Bis
die heute War Evening Ausgabe uns wieder einmal Live Action
darbietet, dauert es noch ein paar Stunden, jedoch laufen die
Vorbereitungen im Königspalast auf Hochtouren. Egal ob
Offizielle, Monteure, Ringrichter oder auch Mac Müll höchst
persönlich, sie alle sind schnellen Schrittes durch die
Gänge unterwegs. Jedoch unser Hauptaugenmerk fällt auf
eine ganz besondere Person, sie ist eher langsamen Schrittes
unterwegs, böse Zungen würden sagen er schleicht
förmlich durch die Gänge. Er wirkt sehr nachdenklich
und angespannt, denn seine Sporttasche scheint er heute besonders
fest im Griff zu haben. Noch trägt er seine Straßenkleidung
und nicht etwa wie üblich das Shirt seines Bosses. Williams
Blicke schweifen von links nach rechts und nachdem das Ganze
zuerst etwas planlos wirkte, scheint es nun so, als hätte er
sein Ziel ausfindig gemacht.
Tok
Fest entschlossen von seinen Worten, knallt Joe William die Tür vor der Nase zu.
In der Penthouse-Suite von Raymond „Morbeus“ Douglas herrscht geschäftiges Treiben. Die Fists for Future Foundation sitzen versammelt am sogenannten „Konferenz-Tisch“ und blicken auf einen großen Flatscreen, der extra nur für „Meetings“ des Stables Verwendung findet. Raymond Douglas, sitzt am Kopfende des Tisches und sortiert gerade noch seine Unterlagen. Der Kanadier trägt ein weißes Hemd, ein blaues Jackett mit Einstecktuch und eine beige Anzugshose. Insgesamt hat sich sein Erscheinungsbild nach einem halben Jahr GFCW schon sehr verändert, die Chef-Rolle hat er offenkundig gerne angenommen. Währenddessen telefoniert Carola Birkenstock gerade noch mit dem Warehouse-Manager der Morbeus Foods GmbH. Max Moustache und Slay Oakland sitzen gelangweilt am Tisch und warten auf das Ende des Telefonats.
Carola: „Super, das sind tolle Nachrichten. Dann steht dem Sale nichts mehr im Wege. Good Work, Buddy! Ciao mit AU!“
Carola legt vergnügt auf und das Smartphone vor sich auf den Tisch.
Raymond: „Ok. Wir können dann anfangen. Die Einladung mit den Tagesordnungspunkten ist euch rechtzeitig zugestellt worden. Bevor wir den ersten Punkt aufmachen, gibt es noch sonstige Themen, die nicht auf der Tagesordnung stehen, die ihr besprechen wollt?
….
Ray: „Das scheint nicht der Fall zu sein. Dann beginnen wir mit den beiden Punkten zur Morbeus Foods GmbH:
TOP 1 Projekt Ru$a Carola ist Projektmanagerin und hat das Wort.“ Carola: „Ich habe eben noch mit Eddy in Bratislava telefoniert. Die Läger sind voll und werden dann noch in den stationären Handel gefahren, wenn der Einzelhandel wieder aufmacht. Der GFCW-Shop ist auch aufgefüllt. Ab morgen geht’s los. Der Werbespot ist auch im Kasten und wird dann in der nächsten War Evening-Ausgabe auch ausgestrahlt.“ Ray: „Gute Arbeit, Carola. Du hast wie immer alles im Griff. Ich bin sehr gespannt wie das Produkt ankommt, es ist ja schließlich unser erstes Produkt außerhalb unserer „Lebensmittel-Linie.“ Max: „Durch die Teaser über Social-Media haben wir schon gut Hype erzeugt. Ich bin mir sicher, dass auch das Produkt den Break-Even schnell erreichen wird.“ Slay: „Jo, Leute. Wann geht’s denn um Wrestling?“ Ray: „Gedulde dich, Slay. Erst müssen wir noch den Tagesordnungspunkt 2 abhandeln.“ Slay: „Fürn Kanadier bist du aber nun ein richtiger Alman geworden, Boss.
Ray Douglas zieht kurz seine Augenbrauen hoch und schaut dann Max Moustache an.
Ray: „TOP 2 GFCW – The Card Game ; Max, du hast das Wort.“ Max: „Also das Spiel ist nach wie vor in der Beta-Phase. Das Spielprinzip ist, dass man in die Rolle des Promoters der GFCW schlüpft und über gewonnene Punkte, wenn man gut booked, oder eben zusätzlichen InApp-Überweisungen, Cashing! neue Wrestler, Matches usw. freischalten kann. Die Idee ist alle 20 Jahre der GFCW nachzuspielen, also dass es dann über 500 Wrestler gibt die freischaltbar wären. In der letzten Woche hat das koreanische Entwicklerstudio zwei weitere Cards designed. Hier seht ihr mal die Entwürfe:
Ray: „Joe Jobber ist auch im Spiel? Aha! Gut, man muss ja alles ausschlachten, um an die Kohle der Kids zu kommen.“ Slay: „Aber ist doch auf dem Weg nach oben. In der letzten Show hat er Cornelius van Leeuwen besiegt und nächstes Mal trifft er auf William, HAHA.“ Max: „Ich finde auch, sie haben den zu muskulös dargestellt, der ist doch eigentlich viel schmaler. HAHA“
Slay Oakland und Max Moustache lachen nun beide übertrieben selbstgefällig.
Ray: „Hey, ihr zwei Idioten! Bevor ihr euch über andere Wrestler der GFCW lustig macht, gewinnt doch erstmal selbst ein Match!“
Der Chef schaut nun feurig die Urban Ultras Berlin an. Die beiden schauen verlegen zu Boden.
Max: „Ehm ja, und dann ist dann noch die Karte zu Big Rig.“
Carola: „Häh? Die sind doch ein Tag-Team! Da ist ein Einzelwrestler abgebildet!“ Slay: „Jo, Max. Wir treten doch am Freitag gegen die zwei Nasen an. Was soll das darstellen? Sind Big Rig muskulös und athletisch wie der Typ da?“ Max: „Hmm, also….“ Ray: „Max, wie kann das denn sein? Wir haben doch den Auftrag jeden GFCW-Wrestler relativ originalgetreu umsetzen zu lassen, damit die Fans ihre Lieblinge im Spiel direkt wiederfinden. Frank und Jack Bobo sind Trucker! Trucker! Der eine ist ein fetter Trucker, der andere weniger. TRUCKER?! Keine blonden Engel?!“ Max: „Ja, hmm. Da hat es wohl ein Missverständnis mit den Koreanern gegeben. Ich mein, die rufen auch immer so früh an, manchmal schon um 8 Uhr oder so und reden so ein Kauderwelsch-Englisch. So we do sagen die zum Beispiel anstatt So do we! Ein bisschen so wie du, Cheffe. “ Ray: „Ja gut, das ist aber Vancouver-Slang. Was sind das denn für dümmliche Ausreden?“ Max: „Wie dem auch sei, ich muss das dann nochmal klären.“ Slay: „Wann sprechen wir hier über die wirklich wichtigen Dinge?“ Ray: „Max, wenn du Hilfe brauchst – sag Bescheid. Ok, dann kommen wir zu unserem nächsten Tagesordnungspunkt: TOP 3 Das vierte Teammitglied für den GFCW-PPV
Ray: „Die Vorfälle der letzten Show wurmen mich noch immer. Die kühne Idee Robert Breads für uns zu gewinnen war ein Rohrkrepierer. Das nehme ich auf meine Kappe. Es scheint aktuell doch mehr als illusorisch, dass wir zusätzliche Verbündete in dieser Federation finden werden. Wenn wir selbst Outlaws wie Robert Breads schon nicht für eine Rebellion des Richtigen begeistern können, tja, da sind auch sonst unsere Optionen wohl begrenzt. Das GFCW-Establishment lässt sich nicht so leicht knacken. Wir benötigen weiterhin einen Mitstreiter für den PPV!“ Max: „Oder wir fragen Dragan, ob er unser vierter Mann wird?!“ Ray: „Ich bitte dich. Der feiert bald seinen 60.ten Geburtstag. Sieht er aus, als ob er noch Powerbombs einstecken könnte?“ Max: „Und was wäre mit Carola? Wir könnten Sie doch so fit machen, dass sie in 6 Wochen im Ring steht. So eine Art Crash-Kurs!“ Carola: „OMG, Max. Was für ne heftige Vollmeise hast DU eigentlich?“ Slay: „Carola ist hier mal nicht die Lösung, Max.“ Ray: „Ich habe auch noch an Phoenix C. Miller gedacht, aber bei ihm weiß man nie was passiert, was man bekommt. Wir sollten jemanden suchen, den wir auch kontrollieren können.“ Slay: „Miller hat aber echt mal richtig einen an der Pfanne!“ Ray: „Dann gäbe es noch Cornelius van Leeuwen, der verliert aber gegen Jobber. Nicht interessant. Dann ist ein Spanier wiederaufgetaucht. Emilio Fernandez. Er war auch schon vor einigen Jahren in der GFCW zu werke.“ Max: „Ich kenne ihn noch als Jugendlichen vom TV. Ein Mann mit feurigem Charisma!“ Ray: „Ich kann aber über seine aktuelle Leistungsstärke nichts sagen. Er vermutlich selbst auch nicht. Und eins ist ja mal sicher: Die Katze im Sack kaufen wir nicht! Das Match beim PPV wird nicht weniger als die Standortbestimmung für uns alle in der GFCW. Wir müssen bei unserem vierten Mann genau wissen, wen wir hier bekommen. Eine Niederlage ist nicht akzeptabel.“
Plötzlich blinkt das Telefon von Carola Birkenstock auf. Eine Sprachnachricht wurde bei ihr abgesetzt.
Carola: „Unbekannte Nummer…hmm. Mal hören worum es geht…“
„Hallo Karina. Ständig muss isch an disch denken. Wie du mir die Augen aufgeschlagen hass. Und wie isch misch vorstelle, das Hotdogbrötchen um dich als Wurst, als Hot Dog zu sein. Auch wenn isch den Hot Dog habe. Haha. Würde dich gern treffen und reden. Hab das Lied HDGDLFIUEBAED auswändig gelernt. Würde alles tun um dich zu treffen. Auch gegen Mutanten kloppen.
Carola Birkenstock schaut etwas fassungslos auf ihr Smartphone. Offenkundig muss sie die empfangenen Informationen erstmal verarbeiten. Die Urban Ultras Berlin rutschen beide ungeduldig auf ihren Stühlen hin und her und verziehen ihre Gesichter, als ob sie gerade einen besonders hohen „Ekelgrad“ erreichen würden.
Slay: „Boah wie cringe war das denn bitte? Was für ein merkwürdiger und widerlicher Kerl.“ Max: „Mach dir keine Sorgen, Carola. Wir beschützen dich vor dem Typen. Hoffentlich ist das kein Stalker!“
Raymond Douglas empfindet in diesen Momenten scheinbar weniger Schamgefühl. Der Weltverbesserer mit dem tüchtigen Geschäftssinn setzt viel mehr sein diabolisches Grinsen auf. Währenddessen die Kamera langsam aus der Szenerie herauszoomt sehen wir noch die weiter vor sich her fluchenden UUB und eine kopfschüttelnde Carola Birkenstock.
Wer zuerst kommt mahlt zuerst! Demensprechend lohnt es sich natürlich früher in der Halle zu sein, als alle anderen. Vor allem wenn es darum geht einen Parkplatz zu bekommen! Oder auch als erstes am Imbiss-Stand zu sein… aber anderes Thema. Gut, in Zeiten der Pandemie, wo nur wenige Auserwählte an Veranstaltungen teilnehmen dürfen, mag das einfacher sein, aber es geht immerhin noch um die besten Plätze! Glücklich ist der, der diese Probleme nicht kennt! Und genau so einer fährt gerade im Parkhaus vor… oder besser gesagt: Er WIRD gefahren! Ein Luxus-Hummer hält Einfahrt und bleibt (zum Glück) direkt vor dem Kameramann stehen.
Ein Mitarbeiter der Halle (oder doch ein Laufbursche der GFCW?) nähert sich der hinteren Tür und öffnet diese vorsichtig. Doch plötzlich wird die Tür von Innen mit einem kräftigen Tritt aufgetreten und durch den Schwung, samt Kollision, geht der Bursche, schmerzhaft getroffen, zu Boden! Daraufhin entsteigt Lionel Jannek dem Wagen mit nobler Einrichtung und ist sichtlich guter Laune! Er richtet sich modebewusst die Krawatte seines maßgeschneiderten Anzugs und korrigiert zusätzlich noch die Lage der Sonnenbrille auf seiner Nase. Dann beugt er sich noch einmal zur Tür hinunter und zwei mehr als nur hübsche Damen-Gesichter zeigen sich der Kamera. Sie grinsen Lionel Jannek wie aphrodisiert an und dieser verabschiedet sich bei den beiden Schönheiten offenbar mit einem kleinen Kuss, bevor die Tür geschlossen und der Wagen davongefahren wird. Jannek blickt drein als würde er sagen „Warum hab ich darauf so lange verzichtet?“.
Kaum ist das Vehikel fort, tauchen sechs große Männer im Anzug auf, die Lionel Jannek umkreisen. Auf einer Brustseite ihrer Anzüge steht gut lesbar „GFCW Security“, also sind sie offensichtlich hier, um Lionel Jannek sicher zu seiner Garderobe zu begleiten. Doch Lionel Jannek bleibt vorerst noch stehen und blickt ungeduldig auf seine Rolex.
Lionel Jannek: „Wo bleibt der Kerl?!“
Ein Blick nach links, einer nach rechts, aber die gefragte Person ist scheinbar noch nicht zu sehen, was dazu führt, dass der Österreicher genervt den Mund zusammenkneift, die Arme verschränkt und enttäuscht mit dem Kopf schüttelt.
Kurz darauf sind laufende Schritte zu vernehmen und schließlich steht ein GFCW Mitarbeiter bei Lionel Jannek. Obwohl völlig außer Atem, erstattet er dem „Superior One“ Bericht.
Mitarbeiter: „Keuch… Tut mir Leid… Garderobe ist hergerichtet wie gewünscht… Ihre Sporttasche ist bereits in die Garderobe gebracht worden… ebenso alles an Catering was Sie gewünscht haben… hat nur leider etwas… keuch… länger gedauert…“
Klingt alles sehr gut… nur scheinbar nicht für Lionel Jannek, denn dieser steht wie versteinert da und starrt den Mitarbeiter unbeeindruckt an.
Lionel Jannek: „Und…?“
Der Österreicher und erste Herausforderer auf den GFCW Titel streckt erwartungsvoll die Hand aus… der Mitarbeiter zögert kurz und blickt drein als hätte er keine Ahnung was Jannek von ihm will. Aber dann fällt es ihm anscheinend doch noch ein und er kramt aus der Tasche, die er bei sich trägt und die scheinbar für die Post der GFCW und ihrer Mitarbeiter bestimmt ist, eine kleine Mappe und einige weitere Umschläge heraus, die er dem Österreicher überreicht. Dann grinst der Mitarbeiter zufrieden… nicht so Lionel Jannek! Dieser starrt ihn unverändert an und streckt erwartungsvoll auch die andere Hand aus. Ungläubig und nun auch etwas ängstlich blickt ihn der Mitarbeiter an. Als auch Sekunden später keine Reaktion des Mitarbeiters kommt, macht Jannek einen Schritt auf ihn zu und wirkt nicht glücklich!
Lionel Jannek: „Meine Wasserflasche, du Idiot! Du solltest eine Wasserflasche bringen! Wo ist sie?“
Nervös zitternd blickt der Mitarbeiter in die sonnenbrilleverdeckten Augen von Lionel Jannek und bringt kein Wort heraus. Stattdessen deutet er mit Gestik und Mimik, dass er die Flasche mit Wasser nicht dabei hat. Enttäuscht und verärgert wendet sich Lionel Jannek von dem Mann ab.
Lionel Jannek: „Muss ich hier alles selbst machen?? Ich bin wirklich nur von Inkompetenz umgeben!! Hau bloß ab!! Und wehe du kommst mir heute noch einmal unter die Augen!!“
Begleitet werden diese klaren Worte von einem, nicht sprichwörtlichen, sondern tatsächlichen, Tritt in den Hintern des Mitarbeiters, der panisch die Flucht ergreift! Mit einer klaren Fingerbewegung deutet Lionel Jannek dann der Security, dass sie ihn begleiten sollen, was diese, pflichtbewusst, auch tun. Doch kaum hat der Österreicher das Parkhaus verlassen und die Halle betreten, bekommt er einen unerwarteten Begleiter…
Mac Müll: „Lionel Jannek! Einen Moment, bitte!“
Tja, weil wir gerade von pflichtbewusst sprechen, taucht der fleißige, langjährige Interviewer der GFCW auf und begleitet die Security-Traube, um irgendwie an Lionel Jannek ranzukommen. Dieser seufzt einmal etwas genervt und deutet dann der Security an, dass sie anhalten sollen. Jannek dreht sich zu Mac Müll, hält ihm aber die Handfläche hin, um klar zu machen, dass er seinen Abstand halten soll.
Lionel Jannek: „Eine Minute, Mac! Mach schnell!“
Geistesgegenwärtig beginnt Müll das Interview, um sein Maximum aus eben dieser Minute zu bekommen.
Mac Müll: „Sie waren bei der letzten War Evening nicht persönlich anwesend. Offiziell aus sicherheitstechnischen Gründen. Wie lassen sich diese definieren?“
Jannek blickt amüsiert zu Müll und dann zur Decke. Als würde er in Erinnerungen „schwelgen“.
Lionel Jannek: „Ach ja, letzte Show… Eine Show die beinahe im Desaster geendet hätte, weil der größte Star nicht dort sein konnte. Aber Teamplayer der ich bin, habe ich mich dann bereit erklärt aus der Distanz dabei zu sein!“
Müll bleibt skeptisch. Böse Zungen behaupten, dass diese „sicherheitstechnischen Gründe“ nichts mit der Pandemie, sondern mit einer Furcht Janneks vor Ricks Rache zu tun haben.
Lionel Jannek: „Aber nichts wäre mir lieber gewesen, wenn ich letztes Mal dabei gewesen wäre! Ricks aus der Distanz bloßstellen hat zwar auch etwas Schönes, aber es ist bei weitem nicht so befriedigend, als wenn ich es ihm persönlich ins Gesicht sagen würde!“
Als würde er Mülls nächste Frage schon erahnen, deutet er ihm an er solle still sein!
Lionel Jannek: „Und ja, ich habe gelesen wie sich alle im Internet die Münder zerrissen haben! Ich hätte Ricks vermeiden wollen! Ich hätte Angst vor seiner Rache! Warum sollte ich mir wegen Ricks Sorgen machen? Der Mathematik-Geek macht einen auf ‚Harter Junge‘… fordert mich heraus, mit einem Stuhl in der Hand, weil er weiß, dass er anders nicht gegen mich bestehen kann! Und selbst wenn er irgendetwas probieren würde, wäre er so *schnipp* am Boden!“ Mac Müll: „Warum dann die ganze Security?“
Schnell und frech gefragt! Da trägt Müll das Risiko einer aggressiven Reaktion Janneks… doch die kommt nicht! Stattdessen grinst Jannek. So als wäre es das logischste der Welt.
Lionel Jannek: „Müll, denk doch einfach mal für eine Sekunde logisch nach… Das würde der GFCW-Galaxie auch ganz gut tun! Du hast gesehen was Ricks bei der letzten Show versucht hat! Du weißt auch, wie viele andere, was der anstellen kann, wenn er sein Blut sieht! Die Security ist hier, um Ricks vor sich selbst zu beschützen! Um den Titelkampf bei der Jubiläums-Show nicht in Gefahr zu bringen, nur weil Ricks vielleicht einen Kurzschluss bekommt und etwas unüberlegtes tut!“
Wieder runzelt Mac skeptisch die Stirn. Aber ganz aus der Luft gegriffen ist das alles auch nicht… allerdings auch sicher nicht die ganze Wahrheit.
Lionel Jannek: „Ganz unter uns… ich würde es ihm zutrauen, dass er mich vor der Show verletzen will! Das wäre schließlich seine einzige Chance, um mich zu besiegen!“
Da blickt der Österreicher etwas nachdenklich drein und scheint die Denkfabrik angeworfen haben. Dann grinst er böse, wie nur er es kann und blickt Mac Müll an.
Lionel Jannek: „Weißt du, Mac, so gesehen war es eigentlich sehr gut, dass du mit mir gesprochen hast… Ich glaube ich muss noch etwas wichtiges erledigen, bevor ich mich in meine Garderobe zurückziehe… Jungs, Planänderung!“
Jannek leitet seine Security in eine andere Richtung an, als eigentlich geplant war! Mac Müll blickt ihm fragend nach. Was hat dieser Lionel Jannek jetzt schon wieder vor…?
Bam
BAM
BAMBAMBAM
BAM
Die geballten Fäuste treffen auf den Sandsack. Die harten Tritte bringen das Trainingsgerät fast zum bärsten. Schweißtropfen fliegen durch die Luft. Der Sandsack schwingt umher.
„Kommt her…eine letzte Runde…“
Nach einem Schwenk der Kamera sehen wir den kompletten Trainingsraum der temporär im Königspalast in Krefeld installiert wurde. In der Mitte des Ringes steht Phoenix C. Miller im Trainingsoutift. Verschwitzt… Definiert… Fokussiert… Motiviert…
Miller startet einen Angriff der jedoch von seinem Trainingspartner mit einem Scoop Slam gekontert wird. Miller pusht sich jedoch sofort auf die Beine, weicht dem Angriff des zweiten Trainingspartners aus und kontert seinerseits mit einer Strong Style Tritt und Schlagkombination aus um dann den ersten Gegner mit einem Suplex Snap DDT nach einem erfolgreichen Block auf die Matte zu schicken. Der zweite Angreifer geht erneut auf Miller los, doch diesen nimmt Miller gekonnt in den Twister Lock. Sofort klopft dieser ab und Miller entlässt ihn aus dem Griff. Er hilft beiden zurück auf die Beine und klatscht mit beiden ab. Allen dreien ist die Anstrengung ins Gesicht geschrieben.
PCM: „Danke Jungs…gutes Training…das habe ich gebraucht…“
Die beiden Trainingspartner verlassen den Ring und begeben sich auf eine Matte in der Ecke des Raumes um sich zu dehnen. Miller verlässt ebenfalls den Ring und stellt sich vor den Spiegel. Nach ein paar langsamen Bizeps Curls stoppt Miller in seiner Bewegung und starrt in sein Spiegelbild. Seine Kiefer arbeiten aufeinander. Seit Atem schwer und tief. Er lässt die schweren Kurzhanteln fallen und schließt die Augen.
PCM: „WUSAAAAAAA…Miller….WUSAAAAAAA!!!!..“
Er schnappt sich das Springseil was hinter ihm auf dem Boden liegt. Die Kapuze über den Kopf gezogen beginnt er das Stahlseil zu rotieren. Wie ein Schmetterling bewegt er sich tänzelnd mit dem Springseil über die Matte. Doch nach kurzer Zeit pack er das Seil und schmeißt es vor Wut quer durch den Raum.
PCM: „Ich brauch mich nicht verstecken...Ich bin stark…Ich bin in Form…Ich bin hungrig…Ich will mehr...Ich habe nicht umsonst den ganzen Winter trainiert und geackert…meinen Stil verfeinert…Meine Ziele werde ich erreichen…und ich werde heute damit beginnen…“
Miller steht reglos im Trainingsraum und die Blicke seiner ziemlich erschöpften Trainingspartner sind dem Mitglied des Trinity Projects zugewandt. Er streift sich seinen grauen Hoody über und verlässt den Raum. Die Kamera folgt dem ehemaligen League Title Träger aus dem Jahr 2003. Er stapft zielgerichtet durch die Gänge der Arena.
PCM: „Wo ist er nur? Wo ist seine verdammte Kabine??“
Phoenix C. Miller schaut prüfend auf jedes Türschild an die er vorbeikommt doch sein Ziel hat er bisher nicht gefunden. Als er am Ende des Ganges angekommen ist bleibt er ruckartig vor der letzten Tür des Flures stehen. Sein Kopf schnellt zur Seite und ein Grinsen macht sich breit. Entschlossen baut er sich vor der Tür während die Kamera das Namensschild einfängt.
Alex Ricks GFCW World Heavyweight Champion
PCM: „ Alex Ricks…unser Champ…das beste was die GFCW zu bieten hat. Der FoaB hatte dich letzte Woche am Rande einer Niederlage. Und ich werde das schaffen, was er nicht geschafft hat…ich hole das Gold ins Trinity Project…es ist nix gegen dich persönlich Ricks…ich hege genau so viel Respekt für dich wie der FoaB und Menit…aaaaaber…du stehst zwischen mir und meinem Traum…also du bist mein erstes Opfer…“
Phoenix C. Miller hebt den Arm und klopft kräftig an die Tür.
KLOPF
KLOPF
KLOPF
S T I L L E Wieder klopft Miller an die Tür…nun etwas energischer…KLOPFKLOPFKLOPFKLOPF
PCM: „Das kann doch nicht wahr sein…wieso ist der denn nicht da??? Na egal…ich brauche einen Gegner…ich muss mich beweisen…Alex kann warten…“
Miller geht ein paar Schritte zurück zur nächsten Tür. Wieder baut Miller sich vor der Kabinentür.
Player Intercontinental Champion
PCM: „Okay….PLAYER…dann wirst du der erste sein….“
KLOPF KLOPF KLOPF
In der Kabine hört man Schritte. Miller tritt einen Schritt zurück. Die Tür öffnet sich und Player tritt in durch den Türrahmen. Er schaut überrascht als er Miller vor sich stehen sieht. Der Intercontinental Champion mustert Miller und schultert dann lässig den IC Gürtel den er in der Hand hält.
Player: „Ja? Was? Miller? Was willst du?“ PCM: „Ich will nix was dir gehört Player…doch stehst du mir auf dem Weg dahin im Weg. Und was gibt es besseres sich mit einem der Besten der GFCW zu messen?!....“
Miller schaut Player herausfordernd an. Dieser baut sich vor ihm auf und deutet den Gang hinunter.
Player: „Tja Miller…da bist du nicht der einzige…schau mal da…da sind noch ganz viele vor dir…da musst du dich erst beweisen. Ich musste diesen Weg auch gehen um dahin zu kommen wo ich jetzt bin…Also…Viel Erfolg…“
Der Intercontinental Champion dreht sich um und die Tür schließt sich hinter ihm. Ein verdutzter Phoenix C. Miller steht verlassen vor der Tür. Doch keine Spur von Resignation oder Frust. Miller bewegt elegant seine Schultern und dreht sich in Richtung des langen Ganges. Er marschiert forsch an den verschlossenen Türen vorbei. Am Ende des Flures angekommen bleibt er vor der letzten Tür stehen und betrachtet das Schild.
PCM: "JOE JOBBER??? Niemals...so tief unten muss ich nicht anfangen...aber Joe hat hier seine Kab...ähm...wo ist denn die Kabine von Cornelius? Immerhin hat dieser doch gegen Joe verlo...ach egal...Mein Blick geht nach vorne. Wenn ich mein Ziel erreichen will muss ich eh alle besiegen."
Miller kramt in der Tasche und holt einen Zettel heraus. Er entfaltet diesen und betrachtet ihn.
PCM: "GFCW – Ewige Punktetabelle – Aktuelle Statistik Zentrale "...eine lange Liste...doch wer nach oben will muss alle besiegen. Wer steht denn aktuell ganz unten?
Miller fährt mit dem Finger über die Liste und nickt zustimmend als er den gefunden hat der anscheinend ganz unten zu finden ist...ein Lächeln macht sich auf seinem Gesicht breit.
PCM: "Dann lasset die Spiele beginnen."
Ein beunruhigender Anruf hat sie hierher beschworen. Panische Schreie einer Frau und tumultartige Geräusche implizierten eine gewalttätige Auseinandersetzung. Hier in ihrem Hotel. Und nun, da die Männer an der mit Eindellungen verzierten Tür mit der Zimmernummer 1.12 standen, eröffnet sich ihnen ein wahres Schlachtfeld, als sie diese mit leichtem Druck vorsichtig öffnen.
Das schlichte, in dunklem Fichtenbraun gehaltene Mobiliar – Kommoden, Kleiderschränke, Stühle, ein Tisch – eignen sich in ihrem jetzigen Zustand wenn überhaupt noch als Feuerholz. Matratze, übersät mit Einschnitten aus denen vereinzelte Stahlfedern lugen, hängt halb aus dem eingeschmissenen Fenster, durch welches der Fernseher mit dem Straßenasphalt vor etwa 20 Minuten Bekanntschaft gemacht hat. Drapiert ist das Vandalenwerk mit schweren Gardinen, die einst an der Decke hingen und der Konsequenz aus der Zerstörungswut den gewissen Charme einer amateurhaft zusammengezimmerten Kissenburg gibt. Und im Zentrum dieser Burg sitzt er.
Gerippte schwarze Jeans, ein ärmelloses und inzwischen ausgewaschenes T-Shirt der Kellerbrut Nicotine & Bacteria, schwarze Springerstiefel und schwarze Bandagen um die Handgelenke. Die lange, braune Mähne und der ungepflegt wirkende Vollbart, die beide dem Lockdown geschuldet sind, bilden sie einen scharfen Kontrast zu den wachen, glotzenden Augen, die zu den Neuankömmlingen zurückstarren.
Kriss Dalmi: „Hat ja lang genug gedauert.“
Der Mann vom Sicherheitsdienst, ein bulliger Schrank mit südländischen Zügen, und der Hoteldirektor, ein Anzugträger mittleren Alters mit Seitenscheitelfrisur, schauen sich einander entsetzt an und selbst unter ihren medizinischen Masken sind die heruntergeklappten Kinnladen schemenhaft zu erkennen. Nicht aufgrund der demolierten Einrichtung – schließlich beherbergte dieses Hotel schon den ein oder anderen zugedröhnten Rockstar, der nach oder manchmal schon vor seinem Konzert nicht mehr wusste, was er tat – sondern wegen der Person, die debil grinsend ihren Hinterkopf auf seinem Schoß abgelegt hat und den Telefonhörer des aus der Wand gerissenen Geräts mit ihren verkrampften Fingern umschlossen hält.
„Tut tut! Tut tut! Мне нужна помощь.…..“
Lallend und in einem kindlichen Ton verlassen die in Russisch gesprochenen Worte die Lippen der jungen, blonden Frau, die noch bis vor einer halben Stunde nichtsahnend das Hotelzimmer betrat, um es für die wenigen Quarantänegäste routinemäßig sauberzumachen.
Kriss Dalmi: „Schau mal da, Oksana. Deine Retter sind endlich hier.“
Ein verächtliches Schmunzeln huscht über Dalmis Lippen, während er der Putzkraft liebevoll über die Stirn streichelt.
Kriss Dalmi: „Oder willst du das vielleicht gar nicht. Willst du lieber bei mir bleiben? Du scheinst die Scheiße ja doch irgendwo zu genießen, nicht wahr?“
Mit dem Finger tippt er auf den halb eingedrückten Plastikkolben der Spritze, die sich im Arm der Russin befindet, welche als Antwort nicht mehr als ein Gurgeln aus ihrer Kehle hervorzubringen vermag. Ohnehin scheint sie im Moment in ganz anderen geistigen Sphären zu verweilen. Und vielleicht ist das auch besser so.
Security: „Du kranker Bastard!! Lass deine dreckigen Finger von der Frau oder ich breche dir beide Arme, amina koyim!!“
Da scheint die Professionalität des Sicherheitsmannes mit ihm durchgegangen zu sein, als sein Beschützerinstinkt einsetzte. Bedrohlich baut sich der Sicherheitsmann auf und deutet auf die neben Kriss Dalmi liegende Frau. Letzterem entfährt ein kaltherziges Lachen, das den Männern an der Tür einen verwunderten Blick abverlangt. Mit der absoluten Ausgeglichenheit und Seelenruhe eines buddhistischen Mönchs greift Kriss Dalmi nach der Spritze im Arm seines Schützlings, zieht diese heraus und erhebt sich, wobei dadurch der Kopf der Putzfrau durch diese Bewegung beiläufig auf den Boden knallt. Mit einer Mischung aus Verachtung und Mitleid blickt der Hotelgast auf die Frau nieder, um sich im nächsten Moment wieder den Neuankömmlingen zuzuwenden.
Kriss Dalmi: „Es gibt keinen Grund mehr für euch, den Ritter in scheinender Rüstung auf einem Steckenpferd aufzuführen. Die uneheliche Tsarentochter ist… sozusagen schon in den Brunnen geplumpst. Sie kann dein Auf-die-Brust-Klopfen und Imponiergehabe sowieso nicht hören. Und jetzt, nachdem ich hier erst umdekorieren und dieses arme Mädchen auf einen Trip ins AstroHappy-Wunderland schicken musste – erst da konnte ich eure Aufmerksamkeit erwecken. Jetzt da ihr da seid, habe ich für die Schlampe keine Verwendung mehr.“ Hoteldirektor: „Das ist ja wohl eine haarsträubende Unverschämtheit sondergleichen! Ich werde jetzt die Polizei verständigen, Sie Psychopath!“
Nun platzt es auch aus dem Hoteldirektor heraus, der lautstark gegen die menschenverachtenden Aussagen seines „Gastes“ protestiert. Korrektur: Solch widerlichen, menschlichen Abfall mit alkohol- und drogenabhängigen Rockstars zu vergleichen, wäre für diese eine Beleidigung. Abfällig wird dies mit einem Kopfschütteln des Hotelchaoten bedacht.
Kriss Dalmi: „Kannst du dir sparen, du abgewichster Schmierlappen. Tatsächlich hättest du dir sogar das alles hier sparen können.“
Demonstrativ macht Dalmi einen Schritt nach vorne und deutet mit der blutigen Nadel seiner Spritze auf den Direktor, der sich instinktiv hinter dem Mann vom Sicherheitsdienst versteckt.
Kriss Dalmi: „Ich wäre schon längst weitergezogen und hätte keinen weiteren Gedanken an diese sterile Selbstmordkammer verloren, aber anscheinend besitzt ein negativer Coronatest aus Serbien offensichtlich nicht die gleiche Wertigkeit für euch deutsche Sesselfurzer wie eure eigenen.“
Oder vielleicht lag es daran, dass die deutschen Grenzbeamten die Tatsache stutzig machte, dass Kriss Dalmi bei seiner Einreise einen handgeschriebenen negativen Coronatest einreichte. Von ihm unterschrieben.
Ein weiterer Schritt Dalmis verringert die Distanz zwischen beiden Parteien und sorgt dafür, dass die Hand des Securitys langsam zum Griff seines Küppels wandert.
Hoteldirektor: „Also hören Sie mal! Sie können uns nicht für die Tatsache verantwortlich machen, dass die Regierung bei Einreise ohne gültigen Coronatest eine 14-tägige Quarantäne vorschreibt! Das ist das Gesetz!“ Kriss Dalmi: „Ich SCHEISSE auf das Gesetz!!“
Höhnisch zischen die Worte zwischen Kriss Dalmis Lippen hervor.
Kriss Dalmi: „Ich bin Kriss MOTHERFUCKING Dalmi! Die Regeln, die Ihr für euer Leben voller Zwänge und Kompromisse aufgestellt habt, damit Ihr euch an einer arbiträren, sich ständig wandelnden, großen Ordnung entlanghangeln könnt, gelten für mich nicht. Ob Virus oder kein Virus – ich war nie Teil eures verwaschenen Gesellschaftsvertrags. Und nun, da dieses wertlose Pamphlet mit seinen aufklärerischen Friedensversen an seine Grenzen gerät und euch mit seinen Regularien und Handlungsempfehlungen immer weiter erstickt, soll ich mich dem beugen? Nein, ich bleibe da, wo ich bin. Ausgestoßen und verachtet, aber dafür frei. Diese Ketten könnt ihr mir nicht mehr anlegen.“
Noch ein Schritt.
Hoteldirektor: „Bleiben Sie ja stehen, Sie Wahnsinniger!“
Kriss Dalmi: „Wieso? Wir wollen doch im Grunde genommen dasselbe. Ihr wollt mich nicht mehr als Gast und ich habe einen Termin, den ich unbedingt wahrnehmen muss. Zwei übereinstimmende Ziele, wofür – so wie ich das sehe – eine ganz einfache Lösung auf der Hand liegt. Macht den Weg frei. Macht den Weg frei und ich verspreche euch, dass ihr nicht wie das Aschenputtel auf dem Boden enden werdet.“
Lediglich drei Armlängen trennen Kriss Dalmi noch von seinen Gegenübern. Der Mann vom Sicherheitsdienst hat den Knüppel inzwischen aus seinem Holster gelöst und hält ihn fest umschlossen. Absolute Entschlossenheit aus den Augen des Securitys diese Situation auch mit Gewalt zu beenden, kontern das verzerrte, krampfhafte Grinsen Dalmis.
„Zum letzten Mal: Bleib stehen oder ich zertrümmere dir deinen verwahrlosten Schädel, du Wichser.“
Und tatsächlich! Die Drohung scheint Wirkung gezeigt zu haben, denn Kriss Dalmi hält inne, lässt den Arm sinken, der Spritze in seiner Hand stichbereit im Anschlag hielt. Die Anspannung entweicht aus dem Körper Dalmis und auch seine Gesichtszüge entspannen sich wieder. Ein Schmunzeln umschmeichelt den recht Mundwinkel des Hotelgastes.
Kriss Dalmi: „Irgendwie hatte ich mir gewünscht, dass du das sagen würdest.“
Dann sprintet Kriss Dalmi los.
Wir befinden uns auf dem Parkplatz des heutigen Austragungsortes der vorletzten War Evening Ausgabe vor dem großen Jubiläum. Das Wetter ist gut, langsam aber sicher wird es Frühling. Der Sonnenuntergang ist bereits eingeleitet, aber die Abendröte verbleibt.
Die Kamera schwenkt ein bisschen und filmt den rotblauen Himmel, bis sie plötzlich stoppt und wir ein dunkelgraues Wölkchen empor steigen sehen. Das typische Truck Air Horn ertönt und reißt uns aus der Idylle hinaus. Ruckartig geht die Kamera nach unten und wir sehen einen kirschroten Truck. Der Beifahrer, Jack, steigt aus der Beifahrerseite aus und schließt die Tür wuchtig. Er richtet sich seine Cap und inspiziert die Einparktechnik von Frank.
Jack: „Passt!“
Der Daumen geht nach oben und Frank stellt den Motor ab. Auch er steigt aus dem Truck aus, auch er schließt die Tür mit einem Knall und wir sehen, dass Frank einen Seesack im Gepäck hat.
Frank: „Ey Jack, ich kann es kaum abwarten!“
Der Blick geht in den Himmel und uns als Zuschauer fällt auf, dass Frank sein rotes Flanellhemd heute ausgetauscht hat, gegen ein traditionell chinesisches Hemd. Verziert mit Blümchenornamenten, am Bauchbereich aber ein bisschen überfordert und wir können am Unterbauch gar ein bisschen Haut erspähen. In seiner Größe gab es das Hemd wohl nicht mehr, aber man nimmt, was man kriegen kann.
Jack: „Also so im Stehen muss ich sagen, sieht das noch mal ein bisschen affiger aus.“
Er mustert Frank. Der verteidigt sich.
Frank: „Jack, es geht hier nicht im Mode! Ich will mit meinen chinesischen Fans das neue Jahr feiern, ne?“
Jack zieht seine Augenbrauen hoch.
Jack: „Da bist du aber ein bisschen spät dran, Junge.“
Frank zuckt mit den Schultern.
Frank: „Der Wille zählt!“
Der ältere Trucker geht ein Stück auf den jüngeren zu.
Jack: „Sonst brauchst du doch auch keine Ausrede...“
Jack richtet seinen Zeigefinger auf den Seesack, den Frank dabei hat.
Jack: „... um Feuerwerk abzubrennen.“ Frank: „Wart' ab, bis du das siehst!“
Voller Vorfreude packt Frank sein Equipment aus. Er drapiert alles haargenau, beinahe so, als hätte er schon so seine Erfahrung mit unangemeldetem Feuerwerk. Jack sieht in den Himmel.
Jack: „Es ist nicht mal richtig dunkel, Frank.“ Frank: „Ja, ich weiß! Aber was kann ich dafür, dass wir ausrechnet heute im Main Event stehen müssen. Ich habe sonst keine Gelegenheit das durchzuziehen!“
Erneut schüttelt Jack mit dem Kopf. Er zündet sich eine Zigarette an. Gut, dass die Arbeitssicherheit nicht vor Ort ist.
Jack: „Brauchst du noch lange?“
Eine Rauchschwade steigt von Jack empor gen Himmel.
Frank: „Jeden Moment!“
Dann schaut Jack auf seine Uhr.
Frank: „PASS AUF!“
ZISCH
BUMM
Eine Rakete sucht ihren Weg ans Firmament. Die Blicke gehen nach oben und mit einem lauten Knall explodiert sie an ihrem Zenit. Das Feuerwerk ist nicht 100% perfekt, aber wir können auf jeden Fall erahnen, dass es die Form eines Trucks haben sollte.
Frank: „DAS JAHR DES TRUCKS IST EINGELEITET!“
Jack lehnt sich an einen Betonpfeiler an, raucht genüsslich weiter.
Frank: „DAS JAHR OHNE BREMSEN IST DA“
Gerade als er im Inbegriff ist, eine weitere Rakete anzuzünden, wird die Truckeridylle gestört. Slay Oakland und Max Moustache betreten die Szenerie. Die Urban Ultras Berlin tragen beide schwarze Regenjacken der Marke „The North Face“, beige Cargohosen, Sneaker von New Balance und jeweils eine FFP-2 Maske. Mit grimmigem Gesichtsausdruck, sofern der Gesichtsausdruck unter den Masken erkennbar ist, schauen die beiden die Trucker an. Max Moustache prescht nun mit erhobenem Zeigefinger vor.
Max: „Seit vielen Jahren setze ich mich aktiv in meiner Community dafür ein, Feuerwerk zu verbieten. Zusammen mit der Umwelthilfe engagieren wir uns aktiv für das ganzjährige Verbot des Abfeuerns von Feuerwerk für Privatpersonen. Habt ihr zwei Hinterwäldler denn noch nie von der FEINSTAUBBELASTUNG gehört? Feuerwerke überschreiten diese um bis zu das 30-fache des Erlaubten! Auch für viele Tierhalter sind Feuerwerke immer wieder ein Spießrutenlauf! Ganz zu schweigen von Wildtieren, die durch die Knallerei in Panik geraten und auch teilweise schwere Unfälle verursachen! Ich bin wahrlich kein Spielverderber, aber ich erinnere mich noch an das Silvesterfest 2004, als mein Wellensittich durch Feuerwerkskörper…einen Herzschlag erlitten hat! HÖRT AUF MIT DER SCHEIßE!“
Slay Oakland nimmt seine FFP 2-Maske ab und richtet seinen Blick abwechselnd auf Frank und Jack Bobo. Symbolisch schlägt er seine linke Faust in seine rechte Hand.
Slay: „Die zwei Hillbillies auf großer Tour, ja? Kommen nach Krefeld und denken, dass sie hier richtig einen drauf machen könnten?! Das Problem ist nur, ihr seid keine Babos. Ihr habt ihr nichts zu melden. Das ist hier jetzt das Revier der Urban Ultras Berlin.
Einen kurzen Moment dauert es noch, ehe Jack reagiert. Er nimmt den letzten Zug seiner Zigarette und positioniert sich so, als würde er Slay den Rauch ins Gesicht pusten. Er entscheidet sich aber, es nicht zu tun und lässt den Rauch nach oben hin ab. Die Kippe fällt zu Boden, der Stiefel tritt drauf, der Beton knirscht.
Jack: „Was genau ist euer Revier?“
Er zeigt auf die Markierung des Parkplatzes.
Jack: „Dieses Rechteck?“
Dann grenzt er gestikulierend den gesamten Parkplatz ein.
Jack: „Oder der komplette Parkplatz?“
Und zu guter Letzt zeigt er auf die Arena.
Jack: „Vielleicht die Arena? Krefeld? Was genau?“
Frank lässt dann auch von seinem Feuerwerk ab und gesellt sich dazu.
Frank: „Wir sind schon lange auf diesen Straßen unterwegs! Und im Gegensatz zu euch Möchtegerns wollen wir überhaupt nichts zu melden haben, wir haben hier unseren Spaß und genießen unsere Freiheit! Ne Jack?“
Jack verschränkt die Arme.
Jack: „Spaß, Freiheit und ab und zu auch mal eine kleine Abreibung verteilen.“
Slay Oakland baut sich vor den beiden auf. Der Engländer ist bereit den heutigen Main Event schon vor der Show im Parkinglot zu begehen. Doch Max Moustache packt seinen Kompagnon an der Schulter und zieht ihn einen Schritt nach hinten.
Max: „Ihr zwei Dinosaurier vom GFCW-Establishment werdet eure Antworten heute Abend im Ring erhalten. Danach seid ihr eingenordet und stellt keine blöden Fragen mehr!“
Slay Oakland und Max Moustache verlassen den Parkplatz und sehen gerade noch wie sich Jack und Frank Bobo abklatschen und sich wohl auf den heutigen Main Event freuen.
War Evening, Krefeld (Königspalast), 26.02.2021
In Kooperation mit
Die Musik strömt durch den Königspalast in Krefeld, die Feuerwerke schießen los und die Kamera fährt über die Reihen der Fans in der Arena. Es ist War Evening Zeit!
Pete: „Meine Damen und Herren, willkommen in Krefeld. Es ist Zeit für eine neue aufregende Episode der GFCW. Das Jahr ist noch jung, doch 20 jahre GFCW rückt immer näher!“ Sven: „Du sagst es Pete. Die Rivalitäten des Rosters gehen langsam aber sich Richtung Höhepunkt und ich kann kaum erwarten, was heute passieren wird. Gehen wir doch mal durch die Card und schauen uns an, was uns heute erwartet.“
Singles
Match:
Pete: „Der gute Joe hat sich mit Cornelius scheinbar ein ordentliches Problem eingefangen. Nach einem brutalen Angriff vor 2 Wochen muss er sich nun offiziell im Ring gegen William, dem Handlanger von Cornelius, behaupten.“ Sven: „Wenn du mich fragst, hat er jeden Beatdown verdient. Was gibt er auch vor versammelter GFCW Universe mit seinem klar unverdienten Sieg gegen Cornelius an!“
Singles
Match:
Pete: „Im zweiten Match des Abend geben sich heute Maurice und Il Menit die Ehre. Maurice, seines Zeichens ehemaliger Tag Team Champion, tritt gegen 50% der aktuellen Champions an.“ Sven: „Die Tag Team Champions selbst erleben sehr viel Druck von Zane und Drake. Man kann erwarten, dass sich aus dem Match mehr ergeben wird, als es den Anschein hat.“
Verkündung des Interims-Commishioners
Pete: „Uhhh, ein neuer Boss steht auf dem Plan! Wer wird das Schiff der GFCW in nächster Zeit lenken?“ Sven: „Ich kann dir direkt sagen, wenn es schon wieder dieser Sack Emilio ist werde ich auf der Stelle kündigen!“
Singles
Match:
Pete: „In der letzten Show griff das Monster Bartholomäus, durch ein Video komplett aus der Haut gefahren, Zereo Killer Backstage an. Zereo Killer will das aber nicht auf sich sitzen lassen und so bookte der Chef persönlich das Match für den heutigen Abend.“ Sven: „Wenn Zereo Killer es nicht schafft, sich heute auf Bartholomäus zu konzentrieren und stattdessen mit Breads im Hinterkopf ringen muss, wird sich der zweifache World Champion ganz schnell am Boden des Könispalasts wiedersehen. Mit Bartholomäus ist nicht zu spaßen. Das ist ein Mann, der Karrieren beenden kann.“
Tag
Team Match:
Sven: „Die Szene um den Intercontinental-Titel geht spinnt sich weiter. Heute treffen 4 ehemalige IC-Champions in einem Tag Team Match gegeneinander an. Das verspricht ein wahrer Klassiker zu werden.“ Pete „Ein Klassiker? Da ist jemand im Ring der wortwörtlich Dr.Dicks heißt.“ Sven: „Sag ich ja, sofortiger Kultstatus!“
Tag
Team Match:
Pete: „Und in unserem Main Even treten die Urban Ultras Berlin gegen Big Rig an.“ Sven: „Big Rig kehren tatsächlich als Mitglieder von Team Crutch beim Pay-Per-View zurück. Und heute gibt es einen Vorgeschmack auf dieses Match!“ Pete: „Das ist die Card für den heutigen Abend, es verspricht phänomenal zu werden. Bleibt dran, schaltet nicht ab!“
Eine adrett gekleidete Mitvierzigerin sitzt in einem kleinen Studio auf einem weißen Sessel. Vor ihr ist ein kleiner Tisch mit Kaffee und Kuchen aufgebaut. Ein Notizbuch liegt bei ihr auf dem Schoß und interessiert hat sie sich ihren Gästen zu gewendet.
Frau: „Sie sind also Rob Gossler und Sid the Scum richtig? Und ihr seid engen Vertraute von Drake Ackley und Jasper Randall den Anführern des Fight Clubs? Der attraktivsten Mannesbilder der Sportszene wenn ich das so sagen darf.“
Rob und Sid haben sich zu diesem Anlass extra einmal in Jacket und Polohemden gezwängt und ihre Haare gescheitelt. Fast könnte man sie als 1er Schüler des örtlichen Internatshalten oder Mitarbeiter der Vermögensberatung. Doch Sid und Rob wissen warum sie hier sind. Für ihre alten Freunde Drake und Jasper, die zu diesem Interview leider keine Zeit hatten.
Sid und Rob: „ Richtig“ Rob: „Jasper und ich kennen uns bereits aus der Schulzeit. Frau: „Tatsächlich? Es ist immer so schwer Informationen über diese beiden Ausnahmetalente zu finden, Ihr könnt euch garnicht vorstellen wie froh ich war als Ihr euch bei mit gemeldet habt. Das bringt mich gleich zur ersten Frage: Wie war Jasper denn so in der Schule?“
Rob spricht best gelaunt und offenherzig über seine alten Bekannten. Absolut nichts scheint ihm unangenehm.
Rob: Jasper war Klassensprecher und hat mir des öfteren nach der Schule Nachhilfe gegeben in Mathematik wenn ich nicht ganz so zurecht kam. Im Gegenzug habe ich ihm Brötchen und Kakao aus der Kantine spendiert. Frau: „Ihr erwähntet Eingangs seine Kindheit war nicht immer leicht?“
Rob und Sid legen nun sehr mitfühlende Gesichtszüge auf.
Rob: „ ja seine Mutter war schwer an Schnupfen erkrankt und sein Vater hatte einen Hexenschuss, weswegen sie sich nicht um ihn kümmern konnten. Doch ich war immer für ihn da und wir haben zusammen Federball gespielt oder haben Drachensteigen lassen, welche wir vorher zusammen gebastelt hatten. Er wollte immer ein rosa Fahrrad mit weißen Reifen besitzen. Doch sein Vater hat es ihm nie erlaubt.“ Frau: „Ein rosa Fahrrad ist aber sehr ungewöhnlich für einen Jungen.“ Rob: „Jasper war halt schon immer etwas besonderes.“
In einem bedächtigen Ton ergänzt Sid seinen Kameraden.
Sid: Jasper hat sich bis heute seine feminine Seite behalten. Er vewöhnt sich wöchentlich mit einer Maniküre, gelegentlich ergänzt durch eine Gurkenmaske. Es ist Ihm sehr wichtig das er sich verwöhnt wie er es verdient. Toxische Maskulinität ist ihm völlig fremd. Das gilt für Drake natürlich genauso. Frau: „Das wird meine Leserinen sehr interessieren. Wirklich sehr interessant.“
Sid muss ein lachen zurückhalten und stößt ein kurzes grunzen aus. Verwundert schaut die Interviewerin den Punk an.
Sid: Entschuldigen Sie meine manieren. Wo habe ich denn nur mein Taschentuch?
Dann kramt Sid ein Stofftuch aus dem Jacket, dreht sich weg und schneuzt sich die Nase.
Sid: Entschuldigen Sie. Meine Hausstaubalergie kommt und geht wie es Ihr gefällt. Glücklicherweise ist es bei mir aber nur Hausstaub. Drake der Arme ist ja gegen quasi alles alergisch, deshalb habe ich Ihm auch geholfen eine gute Anti-Alergie-Bettwäsche zu finden, mit Drake zu shoppen ist immer ein riesen vergnügen müssen Sie wissen.
Wieder muss sich Sid das lachen verkneifen und grunzt in sein Stofftuch hinein. Doch Rob steht seinem allergischen Kompanion bei.
Rob: „Ja er wird immer noch von Akne gepeinigt.“ Frau: „Ihr sagtet das Drake und Jasper auch eine weiche, feminine Seite haben. Drückt sich das auch in den Hobbies und Interessen der beiden aus?“ Sid: Jasper ist ein leidenschaftlicher Muffin bäcker. Sein geheimes Rezept für Blaubeerschlämmermuffins ist großartig. Drake hingegen ist privat eher der Typ für ein langes erholsames Schaumbad im Kerzenlicht zu guter Lektüre und einem Glässchen Rotwein, er hat mir mal erzählt seine Lieblingsautorin ist Rosamunde Pilcher. Rob: „Früher ist er bei den Filmen nur so dahingeschmolzen.“
Rob muss sich eine Träne aus dem Gesicht wischen. Aus Rührung versteht sich. Fleißig notiert sich die Interviewerin alles in Ihr Notizbuch. Die Zeit nutzt Scum um Rob grinsend den Vogel zu zeigen und dann den Finger auf die Dame zu richten.
Frau: „Du kennst das Rezept nicht zufällig?“ Sid: Nein, leider nicht. Jasper würde niemals sein Geheimrezept verraten. Frau: „ Schade. [..] “ Rob: „ Die Küchenschürze ist sein Heiligtum.“ Frau: „Stimmt irgendetwas an den Gerüchten, die beiden sollen ja wohl für eine Zeit ein paar gewesen sein.“ Sid: Es muss 2014-2015 gewesen sein. Da hat Jasper eine schwierige Phase gehabt in der er sich nach einer schwierigen Beziehung nochmal selbst finden wollte. Dabei hat Jasper alles mögliche ausprobiert und die beiden sind sich in der Zeit auch sehr nah gekommen, aber soweit ich weiß hat sich daraus nie etwas ernsthaftes entwickelt. Frau: „Sehr interessante Einblicke. Was meine Leserinnen noch brennend interessieren würde ist wie das Liebesleben der beiden heute aussieht.“
Wieder eine heikle Frage dessen Beantwortung Rob und Sid nicht leicht fällt.
Drake ist seid ein paar Jahren in festen Händen und erholt sich von dem anstrrengenden Sportlerleben am liebsten mit seiner Angebeteten beim Rosenzüchten, aber Namen darf ich nun wirklich nicht nennen.“
Frau: „Darfür haben wir natürlich Verständnis.
Vielen dank für das sehr aufschlussreiche Interview. Warten Sie noch einen Moment, die Redaktionsassistenting kommt gleich und hilft Ihnen den Ausgang zu finden. Schönen Tag Ihnen noch."
Mit den Worten steht die 'Journalistin' auf und verlässt den Raum. Dann starren sich die beiden Punks an, können das Lachen nicht verkneifen. Sid treibt es sogar die Tränen in die Augen.
Sid: Die hat uns das ECHT abgekauft Rob!!! Blaubeerschmlämmermuffins, ich wiederhole, BlaubeerSCHLÄMMERmuffins! Die Olle hing an unser'n Lippen wie Herpes, und hat den Schrott aufgesaugt wie 'ne Mücke blut.
Rob fasst sich kopfschüttelnd an die Stirn.Wer weiß zu was diese Dame für ein paar weitere Storys bereit gewesen wäre? Alles für die Auflage! HA HA HA!“
Sid: Die werd'n für Tage an der Decke lauf'n! Stell dir vor der Fetish Club hat nächste Woche 'nen Literaturabend und diskutier'n Schnulz'nromane auf Anti-Alergen-Sitzkiss'n!
Zappelt vor Lachen auf und ab.
Rob: „ Hör auf sonst bepiss ich mich noch komplett!“
Mit diesem Schlusswort blendet die Kamera ab und das Hallenlicht ein.
Pete: „Das klingt überhaupt nicht nach dem Fight Club den ich kenne und ich wusste garnicht das die Sturmabteilung mit Jasper und Drake befreundet ist. Oh…Moment…Wir bekommen noch ein Video, es geht noch weiter! Guck!“
Wir blenden über in einen spärlich beleuchteten Raum. Alles hier wirkt unwirtlich, kühl, abweisend. Die gemauerten und unverputzten Wände, das spartanische Mobiliar, keine Deko. Insider können ahnen, bei wem wir uns befinden. Auf einem Stuhl steht ein Karton, der wohl gerade geöffnet worden war. Darin sehen wir einen Stapel des weltbekannten „Muscles&Muffins“-Magazines. Auf dem Titelbild: Drake Ackley und Jasper Randall mit retouchierten rosa Kochschürzen und einem Tablett Muffins in den Händen. Ein kleiner Zoom aus der Szenerie zeigt uns Drake Ackley, der, selten so wütend erlebt, ein Magazin nach dem anderen zerfleddert. Er flucht und schimpft, Geifer sprüht ihm aus dem Mund. Sein Kopf scheint kurz vorm Explodieren zu stehen.
Drake Ackley: „Ich schlage sie zu Brei! Ich schlage zuerst Rob zu Brei! Und dann schlage ich Sid zu Brei! Und dann stopfe ich ihnen DAS und DAS und DAS in ihre Rachen! Ich werde sie mit den Fetzen dieses lächerlichen Magazins ersticken! Ich werde ihre Kadaver durch sämtliche Bars und Clubs schleifen!“
Noch nie zuvor haben wir den sonst so coolen Mr. Chewing-Gum in so einer Verfassung gesehen. Er packt sich ein weiteres Magazin und reißt es in Fetzen.
Drake Ackley: „Noch nie hat mich jemand so verarscht! So entblößt! Noch nie hat mich jemand vor der Weltöffentlichkeit so zur Schau gestellt und der Lächerlichkeit preisgegeben! Ich werde die beiden Pisser ebenso in Fetzen reißen wie diesen Schund!“
And down goes another one des “Muscles&Muffins”-Magazins. Als wir noch etwas weiter herauszoomen, sehen wir auf einem Bürostuhl, die Füße auf dem Schreibtisch überschlagend, einen ruhigen, gefassten Jasper Randall sitzen, der die Arme verschränkt hat und sich mit einer Hand das Kinn streichelt. Sein Blick ist auf die Schachtel mit den Magazinen geheftet. Als ein weiteres „Muscles&Muffins“-Magazine über den Jordan geht, wendet sich der aus der Puste gekommene Ackley an seinen Tag-Team-Partner.
Drake Ackley: „Ich kann nicht verstehen, wie du so ruhig bleiben kannst! Weißt du, welche Auflagen dieses Scheiß-Magazin weltweit hat? Es ist utopisch! Diesen Scheißdreck lesen sie auf der ganzen Welt! In jedem verdammten Kiosk glotzen jetzt unsere Antlitzer herab in diesen verfickten Kochschürzen.“
Wieder packt er sich ein Magazin und beginnt es zu verfleddern.
Drake Ackley: „Weltweit glaubt man diesen Bullshit! Weil die Leute ALLES glauben, was in den Zeitungen steht! Die Welt denkt jetzt, wir sind alle rosaplüschiflauschi beim Fight Club! Sid und Rob versuchen unseren Ruf zu ruinieren! Und du sitzt dort auf dem Kackstuhl und verziehst keine Miene? Ich begreif dich einfach nicht, Jasper!“
Und hinüber ist das nächste Magazin. Jasper Randall hebt nur beide Augenbrauen und würdigt seinen Partner mit einem vorwurfsvollen Blick. Zunächst sagt er nichts. Aber dann sagt er hinter der Hand am Kinn hervor:
Jasper Randall: „Bist du jetzt fertig?“
Ackley blickt sich um. Der Boden ist über und über mit Papierfetzen verstreut. Zweimal, dreimal atmet er nochmal durch. Dann feuert er die Reste des Magazins, die er in den Händen hält, gegen die Wand. Jasper regt sich nicht, lässt uns aber weiter an seiner kalten Stimme teilhaben.
Jasper Randall: „Wir werden eine Klage in die Wege leiten, Drake. Eine Unterlassungsverfügung. Wir werden den Druck und den Verkauf dieser Ausgabe gerichtlich unterbinden. Und wir werden auf eine Richtigstellung drängen. Das ist nicht das Problem. Diese Ausgabe wird bald in der Versenkung verschwinden.“ Drake Ackley: „Sie haben uns verarscht, Jasper! In der Weltöffentlichkeit! Und damit gibst du dich zufrieden?“ Jasper Randall: „Hab ich das gesagt?“
Drake schweigt. Und Jasper erhebt sich aus seinem Stuhl. Er geht hinüber zu dem Karton und nimmt ein Magazin heraus, blättert darin. Dann:
Jasper Randall: „Diese Ausgabe gerichtlich zu zerstören, ist das eine. WIR beide, du und ich, müssen uns allerdings um etwas ganz anderes kümmern. Unser Hauptaugenmerk liegt auf Sid und Rob. Die beiden Psychopunks haben ihre Lektion noch nicht gelernt.“
Und dabei erinnert er an Sids und Robs versehentlichen Besuch in einem der Fight Clubs und wie der FC und ihre Anhänger sie verprügelt haben und in den Rinnstein geworfen haben. Dann grinst Randall, während er wie fokussiert in die Leere starrt und dabei das Magazin in den Händen aufrollt.
Jasper Randall. „Du und ich, wir werden uns persönlich Sids und Robs annehmen. Und ich weiß auch schon, wann, wo, und wie wir das machen. In zwei Wochen, Drake, werden du und ich bei War Evening sein. Und ich will, dass Sid und Rob auch dort sind. Und dann wird auch die Welt es erfahren…“
Und mit einem Zoom auf Jasper Randalls blitzende Augen fadet das Bild langsam aus.
Pete: So jetzt kommt das Trinity Projekt....der FoaB...Ill Menit und Miller... Sven: Ja sie sprachen ja in der letzten WE von ihrer großen Ankündigung... Pete: Ich bin sehr gespannt.
Die Musik des Trinity Project ertönt und tausende goldene Lichter erleuchten die Halle. Wirr springen die Lichtstrahlen umher. Tänzerinnen und Tänzer bewegen sich graziös über die Bühne. Nach kurzer Zeit betreten die Tag Team Champions und Phoenix C. Miller die Bühne. Sie lassen sich von den Fans feiern und genießen sichtlich den Zuspruch den sie von den fans bekommen. Im Ring angekommen lässt sich Miller ein Mic geben und erhebt das Wort.
PCM: "Guten Abend liebe GFCW Fans...Guten Abend GFCW Galaxy....wir stehen hier als Trinity Project im Ring um euch die große Ankündigung zu zeigen die wir in der letzten Woche mit unserem Chef Dynamite besprochen haben." FoaB: "Claude war von der Idee so begeistert das er uns die volle administrative Macht gegeben hat..."
Pete: Werden
die etwa der neue Comissioner??? Pete: Das wäre traumhaft...das Trinity Project als Commishioner...WAHNSINN!!!
Ill Menit hat sich das Mikrofon geschnappt: "In der letzten Zeit hat es ja einige wichtige strukturelle Veränderungen im Hintergrund der GFCW gegeben. Von einigen gern gesehen...von vielen nicht."
PCM: "Wir sind mit dem Vorschlag zu unserem Chef gegangen und er ist begeistert. Aufgrund unserer Erfahrung, unserem Standing, unserer Kreativität und das wir uns so einer großen Aufgabe stellen können dürfen wir Ihnen folgendes geschichtsträchtiges Ereignis verkünden dürfen. Macht die uns von Claude "Dynamite" Booker verliehen wurde dürfen wir....DAS TRINITY PROJECT....Euch...dem GFCW Galaxy verkünden...
Pete: Jetzt kommt...die neuen Commishioner der GFCW...ich flippe aus... Sven: NEEEEIN...NIEMALS...das wäre der Untergang wenn einer wie Miller Matches ansetzen darf...
Der FoaB, Ill Menit und Phoenix C. Miller deuten auf den Titantron...
Pete: WAS? Keine neuen Commischioner???? Sven: HAHAHAHA...Pete...ich lach mich schlapp...
PCM: "Wir laden hiermit alle Aktiven...alle Ehemaligen...alle Gönner und auch nicht Gönner ein DEM EVENT des Jahres ihrem Respekt zu zollen und sich am Vortag am Gründungsort der GFCW einzufinden und dem Fest der heiligen Dreifaltigkeit beizuwohnen."
FoaB: "Wir haben es als unsere Pflicht erkannt euch den Ort zu zeigen an dem das Ganze hier erschaffen wurde. Mein Freund Ill Menit..."
Jubel der Fans...
FoaB: "MEIN FREUND TITAN hier..."
Die Fans flippen fast aus als sie den urpsprünglichen Namen Ill Menits hören.
Ill Menit: "Und mein Freund der FoaB...."
Geraune im Publikum.
Ill Menit: "UNSER ALLER FREUND THA BOMB."
Erneut explodiert die Stimmund in der Arena.
FoaB: "Bei allem Respekt für die Leistung aller Aktiven und Größen der vergangenen 20 Jahre dieser Liga. Die aktuellen Aktiven machen die GFCW zu dem was sie geworden ist. Sie heben diese Liga Woche für Woche auf ein neues Level. Wir merken das Woche für Woche das wir uns sehr strecken müssen dieses Level zu erreichen. Doch eins haben wir allen anderen hier vorraus...Wir...TITAN...."
Ill Menit: "THA BOMB...WIR WAREN DIE ERSTEN DIE JEMALS AUF DEN BILDSCHIRMEN DER GFCW ZU SEHEN WAREN..."
FoaB:"Und genau das bringt uns in die Pflicht allen hier zu zeigen was es bedeutet Teil der GFCW zu sein. Wir...die alten Hasen wurden von der neuen Generation nach fast 20 Jahren wieder aufgenommen. Wir haben uns den Respekt zurück erkämpft nachdem wir als alte Rosthaufen abgestempelt wurde."
Ill Menit: "Wir haben uns nach 20 Jahren zum dritten Mal die Tag Team Title zurückerobert. Wir haben gezeigt das wir auch in der aktuellen Zeit mithalten können. Wir haben uns neue Gegner gemacht die uns nach dem Gold trachten. Das Gold was uns gehört. Und dies ist eine Warnung an all diejenigen dunklen, verrückten, gemeinsamen und doch einsamen Indiviuden die meinen krampfhaft eine Einheit zu bilden....wobei sie wissen das es nur eine Frage der Zeit ist bis der eine dem anderen WIEDER mal den Dolch in den Rücken stößt....Egal wie oft ihr uns niederschlagt...egal wie oft ihr uns angreift. Wir werden immer wieder aufstehen und euch die Stirn bieten. Und am Ende werden wir über euch stehen. Zusammen...über euch...Alleine..."
Die beiden Champs halten ihre Gürtel in die Höhe. Die Fans jubeln Ihnen zu.
Ill Menit: "Zurück zu unserem BBQ liebe Fans...Wir sehen es als Privileg an für euch das Fundament der GFCW zu sein und euch zu zeigen wo es gegründet wurde. Wir fühlen uns also geehrt euch zu unserer BBQ PARTY einzuladen um mit uns, egal ob heel oder face, egal ob normal oder verrückt, egal ob Champion oder Jobber. Feiert mit uns die größte Show dieser großartigen Liga."
FoaB: "Die grandiose Idee dazu kam von unserem alten Freund Phoenix C. Miller hier. Er hat es sich zur Aufgabe gemacht alte Pfade zu neuen Wegen auszubauen. Er hatte die Idee euch zu zeigen das man so ein Ereignis nur GEMEINSAM feiern kann....Ich habe Miller in der letzten Zeit beobachtet...und ich kann sagen das dieser Mann dieses Jahr große Pläne hat. Er arbeitet hart...er arbeitet konzentriert...er ist fokusiert..."
Er überreicht erneut Miller das Mic.
PCM: "Danke meine Freunde...Danke Teil des Trinity Project zu sein...Danke aber auch an alle das wir Teil der GFCW sein dürfen. Und deswegen wird es dieses große BBQ mit der GFCW Familie geben. Der Ort der Party an dem in unmittelbarer Nähe soviele Mitarbeiter der GFCW wohnen...Sei es Danny...Dennis oder Tobi...sei es Mario...oder der verschollene Peter...diesen heiligen Ort als Schauplatz für das größte BBQ was die GFCW je gesehen hat auszuwählen war ein muss. Für alle die kommen...es gibt erfrischende kalt Getränke wie Bier...noch mehr BIER....dazu werden wir vom Trintiy Project am Grill stehen und euch die heilige Dreifaltigkeit des BBQ darbieten..der FoaB wird seine bekanntes Bomb Brisquet anbieten...Ill Menit wird seine bekannten Titanen Rippchen zubereiten und meine Person verwöhnt euch mit dem köstlichen Miller Pork...Es ist für jeden WAHREN ESSENSLIEBHABER etwas dabei.
Pete: Oh das werden hier ein paar Leute etwas anders sehen.... Sven: Ist mir egal...Endlich mal wieder Fleisch und Bier Pete: Da gebe ich dir Recht Sven...ich kann dieses Ökozeugs nicht mehr sehen...
PCM:"Ihr seid jedoch auch aufgefordert eure eigenen Sachen anzubieten. Ich denke da an ein schönes Glas Wein beim Armdrück Contest....oder einem Pie-Pi WettessenContest. Fühlt euch frei euch einzubringen. Als großes Highlight wird natürlich auch ein Ring an der Stelle stehen an der es damals die ersten Gehversuche der Gründer der GFCW in Sachen Wrestling gab. Jeodch ist dieser natürlich nur als dekoratives Element zu verstehen. Wir wollen keinerlei Aggresionen auf einem Fest wie diesem. Dies wird kein Ort sein um Kämpfe auszuüben. Dies ist ein Ort um zu Feiern. Kämpfe...Schlachten...Wut...Niederlagen...Siege...ALTE RECHNUNGEN UND NEUE GEGNER gehören in den Puls der GFCW...in den WAR EVENING..."
Die Halle verdunkelt sich. Der Ton der des Mic verstummt.Auf dem Titantron flackert ein Bild und festigt sich nach kurzer Zeit.
Der alte Gutshof hat schon bessere Tage gesehen, alles verfällt so langsam, doch manchmal braucht es eine absolut morbide Kulisse. Da es schon dämmert – Segmente immer nur bei Nacht sind ja auch ziemlich öde mit der Zeit – sieht man wenigstens noch ein paar Umrisse. Ein ehemaliger Schweinestall, längst ohne Zuchtgatter, scheint perfekt zu sein für das, was wir sehen: Blut im Stroh, ehe die Kamera schnell weiterhuscht. Blut in der GFCW….also nee.
BLUT
TROPFT
VON
OBEN
NACH
UNTEN
TROPF
TROPF
TROPF
…..einem Schwein. Eindeutig. Beziehungsweise: GehörtE. Denn dieses Schwein, das da oben baumelt, hat sein Leben schon lange verwirkt. Ob schuldig oder unschuldig spielt keine Rolle mehr.
Doch das Schwein ist nicht das einzige, das uns das Blut in den Adern gefrieren lässt: Neben dem Schwein, rechts der Stelle, an der es immernoch ein wenig tropft, hockt ein Mensch. Wobei...ist es wirklich ein Mensch? Die Gestalt, nicht unbedingt zierlich, trägt eine Maske, die einem von Zereo Killers vielen tausend Facepaints ähnelt. Sind die Lippen, zumindest mag man welche vermuten, nicht sogar blutig? Gruseliges Bild auf jeden Fall…
„Miller…..Miller….Miller…..ich habe dich gewarnt. Genau so wie ich alle und alles gewarnt habe. Doch niemand hat gehört. Niemand hat den Ernst erkannt, der in meinen Worten lag. So ist das im Leben. Vermutlich hört man erst auf Dich, wenn Du zu Taten greifst….aber da komme ich dir und deinem Trupp aus Schwanzlutschern gerne entgegen, Miller. Sehr gerne sogar, denn ich kann es kaum erwarten, deinen dreckigen Körper in meine noch dreckigeren Finger zu kriegen und dann….“
„Man sagte mir, das arme Schwein hatte noch keinen Namen. Ich habe den armen Eber PHOENIX getauft, weil dieser Name am besten seiner Bestimmung zu entsprechen schien. Wie Du siehst, hat er die Rolle ganz wunderbar ausgeführt...bis zum BITTEREN ENDE, wie man so schön sagt. Er hat gejammert, er hat geklagt, doch wie bei dir kann ich sagen: Hat alles nichts genutzt. Ist der Punkt erst einmal überschritten und fließt das Blut, dann….tja. Dann gibt es keine Chance mehr, zu entrinnen. Dann gibt es nichts, was dich davor bewahren kann, mir und meiner Macht zu entgehen.“
Es folgt ein Lachen. Ein geradezu grässliches Lachen, das bis ins Mark geht – und ins Bein. Und dadurch. Also durch das Mark. Und das Bein. Aber ES scheint noch nicht ganz fertig zu sein…
„Nun Miller….ich erwarte Deine Antwort bald. Oder hast Du etwa….
….ANGST?!“
Der Titantron wird wieder schwarz und das Licht in der Halle geht wieder an. Im Ring steht Miller in der Mitte vom FoaB und Menit. Er schaut mit zusammengekniffenden Augen zum Titantron. Seine Nasenflügel beben. Menit und FoaB zucken mit den Schultern und schauen sich fragend an.
PCM: "Keine Ahnung wer da ein Problem mit mir hat...keine Ahnung wer versucht da alte Rechnungen begleichen zu wollen...keine AHNUNG WER DA ANSCHEINEND ETWAS BEGINNEN WILL WAS ER NICHT ZU ENDE BRINGEN WIRD...AUCH DU BIST EINGELADEN ZUM BBQ ZU KOMMEN!!!!"
Die Musik vom Trininty Project erklingt erneut und das Plakat zur BBQ PARTY ist wieder auf dem Titantron zu sehen. Der FoaB, Ill Menit und Phoenix C. Miller verlassen langsam die Halle während sie sich von den Fans feiern lassen.
Pete: Das wird ja mal ein richtig geiles Fest Sven.
Sven: Oh ja...das kann was werden...aber ich bezweifle stark das der Ring nur zur Deko da stehen wird... Pete: Ja...nach diesem verstörenden Video sehe ich da schwarz für eine ruhige Party. Sven: Miller ja ja direkt eine EINLADUNG ausgesprochen...bin gespannt...
UNGESÜßT
FETTARM
FREI VON LAKTOSE
FREI VON MILCHEIWEIß
FREI VON ZUCKER
Ob im Müsli oder im Kaffee - für alle, die sich vegan oder milchfrei ernähren, ist der Morbeus Soja Drink eine köstliche Alternative.
AAAAAAHHHHHH
VEGGIELICIOUS!
© Ein Produkt der Morbeus Foods GmbH
In der eigens hergerichteten Interviewsektion sehen wir zwei gemütliche Polsterstühle, die von einem herkömmlichen runden IKEA-Glastischchen getrennt werden, auf dem ein Sektkühler steht und zwei Champagnergläser. Edel, edel, würde man sagen. In einem der beiden Sessel sitzt McMüll, seines Zeichens Hall of Famer, investigativster Journalist im Licht dieser uns bekannten Sonne und ja, einfach Lichtgestalt.
McMüll: „Liebe GFCW-Galaxy, ich sitze heute hier mit einer der kontroversesten Personen der GFCW-Geschichte. Er ist der Bruder unseres aller Chef, namentlich Al ‚The Spawn‘ Simmons. Guten Tag, Al.“
Wir zoomen raus und sehen Al Simmons in seinem besten Anzug, die Beine überschlagen, sitzen. Er setzt gerade das Champagnerglas ab und lächelt so überlegen in die Kamera, wie nur er es kann.
McMüll: „Al, ich bedanke mich, dass du dich für dieses – zu deinen Bedingungen - Interview bereit erklärt hast.“
Simmons breitet lächelnd die Arme aus und weist damit auf den Champagner und das überaus ansprechende Setting.
Al Simmons: „Die Umstände, McMüll. Die Umstände.“ McMüll: „Ja, es entspricht wahrlich dem Ambiente, das man von dir jüngstens gewohnt ist. Wir…“
*KLOPF KLOPF KLOPF*
Plötzlich werden beide von einem Klopfen unterbrochen. Kurz darauf hört man wie sich die Tür öffnet und jemand den Raum betritt. Die Person läuft mit dem Rücken zur Kamera an Al Simmons, der so gar nicht begeistert ist, und McMüll, der überrascht ist, vorbei. Neben McMüll klappt die Person einen Stuhl auf und setzt sich. Jetzt erkennt man wer hier das Interview crasht: Der Intercontinental Champion: Player!
Lässig sitzt er da, mit dem IC Gürtel über die Schulter…
Player: "Sorry das ich hier einfach so reinplatze Mülli, aber… Haha, das konnte ich mir nicht entgehen lassen. Und bevor du jetzt irgendwie aufmuckst, Al, ich bin nur als Beobachter und Zuschauer hier. Mehr nicht. Also red dir deinen Bullshit ruhig von der Seele!"
McMüll und Al Simmons gucken immer noch verwirrt drein. Irgendwie wirkt es so, als würde Simmons etwas verärgert die Zähne zusammenzubeißen. Oder…täuscht das? Wie auch immer: beide Parteien scheinen sich zufrieden zu geben. Und keiner nennt einen Einwand. Also setzt McMüll, Profi wie er ist, fort.
McMüll: „Wir kennen uns ja schon lange, Al, und ich denke, ich kann offen sprechen. Wir brauchen uns da nichts vormachen. Wie kam es, dass du plötzlich, obwohl lange von der Bildfläche verschwunden, nun das Booking für so etwas wichtiges wie den Intercontinental-Championtitel übernehmen konntest. Du bist letztlich alleine dafür verantwortlich, wie du uns sagtest.“
Simmons streift einen widerspenstigen Fussel vom Knie, während er spricht:
Al Simmons: „Das ist richtig, McMüll. Ich wollte übrigens noch einhaken, dass wir uns zwar lange kennen, aber deswegen noch lange keine Freunde sind. Aber um auf deine Frage zu kommen, so sagte ich bereits, dass ICH ein Großteil der GFCW-Geschichte BIN. Und obwohl ich nicht immer zu sehen bin, so habe ich doch eine Menge Einfluss. Es ist das 20jährige Jubiläum, McMüll. Hallo?! Und das ist der Grund, wieso ich das Booking für den Intercontinental-Championtitel übernommen habe.“ Player: "Pah, du hast dich doch bloß hochgebumst!"
Mit diesem Satz fährt Player dazwischen. Al schaut ihn, nun ja, erzürnt an. McMüll muss sich ein Lachen verkneifen.
Player: "Oh Sorry. Hab laut gedacht. Macht weiter!" McMüll: „Du meintest, als du uns deine Idee präsentiert hattest, dass du DAS Ereignis dieser Jubiläumsshow auf die Beine stellen würdest.“
Simmons blickt sich etwas überrascht um und macht eine eindeutige Geste.
Al Simmons: „Ja, hab ich das denn nicht? McMüll, ich bitte dich! Sämtliche ehemalige Intercontinental-Champions in der GFCW-Geschichte sind eingeladen worden! Nein, es werden sie nicht alle kommen. Viele von ihnen sind gar nicht mehr in der Lage, in den Ring zu steigen. Oder sie haben es schlicht nicht mehr drauf. Aber du kannst dich darauf verlassen, McMüll, dass wenn Al Simmons einlädt und ruft, dann folgen die Leute! Und ich kann dir garantieren, dass die BESTEN ehemaligen Intercontinental-Champions, die noch in der Lage dazu sind, ein Match zu bestreiten, auch antreten werden!“ Player: "Oder besser gesagt die, die dir noch jeden Mist abkaufen den du laberst!"
Wieder dieselben Reaktionen wie vorhin. Player hatte während er den Satz aussprach auf den Boden geschaut. Er bemerkt die Ruhe im Raum und blickt auf.
Player: "Haha, sorry schon wieder laut gedacht. Weiter im Text!"
McMüll legt den Kopf etwas schief, währen Al Simmons, zufrieden lächelnd, vom Champagner nippt.
McMüll: „Einige Personen unterstellen dir, Al, dass du dieses Turnier lediglich auf die Beine stellst, um dich selbst zu beweihräuchern. Dass du dieses Turmoil-Match ausschließlich dazu nutzt, um dich selbst besser darzustellen, und das auf Kosten von unseren Intercontinental-Champion Player.“ Al Simmons: „Dazu sage ich nur ‚LOL‘. Wer sollten diese von dir genannten ‚Personen‘ denn bitte sein?“ McMüll: „Oh, da habe ich einige!“
Und schon hat McMüll ein Tablet in der Hand und scrollt im Forum:
McMüll: „Recon56X schreibt hier: ‚Was soll diese Scharade mit dieser Hyäne Simmons? Er nutzt die Jubiläumsshow als Plattform, um sein riesiges Ego zu besänftigen! Dem ist der IC-Titel egal, und es ist ihm furzegal, was mit Player passiert!‘.
UUBrulztheworld sagt: ‚Dieser schleimige Simmons soll sich wieder verpissen, wo er hergekommen ist! Der verarscht die GFCW und uns Fans, weil ihm der IC-Titel völlig egal ist! Der will doch nur selbst im Rampenlicht stehen!‘.
Und ZaneLevyismydaddy schreibt z. B.: ‚#gotohellsimmons #fucksimmons #screwyousimmons Al Simmons hätte man niemals einladen sollen, so etwas prestigeträchtiges wie den IC-Titel zu booken! Er reitet Player in ein Multimen-Match rein und will sich nur selbst beweihräuchern. Er will doch nur ein Stück vom Kuchen haben, um seinem Bruder wieder was auszuwischen! Er hätte…‘“ Al Simmons: „Oh, wait, wait, wait. Ich habe verstanden, McMüll.“
Simmons stellt das Champagnerglas auf den Tisch, strafft sich und sagt mit bierernster Miene, aber völlig ruhig und gelassen:
Al Simmons: „Ich weiß, dass die Leute aufgrund einiger meiner vergangenen Taten – nun ja, nennen wir es – VORBEHALTE meiner Person gegenüber hegen. Doch wir alle haben uns verändert. Du, McMüll, hast dich verändert. Antoine Schwanenburg – hat sich verändert! Alex Ricks – hat sich verändert! Daniel – hat sich verändert! Und ich kann all die Ängste der Menschen dort draußen verstehen. Doch ich sitze hier, erhobenen Hauptes und kann sagen, dass ich nichts als Respekt empfinde!“
Player steht mit einmal langsam von seinem Stuhl auf. Er läuft zu Al Simmons und greift sich die Champagner Flasche, die auf dem Tisch steht. Er geht zu seinem Stuhl, setzt sich wieder.
Player: "Hey schaut nicht so. Ich hab Durst!"
Er nimmt einen Schluck aus der Flasche, schüttelt sich kurz und spuckt den Champagner wieder aus.
Player: "BAH! Was ist das denn für widerliche Pisse!?"
Er schmeißt die Flasche einfach weg, was Simmons hochschrecken lässt.
Player: "Steig mal lieber auf Bier um Kollege!"
Man sieht Al Simmons so langsam an, das er die Schnauze voll hat von Player. Doch er bleibt weiterhin gelassen und wendet seine Aufmerksamkeit wieder McMüll zu. Dabei legt er eine Hand auf sein Herz.
Al Simmons: „Wie ich also sagte, ehe ich so…rüde…unterbrochen wurde: ich empfinde, vom Grunde meines Herzens, nichts als Respekt für den Ruf des Intercontinental-Championtitels! Für seine illustre Geschichte, seine Reputation, Respekt für das, wofür er steht! Es liegt mir nichts mehr am Herzen, als den Intercontinental-Championtitel so zu präsentieren, wie er es verdient. Ihn und die Geschichte der GFCW im Allgemeinen. Ich verstehe, dass den Fans die Tradition und die Geschichte ihrer Liga am Herzen liegt. Aber so geht es mir auch! Nein, McMüll! Ich sitze hier und kann frank und frei sagen, dass ich für die Geschichte der GFCW stehe und sie respektiere und sie so behandeln werde, wie sie es verdient hat!“
Amen, möchte man sagen. Doch McMüll liegt da noch was auf dem Herzen.
McMüll: „So, so. Betrifft dieser Respekt, von dem du sprachst, dann auch den derzeitigen Träger des Intercontinental-Championtitels? Die Rede ist von Player…?“
Und der Hall of Famer weist mit einer eindeutigen Geste auf den Mann auf dem Klappstuhl. Player lehnt sich auf seinem Stuhl nach vorne.
Player: "Genau, Al! Gilt der Respekt auch mir?'
Al Simmons schweigt und wirft die Stirn in Falten und ignoriert Player völlig.
Al Simmons: „Wie meinst du das, McMüll? Ich fürchte, ich verstehe die Frage nicht ganz?“ McMüll: „Nun, aufgrund gewisser Taten oder auch Aussagen könnte man meinen, du hegst eine Art Groll gegen Player? Die GFCW-Galaxy fragt sich in den Foren, was diese Attacke von Killian Sullivan in der letzten Show bedeuten sollte.“ Al Simmons: „Wie, was die Attacke bedeuten sollte?“ McMüll: „Nun, ich hätte hier wieder das Forum und könnte einige Kommentare durchaus vorlesen, wenn…“
Simmons, diesmal mit einem Anflug von Unbehagen in der Stimme:
Al Simmons: „Du brauchst mir die Kommentare nicht wieder vorlesen. Fass einfach mit deinen Worten zusammen, was die Leute meinen…“ McMüll: „Nun, die Attacke von Killian Sullivan auf Player und deine süffisante Reaktion darauf. Du schienst…belustigt zu sein.“
Al Simmons Reaktion ist Gold wert, den seine Gesichtszüge entgleisen und er wirkt wahrlich empört.
Al Simmons: „Also, das ist ja unerhört! Ich verstehe ja, dass manche Leute ihren Frust von der Seele reden, aber das sind Verleumdungen, die dort verbreitet werden. Derlei ‚Fake News‘ wirst du doch wohl nicht glauben, McMüll? Wir kennen uns jetzt schon so lange…“ McMüll: „…wir sind aber deswegen noch lange keine Freunde, schon vergessen?“ Al Simmons: „…“ Player: "Genauso wenig wie wir, Al! Wir sind auch keine Freunde! Und wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich sagen das dein Groll mir gegenüber daher stammt, das ich einfach On Top der GFCW bin und du nicht das geringste mit meinem Erfolg zu tun hast. Und das wurmt dich. Weil jemand ohne Einwirkung des "GROSSEN" Al Simmons Erfolg hat!"
Al Simmons nimmt das Champagnerglas in die Hand und nimmt einen ordentlichen Schluck. Fast wirkt es so, als wäre er bei etwas ertappt worden. Dann allerdings scheint er sich wieder gefasst zu haben und widmet sich wieder dem Interview. Man sieht sichtlich, dass er Player, so gut es geht, einfach zu ignorieren versucht.
Al Simmons: „Vom Grunde meines Herzens, McMüll, empfinde ich nichts als Respekt für die Leistung, die Player im Laufe der Jahre an den Tag gelegt hat, auch ohne mein Einwirken. Als…würde das…eine Rolle für mich spielen. Ich sagte lediglich, dass die ‚Leute dort draußen‘ immer noch daran zweifeln, ob er tatsächlich der verdiente Intercontinental-Champion ist, für den er sich selbst vielleicht hält. Mir sogleich zu unterstellen, ich würde Groll hegen, also das ist doch…“ McMüll: „Woher kommt die Ansicht, dass ‚die Leute‘ ihm das absprechen? Die Umfragewerte, die Einschaltquoten aber auch die Fanartikelverkäufe zeigen ganz eindeutig, dass Player so hoch am GFCW-Himmel steht, wie nie zuvor.“ Al Simmons: „Das...das ist…“ Player: "Äußere dich Al!"
Er räuspert sich…
McMüll: „Gerne möchte ich doch noch einmal die sozialen Medien zitieren. PleasedontgoSchwani78 sagt: ‚Es ist doch so klar, dass #AlSimmonsstinkt Player den Titel abspenstig machen will, damit er in die Geschichte eingeht, das geilste Ding überhaupt bei der Jubishow auf die Beine gestellt zu haben, verbunden mit einem Titelwechsel.‘
IchwilleinBabyvonZereoKiller56 schreibt: ‚Wie behindert ist #Alsimmonsstinkt bitte? Wer hat das Spiel nicht durchschaut? Er kündigt an, die größte Show beim Jubiläum abzuziehen, irgendwas, woran sich alle Welt erinnern wird. Dabei ist doch klar, dass er Player in einen Titelverlust provozieren will! Stoppt #Alsimmonsstinkt!‘
Ein letzter Kommentar, den ich vorlesen möchte, kommt von Oettingermachtmichglücklich12: ‚#Alsimmonsstinkt geht über Leichen! Er reitet Player in so ein unfaires Match, macht einen Deal mit Killian Sullivan, dass der ihn attackiert, drückt ihn wohl als Nummer 1 in dieses Match, luchst ihm dadurch den Titel ab und bestätigt mal wieder, was er zuvor bereits angekündigt hat: das größte Match, untermalt von einem Titelwechsel! Und hinterher hat #Alsimmonsstinkt mal wieder recht behalten. Schnallt ihr das denn nicht?‘
Wie gehst du mit solchen Kommentaren um, Al?“
Al Simmons lächelt. Erneut ein äußerst hartnäckiger Fussel, den er wegschnippt. Dann macht er eine abweisende Geste.
Al Simmons: „McMüll, ich bitte dich. Diese Kommentare sind nicht ernst zu nehmen. Das artet ja schon in Verfolgungswahn und Verschwörungstheorien aus. Eigentlich müsste ich sowas völlig unkommentiert lassen. Aber doch will ich noch was dazu sagen.“
Dazu strafft er sich abermals und richtet sich etwas auf – und wirft sogar einen Blick zu Player hinüber:
Al Simmons: „Player ist der amtierende zweifache Intercontinental-Champion. Und er selbst tönte in beinahe jeder Show, dass er jede Herausforderung annimmt, die ihm serviert wird. Er selbst sagt von sich aus, dass er die Kritiker verstummen ließ. Dass er durchaus oben angekommen sei. Well…“
Er lächelt…
Al Simmons: „NUN hat er seine Herausforderung! Nun bekommt er genau das, wonach ihm verlangte. Bei der Jubiläumsshow wird sich Player der größten Herausforderung seines Lebens stellen müssen. Er wird im Ring stehen mit den größten Männern, die diese Liga hervorgebracht hat.
Im Verlauf des heutigen Abends werden übrigens noch zwei weitere Männer vorgestellt, aber das nur so nebenbei.“ Player: "Natürlich habe ich diese Herausforderung angenommen! Ich bin ein Fighting Champion! Ich bin der Mann der Stunde! Und ich habe immer noch eine Menge zu beweisen, auch wenn ich schon so viel hinter mir habe! Ich werde DIR beweisen dass ich ALLEM gewachsen bin!"
Simmons neigt sich etwas nach vorne in Richtung McMüll, und wirft wieder einen stechenden Blick zu Player hinüber.
Al Simmons: „Er wird das größte Match seiner Karriere bestreiten! Es wird das wichtigste Match bei der wichtigsten Show der letzten 20 Jahre sein – und es wird das Match sein, das ich alleine auf die Beine gestellt habe! Und dann, und erst dann, wenn der Abend vorüber ist, wenn all der Glamour, der Glanz und die Glorie verflogen ist, dann werden wir alle sehen, ob Player recht hatte…oder ich. Und das sage ich…“
Die Kamera zoomt an sein Gesicht heran.
Al Simmons: „…mit allem mir nur menschenmöglichen Respekt…gegenüber Player.“
Und erneut fasst sich Al Simmons an sein Herz, während die Worte wirken. War das…ein Blitzen in Al Simmons Augen? Player steht von seinem Stuhl auf und stellt sich direkt vor ihn.
Player: "Ich sage dir, mit allem nur menschenmöglichen Respekt: Deine große Fresse, deine Tücken, alles, wird dir noch leidtun, wenn ich nach der Jubiläumsshow weiterhin Intercontinental Champion bin!"
Simmons zieht einen Mundwinkel nach oben. Wie dem auch sei, die Kamera zoomt wieder heraus.
McMüll: „Alles klar, Al. Ich denke, es wurde vieles gesagt. Ob wir allerdings alle Fragen final klären konnten, weiß ich nicht. Und irgendwie habe ich die Ahnung, wir werden den Wahrheitsgehalt all deiner Aussagen erst nach dem Turmoil-Match bei der Jubiläumsshow überprüfen können.“ Al Simmons: „Oh, es werden sich einige Menschen bei mir entschuldigen müssen!“ McMüll: „Wie dem immer auch sei: zumindest für heute Abend sind wir gespannt, wen Al Simmons noch für die Jubiläumsshow verpflichten konnte. Später werden zwei weitere Männer vorgestellt! Damit gebe ich zurück an die Regie!“
Fadeout.
Der Audiovisor der GFCW blitz kurz auf und ab bevor sich das Bild stabilisiert. Dann sieht man die Promotioneigene Chaosgruppe im Zwielicht der Dämmerung auf Leichtbausportdrahteseln sitzend, auf den entwendeten Highclass-Tretferraris der Urban Ultras Berlin um genau zu sein. Auf der Spitze eines Hügels um genauer zu sein.
Sid: Der Weg nach unten dürft' knapp drei-, vierhundert Meter sein. Dort unten müsste, wenn Niemand die Bretter von der Bank geräumt hat, uns're Rampe steh'n. Wenn wir mit genug Schwung ankomm'n und sollt'n die Räder das Aushalten, dürften wir direkt in den Ententeich gleich dahinter flieg'n. Wenn wir vorher wegrutsch'n, die Räder kaputt brech'n, uns auch nur irgend etwas im Weg steht, daaaaaaaaaannn.... Wird das mit Krefeld nächste Woche wohl eher nix!
Aus seinem verwaschenen Army-Parker kramt Sid zwei Pennergranaten der Marke Oettinger und reicht eine davon Rob.
Sid: Was sag'n Sie Obersturmführer Gossler? Überwiegt der taktische Nutz'n uns'res Himmelfahrtskommandos die Risiken? Rob: „Wer wagt der nicht Gewinnt Soldat!“
Die beiden zischen die beiden Blechbrötchen weg und schmeißen das Blech hinter sich.
Rob: Last word before the ride - „Also Sid: Auf Drei halten wir voll drauf, wer zu letzt unten ist säuft bis zur nächsten Show nur noch Alsterwasser!“ Sid: 3 Rob: 2 Sid: 1 Rob: Los!
Mit diesen Worten schießen die beiden Punks auf den Bonzenrädern den Hügel runter. Nach einigen Metern überholt Rob Gossler seinen Kameraden.
Sid: Ich glaub' irgendwas is' mit der Alugurke nich' richtig. Es fühlt sich so an als würd' irgendwas blockieren! Rob: „Sind dir die Ausreden ausgegangen? Warmduscher!“
Dann beginnt Scum an dem Vorderrad der Fahrrads rum zu friemeln. Mit einigen Metern Vorsprung erreicht Rob die Rampe zuerst, dabei wird er unter dem knackenden Geräusche der brechenden Speichen in die Luft befördert.
Rob: Ach du Scheisse!“
Darauf folgt die Landung, mit dem Kopf voran in den Entengrützenspeicher. Plötzlich blockiert Sids Rad.
Sid: Wichse!
Wenige Meter vor der Rampe fällt Sid mit dem Drahtesel auf den Asphalt. Funken fliegen während sich die Eierschaukel samt Besatzung unaufhaltsam den Weg zur Rampe bahnt. Dann wird auch Sid mit dem Leichtmetalgeschoss in die Luft katapultiert, dabei fliegen ihm ein paar Oettidosen aus den Taschen seines Parkers.
Sid: Wichse! Das Konterbier!
Dann kracht auch Sid mit einem großen Platschen in den Tümpel, dicht gefolgt vom Fahrrad.
Rob hält sich angeschlagen den Kopf und blickt sich um.
Rob: „Alles klar bei dir Sid?“ Sid: Haaaa! Ich fühle mich soooo verfickt lebendig! Ha Ha! Bier gegen die Arschschmerzen? Ich mein' hätt'n die bei so teuren Rädern nich' wenigstens vernünftige Sitze dran draub'n können? Rob: Die können gar nichts die Spacken weißt du doch. Alles Fake!“
Sid fummelt in der Grüze rum und ruft dann aus:
Sid: Gefunden!
Scum zieht zwei Oetti aus dem Schmodder und schmeißt Gossler eins davon zu. Dann zischen die beiden die Dosen lachend auf und dann still weg, bevor der Televisor sich abschaltet.
Pete: „Die Show geht ja schon einmal wieder gut los, Sven. Man merkt wirklich, dass wir auf das Jubiläum zusteuern. Hier gibt jeder alles.“ Sven: „So gehört sich das auch, wenn die GFCW 20 wird. Und wir haben ja heute noch…“
Pete: „Was zum…die Musik kennen wir doch, oder?“ Sven: „Auweia, ich sehe den Hut schon vor mir, Pete.“
Die Kommentatoren ahnen es offensichtlich schon, die Fans sind sich da noch nicht so sicher. Einige Jubler gibt es durchaus, aber nur ein Teil der ohnehin schon nur zum Teil gefüllten Halle. Nicht gerade der größte Empfang. Es wird ein klein wenig lauter als er durch den Vorhang tritt. Dieser Mann in seinen Mittdreißigern. Mit der ausgewaschenen, dreckigen Jeans, dem dunkelrot, braun karierten Flanellhemd mit den offenen oberen zwei Knöpfen. Mit dem Dreitagebart, der ein freundliches Lächeln umhüllt und nach oben in zwei freudig glänzende Augen zeigt. Und natürlich…der Strohhut. Der Strohhut, den er nach einem Gruß an die Fans nach einigen Schritten abnimmt und im Vorbeigehen den Zuschauern zunickt. Egal ob sie ihn jetzt bejubeln oder nicht. Wenn er schon keine Hände schütteln kann, und wenn schon nur eine reduzierte Anzahl an Zuschauern in die Halle darf, dann soll wenigstens ein größerer Prozentsatz mit einem Gruß bedacht werden. So erreicht er Nicker für Nicker den Ring, steigt die Treppe hinauf und deutet auch gleich an, dass er gerne ein Mikrofon in der Hand halten würde. Ein Wunsch, der direkt erfüllt wird.
Gordon: „Guten Abend liebe Leutz. Mein Name ist Gordon Schelo, schön euch heute hier begrüßen zu dürfen.“
Schelo, Schelo, ah da klingelt es doch noch bei einigen mehr, der Jubel wird etwas lauter. Um die Halle zum Beben zu bringen war der Name des interessantesten Mannes der Welt aber doch nie groß genug.
Gordon: „Einige von euch erinnern sich, freut mich. Aber die GFCW ist ein wenig gewachsen, seit ich hier aktiv war, also lasst mich eine kleine Geschichte erzählen.“
Nostalgiker erinnern sich. Die Einleitung für einen Chuck Norris Fakt, der auf Schelo umgemünzt wurde und eine Erklärung soll folgen. Halt die hanebüchenen Geschichten, die ihn im Dorf zum interessantesten Mann der Welt machen. Klappt das 2021 noch, werter Herr aus Rosenheimer Richtung?
Gordon: „Heute leider ohne Heldentaten meinerseits, liebe Leutz. Heute lieber ganz bescheiden. Vor 10 Jahren kam ich in diese Liga. Wollte den Helden meiner Kindheit aus dem Fernsehen nacheifern. Wollte euch Leutz von mir begeistern und in guten alten Faustkämpfen dem ein oder anderen eins drüber geben und zeigen, dass Muskeln durch echte Arbeit jedes Fitnessstudio in die Tasche stecken. Nur mal so, Dwayne Johnson hat ein Foto von mir an seinem Spint in der Muckibude…und das ist die Wahrheit.“
Na gut, dann halt doch ein platter Fakt. Und natürlich auch der kleine Schmunzler in Richtung Kamera inklusive Augenzwinker.
Gordon: „Und ich hatte Erfolg. Sollte am Ende sogar eine Chance auf das große Gold bekommen…bis ich mich entscheiden musste. Meine Karriere…oder mein Hof.“
Der Bauernjunge wird beim letzten Satz etwas leiser, schaut durch die Fanreihen, zuckt dann aber mit den Schultern und spricht mit Freude in der Stimme weiter.
Gordon: „Die Entscheidung war nie leicht aber trotzdem klar und auch nie ein Grund für Reue…außer man sieht halt sowas hier.“
Er deutet mit dem Daumen hinter sich in Richtung Hallendecke. Dort prangert das riesige Banner zur Anniversary Show. Er spricht aber weiter, ohne sich umzudrehen.
Gordon: „Wie gesagt, vor 10 Jahren hatte ich mein Debüt. Hatte damals beim zehnjährigen Jubiläum mein erstes PPV Match – damals gegen Chris Hellfire Johnson. Ein Abend, den ich nie vergessen werde. Und natürlich sagte ich vor fünf Jahren sofort zu, als Dynamite mir anbot, bei der 15th Anniversary Show in der Battle Royal zu mischen. Um einfach dieses Gefühl vor euch zu stehen noch einmal zu genießen…und so sehnlichst habe ich darauf gehofft, wieder einen Anruf von Dynamite zu bekommen. Doch eine Battle Royal gibt es nicht…“
Wieder ein leicht betrübter Blick gen Boden. Wieder Schulterzucken, wieder kehrt die Freude zurück in die Stimme.
Gordon: „Was es aber gibt…ist jemand, den ich gut kenne. Jemand, der mit mir schon einiges durch machte…sich mit mir am Strand von Antalya gegenseitig mächtig eine mit gab. Jemand, der es mir damals nicht immer leicht machte, mich von meiner netten Seite zu zeigen. Jemand, der genauso wie ich auch diese Liga verließ, bevor er sein Potenzial voll ausschöpfen konnte. Der Unterschied ist nur...er hat mit dieser GFCW Vergangenheit anscheinend keinen Frieden gemacht. Naja…ich hätte einen Vorschlag für dich…wie war das mittlerweile? Doktor? Emilio Fernandez.“
Die Reaktion fällt größer aus als bei Schelo. Ja, der Psychologe ist in der jüngeren Vergangenheit definitiv wieder bekannter geworden. Doch seine Musik bleibt aus. Die Fans werden ungeduldig. Grummeln. Und der Bauernjunge reibt sich das Kinn.
Gordon: „Hmm…schade. Lass es mich erklären, Emilio. Klar, ich habe es ja gesagt. So, ja wirklich SO gern würde ich Teil der 20th Anniversary Show sein. Aber wirklich SO gern! Nochmal vor den Leutz stehen, zu zeigen, dass dieser Junge hier nicht alles verlernt hat…auch wenn er ja eigentlich nie allzu viel Technik konnte. Um einen Zentner Kartoffeln in die Schubkarre zu wuchten ist der Griff halt recht simpel...aber wie auch immer, Emilio. Ich will diese Chance nicht nur für mich, auch für dich.“
Mit der freien Hand macht er die Fingerpistole, zeigt im Anschlag auf die Leinwand.
Gordon: „Ich verfolge die GFCW weiterhin regelmäßig. Show für Show für Show. Und natürlich habe ich deine Rückkehr gesehen. Deinen anscheinenden Wandel. Das klang irgendwie nicht wirklich nach dem Kollegen, der mich quer über den Strand prügeln wollte…aber irgendwie klang es auch glaubwürdig. Also ja, Emilio…ich bin vielleicht kein Doktor wie du…ich bin aber sicherlich auch kein Bauerntölpel. Oder sehe ich etwa so aus?“
Wieder ein kleiner Schmunzler, er schaut kurz auf sich herab, zuckt mit der Schulter, fährt fort.
Gordon: „Gib mir die Chance, meine Liebe für die GFCW beim Jubiläum mit den Leutz zu teilen, Emilio…und gib dir die Chance, mir und all den Leutz zu beweisen, dass du dich wirklich geändert hast. Wie sieht’s aus?“
Mehr Zeit vergeht. Die Fans werden unruhig und es scheint, als ob sich der Spanier nicht blicken lassen wird. Auch in dem Gesicht von Schelo zeichnet sich langsam Frust und Unzufriedenheit aus. Doch dann taucht der Königspalast in Krefel plötzlich in purpures Licht.
Die Crowd weiß immer noch nicht so recht, wie sie auf die neue Musik des Spaniers reagieren soll. Zu Unklar ist seine aktuelle Positionierung in der Liga.
Emilio gibt sich heute eher simpel für seine Verhältnisse. Da bisher kein Match für ihn geplant ist, trägt der Spanier heute ein schwarzes Hemd, welches ordentlich in seiner Jeans ist. In seiner rechten Hand befindet sich ein Mikrofon, in der linken, ein Glass Whiskey mit dem er wahrscheinlich beschäftigt war, bevor Schelo ihn herausgerufen hat. Er selbst blickt nachdenklich auf den Boden, während er auf die Rampe geht.
Die Musik verstummt und die Halle wechselt wieder in ihre normale Beleuchtung. Fernandez nimmt einen Schluck aus seinem Glas. Dann erhebt er seinen Kopf das erste mal und blickt nun in Richtung Schelos.
Emilio: „Na sieh mal eine an. Gordon Schelo. Ich hätte nicht gedacht, dich noch einmal wiederzusehen. Unser letztes Match muss an die 10 Jahre her sein.“
Emilio macht eine Pause und nippt noch ein weiteres mal am Glas.
Emilio: „Ersteinmal, ein ehrliches „Entschuldigung“ an dich und die Fans. Ich wollte euch nicht warten lassen. Aber du kennst mich, du kennst meine Hang zur Theatralik und ich konnte nicht anders, als die Situation etwas auszukosten. Schelo, Fernandez. Zwei Männer aus einer vergangenen GFCW Generation, stehen sich endlich wieder gegenüber. Wunderbar.“
Der Spanier spricht offensichtlich beabsichtigt übertrieben, aber dennoch respektvoll.
Emilio: „Und ich muss zugeben, dass du einige wirklich guten Argumente bringst. Denn auch dich hat das Feuer in der Brust gepackt, der Welt eine Show zu bieten. Auch du willst die Liebe zu dem, was die GFCW bietet, wieder neu entfachen. Doch ich will mehr Schelo. Ich will mit dir eine Geschichte innerhalb des Ringes erzählen.“
Er macht ähnlich theatralisch weiter.
Emilio: „Der Adelsmann und der Bauer. 2 alte Veteranen, die nicht verschiedener sein könnten. Und die große Frage, wer Fernandez heutzutage ist. Nimm es mir nicht übel, wenn ich in einem Anflug von tiefem Egoismus alles auf mich beziehe, aber wenn wir gegeneinander im Ring antreten, will ich dass du mich fertig machst. Ich will, dass du mich dazu zwingst, alles rauszuholen, was mein Körper drauf hat. Stell mich mit dem Rücken zur Wand. Schelo, damit ich mehr über mich heutzutage lernen kann. Versprich mir das und ich verspreche dir, dass du in einem Monat deine Liebe zu all dem hier wieder finden wirst. Versprich es mir und du hast dein Match. Lass uns der neuen Generation zeigen, dass wir Old Timer es immer noch drauf haben!“
Freudiges Lächeln im Gesicht des Bauernjungen, gepaart mit wiederholtem zustimmenden Kopfnicken.
Gordon: „Das lässt sich einrichten, Herr Doktor. In unserem Match bei Ultra Violence damals hast du dich ja selber durch eine Aktion außer Gefecht gesetzt. Von mir aus, können wir das Match von damals also endlich wirklich zu Ende bringen…und das solltest du von mir noch wissen, Emilio…ich halte mein Wort. Ich werde dich beim Jubiläum testen und das nicht nur durch Bauernschläue.“
Mit einem letzten, großen Schluck leer der Spanier das Glas.
Emilio: „So sei es dann. Wir sehen uns in einem Monat.“
Emilio nickt dem Bauernjugen leicht zu, bevor er sich umdreht und, mit einem nachdenklichen Gesichtsausdruck, zurück in die Kabine geht. Emilios erstes Match seit seiner Rückkehr wird beim Anniversary sein. Das ist motivierend und gleichzeitig.. beunruhigend.
„Du kannst die Aufnahme starten.“ Man kann davon ausgehen, dass diese Worte genau eine Sekunde vor dem Moment fielen, in den die Zuschauer hier geschmissen werden.
Für einen kurzen Moment verschwindet der Mathematiker aus dem Bild, allerdings nur um nach einem Augenblick wieder mittig vor den beiden Tafelhälften zu stehen, hat nur kurz den grünen und roten Stift abgelegt. Diesmal steht er mit dem Rücken zur Tafel, schaut mit sturer, starrer Miene in die Kamera, der Mund parallel zu den Tafel-ober- und -unterseiten. Er hält den geschlossenen schwarzen Stift in der rechten Hand, tippt damit immer wieder in die offene Handfläche seiner linken Hand, sodass man ein leichtes „Klatschen“ bei jeder Berührung vernehmen kann.
Alex: „Lionel Jannek…in 40 Tagen treffen wir aufeinander.“
Damit kann man also schon einmal das Datum ausmachen, wann diese Szene aufgenommen wurde.
Alex: „Das sind noch 40 Tage für dich, um dich vorzubereiten, Lionel. Denn lass dir noch einmal gesagt sein...man schlägt mich nicht blutig und erwartet keine Konsequenzen. Und lass dir auch gesagt sein, ich nutze diese Tage zur Vorbereitun, Lionel.“
Er nickt sich selbst kurz zu, schnauft, fährt fort.
Alex: „Ich habe deine Kämpfe geschaut, Lionel. Ich habe deine Auftritte gesehen, deine Taktiken, deine Techniken untersucht. Ich habe recherchiert. Und nach dem, was ich von dir weiß, bin ich überzeugt, dass du einige Tage aktuell ähnlich verbringst. Wenn auch mit anderem Fokus. Denn Lionel…wir sind uns ähnlich…und grundverschieden.“
Ricks tritt einen Schritt zur Seite, deutet mit der bestifteten rechten Hand auf die Tafeln.
Alex: „Räumen wir das Offensichtliche aus dem Weg, Lionel. 8 cm Größenunterschied, 9 kg Gewichtsunterschied, diese Zahlen sind nicht signifikant. Du wirst keinen merklichen Kraftvorteil mir gegenüber haben genauso wie ich keinen relevanten Reichweitenvorteil haben werde. Unsere Karrieren waren von Erfolg geprägt. Mehrmalige Titelträger, alle aktiven Titel von German Fantasy Championship Wrestling mindestens einmal gewonnen. Wir sind Techniker, Taktiker, wurden für die besten Kämpfen des Jahres ausgezeichnet, noch nicht als Kämpfer des Jahres. Jeweils zwei Siege dieses Jahr, hatten im vergangenen Jahr so viele Siege wie auch Niederlagen. Wir traten in den vergangenen Jahren gemeinsam mit Partnern auf und wir beide müssen uns den Vorwurf anhören, dass wir unsere Partner oder ihre Ideale…betrogen haben.“
Bei den heruntergeratterten Worten, wirbelt er mit der Hand über die Tafel, deutet auf die einzelnen Punkte auf seinen Tafeln, zeigt immer an, auf welchen Stichpunkt er sich gerade bezieht. Beim letzten Satz wird er dann aber langsamer, pausiert. Die Geschichte mit Schwanenburg hinterlässt Spuren. Egal, wie die Geschichte für Schwanenburg war, Ricks ist nicht bekannt dafür, allzu leicht Kontakte zu knüpfen. Darum geht es aber nicht. Er schaut noch etwas länger auf die Tafeln, senkt langsam den Arm, nickt, schnauft.
Alex: „Und so ähnlich wie diese Zahlen und Fakten sind, Lionel…so unterschiedlich sind sie.“
Er dreht sich wieder zur Kamera, deutet mit dem Stift auf die Tafeln hinter sich.
Alex: „Ich spreche dich nicht auf Zereo Killer an, Lionel. Das ist deine Geschichte. Das hat nichts mit uns zu tun, so wenig wie Antoine mit uns zu tun hat. Doch du bringst an, dass ich dieses Gold nicht verdiene. Dass du das Finest Hour Turnier gewinnen konntest und dass du auch jetzt dieses Turnier gewonnen hast. Du hast recht, Lionel. Ich habe kein Turnier gewonnen. Nie. Ich musste mich anders beweisen.“
Er deutet auf die 1,0.
Alex: „2020 – wir beide. Gleich viele Niederlagen wie Siege. Doch das ist unser Unterschied Lionel. Denkt man an dich…denkt man an deine Niederlagen. Unrivaleds Verlust des Goldes. Deine knappe Niederlage gegen Drake. Deine Niederlage gegen Player. Woran denkst du bei mir, Lionel? Meine Zerstörung Henry Phoenix Juniors? Die Dominierung von Drake? 4 Großveranstaltungen mit 4 Siegen? Oder vielleicht auch einfach nur der Titelgewinn gegen Antoine. Lionel, wir beide hatten 2020 genauso viele Siege wie Niederlagen. Doch meine Niederlagen waren genauso wie deine Siege…egal.“
Er stoppt kurz, deutet auf die 2-0-0 bzw. 2-0-1.
Alex: „Du meintest, du hättest dich geändert und die Zahlen geben dir recht. Wieder bist du mit mir gleich auf. 2021 – jeweils zwei Siege. Und so talentiert der Father of all Bombs auch ist, so talentiert Zereo Killer auch ist, diesmal sind es am Ende deine Siege, die am Ende im Gedächtnis bleiben werden. Deine Siege, die dir die Möglichkeit gaben, mich herauszufordern.“
Eigentlich würde er jetzt auf seinen Gürtel deuten, nur ist der nicht im Bild. So schaut Ricks einfach nur starr in die Kamera, macht eine kurze demonstrative Pause, bevor er fortfährt.
Alex: „Dass wir noch nie aufeinander trafen, ist kein Zufall, Lionel. Wir sind uns zu ähnlich, Lionel. Und wir sind uns zu unterschiedlich. Es ist schon interessant, dass du quasi in dem Moment die Liga verlässt, in dem ich bei German Fantasy Championship Wrestling debütierte. Wir gingen beide unsere Wege Lionel. Erfolgreiche Wege. Doch diese Wege waren nie parallel. Und alle Wege, die nicht parallel zueinander verlaufen, schneiden sich irgendwann. Lionel, unsere Wege schneiden sich am 28. März 2021. Dann gibt es noch mehr Ähnlichkeiten. Dann gibt es noch mehr Unterschiede.“
Er geht einen Schritt näher auf die Kamera zu, entfernt sich weiter von der Tafel. Das Zeigen von Punkten ist vorbei.
Alex: „Wir werden einen denkwürdigen Kampf haben. Wir werden uns an unsere Grenzen bringen. Wir werden beweisen, dass wir es verdient haben, in diesem Kampf um das größte Gold von German Fantasy Championship Wrestling anzutreten. Das sind die Ähnlichkeiten. Doch, Lionel, in diesem Kampf wirst du verlieren…und ich gewinnen. Das ist der eine, wichtige Unterschied.“
Sagt er, während er ganz nah vor der Kamera steht.
Alex: „Wir werden in der Zukunft noch häufiger aufeinandertreffen. Und du wirst mit Sicherheit auch manche Kämpfe gewinnen können, Lionel. So gut bist du. Und ich werde nicht immer so gut sein wie an diesem Tag. Doch in diesem Moment, in dieser Zeit, am 28. März 2021, wenn German Fantasy Championship Wrestling 20 Jahre alt wird, an diesem Tag wenn ein Sieg größer als jeder andere Kampf des Jahres sein kann. Dieser Tag an dem ich endlich die Möglichkeit bekomme, die Platzwunde auf meiner Stirn auszugleichen, an diesem Tag werde ich dir zeigen, dass du ähnlich gut bist wie ich, Lionel, dass du sogar besser bist als in 2020…doch besser reicht nicht gegen den Besten. Nicht nach diesem letzten Jahr.“
Seine Miene wirkt nicht mehr so leer, das Feuer in den Augen beginnt zu lodern. Seine Stimme wird kraftvoller.
Alex: „Verändere dich, wie du willst, Lionel. Sei auf der Suche nach deinem besten Ich. Es ist egal. Lionel Jannek, du bist gut…ich bin der Beste. Und der Beste gewinnt, das ist nur eine logische Konsequenz.“
Sagt er, schaut starr in die Kamera und schnauft. So endet dieser Einblick in seine Vorbereitung.
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