben auf den Teppich.
Rob und Sid kommen dieser
Aufforderung wortlos nach, während der Puppenspieler in eine
Schublade greift.
Zu mehr kommt er nicht, denn das
Fenster kommt gefährlich nahe auf die beiden Punks zu.
Panisch erheben sie sich und springen durch das brechende Glas in
die Tiefe.
Rob: „Ach
du Scheiße!“
In grellen Farben geht es dem
Abgrund entgegen.
Kurz vor dem Aufschlag landen sie
sanft auf dem Asphalt. Rechts und links erheben sich große
graue Gebäude, während der Himmel blutrot gefärbt
isrt und Asche und Feuer aus den Straßengräben
aufzusteigen scheint. Hinter ihnen türmt sich eine große
Schwarze Masse mit einem riesigen Ziegenschädel auf aus
dessen Augen es lodert.
Rob: „Dass
gefällt mir ganz und gar nicht! Weg hier!“
Doch vor den Beiden Punks bewegt
sich eine Horde untoter Gestalten langsam auf sie zu.
Zombies: „
Geh arbeiten....gib mir Geld.....lass mich dein Blut saugen....“
Die Punks schauen sich entschlossen
an. Sie wissen was zu tun ist.
Wie in bester Bravehaeartmanier
stürmen die beiden Mannen einer übermacht entgegen.
Hinter ihnen das Ziegenmonster welches alles unaufhaltsam
verschlingt, werden Kiefer zertrümmert, Körper hinweg
geschleudert und Köpfe abgerissen, man fühlt sich
schwerelos und unbesiegbar und dennoch hat man einen
übermächtigen Feind hinter sich, dem man schutzlos
ausgeliefert ist. Es wird gerannt, gerannt und gerannt. Immer
schneller fliegt die Kulisse vorbei. Bis sie schließlich
einen Jeep ohne Verdeck vor sich entdecken.
Sid: „
Rein da!“
Kurzerhand springen die Punks in
den Jeep. Sid startet den Motor.
Rob: „Gibt
Gummi!“
Mit Vollgass
geht es vorran und auf Schacbrettmustern fliegen sie dahin. Um
sich einen Rosaklaren Himmel.
Kleine Ziegenschädel schießen
auf das auto zu und Sid hat alle Mühe das Auto zu halten.
Doch da bahnt sich auch schon das
Ende der Fahrt an.
Das Ziegenmonster hat seinen
Schlund bereits vor Ihnen ausgebreitet. Sein schwarzer
unendlicher Schlund des Todes bereit sie zu verschlingen. Rob und
Sid sehen, dass es keine Möglichkeit gibt auszuweichen. Rob
hat mit einem Mal eine Panzerbüchse zur Hand und feuert sie
ab. Der Schädel zerspringt in tausend Teile und die Punks
fallen ins Freie.
Schweißgebadet erwachen sie
auf dem Teppich der Praxis.
Der Puppenspieler scheint sie schon
erwartet zu haben.
Puppenspieler:
„Willkommen zurück.“
Zitternd erheben sich Beermachine
vom Teppich.
Rob: „
Wo war ich? Warum ist das Fenster noch heile?“
Lächelnd nimmt sie der
Puppenspieler in Empfang und legt Rob und Sid jeweils eine kräfte
Hnad auf die Schulter.
Puppenspieler:
„Herzlichen Glückwunsch meine Herren! Von nun an kann
euch Slaanesh nichts mehr an haben.. es sei denn ihr wollt es!
Ihr seid von nun an wieder Herr eures Schicksals meine Herren!“
Rob ist kreidebleich und kann es
noch gar nicht fassen. Ich glaube ich muss mich übergeben.“
Mit saurer Miene nimmt der
Puppenspieler diese Aussage zur Kenntnis.
Puppenspieler:
„Aber nicht auf den Teppich, der war Teuer! Die Toilette
ist die dritte Links.“
Aus
den Boxen ertönen wohlklingende Regen- und Tiergeräusche,
aufgenommen aus den Regenwäldern Brasiliens.
Aus
dem Entrance kommt nun der GFCW Intercontinental Champion. Lässig
hat er den Meistergürtel über seine rechte Schulter
gelegt. Er trägt grüne Wrestling-Boots, zerrissene
Blue-Jeans-Shorts, ein weißes T-Shirt mit seinem neuen Logo
und eine Sonnenbrille. Die Sonnenbrille macht nicht nur einen
hölzernen Eindruck, sie besteht aus Walnussholz und
umweltschonenden Materialien, die einen verringerten ökologischen
Fußabdruck garantieren.
Mit
einem breiten Grinsen und unter großen Ablehnungschören
der Leipziger-Fans geht Raymond Douglas zum Ring. Schon auf dem
Weg zum Ring ist zu sehen, dass er ein GFCW-Mikrofon in den
Händen hält. Am Ring angekommen benutzt er dieses Mal
die Ringtreppe und steigt über dem zweiten Ringseil in das
Ringgeviert.
Morbeus:
„Hallo Leipzig. Mit den üblichen Beleidigungen des
lokalen Publikums halte ich mich heute nicht länger auf.
Wieder einmal zeige ich mich hier im Ring und bin kampfbereit.
Bereit für den nächsten Schritt. Ein Fighting-Champion
wie er schöner im Bilderbuch nicht hätte abgebildet
werden können. Und was macht hier der Commissioner? Er hat
es noch nicht einmal geschafft in den letzten zwei Wochen einen
Gegner für mich zu finden? Fletcher, oh Fletcher. Schickst
du mir wieder die Lord Nicons, Hunks oder Joe Jobbers dieser Welt
in den Ring? Schon jetzt scheint hier eine komplette
Fehlbesetzung „am Werk“ zu sein. Was qualifiziert
einen Eric Fletcher bitte hier den Commissioner zu geben? Beim
Anniversary hat er noch versucht diesen wunderbaren Titel, der
lässig über meine Schulter hängt, zu gewinnen.
Natürlich hat er kläglich versagt und uns allen steht
hier wohl das nächste Debakel bevor. Das Problem ist nur,
die ganze Liga wird leiden.“
Das
Publikum quittiert die Ansage mit Buh-Rufen.
Morbeus:
„Ihr wisst doch alle, dass ich recht habe. Was glaubt ein
Drake eigentlich? Der kommt in der letzten Show hier raus und
glaubt ich würde ihn einfach als Herausforderer akzeptieren?
Da kann ja jeder kommen! Welche Knüppel will man mir noch
zwischen die Beine werfen? Ich verstehe die Arithmetik dieser
Liga nicht mehr. Raymond „Morbeus“ Douglas hat Player
bezwungen und hat auch Zereo Killer bezwungen. Aber wer treibt
sich, mit Chancen!, aktuell als Contender auf den World
Heavyweight Title rum? Player?! UND! Zereo?! Leute, Leute, Leute.
Ich habe den Million-Dollar-Look und wer darf dann im Main Event
eines PPVs stehen?! Was wäre denn eigentlich, wenn ICH mal
hier auf Drake tue und…….“
Eric:
„…auch Matches fordere?“
Mit
diesen Worten schaltet die Leinwand um, direkt in das Rectangular
Office der GFCW. Dort hinter einem Tisch, der nicht mehr ganz so
voller wilder Blätter ist, sondern allmählich mit so
etwas wie Ordnung beglückt wurde, sitzt auch der Herr im
Haus, zumindest in seinem eigenen Kopf. Der Candy Man, der Hüter
der Wahrheit, der Commissioner, der demonstrativ auf ein Blatt
vor sich schaut, so tut als würde er lesen, bis er das Blatt
dann aber mit der flachen Hand auf den Tisch knallt und mit
frechem Blick gen IC Champion schaut.
Eric:
„Nun…WENN du das machen würdest, im Ring große
Reden schwingen würdest und erklären würdest, wen
du schon so alles besiegt hast, dann würde früher oder
später jemand auftauchen, der wirklich etwas zu sagen hat
und dir erstmal das Mikro abstellen.“
Morbeus
will Kontra geben, aber ja, potzblitz, das Mikro ist ja
tatsächlich aus. Begeisterung sieht anders aus. Fletcher
hingegen reißt ungläubig die Augen auf und liefert
eine gekonnte Louis de Funés „Nein, doch, oh!“
Impression.
Eric:
„Ja, potzblitz, das Mikro ist ja tatsächlich aus!“
Die
Augen werden wieder kleiner. Die Miene grimmiger.
Eric:
„Jetzt mal Tacheles, Ray. Du bist verdienter Champion. Nach
all den Siegen in der letzten Zeit, das spreche ich dir nicht ab.
Dieses Gold da auf deiner Schulter hast du verdient. Aber mehr
auch nicht. Du bekommst hier keine Sonderkur. Du kämpfst
gegen wen auch immer ich dir vorsetze und wenn ich dich einfach
nur kämpfen lassen will, um dich frisch zu halten, aber
nicht jedes Money Match gegen dich gleich nacheinander bei War
Evening verbraten will, dann sage ich ‚Hopp‘ und du
hast zu springen.“
Mhmmm,
Matches gegen ihn als Moneymatches zu betiteln, schmeichelt
Morbeus natürlich. Der Rest des Kommentars quillt aber nicht
gerade über vor Freundlichkeit.
Eric:
„Und wie hoch du bei Brainwashed springen sollst, das
klären wir noch früh genug. Die Sache mit Drake ist
noch nicht durch. Bis dahin werde ich dich aber weiterhin frisch
halten. Also auch heute…und sei glücklich, Ray. Heute
bekommst du wieder einen größeren Namen vorgesetzt,
ok? Einer, der sich über Matches freut, vor allem, wenn er
so gut erholt aus dem Urlaub zurückkommt. Ray… Lisa,
Verena, Max, Lukas und wie der Rest der GFCW Galaxy auch heißen
mag…viel Spaß bei Ray Morbeus Douglas gegen Keek
Hathaway. Tüdelüü.“
Ein
kleiner Gruß von zwei Fingern weg von der Schläfe und
die Leinwand schaltet sofort um.
Es
darf gewutfeiert werden: Hier kommt Keek Hathaway. Der
Namibianer, mit dem Schlüsselmatch vor Augen auf dem
Höhepunkt seiner Karriere, wird vom Leipziger Publikum so
begeistert empfangen, dass man denken könnte, er wäre
geil, wenn man nicht schon längst wüsste, dass er geil
ist.
Er
ist in sein Ringoutfit gehüllt, verzichtet angesichts der
nach wie vor geltenden Hygieneregeln darauf, mit den Fans
abzuklatschen und gestikuliert stattdessen in Richtung Morbeus.
Offenbar kann er kaum abwarten, sich mit seinem Kontrahenten im
Ring zu messen, nachdem dieser seinen Mund vollgenommen hatte.
Sven:
„Moment mal…“
Diese
Aussage Svens heißt in Bilder übersetzt: Da kommt noch
jemand. Das fängt kurz daraufhin auch die Kamera ein und wir
sehen, wie einige Meter hinter Keek Hathaway jener schmierige
Geselle namens Lucien Pitworth Jr. auf die Rampe tritt, den wir
früher am Abend bereits als Aufnahmeleiter für die
Keek-Dokumentation kennengelernt haben. Ausgerüstet ist er
mit zwei Gegenständen, die er hektisch in seinen Händen
jongliert, während er mit lautem Ruf Keeks Aufmerksamkeit
erringt. Da wäre zum einen ein Mikrofon und zum anderen ein
vollgeschriebenes Notizbuch, das er Hathaway unter die Nase hält.
Dann redet er auf seinen „Klienten“ ein.
Pete:
„Scheint einen kleinen Disput zu geben.“
Tatsächlich
wirkt Keek reichlich von Pitworth genervt, man kann ein „Ich
will aber Nichts mehr sagen“ vernehmen, doch der
Aufnahmeleiter pocht immer heftiger auf ein Vertragsdokument in
besagtem Notizbuch. Irgendwann senkt Keek resigniert die
Schultern und greift nach dem Mikrofon.
Keek
Hathaway: „Also…“
Er
wird direkt unterbrochen. Pitworth reicht ihm einen Zettel, den
er hektisch niedergeschrieben hat.
Keek
Hathaway: „Was ich sagen…will…“
Besonders
„will“. Er stürzt sich mit so viel Begeisterung
in die Rede wie ein GFCWler ins Schreiben eines Feedbacks. Seine
Augen weiten sich, als er das Skript gereicht bekommt.
Keek
Hathaway: „IN MIR BRENNT EINE LEIDENSCHAFT VON EINTAUSEND
DRACHEN! Morbeus, deine Arroganz ist ein Turm, den ich zu Fall
bringen ersuche! Ich...“
Plötzlich
knüllt er das Skript zusammen und wirft es Pitworth vor die
Füße. Der schlägt die Hände über dem
Kopf zusammen, wird aber von Keek zurückgelassen, der weiter
Richtung Ring schreitet.
Keek
Hathaway: „Ich werde sagen, was ICH will.“
Der
Aufnahmeleiter wirft Keek ein „Darüber wird zu
sprechen sein!“ entgegen, dann verschwindet er im
Backstagebereich.“
Keek
Hathaway: „Morbeus, du machst mich ein bisschen WÜTEND
gerade. Schau uns beide doch mal an. Wir sind alt. Ziemlich alt
fürs Wrestling und ich gehe davon aus, dass auch du –
genau wie ich – auf eine lange Karriere zurückblickst.
Wie oft haben Veteranen wie wir schon Newcomer gesehen, die im
Ring allen die Zeit gestohlen haben, weil sie sich endlos über
dies und das beschwert haben wie die letzten MONGOS? Ich war
früher so…und du bist es EINFACH IMMER NOCH. Was ist
los mit dir, Mann?“
Er
schüttelt den Kopf und geht weiter Richtung Ring.
Keek
Hathaway: „Hat das je was gebracht? Du hast gute Siege
eingefahren und dazu gratuliere ich dir. Und trotzdem weinst du
rum. Ich habe mich mit über 40 noch einmal neuerfunden und
stehe jetzt vor der größten Chance meines Lebens.“
Die
Kamera zoomt auf eine Frau im Publikum, die ein selbstgebautes
Schild zeigt, auf dem eine Keek-Karikatur einen Schlüssel
und den GFCW Titel in den Händen hält.
Keek
Hathaway: „Vielleicht bist du einfach etwas weniger WÜTEND
und sorgst etwas mehr dafür, dass die Leute eine gute Zeit
haben, wenn du auf dem Bildschirm zu sehen bist. Das könnte
dann irgendwen auch motivieren, dir Chancen zu geben. Aber wenn
du alleine nicht hinbekommst, bin ich hier, dir dabei zu helfen.
Also wische dir die Tränen ab und lass und jetzt sofort
anfangen.“
Raymond
„Morbeus“ Douglas haut noch mehrmals auf sein
Mikrofon, aber es ist kein Widerhall zu hören. Ergo bleibt
das Mikrofon aus. Keine Chance in der aufgeladenen Stimmung nun
etwas zu erwidern. Voller Wut schleudert er das Mikrofon dann ins
Publikum, wo es von einem Fan sicher aufgefangen wird. Dann macht
er sich bereit und fordert Keek auf, nun endlich mit dem Match zu
starten.
Singles
Match:
Morbeus vs. Keek Hathaway
Referee:
Thorsten Baumgärtner
Keek
rutscht unter dem ersten Seil in den Ring. Schnell will er
auf die Beine kommen, doch Ray Douglas bearbeitet ihn direkt
mit Tritten auf den Rücken.
Sven:
„Der IC-Champion ist sauer. Für Keek wird das
heute ein bitterer Abend.“
Pete:
„Not so fast, my friend. Keek
hat auch viel Momentum und wird sicherlich ein mehr als
ebenbürtiger Gegner für den IC-Champ.“
Morbeus
bearbeitet Keek nun mit dem linken Knie, welches er
angewinkelt auf den Rücken seines Gegners schmettert.
Hathaway schreit kurz auf und versucht sich nun zu den
Ringseilen zu robben. Ray Douglas lässt kurz von seinem
Gegner ab und zeigt seine Muskeln den pfeifenden Zuschauern
in der Halle. Die kurze Verschnaufpause kann Keek nutzen und
sich mithilfe der Ringseile auf die Beine hieven. Ray Douglas
kommt nun angerannt und will Keek mit einer Clothesline aus
dem Ring befördern, doch Keek duckt sich
geistesgegenwärtig weg und bugsiert seinerseits dann
Morbeus mit einem Dropkick über das oberste Ringseil.
Sven:
„Dynamische Aktion des Ü-40-Athleten.“
Pete:
„Die sind doch beide knapp über 40, Sven.“
Sven:
„Auf dem Papier, ja. Morbeus
sieht für mich aber eher wie 35 aus.“
Pete:
„Aha, jetzt liegt der Champ aber draußen auf dem
Boden und kommt eher wie ein Ü50 wieder
auf die Beine. Wirkt für mich sehr hölzern!“
Ray
Douglas muss den Aufprall noch verarbeiten, da steht Keek
schon auf dem Turnbuckle und springt mit einem Elbow Drop
nach draußen und trifft Morbeus auf der Brust. Beide
Akteure wälzen sich nun auf dem Boden. Auch Keek macht
vermutlich nicht mehr ganz so viele Sprünge nach
draußen. Doch Hathaway ist in einer sehr guten Form,
rappelt sich schneller wieder auf und rollt Morbeus in den
Ring. Keek bleibt am Drücker, hebt Morbeus hoch und
zeigt einen Vertical Suplex!
Der
Champion liegt nun wieder auf der Ringmatte. Und muss nach
einem gut ausgeführten Legdrop den nächsten Hit
einstecken. Morbeus rollt nun in Richtung Ringrand und zieht
sich dann dort hoch. Keek kommt an und will nun Morbeus mit
einem satten Punch treffen, doch Ray blockt den Angriff ab
und setzt ein knackende Kopfnuss auf die Nase seine
Kontrahenten.
Keek
hält sich seine Nase, Morbeus packt Seinen
Gegner…..Running POWERSLAM. Direkt der erste Kneefall:
1……………………
KICKOUT!
Sven:
„Kann man ja mal probieren.“
Pete:
„Arrogant zu denken,
Keek wäre jetzt schon fertig.“
Morbeus
greift sich kurz durch seine rötlichen Locken, bevor er
dann einen schnellen DDT an Keek zum Ziel bringt. Danach
zieht er Keek wieder hoch und bringt ihn zum stehen. Erst ein
Tritt in den Magen, dann wirft er ihn per Whip-In in die
Ringseile. Der gebürtige Namibianer kommt
zurückgeschleudert, duckt sich unter der versuchten
Lariat aber hindurch und geht selbst wieder in die Ringseile,
kommt zurückgefedert und erwischt Morbeus mit einem High
Cross Body am Kopf!
Sven:
„Klasse Aktion von Keek, hier geht es jetzt hin und
her.“
I´LL
TAKE YOUR DREAM AND CRUSH IT
Pete:
„Oh, nicht schon wieder…“ Sven:
„Jetzt kommt hier Spannung in den Laden.“
Mit
einem Mordstempo stürmen drei wohlbekannte Gestalten die
Rampe vor der Bühne aus hinab. Zwischen den Kapuzen, die
tief ins Gesicht gezogen sind und den gold-schwarzen
Schädelmasken, die den unteren Teil des Gesichts
verbergen, sind nur die Augen zu sehen. Doch die Musik und
das Logo mit dem weit aufgerissenen Maul auf dem Rücken
erklären ganz klar, wer sich hier ins Spotlight schiebt.
Vornweg
schießen Luna und Zane unter dem untersten Seil
hindurch in den Ring, wobei ihnen die Kapuzen von den Köpfen
rutschen. Keek Hathaway ist hat sich wieder aufgerappelt und
hat natürlich mitbekommen, was sich hier anbahnt, doch
er wird sofort von Luna mit dem Serpents Kiss
niedergestreckt. Levy währenddessen beginnt den
Intercontinental Champion in der Ecke mit einer wilden
Barrage aus Schlägen zu bearbeiten. Seine rechte ist
hierbei von dem mittlerweile bekannten verstärkten
Handschuh geziert.
Pete:
„Luna Rosario, Zane Levy… Leviathan stürmen
den Ring und attackieren beide Männer?“ Sven:
„Ich bin ein wenig irritiert, aber es macht irgendwie
Sinn.“
DING
DING DING
Thorsten
Baumgärtner waltet noch seines Amtes und läutet das
Match ab, doch fast zeitgleich flieht er aus dem Ring. Er hat
sichtlich keinerlei Interesse hier zwischen die Fronten zu
geraten. Verständlich.
Laura:
„Das Match wird als NO CONTEST gewertet.“
DNV
unterdessen zerrt unter dem Ring zwei Stühle hervor und
schleudert sie in den Ring. Auch eine schwere Eisenkette
kommt zum Vorschein. Laute Buhrufe quittieren die Szene, was
die Angreifer nicht im Geringsten interessiert. Rosario
schleift Keek in eine der Ringecken und drückt ihren Fuß
mit ihrem ganzen Gewicht in seine Kehle, so dass er sich
nicht aus der Ecke befreien kann. Zusammen mit Vaughn wickelt
sie die Kette um Hathaway und den Ringpfosten. Ein Klicken
eines Vorhängeschlosses, das Drake in der Jackentasche
trug, beendet die Aktion.
Morbeus
unterdessen findet sich dem Angriff Zanes chancenlos
ausgeliefert. Dass er nach der ersten Attacke überhaupt
noch gegen Levy ankämpfen konnte, mag beachtlich sein,
doch mittlerweile hat Zane die letzte Gegenwehr unter
Schlägen und Tritten begraben. Mit hektischen Bewegungen
greift der Purifier nach einem der Stühle im Ring. In
seinen Augen liegt eine tiefe Unruhe. Mit einem lauten Schrei
kracht der Stuhl auf den Rücken des Champions. Der
windet sich vor Schmerz, nur um einem zweiten Schlag, diesmal
auf die Brust zu fangen. Unter einem erneuten Schrei rammt
Zane schließlich die Kante des Stuhls in Morbeus
Magengrube, bevor er ihn auf die Beine zerrt und den
taumelnden Körper zu Vaughn schleudert.
NEW
ORDER
BOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOO
Zufrieden
betrachten Drake und Luna das Werk, nur Zane scheint weiter
auf Gewalt aus. Doch fürs erste lässt DNV sich ein
Mikrofon in den Ring reichen.
Sven:
„Mal gespannt, was er zu sagen hat.“
Pete:
„Wen interessiert denn Drake jetzt? Wir brauchen einen
Arzt für Morbeus und jemanden, der Keek befreit!“
Drake:
„Witzig, dass du genau vor diesem Match von Zeit
stehlen redest Keek. Hier sind wir. Wie bestellt. Mal schauen
ob du da wegkommst….“
Er
geht vor Hathaway in die Hocke.
Drake:
„...mit der Leidenschaft von Eintausend Drachen.“
Mit
einem schallenden Lachen tätschelt er Hathaway die
Wange, was dieser mit einer Schimpftriade beantwortet, an
deren Ende, er Vaughn ins Gesicht spuckt. Der scheint zwar
nicht begeistert, nimmt es jedoch mit einer hochgezogenen
Augenbraue hin.
...denkste. Krachend setzt´s
eine Ohrfeige für Keek.
Drake:
„Muss ich dir erste den Mund zukleben, damit du deinen
Platz kennst, hm?“
Er
wendet seinen Blick ab und Morbeus zu. Der liegt geschlagen
in den Ringecke. Langsam gibt es einen, zwei, Schritte in
dessen Richtung.
Drake:
„Ach Morbeus. Für jemanden, der mein Nachfolger
sein will, hast du erstaunlich wenig Verstärkung um dich
rum. Verbündete? Nirgends. World Title Chance?“
Er
schiebt die Unterlippe vor und schüttelt den
Kopf.
Drake:
„Nirgends. Ich habe dir eine GIGANTISCHE Chance gegeben
Ray. Du hast Fletcher gehört. Er glaubt, dass du Money
bringen kannst. Kann man drüber streiten, aber er denkt
das. Und ich, Ray, ich bin ein Money-Match Gegner. Es hätte
so leicht sein können. Wie mit Breads. Unterschied, dass
du MICH nicht besiegen kannst, ABER… Naja. Ist auch
egal, denn du meintest ja, dass du hier die Zügel in der
Hand hast. Ich hab dir den kleinen Finger angeboten Morbeus.
Deine Bedingungen. Und du hast es misinterpretiert. Du
dachtest du hast hier die Kontrolle. Wie. Dumm. Bist du
eigentlich?“
Mit
einem energischen Winken der freien Hand, beordert er einen
der Angestellten heran.
Drake:
„Bring mir den Titel.“
Der
Mann wirkt irritiert, doch Vaughn lässt sich nicht
beirren.
Drake:
„Den Titel, wenn ich bitten dürfte.“
Mit
einem freundlichen Grinsen winkt Zane dem Angestellten mit
dem Handschuh zu. Der beschließt, dass er absolut nicht
gut genug bezahlt wird, um hier den großen Macker zu
spielen und reicht DNV den Titel in den Ring, womit dieser
prompt zu Douglas hinübergeht.
Drake:
„Ich weiß noch nicht, durch welche Reifen
Fletcher mich springen lassen will. Und ob ich es tun werde.
Aber lass dir eines gesagt sein Morbeus: Ich spiel dieses
ganze Spiel besser, als du jemals könntest. Ich habe
mehr, ich habe bessere Truppen, als du jemals hattest oder
haben wirst. Ich habe Leute, die an mich glauben. Ich
inspiriere Leute. Erinnerst du dich an Scarecrow im
Performance Center? Hm? Klar, ihr könnt…“
Sein
Blick schießt zu Keek.
Drake:
„...ihr könnt wie Hathaway hier drüben oder
Breads euch drüber lustig machen, dass der Kerl ein
klein wenig überdramatisch ist. Aber am Ende des Tages
tut ihr das, damit ihr euch selbst überlegen fühlen
könnt. Ihr habt kein Interesse auf ihn zuzugehen. Ihr
habt kein Interesse daran, für ihn da zu sein. Ihr habt
kein Interesse daran, ihm zu helfen, seinen Weg zu finden.
Denn es ist so viel einfacher sich einfach überlegen zu
fühlen gegenüber diesem ja achso komischen weirdo.
So wie Keek es getan hat. Aber Morbeus. Weißt du, was
diese Leute tun? Leute wie Scarecrow? Sie kommen zu mir. Sie
sehen jemanden, der ihnen Hoffnung macht, der ist oder war
wie sie. Du kannst dich darüber lustig machen, dass ich
das Vorbild für Edgy Emo Kids bin, aber was ich tue…
Ist Leuten Halt zu geben. Wie viele Menschen hast du
kennengelernt, die sich in den dunklen Phasen ihres Lebens,
oder in Phasen auf der Suche nach der eigenen Identität
an Kichererbsenchips geklammert haben, hm? Oder an
Chesterfield Ledersofas?“
Fast
meint man, seine Stimme zittern zu hören. Eine tiefe,
ehrliche Abneigung gegen Morbeus schwingt mit, die Vaughn
versucht zu kontrollieren.
Drake:
„Wie kannst du es wagen, dich als Vorbild aufzuspielen,
Ray? Als großen Champion? Du bist verdorben bis ins
Mark, du bist ein Geschwür, dass man entfernen muss.
Also lass es mich noch einmal klarstellen: Egal, was ich
dafür tun muss. Wir sehen uns bei Brain…“
Irritiert
blickt er auf seine leere Hand, in der gerade noch das
Mikrofon lag. Und jetzt? Jetzt liegt es in der Hand von Zane
Levy.
Zane:
„Ich hab aber eine Idee. Oh. Erstmal Hallo Keek. Ich
glaube wir wurden noch nicht vorgestellt, ich bin Zane und
ich darf leider die kleinen Pisser, die mit mir im
Laddermatch sind auf Anweisung von Big Daddy Fletcher nicht
schwer verletzen, deswegen sitzt du da jetzt so. Hoffe es ist
bequem.“
Die
spielerische Mine fällt jedoch schnell und es wirkt
wieder alles normal. Ein wenig in sich gesunken, müde
Augen, monotone Stimme und doch… So endlos
angespannt.
Zane:
„Morbeus. Hier ist mein Vorschlag. Erinnerst du dich,
weshalb ich in das Laddermatch bin? Nicht für mich,
Morbeus. Für Leviathan. Ich weiß, das ist nichts,
was du verstehen kannst… Aber ich bin bereit für
Drake, für Luna alles aufzugeben. Ich kämpfe für
alles, oder nichts. Ich darf die anderen Teilnehmer des
Laddermatches nicht ausschalten… Das alles braut sich
zusammen, es ist so viel in meinem Kopf, es ist eine ständige
Spannung und manchmal weiß ich nicht wohin damit, aber
Morbeus ich habe eine Idee. Beziehungsweise. Fletcher…
Ich habe eine Idee, falls dir nicht gereicht hat, was ich dir
letzte Woche geliefert habe.“
Er
wendet sich der Rampe zu, wohlwissend, dass irgendwo hinter
dem Vorhang der Commissioner wartet.
Zane:
„Ich trete nächste Woche gegen Morbeus an. Sollte
Morbeus gewinnen, gebe ich meinen Platz im Laddermatch auf
und Drake erhält kein Match bei Brainwashed.“
Sven:
„WAS?“ Pete:
„Das kann er nicht ernst meinen?“
Ein
Raunen geht durch die Halle.
Zane:
„Sollte ich allerdings gewinnen. Den Intercontinental
Champion schlagen… Erhalte nicht etwa ich das Match.
Sondern Drake. Und Morbeus muss auftauchen. Egal in welchem
Zustand ich ihn hinterlasse. Sollte er das nicht tun, wird
Drake der Champion.“
Er
wendet den Kopf über die Schulter.
Zane:
„Wäre das für dich okay, Drake.“
Vaughn
ist kurz ehrlich perplex. Doch der Ehrgeiz von Zane für
Leviathan zu kämpfen, und sein Selbstbewusstsein stehen
unumstößlich im Ring.
Drake:
„Du bist verrückt. Natürlich ist das okay für
mich.“ Zane:
„Das ist unser Vorschlag Fletcher. Vielleicht
antwortest du ja, im Gegensatz zu Morbeus.“
Verächtlich
schleudert Drake den Titel zu Morbeus und einen Schlüssel
vor Keeks Füße, bevor Leviathan den Ring verlässt.
Hach,
wie hat man das metallische Klackern vermisst hat, wenn kleine
Pfeile möglichst nah beieinander in eine Sisalscheibe
geworfen werden. Nun hat das Warten endlich ein Ende. Alex Ricks
kämpft heute Abend, also spielt Alex Ricks heute Abend
Darts.
Und
Thomas Camden sitzt hinter ihm auf der Bank, isst ein Stück
vom Kuchen, den er für den heutigen Abend offensichtlich
selbst gebacken hat, der von Ricks aber noch offensichtlicher
verschmäht wurde. Camden lässt es sich aber gut gehen,
die Beine auf einen herangezogenen Klappstuhl abgelegt, das
Kuchenstück ruht auf dem Waschbrett, das andere Bauch
nennen, während Ricks vor ihm bereits in Ringkleidung steht,
also einer simplen schwarzen Stoffhose und fokussiert auf die
2,37m entfernte Scheibe auf 1,73m Bullseyehöhe schaut.
Nur
dass er mitten im Wurf von einem Kommentar gestört wird und
den ersten Pfeil sauber verreißt.
Thomas:
„Freuste dich eigentlich drauf heute wieder n Match zu
haben?“
Die
restlichen beiden Pfeile fliegen wieder auf halbwegs normale
Weise, wirklich gruppiert sind die Darts aber doch nicht mehr.
Ricks geht nicht direkt zum Board, bleibt einen Moment stehen,
vergrößert die Nasenlöcher, atmet tief durch. Das
hier ist seine Konzentration, da soll er nicht gestört
werden. Bevor er sich auf den Weg macht, spricht er aber doch
ruhig in Richtung Wand vor ihm.
Alex:
„Ich war in den letzten Wochen auch so nicht untätig,
Thomas. Das weißt du. Vielleicht weiß das sogar The
End. Aber wenn Eric Fletcher meint, dass ich kämpfen soll,
dann werde ich das tun. Ob ich das will….ist egal.“
Yay,
da war es mal wieder!
Alex:
„Gefühle haben im Ring keinen Platz.“
Camden
legt den Kopf leicht schief, zieht die Schultern ein stückweit
hoch, kneift die Augen und den Mundwinkel etwas zusammen, dreht
die Hände und nichts davon sieht der Mathematiker auf dem
Weg zu seinen drei Pfeilen und dem kopfgesenkten Gang zurück
zum Oche.
Thomas:
„Meeeeh, so ein bissl juckt es dir auch in den Fingern,
erzähl mir doch nix. Aber gut, so bist du halt. Was deinen
Gegner heute aber angeht, Alex…du weißt, ich wollte
mich um The End kümmern.“
Der
Kuchen ist vertilgt, er nimmt die Beine vom Stuhl, lehnt sich
etwas nach vorn.
Thomas:
„Das hat sich auch nicht geändert. Schon klar, du
wirst dein Match heute bestreiten und vermutlich auch gewinnen,
so gut wie du bist…aber mir stinkt es ein wenig, dass ich
hier komplett zur Nebensache werde und nur als Mittel zum Zweck
auf dem Weg zu dir diene. So habe ich mir die Geschichte mit uns
beiden eigentlich nicht vorgestellt. Ist klar, oder?“
So
ein wenig klingt da Unzufriedenheit durch, was auch Ricks ein
wenig aufmerksamer zuhören lässt, während der
seine Pfeile wirft. Das Ende vom Lied? Kein Triplefeld, dafür
aber eine Antwort, die nicht nur nach Ricksscher
Phrasendrescherei klingt. Augenkontakt gibt es aber trotzdem
nicht.
Alex:
„Diesen Kampf heute Abend gibt es, weil du an Zane Levy
gescheitert bist, Thomas. Ein Sieg von dir wäre ein Kampf
von dir gegen The End gewesen.“
Jetzt
doch noch die Drehung und der Blick zu seinem Schützling.
Alex:
„Du versuchst deinen Platz hier in der Liga zu finden und
das ist keine einfache Suche, Thomas. Das ist mir bewusst. Du
willst deine Zeit hier einfach genießen, willst kämpfen,
willst eine gute Zeit haben und hast kein Interesse an großen
Feindschaften. Das mag alles sein, Thomas. Doch German Fantasy
Championship Wrestling ist nicht der Ort dafür.“
Er
geht näher auf Camden zu, der ihn von der Bank aus
aufmerksam und mit offenen Augen und Ohren anschaut.
Alex:
„Du willst hier etwas? Dann verdienst du es, das ist Plan A
oder du verlangst es und das ist Plan B…mit den richtigen
Personen. Nur wer eindringlich fragt, bekommt auch etwas…das
ist nur eine logische Konsequenz.“
Zuletzt
zeichnet sich ein kleines Lächeln auf Camdens Gesicht ab. Es
ist nicht das erste Mal, dass jemand ihm sagt, er soll endlich
mal den Arsch hochkriegen und es wird vermutlich auch nicht das
letzte Mal sein, aber es scheint trotzdem Wirkung zu zeigen.
Thomas:
„Na dann…“
Er
klopft sich auf die Oberschenkel, richtet sich auf, wischt die
Krümel von seinem Shirt auf den Boden, was Ricks aber nicht
wirklich bemerkt, schließlich ist er schon wieder unterwegs
zu den Pfeilen. Das Aufstehen verbunden mit dem Knarzen der
Garderobenbank hat er aber doch vernommen.
Alex:
„Wohin gehst du?“
Camden
hat den Stuhl wieder an den Tisch geschoben, dreht sich mit einem
zuversichtlichen Grinsen um, schmunzelt leicht.
Thomas:
„Tjoa…zu den hoffentlich richtigen Personen.“
Tack
Tack
Tack
Pete:
Das...das ist die Musik von Miller….was will der… Sven:
Ja du sagst es Pete...was will der SPINNER hier?
Pete:
Der war vor zwei Wochen gar nicht zu sehen…
Sven:
Es hat ihn auch keiner vermisst…
Die
Fans die es in die Halle geschafft haben sind gemischter
Stimmung. Einerseits ist Miller immer für Show und
Überraschungen gut, andererseits weiß man auch das er
unberechenbar ist und da wo er ist ist das Chaos nicht weit. Kurz
nachdem die ersten Töne erklungen sind und die Buchstaben
PCM den Titantron ausfüllen erscheint er auf der Bühne.
In schwarz weißer Wrestling Hose, schwarzen Wrestling
Stiefeln und weißem Tanktop wirkt Miller konzentriert
und...angefressen.
Pete:
Schau mal Sven. Der schaut richtig energisch aus.
Sven:
Ja vielleicht muss er kacken oder so...ich halte nix von dem.
Pete:
Na ja...er...beziehungsweise Simon...hat Bartho und Daniel ganz
schön was gegeben.
Sven:
Ja wenn er wenigstens mal wüsste wer er eigentlich ist wäre
uns schon viel geholfen.
Ohne
lange zu warten marschiert Miller zum Ring. Nachdem er sich von
einem Mitarbeiter ein Mikrofon geben lassen hat betritt er über
die Treppen den Ring.
PCM:
Stoppt die Musik.
Lässig
ans Ringseil gelehnt...den Blick zum Ringboden gesenkt steht
Miller still im Ring. Die Fans sind leise geworden.
Nichts….
Sven:
Ja was denn nun? Erst will er Ruhe und dann kommt nix??
Pete:
Warte doch mal ab...Ich bin mir sicher das er was zu sagen hat.
Miller
steht weiter wortlos im Ring. Die Fans werden unruhig. Einige
lachen. Langsam….ganz langsam wandert Miller’s Blick
in Richtung der lachenden Fans. Auch er scheint amüsiert zu
sein. Er murmelt vor sich hin.
Sven:
Heb das verdammte Mikrofon an deinen Mund. So hören wir nix…
Pete:
Ach Sven…
Seelenruhig
hebt Miller den Arm und führt das Mikrofon zum Mund. Er
atmet tieeeeeeeeeef ein.
Miller:
Ja...lacht ihr nur...genauso habe ich den Freitag Abend vor zwei
Wochen verbracht….lachend….LAAAAACHEND…
Skeptische
Blicke richten sich auf Miller der nun langsam im Kreis
schlendert. Immer noch zu Boden blickend.
Miller:
He...HeHe...einige werden sich sicherlich gefragt haben wieso ich
letzte War Evening nicht vor Ort war…
Kopfschütteln
im Publikum. Auch Sven deutet ein klares Nein an.
Miller:
JAAAAAAA….das ist eine gute Frage...JA...Nein...ich habe
mich wie vor jeder Show vorbereitet. Hab meine Tasche gepackt.
Hab mich in mein Auto gesetzt...und…
Miller
bleibt wie angewurzelt stehen. Er starrt immer noch zum Boden.
Miller:
Ja...Dann habe ich da NEEEEEIN...gesessen...und mich gefragt
wozu?...JA wozu fahre ich jetzt dahin?
Niedergeschlagen
trottet Phoenix C. Miller in die Ringecke. Er legt die Stirn auf
den Turnbuckle.
Miller:
Ich schaute in den Rückspiegel des Autos und
sah...nix...rein gar nix...Leere…Ich fragte mich wieso ich
immer wieder in die Hallen und Arenen fahre. Ohne Ziel und Sinn
alle zwei Wochen in diese Arenen gehe um was zu tun?
Die
Fans sind bedächtig ruhig geworden in der Halle. Selbst Sven
hält sich bedeckt.
Miller:
Seit einem Jahr bin ich wieder da...und wofür? Für
nix...ohne Aufgabe schickte man mich planlos in Matches. Ging es
vorwärts für mich? Nein...Hat man mir eine Chance
aufgezeigt etwas zu erreichen...Nein...Ich habe mich zum Affen
gemacht...Habe euch zum lachen gebracht...HAHAHAHHA...Ja...sie
haben über mich gelacht...Ich wollte
hinschmeißen...Ja...doch dann kam Fletcher und sagte das
ich Teilnehmer in dem Schlüssel Match sein werde. Hoffnung
keimte in mir auf. Ein Ziel...Gold…?!?!
Miller
hebt den Kopf um ihn dann wieder auf das Ringpolster fallen zu
lassen.
Einmal…
Miller:
Doch dann saß ich da in dem Auto und sah nix...diese
Leere...sie starrte zurück...
HAHAHAHAHAAAAAA
Miller:
Schlüssel Match...Schlüssel Match...Schlüssel
Match donnerte es durch mein Kopf...
Zweimal…
NEEEEEEEEEEEEIN
Miller:
Ich fragte mich wieso zur Hölle ich in dieses Match gesteckt
wurde? Und ich begann zu lachen.
Dreimal
NEEEEIHAHAAA
Bevor
seine Stirn das vierte mal das Polster berührt schaut er
sich fragend um. Er registriert das alle Blicke auf ihn ruhen.
Was den meisten verborgen bleibt ist das Miller weiter am
Ringpolster herumnestelt. Plötzlich fällt das Polster
zu Boden und das Entblößte Metall der Seilspannung
kommt zum Vorschein. Miller grinst nun leicht kränklich ins
Publikum.
Pete:
Was zur Hölle tut er da?? Sven:
Ich ahne böses...aber nur zu...tu es…
Entsetzen
macht sich breit als Millers Stirn auf das entblößte
Stück Eisen trifft. Sofort rinnt Miller Blut die Stirn
herunter. Wieder und wieder schlägt sein Kopf auf die
Ringecke ein. Miller lacht dabei diabolisch. Ringrichter und
Sanitäter eilen herbei und versuchen auf Miller einzureden.
Ohne Erfolg. Nachdem Miller dem kranken Schauspiel selbst ein
Ende bereitet dreht er sich wieder der Ringmitte zu. Das Blut hat
sein Gesicht und Oberkörper bedeckt. Er fährt sich mit
der Hand durchs Gesicht. Grinsend schaut er sich seine Hand an
und hält sie dann dem Publikum hin.
Miller:
Sie stecken mich in dieses Match weil ich ein Opfer sein sollte.
Ein Opfer für alle. Ein Opfer für euch. Ein Opfer für
Fletcher. Ein Opfer für die anderen. Und ich sagte zu mir
Nein...Das werde ich nicht sein. Das werde ich nicht mit mir
machen lassen. Diesen Weg werde ich nicht gehen. Den Gefallen
werde ich euch nicht tun. Und meine Hand legte sich auf den Griff
der Autotür...Das wars sagte ich mir...geh rein...lebe dein
Leben...
Es
ist mucksmäuschenstill in der Halle. Reglos steht Miller in
der Ringmitte und blutet die Matte voll.
DU
BIST NICHT ALLEIN...DU BIST NICHT ALLEIN….DU BIST NICHT
ALLEIN…
Eine
helle Stimme erfüllt die Arena. Die Zuschauer schauen sich
suchend um.
Miller:
JA...Ich weiß es...ich weiß...HAAHAHHA…
Nervös
zuckt Miller mit der Schulter. Seine Hand zittert.
Miller:
Diese Augen...sie starrten mich an...DU BIST NICHT ALLEIN…LASS
SIE FÜR IHRE SÜNDEN BÜßEN!!!
In
schnellem Tempo rattert der Commissioner den Namen herunter als
wäre er eine One Piece Teleschnecke und erkennt heimlich
womöglich an, dass nicht jeder Mensch mit dieser Referenz
etwas anfangen kann. Langsam aber sicher reißt
er PCM damit aus seiner Trance und lenkt die Aufmerksamkeit des
offensichtlich Wahnsinnigen und der Zuschauer auf die Leinwand,
direkt hinein in die gute Stube des Mannes, der an diesem Abend
so einiges so sagen hat und haben wird. Skeptisch schaut Fletcher
in die Kamera, zieht die Augenbrauen hoch, hat einen Arm auf den
Tisch aufgestellt, stützt seinen Kopf seitlich darauf und
kratzt sich mit Zeige- und Mittelfinger die Schuppen aus dem
Haar.
Eric:
„Soweit geht’s dir gut, oder?“
Kopfschütteln
des Commissioners.
Eric:
„Phoenix, es ist ja schön, dich wieder hier zu sehen,
aber unsere Sendezeit ist begrenzt. Wenn du hier also irgendetwas
sagen willst, was diesen ganzen Auftritt hier ein wenig
aufklärt…dann wäre ich dir dankbar, wenn diese
Aufklärung das Nächste ist, was aus deinem Mund kommt.
Klar?“
Miller:
Da ist der Grund wieso wir hier sind. Wieso alles wieder so ist
wie an dem Tag an dem alles begann...Er ist weg doch wir sind
hier…
Fletcher
weiß nicht so recht wie er reagieren soll. Ratlos schaut er
mit offenen Händen kopfschüttelnd zum Ring indem Miller
steht.
Miller:
Du hast uns in dieses Match gesteckt. Du wolltest uns lächerlich
machen. Du wolltest uns zum Opfer darbieten. Doch mit welcher
Berechtigung hast du uns in dieses Match gesteckt. Um zu zeigen
das wir kein Muskelbepackter Steve Steel sind. Das wir kein Keek
Hathaway sind der nach oben will. Das wir kein Freaking Zane
sind.
Miller
fixiert Fletcher und deutet mit seiner ausgestreckten Hand auf
ihn.
Miller:
Das einzige was du wolltest ist der Welt zu zeigen das wir es
nicht drauf haben und das du die Macht hast uns zu zerstören.
Das die Welt über uns lacht.
Plötzlich
fällt Miller auf die Knie. Er fährt sich durchs
Gesicht.
Miller:
ICH werde der sein der dir deinen perfiden Plan zunichte macht.
Ich schlage sie alle...GIB MIR STEEL!!!!
Eric
Fletcher: Geben sie mir Steel…Was? Miller:
GIB MIR STEEL…!!
Eric
Fletcher: Mi….
Miller:
GIB MIR STEEL…:GIB MIR STEEL….GIB MIR STEEL...GIB
MIR STEEL
Fletcher
rollt die Augen, will dazwischenfunken, aber der Anfall des PCM
dauert an. Einige Augenblicke vergehen, bevor dann tatsächlich
die Musik von Steve Steel einsetzt, der Bronzed Adonis gibt sich
die Ehre und will hier scheinbar wirklich auf Millers wahnwitzige
Herausforderung reagieren, ja vielleicht sogar eingehen?! Das
wäre doch verrückt! Und dann erscheint der blonde Hüne
auch schon energisch auf der Stage, immer noch in den prolligen
Straßenklamotten, die wir aus dem Parking Lot schon kennen,
und mit einem Schallwandler bewaffnet.
Steve
Steel: „PHOENIX C. MILLER?!?!?! DAS KANN DOCH ALLES NICHT
EUER ERNST SEIN HIER!!! Erst läuft mir ständig dieser
Däumling Desmond Briggs über den Weg und verfolgt mich
scheinbar regelrecht, dann meint Zane Levy, sich mit mir anlegen
zu müssen, und jetzt kommt der nächste Verrückte
um die Ecke!!! ES REICHT MIR, EIN FÜR ALLE MAL!!!“
Steve
Steel zerreißt jetzt mit einem Ruck sein Basketball-Trikot,
so als wäre es aus lieblichem Hanfstoff und nicht aus
supersynthetischen Kunststoffen, schmeißt die teure
Kangol-Mütze achtlos ins Publikum und stürmt dann in
Richtung Ring los. Erstaunlich behände für einen
2-Meter-Mann slidet Steel in den Ring und will sich direkt auf
Phoenix C. Miller stürzen, als Eric Fletcher sich mit einem
lauten „JUNGS!“ Gehör verschafft und tatsächlich
dafür sorgt, dass Steel doch noch einmal abbremst und sich
umdreht, genauso wie auch Miller noch einmal zur Leinwand
schaut…und einen entnervt kopfschüttelnden Candy Man
vorfinden.
Eric:
„Ei…ei…eieiei….“
Er
holt tief Luft.
Eric:
„Phoenix, Steve…ich habe euch kämpfen sehen und
ich kann verstehen, warum Amelie euch für würdig hielt
im Schlüsselmatch antreten zu dürfen. Ich habe nicht
vor dich zu opfern, Miller. Und ich habe nicht den Hauch einer
Ahnung auf welchem Trip du gerade unterwegs bist. Aber mich
interessiert nur eins... Ihr wollt kämpfen? Gut so…Regie!
Schickt einen Ringrichter raus. Viel Spaß euch.“
Schläfengruß
und ab dafür
Singles Match: Phönix
C. Miller vs. Steve Steel Referee: Henry Phoenix Jr.
Henry
Phoenix Jr kommt in die Halle gelaufen. Auf halbem Weg stoppt
er. Kopfschüttelnd schaut er in den Ring. Die Fans in
der Halle hält es kaum auf den Sitzen. Wie zwei wild
gewordene Tiere prügeln Steel und Miller auf sich ein.
Fletcher hatte es kaum ausgesprochen da stürmten die
beiden aufeinander los. Henry Jr schaut fragend zu Fletcher
der ihn anweist doch mal seines Amtes zu walten. Im Ring
erobert sich Steve Steel aufgrund seiner körperlichen
Stärke schnell die Oberhand. Er drängt Miller
zurück in die Ecke. Enorme Hiebe prasseln auf Miller
ein.
Sven:
Schau dir die Wucht an. Das überlebt Miller nicht.
Pete:
Der hat schon andere Sachen überlebt….ich sag nur
Bartho…
Sven:
Das war Simon...nicht Miller…
Pete:
Sven schau da...Miller grinst...was??
Sven:
JETZT HAT ER IHN GEBISSEN!!!!…
Steve
Steel schreit auf und hält sich den Arm. Miller hat ihm
tatsächlich gebissen. Er lacht laut auf und setzt nach.
Steve Steel geht in Richtung Ringseile und schaut sich die
schmerzende Stelle an. Von hinten rauscht Miller heran und
befördert Steve Steel der sich gerade umgedreht hat mit
einer Clotheline übers dritte Seil nach draußen.
Kurioserweise rutscht unter den beiden der Referee Henry jr
zeitgleich in den Ring. Kaum ist er auf den Beinen schaut er
verdutzt nach draußen wo sich die beiden Kontrahenten
wieder hin und her prügeln. Der Referee hebt verdutzt
die Schultern und läutet endlich das Match an.
DINGDINGDINGDING
Draußen
hat Miller es sich zur Aufgabe gemacht die Schwachstellen von
Steve Steel zu bearbeiten...wenn er denn welche hat. Bei
großen Kerlen wie Steel sind es meistens die Knie...die
Miller aber komplett außer acht lässt. Er tritt
dafür immer wieder auf die Füße des Riesen.
Mit voller Wucht auf die Zehen. Steel schäumt vor
Wut...kann aber auch nicht verstecken das die gezielten
Tritte Miller keine Wirkung hinterlassen.
Pete:
Miller ist wirklich clever heute…
Sven:
Und verrückt…
Steele
schubst Miller kraftvoll weg sodass dieser gegen die
Ringtreppe knallt. Lachend bleibt dieser sitzen. Sein Gegner
stürmt wieder auf ihn zu und donnert ihn gegen die
Ringtreppe. Nach ein paar harten Einschlägen hebt Steele
Miller hoch und befördert diesen unsanft in den Ring.
Sven:
Das war sehr hart. Ob Miller das verpackt…
Pete:
Ja da hat man gesehen was für eine Kraft Steve Steele
hat.
Miller
liegt mit einem Cut am Hinterkopf im Ring. Steele kostet
seine Überlegenheit aus und präsentiert den Fans
seinen perfekten Körper. Spöttisch schaut er auf
den blutenden Miller herab...um dann verdutzt festzustellen
das er grinsend zurückblickt. In einer denkbar
ungünstigen Position steht Steel über Miller
welcher das Bein hebt und Steve Steel da trifft wo es
anscheinend nicht stahlhart ist. Mit beiden Händen
zwischen den Beinen geht Steve Steel auf die Knie. Der
Referee ermahnt Miller, doch weiß er das er in dem
Match auch mal fünfe gerade sein lassen muss.
Pete:
Ich sehe da gute Chance für Miller…
Sven:
Ich leider auch Pete.
Mit
blutverschmiertem Oberkörper hat sich Miller auf die
Beine gekämpft und lässt den Kopf kreisen. Langsam
hebt er das Kinn von Steel. Aufrecht kniet Steel nun vor
seinem Gegner.
TOMAHAWK
CHOP VON MILLER GEGEN STEEL
NOCH
EINER
UND
NOCH EINER
UND
NOCH
EINER
Steel
steckt jeden der Chops ein wie ein Mann. Er schreit Miller an
und verlangt nach noch einem. Miller geht einen Schritt
zurück und genießt die Rufe der Fans. Steel will
beweisen was für ein harter Hund er ist und breitet die
Arme aus. Miller nimmt Anlauf und….
GROIN
KICK GEGEN STEEL
OOOOOOOOOOOOOOOOOUHHHHHHHHHHHHHHH
hallt es durch die Arena. Mit schmerzverzerrtem Gesicht geht
Steel zu Boden. Selbst Miller hält sich die Weichteile
und kniet sich neben Steel nieder. Anscheinend fragt er ob
alles ok ist was Steel vehement verneint. Der Referee hat die
Hände über dem Kopf zusammengeschlagen und ermahnt
Miller wegen der Aktion. Dieser entschuldigt sich bei Steel
und steht wieder auf. Er nimmt die Beine seines Kontrahenten
in die Hand und schüttelt sie sodass der Schmerz nach
lässt.
ELBOW
DROP VON MILLER ZWISCHEN DIE BEINE VON STEEL.
Pete:
NEEEEEEIN...nicht schon wieder…
Sven:
Hat Steel schon Kinder? Ich hoffe...nach heute wird das nix
mehr.
PCM
schaut wieder überrascht aufgrund seiner Aktion und
steht nachdenklich in der Ringecke. Steel hält sich
erneut den Bereich zwischen linker und rechter Leiste. Mit
hoher Stimme japst er nach Luft. Erneut schleicht Miller an
Steel heran. Anscheinend mit einem schlechten Gewissen. Das
was Miller kann kann ich auch denkt sich Steel. Wie aus dem
nichts rollt Steel sich herum und überrascht den sich
bückenden Miller.
FINGERPOKE
OF STEEL GEGEN MILLER
Dieser
geht direkt auf die Knie. Wie bei Full Metal Jacket kniet er
im Ring und hält sich das Gesicht. Steel nutzt die
Sekunden um durchzuatmen. Langsam zieht er sich an den
Ringseilen auf die Beine. Henry Phoenix jr schaut dem bunten
treiben fassungslos zu. Steel steht...stampft ein paar Mal
auf und atmet tief ein und aus. Millers Sehkraft ist immer
noch beeinträchtigt da der Fingerpoke of Steel genau
gesessen hat. Steel nähert sich im und packt sich den
wehrlosen Miller an den Schultern. Mühelos hebt er
seinen Gegner hoch.
SCOOP
SLAM GEGEN MILLER GEFOLGT VON EINEM JUMPING ELBOW DROP
Pete:
Das hat gesessen.
Sofort
covert Steve Steel siegessicher
EEEEEINS
ZWEEEEEEI
KICKOUT
VON MILLER
Steel
kann es nicht fassen, weiß aber das er jetzt den Sieg
in der Hand hat. Miller schüttelt sich und hält
sich immer noch das Gesicht. Der Bronzed Adonis zieht Miller
wieder auf die Beine und schickt ihn unsanft in die Ringecke.
Dort setzt es eine Reihe von Backhand Chops auf die Brust von
Miller. Langsam taumelt er in die Ringmitte zurück als
Steel von ihm ablässt. Blind schlägt er mit letzter
Kraft um sich. Ohne Erfolg. Sein Gegner weicht mühelos
aus. Er packt Miller von hinten.
GERMAN
SUPLEX GEGEN MILLER
Erneut
das Cover von Steel.
EEEEEINS
ZWEEEEEI
DREEE...KICKOUT
VON MILLER
Pete:
Im letzten Moment…
Sven:
Ich weiß nicht was ich von dem Match halten soll Pete..
Pete:
Ja...es sieht aus wie Klamauk...aber die Aktionen sind von
beiden unfassbar hart...die schenken sich nix…
Sven:
Ja...diese Intensität ist beeindruckend…
Steve
Steel ärgert sich das Miller nochmal rauskommt. Er liegt
da jetzt aber regungslos in der Ringmitte. Der Referee
erkundigt sich nach dem Wohlbefinden von Miller. Steve Steel
genießt das die Fans unterhalten werden. Sie sind
angetan von dem Match. Steel deutet nun an das er das Match
beenden will.
Pete:
Miller liegt optimal für den Finisher von Steel. Sven:
Der LEGENDARY LEG DROP!!!!
Steel
schickt den Referee an die Seite. Der blonde Hühne will
gerade los da ertönt die Musik von
DESMOND
BRIGGS…
Sofort
schauen alle...samt Steve Steel gebannt zum Titantron. Nach
einigen Augenblicken erscheint Briggs auf der Bühne.
Steel blickt grimmig zu Briggs. Dieser winkt ihm spöttisch
zu. Der Fokus liegt eindeutig auf Briggs. Steel macht einen
Schritt in seine Richtung.
LOW BLOW VON MILLER GEGEN
STEEL!!!!!
Sven:
Nicht schon wieder!!!!
Pete:
Wo nimmt der nur die Kraft her??? Der war tot!!!
Sven:
Na ja...gegen Bartho hat er auch überlebt…
Briggs
steht lachend auf der Rampe während Miller überrascht
und auf die Beine springt. Lachend schaut er zur Hallendecke.
Der Referee überblickt die Szene. Da er den unfairen
Schlag von Miller aber nicht gesehen hat lässt er das
Match laufen. Das Grinsen in Millers Gesicht verschwindet.
Der Blick wird kalt. Einen Schritt auf Steel zu der mit dem
Rücken zu ihm kniet.
SERIAL
KICK GEGEN DEN HINTERKOPF VON STEEL…
Der
Riese geht zu Boden. Miller kniet sich neben ihn. Streichelt
ihm den Kopf…
KRYONIK
JAIL GEGEN STEVE STEEL
Der
Griff sitzt. Steel kist durch den Kick so mitgenommen das der
Referee nach kurzer Zeit das Match abläutet.
DINGDINGDINGDING
Sieger
des Matches durch KO: Phönix C. Miller!!!
Pete:
Was??? Miller hat gewonnen? Sven:
Hat er schon jemals gewonnen?
Pete:
Ich will noch nicht mal sagen das es unverdient war…aber…
Sven:
Ja...Wenn Briggs nicht aufgetaucht wäre hätte Steel
gewonnen.
Pete:
Ganz ehrlich...bei Miller bin ich mir nicht sicher...der ist
unberechenbar.
Sven:
Man hat schon gesehen das Steel ne Macht im Ring ist. Mit ihm
ist zu rechnen beim Kampf um den Schlüssel.
Miller
hält Steel bedenklich lange in seinem Aufgabegriff...und
lässt dann erschrocken los. Kopfschüttelnd sitzt er
anschließend neben Steel und streichelt ihm wieder den
Kopf. Das der Referee ihm zum Sieger erklärt nimmt er
gar nicht richtig wahr. Nach einigen Sekunden richtet sich
Miller auf und rollt sich aus dem Ring...traurig trottet er
die Rampe hoch. Kurz bevor er den Innenraum verlässt
dreht er sich um und schaut zum Ring zurück. Dort steht
Steel wieder und hält sich benommen den Hinterkopf.
Grimmig schaut er Miller hinter her. Der fixiert Steel und
grinst. Er dreht sich erneut um und kaum hat er den Innenraum
unter dem Titantron verlassen da schießt er zurück
auf die Bühne. Unsanft landet er auf dem Rücken.
Die Fans schauen gespannt zur Rampe.
Pete:
Was ist da los? Sven:
Wer? Pete:
Da Sven...der nächste Teilnehmer vom Schlüssel
Match...KEEK HATHAWAY!!!!
Der
besagte kommt hinter Miller auf die Bühne. Mit harschen
Worten tritt er immer wieder auf Miller ein und zieht ihn
anschließend hoch. Mit überheblichen Blick ins
Publikum was ihn buhend empfängt greift er Miller…
KEEK-ER-EEE-KEE
GEGEN MILLER AUF DEN BLANKEN STAHL
Miller
bleibt blutig und regungslos liegen. Triumphierend über
ihm steht Keek Hathaway. Dieser erntet seinerseits böse
Blicke von Steve Steel. Mit der Musik von Keek Hathaway geht
das Match zu Ende.
Pete:
Ob da das nächste Match auf uns zukommt Sven? Sven:
Sieht fast so aus Pete...
Endlich ist er
zurück. Lange Zeit hatte er geglaubt zu wissen, was
verschwendete Zeit bedeutet. Nun jedoch weiß er es
wirklich.
Verschwendete
Zeit ist, wenn du Quarantäne sitzt, statt Garrison Gaeta in
die Finger zu kriegen. Noch immer durchzuckt ein Funken Zorn
seinen Körper, wenn er daran denkt. Heute jedoch wird er
sich holen, was er sehnsüchtig erwartet.
Mac Müll:
„Danny. Nicht mehr lange zum Match gegen Garrison Gaeta.
Einem Match, das vor zwei Wochen kurzfristig ausfallen musste.
Wie fühlst du dich?“
Danny Rickson
steht der Interview-Legende Mac Müll in tristen Umgebung
gegenüber: Graue Wände, ein endlos erscheinender
Schlund von einem Gang. Kurzum: Typische Katakomben eines
Stations. Der Fokus liegt ganz auf dem Engländer und Mac.
Während Letztgenannter wie immer unauffällig und seriös
gekleidet ist, zeigt sich Ricksons Ungeduld schon bei seinem
Outfit. Er trägt bereits sein Ringgear bestehenden aus
schwarzen Stiefeln und gleichfarbigen Wrestlingtights mit
einfarbig weißen Verzierungen. Seine Hände sind
getaped. Lediglich ein einfarbiges Shirt trägt Rickson noch,
ansonsten könnte er jeden Moment ins Geviert stoßen.
Danny
Rickson: „Heute vor zwei Wochen saß ich in meinem
Hotelzimmer und alles, was ich machen konnte, war vor Wut in mein
Kissen zu schlagen, damit es nicht den Fernseher trifft. Jenen
Fernseher, der mit die Visage Gaetas zeigen musste, wo die
Stimmung eh schon auf dem Tiefpunkt war. Bei jedem Satz, bei
meinem Wort hätte ich schreien können. Alles, was sich
an diesem Abend und an den Quarantäne-Tagen, die noch
folgten, angestaut hat, habe ich tief in mir gespeichert. Und ich
bereit, es loszulassen. Endlich Rickson gegen Gaeta. Endlich
können wir alle mit diesem Geschwätz aufhören und
die Sache im Ring klären.“
Müll nickt
als ob er Ricksons Gefühlswelt nachvollziehen könne,
doch eine derartige Anspannung traut man dem Reporter gar nicht
zu.
Mac Müll:
„Du warst in Quarantäne, weil bei dir der Verdacht auf
eine Infektion mit COVID19 bestand. Was war genau los.“
Danny
Rickson: „Nichts war los. Ich hatte Kontakt zu Personen,
die infiziert waren. Ich wurde in einen Käfig gesteckt. Habe
gewartet und gewartet. Noch länger gewartet. Irgendwann kam
raus, dass nichts ist und ich wurde rausgelassen. Seitdem warte
ich wieder. Auf Garrison Gaeta, der sich vor zwei Wochen in
meinem Unglück gesuhlt hat, als wäre es sein
persönlicher Verdienst. Dabei sollte ihm etwas daran liegen,
seinen arroganten Worten ENDLICH mal Taten folgen zu lassen. Doch
vielleicht nimmt er einfach gar nichts ernst. Ich habe ihn heute
jedenfalls noch nicht gesehen.“
Abermaliges
Nicken seitens Müll. Diesmal um zuzustimmen, dass ihm Gaeta
nauch och nicht in die Arme gelaufen ist.
Mac Müll:
„Wie hast du dich vorbereitet? Es geht in diesem Kampf um
viel. Nicht auf dem Papier, aber sicher von der persönlichen
Bedeutung.“
Ein grimmiges
Lächeln seitens des Engländers.
Danny
Rickson: „Vorbereitung…du hast Recht, dass mir
dieser Kampf viel bedeutet, Mac. Aber ich mache jetzt keinen
Aufstand und drehe bei der Vorbereitung durch. Und warum? Weil
ich daran glaube…nein, weil ich weiß, dass ich noch
immer der beste Wrestler in dieser Liga bin. Zwei
Upset-Niederlagen gegen Keek Hathaway sägen nicht am Thron,
den ich über ein Jahrzehnt lang errichtet habe. Auch wenn
Gaeta mir genau das einreden will. Das ist ja die Sache, die mich
so aufregt…“
Er seufzt.
Danny
Rickson: „Ich weiß genau, dass er Unsinn erzählt.
Ich weiß genau, dass ich ihn 1 on 1 schlagen würde.
Bloß wurde diese Gelegenheit immer wieder herausgezögert.
Es ist ermüdend.“
Mac Müll:
„Wir halten also fest, dass dein Verhältnis zu Gaeta
schlecht ist, richtig?“
Danny
Rickson: „Ist das eine rhetorische Frage.“
Eine Antwort
darauf bleibt Mac schuldig, er strafft aber die Schultern und
prescht dann mit einer Folgefrage fort, die er sich wohl schon
zuvor zurechtgelegt und geschickt eingeleitet hatte.
Mac Müll:
„Aber im Grunde seid ihr ja keine Gegner. Er ist immer noch
der Gewinner deiner #TagTeamChallenge. Der Mann, mit dem du die
Titel gewinnen wolltest. Stattdessen beharkt ihr euch seit Beginn
dieser erzwungenen Partnerschaft und spätestens offen seit
Finest Hour. Ich nehme an, dass das Team bereits hinfällig
ist?“
Danny
Rickson: „Nein.“
Mac Müll:
„Du musst zugeben, dass wenig für eine erfolgreiche
Partnerschaft spricht.“
Danny
Rickson: „Dann musst du zugeben, dass du mir vor der
#TagTeamChallenge nicht zugehört hast. Ich habe nie gesagt,
dass ich Freunde suchen. Ich wollte einen Mann, mit dem ich im
Ring stehe. Seite an Seite. Dass jemand in diese Position kommt,
mit dem ich keine Freundschaft habe, war eingeplant. Natürlich
habe ich nicht gehofft, dass es derart in die andere Richtung
geht. Aber ich stehe zu meiner Aussage. Ich kann mit JEDEM
Wrestler an meiner Seite Teamchampion werden. Das will und werde
ich nach wie vor beweisen. Es hat sich nur herausgestellt, dass
ich Gaeta erst den Schalk hinausprügeln muss, bevor es
losgehen kann. Eine Verzögerung, die nicht eingeplant war.
Aber nicht das Ende.“
Mac Müll:
„Du sagtest mal, dass Gaeta aus dem Team aussteigen kann,
wenn er gewinnt.“
Danny
Rickson: „Ja.“
Mac Müll:
„Also könnte es heute doch vorbei sein und dein Plan
scheitern.“
Danny
Rickson: „Theorie, Mac. Wenn er gewinnt, steht es ihm frei,
dass er als Singles-Wrestler weitermacht. Das ist die Klausel,
unter der er dem Match zugestimmt hat.“
Müll hebt
die Augenbrauen, braucht nur ein Wort zum Nachhaken.
Mac Müll:
„Aber.“
Danny
Rickson: „Er wird nicht gewinnen. Denn ich bin Danny
Rickson.“