Eine Trainingshalle, ja gar ein größeres Center unweit der GFCW-Zentrale in der schönen Westfalenmetropole namens Dortmund. Einige eher unbekannte Gesichter sind hier vertreten – und mittendrin ein alter Haudegen: Denn Johnboy Dog hat zum „Geburtstagskränzchen“ geladen. Das hat beim Hund seit einigen Jahren Tradition und wird besonders von einigen Pressemenschen gerne dazu genutzt, ein paar sehr unnütze Fragen zu stellen. Aber der Hund macht sich nicht viel daraus, sondern hat sich seinerseits angewöhnt, diese Fragen durchaus sinnhaft zu beantworten. Die Fans haben das zumindest mit gleichbleibendem Zuspruch goutiert.
Die wichtigsten Fragen sind allerdings schon gestellt, so dass man sich langsam ans Abbauen der Kulisse macht. 53 – so jung wird der Hund dieser Tage – ist ja nun auch ein eher krummes Alter und vermutlich wird es erst wieder zur nächsten Null, also der 60, ähnlich hoch hergehen wie vor einigen Jahren, als es die 50 zu feiern gab. Mittlerweile haben sich auch die weniger geladenen Gäste verabschiedet und beschlossen, den Hund einen ebensolchen sein zu lassen. Der scheint glücklich und packt gerade einen ganzen Wust an Geschenken in die verschiedenen Taschen, die er mitgebracht hat – ja, der Hund ist ein alter Geschenkehamster. Allerdings ist der aufkommende Schreck durchaus real, als ihm urplötzlich jemand auf die Schulter zu klopfen gedenkt....
Jason Crutch: „Hey, alter Köter.“
Verschmitzt, ein freundliches Lächeln, wie es unter alten Weggefährten – mal auf der gleichen, mal auf unterschiedlichen Seiten – üblich ist, begrüßt der den dreifachen Intercontinental-Champion. Leger gekleidet, wie es für Crutch üblich ist. Der Mann, der in der letzten War Evening überraschend sein Comeback gefeiert hat, hält doch glatt ein Geburtstagspräsent in Händen. Doch eine Hand kann er dennoch erübrigen, so dass ein fester Händedruck möglich ist.
Jason Crutch: „Keine Sorge, ich bin nicht gekommen, um dir ein Geburtstagsständchen zu trällern. Glaub mir, das willst du aus meinem Mund nicht hören. Dennoch bin ich gekommen, um dir etwas dazulassen.“
Sprach’s, und stellt das Päckchen auf einen gelegen kommenden Beistelltisch. Der Blick des Hundes wandert aber alsbald wieder von dem Geschenk hinüber zu Crutch. Er kennt ihn lange genug, und er weiß, dass der ehemalige World Champion nicht ohne besonderen Grund vorbeikommt.
Jason Crutch: „Ich bin dir und der GFCW-Galaxy durchaus Antworten schuldig. Du hast mich vor vier Wochen zu der besten Talkshow innerhalb der GFCW eingeladen, dem Dogs Inn. Du hattest mir vorher über Whatsapp, Email und was weiß ich noch alles geschrieben. Du wolltest, dass ich komme – und ich habe nicht geantwortet. Ich habe es nicht einmal für nötig empfunden, dir zu antworten.“
Er kratzt sich beinahe etwas verlegen am Hinterkopf, als er den schiefen Blick von JBD bemerkt, als der JCs Worte registriert.
Jason Crutch: „Dennoch wolltest du die Show durchziehen. Ich habe dich ziemlich alt aussehen lassen, und das tut mir leid. Ich habe hin und her überlegt, JBD. Nach dem, was vor meinem Abgang passiert ist…mein Frust, mein Ärger. Und Zeus‘ extremer Frustabbau meine Wenigkeit betreffend. Der Mistkerl hätte mir fast den Arm gebrochen…das alles nagte an mir, JBD. Und als deine Einladung kam…ich überlegte hin und her. Denn ich wollte Schluss machen. Ich hatte in der GFCW erreicht, was ich wollte. Meine Selbstzweifel ließen mir keine andere Wahl mehr, als dass ich mir dachte: Das ist es nicht mehr wert. Das alles spielt keine Rolle mehr.“
Fast könnte man glauben, Crutch spricht zu sich selbst, als zu seinem Gegenüber. Ist das hier ein Monolog? Bei Crutch weiß man, in Anbetracht seiner gesundheitlichen Vergangenheit, nie so genau…
Jason Crutch: „Doch dann kam der Moment…als Daniel dich unterbrach, dich verprügelte. Und es folgten weitere Momente. Der Fight Club…die Blood Brothers Connection…Jimmy Maxxx…sie alle tun und lassen, was sie wollen. Und das in einer Brutalität und Rücksichtslosigkeit, die mir missfällt. Mehr als das, JBD. Du weißt, was ich meine. Denn wenn wir mal das Bild genau betrachten: Wir beide sind die letzten Wenigen in der GFCW, denen Loyalität, Integrität und die Fans dort draußen noch etwas bedeuten. Wir stehen zu 100% für sie ein – und sie für uns. Die Hölle schien zugefroren, als sich selbst Zereo Killer von ihnen abwandte. Dann tauchte Zeus auf – dann die Blood Brothers Connection…Das muss alles aufhören, JBD!“
Die Intensität in seinen Augen spricht Bände…
Jason Crutch: „Ich habe mich entschlossen, zurückzukehren. Und so bin ich in die Halle gekommen in der letzten Show. Und so traf ich S1margl…und er sprach mit mir. Und er lud mich ein. Und deswegen, JBD, kam ich raus. Ich hatte meine Entscheidung getroffen. Und was könnte besser sein als das Jason Crutch Invitational, um Jason Crutch in der GFCW zu begrüßen? Jetzt weißt du, alter Kumpane, weshalb ich wieder da bin. Es muss etwas gegen die Ungerechtigkeiten in der GFCW passieren. Und wir treten beinahe schon symbolisch gegen sie an.“
Nachdenklich mustert der Hund sein Gegenüber, nickt dann aber nur. Es wäre vermessen zu denken, JBD habe sich mit ähnlichen Gedanken nie getragen. Aber falls dem so ist, dann hat er es meistens recht gut verborgen.
Johnboy Dog: „Für mich hat der Kampf schon weit eher angefangen, weißt du? Es fing damit an, dass man Jason Crutch nicht ernst nahm und aus dem Hund einen alten Kläffer ohne Biss machte. Es setzte sich fort, als Zereo Killer sich beharrlich weigerte, mich als Gegner ernstzunehmen – so sehr, dass er schließlich zu unfairen Mitteln greifen musste, um letztlich erfolgreich zu sein. Du siehst selbst, was aus ihm geworden ist: Eine erbärmliche Gestalt, die ihr Heil in der Offensive gegenüber anderen sucht, dabei aber ihre Fanbasis total vernachlässigt und vor eine tiefe Depression gestellt hat. Und nun? Nun scheint die BBA diese Rolle langsam übernommen zu haben. Aber zusammen sind wir stark! Wir wissen, was wichtig ist – und werden genau das bei War Evening und im Anschluss bei Brainwashed beweisen!“
Lächelnd schaut sich der Hund das Päckchen auf dem Tisch an, lässt es aber geschlossen. Vielleicht ahnt er, was sich darin befindet, doch der Zuschauer bleibt darüber im Unklaren. Vielleicht ja auch nur vorerst.
Johnboy Dog: „Ich danke dir. Ich habe all die Jahre gewusst, was ich an dir habe und was die GFCW an dir hat, Jason. Und genau diesen Beweis werden wir antreten – gemeinsam. Ich bin zuversichtlich und wie ich Alex und Don bisher erlebt habe, bin ich da nicht der Einzige.“ Jason Crutch: „Heute Abend, JBD, zeigen wir der Blood Brothers Connection einen kleinen Vorgeschmack dessen, was bei Brainwashed auf sie zukommt. Es freut mich, wieder Seite an Seite mit dir kämpfen zu können.“
Noch ein Händedruck – und das Gesagte scheint gesagt. Johnboy Dog nickt dem sich entfernenden Jason Crutch noch einige Male hinterher – und macht sich dann, als die Kamera gerade ausfaded, daran das Geschenk zu öffnen....
War Evening, Essen (Weststadthalle, 1.990 Plätze), 26.08.2016
In Kooperation mit
Pete: „Und damit dürfen wir die Fans herzlich zu War Evening willkommen heißen! Wir haben auch heute wieder ein volles Programm, auch wenn sich der Fokus natürlich auf das Duell zwischen der Bloodbrothers Connection und der Allianz legen wird.“ Sven: „Der Opener ist hier, in der mit fast zweitausend Zuschauern ausverkauften Weststadthalle aber nicht von betroffen.“
Tag Team-Match: Ryder & Demon of Death vs. Savior & Azrael Referee: Howard Eagle
Pete: „Ryder und der Demon of Death treffen hier auf einen Teil von Domination. Das vermeintliche „B-Team“, bestehend aus Savior und Azrael gibt sich die Ehre.“ Sven: „Ryder hat namenstechnisch also wieder die Rolle rückwärts gemacht und das McKnight abgelegt. Der Demon of Death, dem man Rücktrittsgedanken andichtete, firmiert nicht mehr unter Rick Murk, sondern dämonisiert wieder herum. Ich kann hier keinen Favoriten ausmachen.“ Pete: „Ich auch nicht, Sven! Dafür wird nach diesem Match aber der Fokus voll auf der eingangs erwähnten Auseinandersetzung liegen, denn die vier Männer beider Teams werden sich in Singles-Matches gegenüberstehen!“
Singles Match: Drake Ackley vs. Don Sheen Referee: Peter Cleven
Sven: „Den Auftakt machen hierbei Drake Ackley, der eher stillere Part des Fight Clubs und Don Sheen, der seit seinem Debüt in der GFCW eine rasante Entwicklung genommen hat.“ Pete: „Drake Ackley ist hier sicher nicht favorisiert, aber vermutlich steckt in ihm auch in Einzelmatches mehr, als man gemeinhin zu denken wagt.“ Sven: „Im nächsten Match trifft dafür die „neue Generation“ aufeinander.“
Singles Match: Referee: Mike Gard
Pete: „Daniel ist ja so ziemlich der erste 2nd-Generation-Wrestler in der GFCW und füllt diese Rolle mit Kampfgeist aus. Da ist er beim Fight Club wohl genau richtig....sehr zum Leidwesen seines Vaters, der auf der anderen Seite steht.“ Sven: „Aber
der ist heute nicht sein Gegner. Daniel wird vielmehr auf Alex
Ricks treffen, der ja letzte Woche mathematisch anschaulich
dargelegt hat, wie die BBC zu schlagen ist.“
Singles Match: Jason Crutch vs. Jasper Randall Referee: Thorsten Baumgärtner
Sven: „Er ist wieder da. Ich bin geneigt zu sagen „leider“, aber Jason Crutch hat mit seiner Rückkehr natürlich trotzdem ziemlich Wirbel verursacht.“ Pete: „S1margl hat es gut gemeint und der GFCW ein Geschenk gemacht! Was wäre denn ein Jason-Crutch-Invitational ohne den Initiator? Hier darf man auch Johnboy Dog danken, der nicht lockergelassen hat!“ Sven: „Aprospos Johnboy Dog....“
Singles Match: Michael Payne vs. Johnboy Dog Referee: John Warden
Pete: „Der darf sich im Main Event mit Michael Payne herumschlagen und es wird spannend sein zu sehen, ob er an die bis dahin gezeigten Matches anknüpfen kann.“ Sven: „Leicht wird es sicherlich nicht. Aber man sollte Michael Payne auch nicht unterschätzen! Der Hüne bringt eine aufregende Statur mit und wird mit Sicherheit im Main Event eine wichtige Rolle spielen. Wie wichtig jene wird, werden wir dann sehen.“ Pete: „Damit dürfen wir Sie in die Sendung entlassen, in der sie auch Auftritte von Player, dem Puppenspieler, Banega, Zereo Killer, S1margl, Lex Streetman und Zeus durchaus auf der Rechnung haben dürften!“
Pete: „Wow, was gäbe es besser, als die Show so zu eröffnen, wie die letzte geendet hat.“ Sven: „An und für sich nicht schlecht, aber wir reden hier von Jason Crutch…“
Tatsächlich betritt zu den Klängen von Clement Marfo and the frontline mit US AGAINST THE WORLD der Oberpollinger die Rampe. Mit Jeans, rotem „Jason Crutch“-T-Shirt und der obligatorischen Lederweste darüber, die schwarz verspiegelte Sonnenbrille auf der Nase steht er da. Und dann dauert es nicht lange, als nacheinander Alex Ricks, Don Sheen und Johnboy Dog die Rampe betreten. Die vier Männer, die sich gegen die Blood Brothers Connection verschworen haben, stehen geschlossen wie ein Mann auf der Rampe und bewegen sich dann zielstrebig zum Ring, wo bereits für jeden von ihnen je ein Mic bereitliegt.
Pete: „Diese vier Männer und dann US AGAINST THE WORLD…! Könnte es noch treffender gehen? Ich glaube an diese Gemeinschaft, Sven.“ Sven: „Ich enthalte mich.“
Die Theme verstummt und es ist Jason Crutch, der das Wort als erster findet.
Jason Crutch: „Es war eine lange Zeit, Leute. Für mich zumindest. Und ich musste feststellen, wie sehr mir all das gefehlt hat. Ihr habt selber vorhin schon sehen dürfen, wieso ich wieder da bin. Bei JBD habe ich mich schon entschuldigt, wieso also jetzt noch großartig Worte darüber verlieren? Ich bin wieder da, denn S1margl hat mir die Möglichkeit dazu gegeben. Und ich bin hier, um mich gemeinsam mit Alex Ricks, dem Don und Johnboy Dog der Blood Brothers Connection zu widersetzen!“
Hier brandet natürlich Jubel bei der Menge auf. Auch wenn sich der Großteil der Fans immer noch nicht ganz sicher ist, was sie von Don Sheen und Alex Ricks halten sollen: Ihnen hat gefallen, dass sie sich gegen die BBC gestellt haben und nun gemeinsam mit JBD und Jason Crutch antreten. Das alleine reicht schon, um ihnen Respekt abzuringen.
Jason Crutch: „Die Zeit der Unfairness, der Rücksichtslosigkeit und der Brutalität wird bei Brainwashed enden. US AGAINST THE WORLD…klingt bezeichnend, nicht wahr? Jemand muss die BBC bestrafen – und wir vier, so wir hier stehen, werden die Hand sein, die die Peitsche führt.“
Der alte Hund, Johnboy Dog, ist der nächste, der das Mikrofon in die Nähe des Kinns führt und somit wohl der nächste sein wird, der seine Portion Senf mit einbringt. Kurz wartet er, bis sich die Menge ein wenig beruhigt hat – und ein angemessenes Umfeld gibt, um zu sprechen.
Johnboy Dog: „Wie ich Jason vorhin schon mitteilte, weiß ich genau, was hier abgeht. Ich weiß wie wir fühlen und ich fühle, dass es Euch, der GFCW-Galaxie, ähnlich geht wie uns. Ihr habt es satt, dass die Trolle jede Show herauskommen und ausposaunen, wie großartig sie doch seien. Aber das sind sie nicht! Eher im Gegenteil! Wenn jemand für Einigkeit steht und dafür, rein die Interessen der GFCW-Galaxie zu vertreten, dann ja wohl wir“ Und das schafft man auch ohne gegen etwas zu sein! Und dafür sind wir hier.“
Kurz schaut sich der Hund im weiten Rund um, ehe er noch ein paar Worte folgen lassen will.
Johnboy Dog: „Wir haben mit Jason Crutch sicher eines DER Gesichter der jüngeren GFCW-Geschichte! Und jemanden, der weiß, wie verdammt gefährlich solche Gegner sein können! Aber wir haben auch einen Don Sheen, einen Alex Ricks. Männer, die zu charakterisieren nahezu überflüssig wäre, weil sich ihr Dasein und ihr Verlangen im Prinzip ganz von selbst erklärt. Aber sie sind ja hier, um Euch weitere Einblicke zu geben... Don bitte!“
Der Don übernimmt das Mikro des alten Hundes und bewegt sich langsam im Ring umher. Während er geht, beginnt er langsam zu sprechen.
Don Sheen: „Danke Dog. Connection. Ihr habt gedacht ihr wärt ja so verdammt schlau, oder? Nanana. Seid ihr nicht. Habt ihr ernsthaft gedacht, ihr könnt uns so leicht dezimieren? Ihr wolltet die Situation von S1margl nutzen um uns in eine knifflige Lage zu bringen und habt es geschafft, langsam euer eigenes Grab zu schaufeln. Ihr nehmt uns einen und was passiert? Wir verstärken uns. Wir kommen zurück. Zu viert!“
Grinsend streckt Sheen vier seiner Finger in die Kamera.
Don Sheen: „Ausgeglichene Verhältnisse, nicht wahr? Ihr habt uns einen Mann geschenkt, der mehr erreicht hat, als ihr alle zusammen. JASON CRUTCH!!“
Die Galaxie geht direkt in Jubelchöre und die obligatorischen Chants über.
Don Sheen: „Mit jedem Stein, den ihr versucht uns in den Weg zu legen, werden wir nur noch stärker. Wir werden mehr zusammengeschweißt. Das was heute auf euch wartet, ist einfach nur eine Vorschau auf das, was euch beim PPV erwarten wird! Jeder einzelne von euch wird heute zu spüren bekommen, was es heißt auf der Verliererseite zu stehen. Ackley, jetzt mal kurz speziell zu dir mein Freund. Wir haben schonmal gemeinsam im Ring gestanden. Wenn damals die anderen nicht eingegriffen hätten, wärst du da schon gegen mich untergegangen. Heute wirst du noch einmal zu spüren bekommen, was es heißt mit DON SHEEN in den Ring zu steigen und zu versagen! Be Jealous, du Bitch!“
So energisch ist der Rich Guy, da muss sogar das Mikrofon dann glauben und wird mit Wucht auf den Boden gepfeffert. Und es fällt dem Letzten im Bunde vor die Füße. Der Mathematiker. Einer, der nicht ganz so vor Emotionen brennend wirkt wie die restlichen Drei. Aber es ist auch Alex Ricks. Ein Blinzeln seinerseits ist bereits als emotionaler Ausbruch zu werten. Bedächtig schaut er auf das Mikrofon zu seinen Füßen herab und nimmt es zur Freude der Fans letztlich auch auf. Ja tatsächlich. In der GFCW freuen sich Menschen, wenn ein Mathematiker sprechen möchte. Es geschehen noch Zeichen und Wunder. Beeindruckend, was der Hass auf die Bloodbrothers Connection bewirken kann.
Alex: Was sich in den vergangen Wochen formiert hat und sich in diesem Moment hier in diesem Ring präsentiert, ist eine Gruppe unterschiedlichster Persönlichkeiten. Wir alle haben unsere Eigenheiten, unsere Vorgeschichten, unsere Differenzen. Ich werde mich irgendwann noch bei Jason Crutch revanchieren, ich habe mit Don Sheen noch eine Rechnung offen und ich werde mich heute mit Johnboy Dogs Sohn messen. Aber auch wenn wir alle schon miteinander zu tun hatten, in den letzten Wochen wurden wir zu einer einheitlichen Gruppe, dich für ein gemeinsames Ziel einsetzt. Bloodbrothers Connection...euer Ziel ist die Kontrolle über German Fantasy Championship Wrestling. Doch hier in diesem Ring steht euer Hindernis. Und in zwei Wochen bei Brainwashed werden wir zu einer Hürde für euch auf eurem Weg. Eine Hürde, die ihr nicht überwinden könnt. Johnboy Dog, Don Sheen, Jason Crutch, Alex Ricks...WIR sind euer Grenzwert. Und unser Sieg...ist nur eine logische Konse...
Plötzlich ertönt „Prey for Me“ von Korn und der Commissioner der GFCW betritt zusammen mit seinen Männern die Bühne. Die Fans buhen und Jimmy gefällts, für ihn scheint das Zustimmung für die Dominanz der Connection zu sein.
Jimmy Maxxx: „Meine Freunde.... ich habe jetzt genug von eurem sinnlosen Gebrabbel und dem ganzen gejammere gehört. Warum könnt ihr nicht endlich mal Ruhe geben und das tun, für was euch die GFCW bezahlt? Seid ihr Wrestler oder Stand Up Comedians? Euer Gefasel geht mir und der Blood Brothers Connection langsam aber sicher auf die Nerven.“
Das Sprachrohr der GFCW-Tag-Team-Champions, Jasper Randall, hat wohl auch noch etwas zu sagen.
Jasper Randall: „Eine solche Ansammlung von Verlierern auf einem Haufen habe ich selten gesehen. Alle, wie ihr dort im Ring steht, seid ihr das pure Synonym für genau das: Verlierer! Crutch, du glaubst wohl, du hättest der Blood Brothers Connection eins ausgewischt, indem du dich in letzter Sekunde in das Match geschlichen hast. Doch hätten wir es noch besser treffen können? Wohl kaum! Du hast den anderen drei Männern dort neben dir einen Bärendienst erwiesen. Denn ebenso wie sie wirst du bei Brainwashed die Blood Brothers Connection richtig kennenlernen. Wir sind das Nonplusultra der GFCW. Nichts kann uns aufhalten. Und heute Abend werdet ihr einen Vorgeschmack davon bekommen.“
Der Commissioner übernimmt wieder das Wort.
Jimmy Maxxx: „Bevor wir uns hier noch Sinnlos die Beine in den Bauch stehen und vor uns hin plaudern, warum kommen wir nicht zu wichtigeren Dingen? Wie zum Beispiel die Matches in dennen euch meine Jungs heute schon in den Grundmauern erschüttern und blamieren werden? Schon die ganze Zeit höre ich nur ein Mimimimimi von euch, von wegen Schikanen und Steine in den Weg legen und was weiß ich noch so alles ihr euch an Ausreden für euer Maßloses versagen ausgedacht habt. Darum sage ich euch was...“
Der Berliner fängt an mit Grinsen.
Jimmy Maxxx: „Heute Abend werden wir bei jedem eurer Matches eine Uhr einblenden. Derjenige, der heute Abend den schnellsten Sieg einfährt, gewinnt einen Vorteil gegenüber dem anderen. Er bekommt eine zusätzliche Elimination geschenkt, sozusagen ein „Bonusleben“ für unser 4 gegen 4 Match beim Pay Per View! Na ist das nicht was? Es liegt in eurer Hand, nutzt ihr eine weitere meiner großzügigen Möglichkeiten oder versagt ihr erneut? Doch jetzt habe ich erstmal wichtigeres zu tun.... ich muss schließlich eine Show leiten!“
Dann verlässt der Commissioner zusammen mit seiner Connection die Bühne.
Pete: „WOW! Sven, hast du das gehört? Eine Beat the Clock Challenge! Heidewitzka! Ich gebe es ungerne zu, aber diese Idee von Jimmy gefällt mir ausnahmsweise mal!“
(https://www.youtube.com/watch?v=Pwbx-5-7jyk&hd=1)
Pain
without love Missverstanden und Ausgegrenzt sein einziger Halt der Schmerz das Leid und sein eigenes Elend
You're
sick of feeling numb
Er wächst an seinem Hass er formt mit seinem Ärger seine eigene missratene Welt
Anger
and agony
Seine einzige Freude wenn andere Leiden wenn sie Schmerze erfahren und für ihn bluten
Pain
without love Former GFCW Intercontinental Champion Longest Activ GFCW Roster Member today and GFCW´s own biggest Hardcore Icon
Jimmy Maxxx
Ein ereignisreicher Abend neigt sich dem Ende zu. Eine große Show spielt ihren letzten Akt. Doch das Ende der heutigen War Evening Ausgabe ist kein wirkliches Finale. Vielmehr ein Startschuss. Der Prolog zum nächsten großen Ereignis, dem Unterhaltungskoloss namens Brainwashed. Wochenlang baute jeder GFCW Wrestler am Gerüst für eine denkwürdige Großveranstaltung und heute, zum genau richtigen Zeitpunkt, steigt das Richtfest. Der Hype ist auf dem Siedepunkt.
Es scheint so, als ob alles für das große Fest gerichtet ist. Die Waffen sind geladen, die Drehbücher geschrieben. Und vor allem ist eine unbändige Vorfreude der Zuschauer zu spüren. Sie können es kaum noch erwarten, würden liebend gern nach der Show einfach sitzen bleiben und den Pay Per View genießen direkt im Anschluss genießen. Doch leider trennen sie noch zwei elendig lange Wochen von der Entscheidung. Dementsprechend interessiert warten die Zuschauer, was ihnen zumindest noch heute Abend geboten wird. Welche letzten Weichen gestellt werden. Mithilfe selbstgemachter Plakate und gewohnten Chants wollen die Fans offenbar ihre Liebling zu einem letzten Auftritt vor Brainwashed animieren und tauchen die Halle in ein stimmungsvolles Klang.
Doch sie bekommen nicht ihre Favoriten. Sie bekommen ein Duo Infernale.
Erwartungsgem葹 bricht der Unmut der Zuschauer in Form von Buhrufen heraus. Allerdings ist das verschwendete Lebensm�. Die Erfahrung hat gezeigt, welch geringe Bedeutung die Meinung anderer auf Zeus und Aristides hat �und so ist es auch heute. Vlig unbeeindruckt, die Menge ignorierend, schreiten der schmierige Manager und sein Kampfkoloss gen Squared Circle.
Doch irgendwas ist trotzdem anders. Die Miene Aristides' wird nicht von der gewohnten Überheblichkeit geziert. Sie zeigt etwas anderes. Eine schwer greifbare Mimik. Irgendwo zwischen Ärger, Trotz und Entnervtheit. Allerdings gibt es sich beste Mühe, dies zu überspielen. Eine Folge des kryptischen Videos von vorhin? Zeus hingegen wirkt teilsnahmslos wie immer. Er lässt seine mächtigen Abend locker herunterhängen und trottet seinem Manager hinterher.
Pete: „Was hat Aristides denn da in der Hand?“ Sven: „Griechischer Wein...komm schenk' diiiiir eiiiiiiin.“
Während Sven nach einem Blick des Todes recht schnell verstummt und seine Ausfluge ins musikalische Metier glücklicherweise einstellt, richtet die Kamera nun ihren Fokus auch auf den Gegenstand, den Pete soeben ansprach. Denn in der Hand des Managers befindet sich eine Flasche Wein. Als er den Ring entert und sein Mikrofon in Empfang nimmt, stellt er die Flasche vor sich ab und beginnt ohne weitere Umschweife seinen Monolog, den die Zuschauer schon von vorneherein mit „SHUT UP“-Sprechchören unterbinden wollen. Natürlich vergeblich.
Aristides: „In den letzten Wochen war es nicht schwer zu erraten, weshalb ich mich an euch gewandt habe. Ich hatte wichtige Dinge zu sagen. Tobte und zeterte durch den Ring, verfluchte die ahnungslose GFCW Galaxie und ganz besonders Lex Streetman. Doch jetzt...“
Er zwingt sich zu einem seltsam aufgesetzt wirkenden Lächeln.“
Aristides: „...wo Brainwashed bereits an die Tür klopft, umfängt mich eine tiefe Entspannung. Ein Wohlwollen harmonischten Ausmaßes. Denn mit jedem Kalenderblatt, welches ich allmorgendlich abreiße, sehe ich, metaphorisch gesprochen, die Sonne am Horizont aufgehen. Eine neue Ära anbrechen. Die Herrschaft des Zeus, die mit Siebenmeilenstiefeln näher zu kommen scheint. Und wie es häufig so ist, vor großen Triumphen, überkommt mich dabei eine fast schon nostalgische Sentimentalität für die Gegenwart, die schon bald zur Vergengenheit schrumpfen wird. Diese Vergangenheit heißt Lex Streetman.“
Nun wirkt das Grinsen schon wieder authentischer. Aristides scheint in seinem Element zu sein.
Aristides: „Natürlich hasse ich ihn immer noch. Doch als guter Gewinner weiß ich auch meine Feinde zu schätzen. Deshalb komme ich heute nicht heraus, um das gleiche wie immer zu sagen, auch wenn ich durchaus gerne getan hätte. Nein! Ich komme, um zu feiern! Um Lex Streetman zu feiern!“
Pete: „Achtung. Ich spüre Ironie...“
Nun kommt auch die mitgebrachte Weinflasche ins Spiel. Schnell wird sie durch den Griechen entkorkt und dann in die Luft gereckt, so dass sie für jedermann zu erkennen ist.
Aristides: „Trinken für auf den glorreichen Lex Streetman. Auf all seine großen Taten und denkwürdigen Momente, die er vollbracht hat, seitdem er Zereo Killer um sein Gold erleichtert hat. Bitte erhebt euch...“
Tatsächlich kommen ein paar Anwesende dieser Aufforderung nach. Die Mehrzahl der Fans hat die Lunte aber gerochen.
Aristides: „Stoßen wir zunächst auf den großen Moment des Titelgewinns an. In einem Submission Match gegen Zereo Killer, welches er gewann...ohne, dass Zereo Killer aufgab. Glorreich! Fantastisch!“
Die Ironie in der Stimme tropft mit dem Wein um die Wette, als Aristides die ganze Flasche an den Mund hebt und sich einen großen Schluck der roten Alkoholika gönnt.
Aristides: „Den zweiten Schluck widme ich seiner Titelverteidigung. Standesgemäß, wie es sich für einen wahren Champion gehört, mit einem klassischen Betrug. Ich bin beeindruckt! Eine epochale Leistung!“
Der Grieche nimmt einen weiteren Schluck. Im Hintergrund applaudiert Zeus höhnisch, wirkt aber ansonsten recht teilnahmslos.
Aristides: „Die Schlücke drei und vier widme ich seinen großen Leistungen, die er vollbracht hat, seitdem Finest Hour Geschichte ist. Die famosen Leistungen auf der Road to Brainwashed. Zuerst wäre da seine klare Niederlage in einem Tag Team Match von vor vier Wochen...“
Abermals lässt er die Flüssigkeit in seine Kehle laufen. Etwas Wein rinnt aus seinen Windwinkeln und das Kinn hinab.“
Aristides: „...und dann noch seinem unglaublichen Triumph gegen den großen Krieger Stryfe! Nur ein wahrer Champion schafft es, aus einem derartigen Selbstläufer, eine ganze Schlacht zu machen, die er fast verliert. Chapeau!“
Mit dem vierten Schluck ist die Flasche fast geleert. Doch offenbar hat Aristides noch eine Provokation im sprichwörtlichen Köcher.
Aristides: „Doch die größte Leistung, und darauf stoße ich mit dem Rest dieser Flasche an, ist, dass er uns nie enttäuscht. Denn egal was Lex Streetman macht – bei einer Sache können wir uns sicher sein...dass er fortwährend ein verdammt großer Witz ist und uns alle zum Lachen bringt. Herzlichen Glückwunsch! Bravo, Lex, Bravo!“
In einem Zug leert Aristides die Flasche und lässt sein albernes Spiel mit einem breiten Grinsen Revue passieren. Doch gerade als er das Mikro wieder hebt, wird er unterbrochen...
Hands armed with broken bottles, Standing no chance to win but, We're not running, we're not running.
Sven:
„Welch große Überraschung, dass sich Streetman
nun blicken lässt...“
So richtig fragen tut Sven aber Niemand. Stattdessen fliegen die Blicke des Publikums nunmehr stetig zwischen den beiden Parteien im On-Air Bereich hin und her. Im Ring regt sich Aristides (mal wieder) deutlich über Streetmans Unterbrechung auf, während der Los Angelino mit ernster Mimik und wenig Mätzchen in Richtung Squared Circle schreitet.
Das eigentliche In-Ring Gear des Titelträgers ist gegen eine sommerliche schwarze Bermudas und einem ebenso farbigen T-Shirt eingetauscht worden., bei dem sich LS heute für das Shirt mit der Aufschrift „Stronger than Death“ entschieden hat. Mit auf seinem Marsch zum Ring trägt er auch bereits ein Mikrofon, welches er aber noch locker in der rechten Hand baumeln lässt und stattdessen die Stahltreppe in direktem Augenkontakt mit den zwei Südeuropäern besteigt.
Auf dem Apron angekommen blitzt zum ersten Mal am heutigen Abend so etwas Ähnliches wie ein kleiner Staredown zwischen beiden Seiten auf, allerdings hält dieser nur wenige Sekunden an. Das Antlitz des Kaliforniers schweift dann nämlich kurz in die pickepacke vollen Fanreihen ab, welche stimmlich trotz der bereits weit fortgelaufenen Show nochmals alles aus sich herausholen und die Weststadthalle abermals an diesem Abend in ein kleines Tollhaus verwandeln.
„Let's
Go Streetman!“
Der Leiter des „L.A. Gyms“ kann fast von Glück sprechen, dass wir uns heute in einer kleinen Halle befinden, so kommen die zugegebenermaßen nicht einheitlichen Sprechchöre dennoch laut und deutlich im Seilgeviert an. In diesen hat sich Streetman nun auch begeben und stellt sich prompt den beiden anwesenden Männern gegenüber. Bei den Griechen ist die Taktik hierbei glasklar und auch ein wenig vorhersehbar... denn natürlich schreitet der (körperlich) mächtige Zeus nun zwei Schritte vor und positioniert sich somit nicht nur direkt vor seinem kommenden PPV-Kontrahenten, sondern er steht nun auch als Art Blockade zwischen Lex und Aristides.
Das hagere Sprachrohr des Duos scheint derweil nicht mehr ganz so aufgebraust über Streetmans plötzliches Auftreten zu sein, denn offensichtlich wähnt er sich und seinen Schützling, wie schon so oft in dieser Auseinandersetzung, hier und heute erneut im Vorteil. Und so hat Aristides auch nur ein müdes Lächeln dafür übrig, als der Blondschopf aus Los Angeles seinen Blick langsam zwischen ihm und Zeus pendeln lässt und dabei langsam sein mitgebrachtes Mic zu den Lippen führt.
Sven: „Egal, was Lex nun als Kontra ansetzen will. Aristides wird ihn danach verbal in den Boden stampfen... oder aber Zeus tut dies. Nur ohne Worte, dafür mit mehr Schlägen.“ Pete: „Abwarten, mein Lieber...“
Sven: „Was zum...“ Pete:
„Ich habs doch gesagt... abwarten!“
„Yeaaaaaaaaah!“
„Yeaaaaaaaaah!“
„Yeaaaaaaaaah!“
„Yeaaaaaaaaah!“
„Yeaaaaaa...“
Pete: „Konter von Zeus! Mit roher Gewalt und einem heftigen Schubser kann er Streetman gleich mehrere Meter von sich wegdrücken. Lex stolpert zurück, will aber sofort wieder in die Offensive gehen...“
… und kassiert dafür die Quittung!
*KLATSCH*
Auch Zeus lässt einen kurzen Urschrei von sich los und schüttelt seinen Kopf einmal kräftig durch. Lexs Schläge gegen seinen Schädel waren nicht ohne und voller Wut geprägt, doch offensichtlich scheint sich der „Gotteskrieger“ schnell davon erholt zu haben. Stattdessen schnappt er sich den leicht orientierungslosen Champion und hebt ihn zur Begeisterung seines Mentors in die Höhe. Klarer Fall, jetzt soll es so richtig schmerzhaft für Streetman werden und die finale „Message“ in Richtung „Brainwashed“ geben.
Nicht! Aus dem Nichts kann Streetman in der Luft das Knie anziehen und auf Zeus Kopf hämmern. Genau an die Stelle, wo auch das Mic eingeschlagen ist... getroffen muss Zeus den Ansatz beenden, Lex landet wieder auf dem Boden... und handelt selbst schnell!
JUMPING REVERSE STO!!!
Der ehemals genannte „Alternative Way“ sitzt und schickt schlussendlich doch Zeus auf den Boden! Unter lautem Jubel des Publikums landet der Grieche auf den Brettern und rollt sich im Anschluss schnellstmöglich aus dem Ring. Innerhalb der Seile ist es nun wiederum der Institutionelle, dem zum Feiern zumute ist und zu allererst einmal den Titelgürtel wieder vom Boden aufhebt. Kurz folgt ein – wohl eher symbolischer- Griff ans Kinn, wo gerade eben die Clothesline des Griechen eingeschlagen ist, und schon schnappt sich Streetman auch noch das Mikrofon, welches er ursprünglich mitgebracht hat.
Außerhalb des Ring haben sich Zeus und Aristides bereits auf halbem Weg in Richtung Backstagebereich zurückgezogen und könnten mit ihren wutentbrannten Blicken wohl Dutzende Waldbrände auf einmal entzünden. Immer wieder scheint Zeus einen Schritt in Richtung Ring tätigen zu wollen, doch Aristides kann ihn jedes Mal davon abhalten, wohl auch im Wissen, dass die entscheidende Schlacht erst noch bevor steht. Dennoch kann Streetman im Ring seinerseits die bisherigen Geschehnisse nicht mehr auf sich sitzen lassen und nutzt die wohl letzte Chance vor dem großen Titelmatch noch einmal aus, um letzte Worte an seine Rivalen zu senden.
Waren die ersten Worte noch mit hörbarer und deutlicher Ironie getränkt, wirkt der Titelträger nunmehr völlig in seinem Modus und lässt jegliche Art von Humor vermissen. Ernst und fast schon bedrohlich wirkt die Mimik Streetmans jetzt und auch die Stimmlage spiegelt nun pure Entschlossenheit wieder.
Lex Streetman: „Ich bin es Leid, Woche für Woche euren Worten über mich zuzuhören und freue mich deshalb sehr, dass es in gut zwei Wochen endlich „GFCW Brainwashed“ anstehen wird. Dort werde ich bis auf Weiteres nicht nur eure Titelträume beenden, sondern auch drei weitere Angelegenheiten klären, die mir in den letzten Wochen in Bezug auf euch Zwei gehörig auf die Nerven gegangen sind. Denn nach unserem Titelmatch in sechzehn Tagen werde ich ein für alle Mal mit euch Beiden fertig sein.“
Soweit es geht schreitet der Los Angelino an genau die Seile heran, die ihn am wenigstens von Zeus und Aristides trennen und streckt mit seiner freien Hand in aufsteigender Reihenfolge nun genau die Zahlen nach oben, die er gleichzeitig mit Worten unterlegt.
Lex Streetman: „Als Erstes werde ich bei „Brainwashed“ das schaffen, was ich noch bei „GFCW Finest Hour“ nicht hinbekommen habe... ich werde Zeus „fair and square“ in diesem Ring besiegen! Nutzt für euch Zwei also nochmals die Zeit bis zur nächsten Show und macht euch so viel es geht nochmals über meinen „Betrug“ lustig. Denn wenn die Ringglocke beim PPV ein zweites Mal geschlagen hat, werdet ihr sehen, dass ich euch unter fairen Mitteln besiegen kann.“
Beinahe scheinen Zeus und Aristides irgendetwas entgegensetzen zu wollen, doch die Worte sind zu leise, als dass man sie mit der Kamera genau wahrnehmen könnte. Stattdessen führt Streetman fort und streckt nun zwei respektive drei Finger in die Höhe.
Lex Streetman: „Darüber hinaus werde ich mich als Zweites freuen dir, Aristides, dein loses Mundwerk zu stopfen, wenn du einsehen musst, dass dein Gotteskrieger nicht gut genug ist, um es mit mir aufzunehmen. Daran knüpft sich auch direkt die dritte Tatsache an, die ich erledigen werden, denn nach „Brainwashed 2016“ wird Niemand mehr von dem „Gott Zeus“ sprechen. Die ganze GFCW-Galaxie, alle Mitarbeiter der Liga und auch alle Wrestler hier werden nach eurer Niederlage sehen können, dass Zeus nicht mehr ist, als ein normaler Mensch mit irdischen Fähigkeiten, der alles andere als unbesiegbar ist. Er wird fehlbar werden, genau wie jeder andere Mensch seiner Art... und er wird in der Versenkung verschwinden, genau wie es jedem anderen „Monster“ vor ihm ergangen ist!“
Nochmals brandet nach diesen Worten kurz der Jubel der GFCW-Galaxie, die bereits jetzt heiß wie Frittierfett auf dieses Match zu sein scheinen. Und während die zwei Griechen derweil auf der Entrance Rampe angekommen sind, werfen sie nochmals ein letztes Mal ihren Blick in Richtung Ring, wo Streetman genau diesen Anblick erwartet hat und auch erwidert.
Staredown zum Ende dieser Konfrontation hin... mehr noch, Streetman hat noch letzte Worte für seine Gegner übrig.
Lex
Streetman: „GFCW Brainwashed 2016, ihr werdet nicht gegen
mich bestehen können! Euer kometenhafter Aufstieg wird
endgültig ein Ende finden und schlussendlich werdet ihr
einsehen müssen... dass Lex Streetman EUER rechtmäßiger
GFCW Heavyweight Champion ist!“
Ein Werbebreak erfolgt.
Es ist an der Zeit für den Opener des heutigen Abends, das heißt es ist an der Zeit für Tag Team Action! Wir erinnern uns: Vor 2 Wochen in Wiesbaden haben sich völlig überraschend Ryder McKnight, der selbsternannte Modellathlet der GFCW, sowie der zurückkehrende Rick Murk, der “Demon of Death“, zusammen getan, um von jetzt an gemeinsame Sache zu machen.
Sven: „Nachdem Ryder in der letzten Show ja von Savior und Azreal im Verlauf der Erstausgabe von “Playtime“ so richtig fertig gemacht worden war, war er unmittelbar danach so frustriert, dass er sich tatsächlich auf das Angebot des Demon of Death eingelassen hat, ab jetzt zusammen zu arbeiten! Damit haben sicherlich die wenigsten gerechnet!“ Pete: „Das stimmt! Denn diese beiden passen auf den ersten Blick mal so überhaupt nicht zusammen. Ryder ist ein Ehrenmann, geradezu einer mit ritterlichen Tugenden, das sagt ja schließlich auch schon der Name.“ Sven: „Rick Murk hingegen ist so ziemlich jedes Mittel recht, um seine Ziele zu erreichen, auch wenn er dafür, sagen wir mal, das Regelwerk beugen muss. Nur deshalb tut er sich hier ja mit Ryder zusammen, weil er gemerkt hat, dass sogar er, ein Hüne von einem Mann, es nicht ganz alleine schaffen kann.“
McKnight’s Entrancemusik hämmert jetzt aus den voll aufgedrehten Boxen in der Weststadthalle. Die Stimmung in der kleinen Location ist bombastisch, und die Zuschauer können das erste Match der Show kaum noch erwarten. Ryder erscheint auf der Stage und sieht wie immer absolut entschlossen aus. Der muskulöse, nackte Oberkörper glänzt im Licht der Scheinwerfer, dazu trägt er eine silbern glänzende Hose mit gelben und schwarzen Verzierungen und Mustern sowie mit integrierten Kniepolstern und einem schwarzen Gürtel und dazu schwarze Wrestlingstiefel. Auf dem Titantron läuft sein Video.
Der Amerikaner lässt sich von den Fans feiern und marschiert schnurstracks zum Ring. Scheinbar will er keine Zeit verlieren, um endlich Savior und Azreal in die Finger zu bekommen, um sich neuerlich an ihnen zu rächen. Die Zuschauer klatschen ihm aufmunternd auf den Rücken, und Ryder genießt sichtlich das Bad in der Menge, aber ohne den Fokus zu verlieren. Er slidet elegant in den Ring und lässt die tolle Atmosphäre erst einmal auf sich wirken. Dann stoppt seine Musik abrupt und unmittelbar wird das Theme von Rick Murk abgespielt wird. Auch sein Titantronvideo startet.
Auf dem Tron blitzt und donnert es, und auf der Stage schießen ein paar Feuerstöße in die Luft. Dazu dröhnen fetzige Gitarrenriffs aus den bis zum Anschlag aufgedrehten Boxen.
Pete: „Wahnsinn, sogar in dieser Minihalle konnte die GFCW Crew noch Pyrotechnik installieren. Das macht den Einzug von Murk noch dämonischer. Die Jungs haben es echt drauf!“
Rick Murk erscheint in einem neuen Ringoutfit auf der Entrancestage. Er trägt ein klassisches, schwarzes Ringeroutfit, das seinen extrem aufgepumpten Oberkörper und die Baumstamm-Beine massiv betont. Die Adern in den Armen scheinen jede Sekunde zu platzen! Der dichte Schnurrbart ist natürlich nach wie vor sein Markenzeichen. Das schwarze Outfit ziert vorne auf dem Bauch der Schriftzug Demon, auf den Beinen sind lodernde Flammen aufgedruckt und auf dem Rücken ein greller Blitz. Der 2 Meter Hüne scheint zum Bersten gespannt, als er auf der Rampe posiert. Er zuckt unkontrolliert und spannt jeden Muskel, jede Sehne in seinem Körper an. Den Kopf wirft er wild hin und her und zuckt irr mit den Augen und Mund. Scheinbar ist der Dämon hier zu allem entschlossen. Dann marschiert er los, schnurstracks in Richtung Seilgeviert. Ruck Zuck ist auch die Treppe erklommen und Mr. Murk im Ring angekommen. Die Fans jubeln, als der Routinier zwischen den Seilen hin und her springt und scheinbar förmlich versucht, diese aus der Verankerung zu reißen. Ryder hat sich inzwischen ein Mikro geschnappt.
Ryder McKnight: „Verdammt schön, mal wieder hier in Essen zu sein, und dann auch noch bei dieser wahnsinnigen Stimmung!“
Das lieben die Fans natürlich.
McKnight: „Ihr erlebt heute die Geburtsstunde eines bahnbrechenden neuen Tag Teams, die Geburtsstunde der Demon Knights!“ Rick Murk: „Die eigentliche Geburtsstunde hatten wir ja schon vor 14 Tagen in Wiesbaden.“ Ryder: „Aber heute ist unser erstes Match! Und das ist doch das entscheidenden, oder? Und es ist nicht irgendein Match gegen irgendwelche 0815 Gegner, nein es geht gegen Savior und Azreal, gegen meine Erzfeinde!“ Demon of Death: „Ich dachte Player wäre dein Erzfeind.“ McKnight: „Das stimmt. Aber ich habe viele Erzfeinde. Savior und Azreal gehören definitiv auch dazu. Und außerdem gehören die ja irgendwie auch alle zusammen.“ Murk: „Ach so, verstehe. … Wen noch?“ Ryder: „Wie, wen noch?“ DoD: „Na, wer sind deine weiteren Erzfeinde?“ McKnight: „Du, wenn du so weiter machst und mich ständig unterbrichst.“ Murk: „Das willst du nicht wirklich. Genug gelabert jetzt, ich bin heiß! Ich will die komplette Hölle entfesseln, ob gegen deine Erzfeinde oder gegen wen auch immer. Jetzt werden Knochen gebrochen! Savior und Azreal, KOMMT ENDLICH RAUS HIER!“
Wir sehen Nolito, wie er sich singend und tänzelnd durch den
Backstage-Bereich begibt. Er hört erst auf und hält an,
als er auf der Höhe vom Büro des Commissioners Jimmy
Maxxx ist. Elegant dreht sich Nolito in Richtung Tür und
klopft.
Pete: „Zeit zum Durchatmen! Gerade einmal zwei Kämpfe sind durch, doch mir rinnt der Schweiß schon in die Stiefel. Ackley und Sheen haben die Halle zum Brennen gemacht und die Messlatte liegt nun verdammt hoch. Ich bin heiß die Frittenfett. Dies verspricht ein fantastischer Abend zu werden.“ Sven: „Falls du nicht sofort damit aufhörst, alles derart in den Himmel zu loben, wirst du den Abend aber nicht mehr erleben. Weil du bis dahin an dem ganzen Schleim erstickt bist, den du hier fabrizierst.“ Pete: „Du und deine mangelnde Begeisterungsfähigkeit.“ Sven: „Ich bin nur Realist.“
Ein sichtlich enttäuschter kann über die Euphoriebremse, die sich „Kollege“ schimpfen lässt, nur enttäuscht mit dem Kopf schütteln. Sven nimmt den Blick des Todes aber nicht war, sondern wendet sich bereits mit geschult-professioneller Moderatorenmiene der Kamera zu.
Sven: „Weiter im Programm. Wir haben noch einiges vor. Heute – bei der letzten Ausgabe von War Evening vor dem Pay Per View.“ Pete: „Exakt. Und weil es manchmal so schwierig ist, den Überblick über all die Geschichten zu behalten, die sich hier abspielen und die ihr großes Finale bei Brainwashed finden werden. Deshalb haben wir etwas ganz Besonderes für euch. Und zwar ein Highlightvideo der letzten Monate. Seid ge...-“
Plötzlich
ist die Stimme weg.
Technisches Versagen? Reichlich ungewöhnlich für eine Hochglanzproduktion wie War Evening, hinter der eine Regiemaschine mit mehr als einem Jahrzehnt der Erfahrung steht.
Dann
fällt auch der Tron aus. Schwärze. Die soeben
anlaufenden Szenen brechen einfach ab.
Plötzlich: Ein Rauschen. Knackende Sounds.
Dort
wo eben noch Schwärze war, ist nun weißes
Rauschen.
Dann
beginnen die weißen und schwarzen Pünktchen zu tanzen.
Formieren sich in Sekundenschnelle zu einem Muster. Scheinbar
wurde das Signal gefunden. Woher es auch immer gekommen ist.
Mittlerweile lassen sich Bilder erahnen. Noch immer nicht sonderlich deutlich. Noch immer scheint das Signal von weit weg und auf komplizierten technischen Wegen zu kommen, was die Signalstörung erklärt. Doch immerhin ist etwas erkennbar. Hinter dem weißen Rauschen lassen sich die verwackelten Aufnahmen einer Handkamera erkennen. Ein Amateurvideo.
[21.03.2015]
Im Bild: Ein Wrestlingring. Doch weit von der GFCW entfernt. Turnhallenniveau. Vielleicht von einhundert Zuschauern gesäumt. Und einer filmt diese undeutliche Szene. Doch warum? Wieso wird es jetzt gezeigt.
Ein laienhafter Schriftzug, wie er mit jedem Movie Maker erstellt werden kann, spring unvermittelt ins Bild und legt sich über das Gezeigte.
Wer ist Zeus?
Natürlich wüssten all die GFCW Zuschauer, die dies nun sehen, eigentlich eine Antwort darauf. Aber in dieser Situation? Es ist nicht zu verstehen, was diese Frage mit dem mysteriösen Video zu tun hat, welches sich, einem Parasiten gleich, auf die Leinwand geschlichen hat.
Er ist nicht der, für den ihr ihn haltet!
Die Kamera zoomt ran. Was bei der grauenhaften Bildkamera in ein Gewackel und Gematsche des Bildausschnitts ausartetet. Scheinbar soll man nun auf die beiden Gestalten achten, welche in der Mitte des Ringes kämpfen. Glücklicherweise wird das Bild nach ein paar Sekunden Ruhe etwas deutlicher. Der Autofokus setzt ein. Nun könnte man die Personen erkennen. Eine von ihnen wirkt wage bekannt. Doch...kann es sein?
Kein Monster aus dem Nichts.
Viel Zeit zum Nachdenken über diese kryptischen Phrasen bleibt nicht. Denn just in diesem Moment gelingt es dem Koloss im Video, seinen Kontrahenten erfolgreich zu pinnen. Eine Glocke wird geläutet. Im Video ist sie nur schwer zu verstehen, geht angesichts der ungewöhnlichen Kameraposition im Gemurmel der Zuschauerreihen unter.
Der Triumphator reißt seine Arme in die Luft. Jubelt mit den Fans. Auf den Lippen ein breites Lächeln.
Und jetzt – trotz der noch nie gesehenen Geste – ist der Mann klar zu identifizieren. Tatsächlich. Es handelt sich um den Mann, den Mann Zeus nennt.
Das Video entblößt den Mann, der scheinbar ohne Hintergrund, über die GFCW herfiel um im Namen seines Managers eine Spur der Verwüstung zu ziehen, als...
...normalen Mann?
Er war ein guter Junge. Der an den falschen Mann geriet.
Dann ein Apell:
Hasst ihn nicht!
Der Mann im Ring, als Zeus enttarnt, feiert seinen Sieg noch immer mit einer Ausgelassenheit, die völlig konträr zu allem steht, das in den letzten Monaten in der GFCW zu sehen. Keine stoische Emotionslosigkeit. Kein eiskalter Killerblick. Sondern ehrliche Emotion. Das echte Gefühlsleben eines jungen Mannes, der gerade einen Kampf gewonnen hat.
Dimitris war mein Freund!
Eine weitere Gestalt gesellt sich in den Ring. Ein eher kleiner, unauffälliger Mann mit kurzen Haaren. Euphorisch springt er auf Zeus zu und umarmt diesen herzlich. Der Grieche erwidert die Geste.
Ich lasse meine Freunde nicht im Stich. Heute erzähle ich die Wahrheit!
Abermals ein Rauschen des Bildes. Szenenwechsel.
Nun sehen wir den Mann, der mit gutem Willen als die kleinere Gestalt im Ring zu erkennen ist, in einer Nahaufnahme. Er sitzt in einer Studioatmosphäre auf einem einfachen Hocker und fixiert angestrengt die Kamera.
Seine Lippen bewegen sich schon. Gerade setzt er an, doch dann...
Stille. Schwärze.
X-x-x-x-x-x-X ____________________
Ton und Bild sind zurück. Alles erstrahlt wieder so, wie man es in der GFCW gewohnt ist. Man sieht Pete und Sven. Beide haben ihre Headsets wieder auf dem Kopf und schauen verdattert in die Kamera.
Pete: „Meine Damen und Herren. Wir entschuldigen uns für diesen Zwischenfall. Das war nicht geplant. Wir wissen nicht, wie das passieren konnte. Ganz offenbar ist es jemandem gelungen, ein unauthorisiertes Videos abzuspielen...“ Sven: „Ich wieder: Unauthorisiert! Die GFCW distanziert sich ganz klar von dem Inhalt dieses Videos, das zudem keinesfalls den Qualitätsansprüchen unserer Medienproduktion entspricht. Offenbar lag eine Form von...Hacking...vor“ Pete: „Wir werden den Zwischenfall untersuchen. Weitere Dinge dieser Art sollten ausgeschlossen sein. Und nun...“
Er zwingt sich zu einem Lächeln. Ist sichtlich um Contenance bemüht.
Pete: „...weiter im Text! Wir haben noch einen heiteren Abend vor uns.“
…: „Mann… diese Schmerzen…“
Er atmet tief ein und aus, doch es fällt ihm sehr schwer. Als er hustet, kommen ein paar Blutspritzer zum Vorschein.
…: „Ich hatte schon viele harte Matches in meinem Leben…“
Die Stimme kommt uns allen bekannt vor. Auf dem Titanthron wird das Datum des vergangenen 14. Augusts eingeblendet. Als nun endlich nicht nur eine Stimme, sondern auch ein Bild zu sehen ist, erkennt man eindeutig ein Krankenzimmer.
…: „Robert Breads… Raphaellus Krueger… Lex Streetman…“
Große Namen des Wrestlingbusiness, gegen die dieser Mann bereits angetreten ist… Bevor er weiterspricht, muss er doch tatsächlich eine kurze Pause machen, denn das bloße Reden scheint diesem Mann schwer zu fallen.
…: „Rage, Chris Fusion, Stryfe…“
Die Riege der legendären Kontrahenten wird fortgesetzt. Er scheint in Erinnerungen zu schwelgen…
…: „Decibel Matches, Ironman Matches, Three fucking important items on three fucking poles – Match, Special Laddermatch…“
Die Hände des noch Unbekannten sind nun sichtbar. Ein Raunen geht durch das GFCW Publikum, denn diese sind mit Schnitt- und Schürfwunden übersäht… Plötzlich erkennt Jeder in der Halle, dass diese Szene vom ehemaligen Anführer der Zereo Army handelt. Es hagelt viele Buhrufe, doch dann überkommt dem Publikum doch die Neugier, was er zu sagen hat und sie werden direkt wieder leiser.
Zereo Killer: „Doch nichts war so hart wie S1margl in diesem Gott verdammten Glass House Match… Die Liste ist schier unendlich…“
Sein Gesicht, ebenfalls übersät mit tausenden Schnittwunden, die hoffentlich keine bleibenden Narben hinterlassen werden… Er atmet schwer, das Sprechen nahezu unmöglich… und dennoch beginnt er zu grinsen.
Zereo Killer: „Auch wenn ich so zugerichtet bin… ich… ich habe gewonnen… in der PCWA… Out of Ashes…“
Plötzlich fliegt die Tür auf und eine Krankenschwester kommt herein und unterbricht ZK so in seinen Ausführungen. Argwöhnisch betrachtet Zereo die Frau, die die aufgestellte Kamera gar nicht zu Kenntnis nimmt.
Krankenschwester: „Mr. MacKenzie, sie bekommen einen neuen Zimmergenossen…“
ZK rollt mit den Augen. Eigentlich hatte er das Alleinsein genossen, nachdem der alte Bettnachbar vor ein paar Stunden entlassen wurde. Doch ehe MacKenzie entgegnen kann, wird auch schon das neue Bett hineingeschoben.
Der neue Bettnachbar ist erst kaum zu erkennen. Denn sein Kopf ist mit einem Verband bekleidet und der größte Rest seines Körpers liegt unter der Bettdecke. Die Stimme aber erkennt Zereo Killer sofort.
…: „NEIN! Nicht in dieses Zimmer! Geben sie mir ein anderes Zimmer, verflucht!“
Und die GFCW mögen ihren Augen nicht trauen. Aber tatsächlich steht das Bett des Night Fighters, des Gegners von ZK, nun im gleichen Zimmer. Entsetzt starren sich die beiden Opponents an. Ihre Augen mögen ob der hinter ihnen liegenden Schlacht leer sein, aber in ihren zuckenden Gesichtszügen liegt immer noch der alte Hass.
Zereo Killer: „Einmal in seinem verschissenen Leben hat er Recht! Es kann nicht sein, dass ausgerechnet wir Beide uns ein Zimmer teilen müssen?!!?“
Fährt Mr. #ISGI verbal in die Parade und unterbricht somit S1margl, der sich grade der Krankenschwester widmet.
Zereo Killer: „Ich mein doch nur… habt ihr… habt ihr euch nicht die Akten angesehen? Weißt du nicht, wer wir sind!?“
Normalerweise ist man es gewohnt, dass er nach dieser ironischen Frage theatralisch seine Hände ausbreitet, doch dies ist just in diesem Augenblick schier unmöglich. Der schmerzende, verzweifelnde Blick versucht diese Geste zu ersetzen. Die Krankenschwester schaut zwischen den Beiden hin und her und… nun ja, sie scheint sich keinen Reim darauf machen zu können.
Krankenschwester: „Nein, ich kenne Sie und Sie tatsächlich nicht. Woher denn auch?“
Während sich die unbekannte Konstante langsam beruhigt und sich zurücklehnt, dreht MacKenzie nochmal auf.
Zereo Killer: „Was zum Teufel?! Du kennst UNS nicht?! Wir sind verdammte Wrestling Superstars!“
Den Schmerz scheint der Kalifornier für kurze Momente beiseitegelegt zu haben.
Zereo Killer: „Wir dominieren die GFCW, wir dominieren die PCWA! Wir haben eine Wahnsinnsgeschichte hinter uns, die uns, egal ob wir es wollen oder nicht, immer miteinander verbinden und verknüpfen wird! Verdammt! Sieh dir ihn und mich an! Was glaubst du, weshalb wir ähnliche Verletzungen haben? Wir haben das wohl härteste Match in der Geschichte des Wrestlings bestritten!“
Ja, er setzt sich sogar auf! Doch das scheint zu viel des Guten zu sein… denn es schmerzt ihn doch sehr. Der Blick fällt dennoch auf die Krankenschwester, die etwas ungläubig aus der Wäsche schaut.
Krankenschwester: „… Wrestling?“
Double M nickt mit dem Kopf und will direkt weiter antworten, doch die hübsche Brünette hat etwas dagegen.
Krankenschwester: „Hm… Wrestling… dieser brutale, unfaire Müll, wo alles erlaubt ist?“
Der Mund steht weit offen, zumindest beim heißblütigen Zereo Killer, der sich grade wieder an seine Schmerzen erinnert. Er wirkt wie paralysiert, kann nichts sagen… doch das muss er auch nicht. Als ob die physischen Wunden noch nicht genug wären, legt sie nochmal nach um zusätzlich noch psychischen Schaden anzurichten.
Krankenschwester: „Ich interessiere mich mehr für Olympia… Keine Kloppereien, wirklicher Sport.“
Zwischen den Schürf- und Schnittwunden im Gesicht macht sich dennoch eine deutliche, rote Gesichtsfarbe bei Mike MacKenzie bemerkbar.
Zereo Killer: „Willst du mich verarschen? Sag mal was glaubst du eigentlich…“ Krankenschwester: „Es tut mir wirklich Leid. Wir müssen jetzt alle da durch… Auch wenn Sie sich nicht sehr gut miteinander verstehen, aber…“ Zereo Killer: „Nicht gut miteinander verstehen?! Sag mal bin ich hier in einem falschen Film? Wo ist verdammt nochmal die versteckte Kamera?!“
MacKenzie wird richtig aufbrausend, der Krankenschwester wird diese Situation sichtlich zu blöd und will sich davonschleichen. Der ehemalige GFCW Doppelchampion will sich grad nochmal richtig pushen und eine weitere Schimpftirade losreißen, als ihn plötzlich sein extrem geschwächtes Feindbild verbal in die Quere kommt.
S1margl: „Halt die Fresse!“
Der müde Night Fighter bekommt ein Lächeln von der durchaus hübschen Krankenschwester geschenkt. Und nachdem sein Bett endlich am richtigen Platz steht und die Dame den Raum verlassen hat, versucht sich S1 unter schmerzverzerrtem Gesicht zu ZK herüber zu drehen.
S1margl: „Verstecke Kamera, huh?! Dabei bist du es, der die Zeit direkt genutzt hat, um eine Promo zu halten. Du vermaledeiter Vollidiot… selbst im Moment des Triumphs willst du es den anderen zeigen, anstatt mit dir selbst zu feiern. Zu genießen.“
MD stöhnt auf. Es kostet ihn Kraft zu sprechen. Kostet ihn Mühe. Aber er möchte ZK diesen Moment nicht gönnen.
S1margl: „Die Krankenschwester hat Recht! Das war kein Wrestling, Mike. Das war brutaler Scheiß! Und du weißt, dass dir bei Brainwashed etwas Anderes blüht, huh?! Dort wird es ein normales One on One Match. Also halt deine Promo und beweihräuchere dich selbst. Aber vergesse das nicht. Gute Nacht.“
Demonstrativ wollte S1 sich umdrehen und Zereo die Kehrseite zeigen. Das bringt aber nicht mehr als einen Schmerzschrei hervor. Mike MacKenzie traut derweil seinen Ohren nicht.
… das ist absolut unglaublich. Zereo Killer hat S1margl in einem PCWA Ring geschlagen. Das Match ist vorbei, die Schlacht ist vorbei, die Geschichte in der PCWA ist vorbei… und es geht nun weiter im Krankenhaus, weil sie durch Zufall im selben Krankenzimmer landen?! Wo soll das noch hinführen? Sollen sie sich in Zukunft auch noch das Krankenbett teilen?
MacKenzie sieht mit einer unheimlichen Wut seinen Antagonisten ins Gesicht… Dieses verdammte Grinsen, was zwischen all den Wunden im Gesicht zu erkennen ist, ist einfach abartig…
Zereo Killer: „… ach, das glaubst du also, ja? Wir werden sehen, wer der bessere Wrestler von uns Beiden ist! Ich habe dir nun in der PCWA bewiesen, dass ich der Brutalere bin, dass ich der Rücksichtslosere bin, dass ich Derjenige bin, der einfach alles in die Waagschale wirft um Unerreichtes zu erreichen! Genauso wie ich dich in der PCWA besiegt habe, werde ich dich auch in der GFCW besiegen, hast du verstanden?“
Der ehemalige GFCW Publikumsliebling muss seinen Redeschwall abermals aufgrund der großen Schmerzen unterbrechen…
MacKenzie hätte eigentlich erwartet, dass er direkt wieder durch die Töle unterbrochen wird, doch nichts dergleichen. Im Moment herrscht Ruhe. S1margl schaut aus dem Fenster, Zereo Killer beobachtet seinen Feind genau.
Dieser Moment, der wie eine Ewigkeit wirkt, wird jäh von MacKenzie – wie soll‘s auch anders sein – unterbrochen.
Zereo Killer. „Aber weißt du, was ich mich nach dem Match gefragt habe?“
Keine Reaktion seines Zimmergenossen. Das hindert dem Wrestler des Jahres 2014 und 2015 nicht daran weiter zu sprechen.
Zereo Killer: „Wo soll das Ganze noch hinführen?“
Plötzlich dreht sich der Kopf der Töle langsam zu seinem Kontrahenten, die Blicke treffen sich in der Mitte. Er hört weiterhin zu.
Zereo Killer: „Ja… ich wollte dieses Match. Du hast auch alles dafür getan, dass es so weit gekommen ist… Doch wo soll das Ganze noch hinführen? Egal wer hier gewonnen hat… und wer verloren hat… im Prinzip haben wir ein Match bestritten, welches unsere beiden Karrieren möglicherweise um Jahre verkürzt hat…“ S1margl: „Du denkst der Preis ist zu hoch? Tzz.“
S1 denkt an all seine Problemlagen, die Drogen, seine durchtrennten Beziehungen, seine Opfer und sein ständiges Scheitern. Und dies nicht nur im Wrestling, sondern vor allem im Leben, von dem das Wrestling einen Teil bildet, der ihm als einziger noch ein wenig Erfolg verspricht.
S1margl: „War der Preis nicht schon zu hoch, als wir in dieses Business einstiegen? Der Zug ist abgefahren, Mike, über Sinn und Unsinn unseres Daseins zu philosophieren. Vielleicht brauchst du einen Brainwash – ich nicht! Realitäten sind das einzige, was mich noch interessiert. Und diese sprechen auch in unserem Fall eine eindeutige Sprache. Beim nächsten Mal endet das Match mit Aufgabe oder Pinfall. Und wäre es im Glass House Match schon so gewesen, hätte ich dir, nachdem ich dich durch zwei Glasscheiben geschmissen habe, den Enter Night verpasst und dich gepinnt. Oder dich in den Dog Leash genommen und dich zur Aufgabe gezwungen.“
ZK seufzt laut auf und ist enttäuscht über den Verlauf dieses Gesprächs…
Zereo Killer: „Schade, dass es in diese Richtung geht… Ich wollte ernsthaft mit dir drüber sprechen, warum es so weit gekommen ist… warum es so weit hat kommen müssen! Jetzt, wo wir sowieso zusammen hier gefangen sind… jetzt, wo wir miteinander klar kommen müssen die nächsten Tage… Damals, als ich beim Brawlin‘ Rumble X mitmachte, warst du Derjenige, der mich rausgeschmissen hat. Klar, Keiner kann mir meine Rekord In Ring Time von knapp 72 Minuten nehmen, doch du konntest mir meinen wohlverdienten Sieg nehmen… Ich habe geschworen, dass ich zurückkommen werde, zum darauffolgenden Brawlin‘ Rumble, weil ich mir mein Ziel gesetzt habe, dich aus dem Rumble zu schmeißen… Nein, es ist mir nicht gelungen, du hast es wieder geschafft, doch nur mithilfe von Kriss Dalm1… Ich bin sicherlich nicht ganz unschuldig, dass die Sache persönlich geworden ist, mein lieber fliegender Hund… dennoch wollte ich mit dir drüber diskutieren, ob wir Beide zu weit gegangen sind… Ob wir Beide einen Fehler gemacht haben. Dieses Business wird getrieben von Hass, Eifersucht, Egoismus… ja… Wrestling dient zur Show, zur Unterhaltung… ja… doch zwischen uns wurde daraus einfach mehr…“
Sein geschwächter Blick sucht die Augen von S1margl, der aufgrund dieser Worte sichtlich überrascht ist… MacKenzie ist noch nicht fertig, das merkt die unbekannte Konstante und lässt ihn weiter gewähren… Das wohl „beste Gespräch“, das die Beiden jemals hatten.
Zereo Killer: „Wie gesagt, ich wollte mich mit dir nun drüber unterhalten, was hier geschehen ist, warum es so weit kommen musste, warum wir übers Ziel hinausschießen, uns gegenseitig beinahe umbringen und hier im Krankenhaus landen… doch… du musst unsere Rivalität gleich weiter anheizen und jetzt, hier im Krankenzimmer Brainwashed ansprechen?“
MacKenzie spuckt auf den Boden, wischt sich die blutende Lippe mit dem Unterarm ab.
Zereo Killer: „Scheiß auf Brainwashed, ich will daran jetzt nicht denken. Ich will mich rehabilitieren… dann kann ich mich wieder auf das kommende Großereignis konzentrieren… Ich…“
Der Meister des Slacklinens ist sichtlich sauer, setzt sich auf und will sein Krankenbett verlassen.
Zereo Killer: „Ich…“
Er stützt sich ab, steht auf und geht auf S1margl zu.
Zereo Killer: „Ach… scheiß drauf…“
Nun wendet er sich wieder von seinem Feindbild ab und will das Krankenzimmer verlassen.
Zereo Killer: „Ich hol mir einen Scheißkaffee!“
Der verbitterte Hund schaut ihm nach.
S1margl: „Mach die Tür zu!“
Doch Zereo scheint dies nicht mehr gehört zu haben oder hören zu wollen. S1 will jedoch auch nicht schreien, da sein Bauch noch schmerzt. Hier traf ihn ZK mit dem finalen Double Foot Stomb.
S1margl: „Und ich wollte schon denken, du seiest lernfähig…“
Auch der Night Fighter spuckt auf den Boden, als ihn die Stimme auf dem Flur aus den Gedanken reißt.
Krankenschwester: „Sie sind tatsächlich mit diesem… Wrestler zusammen?“
Für den Bruchteil eines Moments scheint jeder Schmerz verflogen, jede Erinnerung an die Niederlage weg gewischt, ja, selbst die Wut auf Zereo Killer hinfort gewirbelt. Kann das sein? Yai besucht ihn? Seine Frau, die sich von ihm getrennt hat, kommt ihn besuchen? Jetzt, in diesem Moment der Schwäche. Des erneuten Scheiterns. Der Niederlage. Der Einsamkeit.
MD regt seinen Hals empor, er versucht einen Blick zu erhaschen. Durch den Türspalt, der offen geblieben ist. Als er jedoch die Wahrheit sieht, kann selbst das hübsche Antlitz der schönen Brünette jene übermannende Hoffnung nicht halten. S1 sinkt vor Schmerz zusammen.
Es ist Leighton Meester.
Die hübsche Freundin und Schauspielerin von Zereo Killer! Leighton will die Krankenschwester längst abwimmeln, doch diese scheint ganz aufgeregt zu sein.
Krankenschwester: „Tatsächlich seine Freundin? Wahnsinn!“
L nickt gespielt freundlich mit dem Kopf, will sich dann abwenden, denn sie will zu ihrem Mike MacKenzie. Doch abermals wird sie von der Mitarbeiterin aufgehalten.
Krankenschwester: „Sie waren erste Klasse in Gossip Girl! Man, wie ich diese Serie liebe! Blair ist mein absoluter Lieblingscharakter! Ich habe mich selbst in ihr gesehen, als ich damals auf der Uni mit meinen Freundinnen immer auf der Treppe gesessen habe… XOXO!“
Sie lacht, versucht Aufmerksamkeit zu erhaschen…
Leighton Meester: „Danke, sehr freundlich, doch ich will nun endlich zu meinem Mike!“
Mit dem Finger zeigt sie auf das Zimmer am Ende des Ganges, der Blick immer noch zur Krankenschwester gerichtet.
Leighton Meester: „Da rein?“
Aufgeregt nickt sie der Schauspielerin zu, faltet dabei ihre Hände vors Gesicht. Höflich bedankt sich die hübsche Seriendarstellerin und stöckelt schnell in das Krankenzimmer. Sie bemerkt, dass die Tür halb offen ist, klopft dennoch vorsichtig.
S1margl: „Herein…“
Leightons Gesichtsausdruck spiegelt Skepsis wieder. Das hörte sich nicht an wie die Stimme ihres Liebsten… Nun ja, er ist schwach, kann wahrscheinlich kaum sprechen. Sie habe diese brutale Schlacht ebenfalls mit verfolgt. Zum Glück hat sie Lara verboten dieses Match anzusehen. All diese Gedanken schwirren ihr durch den Kopf, als sie die Krankenzimmertür endgültig öffnet, durch die Türschwelle hindurchtritt… Doch ihr entgleisen sämtliche Gesichtszüge, als sie erkennt, wer hier tatsächlich im Zimmer ist.
Eine Mischung aus Begierde, Rach- und Eifersucht fliegt über das verkrustete Gesicht der Töle.
S1margl: „Du hast mich nicht vergessen, huh?!“
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