Was
vor zwei Wochen geschah, nachdem War Evening Off-Air...
???:
„Lex...Lex! Lex, warte doch einmal!“
Schnellen
Schrittes und mit dem professionell-tollpatschigen Mix, den wir
von ihm kennen, rennt Mäc Müll so fix ihn seine Beine
tragen können über den Korridor des Backstageganges
hinüber zu einem Seitenausgang der Halle. Dort hat die
fleischgewordene GFCW-Legende gerade eben nämlich den Mann
erblickt, der in Dresden wohl für den größtmöglichen
Schocker und Knallerstart in das neue Jahr gesorgt hat, den man
sich vorstellen kann. Ob „Double M“ (und damit ist
nicht Max Mustermann gemeint, der macht momentan ja Urlaub)
seinen anvisierten Gesprächspartner allerdings noch
rechtzeitig erreichen kann, ist schwer zu sagen, denn just in
diesem Moment öffnet sich die schwere Stahltür hinaus
zum seitlichen Parkplatz, welcher sich leicht abseits vom
eigentlichen Parking Lot der GFCW-Crew befindet.
Mäc
Müll: „Stopstopstop! Lex! Nur eine Frage! Wirklich...
eine Einzige!“
Bevor eben
jener genannter Rückkehrer in unsere aller Lieblingsliga in
aller Seelenruhe den Gebäudekomplex verlassen kann, hat ein
keuchender Müll ihn noch eingeholt und schafft es
tatsächlich, zumindest fürs Erste den Amerikaner vom
Weitergehen abzuhalten. Wie vor einigen Minuten im Ring, als er
mit einem Paukenschlag gegen den eigentlich feiernden Jason
Crutch zurück auf die Bildschirmfläche gekommen ist,
trägt Lex Streetman mit einer blauen Jeans und einem
schwarzen Trainingspullover mitsamt dem „L.A. Gym“-Logo
auf dem Rücken mehr oder weniger Freizeitkleidung. Der Bitte
des langjährigen Interviewers wird offensichtlich zwischen
Tür und Angel, denn dort steht Streetman im wahrsten Sinne
des Wortes bereits, entsprochen und die stahlblauen Augen des
mehrmaligen GFCW-Titelträgers ruhen mittlerweile auf seinem
Gegenüber. Ein leichtes Hochziehen der Augenbrauen bedeutet
für Müll, dass er seine hoffentlich gut vorbereitete
Frage tatsächlich stellen kann und dieser lässt sich
natürlich nicht lange bitten.
Mäc
Müll: „Zuerst einmal... bin ich geschockt! Geschockt
und überrascht über deine Rückkehr in die GFCW.
Willkommen zurück, Lex, wenn man das beiläufig mal so
sagen darf. Aber genauso verwundert und ratlos bin ich, wenn ich
an die Szenen denke, die wir gerade vor wenigen Minuten im Ring
mitansehen mussten. Und daran schließt sich jetzt meine
Frage an...“
Noch einmal
holt Müll tief Luft und verschafft sich dadurch eine
Verschnaufpause. Möglicherweise war der Sprint über den
ganzen Gang doch ein wenig zu anstrengend, vielleicht war der
Interviewer aber auch selbst überrascht, dass er mehrere
Sätze hintereinander sprechen darf, ohne eine Intervention
des noch immer schweigsamen Streetmans zu erleben.
So oder so
ertönt die Stimme Mäcs jetzt ein weiteres Mal und kommt
somit einer eventuellen Reaktion des Amerikaners zuvor.
Ausgesprochen wird nun erwartungsgemäß genau die
Frage, die wohl auch Hunderte oder Tausende Mitglieder der
GFCW-Galaxie auf dem Herzen haben. Die Thematik, die in den
letzten zwei Wochen für viel Gesprächsstoff gesorgt hat
und die wir hoffentlich hier und jetzt endlich klären
können. Vorausgesetzt, Mäc Müll bekommt die
Wahrheit aus dem Rückkehrer von der amerikanischen Westküste
heraus.
Mäc
Müll: „Warum hast du Jason Crutch attackiert, während
er eigentlich mit seinen Crutch-o-Manaiacs feiern wollte? Warum
solch eine Tat, um dein Comeback in der GFCW zu feiern? Wir
dachten eigentlich, dass du und Jason euch versteht... ist es
nicht so?“
Okay, aus
einer Frage wurden in Windeseile drei Stück... typisch Mäc
Müll. Ob Streetman allerdings selbst bei einer einzigen
Fragestellung anders reagiert hätte als nun, ist sowieso
mehr als fraglich. Mehr als einen schweigsamer Blick bekommt MM
fürs Erste nämlich nicht geboten und dies verunsichert
den langjährigen Sakkoträger dann doch ein wenig.
Die
Verwunderung weicht dann allerdings schnell einer Art
Hilflosigkeit, als sich Streetman nach nur wenigen Augenblicken
von ihm abwendet und durch die Tür ins Freie tritt, als wäre
er nie von Mäc Müll aufgehalten worden. Sofort will der
gelernte Fragensteller natürlich sein Veto einreichen, ihm
wurde ja immerhin eine Frage und somit aus seiner Sicht auch eine
Antwort gewährt, doch dieses Mal wird er von Worten
abgewürgt, die wohl so etwas wie eine Antwort seitens
Streetmans darstellen sollen.
Lex
Streetman: „Alles zu seiner Zeit, Mäc. Alles... zu
seiner Zeit.“
Eine ziemlich
wenig- bis viel aussagende Antwort und entsprechend unzufrieden
bleibt ein Mäc Müll auf der Schwelle zum Seitenausgang
stehen. Den weg trottenden Mann aus Los Angeles nun allerdings
noch aufzuhalten ist so gut wie unmöglich, weswegen der
Blick des Interviewers lediglich nach draußen reicht und
die in der Dunkelheit immer unklarer zu sehende Silhouette des
ehemaligen Champions beobachtet.
Zum Abschluss
hören wir lediglich die immer leise werdenden Halle von Lexs
Schritten auf dem Boden und wir wissen, dass wir noch nicht
wirklich schlauer über sein Comeback geworden sind. Fakt
ist, dass die GFCW nach Lionel Janneks Abgang einen anderen
Superstar zurück hat und frei nach Marius Müller-Westerhagen
hören wir aus dem Off nun eines seiner Lieder, welches diese
Szene passend beendet.
„Ich
bin wieder hier … in meinem Revier.
…
War
nie wirklich weg,
... hab
mich nur versteckt.
... Ich
rieche den Dreck,
... ich
atme tief ein
...
und
dann bin ich mir sicher
... wieder
zuhause zu sein.“
War
Evening, Leipzig (Arena Leipzig), 29.01.2016
In
Kooperation mit
Es wird in die Halle geschaltet und sofort beginnt
auf der Entrance Rampe ein lautes und farbenfrohes Feuerwerk.
Pyros und Raketen in den verschiedensten Formen fliegen gen
Hallendecke und lösen sich unter lauten „Ooooohs“
und „Aaaaahs“ in Schwarzpulvergeruch und einem lauten
Knall auf. Unter den Klängen der Edge of Throns und
„Masquarading of the Wicked“ heißt uns das
Publikum in der heutigen Austragungshalle willkommen und man
merkt sofort, dass die GFCW-Galaxie in super Stimmung ist.
Während die Scheinwerfer von der Decke durch die
pickepackevollen Fanreihen sausen, durchqueren wir per
Kamerarundflug ebenfalls einmal den On-Air Bereich und nehmen
sowohl Dutzende selbstgemachte Plakate als auch viele mit
GFCW-Merchandise verkleidete Fans wahr, die das Rund bereits
jetzt in ein schieres Tollhaus verwandeln.
Am Ende des Ausflugs über die Fanreihen landen
wir, wie immer, am Titan Thron, welcher nun in bekannter weise
das offizieller Logo von German Fantasy Championship Wrestling
präsentiert. Eine Schaltung später befinden wir uns
bereits am Kommentatorenpult, wo sich selbstverständlich die
beiden Herren des Hadsets eingefunden haben und uns mit einem
fröhlichen Nicken begrüßen. Gekleidet in den
feinsten Anzügen winken die beiden Ligen-Veteranen einmal
fröhlich in die Fanmenge, ehe sie sich wieder ihren Notizen
und der Kamera direkt vor ihnen zu widmen. Ein letzter Schluck
aus dem Wasserglas folgt, dann geht es auch schon los!
Pete: „Hallo und
herzlich Willkommen, liebe GFCW-Galaxie, zur zweiten Ausgabe von
„War Evening“, heute aus dem wunderschönen
Leipzig! Die „Road to Anniversiary“-Tour 2016 geht
weiter und heute haben wir uns mit viertausend frenetischen Fans
in der Arena Leipzig eingefunden, um genau dort weiterzumachen,
wo wir vor zwei Wochen aufgehört haben. Die Show in Dresden
endete nämlich mit einem großen Knaller, von dem wir
uns wohl alle noch nicht richtig erholt haben... Lex Streetman
ist zurück! Der ehemalige GFCW Heavyweight Champion war aus
dem Nichts heraus wieder da und attackierte in schockierender
weise Jason Crutch, während dessen Dankesrede an die Fans.
Was diese Attacke auf sich hatte, werden wir hoffentlich heute
erfahren und ebenso werden wir bestimmt weitere Spannung zu sehen
bekommen, ist es nicht so, mein werter Freund?“ Sven:
„Davon gehe ich ebenfalls stark aus und damit auch ein
fröhliches „Hallo!“ von meiner Seite aus! Neben
der Angelegenheit zwischen Streetman und Crutch sind wir
natürlich auch gespannt, wie es zwischen dem GFCW
Heavyweight Champion Zereo Killer und seinem Herausforderer
Johnboy Dog weitergehen wird. War der Kick JBDs gegen Zereo in
ihrem Tag Team Match wirklich nur ein Versehen oder steckt da
mehr dahinter? Des Weiteren freuen wir uns auf vier spannende
Matches, die es alle in sich haben werden. Uns erwartet ein
In-Ring Debüt, ein quasi Re-Match der letzten Show und
erneut ein „Champion VS Champion“-Match im Main
Event. Meine Damne und Herren... wir präsentieren euch die
heutige Matchcard für den heutigen „War Evening“
aus Leipzig!“
Singles
Match: Don Sheen vs. The Godlike Referee: Peter Cleven
Sven:
„In der letzten Show kam es zum ersten Auftritt der neusten
GFCW-Verpflichtung, welcher auf den Namen Don Sheen hört.
Der junge Mann aus Erding in Bayern geizte hierbei nicht mit
forschen Worten und legte sich verbal schon mal gefühlt mit
dem kompletten Roster der Liga an. Taten sollte er heute am
Besten im Ring folgen lassen, denn in seinem ersten Match tritt
er direkt gegen Zereo Killers Bruder, besser bekannt als The
Godlike, an. Diesen haben wir in der letzten Show nach dessen
Niederlage gegen den Demon of Death bei „GFCW Title Nights
2015“ nicht gesehen und so sind wir also gespannt, in
welcher Form der Hüne heute sein wird. Kann er dem Neuling
sofort die Grenzen aufweisen oder wird Don Sheen in seinem ersten
Match direkt den ersten Sieg landen?“
Pete: „Noch vor zwei
Wochen standen sich im Eröffnungskampf des Jahres Ryder
McKnight und Savior gegenüber, wo Letztgenannter
schlussendlich gewinnen konnte. Die Probleme der beiden Akteure
waren nach diesem Match allerdings noch immer nicht ad acta
gelegt, denn nachdem sie sich bereits vor dem Match ein hitziges
Wortgefecht lieferten, forderte der siegreiche Savior seinen
Gegner danach zu einem Rematch am heutigen Abend heraus.
Allerdings wird Ryders Gegner hierbei nicht erneut der „Retter“,
sondern dessen Bodyguard Azreal sein, was zumindest von der
reinen Erscheinungsform eine Riesenherausforderung für
McKnight sein wird. Ob er dies schaffen kann oder Savior auch
heute die Oberhand behält, sehen wir im zweiten Match des
Abends.“
Singles
Match: Demon of Death (/w Dr. Dick) vs. Sid the Scum Referee:
Mike Gard
Sven:
„Es war mit Sicherheit einer DER Überraschung bei
„Title Nights 2015“, als der zurückkehrende Sid
the Scum die Siegesserie von Dr. Dick brach und somit in gewisser
Weise Geschichte schrieb. Der Doktor, dem die Schl...die
unartigen Frauen vertrauen, war vor zwei Wochen entsprechend mies
gelaunt und drohte dem Punk Prügel an, sollte dieser
erscheinen. Ein Sid lässt sich dadurch aber natürlich
nicht einschüchtern und so folgte, was unweigerlich folgen
musste. Sid trat auf... und wurde wenig später vom Doktor,
als auch dessen Partner attackiert. Das heutige Match ist
dementsprechend nur eine logische Konsequenz, wenn der Demon of
Death die Ehre seines Partners gegen Sid wieder herzustellen
versucht und im Co-Main Event diese beiden Akteure gegeneinander
antreten werden!“
Singles
Match: Johnboy Dog vs. Drake Ackley (/w Jasper
Randall) Referee: Bob Taylor
Pete:
„Zum dritten Mal hintereinander heißt es bei einer
„War Evening“-Ausgabe „Johnboy Dog VS Fight
Club“ und jedes Mal sahen wir andere Konstellationen dieser
Parteien. In der Go-Home Show zu „GFCW Title Nights 2015“
triumphierte Jaspar Randall über JBD und konnte sich danach
mit Drake Ackley zu den neuen GFCW Tag Team Champions krönen.
Letzte Woche hingegen verloren die Zwei gegen Johnboy und Zereo
Killer in einem Tag Team Match, als der Hund Ackley schultern
konnte. Kann Johnboy Dog dies heute erneut schaffen oder gelingt
Ackley heute die Retourkutsche und somit das inoffizielle „2:1“
in dieser kleinen Miniserie? Wird eventuell sogar Zereo Killer
ein Rolle spielen, nachdem dieser vor vierzehn Tagen im
Matchgetümel einen Superkick seines eigenen Partners
einstecken musste? Fragen über Fragen, wir sind mit
Sicherheit am Ende des Abends schlauer.“
Sven:
„Neben dieses Matches gibt es noch viele weitere spannende
Sachen, die uns heute erwarten werden. Wie erwähnt warten
wir auf eine Antwort von Lex Streetman, wir sind gespannt, wie es
zwischen Zereo Killer und JBD weitergeht und wir freuen uns auch
auf Auftritte des Puppenspielers!“ Pete:
„Viel Spaß also mit der heutigen Ausgabe von War
Evening wünschen euch Pete...“
Sven: „... und Sven! Auf
geht es zur ersten Szene!“
Die Halle ist längst gefüllt
und im Gegensatz zum Wetter sind die Menschen hier fantastisch
gelaunt! Pete und Sven werden sogar von der zahlreichen
Menschenmenge begrüßt und das legendärste
Wrestlingkommentatorenduo der Welt weiß es absolut zu
schätzen! Ein großartiger Schwenk durch die Crowd,
hunderte von verschiedendsten Fanschildern werden in die Höhe
gestreckt. Nicht nur die Zereo Killer Plakate sind zahlreich
wahrzunehmen, auch „Why Lex Why“ ist gefühlt bei
jedem zweiten Zuschauer zu lesen… doch dann wird die Halle
plötzlich komplett dunkel und absolut keine Schilder sind
mehr sichtbar…
Ein blaues Spotlight macht sich auf
der Auftrittsrampe bemerkbar und wird durch ein Nebelgeeschwader
bedeckt. Die zu Beginn sanften Klänge von Evanescence –
Bring me to life sind zu hören, doch die Crowd rastet schon
komplett aus. Natürlich weiß jeder, dass es sich hier
um den zweifachen GFCW World Heavyweight Champion Zereo Killer
handelt…
Er tritt durch den dichten Nebel
und aus der Silhouette wird ein ganzer Kerl! Er trägt ein
Jeans, dazu passende schwarze Sneaker. Ein „#ISGI“
T-Shirt bedeckt seinen Oberkörper und lässig über
der Schulter liegt das Objekt der Begierde eines jeden
Profiwrestlers: Der GFCW World Heavyweight Title. Unübersehbar
handelt es sich hier nicht um sein Wrestlingoutfit, denn er wird
heute kein Match bestreiten… In seiner rechten Hand hält
er bereits ein Mikrofon und das bedeutet natürlich, der es
der GFCW Galaxy so einiges zu sagen hat.
Mit vielen Fans in der ersten Reihe
klatscht er ab, doch der Enthusiasmus vergangener Tage scheint er
für heute zu Hause vergessen zu haben. Auch das typische
Lächeln, die positive Aura, die er sonst ausstrahlt, ist
nicht vorhanden. Stattdessen fokussiert er sofort das Geviert und
spart sich sogar den Gang rund um das Viereck. Direkt steigt er
über die Ringtreppe zum Mattenrand, zwischen dem zweiten und
dem dritten Seil geht’s hindurch und dann stellt er sich in
der Mitte des Squared Circle auf.
Er blickt mit ernster Miene in die
Kamera, die direkt auf sein Gesicht gerichtet ist, mehr muss er
nicht tun, damit die Regie erkennt, dass die Musik abgewürgt
werden soll. Direkt im Anschluss wird die Halle normal beleuchtet
und er wird natürlich mit großem Jubel von den
Leipzigern empfangen. Anders als sonst lässt er seine Zereo
Army nicht zu Ende jubeln, sondern versucht sofort verbal
dazwischen zu funken.
Zereo Killer:
„Tut mir Leid liebe Fans… wie ihr sicherlich gemerkt
habt, bin ich… naja… schlecht drauf kann man nicht
sagen… Ich bin sehr nachdenklich, und besorgt…
aber…“
Er atmet tief durch, scheint noch
nicht die richtigen Worte gefunden zu haben und kratzt sich am
Hinterkopf. Merklich wird die Stimmung in der Halle unruhiger.
Die Jubelrufe schlagen um in Gemurmel, bis sie alle schließlich
komplett verstummen. Sie wollen ihren Anführer der Zereo
Army genau zuhören. Mr. I STILL GOT IT geht kurz im Ring hin
und her, scheint ein wenig nervös zu sein, dann fährt
er den Schallwandler wieder zu seinen Lippen…
Zereo Killer:
„Na gut, man kann schon sagen, dass ich ein wenig sauer
bin…“
Erneut geht er wie ein wildes Tier
druchs Geviert, findet aber dieses Mal ziemlich schnell die
richtigen Worte.
Zereo Killer:
„Ich habe mein erstes Match 2016 gewonnen, an der Seite von
Johnboy Dog… aber… es fühlt sich an wie eine
Niederlage!“
Erneut der suchende Blickkontakt zu
seinen Fans, dann breitet er die Arme aus und schüttelt mit
dem Kopf…
Zereo Killer:
„Ich meine…“
Dann meldet sich der Titantron zu
Wort und es werden die entscheidenden Szenen des Tag Team Matches
von Zereo Killer und Johnboy Dog gegen den Fight Club gezeigt…
Unter Anderem der Superkick vom IC Champion gegen den World
Champion.
Zereo Killer:
„Ja, genau davon hab ich gesprochen!“
Das Bild friert an der Stelle ein,
als JBD kurz geschockt aussieht, aber dann weitermacht und mit
etwas Glück den Sieg für sein Team einfuhr…
Zereo Killer:
„Hm… man sieht an seiner Reaktion offensichtlich,
dass es nicht mit Absicht war… allerdings habe ich mir die
Szene hundert Mal angesehen und die erste Reaktion, als er
erkannte, dass er mich niedergestreckt hat… war ein
kleines Grinsen auf seinen Lippen!“
Erneut wird die Szene auf dem
Titantron gezeigt und im richtigen Moment gestoppt… man
sieht ganz klar, dass sich die Lippen des alten Hundes minimal in
die Höhe ziehen… zumindest interpretiert das
MacKenzie und seine Fans natürlich da hinein!
Zereo Killer:
„Genau da, da kann man das erkennen!“
Der Amerikaner nimmt das Titelgold
von seinen Schultern und legt es zum Mattenrand, dann stellt er
sich in der Mitte des Gevierts auf und blickt zur Auftrittsrampe.
Zereo Killer:
„Johnboy Dog, ich weiß dass du hier bist! In deinem
Dog’s Inn holst du immer ein paar interessante Leute raus
und diskutierst mit ihnen über aktuelle Geschehnisse in der
GFCW, ne?“
Mike blickt sich im Ring um, doch
sein Blick bleibt erneut auf der Auftrittsrampe haften.
Zereo Killer:
„Es tut mir Leid, dass ich nicht die Zeit hatte alles für
dein Dog’s Inn aufzubauen, doch dafür gibt es ein
anderes Novum dieser… Talkshow! Der Hund selbst wird zu
seiner eigenen Sendung eingeladen! Komm jetzt raus, ich will ein
Dog’s Inn! Und dieses Mal wird nicht dein Gegenüber
dir Rede und Antwort stellen, sondern der eigentliche Host dieser
Show wird selbst zum Gast! Komm raus, JOHN!“
Ein sehr aufgebrachter Double M
beugt sich über das oberste Seil, Blickrichtung zur On
Stage! Er beugt sich so weit drüber, dass er schon fast aus
dem Ring fällt…
….und nichts. Es passiert
einfach nichts. Zereo Killer macht schließlich das
unweigerliche Zeichen in Richtung Aufnahme, dass man doch die
Musik des Hundes abspielen soll, was dann auch geschieht. Mark
Crozer gibt sich Mühe an „A Night like this“,
doch der Ertrag bleibt der gleiche. Mike McKenzie schüttelt
unwirsch den Kopf und macht nun das Zeichen, den armen Crozer
abzuwürgen, weil er etwas sagen will. Das geschieht auch,
jedenfalls das abwürgen. Der Schallwandler wandert an die
Lippen des amtierenden GFCW-Heavyweight-Champions und gerade will
er etwas sagen, da.....
….ist es erneut Mark Crozer,
der sich die Ehre gibt. Ein unwirscher aber auch ungläubiger
Blick richtet sich auf die Entrance Stage und viele weitere
folgen ihm, denn da taucht tatsächlich – ziemlich
verschwitzt und mit Unterhemd und Jeans nicht eben toll
anzusehend – Johnboy Dog auf, der einen sehr fragenden
Blick in Richtung Ring wirft, aber keinen Schallwandler in der
Hand hat. Die Hände bewegt er aber beschwichtigend genug,
dass man erahnen mag, dass der Ring sein Ziel ist – auf dem
Weg dorthin lässt er sich allerdings auffallend viel Zeit
und klatscht gar mit einigen Fans ab. Das kann aber nicht viel
Zeit kosten, denn viele „Willige“ gibt es in der
ersten Reihe gar nicht, die unbedingt mit ihm abklatschen wollen
würden, denn da ist alles voll mit Anhängern der Zereo
Army. Nur einige verirrte Crutch-O-Maniacs sind es, die mit dem
Hund auf Shakehands gehen. Der erreicht nach einer gefühlten
halben Stunde den Ring und steht ein wenig grübelig
davor....irgendetwas scheint ihm zu fehlen, so der Ausdruck.
Zunächst allerdings holt er sich ein Mikrofon ab und
umkreist den Ring etwas.
JBD: „Sieh
an, sieh an! Ein Zereo Killer gibt sich die Ehre – und er
will ein Dog's Inn hosten! Dabei kann er das gar nicht so toll
wie der Host selbst. Aber das liegt in der Natur der Sache, mh?
Schön, dass man mich spontan informierte, dass Du hier etwas
neues versuchst – auch wenn man mich direkt vom Workout
weggeholt hat. Da konnte ich mich leider nicht mehr groß
präparieren. Tut mir...verdammt leid und so.“
Während
er spricht, hat der Hund zwei Stühle aufgenommen und in den
Ring geschoben, folgt ihnen nun selbst ins Seilgeviert. Ein
Raunen in der Menge folgt, als er den Stühlen gefolgt ist
und einen der Stühle in die Hand nimmt – aber er
klappt ihn nur aus und platziert sich schließlich darauf.
JBD: „Die
Dekoration kann man blitzschnell machen, sie aber auch weglassen,
Mike. Allerdings biete ICH meinen Gästen IMMER einen
Sitzplatz an! Aus Dir wird nie ein guter
Host! Möchtest Du dich nicht
setzen?“
Ein
Kopfschütteln von Mr. #ISGI folgt. Noch immer sagt Zereo
Killer kein einziges Wort, nachdem er Johnboy Dog's ansichtig
geworden ist. Der Blick spricht allerdings von Wut, Fassungs- und
Verständnislosigkeit.
JBD: „Es
ist immernoch wegen vor zwei Wochen, ah? Du verstehst immernoch
nicht, was passiert ist, mh?“
Diese Frage scheint eigentlich eher
rhetorischer Natur gewesen zu sein, denn es liegt offensichtlich
auf der Hand, dass Johnboy genau weiß, worum es geht…
Nichtsdestotrotz wird er von ZK unterbrochen.
Zereo Killer:
„Verdammt richtig, John!“
JBD: „Mike?!
Du sollst mich nicht JOHN nennen.“
Das Brummen und Murren durch die
Mics sind von beiden Seiten zu hören. MacKenzie kann es
genauso wenig leiden, wenn er unterbrochen wird… und noch
weniger, wenn ihn sein Gegenüber als „Mike“
bezeichnet! Es herrscht definitiv Klärungsbedarf zwischen
den Beiden!
Zereo Killer:
„JBD… ich glaube zwar, dass es nicht Absicht war,
dass du mich mit deinem Superkick niedergestreckt hast…
aber dieser Grinser ist einfach unübersehbar! Ich an meiner
Stelle hätte mich um dich gekümmert, hätte
nachgesehen, ob es dir gut geht. Du hast schon sinnbildlich mit
der Achsel gezuckt und nur auf dich geblickt, damit du dieses
Match gewinnst, stimmts!? Was soll dieser Grinser? Was soll
dieses Verhalten während des Matches? Sag schon, JOHN!“
Es vergehen keine zwei Sekunden und
der Einsneunziger, der schon viele Schlachten geschlagen hat,
steht Senkrecht vor Zereo Killer. Offenbar lässt sich das
Ganze hier doch nicht im sitzen klären, also müssen
andere Bandagen und Maßnahmen her. Den Stuhl hält es
nicht lange in der Ringmitte, allerdings nur, weil er in die
Ringecke gekickt wird – auch wenn sich JBD danach beinahe
das Bein halten muss. Man tritt eben auch keine Stühle!
Wieder geht ein Raunen durch die Zuschauer, die Kameras fangen
einige Besorgte Blicke – vorwiegend von Zereo-Army-Fans –
ein, die nicht so recht einordnen können, was hier passiert.
Immer dichter schiebt sich der
etwas gerötete Kopf des alten Haudegens an den seines
Gegenübers, doch Zereo Killer weicht nicht zurück.
Nein, Mike McKenzie weicht keinen Millimeter vor seinem
Kontrahenten zurück! Der nimmt, mit dem IC-Title über
den Schultern, das Mikrofon hoch, damit Zereo Killer auch ganz
gut versteht, was er sagt.
JBD: „NENN
MICH NICHT JOHN! Du sagst, ich habe gegrinst? Die Bilder mögen
das wohl beweisen, also bringt es recht wenig, zu behaupten ich
hätte es nicht getan. NATÜRLICH habe ich
gegrinst!“
Ein raunen
geht durch die Menge, gefolgt von einem nicht unbedingt schön
anzuhörenden Buh-Konzert, das erneut vorwiegend aus der
Reihe der Zereo Army kommt.
JBD: „Aber
ich möchte nur daran erinnern, was ich getan habe. Ich habe
dieses Gottverdammte Match GEWONNEN! Und zwar für uns als
Team, verstehst du? Im Leben wie auch im Wrestling geht es seit
jeher darum, im richtigen Moment die richtigen Entscheidungen zu
treffen. Und ich habe, finde ich, die richtige Entscheidung
getroffen, als ich den Fight Club besiegte! Für die Fans.
Für die Zereo Army! Gegen den Fight Club! Und vor
allem....für mich. Als klares und deutliches Zeichen, dass
der alte Hund kein „Old Yeller“ ist, sondern noch
sehr, sehr ernstgenommen werden sollte. Ich habe dir vorher schon
gesagt, dass ich das Gefühl habe, dass du mich nicht ernst
nimmst!“
In der Halle ist es, bis auf das
Raunen, totenstill. Vermutlich sind sich die Zuschauer des
Ernstes dieser Lage mit einem Male bewusst geworden und haben
mehrheitlich entschieden, dass die beiden Protagonisten das doch
bitte unter sich ausfechten sollen. Weit davon entfernt, das
wirklich zu tun, sind sie ja nun nicht!
JBD: „Du
fragst nun, warum ich gegrinst habe. Ich habe gegrinst, weil ich
für einen Klitzekleinen Moment die Vorstellung hatte, das
wäre UNSER Match gewesen. Beim Pay-Per-View. Der Moment in
dem Johnboy Dog Geschichte schreibt und Zereo Killer nach einem
harten Kampf die GFCW-HEAVYWEIGHT-CHAMPIONSHIP abnimmt. The
Game's Over heißt die Aktion – und wie gegen den
Fight Club hätte es das dann sein können! Ein simpler
Kick und...BAHM! Ich bin mir sicher, dass ein Großteil der
Fans das mögen würde! Insofern kannst du dich sehr,
sehr glücklich schätzen, dass wir bei War Evening
gemeinsam gegen den Fight Club angetreten sind und es hier nicht
in einem Singles-Match um unsere Titel ging. Denn dann hätte
ich Geschichte geschrieben und wäre nicht nur ältester
GFCW-Heavyweight-Champion aller Zeiten, sondern der ALLERERSTE,
der beide Singles-Titel hält!“
Diese Worte sitzen! Zereo Killer
wollte Antworten, er hat sie bekommen! Ohne irgendwelche Lügen
zu verbreiten, auch auf die Gefahr hin, dass sich das Publikum
von JBD eher etwas distanziert… Man kann dem alten Hund
vieles vorwerfen, aber nicht, dass er in dieser Situation gelogen
hat.
Mit einem Nicken akzeptiert der
Wrestler des Jahres 2014 und 2015 die Antwort seines Nummer #1
Herausforderers.
Zereo Killer:
„Okay… das ist die Antwort… das hört
sich zu 100% ehrlich an…“
Der anfangs sehr aufgebrachte Zereo
Killer hat sich für den Augenblick ein wenig beruhigt.
Zereo Killer:
„Wer weiß, ob es das gewesen wäre?! Das Spiel
ist erst vorbei… wenns vorbei ist, verstehst du?“
MacKenzie schmeißt nun auch
seine Sitzgelegenheit aus dem Ring, umkreist Johnboy Dog und hebt
seinen Championgürtel auf. Erneut wird das Titelgold
geschultert. Beide wiegen sich in Sicherheit, dass der Andere
keine hinterhältige Attacke startet. MacKenzie baut sich neu
auf vor seinem kommenden Opponenten und spricht weiter.
Zereo Killer:
„Viele waren sich schon sicher, dass sie mich in der Tasche
hatten. Verdammt, ich bin durch brennende Tische gefallen, wurde
mit Stacheldrahtbaseballschläger bearbeitet, sodass ich
blutüberströmt am Boden liegen blieb. Ich wurde, als
ich auf einem HiaC-Käfig stand, durch diesen durchgeslammt
und krachte in den Ring, dass der Ringboden sogar nachgegeben
hatte… Sogar wurde einmal ein ganzer Ring zerstört
während eines meiner Matches… und trotzdem hatte ich
diese Matches allesamt letzten Endes gewonnen! Und weißt du
auch warum???“
Nun ist es der Los Angelino, der
grinst. Erhobenen Hauptes gibt er natürlich die Antwort.
Zereo Killer:
„Weil sie alle dachten, dass ich am Ende wäre! All
diese Gegner dachten, dass ich nicht mehr kann! All diese Gegner
fühlten sich sicher, dass es nur noch Sekunden dauert, bis
sie über mich triumphieren können… Doch all
diese Gegner liegen falsch! Und genauso wirst auch du falsch
liegen! Glaube mir, alter Hund… es wird mehr als einen
deiner Finisher vonnöten sein um mich zu besiegen!“
Mit dem Zeigefinger tippt er auf
die Brust des Hundes, welcher aber sofort weggestoßen wird.
Zereo Killer:
„Vielleicht schaffst du irgendwie einmal deinen
vermeintlichen THE GAME’S OVER… doch dann wird das
Spiel nicht vorbei sein! Dann wird das Spiel erst beginnen!
Vielleicht schaffst du diesen Move einmal! Aber dann werde ich
dich und deine Beine so lange bearbeiten… dass du kein
Bein mehr hochkriegst!“
Johnboy Dog schmunzelt, schiebt
sich nach den Momenten, die man nun getrennt voneinander stand,
wieder an Zereo Killer heran. Ziemlich nahe heran, beinahe auf
Tuchfühlung – beinahe können sich die zwei wie
Eskimos mit einem Nasereiben begrüßen, wenngleich auch
der Schwallwandler hier im Weg ist, den der Hund an seinen Mund
geführt hat. Denn das, was Zereo Killer da sagt, kann er
kaum so unwidersprochen im Raum stehen lassen! Die Gürtel
tragen beide nun quasi spiegelverkehrt auf den Schultern, während
Zereo Killer abwartet, was der Hund noch zu sagen hat!
JBD: „Bis
meine Beine so bearbeitet sind, dass ich keines davon mehr
hochkriege, vergeht viel Zeit! Und selbst dann habe ich immernoch
einen Plan B! Und wenn der nicht funktionieren kann, gibt es Plan
C! Ich verfüge fast über soviel InRing-Erfahrung wie Du
Lebenserfahrung, denkst Du, ich würde dich jemals
unterschätzen? Ich mag alt sein, ja das bin ich zweifellos!
Aber ich bin ganz sicher nicht dumm! Ich habe schon Schlachten
geschlagen, da ging es eins gegen vier! Ich habe Matches
bestritten, die waren voll von Blut! Und ich habe viele
Ironmanmatches bestritten, das letzte vor einigen Jahren. Denkst
Du, ich hätte die Muse oder jemals die Gefahr, jemanden zu
unterschätzen? Gerade jemanden, der in der jüngeren
zeit alles gewonnen hat, was es zu gewinnen gibt? Du musst mich
für sehr, sehr naiv halten, Zereo Killer!“
JBD holt kurz Luft, ist aber mit
seiner Ansage wohl noch lange nicht fertig.
JBD: „Auch
du hast einen schier endlosen Akku und ganz im Sinne von „It's
not over, til it's over“ kannst Du selbst dann eine Schippe
drauflegen, wenn man geneigt ist, Dich abzuschreiben. Du hast den
untrüglichen Instinkt, den es braucht um ein Großer zu
werden – und könntest Matches selbst blind oder
einarmig bestreiten – es wäre trotzdem ein Spotfest!
Aber eben das wäre es nur: Ein Spotfest.“
Wieder
eine kurze Pause, dann geht es nahtlos weiter.
JBD: „Es
mag durchaus sein, dass Du meine Beine – und mich –
so bearbeitest, dass ich den TGO kein zweites Mal zeigen kann.
Vielleicht bringst Du mich über die Grenze. Aber weißt
Du, was dann geschieht, Maniac? Dann kann ich auspacken und einen
BIG HIT gegen den Champion zeigen! Ja, einen echten Big Hit! Wäre
das nicht eine Schlagzeile, verlörest du den Titel durch
deinen EIGENEN Finisher am EIGENEN Leibe? Ich bin mir sicher,
dass das viele feiern würden!“
MacKenzie dreht ab und muss sogar
ein wenig lachen! Nimmt er seinen Gegner offenbar nicht ernst?!
Zereo Killer:
„Nie und nimmer wirst du das hinbekommen, mein Freund.“
Zu weiteren Worten kommt Zereo
Killer nicht, denn wieder ist es der Hund – der Gast des
eigenen Talksegmentes! - der ihm hier in die Parade fährt!
JBD: „Ich
habe in meiner Karriere und auch hier in der GFCW schon so viel
hinbekommen, das glaubst Du gar nicht! Überraschenderweise
habe ich auch Dinge geschafft, an denen selbst ein Zereo Killer
gescheitert, ja beinahe zerbrochen ist! Oder wer von uns beiden
hat Lionel Jannek CLEAN besiegt, in der Mitte des Ringes und ohne
faule Tricks? Oh, das war ja ich! Siehst Du? Expect the
unexpected, try the Impossible! Und deshalb werde ich bei der
Anniversary Show schaffen, was selbst Zereo Killer NIEMALS
schaffen wird: Ich werde der erste Mann sein, der erste Wrestler,
der die GFCW Heavyweight-Championship UND die Intercontinental
Championship sein Eigen nennt!
Viele Fans jubeln, aber auch ein
großer Teil verhält sich sehr ruhig. Buhen tun die
Wenigsten, denn sie warten ab, wie sich das Ganze entwickelt…
Zereo Killer:
„Du bist 52 Jahre alt und in beneidenswerter Form. Du hast
wahrhaftig Großes geleistet und dich zu einen der größten
GFCW Stars zur Zeit etabliert! Durch deinen Kampfgeist und deinen
Willen hattest du im Vorfeld den Respekt vor allem von mir und
Jason Crutch erarbeitet, weshalb wir dir Beide eine Titelchance
versprachen!“
Er nickt und klatscht Beifall…
Das scheint durchaus ehrlich gemeint zu sein, denn Zereo Killer
ist ein Mann von Ehre und erkennt große Leistungen.
Zereo Killer:
„Doch wie lange glaubst du, dass du das noch halten kannst?
Du wirst verdammt nochmal nicht jünger, Johnboy Dog!
Irgendwann kommt der Zeitpunkt, an dem du, egal wie viel du
trainierst, nicht mehr an deinen Leistungen anknüpfen
kannst! Es kommt die Zeit, in der die Erfahrung, die du
zweifelsohne besitzt, nicht mehr reichen wird, weil zum Beispiel
deine Reflexe zu langsam sind! Das Atmen fällt von Match zu
Match schwerer! Du hast deinen GFCW Vertrag nur bis zum
Jahresende verlängert, warum? Vielleicht glaubst du auch
selbst daran, dass du über das Jahr 2016 hinaus nicht mehr
weitermachen kannst! Deswegen greifst du nach deinem letzten
Strohhalm und wirst alles versuchen, um mir den Titel abzunehmen,
stimmts???“
Wenn man in JBD’s Augen
blickt, erkennt man nichts! Ein perfektes Pokerface…
MacKenzie beginnt zu grinsen, während er vor seinem
künftigen Opponenten hin und her geht.
Zereo Killer:
„Ich erkenne die Aggressionen hinter deinen Blicken! Am
Liebsten würdest du mir für meine Aussagen eine
reindonnern, stimmts? Am Besten mit dem THE GAME’S OVER,
stimmts? Dein vermeintlich letztes GFCW Jahr hast du mit deinem
beeindruckenden Sieg für unser Team angeläutet,
stimmts? Johnboy Dog hat nichts mehr zu verlieren, stimmts???“
Der alte Hund will mit seinem
Schallwandler zu seinen Lippen fahren… doch ZK ist noch
nicht fertig! Er mustert den GFCW Intercontinental Championgürtel
und sieht sein Gesicht im Gold schimmern… Der Ami nähert
sich dem Dienstältesten und tätschelt mit seinem
Zeigefinger das fremde Gold.
Zereo Killer:
„Ich glaube doch, dass du noch etwas zu verlieren hast!“
Abermals ein Raunen geht die Crowd,
die Zereo Army weiß genau, worauf er hinaus will!
Doch der Zeigefinger, den Zereo
Killer da so freudig gegen den Titel pappt, wird erneut unsanft
weggestoßen, der Blick des Hundes ist wie versteinert, als
er seinen Opponenten fokussiert.
JBD: „Ich
bin alt, ich habe es mitbekommen! Du reitest ja in jedem zweiten
Satz auf meine zweiundfünfzig Jahre herum, wahrscheinlich
weil Du unbedingt ein Argument brauchst, an dem du dich
hochziehen kannst! Ich bin in der Form meines Lebens, da macht es
keinen Unterschied, wie alt ich bin! Aber ich lebe jeden Tag
Wrestling, ich LEBE es! Ich fiebere der Anniversaryshow entgegen,
denn dort wird Geschichte geschrieben! Johnboy Dog trifft auf
Zereo Killer. Es geht um die Ehre – und mehr als das! Ich
habe keine Angst, Zereo Killer! Nicht vor Dir, nicht vor dem
Alter, nicht vor dem, was kommt! Du willst den IC-Title?“
Das Publikum rastet aus, Zereo
Killer nickt heftig und reißt die Augen auf. Er brüllt
ins Mikrofon.
Zereo Killer:
„JA!!!!!!!!!!“
YES!!!
YES!!!
YES!!!
YES!!!
YES!!!
YES!!!
YES!!!
YES!!!
YES!!!
YES!!!
Der 52-Jährige nimmt den GFCW
Intercontinental Title von seiner Schulter, hält das Gold zu
sich und sieht sein Spiegelbild. Im Anschluss legt er den Belt in
die Mitte des Ringes und weicht im Anschluss einen Schritt
zurück.
Alle Augen sind auf Zereo Killer
gerichtet. Er entledigt sich von seinem GFCW Custom World
Heavyweight Title, schaut sich ebenfalls im Spiegelbild des
Gürtels an und legt den World Title quer über den IC
Title, sodass die beiden Gürtel ein X bilden… Auch er
weicht einen Schritt zurück…
Die Halle geht schon richtig steil,
als Zereo Killer das Mikrofon zu seinen Lippen fährt.
Zereo Killer:
„Nimmst du die Herausforderung an? GFCW World Heavyweight
Title versus GFCW Intercontinental Title?“
Kurze Atempause, der Blickkontakt
wird gesucht. Mit ihren durchdringenden Blicken schienen sie
jeweils ihren Gegner durchbohren zu wollen.
Zereo Killer:
„Und dieses Mal gibt es Keinen, der eingreift!“
Ein kleiner Seitenhieb in Richtung
Jason Crutch… das Match hätte es schon einmal
gegeben, ja.
JBD: „Bei
der AnniversaryShow. Title vs Title. Zereo Killer, amtierender
GFCW-Heavyweight-Champion, gegen Johnboy Dog, Intercontinental
Champion. Der Sieger kriegt ALLES! Und es gibt keinen, der
eingreift. NIEMANDEN! Ich habe nichts zu verlieren, für mich
ist alles ein Bonus! Aber du! Du hast alles zu verlieren! Deine
Reputation als Champion ebenso wie das Vertrauen der Zereo Army!
Und du wirst es verlieren, im März! Iron Man!“
Kurze Pause folgt, ehe der Hund
kurz zwinkert.
JBD: „Ist
es schlimmer, nichts mehr zu verlieren zu haben – oder doch
eher, Gefahr zu laufen alles zu verlieren?“
ZK
gibt keine Antwort mehr. JBD nimmt seinen Gürtel und den von
ZK hoch… Er drückt ZK seinen Gürtel so fest an
ihn, dass dieser sogar einen Schritt zurückgehen muss…
dann geht JBD mit dem IC Title aus dem Ring und verlässt
unter seiner Musik den Ring… ZK bleibt im Ring stehen und
schaut JBD hinterher, bis dieser schließlich hinterm
Vorhang wieder verschwunden ist…
Die Kamera
blendet im Hinterhof der Arena Leipzig ein, sie fährt um
270° im Kreis, fängt die gesamte Szenerie ein,
Müllbeutel, verwaiste Fahrräder, Graffities und Ratten
werden eingefangen, bevor die Kamera Sicious Scum'd fokussiert
und anhält. Auch im schwachen, schummrigen Licht ist der
blanke Arsch des über einem Loch in einer Restmülltonne
sitzenden Punks deutlich sichtbar, lediglich die vor seinen
Körper aufgefaltete „Zeit“ dient als Sichtschutz
für den sich offensichtlich zu einer qualmenden Zigarette
erleichternden Sid. Stille und ein unangenehmer Geruch liegen in
der Luft, Stille.Grade als die Kamera aus der Szenerie schalten
will und sich das Bild verdunkelt erfasst das Mikrofon ein lautes
und eindringliches Furzgeräusch, Sid weiterhin ungestört
durch die Präsenz der Kamera, wird jedoch dann plötzlich
aus der Ruhe gerissen als sich die Hintertür zur Halle
öffnet. Scum beruhigt sich jedoch schnell wieder als er
erblickt wer durch die Tür kommt, sein Blick richtet sich
wieder auf die Zeilen in der Zeitung.
Sid:
Ich war für einen Moment beunruhigt, Doktor Hähnchen
und dieser andere Wichser haben mich zur Zeit etwas auf dem
Kieker. Aber gut das du den langen Weg in mein Büro
Schrägstrich Lounge gefunden hast. Ich nehme mal ganz stark
an wir beide haben etwas geschäftliches abzuwickeln?
Dynamite
bleibt vorerst gelassen und spricht zum Punk, den er eigentlich
in sein Herz geschlossen hat. Jedoch hat er es in seinem Video
definitiv zu weit getrieben.
Dynamite:
Ja, Sid. Geschäftlich und auch etwas privates.
Dynamite
versucht ruhig zu bleiben.
Dynamite:
Ich habe in den letzten Wochen Post bekommen, die mich als normal
ruhige Person zur Weißglut getrieben hat. Kannst du dir
vorstellen, was es sein könnte?
Sid zuckt
mit den Schultern, für einen Moment lang noch in die Zeitung
vertieft blickt er danach hoch zu Dynamite.
Sid:
Lass mich raten.... ähm... 'ne Steuerrückzahlung?...
oder nein! Der Flatratepuff der auf Rechnung arbeitet war gar
nicht so Flatrate...
Dann nimmt
Sid das oberste Blatt der Zeitung, legt den Rest weg und streckt
es zusammengefalten in Richtung Dynamite. Nur der Tatsache
geschuldet dass sich seine Gemächtigezone unterhalb des
Kamerabildrandes befindet ist diese Szene noch Jugendfrei.
Eindeutig sichtbar jedoch, ist das sich auf dem Blatt eine
Karikatur befindet mit einem Bundesgeier der aus der Luft
Fäkalien auf Menschen abwirft. Sid zeigt mit seinem
Zeigefinger auf das Bild.
Sid:
Ich finde ja die Idee mit dem Geier gaaaar-niiiicht-ein-maaaal so
schlecht, aber mich stört der Fäkalhumor, Witze mit
Scheiße sind wie der Name impliziert einfach Scheiße
und Dreck.... mhhh... naja egal, lass dich nicht davon abhalten
mir zu erzählen worum es dir geht, ich habe ein offenes Ohr
für dich....
Dann
greift Sid zur Zeitung, faltet sie wieder auf und ein lautes
Plumpsgeräusch und das Rasseln von Plastiktüten wird
deutlich hörbar.
Dynamite
versucht weiterhin gelassen zu bleiben. Er schnauft einmal kurz
durch, bevor er Sid antwortet.
Dynamite:
Ich habe via Post ein Video erhalten und nein - bevor du wieder
einen dummen Spruch darüber ablassen möchtest - es ist
kein Porno mit älteren Damen, mit Hängebusen oder sonst
etwas in der Art. In diesem Video tauchte eine für mich sehr
bekannte Person auf und es war ein billig gedrehtes Homevideo.
Na, klingelt es bei dir?
Sid
überlegt kurz, die gerunzelte Stirn macht es sichtbar, nach
ein paar „mhh“ und „ähm“ lauten
beginnt er erneut die Klappe zu öffnen und Worte zu
artikulieren.
Sid:
Du hast den Edathy gemacht und ein Enthüllungsjournalist hat
es herausgefunden, die Post abgefangen und droht dir jetzt damit?
Ich glaube ich habe einen Plan was wir dann machen könnten,
dafür brauchen wir 3 Rollen Panzertape, ein gefaktes
Nummernschild, 'ne Kiste Oetti....
Dynamite´s
Ton wird ernster, aber er bleibt noch ruhig.
Dynamite:
Auf dem Video warst du zu sehen, Sid! Dazu noch eine leicht
bekleidete Dame, die du Julia genannt hattest, welche aber Jenny
hieß. Na, dämmert es?
Sid:
Kacke!
Darauf hin
ist es still, nur ein leiser, feuchter aber mehrere Sekunden
langer Furz löst sich aus Scums Rektum der gleichbleibend
monoton erklingt bis er verstummt. Nur einen kurzen Moment später
beginnt sich die Szenerie wieder zu regen.
Sid:
Ähhhm, das war doch nur ein dummer Scherz, ich habe dich ein
bisschen verarscht, du hast mich ein bisschen verarscht und jetzt
können wir darüber lachen.... Schnee von gestern...
Dynamite:
Wie bitte? Ich hab dich verarscht?! Wo denn, bitte? Deine
Aussagen auf dem Video: "lächerliche Witzfigur",
"Wichser", "Idiot" - das war auch alles
Spass?
Dynamite
wartet kurz ab ob Sid etwas dazu sagen möchte. Aber bevor
der Punk etwas sagen kann, redet Dynamite gleich im ernsten Ton
weiter.
Dynamite:
Hotelzimmer, vier Sterne, Minibar, Zimmerservice in der Karibik?
Hunks Auto wurde gestohlen. Uns fehlte Geld in den Kassen, was
wir bis dato nicht aufklären konnten. WAR DAS AUCH SPASS!?
In
üblicher Sid-Manier runzelt der Punk wieder kurz die Stirn
bevor er in gewohnt flapsigem Ton antwortet.
Sid:
Shungu Talla Paru Jango...... vielleicht liegt dir das besser als
deutsch... Ich meinte: Sagte ich doch bereits... Und jaaa.... es
war ein riesiger Spaß, die vielleicht besten Monate meines
Lebens.
Dynamite´s
Ton wird etwas lauter.
Dynamite:
Aha, du gibst das alles zu, was du auf dem Video gesagt hast. Ich
hätte dich eigentlich sofort anzeigen sollen. Aber ich
wollte erstmal hören, was du mir zu sagen hast. So etwas
finde ich unter aller Sau. Vor allem meine Gutmütigkeit so
auszunutzen und dann noch das Unternehmen UND Hunk zu bestehlen.
Das ist für mich ein "No Go"!
Sid legt
die Zeitung weg und hebt beschwichtigend die Arme.
Sid:
Dye... Dye... Dye.... Ich brauchte halt ein bisschen mehr Geld
und musste mal raus aus dieser Monotonie.... Ich meine wenn nach
Jahren harter Arbeit nicht mehr dabei raus springt als
gleichbleibend wenig Geld und ein ständiger Wechsel des
Präfix zur Midcard... Under... Upper... dann wird man ein
bisschen gelangweilt, kommt auf dumme Ideen.....
Dann wird
Sid etwas lauter und auch etwas aggressiver, konträr zu
seiner ursprünglichen Beschwichtigungstaktik. Dabei ballt er
die Fäuste.
Sid:
Ich meine.... wie oft hast du dich in deinem Leben mit ekelhaft
eitlen Wichsern vor tausenden Zuschauern im Ring rumgewälzt,
wurdest krankenhausreif geprügelt, hast Zähne verloren
und geblutet, von deinem eigenen Freund für einen Hungerlohn
abgewunken, nicht einmal dein Feierabendbier finanzierend?.....
WER hat hier WEN verarscht?
Dynamite
wird auch lauter.
Dynamite:
DAS ist doch meine Sache, was ich mit meinem Körper mache
bzw. machen lasse! Und außerdem hast du damals mehr
bekommen als die anderen, die in deinem Level waren. Abgesehen
von Bonuszahlungen, die aus meiner eigenen privaten Tasche
gingen, wo du mich auch angeschnorrt hattest, dass du Geld
bräuchtest. Ich habe es gegeben, wenn auch widerwillig. Und
dann kommst du mit "Hungerlohn" an?! Das ich nicht
lache! Du solltest deine schlechten Gewohnheiten dir mal
abgewöhnen und versuchen mit dem Geld, was du verdienst,
umzugehen. Ein anderer Ligaleiter hätte dich achtkantig
herausgeworfen. Der hätte sich das ganze nicht gefallen
lassen. Ich bin halt so gutmütig. Aber ich versuche etwas
von diesem Trip herunterzukommen. Es reicht langsam.
Sid:
DU KANNST MICH GLEICH MAL SAUBER LECKEN! Ich meine ES ist NICHT
meine Sache OB ich in dieser VERKACKTEN LIGA dämliche
Idioten verprügle und verprügelt werde oder nicht! Ich
Schufte wie ein Blöder und du sagst mir es ist freundlich
von dir mir nach WOCHEN des bitten und betteln einen Lohnbonus zu
geben? Seit ich in dieser Liga bin wurden schon Drogen in meinen
Spind geschoben und mich bei der Polizei verpetzt, hat man mich
hunderte male hinterrücks zu Brei geschlagen, musste ich
tausende male im Schatten von Labberköppen stehen OHNE
Potential, mir von 0815-Robotern diktieren lassen was ich zu tun
habe und der Dank dafür ist das du.... als mein Freund, mein
Potential verschwendet hast, als es noch da war und mir
WIDERWILLIG mal ein wenig Geld gepumpt hast?! Wenn ich die Option
hätte, würden wir das in der Büchse vor all den
Zuschauern mit unseren Fäusten regeln! Aber du Feigling
hättest Angst Sonntags nicht mehr deine Gartenzwerge neu
streichen zu können! Dye.... Das du mich so anfährst
für diesen kleinen Scherz enttäuscht mich zu
tiefst!....
Dynamite:
Und das mit dem Diebstahl aus den Kassen der GFCW und dem Auto
von Hunk enttäuscht mich wiederum zu tiefst!
Dynamite
wartet einen kleinen Moment um sich zu fassen und zu beruhigen.
Dynamite:
Ich brauche mir das hier nicht gefallen zu lassen. Wer kam denn
zu mir und fragte nach einem Job. Komme einfach zu mir, wenn du
wieder etwas klarer im Kopf bist und du dich etwas gefangen hast.
Dynamite
wendet sich ab und ist im Begriff zu gehen. Sid denkt einen
Moment lang nach.
Sid:
Dye?.... Es tut mir wirklich leid..... es tut mir leid wie
ich.... von einem so guten Freund wie dir behandelt werde nach
allem was wir erlebt haben.... Es tut mir leid das es überhaupt
soweit kommen konnte.... Danke dafür das du so über die
ganze Sache denkst....es öffnet mir die Augen...
Dynamite bleibt
kurz stehen und schüttelt nur den Kopf. Dann verlässt
Dynamite diesen Ort und hinterlässt den Punk Sid auf diesem
trostlosen Platz. Dieser nimmt sich Kopf schüttelnd eine
Zeitungsseite und wischt sich damit den Arsch ab. Dann blendet
die Szene aus.
Chairs
thrown and tables toppled, Hands armed with broken
bottles, Standing no chance to win but, We're not running,
we're not running.
Wie
lange ist es bitteschön her, GFCW-Galaxie , dass wir diese
ersten Zeilen von Rise Against und Вehind Closed Doors zu
hören bekamen? Viel zu lange, mit Sicherheit. Grund genug
also, den Moment zu genießen. Und Aufzustehen. Und zur
nunmehr offiziellen Rückkehr von Lex Streetman zu
Applaudieren. Dies würde wohl Jeder tun, wenn... ja wenn wir
nicht alle noch die Szenen von vor zwei Wochen im Kopf hätten.
Pete:
„Meine Damen und Herren, wir fahren mit der Show fort mit
dem ersten richtigen GFCW-Auftritt Lex Streetmans seit mehreren
Monaten! Schon komisch, normalerweise wäre ich bei solch
einem Happening komplett aus dem Häuschen. Aber nach den
Geschehnissen von Dresden...“ Sven:
„... plagt uns alle diese eine berühmte Frage! Ich
kann dich voll und ganz verstehen, mein Lieber, aber ganz
offensichtlich werden wir in ein paar Minuten bereits schlauer
sein.“
Auf Antworten
wartet selbstredend auch das anwesende Publikum und so reckt die
anwesende Menschenmasse ihre Hälse in Richtung Entrance
Rampe, in der just in diesem Moment der Amerikaner auftaucht. Wie
schon bei seinem „Überraschungsbesuch“ während
Jason Crutchs Ansprache wird er von den Fans mit einem Misch aus
Buhrufen und Jubelarien empfangen. Ein Teil der Fans nimmt ihm
die Attacke auf Crutch also weiterhin übel, während die
andere Seite scheinbar in den „guten alten Zeiten“
schwelgt und einfach nur froh ist, dass der „Triple
Crown“-Gewinner der Liga wieder zurück ist.
In aller
Seelenruhe trottet der Mann aus Los Angeles zum Ring und lässt
sich äußerlich Nichts bezüglich seines ersten
Auftritts seit gut einem halben Jahr anmerken. Auch vom Aussehen
her hat sich der Rekord-Heavyweight Champion nur wenig verändert,
die blonden Haare mögen womöglich etwas kürzer
geworden sein als früher und seine stahlblauen Augen als
Hauptmerkmal seines Gesichts schweifen immer wieder durch die
Fanmengen. Als Outfit hat er sich heute eine schwarze Jeans und
ein graues Shirt mitsamt einer Silhouette seines Kopfes und
seinem Namen drunter herausgesucht, womit der groben Beschreibung
von Streetmans heutigem Äußeren auch Genüge getan
sein muss.
Pete:
„Ich bin wirklich gespannt, was uns Lex nun zu sagen hat,
gerade nachdem auch Mäc Müll zum Ende der letzten Show
Nichts aus ihm herauskriegen konnte. Es müssen ja eigentlich
tief liegende Gründe gewesen sein, ansonsten würde ein
Lex Streetman doch so etwas nicht tun.“ Sven:
„Wir können jetzt viel in die Aktion
hineininterpretieren und noch mehr darüber spekulieren, aber
am Besten lauschen wir erst mal Lexs Worten. Er sagte ja bereits
zu Müll, dass er „alles zu seiner Zeit“ erklären
wird und offensichtlich ist die Zeit dafür hier und jetzt
gekommen.“
In der Tat
richtet sich in der Arena Leipzig nun alles auf die klärenden
Worte nach dem „Warum?“ ein und es verwundert daher
auch nicht, dass der Leiter des „L.A. Gyms“ in der
Zwischenzeit in der Ringmitte angekommen ist und bereits ein
Mikrofon von außerhalb erhalten hat. Ruhig und bedächtig
lässt er seinen Blick nochmals durch die ersten Reihen
fliegen, erblickt dort viele Crutch-o-Maniacs sowie auch Kinder
mit Zereo Killer-Merchandise und sonstigen Accessoires.
Schlussendlich aber löst er sich von diesem Anblick und
konzentriert sich stattdessen auf sein Sprachrohr in der Hand,
welches nun zu den Lippen geführt wird und somit
betriebsbereit ist.
Lex
Streetman: „...“
„Why
Lex, why?- „Why Lex, why?
„Streetman!
Streetman! Streetman!“
„We
want Jason!“ - „We want Jason!“
Doch
die Halle bringt den Rückkehrer zu Schweigen, noch bevor
dieser überhaupt loslegen kann! Die Zerrissenheit und
Verwirrung der Fans ist mehr als deutlich spürbar und
entlädt sich unter Anderem in diesen höchst
unterschiedlichen Sprechchören. Am Ende dürfte aber
auch der GFCW-Galaxie klar sein, dass sie nur eine Antwort auf
ihre Frage bekommen können, wenn sie den Betroffenen
überhaupt zu Wort kommen lassen und ihn nicht dauerhaft
unterbrechen.
Zudem macht
Streetman auch keinerlei Anstalten, bewusst gegen den Lärmpegel
anreden zu wollen, offensichtlich würde er seine Stimme also
nur bei angemessener Lautstärke erheben. Nach einem letzten
Aufbäumen der Chants werden die Rufe aus dem Publikum jedoch
immer leiser und leiser und zum Schluss wird auch das letzte Kind
von seinen Eltern darauf hingewiesen, erst einmal Streetman
zuzuhören und dann womöglich im Nachhinein erneut
loszubrüllen. Es folgt nun also Versuch zwei der
Sprachaufnahme und dieses Mal ist auch der Los Angelino scheinbar
gewillt, seine Rede durchzuziehen und sich durch Nichts und
Niemanden unterbrechen zu lassen.
Lex Streetman:
„...“
Pete:
„Oje, das könnte jetzt brisant werden.“ Sven:
„SOLCH EIN SPIELVERDERBER! Wieso lässt er Lex nicht
erst ausreden, bevor er hier herauskommt?“
Der
GFCW-Galaxie gefällt wiederum diese erneute Unterbrechung
und ist sofort Feuer und Flamme für den Anführer der
Crutch-O-Maniacs. Dieser erscheint auch ruckzuck auf der Rampe
und fixiert bereits im Laufen seinen Gegenüber im Ring. Ohne
seine gewöhnliche Sonnenbrille auf der Nase (sonst käme
sein giftiger Blick nur halb so gut herüber) stampft Jason
Crutch zum Seigeviert und beobachtet hierbei jede Millisekunde
Denjenigen, der ihm und den Crutch-o-Maniacs in der letzten Show
das Beisammensein versaut hat.
Nach den
ersten Augenblicken der Überraschung hat sich Streetman
seinerseits vorsichtshalber bereits dem Mic entledigt. Genau in
dem Moment, als Crutch ungestüm unter dem untersten Seil
hindurchslidet, greift sich Streetman das oberste Seil, lässt
sich auf sein Gesäß fallen und rollt sich ruhig aus
dem Ring. Crutch versucht über das oberste Seil wütend
nach ihm zu greifen, doch Streetman bedarf es nur einer
beiläufigen Reaktion, und er ist dem Griff entwunden. Dabei
begibt er sich in aller Ruhe Richtung Entrance-Stage.
Вuuuuuuuuuuuuuuh!
Pete:
„Was... was tut Lex da? Flüchtet er da etwa vor einem
Kampf?“ Sven: „Unsinn,
welcher Kampf denn? Lex hat schlicht und ergreifend keine Lust
mehr, nachdem Jason ihn so rüde unterbrochen hat.“
Die
GFCW-Galaxie hat da ihre eigene Meinung zu Streetmans Reaktion
und auch Jason wirkt alles andere als amüsiert über
diesen Rückzug. Der Amerikaner allerdings lamentiert nicht
lange herum, sondern zieht sich schnell und schnurstracks in
Richtung Backstagebereich zurück. Erst auf dem Weg zur Rampe
nimmt er nochmals Blickkontakt mit dem Oberpollinger auf und
deutet ihm mit einer Handgeste an, dass er ruhig bleiben solle.
Ansonsten aber wirkt LS wenig emotional und aufgebracht ob dieses
Fastangriffs auf sich und zieht sich lieber Schritt für
Schritt weiter in den Backstagebereich zurück.
Anders sieht
es natürlich Crutch auf, welcher weiterhin angesäuert
an den Ringseilen, die zur Entrance Rampe gerichtet sind, steht
und immer noch mit Gesten versucht, seinen Gegenüber zum
Umkehren zu Bewegen. Kopfschüttelnd gibt es Jason allerdings
irgendwann auf und als am Ende „Us Against The World“
aus den Boxen donnert, wendet er sich lieber seinen
Crutch-O-Maniacs zu und deutet ihnen an, dass diese Aktion
Streetmans ebenfalls nicht ohne Folgen sein wird. Fürs Erste
heizt er nun aber seinen Fans ein bisschen ein und schlussendlich
ist die Leipziger Arena innerhalb kürzester Zeit ein
Tollhaus, so wie wir es zum Start einer Show brauchen.
Pete:
„Also Sven, du kannst mir sagen, was du willst, aber mir
gefallen diese ersten beiden Aktionen von Streetman nach seinem
Comeback überhaupt nicht. Erst attackiert er Jason Crutch
hinterrücks und als ihn dieser zur Rede stellen wird, gibt
Lex Fersengeld. Das kennen wir so alles nicht vom eigentlichen
Saubermann...“ Sven: „Meine
Güte, lass Lex sich doch erst einmal in Ruhe erklären,
bevor du ihn sofort verurteilst! Und wenn unser lieber
„No-Champion“-Typ hier nicht gewesen wäre,
wüssten wir jetzt alle Bescheid. Vielen Dank auch, Jason...
damit geben wir hier vom Ring zurück in den
Backstagebereich!“
Die Kamera fadet ein und wir
sind im Backstagebereich, genauer gesagt, im Interviewbereich. Im
Hintergrund sieht man die großen GFCW-Monitore, auf denen
das Logo unserer aller Lieblingsliga prangt. Tammy steht schon in
einem netten Fummel bereit.
Tammy:
„Meine Damen und Herren, bitte begrüßen Sie
meinen heutigen Gast: Ryder McKnight.“
Kaum
ausgesprochen, betritt auch schon der Modellathlet die Szenerie
und stellt sich direkt neben Tammy. Er trägt sein neues
Ringoutfit: Eine schwarze Wrestlingbadehose mit einem
blau-schimmernden Diamanten vorne drauf (hinten die Aufschrift
'RydeR'), dazu schwarz-glänzende Lackstiefel und schwarze
Ellbogenschoner. Ein T-Shirt trägt er nicht, der Oberkörper
ist frei. Tammy hält ihm sofort das Mikrofon hin.
Ryder
McKnight: „Hallo Tammy.“
Tammy:
„Hallo Ryder. Sag mal, bei der letzten War Evening hast du
ja …“
Ryder:
„Tammy, entschuldige, dass ich dich gleich mal unterbrechen
muss. Aber ich will hier nicht lange fackeln und um den heißen
Brei herum reden. Vor zwei Wochen habe ich wieder einmal
verloren, ja. Und zwar gegen Savior. Doch ich habe ein tolles
Match gezeigt und hätte den Sieg genauso verdient gehabt,
wie dieser Rüpel! Ich glaube, dass haben alle Fans auch
gesehen. Und dann meinte Savior auch noch, ein Match anzusetzen,
in dem es heißt: Ryder gegen Azreal. Was soll das
bitteschön?! Wer gibt diesem dahergelaufenen,
selbsternannten Retter überhaupt die Erlaubnis, eigenmächtig
Matches anzusetzen? Aber nun gut, natürlich nehme ich das
an. Dann halt heute gegen Azreal, dieses Riesenbaby. Auch er wird
spätestens nach dem ersten Superman-Punch umfallen wie ein
gefällter Baumstamm! Und wenn das dann immer noch nicht
reichen sollte, dann wird er halt gespeared!“
Tammy:
„Markige Worte von dir, Ryder. Aber hast du keine Angst,
dass Savior irgendwie in das Match eingreifen wird, um Azreal
einen unfairen Vorteil zu verschaffen? Oder glaubst du, dass
Savior überhaupt nicht mit zum Ring kommen wird und wir
tatsächlich ein faires Match Mann gegen Mann sehen werden?“
Ryder:
„Ganz ehrlich, Tammy, das speilt für mich überhaupt
keine Rolle. Wenn Savior heute am Ring sein sollte, dann werde
ich ihn eben im Auge behalten müssen. Das bin ich ja
gewohnt, seit dem niederträchtigen Verrat durch diesen
Player! Das wird mich auch nicht aufhalten. Und wenn Savior
tatsächlich so dreist sein sollte, sich heute wieder einmal
in eines meiner Matches einzumischen, dann wird er mich endgültig
kennen lernen! So sieht's nämlich mal aus!“
So
sprach er, drehte der bezaubernden Tammy abrupt den Rücken
zu und stiefelte mit großen Schritten von dannen. Daraufhin
fadet die Szene mit einer verschmitzt dreinblickenden Tammy aus.
Singles
Match:
Don
Sheen vs. The Godlike
Referee: Peter Cleven
Jeder
in der Leipziger Arena weiß, was jetzt los ist. In der
Halle geht das komplette Licht aus und durch die Boxen dröhnt
Johnny Cashs eindringliche Musik. Ain’t no Grave ist
lautstark zu hören und die Arena wird in ein dunkelrotes
Licht eingetaucht. Auf dem Titantron werden Bilder des
glatzköpfigen Hünen gezeigt.
Langsam
aber sicher beginnen die Nebelmaschinen zu arbeiten und die
Auftrittsrampe ist komplett undurchsichtig. Es dauert
lediglich ein paar Augenblicke und die Silhouette des Mannes,
der auf dem Tron zu sehen ist, ist zu erkennen. Der ältere
Bruder des GFCW Heavyweight Champions tritt durch das
Nebelgeschwader und zum Vorschein kommt die über zwei
Meter große, beeindruckende Gestalt! Er schaut durchs
Publikum, erkennt, dass ihm zugejubelt wird. The Godlike
fokussiert den Ring und ist bereit für eine weitere
Schlacht im Geviert. Langsam, zu den Klängen von Ain’t
no Grave marschiert er die Auftrittsrampe runter und…
… plötzlich
geht das Licht an, die Musik aus, keiner weiß, was
jetzt los ist. The Godlike dreht sich verwirrt um, schaut
durch die Halle, versteht die Welt nicht mehr. Was zum Teufel
ist da grad passiert!?
Ein
Feuerwerk in rot und blau wird rechts und links von The
Godlike gezündet. Als dieser immer noch verwirrt ist,
schallen auf einmal die Klänge von Genetikks „Yes
Sir“ durch die Arena. The Godlike dreht sich um und
sieht Don Sheen auf die Bühne kommen. Dieser trägt
seine rot-weiße College Jacke und eine schwarze
Jogginghose. Auf dem Weg zum Ring beachtet er weder seinen
heutigen Gegner, noch das Publikum. Er steigt in das
Seilgeviert geht auf die Ecke und reckt den rechten Arm, mit
dem Zeigefinger zur Decke zeigend, in die Luft. Dann geht er
zum Ringrand und lässt sich ein Mikrofon geben, während
The Godlike, sichtlich wütend, wie angewurzelt auf der
Rampe steht.
Don
Sheen: „Hey Godlike, wie schauts aus? Schon jealous
geworden?“
Don
Sheen stößt ein arrogantes Lachen aus, während
das Publikum nur noch am buhen ist.
Don
Sheen: „Aber bevor du da auf der Rampe stehen bleibst
wie ein Schluck Wasser.... Darf ich dich in MEINEN Ring
beten? Du darfst sogar mit einer richtigen Musik hier runter
kommen“
„Yes
Sir“ wird wieder eingespielt und The Godlike begibt
sich, sichtlich wütend, mit Don Sheens Musik zum Ring.
Ein gellendes Buhkonzert erfüllt die Halle und ist fast
lauter als die Entrance Musik. Der Bruder des amtierenden
Champions steigt jetzt in das Viereck und geht direkt auf Don
Sheen zu. Dieser weicht aber nicht zurück so dass die
Köpfe nur noch wenige Zentimeter voneinander entfernt
sind. Die Musik verstummt und Don Sheen führt langsam,
aber bestimmt das Mikro Richtung Mund und beginnt mit einer
ruhigen Stimme und seinem, nach wie vor arrogantem Lächeln
zu sprechen.
Don
Sheen: „Na, jealous Madame Godlike? Ohne Scheiß
jetzt, du bist echt die hässlichste Lesbe die ich in
meinem Leben gesehen habe“
Goddys
Blick wird immer wütender, aber er scheint sich nach wie
vor noch zu beherrschen können.
Don
Sheen: „Weißt du, ich habe mich natürlich
ein bisschen über dich informiert und muss sagen du hast
mich überrascht. Du bist echt noch peinlicher als ich
gedacht habe. Ich meine diese Null, die sich im Moment
Champion nennen darf hat immerhin ein wenig erreicht, aber
Du? Du bist ja nicht mal ein kleiner Schatten von deinem
Bruder. Ich glaube wirklich es wäre für jeden hier
ein Privileg wenn du dich umdrehst, die Rampe wieder nach
oben marschierst und ganz schnell nach Hause fährst und
dich vergräbst. Godlike, du bist ein Nichts, niemand
interessiert sich für dich. Wenn du jetzt gehen würdest
und nicht mehr wieder kommen würdest, würde sich
morgen keiner mehr an dich erinnern!“
Wutschnaubend
steht der Bruder von Zereo Killer dem Neuling gegenüber.
Dieser spuckt schon große Töne und scheint sich
Feinde in alle Richtungen zu machen. Er hat ein gesundes
Selbstbewusstsein. The Godlike blickt in dieses
selbstgefällig lachende Gesicht und würde am
liebsten direkt zuschlagen… stattdessen stielt er ihm
den Schallwandler.
Man
hört das laute, animalische Schnaufen durch das
Mikrofon, als der über zwei Meter große Hüne
das Sprechgerät zu seinen Lippen fährt…
The
Godlike: „Du bist grademal 19 Jahre alt und spuckst
schon solche Töne? Das Einzige, was du bist jetzt in
deinem Leben erreicht hast, ist einen goldenen Löffel in
den Arsch gesteckt bekommen zu haben! Damn, ich könnte
dein Vater sein! Deine Eltern haben bei deiner Erziehung
komplett verschlafen, weißt du das?“
Goddy
mustert Don Sheen und kann lediglich den Kopf schütteln.
The
Godlike: „Mein Bruder und ich, wir haben uns all das,
was wir gemeinsam aufgebaut haben, erkämpft. Das scheint
bei dir anders auszusehen. Du bist so ne junge, reiche und
eingebildete Schlampe, der das Geld nur so aus jeder
Körperöffnung trieft, oder? Und genau da liegt der
Fehler im System! Du glaubst, das geht so einfach? Nein! Ich
werde es dir heute beweisen und dir zeigen, wo dein Platz in
der GFCW ist, nämlich ganz unten!“
Der
ältere der beiden MacKenzies wird nach seiner Rede
bejubelt. Er drückt das Mikrofon seinen Kontrahenten an
die Brust, sodass dieser sogar einen Schritt zurückweichen
muss, allerdings schreckt das dem reichen Bengel nicht ab,
weiter in die verbale Angriffsposition zu gehen.
Der
reiche Junge setzt das Mikro wieder an und hat nach wie vor
sein Grinsen nicht verloren.
Don
Sheen: „Ja ich bin 19 und jetzt? Mit 19 habe ich jetzt
schon mehr erreicht als du in deinem ganzen Leben du alter
Sack. Ich sag zwar immer, dass meine Kontrahenten...“
Sheen
stoppt kurz.
Don
Sheen: „Sorry, hab vergessen, dass du dich mit
Fremdwörtern nicht so auskennst. Ich sag zwar immer,
dass meine Gegner jealous sein sollen, aber bei dir weiß
ich dass du es bist. Deine Aussagen grenzen an Blasphemie. Du
nennst dich The Godlike, weil du genauso sein willst wie Don
Sheen! Aber…“
The
Godlike: „Ich nannte mich im Ring The Godlike, da warst
du noch nicht mal geboren, du…“
Zuerst
wird Don Sheen von The Godlike unterbrochen, doch während
der Rede des über zwei Meter großen Mannes, wird
auch vom Neuling ein verbaler Cut gemacht, nachdem er richtig
böse in Richtung des Göttlichen blickt.
Don
Sheen: „Wenn jemand das Recht hat, Jemanden zu
unterbrechen, dann bin ich das! Also hör mir mal genau
zu! Ich sag dir mal ganz genau, was ich über dich und
Zero Killer denke. Dass du und dein Bruder euch alles
aufgebaut haben sollt, ist schon ganz lustig. Wenn ich mich
zurück erinnere, an das was ich alles gelesen habe bei
meinen Recherchen, war es nicht der Göttergleiche der
sich vor seinem Bruder versteckt hat? Aus Angst oder weil es
dir einfach peinlich war, dass du sogar noch ein größerer
Lutscher bist als die Null? Das war doch auch der Grund,
warum du dich kurzzeitig mit dem Erzfeind deines Bruders
zusammen getan hast oder? Du wolltest das Rampenlicht und
hast dich letzten Endes nicht nur gegen deinen Bruder,
sondern gegen deinen Interimspartner gestellt! Und was ist
dabei rausgekommen??? Garnichts! Der Nullkiller konnte sich
dadurch gegen euch Beide durchsetzen! Du bist wieder klein
geworden wie eine Kirchenmaus und dein Bruder hat dir
vergeben, und von diesem anderen Typen hat man nie wieder
etwas gehört! Godlike, du hast die Welt sogar glauben
lassen, dass du tot wärst, weil du eine Schande bist für
diese Welt! Du hättest tot bleiben sollen, dann wäre
dir vieles erspart geblieben. Doch genug geredet, jetzt wirst
du gesteinigt und beerdigt, weil so ne Missgeburt wie du der
Gattung Säugetier nicht wert ist! Be Jealous!“
Sheen
wirft das Mikrofon aus dem Ring, legt seine Jacke ab und geht
in eine Ecke des Rings. Goddy geht in die gegenüber
liegende Ecke, fletscht schon mit den Zähnen und kann es
kaum erwarten bis das verdammte Match endlich losgeht.
Peter
Cleven hat das Match angeläutet und The Godlike und Don
Sheen gehen sofort in den ersten Lock up! Der 38-Jährige
hat mehr Kraft als sein Gegenüber und drängt ihn
somit in die Ecke! Dort setzt es einige harte Schläge,
sowie Ellbows gegen das Gesicht. Sheen scheint schon ein
wenig mitgenommen zu sein, der Unparteiische zählt den
Hünen an und dieser weicht zurück…
Als
der Göttliche wieder auf dem Weg in Richtung seines
Gegners ist, wehrt dieser sich mit einem Augenkratzer, das
sofort vom Publikum mit Buhrufen quittiert wird.
Sven:
Ein Augenkratzer ist immer wieder ein bewährtes Mittel
um ins Match zurückzukommen.
Pete:
Tja, dann tret ich dir mal in die Eier!
Sven:
Wieso das denn?
Pete:
Das ist ein bewährtes Mittel, dass du die Klappe hältst
und ich niveauvoll kommentieren kann!
Sven:
Sehr niveauvoll, Pete…
Der
junge Mann aus Erding fackelt nicht lange und springt mit
einer Clothesline aus der Ecke, doch der Riese torkelt nur
ein wenig zurück. Sheen nimmt nochmals Anlauf von den
Seilen und springt seinen Opponenten erneut mit einer
Clothesline an, dasselbe Ergebnis. Ein dritter Versucht, doch
da kann sich der Göttliche wegducken. Der Don reagiert
aber blitzschnell, dreht sich um und platziert seinen Kopf
zwischen den Beinen von The Godlike – no homo! Er nimmt
all seine Kraft zusammen und stemmt den über zwei Meter
großen und 140 Kilo schweren Gegner in die Höhe.
Pete:
Was für eine Kraft.
Sven:
Jung und wild!!
Don
Sheen muss sich aber fest zusammenreißen, denn dieses
Gesamtgewicht in seinen Nacken hält er fast nicht aus…
Dennoch steht er in der Mitte des Ringes, The Godlike in
luftiger Höhe! Dann geht’s abwärts!
ELECTRIC
CHAIR DROP!!!
Krachend
landet der Bruder des Göttlichen auf der Matte und hält
sich sein Kreuz… Don Sheen muss tief durchatmen und
kniet auf den Ringboden, doch sein selbstverherrlichendes
Lachen und sein hinterlistiger Blick zu seinem Gegner geben
ihn seine Kräfte zurück. Sheen steht auf und blickt
auf seinen angeschlagenen Opponenten herab. Der Mann aus
Bayern tritt auf The Godlike mehrmals ein und lässt sich
dann vom Publikum feiern.
Sven:
Pah, unwürdiges Publikum! Huldigt und bejubelt die neuen
Wilden!!
Pete:
Der soll sich seinen Platz erst mal erkämpfen!
Gemächlich
geht der junge Mann um den Göttlichen herum, hilft ihn
dann unsanft auf die Beine und zeigt einen weiteren, fiesen
Augenkratzer. Der Amerikaner ist kurzzeitig wieder geblendet.
Don Sheen geht einen Schritt zurück und dann geht’s
schnell!
SUPERKICK
VON DON SHEEN!!!!
D’oh!!!
The Godlike hat es mitgekriegt und kann das Bein seines
Gegners festhalten. Er lächelt diabolisch, schüttelt
mit dem Kopf, dass das nicht so einfach geht… Dann
schuppst er da Bein von Sheen zur Seite. Der Debütant
dreht sich einmal im Kreis, weicht den kommenden Angriff vom
Göttlichen schnell aus, dreht ihn dann zu sich, duckt
sich, umklammert ihn und führt endgültig eine
weitere, saubere Aktion aus.
SPINEBUSTER
VON DON SHEEN!!!
Erneut
landet der Fan Favorit auf der Matte. Im Moment weiß er
nicht, wie er gegen den Jungen ankommen soll. Wieder dieser
arrogante, abfällige Blick auf den niedergeschlagenen
Opponenten. Das arrogante Lachen wird von der Crowd erneut
mit tosenden Buhrufen quittiert.
Wieder
wird The Godlike langsam hochgezogen und es setzt eine
schallende Ohrfeige!
Eine
weitere Ohrfeige folgt! Don Sheen holt Schwung von den Seilen
und kommt zurück… doch plötzlich ein Konter
vom Mann aus den USA.
BIG
BOOT!!!
Don
Sheen muss das erste Mal zu Boden und The Godlike kann seit
seinen Anfangsschwung wieder Fahrt aufnehmen! Der Don kommt
aber direkt wieder auf die Beine, wird von seinen Opponenten
jedoch sofort mit einer Clothesline begrüßt…
doch diese geht daneben. Der Erdinger nimmt wieder Anlauf von
den Seilen, The Godlike dreht sich um. Nun will Sheen
seinerseits eine Clothesline zeigen, doch es gibt einen
unfassbaren Konter!
DROPKICK
(!) VOM 2,07 METER GROSSEN WRESTLER!!!!!!
Don
Sheen schleudert es in die Ringecke zurück und das
Publikum ist on fire! Hatte The Godlike jemals einen fucking
Dropkick gezeigt!?!?
Pete:
So macht das Spaß!! Alter Schwede ich wusste gar nicht,
dass er einen Drop Kick drauf hat!
Sven:
Das wussten wohl die Wenigsten! Das war durchaus
beeindruckend, aber…. Nicht Match entscheidend!
Anlauf
mit Gebrüll gegen Don Sheen! The Godlike zerquetscht
seinen Gegner in der Ringecke!
CORNER
BIG SPLASH!!!
Don
Sheen torkelt nach vorn, The Godlike packt ihn sich und
präsentiert seinen Gegner im Move-Ansatz! Die Crowd geht
völlig steil, denn das gefällt ihnen, wie einem
jungen Wilden das Maul gestopft wird.
SIDEWALK
SLAM!!!
Krachend
geht’s auf die Ringmatte. The Godlike bleibt direkt auf
seinen Opponenten liegen.
ONEEEEEEEEE
TWOOOOOOOOOO
KICK
OUT!!!!!!!!
Lediglich
ein Two-Count. Don Sheen scheint noch einiges an Reserven in
sich zu haben. Doch der Göttliche macht genau dort
weiter, wo er gerade eben aufgehört hat.
Pete:
The Godlike ist nun on Fire! Offensichtlich haben ihn diese
Ohrfeigen aufgeweckt.
Sven:
Scheint so, ja… Don Sheen ist ein wahrhaftes Talent,
aber an Erfahrung fehlt es ihn natürlich noch.
Der
Los Angelino hat Don Sheen zu sich hochgezogen und krallt
sich dessen Hals mit seiner Riesenpranke! Ist das der Ansatz
zu seinem One Handed Chokeslam!!??! Verdammt richtig!!
ONE
HANDED CHOKESLAM!!!!!!
………………………..
NEIN!!!!!!!!!
KONTER!!!!!!
The
Godlike stemmt seinen Gegner wahnsinnig hoch… doch zu
hoch! Sheen fährt das Knie aus und trifft seinen Gegner
somit im Gesicht! Eine Rettungsaktion in letzter Sekunde.
Sheen steht nun auf den Beinen vor seinem Gegner. Kick in den
Magen.
DDT!!!
DDT!!! DDT!!!
Sven:
Was für ein blitzsauberer Konter! Ein genialer,
schneller DDT.
Pete:
Autsch, ich hab schon Kopfschmerzen beim Zusehen!
Beide
Wrestler liegen in der Mitte des Ringes am Boden. Sie geben
sich alles, keiner will aufgeben, keiner will verlieren! The
Godlike will beweisen, dass er es auch noch drauf hat, genau
wie sein Bruder! Don Sheen will natürlich dieses Match
gewinnen. Wer will schon das Erste verlieren? NOBODY!!!
Sheen
ist auch der Erste, der wieder auf die Beine zu kommen
scheint und er lehnt sich mal in einer Ringecke an. Er atmet
ziemlich schwer durch, denn sein Gegner setzt ihn schon
ziemlich zu… ob er es nun zugibt oder nicht, es ist
so. Der Don wartet, bis sein Kontrahent auf die Beine kommt…
dann rennt er auf ihn zu und nun ist er es, der zum Chokeslam
ansetzt.
Pete:
Einen Chokeslam gegen The Godlike? Das ist doch kaum möglich!
Sven:
Ich kann es auch nicht glauben…
Und
niemand kann es glauben, doch er hat wirklich große
Kräfte! Er setzt den Chokeslam an, hievt The Godlike in
die Höhe… doch er schafft es letztendlich
wirklich nicht den Move zu Ende zu bringen! Der Göttliche
kann kontern, hält den Arm fest, der sich gerade noch an
seinem hals befand und zeigt einen Whip In! The Godlike lässt
den Arm allerdings nicht los, zieht Sheen zu sich ran.
SHORT
ARM CLOTHESLINE!
Das
19jährige Talent rollt sich in eine Ringecke, damit er
nicht weiteren Attacken ausgesetzt ist… Er zieht sich
an der Hose von Peter Cleven wieder hoch und befindet sich
wie ein angeschlagenes Tier in Bedrängnis! The Godlike
rennt erneut auf seinen Opponenten zu…
ANOTHER
CORNER BIG SPLASH!!!
Sven:
HOLY SHIT!
Pete:
Was macht er denn da?!?!?
Auch
das Publikum ist aufgesprungen und buht was das Zeug hält!
Don Sheen zieht im letzten Moment den Unparteiischen in die
Schusslinie und sich selbst raus!!! The Godlike plättet
den Ringrichter!
The
Godlike reißt völlig erschrocken die Augen auf,
geht einige Schritte zurück und fasst sich an die
Glatze… Verdammt, was hat er getan!? Der Bruder vom
GFCW World Heavyweight Champion dreht sich um und sieht Sheen
auf sich zurennen… Der ältere MacKenzie reißt
sein rechtes Bein erneut hoch.
BIG
BOOT!!!
Der
hat voll getroffen! Sheen torkelt zurück, The Godlike
rennt auf Don Sheen zu und zeigt eine krachende Clothesline!
Sofort kommt dieser wieder auf die Beine. The Godlike rennt
weiter, holt Schwung von den Seilen und…
SPEAR
VON THE GODLIKE!!!!!!!!!
Pete:
Das hat voll gesessen! Heilige Scheiße!!!!!!!
Sven:
Da hat er sich mal kurz einen typischen Move seines
wesentlich erfolgreicheren Bruders ausgeliehen.
Pete:
Das hätteste jetzt nicht so genau erwähnen müssen,
oder?!
Sven:
Warum nicht? Ich leg nur die Tatsachen auf den Tisch!
Während
sich das Kommentatorenduo ein wenig weiter zankt…
kümmert sich The Godlike nun um den Ringrichter, der
immer noch regungslos in der Ecke liegt. Der Hüne will
den Ref sanft wachrütteln… das scheint ihn auch
so halb zu gelingen… Er beugt sich zum Ringrichter
herab, dieser liegt nun auf den Bauch, hält sich seinen
Hinterkopf, kriegt aber vom Geschehen noch nichts mit…
The Godlike wollte das natürlich nicht, Don Sheen war
der Schuldige! Er hat den Ringrichter in die Ecke gezogen
und…
CHAIRSHOT
IN DEN RÜCKEN!!!
OUT
OF NOWHERE!!!!!!!!!!
Pete:
Wer zum Teufel ist das!??!
Sven:
Man kann es nicht erkennen! Er ist maskiert!
Pete:
Oh nein!
ANOTHER
CHAIRSHOT!!!
Die
Fans sind fassungslos, was ist hier los. Sheen, der sich
langsam wieder vom Spear erholt, sieht sich das Ganze an und
wirkt… unsicher… gehört dieser Maskierte
zu Sheen oder nicht? Es sieht eigentlich nicht so aus…
aber wer weiß? Vielleicht ist das auch nur ein
Spielchen des neuen Stars der GFCW und er führt alle
hinters Licht?!!?
Wie
dem auch sei: Der Angreifer schmeißt den malträtierten
Stuhl in den Ring, hebt The Godlike hoch und kickt ihn in die
Magengegend…
DOUBLE
ARM DDT AUF DEN STUHL!!!!!!!!!!!!
Es
ist verdammt ruhig in der Halle geworden… The Godlike
liegt regungslos in der Mitte des Ringes… eine
Platzwunde hat sich auf seiner Stirn aufgetan… Der
mysteriöse Maskierte blickt zu Don Sheen… dieser
versucht sich aufzuraffen und begibt sich in Kampfstellung…
der Maskierte… rollt sich aus dem Ring und
verschwindet im Publikum!
Sven:
Offensichtlich ein Mann, der aus eigenen Gründen
handelte.
Pete:
Sieht ganz danach aus. Don Sheen auf alle Fälle wirkt
ziemlich erleichtert.
Der
Debütant blickt zum Ringrichter, der langsam wieder
versucht aus dem Land der Träume aufzuwachen. Sheen geht
schnell zu The Godlike, versucht ihn hochzuziehen. Es widert
ihn an, dass er ein wenig mit fremden Blut vollgeschmiert
wird… doch dann gibt’s einen Kick in den Magen
und… seinen Finishing Move!!!
DA
BAVARIAN NECKBUSTAH!!!!
VOLLTREFFER
AUF DEN STUHL!!!!!!!!!!!!!
Auch
Sheen hat diese Aktion auf dem Stuhl geschmerzt! Er muss
schnell machen, er sieht den Stuhl, stößt diesen
noch rechtzeitig aus dem Ring… Nun geht er selbst zum
Unparteiischen und weckt ihn mit Ohrfeigen auf… Don
Sheen geht zu The Godlike, welcher natürlich regungslos
auf dem Boden liegt.
Pete:
Das ist wirklich… unglaublich.
Sven:
Fantastisch!
Pete:
Nein… unglaublich unverdient, unfair.
Sven:
Tja, so läuft das im Geschäft, man muss seine
Chancen nutzen!
Don
Sheen zeigt ein lässiges Cover, das Bein wird nicht
eingehakt, er lacht provokant in die Kamera, das Pfeifkonzert
des Publikums mit Widmung an Don Sheen! Das ist ihn
scheißegal! Nach drei Schlägen auf die Ringmatte
ist alles vorbei, dann hat er sein Debütmatch gewonnen.
Peter
Cleven robbt seinen Körper in Position. Angeschlagen
hält er sich den Nackenbereich, doch er zählt
durch.
ONEEEEEEEEEE
…………………………
TWOOOOOOOOOOOOOO
…………………………………………..
THREEEEEEEEEEEEEEEEEEEEE
……………………………..
DING
DING DING!!!!!!!!!!!
Sieger
des Matches durch Pinfall: Don Sheen!!!
Und
das wars tatsächlich! Ein beeindruckendes Debüt von
Don Sheen, der seine Klasse unter Beweis stellte… aber
auch die Hinterlistigkeit hat ihn zum Sieg verholfen, und
sein Opporturnisten-Gen!
Doch
eine Frage bleibt tatsächlich offen: Wer ist dieser
mysteriöse Maskierte?
Der
Titanthron springt an und zeigt die Flure der Halle. Die Kamera
fängt den wie üblich und bekanntermaßen bunt
gekleideten Sid ein, auf seinem Rücken ist ein in Bundeswehr
Olive gefärbter Rucksack eben dieser Spaßtruppe
geschultert. Mit wiederholtem Schulterblick geht er zielstrebig
auf die Kamera zu bis er kurz vor dieser zum Stehen kommt und
sich erst nach rechts zu einer Tür dreht und dann wieder
zurück zur Kamera.
Sid:
Ihr verdammten Chefe-Schergen! Ihr müsst ja förmlich
riechen wenn ich irgendwo auftauche! Vom Verlust meiner
Privatsphäre stand nie was im Vertrag! Wichse!
Scum verschnauft
kurz, holt tief Luft und blickt sich im Anschluss nochmals um,
dann drückt Sid die Klinke runter und geht durch die Tür,
der Kameramann folgt ihm dabei auf Schritt und Tritt, ein Schild
an der Tür wird sichtbar, es steht „Dr. Dick“
drauf. Als Beide durch die Tür sind dreht sich der Punk zur
Kamera.
Sid:
Schließ' die Tür verdammt! Ich meine wenn du mir schon
folgen musst dann tue das gefälligst unauffällig!
Drecks Stuff!
Ohne zu zögern
dreht sich die Kamera zur Tür und der Kameramann schließt
diese, für einen kurzen Moment ist die Armbanduhr des
Kameramanns sichtbar. Als die Kamera sich wieder umdreht erwischt
sie Sid dabei wie er einen grün-roten Sid-the-Scum-Aufkleber
über das Bild der Perle des Doktors das an dem Spind eben
dieses geklebt ist klebt und darauf hin „Liebe Grüße
aus der Hölle“ mit einem schwarzen Edding an die Wand
schmiert. Sichtlich stolz auf das künstlerischen Wert
entbehrende Geschmiere begibt sich Sid zur Toilette des Doktors,
die Kamera ihm immer noch folgend. Dann bleibt Sid im Rahmen der
Tür stehen und die Kamera läuft auf ihn auf und das
Bild wird kurz rot, eine unscharfe Nahaufnahme seines Hoodies.
Langsam tritt der Kameramann zurück und fokussiert Sid
wieder scharf. Dieser dreht sich langsam um und sein entnervter
Blick spricht Bände.
Sid:
Willst du mir sagen ich habe noch nicht einmal auf dem SCHEIß
BESCHISSENEN KLO MEINE VERKACKTE RUHE!? Verschwinde aus diesem
Puff, lass mich in ruhe pissen und wir sehen uns draußen,
okay!?
Ohne weitere
Worte schließt Sid die Tür, dann blendet die Kamera
aus, um nach wenigen Sekunden Blackscreen wieder einzuschalten.
Sie zeigt erneut den Flur vor dem Lockerroom des Docs, stille,
plötzlich geht die Tür der persönlichen Umkleide
Dicks auf und Sid kommt sichtlich erleichtert raus und schließt
die Tür hinter sich. Scum will grade in die entgegengesetzte
Richtung vom Standpunkt des Kameramanns aus gehen, als er
urplötzlich stehen bleibt und sich zum Schergen umdreht.
Sid:
Siehst du.... es wäre überhaupt nicht nötig
gewesen mir zu folgen.... Es war alles langweilig! Und jetzt....
Jetzt, jetzt hole ich mir ein Oettinger und setze mich vor die
Halle.... Hau rein du Flitzpiepe!...
Darauf hin läuft
er wirklich von der Kamera weg, die ihm nicht mehr folgt und
seine Silhouette wird immer kleiner.
Der Kameramann
dreht sich um und will gerade die Szene verlassen, als ein gut
gelaunter Dr. Dick zusammen mit Dirty Mary ums Eck kommt…
Er trägt bereits seine Wrestlingklamotten… obwohl er
kein Match hat! Wie auch bei seinen Auftritten zum Ring hat er
die unteren Knöpfe seines Doktorkittels aufgeknöpft und
er schwingt mit seinem dicken Ding voran in Richtung seiner
Kabine.
Dr.
Dick: „Heheheheheeeeeeelp me Dr. Dick, I need your love I
feel so sick…“
Er singt seine
Auftrittsmucke, unschwer zu erkennen. Hört sich allerdings
ein wenig homoerotisch an, wenn er sie selbst singt, und er ist
absolut kein Homo! Hallo!? Habt ihr euch schonmal die schweigsame
Dirty Mary angesehen? Habt ihr euch Eva von letzter Show
angesehen? Oder wer kann sich noch an Casey, Stacy und Tracy
erinnern!? Verdammt, waren das mal Schlampen, ne? Nutzlose
Schlampen, aber immerhin… Schlampen!
Nun bleibt der
Frauenversteher stehen und sieht den Kameramann.
Dr.
Dick: „Was schaust du denn so doof in der Gegend rum? Mach
dich doch vom Acker, du Pisser!“
Mh… der
arme Kameramann. Grade zuvor von Sid the Scum zur Schnecke
gemacht, nun geht’s mit dem Frauen-Arzt weiter… Naja
Kameramann:
„Aber…“
Dr.
Dick: „Nichts aber! Du verdammter Idiot! Was hast du hier
zu suchen?“
Unterbricht er
sofort den jungen, pickeligen GFCW Mitarbeiter…
Woher weiß
„ich“ überhaupt, dass es ein junger, pickeliger
Mitarbeiter ist?
Dr.
Dick: „Hau ab mit deiner pickeligen Visage! Du störst
dieses wundervolle Ambiente!“
Ach…
deshalb! Der Doc hauts raus!
Kameramann:
„Ich wollte doch nur…“
Mit einer
Handbewegung macht der Doktor der Muschilogie klar, dass der
Kameramann nun endlich die Fresse halten soll. Auch sein Tonfall
wird immer strenger und immer lauter.
Dr.
Dick: „Sag mal, hab ich mich nicht richtig ausgedrückt?!
E.F.A. war letzte Woche, verstehst du??? Wenn ich hier in der
Kabine gleich Dirty Mary zum Stöhnen bringe, solltest du das
nicht filmen! E.F.A. kommt… aber nicht heute, heute ist es
mal wieder meine Frau!“
Aus seinem
Kittel holt er nun das berühmtberüchtigte Eisenrohr,
der leuchtende Dick Stick!
Dr.
Dick: „Mit diesem Stick kann ich nicht nur meinen Gegnern
eins auf die Rübe hauen, wenn du weißt was ich meine,
du pickelige Jungfrau!“
Der Blick vom
Kameramann noch nicht abgewendet, öffnet Dr. Dick die Tür
zu seinem Lockerroom und entert diesen als erster. Fassungslos
bleibt er stehen, haut mit der Faust gegen die eben geöffnete
Tür und beginnt zu schreien.
Dr.
Dick: „Wie kann es sein, dass dieser Penner hier in meinen
Locker Room reinkommt?!?!“
Aufgedreht,
hektisch kreischend tritt er durch die Türschwelle und
blickt das Kunstwerk an, welches Sid the Scum gemalt hatte…
Dr.
Dick: „Liebe Grüße aus der Hölle?!?!?“
Man kann
förmlich mitansehen, wie sein Kopf immer mehr errötet.
Langsam und vorsichtig schreitet auch die leicht bekleidete
Ehefrau namens Dirty Mary die Kabine und notiert einiges auf
ihrem Klemmbrett… Sie versucht ihren Mann mit kleinen
Streicheleinheiten zu beruhigen… doch als er dann auch
noch diesen Sid-Aufkleber sieht, rastet er komplett aus!
Gegenstände,
die sich in der Nähe befinden, werden durch die Gegend
geschmissen. Der pickelige Kameramann springt sogar einen Schritt
zur Seite, sonst hätte ihn ein fliegendes Geschoss voll
getroffen.
Dr.
Dick: „AAAAAAAAARRRRRRRRRRGHHHHHHHHHH!!!!!!!!!!!!!“
Die scheinbar
stumme Sekretärin zaubert etwas aus ihrem Oberteil heraus
und es sieht aus wie ein… Snickers!?!?
Sie stöckelt
vorsichtig an ihrem Mann heran und kratzt ihn leicht an der
Schulter. Mit einer schnellen Seitwärtsbewegung dreht sich
der aufgebrachte Frauenversteher zu Mary und will sie grad
anschreien… doch dann erblickt er die süße
Schokolade und…
Dr.
Dick: „… Danke… :)“
Der
Busendorfer nimmt es ihr ab und entblößt das süße
Glück, um es im Anschluss zärtlich zu vernaschen!
Der Titantron
zeigt wieder bewegte Bilder und… naja, wie solls auch
anders sein? Es sind mittlerweile fünf Minuten vergangen.
Das Papier des Snickers landet sanft im Abfalleimer, Dr. Dick
scheint sich enorm beruhigt zu haben und sitzt auf der Bank…
Er… er lächelt sogar.
Dr.
Dick: „Tja, wenn das alles ist was du drauf hast, Sid, dann
mach ich mir keine Sorgen!“
Es
gibt sogar ein Bussi für seine Ehefrau, die das Geschehene
genau auf ihrem Klemmbrett dokumentiert… Dieses Bussi
nimmt sie gerne an, doch wie man es von ihr gewohnt ist, zeigt
sie sich komplett emotionslos… Vielleicht gibt’s die
Emotionen auch lediglich bei gewissen…
Verkehrsbedingungen?!
Dr.
Dick: „Hm… wo ist er denn?!?“
Der Arzt, dem
die Schlampen – aber auch seine Frau – vertrauen,
sieht sich in seinem Locker Room um und erkennt, dass „da
oben“ genau das ist, was er sucht…
Dr.
Dick: „Ach, hier bist du ja…“
Er greift in die
geblickte Richtung. Für die Kamera ist noch nicht zu
erkennen, was er hier „runter holt“. Dann sieht man
es: Es handelt sich um etwas sehr old schooliges: Einen Ghetto
Blaster!!!
Dr.
Dick: „Musik an, Kleidung runter, Türe zu!!!“
Dirty Mary
drückt auf Play. Erneut ist sein Entrance Theme, dieses Mal
durch den Ghetto Blaster zu hören. Die sexy Sekretärin
entledigt sich ihrer Kleider… nein, ihr Perversen! Sie
entledigt sich lediglich ihres Klemmbrettes *muhaahaha*. Ihr
Göttergatte steht auf, dreht sich mit dem Rücken zu
seiner Frau und breitet die Arme aus.
Dr.
Dick: „Zieh mir den Doktorkittel aus!“
Langsam und
lasziv räkelt sie ihren Körper an dem des Docs, bevor
sie die restlichen Knöpfe des Kittels öffnet…
und plötzlich mit einem Ruck runterreißt!!!
Dr.
Dick: „So gefällt mir das!“
Mary greift mit
ihren Händen an ihren Rücken um das Sekretärinnenkostüm
zu öffnen und sich des Kleidungsstückes tatsächlich
zu entledigen… doch der Doktor verneint das Ganze und
erntet dafür tosende Buhrufe vom Publikum!
Dr.
Dick: „Du gehst jetzt die Türe schließen, und
ich geh mal aufs Klo!“
Mit einem
eisernen Blick schaut die sexy Sekretärin dem pickeligen
Jungen an, bevor sie die Tür hinter sich schließt…
Der Junge nähert sich der Türe und hört ein wenig
zu, was da drin so geboten wird.
Man hört,
wie eine Türklinke nach unten gedrückt wird, einige
Schritte der Stöckelschuhe von Dirty Mary sind ebenfalls
akustisch wahrnehmbar… Dann wird eine Türe wieder
geschlossen, vermutlich die zu den Sanitäranlagen in seiner
Kabine.
Dr.
Dick: „Ich habs gleich, ich bin gleich fertig!“
Irgendwas
scheint zu… rinnen… tja, das sind Live-Bilder,
meine Damen und Herren! Die gleichen dem Dschungelcamp, denn auch
dort wird gefilmt, wenn die sogenannten „Stars“ auf
die Toilette müssen… doch dann plötzlich ein
lauter Aufschrei!!!
Dr.
Dick: „AAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAHHHHHHHH!!! VERDAMMTE………….
SCHEISSE!!!!!!!!!!!!!!“
Der Junge hält
immer noch mit der Kamera auf die verschlossene Tür rauf…
Mit seiner Hand langt er zur Türklinke und will diese nach
unten drücken, doch er scheint sich nicht zu trauen.
Dr.
Dick: „DU
VERDAMMTES ARSCHLOCH!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!“
Man sieht zwar
nicht, was hinter der sprichwörtlich verschlossenen Tür
abgeht, doch Dirty Mary stöckelt sehr schnell durch die
Gegend. Anscheinend ist sie auch ziemlich aufgebracht und
plötzlich ist auch ihre Stimme zu hören, denn sie
scheint wahnsinnig erschrocken zu sein…
Kameramann:
„Oh Mann… ist es tatsäch…“
Dr.
Dick: „AUAUAUAUAUAUAUAUAU TUT DAS WEEEEEEEEEEEEEHHHH!!!!“
Der junge Mann
weicht wieder einige Schritte zurück, er traut sich nicht
einfach reinzugehen und nachzusehen. Könnte er eventuell
helfen?!
Er entscheidet
sich für die Hasenfußvariante und will abhauen, als er
erneut den Doc schreien hört…
Dr.
Dick: „Zieh doch mal du Bitch! ZIEH!!!!!!!!!!!“
Plötzlich
werden die Schmerzensschreie noch weiter in die Höhe
getrieben und er entscheidet sich dann doch anders.
Dr.
Dick: „VERDAMMTE KACKE NEIN LASS ES SEIN!!!!!!!!!!!!!!!!!“
Der pickelige
Junge dreht sich um und will endgültig verschwinden, als er
plötzlich mit einem weiteren Mann zusammenstößt
und vor Schreck sogar auf den Allerwertesten fällt! Sein
Arbeitsgerät hält er aber ganz fest und blickt hoch zu
dieser Person, die er fast über den Haufen gerannt ist…
Es ist… MacMüll!! Genau der Richtige für diesen
Job! Der GFCW Hall of Famer schaut auf den ziemlich verwirrten
Kameramann herab und fragt ihn.
MacMüll:
„Was ist denn los mit dir?“
Während der
Kameramann der Interviewlegende antwortet, hilft er ihn hoch.
Kameramann:
„Dr. Dick und Dirty Mary sind hier drin und…“
Dr.
Dick: „FUCK TUT DAS WEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEH!!!“
Kamermann:
„Und er wollte nicht auf mich hören, denn Sid war drin
und…“
MacMüll:
„Sid war in Dicks Kabine und hat jetzt solche Schmerzen?
Lass uns mal nachsehen, was hier passiert ist!“
Deswegen ist
dieser tapfere Mann ein Hall of Famer! Er scheut keiner Gefahr
und will immer wissen was los ist!
Dr.
Dick: „Okay… okay… okay…“
Immer noch hören
wir die Stimme des Docs hinter der verschlossenen Tür und…
Dr.
Dick: „Jetzt… zieh… ZIEH…
ZIEEEEEEEEEEEEHHHH!!!!!!!!!!!“
Just in diesem
Augenblick öffnet MacMüll die Tür zur Kabine vom
Doc und… es ist nichts zu sehen… Das HoF-Mitglied
stürzt sich ins Innere, die Musik „Help me Dr. Dick“
ist zu hören, doch als er zu seiner rechten blickt, bleibt
er vor Schockstarre stehen… Ohne dass er in Richtung des
Kameramannes blickt deutet er zu diesen, dass er herkommen soll…
Das Pickelgesicht überlegt kurz und… geht zu seinem
Arbeitskollegen und hält drauf.
Ein
unglaubliches Bild ist zu sehen. Der Doc scheint auf der
Kloschüssel zu sitzen, mit heruntergelassenen Hosen! Dirty
Mary verdeckt mit ihrem schmalen Körper grade noch so das
beste Stück des Docs… Allerdings befindet sie sich in
einer eigenartigen Position! Mit ihrem Stöckelschuhen
überzogenen, dünnen Storchenbeinchen – um genau
zu sein, mit dem linken Bein – stützt sie sich im
Türrahmen zur Toilette ab und scheint… an irgendetwas
zu ziehen.
MacMüll:
„Heilige Scheiße, was geht denn hier ab?!!?“
Der Doc kriegt
auch erst jetzt mit, dass sich andere Personen im Lockerroom
befinden.
Dr.
Dick: „Mary du blöde Sau, hast du… hinter dir
nicht die KABINE VERSPERRT!?!?!??“
Ihm schießen
schon beinahe die Tränen aus den Augen.
Dr.
Dick: „AAAAAAAAAAAAAAAH!!! LASS ENDLICH LOS DU SAUBLÖDER…“
DU
SAUBLÖDER KREEEEEEEEEEBS!!!!!!!!!!“
MacMüll:
„Verdammt, duck dich!!!“
Der Kameramann
und auch MacMüll selbst können reaktionsschnell
agieren, denn nun fliegt der Krebs im hohen Bogen durch die
Umkleidekabine und die beiden GFCW Mitarbeiter kreischen wie
kleine Mädchen…
Todesmutig
nähert sich die Interviewlegende den Beiden
Hauptprotagonisten dieser Szene! Dirty Mary verdeckt noch immer
mit ihrem Körper den Doc, denn der hat die Hose immer noch
nicht hochgezogen, trotzdem versucht Müll seinen Job zu
machen.
MacMüll:
„Dr. Dick… möchten Sie zu dem Geschehenen…
Stellung beziehen?!?“
Dr.
Dick: „Willst du mich verarschen, du Idiot???“
Ängstlich
weicht Mac einen Schritt zurück, trotzdem fährt er mit
zittriger Stimme fort.
MacMüll:
„Ist es das… ähm… wonach es aussah??!“
Die aus sich vor
Wut seiende Antwort lässt nicht lange auf sich warten…
Dr. Dick erinnert an Howard Wolowitz‘ Mutter, die niemals
im Bilde ist, aber ständig durch ihre laute Stimme auffällt.
Dr.
Dick: „Wenn es für dich so aussah, als ob ein KREBS AN
MEINEN EIERN HING, dann hast du verdammt Recht, und jetzt…
VERPISS DICH!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!“
Kurzes
Durchatmen beim Doc.
Dr.
Dick: „Mary, mach die Tür zu!“
Befohlen,
ausgeführt! Die Tür zum WC wird sofort geschlossen…
als abermals ein lauter Wutschrei des Docs zu hören ist.
Dr.
Dick: „AAAAAAAAAAAAAAARRRRRRRRRRGHHHHHH!!!!!!!!!“
Man hört
einige seltsame Geräusche… als ob Irgendetwas
zusammengeknüllt wird… Mary öffnet kurzerhand
nochmals die WC-Tür und wirft tatsächlich einen
Papierballen raus in die Umkleidekabine…
MacMüll:
„Was… ist denn das?“
Der Interviewer
nimmt es an sich und gemeinsam verlassen er und der Kameramann
den Ort des Geschehens… Als Müll die Kabinentür
hinter sich schließt und den Papierballen
auseinanderfaltet, ziehen sich seine Lippen in die Horizontale.
MacMüll:
„Anscheinend hat Sid einen dezenten Hinweis hinterlassen,
wenn Dr. Dick beim Pinkeln die Türe geschlossen hätte…“
Die Legende hält
das Bild in die Kamera.
Ein lautes
Lachen ist durch die Zuschauerreihen zu hören, als im
Anschluss nochmal MacMüll in Großaufnahme gezeigt
wird.
MacMüll:
„Tja, ich hatte wieder mal den richtigen Riecher…
Ich lasse nun den Ort der dramatischen Geschehnisse hinter mir.
Fassen wir nochmal zusammen! Sid war wohl zuerst in der Kabine,
um seinen Widersacher einen klitzekleinen Streich zu spielen
und…“
Plötzlich
hört man die Stimme des Kameramannes.
Kameramann:
„Ich wollte ihn sogar sagen, dass Sid drin war aber er ließ
mich nicht zu Wort kommen.“
Anerkennend
nickt die Interviewlegende der GFCW und fährt fort.
MacMüll:
„Sie haben meinen Kollegen gehört… Das
Pickelgesicht wurde nicht wahrgenommen.“
Der Arme wird
sogar von den GFCW Mitarbeiterkollegen so bezeichnet, der Arme…
MacMüll:
„Dann haben wir erfahren, dass Dirty Mary nicht nur
stöhnen, sondern sich auch erschrecken kann… Und ja,
als wir in den Raum vorgedrungen waren, naja… wie soll ich
sagen? Dirty Mary befand sich in einer sehr eigenartigen
Position. Von unserer Perspektive sah es so aus, als wolle sie
ihrem Ehemann das beste Stück ausreißen! Hatte schon
was von Fifty Shades of Grey!“
Er selbst muss
schon sehr lachen aufgrund seines erfolgreichen Scherzes. Auch
der Kameramann scheint ein hörbares Schmunzeln zu
entweichen.
MacMüll:
„Doch wir mussten feststellen, dass Sid eine Krabbe in der
Kloschüssel platzierte und dieser wohl am Pimm…“
Dr.
Dick: „AAAAAAAAAAAAAAAU TUT DAS WEH VERDAMMT!!“
Genau im
richtigen Moment schreit der Frauen-Arzt vor Schmerz, denn müssen
wir das Pimmel-Wort nicht wegpiepsen… upps!
MacMüll und
sein Kameramann entfernen sich noch weiter vom „Unfallort“
und er spricht weiter.
MacMüll:
„Tja, sagen wirs so: Die Krabbe hat sich ziemlich
festgezwickt an einer ungünstigen Stelle. Tja, das wird mit
Sicherheit nochmal ein Nachspiel haben…“
Kameramann:
„… der Dick Stick wird heute wohl nicht mehr zum
Einsatz kommen.“
Und mit diesen
Worten wird die Szene ausgefadet.
Wir befinden uns
in einem Raum. Wir schauen direkt auf eine Wand, wo wieder mal
Fotos von Ryder zu sehen sind. Und vor dieser Wand steht, der
Kamera dem Rücken zugedreht … Savior!
Savior:
Dieser Weg wird kein leichter sein. Dieser Weg wird steinig und
schwer!
Savior dreht
sich nun zur Kamera um.
Savior:
Vor zwei Wochen hat der Weg zu Ryder seiner Rettung begonnen!
Aber wenn ihr glaubt, dass ich nach meinem Sieg über ihn
schon fertig bin, habt ihr euch getäuscht! Es liegt noch
eine Menge Arbeit vor mir, um Ryder endlich vor sich selber zu
retten und ihn davon zu überzeugen, dass er ohne
Persönlichkeit nicht in einen Wrestling-Ring gehört!
Heute wird er von mir ein weiteres Mal getestet! Denn heute wird
er gegen Azreal antreten!
Savior pausiert
nun und das Bild betritt eben angesprochener Azreal!
Savior:
Azreal ist schon richtig aufgeregt, mit dir in einen Ring zu
steigen, Ryder! Er hat sich unser Match letzte Woche ganz genau
angeschaut und kennt jeden deiner Tricks! Er wird dir heute
zeigen, was es heißt dominiert zu werden! Er wird dich
regelrecht vorführen! Und du kannst nichts dagegen
unternehmen!
Savior dreht der
Wand nun wieder den Rücken zu und Azreal fängt an zu
reden.
Azreal:
Ryder … Du denkst vielleicht, dass du mal einer der
größten Superstars hier in der GFCW werden kannst,
aber da liegst du falsch! Du gehörst hier einfach nicht hin!
Und das wirst du auch realisieren, wenn ich heute mit dir fertig
bin! Du wirst dir wünschen, dass du nie auch nur einen Fuß
in die GFCW gesetzt hättest! Du wirst nachhause gehen und
darüber nachdenken, was du mit deinem kleinen lächerlichen
Leben anfangen willst!
Savior dreht
sich wieder um und ergreift das Wort.
Savior:
Und dann Ryder … kannst du deine Jagd nach dem
Intercontinental Titel endgültig abhaken! Ach und: Ich habe
vor zwei Wochen ebenfalls gesagt „Ich sei kein Unmensch“!
Das ist der Grund, weshalb ich heute Azreal nicht mit zum Ring
begleiten werde! Wir wollen doch, dass alles fair ist (
Während dieses Satzes zwinkert Savior in die Kamera )
…
Jeder … außer dir!
Savior verlässt
nun das Bild.
Azreal:
Rescue Approaches you! Don`t fight it!
Wir
schalten in den Backstage-Bereich, wo wir sofort McMüll in
Großaufnahme sehen.
McMüll:
„Liebe GFCW-Galaxy, heute darf ich zwei besondere
Interview-Gäste vorstellen. Bitte begrüßt mit mir
zusammen Jasper Randall, Drake Ackley, die
GFCW-Tag-Team-Champions Fight Club!“
Ein
Herauszoomen zeigt, dass die beiden Männer McMüll
flankiert haben. Beide Männer tragen wie gewöhnlich
ihre mausgrauen Kapuzenpullis, allerdings haben beide die Kapuzen
nicht aufgezogen. Während ersichtlich ist, dass Drake Ackley
den Tag-Team-Gürtel unter dem Pulli um die Hüften
trägt, hält ihn Jasper Randall leger um die Schulter
geschlungen. Ackley mit vor der Brust verschränkten Armen
blickt grimmig und kaugummikauend in die Kamera, während
Randall an einer Wasserflasche nippt.
Jasper
Randall: „Ich bin erstaunt, lieber McMüll, dass DU uns
hier interviewst. Wo ist diese penetrant aufdringliche Muschi,
die sich mir sonst immer an den Hals wirft?“
Die
rauchige Stimme Randalls bohrt sich wie eine Nadel in McMülls
Hirn und der Hall of Famer fühlt sich direkt etwas bedroht.
McMüll:
„Ich...weiß es nicht. Ehrlich nicht.“
Jasper
Randall blickt McMüll misstrauisch an und geht etwas auf
Abstand. Plötzlich beugt sich Drake Ackley, die Arme aber
immer noch verschränkt, zu McMüll herab und formt seine
Augen zu Schlitzen.
Jasper
Randall: „Jetzt...jetzt wirst doch nicht DU mich anmachen,
oder?“
McMüll
schaut komisch. Es vergehen einige Sekunden, in denen der Hall of
Famer wohl tatsächlich nachdenkt. Dann schüttelt er
aber doch vehement den Kopf. Randall wirkt entspannt, und Ackley
zieht sich auch wieder zurück.
Jasper
Randall: „Du siehst mich wieder entspannt, McMüll.
Aber es hätte keine Rolle gespielt, zumindest, wenn du noch
nach deinem Platz in der Gesellschaft suchst. Denn der Fight Club
nimmt alle Menschen in seinen Reihen auf. ALLE! Egal, welcher
geschlechtlichen Ausrichtung, ja, genau. Auch das spielt keine
Rolle. Du suchst doch noch deinen Platz in der Gesellschaft,
McMüll?“
McMüll:
„Ähm, eigentlich. Nein, Mr. Randall. Ich bin sehr
zufrieden mit meinem Leben und damit, was ich daraus gemacht
habe.“
Randall
wirkt nicht überzeugt. Er sucht kurz den Blickkontakt mit
Ackley, ehe er darauf eingeht.
Jasper
Randall: „Du wirkst nicht so, McMüll. Ganz im
Gegenteil. Du wirkst auf mich eher, als wärst du ganz und
gar nicht zufrieden mit dem, was aus dir geworden ist. Ich fühle
die Aggression in dir, tief in dir drin. Du wirkst unentspannt.
Guck dir bitte mal meinen Tag-Team-Partner Drake Ackley an. Wie
wirkt ER auf dich?“
Zögernd
tut McMüll, wie ihm geheißen und guckt sich Drake
Ackley von unten bis oben ganz genau an. Dann wirft er einen
fragenden Blick zurück zu Jasper Randall.
Jasper
Randall: „Dieser Mann ist pures Eis. Kalt wie Stahl.
Emotionslos. Aber wirkt er auf dich unglücklich? Ich glaube
nicht. Dabei hätte er allen Grund dazu, unglücklich zu
sein. Dieser Mann dort muss heute ein weiteres Mal gegen Johnboy
Dog antreten. SCHON WIEDER!! Nein, nein! Unglücklich nicht,
wie ihr denken mögt, weil der alte Hund doch so ein
gefährlicher Mann ist. Nein, nein. Ich stelle die Frage: WIE
OFT DENN NOCH? Wie oft wollen die BOSSE Johnboy Dog noch in den
Ring mit dem Fight Club schleppen? Wieviel Abreibung ist diesem
alten Mann noch zuzumuten? Müssen wir Johnboy Dog
tatsächlich UMBRINGEN, ihn TÖTEN, damit all das ein
Ende nimmt? Wann gebt ihr Ruhe? Was wollt ihr erreichen? Seht uns
an...“
Und
er plustert sich vor der Kamera noch einmal mehr auf.
Jasper
Randall: „Wir haben Johnboy Dog in der GFCW so verdammt oft
zu Brei geschlagen, dass ich es nicht mehr an einer Hand abzählen
kann! Wie oft müssen wir erwähnen, dass wir ihm bereits
vor einem Jahr mehrfach den Arsch versohlt haben, im Laufe des
Jahres mehrfach, vor Title Nights nochmal und bereits vor zwei
Wochen erneut? Wieso schickt ihr diesen Schatten Seinerselbst nun
ein weiteres Mal mit uns in den Ring? Wollt ihr ihn demütigen?
Wollt ihr ihn der Lächerlichkeit preisgeben? Wollt ihr BOSSE
diesem Wrack tatsächlich mit einer DAMPFRAMME in Form des
Fight Club ins Gedächtnis rammen, dass seine Zeit längst
abgelaufen ist und er längst vergangenem Ruhm nachrennt?“
Eine
Pause, denn Jasper hat sich durchaus in Rage geredet. Er muss
selbst schmunzeln und schüttelt leicht den Kopf. Dann ist es
der schweigsame Ackley, der sogar ein paar Worte findet. Aber
ohne die Arme zu lösen. Oder sich am Kaugummi zu
verschlucken. Die eiskalten Augen, die die Kamera anstieren,
frieren diese beinahe ein...
Drake
Ackley: „Einmal mehr liegt es in der Verantwortung der
BOSSE, was mit Johnboy Dog heute Abend im Ring passiert. Einmal
mehr überlasst ihr ihn unserer Gnade. Und obwohl der Fight
Club für vieles bekannt ist, aber nicht dafür, äußerst
gnädig zu sein. Und wir vergessen und verzeihen nicht!
Johnboy Dog, auch wenn du vor zwei Wochen, an der Seite des
GFCW-Heavyweight-Champions wohlgemerkt, einen mehr als
fragwürdigen und glücklichen Pinfall-Sieg über den
Fight Club errungen haben magst: Du weißt selbst, dass wir
dich einmal mehr in der Hand hatten. Es hätte nur einer
kurzen Bewegung bedurft, und wir hätten dich zermalmen
können! Wie ein Insekt unter meinem Absatz!“
Jasper
Randall: „Du, Johnboy Dog, bist ein perfektes Beispiel
dafür, was mit dieser Gesellschaft geschieht, wenn sie dein
Methusalem-Alter erreicht haben: Sie werden griesgrämig,
verbittert, fernab jeglicher Realität! Denn es kann
unmöglich dein Ernst sein, dich an dem ganz großen
Preis versuchen zu wollen, dem GFCW-Heavyweight-Championtitel! Du
bist unrealistisch, JBD. Du bist ein Wrack. Unabhängig
davon, was wir oder er oder sie oder jeder andere in der GFCW
reden, sehen wir uns die Fakten an: Wie zum Teufel willst du auch
nur ansatzweise an die körperlichen Grenzen gehen wollen, an
die Zereo Killer, Drake Ackley oder ich in der Lage sind zu
gehen? Dein Körper ist schwach, JBD. Und dein Geist? Der
spielt dir ein perfides Spiel vor! Ein grausames, aber
mitleiderregendes Spiel. Denn obwohl dein Körper nun mehr
schwach ist und einem Autowrack nach der Schrottpresse gleicht,
so gaukelt dein Geist dir immer noch vor, es mit allem und jedem
aufnehmen zu können! Sieh dir doch bitte nur diesen
muskulösen, emotionslosen, absolut grausamen und
gnadeverachtenden Berg hier an!“
...und
er deutet auf seinen Tag-Team-Partner, der stolz den Kopf in den
Nacken wirft, diesen knacken lässt.
Jasper
Randall: „Wenn ich diese Maschine im Ring auf dich
loslasse, wird er dich von einer Ecke zur anderen prügeln.
Er wird dich herumschmeißen, er wird dich in den Mund
nehmen, auf dir herumkauen wie auf diesem Kaugummi und dich
wieder ausspucken. Dort liegst du dann wie der Haufen wertlose
Müll, der du bist. Der Fight Club kennt keine Gnade. Wir
sind die verdammten GFCW-Tag-Team-Champions! Sag nicht, wir
hätten dich nicht gewarnt, JBD. Aber dein Ende kommt
schneller, als du denkst. Wenn die BOSSE dich noch einmal mit uns
in den Ring schicken: Nun gut. Dann werden wir ihrem Wunsch wohl
nachkommen müssen. Und wenn all die Prügel, die dir
Drake Ackley heute Abend verabreichen wird, wenn all der Schmerz,
den er über dich hereinbrechen lassen wird, wenn all die Wut
und die Aggression, die er dich spüren lassen wird, immer
noch nicht ausreichen, dann werden wir wohl tatsächlich das
machen müssen, worauf es die BOSSE fadenscheinig anlegen –
und wir werden dich umbringen müssen...“
Das
sagt er mit einem übertrieben mitleidigen Blick und so
beiläufig und mit einer seelenlosen Ruhe in der Stimme, als
wäre es das selbstverständlichste auf der Welt, während
die Fans in der Halle, die dieses Interview über den Titan
Tron sehen können, ein lautes Raunen von sich geben...McMüll
schlägt vor Schreck die Hand vor den Mund.
Die
Kamera fährt ganz nahe an Drake Ackley heran, der mit seinen
eiskalten Augen eben diese fixiert, bis das Bild langsam
ausfadet.