Keine
erkennbare Dekoration, keine Einblendungen jedweder Logos. Einzig
eine schwache Lichtquelle außerhalb des Kamerabildes deutet
an, dass man hier nicht einfach nur ein schwarzes Blatt Papier in
Nahaufnahme filmt. Und dann, wenn man dann doch ein, zwei, drei
Sekunden konzentriert auf die Leinwand schaut, dann meint man
schließlich doch, im Hintergrund grobe Konturen erkennen zu
können. Man könnte einen Oberkörper erahnen,
zumindest zeichnet sich etwas in Form zweier Schultern ab. Was
diese zwei „theoretischen“ Schultern allerdings
verdeutlichen…trotz all dieser Kälte und Monotonie.
Die soeben ertönte Stimme kam nicht aus dem Off, egal wie
leer sie klingen mag.
Alex:
„Wie Bakterienwachstum verbreiten sich Nachrichten im
Internet und in der Welt exponentiell. Erst weiß es einer,
dann wissen es zehn, hundert, hunderttausend. So viele wussten es
schon, bevor ich es erfahren habe.“
Das
Nichts bewegt sich. Die Skizze der Schultern verändert sich,
mehr Konturen werden deutlich und ehe man sich versieht, werden
die letzten Zweifel für die Herkunft der Stimme beseitigt.
Das schwache, klägliche Licht wirft gerade genug Strahlen,
um der Kamera den nach vorn gebeugten Oberkörper des
Mathematikers zu präsentieren. Ricks’ Miene ist starr,
der mittlerweile etwas längere Pony verdeckt fast schon sein
rechtes Auge ein wenig, doch sein Blick ist dennoch klar…und
kalt.
Alex:
„Das schwarze Herz…Curse…ist auf unbestimmte
Zeit verletzt. Die Welt folgt der Chaostheorie, auf die Frage mit
den Antwortmöglichkeiten A, B oder C lautet die Antwort D.
Aufstieg zum Titel oder Abstieg ins Nichts? Stattdessen eine
konstante Linie ohne Steigung ohne Senkung. Die Pause als
Nulllinie.“
So
ähnlich wäre wohl auch das Bild des EKG’s, würde
man in diesem Moment eines an Alex anschließen. Er spricht,
als hätte er nie etwas mit Curse zu tun gehabt. Das war vor
zwei Wochen noch komplett anders.
Alex:
„Curse lässt mich zurück. Meine Niederlage vor
zwei Wochen…sie bleibt ohne Folgen. Wie mein Fokus auf
Curse, wie mein aktuelles Ziel in dieser Liga…alles
versiegt. Die Niederlage, bei der der Ringrichter meinen Fuß
unter dem Seil nicht sieht. Ein Sieg durch Kampfabbruch, nachdem
ein Außenstehender den Kampf entscheidet. Eine Niederlage,
nachdem ein Außenstehender mich attackiert. Siege und
Niederlagen, die allesamt wertlos sind.“
Er
schnauft kurz durch. Seine Augen wirken fast schon müde,
vielleicht ist es aber auch wirklich nur die übliche Leere
des Blickes und der Stimme.
Alex:
„Durch Curses Verletzung zerfallen die vergangenen Monate
ins Nichts. Ich wabere ziellos durch die Liga. Quasi alles…ist
egal. Dann kommst du Michael Payne.“
Der
Blick wird finsterer, die Stimme bekommt endlich einen Klang.
Alex:
„Du wolltest diesen Kampf heute Abend. Du weißt,
genau wie ich, wie nichtssagend unser Kampf vor vier Wochen war.
Heute wird es anders. Jason Crutch mag einen Herausforderer für
das Gold haben. Du, Michael Payne, magst einen Herausforderer für
dein Gold haben. Ich verstehe die Regeln, ich drängle mich
nicht vor. Aber ich werde diesen Kampf heute nutzen. Denn wenn
der Ausfall des schwarzen Herzes alle Fragen auf mich übertragen
hat…ICH werde NICHT ins Nichts absteigen. Michael Payne,
du magst zurecht den Intercontinental Titel halten, aber lass dir
trotzdem eines gesagt sein. Ich werde German Fantasy Championship
Wrestling heute daran erinnern, dass ich IMMER von Bedeutung
bin.“
Dann
wird Ricks größer. Steht offensichtlich vom Stuhl auf,
den man sich bislang aufgrund der Körperhaltung nur
vorstellen konnte. Er steht direkt vor der Kamera, die ihn gerade
nur in seinem anthrazitfarbenen Hemd und der schwarzen Stoffhose
einfangen kann, das Gesicht ist bereits verschwunden. Dann
rappelt es allerdings, das Bild wackelt und ehe man sich
versieht, hält Ricks die Kamera in der Hand und richtet sie
direkt auf sein Gesicht nur wenige Zentimeter von sich entfernt.
Die Haare sind aus dem Gesicht und zur Seite gewischt. Der Blick
ist klar und fokussiert.
Alex:
„Ob Sieg oder Niederlage, Michael Payne…wohin es
dann geht? Das ist nur eine logische Konsequenz.“
Klick.
War
Evening, Villingen (Helios Arena),
25.05.2018
In
Kooperation mit
„Mercury
Gift“ von Zico Chain – wer kennt es nicht? Endlich
scheint sich das neue GFCW-Theme etabliert zu haben. Die Fans in
Villingen, unserem heutigen Standort, gehen jedenfalls ganz schön
ab! Satte 7250 Zuschauer haben sich in der Helios-Arena
eingefunden, um zu schauen wie sich die GFCW auf dem Weg zu
Finest Hour so macht. Und die Akteure natürlich, denn diese
sind – neben den Fans – das wichtigste
Element.
Pete: „Eiiiiiinen
wunderschönen guten Abend, liebe GFCW-Galaxie!“ Sven:
„Auch von mir einen schönen guten Abend hier aus
Villingen! Wir
haben ein volles Programm mitgebracht, das seinesgleichen
sucht!“ Pete:
„Und zur Feier des Abends haben wir uns ein wenig
Verstärkung dazu geholt – jedenfalls für diesen
Moment: Johnboy Dog!“ Johnboy
Dog: „Danke, danke, zuviel der Ehr‘. Ich bin sehr
gespannt, denn uns erwartet eine tolle Show und viele hoffentlich
unvergessliche Segmente!“ Sven:
„Womit wir auch schon beim ersten Match wären…“
Singles-Match: Michael
Sheppard vs GFCW Mitarbeiter Referee: Guido Sandmann
Pete:
„Tja….“ Sven:
„….was soll man da sagen?“ Johnboy
Dog: „Ich bin mir auch nicht ganz sicher, was das werden
soll. Aber wenn es passiert, wird es einseitig. Lassen wir uns
überraschen!“ Sven:
„Das langt eigentlich auch gut als Überleitung zum
zweiten Match des Abends.“
„Three
Minutes of Fame-Challenge“: Drake Ackley vs ??? Referee:
Jo Dardano
Pete:
„Mutig, von Dardano wenn er das Match leiten soll. Aber
gegen wen Ackley wohl antritt? Das Match gegen die Jobber war
kurz, das gegen den armen Jo ein wenig länger. Was glaubt
ihr, wer ihn oder wen er sich pickt?“ Johnboy
Dog: „Ich bin mir nicht ganz sicher. Es kann im Prinzip
jeder sein – auch ich. Wenngleich man sich überlegen
muss, zu wem drei Minuten Ruhm so passen würden…“ Sven:
„Jedenfalls ist hier die Spannung vor dem Match sehr
wahrscheinlich größer als später im Match. Womit
wir auch zum nächsten kommen….“
Tag-Team-Match: Frank
Bobo & Drake Infinity vs ??? Referee: Henry Phoenix Jr.
Pete:
„Also ich bin gespannt.
Vielleicht kehrt ja ein glorreiches
Tagteam zurück? Stellt
euch mal vor, auf einmal kommen Niggahlicciuzz die Rampe
herunter!“ Sven:
„Es gibt wenig, was ich weniger, aber auch wenig was ich
lieber sehen will.“ Johnboy
Dog: „Oder ein anderes, längst vergessenes Team? Durch
diese Ansage ist natürlich alles offen! Ist alles sehr
spannend für die Fans heute.“ Sven:
„So spannend, dass wir zum nächsten Match kommen…“
Gauntlet-Match: Jason
Crutch vs The New Breed (Rider, Murk, Steel) Referee: Mike
Gard
Pete:
„Falls noch irgendwer
Zweifel daran hatte, dass Percy Addams Steel bevorzugt,
respektive generell seine Jungs, der bekommt sie hier
weggewischt. Immerhin
muss Crutch hier durch die gesamte New Breed – immerhin
aber war Percy so nett, die Matchleitung einem neutralen zu
überlassen.“ Sven:
„Ich verstehe durchaus, warum es dieses Match gibt.
Und das hat Crutch sich selbst
eingebrockt.“ Johnboy
Dog: „Jason hat in den Jahren gelernt, jede mögliche
Herausforderung zu meistern. Da mache ich mir im Prinzip
überhaupt keine Sorgen, dass das hier nicht der Fall sein
könnte. Allerdings weiß man ja, mit welchen Tricks die
New Breed üblicherweise so spielt – das wird mit
Sicherheit auch hier nicht auszuschließen sein.“ Pete:
„Kommen wir zum ganz klaren Main Event…“
Non-Title-Singles-Match: Michael
Payne vs Alex Ricks Referee: Thorsten Baumgärtner
Sven:
„Extra für den Event kramen wir Opa Baumgärtner
heraus, der ja gebürtiger Villinger ist. Für ihn sicher
nochmal ein Highlight. Michael Payne aber bekommt es mit einem
der härtesten Brocken im Wrestling zu tun – wieder
mal.“ Johnboy
Dog: „Nicht nur das, Alex Ricks wird auch sehr motiviert
sein, aber das erwarte ich auch von Michael Payne. Der hat ja
gezeigt, dass er einiges draufhat – gegen Alex Ricks wird
er noch einmal alles aktivieren müssen. Denn wie ich sagte:
Ich will den besten Payne sehen.“ Pete:
„Mit fünf Matches haben wir eine ordentliche Card.
Desweiteren würde ich auch
Auftritte von Antoine Schwanenburg, den Animals with Attitude und
natürlich Percy Addams nie ausschließen!“ Sven:
„Viel Spaß mit der Show!“
Eine Kneipe irgendwo in der Nähe
des Veranstaltungsortes, einige Tage vor der Show. An einem Tisch
in der Ecke, ein sichtlich angefressener Michael Payne sitzt vor
einem großen Bier.
Michael
Payne: „Nur noch wenige Tage GFCW Fans und ich werde wieder
in einen GFCW Ring steigen. Gegen niemand geringerem als Alex
Ricks, dem Mann der mich vor kurzem verletzte und schwer
attackierte.“
Ein großer Schluck Bier, ein
wenig Schaum hängt in seinem Bart.
Michael
Payne: „Aber ich sitze bestimmt nicht hier in dieser Kneipe
um die sauere Kirsche zu spielen. Alex, du bist und bleibst einer
der besten ihres Handwerks hier in der GFCW. Das kann ich und
werde ich nicht einfach leugnen. Du hast zusammen mit
Schwanenburg die GFCW auf einen neuen Kurs gebracht, sie
aufgeweckt aus einem tiefen Schlaf. Das ist etwas das kann ich
dir nicht absprechen egal wie ich zu deinen Handlungen stehe.“
Er faltet die Hände zusammen,
die Ellenbogen auf dem Tisch. Er starrt in die Kamera.
Michael
Payne: „Aber etwas das du nicht leugnen kannst ist, das
mein Rückzug bei unserem Match nicht der meine war. Ich
wurde gezwungen mich zurückzuziehen. Du weißt genau,
ich würde mich nie hinter einer Verletzung oder ähnlichem
verstecken. Ich hätte dich bekämpft bis zum äußersten,
egal ob Sieg oder Niederlage. Ich hätte meinen Mann
gestanden und dem Kampf mich gestellt.“
Die Kamera zoomt noch näher an
das Gesicht des Mannes aus Detroit.
Michael
Payne: „Doch der Mann dem ich mich noch bei Finest Hour
stellen werde hat dies verhindert. Johnboy Dog hat dir einen
falschen Eindruck eines Sieges vermittelt. Und mich sowie den
Fans eines klaren Endes beraubt. Das wird diesesmal nicht
passieren. Diesesmal werden wir beide kämpfen bis einer von
uns nicht mehr aufsteht. Bis jede kleine Energie unsere Körper
verlassen hat. Ich werde dich jede Sekunde meiner Schmerzen vom
letzten Match spüren lassen. Nicht aus Hass dir gegenüber
oh nein, sondern um etwas geradezubiegen. Um die Gleichung wieder
herzustellen.“
Dann ein tiefes durchatmen und ein
kurzer nachdenklicher Blick.
Michael
Payne: „Johnboy Dog.... du bist wahrlich eine Legende des
Wrestling. Aber selbst dieser Status enthebt dich nicht von
Fehlern. Und deine Entscheidungen in der letzten Zeit, sie waren
Fehler. Ich habe dich sogar irgendwie bewundert nach deiner Zeit
als Commissioner. Doch diese Bewunderung hast du beschädigt.
Ich hasse dich nicht, aber ich verstehe dich zurzeit nicht. Ein
Mann wie du, braucht er wirklich diesen Titel so sehr das er zu
Taktiken eines Rookies greifen muss? Sich unfaire Vorteile
beschaffen?“
Er schmunzelt.
Michael
Payne: „Du meintest du möchtest mich fit in den Ring
haben. Aber ist das wirklich deine wahre Absicht? Natürlich
könnte man meinen, das meine körperliche Fitness meine
Stärke wäre aufgrund meiner Statur. Dabei ist meine
wahre Stärke mein Wille und meine Psyche. Und die hast du
mit deiner „Hilfe“ gegen Ricks angegriffen, Etwas das
ich nicht so einfach überwinden oder vergeben kann wie einen
angeschlagenen Arm.“
Von der Sitzgelegenheit hebt er den
Gürtel auf.
Michael
Payne: „Du hast meinen Tribut an dich mit den 10 Minuten in
Frage gestellt, darum hatte ich dir offen gelassen jede
erdenkliche Matchart zu wählen. Und ich würde sie
akzeptieren und mich dir stellen. Damit am Ende keiner mehr
behaupten kann ich hätte dich in eine unvorteilhafte Lage
gebracht. Ich erwarte deine Entscheidung....“
„I
want my Money back“ schallt aus den Boxen der Helios-Arena
in Villingen und wie es sich für eine eher südlich
gelegene Halle gehört, basst es hier besonders gut.
Wortspiele sind was feines, aber fein ist auch Johnboy Dog –
der nämlich schiebt sich unter durchaus vorhandenem Jubel
durch den Vorhang an der Stage und klatscht auf dem Weg zum Ring
mit einigen Fans ab, die echte Hardcore-Fans zu sein scheinen –
die tragen nämlich Hundeköpfe auf demselben. Auch
einige herzliche Umarmungen gibt es für diese Gang, ehe er
den Weg zum Ring weitergeht und auch dort noch einige Abklatscher
mitnimmt. Wie von Geisterhand hat er ein Mic in der Hand und
entert die Ringtreppe, nachfolgend auch den Ring, wo er sich –
die Arme weit nach oben und eher zu den Fans gereckt – ein
wenig feiern lässt. Gut sieht er heute aus, nicht so
puterrot wie schon mal – und die Haare? Nicht ganz
raspelkurz, sondern auf etwa einer Handvoll Zentimeter. Das sieht
– für JBD-in-den-50ern-Verhältnisse fast schon
verwegen aus!
Nachdem die Fans ihn - seiner Meinung nach
– genug gefeiert haben, wird schließlich der
altbekannte Schallwandler nach oben gereckt und der Mann, um den
es hier geht, macht sich daran, zu sprechen.
Johnboy
Dog: „Danke für den warmen Empfang, Villingen! Ich
kann mich erinnern, vor Jahren schon einmal hiergewesen zu sein –
und damals wart Ihr großartig! Heute aber seid Ihr
fabelhaft! Ich habe Gänsehaut, danke!“
Die
Fans nehmen die emotionalen ersten Worte mit Wohlwollen –
und Applaus – auf. Wenn jemand weiß, wie man mit den
Zusehern spielt, dann wohl der alte Hund. Der geht ein paar
Schritte durch den Ring und scheint kurz zu überlegen, wo er
ansetzen soll.
JBD: „Wie
Ihr ja alle wisst, treffen meine Person und Michael Payne bei
Finest Hour um den GFCW-Intercontinental Title an. Für mich
ist das die Chance, das Gold zum vierten Male zu gewinnen und
damit mit Zereo Killer gleichzuziehen! Ein Ziel, das ich sehr
gerne erreichen möchte!“
Bei
der Nennung des GFCW-Superstars – namentlich Zereo Killer –
brandet kurz Jubel in der Halle auf. So oft wird das
GFCW-Megatalent ja nicht erwähnt im Moment. Da ist so eine
Erwähnung schon nett. Aber JBD sieht nicht so aus, als wolle
er gerade diesen Punkt der Aussage weiter vertiefen.
JBD:
„Und wie Ihr ebenso wisst, hat Michael Payne mir
zugestanden, über die Stipulation, also die Art wie dieses
Match ablaufen soll, zu entscheiden. Von seiner Seite kam das
10-Minuten-Zeitlimit, welches ich als besondere Herausforderung
betrachte – daher bleibt das auch!“
Nun
regt sich in der Halle ein wenig Unverständnis. Das erhöht
des Hundes Chancen ja nicht gerade, oder doch?
JBD:
„Aber….ich habe nachgedacht. Zehn Minuten sind zehn
Minuten – und eigentlich eher kurz. Das ist das eine. Aber
zehn Minuten können auch verdammt lang sein!“
Ein
feuriger Blick in die Menge folgt. Wer JBD jemals sehr überzeugt
von sich und dem was er tut erleben wollte, hat hier genau den
richtigen Moment erwischt!
JBD:
„Und es werden die längsten zehn Minuten der
GFCW-Geschichte, wenn sich Michael Payne und Johnboy Dog alles
mögliche um die Ohren hauen, was man sich dort nur so um die
Ohren hauen kann! Denn: ANYTHING GOES! Oder wie andere es nennen:
NO HOLDS BARRED! Das ist MEIN Teil der Stipulation!“
Einen
kurzen Moment wird es still in der Halle, schließlich aber
macht sich doch ein wenig Jubel daran, auszubrechen. Natürlich
ist es nicht, wie manche gehofft haben, ein
Hell-in-a-cell-Mac-müll-on-a-pole-Ladder-Submission-Match,
aber hey, man kann nicht alles haben! Der Hund wirkt mit seiner
Entscheidung ziemlich zufrieden. Was also bleibt, als sich für
diesen Geniestreich feiern zu lassen?
JBD:
„Wie Ihr wisst, habe ich größten Respekt vor
Michael Payne – ebenso wie er vor mir. Aber es ist mein
Bestreben und MUSS mein Ziel sein, dass dieses verdammte Match
eben keine zehn Minuten dauert, sondern vorher endet! Denn dann
gibt es eine klare Entscheidung – und so wie ich mich
derzeit fühle, kann die eigentlich nur zu meinen Gunsten
ausgehen! Sorry Mike, aber das wird MEIN Abend!“
Mit
diesen Worten reißt der Mittfünfziger die Arme in die
Höhe, lässt sich noch einen Moment feiern und dreht
dann ab, um den Ring zu verlassen, auf dessen Boden er vorher
ganz, ganz ordentlich den Schallwandler ablegt. Dann klettert er
zwar durch die Ringseile, nimmt jedoch die Ringtreppe in Richtung
Boden. Auf dem Weg in Richtung Entrance, folgt erneut
ausdauerndes Abklatschen mit den Fans, wieder bevorzugt mit der
Hundegang, die ihn für seine Entscheidung ganz
offensichtlich beglückwünschen will – ein Lob,
das er wie man sieht gerne annimmt.
Es folgt ein Infovideo zum nächsten GFCW PPV.
Wir
schalten zurück in den Ring der Helios Arena.
Sven:
„Nun kommt es zum ersten Match des Abends, Michael Sheppard
trifft auf den GFCW Mitarbeiter, der vor 2 Wochen einen fatalen
Fehler begannen hat!“ Pete:
„Passend dazu befindet sich Mac Müll mit besagten
Mitarbeiter im Ring.“
Der
GFCW Mitarbeiter ist sichtlich angespannt.
Mac
Müll: „Bevor wir mit den üblichen Fragen eines
Interviews beginnen, müssen wir bei dir ganz von vorne
anfangen, denn die Galaxie weiß absolut gar nichts über
dich, außer, dass du bei GFCW arbeitest. Also erst einmal
eine ganz simple Frage, wie heißt du Junge?“ GFCW
Mitarbeiter: „F.. Felix..“ Mac
Müll: „Okay also Felix, normalerweise stehst du
höchstens im Ring, wenn es um Auf- und Abbau geht. Doch
heute Abend trittst du gegen einen waschechten Wrestler an, wie
fühlst du dich? Felix:
„a.. angespannt.. und..“ ???:
„CUT!“
Der laute
Ruf von „The Dramatic One“ unterbricht den jungen
Mann.
I'll
close my eyes and I'll drift away I'll make it through my
darkest day And I'll sing this song at the top of my
lungs Until this dark day is done
You
said I'll never change You said I never had the strength to
break away But now I've changed It's time to take the pain
and walk away [Now to walk away]
I'll open
my eyes and I'll stay awake I made it through my darkest
day And I'll sing this song at the top of my lungs Now that
this dark day is done
Die Lichter richten sich auf die Stage
und This Dark Day von 12 Stones ertönt
über die Lautsprecher. Es gibt deutliche Buh-Rufe der
Villingen Crowd.
Sven:
„Mal sehen was The Dramatic One für Worte an Felix
richten wird.“ Pete:
„Wahrscheinlich nicht so nette, aber mich würde eher
interessieren ob Michael heute mal zu Wort kommt!“
Killian Sullivan und sein Protegé
Michael Sheppard betreten die Stage. Der dramatisch veranlagte
Schotte ist mit einem Mikrofon bewaffnet, während sein
texanischer Schützling wieder seinen Regiestuhl tragen darf.
Sie laufen die Rampe herunter und bleiben vor dem Ring
stehen.
Killian Sullivan:
„Ist das dein Ernst Mac? Anstatt GFCW's Duo Infernale für
ein Interview in den Ring zu bitten, sprichst du lieber mit einem
kleinen Bengel ohne Manieren?“
Ein
kleiner Felix Chant geht durch die Halle.
Killian
Sullivan: „Mac damit hast du mir grade bewiesen, dass du
genauso wenig Manieren hast! Aber ich habe keine Lust darauf
Woche für Woche einen GFCW Mitarbeiter in den Ring zu
stellen und ihn oder sie gegen Michael antreten zu lassen. Doch
auch du musst Konsequenzen spüren! Deswegen werden The
Dramatic One und sein Protegé ab sofort ausschließlich
Interviews mit Tammy führen!“
Pete:
„Bitte was!?“ Sven:
„Mac wurde grade gänzlich aus dem Drehbuch
gestrichen.“
Killian
Sullivan: „Und nun zu dir Kleiner. Ich bin überrascht,
dass du überhaupt im Ring stehst, ich hatte eher damit
gerechnet, dass Michael dich aus dem Backstagebereich holen muss
oder du sogar einen Gelben einreichst. Und genauso wie Missetaten
Konsequenzen mit sich bringen, so werden gute Leistungen von mir
belohnt!“
Mit einem
Fingerzeig macht Sullivan seinem Partner deutlich wo er seinen
Regiestuhl aufstellen soll, was dieser auch sofort macht, sodass
Killian sich setzen kann.
Killian
Sullivan: „Deine Belohnung wird sein, dass Michael dich
heute Abend nicht in Grund und Boden stampfen wird, wenn du dich
ganz brav für ihn hinlegst und den Ref bis drei zählen
lässt. Deal?“
NO!
NO!
NO!
Rufen die
Zuschauer deutlich.
Leicht panisch reißt Felix das
Mikro von Mac Müll an sich.
Felix:
„DEAL!“ Killian
Sullivan: „Na dann mal viel Erfolg Michael.“
Sagt
der grimmige Schotte mit einem hämischen Grinsen auf den
Lippen.
Mac Müll verlässt den Ring, während
Michael Sheppard ihn betritt. Felix legt sich unterdessen
schnurstracks hin, Guido Sandmann schaut kurz nochmal fragend zu
ihm herab, ehe er das Zeichen gibt, das Match zu starten.
Singles
Match:
Michael
Sheppard vs. GFCW Mitarbeiter
Referee:
Guido Sandmann
DING
DING DING
Michael
Sheppard muss nichts weiter machen, als sich auf Felix zu
legen und sein Bein
einzuhaken.
1!
. . .
2!
. . .
3!
DING
DING DING
Sieger
des Matches durch Pinfall: Michael Sheppard!
Laute
Buh-Rufe füllen die Halle, während Michael
aufsteht.
Pete: „Das
ist doch Bullshit! Sowas soll ernsthaft der erste Sieg seiner
GFCW Karriere sein?“ Sven:
„Das nenne ich schnell, einfach und effektiv, denn am
Ende des Tages ist ein Sieg nun mal ein Sieg!“
Der Texaner zeigt sich als fairer Sportmann
und hält dem jungen GFCW Mitarbeiter die Hand hin um ihm auf
die Beine zu helfen.
NO!
NO!
NO!
Die Galaxie ist
dagegen!
Doch Felix greift nach der Hand und zieht sich
mit der Hilfe von Sheppard auf die Beine. Er möchte nun
schnell die Halle verlassen und dreht sich um um zu gehen, doch
Michael lässt seine Hand nicht los und zieht ihn zurück
an sich ran. Beide schauen sich starren sich in die Augen. Doch
dann grinst Michael freundlich und lässt die Hand von Felix
los. Auch diesmal dreht er sich wieder um und möchte die
Halle verlassen, als plötzlich..
BAMM!
Felix
wird von einem wuchtigen Schlag mit einem Stuhl getroffen,
Killian hatte die Ablenkung von Michael genutzt um sich in den
Ring zu schleichen.
Pete:
„Pfui, grob unsportlich. Das hat der junge Mann echt nicht
verdient!“
BUUUUUUUUUUUUUUUUUUUH!
Michael
steigt schnell aus dem Ring und holt das Mikrofon vom Regiestuhl
und überreicht es The Dramatic One.
Killian
Sullivan: „Hast du wirklich geglaubt, dass du ungeschoren
davon kommst Kleiner? Einfach hinlegen und ich vergesse, dass du
keine Manieren hast, huh? Falsch!“
Sven:
„So etwas hätte man tatsächlich kommen sehen
können.“
Killian
Sullivan: „Heute Abend war das letzte Mal, dass sich das
Duo Infernale mit einem kleinen Fisch beschäftigt, ab jetzt
wird nichts mehr an Land gezogen, was sich nicht lohnt. Denn …
“
Er setzt das Mikro
kurz ab, holt Luft und setzt sogleich auch eine dramatische
Pause.
Killian Sillivan: „
… IT'S ALL ABOUT THE DRAMA!“
Der
grimmige Schotte lässt sein Mikrofon auf Felix fallen und
verlässt zusammen mit seinem Protegé den Ring.
Während Sullivan schon die Rampe hinauf läuft, klappt
Michael noch den Regiestuhl zusammen, klemmt sich diesen unter
seinen linken Arm und folgt dann The Dramatic One.
Sven:
„Wieder ein starker Auftritt würde ich sagen,
hinterlässt einen bleibenden Eindruck!“ Pete:
„Bei mir hat er eher den Endruck hinterlassen, dass er eine
feige Sau ist!“
Ein cremiger Teig wird vom Rührgerät
bearbeitet. Fast schon hypnotisierend bleiben die Furchen des
Rührers in der Masse eingekerbt, bis eine Runde vollendet
ist und der Teig an gleicher Stelle wieder durchfahren wird.
Von oben rieseln
plötzlich kleine Stückchen Schokolade in den Teig.
Sofort werden sie vom Teig aufgefangen und durch das Rühren
in der Masse vergraben.
Aus dem Off
ertönt die Stimme einer Frau. Lieblich, fast schon
verführerisch haucht sie in das Mikrofon.
Schokoladig...
Die
Schokosplitter hören auf zu fallen. Stattdessen läuft
von der anderen Seite nun weiße Sahne, gemischt mit
Karamell, in die Schüssel.
Cremig...
Und wieder
beginnt das Rieseln. Diesmal jedoch keine Schokolade. Feine
Bröckchen an Haselnüssen regnen in den Teig.
Nussig...
Fließend
geht das Bild über. Weg von der Rührschüssel und
hin zu einem fertigen Kuchen, serviert auf einem edlen schwarzen
Teller mit goldener Verzierung. Mit Schokolade überzogen
ruht er dort und wirft einen matten Glanz in den leeren Raum.
Langsam wird alles gedreht und von allen Seiten präsentiert.
Dazu wieder die Stimme...
Das
Ergebnis...
Wieder
verschwimmt das Bild und statt dem Kuchen dreht sich auf dem
Tisch nun ein weißer Karton. Dann stoppt er. Abrupt
schaltet die Kamera um, zeigt das Logo der Box. Dazu eine
gänzlich andere Stimme. In einem ganz anderen Tonfall...
Alex:
Pi-Pie. Rund in der Form, rund im Geschmack. Der Genuss...ist nur
eine logische Konsequenz.
Und wie man es
aus sämtlichen Pharmazie-Werbungen kennt, so gibt auch hier
eine weitere unbekannte Stimme noch eine abschließende
Erklärung.
Stimme:
Pi-Pie passt auch bestens begleitet von Schwanenburgunder.
Wir
schalten wieder zurück in den Ring, wo jetzt Michael
Cruncher und Mac Müll bereit stehen, beide mit Mikros
bewaffnet.
Pete:
„Ähm, was kommt denn jetzt als nächstes, Sven?
Hilf mir mal, ich steh gerade etwas auf dem Schlauch.“
Sven:
„Jetzt müsste doch eigentlich das zweite Match des
Abends kommen. So steht es zumindest im Programm, Pete.“
Die
beiden Kommentatoren blättern ein bisschen hilflos durch
ihre Karteikarten, die sie vor sich auf dem Tisch liegen haben.
Pete:
„Aber was hat Mac Müll dann im Ring zu suchen?
Vielleicht irgendwas Spontanes? Ich würde sagen, lassen wir
uns mal überraschen.“
Michael
Cruncher: „Meine sehr verehrten Damen und Herren, liebe
Kinder! Bitte erheben Sie sich von ihren Plätzen und
begrüßen Sie die mächtigste Gruppierung im
professionellen Wrestling heute! Theee Neeeeew Breeed!“
BUUUH!!!
BUUUH!!! BUUUH!!!
Pete:
„Was zum …?! Was wollen die denn jetzt hier?! Dass
die sich überhaupt in die Halle trauen, nachdem, was die
sich vor 14 Tagen mit Jason Crutch geleistet haben!“
Sven:
„Na ja, nachher findet immer noch das Gauntlet-Match statt,
da sollten die Teilnehmer schon da sein, oder? Und was heißt
hier geleistet? Wenn Jason Crutch so naiv ist, dass er auf den
ältesten Trick der Welt reinfällt, dann hat er es nicht
anders verdient, Pete.“
Pete:
„So ein Quatsch!“
Während
dem ganzen Gelabere der beiden Anzugträger kommen die New
Breed-Member, angeführt vom Commissioner höchstpersönlich,
nacheinander auf die Bühne geschlurft. Einer grinst dabei
blöder als der andere. Alle drei sind bereits in ihr
Ringgear gekleidet, der Commissioner mit schwarzer Lederjacke und
verkehrter Basecap. Zu den Klängen von AC/DC marschiert das
Quartett zum Seilgeviert. Natürlich werden auf dem Weg dahin
noch ein paar Fans verarscht, das versteht sich doch von selbst.
Steel schnappt sogar einem kleinen Jungen sein Zereo
Killer-Plakat weg und zerreißt es höhnisch lächelnd.
Im Ring angekommen schnappt sich Addams einen Schallwandler.
Percy
Addams: „Hallo Villingen! Es ist so schön, mal wieder
hier im Sauerland zu sein!“
BUUUH!!!
BUUUH!!! BUUUH!!!
Pete:
„Unverschämtheit, wir sind hier doch in
Villingen-Schwenningen! Das gefällt den Fans natürlich
gar nicht.“
Sven:
„Ach was, ein Kaff ist doch wie das andere, was macht das
für einen Unterscheid.“
Pete:
„Also, so eine Frechheit, ich bin sprachlos!“
Percy
Addams: „Was für eine Show heute Abend, uns erwartet
nichts Geringeres als die Vernichtung von Jason Crutch. Denn
unser Heavyweight Champion bekommt es mit The New Breed zu tun!
In einem Gauntlet-Match!“
Auch Steel hat
auf einmal ein Mikro in der Hand.
Steve
Steel: „HÖR MIR GUT ZU, JASON QUATSCH! ICH WERDE DICH
IN ZWEI HÄLFTEN BRECHEN HEUTE ABEND, DASS DU BEIM PPV GAR
NICHT ERST ANTRETEN KANNST! Dass heißt, wenn du es
überhaupt bis ins dritte Match schaffen wirst,
wahrscheinlich wird Rider dich schon weghauen, harr harr! Aber
solltest du tatsächlich so lange durchhalten, dann wirst du
wieder ein paar Leg Drops abkriegen, da sei dir gewiss! Aber
diesmal werde ich mich damit nicht begnügen, nein! Ich werde
dich windelweich prügeln hörst du!“
Auch McKnight
hat sich ein Mikro geschnappt, der Modellathlet hat eine orangene
Leggings an, dazu weiß glänzende Stiefel und schwarze
Spaghettiträger.
Rider
McKnight: „Jason, du wirst heute schmerzhaft erfahren, dass
ich der beste Techniker in der GFCW bin, nicht du! Jahrelang
stand ich in deinem Schatten, du hast mich immer klein gehalten
mit deinen Backstage-Intrigen, aber damit ist hier und heute
Schluss! Du hast dich nie getraut, gegen mich anzutreten, weil du
gesehen hast, wie ich ganz andere Kaliber als dich dominiert
habe! Ich habe Zereo Killer vernichtend geschlagen, bei einem
PPV, nicht bei einer belanglosen War Evening! Ich habe die
coolste Gruppierung ever gegründet, damals noch zusammen mit
Player, diesem widerlichen Verräter, möge er in der
Hölle schmoren! Da wird meine Rache noch kommen, aber das
ist eine andere Geschichte! Ich bin mit dem furchteinflößendsten
Mann im gesamten Pro Wrestling das gefährlichste Tag Team
aller Zeiten! Und du?! Was bist du schon, hä?! Was ist Jason
Crutch?! Ein Feigling! Du bist ...“
Die Menschen in
Villingen springen von ihren Sitzen. Ihr Lieblingswrestler
betritt die Bühne. Und zufällig ist ihr
Lieblingswrestler auch noch der wichtigste Champion im Business,
nämlich der GFCW-Heavyweight-Champion. Und der Oberpollinger
ist mit einem Mikrofon bewaffnet. Bevor er sich aber der Armada
an Männern im Ring zuwendet, schäkert er etwas mit den
Fans: deutet ins Publikum, deutet auf sich, klopft sich auf die
Brust, dreht sich mit ausgebreiteten Armen um sich selbst,
während krachend und zischend ein gewaltiges Feuerwerk
abgebrannt wird – man kennt das. Dann aber wird es
allmählich Zeit zu sprechen, als Crutchs Theme verstummt.
Der Oberpollinger bewegt sich dann die Rampe hinab und entert den
Ring, wo er sich in sicherem Abstand zu der New Breed postiert.
Jason
Crutch: „Um ehrlich zu sein kann ich den Quatsch, der hier
abgelassen wird, nicht so stehenlassen. Und ich bin mir sicher,
niemand will das so stehengelassen haben. Rider, in deiner
Ansprache war nicht ein Wort der Wahrheit. Du bist nicht der
beste Techniker in der GFCW, solange ich hier bin. Ich habe dich
nicht kleingehalten, du bist dir nur selbst im Weg gestanden. Du
hast Zereo Killer geschlagen, aber wie viele Anläufe hast du
dafür benötigt? Letztlich findet auch ein blindes Huhn
mal ein Korn. Aus deinem Mund sprudeln Unwahrheiten wie aus einem
Brunnen.“
Jason Crutch,
unter fleißigen Beifallsbekundungen seiner Anhänger,
wendet sich nun dem Demon of Death zu. Ricky Murk erwidert
Crutchs fast schon vorwurfsvollen Blick grimmig. Ja, man möchte
diesem Mann wirklich nicht zu nahe kommen.
Jason
Crutch: „Du bist nicht der furchteinflößendste
Mann im gesamten Pro Wrestling. Nicht mehr. Das ist lange
vergangen. Weißt du, wer furchteinflößender als
du ist? Joe Jobber. Weißt du, wer auch furchteinflößender
als du ist? Mülli, die alte Socke hier drüben.“
...er legt eine
Hand auf McMülls Schulter, der Crutch etwas eingeschüchtert
anblickt...
Jason
Crutch: „Himmelhilf, selbst Mohammed, der Fasan Gottes und
Lutz, das Kräuselhauben-Perlhuhn aus der Hölle sind
mittlerweile furchteinflößender als du!
Sven:
„Wer?“
Pete:
„Ach, vergiss es einfach...!“
Ja, darüber
hüllen wir lieber den Mantel des Vergessens… (Anm.:
für ganz Interessierte sei an Dooms Night 2013 erinnert).
Auf alle Fälle sorgt das Erwähnen der beiden Namen doch
für den ein oder anderen Brüller im Publikum. Ricky
Murk findet das ganze allerdings überhaupt nicht lustig.
Zuguterletzt wendet sich JC aber an Steve Steel, den Mann, dem er
bei Finest Hour um den wichtigsten Titel im Biz gegenübersteht.
Und Crutch rückt den Gürtel um seine Hüften
nochmal gesondert zurecht.
Jason
Crutch: „Und DU solltest dich hüten, gemeinsam mit mir
im Ring zu stehen. Bei Dooms Night bist du halbwegs davon
gekommen. Doch dein fieser Auftritt vor zwei Wochen hat
mich...wütend gemacht, oh ja. Wenn ich heute mit deinen
kleinen Handtuchträgern fertig bin, dann stehen wir uns
heute bereits gegenüber. Ich werde durch die Reihen der New
Breed mähen wie ein Dreschflegel, bis ich dich in die Finger
kriege. Und dann zeige ich dir den Vorgeschmack auf das, was dich
bei Finest Hour erwartet, Öljunge!“
Pah! Steve Steel
winkt mit einem aufgesetzten Lachen ab. Scheinbar haben ihn die
Worte des Champions doch ein wenig beeindruckt. Auch Rider und
Murk sehen not amused aus, wie kann dieser Flegel es nur wagen?!
Steve
Steel: „ARGH!!! DU, DU, DU … DU GARTENZWERG DU! UND
NENN MICH NICHT ÖLJUNGE, ICH BIN 40 JAHRE ALT, VERDORRICH!
WENN SCHON, DANN ÖL-MAN, HEHE!“
Steel posiert
jetzt erst mal im Ring und spannt aufs Übelste seine
eingeölten Muskeln an.
Steve
Steel: „Mac Müll, was hat der eigentlich hier zu
suchen, das ist unser Interview! DENK DRAN, WER DICH BEZAHLT,
MEIN GUTER!“
Mac Müll:
„Ähm, also, äh …“
Percy
Addams: „So, Schluss jetzt! Wir sind doch alle zivilisierte
Menschen hier. Dann sollten wir uns auch so verhalten. Das hier
ist eine Wrestlingshow, und heute steht noch ein Gauntlet-Match
an. Wir sollten das alle professionell sehen. Los, gebt euch die
Hand auf einen fairen Kampf heute! Na los!“
Waaas?! Der
spinnt wohl! Das scheint zumindest der Ausdruck in Jason Crutchs
Gesicht zu sein, als er das hört. Auch Steel spielt den
Entrüsteten und tobt durch den Ring. Niemals wird er das
tun, niemals!
Percy
Addams: „Also dann, Mr. Müll. Machen Sie Ihren Job,
stellen Sie ein paar Fragen, verdammt! Das hier soll ein
Interview sein.“
Mac Müll:
„Ä-ähm, also, ok … He-Herr Murk, fange ich
mal mit Ihnen an. W-was sagen Sie denn zu dem Match heute Abend.
W-wie wird es ausgehen?“
Ricky
Murk: „Wie es ausgehen wird?! Das ist deine Frage?! Oh man,
na ja. Wir werden Jason Crutch zerstören, ist doch klar! Wir
sind drei gegen eins in der Überzahl. Nicht dass das nötig
wäre, jeder einzelne von uns könnte ihn auch locker
alleine schlagen, aber das wäre ja nicht so lustig, als wenn
immer noch jemand da ist, der sich eventuell einmischen kann,
hehe! Wir werden ihm alle Knochen brechen. Seine Oma kann nach
dem Kampf seine Einzelteile einzeln aufsammeln, hehehe! Nach dem
heutigen Abend wird Jason Crutch Geschichte sein, nur eine kleine
Randnotiz in den Geschichtsbüchern der GFCW, neben der
großen New Breed!“
Mac Müll:
„Ach so, ok. Rider, was sagen Sie?“
Rider
McKnight: „Ricky hat verdammt recht, wir sind in der
Überzahl und werden ihn in die Ecke drängen! Jason, du
nennst mich einen Lügner, dein Ernst?! Das wird dein letzter
Fehler gewesen sein, das verspreche ich dir!
Mac Müll
wendet sich nun dem Champion zu. Scheinbar hat er auch für
Crutch eine Frage. Doch gerade, als er den Mund öffnet und
seine Frage stellen will, hebt Crutch die Hand und bedeutet ihm
Schweigen. Der Oberpollinger wendet sich der New Breed zu.
Jason
Crutch: „Es gibt keine Fragen, die noch gestellt werden
müssen, Mülli, alte Socke. Denn bereits in wenigen
Augenblicken werden wir die Antworten hier im Ring erfahren.
Addams, ich kann für dich nur hoffen, dass du deine Männer
top eingeschworen hast. Du hast mir alle drei nacheinander in den
Ring gestellt, nun gut. Ich bin darauf vorbereitet. Nach dem
harten Jahr 2017, das ich hatte, kann mich nichts mehr
erschüttern, glaubt mir. Wir sehen uns nachher. Und ihr
werdet feststellen müssen, dass egal was ihr macht, dass
egal, wie oft und mit wie viel Mann ihr gegen mich antretet, ich
immer noch besser sein werde als ihr drei zusammen. Vertraut
mir...“
...haut die
Catchphrase raus und droppt das Mikrofon. Und wirklich: Welche
Fragen hätte McMüll noch stellen können, die noch
nicht gestellt worden wären? Später am Abend werden wir
feststellen, ob Jason Crutch der Übermacht der New Breed
gewachsen sein wird.
Das
Licht ist gedimmt und zu sehen ist Antoine Schwanenburg, wie er
auf einem prunkvollen, dunkelrotem Sessel sitzt, welcher goldene
Verzierungen aufweist. Zu seiner Rechten kann man einen Kamin
erahnen, was sich durch die Geräuschkulisse auch zu
bestätigen scheint. Zu seiner Linken ist ein kleiner, fast
schon zu schlichtes Holztischlein aufgebaut, auf dem nicht nur
eine lange Kerze steht, die etwa zu einem Viertel abgebrannt ist,
sondern auch eine Flasche Rotwein.
Antoine nimmt
die Flasche in die Hand und präsentiert sie stolz der
Kamera.
Antoine:
"Ich bin ekstatisch Wein aus meiner eigensten Rebsorte
präsentieren zu dürfen."
Der
Behüter von Kultur öffnet die Flasche mit einem lautem
PLOP und gießt etwas in ein Weinglas ein, um daran zu
nippen.
Antoine:
"Schwanenburgunder. Überlegen im Geschmack. Siegreich
im Abgang. Schwanenburgunder, Wein der Champions, Tropfen des
Erfolges. Schwanenburgunder, jetzt erhältlich."
Laura:
„Auf dem Weg zum Ring, GFCWs only Badass: DRAKE ACKLEY!“
Sie
sagt’s diesmal gleich, ehe der Chicagoer in den Ring kommen
und sie bedrängen kann. Dann schert sie sich aber auch schon
wieder aus dem Geviert – denn auf der Stage erscheint Drake
Ackley höchstselbst. Er reißt hier schon die Kapuze
des Hoodies in den Nacken und begibt sich dann forschen Schrittes
zum Ring. Er klettert hinein – und schnappt sich das
Mikrofon. Und er lässt uns an seiner Reibeisenstimme
teilhaben.
Drake
Ackley: „Einmal mehr gebe ich jemandem dort hinten die
Chance, sich zu beweisen. Sich einen Namen zu machen. Erntet
Ruhm, indem ihr drei Minuten gegen den Badass der GFCW
durchhaltet. Es gibt niemanden, niemanden hier, der auch nur
annähernd die Härte besitzt, die nötig ist, um das
gegen mich zu schaffen. Aber genau das ist es, was ich suche. Ich
suche das Individuum, das mich innerhalb drei Minuten plattmacht.
Stopft mir das Maul!“
Der
Schwenk zur Entrance Stage. Aber da ist niemand. Ackley wirkt
etwas genervt.
Drake
Ackley: „Seht ihr, Villingen? Was ist mit euch? Gibt es
denn einen in euren Reihen, der berühmt werden möchte?
Drei Minuten, Leute. Drei Minuten im Ring mit mir, und ich
garantiere, ich mache euch platt.“
Buhrufe.
Aber trauen tut sich dann doch keiner. Wieder wendet sich Ackley
an die Videoleinwand. Er lächelt.
Drake
Ackley: „Wie ich es mir schon gedacht habe. Villingen ist
voller trauriger, feiger, kleiner…“
Plötzlich
wird es dunkel in der Halle…Gekreische im Rund, Gejohle
und Gegröle. Wie immer, wenn das Licht ausgeht. Nur
vereinzelt Blitzlichter erhellen die Szenerie. Und schlagartig
dröhnt es über die Boxen…
TRI-TRA-TRULLALA
Und
laute Jubelschreie brechen los.
TRI-TRA-TRULLALA
Nochmal
lautes Geschrei. Dieser Mann war früher mystisch,
undurchschaubar und nicht gerade beliebt. Dass er aber nach all
dieser Zeit auftaucht – völlig überraschend. Das
ist schon stark.
TRI-TRA-TRULLALA
Pete:
„Ist das…ist das Andre „Belzebub“
Kunze?“
Sven:
„Ja, Pete. Guck nur. Dort ist er!“
Tatsächlich
tritt der 120-Kilo-Mann auf die Stage. Einschüchternd wie
immer steht er da -und lässt sich dann doch von den Fans
bejubeln. Rückkehrer werden ja grundsätzlich immer
bejubelt.
Pete:
„Aber…was soll das hier? Ist er…wieder da?“
Sven:
„Junge, wenn er Ackleys three-minute-of-fame übersteht,
kannst du Gift drauf nehmen, dass er wieder da ist!“
TRI-TRA-TRULLALA
Kunze
entert den Ring. Ackley kennt ihn noch. Und er scheint durchaus
eingeschüchtert zu sein.
DING
DING DING
„3
Minutes of Fame“-Challenge:
Drake
Ackley vs. Andre „Belzebub“ Kunze
Referee:
Jo Dordano
Die
beiden Männer stehen sich gegenüber. Wer hätte
das gedacht? A.B.K. ist da – was für eine
Sensation. Kann er die drei Minuten von Ackley überstehen?
Drake
Ackley stänkert A.B.K. an – und wieder versucht er
den miesen Trick mit dem Mikrofon gegen den Schädel!
Aber Andre „Belzebub“ Kunze blockt den Schlag und
schmettert Drake Ackley mit einer harten Rechten zu Boden!
Die
Fans rasten aus, während A.B.K. nochmal zupackt. Er
zieht und zerrt an Ackleys Arm und zieht ihn in die Ringecke,
wo er gleich mal hochklettert. Er balanciert auf dem obersten
Seil entlang
OLDSCHOOL
gegen Ackley!
Die
Fans feiern es derbst. Uppercut. Clothesline. Legdrop. Die
Uhr zeigt 2:10 an. Wenn Kunze so weitermacht, kann er die
three-minute-of-fame tatsächlich überstehen.
Ackley
windet sich in die Ringecke, fleht um Gnade. A.B.K. deutet
aber an, darauf nicht hereinzufallen. Die Fans in der Halle
grölen plötzlich:
TRI-TRA-TRULLALA
A.B.K.
packt zu – doch Ackley mit dem Lowblow!
Buhrufe
werden laut! Die Fans hassen das gerade, dass der
„Rückkehrer“ so unfair erwischt wird. Die
Uhr zeigt 1:40, als A.B.K. zu Boden sinkt und Ackley mit
einem harten Kneeling-DDT nachsetzt. Dann stürzt er den
Gegner in die Ringecke, wo er ihn hardcore mit harten
Forearms und Kneelifts bearbeitet. Dann folgt eine Serie Muay
Thai Kicks gegen die Schläfe. Die Uhr zeigt 1:05, als
A.B.K. plötzlich einen Kick blockt, zupackt und
HANDS
OF HELL gegen Ackley!
Mr.
Chewing Gum geht im frenetischen Geschrei der Fans zu Boden.
Wird dem Badass endlich das Maul gestopft? Ein Cover…EIN
COVER
ONE
TWO
???
THREE!!!!
NEIN!
NEIN! NEIN! Kickout von Ackley! A.B.K. hat es NICHT
geschafft! Die Uhr zeigt aber nur noch 50 Sekunden! Das wird
eng, das wird VERDAMMT eng! Ackley schnauf hart, zieht sich
an den Ringseilen auf die Beine, während A.B.K. noch mit
dem Referee diskutiert. Und Drake Ackley setzt alles…wirklich
ALLES…auf EINE KARTE!
CLUB
SODA gegen A.B.K.!
Der
„Belzebub“ wird zu Boden gedrückt. Ackley
hat nur diese Chance…diese eine Chance…A.B.K.
MUSS vor Ablauf der letzten verbliebenen Sekunden abklopfen –
oder Ackley verliert seine eigene Challenge…
Referee
Jo Dordano – vor zwei Wochen selbst noch Opfer der
Challenge – ist auf der Höhe des Geschehens.
20…A.B.K. schreit und windet sich…18…Ackley
brüllt vor Adrenalin…16…A.B.K. schreit und
brüllt ebenso, aber vor Schmerzen…14…Dordano
fragt nach…12…und nochmal…10…die
Fans zählen mit
9
8
A.B.K.
windet sich….
7
Ackley
schreit
6
Blickt
verzweifelt auf den Titan Tron
5
Verstärkt
den Griff nochmal
4
TAP
OUT! TAP OUT!
3
Sofort
lässt Dordano die Ringglocke läuten – und die
Uhr bleibt stehen bei 0:02.
DING
DING DING
Sieger
des Matches durch Aufgabe: Drake Ackley!
Die
Theme von Mr. Chewing Gum ertönt..erschöpft,
verschwitzt, aber auch extrem wütend richtet er sich auf. Er
spuckt auf A.B.K., der ihm zu Füßen liegt und lässt
sich von Dordano die Arme zum Zeichen des Sieges hochreißen.
Die Fans hassen es unfassbar und buhen sich die Seele aus dem
Leib. Zu gerne hätten sie Andre „Belzebub“ Kunze
hier siegen sehen. Aber es sollte nicht sein. Drake Ackley
gewinnt seine Three-Minutes-of-fame erneut – selbst wenn es
diesmal so knapp wie noch nie vorher war.
Ein lautes Knallen schallt durch den Backstage-Bereich.
Sekundenbruchteile später gefolgt von einem zweiten und
schließlich einem dritten, wesentlich dumpferen. Drake
Infinity stürmt aus der Tür seiner Kabine, die er so
fest aufgetreten hatte, dass das Schloss zur Unkenntlichkeit auf
dem Boden verteilt wurde und die Tür mit voller Wucht gegen
die Wand schwang. Ein kurzes Lachen entweicht ihm.
Drake: „Ach wie schade. Wieder eine…
Diese billigen Drecksteile.!“
Er brüllt den Gang hinunter, während er aus dem
Türrahmen tritt.
Drake: „WIE WÄRE ES, WENN PERCY
DEN HALLEN MAL ORDENTLICHE TÜREN SPENDIERT, STATT STEVE MIT
GLEITGEL ZU ÜBERSCHÜTTEN?“
Offenbar kam Drake gerade noch vom Warmmachen: Sein Ring-Gear
sitzt bereits und er wischt sich mit einem Handtuch den Schweiß
von der Stirn.
Einige Meter hinter ihm flitzt Luna leichtfüßig den
Gang entlang, sichtlich in Vorfreude auf das Folgende. Am Ende
des Ganges dreht sich ihr Mann nach links und rechts.
Nachdenklich kratzt er sich an der rechten Wange.
Drake: „Wo zur verfickten Hölle...“
In seinem Blick liegt etwas unruhiges und bedrohliches, so dass
ein Techniker, der gerade den Gang entlang huscht, sich dazu
entscheidet, dass es auch noch einen besseren Zeitpunkt gibt hier
entlangzugehen.
Luna: „Rechts, Drake!“
Den Kopf erneut wendend erblickt der Lord of Madness offenbar,
was er sucht und marschiert weiter. Einmal lässt er kurz die
Schultern kreisen und dehnt seinen Nacken, als ob er sich auf
etwas vorbereitet. Als hätte man einen Schalter gedrückt,
explodiert er.
Drake: „FRANK DU LAPPEN!“
Seine Hand hämmert die Türklinke nach unten und er
stürmt in die Kabine.
Drake: „LASS MICH MAL NOCH N PAAR
DINGE KLARSTELLEN!“
Langsam zwingt er seine immer noch beschleunigte Atmung sich
wieder zu beruhigen. Unter einem lachenden Kopfschütteln
zischt er in die Kabine.
Drake: „Du fettes Stück
Scheiße.“
Und wir sehen Frank, welcher sich gerade für das Match
fertig gemacht hat. Seine Augen sind weit aufgerissen, er ballt
eine Faust und atmet schwer. Drake erwartet eine Antwort, doch
Frank lässt die Faust langsam wieder zur normalen
Handhaltung werden. Zu aller erst schien hier eine gewisse
Spannung zu sein, doch zumindest ein Part lässt auf etwas
anders hoffen. Der Trucker präsentiert sein schwarzes
Lächeln und klopft sich auf den Bauch.
Frank: "Für dich reicht's
hoffentlich aber noch, hoho!"
Der lockere Spruch gefällt Drake nicht so sehr, aber auch
Frank wird recht schnell ernster.
Frank: "Das erste Mal, dass du nicht
von hinten kommst, Drake. Ich bin nicht so dumm, wie du glaubst,
ne?"
Drake: „Naja...“
Einen Schritt geht der Trucker näher auf seinen Gegenüber
zu und jetzt darf Drake aus nächster Nähe das von
Kautabak geprägte, schwarze Lächeln 'genießen'.
Drake wirkt leicht angeekelt, aber versucht sich erst mal nichts
anmerken zu lassen.
Frank: "Du willst, dass ich dir eine
runter haue, damit wir nachher nicht kämpfen müssen,
ne? Ich hab' das Gefühl, dass du nie in den Ring steigen
willst, seit über einem Monat weigerst du dich schon zu
fighten. Was ist dein Problem, man? Warum bist du überhaupt
Wrestler geworden? Sag' was auch immer du willst zu mir, aber ich
geb' dir keine Entschuldigung nachher nicht in den Ring zu
müssen."
Der Trucker setzt sich leger auf die Holzbank.
Frank: "Ich leg' keine Hand an. Wenn
du einen Grund willst, dann mach's selbst. Ich werde mich nicht
wehren."
Simultan lässt sein Gegenüber beide Fäuste
knacken, setzt sich dann aber in einer fließenden Bewegung
mit gekreuzten Beinen auf den Boden und lehnt sich an die Wand.
Luna, die hinter dem hinein stürmenden Drake zurückgeblieben
war, tritt in die Tür und tut es ihm gleich.
Drake: „Den Gefallen tu ich dir
nicht.“
In einer kurzen Pause, bevor er fortfährt, scheint er
interessiert seine Fingernägel zu inspizieren.
Drake: „Am Ende schlag ich zu hart zu
und du kannst nächste Show nicht aufkreuzen…
Nenenene. Und auch das Match heute erspare ich dir nicht. Gegner
an allen Seiten… UND ich hab keine Lust, dass Addams
unsere Ärsche vor die Tür setzt.“
Er seufzt genervt auf und fährt gelangweilt fort.
Drake: „Also zum Punkt. Wir sind in
diesem Match und ich hab keinen Bock mich heute schlagen zu
lassen. Oder anders gesagt: Ich habe keine Lust, dass DU MEINE
Leistungen sabotierst. Du hast letztes Mal bewiesen, dass du ein
absolutes Wrack bist, und ich hab keine Lust, dass du als ein
Haufen Elend zusammengeschlagen wirst BEVOR ich das übernehme.“
...Oh Hallo, wir haben dieses arrogante Lachen schon vermisst.
Drake: „Also auch wenn ich
selbstredend absolut bezaubernd bin, nimm deine Aufmerksamkeit da
draußen von mir und wende sie auf unsere Gegner. Du willst
doch kämpfen, du willst doch deine Fans nicht enttäuschen,
ne?“
Frank: "Ich hab' meine Fans noch nie
enttäuscht."
Frank steht dann wieder auf und stellt sich vor Drake. Dieser
reagiert prompt und schnellt ebenfalls wieder auf die Beine.
Beide Seiten sind sich sicher, dass hier nur gebellt und nicht
gebissen wird.
Frank: "Und ich werde sie auch nie
enttäuschen. Ob du mir nachher im Match hilfst oder nicht.
Und wenn du mich wirklich, wirklichen kennen würdest, dann
würdest du nicht sagen, dass ich irgendwas sabotiere, ne?
Man sagt jeder ist so ehrlich, wie er es sich leisten kann. In
der Hinsicht ist mein Portmonee prall gefüllt."
Dann drückt er den Zeigefinger auf Drakes Brust. Der blickt
angewidert hinunter.
Frank: "Und du bist arm wie 'ne
Kirchenmaus. Ist das meine Schwäche? Ja, vielleicht. Aber
ich bin stolz drauf, denn deshalb steht die GFCW Galaxy hinter
mir. Das macht es dir im Ring unmöglich, dich von hinten
heranzuschleichen."
Mit einer ruhigen aber doch entschiedenen Geste schiebt Drake
Franks Hand weg.
Drake: „Metaphern werden dich nicht
retten in diesem Krieg. Aber ich glaube die Botschaft ist nicht
angekommen, wenn ich mir deine Antwort so anhöre. Du WIRST
das Match sabotieren.“
Und Drake beginnt wieder zu lachen. So zur Abwechslung.
Drake: „Frank deine Schwäche ist
nicht NUR deine Ehrlichkeit. Ehrlichkeit ist eine gute
Eigenschaft, man muss sie nur im Griff haben. Nein. Es geht um
deinen Kopf. Dein Kopf ist deine größte Waffe und
gleichzeitig deine größte Schwäche. DU hast nicht
gelernt ihn als Waffe zu nutzen aber ICH wie man ihn als Schwäche
nutzt.“
Betont langsam tritt Drake einen arroganten Schritt zurück.
Drake: „Das tolle an Psyche ist, man
kann genau wissen, wo das Problem liegt und es ist schwer sich
dagegen zu wehren. Ich sage dir hier und jetzt Frank: Du wirst da
draußen deine Nerven verlieren und wirst uns das Match
kosten. Ganz ohne dass ich noch irgendetwas weiteres mache um es
zu provozieren.“
Der selbsternannte Lord Of Madness hat dann auch (vorerst) genug
vom dicklichen Trucker. Er rümpft die Nase von oben herab
und als Frank den Mund aufmachen will um zu reden, gibt es nur
einen erhobenen Zeigefinger und ein leises psshhh und Drake dreht
sich um. Frank würde nicht das letzte Wort haben. Infinity
verlässt mit Luna die Kabine des Truckers.
Drake:
„Wir sehen uns draußen!“
Er
entfernt sich.
Frank blickt ihm aus der Kabine
hinterher und klopft sich auf den Schädel.
Frank: "Wart' ab, du wirst meinen Kopf
noch zu spüren bekommen."
Und mit dieser Szene, wird das Bild langsam schwarz.
Tag
Team-Match:
Frank
Bobo & Drake Infinity vs. ???
Referee:
Henry Phoenix Jr.
I LOVE MY BOOTS BROKE IN, I LOVE MY
CAMO HAT,
DONT MIND A LITTLE PAINT ON MY
JEANS, YEAH I ROLL LIKE THAT
Die
Lichter in der Arena flackern golden und I Love This Life von
LOCASH ertönt über die Lautsprecher. Ein Lauter
Jubel geht durch Villingen.
Pete:
"Der Trucker scheint sich wirklich zu freuen heute in
Action zu sein!"
Sven:
"Aber seine Gegner kennt er noch nicht."
I LOVE DRIVING MY TRUCK ACROSS THE
RAILROAD TRACKS, IF YOU HIT IT TO QUICK, IT'LL HIT YOU RIGHT
BACK
Die
typischen Air-Horns ertönen und Frank erscheint auf der
Stage. Er wirkt gut gelaunt - wie eigentlich immer - Dass er
heute mit Drake zusammen antreten muss, stört ihn
bislang nicht. Die Reaktionen der Zuschauer überwältigen
ihn, er kommt aus dem Grinsen kaum raus.
LET'S
GO BIG RIG!
NE?
NE? NE?
Doch
dann legt er den Turbo ein. Er rennt gen Ring und klatscht
dabei so viele Fans ab, wie er es in diesem Tempo schafft.
I LOVE A FRESH CUT FIELD WITH A
FIRST FROST ON, HOW IT SHINES LIKE GOLD WHEN THE SUN TURNS ON
Im Ring angekommen, gleitet er in ihn hinein und steigt auf
den obersten Turnbuckle. Er lässt sich noch einmal
feiern, ehe er abspringt und den Ring zum Beben bringt. Er
ist ready to go. Zeit für Drake.
Der
harte, erste Ton von „Violence Fetish“ schallt
aus den Lautsprechern der Halle und die Klänge von
Disturbed überziehen die Zuschauer gepaart mit dem
dunkelblauen Licht.
Pete:
„Und da macht sich Franks „Partner“ auf den
Weg zum Ring. Doch ob er diese Rolle erfüllt oder zu
einem dritten Gegner wird bleibt abzuwarten.“
Sven:
„Du hast Infinity doch gehört: Er muss nichts mehr
gegen Frank unternehmen. Frank wird sich hier und jetzt
selbst besiegen.“
Pete:
„Schreiben wir Frank mal nicht so schnell ab.“
Mittlerweile
lichtet sich der auf die Bühne geblasene Nebel weit
genug, um die Schemen des Lord of Madness erkennen zu lassen,
der sich wieder ziemlich Zeit ließ die Bühne zu
betreten. Mit ausgebreiteten Armen lässt er die Blicke
der Zuschauer auf die Hydra auf der Rückseite des
Mantels fallen.
Nach
einem kurzen Durchatmen und Blick über die Schulter
wirbelt er herum und macht sich auf den Weg zum Ring, wobei
fast schon unauffällig Luna an seiner Seite auftaucht.
Die Beiden bleiben vor dem Ring kurz stehen. Infinity dehnt
kurz seine Handgelenke und überprüft das Tape an
seinen Fäusten, während er grinsend die Augen nach
oben dreht um den im Ring stehenden Frank anzublicken.
Anschließend
findet sich der Mantel in den Händen von Luna wieder und
Infinity rutscht geschmeidig unter dem untersten Seil in den
Ring. Für Frank hat er einen Klaps auf die Schulter
übrig. Die Bewegung von Drake ließ seinen Partner
schon wieder erschrocken zucken.
Drake: „Na dann viel Glück
Partner.“
Zeit für die Gegner. Die Zuschauer sind gespannt, wer es
denn sein wird... es wird auf Musik gewartet, doch diese
lässt sich eine weile Zeit.
„A night like this“ erklingt.
Pete: "JOHNBOY DOG?"
Sven: "Will der alte
Mann es mal wieder wissen?"
Im Ring werden die Augen weit aufgerissen,
ehemaliger World Champ, das gefällt auch den Fans! Aber
Plottwist...
Es ist nicht Johnboy Dog mit einem Mystery
Partner, der sich da durch den Vorhang schiebt! Stattdessen
erblicken die ziemlich erstaunten Zuschauer….
….Lonesome
Tyler und Daniel! Die Animals with Attitude schieben sich
hier zum Ring und scheinen großes vorzuhaben, denn
beide wirken sehr fokussiert, während man sich im Ring
wohl nicht so ganz darüber einig ist, wie man das nun
finden soll. Gegner hat man sich zwar wohl ausgemalt, aber
diese?
Kleines Psychospielchen der Champs, den Fans
gefällt es aber dennoch.
Daniel klatscht hochmotiviert mit einigen
Fans ab, während Tyler wie üblich sehr fokussiert
in Richtung Ring schreitet und so ernst guckt, wie ein Tyler
mit seinen fast fünfunddreißig Jahren eben gucken
kann. Klappen will das eher so halbwegs.
Daniel
erreicht als erster den Ring und zieht das oberste Ringseil
etwas herunter – Tyler springt auf den Apron und
saltasiert sich förmlich in den Ring! Das macht man
nicht nach ein paar Minuten Training!
Auch die Fans
honorieren das mit ein wenig Applaus und im Ring lassen sich
die amtierenden TagteamChampions – Daniel trägt
interessanterweise beide Belts – ein wenig und doch
gebührend feiern. Ein Abklatschen folgt und schließlich
schaut man sich an, wer eigentlich die Gegner sind, die es da
auf einen abgesehen haben.
DING
DING DING:
Zusammenfassung:
Das
Match startet verhalten. Im Ring stehen sich Frank und Tyler
zum Start gegenüber uns im Prinzip ist vieles reines
Abtasten. Tyler will wissen, was Frank heute aufbieten kann
und Frank ist immer mal wieder mit einem Auge bei seinem
Partner. Nicht aber, um einen möglichen Wechsel
auszuloten, sondern viel mehr weil er sich fragt: Wie verhält
sich der Mann, der eigentlich recht undurchschaubar ist.
Diese
Momente, die es immer mal wieder in der Anfangsphase gibt,
nutzt Tyler quasi perfekt. Frank schafft es sich zwar immer
mal wieder die Oberhand durch sein starkes Brawling zu
erarbeiten, aber jede noch so kleine Unachtsamkeit wird vom
Champ genutzt, um das Blatt zu wenden.
Nach
der Startphase könnte man meinen, dass Frank im 1 gegen
1 die Oberhand gegen Tyler hat, doch durch eben jene
Unachtsamkeiten sind die Beiden hier mindestens auf
Augenhöhe. Für das Team rund um den Trucker und
Infinity ist dies eigentlich ein Problem, denn zumindest im
Einzelkampf sollte man Boden gutmachen, denn als Team werden
sie vermutlich niemals besser sein, als die aktuellen
Champions.
Immer,
wenn Drake merkt, dass Frank unachtsam wird, wird er
lautstark dafür auseinandergenommen. Das hilft dem
Trucker nicht gerade, doch will Drake das überhaupt? Es
verunsichert ihn viel mehr, vor allem als der erste Tag zu
Daniel erfolgt. Das einstige Top-Talent kommt mit viel
Schwung ins Seilgeviert und macht da weiter, wo Tyler zuvor
aufhörte, nur dass er nicht wirklich im Nachteil gegen
Frank ist. Er bietet ihm ohne Probleme die Stirn.
Frank
kann in wichtigen Momenten zwar immer gut und auch stark
reagieren, aber das im Moment das Einzige, was er tut:
Reagieren. Daniel gibt das Tempo vor und Frank versucht es zu
halten und er hat mehr und mehr Probleme damit, da Drake fast
stakkatoartig auf ihn ein schreit.
Pete:
"Frank kann derzeit gerade so seinen Kopf über
Wasser halten!"
Als
mittlerweile schon Veteran kann Daniel diese Situation gut
lesen. Anstatt sich darauf zu versteifen Frank ins Abseits zu
stellen und sich ins Spotlight zu bringen, macht er das, was
genau richtig ist: Er bringt seinen Bruder zurück ins
Spiel.
In der
Folge sind viele schnelle Tags zwischen den Animals zu sehen.
Sie halten sich gegenseitig Frisch, um Frank zu zermürben.
Und es scheint, als hätte es Erfolg. Aktionen, die
aufeinander abgestimmt sind, nahezu perfektes Timing und
wortloses Verständnis. Hier sieht man, warum die Champs
Champs sind. Es sind zwar keine Aktionen, die Frank sehr ins
Hintertreffen bringen, aber er beginnt mehr und mehr zu
schwimmen.
Sven:
"Der Trucker hält sich wacker, aber lange wird er
das nicht mehr mitmachen können."
Dass
Drake mittlerweile noch nicht heiser ist, gleicht fast an ein
Wunder, aber er merkt auch, dass Frank von Sekunde zu Sekunde
die Puste mehr und mehr ausgeht. Frank hat nicht viele
Aktionen, aber wenn er welche hat, dann sitzen die zumeist
auch und richten auch schaden an. Wir wissen alle, welche
Kraft die Clothesline des Truckers hat, doch viel mehr als
das hat er derzeit auch nicht zu bieten. Dafür ergänzen
sich die AwA einfach zu gut und für Drake wird es dann
irgendwann zu bunt.
Er
wechselt sich selbst ein, indem er sich so lang macht, wie er
nur kann! Frank ist außer sich. Nicht, weil er froh
ist, mal nicht der aktive Part zu sein, sondern weil Drake
rein zufällig niemals parat war, wenn Frank von sich aus
wechseln wollte. Aber so ist Infinity nun einmal, er macht
das, was ihm gefällt und nicht das, was Frank zusagt.
Außer einem bösen Blick passiert aber nichts,
Frank will fokussiert bleiben und sich ein wenig ausruhen,
doch aus diesem Plan wird nichts.
Kaum
ist Frank hinter den Seilen verschwunden, taggt Drake zurück.
Frank ist erneut der legale Mann. Das Fragezeichen über
Franks Kopf ist nicht zu übersehen, aber er reißt
sich zusammen. Er merkt, dass Drake seine Geduld testen will.
Er frisst es. Daniel lacht sich schlapp, Tyler reißt
die GFCW Galaxy mit HOLLA HE! Rufen mit und so haben
eigentlich alle Spaß. Na ja, bis auf den Trucker.
Frank
begibt sich also wieder in den Ring und beginnt sich mit
Daniel zu missen. Den erwischt er ein bisschen auf falschem
Fuß, denn dass Frank noch einmal einen Gang hoch
schalten kann, damit hat er wohl nicht wirklich gerechnet und
der dickliche Mann aus Alabama beginnt mit seiner
berüchtigten Trucker Offensive. Wie ein Defibrillator,
unglaubliche Energie in kürzester Zeit freigegeben, das
ist das Kredo eben jener Offensive und bislang hat kein
einziger Gegner sie abwehren können. Wenn der Stein
rollt, dann rollt er. Es gilt nur zu überleben und sonst
nichts. Befreien kann man sich aus dieser Offensive nicht.
Pete:
"Gut, das sieht gut aus für den Trucker!"
Er
schleudert Daniel in die Ringecke - Bigsplash hinterher.
NE?
Die
nächste Ringecke, wieder ein Bigsplash.
NE?
Ecke
Nummer drei
ooooooooooooh....NE?
Erneuter
Bigsplash, aber Daniel gelingt es dann doch, sich aus der
Offensive zu befreien! Nicht ganz aus eigener Kraft, denn
Drake taggt sich ein, denn Ecke Nummer Drei war seine Ecke.
Frank,
der total unter Strom steht ist jetzt schon deutlich
angenervter als zuvor, aber er frisst es. Zähneknirschend.
Drake pinnt Daniel sofort, als er den Ring betritt, doch der
Sohn von JBD befreit sich. Offenbar hatte Drake gehofft, hier
den Sieg abstauben zu können.
In der
Folge liefern sich Daniel und Drake gute Duelle. Sie scheinen
sich auf Augenhöhe zu begeben und sind sich in ihren
Stilen nicht ganz unähnlich. Daniel ist ein klein wenig
mehr 'flashy', während Drake eher methodisch und hart
agiert, aber im Großen und Ganzen ist das schön
anzusehendes Wrestling, welches auch die Zuschauer zu
schätzen wissen.
Sven:
"Oft war Drake bislang nicht im Ring, aber das sieht
doch echt gut aus."
Daniel
scheint sich fast zu freuen, einen Gegner wie Drake zu haben,
es macht ihm Spaß, sich mit ihm zu messen. Erinnert es
ihn in seine alten IC Zeiten? Vielleicht. Es macht jedenfalls
teilweise den Eindruck, als träten sie um eben jenen
Titel an und fast vergisst man, dass draußen auch noch
Frank und Tyler stehen und das Ganze ein Team Wettbewerb ist.
Beide haben gute Aktionen und schenken sich gegenseitig
nichts, doch in der Sekunde, in der sich das Blatt zugunsten
Drakes zu wenden scheint, nutzt dieser es mit einer gewieften
Transition aus.
TORMENT
OF EXISTENCE!
Der
tödliche Crossface des Mannes aus Alaska an Daniel. Das
hat Drake gut gemacht und Daniel auf dem falschen Fuß
erwischt, doch auch hier zeigt sich mal wieder, warum die AwA
jeweils einen Titel um ihre Schultern tragen. Tyler rettet
seinen Kumpanen. Er muss sich zwar eine Standpauke anhören,
aber das war es definitiv wert.
Pete:
"Fast hätte Drake das Match hier entscheiden
können!"
Eine
Standpauke muss sich dann auch Frank anhören. Der arme
Trucker, möchte man fast sagen. Drake ist der Meinung,
dass er Tyler hätte hindern müssen, aber Frank tut
so, als könne er Drake nicht hören. Aber auch der
Platz in der hinterletzten Ecke kann Drake verstehen, so laut
wie dieser schreit. Daniel nutzt es perfekt aus, School-Boy!
1...
2..
3????????
NEIN!
Drake
kickt bei gefühlt aber nicht faktisch 3 aus und ein
Raunen geht durch die Arena. Das war um Haaresbreite, wenn
überhaupt. Doch Daniel lässt sich nicht davon
beeindrucken, dass es nicht vorbei ist. Er zerrt Drake gegen
seinen Willen in die AwA Ecke und taggt mit Tyler. Zu Zweit
setzten sie ihm zu und es gibt einen Double-Suplex. Tyler
setzt sogar noch einen oben drauf, schwingt sich auf den
obersten Turnbuckle.
MOONSAULT!
Das
sah wunderschön aus, der Pin hinterher.
1...
2..
KICK
OUT!
Jetzt
beweist Drake Nehmerqualitäten. Das hatte er sich so
offenbar nicht vorgestellt, aber die AwA sind nun einmal das
schlichtweg bessere Team. Tyler versucht an der Offensive
Daniels anzuschließen, aber Drake beweist, dass er noch
nicht am Ende ist. Er wehrt sich, wie ein Tier im Todeskampf.
Und es zeigt Wirkung. Tyler gelingt es nicht, Drake in der
Defensive zu halten und sukzessive arbeitet sich der Lord of
Madness zurück. Selbst Frank an der Ringecke zeigt sich
beeindruckt.
Mehr
und mehr gewinnt er die Oberhand und bearbeitet Tyler fast
schon nach allen Regeln der Kunst. Tyler versucht immer mal
wieder zu taggen oder ein bisschen sein Heil in der Luft zu
suchen, aber Drake hält ihn am Boden und im Ring. Und es
spitzt sich so langsam zu, Tyler sieht kaum Land.
JUMPING
FLATLINER!
Der
sitzt und Tyler sieht Sternchen. Drake signalisiert dem
Trucker, dass er jetzt ganz genau hinsehen soll und schwingt
sich dann auf den obersten Turnbuckle.
ELBOW
TO INFINITY!
Der
sitzt nahezu perfekt! Drake geht zum Cover.
1..
2...
DA IST
DANIEL! Die AwA retten sich erneut gegenseitig, das ist
Teamarbeit. Dem Ref gefällt das gar nicht und auch Drake
nicht. Dem steht es bis oben hin und er greift sich Daniel,
als dieser gerade dabei war, hinter den Seilen zu
verschwinden um den Anpfiff von Phoenix Jr. zu vermindern.
Mit einem Tritt, der sich gewaschen hat, sendet er Daniel
nicht nur hinter die Seile, sondern auch außerhalb des
Rings.
Sven:
"Oooooh, Daniel landet extrem unglücklich!"
Ein
Raunen geht erneut durch die Arena. Erinnert sich jemand an
den 4.8.17? Damals landete Lonesome Tyler bei einem
unglücklichen Absprung extem unglücklich mit dem
Nacken auf dem Apron. Ein ähnliches Bild ergibt sich nun
mit Daniel, denn viel besser sieht das Aufkommen auf den
Hallenboden bei ihm nicht auf. Es sah nicht ganz so pervers
aus wie damals, aber gesund war das definitiv nicht.
Phoenix
erkundigt sich nach Daniel und es scheint, als wäre es
in Ordnung. Er bleibt zwar außerhalb sitzen und hält
sich den Nacken, aber es war wohl Glück im Unglück.
Im Ring geht die Action aber weiter. Drake will die Sache mit
Tyler beenden, aber Tyler wehrt sich und hält jetzt ganz
gut mit. Man merkt, dass sich eine Entscheidung anbahnt und
Frank bietet sich jetzt zum ersten Mal für einen Wechsel
an. Er will noch einmal in das Match und mit Daniel derzeit
kampfunfähig wäre das wahrscheinlich auch der Sieg,
wenn der Trucker noch einmal den Motor anwerfen dürfte.
Drake bekommt das auch mit, erscheint aber eher genervt. Vor
alle, als Frank mit dem Fuß auf der Stahltreppe beginnt
zu treten, wie ein bekloppter.
Drake
dreht sich zu Frank um, um diesen mit aller Deutlichkeit zu
ermahnen. So geht das nicht! Frank aber zeigt sich
schlitzohrig und will taggen, doch Drake springt in letzter
Sekunde zurück, sodass es eben nicht dazu kommt. Aber da
steht noch ein anderer Mann im Ring, den man fast vergessen
hatte...
Dropkick
gegen den Rücken von Drake!
Drake
landet in der Ecke von Frank, kopfüber. Sein Leid, aber
Tyler freut es. Noch einen freut es übrigens auch:
Frank! Denn mehr oder weniger sorgte Tyler für den Tag.
Ob das so gut für den Tag Champ war? Frank ist direkt
heiß wie Frittierfett und dankt es Tyler auf Trucker
Art und Weise. Brawling, wie es nur der Trucker drauf hat ist
die Folge und Tyler hat Probleme sich zu verteidigen. Drake
sitzt noch immer leicht angeschlagen in der Ringecke, mit dem
Kopf kam er unsanft in der Ecke auf, doch es sollte noch
schlimmer für ihn kommen.
Frank
whippt Tyler in eben jene Ringecke, sodass Drake einen
weiteren Schlag einstecken muss. Doch es kommt noch
schlimmer.
BIG
SPLASH!
Der
Trucker splasht Tyler so hart, dass er jetzt ebenso auf
seinen Hosenboden sitzt, wie Drake hinter ihm. Drake geht es
ganz und gar nicht gut. Frank animiert die Zuschauer, denn
jetzt kommt die nächste Runde.
ooooooooooooooooooooooooooooooh.....
Front
Dropkick gegen Lonesome Tyler!
Und
das hat natürlich auch Drake gespürt und er fällt
aus dem Ring hinaus. Frank greift sich den Tag Champ und geht
zum Cover.
1..
2..
...
...
Kick
Out!
Für
den ein oder anderen Fan kommt das ein wenig überraschend,
Tyler musste jetzt schon einige Aktionen einstecken, aber der
Kerl ist hart im nehmen. Draußen kommt Daniel langsam
wieder zu Kräften, aber erst einmal geht es im Ring
weiter.
Es ist
zwischen den Beiden zu einem offenen Schlagabtausch gekommen,
und zwar wortwörtlich.
Tyler
schlägt auf Frank ein.
YEAH!
Frank
schlägt auf Tyler ein.
NE?
Und so
zieht es sich ein bisschen und die Zuschauer haben einfach
Spaß und feiern sich selbst und die gute Unterhaltung.
Doch außerhalb passiert etwas. Luna hat sich
angeschlichen und flüstert Drake etwas ins Ohr. Drake,
der noch immer außerhalb liegt, rafft sich dann aber
wieder mit Hilfe seiner Freundin auf.
Im
Schlagabtausch behält Frank die Oberhand, das kann man
einfach nicht gegen ihn gewinnen. Es folgt ein starker
Headbutt und Tyler taumelt in die Ringecke! Da sollte
eigentlich Daniel stehen, doch er war noch immer dabei sich
aufzuraffen. Als er merkt, dass Tyler in der Ecke steht, gibt
er sich noch einmal Mühe um auf den Apron zu gelangen.
Sven:
"Da ist Drake!"
Drake
hat sich in den Ring geschlittert und rennt im Affenzahn
durch eben jenen um den herannahenden Daniel von der Ringecke
abzuwehren. Wollte er Frank helfen? Was hat Luna ihm gesagt?
Oder hat er einfach was gegen Daniel? Die Gründe sind
einmal mehr nicht für den normalsterblichen ersichtlich,
doch Hauptsache es ergibt in seinem Kopf Sinn. In wessen Kopf
es keinen Sinn ergibt? In Franks. Wie ein Reh im
Scheinwerferlicht steht er im Ring. Erschrocken weil Drake
wie ein Hase aus dem Gebüsch gesprintet kam. Ist Drake
am Ende doch auf seiner Seite? Oder welches Spielchen spielt
er jetzt mit ihm? Die Mühlen in Franks Kopf mahlen
erfahrungsgemäß recht langsam, sodass Tyler Zeit
hat. Lonesome Tyler, der legale Mann, der, der in der
Ringecke steht nach dem Headbutt. Franks Blick geht nach
draußen, dort sieht er Drake, wie er auf Daniel
einschlägt, doch was er nicht sieht ist... eben jener
Lonesome Tyler. Mit beiden Armen drückt er sich auf das
oberste Ringseil und Feuer frei.
HURRICANRANA!
Uuuuuuund,
wie der sitzt, das sah bildschön aus. Der Pin
hinterher...
1...
2...
...
...
3!!!!!!!!
DING
DING DING!
TYLER
MACHT ES KLAR, NACHDEM FRANK PARANOID NACH DRAUßEN
BLICKT!
SIEGER
DES MATCHES DURCH PINFALL: ANIMALS WITH ATTITUDES!
Pete:
"Ein sehr sehenswertes Match!"
Infinity steht erschöpft und an die Ringseile gelehnt im
Ring und blickt wenig überrascht auf den geschlagenen Frank
herab. Langsam, ganz langsam beginnt Drake zu kichern, erst in
sich hinein, doch schließlich lacht er mit einem
fassungslosen Blick in Franks Gesicht. Luna reicht ihrem Mann ein
Mikro in den Ring.
Drake: „Ich meine...“
Erneut wirft er den Blick vollkommen fasziniert auf Frank.
Drake: „… ich bin nicht
überrascht an sich, dass es passiert. Es war sehr sehr wohl
im Rahmen der Möglichkeiten aber...“
Respektlos
stupst er Frank mit der Fußspitze an.
Drake:
„… der Junge ist echt unfassbar jämmerlich.“
Laute
Buhrufe schallen ihm entgegen. Rasend stürmt Drake wieder an
die Seile und brüllt ins Publikum.
Drake:
„Ihr Maden solltet mal eure Augen aufmachen: Das hat Frank
verloren, euer Frank und euer Frank GANZ allein. Er hatte vor
Wochen einen leichten Unfall und immer noch nicht das Vertrauen
in sein Fahrzeug wieder. So kann man nicht weiterfahren. Man
gefährdet sich selbst und andere.“
Sein Blick erhält eine Ernsthaftigkeit.
Drake: „Um ehrlich zu sein, bin ich
ja etwas enttäuscht. Ich werfe Frank einen Curveball nach
dem anderen um zu sehen, wie er sich darauf einstellt aber er
geht jeden neuen Wurf so an, wie er den letzten hätte
angehen müssen. Ich sehe GAR nichts. Ich dachte Frank ist
eine leere Leinwand auf der irgendetwas tolles entsteht, wenn man
es nur versucht aber...“
Ein Kratzen am Kopf unterstreicht Drakes Ahnungslosigkeit, wie er
weitermachen sollte.
Drake: „… sieht aus, als wäre
Frank pure, reine, isolierte, wahre Dummheit.“
Vermutlich steht für Drake und alle anderen in der Halle ein
Besuch beim Ohrenarzt an, wenn man die Lautstärke der
Buhrufe betrachtet.
Drake: „Nichtmal Schwäche, nein,
auf keinen Fall, aber Dummheit. Er ist ein Truck, der geradeaus
fährt. Wenn du davor springst, bist du platt aber niemand
tut das. Man kann einen Schritt zur Seite machen und er bremst
nicht bis er die nächste Wand trifft. Ich bin enttäuscht
und fertig hier. Sieht aus, als ob der Künstler die Leinwand
mit seinem Scheitern verbrennen muss.“
Mit einem Knacken schlägt das Mikrofon auf dem Boden auf und
Drake schwingt sich aufs Top Rope.
Pete: „ELBOW TO INFINITY“
Begleitet von seinem Theme nimmt der Lord of Madness Lunas Hand
und das Paar verlässt sichtlich enttäuscht aber nicht
unzufrieden die Halle.