Die Kamera startet in einer kalten Herbstnacht. Eine leere Straße erstreckt sich vor den Augen des Zuschauers. Auf beiden Seiten stehen Bäume, deren Äste sich im Wind bewegen, während das Licht der Straßenlaternen teilweise flackert. Einige sind kaputt, wodurch Schatten und Dunkelheit die Szene dominieren. Der Wind trägt das Rascheln von Blättern, und das melancholische Klavierstück unterstreicht die trügerische Ruhe der Umgebung. Nebel kriecht über den Asphalt, und die Kälte ist beinahe spürbar. Eine dunkle, gebrochene männliche Stimme ertönt:
Die Szene verblasst langsam in ein schwarzes Nichts. Stille herrscht für einen Moment, bevor ein neues Bild erscheint. Jetzt zeigt die Kamera ein modernes Anwesen in strahlendem Sonnenschein. Die Fassade ist makellos, der Garten perfekt gepflegt, aber die Szenerie wirkt dennoch leer und unbehaglich. Ein Hund läuft durchs Bild, bleibt kurz stehen, als ob er etwas spürt, bevor er weitergeht. Das Summen von Insekten und das Rascheln von Blättern im Wind verstärken die surreale Atmosphäre. Die Stimme spricht wieder, diesmal mit einem Anflug von Traurigkeit:
Die Szene verdunkelt sich erneut, und die Musik wird intensiver, tragischer. Nur wenige Sekunden später taucht ein neues Bild auf. Die Kamera fährt durch eine leere, düstere Sporthalle. Der Fokus liegt auf einem einsamen Wrestlingring in der Mitte. Schatten und Staubpartikel tanzen im spärlichen Licht. Während die Kamera den Ring umkreist, ertönen leise die Geister von Publikumsgeschrei – Jubel und Buhrufe, die aus einer anderen Zeit zu stammen scheinen. Schemenhafte Silhouetten ehemaliger Wrestler blitzen auf, verschwinden aber sofort wieder, als wären sie nur Erinnerungen. Die Stimme wird rauer, fast gebrochen:
Die Kamera verweilt noch einen Moment, bevor alles wieder in Dunkelheit versinkt. Stille herrscht, dann sind Schritte auf hartem Boden zu hören. Langsam tritt ein Mann aus dem Schwarz heraus. Er trägt einen eleganten schwarzen Anzug, ein weißes Hemd und eine schwarze Krawatte. Sein Gesicht zeigt einen gepflegten Ober- und Unterlippenbart, der weiß-grau ist, genau wie seine langen Haare, die zu einem Zopf gebunden sind. An manchen Stellen schimmert noch ein Hauch von Blond durch. Seine blauen Augen strahlen Intensität und Entschlossenheit aus, während er ruhig und mit einer fast unheimlichen Gelassenheit auf die Kamera zugeht. Die Stimme wird stärker, mit einem Hauch von Entschlossenheit:
Ein plötzlicher Donnerschlag durchbricht die Stille. Die Kamera flackert, und neben der Gestalt erscheint das Bild eines jüngeren Mannes. Lange, blonde Haare umrahmen sein finsteres Gesicht, seine Augen lodern vor Wut und Entschlossenheit. Beide Bilder verschmelzen für einen kurzen Moment, bevor die Szene vollständig schwarz wird. Aus der Dunkelheit taucht das Logo von GFCW Title Nights 2024 auf, in kraftvollen, markanten Buchstaben. Darunter erscheint der Schriftzug: „Aya is Coming Home.“ Die Musik erreicht einen dramatischen Höhepunkt und verebbt, während die Worte noch im Bild bleiben. Dann verschwindet auch das Logo, und das Schwarz bleibt zurück, hinterlässt nur die gespannte Erwartung der Zuschauer.
Bremen, 26.11.2024
Robert Breads: "Warum riecht es hier nach P-"
Sein Mund formt schon den Buchstaben "i", bevor er sich fängt und auf absurd unnatürliche Art und Weise fortfährt.
Robert Breads: "-erspiration?"
Fitnessstudio-Mitarbeiter: "Wah?"
Der Mann - Mitte 30 bis Anfang 40, durchtrainiert genug, um glaubwürdig den Trainer zu geben, mit genug Bierbauch um zu erklären, warum er kein professioneller Athlet ist - kratzt sich am nur noch spärlich behaarten Kopf. Die Kamera, heute etwas wackliger als gewohnt, fängt den mit leichtem norddeutschen Dialekt sprechenden Herren ein, ein Tanktop mit der Aufschrift "Rollmops & Reps" tragend und Breads mit höflicher Verwirrung anblickend.
Der Kanadier wirkt so als würde er bevorzugt auf der Stelle von einem Polarbären gefressen werden.
Das Schicksal tut ihm diesen Gefallen nicht.
Robert Breads: "Das heißt "Schweiß"."
(Anmerkung der Redaktion: "Fitnessstudio-Mitarbeiter wird ab hier als "FSM" abgekürzt, weil es mir auf die Nerven geht, das ausschreiben zu müssen.)
FSM: "Is'n Gym. Normal riecht's nach unserem feutchen Freund, Mister." Robert Breads: "Ist mir klar." FSM: "Na, wat fragste dann?" Robert Breads: "Habe ich nicht." FSM: "Hm."
Ein wenig zerknittert wirkt der Herr schon, der Breads durch das weitläufige Studio führt. Der Kanadier blickt sich mit einer beinahde traurigen Abscheu um.
Robert Breads: "Müssen wir das alles wirklich filmen?" FSM: "War doch der Deal. Du kannst hier mit unserem Top-Talent bisschen Sparring machen, bisschen links und rechts und oben und unten, und wir dürfen das filmen."
Ein genervtes, aber resigniertes Grummeln von Breads. Es ist noch nicht allzu lange her, da hatte er die Qual der Wahl was Trainingspartner anging, ein ganzes Performance Center voll von jungen, hungrigen Athleten in allen Größen- und Gewichtsklassen, mit verschiedensten Skillsets. Man spricht selten darüber, aber selbstredend ist das eine wertvolle Quelle von hochklassigen Sparrings-Partnern.
Zu dumm, dass Breads sich, was das angeht, selbst ins Aus manövriert hat.
Mal wieder.
FSM: "Hätt' gedacht, dass dein Junge sowas mit dir macht. Aldo." Robert Breads: "Aiden. Aldo ist der Andere." FSM: "Ah ja." Robert Breads: "Er hat zu tun. Er ist World Champion." FSM: "Man, ich hab' aufgehört zu gucken, als du noch gut warst."
Ein Glucksen des Mitarbeiters, der Breads betont freundschaftlich und mit einem verschwörerischen "Ist doch nur Spaß"-Blick auf die Schulter klopft. Der Kanadier beantwortet dies mit einer Grimasse irgendwo zwischen schmerzhafter Resignation und akuter Mordlust.
Robert Breads: "Gut zu wissen." FSM: "Gibt es diesen Zereo Killer noch? Der war immer..." Robert Breads: "Oh, wow, ihr habt ja wirklich einen Ring."
"Canada's Own" unterbricht seine persönliche Version von Vergil im neunten Kreis der Has-Been-Hölle, nun, da sie vor dem Seilgeviert in der Ecke eines spärlich beleuchteten Raums stehen. Er muss sich nun wahrlich nicht auch noch einen Vortrag darüber anhören, dass Zereo Killer der Geilste ist.
Sprich, doch bleibe kurz und klar!
FSM: "Ja, klar. Hab' ich doch versprochen. Warum sollten wir keinen haben?" Robert Breads: "Weil..."
Er schluckt die Worte "...ich wollte, dass du aufhörst zu reden, du nerviger Volltrottel, jetzt schaff mir dieses angebliche Nord-Deutsche Top-Talent ran, das im Visier des Förderkaders sein soll, damit ich trainieren und mich verpissen kann, vielen Dank" artig herunter, bevor er mit einem versucht-freundlichen, aber letztlich eher gequälten Lächeln versucht, die Situation zu überspielen.
Robert Breads: "Schon gut. Danke. Ist schwer, einen Ort zu finden, der einen vernünftigen Ring hat, und wo jemand trainieren soll, der einiges drauf hat." FSM: "Bei Sam-G löppt es richtig."
Mit einem gewissen Stolz nickt der noch immer namenlose Herr, den Breads wohl schlicht nicht zu fragen gedenkt, wie er denn heißt, als er von "Sam-G" spricht. Breads' Nackenhaare stellen sich bei diesem albern-klingenden Spitznamen auf, aber er bringt alle Willenskraft auf, die er in seinem gebeutelten Körper finden kann, und gibt bloß ein zustimmendes und betont-beeindrucktes "Aaaah!" von sich.
FSM: "Sie wird bestimmt auch mal bei GFCW landen." Robert Breads: "Sie?"
Irritiert über die Wahl des Pronomens hebt der Kanadier die Augenbrauen.
???: "Samantha, nicht Samuel. Samantha Grant."
Breads wirbelt auf dem Absatz herum. Der Kameramann - vermutlich ein Auszubildender mit unzulänglicher Bezahlung und ohne Kompetenz in diesem Bereich - braucht einen Moment, bis er die wacklige Kamera neu ausgerichtet hat, und verfehlt so ein wenig den dramatischen Effekt, den ein GFCW-Kamerateam sicherlich zu Stande gebracht hätte.
Der große Reveal fällt somit etwas flach aus. Allerdings, um fair zu sein: Wir kennen die junge Dame ja ohnehin nicht.
Sam Grant: "Ist das ein Problem?" Robert Breads: "Nein."
Ihr Akzent klingt nach Australien oder Neuseeland.
Sam Grant: "Kein Sexist. Ich bin begeistert."
In ihrer hohen Stimme schwingt eine herausfordernde Belustigung mit. Sie dürfte knappe zwei Jahrzehnte jünger sein als ihr Gegenüber - mindestens, was Breads überdeutlich klar zu werden scheint - und steckt sich eine Strähne blaugefärbten Haares hinter das linke Ohr, welches von einem halben dutzend Ringen und Steckern geziert wird, bevor sie die Brille auf ihrer Nase zurecht rückt und Breads mit einem beinahe mitleidigen, aber definitiv provokativen Lächeln bedenkt.
Man kann live und in Farbe dabei zusehen, wie Robert Breads beschließt, dass er sie nicht leiden kann.
Robert Breads: "Australien?" Sam Grant: "Jap." Robert Breads: "Ich dachte das funktioniert andersherum. Man beendet die Schule in Deutschland, geht dann nach Australien..." Sam Grant: "In Länderklischees zu denken ist ein wenig ewiggestrig, nicht? Wobei, das könnte zu dir passen, "Canada's Own"." Robert Breads: "Entschuldigung. Ich hätte nicht einfach Dinge annehmen sollen. Wer weiß schon, ob du irgendeine Schule beendet hast?" Sam Grant: "Das hätte ich wohl nicht, wenn du unterrichtet hättest."
Eine überdeutliche Anspielung an sein Aus als GFCW Performance Center Head Coach. Breads schürzt die Lippen. Seine Zeit als angriffslustiger Jungspund der Instiutionen piesackte und anging bis sie einknickten war lange her, aber dass er nun das Ziel der neuen Generation eben solcher Menschen war, gefällt ihm überhaupt nicht.
Robert Breads: "Wir sind zum Glück ja nicht hier, um Gemeinsamkeiten zu finden." Sam Grant: "Außer der Abneigung gegen die britische Krone."
Der Kanadier nickt der Australierin zu. Darauf kann man sich einigen.
Sam Grant: "Aber ich muss dich enttäuschen." Robert Breads: "Das ging schnell. Normalerweise warten Leute damit zumindest eine Weile und fangen nicht direkt damit an."
Der sich selbst bemitleidende Zynismus ist an Grant nicht verschwendet, doch sie lässt sich von dieser Unterbrechung nicht ablenken.
Sam Grant: "Ich hatte mich wirklich gefreut, mit einer richtigen Legende zu wrestlen. Und du bist ja noch nicht KOMPLETT am Ende, nur halt..."
Sie macht eine wegwerfende Handbewegung, die alles mögliche heißen könnte, aber mit Sicherheit nicht positiv gemeint ist. An drei ihrer fünf Finger an der linken Hand glänzen Ringe. Stirnrunzelnd blickt Breads von diesen Ringen zu dem Schmuck an den Ohren. So zieht sich niemand an, der gleich wrestlen möchte.
Robert Breads: "Willst du mir sagen, du hast mich antanzen lassen, obwohl du nicht sparren kannst?" FSM: "Sie hat niemanden antanzen lassen. Du hast darum gebeten, dass du hier auftauchen darfst." Sam Grant: "Oh. Hat Aiden keine Zeit für dich?"
Sie zieht einen Schmollmund.
Sam Grant: "Ich hatte gehofft, er wäre auch hier. Das wäre... interessant." Robert Breads: "Als ob er sich zu sowas herablassen würde."
Der FSM kneift die Augen zusammen, während er die Arme vor der Brust verschränkt.
Sam Grant: "Im Gegensatz zu dir, hm?" Robert Breads: "Klappe." Sam Grant: "Schon gut."
In einem Anflug von so etwas wie tatsächlichem Mitleid mit Breads hebt Grant entschuldigend die Hände - was den Kanadier offenbar noch wütender macht.
Sam Grant: "Weißt du, als ich aus Austra..." Robert Breads: "Niemanden interessiert deine Lebensgeschichte."
Sie blinzelt. Mit so viel Antipathie hatte sie wohl doch nicht gerechnet.
Robert Breads: "Kannst du jetzt wrestlen oder nicht?" Sam Grant: "Nein. Aber erst seit heute morgen. Ich habe mir das Knie verdr..." Robert Breads: "Du hättest Bescheid geben können. Anrufen. Ich hätte mir jemand anderen suchen können." Sam Grant: "Keine Sorge. Ich habe mich um Ersatz gekümmert."
Ein schelmisches Schmunzeln schleicht sich auf die Lippen der jungen Frau.
Sam Grant: "Als ich meiner Freundin... Trainingspartnerin... Mentorin... wie auch immer... davon erzählt habe, hat sie netterweise angeboten, für mich einzuspringen, damit du nicht umsonst nach Bremen gekommen bist. Sie ist sogar extra für dich aus Hamburg hergekommen. Sie müsste jeden Moment..." ???:
„Sammy, Schatzi, Mausi, es tut mir leid aber…“
Mit einem eindeutigen Anflug von Zuneigung für Breads' kommende Gegnerin wendet Grant sich an Rosario.
Sam Grant: "Kein Ding. War ja auch total kurzfristig." Robert Breads: "Das kann nicht euer Ernst sein."
Luna: „Ehrlich gesagt so halb, irgendwie is das schon ne unfreiwillige Komödie hier, aber was will man machen, wenn bis auf einen allen wie Clowns aussehen und dieser eine – du – sich aufführt wie einer. Ich bin extra hergefahren, ich hab daheim extra mein Gear gewaschen, ich habe sogar einen Umstieg der knapp wurde OHNE KIPPE hinter mich gebracht und...“ Robert Breads: "Soll ich jetzt Mitleid haben?" Luna: „Angst haste ja schonmal wie´s aussieht.“
Das ist stumpf, aber trifft - wenig überraschend - einen Nerv.
Robert Breads: "Selbst unser Duell bei War Evening ist doch bloß Sparring vor dem Haupt-Kampf."
Damit spielt Breads selbstverständlich auf sein Duell mit Drake Nova Vaughn bei Title Night an. Scarecrow hat er schon besiegt, Luna Rosario ist die Nächste auf seiner (zugegebenermaßen nicht selbst festgelegen) Liste und in etwa zwei Wochen ist DNV fällig.
So viel zur Theorie.
Luna:
„Also hallo erstmal, ich weiß nicht, ob du das
IRGENDWANN mal in deiner maßlosen Genialität
mitbekommen hast, aber ich bin nicht gerade jemanden, den man
herumkommandiert. Irgendjemand backstage meinte man kann das
super vermarkten, wenn Robert Breads sich in ner Reihe von Cameo
Auftritten durch Leviathan ballert und Drake fand die Idee witzig
und ich dachte mir: Geil ich darf Robert umbringen. Nah Robby,
ich bin nicht das warm-up, ich bin ein viel zu hartes Match zwei
Wochen vor Title Nights aber wenn ich Warm-Up bin, dann ist ja
Warm Up vom Warm Up in etwa das, wofür du da bist,
ooooooder?“
Der Kanadier
schweigt und lässt stattdessen seinen Blick von Luna zu der
der Sporttasche wandern, die sie mit sich herum trägt…
naja. Getragen hat.
Der Kanadier verzieht das Gesicht, lässt aber einen Blick zur Kamera wandern. Das hier wird gefilmt. Zwar von jemandem, der noch mehr wie unbezahlter Praktikant wirkt, als Sam, als sie die Tasche aufsammeln wollte… aber es wird gefilmt. Die ursprüngliche Absprache war, es zur GFCW zu schicken, die es senden würde, wenn etwas interessant genug wäre, um es bei War Evening zu zeigen, und nun würde es DEFINITIV dort landen. Wieder ausgetrickst. Breads kann sich die Blöße hier nicht geben.
Also betritt er - betont langsam, um alle auf ihn warten zu lassen - über die billige Trittleiter, die hier eine Ringtreppe ersetzt, das etwas quietschige Seilgeviert.
Robert Breads: "Mal schauen, ob du zumindest mehr drauf hast als die Performance Center Versager, die man mir vorsetzt hat." Luna:
„Vor. Ge. Setzt. Verschlägts dir schon die Sprache
oder was? Wusste nicht, dass ich dein Typ bin. Oder is es eher
Manni, der dir den Atem raubt?“
Luna: „Oder meinst du mit mehr draufhaben den Tag, als ich deinen Schützling vor einem weltweiten Publikum zum heulen gebracht hab?“
Es geht in einen klassischen Lock-Up. Luna testet kurz an, ob sie mit roher Kraft etwas anrichten kann. Das ist überlicherweise nicht ihr Spiel, aber sie probiert es hier - keine Chance.
Breads ist stärker und drückt sie rückwärts in die Seile, wo er sie festhält.
Luna:
„Guuuut. Sehr gut.“
Robert Breads: "Weil eurer Sippschaft die Regeln des Sports bekanntlich übermäßig heilig sind."
Der Hall of Famer hat durchaus einen Punkt. Aber dieses Wissen um die Art und Weise, wie Breads die Gruppierung die einst "Leviathan" war, betrachtet, macht Luna sich zu Nutze.
Noch immer in den Seilen schießt ihr Bein hoch. Breads vermutet sofort einen Low Blow, eine unfaire und unsportliche Aktion, gerade nach der Aussage gerade, und macht einen Satz nach hinten. Als er genauer hinsieht, wie Luna ihre Aktion beendet, wird klar, dass es sich um einen Knee Lift gehandelt hat.
Luna: „Atmen Robert. Atmen.“ Robert Breads: "Gerechtfertigte Vorsicht." Luna:
„Eher jemand, der immer noch so denkt, wie er es vor 20
Jahren auch schon getan hat.“
Robert Breads: "Ich denke wie ein zweifacher World Champion."
Spricht es und geht in die Offensive. Ein simpler, aber technisch nach wie vor perfekt ausgeführter und wuchtiger Kick: Das Erste, woran man denkt, wenn man über Breads' Offensive nachdenkt.
Robert Breads: "Ich muss mich meinen Gegnern nicht anpassen. Meine Gegner müssen sich mir anpassen." Luna: „Ich erinnere dich bei Gelegenheit an diese Aussage.“
Unter den wachsamen Augen des kleinen Publikums schießt Breads nach vorne, deutet einmal an, zieht direkt zurück, macht noch eine Finte mit dem anderen Bein, und setzt dann einen platzierten Tritt an den Oberschenkel von Luna, der dafür sorgt, dass sie zischend die Luft einzieht, und Sam Grant zumindest eine Augenbraue heben lässt.
Man weiß, was kommt, wenn Breads beginnt, mit Kicks um sich zu werfen, aber es ist dennoch beinahe unmöglich, das Ganze zu verhindern - Pro-Wrestling's Arjen Robben. (Anmerkung Drake: Robben Witz okay, ich hätte Kahn genommen.)
Robert Breads: "Du hattest Recht. So ein Extra-Warm-Up war eine nette Idee. Aber streng dich bei War Evening bitte ein wenig an. Leute kaufen Tickets. Sie wären enttäuscht, wenn du dich gar nicht wehrst."
Luna antwortet dieses Mal nicht verbal, sondern mit Tempo. Sie schießt auf Breads zu, nur um ihm dann auszuweichen. Sie springt auf das zweite Seil und duckt sich unter dem Punch weg, den Breads zeigt, als sie auf ihn zuschießt. In einer flüssigen Bewegung rollt sie sich weg, demonstriert ihre Athletik und schießt direkt in die Luft, lässt ihre Beine durch die Luft segeln und das geht Breads alles einen Moment zu schnell.
Zack, hat sie ihn im Griff zwischen beiden Waden, und lässt ihn per Hurracanrana quer durch den Ring segeln. Fluchend richtet Breads sich sogleich wieder auf, eher gedemütigt als verletzt, und lässt Luna einen finsteren Blick zukommen, was diese gleichermaßen zufriedenstellt wie auch amüsiert.
Luna: „Merk dir die Aussage mal für Title Night, hm? Wir wissen alle, was du noch kannst. Aber auch was du NICHT mehr kannst. Ist dir klar wie schwer das ist sich Schwachstellen auszusuchen, als würde man nen Lottoschein ausfüllen?“ Robert Breads: "Sagt die Frau, die gegen meinen Protegé verloren hat." Luna: „Der Ergebniszettel ist leider nicht mehr lesbar unter seinen Tränen. Wie gehts den Narben?“ Robert Breads: "Darauf achtet niemand, wenn es einen World Title gibt, der alle Blicke auf sich zieht. Einen World Title, den er im ersten Versuch gewonnen hat. Im Gegensatz zu dir." Luna: „War ich doch ne gute Lehrmeisterin oder?“ Robert Breads: "Gesprochen wie eine Verliererin."
Faktisch nicht ganz falsch - Rotari hat Luna Rosario zweimal besiegt. Aber wir wissen mittlerweile, dass das Kräfteverhältnis sich seitdem geändert hat, und während sowohl Aiden als auch Luna sich die Leiter hochgekämpft (und hochgelogen und hochbetrogen) haben, war das Schicksal nicht so gütig mit Robert Breads. Hall of Famer, ja. Zweifacher World Champion, ja. Ernsthafter Main Eventer? Lebende Legende?
Luna: „Hm. Jemand anderem würde es gut bekommen seine Leistungen als Lehrer zu ehren und selbst nicht weiter zu verlieren aber naja.“
Hm.
Diesmal ist es Luna, die die Initiative ergreift, und sie geht mit Breads in einen Lock-Up. Dieses Mal jedoch lässt sie keinen "Test of Strength" zu, sondern windet sich sogleich heraus, zeigt, dass sie im Grappling durchaus bewandert ist, und nimmt Breads in einen Headlock.
Luna:
„Wie war das? Hast du Silas nicht genauso einfache Aufgaben
gestellt, als ihr gekämpft habt?“
Der Kanadier setzt einen platzierten Ellbogen-Schlag in die Rippen von Rosario, die ihren Griff lösen muss. Breads setzt sofort mit einem eigenen Side Headlock nach, als ob sein Ego es nicht zulasse, ihr NICHT zu zeigen, dass er das besser könne.
Robert Breads: "Ich habe nicht gecheatet. Es war bloß Scarecrow."
Die – in Breads´ Verteidigung nicht ganz eindeutigen - Bilder der letzten Show suggerieren etwas anderes. Geschickt wendet Luna den eigenen Körper, während sie Breads bei den Handgelenken packt, und dreht sich aus dem Side Headlock heraus, in einen Hammerlock.
Luna: „Hab ich irgendwie anders gehört.“
Wieder vergilt Breads gleiches mit gleichem, kann aus dem Hammerlock herauswinden und seinen eigenen ansetzen.
Robert Breads: "Niemand interessiert sich für die Meinung von unwürdigen Verlieren. Von Scarecrow."
Er zieht noch einmal an.
Robert Breads: "Von deinen Brüdern."
Der Kanadier beugt den Kopf leicht vor, um direkt in ihr Ohr zu sprechen.
Robert Breads: "Von dir."
Kompromisslos nutzt Luna Breads' Tendenz zum unnötigen Arschloch-tum und lässt den eigenen Kopf nach hinten schnellen. Ihr Schädel kracht gegen Breads' Kinn, und mit einem Jaulen lässt "Canada's Own" los. Luna sprintet sogleich nach vorn, springt auf das zweite Ringseil und zeigt einen blitzsauberen Springboard Moonsault, der den Zuschauern ein "Ooooh!" entlockt.
Mit einem wütenden Funkeln im Blick holt Breads Rosario aus der Luft, indem er einen Schritt zur Seite macht und das Bein hochschnellen lässt. Rosario, kopfüber in der Luft hängend, bekommt einen astreinen Tritt in den Magen ab. Ein lautes Keuchen, dann klatscht sie auf die Matte, bleibt gekrümmt vor Breads liegen. Der alte Mann reibt sich missmutig das eigene Kinn.
Robert Breads: "Besser als die Performance Center Versager, so viel gestehe ich dir zu."
Ächzend
stemmt sich Rosario auf alle viere. Ein „Auf die Beine
kommen“ das Breads in einem echten Match wohl nicht so
zulassen würde. Robert Breads: "Richte Drake aus..."
Luna: „… kannst du ihm in zwei Woc...“ Robert Breads: "...dass er sich Zane Levy bitte sparen soll."
Respektlos und mit gedehnter Stimme übergeht Breads Luna's Kommentar völlig. Er hat seine Ansichten, und von denen weicht er nicht ab. Luna Rosario in seinem Kopf, seiner Erinnerung - Ein Schatten. Ein Beiwerk. Nicht mehr als Deko für Drake Vaughn. - ist für ihn die Luna Rosario der Realität. Das war schon immer so. Früher war das kein Problem. Robert Breads kickte und beleidigte sich die Realität zurecht, und die GFCW beugte sich widerwillig, aber chancenlos den Launen seines spöttischen Gottes. Luna: „Oh wirst du dich freuen, wenn du bei War Evening bist.“ Mittlerweile ist Robert Breads schmerzhaft menschlich geworden. Das weiß auch Luna Rosario, die in eine GFCW kam, in der Breads entweder Mythos oder Wrestler, aber niemals ihr unangefochtener Dominus war.
Zwei Menschen in zwei verschiedenen Realitäten.
Robert Breads: "Ich befürchte, man sieht sich, Sammy. Es war mir keine Freude."
Der Kanadier verlässt den Ring, tritt auf den Apron und stapft die Trittleiter herunter.
Robert Breads: "Versuch, nicht der nächste Scarecrow zu werden. Einer von denen ist schlimm genug."
Ein
wenig keuchend steht Luna im Ring, noch immer Wut in den Augen,
die Hände aber ebenso fertig mit heute wie Robert in die
Hüften gestützt.
Nur gute Stimmung, das will bei bei Dynamite trotz allem nicht aufkommen. Er trommelt auf den Rand seines Glases, er putzt sich die Nase, er steckt das Tuch wieder weg, nimmt einen hastigen Schluck Wein – alles Zeichen von Anspannung. Nur der Blick auf die Uhr am Handgelenk, den hat er bisher nicht unternommen. Vielleicht auch, um die restlichen Anwesenden nicht auch noch nervös zu machen. Caracal Matthews und Viggo sitzen, ohne Wein und mit verkniffenen Gesichtern, auf den Lobbysesseln und sind im leisen Gespräch versunken. Ihre Anwesenheit, das weiß Dynamite, wird die bevorstehende Verhandlung mit Darragh Switzenberg und seinem Anwalt Mark Jilley nicht entspannen, im Gegenteil. Vor allem Viggos Dasein ist eine Extraportion Schießpulver. Aber im Gespräch wird es um Belange gehen, die ihre eigene Situation angehen und als fairer Chef konnte er nicht guten Gewissens ihren Wunsch abschlagen, dabei sein zu können. Wenn es um die Zukunft des Intercontinental Titles geht.
Darragh Switzenberg: „Oh, wird sind doch nicht zu spät, hoffe ich. Wartet ihr schon…lange?“
Es ist die süffisante Sanftheit in Switzenbergs Stimme, untermalt mit dem höhnischen Blick und gewürzt mit einer saftigen viertelstündigen Verspätung, die Dynamites Hand zur Faust werden lässt. Doch da sie in der Jackentasche ruht, kann er sich das erlauben. Dynamite setzt sein freundlichstes Grinsen auf, nickt dem ungeliebten Ex-Champion und potentiellen Kläger zu. Als Anwalt Mark Jilley hinter seinem Mandanten auftaucht, schüttelt der Präsident ihm die Hand. Freundlichkeit ist ein guter Anfang für ein Gespräch, auch unter Feinden. Switzenberg hingegen lässt seine Hände demonstrativ in die Hosentasche gleiten.
Darragh Switzenberg: „Ach, die auch da?“
Beiläufig nickt der Hollywood-Star in Richtung Viggo und Matthews. Das Duo funkelt den Mann an, dessen Klage ihren Traum eines Title Night-Matches gegeneinander ins Wanken bringt.
Darragh Switzenberg: „Soll das Personal euch was zum Ausmalen bringen, während die Männer verhandeln?“
Matthews springt auf. Nur durch Viggos Hand an seinem Ärmel wird er davon abgehalten. Er atmet tief durch und setzt sich wieder. Unterdessen stellt sich Dynamite an den Tisch, zieht höflich für Switzenberg und Jilley einen Sessel zurück.
Dynamite: „Bitte, setzen wir uns doch.“
Genug gespielt, auch für Darragh Switzenberg. Erstaunlicherweise ohne weitere Provokation nimmt er am Tisch platz. Jilley setzt sich neben ihn, Matthews und Viggo ziehen ihre Sessel näher ran. Als dann Dynamite am Tischende Platz nimmt, sieht das hier wirklich nach Verhandlung aus. Wenn auch keine Gerichtsverhandlung, denn genau das soll schließlich vermieden werden. Ein Abkommen, eine außergerichtliche Lösung, das muss es sein.
Dynamite: „Also denn, ich denke wir wissen alle, was auf dem Spiel steht. Im Interesse beider Parteien sollte es möglich sein, dass sich unsere Forderungen in der Mitte treffen.“
Plötzlich lacht Switzenberg. Nicht leise und verschmitzt. Sondern vollmundig und laut. Unangemessen laut sogar, die anderen Köpfe in der Lobby drehen sich zu den Verhandlern. Dynamite, Viggo und Caracal schauen den Kanadier irritiert an, während dieser sich eine Träne aus dem Auge wischt. Er klopft Jilley auf die Schulter.
Darragh Switzenberg: „Siehst du, ich habe doch gesagt, der Kerl ist lustig. Ein Comedian.“
Selbst Jilley blickt angesichts der Respektlosigkeit seines Mandanten schweigend drein. Beschämt gar. Aber Dynamite beherrscht sich. Er tippt mit dem Kugelschreiber auf die Tischplatte, einmal, zweimal, dreimal. Dann atmet er tief durch.
Dynamite: „Würde man mir den Witz bitte erklären? Ich fürchte, ich habe ihn nicht ganz verstanden.“
Switzenberg hört auf zu lachen und beugt sich vor.
Darragh Switzenberg: „Der Witz ist, Claude, dass du sagtest, wir würden uns in der Mitte treffen. Das würde ja voraussetzen, wir würden aus freien Stücken von einer berechtigten Wiedergutmachung abweichen. Diese Unverfrorenheit, das ist, was mich amüsiert.“
Der Präsident zieht die Augenbrauen zusammen. Von einer „Verhandlung“ hat er sich mehr erhofft. Zumindest den Versuch beider Seiten, zu einer Einigung zu kommen.
Dynamite: „Aber nun, wo wir zumindest an einem Tisch sitzen, sollten wir zumindest miteinander sprechen.“ Darragh Switzenberg: „Natürlich.“
Und dann wirft der Ex-Champion mit solcher Wucht ein Stück Papier auf die Tischplatte, dass es klatscht. Switzenberg springt auf, schiebt den Stuhl zurück und läuft zum Fenster. Betrachtet mit dem Rücken zu Dynamite stehend die Weser.
Dynamite: „Was ist das?“
Alle starren auf das dicke, aufgerollte Papier, welches Switzenberg auf den Tisch geklatscht hat. Es liegt da wie das letzte Stück Essen auf einem Büffet, das sich niemand zu nehmen traut. Jilley räuspert sich.
Mark Jilley: „Die Forderungen meines Mandanten.“
Vorsichtig, als wäre es giftig, angelt Dye nach dem Papier und beginnt, es aufzurollen. Es ist von oben bis unten vollgeschrieben. In Großbuchstaben.
Darragh Switzenberg: „Erfüll diese Forderungen und ich verzichte im Sinne deiner Liga auf meinen gerechten Anspruch, den Intercontinental Title einzuklagen, den ich aufgrund eines illegalen Kampfes verloren habe.“ Viggo: „Du hast verloren, finde dich damit ab.“
Der Präsident legt dem aufgesprungenen Engländer eine Hand auf die Schulter. Beinahe väterlich.
Dynamite: „Viggo, bitte.“
Mit einem Knurren setzt sich Viggo wieder hin. Caracal redet beruhigend auf ihn ein, während Dynamite den Fokus zurück auf das Schreiben lenkt und es überfliegt. Er räuspert sich und beginnt mit deutlicher Stimme, die durchnummerierten Forderungen vorzulesen.
+ + + Bedingung 1: Viggos Sieg über Darragh Switzenberg darf von sämtlichen Angestellten der GFCW, inklusive des Präsidenten Claude Booker, sowie von sämtlichen offiziellen Organen der GFCW (Magazin, Social Media) fortan nur dann als Sieg oder Titelgewinn bezeichnet werden, wenn dem ein einordnendes Adjektiv wie „illegal“ oder „illegitim“ vorangestellt ist. Jeder Verstoß ist mit einer Geldstrafe zu ahnden. Bedingung 2: Darragh Switzenberg hat vollständige kreative Kontrolle über alle Produkte, die von der GFCW über ihn produziert werden (Fanartikel). Zudem hat Darragh Switzenberg ein vollständiges redaktionelles Änderungsrecht bei allen Artikeln, die im GFCW-Magazin oder Social Media über ihn veröffentlicht werden. Darragh Switzenberg darf allein und Angabe von Gründen entscheiden, ob und welche Produkte über ihn vom Markt genommen werden. Bedingung 3: Darragh Switzenberg ist fortan dazu berechtigt, angemessene Vertreter und Repräsentanten im Falle einer unabdingbaren Abwesenheit zu benennen, selbst dann, wenn diese nicht Teil des GFCW Rosters sind (so genannte „Pigster-Klausel“). Darragh Switzenberg hat das Recht, eigene Personen mit einem GFCW-Standardvertrag auszustatten, damit sie ihm assistieren. Bedingung 4: Darragh Switzenberg muss bei Auszeiten keine Gründe benennen, sofern er dies nicht für erforderlich hält. Die GFCW verzichtet im Falle einer Auszeit darauf, Darragh Switzenberg für Auftritte unter Druck zu setzen. Jeder Verstoß ist mit zusätzlichen Urlaubstagen an Darragh Switzenberg auszugleichen. Bedingung 5: Darragh Switzenberg besitzt ein Veto-Recht bei allen Fragen, die von den Interviewerin Mac Müll und Tammy im Rahmen von War Evening an ihn gestellt werden. Um unangemessene Fragen zu verhindern, haben sowohl Mac Müll als auch Tammy sämtliche Interviewfragen vor Showbeginn an Darragh Switzenberg zu senden, damit dieser gegebenenfalls Änderungen vornehmen kann. Jeder Verstoß ist mit einer von Darragh Switzenberg gewählten Strafe zu ahnden. Bedingung 6: Um die Marke Darragh Switzenberg nicht durch unbedachte Aussagen zu verletzen, erklären sich die Kommentatoren Pete und Sven damit einverstanden, ausschließlich positive Äußerungen über Darragh Switzenberg zu tätigen. Jeder Verstoß ist mit einer von Darragh Switzenberg gewählten Strafe zu ahnden. Bedingung 7: In Anbetracht von Darragh Switzenbergs hervorragenden Leistungen erklärt sich Claude Booker dazu bereit, Darragh Switzenberg fortan nur noch mit dem Beinamen „Der hervorragende GFCW-Wrestler“ zu benennen. Jeder Verstoß ist mit einer öffentlichen Entschuldigung zu ahnden. + + +
Langsam, ganz langsam, senkt Dynamite die Papierrolle. Drei Augenpaare schauen ihm gespannt dabei zu. Was er jetzt macht. Nur Switzenberg blickt teilnahmslos aus dem Fenster, provokativ mit dem Rücken zu Dynamite.
Darragh Switzenberg: „Und?“
Schweres Atmen bei Dynamite. Er verharrt in seiner Position. Starrt auf das Blatt vor ihm. Und starren ist wirklich der passende Ausdruck. Seine Augen sind auf die sieben Forderungen festgebohrt.
Dynamite: „Diese Liga, mein Lebenswerk…“
Er greift nach dem Papier.
Dynamite: „…ist nicht erpressbar.“
Es geht ein Ruck durch seinen Körper. Das Papier gleitet in seine Hand. Dann geht es schnell. Er knüllt es zusammen. Wirft das Papierknäuel zu Boden.
Dynamite: „Ich habe es dir schon mehrmals gesagt und wiederhole es noch einmal: Diese Welt dreht sich nicht um dich, Darragh Switzenberg. Ich werde deine lächerlichen Forderungen nicht erfüllen. Und weißt du warum?“
Langsam, mit höhnischem, aber nicht uninteressiertem Ausdruck, dreht sich der Hollywood-Star zu seinem nominellen Chef um.
Dynamite: „Weil diese Liga dich nicht braucht. Ich lasse mich nicht erpressen. Das Einzige, worüber wir noch verhandeln brauchen…“
Er macht einen Schritt auf den Ex-Champion zu.
Dynamite: „…ist deine Vertragsauflösung.“
Hat er ihn damit wirklich erwischt? Es scheint so. Switzenberg steht da…und ihm fällt keine Widerrede ein. Er starrt Dynamite an. In seinem Augen zuckt es. Switzenberg hat hoch gepokert, nun dreht er den Kopf langsam Mark Jilley. Doch auch der hat keine Antwort für seinen unverschämt aufgetretenen Mandanten. Jilley hebt entschuldigend die Hände. So hoch gepokert, dass Dynamite ihn nun rauswerfen will. Das läuft nicht in die geplante Richtung.
Viggo: „Wartet!“
Nun kann Matthews ihn nicht mehr zurückhalten. Viggo springt auf. Er läuft um den Tisch herum, bis er zwischen Darragh und Dynamite steht. Wirft beiden Blicke zu. Der, der in Richtung Switzenberg geht, ist hasserfüllt. Jener in Richtung Dynamite flehend.
Viggo: „Wenn du ihn entlässt, wird er vor Gericht gehen.“ Mark Jilley: „Korrekt.“ Viggo: „Was ist dann mit meinem Titel? Du hast gehört, was uns droht. Er wird auf Jahre hinaus blockiert werden. Bis die Verhandlung abgeschlossen ist. Das…das können wir doch nicht machen. Ich bin Champion und darf ihn nicht verteidigen?“
Dynamite seufzt, lässt die Schultern fallen – aber schüttelt dann bestimmt dem Kopf.
Dynamite: „Dann ist das so. Der Intercontinental Title ist ein Herzstück dieser Liga. Aber wenn die Wahl habe, mich erpressen zu lassen, meine Liga lächerlich zu machen, oder einen Titel aufzugeben, um die Integrität zu retten…dann entscheide ich mich für den Titel. Opfere ihn. Es tut mir Leid, Viggo.“
Er tätschelt seinem Noch-Champion entschuldigend die Hand.
Dynamite: „Wir werden etwas anderes für dich finden.“ Viggo: „Das ist…“
Ihm fällt kein Wort ein. Stattdessen nimmt Viggo die Hände vors Gesicht und brüllt. Schreit die Wut heraus. Monatelang ist er diesem Titel nachgejagt, ist in Asks Pfad gewandert…und so verliert er nun den Titel.
Viggo: „Nein.“ Dynamite: „Es gibt keine Alternative.“ Viggo: „Oh, doch. Die gibt es.“
Erst einmal muss Viggo die Gedanken sammeln, die in seinem Inneren wie ein Hurrikan toben. Er rauft sich die Haare. Wischt sich durch das Gesicht. Dann atmet er durch. Schickt einen Blick in Richtung Switzenberg, der die Contenance wiedergefunden hat und arrogant wie eh und je am Fenster lehnt.
Viggo: „Diese Forderungen an Dynamite mögen lustig für dich sein, Darragh. Ein halber Scherz, den du Dynamite hinwirfst, um dich zu rächen. Aber ich weiß etwas, was für dich ganz und gar nicht lustig ist.“
Während Darragh belustigt über dieses Vorpreschen die Augenbrauen hochzieht, geht Viggo zu seinem Platz zurück. Greift in seine mitgebrachte Tasche und zieht den Titelgürtel hervor. Legt ihn sich über die Schulter. Er geht zu Switzenberg zurück, so dass dieser direkt auf die Platte blicken muss.
Viggo: „Es muss dich schmerzen, mich mit diesem Titel zu sehen. Irgendwo hinter deinem eiskalten Scheißegal-Blick, da regt es dich grad richtig auf, dass ich Champion bin. Diese ganze Chose, die ziehst du ab, weil du dich nicht damit abfinden kannst, dass du dein Spielzeug verloren hast. Weil ich es jetzt habe. Aber wenn du es haben willst, dann hole es dir. Ich mache dir einen Vorschlag. Du gegen mich bei Title Night. Um den Titel. Und die ganzen albernen Forderungen und Klageandrohungen lassen wir stecken.“ Darragh Switzenberg: „Nein. Warum soll ich um einen Titel kämpfen, der mir sowieso zusteht? Gib‘ ihn mir zurück und ich verzichte auf eine Klage. Das ist der Deal, den wir vor zwei Wochen angeboten haben und der abgelehnt wurde. Und nun soll ich dir entgegenkommen und sogar darum kämpfen. Wenn deine Beteiligung an dieser Verhandlung so alberne Beiträge sind, hätte ich dir lieber Malsachen holen lassen sollen.“
Viggo nimmt den Titel von der Schulter in die Hand. Macht noch einen Schritt vor. Bis er direkt vor Switzenberg steht. Er blickt zu dem Mann hoch, der gute zwanzig Zentimeter größer ist. Darragh zuckt mit dem Brustmuskel, um Viggo zurückzustoßen. Aber der Engländer steht starr wie ein Baum. Er überlegt.
Viggo: „Dann kämpfen wir um mehr.“ Darragh Switzenberg: „Um mehr? Du hast mir nichts anzubieten. Du bist eine Schlange, ein Verräter. Du hast nichts, was ich will.“ Viggo: „Ich nicht, nein.“
Der Mann aus London lässt seinen Rivalen stehen und geht ein Stück durch die Hotellobby. Er beugt sich herunter, irritiert schauen Dynamite, Matthews und Jilley dabei zu. Was Viggo vom Boden aufhebt, ist die Papierkugel, die Dynamite aus Switzenbergs Forderung geknäult hat. Nun hält Viggo die Kugel Dynamite hin.
Viggo: „Aber die GFCW hat.“
Er beginnt die Liste mit den Forderungen langsam wieder aufzurollen und gibt sich in die Hände Dynamites, der seinen Champion irritiert anschaut.
Viggo: „Dynamite. Du magst meine Idee für verrückt halten. Aber bitte, lass‘ mich das Schwert der GFCW sein, welches diesen Idioten zurück nach Hollywood jagt. Sag einfach „Ja“ zu dem, was ich jetzt vorschlage.“
Er wendet sich wieder zu Switzenberg.
Viggo: „Ich schlage vor, wir kämpfen um alles oder nichts. Wenn du gewinnst, bekommst du nicht nur den Titel…sondern wir werden deine Forderungen erfüllen.“
Unerwartet, aber zufrieden. So ist Switzenbergs Gemütszustand. Er zieht die Augenbrauen hoch. Aber da kommt noch mehr.
Viggo: „Doch wenn ich gewinne, lässt du alle Ansprüche auf diesen Titel fallen. Und alle Forderungen. Alles oder nichts.“ Dynamite: „Weißt du, was du aufs Spiel setzt, Viggo. Für MEINE Liga? Wir machen uns lächerlich, wenn er gewinnt.“
Nun ist es Viggo, der seinem Chef die Hand auf die Schulter legt. Er blickt ihm lange in die Augen.
Viggo: „Ich werde nicht verlieren, Chef. Ich…“
Sein Blick ist überzeugt.
Viggo: „…verspreche es dir.“
Als sich der Engländer umdreht, da sieht er plötzlich die ausgestreckte Hand Switzenbergs vor sich. Mit dem Blick folgt er ihr den Arm entlang, dann über die Schulter. Und landet schließlich in einem ungewohnt ernsten Gesicht.
Darragh Switzenberg: „Abgemacht. Wenn ich gewinne, erfüllt mir die GFCW alle meine Forderungen und ich bekomme den Titel. Wenn du gewinnst, Schlange, werde ich nie mehr den Intercontinental Title zurückfordern und auf eine Klage verzichten.“
Darf er einschlagen? Hilfesuchend blickt Viggo zu Dynamite.
Und der überlegt. Seufzt. Und nickt. Dynamite: „Mach es.“
Ein Handschlag besiegelt es. Viggo und Switzenberg stehen da und starren sich in die Augen. Sie werden bei Title Night um Alles oder Nichts kämpfen. … … …
Das Geräusch sich schnell entfernender Schritte zerreißt die Szenerie. Caracal Matthews läuft davon.
Caracal Matthews: „Natürlich. Macht eure Pläne doch einfach ohne mich. Ich bin ohnehin nur die Witzfigur. Meine Ansprüche sind…“
Der Influencer blickt aus der Entfernung zwischen Viggo und Dynamite hin und her.
Caracal Matthews: „…nichts wert. Ich kann ja einfach einen Stream machen, statt bei Title Night zu wrestlen. Das muss einen wie mich doch genauso glücklich machen, was? Ich bin ja nicht einmal ein richtiger Wrestler.“
Er dreht sich um und stapft davon. Eine Tür wird zugeschlagen.
Caracal Matthews: „Danke für diesen Realitätscheck.“
… … … Viggo blickt dem Mann, den er vor zwei Wochen noch ein Title Night-Match versprochen hat, stumm hinterher. Will etwas sagen, doch ihm kommt nichts über die Lippen. Und dann ist es zu spät, Caracal ist verschwunden. Switzenbergs Lachen ist zu hören.
Darragh Switzenberg: „Mach‘ dir nichts draus. Du hast Besseres zu tun, Schlange.“
Seit der letzten Show haben wir nicht mehr von ihm gehört, doch er lässt es sich nicht nehmen, sich vor Title Night, der größten Show des Jahres, noch einmal zu melden: GFCW World Champion Aiden Rotari ist hier. Die Stadthalle in Bremen ist alles andere als begeistert von diesem Auftritt des amtierenden höchsten Würdenträgers der Promotion aus Dortmund, ist er doch nicht bloß unbeliebt, sondern auch noch der letzte Stolperstein für Ask Skógur auf dem Weg zu seinem großen Ziel. Wobei sich noch zeigen muss, wo Rotari auf der Skala zwischen "Stolperstein" und "unüberwindbares Hindernis" liegt. Die GFCW-Galaxie hofft auf Ersteres. Rotari ist von Letzterem überzeugt. Und so verschlagen und wenig vertrauenswürdig er auch sein mag, Aiden hat in diesem Jahr die Zukunft recht gut vorhersagen können. Der Champion tritt auf die Stage, den goldenen Gürtel eng und beinahe krampfhaft an den eigenen Oberkörper gepresst, die bodenlos wirkenden Augen lugen unter dem schulterlangen schwarzen Haar hervor und sondieren das weite Rund in Bremen. Ihm schlägt nichts als Antipathie entgegen. Lediglich die Intensität variiert von Zuschauer zu Zuschauer. Rotari macht sich nicht einmal die Mühe, den Weg bis zum Ring anzutreten - er verweilt einfach auf der Stage, oberhalb der Rampe. Er geht nicht zu dem Spot in der Halle, der ihn buchstäblich in den Mittelpunkt stellt, sodass jeder ihn gut sehen kann. Stattdessen zwingt er einen Großteil der Leute, Hälse zu ränken oder zu verdrehen, um ihn gut sehen zu können.
Aiden Rotari: "Hallo."
Selbstverständlich hat der Titelträger ein Mikrofon dabei. Seine Stimme ist kalt genug als dass es beinahe verwunderlich ist dass er keine Eiskristalle spuckt.
Aiden Rotari: "Ich bin hier, um über Ask Skógur zu sprechen."
Jubelrufe bei diesem Namen, die Aiden bewusst völlig ignoriert. Wenn jemand nicht hört, was er zu sagen hat, weil er meint, Ask zujubeln zu müssen, ist das die Schuld der Zuschauer, nicht von Rotari.
Aiden Rotari: "Wie auch ihr habe ich sein Video gesehen."
Sicherlich hat Aiden sehr genau hingehört und hingeschaut als Ask sich mittels eines Pre-Tape zu Wort gemeldet hatte. Seine Stimmlage verrät keine eindeutige emotionale Regung, in keine Richtung, als er auf das Video zu sprechen kommt. Es gilt also weiter zuzuhören.
Aiden Rotari: "Eine Menge Reflektion über die Vergangenheit. Rivalen. Mentoren. Das, was Freunden in der GFCW am Nähesten kommt. Viele Fragen, die er sich noch heute stellt."
Der US-Amerikaner räuspert sich, während er mit einem Rollen der Schulter die Position des großen goldenen Gürtels, um den es zwischen Ask und ihm geht, adjustiert. Als er fortfährt, hat er seiner Stimme einen belegten Tonfall gegeben, um zu signalisieren, dass er Skógur zitiert oder zumindest paraphrasiert. Es geling ihm nicht vollends, die Herablassung aus seinem Tonfall zu verbannen.
Aiden Rotari: "Wo wäre ich heute? Wäre ich World Champion? Wäre ich der Platzhirsch? Hätte ich meine Menschlichkeit verloren? Wäre ich inzwischen kaputt? Wäre ich..."
Mit einer spöttischen Verachtung, als fände er den Gedanken vollkommen absurd, spuckt Rotari das letzte Wort aus.
Aiden Rotari: "...glücklich?"
Eine kurze Pause seitens des Champions, der sich ein kaum wahrnehmbares Kopfschüttel nicht verkneifen kann.
Aiden Rotari: "Sich noch immer mit solchen hypothethischen Szenarien zu beschäftigen statt seinen vollen Fokus auf das zu richten, was zählt, zeugt von seiner mangelnden Eignung als höchster Champion der wichtigsten Promotion des Landes."
Eine Ansicht, die Rotari vermutlich relativ exklusiv vertritt. Allerdings hat er eben auch den World Title - und deshalb eine gewisse Deutungshoheit in Fragen dieser Art.
Aiden Rotari: "Vor zwei Wochen wollte Ask Skógur irgendjemandem irgendetwas beweisen."
Wir erinnern uns an die Konfrontation im Ring - die "Nicht-Attacke", wenn man so will. Rotari kneift die Augen leicht zusammen, nur für einen Augenblick, leicht zu übersehen wenn man nicht genau aufpasst.
Aiden Rotari: "Er will noch immer irgendeinen Punkt machen. Er will als Inspiration herhalten. Er will seine Geschichte rund machen. Er will seinem Leiden rückblickend irgendeine Bedeutung geben. Er will zeigen dass er seine Lektionen gelernt und die richtigen Schlüsse gezogen hat. Ich will einfach nur gewinnen."
Was Rotari damit andeuten will: Ist Ask Skógur vielleicht ein wenig... abgelenkt? Es wird oft davon gesprochen, dass einen Titel zu gewinnen mehr bedeutet als "nur" einen Platz in einer Historie, als das bloße Erhalten eines metallischen Symbols des Erfolges. Es geht auch um die Geschichte dahinter, die Moral des Champion-Daseins, was es bedeutet zu kämpfen... ...es sei denn, man ist Aiden Rotari. Dann kann man es als mangelnden Fokus auslegen, sich über irgendetwas Gedanken zu machen, das nicht der Sieg im nächsten Titelmatch ist.
Aiden Rotari: "Er will ein Vorbild sein. Er will ein Held sein. Er will ein Mahnmal sein. Er will eine Art Ideal sein. Er will glücklich sein. Ich will Champion sein."
An Rotari ist wahrlich kein Philosoph verloren gegangen.
Aiden Rotari: "Was auch immer für eine tiefgreifend-moralische Frage durch die Nicht-Aktionen von Ask Skógur beantwortet wurde macht wohl kaum die verstrichene Chance wett, sich einen Vorteil für Title Night zu sichern."
Selbstverständlich ist das die Art und Weise, wie Rotari es betrachtet - hätte Ask seinen Move gegen Aiden durchgezogen, hätte ihn das potenziell für ihr kommendes Match geschwächt. Rotari hätte das ohne zu Zögern getan, schlicht und ergreifend, weil das seine Siegchancen für das Titelmatch erhöht. Die menschgewordene, weitgehend von den Lasten der Ethik befreite Verkörperung eines rücksichtslosen und selbstsüchtigen Pragmatismus, Aiden Rotari.
Bedeutet seine Ruhe und der mangelnde Aktionismus seinerseits also, dass sein Plan für Title Night bereits als sicher genug erachtet wird, um sich keine Sorgen mehr zu machen? Man kann mit Sicherheit davon ausgehen, das alles, was er hier gerade tut, Teil von Rotari's Überlegungen ist. Sprechen hier Arroganz und die Anzeichen von Größenwahn aus Rotari's Verhalten oder ist das bedingungslose Vertrauen in den eigenen Weg gerechtfertigt?
Aiden Rotari: "Für meinen Herausforderer ist dieses Match jenes, dieses und solches. Doch zu keinem Zeitpunkt scheint es so, als stünde der Fakt, dass es dabei um den Sieg in einem sportlichen Wettkampf mit festgelegten Regeln geht, an erster Stelle. Täte es das, würde er tun, was nötig ist, und nicht das, was richtig ist. Für Ask Skógur scheint dieses Titelmatch thematisch mit einer Menge Dingen zu tun zu haben, allerdings kaum mit dem GFCW World Title. Ein solcher Mann kann mich nicht besiegen."
Die Kamera hat Aiden Rotari inzwischen komplett in den Fokus genommen. Sie rückt immer näher an den World Champion, auf der Stage an, der von dort aus die Halle und alle Fans darin, die ihm hörbar wissen lassen, was sie von ihm halten, beobachten kann. Es wird nun immer weiter herangezoomt und nähergekommen, bis Aiden vollends das Bild der Kamera erfüllt. Quasi eine Naheinstellung des World Champions… … bis er auf einmal nach vorn klappt. Und nicht nur knapp, man kann aus dieser Perspektive erkennen, wie Aiden mit voller Kraft einen Tritt gegen den Hinterkopf einstecken muss. Und manch einer weiß vielleicht schon, was das bedeutet…
TIMBEEEER
ASK SKÓGUR ist da und scheint sich das Gerede von Aiden Rotari nicht länger anhören zu wollen! Mit seinem Bicycle Kick gegen den Hinterkopf hat er den Champion direkt gut und kalt erwischt. Sofort geht er zu Boden, während der Gürtel etwas herunterrutscht, ohne, dass sich Rotari von ihm lösen kann oder lösen will.
Pete: „ASK IST DA!“ Sven: „Okay… damit hätte ich, zugegebenermaßen, nicht gerechnet.“
Aber Aiden Rotari wäre nicht der wichtigste Champion der Liga, wenn ihn ein solcher – zugegeben ziemlich harter und effektiver – Tritt direkt ausknocken würde. Während Ask die Energie, die ihm die Fans nun zukommen lässt, auf der Stage erst einmal aufsaugt, rappelt sich Aiden bereits wieder stolpernd auf und rettet sich an eine der Barrikaden. Nicht, dass diese wirklich Schutz vor Ask bieten würde. Ask hat es selbst gesagt und wir wissen, dass Aiden das laut eigener Aussage sicher gehört hat – manchmal muss man wohl doch das Tier in sich herauslassen und dieses „manchmal“ ist jetzt. Ask stürmt sofort auf Aiden zu um ihn direkt weiter anzugreifen. Es folgt eine Schlagsalve von immenser Geschwindigkeit, gegen die der Champion kaum etwas ausrichten kann. Abgerundet wird diese durch einen ANTLER SLASH (Bionic Elbow). Aiden scheint noch immer perplex davon, dass Ask ihn hier so kalt überrascht hat, denn so wirklich Gegenwehr kann er noch nicht anbringen. Die Hände von seinem Titel lässt er allerdings nicht. Diesen hält er noch immer fest an seinen Körper gepresst, als Asks seine pure WUT an ihm auslässt und zwar so kontrolliert wie man das eben machen kann. Ask greift sich Aiden und schleudert ihn nun einmal quer herüber, zur Barrikade auf der anderen Seite. Und dort wiederholt sich die Schlagserie. Die Fans in der gesamten Halle scheinen viel Spaß damit zu haben und jede einzelne Sekunde zu genießen, in der Ask hier seinen Frust an Aiden auslässt. Die „Antwort auf die tiefgreifend-moralische Frage durch die Nicht-Aktion von Ask“ aus der letzten Show scheinen die „verstrichene Chance sich einen Vorteil für Title Night zu verschaffen“ nicht wettzumachen – diese definitive Aktion jetzt allerdings schon. Ask kloppt weiter auf Aiden ein, stößt und rammt diesen von Barrikade zu Barrikade, bis er schließlich an einer davon halt macht um Aiden noch mal eine lange Serie an Schlägen zu verpassen. Die Fans zählen lautstark mit und freuen sich von Schlag zu Schlag mehr. … bis Ask sich für einen Moment zu sehr in der Anerkennung der Fans suhlt. Aiden schnappt blitzschnell, vermutlich aus einer Verzweiflung heraus, nach Asks Kopf um diesen zu sich heranzuziehen und auf den Gürtel, den er mit dem anderen Arm noch immer fest umklammert, zu schlagen! Und damit gerät Ask tatsächlich selbst kurz ins Taumeln.
Sven: „HA! Aiden kann sich von seinem Titelgürtel nicht lösen. Und nicht nur, weil dieser das Wichtigste für ihn ist, nein auch, weil er diesen als Waffe nutzen kann!“
Und nun legt Aiden den Gürtel tatsächlich kurz ab, um selbst auf Ask loszugehen. Mit einigen Schlägen kann er da auch gut Schaden ansetzen, allerdings ist Ask zu energiegeladen und zu WÜTEND, als, dass er Aiden hier lange die Möglichkeit gibt Gegenwehr aufzufahren. Es entwickelt sich aus diesem einseitigen Angriff von Ask nun also ein Schlagduell. Beide schleudern einander gegen alles, was sie finden, über die Ringtreppe, gegen den Ringpfosten, sie erreichen sogar das Kommentatorenpult. Ask schmettert Aiden darauf, klettert selbst hinzu um die nächste Schlagserie folgen zu lassen. Aiden schafft es nach etlichen Schlägen sich hinauszuwieseln und einige Schritte an Abstand zu gewinnen. Und dabei wird klar – dem wird es jetzt hier zu heiß, er will nicht zulassen, dass Ask einen Vorteil für Title Night bekommt und er dadurch einen Nachteil. Aiden läuft weg… … aber er scheint abermals zu unterschätzen, wie wichtig diese ganze Sache für Ask ist. Der schnellt sofort auf, springt fast schon auf den Turnbuckle und rennt darauf los, dass er von dort auf Aiden angesprungen kommen kann! In einer Art Crossbody/Thesz Press bringt er Aiden wieder zu Boden und wieder prügelt er regelrecht auf ihn ein.
Die GFCW-Galaxy tobt bei diesem Vorgeschmack, was uns bei Title Night erwarten wird, lautstark auf.
Pete: „Man merkt inzwischen richtig, wie persönlich es zwischen diesen Beiden geworden ist. Alles begann mit der simplen Ansetzung dieses Matches, nachdem Ask Skógur Robert Breads besiegt hat, doch jetzt, geht es hier um so viel mehr. Es geht um Asks Identität, um Aidens Wahn mit dem GFCW-Title und um die älteste Schlacht aller Zeiten: um Gut gegen Böse.“ Sven: „Es mag hier deutlich besser für Ask aussehen, doch wie auch immer das hier jetzt ausgehen mag, bei Title Night wird Aiden Rotari alle Geschütze auffahren, die er hat. Und nach dem heutigen Tag sollte er verstanden haben, dass man Ask Skógur definitiv nicht unterschätzen darf.“
Ask lässt abermals von Aiden ab. Man sieht ihm, wie auch Aiden, mittlerweile deutlich an, dass dieser Kampf Beide mitnimmt. Asks Haare wirken zunehmend verstrubelt, er ist leicht außer Puste und man sieht Schrammen und Kratzer am ganzen Körper. All das aber noch deutlich mehr bei Aiden Rotari, dem, wie so oft, ein kleiner, kurzer Moment wie dieser ausreicht um das Ruder wieder herumzureißen. ERNEUTER SCHLAG mit dem GÜRTEL! Aiden hat den kurzen Moment der Pause genutzt, seinen Gürtel gegriffen, da die Beiden ungefähr wieder da angekommen sind, nachdem sie sich einmal um den Ring geprügelt haben, wo alles losging und er kann Ask tatsächlich damit niederstrecken! Ask geht zu Boden und eigentlich wäre das die optimale Chance für Aiden jetzt wirklich abzuhauen, dann hätte Ask keinen Vorteil… allerdings… könnte er den Spieß auch einfach herumdrehen… und sich selbst einen Vorteil verschaffen. Aiden greift Ask und schiebt diesen nun IN den Ring. Er scheint sich für diese Variante zu entscheiden. Er nimmt sich seinen Gürtel und geht Ask hinterher, der dort bereits versucht wieder hochzukommen. Aiden geht direkt in Position und hält seinen Gürtel bereit – die effektivste Waffe, die er in diesem Kampf hier hatte – er ist der Champion und alles, was für ihn zählt ist dieser Gürtel. Er hält diesen nun bereit, wartet bis Ask wieder steht, was dieser anschließend auch, leicht taumelnd, tut und dann rennt er los.
BJÖRNSMACK
Aiden wollte wieder mit dem Gürtel zuschlagen, doch Ask kommt ihm zuvor! Björnsmack alias Spinning Back Elbow, wie schon vor zwei Wochen! Aiden geht direkt zu Boden… aber fast geistesgegenwärtig hat er NOCH IMMER die Hand am Gürtel! Ask rappelt sich nun selbst wieder auf, realisiert, was hier gerade passiert und abermals überströmt ihm die tobende Energie und der lautstarke Jubel der Fans. Die Halle tobt und die GFCW-Galaxy ist sich einig – sie wollen GFCW World Champion Ask Skógur. Wäre Ask nicht gerade in einem solch intensiven Kampf, würde ihm dieser Moment der puren Extase der Fans wohl ein kleines Tränchen entlocken… aber er IST noch in diesem Kampf. Er greift nach dem Gürtel, rückt diesen zurecht und packt sich abermals Aiden Rotari. Und abermals zum… DEER DRIVER.
Sven: „Oh Nein… Déjà-vu.“ Pete: „Wie vor zwei Wochen hat Ask Aiden nun im Ansatz zum Deer Driver. Wird er ihn diesmal durchziehen?“
Ask positioniert Aiden richtig, die Fans brüllen sich die Seele aus dem Hals und die Situation scheint eindeutig. Vor zwei Wochen war Ask ein Gefangener seiner Emotionen. Er wusste nicht, was er tut oder was passiert, wenn er es tut. Doch heute ist das anders. Heute ist er der Herr seiner Emotionen und als solcher, kann er diese gebündelt auf seinen Feind richten.
DEER DRIVER … Auf den GFCW World Championship!
Ask zieht ihn durch! Er verpasst Aiden Rotari seinen Finishing Move, auf Aidens wichtigsten Besitz. Auf Aidens Identität. Die Fans versuchen sich noch immer in der Lautstärke zu übertrumpfen, während sich Ask schließlich wieder aufrichtet. Er duckt sich und greift nach dem GFCW World Championship. Ask richtet sich auf, er hypnotisiert den Titel für einige Sekunden – das Symbol, dass seine Karriere so bestimmt. Der Beweis, dass seine Wandlung geglückt ist. Aiden sagt, dass es Ask um alles geht AUßER diesem Titel, aber das ist falsch. Für Ask geht es NUR um diesen Titel. Denn diesen Titel zu gewinnen, bedeutet, dass er, der Gute, der moralisch richtige Ask es endlich geschafft hat. Ask streckt den Gürtel nun in die Luft. Triumphierend steht er über dem niedergestreckten World Champion, als sich eine Erkenntnis breit macht. Er mag den Kampf heute für sich entschieden haben, aber den Krieg hat er noch nicht gewonnen und erst, wenn er das getan hat, wird dieser Titel auch wirklich ihm gehören. Seine Reise mag kurz vor dem Ziel angekommen sein, aber am Ende ist sie noch nicht. Das Ende wird bei Title Night sein und dort wird sich entscheiden, ob alles, was er bisher getan hat, es das wert war oder nicht. Die finale Entscheidung des ältesten Kampfes der Welt. Bei Title Night.
Gut gegen Böse.
„Normalerweise kann ich mich nicht kurz fassen.“
Der Mann, der diese Worte spricht, ist Mirkan Uysal. Der Talent Manager und Koordinator des Förderkaders schüttelt mit dem Kopf, sein Ärger tropft aus jeder Pore. Er läuft auf und ab, während vier Augenpaare seinen Wutausbruch ohne Widerworte verfolgen. Die Vier, das sind natürlich Rasmus Rantanen, Homeboy, Mike Janus und Jakob Fleestedt.
Mirkan Uysal: „Aber bei euch, da fehlen mir die Worte.“
Endlich bleibt Uysal stehen. Er stützt seinen massigen Körper auf eine Stuhllehne und nimmt nun seinerseits die Männer in Augenschein. Angesichts seiner Wut stehen sie stramm wie Rekruten.
Mirkan Uysal: „Als wir nach Brainwashed den neuen Förderkader zusammengestellt haben, da dachte ich wirklich, ihr seid die Generation, mit der es aufwärts geht. Die Jungs, die die ersten Siege holen. Schließlich habt ihr euch euren Vertrag erst erkämpfen müssen und das erfolgreich hingekriegt.“
Noch immer aufgebracht zwingt er sich zum Durchatmen.
Mirkan Uysal: „Aber was ich stattdessen die letzten Wochen erlebt habe, das macht mich ziemlich fassungslos. Wieso könnte ihr euch nicht einfach auf die Basics konzentrieren, auf den Ring? Ist das so schwer. Ich meine…sehen wir mal, wen haben wir denn da?“
Der Talent Manager stößt sich von der Stuhllehne ab, auf der er gelehnt hat und beginnt, die Reihen abzulaufen. Zuerst kreuzen sich seine Augen mit denen von Rasmus Rantanen.
Mirkan Uysal: „Wir haben jemanden im Förderkader, der erst einen Deal mit Aiden Rotari macht und anstatt daraus zu lernen, versucht er danach bei Corleone unterzukommen und manipuliert sich damit selbst…“
Er lässt Rantanen stehen und geht weiter. Mike Janus steht ihm gegenüber.
Mirkan Uysal: „Dann haben wir den erfahrensten Mann im Kader. Doch statt mit deiner Erfahrung was Sinnvolles zu machen, lässt du dich zusammen mit unserem Heiligen grenznaiv von Corleone einwickeln. Und beinahe fallt ihr zwei dann noch vor laufenden Kameras übereinander her, um am Ende ein Zwei-gegen-Eins zu verlieren.“
Während Janus schuldbewusst zu Boden blickt, schüttelt Uysal schnaubend mit dem Kopf. Geht weiter. Jakob Fleestedt steht da.
Mirkan Uysal: „Dann haben wir jemanden, der erst gar keine Persönlichkeit hat und sich dann als Arschloch rausstellt. Gut, kann ich mit leben, ist im Wrestling akzeptabel…wenn er zumindest im Ring so verbissen wäre wie im Versuch, andere Wrestler zu gängeln.“
Natürlich ist das eine Anspielung auf Homeboy. Und zu eben jenem geht es für Uysal bei seinem Ablaufen der Reihen weiter.
Mirkan Uysal: „Und zu guter Letzt haben wir…ein Mysterium. Jemanden, der den Mund nicht aufkriegt. Der per Vertrag die Chance seines Lebens hat, aber alles bereitwillig wegwirft, sobald Fleestedt die Hundepfeife holt. Wenn du nicht endlich sagst, was zwischen euch ist, dann kann dir niemand mehr helfen, Homeboy.“
Nachdem er jedem die Meinung gegeigt hat, bleibt Uysal stehen.
Mirkan Uysal: „Ihr habt mich alle in den letzten Wochen enttäuscht.“
Das hat sich angedeutet, aber es nochmal ausgesprochen zu hören, sorgt für schuldbewusste Gesichter. Auf eine Antwort oder Entschuldigung wartet der Talent Manager nicht. Stattdessen zieht er einen Briefumschlag aus der Hosentasche hervor und hält es in die Luft, sodass jeder der Männer es gut erkennen kann.
Mirkan Uysal: „Jemand eine Ahnung, was das ist?“
Schweigen. Die Athleten blicken zu Boden. Niemand will eine falsche Antwort geben. Nach mehreren Sekunden Stille ist es Fleestedt, der mit einem Räuspern die unangenehme Situation bricht.
Jakob Fleestedt: „Ein Briefumschlag?“
Der Blick, den Uysal ihm nach dieser Antwort schenkt, würde dazu langen, drei Menschen im Boden versinken zu lassen bis sie in Australien wieder auskommen. Im Hintergrund küsst Rantanen dankbar seine Kreuzkette, dass Jesus ihn davor bewahrt hat, solch einen Unsinn zu sagen. Um nicht Uysals Zorn noch weiter auf sich zu ziehen.
Mirkan Uysal: „Fantastisch. Adlerauge. Aber ich wollte natürlich wissen, ob sich jemand denken kann, was sich darin befindet. Ich zeige es euch.“
Er zieht ein Dokument hervor und hält es ebenso wie zuvor den Umschlag in die Luft.
Mirkan Uysal: „Das ist ein Blanko-Vertrag für ein Match bei Title Night. Dynamite gab es mir als Dankeschön für die Arbeit mit dem Förderkader in den letzten Monaten. Eine fantastische Prämie, nicht wahr? Zwei meiner Jungs bekommen einen Platz auf der größten Bühne der Wrestlingwelt zugesprochen. Sie bekommen die Chance, One-on-One gegeneinander anzutreten, während Millionen dabei zuschauen. Was könnte ich mir mehr wünschen?“
Die Rookies machen große Augen und schauen auf den Vertrag wie Hunde auf ein Leckerli, welches sie ersehnen. Janus spricht aus, was allen auf der Zunge liegt.
Mike Janus: „Und für welches Match hast du dich entschieden?“ Mirkan Uysal: „Das ist es ja, was mich so wütend macht. Auf Basis der letzten Wochen…“
Er atmet noch immer verärgert aus.
Mirkan Uysal: „…sehe ich nicht, wer von euch Vieren es überhaupt verdient hat. Keiner hat mich überzeugt. Ich habe seit Erhalt des Blankovertrags hin und her überlegt, welche Konstellation ich ansetze. Aber ganz im Ernst, am Ende kommen ich immer wieder zur gleichen Einsicht: Eigentlich müsste ich die Botschaft setzen, dass eure Leistung einfach nicht genug war.“ Jakob Fleestedt: „Du willst den Vertrag verfallen lassen? Heißt es das?“ Mirkan Uysal: „Ja, darüber denke ich nach. Ich halte es gar für die wahrscheinlichste Variante, wie ich damit umgehen werde.“
Scharfes Einatmen, nun bei den Rookies. Das gefällt ihnen überhaupt nicht. Aber ein gutes Argument vorbringen, das kann auch niemand.
Mirkan Uysal: „Ehrlicherweise bin ich zur Entscheidung, den Vertrag verfallen zu lassen, nicht allein gelangt. Ich habe mich mit Kollegen ausgetauscht. Von der GFCW, von GTCW.“
Hoffnungsvoll tritt Janus vor.
Mike Janus: „Und was haben die gesagt?“ Mirkan Uysal: „Sie hatten andere Gedanken. Sie sagten: Wenn keiner der Jungs es verdient, belohnt zu werden, dann belohne stattdessen die Fans. Geb‘ ihnen die Konstellation, auf die sie sich am meisten freuen würden. Ein kluger Ansatz, muss ich sagen. Und wenn ich die Stimmung der Fans rund um den Förderkader verfolge, dann gelange ich zum Eindruck, dass sie am ehesten ein ganz bestimmtes Match sehen würden. Ganz bestimmt deshalb…weil ich mir nicht sicher bin, ob es ein richtiges Match wäre, falls ich mich dafür entscheide.“
Mit diesen Worten dreht er sich um, bis sein Blick auf Homeboy ist. Der Maskierte schreckt auf und blickt schüchtern an Uysal vorbei.
Mirkan Uysal: „Homeboy, ich frage dich ganz ehrlich. Wenn ich dich bei Title Night gegen Jakob setzen würde…“
Seitenblick zu Fleestedt, dessen Augenbrauen nervös hochgehen.
Mirkan Uysal: „…würdest du dann ernsthaft versuchen, ihn zu besiegen? Ihn aus dem Förderkader zu kegeln?“
Gespannte Stille. Angesichts der Antwort, die Homeboy geben muss, können selbst Rantanen und Janus den Ärger runterschlucken, dass sie keine Chance mehr auf Title Night haben. Alle blicken zu Homeboy. Vor allem Fleestedt, der eine drohende Pose einnimmt. Und Homeboy…schüttelt langsam mit dem Kopf.
Mirkan Uysal: „Du würdest nicht richtig kämpfen?“
Nicken. Ein trauriges, aber eindeutiges Nicken.
Mirkan Uysal: „Was ist das hier für eine Truppe!“
Der Talent Manager schreit es heraus, geht zum Stuhl zurück und stößt ihn in seiner Wut um. Demonstrativ packt er den Blankovertrag zurück in den Umschlag. Mit Zornesfalten auf der Stirn blickt er jedem seiner Rookies in die Augen, doch niemand sagt mehr was.
Mirkan Uysal: „Wenn das so ist, dann habe ich soeben meine Entscheidung getroffen. Lieber verzichte ich darauf, diesen Vertrag einzulösen anstatt mich lächerlich zu machen mit einem Match, bei dem nicht richtig gekämpft wird…“
Verschmitzt blickt Rasmus Rantanen in Richtung Uysal. Bietet sich da vielleicht eine Chance für ihn? Immerhin hätte er keine Hemmungen, richtig zu kämpfen. Seine Hand legt sich aufs Kreuz. Doch ein eisiger Blick Uysals begräbt seine Hoffnungen.
Mirkan Uysal: „…oder indem ich einen Betrüger und seinen Nachahmer belohne, die zusammen nicht einmal ein Handicap-Match gewinnen.“
Der Talent Manager zieht sich seine Jacke an und legt eine Hand auf die Kabinentür. Bereit aufzubrechen, seine Jungs einfach stehen zu lassen.
Mirkan Uysal: „Ich erwarte von euch trotzdem, bei Title Night zu sein. Als Zuschauer. Damit ihr endlich mal merkt, warum es sich hier in der GFCW lohnt, so richtig aufzudrehen. Ich glaube, das hat keiner von euch je verstanden.“
Mit einem Krachen fällt die Tür ins Schloss.
© 2001-2024 GFCW – German Fantasy Championship Wrestling
Danke an alle Schreiber!!!
|