Unfassbar
genervt davon, gegen seinen Willen angesprochen zu werden, lässt
Lorenz seine Ausgabe des Harvard Business Managers, dem
Monatsmagazin für Führungskräfte, die die
Wirtschaft verändern, sinken. Berichtet wird in dem Heft
über innovative Ansätze zur Unternehmensführung,
Trends im Management und zukunftsweisende Unternehmenskonzepte
sowie deren Umsetzung in die Praxis.
Lorenz:
"Er bereitet sich vor."
Damit
ist dieses Gespräch für Lorenz offenbar
zufriedenstellend zu einem Ende gebracht worden. Er richtet seine
Brille, schlägt die Beine übereinander und macht es
sich so gemütlich wie möglich auf dem zugegebenermaßen
"rustikalen" Stuhl, der im Flur des Backstage-Bereichs
der Bremer Halle platziert wurde.
Tammy
schürzt die Lippen. Die Tatsache, dass sie schlechte
Behandlung seitens der GFCW-Wrestler gewohnt ist, sorgt noch
lange nicht dafür, dass sie damit einverstanden ist. Hinzu
kommt, dass Lorenz noch nicht einmal ein Wrestler ist.
So
einfach gibt sie nicht auf.
Tammy:
"Er macht Donuts auf dem Parkplatz in einer alten
Schrottlaube."
Lorenz:
"Das hat er angekündigt, ja."
Der
Marketing-Experte blickt nicht von seinem Magazin auf, sondern
blättert gähnend eine Seite um. Tammy kombiniert
scharfsinnig vor sich hin: Es ist Lorenz also nicht nur Recht, er
wusste sogar vorher Bescheid. Die Interviewerin stemmt eine Hand
in die Hüfte.
Tammy:
"Damit stört er eine Menge Leute."
Lorenz:
"Wichtige
Leute?"
Tammy:
"Mich, zum Beispiel."
Lorenz:
"Also keine
wichtigen Leute."
Tammy:
"Was zum Teufel soll das?"
Lorenz:
"Er sagt, das hat eine meditative Wirkung auf ihn. Wenn er
das braucht, um sich vorzubereiten, kann ich damit leben."
Tammy:
"Worauf vorzubereiten?"
Lorenz:
"Warum sollte ich dir das hier und jetzt sagen? Ist dir
"Viewer
Retention"
wirklich überhaupt kein Begriff?"
Ob
dieser scheinbar beleidigenden Unwissenheit von Tammy lässt
Lorenz doch tatsächlich einen säuerlichen Blick über
den Rand seines Hefts in ihre Richtung ab. Die Interviewerin
scheint selbst nicht ganz sicher zu sein, ob das nun besser oder
schlechter ist als weitestgehend ignoriert zu werden.
Tammy:
"Ich glaube, man kann mit Fug und Recht die beruhigende
Wirkung seiner Methode in Frage stellen."
Lorenz:
"Er lässt eben Dampf ab."
Tammy:
"Er rast einfach im Kreis über den Parkplatz, verpestet
die Luft mit einem antiken Auspuff und schreit "Der
Kinderhandel ist nicht schlecht!"
in Richtung von jedem, der es hören will."
Ihr
Blick verfinstert sich.
Tammy:
"Und jedem, der es nicht
hören will."
Lorenz:
"Du hast dich verhört. Ich weiß aus sicherer
Quelle, dass Herr Lunenkind dem Kinderhandel gegenüber eher
ambivalent eingestellt ist."
Tammy:
"Wer ist diese sichere
Quelle?"
Lorenz:
"Du bist keine richtige
Journalistin, du bist Wrestling-Interviewerin, Schätzchen."
Es
ist schwer zu sagen, was Tammy wütender macht: Der
herablassende Spitzname oder die wie selbstverständlich zur
Schau gestellte Deutungshoheit von Lorenz in Tammys Berufsfeld,
als wisse er besser als sie welche Fragen angemessen oder nicht
angemessen sind.
Tammy:
"Selbst die Wrestling-Interviewerin
weiß sehr wohl, dass solche Aussagen gegenüber
ankommenden Zuschauern - unter anderem eine Menge Familien,
übrigens - nicht sonderlich gut ankommen."
Lorenz:
"Ich weiß, welcher Teil der GFCW-Zuschauer prozentual
Familien sind. Ich brauche keine Belehrung einer Fach-Fremden."
Die
Ironie dieser Aussage scheint Lorenz entweder nicht wahrzunehmen
oder nicht zu interessieren.
Lorenz:
"Und wie schon gesagt: Du hast dich verhört."
Tammy:
"Ah ja? Was schreit er denn dann?"
Lorenz:
"Herr Lunenkind sagt "Der
Klimawandel ist nicht echt",
Hase."
Davon
ist Tammy so irritiert, dass sie beinahe vergisst, über den
nächsten unangenehmen Kosenamen angemessen wütend zu
sein.
Tammy:
"Ähm... was?"
Theatralisch
seufzt Lorenz auf, bevor er sich in einer fließenden
Bewegung vom Stuhl erhebt, beide Füße fest auf dem
Boden, sein Heft sorgfältig und ohne es zu knicken unter dem
Arm. Er ist nicht viel größer als Tammy, aber dennoch
wirkt es eindeutig so, als würde er nicht nur physisch auf
sie herabblicken.
Lorenz:
"Er war auf der UN-Klimakonferenz.
Er wird es wohl besser wissen als wir."
Tammy:
"Das ist vollkommen absurd."
Lorenz:
"Es ist die GFCW. Das ist eine absolut
akzeptable Meinung, die auf Erfahrungen aus erster Hand fußt,
welche Herr Lunenkind...“
Tammy:
"Wo ist Mike?"
Das
Interview-Urgestein unterbricht Lorenz, bevor dessen Vortrag
wirklich in die Gänge kommen kann, und erfüllt - wie
von Lorenz gefordert - ihre Rolle als Fragestellerin im
Wrestling-Kontext. Der Marketing-Experte verzieht das Gesicht,
und macht eine spöttische Geste mit seiner Hand, an deren
Gelenk die neue Uhr aus der Apple Watch Hermès Linie
glänzt. Handwerkskunst und Ästhetik sind das gemeinsame
Fundament, welches um ikonische neue Designs erweitert wurde. Die
neueste Kollektion nimmt den Träger mit auf eine
Entdeckungsreise, mit intensiven Farbtönen, luxuriösen
Materialien und nautisch inspirierten Details.
Lorenz:
"Es ist alles in bester Ordnung."
Tammy:
"Das beantwortet meine Frage nicht."
Lorenz:
"Wir haben die Sache im Griff."
Tammy:
"Wenn du dich mit Mike ausgesprochen hättest, würdest
du sicherlich in seiner Kabine dein Schmuddelheftchen lesen, und
nicht auf dem Gang. Ich habe ihn bis jetzt noch nicht gesehen. Du
bist kein Wrestler, also hast du keine eigene Kabine. Ergo-"
Lorenz:
"Grandios, Sherlock Tammy. Ich kann den Auftritt von Mac
Müll als Dr. Watson kaum erwarten."
Höhnisch
zieht Lorenz eine pseudo-beeindruckte Schnute, während er
auf seinen Fußballen hin und her wippt.
Lorenz:
"Aber wie schon gesagt: Alles ist so, wie es sein soll.
Besser, sogar. Herr Lunenkind wird die intensiven Vorbereitungen
für die Rolle seines Lebens in naher Zukunft abgeschlossen
haben, und dann wird die Welt sehen, dass The Great Pigster noch
immer auf dem richtigen Pfad wandelt."
Er
überlegt kurz.
Lorenz:
"Oder im richtigen Stall steht. Aus dem richtigen Futtertrog
frisst. Irgendwas... Schweinisches, halt."
Tatsächlich
wirkt Lorenz zwar ein wenig mental strapaziert, aber nicht
unbedingt besorgt. Was auch immer mit Mike momentan Phase ist:
Lorenz scheint keine Angst zu haben.
Lorenz:
"Und jetzt entschuldige mich. Ich habe noch ein Zoom-Meeting
mit der Fokusgruppe."
War
Evening, Stadthalle (Bremen), 29.11.2024
In
Kooperation mit
Auch
in dieser Halle ist die Stimmung prächtig. Die Stadthalle
hier in Bremen ist bis auf den letzten Platz gefüllt. Nun
sind es noch zwei Wochen bis Title Nights. DAS spürt man
auch bei den Fans.
Sven:
„Moin moin aus dem hohen Norden.“
Pete:
„Wir freuen uns euch die letzte War Evening hier in der
wundervollen Stadt Bremen zu präsentieren.“
Sven:
„Die Bude ist voll. SO voll war es zuletzt als hier die
Bremer Stadtmusikanten aufgetreten sind.“
Pete:
„Bitte was? Die Stadtmusikanten? Sven. Geht es dir gut?“
Tale of Two
Halves Match: Nelson Chapman vs. ??? Referee: Thorsten
Baumgärtner
Sven:
„Kommen wir zum ersten Match.“
Pete:
„Ich bin gespannt was Chapman uns zeigen wird. Ein Tale of
Two Halves Match? Noch nie von gehört“
Sven:
„Ich auch nicht. Doch bin ich froh das eins unserer
aktivsten und traditionsreichsten Teams an dem Match teilnehmen
wird. Doch ein 3 vs 1 Handicap Match ist meistens eine klare
Sache.“
Pete:
„Wovon sprichst du Sven? 3 vs 1 Handicap Match?.“
Sven:
„Ja klar. Nelson Chapman gehen Justus Jonas, Peter Shaw und
Bob Andrews. “
Pete:
„Sven…bitte…wir sind gespannt ob was uns das
hier vor Title Nights noch bringen wird.“
2
on 1 Handicap Match: Corleones Bodyguard No. 1 & 2 vs. The
End Referee: Bob Taylor
Sven:
„Immerhin mal keine weiteren drei Fragezeichen Matches.“
Pete:
„Aber auch hier schickt man einfach seine Bodyguards ins
Match. Ohne Namen. Durchnummeriert. Ob The End diese beiden
Muskelprotze ernst nimmt. Ich denke nicht“
Sven:
„Na ja. Ich würde sie an seiner Stelle ernst nehmen.
Corleone wird sicherlich keine Luftpumpen einstellen um ihn zu
beschützen.“
Pete:
„Muskeln sind nicht alles. Sieht man ja bei Steve Steel.
The End ist einfach eine andere klasse.“
Prächtige
Stimmung in Bremen…einfach prächtig.
Singles
Match: Morbeus vs. Tsuki Nosagi Referee: Karo Herzog
Sven:
„Kommen wir zu einem Typen von dem keiner weiß was er
eigentlich hier macht. Niemand versteht ihn“
Pete:
„Vermutlich er sich selbst nicht. Aber ich lasse mich gerne
positiv überraschen ob da noch was kommt. Title Nights steht
vor der Tür. Und der Sieg tat den Hasen letzte Woche
sicherlich gut. Jetzt muss der Hase jedoch alleine zeigen was er
drauf hat.“
Sven:
„Und das gegen Morbeus.“
Pete:
„Das sollte eigentlich eine klare Sacher werden. Morbeus
ist ihm als Einzelwrestler klar überlegen. Er hat alles
gewonnen was es zu gewinnen gibt. Da braucht es schon Hilfe von
außen.“
Sven:
„Und immerhin ist Tsuki nicht mehr nur zu zweit. Jetzt hat
er auch noch einen Fuchs an seiner Seite. Mysteriös.“
Singles
Match: Luna Rosario vs. Robert Breads Referee: Mike Gard
Sven:
„Was soll man zu dem Match sagen?“
Pete:
„Zu den Teilnehmern braucht man nix sagen. Legenden. Das
ist absolut Main Event. Die Halle wird brennen. Und ich hoffe das
es nur sprichwörtlich der Fall sein wird.
Sven:
„Drake fährt gegen seinen alten FREUND Robert Breads
aber auch alles auf was er in petto hat. Ob Breads das noch
packt? Luna ist krank. Einfach krank.“
Pete:
„Da gebe ich dir Recht. Drake zieht alle Register. Er will
Breads vernichten. Und wer ist dafür besser geeignet als
Luna?!“
Sven:
„Was kommt jedoch danach? Geht es noch härter? Geht es
noch krasser? Wir werden sehen. Das da noch mehr hinter steckt
dürften allen klar sein.“
PRÄCHTIGE
STIMMUNG
Eine
eisige Winterluft liegt über der Stadt wie ein sanfter,
frostiger Schleier, während sich die Dämmerung über
die ehrwürdigen Mauern Bremens senk. Inmitten dieser
historischen Kulisse erwacht der Bremer Weihnachtsmarkt zu vollem
Leben. Die Stände, geschmückt mit frischem Tannengrün,
roten Schleifen und leuchtenden Sternen, reihen sich wie ein
kleines Dorf ein. Süßer Zimt, herzhafter Glühwein
und die nussige Note frisch gebrannter Mandeln sind überall
zu riechbar. Menschen drängen sich durch die engen Gassen
zwischen den Ständen, in dicke Mäntel gehüllt, mit
glühenden Wangen und funkelnden Augen. Kinder halten
staunend inne, als das historische Karussell am Rande des Platzes
zu drehen beginnt. Das Lachen der Kinder mischt sich mit den
Klängen eines Posaunenchors, der hoch über den Köpfen
der Besucher auf den Stufen des St.-Petri-Doms Weihnachtslieder
spielt.
Die
heile Welt trübt als plötzlich ein Mann mitsamt
Charisma und Körperlichkeit die Szenerie betritt. Ein zwei
Meter großer Fleischberg mit strahlendem lächeln und
Engelsgleichem Haar. Er tritt in einer der Buden ein und schaut
verwundert.
EE:
„Guter Mann, was verkaufen sie hier?“
Verkäufer:
„Ja was wohl? Glühwein rot oder Glühwein weiß?“
EE:
„Äh? Wie meinen?“
Verkäufer:
„Sie sind wohl das erste Mal auf einem Weihnachtsmarkt,
mein großer Freund?“
Elias
Eden nickt etwas verunsichert. Der Hüne fühlt sich noch
immer fremd in Deutschland, oder etwa auf der Welt der
Sterblichen allgemein? Den Brauch des Weihnachtsmarktes ist er
aus seiner angeblichen Herkunft Sacramento nicht gewohnt, dennoch
nimmt er die Engelverherrlichung auf Weihnachtsmärkten
wohlwollend auf.
EE:
„Weißen Glühwein, bitte.“
Verkäufer:
„Einen?“
EE:
„Mach direkt fünf, danke.“
Verkäufer:
„Für alle?“
EE:
„Nur nur für mich. Jeweils mit extra Schuss.“
Der
Verkäufer kommt der durstigen Bitte nach und schenkt fünf
Becher weißen Glühwein aus. Mir Extra-Umdrehung. Als
der selbsternannte Engel dann die Becher binnen Sekunden
wegzieht, laufen direkt die weiteren Verkäufer zusammen und
schnattern über die ungewöhnliche Erscheinung.
EE:
„Schmeckt nicht übel. Mach noch mal fünf Raketen,
bitte.“
Nun
sind auch andere Besucher auf den Elias Eden aufmerksam geworden.
Ein paar Jugendliche Wreslting-Nerds, die verwaschene T-Shirts
von verschiedenen GFCW-Legenden tragen, haben den
Nachwuchswrestler erkannt und schleichen sich an.
Fan:
„Hehe. Das ist doch Eden, der Loser! Du hast bisher ja noch
gar nichts gerissen!“
EE:
„Hi, ich tinke gerade.“
Fan:
„Nicht gerade wenig, wie ich sehe.“
Elias
Eden kippt auf einmal zwei ultraheiße Tassen Glühwein
runter. Es müsste Tasse 7 und 8 sein. In drei Minuten.
Fan:
„Wenn du doch nur im Ring so einen Zug hättest…“
EE:
„Ein Kampf - eine Niederlage. Viel mehr ist nicht
passiert. Beim nächsten Kampf sieht die Welt schon ganz
anders aus. Ich lerne aus Rückschlägen.“
Fan:
„Gegen wen kämpfst du bei Title Night, der wichtigsten
Veranstaltung des Jahres?“
EE:
„Title Night? Ähh, gute Frage. Vielleicht sollte ich
mal morgen….“
Elias
Eden will nun gerade einen Schritt zur Seite machen, doch bleibt
er mit der Sohle seines rechten Schuhs in der nahestehenden Tanne
des Weihnachtsbaum hängen. Daraufhin verliert der Hüne
das Gleichgewicht und mit den 8 Weißbecher-Raketen intus
kracht er nach einer ungeschickten Pirouette rücklings in
den Turmhohen Weihnachtsbaum der als eine Art Wahrzeichen des
Weihnachtsmarktes dient. Dann ist ein knacken zu hören und
der Baum bricht. Elias sieht die Tannenspitze auf sich zu
fliegen….
EE:
„Holy SHIT!“
Vor
zwei Wochen hat er einen eindrucksvollen Sieg eingefahren. Aldo
Nero hat gleich zwei Mitglieder des Förderkaders in einem
Handicap-Match besiegt. Danach gab es allerdings eine Ansage von
James Corleone, die ihm verdeutlicht hat: er ist entbehrlich.
Ist
das so? Unwahrscheinlich. James Corleone hatte quasi nur noch die
Möglichkeit auf Aldo Nero zu setzen, andernfalls hätte
The End ihn abgeschossen.
Weiß
Aldo Nero das? Ebenso unwahrscheinlich. Für ihn zählt
es nur, dass sein Vater hinter ihm steht. Und er würde wohl
alles dafür tun, damit das so bleibt. Also kein Widerworte,
sondern das tun, was Papa sagt.
Jetzt
in diesem Moment ist Aldo Nero allerdings allein unterwegs im
Backstagebereich. Er sieht nicht gestresst aus, eher
nachdenklich. Sollte er nicht eigentlich Angst haben, dass The
End jederzeit hinzustoßen und ihn attackieren könnte?
Nunja, The End muss heute selbst ein Handicap-Match bestreiten
und von daher ist Aldo Nero wohl erstmal abgesichert, schließlich
dürfte End nicht riskieren wollen, dass er angeschlagen in
dieses Match geht.
Wie
dem auch sei, der Umstand, dass Nero gerade ohne Corleone
unterwegs ist, bietet eine spannende Möglichkeit mal mit ihm
zu sprechen und nicht mit der Version von ihm, die Corleone will.
Und diese Chance erkennt Tammy auch direkt, die hinzustößt
um Aldo abzufangen.
Tammy:
„Aldo! Hast du kurz eine Minute? Ich hätte da mal eine
Frage an dich.“
Aldo
bleibt stehen. Er hat seine Hände in die Hosentaschen
gesteckt, als er da so durch den Backstagebereich schlendert und
widmet seine Aufmerksamkeit jetzt voll und ganz auf Tammy. Er
scheint dem Interview zu zustimmen. Dafür nickt er
lediglich, nach wie vor etwas nachdenklich.
Tammy:
„Alles klar bei dir? Wie erging es dir nach der letzten
Show und nachdem, was James Corleone zu dir gesagt hat? Bist du
der Meinung, dass er dir vertraut?“
Im
Prinzip der große Aufhänger Neros aus dem Gespräch
mit seinem Vater vor zwei Wochen. Er soll seinem Vater vertrauen,
aber vertraut dieser auch auf ihn? Schließlich war die
Ansage, dass die Prügelknaben Corleones nicht mit an den
Ring kommen sollen und nachdem The End ihn angegriffen hat, waren
sie fast direkt da.
Aldo
überlegt kurz für einige Sekunden, aber er scheint
direkt eine Antwort parat zu haben… zumindest eine
Antwort, die sein Vater wohl gern hören würde.
Aldo
Nero: „Ja das bin ich. Schließlich… steht er
hinter mir und nicht hinter The End.“
Eine
kurze und bündige Antwort und sinngemäß auch das,
was Corleone ihm gesagt hat. Aldo deutet an direkt weiterlaufen
zu wollen, doch dann bleibt er plötzlich wieder stehen.
Erneut versinkt er kurz in Gedanken und spricht schließlich
fort.
Aldo
Nero: „Wenn ich ehrlich bin… nein… eigentlich
glaube ich… dass er mir nicht traut. Oder naja… mir
zumindest nicht das zutraut, was vor mir liegt. Und…
nunja, wer kann es ihm verübeln. Er hat mehr als die letzten
10 Jahre mit The End verbracht. Ihn ausgebildet, ihm alles
beigebracht, was er wissen muss… er hat aus ihm den
Menschen gemacht, von dem James Corleone wollte, dass er es sein
soll. The End ist das Sinnbild dessen, was mein Vater als einen
perfekten Wrestler, eine absolute Killermaschine, bezeichnen
würde.
Ich…
naja, ich hatte jetzt ne ganz gute Zeit, habe viele Siege
eingefahren und mir einen Namen gemacht. Seit einigen Wochen
stehe ich nun in der Ausbildung von James Corleone… aber
all das, ist kein Vergleich mit The End.
Insofern…
KANN er mir gar nicht vollständig trauen. Würde ich
selbst wahrscheinlich auch nicht. Aber er traut mir genug um es
zu versuchen. Er hätte auch gemeinsame Sache mit Aiden
Rotari machen können oder mit sonst wem, aber er hat sich
für mich entschieden. Und jetzt ist es meine Aufgabe ihn
nicht zu enttäuschen und ihm zu beweisen, dass er die
richtige Entscheidung getroffen hat.“
Eine
erstaunlich reflektierte und umfangreiche, vor allem aber
überhaupt nicht arrogante oder überhebliche Antwort von
Aldo Nero. So ehrlich haben wir ihn selten gesehen, vor allem,
wenn James Corleone nicht dabei ist.
Aber
das scheinen die Gedanken zu sein, die ihm im Kopf
herumschwirren. Ja, vielleicht „traut“ sein Vater ihm
noch nicht zu 100 %, aber dann sollte es nicht der Weg sein, den
Kopf in den Sand zu stecken, sondern alles zu tun, ihm zu diesen
100% zu verhelfen.
Aldo
geht weiter.
Tammy:
„Vielen Dank, Aldo, aber nunja, ganz fertig bin ich noch
nicht. Wann würdest du sagen hat das mit deinem Hass auf The
End begonnen?“
Aldo
bleibt stehen.
Ruckartig
und auch, wenn er schon in Gedanken versunken war, sinkt er jetzt
noch einmal ein ganzes Level tiefer. Was für eine Frage, die
ihn auf so vielen Ebenen erreicht. Er dreht sich wieder zu Tammy.
Aldo
Nero: „Meinen Hass?“
Aldo
schüttelt den Kopf.
Aldo
Nero: „Ich… hasse… The End nicht. The End
ist… er ist Familie. Ich bin mit ihm aufgewachsen. Und er
war… es gab Zeiten…“
Aldo
ringt mit seinen Worten. Und auch diese Worte klingen wieder
ehrlich, unerwartet ehrlich. So direkt haben wir das noch nicht
von ihm gehört. Hasst er The End tatsächlich nicht? Es
scheint, als würde er selbst darüber nachdenken, jetzt,
wo er so direkt damit konfrontiert wurde, ob „Hass“
wirklich das richtige Wort ist.
Man
kommt nicht ganz drum herum den Einfluss von Salvatore Corleone
aus diesen Worten zu erkennen.
James
Corleone: „Miss Tammy, hatte ich nicht verlauten lassen,
dass, sofern sie oder Mister Müll mit Aldo sprechen wollen
das über mich läuft?“
Aus
dem Hintergrund kommt nun James Corleone hinzugelaufen, wodurch
sie die Mimik von Aldo Nero nun auch schlagartig ändert.
Hinter Corleone stehen bereits die zwei seiner „Soldaten“,
die es heute mit The End zu tun bekommen.
Corleone
stellt sich halb-vor Aldo, während er sich an Tammy richtet.
James
Corleone: „Also, wie kann ich ihnen helfen.“
Corleone
verdeutlicht streng, dass er nicht glücklich darüber
ist, dass Tammy ohne ihn mit Aldo spricht.
Tammy:
„Entschuldigen sie, Mister Corleone, ich wollte lediglich
wissen, seit wann Aldos… Unstimmigkeiten… mit The
End begonnen haben.“
Corleone
mustert erst Tammy, dann schaut er zu Aldo, der versucht
selbstbewusst zu wirken. Er schafft es recht gut, dass
auszustrahlen, aber einem James Corleone kann er natürlich
nichts vormachen.
James
Corleone: „Nun denn, Aldo, dann fahr fort.“
Aldo
fühlt sich ertappt. Jetzt kann er unmöglich weiter so
ehrlich und frei sprechen. Oder?
Aldo
sammelt seinen Mut.
Aldo
Nero: „Ich hasse ihn nicht. Das habe ich gesagt. Ich hasse
The End nicht. Es gab Momente, da habe ich ihn gehasst, sehr
sogar. Aber er ist Familie. Und das ist ein heiliger Bund.
Aber
dieser Bund wird ihn nicht vor den Qualen beschützen, die
ich ihm zufügen werde. Denn hier geht es nicht um Hass. The
End war stets der auserwählte Sohn, der wichtige Sohn…
der einzige Sohn. DAS war es, was ich gehasst habe. Aber das hat
sich geändert. Ich habe es schon einmal gesagt, ich führe
diesen Kampf schon mein ganzes Leben lang. Und jetzt sehe ich zum
ersten Mal die Chance, dass ich ihn gewinnen kann, denn
letztendlich… KANN es auch nur einen geben. Und die Zeit,
in der ich in seinem Schatten stand, die ist vorbei. Jetzt ist
meine Zeit gekommen. Und deshalb ist es egal, ob ich ihn hasse
oder nicht. Ich MUSS ihn bezwingen und besiegen. Jetzt bin ich
der einzige Sohn.“
Man
merkt, dass Aldo eingelenkt ist. Vermutlich stimmt das schon, was
er sagt, aber ursprünglich, bevor James Corleone
hinzugestoßen kam, wollte er wohl noch etwas anderes sagen.
Diese
Antwort jedenfalls… scheint James Corleone zu gefallen. Er
sieht und hört die Entschlossenheit bei Aldo Nero. Es geht
nicht um Gefühle, Emotionen oder irgendwas dergleichen, es
geht darum The End zu vernichten, um jeden Preis.
Corleone
klopft Nero stolz auf die Schultern, bevor er Tammys
Aufmerksamkeit absorbiert.
James
Corleone: „Das ist mein Junge. Und das gefällt mir
schon viel besser. Jetzt allerdings, Miss Tammy, müssen sie
uns entschuldigen, denn auch, wenn Aldo heute kein Match hat, die
Beiden hier haben es. Das sind Paulie und Ralphie, zwei meiner
Männer, meiner Soldaten. Und sie werden es sein, die The End
heute vor eine harte Belastungsprobe stellen. Aber keine Sorge,
ich habe ihnen bereits gesagt, dass sie nicht zu hart mit ihm ins
Gericht gehen sollen, schließlich will Aldo bei Title Night
auch noch etwas zu tun haben. Also, guten Abend.“
Bei
Corleone wiederum hört man ein Level an Trash Talk heraus,
was man von ihm in diesem Sinne so gar nicht kennt. Aber, was man
wiederum von ihm weiß, dass das wohl auch einen
Hintergedanken hat. Corleone hat The End zu lange begleitet, um
zu wissen, dass selbst so starke und große Männer wie
Paulie und Ralphie ihre Probleme mit ihm haben dürften, auch
zu zweit. Aber es ist wohl so etwas wie psychologische
Kriegsführung diese Bedenken nicht nach außen zu
tragen.
Oder
es steckt noch etwas anderes dahinter, so genau weiß man
das nicht.
Damit
verabschiedet sich Fraktion Corleone allerdings erstmal und Tammy
schaut der Familie ratlos hinterher. Bei deren Abgang wirft Aldo
Nero ihr noch einen interessanten Blick zu.
Es
wirkt, als wolle er damit unterstreichen, dass er tatsächlich
noch etwas zu sagen hatte. Über seinen „Hass“ zu
The End.
Aber
das ist eine Geschichte für einen anderen Tag.
EINIGE
TAGE ZUVOR
Wir
waren schon lange nicht mehr hier. So lange, dass nicht mal ich
selbst weiß, wann genau es das letzte Mal war. Eigentlich
gibt es auch kaum noch einen Grund dafür, wieder hier zu
sein, denn Ask Skógur hat sich mittlerweile recht gut in
der Zivilisation eingelebt.
Also,
nicht falsch verstehen, Ask selbst ist oft hier, so oft er nur
kann, zwischen den Shows. Aber wir, der Zuschauer, der Leser, die
GFCW-Galaxy… bei uns ist es eine Weile her, seitdem wir
das letzte Mal bei Asks Wald in Schweden vorbeigeschaut haben.
Und dass Ask diesen Wald tatsächlich sein Eigen nennen kann,
ist dem Match gegen Lionel Jannek bei Title Night 2022 zu
verdanken. Dort hat Ask seinen Wald gewonnen, bei der
diesjährigen Ausgabe von Title Night wird Ask erneut in
einem wichtigen Match stehen. Diesmal kann er dabei den
wichtigsten Titel der GFCW gewinnen.
Ob
er nach Title Night sowohl der Besitzer dieses Waldes als auch
der Besitzer des GFCW-Championships sein wird?
Wir
werden sehen.
Aber
wenn wir schon mal dabei sind, nicht nur in diesem Wald und in
Schweden generell, waren wir lange nicht, wir sind an einem
speziellen Punkt im Wald, an dem wir noch viel länger nicht
waren. Aber wer sich erinnert, wird wissen, von welchem Ort wir
sprechen.
Für
alle anderen ist das nichts anderes als eine bedeutungslose
Grube. Ein Loch Erde, umzingelt von unzähligen, gigantischen
Bäumen.
Und
am Rand dieser Grube sitzt Ask Skógur, mit den Beinen über
den Abgrund baumelnd.
Und
er sieht nachdenklich aus.
Aber
es scheint einen Grund zu geben, warum wir hier sind, er hier ist
und gerade dieser Ort zum Schauplatz des Geschehens auserwählt
wurde. Die Kamera steht etwas weiter entfernt seitlich neben ihm,
sehr wahrscheinlich selbst aufgestellt von Ask, da es unsinnig
wäre extra GFCW-Personal her zu schicken, so, dass man ihn
dennoch gut erkennen kann.
Ask
Skógur: „Ich war lange nicht mehr hier. Mag etwas
komisch klingen, schließlich ist das hier mein Wald und ich
verbringe hier viel… sehr viel… Zeit, aber
irgendwie versuche ich es immer zu meiden hier her
zurückzukehren.“
Für
all diejenigen, die sich nicht erinnern: in dieser Grube fiel die
finale Entscheidung des berüchtigten Swedish Forest Fights
von Stranded 2022 bei dem Holly Hutcherson Ask Skógur
besiegen konnte.
Ask
Skógur: „Hier musste ich meine erste große
Niederlage einstecken, gegen Holly, damals. Aber… dabei
habe ich auch zu mir selbst gefunden. Ich hab verloren, aber die
Kontrolle über mich behalten. Ich hab bewiesen, dass ich
kein Tier war, sondern ein Mensch bin. Ich habe Gnade bewiesen.
Ich hätte das Match gewinnen können, aber den Kampf
gegen mich selbst, den hätte ich verloren. Ich habe mich für
das Gegenteil entschieden und bereue es bis heute nicht.“
Ask
baumelt etwas, in Gedanken versunken, mit den Beinen herum. Man
spürt, dass die Gedanken und Emotionen in ihm miteinander
ringen. Wir haben vor zwei Wochen gesehen, wie Ask wieder kurz
davor war zum Tier zu werden. Aber abermals konnte er sich
zusammenreißen. Er scheint noch immer derselbe Ask zu sein,
der damals aus dieser Grube stieg.
Alles
unterschiedliche Männer und alle davon haben mich betrogen,
belogen, hintergangen, angegriffen… so wie es auch Aiden
Rotari tut und tun will. Ich habe immer versucht alles richtig zu
machen, der Gute zu sein und aufzupassen. Auf die anderen und auf
mich selbst. Aber wenn ich so recht drüber nachdenke…
Holly hat dieses Match gewonnen…“
Ask
deutet auf die Grube.
Ask
Skógur: „Lionel Jannek hat seine Karriere als
GFCW-Legende beendet, Morbeus ist Tag Team Champion, The End war
ein dominanter World-Champion und Switzenberg ist in fast schon
rekordverdächtiger Zeit Intercontinental Champion geworden.
Irgendwas scheinen die ja richtig zu machen, die die lügen,
betrügen, angreifen und unfair spielen, was ich nicht
schaffe. Und der, der all das am besten macht, ist mein Gegner
bei Title Night.“
Ask
bleibt versunken in seinen Gedanken. Es folgt ein nachdenkliches
Grunzen.
Ask
Skógur: „Keek Hathaway, Thomas Camden, Alex Ricks,
Viggo.
Auch
diese Männer haben mich geprägt. Von jedem von ihnen
habe ich Dinge gelernt, die mich bis heute stärker gemacht
haben. Und auch diese Männer sind… fast… ohne
zu lügen, betrügen, anzugreifen… ihren Weg
gegangen. Keek war der World Champion, als ich hierherkam. Thomas
wurde Intercontinental Champion. Über Alex müssen wir
nicht reden und Viggo… ja der, der hatte auch seine
Dämonen Holly und Darragh, aber auch er hat die hinter sich
gelassen und mir nochmal den Kopf gewaschen. Er ist der IC-Champ,
der diesen Titel von Switzenberg zurückgeholt hat. Man darf
das Gute also auch nicht unterschätzen.“
Ask
schnauft durch. Er scheint die vergangenen beiden Wochen viel und
lang über alles nachgedacht zu haben. Über seine
Vergangenheit, über die aktuelle Situation und über
sich selbst.
Ask
Skógur: „Was wäre… wenn ich damals nicht
gezögert hätte? Wenn ich Holly in die Grube geworfen
hätte, als ich die Chance dazu hatte? Wo wäre ich
heute? Wäre ich World Champion? Wäre ich der dominante
Platzhirsch der GFCW? Wäre ich glücklich?“
Gedanken
von Ask, die er jetzt tatsächlich laut ausspricht.
Ask
Skógur: „Oder wäre ich inzwischen kaputt? Hätte
ich meine Menschlichkeit komplett verloren? Vielleicht wäre
ich auch dann Champion… aber zu welchem Preis? Wäre
ich wirklich
glücklich?
Jedes
Mal, wenn ich vor dieser Grube stehe, muss ich darüber
nachdenken. Und so auch jedes Mal, wenn ich dem nächsten
intriganten Mistkerl gegenüberstehe.“
Hier
schwingt deutlich mit, dass Ask selbst weiß, dass die
Antwort auf diese Frage wohl „Nein“ lauten dürfte.
Und
langsam… scheint sich die Miene Asks zu festigen. Seine
Nachdenklichkeit schwindet und seine Entschlossenheit kehrt
zurück, denn so allmählich wird ihm klar, dass die Welt
nicht nur schwarz und weiß ist.
Ask
Skógur: „Gut oder Böse? Ich glaube… die
Antwort liegt in der Mitte. Damals, da war ich der Mann aus dem
Wald. Heute weiß ich, dass ich im Dschungel angekommen bin.
Und hier gibt es nicht nur Beute oder Raubtier, hier gibt es so
viel mehr. Aiden Rotari zum Beispiel, der ist lediglich ein
Aasfresser. Bedient sich bei den Tieren, die andere für ihn
erlegt haben. Und das bin ich nicht.
In
der Tierwelt gibt es kein richtig oder falsch. Da gibt es keine
Moral. Da geht es nur darum zu fressen oder gefressen zu werden.
Aber
wie schon gesagt, ich bin kein Tier, ich bin ein Mensch. Aber
manchmal… da sollte man das Tier in sich vielleicht doch
herauslassen. Schließlich tun die anderen das auch. Man
muss seine Grenzen kennen, denn das Gute in einem sollte immer
überwiegen.
Es
ist wichtig zu wissen, wann man das Tier in sich wieder
einsperren muss. Und das weiß ich. Nämlich dann…“
Ask
richtet sich nun langsam wieder auf. Sein Blick ist inzwischen
komplett entschlossen. Wie so oft, redet sich Ask erneut in Rage,
aber es scheint, als würde er das bedacht machen, ohne sich
in dieser Rage zu verlieren.
Er
greift nach der Kamera, hebt diese auf und führt sie zu
seinem Gesicht.
Ask
Skógur: „… nachdem ich Aiden Rotari besiegt
habe.“
Ask
schlägt nun mit der Hand, die er als eine Art Klaue gehalten
hat, auf die Kamera, womit das Bild schwarz wird, denn die
Ansprache ist vorbei und die Aussage dürfte eindeutig sein.
Ask
hat mit vielen „bösen“ Menschen zu tun gehabt,
in seiner Zeit in der GFCW, aber auch mit vielen „guten“
– letztendlich ist es nicht wichtig, welche Gesinnung man
hat, denn erfolgreich waren genug Wrestler von beiden Seiten.
Ask
hat sich mehr Gedanken darüber gemacht zu welcher Seite er
gehören und zu welcher er nicht gehören will, doch
jetzt, hat er erkannt, dass es darum nicht geht. Manchmal kommt
man nicht darum herum auf das „Tier“ in sich zu
setzen.
Und
das wird er jetzt tun. Er mag ein Hirsch sein, aber sicherlich
keiner der wegläuft und sich jagen lässt. Jetzt geht er
auf die Jagd.
Auf
Aiden Rotari.
Tale
of Two Halves Match:
Nelson
Chapman vs. ???
Referee: Thorsten
Baumgärtner
A
Tale of Two Halves..
Die
Entrance-Stage bietet uns heute Abend ein wirklich
unheimliches Schauspiel, wovon sich die Zuschauer sofort in
seinen Bann gezogen fühlen. Dort steht nämlich ein
riesiges Puppenhaus, welches in seiner Konstruktion nur
halbiert ist. Dieser Umstand bietet der GFCW-Galaxie einen
klaren Einblick in die verschiedenen Räume, welche in
einem surrealen, fast traumhaften Licht gehüllt sind.
Die Wände sind in sanften Pastellfarben gehalten,
wodurch jedoch die grotesken Details der Puppen einen noch
düsteren Kontrast darbieten.
Im Wohnzimmer sitzt
eine dieser Puppe, geschmückt mit einer dieser grotesk
entstellten Barbie-Maske. Ihre Augen sind leer, ausdruckslos
und regungslos, während sie auf den dort stehenden
Fernseher starrt, dessen Bilder lediglich flackern. Die
gespenstische Atmosphäre fühlt sich so an, als
wären die Puppe in einer Endlosschleife gefangen, völlig
unfähig sich von dem hypnotisch wirkenden Bildschirm zu
lösen.
In der
Küche ist eine weitere Puppe vorzufinden, diese steht am
Herd und mit einer Bratpfanne in der Hand wird ein imaginäres
Gericht gekocht. Erneut ist das Gesicht von einer entstellte
Barbie-Maske verdeckt, sodass ihr Gesicht in eine groteske
Fratze verwandelt wird. Überall im Raum liegen
Küchenutensilien verstreut, sodass dieser wirkt wie die
wirren Gedanken des Mannes, der für all das hier
verantwortlich ist.
Im
Schlafzimmer hat es sich eine der Puppen im Bett bequem
gemacht, unter einer zerrissenen Decke liegt sie verborgen.
Selbst wenn ihr Gesicht nicht zur Wand gewandt wäre,
wären jegliche Emotionen die sie vielleicht empfinden
könnte, nichtsdestotrotz von der Maske verdeckt. Die
düstere Stimmung wird durch knittrige Kissen, die im
gesamten Raum verteilt herumliegen, verstärkt.
Im
Badezimmer unter der Dusche steht ebenfalls eine dieser
Puppen, jedoch fließt kein Wasser und es wirkt einfach
so, als sie in einem Moment der Stille gefangen. Das
Erscheinungsbild ähnelt dem einer Marionette, doch
scheint dieses Exemplar von unsichtbaren Fäden gehalten
zu
werden.
Aus
dem Nichts ertönt plötzlich ein erster Klang des
Instrumentals von Future's Song "My Collection".
Die zuvor vorhandene Stille wird von der Musik praktisch
durchbrochen und das scheint auch den Puppen Leben
einzuhauchen. Simultan richten sie ihre Blicke in Richtung
der Stage, als ob sie wüssten, was nun als nächstes
passiert.
Die Spannung in der Luft ist greifbar. Im
weißen Rauch, welcher sich über die gesamte Stage
ausbreitet, ist plötzlich eine Silhouette zu erkennen.
Langsamen Schrittes bewegt sich dieses Erscheinungsbild einer
Person durch den dichten Rauch, dabei geht es Schritt für
Schritt näher an das seitliche Ende der Stage.
Schließlich ist dies die Stelle, an welcher ein Grab
ausgehoben wurde, ein Grab, welches eventuell für immer
die ewige Ruhestätte für gewisse Geheimnisse werden
wird. Auf der sonst immer freien Fläche neben der
Stage, steht heute ein Bauarbeiterfahrzeug, jedoch keine
Planierraupe, kein Kipper und Betonmischer, denn dort steht
ein riesiger, ein wirklich imposanter Bagger, welcher eben
oben erwähnte Geheimnisse eventuell für immer unter
die Erde bringt. Unser geheimnisvoller Unbekannter setzt
gerade den ersten seiner Füße heraus aus dem Rauch
auf die Rampe, als plötzlich.. Pete:
"Da ist Nelson Chapman!"
sein
Kontrahent des heutigen Abends hinter ihm im Rauch auftaucht,
der seinen vermummten Widersacher sofort mit einem Klappstuhl
attackiert! Immer wieder bekommt die Galaxie zu hören,
wie das metallische Material des Stuhl den Rücken der
maskierten Mannes trifft! Sven:
"Hier ist heute Abend von Anfang an richtig Feuer drin!
Mal schauen, wer sich letzten Endes die Finger verbrennen
wird."
Wie
ein Koch mit seinem Fleischklopfer in der Hand, sind die
Augen unseres ehemaligen Models auf seinem "Stück
Fleisch" fokussiert und immer und immer wieder schlägt
er darauf ein. Er ist dabei jedoch nicht ansatzweise wie ein
Koch gekleidet, er trägt eine schwarze Jeans, ein
schwarzes Tank-Top und schwarze Lackschuhe, all black, eben
einer Beerdigung würdig. Sein Gegenüber ist
ebenfalls in komplett schwarz gehüllt, allerdings trägt
er eine schwarzes Ganzkörperkondom, wahrscheinlich damit
man an möglichen Tattoos nicht erkennt, um wen es sich
handelt. Sein Gesicht ist dabei von einer traditionellen
Wrestling-Maske verdeckt, welche jedoch stark an seine
vorherige Barbie-Maske erinnert, allerdings ebenfalls
komplett ins farbliche Thema passend, komplett schwarz. Wie
Nutzvieh auf dem Weg zum Schlachter treibt Chapman seinen
Gegner die Rampe herunter in Richtung des Ringes, der Ort an
welchem so ein Wrestling-Match eben offiziell
startet! Nelson
Chapman: "Ich habe dich gewarnt, doch du wolltest lieber
weiter deine Spielchen mit mir spielen. Und jetzt musst du
einsehen, dass es für dich Game Over heißt!"
Nelson
schreit seinem Gegner folgende Worte entgegen und Unrecht hat
es definitiv nicht, er hat seinen heutigen Gegner gewarnt. Am
Ring angekommen, wird erneut der Stuhl geschwungen und sein
Gegner weich geklopft. Dieser versucht, sich mit aller
Kraft dieser harten Schläge zu entziehen und rollt sich
flüchtend in den Ring. Thorsten Baumgärtner begibt
sich sofort zu ihm, um sicherzustellen, ob ein Match
überhaupt noch im Bereich des Möglichen ist,
allerdings bleibt wenig Zeit für eine Antwort, denn
Nelson Chapman hat den Ring bereits ebenfalls betreten und
schwingt schon wieder einen Stuhl! In allerletzter Sekunde
kann Baumgärtner einen waghalsigen Sprung zur Seite
machen, sodass der Mann am Boden die volle Wucht des Schlags
abbekommt. Endlich lässt Chapman den Stuhl fallen, er
packt sich seinen Gegner und hängt ihn mehr oder weniger
in einer der Ringecke in die Seile. Er begibt sich in die
gegenüberliegende Ecke und fordert folgendes: Nelson
Chapman: "Läute das verdammte Match an, jetzt
SOFORT!"
Man
sieht dem Offiziellen an, dass ihm diese Tat ziemlich schwer
fällt, ist es doch eigentlich sein Job, dass ein solches
Match "fair" vonstatten geht und die Teilnehmer
überhaupt noch in der Verfassung sind zu Kämpfen.
Dies scheint hier nicht mehr wirklich der Fall zu sein,
allerdings ist das hier auch kein normales Match, es ist ein
Matches, welches so in der Form noch sie zuvor überhaupt
stattgefunden hat und so gibt es sich dem Offensichtlichen
geschlagen, dass ihm keine andere Wahl bleibt, Thorsten
Baumgärtner gibt das Zeichen und Ringsprecher Michael
Cruncher lässt die Ringglocken läuten! *DING*
*DING* *DING* Pete:
"Und damit ist diese Schlacht nun offiziell
eröffnet!" Sven:
"Aufgrund dessen, was wir bis hierhin gesehen haben,
könnte dies den 38 Minuten Krieg, auch die Blitzschlacht
um Sansibar genannt, als die kürzeste Schlacht jemals
ablösen!"
Pete:
"Woher hast du dieses unnütze Wissen?"
Sven:
"Unnütz, bis ich es hier perfekt in den Kontext
bringen konnte, mein Lieber!"
Man
sieht Nelson Chapman die Gier in seinen Augen förmlich
an, die Gier seinem ehemaligen Freund? Seinem ehemaligen
Mitstreiter? Seinem ehemaligen, was auch immer, Schmerzen zu
zufügen, er macht sich mit stampfenden Schritten auf den
Weg in Richtung gegenüberliegende Ringecke, als
plötzlich etwas seine Aufmerksamkeit auf sich zieht und
weg vom Wesentlichen. Plötzlich wandert sein Blick
nämlich nach oben über seinen Kopf, denn dort hängt
sein Koffer und er kann dabei zusehen wie dieser leicht hin
und her schwingt. Nun scheint sich Unsicherheit in den
Kopf von Chapman eingeniestet zu haben, eigentlich ist er
doch hier, um den Schmerz seines Verlustes mit einer anderen
Form von Schmerzen zu vergelten, andererseits ist sein Koffer
aber auch zum greifen nah! Er schaut kurz zu seinem
Kontrahenten rüber, der nach wie vor regungslos in der
Ringecke hängt, direkt schießt sein Kopf wieder
nach oben, er hat nur noch Augen für seinen Koffer! Also
entscheidet er sich dazu, sich aus dem Ring heraus zu rollen,
er hebt die Stoffverkleidung des Ringes an und holt unter dem
Ring eine Leiter hervor! Pete:
"Das ist nicht die Stipulation, die ihm heute Abend
einen Sieg einfahren wird."
Sven:
"Dabei geht es Nelson anscheinend auch um so Viel mehr
als irgendeinen Sieg."
Er
folgt der Leiter, welche er zuvor in den Ring geschoben hat
und wie ein Kind an Weihnachten, was nicht abwarten kann,
endlich seine Geschenke zu öffnen, mit einem leichten
Lächeln auf den Lippen, stellt er diese hastig auf. Ein
kurzer Blick wandert herüber, augenscheinlich bewegt
sich in der Ringecke, in welcher er seinen Gegner geparkt
hat, nach wie vor nichts. Also fängt er an, die Leiter
hinauf zu klettern! Und auf seinem Weg bis nach oben
lauern auch keine Gefahren, keine zwielichtige Gestalt, die
ihn für die nächste Quest um Hilfe bittet oder
ähnliches, lediglich Zentimeter, die ihn von seinem
Koffer trennen. Ohne nochmal nach unten zu schauen, streckt
er beide Arme in Richtung des Koffer aus ... und ... UND ...
UND VERLIERT PLÖTZLICH DAS GLEICHGEWICHT! Sein
Widersacher scheint vorerst von den Toten wieder auferstanden
zu sein und schmeist kurzerhand die Leiter um! Nelson landet
dabei unsanft auf dem obersten Ringseil und den Schwung den
er dadurch bekommt, nutzt sein Gegner, um den ersten
richtigen Wrestling-Move des Abends zu zeigen, er klatscht
kurz in die Hände und zeugt dann einen.. Scoop
Powerslam Sven:
"Anscheinend scheint es jetzt erst richtig
loszugehen!"
Wohl
wahr lieber Sven, denn jetzt ist es unser Maskenmann, der
sich den Stuhl schnappt und anfängt, Schlag für
Schlag ins Ziel zu bringen. Immer und immer wieder trifft der
Stuhl auf den Rücken Champan's, dabei schlägt der
Unbekannte so hart zu, dass sich der Stuhl sogar verbiegt.
Man mag sich nur vorstellen, wie selbstsicher und zufrieden
die Person in der Maske geraden lächeln muss,
schließlich hat sie nun die Oberhand an sich gerissen
und scheint keinen einzigen Gedanken daran zu verschwenden
hier zeitnah aufzuhören. Ganz im Gegenteil, zwar
wird der Stuhl vorerst beiseite gelegt, doch dafür wird
nun wieder zugepackt und der zweite Wrestling-Move des Abends
folgt.. Wheelbarrow
Suplex Krachend
landet der Mann aus Queens auf dem Ringboden! Doch damit
nicht genug, ein gezielter Tritt in die Magengegend zwingt
ihn praktisch dazu sich wenn auch leicht, mit einem vor
Schmerzen verzerrten Gesicht aufzusetzen, sodass gleich der
dritte Wrestling-Move des Abends sein Ziel findet..
Basement
Clothsline
Der
German Fantasy Championship Wrestling Galaxie gefällt
gar nicht, was sie dort sehen, denn auch wenn Nelson seit
seiner Rückkehr eher sonderbar aufgetreten ist, sie
scheint er hier zumindest für die richtigen Werte
einzustehen und anscheinend muss dieser Inhalt des Koffers ja
irgendeinen persönlichen Wert haben, sonst würde
man ja niemals einer solchen Schlacht zustimmen! Und solch
ein Verhalten und solch eine Hingabe respektieren die Fans
der Galaxie und von daher wird jede Attacke, die Nelson
trifft, mit einem lautstarken Buhen bestraft. Pete:
"Nelson scheint heute Abend die gesamte Galaxie auf
seiner Seite zu haben! Dieser Umstand macht diesen Kampf
wohl zu einem Heimspiel. Damit hat er es im zweiten Anlauf
endlich geschafft und seinen Platz gefunden." Allerdings
scheinen die Buh-Rufe an unserem Maskenmann einfach
abzuprallen, dann unbeeindruckt ist er es nun, der die Leiter
aufstellt. Ein Blick geht in Richtung Nelson und dieser steht
schon wieder! Und nicht nur das, er hat sich erneut mit dem
verbogenen Stuhl bewaffnet und schwingt eben jenen in
Richtung Gegner. Doch dieser kann ausweichen, lässt sich
in die Ringseile federn und setzt an zum..
GORE!
GORE! GORE!
NEIN!
Chapman
hat blitzschnell reagiert und seinen Widersacher den Stuhl
kurzerhand entgegen geschmissen! Und da dieser nun taumelt,
zeigt er seinerseits seinen ersten Wrestling-Move des Abends,
einen.. Spinebuster
Und
dieser trifft voll ins Schwarze! (darf man das heutzutage
überhaupt noch sagen?) Egal jedenfalls landet Nelson
einen Volltreffen und hat noch nicht genug, lange Zeit zum
Durchatmen lässt er seinen Gegner nämlich nicht, er
hebt ihn zwar vom Ringboden wieder auf, nur um ihn dann
allerdings wieder in selbigen zu stampfen! Side
Belly to Belly Suplex
Und
noch hat Chapman nicht genug, angestachelt von den jubelnden
Fans, steigt er nun auf das oberste Ringseil und lernt
fliegen Big
Splash vom Top Rope!
Und
auch der sitzt! Oder? NEIN!
In
allerletzter Sekunden hat unser maskierter Wrestler seine
Beine nach oben gerissen! Allerdings scheint dies keinen
oder nur sehr marginalen Schaden angerichtet zu haben, denn
Nelson ist schon wieder dabei sich auf seinen Gegner zu
stürzen und diesmal wird es animalisch! Chapman beißt
seinem Widersacher in den Kopf! Dieses barbarische Spektakel
geht sogar so weit, dass er ein Stück der Maske
herausbeißt! Dieses spuckt er natürlich aus
und beginnt mit einem freudig strahlenden Gesicht das Loch
der Maske noch etwas zu vergrößern, jedoch
verbirgt sich darunter lediglich der Stoff des schwarzen
Ganzkörperkondoms, welches sein Gegner trägt.
Daraufhin folgt ein zweiter Biss! Diesmal schafft er es,
ein Stück Stoff abzubeißen, sofort beginnt er
damit, auch dieses weiter zu vergrößern, um so
viel wie möglich von dem uns bis dato unbekannten
Gesicht freizulegen. Zu erkennen sind dunkelblonde
Kopfhaare, ein Teil seiner Stirn, eine Augenbraue und ein
hellblaues Auge, welches Eiseskälte ausstrahlt. Und eben
jene Kälte kommt nun auch zum Vorschein, ohne jegliche
Hinsicht auf Verluste tritt unser nun etwas weniger
maskierter Mann volle Kanne zwischen die Beine seines
Gegners! Dieser sackt (versteht ihr, weil er dort auch
getroffen wurde) sofort zusammen und unser dunkelblonder
Maskenmann setzt zu einem Schoolboy Pin Versuch an!? Pete:
"Hat er nach den ganzen Stuhlschlägen etwa
vergessen, dass er das Match gar nicht via Pinfall für
sich entscheiden kann?"
Tatsächlich
hat es unser Unbekannter geschafft, seinen gut 130 Kilo
schweren Gegner mit nur einem Arm in die Luft zu stemmen und
krachend auf den Hallenboden zu schicken! Sven:
"Nachdem er schon so einiges einstecken musste, beweißt
es dennoch solch eine Kraft! WOW!"
Pete:
"Auf wessen Seite bist du eigentlich Kollege!?"
Sven:
"Ich bin in Anführungsstrichen nur ein Kommentator
und daher erstmal grundsätzlich unparteiisch, aber wenn
jemand so eindrucksvoll seine Kraft unter Beweis stellt, dann
muss genügend Raum gefunden werden, um das zu
bewundern!"
Und
zu bewundern gab es bis hierher schon vieles und so wie es
aussieht, sollen wir gleich unseren Sieger bewundern können.
Unser zu 3/4 nach wie vor maskierter Unbekannter greift
nämlich nach der umgekippten Leiter und stellt diese
wieder auf. Als er jedoch anfängt diese hinauf zu
klettern, wird sein Bein festgehalten. Ein Lebenszeichen von
Nelson Chapman, welches von den anwesenden Fans hier in der
Stadthalle Bremen frenetisch gefeiert wird! Es bleibt ihm
also nichts anderes übrig, als von der Leiter herunter
zu steigen und sofort beginnt er damit, Nelson's Kopf mit
harten Schlägen mit der geschlossenen Faust zu
bearbeiten. SCHLAG!
BUH!
SCHLAG!
BUH!
SCHLAG!
BUH!
Ihr
kennt das Spiel, die Fans lieben es, jedoch ist es diesmal
gekrönt von einem unschönen Anblick, Nelson Chapman
hat sich eine Platzwunde zugezogen und sofort läuft ihm
Blut das Gesicht herunter! Pete:
"Das sieht wie der Anfang vom Ende aus!"
Sven:
"In der Tat, Chapman ist mittlerweile deutlich im
Nachsehen und nun wird der Blutverlust ihn weiter
beeinträchtigen!"
Jedoch
hat Nelson seinen Griff am Bein nach wie vor nicht gelöst!
Purer Wille! Und das scheint seinem maskierten Widersacher
sehr zu missfallen. Da sich dieser nun aus dem Ring rollt und
diesmal er es ist, der die Stoffverkleidung des Ringes anhebt
und etwas unter dem Ring herholt. Allerdings ist es natürlich
nicht einfach etwas, sondern er holt einen Tisch hervor! Es
ist leicht zu erkennen, dass sein sichtbares Auge vor Freude
strahlt, wahrscheinlich geht ihm schon sein Siegeszug durch
den Kopf. Er schiebt zuerst den Tisch in den Ring und rollt
sich dann selbst hinterher. Angekommen, erwartet ihn nach wie
vor ein blutender Gegner am Boden, sodass er sich ohne große
Bedenken erstmal der Leiter widmen kann, welche er
zusammenklappt und in die der Ringecken stellt. Danach widmet
er sich seinem neuen Spielzeug, dem Tisch, welches er an die
gegenüberliegende Ringecke lehnt. Jedoch kommt er
nicht einmal dazu, sich komplett umzudrehen, da
plötzlich.. GORE!
GORE! GORE!
Doch
dieses Mal ist es Chapman, der diesen Move ausführt und
diesmal kommt auch kein Stuhl geflogen! Krachen stößt
es seinen maskierten Widersachen durch den Tisch und
verschafft sich somit eine Verschnaufpause. Und die haben
beide Kontrahenten bitter nötig und das sieht man! Beide
atmen ziemlich schwer und man sieht bei beiden, wie sich der
Brustkorb mit jedem schnellen Atemzug immer wieder hebt. Die
erste Regung gibt es jedoch bei dem Mann, der kurz zuvor
seinen eigenen Move einstecken musste, er hebt sich langsam
aus den Trümmern, mach einen Schritt nach vorne, ihm
gelingt auch noch ein Zweiter, doch dann fällt es auf
die Knie, doch auch das hält ihn nicht auf sich weiter
in Richtung Leiter fortzubewegen. Dort angekommen zieht er
sich langsam mit Hilfe der Leiter auf die Beine, doch da
kommt auch schon ein nach wie vor blutender Chapman heran
gestürmt und sandwicht seinen Gegner zwischen Leiter und
sich selbst! Und noch hat er nicht genug, denn er setzt an
zum Full Nelson und.. FULL
NELSON SLAM!
Wieder
schickt er seinen Gegner krachend auf die Ringmatte und die
Fans feiern es energiegeladen, lautstark feuern sie den Mann
aus Queens an! Die Energie der Galaxie scheint auch
Chapman's Akkus wieder aufzuladen, denn er lässt immer
noch nicht von seinem Gegner ab, diesmal ist er es, der
gezielte Faustschläge ins Ziel bringt und diesmal ist er
derjenige, der seinem Gegner eine Platzwunde verpasst! Die
Stirn seines Gegner ist aufgrund des harten aufpralls seiner
Faust aufgeplatzt! Nach ein paar weiteren Schlägen
drückt er seine flache Hand kurz auf die Wunde und
schmiert dann das Blut seines Widersacher in sein Tank-Top.
Doch auch das scheint nicht genug, denn nun zieht er seinen
blutenden Gegner in die Ringmitte und schaut dann in Richtung
der Fans, er sie Reihe genau vor sich, dann nach links und
anschließend nach rechts, gemeinsam mit den Fans ruft
Nelson.. QUEENS
VERDICT!
Gemeinsam
mit der Galaxie ruft er den Namen seines Finishers, was für
ein Moment! Nelson lässt seine neu gewonnen Fans auch
nicht lange warten, er greift sich die Beine seines Gegners,
dreht diesen langsam um und zeigt seine Variante des Boston
Crab! Pete:
"Queens Verdict!"
Sven:
"Queens Verdict!"
Nelson
Chapman: "Queens Verdict!"
QUEENS
VERDICT!
Die
gesamte Bremer Stadthalle ist am toben! Und während alle
Anwesenden den Namen Chapman's Finishers rufen, fängt
ein Kameramann vielleicht das Bild des Jahres 2024 ein, er
zoomt nämlich an des blutüberströmte Gesicht
unseres Maskenmannes heran und fängt das vor Schmerzen
verzerrte Gesicht ein bzw. das was man durch das Loch in der
Maske und unter dem Blut eben erkennt. Nichtsdestotrotz es
ist ein Anblick, welcher fortan wahrscheinlich öfters in
diversen Highlight-Clips zu sehen sein wird! Doch
Chapman's Kräfte lassen nach und er fällt auf die
Knie. Dieses Match hat ihm jetzt schon alles abverlangt und
dabei ist bis jetzt noch kein Ende in Sicht, schließlich
befindet sich das Grab oben auf der Entrance-Stage. Doch
genau diesem Ziel scheint sich Nelson nun zu widmen, unter
dem erneuten Zuspruch der Fans beginnt er damit, seinen
Gegner in Richtung Ringrand zu schieben. Er stößt
seinen maskierten Widersacher aus dem Ring und rollt sich
direkt hinterher, er will anscheinend keine Zeit verlieren
und diese Schlacht endlich beenden. Pete:
"Jawohl, endlich befindet es sich auf dem richtigen
Weg."
Sven:
"Tatsächlich sieht es gerade gar nicht mal so
schlecht aus."
Zwar
ist auch unser Maskenmann mittlerweile wieder auf den Beinen,
doch Nelson setzt Schlag auf Schlag und mit jedem dieser
Schläge treibt er seinen Gegner ein kleines Stückchen
weiter die Rampe hinauf.
SCHLAG!
JUBEL!
SCHLAG!
JUBEL!
SCHLAG!
JUBEL!
Und
tatsächlich sind unsere zwei Kämpfer wieder auf der
Entrance-Stage angekommen. Dort wo alles begonnen hatte,
soll es also nun auch sein Ende finden und hierfür soll
es nochmal richtig zur Sache gehen, doch erstmal wischt sich
Chapman etwas Blut aus dem Bereich seiner Augen und schmiert
es an seiner Hose ab. Nelson blickt in Richtung der Fans, die
Galaxie merkt, dass da nochmal Kräfte mobilisiert werden
müssen und sie feuern das ehemalige Model nochmal an,
unser Mann aus Queens packt sich nochmal seinen Gegner und
zeigt einen..
FULL
NELSON SLAM VON DER STAGE NEBEN DEN BAGGER! Pete:
"Jetzt sollte der Sieg nur noch Formsache sein."
Sven:
"Wenn es noch genügend Kraft hat, jetzt
nachzusetzen, dann ja!"
Anscheinend
hat Nelson diese Kraft noch, zwar ist er durch den Schwung
seines Full Nelson's selbst in die Knie gezwungen worden,
jedoch begibt er sich nun ebenfalls die Stage herunter. Dort
angekommen, schleift er den leblos wirkenden Maskierten in
Richtung eben jenes Baggers und bringt seinen Gegner an einen
der riesigen Reifen in eine sitzende Position, sein Kopf
drückt er dabei besonders fest gegen das Gummi. Er macht
sichtbar angeschlagen ein paar Schritte zurück, ehe er
den Anlauf nutzt und zurück in Richtung seines
Widersachers sprintet. RUNNING
HIP ATTACK!
Mit
seinem Allerwertesten quetscht Chapman den Kopf seines Gegner
gegen diesen riesigen Baggerreifen! Und die Fans scheinen es
auch noch zu lieben, lautstark wird er dafür gefeiert
und weiter angefeuert! Doch so sehr Chapman die Verbindung zu
den Fans auch genießt, zeigt er nun trotzdem an, diese
Schlacht soll nun enden! Er zieht seinen Gegner an einem
Arm zu sich hoch und schiebt ihn zurück in Richtung
Stage. Zuerst klettert er hoch auf die Stage und zieht
dann unseren maskierten Unbekannten zu sich hoch, dieser
sackt wenig überraschend vor seinen Füßen
zusammen. Nelson lächelt und blickt erneut in die Menge
der anwesenden Fans. Nelson
Chapman: "Queens Verdict?"
Fragt
er die Fans und natürlich haben sie auch solch eine
Frage nur eine Antwort. YES!
YES!
YES!
YES!
Und
natürlich kommt Chapman diesem Wunsch nach, er zieht
seinen wehrlosen Gegner in Richtung des Graben, sodass dessen
Blick genau auf das Grab gerichtet ist, er nimmt sich die
schweren Beine seines Gegner und dreht diesen langsam ein, um
erneut seinen Finisher zu zeigen! Queens
Verdict!
Die
Fans bieten auch hierfür nochmal lauthals ihre
Unterstützung und auch Nelson fängt an zu Schreien,
vielleicht vor Freude, vielleicht vor Erschöpfung oder
vielleicht ist es auch eine Mischung aus beidem, aber Nelson
Chapman schreit gemeinsam mit den Fans und unser Kameramann
fängt zum zweiten Mal an diesem heutigen Abend ein
blutiges Gesicht ein, jedoch ist es diesem das Gesicht eines
schreienden Nelson Chapman, welches zwar gezeichnet von
dieser Schlacht ist, aber man sieht einen Glimpf von
Zufriedenheit. RKO
OUTTA NOWHERE! Pete:
"Was zur Hölle! Wer.., wer ist das!?"
Sven:
"Anscheinend die Lebensversicherung unseres
Maskenmanns."
Als
es so aussah, als wäre ein Sieg Chapman's nur noch
Formsache, indem er seinen Aufgabegriff löst und sein
maskierten Angreifer nur noch hinunter ins Grab stoßen
müsste, rannte plötzlich die Puppen aus der Küche
des Puppenhauses los und verpasst unserem ehemaligen Model
aus dem Nichts einen Cutter! Bei dieser Aktion verlor besagte
Puppe allerdings ihre Maske und zum Vorschein kommt eine uns
bis dato unbekannte junge Frau mit braunen Locken und
sonnengebräunter Haut. Und es ist eben jene junge Frau,
die blitzschnell reagiert, sich Chapman in den Ansatz eines
Suplex nimmt und sofort nachsetzt! FALCON
ARROW IN DAS GRAB! Und
somit hat sie nicht nur ihren Partner in Crime gerettet,
sondern auch unseren Mann aus Queens in der Grab befördert!
Geistesgegenwärtig springt sie sofort auch, verschwendet
keine Zeit und begibt sich schnellen Schrittes die Stage
hinunter und in Richtung Bagger. Pete:
"Sie wird doch nicht etwas!?"
Sven:
"Oh doch genau das wird sie!"
Sven
hat absolut Recht, sie wird und was er damit meint ist
natürlich offensichtlich, denn unser Lockenkopf befindet
sich mittlerweile in dem Baustellenfahrzeug und bedient die
Hebel! Langsam senkt sich die Schaufel des Baggers und die
Erde darin beginnt herunter zu rieseln, herab auf Nelson
Chapman!
Sven:
"Somit hat er zwar das Match nicht gewonnen, aber
eventuell auf Ewig seinen Widersacher vom Hals."
Pete:
"Das geht doch nicht! Das ist verboten! Hallo? Kann
dagegen nicht mal jemand etwas unternehmen?!"
Doch
selbst wenn sie jetzt noch jemand aufhalten wollen würde,
so ist es doch schon längst zu spät! Nelson Chapman
wurde soeben lebendig begraben! Und unsere eingreifende
Unbekannte scheint ziemlich zufrieden mit diesem Ausgang, so
öffnet sie nämlich mit einem breiten Grinsen die
Tür des Baggers, um diesen wieder zu verlassen. Sofort
begibt sie sich zurück auf die Stage und kniet sich zu
ihrem Verbündeten, dieser scheint zumindest wieder etwas
bei Sinnen und die Kamera kann einfangen, wie er ihr
folgendes zuruft.
???:
"Der Koffer.. *schweres
atmen* wir
brauchen den Koffer.."
Die
junge Dame springt auf und möchte sich gerade in
Richtung des Ringes begeben, als sie an einem ihrer Arme
festgehalten wird.
???:
"Nein! Ich will ihn abhängen.." *erneut
schweres atmen*
Unser
Maskenmann streckt seine Arme der jungen Dame entgegen und
diese zieht ihn so zu sich hoch, sodass sie ihn nun stützen
kann und gemeinsam machen sie sich auf den Weg die Rampe
herunter.
Pete:
"Wie kann man nur sie hinterhältig sein?
Hoffentlich war das sein erstes und sein letztes Match hier
bei uns!"
Sven:
"Du glaubst doch wohl nicht ernsthaft, dass GFCW's
Bonnie und Clyde nach ihrem ersten Raub schon wieder das Land
verlassen werden?"
Mittlerweile
ist man mit vereinten Kräften am Ring angekommen und mit
der Hilfe seiner jungen Begleiterin, schafft es unser
Maskenmann, sich zurück in eben jenen zu rollen. Sie
begibt sich über die Treppen ebenfalls in den Ring und
geht sofort los, um die nach wie vor in der Ringecke
verweilende Leiter zu holen. Zurück in der Ringmitte
wird die Leiter von ihr aufgestellt und unser Unbekannter
versucht, sich mit letzter Kraft an ihr hochzuziehen. Dies
gelingt allerdings erst, als sein Lockenköpfen ihm zur
Hilfe eilt und ihn quasi wie für einen Electric Chair
Drop auf ihre Schultern platziert. Etwas mühsam drückt
sie ihren Partner in Crime Stück für Stück die
Leiter hoch, zuerst sind es seine Fingerspitzen, die langsam
an die Koffer reichen und dann kann er ihn auch schon mit
beiden Händen festhalten, sodass dieser nicht mehr hin
und her schwingt. Die letzten Zentimeter sind auch geschafft
und unser maskierter Unbekannte kann wirklich den Karabiner
lösen! Pete:
"Nein!"
Sven:
"Doch!"
Oh!
Zumindest ähnlich geschockt ist die GFCW Galaxie, als
Michael Cruncher es offiziell macht. *DING*
*DING* *DING* Michael
Cruncher: "Sieger des Matches durch Stipulation, der uns
nach wie vor unbekannte Maskenmann!"
Und
so sehen Sieger aus, unser nach wie vor unbekannter
Maskenmann sitzt mittlerweile ganz oben auf der Leiter und
streckt seinen neu gewonnen Koffer in die Höhe,
währenddessen steht seine junge Kumpanin am unteren Ende
der Leiter, schaut voller Stolz zu ihm hinauf und
applaudiert! Die gesamte German Fantasy Championchip
Wrestling Galaxie wurde gerade Zeuge davon, wie Bonnie und
Clyde der Neuzeit der Heist of the Century gelungen ist. Denn
sie haben nicht nur Nelson Chapman seines Sieges beraubt, sie
haben ihn auch noch live vor unseren Augen lebendig begraben
und sie haben sich nun seinen Koffer unter den Nagel
gerissen! Was die Beiden damit nun vorhaben, was sie des
weiteren im Schilde führen und wie ihr schurkischer Plan
nun des weiteren aussehen mag? Leider sind all das Fragen,
die vorerst ungeklärt bleiben.
Drake:
„Eine Dynastie?“ Leise
ertönen im Hintergrund der Szenerie dunkle Piano-Klänge,
während eine einzelne Glühbirne unter dem weiten Schirm
einer altmodischen Stehlampe ächzend versucht, das weite
Zimmer zu erhellen, welches sich hinter der Linse ausbreitet. So
schwer tut sie sich dabei, dass sich nicht einmal sicher gewesen
sein darf, ob im allgemeinen Sprachgebrauch überhaupt von
„Zimmer“ gesprochen werden darf. Von Kellergewölbe
über Dachboden zum inneren einer Grabkammer. Eigentlich
könnte sich dort, wo die letzten Lichtstrahlen mit stummen
Schreien ihren Kampf aufgeben, alles erstrecken.
Doch es
scheint nicht relevant zu sein. Es scheint nicht relevant zu
sein, weil der Mann, der kryptisch die ersten beiden Worte
fragend in die Dunkelheit sprach, dafür bekannt ist, alles
so zu inszenieren, wie er es will. Was gesehen werden soll wird
gesehen. Was verborgen bleiben soll, bleibt verborgen. Zumindest,
wenn man nach seinem Weltbild geht, gibt es nur eine Art von
Regeln: Seine. Und alle anderen? Geschaffen, um zu brechen.
Drake:
„Raymond. Kyle. Ihr seid keine Dynastie. Eine…
zugegebenermaßen gar nicht so unclevere Alliteration im Tag
Team Namen macht euch nicht zu einer herrschenden Kraft. Zu einer
herrschenden Familie. Sie macht euch nicht ewig. Sie macht euch
nicht unbesiegbar.“
Rhythmisch
trommeln die Fingerspitzen der linken Hand über die
Holzplatte direkt vor ihm, erhellt im dumpfen Schein der Lampe.
Drake:
„Ihr wollt dem Witz halber in alten Mottenkisten graben?
Also...bildlich gesprochen? Hm.“ Kratzend
schiebt sich der Stuhl zurück vor dem, was ein wenig
aussieht wie ein viel zu alter Schreibtisch, der stilistisch in
seiner Hochzeit eher in den viktorianischen Stil seines Salons
gepasst hätte, als in dieses dunkle Eck. Naja. Alles hat
wohl seine Halbwertszeit, und so fliegt neben dem offensichtlich
viel genutzten mittleren Teil des Holzes dichter Staub von den
Rändern, als Vaughn nach etwas neben dem Tisch greift.
Drake:
„Man könnte mir anhängen, ich habe es sonst auch
mit Bildersprache und verbalen Ausschweifungen, aber warum machen
wir das ganze nicht wörtlich?“
Das
kratzende Geräusch, das zu vernehmen ist, ist dem gemeinen
Zuschauer wohl nur zu gut bekannt. Mit einigen groben Handgriffen
öffnet Drake einen fest verschlossenen Umzugskarton und
greift hinein.
Drake:
„Werfen wir doch einen Blick auf… was sagtet ihr?
2019?
20?“
Dumpf
schlägt ein unidentifizierbarer Klumpen auf
dem Tisch auf, während Vaughns kalte Augen unheilvoll, und
mit Sicherheit nicht ganz zufällig, das Flackern der Lampe
in ihren Pupillen widerspiegeln.
Drake:
„Das hier… War das, was vom größten Preis
dieses Sportes, dieser Liga, von dem, wofür hier alle stehen
oder dachten zu stehen… übrig war. Ich habe
vernichtet, wofür dieser Ort stand. Ich habe ihn entweiht.
Ich habe geherrscht. Ich hatte die Welt in meiner Hand und das,
was ich nicht selbst halten konnte haben TAUSENDE…
ABERTAUSENDE mir gehalten. Denn die IDEE hinter Leviathan hat uns
unsterblich gemacht, hat MICH ewig gemacht. Und wisst ihr was?
Auch das… war alles nur ein Funke. Selbst
das Band zwischen the End und Corleone riss… als es einen
neuen Funken gab. Selbst Antoine Schwanenburg verschwand. Und
das ist gut so. Die einzige Konstante… ist dass es keine
gibt. Und
nur das hat uns allen die Chance gegeben, das zu tun, was wir
tun. Das Alte muss immer weichen. Schreibt
euch auf die Fahne, was ihr wollt, es gibt keine Dynastien, es
geht mir nicht um euren Titel, alles, worüber ihr redet ist
mir egal, mir geht es um eine Sache und die ist für mich
einen Abschluss zu finden.“
Irgendwo
hinter ihm beginnt es zu knarzen, bevor nach einem kurzen
Innehalten Vaughns das Knarzen sich als Tür outet, wenn man
dem darauf folgenden, charakteristischen Geräusch glauben
mag, dass schwere Türen von sich geben, sobald sie wieder
verschließen, was hinter ihnen liegt.
Drake:
„Title Nights ist der nächste Schritt. Robert Breads
wird niemals erkennen, was er erkennen muss, um selbst Ruhe zu
finden: Dass er, wie ich, seinen Funken, seine eine Chance…
so gesetzt hat, dass daraus ein ewiges Feuer entstand. Ich habe
es ihm gesagt. Zweimal. Dreimal. Viermal. Ich werde nicht mehr im
Kreis tanzen. Es steht uns nur noch der eine, letzte, Tanz bevor.
Zwei Relikte, wenn auch sehr unterschiedlicher Lebensspanne, die
niemals loslassen wollen. Aber ich werde es endlich tun. Und ich
zwinge Robert es zu tun. Ich werde alle erinnern… wozu ich
noch immer fähig bin. Und gleichzeitig? Gleichzeitig endlich
das sein lassen, was war. Aber:
Auch wenn das alteimmer
weichen muss? Es wird nie leise gehen. Und wer weiß, ob es
wirklich schon meine Zeit ist? Habe ich nicht noch so viel vor
mir? All meine Predigten, aber ich bin hier, weil ich nicht weiß,
ob ich sie glaube. Ich
werde einzigartig sein. Ich werde siegreich sein. Und endlich…
ein stück… ruhiger sein.“
???:
„Aber
der nächste Schritt, heißt ja wohl nicht der letzte.
Hey Kyle. Du stehst Drake zu einem Rematch bereit? Rayray,
du? Titel
oder nicht liebe „Dynastie“…“ Über
die Wand zieht sich ein in sich gesunkener Schatten, bevor die
weichen Gesichtszüge über Vaughns Schulter im Licht
auftauchen.
Zane:
„… plant lieber für zwei.“
2
on 1 Handicap Match:
Corleones
Bodyguard No. 1 & 2 vs. The End
Referee: Bob Taylor
Die
Musik setzt ein und die Buh-Rufe somit auch. Jeder weiß,
was dieses Theme bedeutet (abseits von einer hochgelobten,
ganz fantastischen HBO-Serie) und somit weiß auch
jeder, was jetzt kommt. Jetzt wird es ernst für The End.
Auf
die Stage treten nun schließlich James Corleone und
seine Soldaten, wie er sie bezeichnet hat. Seine Bodyguards,
Schlägertypen, Handlanger, Schergen – wie auch
immer man sie nennen will, heute werden sie zu einer
ernstzunehmenden Bedrohung für The End.
James
Corleone hat die Beiden etwas früher am Abend kurz
vorgestellt – einerseits ist da Paulie und außerdem
noch Ralphie. Beide sind circa ~1,90 m groß und
schätzungsweise 120-130 kg schwer. Sie tragen eine
jeansartige Wrestlinghose am Unterkörper und am
Oberkörper stellen sie eindrucksvoll ihre
muskelbepackten Körper zur Schau, da sie dort nichts
tragen. Man sieht in jedem Falle mit was für eine
geballten Ladung an Manneskraft es The End zu tun bekommen
wird.
Gemeinsam
mit James Corleone schreiten sie nun direkt den Weg zum Ring
an. Es gibt (noch) keinen Grund zum Feiern und ohnehin sind
es keine aktiven GFCW-Wrestler, also erspart man sich auch
größere Selbstbeweihräucherungen. Die sind
einzig und allein da um The End größtmögliche
Schmerzen zuzufügen, ein GFCW-Nachwuchsvertrag ist da
nicht der Plan.
Am
Ring angekommen betreten Paulie und Ralphie diesen direkt,
während James Corleone einmal mehr um das Seilgeviert
herumläuft und sich zu Sven und Pete gesellt.
Sven:
„Darauf freue ich mich schon seit zwei Wochen, heute
dürfen wir wieder einmal den großartigen James
Corleone begrüßen! Seien sie willkommen, Mister
Corleone!“
Pete:
*seufz*
James
Corleone: „Guten Abend.“
Pete:
„Nun denn, Mister Corleone, wenn sie schon einmal hier
sind, können sie vielleicht ein paar Worte über
ihre Männer verlieren. Was für eine
Wrestling-Ausbildung haben sie? Sind auch diese beiden Männer
ihre Projekte oder was genau tun sie für sie?“
Corleones
Blick verrät ganz gemäß der alten Cosa
Nostra-Regel, dass wir nicht über „unsere Sache“
sprechen – zumindest wenn man das so deuten wollen
würde, aber zumindest einen Teil der Frage kann und will
Inspirational Jim beantworten.
James
Corleone: „Selbstverständlich besitzen Paulie und
Ralphie eine Grundausbildung in Sachen Wrestling –
beide haben sowohl mit The End als auch mit Aldo Nero
trainiert und gewisse Fähigkeiten und Fertigkeiten. Sie
sind keine Vollzeit-Wrestler, aber für den Zweck, für
den sie heute hier Abend herbestellt wurden, wird es
reichen.“
Pete:
„Und wieso ausgerechnet diese beiden Herrschaften? Sie
hatten ja sonst noch mehr Männer im Gepäck.“
James
Corleone: „Nun, Ralphie ist einer meiner besten Männer,
von daher ist das selbsterklärend. Und Paulie? Sie
erinnern sich vielleicht daran, dass The End vor einigen
Wochen einen meiner Männer angegriffen hat. Heute
bekommt Paulie die Chance sich für dieses Vergehen zu
rächen.“
Die
beiden Männer Corleones positionieren sich im Ring und
somit fehlt eigentlich nur noch eines, damit das Match
losgehen kann und zwar The End.
Es
ist immer noch mehr als ungewohnt, aber von Woche zu Woche
wird es immer deutlicher – die Menge beginnt zu jubeln
beim Erklingen von The Ends Theme. Inzwischen scheint sich
kaum noch einer wirklich dagegen wehren zu können End zu
mögen, eventuell sogar, weil man etwas mit ihm
sympathisiert.
Der
ehemalige World Champion betritt nun jedenfalls die Stage,
mit dem Blick abwechselnd um den Ring herum zu James Corleone
und auch in den Ring zu seinen Gegnern. Er absorbiert die
Jubel-Chants und scheint diese auch ein Stück weit zu
„genießen“ – davon trägt er aber
nichts nach außen. Er klatscht mit niemanden ab, lässt
sich kaum feiern, sondern setzt seinen Weg zum Ring eisern
fort.
Pete:
„Mister Corleone… lassen sie uns über den
Elefanten im Raum sprechen. The End hatte die Chance sie
anzugreifen, vor zwei Wochen. Warum hat er es nicht getan?
Haben sie eine Idee?“
James
Corleone: „Nein, keine Idee, ich weiß warum. Die
Antwort darauf wurde euch heute bereits gegeben. Von Aldo
Nero. Wissen sie, The End kann seiner Abneigung mir gegenüber
so viel Ausdruck verleihen, wie auch immer er mag. Er kann
jeden einzelnen meiner Männer und auch Aldo angreifen so
oft wie er will, letztendlich wird er immer wieder
realisieren, dass ich… seine Familie bin. Und diese…
ist ein heiliger Bund.“
Pete:
„Sie denken also, dass End sie nicht angreift, weil er
sie noch immer als eine Art Vaterfigur sieht? Obwohl sie ihn
es waren, die ihn betrogen haben?“
James
Corleone: „Sie hören mir nicht zu, ich denke das
nicht. Ich weiß es.“
Sven:
„Na hör mal, Pete, er hat es dir doch gerade lang
und breit erklärt.“
James
Corleone: „Ich würde allerdings nicht sagen, dass
ich es war, der ihn betrogen hat. Es war The End, der mich
ins Altenheim schicken wollte. Und bevor das passiert, bevor
er sich von mir trennt, zieh ich die Reißleine. Meine
Handlungen waren eine logische Reaktion, auf die Aktion von
The End.“
Pete:
„Ich verstehe schon. Eine andere Frage ist allerdings…
Aldo ist dann doch auch seine ‚Familie‘ –
oder nicht? Wieso fällt es ihm dann überhaupt nicht
schwer diesen zu attackieren?“
Sven:
„Pete…“
James
Corleone: „Weil ICH sein Bezugspunkt bin. Aldo mag es
vielleicht nicht ganz verstehen, weshalb er noch immer ab und
an mit sich hadert, aber End hat immer auf ihn herabgesehen.
Zu mir… hat er stets aufgesehen. Und jetzt hat er, so
sehr er es auch auszudrücken versucht, noch nicht
verarbeitet, dass ICH mich von IHM gelöst habe. Er mag
mich tot sehen wollen… aber töten, will er mich
nicht. Egal, was ich ihm angetan haben soll.“
Damit
haben wir so etwas wie eine Erklärung. Corleone hat End
betrogen und The End hat jedes Recht grenzenlos sauer auf ihn
zu sein und dennoch ist das alles nicht so einfach.
Die
Frage ist, wird er dieses Hindernis, diese mentale Sperre bis
Title Night überwinden können? Vor etwas mehr als
zwei Wochen wusste er noch gar nicht so recht, dass es dieses
Problem überhaupt gibt. Und jetzt muss er es
schnellstens lösen.
Aber
letztendlich ist das nur ein kleiner Punkt, der große,
dominante Punkt ist noch immer Aldo Nero. Der ist sein
Gegner, nicht Corleone. Und auch er ist Familie, aber bei ihm
scheint diese Sperre nicht vorhanden.
Zum
Glück für The End.
Dieser
ist mittlerweile im Ring angekommen und steht nun Paulie und
Ralphie gegenüber. Und damit kann es nun auch losgehen.
~
Ding Ding Ding ~
SPEAR
Der
Gong ist kaum ertönt, Paulies Blick ging noch einmal
kurz in Richtung Corleone, um sich bei diesem überprüfend
zu bestätigen, ob das jetzt alles so ablaufen soll, wie
abgesprochen, da hat The End schon die Gunst der Stunde
genutzt und Ralphie mit einem SPEAR von den Beinen geholt!
Wie ein tatsächlicher Speer hat sich End mit seiner
Schulter voraus in die Magengrube des Schlägers gerammt,
woraufhin dieser sofort zu Boden geht und sich – vor
Schmerzen krümmend – in eine Ringecke rollt.
Wie
auch schon vor zwei Wochen wird dieses Handicap-Match so
stattfinden, dass die Männer Corleones gleichzeitig im
Ring sind und sich gemeinsam um The End kümmern können,
wie auch Rasmus Rantanen und Mike Janus vor zwei Wochen gegen
Aldo Nero. Und es scheint, dass End keine halben Sachen
machen will und deshalb hat er direkt einen der Beiden
rausgenommen.
Nun
stehen End und Paulie von Corleone sich direkt gegenüber
und der Gefolgsmann von Ends ehemaligem Manager scheint so
langsam zu realisieren, was hier passiert.
Vielleicht
ist es nicht The End, um den man sich hier Sorgen machen
muss, sondern vielleicht sind es die beiden Bodyguards des
Königsmachers?
End
geht direkt auf Paulie los und sofort in einen
Schlagabtausch, bei dem Paulie zwar ein bisschen was erwidern
kann, aber deutlich mehr einsteckt, als er austeilen muss.
Ralphie hingegen muss immer noch den Spear verkraften.
Pete:
„Sieht nicht so gut aus für ihre Leute, was,
Mister Corleone?“
Sven:
„Nun sei mal nicht so vorlaut, ich bin mir sicher, dass
alles nach Plan verläuft?“
James
Corleone: „Soll dieser spitzfindige Kommentar irgendwas
aussagen? Ich bin nicht darüber überrascht, dass
The End so schnell und gut in dieses Match startet, ich weiß,
dass er ein unfassbarer Kämpfer ist. Andernfalls hätte
ich ihn nicht unter meine Fittiche genommen. Es gehört
viel dazu The End zu Fall zu bringen und das ist lediglich
ein Schritt auf dem Weg dahin.“
Whip-In
gegen Paulie, der direkt zurückgefedert kommt und End,
der einen Angriff vorbereitet mit einem Shoulderblock
abfängt. End taumelt kurz, aber das ist keine Gefahr.
SUPERKICK
Von
End gegen Paulie! Er trifft direkt, dann ist es Paulie der
taumelt, bis End ihm den nächsten Superkick verpasst.
Dadurch fällt der Sizilianer in die Seile zurück
und wird von End direkt wieder empfangen.
SPINEBUSTER
Auch
Ralphie steht wieder, kommt in Richtung The End angewankt…
SPINEBUSTER²
Und
ruckzuck liegen beide Gegner Ends auf dem Boden, während
er triumphierend, aber nicht feiernd, über ihnen mit dem
Blick zu Corleone steht.
Pete:
„Immer noch alles Teil des Plans?“
Sven.
„Nun hör doch mal auf ihn zu hinterfragen!“
James
Corleone: „Wie gesagt. The End ist nicht ohne Grund, da
wo er ist. Er war der dominanteste World Champion aller
Zeiten und tritt gegen zwei Männer mit moderaten
Wrestling-Kenntnissen an – dieser Verlauf war
erwartbar.“
End
steuert nun auf die Seile zu. Mit fletschenden Zähnen
steigt er mit einem Fuß aufs unterste Ringseil um sich
über die Seile zu seinem ehemaligen Manager zu lehnen.
End verdeutlicht, dass der Hass noch immer in ihm lodernd.
Von dem Familiengefühl, was Corleone vor dem Match
beschrieben hat, ist gerade nicht wirklich viel zu spüren.
End
dreht sich nun direkt in eine massive Clothesline von Paulie.
Der kurze Moment des Durchschnaufens scheint gereicht zu
haben, um sich wieder zu erholen und den ersten Angriff gegen
The End anzusetzen… und tatsächlich war dieser
auch recht effektiv, denn End liegt auf der Matte. ELBOW DROP
direkt hinterher, während nun auch Ralphie langsam
wieder zu sich kommt. Da war The End wohl etwas übereifrig.
Das
Gespann von Corleones Soldaten schnappt sich End und hievt
ihn gemeinsam wieder auf die Beine, wo der ehemalige Champion
aber direkt wieder gegenhält. Schläge gegen Paulie,
Schläge gegen Ralphie und anschließend auch Kicks,
Tritte, Hiebe und Elbow Smashs. Es folgt eine dominante Phase
von The End, wo er seinen beiden Gegnern ordentich zusetzen
und sie quer durch den Ring prügeln kann. The End hat
eindeutig die Oberhand und kann auch in der Unterzahl
dominieren.
Nach
wenigen Minuten dieser Brawl-Phase folgt eine SPOTLIGHT
ATTACK aus dem Stand gegen Ralphie und Ansatz zum SIDE SLAM
BACKBREAKER gegen Paulie, doch der kann tatsächlich
gegenhalten, End am Kragen packen… HEADBUT! Und direkt
hinterher ein…
CHOKESLAM
Er
schmettert End so sehr auf die Matte, dass dieser aufgrund
des Aufpralls fast direkt wieder hochprallt. End hält
sich nun tatsächlich den Rücken, bis er sich in
eine Ringecke rettet. Paulie kommt angesprungen mit einem BIG
SPLASH in die Ringecke, doch End kontert wieder… BACK
ELBOW gegen Paulie! Der hält sich direkt seinen Kiefer,
wankt kurz zurück, was End die Zeit zum Durchschnaufen
gibt… oder?
BIG
SPLASH in die Ringecke
Von
Ralphie! Jetzt ist auch er wieder da und so langsam entpuppt
sich der Nachteil eines Handicap-Matches.
Sven:
„Es war natürlich zu erwarten, dass sie, Mister
Corleone, nur mit den Besten der Besten arbeiten! Ihr
Security-Personal sieht nicht nur bedrohlich aus, sie sind es
auch tatsächlich und sogar im Ring nicht zu
unterschätzen. Chapeau!“
Pete:
„Die sind zu zweit.“
Sven:
„Ich bin mir sicher, dass viele Wrestler der GFCW ihre
Probleme mit The End hätten, auch wenn sie in der
Überzahl wären.“
James
Corleone: „Selbstverständlich wähle ich nur
die Besten aus. So gut The End auch sein mag, aber gegen zwei
Männer von diesem Kaliber wird auch er es schwer haben.“
Ralphie
packt End am Kopf und wirft ihn einmal via Belly to
Belly-Suplex über sich. End prallt wieder hart auf,
versucht sich direkt wieder hochzuarbeiten, doch wird direkt
von Paulie mit einem weiteren Bodyslam abgefrühstückt.
Jetzt hat The End also zum ersten Mal die Kontrolle in dem
Match so richtig „verloren“ – es folgt eine
Serie von abwechselnden Elbow-Drops und Big Splashes von
jeweils den beiden Bodyguards. Man kann dabei direkt sehen,
wie sehr die Rippen und der Brustkorb von End in
Mitleidenschaft gezogen werden.
Diese
Phase der Dominanz hält anschließend noch einige
Sekunden an. Hauptsächlich werfen Paulie und Ralphie The
End einander zu, durch den Ring oder gegen die Ringecke und
schmeißen sich schließlich auf ihn. Sie können
damit bereits ganz gut Schaden machen, aber letztendlich ist
es immer noch The End, von dem wir hier sprechen, einem
ehemaligen Intercontinental und World Champion.
Bodyslam
von Ralphie gegen End und Paulie will vom zweiten Ringseil
aus der Ringecke mit einem XXL-Splash auf End springen, da
rollt der sich schließlich aus dem Weg, Paulie landet
unsanft auf der Matte. Ralphie will direkt nachlegen, er
zieht End hoch doch bekommt… abermals dessen Knie
direkt an den Unterkiefer gebrettert. End flieht erneut für
einen kurzen Moment in eine der Ringecken um die Lage gut zu
beobachten. Er hat beide Gegner angegriffen, beide müssen
kurz klarkommen und er kann das ausnutzen.
End
geht zu Paulie, greift sich dessen Arm und schleudert ihn
einmal quer durch den Ring… gegen Ralphie! Die beiden
Riesen kollidieren, taumeln, aber stehen noch… GERMAN
SUPLEX gegen Paulie! Ralphie will wieder nach End greifen,
doch fängt den Arm ab, dreht sich ein und hinter ihn um
auch ihm einen German Suplex zu verpassen. In dieser Zeit
gelingt es Paulie wieder auf die Knie zu kommen, doch End ist
da…
SPOTLIGHT
ATTACK
Ralphie
richtet sich wieder auf…
SPOTLIGHT
ATTACK Teil 2
Pete:
„Nachdem es kurz ziemlich schlecht für The End
aussah, kommt er jetzt direkt wieder zurück! Ja, Mister
Corleone, ihre Männer sind eindrucksvoll und nicht zu
verachten, aber The End beweist einmal mehr, warum er einer
der Top-Stars der Liga ist!“
Sven:
„Kein Grund zur Sorge oder Jimbo?“
Corleone
entgegnet Sven mit einem bitterbösen Blick.
End
wirft sich nun abwechselnd auf Paulie und auf Richie. Er
bearbeitet sie nun jeweils mit intensiven Schlägen. Er
schmettert seine Knöchel und Fäuste auf die Köpfe
seiner Gegner und versucht ihnen somit jeglichen Lebensgeist
herauszuprügeln und tatsächlich gelingt es ihm
Beide dadurch auch recht gut in Schach zu halten. Allerdings…
wird er dabei unaufmerksam.
Als
End aufsteht, um erneut kurz durchzuschnaufen und das weitere
Vorgehen zu überdenken… schnappt die Falle zu.
SPEAR
Oder
besser gesagt:
BATTERING
RAM
Von
Aldo Nero gegen The End!
~
Ding Ding Ding ~
Pete:
“Was zur Hölle?!”
Sven:
“Sieht so aus, als hätte Mister Corleone, wie
immer, alles im Griff.“
James
Corleone: „…“
Aldo
Nero erscheint aus dem Nichts um The End mit seinen eigenen
Waffen anzugreifen. Ein SPEAR gegen End, mit dem er ihn
direkt niederstreckt und ihm somit den Sieg durch
Disqualifikation in diesem Handicap-Match beschert. Aber
allmählich dürfte klar werden, dass es hier nie um
Sieg oder Niederlage ging.
Nun
ist es Nero der wie ein Wilder auf The End einprügelt.
Mit den puren, ungeschützten Fäusten. Man sieht
dabei bereits, wie Nero sämtliche Emotionen in die
Schläge auf seinen Irgendwie-Bruder steckt, dessen
Gesicht er als Boxsack verwendet.
In
der Zwischenzeit rappeln sich auf Paulie und Ralphie wieder
auf und auch James Corleone hat sich vom Pult erhoben und auf
den Weg gemacht sich in den Ring zu begeben. Dort nimmt das
Unheil nun alles seinen Lauf.
Das
hier war erwartbar, End hat kommen sehen, dass das eine Falle
sein könnte. Aber der Hass auf Corleone und Nero haben
seine Selbsteinschätzung überstrahlt.
Auch
Paulie und Ralphie steigen nun in den Beatdown mit ein und
nach kurzer Zeit dieser brutalen und harten Schläge, hat
sich auch direkt schon eine Wunde an Ends Kopf geöffnet.
Es folgen nun sogar noch weitere BIG SPLASHES von den
schweren Kämpfern auf Ends Brustkorb und Rippenbereich.
Nach
einigen Sekunden, in denen Corleone gemütlich und
langsam in den Ring getreten ist, gibt dieser schließlich
das Zeichen den Angriff zu beenden. Paulie und Richie hören
sofort auf, Aldo allerdings… setzt noch einige Schläge
nach, bis Corleone ihn regelrecht von End herunterreißen
muss.
Entsetzt
schaut Nero zu Corleone, doch der gibt direkt zu verstehen,
dass es heute vielmehr darum geht ein Zeichen zu setzen und
eine Nachricht zu senden und weniger darum den Job direkt zu
beenden. Dafür ist bei Title Night Zeit. Heute ist das
erstmal eine Vorgeschmack.
End
krümmt sich vor Schmerzen, er hält sich seinen Kopf
und scheint dank des Matches und diesem Angriff nun schon
ordentlich was an Schaden eingesteckt zu haben, doch ganz
vorbei ist es noch nicht. Corleone signalisiert Paulie und
Ralphie ihn wieder aufzuheben, was sie auch tun. End kann
kaum Gegenwehr anbringen und lässt somit vielmehr
Geschehen, was geschehen soll.
Paulie
packt End nun an einem Arm, Ralphie an dem Anderen und so
halten sie ihn aufrecht, als wäre End in einer Art
Streckbank gefangen. Und es dürfte klar sein, worauf das
hinauslaufen soll. Corleone deutet zu Nero nach dem Motto
„Jetzt“.
BATTERING
RAM
Zum
zweiten Mal bekommt End nun diesen brutalen Spear ab und
diesmal hat er keine Chance diesem auszuweichen, da er
praktisch gefangen ist von den Pranken seiner eigentlichen
Gegner. Nero schießt wie eine Rakete in die Magengrube
Ends, der sofort zu Boden geht und wohl glücklich sein
kann, dass er nicht zerteilt wurde. Regungslos liegt er auf
dem Ringboden, während die GFCW-Galaxy ein gewaltiges
Konzert an Buh-Rufen vollzieht.
End
liegt am Boden, mit blutverschmiertem Gesicht, während
Aldo Nero, James Corleone und seine Männer über ihm
stehen.
Pete:
„Es war zu erwarten, dass dieses Match nicht mit
rechten Dingen ablaufen wird, andererseits hätte man
wohl denken können, dass Corleone zumindest eine Art
‚Gangsterehre‘ besitzt, wenn man so will. Aber
dem war wohl nicht so. Man kann nur hoffen, dass End seine
Rippen und seinen Oberkörper bis Title Night wieder
erholen kann, ansonsten…“
Sven:
„James Corleone beweist wieder einmal, was für ein
gefährlicher Mann er ist. Das war doch alles kalkuliert
und geplant! Er ist ein Genie und End naja… der ist
sehenden Auges in sein Verderben gerannt. Man muss es einfach
sagen, Corleone steckt noch immer tief in seinem Kopf und das
verleitet ihn zu solchen Fehlern.“
Pete:
„Genau das ist es. Das hier kommt nicht überraschend,
das ist keine schockierende Wendung. Das war erwartbar und
auch The End, so hat er es vor zwei Wochen gesagt, hat das
erwartet. ‚Das sei keine gute Idee‘, ‚er
tut sich damit keinen Gefallen‘ so hat er es in der
letzten War Evening-Ausgabe gesagt, aber dennoch wollte End
seinen ‚Frust ablassen‘ – wahrscheinlich
hat er, trotz allem, was er mit Corleone durchgemacht hat,
diesen dennoch unterschätzt.“
Corleone
signalisiert, End hat genug, für heute. Bei Title Night
wird das Kapitel The End tatsächlich beendet, aber bis
dahin, reicht das aus.
Langsam
verlässt die Gruppe nun den Ring, während bereits
Offizielle, GFCW-Mitarbeiter und zwei Ringärzte
hinzugerannt kommen um sich direkt um The End zu kümmern.
Corleone
scheint zufrieden, aber nicht glücklich. Er freut sich
nicht, er strahlt vielmehr eine kühle Art der Genugtuung
an. Als würde selbst er nicht gern tun, was er hier
getan hat, aber als wäre es nötig gewesen, weil End
es herausprovoziert hat. Er wollte das nicht tun, aber er
musste es.
Noch
viel intensiver ist dieses Gefühl bei Aldo Nero. Vor
allem bei ihm haben wir heute gelernt, dass er The End
eigentlich gar nicht wirklich hasst. Sein Problem gilt
vielmehr dem Umstand, dass End ihm immer vorgezogen wurde,
was eigentlich die Schuld seines Vaters ist.
Aber
darum geht es hier nicht. Er MUSS mit The End abschließen,
wenn er sein Ding durchziehen will. Es kann nur einen Sohn
geben und jetzt endlich wird er es sein. Koste es, was es
will. Und wenn es die Existenz von The End in der GFCW ist.
Gemeinsam
schreitet diese Gruppe nun auf die Stage, wo sie noch für
einen Moment verweilen, in dem sie die Buh-Rufe und den Heat
aufsaugen. Das ist egal. Es geht nur um die Vernichtung von
The End.
Ein
Aufschreien aus dem Ring.
Die
Kamera schaltet hin, es wird sich um End gekümmert, er
wird verarztet und soll eigentlich weggebracht werden, doch
geistesgegenwärtig und vermutlich getränkt in
Adrenalin kriecht dieser voller Schmerzen durch den Ring.
Er
verlangt nach einem Mikro.
Jeder
dort anwesende Mitarbeiter zögert, keiner will es ihm
geben, er soll lediglich versorgt werden, aber Ends
Beständigkeit ist zu dominant. Er will das Mikro, auch,
wenn er sich nicht mal auf den Beinen halten kann.
Und
so wird es ihm gegeben.
Auf
der Stage drehen sich vor allem James Corleone und Aldo Nero
um, während sich The End in die Ringseile denen
gegenüber schleppt, an denen er sich zumindest auf eine
knieende Position zieht.
Mit
Blut über dem Gesicht scheint End zumindest noch wenige
Worte sagen zu wollen.
The
End: „ALDO.“
End
ist außer Atem, die Schmerzen sind zu krass, allein
schon jedes Wort schmerzt. Sein Brustkorb scheint auch
mächtig was abbekommen zu haben.
Aldo
dreht sich zu ihm.
The
End: „Du denkst… du… du musst dieses
Match gewinnen?“
Erneute
Pause. Mehr am Stück geht nicht. Es ist ein Wunder, dass
The End hier überhaupt noch irgendwas sagen kann.
The
End: „Ich… muss beweisen… alles, was ich
hier geschafft habe, war unter dem großen James
Corleone. Ohne ihn… ich muss beweisen, dass ich auch
ohne ihn funktioniere. Das ich ohne ihn gewinnen kann…
sonst… sonst…“
Ends
Kräfte schwinden.
Es
ist ein imposantes Bild, wie er blutverschmiert in den Seilen
hängt und diese Worte spricht. Corleone und Aldo hören
noch immer aufmerksam zu.
The
End: „Sonst hatten sie alle recht.“
End
lässt das Mikrofon fallen und anschließend fällt
er selbst zurück. Es wirkt, als wären das die
letzten Kräfte gewesen, die er nochmal mobilisiert hat.
Er spricht diese Worte mit einer Gleichgültigkeit, er
will kein Mitleid oder irgendwas dergleichen, es wirkt
vielmehr, als würde er sich selbst etwas beweisen und
dementsprechend sich selbst nicht enttäuschen wollen.
Die
Würfe, die Slams, die Splashes, jegliche Angriffe der
Giganten während des Matches, die End einstecken musste,
dazu die zwei gewaltigen Spears und die ungeschützten
Faustschläge… der ganze Beatdown hat immensen
Schaden angerichtet, von dem man nur hoffen kann, dass er in
zwei Wochen weitestgehend wieder weg ist.
Aber
er hat es geschafft zu sagen, was er sagen will.
Und
was meint er damit?
Nun,
wie oft musste er in seiner Karriere bereits hören, was
er wohl ohne James Corleone sei? Vor allem Aiden Rotari hat
diesen Gedanken ins Rollen gebracht. Seitem Corleone sich,
zumindest erstmal teilweise von The End abgespalten hat, hat
er seinen Titel und das Rückmatch verloren und steht
auch jetzt einem harten Kampf entgegen. Wenn er diesen auch
verliert, dann bleibt die Frage… hatten alle Zweifler
recht? War The End wirklich nur so gut, weil er Corleone
hatte?
Jeder
weiß, dass End alles alleine geschafft hat – aber
weiß das auch The End? Weiß er es wirklich?
Corleone
und Nero bleiben ernst und fokussiert mit dem Blick auf den
Ring. Als End schließlich wieder zusammengeklappt ist,
dürfte alles gesagt sein. Sie wenden sich ab und
verschwinden backstage, denn damit ist der Endpunkt erreicht.
Als nächstes… als letztes folgt das Match.
The
End Vs. Aldo
Nero (w/ James Corleone)
Bei
Title Night.
“Sohn”
gegen Sohn
Und
nur einer wird übrigbleiben.
Claude
Booker: "Wow, das nenne ich einmal einen Vorgeschmack auf
unsere größte Show des Jahres - Title Night, sechzehn
Tage weit entfernt, aus der Barclays Arena in Hamburg! Tickets
verfügbar unter www.gfcw.de,
und ich VERSICHERE euch, meine hochgeschätzte GFCW-Galaxie,
dass es ein unvergessliches Erlebnis wird. Und ich bin hier... um
noch etwas anzukündigen."
Wir
befinden uns backstage. Unser geschätzter GFCW-Präsident
steht vor der allseits bekannten Interview-Wand, heute neben den
Logos einiger großer und wichtiger Sponsoren zugekleistert
mit Werbung für die gewaltige Show zum Jahresabschluss -
Bilder von Ask Skógur, Aiden Rotari, The End und Drake
Nova Vaughn zieren den Hintergrund, dazwischen das Logo der Show.
Endspurt
ist angesagt. Und unser Ligenleiter - adrett gekleidet, ein
schelmisches Leuchten in den Augen, die Krawatte in rot und gold
- scheint noch ein wenig Würze für den Knaller zum
Jahresabschluss mitgebracht zu haben.
Claude
Booker: "Es gibt einen jungen Herren, der nach der letzten
Show zu mir kam. Einen Wrestler, der in einem Dilemma feststeckt,
und der mit mir... eine Lösung
für sein Problem gesucht hat.
Die
Rede ist selbstverständlich von Mike Müller."
Ein
beinahe väterliches Lächeln erscheint auf dem Gesicht
von Dynamite, als er diesen Namen ausspricht.
Claude
Booker: "Die Situation ist Folgende: Mike hat keinen
normal-gültigen GFCW-Vertrag. Den hatte er einmal, bevor er
sich selbst ins Aus manövriert hat."
Die
Älteren werden sich erinnern können - Mike's
Involvierung mit Kriss Dalmi, DJ Freundlicher Orang-Utan und der
Zerstörung des Lerbitz'schen Domizils kostete ihn einst
seinen Spot im Roster.
Claude
Booker: "Ich habe nichts gegen Mike. Wirklich nicht. Aber
Plätze in der GFCW sind rar gesät. Seht nur, wie hart
unser Förderkader darum kämpft, bei War Evening
aufzutreten. Also habe ich damals seinen Vertrag nicht
verlängert, als er auslief. Das hielt ich seinerzeit für
genauso gerechtfertigt wie heute.
Allerdings
glaube ich an zweite Chancen. Und als eine renommierte
Marketing-Agentur an mich herantrat und mir anbot, dafür zu
zahlen, dass Mike Müller einen neuen Anlauf in der GFCW
bekommt, weil sie an ihn glauben... nun, ich bin eben auch
Geschäftsmann. Wie soll ich rechtfertigen, ein solches
Angebot abzulehnen?
Also
kehrte Mike zurück, wie ihr alle wisst. Erst als "The
Mirror",
dann als... "The
Great Pigster"."
Dynamite
spricht das diesen Namen betont höflich und neutral aus. Ihm
ist klar, dass das wrestlende Meme-Schwein durchaus seine
Anhänger hat, aber er selbst scheint kein Fan dieser
Verkleidung zu sein.
Claude
Booker: "Es war das gute Recht von Entrepreneurin Lerbitz
und ihren beiden Mitarbeitern, Mike auf jede mögliche Art
und Weise zu präsentieren, die nicht gegen die Grundsätze
der GFCW verstößt - solange sie zahlen. Solange sie
dafür zahlen, dass Mike Müller in den Shows auftreten
darf.
Ich
kann hiermit offiziell verkünden, dass Mike Müller
heute Abend nicht hier ist, da die Zahlungen von Seiten
Entrepreneurin Lerbitz eingestellt wurden."
Das
klingt erst einmal überhaupt nicht gut für Mike, aber
Dynamite spricht nicht etwa mit belegter Stimme, sondern wirkt
noch immer guter Dinge. Er ist seit mehr als zwanzig Jahren im
Wrestling-Business - natürlich hat er einen Hang für's
Dramatische.
Claude
Booker: "Ich habe mit Mike gesprochen. Ich bin absolut
willens, ihn weiterhin in den Shows auftreten zu lassen, solange
er jemanden findet, der die gleiche Summe bezahlt, die für
ihn zuvor bezahlt wurde. Dieses Angebot steht nach wie vor.
Allerdings,
nach mehrtägiger Suche, hat Mike mir leider mitgeteilt, dass
sich kein solcher Sponsor gefunden hat."
Hier
verzieht Dynamite doch tatsächlich ein wenig das Gesicht -
vielleicht allerdings auch bloß ob der nun in der Kasse
fehlenden, mit Sicherheit beträchtlichen Summe.
Claude
Booker: "Dennoch... wie ich schon sagte... glaube ich an
zweite Chancen. Vielleicht sogar an dritte Chancen. Mike hat
bewiesen, dass er in der GFCW mithalten kann. Er hat einige Siege
eingefahren - aber eben auch einiges an Pleiten. Seine Siege
waren teils fragwürdig. Er hat sich ohne Zweifel gesteigert,
doch ihm auf Basis dieses Potenzials und einem großen
"Vielleicht"
einen tatsächlichen GFCW-Vertrag zu geben, hätte sich
falsch angefühlt. Es wäre beinahe so etwas wie eine
Ohrfeige für jene, die unter Mirkan Uysal hier gerade ihre
Karrieren beginnen. Nein, so sehr ich ihn auch mag, ich konnte
mich nicht dazu durchringen, nicht im Namen von Leistungsprinzip
und Fairness.
Ich
konnte mich allerdings zu etwas anderem durchringen."
Und
nun breitet sich ein Lächeln auf dem Gesicht des Präsidenten
aus, welches seine Krähenfüße auf eine
sympathische Art und Weise hervortreten lässt.
Claude
Booker: "Einer Chance, sich einen Platz im Roster zu
verdienen."
Offenbar
zufrieden damit nickt Dynamite bestätigend in Richtung
Kamera.
Claude
Booker: "Ich habe ihm gesagt, er soll zu Hause bleiben und
trainieren, sich vorbereiten, sich fit halten und den besten Mike
Müller
- nicht "The Mirror", nicht "The Great Pigster"
- den besten MIKE MÜLLER nach Hamburg bringen, den es gibt.
Ganz recht: Ich weiß, was die GFCW-Galaxie liebt.
Cinderella-Stories. Comebacks. Leute, die bekommen, was sie
verdienen - auf die eine oder andere Art.
Mike
Müller wird sein Title Night Debüt geben, und sollte er
sein Match gewinnen, bekommt er einen offiziellen
Einjahres-Vertrag mit der GFCW, und kann dann ganz frei und ohne
Fesseln zeigen, was er draufhat. Aber ich brauche diesen Beweis
seines Willens und seines Könnens, um diesen Vertrag zu
rechtfertigen. Am Ende des Tages ist das hier ein Business, in
dem Entertainment und Sympathie wichtige Werte sein können,
aber es kommt am Ende eben doch hauptsächlich auf etwas
anderes an."
Lorenz:
"Search
Engine Optimization,
Linear
Eyeballs, Brand Visibility
und Engagement
Numbers."
Mit
unterkühlter Höflichkeit dreht Booker sich herum,
während die Kamera herauszoomt.
Claude
Booker: "Ich war gerade dabei, zu dir zu kommen."
Lorenz:
"Verzeihung, Sir.
Ich muss fälschlicherweise angenommen haben, Sie würden
noch mehrere Minuten mit Lobhudelei für einen unterklassigen
Athleten verschwenden, bevor Sie endlich den wichtigen
Teil ankündigen. Ich lag ganz offensichtlich daneben,
nicht?"
Mit
gespielter Unschuld und kaum verhohlenem Spott senkt Lorenz
ironisch-unterwürfig den Kopf. Dynamite kräuselt die
Nase.
Claude
Booker: "Ich nehme an, du meinst Mike's Gegner."
Lorenz:
"Ganz genau. Schließlich ist in Ihrem ganzen Kumbaya
auch noch eine abstruse "Er muss die Dämonen seiner
Vergangenheit" bezwingen-Geschichte verpackt, nicht wahr,
Sir?
Ein wenig abgeschmackt, aber die GFCW ist noch nie gerne mit der
Zeit gegangen, schätze ich. Haben Sie "Deadpool &
Wolverine" überhaupt gesehen? Haben Sie eine Ahnung,
wer Sabrina Carpenter ist? Haben Sie je darüber nachgedacht,
was Sie von Ali Hazelwood lernen können?"
Dynamite
öffnet den Mund für eine sicherlich schnippische, wenn
auch professionelle Antwort, aber Lorenz redet einfach weiter,
als wäre es völlig selbstverständlich.
Lorenz:
"Herr Lunenkind wird Mike ohne große Probleme besiegen
und damit den Teil von The Great Pigster eliminieren, der uns
zurückgehalten hat."
Claude
Booker: "...großartige, dramatische Ankündigung.
Ja, der Gegner von Mike Müller wird Maximilian Lunenkind
sein."
Der
Show-Runner dreht den Kopf in Richtung der Kamera und spricht
direkt zu den Fans.
Claude
Booker: "Eine streitbare Gestalt, aber auch ein Vetertan,
ein ehemaliger GFCW Tag Team Champion und ohne Zweifel eine gute
Geschichte."
Lorenz:
"Und außerdem eine Chance für uns, der
GFCW-Galaxie die Frage zu stellen, deren Antwort Mike nicht hören
wollen wird: Mögen Sie das Schwein oder den Mann? Den
Pigster oder Mike?"
Claude
Booker: "Mike wird wohl kaum als Pigster auftreten, wenn er
die Wahl hat."
Lorenz:
"Korrekt. Weil er ein Idiot ist."
Ein
wahrlich widerwärtiges und unerträglich süffisantes
Schmunzeln schleicht sich auf die Lippen des Marketing-Experten.
Lorenz:
"Nicht aus dem nachvollziehbaren Grund, nämlich dass
wir die IP besitzen und ihn in Grund und Boden verklagen würden,
wenn er es probiert. Der Pigster hat Mike Müller nicht
zurückgehalten. Mit seinem ständigen Widerstand und
seinem Gejammer und seinem Unverständnis... wenn überhaupt
hat Mike den Pigster zurück gehalten. So gesehen ist es
beinahe ein Geschenk, dass wir ihn losgeworden sind. Denn jetzt
steckt jemand hinter der Maske, der das Schwein nicht nur spielen
wird.
Er
wird das Schwein sein."
Die
Augenbrauen von Dynamite schießen in die Höhe.
Claude
Booker: "Soll das heißen..."
Lorenz:
"Ganz Recht."
Leicht
den Kopf schief legend kichert Lorenz leise vor sich hin, über
einen Witz, den nur er selbst zu verstehen scheint.
Lorenz:
"Der Pigster ist nicht erledigt. Er wurde ge-upgradet. Bei
Title Night wird Mike Müller nicht bloß Maximilian
Lunenkind gegenüberstehen. Er wird es mit der verbesserten
und optimierten Version von dem zu tun bekommen, was er hätte
sein dürfen, wäre er nicht so kurzsichtig. Wir haben
alles überarbeitet. Wir haben die Fokusgruppe schuften
lassen wie Felix Magath. Wir haben alle Algorithmen, die man sich
vorstellen kann, begutachtet und auch ein paar, die sich solche
Kretins wie Mike gar nicht erst vorstellen können. Deshalb
sind wir sehr dankbar für die große Bühne, die
Sie uns unter dem Deckmantel einer hoffnungslosen Mike
Müller-Rehabilitations-Aktion zugeschustert haben, Sir."
Der
Blick von Dynamite verrät, dass er sich just in diesem
Moment fragt, ob er damit einen Fehler begangen hat.
Lorenz:
"Bei Title Night präsentieren wir der Welt den
Wrestler, der die GFCW schon bald im Schweinsgalopp erobern wird:
Maximilian Lunenkind als The Greatest Pigster."