Wir sehen Sven und Pete in Großaufnahme.
Pete: „Ha-haben sie? Sie haben doch nicht wirklich...?“ Sven: „Ich...weiß es nicht, Pete. I-ich weiß ebensowenig wie du? Sind Mandy und Madison tot?“
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Genau an diesem Punkt setzt das Video fort. Die Kamera schaltet auf die Trucks. Es ist dunkel, nasskalt und ein leiser Wind zieht durch das Gelände. Beinahe ist es komplett still, das Einzig hörbare sind die Motoren der Trucks. Mandy und Madison, geklaut vom Fight Club. Nicht nur konnten sie ihren Erzfeinden ihren liebsten Besitz entwenden, sie konnten sie gar in ihrem 'Heimspiel' besiegen und damit das 1:0 erringen. Nur ein Sieg fehlt ihnen noch, um die Trucker endgültig loszuwerden, doch dass es hier nicht nur noch um Siege, Titel oder Kämpfe geht, ist nun schon eine ganze Weile klar. Sie wollen nichts anderes, als BIG RIG zu schaden. Sie da angreifen, wo es sie am meisten schmerzt... Mandy und Madison. Die jeweils mit 550 PS bewaffneten Lastkraftwagen sind mittlerweile nicht 'nur' die Trucks von Jack und Frank, nein, sie sind Ikonen für die ganze Liga und allen Fans dahinter. Ein Schwenk in die Arena zeigt, wie alle Fans gespannt am Tron hängen. Auch hier ist es mucksmäuschenstill.
Wieder zurück am Ort des Geschehens sehen wir, wie Mandy langsam rollt, bis plötzlich unzählige Lichtkegel auftauchen. Die befreundeten Trucker von Frank und Jack kündigen sich mit Motorengeräuschen an, die man noch einen Kilometer entfernt hören kann. Hektik jetzt beim Fight Club. Die Kavallerie ist da und so sehr sie die Trucks auch diesen Abhang herunterrasen sehen wollen, stünden sie ohne Fluchtweg vor der heranrasenden Truckerarmee. Schnell muss nun eine Entscheidung getroffen werden und Jasper und Drake blasen die ganze Geschichte ab. Flucht. Einfach nur weg, das ist erst einmal das Wichtigste. Sie wenden und geben so viel Gas, wie die zusammen 1100 PS hergeben. Der Fight Club ist also wieder auf Achse und etwa 400m dahinter können wir... fünf, nein sechs Trucks ausmachen. Die Kamera schaltet in die Kabine des Verfolgungsjagdanführers. Der dickliche Herr ist voll konzentriert, während ein schlaksiger Trucker mit Glatze neben ihm sitzt und funkt.
???: "Lonnie und Porky hier, wir haben sie im Blick. Viertelmeile voraus. Uns nach Jungs, die kriegen wir."
Eine Schalte in die nächste Kabine. Ein Holzfäller von einem Mann am Steuer, daneben seine Holzfällerfrau am Funk.
???: "Chewy und Becky melden sich, sind direkt hinter euch. Können die Bastarde aber kaum sehen, wir folgen euch."
Nächste Kabine, wieder zwei dickliche Trucker an Bord.
???: "Macho und Tops an Lonnie und Porky, passt ein wenig auf hier. Wir kennen die Strecke gut, bei den Verhältnissen ist es nicht ganz einfach hier zu fahren. Ich wiederhole, passt auf euch auf, wir sind direkt hinter Chewy und Becky. Außer euren Rücklichtern sehen wir nichts."
Zurück zur ersten Kabine.
Porky: "Jo, wir merken es, danke Jungs. Die haben die kräftigeren Trucks, aber ich glaube wir kommen trotzdem näher."
Zurück zu Macho und Tops.
Macho: "Das sind auch keine Trucker. Die haben wir früher oder später an den Eiern."
Tatsächlich scheint die Kolonne ein wenig an den Fight Club heranzukommen. Meter für Meter müssen sie einbüßen, gegen wirkliche Trucker, die tagaus tagein nichts anderes tun, können Jasper und Drake auch nicht viel ausrichten. Eine Schalte zu Drake, welcher vorweg fährt. Er blickt nervös in den Rückspiegel, kann Jasper sehen, aber auch schon Lonnie und Porky. Er sucht das Funkgerät, um sich mit Jasper kurzschließen zu können, doch selbst nachdem er es gefunden hat, kann er es während der Fahrt nicht bedienen, dazu kennt er sich zu wenig mit Trucks, der Strecke und schließlich auch dem CB Gerät aus. Er murmelt immer nur.
Drake: "Shit, shit, shit."
Er hat Mühe auf der Straße zu bleiben, es wird klar... vielleicht war das nicht die beste Idee des Fight Clubs. Es muss ein Plan her und zwar schnell. Nicht nur muss der Plan her, nein, die Partner müssen sich außerdem blind verstehen. Wenn es zwei Leute gibt, die das können, dann wohl sie, aber die Schlinge zieht sich zu. Nervös blickt er zum CB-Funk. Die Verfolger haben die Frequenz geändert.
Porky: "Ihr Mistkerle, haltet sofort die Trucks an, bevor schlimmeres passiert als wenn wir euch in die Finger kriegen."
Becky: "Letzte Chance wenigstens halbwegs aus der Sache raus zukommen, ihr dreckigen Schweine."
Macho: "Auf der Straße habt ihr keine Chance, rückt Mandy und Madison raus."
Die Worte sind durchaus wahr. Das weiß auch Drake. Er muss eine Entscheidung treffen und zwar sofort. Er wird langsamer. Gibt er wirklich auf? Jasper fährt an ihm vorbei, scheint überrascht, aber wird auch etwas langsamer.
Porky: "Lonnie und Porky an alle: Die Wichser werden langsamer. Sie geben auf. Wir werden jetzt auch langsamer, passt auf und macht euch bereit."
Drake, welcher Mandy fährt, wird immer langsamer, er will wirklich zum Stillstand kommen. Jasper, welcher seinen Partner überholt hat, ist nun schon ein kleines Stück davon gezogen. Auch er ist langsamer geworden, aber zum Stillstand ist er noch nicht gekommen. Er weiß scheinbar nicht so recht, was er von Drakes Aktion halten soll, aber im Stich lassen kann er ihn auch nicht. Drake parkt mittlerweile. Auch die Trucks hinter ihm parken dahinter und reihen sich ein. Sechs Trucks sind es schließlich, aus jedem steigen jeweils zwei Trucker, elf Männer, eine Frau. Diese ist es auch schließlich, die das Wort ergreift.
Becky: "Ey Arschloch, deinen beschissenen Arsch sofort aus dem Truck. SOFORT!"
Die Trucker trauen dem Braten noch nicht so ganz und bauen sich verhalten schräg dahinter auf. Drake bleibt im Truck sitzen. Die Hupe ertönt, alle erschrecken sich.
Porky: "WENN DU NICHT RAUSKOMMST, HOLEN WIR DICH DA RAUS!"
Die Trucker nähern sich dem Truck bedächtig immer näher an. Was sie nicht wissen... die Hupe war ein Zeichen für seinen Partner. Drake begibt sich in Zeitlupe dann doch aus dem Truck. Alle Trucker sind in Kampfhaltung, was nun?
Macho: "Mit erhobenen Händen du Pisser! Ganz langsam vom Truck weg!"
Die Trucker sind keine Kämpfer, der ein oder andere hat zwar einen Baseballschläger dabei, doch sie haben sichtlich Respekt für einen physischen Auseinandersetzung. Drake folgt den Anweisungen und hebt die Hände. Schließlich ist er mitten auf der Straße, alle Trucker mustern ihn.
Becky: "Beweg dich vom Truck, Wichser!"
Ganz langsam bewegt er sich rückwärts und mit erhobenen Händen vom Truck und Truckern weg. Ein wenig Ratlosigkeit unter den Truckern und Drake nimmt die Beine in die Hand. Im Vollsprint ist er Weg vom Fenster. Zwei Trucker laufen hinterher, die meisten sind nicht umsonst Berufsfahrer und nicht -läufer. Schnell wird klar, dass selbst die zwei fitteren Trucker nicht hinterher kommen, aber langsam aber sicher wird klar... Mandy ist gerettet, aber wo ist Madison? Jasper, welcher Drake zuvor überholt hatte und noch langsam fuhr, als Mandy zum Stillstand kam ist nicht zu sehen. Den Truckern wird so langsam aber sicher klar, dass dies vielleicht eine Falle gewesen ist und große Unruhe macht sich breit. Haben Jasper und Drake einen Truck freigegeben um zu entkommen? Alle Trucker gehen zurück in ihre Trucks, einer schmeißt sich in Mandy, vielleicht kriegen sie Madison ja noch. Zuvor konnten sie die ungeübten Fahrer auch schnell einholen, also warum nicht ein weiteres Mal. Es dauert ein paar Sekündchen, bis jeder im Truck sitzt, dann schalten wir zu Mandy.
Tops: "Tops hier, bin bei Mandy an der Spitze, vielleicht kriegen wir die Dreckskerle noch."
Die Truckmotorensymphonie erklingt, als alle gleichzeitig ihre Trucks starten, doch sie werden von etwas viel lauterem übertönt. Ein Schwenk in die Halle und die Zuschauer schlagen alle die Hände über ihren Kopf zusammen, Fassungslosigkeit macht sich breit. Jasper hat die Zeit genutzt, die Drake herausgeschlagen hat um den Plan immerhin zu 50% umzusetzen. Man sieht nichts, aber die Geräusche sprechen für sich. Ein Truck fährt definitiv den Abgrund hinunter und überschlägt sich mehrfach. Auch unter den Truckern herrscht Fassungslosigkeit. Der Funk ist still, keiner fährt los, nur noch Schockstarre. Madison scheint endgültig verloren, Drake und Jasper sind nirgendwo zu sehen.
...
Der Truck scheint unten angekommen zu sein, die Geräusche sind jedenfalls abgeebbt.
...
BOOOOOOOOOOOOM
Ein großer Feuerball erhellt die komplette Szenerie, jeder ist komplett in Starre. Madison ist Geschichte.
Das Bild ist schwarz, die Kamera zoomt heraus. Und wir sehen: Jasper Randall und Drake Ackley. Die GFCW-Tag-Team- Champions lehnen an einem Tresen vor ihren zwei Getränkebechern– in irgendeinem Keller. Die Fans in der Halle buhen aus Leibeskräften. Speziell nach den schockierenden Bildern nur wenige Augenblicke zuvor, in denen alle Zeugen werden durften, dass der Fight Club vor nichts zurückschreckt – nicht mal vor der Zerstörung von persönlichem Eigentum...Fuck the System – anscheinend...
Komplettiert wird das Bild vom GFCW-Intercontinental-Champion Daniel, der von der Seite hinzukommt. Man trifft sich hier also in „geselliger Runde“ – fast so als wären die entsetzlichen Bilder zuvor nicht geschehen.
Daniel: „Schaut euch jede Wand, jeden Millimeter, den ihr seht genau an! Denn das hier ist der Fight Club...und seid Euch sicher, dass er bereit dazu ist, Euch euer letztes bisschen Ehre zu nehmen – und in sich aufzusaugen, wie es schon mit vielen passiert ist! Ist es nicht unfassbar, wie viel Schweiß hier an den Wänden haftet? Es ist alles angerichtet....“
Nun wird auch dem letzten GFCW-Zuschauer klar, dass wir uns hier mutmaßlich in DEM Fight Club befinden, in dem das zweite Match der Matchserie stattfinden wird. Das Kamerateam ist ja offensichtlich auch schon vor Ort. Leider wissen wir immer noch nicht, WANN dieses Treffen dieser drei Männer stattgefunden hat. Aber ehrlich: Ist das auch wichtig? Randall grinst zufrieden, nachdem er lässig aus seinem Becher getrunken hat.
Jasper Randall: „Es ist sowohl der Fight Club bereit, Daniel, als auch DER Fight Club. Wir könnten nicht bereiter sein. Big Rig mussten einen derben Schlag wegstecken. Wir haben ihnen etwas von ihrem wichtigsten Besitz genommen. Etwas, das sie mehr trifft als alles andere. Sie sind einfach nicht stark genug dafür. Bei War Evening werden wir diese Geschichte mit ihnen endgültig beenden. Sie kommen zu uns – in unser Heim. Hier wird nach unseren Regeln gespielt. Und sie werden sich unseren Regeln ergeben müssen.“
Daniel
nickt versonnen.
Auffällig
ist, dass Drake Ackley den Jungspund die ganze Zeit über mit
einem mehr als mürrischen Blick mustert. Nach Daniels
Ansprache folgt ein kurzer Moment des Schweigens, während
dem Daniel und Jasper eben dieses gewahr wird. Daniel grinst
leicht und ahmt kurz Drake's Kaugummigekaue nach. Nicht sehr
nett.
Die Kaufrequenz bei Mr. Chewing Gum wird höher. Ohne aber zu antworten nippt er an seinem Becher und macht mit einem anschließenden „Luft-durch-die-zusammengebissenen-Zähne-saugen“ klar, dass hier etwas Stärkeres in seinem Becher ruht, als man zunächst hätte vermuten mögen. Antworten tut aber jemand anderes – und das schon fast etwas beiläufig, ohne sich überhaupt an Daniel oder Drake zu wenden. Stattdessen spielt der Antwortende mit seinem Getränkebecher.
Jasper Randall: „Och. Drake ist etwas angefressen ob deiner Worte der letzten Show. Du erinnerst dich sicherlich an deinen kleinen Spaß? Du hast dir angemaßt, in unseren Reihen so etwas wie eine Rangfolge festzulegen.“
Schweigen. Unbehaglich? Wer weiß. Dann wieder Randall, immer noch, ohne sich den beiden Männern zuzuwenden. Drakes Blick auf Daniel bleibt allerdings giftig.
Jasper Randall: „Ich habe Drake dann erklärt, dass du nur auf dicke Hose machen wolltest. Und das auch musstest. Immerhin wolltest – und solltest! – du bei den großen Jungs mitspielen. Um den großen Titel und so weiter. Gegen deinen Dad. Du musstest große Töne spucken. Dabei hast du einfach etwas über die Stränge geschlagen. Ich habe Drake davon überzeugen können, dass deine Worte aus der Emotion heraus gefallen sind, ohne groß darüber nachzudenken.“
Immer noch Schweigen. Und zwischen Drake und Daniel knistern die unsichtbaren Blicke, die sich treffen. Randall dreht den Becher in seinen Fingern.
Jasper Randall: „Ich habe Drake gesagt: ‚Daniel hat sich doch vor ein paar Wochen erst als unser Pattex erwiesen. Er hat uns zusammengehalten. Er würde sich niemals anmaßen, dieses neue Gebilde, diese wiedergewonnene Stärke des Fight Club, zu verwenden, um sich über uns zu stellen. So blöd ist er nicht.‘ Drake wollte es zunächst nicht glauben.“
Es ändert sich nichts an dem Unbehagen zwischen Daniel und Drake. Jasper dreht sich um neunzig Grad, schlägt die Beine übereinander, den Becher dreht er in seinen Händen, nimmt einen Schluck. Ohne seine beiden Partner anzuschauen, setzt er fort:
Jasper Randall: „Aber dann sagte ich: ‚Drake‘, sagte ich, ‚Drake, bleib ganz ruhig. Daniel weiß ganz genau, wo sein Platz ist. Vielleicht hat er einen kleinen Höhenflug, weil ihm der Platz im Main Event nicht gut tut. Doch er hat es ohnehin verkackt.‘“
Ein Raunen geht durch das Rund der Halle bei diesem letzten Satz. Und Daniel blickt nun stumm, aber mit einem äußerst eindeutigen Blick zu dem New Yorker hinüber. Und ist das ein kleines Schmunzeln auf Drakes Lippen?
Jasper Randall: „Ich sagte weiter: ‘Aber er ist ein Heißsporn, Drake. Sieh es ihm nach. Er hat das alles nicht so gemeint.‘“
Wieder Schweigen. Daniel sieht immer noch böse zu Jasper hinüber. Und dieser beantwortet den Blick, unter seinen Lidern hervor, mit einem schiefen Blick, fast schon beiläufig. Dann, ruhig, eisig:
Jasper Randall: „Hat er doch – nicht wahr?“
Die
Frage steht im Raum. Und jeder, der das hier sieht, weiß
genau, wie Randall es meint. Und wie Daniel es zu verstehen hat.
Der dagegen ist bemüht, nicht für eine Sekunde
zusammenzuzucken. Keine Schwäche zeigen gegenüber
jenem, der diese Schwäche nur zu gnadenlos ausnutzen würde.
Daniel holt tief Luft – sagt allerdings zunächst
nichts. Vielmehr ist er darauf bedacht, den bohrenden Blicken von
Mr. Chewing Gum auszuweichen, der zwar immernoch kein Wort gesagt
– aber sicher viele gedacht – hat, allerdings haben
Blicke ja auch schon mal töten können. Und diese im
besonderen. Schließlich bricht es förmlich aus Daniel
heraus.
Nun hat Daniel doch endgültig Randalls Aufmerksamkeit, denn der New Yorker postiert sich bedeutungsschwanger vor dem Jungspund.
Jasper Randall: „Hör zu, Daniel. Schluss mit den Spielchen. Deine Worte...imponierten mir!“
Er legt seine Hand auf Daniels Schulter! Und er grinst zufrieden.
Jasper Randall: „Wahrscheinlich hast du kapiert, dass man seine Augen und Ohren ständig offenhalten muss. Du willst das ganz große Ziel erreichen. Und möglicherweise würdest du dabei sogar Drakes und meine Leiche in Kauf nehmen. Du bist brandgefährlich, Daniel, denn du würdest sogar deine eigene Mutter...deinen eigenen VATER Johnboy Dog...verkaufen, um dein Ziel zu erreichen. Und DAS gefällt mir! Du hast meinen Respekt verdient. Vielleicht kommt irgendwann der Tag, an dem du mir ein Messer in den Rücken rammst. Oder du beißt die Hand, die dich füttert. Und glaub mir, Daniel. Der Tag ist noch fern – weil du noch nicht bereit dafür bist. Aber wenn dieser Tag kommt – und er WIRD kommen – werde ich kämpfen. Und ich werde die Positionen abstecken...!“
Er wendet sich ab, nimmt seinen Becher wieder in die Hand, lehnt sich wieder gegen den Tresen und dreht das Getränk wieder in seinen Händen.
Jasper Randall: „Du solltest jetzt gehen, Daniel. Du musst deinen Flieger nach Augsburg bekommen. Und dort will ich, dass du gegen Schwanenburg die Scharte auswetzt. Lass dir von deinem Dad kein Schnippchen schlagen. Du bist der heiße Scheiß in der GFCW. Kein Don Sheen, kein Zereo Killer, kein Alex Ricks, kein Schwanenburg. DU bist das glühendste Eisen im Feuer. Und bei War Evening wirst du das unter Beweis stellen.“
Daniel hält noch einen Moment inne, ehe er stumm nickt – und ohne ein weiteres Wort die Szenerie verlässt.
Auch wenn die Show noch nicht offiziell begonnen hat, herrscht im Backstagebereich reges Treiben im Carl Frenzel-Stadion, welches mit mehr als 6.000 Zuschauer natürlich ausverkauft ist.
Doch nicht nur sämtliche Staff Member und GFCW Verantwortlichen haben ihre Wege in die Halle gefunden, nein, auch der ein oder andere Superstar entert grade den Austragungsort der kommenden War Evening Show. Es handelt sich hierbei um Zereo Killer! Auch wenn er kein Match zu bestreiten hat, sein Partner (?) kämpft im Opener gegen den aufkommenden Neuankömmling Faceless, der sich in der vergangenen Show auch unfreiwillig mit dem rückkehrenden Dr. Dick angelegt hat, wir erinnern uns! Doch davon gibt’s später ein wenig mehr, denn der Verfasser dieser Zeilen ist auch der Spieler von Dr. Dick! :D
Back to business…
Freundlich wie immer begrüßt er einige Arbeiter, die an ihm vorbeilaufen. Ganz lässig in Jeans und Hemd gekleidet, die Sporttasche zuhause gelassen, dennoch führt ihn sein Weg schnurstracks zu Michael Payne. Wie sollte es auch anders sein?!
Auch wenn es davon schon tausende Szenen gibt, es passiert wieder. MacKenzie nähert sich der gesuchten Kabinentür, klopft an und von der Innenseite ist ein leises „Ja?“ zu hören. Die Türschnalle wird nach unten gedrückt und er schiebt seinen Körper durch den Rahmen hindurch. Hinter ihm wird die Tür natürlich wieder verschlossen.
Tatsächlich, Payne ist längst in der Halle angekommen, kein Wunder! Bestreitet man das erste Match des Abends, dann muss man schon sehr früh hier sein um etwaige Vorbereitungen zu treffen… vor allem wenn der Gegner noch recht unbekannt ist.
Sie schauen sich gegenseitig an, dieser Blickkontakt scheint eine ganze Weile anzudauern, doch schon bald ist es Mr. #ISGI himself, der dieses Schweigen bricht, wie zumeist.
Zereo Killer: „Du hast mich letzte Woche abermals gerettet. Ich bin dir tatsächlich zutiefst zu Dank verpflichtet...“
Sofort unterbricht mit einem abwinken der freien Hand der großé Hühne den wie immer emotional aufgebrachten Zereo Killer.
Michael Payne: „Stopp.... bitte hör auf ok? Ich fühle mich ja schon langsam wie im Film täglich grüßt das Murmeltier.... Attacke, Rettung und Dankeschön...“
Mit einem leichten, etwas genervten Schmunzeln schüttelt er langsam den Kopf.
Michael Payne: „Ich sage es jetzt zum letzten Mal. Ich habe die Schnauze gestrichen voll dir ständig den Arsch zu retten ok? Ich meine, ein ehemaliger World Champion wie du sollte doch wohl Erfahrungen genug haben, um nicht ständig in so eine Situation zu kommen oder? Ist dir das nicht selber langsam zu doof?“
Er deutet auf Killer mit einem energisch fragenden Blick.
Michael Payne: „Seit Wochen lese ich von Fans, warum bist du so wütend? Warum bist du so gegen Zereo Killers Zusammenarbeit? Dabei kennst du die Antwort genau! Wir kannten uns nicht, trotzdem habe ich geholfen. Du hast mich in deine Angelegenheit mit reingezogen, trotzdem habe ich geholfen. Und am Ende hast du in mir sogar den Feind gesehen, mich in Frage gestellt und beschimpft. Und dann fragen du und die Fans mich, warum ich frustriert bin? Warum ich deine Nähe immer noch nicht gänzlich akzeptieren kann in dieser Angelegenheit? Warum ich einfach nicht wie von Anfang an geplant mit Respekt und Ehre mich an die Spitze kämpfen kann?“
Vehement verneint Mike und kann seinem Gegenüber dabei ganz und gar nicht zustimmen. Zereo Killer und er beginnen schon wieder leicht zu streiten. Ob das was mit der Zusammenarbeit werden kann?!
Zereo Killer: „Auch wenn ich dich niemals um Hilfe gebeten habe, hast du mir geholfen, weil du es als das Richtige angesehen hast. Ja… es ich hab dich echt falsch eingeschätzt, obwohl ich in einer ähnlichen, wenn nicht sogar schlimmeren Situation war als du… Ich wollte mich ändern, hab mich geändert, viele glauben es nicht so Recht bzw. vertrauen mir nicht, weil ich das alles missbraucht habe… warum dann ausgerechnet ich dir nicht vertrauen konnte?! Verdammt nochmal ich weiß es nicht… und du willst meine Entschuldigung einfach nicht hören, was ich auch gut nachvollziehen kann…“
Ein tiefes Seufzen ist zu hören und er vermeidet den Augenkontakt… Ja, MacKenzie, der Mann mit vielen Fehlern, vertraut hier und da die falschen Leuten und hört nicht auf die Richtigen, so wie es natürlich auch im Falle Michael Paynes war… Natürlich gehen ihm diese Gedanken durch den Kopf, dennoch blickt er anschließend energisch zu seinem Gesprächspartner hoch.
Zereo Killer: „Dennoch habe ich das Richtige erkannt, wenn auch spät…“
Er zwingt sich zu einem Lächeln. Nicht wirklich eine Reaktion bei seinem Gegenüber…
Zereo Killer: „Wie auch immer… Glaubst du nicht auch, dass ich andere Pläne gehabt hätte als mich mit diesen beiden Schwachmaten auseinanderzusetzen? Dadurch dass du mir geholfen hast, hast du dich dennoch selbst mit ins Boot geholt und wir sollten nun wirklich das Beste draus machen, findest du nicht?!“
Dass das nur eine rein rhetorische Frage war versteht sich wohl von selbst, denn die Antwort liefert der Meister der 1.000 Gesichtsbemalungen selbst.
Zereo Killer: „Wir können diese Sache nun gemeinsam gegen Rider und den Demon klären, müssen einmal zusammenarbeiten. Wenn du keinen Bock auf ein zukünftiges „Payne-Killer“ zu haben scheinst, solls mir auch Recht sein. Aber lass uns dieses Problem gemeinsam aus der Welt schaffen, danach können wir wieder getrennte Wege gehen, okay!?“
Double M scheint mitnichten abgeneigt zu sein über den PPV hinaus weiterhin mit Michael Payne zu teamen, doch will er das auch? Differenzen gab es in der jüngsten Vergangenheit zuhauf.
Wieder versucht der Mann aus Detroit McKenzie zu unterbrechen.
Michael Payne: „Jetzt hör doch mal bitte endlich auf diesen jämmerlichen Bullshit zu quatschen Mike. Das kann sich ja keiner anhören, du bist ein Ex Champ verdammt nochmal. Einer der längsten und besten die es gab! Mein Problem lag und liegt nie bei dir persöhnlich, sondern in dieser Situation und in deinem Verhalten ihr gegenüber Mike...“
Er nimmt einen kräftigen Schluck Bier.
Michael Payne: „Wenn ich nie mit dir teamen wollen würde, hätte ich dir dann jemals geholfen? Ich hätte gerne einen Partner an meiner Seite mit deiner Historie. Aber nicht, wenn er weiterhin mit dem Schwanz zwischen seinen Beinen vor mir rumrennt, sich aufführt wie meine aufgeregte jammernde Ehefrau und am besten gleich diesen beiden Spinnern den Hintern küsst. Sondern ich möchte den Zereo Killer, der Manns genug ist sich hinzustellen, sich einen Fehler einzugestehen und bereit ist Michael Payne als ebenbürtigen Tag Team Partner zu sehen statt als den Ex Schläger von der Blood Brothers Connection!“
ZK nickt und kann das natürlich verstehen…
Zereo Killer: „Das ist angekommen, ja… Vielleicht kann ich mich verbal nicht richtig ausdrücken, aber ich würde in dir einen ebenbürtigen Partner sehen! Ich hoffe, du siehst das auch irgendwann zwischen all meinem Geschwafel.“
Mike legt die Schulter auf MP. Dieser schaut sich das angewidert an, entfernt die Hand jedoch nicht.
Zereo Killer: „Ich lass dich jetzt mal lieber… du hast noch ein schweres Match vor dir, da bin ich mir sicher… Faceless ist ein unbeschriebenes Blatt, dennoch glaube ich, dass er etwas Besonderes ist… nimm dich in Acht, ok?“
Der Hüne sagt nichts mehr dazu, doch wenn er in die Augen von MacKenzie blickt erkennt man die Ernsthaftigkeit, die hinter dieser Aussage steckt…
Ohne ein weiteres Wort zu sagen verlässt er nun die Kabine und schließt hinter sich die Tür ab… Michael Paynes entschlossener Gesichtsausdruck wird nochmal gezeigt, ehe die Szene ausfadet.
War Evening, Augsburg (Carl Frenzel-Stadion), 26.05.2017
In Kooperation mit
Wie mittlerweile alle zwei Wochen gewohnt, schallt „Masquarading of the Wicked“ von „Edge of Throns“ aus den zahlreich aufgestellten Boxen, die den Innenraum nun mit herbem Sound fluten, während das Feuerwerk sich wieder in ohrenbetäubender Lautstärke den Weg in die Atmosphäre bahnt, die ohnehin aufgeheizt ist. Draußen, hier in Augsburg, ist es wie in ganz Deutschland knackig warm und damit sich das drinnen nicht fortsetzt, haben sich die Fans mit Sicherheit schon das ein oder andere Kaltgetränk zum Abkühlen gekauft. Ausverkauft ist das Haus, wie eine kleine Einblendung verrät, aber schon der Blick in die Arena hätte ohnehin keinen anderen Schluss zugelassen. Überhaupt ist das Publikum bunt gemischt und, das hört man heraus, scheint sich auf diese Show richtig zu freuen.
Der turnusmäßige Kameraschwenk durch die Arena ist nach einiger Zeit dann vorbei und nach einem kurzen Flug über den Ring geht es für das beinahe-Hawkeye in Richtung Kommentatorenpult, wo sich das altbekannte Duo eingefunden hat, das uns heute durch die Show führen wird – so wie es das schon seit vielen Jahren zuverlässig tut, wenngleich man selbst in dieser Beziehung Höhen und Tiefen erlebt hat. Der obligatorische Schluck Wasser zum spülen der ausgedörrten Kehlen darf nicht fehlen und nach kurzem Räuspern sind die glorreichen Zwei bereit, die Show zu eröffnen.
Pete: „Einen wunderschönen guten Abend, meine Damen und Herren, und herzlich Willkommen zu einer weiteren Ausgabe von „GFCW War Evening“. Wir senden heute live aus dem Carl-Frenzel-Stadion in Augsburg, wo sich etwas mehr als sechs Tausend zweihundert Fans eingefunden haben, um mit uns einen weiteren Schritt in Richtung „Finest Hour 2017“ zu gehen. So langsam aber sicher nimmt die Card für unsere zweite Großveranstaltung auch schon Formen an und vielleicht werden heute ja schon weitere Ankündigungen dazu folgen. Wir freuen uns auf jeden Fall auf einen spannenden Abend und mit „wir“ möchte ich meinen werten Kollegen natürlich in keinster Weise ausschließen.“ Sven: „Das möchte ich doch auch hoffen, mein Lieber, und damit auch ein fröhliches „Hallo“ von meiner Seite aus! Noch zwei Shows, mit der heutigen mitgerechnet, dann ist es wieder Zeit für einen großen PPV. So langsam wird es also für diejenigen Wrestler Zeit, auf sich aufmerksam zu machen, die noch kein festes Match haben, damit sie vielleicht doch noch auf die PPV-Card rutschen. Heute Abend gibt es in vier Matches zumindest die Gelegenheit, Werbung in eigener Sache zu betreiben und mal schauen, welche Schlüsse wir am Ende dieses Abends ziehen können. Meine Damen und Herren... wir präsentieren euch die heutige Match Card für die „War Evening“-Ausgabe aus Augsburg!“
Singles Match:
Pete: „Wir starten den Abend mit einem Match zwischen Michael Payne und The Faceless, die Beide vor zwei Wochen nicht die allerschönste Show erleben durften. Während der damalige Debütant Faceless vom überraschend zurückkehrenden Dr. Dick attackiert wurde, sahen sich Payne und sein „Zweck Partner“ Zereo Killer erneut dem zahlenmäßigen Mind Games der Demon Knights ausgesetzt sind. Die Geschichte dieser beiden Duos soll nun bei „Finest Hour“ in einem Tornado Tag Team Match enden, doch heute wartet für Payne erst einmal ein ambitionierter The Faceless im Ring auf ihn. Wer wird sich hier durchsetzen... der Veteran oder der Neuling? Im Eröffnungskampf werden wir es herausfinden!“
Singles Match:
Sven: „Weiter geht es mit Jason Crutch, dessen intensive und persönliche Angelegenheit mit Don Sheen heute in die nächste Runde gehen wird. Der „Rich Guy“ hat für heute nämlich eine Racheaktion angekündigt, um sich für die provokanten Worte Crutchs aus der letzten Wochen zu rächen. Um was es sich genau handelt, wissen wir leider nicht, aber da Sheen bekanntlich mit allen Wassern gewaschen ist, sollte sich der Anführer der Crutch-o-Maniacs in Acht nehmen. Ebenso übrigens, wie auch vor seinem Gegner, denn der Puppenspieler ist vielleicht einer DER unberechenbarsten Geschöpfe der GFCW-Geschichte. Seit einigen Wochen treibt Püppi erneut sein Unwesen in unserer aller Lieblingsliga und mal schauen, was er sich heute Abend so alles überlegt hat.“
Match-Serie #2:
Pete: „Match zwei der kleinen „Tag Team“-Match Serie zwischen Big Rig und dem Fight Club steht heute ebenso auf dem Plan und in der stehen Frank der Trucker und Jack Bobo bereits gehörig unter Druck. In der letzten Show mussten die Trucker in ihrer eigenen Disziplin eine Niederlage einstecken und stehen nun schon mit dem Rücken zur Wand. Drake Ackley und Jaspar Randall können derweil alles klar machen und in dem von ihnen ausgesuchten Last Men Standing Match den Sieg einfahren. Ob dem Fight Club der glatte Sweep gelingt oder Big Rig nochmals zurückschlagen können, erfahren wir im heutigen Co-Main Event des Abends.“
Singles Match:
Sven: „Seit letzter Show steht es fest, unser GFCW Heavyweight Champion Johnboy Dog muss bei „Finest Hour 2017“ seinen Titel gegen Antoine „Brainpain“ Schwanenburg und Alex Ricks verteidigen. Die zwei Intellektuellen gewannen ein Entscheidungsmatch gegen Daniel und treten nun um das ganz große Gold an. Dies dürfte den GFCW Intercotinental Champion Daniel natürlich überhaupt nicht schmecken, musste er dieses Match doch in Unterzahl bestreiten. Eine erste Rache kann der FC'ler bereits heute gegen Schwanenburg nehmen und damit noch mehr Würze vorhanden ist, wird ausgerechnet sein Vater und Champion in einem, JBD, den Special Referee für das Match mimen. Wie dieses spannende Match also ausgehen wird, sehen wir später am Abend, aber das dürfen sie sich auf keinen Fall entgehen lassen.“ Pete: „Soweit zu den heutigen Matches, aber das wird natürlich noch nicht alles gewesen sein. Freuen sie sich zum Beispiel auf weitere Auftritte von Alex Ricks, Rider, Zereo Killer und Vielen anderen. Viel Spaß also mit der heutigen „War Evening“-Show aus Augsburg wünschen euch Pete...“ Sven: „... und Sven! Los geht es!“
In den Gängen im Backstage-Bereich sehen wir McMüll. Der Hall of Famer ist allzeit bereit – und er zeigt uns gleich, dass er jemanden verfolgt. Es ist Jason Crutch, der wohl mit etwas Verspätung in der Halle angekommen ist. Dabei hat er...Anna?? Schnell holt McMüll seinen Interviewpartner ein, stellt sich ihm in den Weg und drückt ihm das Mikrofon unter die Nase.
McMüll: „Herzlich willkommen, Anna!“
Der Hall of Famer schüttelt Annas Hand. Die junge Frau mit dem brünetten Haar, der leicht schiefen Nase und dem Grübchen am Kinn erwidert den Händedruck lächelnd und streichelt sich sogleich über den runden Babybauch. Auch wenn sie in ihrem Erscheinen nicht so perfekt ist wie wir es von den Model-Ladys in der GFCW und im Wrestling allgemein gewöhnt sind, so wirkt sie doch süß, bezaubernd und etwas schüchtern. JC, die schwarzverspiegelte Sonnenbrille auf der Nase, stellt die Sporttasche ab und schüttelt auch McMülls Hand.
McMüll: „Es freut mich, dich in der GFCW zu sehen, Anna. Was verschafft uns die Ehre deines Besuchs?“
Es ist aber der Oberpollinger, der das Wort ergreift.
Jason Crutch: „Ich nehme Anna seit der Stalker-Geschichte stets mit zur GFCW. Heute haben wir uns aber dazu entschlossen, dass sie auch mit in die Halle kommt und nicht im Hotel bleibt. Ich...traue zur Zeit nichts und niemandem. Wohl noch etwas, wo Don Sheen siegreich war...“
Anna streicht ihrem Verlobten über den Rücken, während in ihrem Blick Mitleid und Trauer abzulesen ist.
McMüll: „Jason, heute Abend erfahren wir das Angebot des Don. Er wird dir Bedingungen stellen, die dir ein Match gegen ihn bei Finest Hour verschaffen sollen.“
Jason Crutch: „Jetzt, wo du es sagst, Mülli, alte Socke, erinnere ich mich daran.“
Crutch-Humor. Natürlich hat ihn die Don Sheen-Angelegenheit schon seit der letzten War Evening Ausgabe beschäftigt. Was auch sonst?
Jason Crutch: „Ich bin gespannt auf die Bedingungen des Don. Ich werde alles in meiner Macht stehende tun, damit es zu diesem Match kommt. Wenn ich daran denke, dass der Don und ich uns gerade eben erst bei Dooms Night im Ring gegenübergestanden sind und er dort schon das Hirn hinter all diesen Stalking-Geschichten war, wird mir übel. Was für ein mieses Spiel dieser Mistkerl getrieben hat, ist nicht in Worte zu fassen.“
Wieder ein sanftes Streicheln auf seinem Rücken durch Annas Hand. Er wird ruhiger.
McMüll: „Darf man behaupten, Jason, dass der Don dich gebrochen hat?“
Annas Blicke zu ihrem Liebsten hinüber sind herzergreifend. Ihre Sorge um ihren Zukünftigen ist spürbar. Crutch hingegen zögert mit der Antwort. Er scheint in sich zu gehen. Oder hat McMüll einen Nerv getroffen? Es dauert einige Augenblicke, die wie eine Ewigkeit scheinen. Dann antwortet er aber doch, mit brüchiger Stimme.
Jason Crutch: „Fast schon schlimmer als das, was war, sind die Worte, die immer wieder in mir klingeln. Die Worte, die nicht weggehen wollen. Dass Jason Crutch es beim PPV nicht mehr bringt. Ich weiß nicht, was das für ein Fluch ist, Mülli, alte Socke. Es...geht mir nahe. Es steht in den Foren, es steht in den Blogs, es steht in den Magazinen. In den Podcasts wird von den sogenannten Experten darüber geredet, dass Jason Crutch es beim PPV nicht mehr bringt. Das...nagt an mir. Das muss ich mir eingestehen. Es frisst mich innerlich auf. Es...“ Anna: „Lass es, Jason. Lass es einfach...“
Er hadert mit sich selbst. Hat er zuviel preisgegeben? Ist es gut, dass er dem Don die Genugtuung gibt, sich eine solche Blöße zu geben? Dass er zugibt, dass der Don doch in seinem Kopf drin ist? Aber McMüll lässt nicht locker.
McMüll: „Stimmt es, dass du deswegen wieder bei Dr. Reuth Sitzungen in Anspruch nimmst? Wegen deiner PPV-Bilanz?“
Anna: „Wir...wir sollten das hier beenden, McMüll. Bitte hab Verständnis. Jason hat heute ein Match zu bestreiten!“
Sie schiebt sich einen Schritt zwischen McMüll und ihren Verlobten. McMüll beißt sich auf die Lippe, senkt das Mic. Er gibt sich geschlagen. Anna streicht JC über die Wange. Der versteht. Er greift sich die Tasche und schiebt sich an McMüll vorbei. Er betritt den Lockerroom, stellt die Tasche auf einem der Tische ab und zieht die Jacke aus. Anna setzt sich neben ihn, streicht sich über den Babybauch. Wortlos und mit trauriger Mimik sieht sie ihm dabei zu, wie er die Sporttasche öffnet und die Wrestlingklamotten herausholt.
Anna: „Hättest du es ihm gesagt?“
Er unterbricht sich kurz in seiner Vorbereitung, sieht Anna aber nicht an, sondern macht dann wieder weiter.
Jason Crutch: „Hätte ich wem was gesagt?“ Anna: „Na, McMüll. Dass du wieder bei dem Doc in Behandlung bist. Wegen deinen…Problemen.“
Wieder unterbricht er sich. Dann zieht er seine Hose aus, schlüpft in die schwarze Wrestlingleggins mit den roten „JASON CRUTCH“-Lettern darauf.
Jason Crutch: „Pf, das wissen doch sowieso schon alle. Und wenn nicht, ahnen sie es in jedem Fall. Spielt das aber denn auch eine Rolle?“ Anna: „Für mich schon!“
Sie steht auf, geht die paar Schritte hinüber zu ihm, streicht ihm die Wange, beruhigt ihn. Bestimmt drückt sie sein Gesicht zu sich, so dass er sie anschauen MUSS. Sie schaut ihm in die Augen. Das funktioniert immer. Sie kennt ihn besser…
Anna: „Er ist in deinem Kopf drin, Schatz. Der Don. Diese Ratte. Lass ihn nicht gewinnen, hörst du?“ Jason Crutch: „ER WAR ES SCHON DIE GANZE ZEIT!“
…schreit er, löst sich aus ihrem zärtlichen Griff und entfernt sich von ihr. Er will sich nicht die Blöße geben, schnappt sich einen seiner Wrestlingboots. Hauptsache, er hat irgendwas in der Hand, kann sich ablenken. Er mag ihr gerade nicht in die Augen schauen…Sie aber steht da, lässt die Arme hängen. Wirkt enttäuscht. Traurig. Mitleidig. Wie satt er das hat. Diese mitleidigen Blicke, die ständig auf ihm haften. Dann aber merkt er doch, dass er wohl etwas zu laut geworden ist, sieht hinüber zu ihr, beruhigt sich. Er geht zu ihr, spricht wieder ruhig.
Jason Crutch: „Entschuldige. Es ist nur…dieses perfide Spielchen, wegen einer dämlichen Wette um einen gottverdammten Euro. Es hat MICH getroffen, weil er ein Los gezogen hat. Was für ein Irrer…Don Sheen ist schon die ganze Zeit in meinem Kopf. Und es gibt nur einen Weg, ihn da rauszubekommen. Ich brauche dieses Match bei Finest Hour. Ich muss ihn aus meinem Schädel hinausprügeln. Es ist nur…“
Sie fasst seine Hände. Wenn sie spricht, gibt sie ihm ein wenig ihrer Ruhe.
Anna: „…weil du nicht mehr selbst an dich glaubst. Du fürchtest, du könntest bei Finest Hour wieder verlieren. Aber auch das, Schatz, spielt sich nur in deinem Kopf ab! Jedes Match startet nach dem Ringgong neu. Du redest dir das ein. Du hast ihn schon einmal geschlagen, und wirst es wieder tun.“
Er wischt ihr eine Strähne aus dem Gesicht, lächelt leicht, versucht Zuversicht auszustrahlen. Er versucht es…doch sie kennt ihn besser…
Jason Crutch: „Heute höre ich mir seine Bedingungen an, Baby. Und bei Finest Hour wird sich alles ändern. Aber jetzt…“
…er wendet sich von ihr ab, greift sich wieder den schwarzen Wrestlingboot, setzt sich und fummelt an seinen Schuhen herum, ohne sie anzusehen.
Jason Crutch: „…gehört meine vollste Konzentration dem Puppenspieler.“
Sie lächelt. Verkniffen.
Sie kennt ihn besser…
FADE OUT.
The Faceless: „Ich kann echt nicht glauben, was ich da lesen muss! Ich verstehe nicht, was die Leute zu kritisieren haben! Ich möchte als Start einen Fanboy mit Namen J.T.K. aus dem Forum der GFCW Galaxie zitieren, der sich an meine Person richtet!!!"
The Faceless hat eine V wie Vendetta Maske auf und trägt ein schwarzes Longarm Shirt, welches seine Muskeln betont. Erst jetzt erkennt man, dass sich The Faceless in seinem Hotelzimmer in Augsburg befindet. Er sitzt auf einer einfachen beigen 2er Couch. Vor Ihm auf dem Tisch steht eine Flasche Jack Daniels, die Bereits zu einem Viertel geleert worden ist. Doch nicht von The Faceless: Die Kamera fängt direkt rechts von Faceless, die nächste Person ein. Ein verstörender Anblick bietet sich den Fans, als die Leatherface Maske von The Faceless Partner ins Bild kommt. Der Riese trägt einen braunen abgewetzten und fettigen Staubmantel und seine brauen Haare stehen wirr aufrecht. Er atmet laut, während The Faceless einen Zettel vom Tisch nimmt und Ihn laut vorliest.
The Faceless: „ JBD & Faceless: Eswäre im Nachhinein vielleicht schön gewesen, wenn The Faceless JBD und ZK Bescheid gegeben hätte, dass er zu Beginn derShow einen quasi geschlachtet hat. Dann würde diesesLieber-Guter-Neuling-Zeug nicht so wirken, als ob die Wrestler dieShow selbst gar nicht verfolgen. Trotzdem ist das auch hier wiederdiese interessante Zweiseitigkeit von Faceless und das Ding mit ZKwird weiter angeteasert, gleichzeitig war das hier aber wie auchschon bei ZK irgendwie insgesamt ziemlich lauwarm. Stellenweise wirktdas irgendwie mehr wie ein Interview als wie ein Gespräch zweierWrestler...Zitat Ende..."
The Faceless: „Warum soll ich Jemandem erzählen was nicht wichtig ist? Warum soll ich zu Leuten "böse" sein, die mir bisher nichts getan haben? Ich hatte mit dem Dragon eine gemeinsame Vergangenheit, die mich beinahe meine Karriere gekostet hat. Er hat mich damals in Mexiko schwer verletzt. Welcher Mensch kann da bitte drüber stehen und sowas vergessen? Ich habe mit Ihm die Geschichte abgehakt und damit hat sich das! Weder JBD, noch Zereo Killer habe ich bisher etwas zu tun gehabt. Doch Zereo Killer ist für mich persönlich ein Ziel. Mit Ihm möchte Ich mich aus persönlichen Gründen, die nichts mit Hass, Rache oder gemeinsamen Geschichten zu tun haben, messen! Es wirkt alles Lauwarm? Nun lieber J.T.K. sowas braucht alles seine Zeit!"
The Faceless ist für einge Sekunden in Gedanken versunken und wieder auf den Straßen von Houston. Sein Gesicht immer unter Masken verborgen, während die Welt Ihn in Houston so akzeptiert hat. Jeder in Houston weiß, warum man The Faceless zugleich lieben und hassen sollte. Jeder in Houston kennt die Geschichten, die man sich über Ihn erzählt. Die Hälfte ist wahr und die andere Hälfte ist maßlos untertrieben.
The Faceless: „Für Alles was ich in dieser Liga tue habe ich meine Gründe. Ich bin ein Mensch wie Ihr Anderen auch. Ich habe Hassgefühle, ich kann lieben, ich kann Menschen manipulieren und auch zugleich für Ungerechtigkeiten eintreten. Das macht einen Menschen aus! Wenn Ich also JBD und Zereo Killer freundlich gegenübertrete und mit gewissem Respekt hat das seinen Grund. Wenn ich aber mit Jack Bobo den Ringboden aufwische oder Backstage Jason Crutch atttackiere dann hat das auch seine Gründe! Ich tue nichts Hier in der Liga aus Langeweile oder zum Zeitvertreib. Jede Tat von mir hat seinen Grund."
Der Maskierte erhebt sich und geht vor dem Tisch auf und ab. Er kann nicht mehr ruhig sitzen, während er zu sprechen beginnt.
The Faceless: „Heute Abend werde ich Michael Payne im Ring begegnen. Habe ich etwas gegen Ihn? Nein. Wird er es schwer gegen mich im Ring haben? Sicher. Kann ich Ihn schlagen und damit meinem großen Ziel ein Stück näher kommen? Definitiv. Werde Ich alles geben und am Ende als Sieger den Ring verlassen? Ich hoffe es. Doch ich weiß, dass ich keine Eintagsfliege bin wie die Leute, die ebenfalls zur Zeit im Tryout sind. Ich bin für euch ein Rätsel. Weder schwarz, noch weiß. Weder Licht, noch Schatten. Genau das bin Ich und das macht mich aus! Ich bin widersprüchlich und doch geradeheraus. Ich bin einer von Vielen im Ring, aber doch hebt mich etwas von der Masse ab. Ich werde von euch erkannt...sind des die Masken? Ist es meine Art zu kämpfen? Nein! Es ist meine Widersprüchlichkeit und mein Wille die Ziele zu erreichen, die mich abgrenzen von den Anderen."
Ein Wasserglas wandert in die Hand von Faceless. Er steckt einen Strohhalm hinein und kann trinken ohne die Maske abzunehmen. Der Kerl ist ein echter Fuchs *g*
The Faceless: „An einem Tag werdet Ihr mich Lieben und an einem anderen Tag werdet ihr mich abgrundtief hassen. That's Life. Doch ich werde trotzdem mich nicht ändern und alles dafür tun um die Dinge zu erreichen. Um meiner Vergangenheit und Zukunft Herr zu werden, muss ich in der Gegenwart aufräumen. Ich muss Schmerzen erdulden und austeilen. Ich werde als Stern am Himmel erstrahlen und vielleicht einen Tag später wie eine Supernova vergehen. So bin ich...akzeptiert es oder lasst es bleiben..."
The Faceless blickt ins Glas und denkt nach. Er hat gerade viel Gesprochen und seine Standpunkte geradegerückt. Es wurde Zeit endlich mal Klartext zu sprechen und der GFCW Galaxie zu erklären warum The Faceless so ist wie er ist.
The Faceless: „Wie ich es einst sagte, so sage Ich es Heute nochmal. Ich bin der neue Freak in euer Show...Ich bin der neue Psycho in eurem Zirkus...My Name is The Faceless...I'm an Miracle..."
Die Kamera fadet langsam aus, während die Augen von Faceless starr in die Kamera blicken.
Während andere seiner Kollegen das Catering in angenehmer Gesellschaft in luxuriösen Hotels genießen und ihrem Playboy- Sportler – Image fröhnen beansprucht der Puppenspieler nur ein einfaches Wohnmobil. Allein, ohne lästige Störungen seitens seiner geschätzten Kollegen oder Mitarbeiter seines Arbeitgebers.
Der Puppenspieler sitzt in seinem Wohnwagen auf der halbrunden Sitzbank. Ein kleiner Laptop ist aufgebaut, dessen Übertragung er sich genüsslich bei einem Glas Rotwein zu Gemüte führen gedenkt. Freudig erwartet er die Übertragung.
Puppenspieler: „So mal sehen wie ich bei den Leuten so ankam.“
Freudig reibt er sich die Hände, dann geht es los und wir dürfen mithören.
„Jason Crutch ist der Hammer, er wird Don Sheen zerfetzen Yeah!“
„Wie Dr Dick auf einmal aufgetaucht ist, herrlich.... wahnsinn, dass war der Hammer!“
„Schade dass die Trucker verloren haben, ich finde Die voll cool!“
„Faceless geht nochmal richtig ab man!“
„Alex Ricks und Schwaneburg im Triple Threat gegen JBD genial auch wenn sie mir als Tag Team echt gefallen haben.“
„Dämon vs ZK, ich brauch ne Karte!“
Der Puppenspieler wird ungeduldig.
Puppenspieler::„Ja ja ja ja, was ist mir mir. Viel scrollen und klicken später fördert tatsächlich dann auch einige angebliche Kommentare zum Auftritt des Puppenspielers auf den Bildschirm und wir hören wieder mit.“
„Ja.....äh rall ich nicht den Typen, voll Panne der Kerl.“
„Kann ja gar nichts im Ring der Typ. Loser, der ist bald wieder weg.“
„Nur heiße Luft mit seinen Luftballons.“
„Höhö aber die Mädels von dem würde ich schon mal knallen hö hö hö.“
„Puppenspieler? Wer war denn das? Achja, der Typ der gegen Sheen verloren hat.
„mysteriös und düster und wasweiß ich noch alles...aber auch wirr und irgendwie inhaltslos... brauch man nicht...“
Puppenspieler: „ Es reicht!“
Wütend schlägt er den Laptop zu. Vorbei die gemütliche Stimmung. In einem Zug kippt er sich den Rotwein in die Kehle und blickt wütend um sich, auf der Suche nach einem Ventil für seine Wut.Zornig ist der Puppenspieler am schnauben Da fällt der Blick auf eine kleine Handpuppe des Puppenspielers im Miniaturformat, welche ihn aus einer Schublade anblickt.
„Diese Ignoranten, wie können die so etwas sagen. Alle bekommen hier für noch so absurde Tätigkeiten und Kinderreien ihre Aufmerksamkeit, sogar in einer verdammten Kneipenschlägerei wie sie in manchen Provinznästern jedes Wochenende stattfindet und in den Großstädten sowieso. Anstandsloses Pack. Und da nennen die mich inhaltlos! Ich hatte Ballons! Ballons! Die Menschen lieben Ballons! Oder etwa nicht? Was habe ich falsch gemacht? Womit habe ich verdient so behandelt zu werden wie ein drittklassiger Bittsteller auf dem Weihnachtsmarkt im Mai! Sags mir Minimaster!“
Die Puppe bleibt starr am lächeln und wangt hin und her.
Minimaster: „Die Leute halten dich halt nicht für so wichtig wie Zereo Killer oder Jason Crutch außerdem hast du dein Match verloren, die Leute halten dich für Schwach.“
Schwach.......das Wort prallt dem Puppenspieler wie ein Faustschlag in das Gesicht. Fassungslos und mit aufgerissenen Augen starrt er die Puppe an, dann ballt er die Fäuste und beißt wütend die Zähne zusammen.
„AAAAAAAHHHHHHHHRRRRRRRR! Das lass ich mir nicht bieten. Diese Leute haben überhaupt keine Ahnung von wahrem Entertainment! Ich biete den Menschen ein Fest und was bekomme ich dafür?! Diese Ungerechtigkeit muss aufhören! Sie müssen endlich lernen wen es hier zu respektieren gilt...... MICH!“
Dann wendet sich der Puppenspieler verständnislos an die Kamera.
„HABT IHR ETWA......ANGST?!“
Wir befinden uns Backstage und zu sehen ist niemand geringeres als einer für den Finest Hour Main Event qualifizierter.. Antoine Schwanenburg. Der Behüter von Kultur wirkt rastlos und huscht ein wenig durch die Katakomben. Nur wenige Sekunden dauert es, bis er an seinem Ziel angekommen ist, natürlich an der Kabine seines Freundes, Kollegen und ebenfalls für den Titelkampf qualifizierter Alex Ricks. Trotz seiner Rastlosigkeit, höfliches Klopfen, drei mal um genau zu sein, auf eine Antwort wartet er jedoch nicht. Er öffnet die Kabine und dort sitzt er, der Mathematiker. Konzentriert genießt er die Stille, die soeben von Antoine gebrochen wurde. Überrascht wirkt er allerdings dennoch nicht, im Gegenteil.
Alex: "Antoine, ich habe dich erwartet. Bitte."
Das sagt er nicht einfach so, er hat offensichtlich wirklich mit dem Kölner gerechnet. Anders ist es nicht zu erklären, warum direkt gegenüber seines Stuhls bereits ein Zweiter aufgeklappt wurde. Auch Antoine wirkt wenig überrascht. So ist das eben, das Duo ist die Definition von 'auf einer Wellenlänge sein'. Er schreitet ein und verschrenkt leicht nervös die Arme.
Antoine: "Dieser Johnboy... es ist einfach unglaublich, ist es das nicht? Dieser Intelligenzallergiker will uns wahrlich für blöd verkaufen. Glaubt er etwa, dass wir es nicht bemerken würden?"
Seine Hand bewegt sich zur Stirn, doch in der Zehntelsekunde, in jener sie ankam, reißt er beide Hände wütend gegen Kabinendecke.
Antoine: "GERADE WIR?"
Dann geht sein Blick zum Mathematiker. Er ist ruhig, wie eigentlich fast immer. Ein kurzer Augenkontakt und Antoine beruhigt sich selbst ein wenig.
Antoine: "Alex, wir können das nicht so hinnehmen. Diese Scharade, welche er mit seinem Keimling spielt, darf nicht unter den Teppich gekehrt werden. Dass er sich selbst ohne irgendeine Ankündigung als Special Referee in mein gefordertes Match mit Daniel stellt, ist dreist. Als wäre das noch nicht genug... du weißt ja selbst, welcher Rattenschwanz noch dazu an diesem Match hängt. Welcher ebenfalls bis zur letzten Sekunde verschwiegen hätte werden sollen. Seine Spielchen müssen Konsequenzen haben.
Ricks nickt seinem Gegenüber beschwichtigend zu. Nachdenklich senkt er den Kopf und schaut gen Boden.
Alex: „Seine Fassade des gerechten Leiters dieser Liga bröckelt mit jedem Mal stärker, wenn er den Mund aufmacht. Seine fragwürdigen Titelkampfregelungen, die nur den ungebildetsten Zuschauern suggerieren sollten, dass er ein echter Sportsmann und Kämpfer ist. Seine fragwürdigen „Prüfungen“, die er für dich und mich hatte. Und nun eben seine fragwürdigen Taktiken, seinen Sohn doch noch gegen uns bei Finest Hour einschleusen zu können.“
Fast schon belustigt schnauft der Mathematiker durch die Nase. Aber es ist wohl kaum Freude, was er in diesem Moment empfindet. Vielmehr spielt dort die Fassungslosigkeit und Genervtheit mit herein, welches miese Spiel hier mit ihm und seinem besten Freund getrieben wird.
Alex: „Du hast es ja vorhergesehen. Deswegen doch dein Anruf unter der Woche. Kaum hast du dir das Ende von unserem Kampf noch einmal angesehen und Johnboys Reaktion gesehen, schon wusstest du, was los ist. Tsss, wahrscheinlich hält Johnboy Dog sich für rechtschaffen, weil er uns immerhin schon zu Beginn des heutigen Abends über seine neuen Regeln informiert hat, auch wenn sein Sohn es schon seit zwei Wochen weiß. Aber sag mir Antoine...“
Er nimmt seinen Gegenüber wieder ins Visier. An dessen Aufgebrachtheit hat sich nichts verändert, auch nicht durch die monotone und kalkulierte Stimme und Denkweise des Freiburgers. Vielleicht ja ein kleiner Selbstbewusstseinsbooster.
Alex: „ändert diese Ankündigung irgendetwas? Du bist besser als Daniel. Du kannst jeden in dieser Liga besiegen. Diese Ankündigung ist der klägliche Versuch eines verschwörerischen Duos, uns zu verunsichern. Doch du bist intelligenter, als dass so etwas funktioniert. Und wenn du willst...steh ich heute am Ring und sorge dafür, dass es nicht noch mehr „Überraschungen“ gibt.“
Antoine streicht sich durch den Bart, wobei es immer mehr eher zum Ziehen wird.
Antoine: "Alex, das ist sehr freundlich, aber ich habe letzte Woche gesagt, dass ich es regeln werde und heute werde ich genau dies tun. Johnboy wird schon merken, wie groß dieser Fehler war. Nicht nur, dass er uns damit noch weiter gegen sich aufbringt, nein, er kann nicht mit klarem Verstand glauben, dass ihm Daniel in irgendeiner Weise helfen wird."
Er atmet tief durch und wird auch ein wenig ruhiger.
Antoine: "Unsere Zusammenarbeit ist eine Übermacht für ihn, die er nicht zu schlagen weiß. Er windet sich deshalb Woche für Woche in Unlogik und versteckt sich hinter seinem Status als Commissioner. Er ist gar so verzweifelt, dass er seinen Sohn mit ins Rennen schicken will. Alex, wir wissen Beide, dass er damit sein Grab nur tiefer schaufelt. Daniel wird ihn gnadenlos ausnutzen."
Jetzt setzt er sich gar hin. In seinem Kopf rattert es merklich.
Antoine: "Damit macht er seine Probleme auch zu unseren. Ihm, dem Mann mit der meisten Erfahrung, wächst dies alles von Tag zu Tag mehr über den Kopf und weiß Gott was er in seinem Wahn noch für Entscheidungen trifft. Ich rede nicht nur von heute und seinem Sohnemännchen, was passiert, wenn ich Daniel heute schlage? Du weißt genau so gut wie ich, dass dies nicht das Ende der Fahnenstange war. Johnboy wird wieder irgendeinen Unsinn planen, der alles unkalkulierbar macht. Also lassen wir dies einfach nicht zu, was sagst du, mein Freund? Johnboy glaubt, dass unsere einzige Schwäche das Unkalkulierbare ist. So ungern ich dies auch sage, aber spielen wir sein Spiel. Wir sind talentiert genug um auch ohne unsere Analysen ans Ziel zu kommen. Planen wir nicht das Unplanbare, bewahren wir einen kühlen Kopf während dieser von Johnboy explodiert."
Ein leichtes Schmunzeln huscht über das Gesicht des Mathematikers. Endlich ein Mann auf Augenhöhe was seinen Intellekt angeht. Ihm taugen diese Gespräche. Das merkt man mit jedem Mal mehr. Nur zum Augenkontakt während eines Gesprächs, dafür reicht es noch nicht. Stattdessen blickt er einfach an die Wand. Weg von der Kamera, weg von Schwanenburg, einfach weil er so klarer denken kann, wenn er sich auf nichts konzentrieren muss.
Alex: „Ich habe schon so oft Studenten erlebt, die stundenlang auf ihre Gleichungen gestarrt haben und verzweifelt versuchten, den Fehler in ihren Berechnungen zu finden, bis ich ihnen letztlich zeigen musste, dass sie in der ersten Zeile einen Vorzeichenfehler hatten.“
Sogar ein kurzes erheitertes „Hmm“ rutscht ihm aus dem Rachen.
Alex: „Du hast vollkommen recht, Antoine. Es macht im Moment keinen Sinn, über das „was wäre wenn?“ nachzudenken. Johnboy will mit uns Katz und Maus spielen, doch er unterschätzt unseren Intellekt. Verschwenden wir keine Gedanken über all die Schritte, die noch folgen können und werden. Wir gehen unseren Weg. Ein Schritt nach dem Anderen. Wir sind besser als Johnboy Dog. Das gilt es zu beweisen. Die Schrittfolge ist klar. An uns liegt es jetzt, die Vorzeichen zu klären. Und in dieser Aufgabe vertraue ich dir voll und ganz heute Abend.“
Dafür dreht sich der Mathematiker auch wieder in Richtung Schwanenburg. Nickt. Verleiht seiner Aussage noch ein wenig Nachdruck. Antoine beginnt zu lächeln und reicht seinem Freund die Hand. Ein fester Händedruck folgt und es ist also abgemacht.
Antoine: "Dann ist es also beschlossen. Ich kümmere mich um den Kaffeesatz dieser Liga, welchen Johnboy auch Nachkömmling nennt und schlage damit dem Logikverweigerer ein weiteres Schnippchen.
Ihm fällt sichtlich ein Stein von Herzen.
Antoine: "Alex, ich muss mich bei dir bedanken. Du hilfst mir den Durchblick zu bewahren und den Kopf klar zu halten. Mit deiner mentalen Unterstützung heute kann ich gar nicht versagen."
Zustimmendes Nicken von beiden Parteien.
Antoine: "Beweisen wir heute, dass wir mit allem rechnen können."
Und mit einem zuversichtlichen Grinsen, bei Ricks deutlich minimalistischer, fadet die Szene langsam aus.
Nochmal – schon wieder – oder immer noch? Wer weiß. Auf alle Fälle steht McMüll vorm Lockeroom. Er tritt ein. Er weiß, dass er vorhin nur seinem Job als Interviewer nachgegangen ist. Er muss investigativ nachforschen. Dennoch plagt ihn sein schlechtes Gewissen, dass er seinem doch guten Freund Jason Crutch, der ohnehin durch den Wind ist, wohl zunahe getreten ist. Er will mit ihm reden, sich entschuldigen, und so schiebt er sich doch etwas kleinlaut in den Lockerroom, wo JC mit seinen Vorbereitungen fertig ist und nun sein Wrestlingoutfit komplett trägt.
McMüll: „JC, hör zu, ich…“
Mit einem Mal wird die Beleuchtung schummrig und unzureichend, als die Kamera sich dreht und eine dunkle Gestalt sich den Dreien schlürfend nähert.
???: „ Jason …. Jason …. Jason…. Wo steckst du denn nur wieder.“
Schließlich werden in dem wenigen verbliebenen Licht die schwarzen Blitze im rundlichen Gesicht des Puppenspielers sichtbar.
Ein freudiges und doch verschlagenes bösartiges Lächeln ziert seine tief schwarzen Lippen.
Während sich Crutch schützend vor seine schwangere Freundin stellt, wittert Mac Müll seine Chance.
Müll: „Puppenspieler! Auf ein Wort zu Ihrem heutigen Match……“
Doch weiter kommt er nicht, denn der Puppenspieler schiebt ihn ohne Blickkontakt bei Seite.
Puppenspieler: „Geh mir aus der Sonne lästiger Paparazzo!“
Der Puppenspieler hat nur Augen für die junge Familie.
Entschuldigend legt er die Hand vor den Mund, während Jason Crutch seine Anna etwas in den Hintergrund rückt. Beide blicken den illustren Gast etwas angewidert an.
„Oh, Entschuldigung, die Vaterpflichten rufen, ich versteh‘ das, ich bin selbst Vater gewesen glaube ich.“
Er schüttelt den Kopf.
„Unschöne Geschichte da hat man einmal nicht hingesehen und schon…. Aber naja anderes Thema.“
Dann richtet er seine Augen auf Anna und ihr angsterfülltes Gesicht. Fragend legt wer bei diesem Anblick den Kopf schief. Crutch lässt den Puppenspieler nicht aus den Augen und rechnet mit dem schlimmsten.
„Na wer wird denn da gleich sein Herz in die Hose rutschen lassen oder sollte ich besser zwei sagen?“
Ha ha ha!
„Ich hab doch immer noch ein Herz für Kinder. Schau!“
Der Puppenspieler lässt es unter seinem Mantel schreien und quieken wie von einem frisch geborenen Säugling, dann zieht er eine Baby Puppe hinter der Jacke hervor.
Doch als er sie den Anwesenden präsentieren möchte, explodiert ihr der Kopf. Sehr zum Schrecken der Anwesenden. Anna kreischt vor Furcht – und Crutch will bereits zum Kampf übergehen, drückt seine Verlobte aber enger an sich.
Puppenspieler: „Oh Entschuldigung, wie ich schon sagte ich habe einfach kein Glück mit Kindern. Da mir die Feindseligkeit der Männer und Frauen hier zu überlaufen droht mach ich‘s kurz: „ Crutch, ich weiß deine Konzentration lässt vor großen Matches immer etwas nach, darum lass dir als dein aufrichtiger Gegner etwas mit auf den Weg geben: Stoß ab und zu auch mal etwas Präsenz ab das macht das Leben für dich und deine Familie leichter, nicht dass jemand noch wirklich etwas Spaß mit deinem noch jungen Glück haben möchte.“
Mit schallendem Gelächter geht der Puppenspieler seiner Wege und hinterlässt eine zutiefst schockierte Anna. Einen verängstigten Mac Müll und einen vor Wut schäumenden Jason Crutch, welcher nichts lieber möchte als jetzt schon das Match zu beginnen.
Schauplatz: Ein Schlafzimmer.
In zivilisierten und unversauten Bildern sehen wir, wie in schummrigem Licht unter der Bettdecke ein Mann „sein bestes gibt“. Begleitet wird das Ganze von einer unfassbar romantischen Melodie, das glaubt man gar nicht. In Großaufnahme sehen wir das verschwitzte und angestrengte Gesicht des Mannes, der wirklich aaalles gibt... In Großaufnahme sehen wir das Gesicht der Frau, die keinesfalls erfreut aussieht...
Schnitt.
Wieder das Schlafzimmer. Diesmal eine andere Position. Dann in Großaufnahme das Gesicht des Mannes. Er ist verschwitzt, läuft rot an, gibt sich alle Mühe...In Großaufnahme sehen wir dann wieder das Gesicht der Frau, die ziemlich genervt ist, weil ihr Kopf während der „Anstrengungen“ ihres Mannes so nach vorne und zurück, vorne und zurück gebeutelt wird, dass sie gar nicht ordentlich die neueste Ausgabe des GFCW-Magazines lesen kann, das vor ihr liegt...
Schnitt.
Ein neuerlicher Blick in das Schlafzimmer des Paares. Eine weitere Position. Der Mann gibt unter der Bettdecke erneut sein „bestes“. Sein Gesicht in Großaufnahme zeigt, dass er macht und tut und macht und tut...doch die Großaufnahme der Frau zeigt uns, dass sie nicht sehr befriedigt zu sein scheint, schließlich hat sie Zeit zum Nägelfeilen nebenher...
Schnitt.
Der Mann sitzt in der Küche auf einem Stuhl, die Ellenbogen auf den Knien, die Hände stützen den Kopf, in dessen Gesicht nichts anderes als Enttäuschung zu sehen ist, während aus dem Schlafzimmerfernseher die „GZSZ“-Melodie zu hören ist. Dann zoomt die Kamera heraus. An dem Küchentisch sitzt neben dem Mann auf einem weiteren Stuhl Jason Crutch in Blue-Jeans. Er trägt ein schwarzes T-Shirt mit den roten „US AGAINST THE WORLD“-Lettern. Die schwarz verspiegelte Sonnenbrille auf der Nase und eine Tüte JASON CRUTCHs CRUTCHIPS in der Hand knuspert der Oberpollinger seine Lieblings-Chips-Marke und stopft sich Hand für Hand in den Mund. Er blickt stur nach vorne.
Dann wandert sein Blick langsam zu dem enttäuschten Mann neben sich, der den Blick erwidert, aber so unfassbar traurig, dass es seinesgleichen sucht. Mit einer Mimik bedeutet Crutch dem Mann, er solle doch auch in die Tüte greifen. Der versteht zunächst nicht, doch letztlich nimmer auch er sich eine Handvoll JASON CRUTCHs CRUTCHIPS aus der Tüte und stopft sie sich in den Mund. Plötzlich ist Euphorie und volle Zuversicht in seinem Gesicht abzulesen. Ein weiterer Griff in die Tüte, die Hand wird zum Mund geführt. Mmmmh...JASON CRUTCHs CRUTCHIPS!
Schnitt.
Der Mann unter der Bettdecke, gibt alles. Seine Frau stöhnt und stöhnt, ruft nach Gott. In Großaufnahme sein Gesicht. Verschwitzt, euphorisch, erfreut. In Großaufnahme ihr Gesicht. Weit aufgerissene Augen, verschwitzt, lachend, lächelnd...
Schnitt.
Noch einmal, andere Position. Die Frau stöhnt und stöhnt, lässt ihrer Lust lauthals freien Lauf. In Großaufnahme sein Gesicht. Er lacht, lächelt, ist voller Freude. In Großaufnahme ihr Gesicht. Weit aufgerissene Augen. Sie kann es nicht fassen, wieder ruft sie nach Gott. Bettelt letztlich sogar um Gnade.
Schnitt.
Der Mann sitzt zufrieden lächelnd aufrecht im Bett, die Arme im Nacken verschränkt, blickt in den Schlafzimmerfernseher, sieht die neueste Ausgabe von War Evening. Die Frau liegt daneben, völlig außer Puste, eine Zigarette in der Hand. Sie wirkt zufrieden und befreit.
Neben dem Bett sitzt Jason Crutch auf einem Stuhl. Die Tüte JASON CRUTCHs CRUTCHIPS in der Hand blickt er starr nach vorne auf den Fernseher, guckt auch War Evening. Er nickt dem Mann stumm zu, der ihn mit einem Nicken bestätigt. Dann greifen beide in die Tüte JASON CRUTCHs CRUTCHIPS.
Stimme aus dem Off, völlig euphorisch: „JASON CRUTCHs CRUTCHIPS – für den Extra-IMPACT!“
CUT
Wir befinden uns an einer Raststätte. Irgendwo in Deutschland. Es ist mitten in der Nacht, die zahlreichen Bäume in laternenreichweite verraten uns, dass ein laues Lüftchen weht. Wir hören außerdem das Schnurren eines der 550 PS starken Trucks von Big Rig. Ganz richtig, eines Trucks. Dass wir nicht zwei dieser Monstrositäten vor unseren Augen haben, wirkt noch leicht surreal, aber tatsächlich sehen wir nur das metalicblaue Gefährt von Jack, namentlich Mandy. Auf der Bordsteinkante sitzt Frank, ein Häufchen Elend wäre noch zu viel des Guten. Der junge, sonst so lebensfrohe Trucker ist nur eine Hülle, geistig vollkommen abwesend.
RUUUUMS
Jack schlägt die Tür seines Truckes zu, nachdem auch er ausgestiegen ist. Er blickt gen Nachthimmel, dann gen Frank und zieht dann eine Zigarette aus der linken Hemdtasche seines braunen Flanelhemdes. Mit einer geübten Handbewegung zündet er die Kippe mit einem Streichholz an und schnippst dieses irgendwo beiseite. Noch bevor er den ersten Zug nimmt, blickt er erneut seinen Bruder an. Eine Sekunde vergeht, erst dann ein großer Zug. Er atmet tief aus und dichter qualm zieht nach oben. Auch ihm scheinen ein wenig die Worte zu fehlen. Immer wieder wirkt es, als wolle er einen Satz beginnen, doch beginnt ihn nie. Er nimmt Zug um Zug, doch außer Rauch kommt nichts aus seinem Munde. Während Jack raucht, wird die Situation bei Frank schlechter. Das erste Mal rührt er sich nun. Sein Blick war geradeaus gerichtet, ohne Ziel ins Leere, doch jetzt geht er nach unten auf den Boden. Minimal schüttelt er mit dem Kopf, beinahe nicht auszumachen und ein Seufzen rutscht ihm heraus. Seine linke Hand hält er sich nun vor das Gesicht und er gibt leise klagende Laute von sich. Der Trucker weint. Jack bekommt dies natürlich sofort mit. Ein letzter Zug, ehe er die Zigarette zu Boden gehen lässt und diese austritt. Er setzt sich neben seinen Bruder auf die Bordsteinkante und legt fürsogrlich einen Arm um ihn, wie Brüder das nuneinmal untereinander machen. Wie ein Schlosshund beginnt Frank nun zu jaulen und lässt alles raus.
Jack weiß noch immer nicht was er sagen soll. Wohlmöglich gehen ihm alle Standardfloskeln durch den Kopf, wie 'Alles wird gut!', 'Das wird schon wieder!', 'Kaufen wir eben einen neuen Truck!' oder sogar 'Stell dich mal nicht so an!'. Was sagt man auch schon in so einer Situation? Sein engster Vertrauter und Bruder verliert seinen wertvollsten Besitz. Wobei Frank es niemals 'Besitz' genannt hätte, Madison war eigentlich viel mehr als nur ein weltlicher Besitz. Madison gehörte zur Familie, er liebte sie ebenso, wie er seinen Bruder liebt. Er verbrachte mehr Zeit mit der Pflege des Trucks, als mit seiner eigenen und er stellte ihre Bedürfnisse immer über die eigenen. Madison war sein Lebensinhalt. Vielleicht ist es für Jack wirklich besser einfach nichts zu sagen und nur für seinen Bruder da zu sein.
Frank: "Mä-hä-hä-hä-di-soooooooon."
Herzzereißende Szenen spielen sich ab, selbst an den Bildschirmen können die gestandesten Männer nichts als Mitleid mit dem Trucker haben. Bei diesem schlägt die Trauer nun etwas in Wut um und er atmet schwer und tief.
Frank: "Fight Club..."
Das Atmen wird tiefer und schwerer.
Frank: "Meine Madison..."
Eine Mischung aus Wut und Sentimentalität, Frank ist hin und her gerissen.
Frank: "Ich werde euch schlimmeres antun..."
Er stockt.
Frank: "Als ihr..."
Frank arbeitet hart um sich irgendwie unter Kontrolle zu halten.
Frank: "Meiner Madiso...."
Die Traurigkeit obsigt und erneut ein kaum vernehmbares Winseln überkommt ihn. Die Schulter von Jack muss heute einige starke Männertränen aufnehmen. Auch ihm ist die Traurigkeit ins Gesicht geschrieben, für die Familie sind es schwere Tage gewesen. Frank beginnt winselnd zu flüstern.
Frank: "Ich werde sie rächen, Bruder."
Kaum einen halben Satz über die Lippen gebracht, bricht seine Stimme.
Frank: "Meine Madison......"
Die Kamera fährt nun langsam raus. Wir sehen noch einmal Jack, seinen Bruder Frank ihm Arm, auf der Bordsteinkante vor Mandy sitzend und die Szene fadet langsam aus.
Der Puppenspieler steht bereits im Ring.
Laura: „Auf dem Weg zum Ring aus Oberpolling, Bayern! Mit einem Gewicht von 105 Kilogramm: JASOOOOON CRUUUUUUTCH!“
Der Oberpollinger wirkt – noch - entschlossen und selbstsicher. Auf der Stage dreht er sich mit ausgebreiteten Armen um seine eigene Achse, ehe er dann forschen Schrittes die Rampe hinabschreitet. Mit den Fans in der Frontrow klatscht er energisch ab, entert das Geviert. Dort klappert er alle vier Turnbuckle ab, wo er die Arme in die Höhe reißt und sich von seinen Anhängern bejubeln lässt. Erst dann entledigt er sich seiner Weste – und wirkt bereit für sein Match gegen den Puppenspieler.
Ein Werbebreak erfolgt.
Zurück in der Halle und im Ring steht ein alter Bekannter bereit, der sich heute das erste Mal seit vier Wochen bei War Evening blicken lässt: BRYAN! Mit einem Mikro in der Hand, den Armani Anzug tragend und einem Arroganten Blick aufgesetzt schaut er sich in der Halle um ehe er nun anfangen will zu reden…
Bryan: „Ladies and Gentleman … Mein Name ist Bryan und ich bin der Manager von „THE MAN“ … PLAYER!“
*BOOOOOH*
Bryan: „Das ich heute hier bin hat zwei Gründe! Und ohne lange Umwege komme ich gleich zum ersten: Savior und Azreal! … Wie ihr wisst haben die beiden vor 4 Wochen neue Verträge von mir bekommen, die sie auch unterschrieben haben. Nur eine Sache haben die beiden dabei vergessen: Sie haben das klein gedruckte nicht gelesen! Und da steht, dass wenn die beiden auch nur ein Match nach Abschluss des Vertrages verlieren, der Vertrag mit sofortiger Wirkung aufgelöst wird! Und naja … Am selben Abend verloren die beiden ihr Match und somit sind sie nicht mehr in der GFCW unter Vertrag!“
*BOOOOOH*
Bryan: „Da könnt ihr buhen so viel ihr wollt! An diesem Szenario sind die beiden selber Schuld! Wer unterschreibt einen Vertrag, ohne sich vorher alles genau durchzulesen? Und ich sage euch jetzt ganz ehrlich: Für mich ist das kein Verlust, dass die beiden weg sind! Die beiden haben mir als Manager kaum Geld eingebracht. Sie haben keine Erfolge gefeiert in der GFCW und somit stört es mich kein bisschen das die beiden weg sind! Und die beste Sache daran ist: Ich kann mich mehr um andere Klienten kümmern. Klar, im Moment ist das nur einer, aber ich versichere euch: Ich habe schon jemand neues gefunden, der sehr bald unter meiner Anleitung hier in der GFCW auftauchen wird und dieser Kerl wird mir mehr Geld in die Kasse spülen als es Savior und Azreal jemals hätten machen können!“
Bryan setzt jetzt das Mikro kurz ab und schaut sich noch einmal in der Halle um, ehe er noch einmal das Mikro ansetzt…
Bryan: „Das war der erste Grund weswegen ich hier bin. Der zweite Grund … Haha …“
Bryan setzt das Mikro ab und in der Halle geht das Licht aus…
I came in the world cryin'
and fussin'
I'm the man, I'm the man,
I'm the man
Nachdem diese Worte im Song gesprochen wurden fällt ein Spotlight auf die Stage und in diesem steht Player! Er steht regungslos da und schaut auf den Boden. In dem Song ist die erste Strophe nun durch und es ertönt der Refrain. Genau in diesem Moment wird die Halle von langsamen weißen Lichtstrahlen überfahren und Player macht sich mit langsamen Schritten auf den Weg. Zu erwähnen wäre noch, dass Player heute eine normale schwarze Jeans und ein schwarzes T-Shirt trägt. Auf dem T-Shirt steht mit rot geschrieben: „Only One. Undefeated One.“
Player ist nun am Ring angekommen, betritt diesen und stellt sich genau in die Mitte des Rings. Das Lied hört auf zu spielen und das Licht in der Halle geht wieder an!
*BOOOOOH*
Player lässt sich von seinem Manager das Mikro geben. Der Blick von Player ist strickt nach vorne gerichtet…
Player: „Der 17.02.2017. An diesem Abend stand ein Mann in diesem Ring. Er erzählte euch, dass er noch ungeschlagen bei Title Nights sei, genau wie ich. Und im selben Moment sprach er eine Challenge für Title Nights 2017 in meine Richtung aus!“
*ZEREO* *ZEREO* *ZEREO*
Player: „Ganz recht. Die Rede ist von „Mr. I Still Got It“ … Zereo Killer!“
*YEEEAAAH*
Player: „Nun, Zereo, du hast dich bestimmt schon gefragt „Wann kommt eine Antwort? Hat er überhaupt mitbekommen was ich von ihm will?“ Ja Zereo, ich habe es mitbekommen. Nur habe ich mir mit einer Antwort noch etwas Zeit gelassen, weil … ja weil ich dich hinhalten wollte. Ich habe um ehrlich gesagt schon direkt an dem Abend, an dem du die Herausforderung ausgesprochen hattest die Antwort parat. ABER … Aber ich finde meine Antwort sollte ich erst preisgeben wenn du und ich einmal zusammen im Ring stehen! Also Zereo … Das hier ist eine offizielle Einladung zu einer Playtime Show. Wo und wann du willst. Sag meinem Manager Bescheid und wir richten alles ein! Und dann … bekommst du deine Antwort!“
Player lässt das Mikro fallen, wendet sich seinem Manager zu, mit dem er noch ein paar Worte wechselt ehe das Bild nun ausfaded und es in eine erneute Werbepause geht…
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