Irgendwann in der vierten
Kalenderwoche dieses neuen Jahres. Wenige Tage bevor die GFCW
Show War Evening aus Aachen über die Bildschirme der
Wrestlingbegeisterten Welt flimmern wird. Doch wir befinden uns
zurzeit noch nicht in Deutschland. Nein, wir sind gegenwärtig
in Chicago, der Windy City. In „Old Frankie’s Gym“
einem kleinem Fitness Studio mit allem, was dazu gehört und
noch vielem mehr. Denn zu diesem Fitness Studio gehört auch
die Wrestling Schule „Second City Wrestling“. Und man
könnte sagen dass dies eine Fortführung dessen ist, was
die beiden Hauptpersonen einst in Austin, Texas zusammengeführt
hat.
Lex Streetman und Chris McFly Jr.,
die beiden Suburbs lernten sich einst in der “WWHS”
kennen. Das ist ein alter Hut. Kennt mittlerweile jeder die
Geschichte. Auch das Lex selbst in L.A. ein kleines Gym hat.
Passenderweise „L.A. Gym“ genannt. Und Menschen die
über den Tellerrand hinaussehen wissen, dass McFly nach dem
Vorbild ihrer früheren Trainer ebenfalls fleißig war
in dieser Hinsicht. SCW ist als Nachwuchspromotion bekannt und
brachte auch andere „Stars“ hervor. So zum Beispiel
Travis Taylor. Fast zwei Meter Groß, runde 130 Kilo Gewicht
und alles andere als ein Kind von Traurigkeit.
Groß war die Freude, als
McFly seinen Tag Team Partner zu einem gemeinsamen Training in
das eigne Gym einlud. Gib es doch nichts Besseres, als eine gute
Vorbereitung auf die nahe Zukunft. Denn die wird spannend. Und so
kommt es, dass Streetman mit seinem FRÜHEREM Tag Team
Partner aus Zeiten der New Yorker Promotion 3BW trainiert,
während McFly gedankenverloren an einer Wand sitzt. Immer
wieder donnern dabei die wilden Kicks und Schläge des Los
Angelinos gegen den Sandsack der in Ecke von der Decke herabhängt
und vom „Ragin’ Bull“, so der Kampfname von
Taylor, festgehalten wird.
„Ich
freue mich ja echt dich wieder zu sehen Lex, aber du scheinst
echt angepisst zu sein?“
So sprach er. Mit Tiefer männlicher
Stimme die jedem Death Metal Sänger gerecht werden würde.
Die Langen Haare sind zum Zopf gebunden und er hat alle Mühe
den Sandsack immer Festzuhalten.
Lex
Streetman: „ Tut mir Leid, Travis. Die „Niederlage“
von vorletzter Woche hängt mir noch ein wenig nach und
stinkt mir gewaltig. Was aber die Trainingsstätte hier
angeht... ihr habt es euch echt nett hier in Chicago gemacht.
Vieles ist dann doch ziemlich beeinflusst von dem, was ich auch
noch aus Austin in Erinnerung habe.“
Wieder rattern die Kettenfäuste
auf den Sandsack. In der Zwischenzeit wirkt McFly, als wenn er
gar nicht zum Szenario gehören würde. Irgendetwas
stimmt mit ihm nicht. In Gedankenversunken schaut er dabei immer
wieder auf die bleierne, kleine Skulptur die er seid der
Silvesternacht bei sich trägt.
Travis
Taylor: „Mir gefällt Chris im Moment nicht. Was ist in
Deutschland passiert?“
Lex
Streetman: „Na ja, die haben ihn in den Opener gesteckt.
Die Niederlagen vor dem Jahreswechsel scheinen beim Booking-Team
nicht zwingend gut angekommen zu sein.“
Travis
Taylor: „Okay, verstehe. Ihr seid beide gerade wohl etwas…
naja… sagen wir es mal so, es könnte besser laufen…“
*Rumms*
Eine weitere Kombination des L.A.
Boys überrascht den Hünen so dermaßen das es den
Texanischen Bullen umwirft.
Lex
Streetman: „Sorry… ja, es läuft nicht so ganz
wie wir uns das gedacht hatten. Aber ich hole mir schon noch was
ich mir vorgenommen habe! Wir werden schon wieder auf den
richtigen Pfad finden, Travis!“
Wehleidig sieht der „Swingin’
Wrestler“ derweil auf das Szenario seiner beiden
trainierenden Freunde. Sie wissen nichts von den Dingen, die sich
in seinem Kopf abspielen und von den Problemen, die sich in
Deutschland plötzlich entwickelt haben. Sie wissen nicht,
dass ein simples Omen aus einem simplen Bleigießen-Spiel
kurz davor ist sich zu erfüllen. Immer wieder streichen
seine Finger über die Figur.
Plötzlich kommt eine andere
Person in den Raum und ihre Präsenz verändert die
Atmosphäre in dem Trainingsraum ganz gewaltig. Breanna
Ouths, die quasi Managerin der Suburbs ist in den Raum gekommen.
Vollkommen in Freizeitkleidung tritt die hübsche Blondine
vor die anwesenden Männer. Die hell blaue „stone
washed“ Jeans und das schwarze Shirt mitsamt des großen
„L.A. Gym“-Logos sind hierbei genauso ungewohnt leger
ausgerichtet, wie ihre offenen und daher frei herunterfallenden
Haare. Mit einer amüsierten Miene nähert sie sich
prompt dem für sie noch Fremden in der Runde, auch wenn sie
auf dem Flug von Los Angeles nach Chicago schon ein wenig über
Travis Taylor gehört hat.
Breanna
Ouths: „Hi, du musst Travis sein, richtig? Travis Taylor,
der „Ragin’ Bull“... bei diesem Körper ist
der Name mit Sicherheit nicht verkehrt gewählt.“
Travis
Taylor: „Ma’am, freut mich auch sie kennen zu
lernen.“
Fast schon ein wenig beeindruckt
verfängt sich Ouths Blick am Äußeren des jungen
Texaners. Erst, als sie den scharfen Seitenblick Streetmans
erhascht, besinnt sich die Dame wieder auf das Wesentliche und
dreht sich nun auch zum zweiten Suburb in der Runde um.
Breanna
Ouths: „Ach, und zu dir sag ich natürlich auch noch
„Hallo“, Chris. Ich hoffe, du fühlst dich
ebenfalls fit für die anstehende Show in Aachen?“
Keine Antwort des „Swingin’
Wrestler“, der sich stattdessen weiter auf die Figur in
seinen Händen fixiert und die Frage Breannas entweder nicht
hören kann oder will. Doch ehe von der Texanerin weitere
Fragen in Richtung CMJ gestellt werden, interveniert ihr
ursprünglicher Protegé.
Lex
Streetman: „Bre, du kennst uns, wir gehen immer gut
vorbereitet in die kommende Show. Wo hast du denn überhaupt
Ric gelassen? Sollte er nicht auf Schritt und Tritt an deiner
Seite sein?“
Eifrige Verfolger der GFCW erinnern
sich an den hünenhaften Bodyguard, welchen wir im Laufe der
letzten Woche das erste Mal mit respektive bei Breanna Ouths
gesehen haben. Immerhin kennen wir nun schon mal seinen
scheinbaren Vornamen... Zurück jedoch zur Frage, welche
Ouths währenddessen mit einem leicht schräg gelegten
Kopf beantwortet.
Breanna
Ouths: „Mach dir keine Sorgen, er wartet vor der Tür
und gönnt sich ein bisschen Frischluft. Der Gute schien ein
wenig geschafft von der Shoppingtour durch die Innenstadt gewesen
zu sein. Tja, Schnuckie, das hat er jetzt davon, dass er mich
ständig begleiten soll.“
Amüsiertes Kichern der
Blondinen und „Ric“ kann einem nach diesen
Beschreibungen schon recht Leid tun. Wer weiß schließlich,
wohin Breanna den Guten noch so hinschleppt. Doch davon will sie
jetzt erst einmal nichts wissen, denn begeisternd schaut sie nun
zu den beiden Trainierenden und setzt sich prompt auf eine
Trainingsbank in der Nähe.
Breanna
Ouths: „Aber jetzt zeigt doch mal, was ihr könnt. Ich
meine, was du drauf hast Lex, weiß ich ja schon zugenüge.
Mich würde aber mal interessieren, ob auch Travis das hält,
was man von ihm zu hört.“
Ein Grinsen huscht über das
Gesicht der menschlichen Abrissbirne. Sein Ruf hatte wohl mit der
Zeit etwas Vorauseilendes. Ohne viele Worte zu verlieren drückte
Taylor seinem einstigen Mitschüler eine Holzplatte in die
Hand. Eine Holzplatte wie bei einem Bruchtest im MMA üblich.
Travis
Taylor: „Halt das mal kurz fest.“
Sagte er zu Streetman. Dieser hält
nun auch die kleine Holzplatte vor seinen Körper und wartet
gespannt was nun passieren soll. Mit einem Mal holt der
texanische aus und zertrümmert die Holzplatte mit einem
gezielten Schlag.
*Knack*
Doch seine Faust saust weiter.
Geistesgegenwärtig stoppt Taylor vor Streetmans Gesicht ab.
Nur wenige Millimeter vor dessen Nase. Kein Zucken vom L.A.. Boy,
der sich wohl auf so was eingestellt hatte. Dann spurtet der Hüne
los. Mit zwei, drei schnellen Schritten ist er über eine der
Matten gesprungen und steigt mit nur einem Schritt auf eine
Handelbank die unter dem Gewicht des Kolosses stöhnt. Mit
einem schnellen Blick über die Schulter springt der Hüne
ab, nur um Punktgenau in der Mitte der Matte zu landen. Seine
Haare hängen nun wild im Gesicht. Aber der Koloss ist nicht
aus der Puste.
*Platsch*
Travis
Taylor: „Naja… normalerweise ist das ein Moonsault.
Und derjenige der das Pech hat drunter zu landen, hat meistens
nicht mehr viel zu lachen.“
Nicken von Breanna und Lex.
Lex
Streetman: „Ist und bleibt halt ein Kampfschwein, unser
Kleiner.“
Breanna
Ouths: „Nicht übel die Punktlandung. Lex kann ich dich
mal kurz sprechen?“
Sie zieht ihren eigentlichen
Schützling beiseite. Man geht an den Tresen des Studios an
dem ein junges Mädchen, Kathy sagte ihr Namensschild, stand.
Leise begann Breanna zu sprechen.
Breanna
Ouths: „Ich habe ja mit Chris noch nicht so viel zu tun
gehabt, aber ich weiß, dass du ihm mindestens so zu
vertrauen scheinst, wie wir einander vertrauen. Ich mache mir ein
wenig Sorgen um ihn. Er wirkt so, so lethargisch und so ganz und
gar nicht bei der Sache. Liegt das nur daran weil er kein Match
hat? Oder ist es die Tatsache, dass er nicht derjenige von euch
Beiden ist, der ganz oben in der Card steht? Macht ihm irgendwas
zu schaffen wovon ich wissen müsste?“
Auch Lex Streetman war nicht
entfallen, dass sein Tag Team Partner sehr abwesend wirkte. Die
letzten Jahre hatten ihn verändert. Von dem unbekümmerten
Durchstarter der in den Jahren 2009 bis 2011 die halbe
Wrestling-Welt auf den Kopf gestellt hatte, war im Moment nicht
viel übrig. Ganz im Gegenteil, wenn man ihn dort so sitzen
sah konnte man denken das CMJ die wohl größte Krise
seiner Karriere hätte.
Lex
Streetman: „Ganz im Ernst Bre, ich weiß nicht was er
hat. Mir kommt es auch so vor, als wenn er mir etwas verschweigen
würde. Ich wollte es gegenüber Travis nicht so sagen,
weil die beiden auch ein Stück weit wie Brüder für
mich sind. Und ich will Travis nicht verunsichern. Aber ich
glaube auch, dass es weit mehr ist als die Tatsache, dass man ihn
in den Opener gesteckt hatte. Gemessen gegen wen er alles in den
letzten Monaten gewrestled hat, wo er überall war und wie
viel Erfolg er schon hatte... Vielleicht hat er immer noch an dem
Tag Team Titelverlust zu kämpfen.“
Breanna Ouths nickte immer wieder
während sie den Worten ihres Mandanten lauschte.
Breanna
Ouths: „Das klingt jetzt hart was ich sage, aber für
dich lief der Titelverlust besser… vorteilhafter. Du
konntest davon profitieren.“
Lex
Streetman: „Was willst du damit sagen?“
Breanna
Ouths: „Ich will ihm auch helfen. Ich würde McFly
gerne in die Richtung Intercontinental Titel managen, aber im
Moment gibt er nicht das Bild ab, das ich brauche, um ihn beim
Office glaubhaft als Contender zu verkaufen. Er muss wieder auf
die Beine kommen. Das wird sonst eine harte Belastung für
die Suburbs.“
Lex wusste, dass die Worte von
Breanna rein geschäftlicher Natur waren. Deshalb konnte er
ihr nicht böse sein. Auch wenn die Worte irgendwie kalt und
hart klangen.
Der Mann, um den es ging saß
hingegen immer noch teilnahmslos an einer Wand und schien in
seiner eignen Welt gefangen zu sein. Niemand der hier Anwesenden
konnte ahnen, dass er vor einer der schlimmsten Entscheidungen
seines Lebens stand. Dass er über sich ein Damoklesschwert
schweben sah und das er unter einem Druck stand, den sich keiner
der Anderen hier vorstellen konnte. Sein Blick ging in Richtung
des Tresens. Breanna und Lex zusammen zu sehen beruhigte ihn
irgendwo. Denn er wusste, dass er ein Opfer bringen musste, das
bei den beiden auf nicht viel Verständnis stoßen wird.
Seine Blicke trafen die von Breanna und er wusste, dass das was
kommen wird, ihr möglicherweise am meisten wehtun wird.
Endlich erhob er einmal seine Stimme.
Chris McFly
Jr.: „Macht ihr euch um mich Sorgen?“
Fragte er unverblümt und
direkt. Die Frage schallt durch den kompletten Raum und ließ
sämtliche Aktivitäten der Anderen sofort verstummen.
Hiermit war sowohl das Gespräch zwischen Breanna und Lex
beendet, als auch die kurzen Trainingsschläge von Travis am
Boxsack. Alle sechs Augen sind nun auf den „Renegade“
gerichtet, doch dieser erwidert lediglich den Blick, welcher von
seinem Partner und seiner Begleitung kommt. Spätestens jetzt
war das Geheim halten und Geflüster also sinnlos geworden
und womöglich kam die von Ouths angedeutete Belastungsprobe
der Suburbs schon eher, als gedacht. Doch dafür mussten erst
einmal die richtigen Gegebenheiten hergerichtet werden.
Lex
Streetman: „Travis... würde es dir etwas ausmachen,
wenn du uns kurz alleine lassen würdest? Nichts gegen dich,
Buddy.“
Ein wenig überrascht wirkt der
„Ragin’ Bull“ im ersten Augenblick schon,
schließlich waren solche Geheimniskrämerein zwischen
den Drein eigentlich eher die Ausnahme. Und dennoch, anhand der
ernsten Minen aller drei Akteure, sowie seinem Wissenstand um
Chris Gefühlslage, lässt er den Boxsack nun alleine und
reagiert mit einem kurzen Nicken auf die Frage von Lex.
Travis
Taylor: „Kein Problem. Ich... warte dann einfach draußen
vor der Tür. Vielleicht kann ich dort ja noch ein zwei Sätze
mit diesem Ric wechseln.“
Ein verständnisvolles Lächeln
umspielt kurze Zeit die Lippen Breannas und auch Lex nickt dem
Texaner dankend zu. Und als die Eingangstür letzten Endes
wieder ins Schloss fällt und die drei alleine sind, erhebt
sich CMJ von seiner Bank und schaut leicht erwartungsvoll auf
seine beiden Gesprächspartner.
Chris McFly
Jr.: „Geht es etwa um diese Bleigießfigur, die ich
von Zereo Killer bekommen habe?“
Einige Augenblicke des Schweigens
folgen, in denen scheinbar keiner von Beiden die richtigen Worte
zu finden scheint. Ein erster Versuch der Dame scheitert noch ehe
er überhaupt richtig begonnen hat.
Breanna
Ouths: „Nein, nicht direkt. Es ist nur...“
Nach Worte ringend schaut Breanna
im Angesichts ihrer Hilflosigkeit prompt zum Leiter des „L.A.
Gyms“. Dieser blickt zwar auch ernst und auch ein wenig
besorgt drein, versucht diese Gefühle aber dennoch irgendwie
in Worte zu packen.
Lex
Streetman: „Chris... wir machen uns über die
Gesamtsituation momentan ein wenig Sorge. Über die Situation
der Suburbs!“
Reflexartig zucken die McFlys Augen
einmal kurz. Er hat mit seiner Vermutung also irgendwie Recht
gehabt. Doch bevor er auch nur das kleinste Wort erwidern kann,
wird er von Lex eingebremst.
Mit nach vorne ausgestreckten Armen
lässt er CMJ verstummen, bevor dieser überhaupt richtig
anfangen konnte und nähert sich stattdessen seinem Freund
und Tag Partner Meter um Meter. Breanna bleibt stattdessen an den
Trainingsgeräten stehen und beobachtet ihre beiden
Schützlinge aus sicherer Entfernung. So sieht nun auch, dass
Lex gute zwei Meter vor Chris stehen bleibt und es zu einem
ersten richtigen Blickkontakt Beider kommt. Die Zweifel und
Sorgen stehen dem L.A. Boy hierbei deutlich im Gesicht. Und doch
versucht er sich zu erklären, versucht die Situation zu
erklären.
Lex
Streetman: „Ich denke wir alle wissen, dass nach dem
Verlust der Tag Team Titel sich etwas in uns verändert hat.
Wir beide sind ein wenig unsere eigenen Wege gegangen, die wir
vorher eben nicht gehen konnten. Und dass es höchst
unterschiedliche Wege waren, die wir beschritten, das brauche ich
dir glaube ich auch nicht zu sagen.“
Keine Reaktion von McFly.
Stattdessen ruhen seine Augen die ganze Zeit nur auf dem Antlitz
Streetmans.
Lex
Streetman: „Die Sache, worauf ich hinaus will, ist die...“
Kurzes Durchatmen nochmals. Jetzt
gibt es kein Zurück mehr, die Worte mussten einfach raus.
Egal, welche möglichen Konsequenzen das Ganze auch haben
könnte.
Lex
Streetman: „Ja, wir machen uns Sorgen um dich! Seit einiger
Zeit bist du irgendwie nicht mehr der Selbe, wir früher.
Nach der Niederlage gegen Corps Nobilis ging es uns ja Beiden
schlecht und es war keine einfache Zeit, gewiss nicht. Aber ich
hab das Gefühl, dass die ganze Geschichte immer noch an dir
nackt und dich insgesamt verändert hat... und zwar zum
Schlechten hin! Wo ist dieser CMJ, der nach Niederlagen wieder
aufgestanden ist und gekämpft hat? Wo ist dieser CMJ, der
selbst, als er am kompletten Boden war, wieder neue Motivation
geschöpft hat und zurückgekommen ist? Wo ist dieser
CMJ... den ich kennen gelernt hab und der mein Freund geworden
ist? Wo, Chris, wo?“
Fast schon ein wenig Verzweiflung
schwingt in den letzten drei Worten der ehemaligen „Alternative“
mit. Doch letzten Endes sieht man hier die Belastung, die das
ganze Thema nicht nur für Chris selbst darstellt, sondern
auch für Lex und Breanna. Wie war es noch gleich? „Together
we stand, united we fall“...
Lex
Streetman: „Bre und ich wollen letzten Endes doch nur
verstehen, was genau dein Problem ist. Ich dachte schließlich,
wir hätten keine Geheimnisse voreinander. Vielleicht können
wir dir bei der ganzen Sache irgendwie helfen. Und vielleicht
können wir so ja auch den Suburbs helfen.“
„…den
Suburbs helfen.“ Die
letzten Worte halten im Kopf des Chicagoers und waren wie ein
Echo in seiner Hirnrinde gefangen. Er suchte nach den richtigen
Worten. Gerne würde er jetzt beide, Breanna und Lex in das
Problem einweihen. Ging es doch auch um die Beiden. Doch er
konnte nicht. Noch nicht.
Chris McFly
Jr.: „Lex… die Suburbs werden einer schweren Zeit
entgegen gehen…“
Lex
Streetman: „Warum Chris, was zur Hölle ist los?“
Chris McFly
Jr.: „Ich… ich kann es dir noch nicht sagen.“
Kann er auch nicht. Niemand darf
davon erfahren bevor es vorbei ist. Niemand.
Chris McFly
Jr.: „Lex…“
Er schloss kurz seine Augen und sah
dann in Richtung Breanna.
Chris McFly
Jr.: „Bre… ihr dürft euch um mich keine Sorgen
machen. Ihr müsst euch jetzt ganz auf Eric Fletcher, Robert
Breads und den GFCW World Title konzentrieren. Versprecht mir,
dass ihr das tut.“
Lex
Streetman: „Das ist keine anständige Antwort, alter
Freund.“
Chris McFly
Jr.: „Du suchst den alten McFly, den „Swingin’
Wrestler“… er lebt noch und er ist noch da…
aber… in den nächsten Wochen ist es wichtig das DU
deinen Weg gehst, hörst du? Nur du musst den Weg zu Ende
gehen! Wenn ich… wenn ich auf der Strecke bleibe, dann ist
das ein nötiges Opfer. Mehr aber auch nicht.“
Die Augen von McFly sind weit
aufgerissen und er hat Streetman bei den Schultern gepackt. Seine
Worte sind sehr eindringlich. Fast, als wenn er Lex beschwören
wollte.
Lex
Streetman: „Was redest du da? Du bleibst nicht auf der
Strecke! Das lasse ich auch nicht zu!“
Langsam schüttelt der einstige
Streetfighter den Kopf.
Chris McFly
Jr.: „Lex versprich es mir! Versprich mir, dass du deinen
Weg zur Not ohne mich zu Ende gehst! Wenn ich die nächsten
Wochen unbeschadet überstehe und ich dir dann noch in die
Augen sehen kann, dann bin ich schneller wieder da, als du es dir
vorstellen kannst. Aber vertrau mir ein weiteres Mal und
versprich mir, dass du dich um nichts anderes kümmern wirst,
als um Fletcher!?“
Lex
Streetman: „Also… also gut. Aber du verspricht mir,
dass du mir sagen wirst, was hier los ist! Was auch immer dich
bedrückt, ich will wissen was es WAR wenn du es BESIEGT
hast!?“
Nicken. Beide nicken einander zu.
Und damit endet diese Szene. Das letzte Zeichen der Suburbs…?
War
Evening, Aachen (Eurogress), 25.01.2013
In
Kooperation mit
Der allseits bekannte Trailer für
„War Evening“ flimmert über die Bildschirme
respektive den Titan Thron und schon befinden wir uns im restlos
ausverkauften Eurogress in Aachen. Ein Feuerwerk auf der Entrance
Rampe legt ebenfalls gleich los und die Fans hier in Westfalen
sind auch in grandioser Stimmung. Schweinwerfer in der kompletten
Halle fangen die unzähligen Schilder und Plakate der
GFCW-Galaxie ein und jeder ist hier bereit für das Spektakel
am Freitagabend. Die Edge of Throns geben durch die Boxen
„Masquerading of the Wicked“ zum Besten, während
auf dem übergroßen Bildschirm auf der Rampe nun das
GFCW-Logo eingeblendet wird.
Hier und da lassen sich nun
„G-F-C-Dub“-Chants aus den Rängen entnehmen, die
Liga scheint also auch im neuen Jahr das Publikum zu begeistern
und zu elektrisieren. Mit einem Kameraschwenk zu den beiden
Kommentatoren zeigt sich auch, dass die beiden Herrscher des
Headsets ebenfalls bester Laune sind. In einwandfreien Kleidungen
sitzen Pete und Sven an ihren bekannten Plätzen und lassen
ihren Blick vor der offiziellen Begrüßung nochmals
durch die Reihen schweifen. Es ist heute zwar eine etwas kleinere
Halle, aber gerade an solch familiären Orten kommt mitunter
die Atmosphäre noch extremer und besser herüber.
Pete: „War
Evening, die Zweite im Jahr 2013! Hallo und herzlich Willkommen
im Namen von German Fantasy Championship Wrestling zu einer
weiteren Ausgabe, heute aus dem wunderschönen Aachen. Wieder
einmal sind wir „sold out“ und zusammen mit 1.700
begeisterten Zuschauern können wir uns heute wieder auf ein
Spektakel freuen und Sven, kaum haben wir das neue Jahr verdaut,
bahnt sich so langsam aber sicher schon der erste Höhepunkt
des Jahres an.“
Sven: „Hallo
auch von meiner Seite aus und Pete, wir sind noch knappe 2 Monate
von unserer ersten Großveranstaltung des Jahres entfernt.
Hört sich noch lange an, doch „Doom’s Night
2013“ wird schneller kommen, als erwartet und da das
Titelgeschehen bei allen drei Championships eigentlich noch recht
offen ist, können wir uns auch heute auf spannende Matches
und Konfrontationen freuen. Werfen wir am Besten mal einen Blick
auf die Card und geben uns einen Überblick über die
Matches.“
Single
Match: TJ Silverberg vs. Hunk Referee: Howard Eagle
Pete:
„Im heutigen Opener
bekommt abermals ein Rookie die Chance, sich hier in der GFCW zu
beweisen. Sein Name ist TJ Silverberg und er bekommt es mit dem
Veteranen Hunk zu tun. Schauen wir mal, was dieser TJ zu bieten
hat.“
Sven: „TJ
Silverberg ist hierbei übrigens nicht mit unserem Silverberg
zu verwechseln. Ob und wie der Neuling auftritt, sehen wir wohl
spätestens in diesem Match.“
Tag
Team Match: Innovation (The Toxic Lugosi & Robert Pride)
vs. ??? Referee: Mike Gard
Pete:
„Im Anschluss sehen wir
das heute einzige Tag Team Match auf der Liste. Die Innovation
hat vor zwei Wochen ein beeindruckendes Comeback geliefert und
einen souveränen Sieg eingefahren. Die Gruppierung rund um
Robert Pride scheint also wieder eine ernsthafte Bedrohung zu
sein und wollen sich heute wieder beweisen.“
Sven: „Gegen
wen es allerdings geht, ist sowohl der Innovation, noch uns
völlig unbekannt. Namen wie Corps Nobilis, ThunderSteel oder
auch die Elite kursierten in der Woche durch das Internet.
Letzten Endes werden wir wohl im Laufe der Show erfahren, wer
sich Pride und dem Toxic Lugosi entgegen stellen wird.“
Non-Title
Match: Eric Fletcher vs. Dean Welkey Referee: Guido
Sandmann
Pete:
„Weiter geht es mit dem
GFCW World Champion in Action! Eric Fletcher hat letzte Show
nicht nur Robert Breads zum „Herausforderer auf Probe“
benannt, sondern auch einen höchst schmeichelhaften Sieg
gegen Lex Streetman eingefahren. Auch Dean Welkey war auf
fragwürdige Weise erfolgreich und siegte in Oldenburg gegen
Robert Breads.“
Sven: „Ob
schmeichelhaft oder fragwürdig ist doch vollkommen egal! Ein
Sieg ist ein Sieg und mit einem heutigen Erfolg gegen den
Champion könnte sich Welkey womöglich noch in das
Titelgeschehen für „Doom’s Night“
einmischen.“
Single
Match: Rob Gossler vs. Garrison Gaeta Referee: Bob Taylor
Sven: „Weiter
geht es mit einem Match, welches sich vor zwei Wochen eigentlich
schon ein wenig angedeutet hat. Garrison Gaeta, die neuste
Verpflichtung der Gro Gock Gang, geriet damals mit Rob Gossler
ein wenig aneinander und wünschte sich von Mr. Rodgers
prompt ein Match gegen den Alkoholisten. Diesem Wunsch hat sein
Manager offensichtlich entsprochen und so können wir uns
heute auf dieses Match freuen.“
Pete: „Gaeta
bestand seine Feuertaufe in der GFCW vor zwei Wochen mit Bravour
und besiegte den Tag Team Champion Heinrich von Sternburg.
Gossler war ebenfalls erfolgreich über den Intercontinental
Champion Zereo Killer und benötigt für sein eventuelles
Rematch weitere Siege. Ein Match auf jeden Fall mit zwei völlig
unterschiedlichen Charakteren.“
Main
Event:
Single
Match: Lex Streetman vs. Robert Breads Referee: Phönix
Sven: „Bei
Fletcher VS Welkey haben wir uns bereits über die
Niederlagen von Streetman und Breads unterhalten. Breads wurde im
Vorfeld verletzt und Streetman hatte beim entscheidenden Pinfall
nachweisbar die Schulter oben. Beide wollen heute beweisen, dass
sie der wirkliche #1 Herausforderer auf den World Title und
gerade für Streetman ist dies vielleicht die letzte Chance,
um noch ein Wörtchen mitzureden.“
Pete:
„Fletcher entschied sich im „Candy Shop“
bekanntermaßen gegen ihn und eine Niederlage heute, dürfte
für ihn das Aus bedeuten. Breads hat heute die Möglichkeit
sämtliche Zweifel an seinem Contenderstatus zu beseitigen
und die Fletchers Wahl voll und ganz zu bestätigen.“
Sven:
„Außerdem sich natürlich noch weitere
GFCW-Akteure im Einsatz. Wir erwarten zum Beispiel Auftritte von
Corps Nobilis, Zereo Killer, Chris McFly Jr. und womöglich
die ein oder andere Überraschung.“
Pete: „Viel
Spaß mit War Evening also wünschen euch Pete…“
Sven:
„… und Sven und jetzt…“
STREETS
OF AMERICA
.
.
.
.
Chairs
thrown and tables toppled, Hands armed with broken
bottles, Standing no chance to win but, We're not running,
we're not running.
Sven: „Was
soll das? Ich war doch noch nicht mit meinem Teil fertig!“
Pete: „Ich
glaube, das interessiert ihn momentan recht wenig. Scheinbar gibt
es nach dem Main Event der letzten Show so einiges zurecht
zurücken.“
Während sich unser blauer
Lieblingskommentator noch ein wenig grummelnd über die
plötzliche Unterbrechung aufregt, sind die Aachener Fans
sofort Feuer und Flamme für die heutige Show. Kann ein
Beginn von War Evening schließlich besser laufen, als mit
einem Auftritt Lex Streetmans? Nun, möglicherweise schon.
Zumindest, wenn das Match gegen Eric Fletcher und der komplette
War Evening vor zwei Wochen für den Suburb besser gelaufen
wäre. So wundert es keinen, dass der Blondschopf nicht
himmelhoch jauchzend zum Ring springt, sondern sein Antlitz
stattdessen unter einer Kapuze versteckt. Nieten auf der
Schulterpartie und auf eben jener Kapuze lassen den Auftritt des
L.A. Boys zusätzlich nicht freundlich wirken. Dass die Fans
dennoch hinter ihm stehen, mag momentan nur der berühmte
Tropfen auf dem heißen Stein sein, zumal die nun
aufkommenden Chants bitterböse Erinnerungen aus Oldenburg
hochkommen lassen.
„Screw
Job! Screw Job! Screw Job!“
Pete: „Die
GFCW-Galaxie hat sich scheinbar eine eigene Meinung über das
Ergebnis des letzten Main Events gebildet. Und Recht haben sie ja
auch. Streetman hatte beim Pin glasklar die Schulter oben und
dies deutlich vor dem Three-Count.“
Sven: „Pete,
wen kümmert es, das Cover wurde durchgezählt und somit
ist das Ergebnis rechtsgültig. Es war eine
Tatsachenentscheidung des Referees und das muss man nun mal
akzeptieren. Streetman hätte ihm Vorfeld einfach eher den
Sack zumachen sollen, dann hätten wir solch eine Situation
nun nicht.“
Die Hallenbeleuchtung wird merklich
heruntergefahren und auf den Squared Circle konzentriert. Genau
dort also, wo sich mittlerweile der Mann aus Los Angeles
eingefunden hat und mit gesenktem Kopf in der Ringmitte steht.
Mit einem kurzen Griff an den Kopf wird die Kapuze tiefstmöglich
in das Gesicht gezogen, sodass seine Mimik nun komplett im
Unbekannten liegt. Versteckt er seine Gesichtszüge
absichtlich vor den laufenden Kameras? Oder ist dies nur Teil
seines heutigen Erscheinungsbildes? Was auch immer der Grund sein
mag, seiner ruhigen und nachdenklichen Stimme hört man
dennoch an, dass er verständlicherweise mit der Welt nicht
im Reinen ist.
Lex
Streetman: „Tausende Fans in der Halle... weitere unzählige
Menschen vor den Fernsehbildschirmen... somit also die komplette
GFCW-Galaxie. Ihr alle ward Zeuge von einem Matchausgang, der so
nie hätte passieren dürfen.“
Kurze und prägnante
Feststellung, die gleichsam mit vereinzelten Buhrufen aus den
Ränge unterstützt wird. Ob sich diese negativen
Äußerungen nun gegen Eric Fletcher, den Referee Phönix
und gegen eine dritte Instanz richten ist unbekannt und auch
relativ egal.
Lex
Streetman: „Jedes einzelne Fernsehbild, ja wahrscheinlich
sogar jedes Foto und definitiv jede Erinnerung von euch zeigen
ganz deutlich, dass es kein Pinfall von unserem Champion war, der
mich besiegt hat. Es war nichts anderes, als eine
Fehlentscheidung des Unparteiischen, welche mich den Sieg
gekostet hat. Und doch soll dies keine direkte Kritik an Phönix
und seine Leistung gewesen sein. So bitter es nun vielleicht für
mich ist, aber Fehler passieren nun mal, ob man will oder nicht.
Irren ist bekanntermaßen menschlich, auch wenn es gerade in
solch einem wichtigen Mensch nie und nimmer passieren sollte.“
Ein einzelnes Spotlight auf
Streetman verdunkelt die Umrandungen seines Gesichtes nochmals um
ein Vielfaches und wüsste man nicht aus dem Vorfeld, dass
der Blondschopf tatsächlich ein Gesicht hat, so würde
man es momentan nie und nimmer vermuten. Seine bedachten und
langsamen Schritte durch den Ring, sowie seine zurzeit
gesichtslose Erscheinungen lassen ihn eh mehr wirken, wie eine
unheimliche und rachsüchtige Gestalt. Wobei das mit der
Rache ja nicht wirklich ganz falsch ist.
Lex
Streetman: „Ich bin deshalb also nicht hier heraus
gekommen, um unseren Chef-Referee an den Pranger zu stellen,
sondern um viel mehr einer anderen Person nochmals weitere Worte
auf den Finger zu geben. Denn wenn er wirklich so ein toller
Champion ist, wie er sich ausgibt und seine Titelmatches an
verdiente Herausforderer verteilt, dann müsste er doch
ebenfalls einsehen, dass sein Sieg vor zwei Wochen in keinster
Weise ein Sieg war, sondern nur Glück. Oder wie siehst du
das, Eric?“
Vergeht eigentlich auch mal eine
Show ohne einen verbalen Seitenhieb zwischen Fletcher und
Streetman? Wahrscheinlich nicht, zumindest nicht solange es eine
vernünftige Lösung für beide Seiten in dieser
Auseinandersetzung gibt. Und ein einsichtsvolles Ende gibt es ja
weiterhin nicht.
Lex
Streetman: „Stellt dich SO ein Ausgang etwa zufrieden,
Eric? Du wirst zum Sieger erklärt, obwohl du nicht gewonnen
hast. Auf deine Liste kannst du meinen Namen zwar nun endlich
schreiben, aber es bleibt solange nur ein Sieg in
Anführungszeichen, bis du mich wirklich besiegt hast. Du
hast mich zwar geschlagen... aber du hast mich nicht besiegt! Es
gab keinen richtigen Pinfall und auch keine Aufgabe und solange
du dies noch nicht geschafft hast, kannst du dich nicht mit Fug
und Recht als den Besseren von uns Beiden bezeichnen. Stattdessen
wirst du doch weiter mit der Frage beschäftigen müssen,
ob ich nicht doch die richtige Wahl für ein Titelmatch
gewesen wäre. Und dieser Grübelei werde ich heute ein
weiteres Argument hinzufügen.“
Der Schwenk also vom GFCW Champion
auf seinen bisherigen „Herausforderer auf Probe“. Und
wenn das Match Fletcher VS Streetman ein Knallermatch war, dann
ist Robert Breads VS Streetman nicht minder hochklassig und
spannend.
Ein kleiner Zupfer lässt die
Kapuze nun wieder ein wenig nach hinten fallen und, welche
Überraschung, wir bekommen nun endlich auch das Gesicht
Streetmans zu sehen. Die schlechte Laune liegt erwartungsgemäß
in den Gesichtszügen versteckt und auch die stahlblauen
Augen spiegeln den in ihm brodelnden Ärger wieder. Und auch
bei Erwähnung des Kanadiers ist Lexs Stimmlage nicht minder
aggressiv.
Lex
Streetman: „Robert, am Ende des Candy Shops magst du zwar
der Gewinner unseres Gefechts gewesen sein, doch wir Beide
wissen, dass es auch hätte anders herum ausgehen können.
Deine Errungenschaften sind zwar weiterhin phänomenal, aber
eins bist du nicht mehr. Unbesiegbar! Das letzte Jahr hat es uns
schon bewiesen und das Match gegen Dean Welkey vor zwei Wochen
war dann nur noch die letzte Bestätigung. Du redest zwar
noch genauso überzeugt und überheblich wie eh und je
und denkst, du bist der Größte. Aber auch du bist nur
ein Mensch aus Fleisch und Blut, den man verletzen und schlagen
kann. Und aus diesem Grund wird es am heutigen Abend einen Sieger
geben, den man in Oldenburg den Sieg noch verwährt hat.
Meine Damen und Herren, ich verkünde hiermit den Sieger des
heutigen Main Events: Sein Name ist...“
Wir werden wohl erst im späteren
Verlauf des Abends erfahren, wer nun den Main Event gewinnen
wird, denn Lex wird von einem Song unterbrochen, den wir nun auch
schon seit über zwei Jahren bei fast jeder Show zu hören
bekommen - „Einer Gegen Alle“ von Samsas Traum. Und
das heißt... klar, Robert Breads tritt auf die Stage, mit
einem Mikrofon in der Hand.
Robert
Breads: „Bla Bla Bla... Bla Bla Bla... Bla Betrug Bla...
Bla Bla Bla... Bla Ich bin toll Bla... Du musst mir nicht danken,
dass ich dein Gefasel nochmal zusammen gefasst habe. Du nervst
mit deinem Gejammer.“
Langsam, Stück für Stück,
tritt der Kanadier näher an den Ring heran. Er humpelt nicht
offensichtlich, entweder ist sein Knöchel also wieder in
Ordnung oder er unterdrückt die Schmerzen und will sich
keine Schwäche anmerken lassen.
Robert
Breads: „Du hast verloren, weil der Referee einen Fehler
gemacht hat. Sowas passiert nunmal. Anstatt darüber zu
jammern solltest du dir lieber möglichst schnell überlegen,
wie du nun deine Revanche bekommst, nicht? Nun, ein guter Weg
wäre ja vielleicht, ein bestimmtes Match zu gewinnen, gegen
einen gewissen Number One Contender, der im Gegensatz zu dir
nicht durch einen menschlichen Fehler verloren hat, sondern
tatsächlich unfair. Ist das nicht interessant? Wenn dir
etwas passiert, ist es ein Skandal, aber die Umstände meiner
Niederlage ignorierst du einfach. Ziemliche Doppelmoral, nicht
wahr?“
„Canada's Own“ ist an
der Treppe angekommen und betritt den Ring.
Robert
Breads: „Fakt ist, Lex Streetman, wir hatten bisher zwei
Matches gegeneinander. Du hast mich nie besiegt. Ich habe dich
schon einmal besiegt. Fakt ist, ich bin der Number One Contender,
du bist es nicht. Fakt ist, ich habe die größeren
Erfolge vorzuweisen. Fakt ist, ich habe Fletcher nicht nur
besiegt, ich habe ihn in einem improvisiertem Match mit einem
parteiischen Ringrichter besiegt. Fakt ist...“
Nun steht Breads dem Mann aus Los
Angeles gegenüber und lächelt ihn an.
Robert
Breads: „...dass alle Fakten für mich sprechen. Du
kannst reden wie du willst, die Logik diktiert uns allen, dass
ICH um den Titel antreten sollte. Du hast nur noch eine Chance,
das zu ändern. Du musst gewinnen. Du musst mich besiegen. Du
musst das heute Abend tun. Und du solltest dir klar machen, dass
das alles Andere als einfach wird.“
Für den Hauch eines Moments
fallen die Augenlider des Los Angelino herunter und lassen für
eben jene Zeitspanne die Augen wie enge und zusammengezogene
Schlitze wirken. Doch schon im nächsten Augenblick
normalisiert sich Streetmans Blick wieder und er starrt seinen
Gegenüber mit einem zwar ernsten, aber nicht allzu
wutdurchzogenen Ausdruck an.
Lex
Streetman: „Die Entscheidung, wer um den Titel antritt,
hast du nicht zu treffen, Robert. Und schlussendlich ist es für
mich erst vorbei, wenn die letzten Schlacht geschlagen ist. So
wie es aussieht, wird unser Match genau diese letzte Möglichkeit
für mich sein, um das Ruder noch herumzureißen. Aber
weißt du was? Wenn das die Bedingung für das Erreichen
meines Ziels ist... dann schaff ich das eben!“
Ein simpler und vielleicht auch
nicht gerade kreativer Satz, aber er scheint zurzeit die Meinung
des Blondschopfs exakt wiederzuspiegeln. Was hat er denn jetzt
noch großartig zu verlieren? Breads hatte Recht. Alles,
wirklich ALLES sprach für den Kanadier und gegen den Mann
aus Los Angeles. Es bleibt nur noch diese einzige Chance übrig.
Der sprichwörtliche letzte Strohhalm, den sich der Suburb
greifen konnte.
Lex
Streetman: „Und ich denke mir schon genau deinen Einwand,
den du jetzt am Liebsten sofort loswerden würdest. Großes
Matches, wichtige Kämpfe wo es mehr oder minder um alles
geht und man quasi zum Siegen verdammt ist. In all solchen großen
„Do or Die“ Matches hab ich bisher den Kürzeren
gezogen und versagt. Und wenn wir solch ein Match im letzten Jahr
gehabt hätten, wäre das Ergebnis womöglich wie
immer ausgegangen. Ein Robert Breads, der siegreich triumphiert
und ein Lex Streetman, der kurz vor seinem großen Ziel
wieder mal gescheitert ist.“
Etliche Schritte läuft der
L.A. Boy nun durch den Ring, verliert seinen Gesprächspartner
bei diesem langsamen Marsch allerdings nie aus den Augen. Dieses
Mal musste er ruhiger und abgeklärter agieren, als noch vor
zwei Wochen im Candy Shop. Wer weiß, ob ein Fehler hier und
jetzt nicht schon der finale Fehltritt ist und er für ihr
Match moralisch ins Hintertreffen geraten würde. Mit einem
Mal bleibt Lex genau wieder vor Breads steht und hebt seinen
linken Zeigefinger in die Höhe. Nicht so, wie es ein
mahnender Lehrer tun würde. Nein, mehr, als wäre ihm
etwas klar geworden.
Lex
Streetman: „Doch heute, hier in Aachen ist es anders,
Robert. Ich für meinen Teil bin gereift und habe in den
letzten Matches, unabhängig von den Ergebnissen, bewiesen,
dass ich mittlerweile im Konzert der Großen mitspielen
kann. Du auf der anderen Seite bist, wie schon gesagt, nicht mehr
derjenige, zu dem alle hinaufschauen und ihn fürchten. Du
bist einer von uns geworden, die mal gewinnen und mal verlieren
und sich ihre Chance hart erarbeiten müssen. Und doch wärest
du mit Sicherheit noch ein wenig im Vorteil heute Abend, wenn, ja
wenn da nicht noch eine kleine... sagen wir Ungereimtheit wäre.“
Langsam fällt sein Blick auf
den bereits angesprochenen Knöchel des Kanadiers. Genau der
Knöchel, den Dean Welkey vor zwei Wochen attackiert hatte.
Der Knöchel, der somit auch verantwortlich dafür war,
warum Breads sein Match gegen den Swagmaster verlor. Der Blick
Streetmans ist allerdings nicht von Schadenfreude oder Häme
durchzogen. Viel mehr blickt er ein wenig neugierig mit einer
gewissen Interesse auf den Fuß und hofft irgendwelche
Reaktionen von seinem Gegenüber zu bekommen. Dieser bekommt
er natürlich nicht, warum auch? Aber nachfragen kann man ja
trotzdem.
Lex
Streetman: „Ist dein Fuß wirklich zu ein Hundert
Prozent fit, dass du problemlos und ohne Handicap in den Ring
steigen kannst? Ich meine, ich will dich jetzt nicht in Schutz
nehmen oder dich bemüttern, aber als dein Gegner hab ich
denke ich schon das Recht auf einen vollkommenden fitten Robert
Breads zu treffen. Und dies sollte doch denke ich auch in deinem
Interesse sein, oder? Nicht auszudenken schließlich, wenn
unser entscheidendes Match durch solch eine...unfaire... Sache
entschieden werden würde.“
Robert
Breads: „Meine Güte, sprich' es doch mal aus.“
Der Kanadier rollt mit den Augen,
dann beugt er sich nach unten und krempelt seine Hose nach oben –
dort sieht man einen Verband, der sich um seinen Knöchel
schlingt.
Robert
Breads: „Du sollst eins verstehen, Lex: Du solltest
aufhören, um den heißen Brei herum zu reden. Das
machst du seit drei Jahren. Komm auf den Punkt: Du hast heute
einen Vorteil. Glaubst du, du bist nun der krasse Rebell, weil du
deine Pussy-Schiene mal eine Show lang ausschaltest und das tust,
was JEDER tun würde? Nämlich einen Vorteil auszunutzen,
den er nunmal hat, für den er nichtmal etwas kann?“
Seufzend lehnt „Canada's Own“
sich zurück, in die Seile, schwingt dann zurück und
bleibt vor Streetman stehen.
Robert
Breads: „Siehst du? Ich kann laufen. Ich kann antreten.
Alles andere kann dir komplett egal sein. Scheiss' doch endlich
mal auf deinen Sportsgeist und versuche einfach nur, das Match zu
gewinnen. Lex, du hast nur noch eine Chance.
Du hast nur
noch eine... einzelne... Chance. Bei dir läuft die Zeit ab,
Lex. Du hast schon so oft versagt, im entscheidenden Moment, wie
du es gesagt hast, dass du nur noch diese eine Chance hast. Du
MUSST heute Abend gewinnen, wenn du noch einmal eine Chance auf
den Titel willst. In eine solche Situation kommst du nie wieder,
so nah an den Titel.“
Mit Zeigefinger und Daumen deutet
Breads einen winzigen Abstand an.
Robert
Breads: „Weißt du, warum ich immer wieder gewinne,
und warum du immer wieder scheiterst? Nicht weil ich der bessere
Wrestler bin, nicht weil ich so viel schlauer bin als du –
sondern weil ich nicht so ein übertriebener Gutmensch bin.
Ich habe seit meiner Rückkehr nicht geschummelt, keine
Angriffe von hinten gestartet, niemanden attackiert. Doch ich
habe im Ring keine Rücksicht gezeigt.
Und damit
musst du endlich anfangen, Lex! Wenn du diese Chance willst, wenn
du an den Titel willst, musst du mich besiegen – und das
kannst „Lex Streetman“ nicht. Der Lex Streetman, den
ich in den letzten 3 Jahren gesehen habe, würde mich nie
besiegen, würde nichtmal gewinnen wenn ich mir ein Bein
abschneide. Weil er verdammt nochmal Mitleid hätte, weil er
sich wohl noch auf die Matte legen würde und sich pinnen
lassen würde, weil alles andere ja unfair wäre.“
Mit dem Zeigefinger drückt
Breads nun auf Streetman's Brust und steigert die Lautstärke
seiner Stimme.
Robert
Breads: „Wann hast du zuletzt etwas für dich getan,
hm? Du hast dich von McFly von vorne bis hinten verarschen
lassen, er hat dich benutzt, und als er dich nicht mehr brauchte
hat er dich weggeschmissen wie ein Stück Dreck – und
du machst NICHTS?! Lex, fang endlich an, an dich selbst zu
denken, fang an, egoistisch zu sein.
Denk EINMAL
an dich. Denk EINMAL nicht an die Fans, an die Regeln, an die
Fairness. Niemand verlangt von dir, die Regeln zu brechen, aber
hör' mit dem Rumgejammer auf, fang endlich an zu kämpfen
und GEWINNE, verdammt nochmal.“
Was geht denn jetzt ab? Breads
versucht, Streetman zu motivieren? Was soll denn das? Irgendetwas
stimmt mit dem Kanadier in den letzten Wochen doch wirklich
nicht. Will er Streetman unbedingt in Top-Form im Ring –
kann er das überhaupt gewinnen?
Robert
Breads: „Begrabe Lex Streetman. Begrabe den Mann, der allen
hilft, nur sich selbst nicht. Begrabe den Mann, der allen etwas
Gutes tut, nur sich selbst nicht. Begrabe den Mann, der nichts
gewinnt, damit die anderen feiern können. Werde jemand, der
an sich denkt. Werde jemand, der sich selbst in den Mittelpunkt
stellt, der seine eigenen Ziele erfüllen will, werde
rücksichtslos, werde gnadenlos, werde zu einem Wrestler, den
man nicht respektiert, sondern fürchtet. Werde zu dem
Wrestler, der nicht nur Robert Breads, sondern auch noch Eric
Fletcher besiegen kann, um sich dann selbst GFCW World Champion
zu nennen.
Das ist der
Mann, den ich heute im Ring sehen will. Das ist der Mann, gegen
den ich kämpfen will. Kein Mitleid. Ich will, dass du alles
versuchst, um mir das Bein auseinander zu nehmen, dass du einen
Vorteil nutzt. Ich will deine Hilfe nicht, deine Güte nicht,
ich will, dass du alles gibst. Denn wenn du heute Abend als der
Lex Streetman in den Ring steigst, der in den letzten drei Jahren
seine Kreise durch die GFCW gezogen hat...“
Breads tritt einen Schritt zurück,
seine Stimme wird mit einem Mal ganz leise und er hält drei
Finger nach oben.
Robert
Breads: „...dann kannst du nicht gewinnen. Dann brauche ich
drei Sekunden, und dein Traum vom Titel ist für immer
vorbei. Das ist deine letzte Chance, Lex Streetman. Hole dir, was
dir zusteht. Besiege mich. Gehe ein Risiko ein. Und sei der beste
Lex Streetman, der du sein kannst.“
Eindringlich starrt der ehemalige
GFCW-Champion und No. 1 Contender den Amerikaner an. Er will den
Mann aus Los Angeles wirklich motivieren, er will seine eigene
Hürde noch größer machen – ist das der
Robert Breads, der sich durch alle Situationen wieselt, der jedes
Schlupfloch wahr nimmt, dass er finden kann?
Robert
Breads: „Die Zeit für Veränderung ist gekommen.
Die Liga verändert sich. Eric Fletcher ist auf dem besten
Weg, die Spitze der GFCW-Rangliste zur erklimmen. Ich bin auf dem
besten Weg, der größte Star zu sein, den die GFCW je
kannte. Weil wir uns verändern, anpassen, besser werden. Nur
du nicht, Lex. Und nun zieh' mit und zum ersten Mal in drei
Jahren... verändere etwas. Denn sonst bleibst du auf der
Strecke. Es gibt für dich nur zwei Rollen...“
Der ehemalige Präsident tritt
so nah wie möglich an den ehemaligen „alternativen“
Superstar heran wie möglich und seine Nase berührt
dabei fast die von Lex Streetman.
Robert
Breads: „Einmal den Mann, der die zwei alles überragenden
Persönlichkeiten der GFCW stürzte und sich selbst nahm,
was ihm gebührte. Oder die Fußnote in einem Krieg
zwischen zwei Männern, denen er einfach nicht gewachsen war.
Was du letztlich wirst, liegt an dir. Die Zeit für
Veränderung ist gekommen. Also verändere dich oder gehe
unter.“
Mit
diesen Worten klatscht Breads seinem Gegenüber das Mikrofon
an die Brust, wendet sich ab und geht durch die Seile aus dem
Ring. Als er auf dem Hallenboden aufkommt zuckt er kurz zusammen,
da sein Bein noch immer angeschlagen ist – doch er hat
Streetman heiß gemacht. Das zumindest hofft er. Er hofft,
dass Lex ihm gut zugehört hat. Denn wenn er nicht auf ihn
hört, ist das Match am heutigen Abend schon entschieden und
Lex Streetman wird niemals der große Star sein, der er sein
könnte.
Unsere
allerliebsten Lieblingskommentatoren sind gerade die
vielversprechende Card durchgegangen und die erste Szene des
Abends ist zuende gegangen, als prompt in den Backstagebereich
geschalten wird. Natürlich aktiviert sich der Titantron wie
von selbst, denn auch die Fans in der Halle wollen wissen, was
sich hinter den Kulissen abspielt. Als die Crowd einen ganz
bestimmten Mann zu Gesicht bekommen, brechen frenetische
Jubelstürme aus. Der Jubel wirkt im nächsten Moment
schon etwas verhaltener, denn die Fans erkennen seine
ausdruuckslose Mimik, er scheint komplett abwesend zu sein und
sich in einer anderen Welt zu fühlen… in einer Welt,
in der er und seine Tochter glücklich miteinander leben
können… Doch dem ist nicht so, Lara befindet sich in
der Obhut eines kleinen, schmierigen Schmarotzers namens Rodgers.
Zereo
Killer sitzt im Korridor auf dem kalten Hallenboen, hat seine
Füße angewinkelt und verschränkt über die
Schienbeine seine Arme. Sein Blick mustert die Wand am anderen
Ende des Ganges… Das Outfit diesmal schwarz, von der Hose
aufwärts bis zur Taille ist eine rot aufgemalte Kette zu
erkennen, die sich über das Kapuzenshirt bis hinten über
den Rücken ziert. Eine Art Botschaft, dass er sich wie in
Gefangenschaft fühlt??? Eine schwarz-rote Gesichtsbemalung
wurde bereits aufgetragen, welche Trauer und Wut zugleich
ausdrückt. Die Fans, die vorhin noch lautstark jubelten,
wurden durch diese Bilder im Keim erstickt. Zereo Killer…
im Moment ein Schatten seiner selbst…
Der
GFCW Intercontinental Title liegt neben ihn... mit dem Emblem gen
Boden gerichtet. Auch das scheint dem Fan Favourite im Moment
nicht zu interessieren. Ein leerer Gesichtsausdruck wie man ihn
noch nie beim Publikumsliebling gesehen hat. Zum Glück
bestreitet er heute kein Match, in dieser Verfassung wäre
der Mann aus Kalifornien nicht in der Lage, einen vernünftigen
Fight zu bestreiten… Fight ist genau das richtige
Stichwort. Der FIGHT bei der letzten War Evening Show gegen Rob
Gossler war alles Andere als schön mit anzusehen, nur einer
hatte seinen Spaß dran, Mr. Rodgers.
Plötzlich
hört man Schritte, die immer näher kommen. Es wirkt
fast so als wolle diese Person auf Zereo Killer zugehen. Nur
einige Momente später sind eben diese Schritte nicht mehr zu
hören, er ist zum Stillstand gekommen…
…:
Ey was machst du denn da?!
Dieser
abfällige Ausruf, wohl direkt vor ihm, ruft keine Reaktion
hervor. Der Kameramann schwenkt kurz nach links und erblickt den
Alkoholisten, Rob Gossler. Abgerissene, ehemals lange Jeans,
Fan-Shirt und abgetragene schwarze Jeansweste ohne Ärmel.
Die geöffnete Bieflasche in der rechten und ein süffisantes
Grinsen auf den Lippen, so steht er da der Alkoholist, der
ehemalige GFCW Intercontinental Champion, der seinen Titel bis
Title Nights 2012 behalten durfte und ihn gegen genau denjenigen
verlor, auf den er nun mit Verachtung hinabblickt.
Der
Hamburger beugt sich ein wenig zum immer noch sitzenden und
regungslosen ZK. Weiterhin keine Reaktion…
Rob
Gossler: Hey was los….Champ?!^^
Nach
einer ihm angemessenen Zeit des Schweigens, die ZK weiterhin mit
traurigem Schweigen füllte, legt Rob den Kopf schief und ihn
überkommt ein mitleidiges schmales Lächeln, als ihm der
Grund für den Gemütszustandes seines Gegenübers
klar wird.
Rob
Gossler: Ach, ist es immer noch wegen deinem kleinen Balg, was du
verkauft hast?
Das
erste Mal, dass man beim Amerikaner etwas sieht, dass ihm von
einer Puppe unterscheidet. Seine Augen wandern in Richtung
Gossler. Er scheint dem Deutschen zuzuhören.
Rob
Gossler: …..Komm schon du wusstest doch worauf du dich da
einlässt?
Zereo
Killer richtet sich auf. Sie stehen von Angesicht zu Angesicht
gegenüber, die Elektrizität ist zu spüren, die
aufkommende Antipathie ist zu sehen.
Zereo
Killer: Du hast keine Ahnung wovon du sprichst!
Rob
verharrt im starren gefährlichen blacken der Zähne, er
genießt die Reaktion seines Gegenübers sichtlich.
Rob:…vielleicht…
aber ich habe ja auch noch keine Tochter gegen einen Titel
eingetauscht.
Er
lacht, während Zereo Killer seinen Zorn über Gosslers
Unverfrorenheit nur noch schwer in Zaum halten kann.
Dann
verfinstert sich aber auch Gosslers Miene und er sieht mit
feurigen Blicken seinem Gegenüber in die Augen. Bebend leise
kommen ihm die folgenden Worte über die Lippen.
Rob:
Du hast deine eigene Tochter verkauft um durch mein Scheitern an
den Strippen eines skrupellosen
Managers das Püppchen von einem Intercontinental Champions
zu spielen, der du niemals sein wirst.
Genug!
Dass war zu viel für das mittlerweile völlig
zerfressene Nervenkostüms des Killers.
Mit
Tränen in den Augen außer sich vor Wut holt er zu
einem Schlag nach seinem ehemaligen TN Gegner aus.
Zereo
Killer: Sei endlich Still!
Doch
Rob weicht dem unkoordinierten emotionalen Schlag mit
Leichtigkeit aus und rammt dem Killer das Knie in den Magen, so
dass dieser sich prustend nach vorne beugt.
Rob:
Und nun bist du sogar zu Feige dich deinen Fehlern zu stellen und
verkriechst dich stattdessen vor der Wahrheit…
Ein
liebevolles Glucken entfährt Rob und ironisch flüstert
er dem Killer zu, während der sich noch von diesem Tritt
erholen muss.
Rob:
Dir bleibt ja noch der Gürtel nicht wahr?
Doch
dann presst Rob die Lippen wieder zornig zusammen und zieht den
Kopf des Killers schnaubend zu sich hoch.
Rob:
Soll ich dir was sagen?!
Er
macht eine Pause und zieht die Obere seiner geschürzten
Lippen langsam nach oben, ehe er dann mit kaltem Zorn seine Worte
in das Ohr des Killers presst.
Rob:
Du widerst mich an! Du verdienst diesen Titel nicht!
Weißt
du was du verdienst?....
…
Das
hier!
Schnell
zieht Rob den Killer wieder unter sich und zeigt einen Moshdrop,
der den Killer benommen auf den Boden des Backstagbereiches
schickt.
Wütend
fällt Robs Blick nun auf den am Boden liegenden Gürtel.
Rob:
Du hast was vergessen!
Er
packt sich den Gürtel und wirft ihn wie bei einer
Mülldeponie abfällig auf die Überreste des
Killers. Dann fährt er sich in Anbetracht seines Werkes
erregt durch die Haare, ehe er auf dem Absatz kehrt macht und die
Szenerie verlässt.
Der
Kameramann fängt den Mann aus den USA ein, der noch immer
keine Regung zeigt… Ein geschlagener, gefallener,
verlorener Champion, Zereo Killer…
…
Nun
folgt ein Werbespott für Babynahrung.
Die Kamera schaltet in den Backstagebereich, die Fans fingen an
zu Jubeln als sie Mac Müll sahen der bei einem bekannten
Superstar stand.
Mac Müll: Hallo TJ
Silverberg, schon dich wieder zu sehen!
TJ
Silverberg: Hallo Mac Müll, ja ihr seht alle richtig ich bin
wieder da. Nach einer langen Verletzungspause kämpfte er
sich zurück und will nun Angreifen. Heute Abend wird er sein
erstes Match gegen Hunk bestreiten und dort seine neuen Moves
präsentierten.
Mac
Müll: TJ nun möchte ich wissen was deine nächsten
Ziele bei GFCW sind.
TJ
Silverberg: Sehr gute Frage Mac Müll, meine Ziele
beschränken sich erstmal darauf das ich wieder in den Ring
steigen kann und zeige was ich kann. Danach bin ich bereit für
größere Dinge wie z.B ein Titelmatch, doch bis dahin
wird es noch ein langer Weg. Doch das Jahr 2013 wird sein Jahr
das Jahr von "The Future" TJ Silverberg.
Jessica:
Hallo Mac du kennst mich bestimmt noch, ich bin Jessica die
Begleiterin, Managerin und Freundin von TJ Silverberg. 2013 wird
das Jahr von uns und die GFCW wird bald nur noch von einer Person
reden und das sei von TJ Silverberg.
Mac Müll: Ich bedanke mich
bei euch beiden für das Gespräch, ich wünsch euch
viel Glück und Erfolg für die Zukunft.
TJ
Silverberg: Danke Mac
Jessica:
Danke
Sven: „Kommen
wir also zum ersten Match der heutigen War Evening. Und das
dürfte ziemlich langweilig werden.“
Pete: „Also
ich denke, es könnte sehr Interessant werden.“
Sven:
„Findest du?“
Pete: „Wieso
denn nicht? TJ Silverberg ist zurück in der GFCW, der Junger
Kerl hatte eine Lange Pause hinter sich und biss sich nach seiner
Verletzung wieder zurück ins Geschäft. Heute Abend
trifft er also auf den Jobber aus Deutschland Hunk.
Sven: „Wow,
und das Match findest du Interessant?“
Pete: „Klar,
ich möchte endlich wieder TJ Silverberg im Ring stehen
sehen, und ihn kämpfen.
Es hat sich eine erwartungsvolle
Stille über die Aachener Halle gelegt. Nach der Begrüßung
durch die Kommentatoren, der Eröffnungsshow und den ersten
Segmenten, die mit Begeisterung verfolgt wurde, warten nun Groß
und Klein auf die ersten Momente der Action an diesem
Freitagabend. Die Regie spielt für die Fernsehzuschauer
einen Kameraflug über die Fanreihen ein. Man erblickt viele
Plakate, glückliche Gesichter und skurrile Gestalten in der
Verkleidung ihres Lieblingssuperstars. Eine Einblendung verkündet
noch die offizielle Zuschauerzahl des Tages, dann schwenkt das
Bild auf den Titan-Tron ein.
Die Einspielung dieser Musik hat
die Stimmung erwartungsgemäß umgeworfen. Statt Jubel
gibt es nun laute Buhrufe in Richtung des Mannes, der in diesem
Moment selbstherrlich durch den Entrancevorhang tritt. Der
Swagmaster, Dean Welkey, kommt nach einigen Schritten auf der
Rampe zum Stehen und zwinkert gekonnt in die Kamera. Dann wirft
er den buhenden Fans lächelnd einen Luftkuss zu und
stolziert weiter in Richtung des Squared Circles. Mr. 2013, wie
er sich seit Neuestem auch nennt, hat sich für den heutigen
Tage in graue Jeans und ein Merchandise-Shirt mit seinem Antlitz
und der Aufschrift „Widerstand ist swaglos“ gehüllt.
Seine langen Haare trägt er zusammengebunden.
# SWAG
# YOLO
# 2013
San Diegos verhasstester
Wrestler slidet schmucklos in das Geviert und nimmt mit einigen
Schritten Anlauf, um sich auf das entgegengesetzte Toprope zu
stellen. Nach nur wenigen Sekunden gefällt es ihm dort aber
nicht mehr und mit einer abwerten Geste springt er in den Ring
zurück. Dort gestiert er ungeduldig in Richtung Laura, die
ihm schlussendlich ein Mikrofon hinhält. Dieses reißt
Welkey rüde an sich und schiebt die Ringsprecherin wieder
nach draußen. Grinsend lässt sich der Swagmaster Zeit,
bevor er seine geplante Rede beginnt.
Dean
Welkey: „YOLO.“
Alleine diese vier
Buchstaben sorgen dafür, dass sich schon wieder ein Sturm
von Buhrufen in Richtung des Gevierts entlädt. Welkey nimmt
dies zufrieden hin.
Dean
Welkey: „You only live once...ich weiß nicht, welch'
großer Philosoph dies einst formulierte. Doch es sei mir
verziehen. Viel wichtiger ist es doch, nach diesem alles
bestimmenden Motto zu leben. Man muss sich stets vor Augen
führen, dass es wirklich war ist. Man lebt nur einmal. Und
deshalb muss man das Beste daraus machen. So wie ich. Ich habe
meine knapp dreißig Jahre, die ich nun auf diesem Planeten
verkehre, einem großen Ziel verpflichtet – das
wichtigste Gut, das erstrebenswerteste Ziel des Menschen zu
erreichen...“
Ehrfurchtsvoll lässt
Mr. 2013 das Mikrofon sinken. Er schüttelt mit dem Kopf: Die
Zuschauer begehen tatsächlich den Frevel begangen, seinen
philosophischen Exkurs mit Buhrufen zu stören.
Dean
Welkey: „...SWAG“
Er lässt das Wort
wirken. Dabei deutet er immer wieder auf sich und den Begriff
„Swag“, der an mehreren Stellen seiner Kleidung
prangt.
Dean
Welkey: „Swag zu erreichen, sollte das wichtigste Ziel für
jeden Erdbewohner sein, der ein Vermächtnis in dieser Welt
hinterlassen will. Doch ich fürchte, es ist für die
meisten von euch, leider illusorisch. Nur wenigen Individuen, so
wie mir, ist es vorbehalten, diesen schweren Weg wirklich bis zum
Ende gehen zu können.“
Unabhängig davon,
ob die Zuschauer wirklich „Swag“ besitzen wollen,
quittieren sie die Aussagen des Swagmaster abermals mit
Schmährufen.
Dean
Welkey: „Lange Rede, kurzer Sinn – für euch
Minusmenschen muss es also ein anderes Hauptziel geben. Das kann
Karriere machen sein oder das Erlangen eines Adoniskörpers
sein. Ebenso die Bildung eines wachen Geistes mit großen
Wissen. Und weil ich als gute Seele und euch überlegenes
Wesens ein wenig Mitleid habe, möchte ich euch heute in
eurem aussichtslosen Ziel unterstützen. Deshalb habe ich
beschlossen, dass ich heute wertvolle Zeit aufwende, um euch eine
kostenlose Wissensvorlesung zu liefern!“
Mit Schrecken denkt
manch Hallenbesucher an die erste Wissensstunde Welkeys zurück,
die er zum Thema „Jimmy Maxxx“ mit dem
Weltverbesserer hielt. Diesmal sieht es aber so aus, als ob der
Swagmaster auf Unterstützung verzichtet. Die Frage, ob das
gut oder nicht ist, bleibt dabei jedem Fan selbst überlassen.
Dean
Welkey: „Und mein heutiges Thema ist die Entstehung der
Menschheit. Die Entstehung von euch! Die Evolutionstheorie.“
Erste „Was zur
Hölle...?“-Gesichtsausdrücke bilden sich im
Publikum. Unterdessen deutet Welkey auf den Titan-Tron. Dort
erscheint ein Bild (Und ja, es ist copyrightfrei <3). :-p
Dean
Welkey: „Am Anfang sehen wir so ein affenähnliches
Etwas. Sicher habt ihr schon davon gehört, dass es den
Ursprung des heutigen Menschens ist. Es ist dumm, es ist
hässlich.Aber wem ist bewusst, dass auch diese
Evolutionsform noch heute aktiv ist? Und sogar Platz in der GFCW
gefunden hat?“
Skeptische Blicke
schlagen Welkey entgegen. Worauf möchte er an dieser Stelle
anspielen möchte, wird nicht deutlich. Aber vielleicht löst
er es ja nun selbst auf.
Dean
Welkey: „Denn hier sehen wir niemand Geringeren als einen
Artverwandten von Leuten wie Rob Gossler. Ungezogene, dumme
Tiere, die sich nicht benehmen können. In der heutigen Welt
sind sie Außenseiter und dem Rest gnadenlos unterlegen. Auf
dem geistigen Niveau eines Affen, flüchten sich diese
Fossilien im Jahre 2013 in Alkoholexzesse und Schlägereien.
Rob Gossler ist das beste Beispiel.“
Dean
Welkey: „Stufe 2! Wir sehen zwei Dinge. Einerseits hat es
sich verändert und andererseits ist es immer noch dumm und
hässlich. So wie Gossler in Stufe 1. Doch was haben wir
hier? Ist es ein Affe? Ist es ein Mensch? Tatsächlich steckt
diese Evolutionsstufe in einer Sein-Krise. Es ist ein stetiges
Schwanken zwischen zwei Identitäten. Und auch diese Stufe
ist weiterhin aktiv – und zufälligerweise wieder in
der GFCW.“
Wieder genehmigt sich
der Swagmaster eine Pause, ehe er den Namen des Mannes verkündet,
den er damit meint.
Dean
Welkey: „Jimmy Maxxx. Auch er ist einer dieser unruhigen
Geiste. Mal möchte er das sein und dann doch lieber wer
anders. Er präsentiert damit perfekt diese
Entwicklungsstufe. Ein armer Geist, wahrlich. Doch seien wir
froh, dass sich der durchschnittliche Mensch weiterentwickelt
hat.“
Dean
Welkey: „Was sehen wir hier? Es ist schon fast ein echter
Mensch. Doch noch immer ist auch der Einfluss des Affen sichtbar.
Zweifellos werdet ihr verstanden haben, dass es auch zu dieser
Art ein Beispiel innerhalb dieser Liga gibt. Er war gar nicht so
leicht zu identifizieren, doch schlussendlich fand ich ihn...“
Welkey holt kurz Luft,
dann verkündet er seine große Enthüllung.
Dean
Welkey: „Tatsächlich ist Eric Fletcher, mein heutiger
Gegner, wohl dafür das beste Beispiel. Schon fast ein
richtiger, ernstzunehmender Mann. Doch noch immer ist auch der
Einfluss der Affen spürbar. Anders ist es schließlich
nicht zu erklären, dass er es selbst als GFCW-Champion nicht
lassen kann, sich wie ein Idiot zu inszenieren. Fletcher ist
trotz Potential in einem albernen Charakter gefangen. Leider hat
er es nicht geschafft, die letzte Stufe zu einem Menschen zu
erreichen.“
Dean
Welkey: „Da ist er. Der Mensch, wie ihr ihn heute kennt. Er
hat es geschafft und sich vom Einfluss des Primaten gelöst.
Er ist edel und stark. Schlau und gewitzt. Natürlich wird
diese Art in der GFCW zuhauf repräsentiert. Von Typen wie
Lex Streetman oder Robert Breads. Von Chris McFly oder Zereo
Killer. Man spricht hier von der Krone der Evolution!“
Die Leute im Publikum
sind immer noch etwas sprachlos. Vor Verwunderung wissen sie
nicht, ob und wie sie überhaupt reagieren sollen.
Dean
Welkey: „Doch diese Ansicht ist überaltert.
Schließlich sieht man schon an den Beispielen, dass der
normale Mensch langweilig ist. Denn seid 2013 sprechen wir von
einer weiteren Entwicklungsstufe. Von wenigen Exemplaren, die
einen größen Evolutionssprung gemacht haben. Ich
präsentiere sie hiermit!
Dean
Welkey: „Der neue Mensch des Jahres 2013! Menschen wie
ich...Leute mit Swag! Endlich haben wir auch den Einzug in die
GFCW erhalten und können den veralteten, langweiligen Kern
verdrängen. Und schon heute wird dieser Generationswandel
vollzogen. Denn euer Swagmaster wird sich dem Champion
gegenüberstellen und die Überleg...-
Da wird der Mann aus San
Diego unterbrochen – von einem Song, der dem geneigten
GFCW-Fan durchaus ein Begriff ist. Es entbrennt zwar nicht
wirklich Jubel, man hört sogar mehrheitlich Buhrufe, doch es
erklingt ein kollektives erleichtertes Seufzen, als man „Einer
Gegen Alle“ von Samsas Traum hört. Denn nun muss
Welkey aufhören zu reden.
Robert Breads, der Mann,
der von Dean letzte Show verletzt und dann besiegt wurde, tritt
auf die Rampe. In seiner Hand hält er ein Mikrofon. Der
Kanadier wirkt sehr ernst, kein Muskel in seinem Gesicht zuckt,
während er sich zügig auf den Weg zum Ring macht, ohne
Spiränzchen und Show. Er tritt einfach über die
Ringtreppe ins Seilgeviert.
Dort angekommen beäugen
sich die beiden Männer einen kurzen Moment lang. Vor zwei
Wochen haben sie ein hartes Match gegeneinander bestritten, nun
sind sie wieder im Ring angekommen. Was jetzt? Der Swagmaster
will scheinbar ansetzen, doch Breads ist schneller.
Robert
Breads: „Dean, halt die Klappe. Du redest sowieso nur
Müll.“
Für diese Bemerkung
bekommt „Canada's Own“ dann doch einmal Jubel
spendiert, denn das sehen die Fans in Aachen ganz ähnlich.
Breads tritt noch einen Schritt näher an seinen Gegenüber
heran.
Robert
Breads: „Und du hast dich mit dem Falschen angelegt.“
Da zieht der frühere
GFCW-Champion seinem Gegenüber auch schon das Mikrofon über
den Kopf! Unvorbereitet wird Welkey getroffen und taumelt
rückwärts, und währenddessen springt Breads
einfach auf ihn und reißt ihn zu Boden. Die Fäuste
fliegen und der Amerikaner reißt die Arme nach oben, um
sich zu schützen, während es Schläge hagelt.
Einige Punches treffen,
einige können abgeblockt werden, einige gehen bei dieser
wilden Salve auch einfach daneben. Als Breads scheinbar genug hat
erhebt er sich von dem Mann, der seinen Knöchel verletzt
hat. Er ruft etwas Unverständliches in die Halle, aber die
GFCW-Galaxie geht offenbar extrem steil darauf. Und dann sehen
wir auch, warum: Welkey versucht langsam, sich wieder
aufzurichten und Breads geht in Position für seinen Bicycle
Kick.
Langsam kommt Dean
wieder hoch, das ehemalige Mitglied der Gro Gock Gang dreht sich
um, und da rennt Breads los, reißt das Bein hoch... und
knickt mit dem anderen ein! Der Kanadier scheint zu stolpern, als
sein Standbein, das verletzte Bein, für einen winzigen
Moment nachgibt. Das gibt Welkey die Chance, sich einfach fallen
zu lassen und in einer flüssigen Bewegung aus dem Ring zu
rollen.
Zügig geht Dean die
Rampe rückwärts hoch, während Breads sich auf die
Seile stützt, den Blick jedoch nicht von seinem Rivalen
richtet. Er fordert ihn verbal als auch gestikulierend auf,
wieder in den Ring zu kommen, doch das verweigert Welkey. Er hat
es nun zum zweiten Mal in Folge geschafft, Breads einen Strick zu
drehen und sich wie ein Wiesel aus allem Gefährlichen heraus
halten können.
Die Fans fordern den
Swagmaster auf, doch zu kämpfen, doch dieser verschwindet
nun endgültig und lässt Breads allein zurück.
Dieser hockt sich fluchend in eine Ringecke und hält sich
den Knöchel, dann schüttelt er den Kopf und macht sich
auf nach hinten, in den Backstage-Bereich. Er weiß genauso
gut wie Welkey: Er kann nicht ewig wegrennen. Und schon heute,
gegen Eric Fletcher, könnte es soweit sein und „Mr.
2013“ könnte seinen ersten Rückschlag hinnehmen.
???: „Immer
noch ein verdammtes Drecksloch…“
Der Mann, den die Kamera im Moment
nur in Rückenansicht einfängt, steht inmitten einer
verschneiten Straße und blickt in die Ferne des grauen
Horizonts einer von Weiß überzogenen suburbanen
Gegend. Ein Anblick wie man ihn aus jeder amerikanischen
Großstadt kennt. Alte Backsteinhäuser, die den Geist
des Bürgerkriegs atmen, nackte Bäume, die sich in
kühlen Windböen hin- und herwiegen, auffällig
bunte Straßen- und Reklameschilder, die die Aufmerksamkeit
ihrer Umwelt auf sich richten sollen. Über all dem hängt
der depressive Schleier des Winters. Und doch sieht man ein
Lächeln auf seinen Lippen als er sich zur Kamera umdreht.
Gekleidet in verschlissenen Jeans,
einer dunklen Winterjacke, einem dicken, karierten Schal und
einer Wollmütze breitet er die Arme aus, um diesen
speziellen Geist, diesen Schmutz der Umgebung in sich aufnehmen
zu können. Sein Gesicht sieht dabei gezeichnet aus. Der
müden Mimik des jungen Mannes kann man ansehen, dass er in
der Vergangenheit schon viel Negatives erlebt hat und dies
offensichtlich mit jenem „Drecksloch“ in Verbindung
bringt. Er setzt sich in Bewegung und schlendert die Straße
entlang wobei bei jedem seiner Schritte der Schnee unter seinen
Schuhsohlen knirscht.
???: „Meine
Damen und Herren, ich präsentiere euch Louisville, Kentucky!
Dixielands schönstes und zugleich hässlichstes
Städtchen im besten Bundesstaat der USA. Ort meiner Geburt,
Ort meines Absturzes. Alkohol, Drogen, der ganze Mist! Ihr kennt
die Leier! Ich mein, guckt euch um! Hier kann ein Mensch doch
bloß zu Abschaum verfallen, oder?“
Ein wenig polemisch wirkt diese
Aussage schon. Sicherlich, die Grundstimmung im winterlichen
Ambiente ist kein sonderlich fröhlicher Anblick aber es ist
nun auch nicht so, dass Penner, Junkies, Huren und Mörder
den Bordstein pflastern.
???:
„Versteht mich nicht falsch, ich liebe meine Heimatstadt!
Wirklich! Fuckin’ love Louisville, der Inbegriff von
Southern laid-backness! Du lässt dich hier treiben und
genießt das Bisschen, was du in deinem Leben hast.
Gleichzeitig bin ich verdammt froh, dass ich dieser ganzen
Scheiße entkommen konnte und inzwischen Los Angeles mein
Zuhause nennen darf!“
Los Angeles, eine Stadt, die neben
Zereo Killer besonders wegen eines anderen Workers der
GFCW-Galaxie ein Begriff sein dürfte… Der Mann kommt
vor einem Corner Store voller bunter Reklameschilder zum Stehen
und dreht sich mit einem melancholischen Lächeln erneut zur
Kamera.
???: „Nach
Jahren des erfolglosen Hustles zwischen Arkansas und North
Carolina in den siffigsten Hallen, die unser wunderschönes
Amerika zu bieten hat, hat mich Lex Streetman aus dieser Scheiße
gezogen und mich zum L.A. Gym gebracht. Genau der! Lex Streetman
of GFCW and NWA fame! Mich, einen einfachen Kentucky-Jungen! Ich
kriege die Chance mein verkacktes Leben wieder in geregelte
Bahnen zu lenken und – bei Gott! – die werd ich
nutzen! In der GFCW! Ich bin noch lange nicht da, wo ich sein
will, wo ich sein muss, doch hier und heute beginnt der Aufstieg
an die Spitze. Ich bin…“
Eli
Colson
Single Match:
TJ Silverberg vs. Hunk
Referee: Howard Eagle
|
Hunk kam ohne Entrance Theme
und gemischten Reaktionen heraus. Im Ring wartete er
schließlich auf seinen heutigen Gegner TJ Silverberg.
"The Future" wie er sich auch oft selber nennt.
Dann ist es soweit. Es ertönt
der neue Entrance Theme von TJ Silverberg und dieser kommt
zusammen mit seiner Managerin Jessica heraus.
To
Tell Me Now
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Me Now)
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Show Me How
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Me How)
To
Understand
(Understand)
What
Makes A Good Man
Silverberg kommt unter vielen
positiven Reaktionen der Fans in die Halle stolziert, er
stieg mit seiner Freundin und Managerin in den Ring und
posierte dort noch ein wenig indem er auf die Ringecke
steigte.
Sven:
„Hey Pete, hörst du das die Fans mögen
Silverberg sehr gerne, sie sind wohl Froh ihn wieder zu
sehen. Obwohl er sich sehr verändert hat.“
Pete:
„Ja, das denke ich auch er hat sich sehr verändert.
Wenn man sieht wie er noch zu seiner Anfangszeit in der GFCW
aussah, neuer Theme neuer Stil, nur die Managerin ist noch
die Selbe.“
Sven: „Da
muss ich dir Recht geben, obwohl er ja auf schnelle Autos und
schöne Frauen steht. Kommt er hier immer noch mit der
selben Frau zum Ring wie auch zu Anfangszeit, was ich sehr
begrüße.“
Die beiden bekommen noch einmal
Anweisungen des heutigen Referee's Howard Eagle. Der beide
abtastete. Die übliche Routine eben. Da aber keiner von
den beiden Verbotenen Gegenstände mit zum Ring gebrach
haben kann es eigentlich auch gleich losgehen.
**DING,
DING, DING**
Mit einem kurzen Staredown
beginnen die beiden das Match. Ein Handshake und dann geht es
schon in den Lock Up. Denn der kräftiger der beiden TJ
Silverberg für sich entscheiden kann. Silverberg fordert
seinen Gegner auf aufzustehen und weiter zu machen, beide
zeigten einen weiteren Lock Up den wieder Silverberg für
sich entscheiden kann. Dabei feierten die Fans TJ Silverberg
mit "Let's Go TJ" Chants.
Sven:
„Silverberg scheint die ersten Minuten zu dominieren,
was mich nicht überrascht da er sehr austrainiert und
ausgeruht aussieht.“
Pete:
„Was willst du damit andeuten, das Hunk das nicht sei.
Unterschätze diesen kleinen Burschen nicht.“
Sven:
„Für wen hälst du mich eigentlich? Ich
schätze Hunk gut ein trotzdem finde ich das diese Match
längst entschieden ist. Da Silverberg nicht nur die
Kraftprobe gewann sondern auch die Fans auf seiner Seite hat.
Silverberg zeigt anschließend
einen harten und schnellen Clothesline. Hunk lag am Boden und
Silverberg zeigte schon das erste Cover.
„Eins!“
„Kickout!“
Sven: „
Was dachte sich Silverberg denn da dabei?.“
Pete:
Sven: „Er möchte Hunk damit seine Überlegenheit
zeigen, die er nach diesem Clothesline weiter hat.“
Hunk rollte sich aus dem Ring
und forderte nach einer Auszeit, doch Silverberg ging ihm
hinterher und beförderte ihn zurück in den Ring.
Dort wollte Silverberg einen weiteren Clothesline zeigen,
doch Hunk tauchte ab und zeigte seinerseits einen
wunderschönen Corkscrew Elbow Drop. Hunk zeigte das
Cover nicht da Silverberg schon wieder auf die Beine kam. Und
von den Fans angefeuert wurde, auch Jessica feuerte ihren
Freund ausserhalb des Ringes an.
Sven: „
Das hätte ich jetzt nicht für möglich gehalten
das Hunk so gut zurück schlagen konnte.“
Pete:
„Ich sagte doch das dieses Match nicht langweilig ist,
sondern ein sehr Interessantes Match. Ich hoffe wir sehen
weiter solche Aktionen.“
Weiter gehts im Ring mit einem
Schlagabtausch der beiden Wrestler, bei Schlägen von
Silverberg feiert das Publikum ihren Liebling lautstark. Nach
einem Kick in den Magenbereich zeigt Silverberg einen schönen
Neckbreaker, er setzt nach und zeigt einen Vertical Suplex.
Danach steigt er auf das oberste Seil und möchte von
dort herunterspringen. Doch keiner hat mit Hunk gerechnet
dieser Griff ins Seil und Silverberg landete sehr unsanft auf
die Matte. Hunk grabbelte zu ihm und zeigte das Cover.
„Eins!“
„Kickout!“
Sven:
„Wow, Silverberg kickt schon bei Eins aus einem sehr
schönen Cover von Hunk.“
Pete: „TJ
ist sehr durchtrainiert und konnte diesen Sturz wohl sehr
schnell wegstecken. Ich denke wir sehen da noch ein sehr
tolles Match.“
Hunk
muss einsehen das es noch nicht gereicht hat und will
Silverberg wieder auf die Matte schicken doch dieser konterte
und zeigte einen Whip In und verpasste ihm einen Back Body
Drop. Silverberg schnappte sich seinen Gegner und verpasst
ihm einen Swinging Lifting Inverted DDT was für ein
kranker Move. Sofort das Cover von Silverberg.
Sven:
„Das was nun für Hunk, nach diesem Move kommt der
nicht mehr wieder zu sich.“
„Eins!“
„Zwei!“
„Kickout!“
Pete:
„Nein!!! Hunk kickt noch einmal aus, was für ein
Match. Sven ich sagte doch das dieses Match nicht langweilig
sei.“
Silverberg konnte es nicht
glauben, aber er setzte sofort nach und zeigte einen DDT
gegen Hunk. Er macht ein Taunt und stieg erneut auf das
oberste Seil und zeigte seinen Diving Elbow Drop. Alle
dachten er pinnt nun Hunk, doch er machte es nicht er stand
auf und wartete bis sich Hunk erhob.
Sven:
„Was hat Silverberg nun vor?.“
Pete:
„Ich denke er bereitet nun das Ende des Matches vor.“
Hunk erhob sich und Silverberg
nahm ihn hoch zum Side Death Valley Driver, doch Hunk
befreite sich sehr überraschend und zeigte seinerseits
eine Aktion und konnte Silverberg damit aus dem Ring
schleudern. Silverberg kam wieder zu sich und erhob sich,
doch er lag gleich wieder am Boden den Hunk kam mit einer
Body Press nachdraußen geflogen. Hunk nahm Silverberg
und brachte ihn zurück in den Ring. Nun wartete Hunk auf
Silverberg und möchte wohl sein Hunk's End zeigen. Wenn
das gelingt ist das Match wohl vorbei.
Sven:
„Hunk will seinen Finisher zeigen! Komm Hunk mach das
Match zu Ende, komm schon Junge!“
Pete:
„Also Sven hör mal, Hunk hat das Match noch nicht
gewonnen und auch das Hunk's End hat noch nicht zugeschlagen.
Also gedulde dich ein Moment.“
Hunk bereitet seinen Finisher
vor, doch Silverberg wusste bescheid und nahm Hunk
blitzschnell in den Crossface. Hunk sitzt fest, er ist viel
zu weit weg von den Seilen er muss bestimmt aufgeben. Doch
Hunk kommt in die Seile und der Referee zählt Silverberg
an der bei 3 den Griff losließ. Silverberg hatte wohl
nun genug er wartete bis sich Hunk in einer guten Position
befindet und zeigt einen Jumping Reverse STO.
Sven:
„Wieso zeigt er nicht das Cover!?“
Pete:
„Sven ich denke das war noch nicht sein Finisher, er
wird wohl Hunk mit seinem Finisher und nicht mit einem seiner
Trademark Moves besiegen wollen.“
Silverberg wartete ungeduldig
auf Hunk bis dieser auf den Beinen ist und jetzt zeigt er
seinen Andaconda Vise oder wie ihr wollt einen Arm-Trap
Triangle Choke.
Sven:
„Das war es wohl für Hunk, er kommt da unmöglich
noch raus.“
Pete:
„Zum ersten Mal bin ich deiner Meinung Sven, Hunk wird
wohl gleich aufgeben müssen. Aus diesem Aufgabegriff
kann man sich wohl unmöglich befreien.“
Doch Hunk hält durch und
konnte schlussendlich einen Fuß auf das Seil legen.
Silverberg muss nun den Griff lösen was er relativ spät
macht und sich fast eine Disqualifikation einfängt. Er
diskutierte kurt mit dem Referee und machte weiter doch Hunk
zeigte einen Kick gegen Silverberg und wollt seinerseits noch
einmal einen Move anbrigen doch Silverberg schubste ihn weg
zeigte einen Jumping DDT. Dann macht er das Zeichen für
das Ende des Matches. Hunk erhebt sich leicht und Silverberg
läuft an und zeigt einen unglaublichen Running Pushing
Stomp in den Nacken des Gegners.
*Rumms*
Sven:
„Ich lege mich nun fest, das war es für Hunk der
wird doch jetzt nicht noch einmal auskicken.“
Pete:
„Ich denke auch, das war es nun nach diesem
unglaublichen Running Stomp den Silverberg Blackout nennt.
Hunk hat keine Chance mehr, der heute Abend allerdings ein
starkes Match zeigte.“
Sven:
„Blackout!? Im wahrsten Sinne des Wortes.“
Sofort
rollt er sich zu Hunk rüber hackt dessen rechtes Bein
ein und wartet voller Sehnsucht auf den Count. Und Referee
Howard Eagle ist
zur Stelle.
„EINS!“
„ZWEI!!“
„DREI!!!“
Pete:
„Endlich, das wars!“
**DING,
DING, DING**
Sieger
des Matches durch Pinfall: TJ Silverberg!!!
Sven:
„Hunk hat sich nach Kräften gewehrt.
Wahrscheinlich eines seiner besten Matches überhaupt in
der GFCW.“
Pete:
„Gute 15 Minuten hat Hunk die Attacken von TJ
Silverberg stand gehalten, stand sogar selbst ein, zwei mal
davor hier eine Sensation zu schaffen. Aber es sollte halt
nicht reichen.“
To
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Me Now)
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Me How)
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(Understand)
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Makes A Good Man
Sieger
des Matches durch Pinfall: "The Future" TJ
Silverberg
Zum
zweiten Mal in diesem Match ertönt der Theme von TJ
Silverberg. Die Fans feierten ihren Rückkehrer. Der sich
neue Moves dazugelernt hat. Aber so wirklich überrascht
ist keiner. Nach dem sich Silverberg per Handheben von
Referee Eagle zum Sieger erklären ließ.
Gratulierte er seinem Kontrahenten Hunk zu einem tollen
Match. Was für eine nette Geste von "The Future".
Dieser lässt sich ein Mikro geben und man tut ihm den
gefallen.
TJ
Silverberg: „Ich bin wieder zurück!!! Aachen
geht's euch gut?“
„Yeeeeeeeeeah!“
Diese
Reaktionen der Fans waren klar, da diese die ganze Zeit
hinter Silverberg's Seite standen.
TJ
Silverberg: „Ich denke ihr habt ein tolles Comeback von
mir gesehen und seit nun bereit für die anderen Top
Stars der GFCW? Ich möchte auch gar nicht mehr soviel
eure Zeit verschwenden. Ich danke euch und meiner Managerin
für die tolle Unterstützung in diesem sehr schweren
Match. Er lobte auch noch seinen Gegner Hunk für dieses
tolle Match.“
Er
feierte mit seiner Managerin und den Fans. Er tanzte zu
seinem Entrance Theme ein wenig und verließ dann den
Ring wie die Halle.
Pete:
„Ich muss schon sagen, sehr tolles Match und sehr
tolles Comeback von TJ Silverberg.“
Sven:
„Ist mir schlecht. So viel Schleimerei von Silverberg.
Ich hoffe er macht das nicht jedes Mal hier bei War Evening
sonst muss Pete bald alleine kommentieren.“
|
Ein
Sprecher ertönt und passende Standbilder aus den letzten
Berichten vom Lord of Steel sind zu sehen:
Sprecher:
Der Lord of Steel bekommt zuhause einen Brief aus der Malaga-Bar,
worin steht, dass er eine gewisse Summe für
Einrichtungsgegenstände, die er demoliert haben soll,
bezahlen muß. Der Lord versucht sein Gedächtnis
zurückzuspulen und kommt soweit, dass sein Kollege Sam, der
zusammen mit dem Lord an den Abend mit in der Malaga Bar war,
früher gegangen ist und der Lord am späteren Abend eine
Bekanntschaft mit einer hübschen Frau namens Samatha gemacht
hat. Danach hatte der Lord einen Filmriss. Nun versucht der Lord
zusammen mit Sam der Sache auf den Grund zu gehen.
Ein
Text erscheint:
Ein
paar Tage später:
Der
Lord geht der Sache in der Malaga-Bar weiter. Zusammen mit Sam
fährt er zur besagten Malaga-Bar um herauszufinden was los
war. Sie parken mit dem Wagen nahe den Eingang auf dem Parkplatz.
Zusammen gehen sie in die Bar hinein, wo noch nicht allzuviel los
ist. Die Musik aber dröhnt schon ganz schön laut. Der
Lord und Sam gehen direkt zum Tresen, wo ein anderer junger Mann
zur Zeit ein wenig hinter dem Tresen aufräumt. Der Lord
fragt ihn, wer an dem Tage, als er sich in der Malaga-Bar
vergnügte, hinter dem Tresen gearbeitet hat. Der Mann
überlegt kurz.
Mann:
Ich kann mich gut entsinnen. Das war mein Kollege George. Ich
weiß es, denn wir haben die Schichten getauscht. Eigentlich
sollte ich an dem Abend arbeiten, aber ich konnte nicht. Deswegen
sprang George für mich ein.
Lord:
George. Soso. Ist er heute denn da Denke mal nicht, wenn du die
Schicht hast, oder
Mann:
Ich glaube, Sie haben Glück. George sollte heute beim Chef
erscheinen. Ich kann ja mal nachschauen, ob er noch da ist.
Sam:
Ja, danke. Das wäre nett.
Der
Mann verschwindet in den hinteren Bereich der Bar und der Lord
und Sam warten. Es vergehen gut und gerne 10 Minuten. Die beiden
werden langsam schon nervös. 15 Minuten sind bereits
vergangen und immer noch keiner, der zurück kommt. Sam faßt
nun einen Entschluß.
Sam:
Paß auf. Ich werde nun nach hinten verschwinden und du
wartest nun hier, ok?
Lord:
Und was ist, wenn du erwischt wirst?
Sam:
Mach dir darüber kein Kopfzerbrechen. Ich pass schon auf und
wenn, dann habe ich Pech gehabt.
Sam
verschwindet unbemerkt in den hinteren Bereich der Malaga-Bar.
Der Lord wartet und wartet, aber auch Sam kommt nach 10 Minuten
auch nicht zurück. Nun hat der Lord die Schnauze voll und
auch er verschwindet schnell ins Hintere der Bar, wo kein anderer
Zutritt hat. Die Kamera schaltet nach hinten und der Lord geht
langsam durch die Gänge der Bar. Er paßt ziemlich gut
auf und hört plötzlich ein Stöhnen, was um die
Ecke wohl kommt. Der Lord spurtet um die Ecke und sieht auf dem
Boden Sam liegen. Die Tür hinter ihm steht engeweit auf. Sam
hält sich sein Kopf fest. Der Lord ruft "Sam" und
rennt zu ihm hin. Er hilft ihm auf und fragt anschließend:
Lord:
Sam. Was ist denn nur passiert?
Sam:
Ich habe urplötzlich Stimmen aus diesem Raum gehört.
Ich wollte durch die Tür blinzeln, als ich einen mächtigen
Schlag auf den Hinterkopf bekommen habe. Das war alles, was ich
mitbekommen habe.
Lord:
Was? Moment!
Der
Lord stürmt in den Raum und sieht auf dem Boden den Mann
liegen, der hinter dem Tresen stand. Der Lord fühlt sofort
den Puls und stellt fest, dass er tot ist. Am Kopf hat er eine
Wunde und etwas Blut liegt auf dem Boden. Nun kommt auch Sam in
den Raum getaumelt. Sam bemerkt die Leiche.
Sam:
Ist er ...
Der
Lord nickt nur.
Sam:
Du kannst mir sagen was du willst. Da steckt mehr dahinter.
Lord:
Sollen wir uns nun als Detektive versuchen? Das kann ja nicht
normal sein.
Sam
entdeckt in dem Raum eine Geldbörse.
Lord:
Von wem ist die?
Sam:
Moment. Hmm .... etwas Geld ... eine Scheckkarte und .... aha ein
Ausweis. Der Typ heißt George Bodenstein. Schau mal hier.
Hier ist noch eine Kopie des Arbeitvertrages. Du ... dieser
George Bodenstein ist zu 99,9 % der Mann, der dich an dem Abend
bedient hat.
Lord:
Shit und so wie es aussieht, wird George Bodenstein nicht einfach
gegangen sein. Eine Leiche, dich hat man niedergeschlagen, die
Geldbörse eines George Bodensteins auf dem Boden und keine
Menschenseele hier. Alles ziemlich verdächtig.
Sam:
Das kannst du laut sagen. Ich würde sagen, laß uns die
Polizei informieren, ihnen alles erzählen und uns dann auf
die Suche nach diesem George Bodenstein machen.
Lord:
Ok, dann gehen wir auf Gangstersuche. Yeah!!!
Sam
und der Lord klatschen sich ab und mit der Szene fadet das Bild
aus und die Kommentatoren Pete und Sven sind zu sehen.
Pete:
Wow. Wir haben ja einen richtigen Krimi hier in der GFCW. Ich bin
echt gespannt, wie es weiter geht.
Sven:
Ich denke, dass nächste Woche wohl die Fortsetzung folgt.
Pete:
Freue mich schon darauf. Aber nun weiter mit dem nächsten
Segment in der Show.
Während die
Nacht sich um die Halle der GFCW geschlossen hat, der Mob seine
Helden anfeuert und Maxx irgendwo wieder etwas zu korrigieren
hat, sehen die 3 edelsten Männer der Liga bereits im
Backstagebereich. Selten sieht man solch einen Anblick, 3 Männer
aus purem Edelmut. Diese 3 Männer sind das reinste Blut der
GFCW, tapfer, gutaussehend und Gerecht. Es handelt sich
selbstverständlich um Ultima Ratio Regnum, das Adelsstable,
bestehend aus dem spanischen Adligen Emilio Fernandez und den
deutschen Corps Studenten besser bekannt unter ihrem Tag Team
Namen, Corps Nobilis. Diese 3 Männer des Edelmutes sind,
selbstverständlich unglaublich gut gekleidet und kultiviert,
unterwegs in den Ring. Die Bauern erwarten Antworten, und gute
Herscher geben ihnen diese.
Die feinen
Herren warten auf ihren Auftritt, es gibt offensichtlich etwas zu
sagen und zu feiern, denn zum Einen hält der GFCW
Commishioner ein Mikrofon in der Hand, zum anderen halten Richard
von Hansa und Heinrich von Sternburg jeweils eine Flasche
Champagner in den Händen – natürlich nur
erlesenster Dom Perignon. Dann beginnt Chris Cornells „You
Know My Name“ zu spielen. Ein Schnitt erfolgt.
Alles wieder wie
beim Alten? Es sieht so aus! Die GFCW Fans scheinen nicht ganz so
ahnungslos zu sein wie irgendwelche Fritten, die im
Bewertungsteam sitzen, denn die GFCW-Galaxie hat verstanden, dass
Corps Nobilis noch immer Realität ist, dass Ultima Ratio
Regum noch immer Realität ist. Und so ist ihr Hass auf die
Privilegierten im Gegensatz zur letzten War Evening Ausgabe
reiner Natur. Die feinen Herren beweisen mal wieder modischen
Geschmack, etwas wovon der Rest des Harzt4-Athletenclubs der GFCW
nachts nur Träumen kann. Emilio Fernandez hat sich für
einen seidenen, dunkelblauen Anzug in Kombination mit
Schlangenlederschuhen entschieden – er kann es sich
leisten! Corps Nobilis hingegen haben sich für die
klassische, schwarze Variante entschieden, während die GFCW
World Tag Team Titles ihre Hüften zieren. Das Spotlight
gehört dennoch dem mächtigsten Mann in der GFCW.
Korken knallen
und segeln mit einem Gischtstrahl durch die Luft, dann machen
sich Ultima Ratio Regum auf den Weg ins Seilgeviert. Emilio
Fernandez voran, ein bisschen weiter hinter ihm die Studenten,
die damit beschäftigt sind den Pöbel in den ersten
Reihen mit ihrem Dom Perignon-Swag vollzuspritzen, no homo!
Daraufhin entert der hohe Stand den Ring, baut sich in der Mitte
eben jenes Konstruktes auf und wartet darauf, dass ihre
Einmarschmusik verklingt. Zeit den Abschaum einmal mehr zu
erleuchten! Doch es ist nicht der Bourbone der spricht. Er reicht
sein Mikrofon an das inoffizielle Sprachrohr Nobilae weiter, das
zuvor damit beschäftigt so ganz unelegant einen kräftigen
Schluck aus der Champagnerflasche zu nehmen.
Richard:
„Peinliche Fussel-Zwerge, abgedrehte Zottel-Hanswurste,
popeliger Jammerlappen-Mist! Es gibt einen Grund zu feiern, Pack!
Denn wir haben bei Doom’s Night 2013 einmal mehr unsere Tag
Team Titel verteidigt!“
Ach so! Nach dem
Schrödingers tote Katze dafür sorgte, dass in einer
anderen Dimension Richard keinen Kopf mehr hatte und Heinrich
sein Schlafgemach lieber mit anderen Männern teilte, können
die Tag Team Champions jetzt also sogar schon Zeitreisen
unternehmen. Wie UNREALISTISCH!!!!!!! Das sehen auch die Fans so,
die diese vollkommen fantastische Aussage des Bajuwaren mit
lauthalsen Schmähungen strafen.
Richard:
„Ihr habt richtig gehört, ihr dödeligen
Hühneraugen-Schlürfer! Dies ist weder ein Versprechen,
noch eine Prophezeiung. Es ist indiskutabler Fakt, dass Corps
Nobilis, dass Ultima Ratio Regum nach Doom’s Night 2013
weiterhin im Besitz des Tag Team Goldes bleiben… pardon!
Dass Ultima Ratio Regum weiterhin im Besitz des Tag Team Goldes
sind! Darum sind wir hier, um mit euch jaulenden Käse-Dummbeuteln
zu feiern! LOS, FEIERT UNS!!!!“
Richard
von Hansa und Heinrich von Sternburg steigen auf die Turnbuckles
zweier entgegengesetzter Ringecken, schwingen euphorisch lachend
die Fäuste und spritzen die GFCW-Galaxie wieder voll, no
homo! Die Fans antworten mit Entrüstung… Dann wird
das Mikrofon wieder an den Bourbonen übergeben, die Adligen
sind schließlich nicht bloß zum Spaß hier.
Emilio Fernandez hatte der GFCW und besonders den Storm Clouds
noch eine wichtige Mitteilung zu machen. Dafür ist nun
offensichtlich die Zeit gekommen. Selbstbewusst ergreift er das
Wort.
Emilio: „In der
letzten Show sprachen die Storm Clouds eine Herausforderung aus.
Sie wollten gegen uns, das Stable des blauen Blutes, die Männer
des Adels antreten, weil wir sie, ihrer Meinung nach, um den Sieg
betrogen hätten. Scheinbar haben solche Bauerntölpel
einfach keine Ahnung, was ein fairer Sieg wirklich ist. Nun gut,
ich bin nun nicht hier um weiterhin über die uns allen
bekannte Unterschichtigkeit der Storm Clouds zu sprechen.
Vielmehr spreche ich nun, um Ihnen etwas zu verkünden. Meine
Entscheidung.“
Fernandez
zieht seine Augenbraue hoch, erwartet er doch eine Fanreaktion,
doch die hören gespannt zu.
Emilio:
„In längst vergangenen, besseren Tagen, wo der Pöbel
noch schwieg als der Adel sprach, in besseren Zeiten, in denen
Frauen noch geköpft werden durften, sollten sie ihren
Männern untreu sein, ja meine Damen und Herren, in solchen
Zeiten war das Wort des König noch wichtig. Und so einen
Augenblick haben wir jetzt. Mein Wort bestimmt, ob es ein
weiteres Match geben wird. Ob Sie, nieder Pöbel, noch ein
weiteres Mal belustigt werden mit einer Show wie man sie selten
sah. Nun hört denn zu, denn Ihr König hat die Antwort.
Und die Antwort lautet: Ja! Es wird ein Match zwischen dem Stable
Ultima Ratio Regum und den Storm Clouds geben! Dies wird in Form
eines Six Men Elimination Tag Team Matches stattfinden.“
Die
Crowd scheint sich über Emilios Entscheidung zu freuen, denn
sie alle jubeln.
Emilio:
„Doch dies ist nicht alles, Untertanen der GFCW! Sollten
die Storm Clouds tatsächlich einen Sieg erringen, sollten
sie wirklich GFCW World Tag Team Champions werden, gestatte ich
als Commishioner ihnen, die Titel mit der Free Birds Regel zu
verteidigen. Das bedeutet also, dass sogar der nutzlose Parn
somit Tag Team Champion sein wird und die Storm Clouds die Titel
in der Konstellation verteidigen dürfen, wie sie es
wünschen.“
Man
könnte fast meinen die Fans der GFCW würden Emilio
verehren, würde man nun das erste Mal einschalten, feiern
für seine Entscheidung tun sie ihn jedenfalls.
Emilio:
„Doch eine Sache gibt es noch… Ich, als Commishioner
der GFCW habe Verpflichtungen. Diese gehen weit über die
simple In Ring Performance eines Guerreros hinaus. Diese Aufgaben
sind von äußerster Wichtigkeit. Und aus diesem Grund…
werde ich nicht für das Stable des Adels antreten.“
Richard von
Hansa und Heinrich von Sternburg starren ungläubig zu ihrem
Stablekollegen, als er seine letzten Worte ausgesprochen hat.
Corps Nobilis, allein gegen die Storm Clouds. So gerne die
Studenten diesen Fakt kleinreden würden, so sehr sie ihre
Ignoranz auch nach Außen kehren wollen, man kann Richard
von Hansa und Heinrich von Sternburg deutlich anmerken, dass sie
auf ein Handicap-Match bei der Titelverteidigung so gar keine
Lust haben. Das inoffizielle Sprachrohr greift nach dem Mikrofon
in Emilios Hand und will protestieren, doch der Bourbone zieht
mit einem süffisanten Lächeln seine Hand weg und hebt
ermahnend den Zeigefinger. Er war noch nicht fertig!
Emilio:
„Ich bitte Sie, Senore von Hansa, denken sie nicht ich
würde sie im Stich lassen. Selbstverständlich werden
sie Unterstützung kriegen, von einem Mann der fast so gut
ist wie ich, allerdings immer noch ein paar Stufen unter mir.
Dennoch wird er Sie nicht enttäuschen, dafür habe ich
gesorgt. Sicherlich wollen alle nun wissen, wer es ist. Doch ich
glaube, dies hat Zeit. Wo bliebe denn da die ganze Spannung? Also
nun, Senoras y Senores. Genießen Sie die Show. Genießen
Sie MEINE Show.“
Das
erneute Anspielen von Chris Cornells „You Know My Name“
markiert den Abgang des Blaublutsstables. Die Corpsstudenten
sehen zunächst dabei zu, wie ihr motivierter Anführer
sich aus dem Ring bewegt. Sie wirken beide verwirrt. Doch Emilios
lächeln zeigt pures Selbstbewusstsein. Und auch seine
dunklen Augen lassen keinen Zweifel aufkommen. Dieser Mann
erweitert seine Macht in der GFCW. Und es ist nicht auszudenken,
was er für die Storm Clouds geplant hat.
Wieder schalten die Kameras Backstage in eine der Flure der
Eurogress in Aachen. Neben dem Hall of Famer Mac Müll steht
Jimmy Maxxx, doch die beiden führen kein Interview. Nein es
sieht mehr nach einem lockeren Gespräch unter Kollegen aus.
Mac Müll:
„Mensch Maxxx, machst du dir den überhaupt keine
Sorgen über deine Zukunft mehr? Und was soll dieser neue
Aufzug? Du wirkst so als hättest du total vergessen das du
fast das ganze Jahr 2012 auf dem Rücken gelegen und verloren
hast….“
Jimmy hört
aber kaum hin, er ist gerade damit beschäftigt seine
Zigarette anzuzünden. Mit der Sonnenbrille im Gesicht und
einem Hut auf dem Kopf, mit seinem Rockstar Look, so steht er
total entspannt da. Nicht mal das er heute kein Match hat scheint
ihn zu stören.
Jimmy
Maxxx: „Mac…. Mac…. Alter, entspannt dich
mal. Bist du so verspannt weil du so oft eine einstecken musstest
oder was ist mit dir? Mann ich bin immernoch der Alte Mac und das
wird sich auch nie ändern. Ich bin immernoch dieser Typ der
Wrestling über alles liebt und für den es nichts
wichtigeres gibt als da raus zu gehen und vor diesen Fans
aufzutreten. Aber Mac, das da draußen ist der Wrestling
Ring. Da zeige ich jede Show meine beste Performance und lebe
meinen Traum. Doch das hier, das ist das Leben. Und ich lebe
jetzt einfach mein Leben Mac, ich habe keine Lust mehr immer nur
hier her zu kommen, zu wrestlen und wieder zu verschwinden. Was
ist den das für ein Leben? Ich werde ab jetzt jede Sekunde
hier geniessen!“
Mac schaut
immernoch total verwirrt, das Jimmy so gut drauf ist obwohl er
beim größten Event 2012 total versagt hatte.
Mac Müll:
„Aber Jimmy, es geht doch zurzeit drunter und drüber.
Und du wirst lange nicht mehr um den Titel antreten können.
Ist dir das alles egal?“
Vor lauter
Lachen verschluckt sich Jimmy an dem Qualm seiner Zigarette. Er
legt seine Hand beruhigend auf die Schulter von Mac Müll.
Jimmy
Maxxx: „Mensch Mac, du arbeitest hier seid mehr als 10
Jahren. Du bist in der Hall of Fame, aber dich überrascht
immernoch das Chaos hier in der GFCW? Scheiße, das ist
nunmal die Liga in der Männer Schwul oder Untot werden, in
der Töchter geklaut und Umkleiden umdekoriert werden. Die
Liga in der in jeder zweiten Show bis aufs Blut in knallharten
Schwanzvergleichen mehr gekämpft wird als im Ring. Das ist
die GFCW Mac, der einzige Unterschied ist, das ich ab jetzt mir
darum keinen Kopf mehr mache. Ich werde mich zurücklehnen
und die Show geniessen. Ich werde mitlachen und mich dem Leben
erfreuen. Was denkst du den bitte warum wir so beliebt sind in
Deutschland und den Fans? Bestimmt nicht weil man hier das
„Wrestling“ groß schreibt….“
Da muss Jimmy
wieder lachen.
Jimmy
Maxxx: „Nein Mann, wir sind Entertainment. Siehst du, ich
werde auch bald einiges in meinem Leben an den Start bringen. Ich
will eine Rockband gründen und ein paar Songs aufnehmen. Und
eine DVD über meine härtesten Matches rausbringen. Ich
mache mein Ding und die anderen ihres und ich werde mich
ansonsten mitten rein in den Strudel aus Spaß werfen. Seien
wir doch mal ehrlich Mac, Titel und Matches, das ist nicht alles
was man erleben kann hier in der besten Liga Deutschlands.
Schliesslich sind wir hier nicht in einer verkrampften Promotion
aus Berlin….“
Ein kleiner
Augenzwinker vom Berliner. Ein kleiner Scherz am Rande.
Jimmy
Maxxx: „Nur weil ich nicht um Titel antreten kann, heisst
das nicht das das Jahr 2013 für mich langweilig wird und man
Jimmy Maxxx abschreiben muss. Es warten so viele Dinge auf mich
und ich habe mich freiwillig dafür entschieden ein neues
Kapitel zu schreiben und nicht mehr nur in diesen Ring zu steigen
um an den nächsten Sieg oder Titel zu denken. Werde ich in
Zukunft gewinnen oder verlieren? Keine Ahnung, ist auch nicht
meine Aufgabe hier jedesmal zu stehen und mir darum Gedanken zu
machen. Wer gewinnt das sieht man im Ring wen die Glocke ertönt
und das Match losgeht. Alles davor und danach, da werde ich
einfach meinen Spaß haben.“
Er lächelt
und ist einfach Happy, das sieht man sogar durch seine
Sonnebrille.
Jimmy
Maxxx: „Das einzige was mir zurzeit etwas auf den Sack
geht, ist dieses ständige gerede über ich habe den
besiegt und ich den besiegt. Scheiße man, was war das war
nunmal. Nach vorne schauen lautet die Devise!“
Immernoch steht
Mac da und ist überrascht über diesen neuen
selbstbewussten Jimmy Maxxx.
Mac Müll:
„Mann du scheinst ja echt gut drauf und glücklich zu
sein. Wie kommt das?“
Wieder legt er
die Hand auf Mac´s Schulter und lächelt breit.
Jimmy
Maxxx: „Weil ich meinen inneren Frieden gefunden habe Mac.
Ich bin einfach zufrieden. Als ich damals angefangen habe, haben
viele gesagt ich werde nie zu etwas werden im Wrestling und der
GFCW. Und nun schau mich an, ich bin mehrfach Champion auf der
ganzen Welt und habe in vielen hochklassigen Matches gestanden.
Ich muss mich einfach nicht mehr sorgen darum wo ich stehe, ich
weiß wo ich stehe. Und das kann man nicht mit Main Event,
Upper Card oder Under Card definieren.“
Mac Müll:
„Und deine Herausforderung, was ist mit der?“
Jimmy macht
seine Zigarette aus und tritt mit seinen Stiefeln darauf.
Jimmy
Maxxx: „Was soll mit der sein? Ich hoffe das sie bald
jemand annimmt, damit ich wieder in diesen Ring steigen kann.
Egal wer es ist und was für ein Match, in diesem Ring, da
fühle ich mich gut! Vielleicht willst du ja Mac?“
Der geht ein
paar Schritte zurück und fuchtelt mit den Händen.
Mac Müll:
„Nein Nein!! Ich bin kein Wrestler und habe genug vom im
Ring sein!“
Jimmy lacht
einfach nur total sympatisch und klopft Mac auf die Schulter.
Jimmy macht sich auf den Weg, zurück in seine Kabine. Er
kann sich nun entspannt zurücklehnen und die Show genießen,
nachdem aus unerfindlichen Gründen sein Match gegen Heinrich
von Sternburg abgesagt wurde. Und so trottet er zufrieden durch
den Korridor als ihm auf einmal für den Bruchteil einer
Sekunde schwarz vor Augen wird. Sterne explodieren vor ihm und
ein Schmerz, so als hätte Jimmy gerade mit einer Abrissbirne
Bekanntschaft gemacht, durchfährt den Berliner und lässt
ihn aufjaulen. Er kippt nach vorn über und dann geht alles
ganz schnell.
Der ehemalige No. 1 Contender auf den GFCW World Heavyweight
Title umringt von drei Gestalten, die beginnen auf Jimmy Maxxx
einzutreten. Von der Kameraposition aus ist nicht auszumachen,
wer diese Angreifer jetzt genau sind. Zwei von ihnen sind wahre
Muskelberge, nass rasierte Glatzen und tätowierte Arme; der
andere ein wenig kleiner mit einer dunklen, voluminösen
Lockenpracht, ein wenig schmächtiger als seine Kollegen,
doch nichtsdestotrotz von einer drahtigen, athletischen Statur.
Jimmy Maxxx versucht sich gegen diese Übermacht vergeblich
zu wehren, hält seine Hände schützend vor sein
Gesicht und probiert seinen Körper klein zu machen.
Angriffsversuche seinerseits würden diese Situation nur noch
verschlimmern. Dann nach einer gefühlten Ewigkeit, tritt die
Gruppe von Jimmy Maxxx’ am Boden gekrümmten Körper
zurück und zum ersten Mal kann die Kamera einfangen, wer
sich hinter den Angreifen, die bisher mit dem Rücken zur
Kamera gewandt waren, eigentlich verbirgt.
Dieses Wolfsrudel ist den GFCW Fans nicht unbekannt, war es doch
noch im letzten Quartal als sie zumindest zu einem gewissen Grad
Teil der GFCW Shows waren. Travis Devlin, John Graciano und Mike
Leon. Drei der Kandidaten der Gro Gock Talent Search, drei
Kandidaten, die es nicht bis in die finale Phase der Talent
Search geschafft haben. Der Lockenkopf Mike Leon, den man aus
seinem Vorstellungsvideo wohl noch als den „Torrero“
in Erinnerung hat, blickt mit einem süffisanten Lächeln
auf den geschlagenen Jimmy Maxxx, dann gibt er John Graciano, dem
Mann, der vor seiner bescheidenen Karriere als Wrestler die Zeit
in einer Haftanstalt verbringen musste, Handzeichen und dieser
nickt seinem Kollegen zu. Graciano entschwindet kurz aus dem Bild
und kurze Zeit später kommt der Muskelmann mit einer
massiven, schwarzen Kiste für Studioequipment zurück,
die er unter sichtlicher Anstrengung, stöhnend über
seinen Kopf hievt und sie auf das rechte Knie von Jimmy Maxxx
heruntersausen lässt. Tränen schießen der
ehemaligen Hardcore Ikone in die Augen und er brüllt seinen
Schmerz hinaus. Er versucht sein Knie zu erreichen, doch das
Studioequipment ist einfach zu schwer, er kann sein Bein nicht
herausziehen. Erneut kann man sehen wie Mike Leon selbstzufrieden
auf den Höllenqualen erleidenden Jimmy Maxxx niederblickt.
Nachdem er sich an seinen Schmerzen satt gesehen hat, beugt er
sich zu dem Berliner herunter und säuselt ihm die folgenden
Worte ins Ohr.
Mike Leon: „Herausforderung
angenommen!“
Dann lassen die ehemaligen Talent Search Kandidaten den Deutschen
allein…
Wenn
es in der GFCW einen kultigen Satz gibt, dann ist es „Die
Stimmung in der Halle ist gut“. Und so ist es nun auch
wieder. Fans feiern den Abend, schwenken Plakate und brüllen
für ihre Fanfavoriten wie Zereo Killer, Jimmy Maxxx oder
Chris McFly Jr. Gegenteilige Reaktionen ruft nun die Musik der
Gro Gock Gang hervor, die in diesem Augenblick gespielt wird.
Ein
paar Jugendliche strecken ihre Mittelfinger in Richtung der
Rampe, wo sich der rundliche Körper des Anwalts Mr. Rodgers
ins rechte Licht rückt. Der schmierige, voluminöse
Manager des besten Stables aller Zeiten lächelt unecht, als
er schwere Schritte in Richtung des Ringes geht. Ungewohnt
begleitet ihn dabei keiner seiner Schützlinge – weder
der Fasanenkrieger, noch Welkey oder Gaeta lassen sich blicken.
Sven:
„Bald saugt man dem Drecksack fett ab!“
Pete:
„Drecksack – fett ab. Das reimt sich, Sven!
Sven:
„Es reimt sich? Drecksack...fett ab...“
Der
Boss unter den Kommentatoren wiederholt die Worte noch einige
Male, dann reißt er feiernd die Arme in die Luft.
Sven:
„ES REIMT SICH! Ich habe einen Doppelreim gemacht. Pete,
ich bin ein gottverdammtes Reimgenie. Ich bin der Geilste.“
Sofort
springt Sven auf und feiert sich vor den Fans. Einem kleinen
Jungen klaut er die Mütze und setzt sie verkehrt herum auf,
vollführt bindate Handbewegungen und fühlt sich nun wie
ein Rapper.
Während
des Trauerspiels hat sich Rodgers schon ins Geviert bewegt. In
seiner dicken Hand hält er ein Mikrofon, was er sogleich an
den Mund führt.
Mr.
Rodgers: „Guten Abend...ihr EKELHAFTEN!“
Die
Reaktionen nach dieser freundlichen Ansprache dürften klar
sein. Natürlich schallen dem Manager Buhrufe entgegen.
Mr.
Rodgers: „Buht nur. Tut das, was ihr am Besten könnt.
Ich werde in der Zwischenzeit die Geschehnisse dieser Liga
weiterführen und einem Mann aus dem Backstagebereich eine
große Chance geben!“
Er
deutet in Richtung der Rampe.
Mr.
Rodgers: „Dort, hinter diesem Vorhang, sitzt der Sklave der
Gro Gock Gang, Zereo Killer. Er ist nicht unbedingt bei bester
Laune, wie ich leider feststellen musste. Denn es will noch immer
nicht seinen Kopf, dass die Gang nur das Beste für ihn und
seine Tochter will. Er flüchtet sich vor der Wahrheit und
ist übel gelaunt. Eigentlich nicht schlimm, aber wie sagt
man so schön? Ein unzufriedener Diener ist ein schlechter
Diener. Also muss ich als BARMHERZIGER SAMARITER etwas tun, um
dem Armen zu helfen.“
Der
Dicke legt sich eine Hand aufs Herz und lächelt väterlich.
Mr.
Rodgers: „Also soll der Idiot kämpfen. Lassen wir
Zereo kämpfen. Damit er seine Wut und Trauer für einen
Moment vergisst. Und ich biete nun in meiner unendlichen
Großzügigkeit einem der Typen aus dem
Backstagebereich, von denen ich annehme, dass sie lokale
Trott...Wrestler sind, die Chance, gegen Zereo anzutreten. Und
los. Unterhaltet uns!“
Rodgers
lehnt sich an die Ringseile und blickt in Richtung des Vorhangs.
Dort wird eine unfassbar generische Musik ohne jeglichen
Wiedererkennungswert gespielt. Zu diesen lahmen Klängen
tritt ein junger Mann auf die Rampe. Schnellen Schrittes kommt er
in den Ring gelaufen und erntet hauptsächlich Spott für
sein Aussehen. So wirkt er trotz seiner Größe von fast
zwei Metern ziemlich schlecht trainiert. Er hat eine ziemliche
Wampe, die er unter einem weißen Shirt versteckt. In der
einen Hand hat er ein Bier, in der anderen eine Haarspraydose.
Das Lächerlichste ist aber seine sonnengebräunte
Lederhaut. Im Gesicht hat er sich, ohne erkennbaren Grund, weiß
angemalt.
Laura:
„Hier ist der Mann, der sich gegen Zereo Killer beweisen
will. Er wiegt 140 Kilo und kommt aus...DEUTSCHLAND! Hier ist
Party Party Scoddy!“
Party
Party Scoddy tänzelt sogleich in den Ring und stellt sich
etwas verwirrt neben Mr. Rodgers.
Nun
wird es aber Zeit, dass sich die Halle verdunkelt, damit die Fans
langsam aber sicher auf den Auftritt ihres Lieblings eingestimmt
werden. Sie bereiten sich schon auf die ersten Klänge von
Evanescence – Bring me to life vor und beginnen zu jubeln,
als das Theme anfängt zu spielen… Moment mal…
das hört sich aber nicht nach Evanescence an! Erneut ertönt
die Musik der Gro Gock Gang, was ist jetzt los?? Die Crowd ist
etwas verwirrt, sie hätten mit Zereo Killer gerechnet,
immerhin wurde dieser auch von Onkel Rodgers angekündigt…
Den
Fans stockt der Atem, es ist tatsächlich der
Intercontinental Champion, der sich mit der besagten
Entrancemusik zeigt – oder zeigen muss. Doch das ist nicht
die einzige Überraschung: Das Gold um seine Hüften wird
vom goldenen Käfig in seinen Händen überschattet…
Darin befindet sich ein Fasan… und es ist nicht irgendein
Fasan. Es ist Mohammed der Fasan! Eine Bürste befindet sich
direkt am Käfig, denn Mohammed mag es gern, wenn man ihn
bürstet, durch und durch ein ungewöhnlicher Fasan…
oder besser gesagt: ein besonderer Fasan.
Diese
Textzeilen stammten nicht vom Schreiber von Zereo Killer, denn
auch er unterliegt der Dienerschaft :-(
Seine
Gesichtsbemalung ist ein wenig verschmiert. Keine Zeit wurde
gefunden zwischen der Attacke von Rob Gossler und dem jetzt
anstehenden (Bonus)Match. Wahrscheinlich wollte der kinderlose
Vater auch keine Sekunde dafür verschwenden… Ist es
denn so wichtig, dass alles so perfekt scheint bei einem
Auftritt, wenn sonst alles so perfekt schief läuft?
Ausdruckslos,
emotionslos und willenlos beugt er sich den Befehlen von Mr.
Rodgers. Es war sicher nicht ZK’s Idee unter diesen
grässlichen Klängen anzutreten. Die Fans - seine
Fans - wissen nicht, was sie davon halten sollen. Jeder Einzelne
von ihnen hofft, dass dieses grausame Spiel bald ein Ende haben
wird… doch wie wir alle wissen, dauert dieses Spielchen
noch bis zur letzten War Evening Show vor Doomsnight. Als er sich
auf den Weg zum Ring macht, reichen ihm kleine Kinder die Hand,
die nur sehnlich darauf warten, dass er mit diesen abklatscht.
Kleine Kinder mit großen Kulleraugen, er kann sie alle
gemeinsam mit einer kleinen Geste glücklich machen:
Abklatschen! Der Blick des Champs wandert zum Puppenspieler, ääh
zu Rodgers. Er schüttelt streng mit dem Kopf, der Mann aus
den USA würdigt seinen Fans daraufhin nicht einen weiteren
Blick, die ausgefahrene Hand rückt wieder zurück zu
ihrer Ursprungsposition, dem goldenen Käfig. Kleine Kinder
in der ersten Reihe beginnen kollektiv zu weinen. Zereo kneift
seine Augen zusammen, versucht diesen schrecklichen Moment zu
vergessen. Er kann es eigentlich nicht ertragen, wenn seine Fans
unglücklich sind. Und schon gar nicht wegen ihm! Wie ein
Stich ins Herz erfassen ihn erste leichte Buhrufe. Langsam und
vorsichtig steigt er mit Mohammed im goldenen Käfig die
Ringtreppe empor und betritt das Geviert. In der Mitte des Ringes
stellt der einstige Publikumsliebling den Käfig ab, die
Halle wird wieder normal beleuchtet.
Mr.
Rodgers: Bürste ihn!!
Trotz
dieser grauenhaften lautstarken Musik kann man die Worte vom
Sprachrohr der GGG eindeutig verstehen. Und tatsächlich:
Zereo Killer legt den Gürtel neben den Käfig, schnappt
sich die Bürste und streichelt zuerst den Fasan. Dieses
streicheln scheint beim Fasan schon beinahe orgastische Ausmaße
zu haben, denn er zuckt ganz schnell und hektisch mit seiner
linken Klaue. Als das Bürsten losgeht, beginnen die Fans zu
buhen… Plötzlich hört man wieder das Sprachrohr.
Mr.
Rodgers: Nimm das Mikrofon und sag es… sag es!!!!!!!!!!!
Das
Theme verstummt, Mohammed wurde befriedigt und vorsichtig stellt
der Killer den Vogel samt Käfig in eine der vier Ringecken.
Während der Publikumsliebling ein Sprechgerät erhält,
erscheint auch schon Howard Eagle zum Ring, der dieses epische
Match leiten wird. Was hat Zereo Killer zu sagen??? Er zögert,
er versucht keine Emotionen zu zeigen. Doch auch wenn er nur
still dastehen würde, man sieht, dass es ihm sichtlich
schwer fällt.
Zereo
Killer: Ich… ich grüße euch…
Wütend
und ziemlich unzufrieden steht Rodgers auf. Nun ist die Musik zu
Ende und er ist noch lauter zu hören.
Mr.
Rodgers: Sag es, verdammt nochmal!!!
Kurzes
durchatmen beim einstigen Fan Favourite und aktuellem GFCW
Intercontinental Champion. Er schaut durchs Publikum, erblickt
die immer noch weinenden Kinder. Dann wandern seine Augen zu
seine Hände herab, er schaut auf das GFCW Micro. Ist es das
alles Wert? Haben doch alle Recht behalten und er ist ein
schlechter Vater??? Leise vernimmt er nochmal die Aufforderung
von Mr. Rodgers, er solle es endlich sagen… Der Killer
muss jetzt handeln, er muss sich Rodgers unterwerfen und dessen
Befehle folgeleisten… sonst verliert er seinen Vertrag
und… jaja… blabla, man kennt mittlerweile die
vertraglichen Vereinbarungen, also komm schon Zereo… sag
DEINEN Fans was du zu sagen hast!!!
Zereo
Killer: Ich grüße euch…
…
Ein
kurzer anhaltender Moment, in dem alle gespannt warten, was er
seinen Fans zu sagen hat. Das laute Durchschnaufen ist durchs
Mikrofon zu hören. Der GFCW Champ durchquert gerade einen
emotionalen Spießrutenlauf… Doch er fährt fort.
Zereo
Killer: … ihr EKELHAFTEN!!!!!!!!!
Eine
Frau hält ein Schild mit der Aufschrift „Zereo Killer,
ich will ein Kind von dir!!!“ in die Höhe, welches sie
nach dieser Begrüßung runternimmt. Sie packt einen
Edding aus und malt etwas drauf, dann hält die hübsche
Frau erneut das Plakat in die Höhe: „Zereo Killer, ich
will kein Kind von dir!!! Nicht mehr!!!“ Die Fans sind
außer sich, sie beginnen zu buhen, das macht Mr. Rodgers
wiederrum glücklich. Er hält sich den Bauch, er kriegt
schon beinahe einen Lachkrampf, wischt sich theatralisch eine
imaginäre Träne vom Gesicht und setzt sich anschließend
zu Pete und Sven, um sich das folgende Spektakel anzusehen.
Single Match:
Zereo Killer vs. Party Party Scoddy
Referee: Howard Eagle
|
Der
Unparteiische läutet das Match in diesem Moment an.
Party Party Scoddy ist nicht nach Party zumute, er ist
nervös. Aus seiner dreckigen Hose holt er einen
zerknüllten Zettel hervor, aus seiner Gesäßtasche
zaubert er einen halb abgebrochenen Kugelschreiber und geht
schüchtern mit einem Lächeln auf seinen Gegner zu…
Bittet er seinen Opponenten etwa mitten in einem Match um ein
Autogramm??? Ein wenig albern sieht das schon aus, aber es
ist tatsächlich so.
Mr.
Rodgers: "EIN AUTOGRAMM? Sowas hat hier nichts verloren.
Zereo ist unser Diener und soll kämpfen - keine
Autogramme verteilen. Kämpfe Zereo!
Pete:
"Aber für Scoddy ist dies ein großer
Augenblick. Lassen Sie ihm doch die Chance..."
Mr.
Rodgers: "Pete?"
Pete:
"Ja?"
Mr.
Rodgers: "Halt die Klappe!"
Der
Killer hat das gehört, was sein Befehlshaber gesagt hat.
Er schleudert Scoddy seine Schreibutensilien aus der Hand und
nimmt ihn in einen Hammerlock. Die Crowd beginnt daraufhin
wieder zu buhen. Wie kann es nur sein, dass er kein Autogramm
gibt? Das ist ein Zeichen der Verehrung!!! Nun sammelt der
Killer Verachtungspunkte bei seinen Fans. Nichtsdestotrotz
ist der Hammerlock so hart angesetzt, dass Scoddy bereits
überlegt das Handtuch zu werfen. Der Killer hält
diesen Aufgabegriff, während er dabei ist einen Bodyslam
auszuführen. Sein Kontrahent… oder besser gesagt
sein Opfer landet genau auf den Arm. Ein lauter Aufschrei
lässt diese Schmerzen nur erahnen. Weiters hagelt es
Faustschläge ins Gesicht welche vom Publikum mit immer
lauter werdenden Buhrufen quittiert werden.
Der
Killer schleudert den Partyman über das oberste Seil
nach draußen. Er windet sich vor Schmerzen. Zereo
bleibt mitten im Geviert stehen, blickt durchs Publikum. Das
Zweitschlimmste, was man einen Zereo Killer antun kann: Er
wird dazu gezwungen, sich von seinen Fans abzuwenden…
Traurig blickt er auf den Ringboden, will sich eigentlich in
eine Ringecke setzen, da hört man schon wieder Rodgers,
wie er etwas in den Ring brüllt.
Mr.
Rodgers: "ZEREO! Wende dich den wichtigen Dingen des
Lebens zu. BÜRSTE MOHAMMED!"
Der
Befehl wurde erhört und so macht sich der Killer auf den
Weg zum Fasan, um dessen geschmeidige Federn… zu
bürsten. Erneut genießt es Mohi beinahe bis zur
Ekstase! Doch bevor der Fasan zum Höhepunkt kommen kann,
lässt es der Mann aus Kalifornien gut sein…
Sven:
Jetzt versteh ich das mit dem Coitus Interruptus!
Trolololol!!
Der
Champion erkennt, dass sein Gegenüber langsam mit Hilfe
der Ringabsperrung auf die Beine kommt. Gekonnt klettert er
auf das Top Rope und geht über das oberste Seil hin und
her, als hätte er tatsächlich festen Boden unter
seinen Füßen. Egal ob man ihm mag oder nicht, das
ist immer wieder beeindruckend zusehen. Der Killer springt
nach draußen direkt auf Scoddy! Zereo schnappt sich
dessen angeschlagenen Arm, nimmt den Schwung vom Sprung mit
und schleudert den Partyman mit einem hammerharten Armdrag in
die Guardingrail!!! Was für eine fantastische
Armdrag-Variation! Weiterhin ist der IC Champ auf seinen
Gegner fixiert. Dieser kommt schon nicht mehr von allein auf
die Beine. Scoddy erhält die freundliche Unterstützung
von Zereo Killer. Anschließend wird der verletzte Arm
gegen die Ringtreppe und gegen den Ringpfosten geschleudert,
bevor es wieder zurück ins Geviert geht. Laute
Schmerzensschreie sind zu hören. Er kann nicht mehr. Es
scheint so, als wolle er nun das Handtuch werfen.
Sven:
"Leider kann sich Scoddy hier nicht wirklich beweisen,
was?"
Mr.
Rodgers: "Ein ekelhafter Schwächling, dieser
Scoddy. Los, Zereo! Tu das, was ein wahrer Irrer tut...schlag
ihm ins Gesicht!"
Und
genau so geschieht es! Ein harter Faustschlag voll auf die
Fresse gegen den am Boden liegenden, sich vor Schmerzen
krümmenden Party Party Scoddy! Aus seinem Mund quillt
etwas Blut. Mit seinem fitten Arm fasst er sich auf die
Lippe. Zereo hilft seinen Gegner unsanft auf die Beine und
reißt ihn sein ekliges T-Shirt vom Leib. Nun sieht man
den fetten Schwabbelbauch des jungen Möchtegernwrestlers.
Der Blick des GFCW Stars wandert zum dicklichen Manager,
dieser nickt zufrieden mit dem Kopf und Zereo Killer scheint
genau zu wissen was zu tun ist. Er würgt Scoddy mit dem
zerrissenen T-Shirt beinahe bis zur Bewusstlosigkeit. Die
Fans können und wollen diese Szenen nicht glauben. Was
macht denn ihr Zereo Killer denn da?? Scoddy, der beinahe
sein Bewusstsein verliert, wird durch neue Schmerzen, die er
ertragen muss, aufgeweckt.
Es
folgt ein weiterer Hammerlock mit einem darauffolgenden
Powerslam!!! Der Hammerlock wird auch während des Slams
aufrecht erhalten, also landet der Partymann aus Aachen
erneut auf seinen ohnehin schon kaputten Arm. Es ist immer
wieder sehr beeindruckend, wie leicht Zereo Killer einen über
zwei Meter großen, beinahe 150 kg schweren Mann durch
den Ring schleudern kann.
Mr.
Rodgers: "Oh mein Gott...was ist dieser Scoddy für
eine Memme!"
Der
Killer kratzt sich am Kopf, was hat er als nächstes
vor??? Was wird ihn Mr. Rodgers als nächstes
auftragen??? Ach, da war ja noch was, was er noch nicht
gemacht hat. Das Sprachrohr der Gro Gock Gang schaut sich
zufrieden dieses Match an. Er blickt durch die Fanreihen und
erkennt, wie ZK mehr und mehr seiner Anhänger verliert.
Anschließend wandern seine Augen wieder zurück zum
Geviert und erkennt, dass Zereo Killer genau das macht, was
er zu machen hat. Dies lässt zumindest sein zufriedener
Gesichtsausdruck anmerken.
Der
GFCW Intercontinental Champion geht auf Howard Eagle zu. Er
wird jetzt doch nicht den Referee attackieren??? Der Killer
atmet kurz durch, als er direkt vorm Referee steht. Dessen
Brustkorb senkt und hebt sich sehr rasch, beginnt leicht zu
schwitzen. Hat er ein wenig Angst? Kann man verstehen. Man
weiß im Moment nicht, was als nächstes passieren
wird. ZK hält den Ringrichter fest, schaut ihn tief in
die Augen und…
Zereo
Killer: Bürste ihn!
Sein
Blick fixiert Mohi, der es gar nicht mehr erwarten kann,
endlich wieder gebürstet zu werden! Howard Eagle schaut
etwas verwirrt zum Vogel, dann wieder zu Zereo Killer. Der
Champion nickt. Howard Eagle habe ihn richtig verstanden, er
solle Mohammed den Fasan bürsten!
Zereo
Killer: Geh… bitte zu ihm… und bürste ihn!
LOS!!!!!!!
Es
ist tatsächlich sein Ernst! Ein Profiwrestler will, dass
ein Ringrichter einen Vogel bürstet??? Warum bürstet
man eigentlich einen Vogel? Diese Frage werden wir wohl nie
beantworten können. Wie dem auch sei, der Ref geht
diesen ungewöhnlichen Wunsch vom Killer nach, weil er
Angst um sein eigenes Wohl hat. Als Howard Eagle die Bürste
von der Halterung des Käfigs löst, freut sich der
Fasan bereits als würde er ein weiteres Mal seine
Jungfräulichkeit verlieren, denn bürsten ist geil!
Doch
nun ist Schluss mit lustig! Während Zereo Killer den
Referee zu – ihr wisst schon was –gezwungen hat,
kommt Scoddy mit Hilfe der Ringseile wieder auf die Beine. Er
blutet aus dem Mund, hält seinen verletzten Oberarm. Die
Schmerzen sind so fest, er hat nasse Augen… hat er
etwa tatsächlich… geweint??? Wütend schaut
er auf ZK, als wolle sein Blick sagen „wie kannst du
mir das nur antun“.
Mr.
Rodgers: "Oh, die dickliche Madamé hat sich in
einen Tränensee ergeben. Armes Mädchen..."
Der
Ref ist noch immer abgelenkt, blitzschnell holt sich der
Killer seinen GFCW Intercontinental Title in den Ring. Scoddy
weiß, dass er sich nicht wehren kann, also ergibt er
sich seinem Schicksal. Der Schlag mit dem Gürtel ins
Gesicht wird von tosenden Buhrufen begleitet. Ein Cut an der
Stirn von Scoddy hat sich erkennbar gemacht. Der
Championgürtel wird aus dem Ring geschleudert und Howard
Eagle fragt nach, ob er es nun lassen darf… Der Killer
nickt und steht über seinen Opfer, blickt ihn an. Er
liegt regungslos am Boden. ZK betrachtet sein Werk:
Eine
kleine Platzwunde an der Stirn, Blut rinnt ebenfalls aus dem
Mund, der Arm stark beschädigt… der Junge ist
fertig! Entgegen den Erwartungen von Mr. Rodgers pinnt Zereo
Killer seinen Gegner… wenig überraschend zum
Three-Count und der Ringgong wird endlich geläutet. Wie
dem auch sei Mr. Rodgers ist mit diesem Ende nicht zufrieden,
Zereo solle noch mindestens seine beiden Finishing Moves
zeigen… Wutentbrannt hüpft er am
Kommentatorenpult auf und ab, doch dann kommt ihm plötzlich
eine Idee.
Mr.
Rodgers: "So ein Versager. Aber das hat nicht gereicht,
was Pete?"
Pete:
"W-was...? Scoddy ist völlig fertig."
Mr.
Rodgers: "ES HAT NICHT GEREICHT! Los Zereo...breche ihm
den Arm!"
Zereo
Killer schaut seine ehemaligen Anhänger an. Sie können
es nicht glauben, sie rufen „Don’t do that!“
Er wirkt verzweifelt, dabei wollte er seinen Gegner weitere
Schmerzen ersparen und das Match beenden. Dachte ZK wirklich,
dass Mr. Rodgers nichts mehr einfallen würde, nur weil
der Killer nicht seine Finisher zeigte??? Schon beinahe
entschuldigend blickt er auf seinen regungslos im Ring
liegenden Gegner herab. Der Amerikaner blendet alles um sich
herum aus, er muss sich darauf konzentrieren. Er muss die
Unschuld seines Opfers vergessen. Am besten daran denken, er
sei ein Schwerverbrecher und der Killer hat die Chance, ihn
zu bestrafen.
AAAAAAAAAAAARGHHHHHHHHHH!!!!!!!!!!!!!!
Die
GFCW Crowd, Pete und Sven, Howard Eagle, der Zeitnehmer, die
Ringsprecherin, alle sind geschockt!! Zereo Killer zeigt
einen Cross Armbreaker gegen Scoddy und hat den Move mit all
seiner Kraft durchgezogen, bis man das Knacksen der Knochen
hören kann. Der Arm ist tatsächlich gebrochen!!!
Nun erscheinen Azrael und seine Sicherheitsleute und kommen
in den Ring… ZK löst den Move und macht den
Rückzug, indem er sich auf der anderen Seite aus dem
Geviert rollt! Wütend blickt der Sicherheitschef und
dessen Gefolgsleute zu Mr. Rodgers und Zereo Killer.
Sanitäter sind auch schon samt Trage im Anmarsch. Zereo
Killer und Mr. Rodgers werden ausgebuht. Während der
Eine in den Buhrufen badet, scheint der Andere daran zu
verzweifeln… Mr. Rodgers hat sich noch Mohi geschnappt
und zu dritt gehen sie in Richtung Backstagebereich. Buhrufe
für Zereo Killer, dass es in diesem Leben so etwas mal
geben wird, hätte sich wohl niemand gedacht.
|
Die Kamera
blendet auf und die Nahaufnahme des Objektivs fängt zwei in
der GFCW hinlänglich bekannte Schriftzüge ein. Eines
ist das Logo der Suburbs, das Andere das Logo des L.A. Gyms.
Klare Sache, hier sind die WWHS Brüder im Geiste, die
Suburbs zu Werke… oder? Nicht ganz. Die eine Person, deren
Oberkörper das Suburbs-Shirt ziert ist in der Tat der Los
Angelino Lex Streetman, der Herr neben ihm ist jedoch nicht etwa
„Chicago’s Finest“ Chris McFly Jr., sondern ein
anderer Herr, dessen Gesicht man heute schon einmal gesehen hat:
„Kentucky’s Pride“ Eli Colson. Die beiden
scheinen sich gerade in einem Lockerroom aufzuhalten.
Eli
Colson: „Danke, dass du mir die Möglichkeit gegeben
hast, ein bisschen von deinem Arbeitsplatz zu sehen. Ich hätte
nie gedacht, dass in einem so kleinen Land Pro Wrestling echt so
ne große Sache ist. Ich meine Dortmund, Berlin! Ist ja fast
wie in der NWA damals, huh?! Und du mittendrin!“
Die
enthusiastischen Worten des Rookies locken dem L.A. Boy ein
kleines Grinsen auf das Gesicht. Kaum zu glauben eigentlich, dass
er neben dem aktuellen Stress rund um Eric Fletcher, Robert
Breads und neuerdings auch Chris McFly Jr. überhaupt noch
Zeit findet seinem zweiten Standbein neben dem Pro Wrestling
nachzugehen. Und doch hat er sich entschlossen Colson vom „L.A.
Gym“ mit in die GFCW zu bringen. Warum? Nun, das werden wir
mit Sicherheit noch erfahren. Erst einmal gilt es allerdings, dem
Neuling ein wenig die Gegend der Arena zu zeigen.
Lex
Streetman: „Die deutsche und amerikanische Wrestling-Szene
ist einerseits so gleich und doch so unterschiedlich. Sachen, die
in Los Angeles gut ankommen, können hier in Berlin verpönt
sein und was hier und heute in Aachen funktioniert, muss noch
längst nicht in Austin, Texas klappen. Jede Liga auf dieser
Welt ist anders, Eli, und doch ist die GFCW meine zweite Heimat
geworden.“
Colson kann
seine Unerfahrenheit nicht verbergen. Auch wenn er durch eine
gute und harte Schule in Los Angeles gegangen ist, ja immer noch
geht, nimmt er jedes gesprochene Wort auf, während er ihn
aus großen, graublauen Augen anblickt. Obwohl er schon 26
ist, kommt er sich selbst wie ein kleiner Junge vor…
Eli
Colson: „Hier ist alles irgendwie viel kleiner als über
dem Teich. In diesem Deutschland kommt mir dafür alles nicht
so kompliziert und hektisch vor wie in den Staaten. Es gibt auf
jeden Fall schlimmere Orte zum Leben, denke ich!“
Simple
Grübeleien eines simplen Jungen aus Louisville. Dies alles
greifen zu können braucht offensichtlich noch seine Zeit,
ist dies für Eli Colson doch das erste Mal, dass er die
Grenzen der Vereinigten Staaten überschritten hat und ein
anderes Land als das Seine mit seinen eigenen Augen sieht.
Nachdenklich reibt sich der stolze Redneck über sein
behaartes Kinn und runzelt demonstrativ die Stirn.
Eli
Colson: „Aber! … ich vermisse Walmart!“
Ein Grinsen kann
sich der Junge aus Kentucky nicht verkneifen. Einerseits meint er
das tatsächlich so, andererseits weiß er, welches
Klischee er hiermit zu 100% bedient. Dem redneck folks buy dey
shit at Walmart.
-Schnitt-
Backstage sieht
man Robert Pride in ziviler Kleidung, Shirt, Jeans und
Sporttasche, durch die Gänge gehen auf der Suche nach seiner
Umkleidekabine. Dabei sieht er von Tür zu Tür, liest
die Namen der Superstars im vorbeigehen und grinst arrogant in
sich hinein.
Robert
Pride: „Damn... das sind ja Namen … Silverberg...
Tornado Kid... Eli Colson. Wirklich erstaunlich wie viel Müll
das Kreativteam zu Stande bringt.“
Plötzlich
öffnet sich eine Tür und Tornado Kid läuft
rückwärts raus.
Tornado
Kid: „Kein Problem, ich komme schon klar. Erhole dich von
deiner Verletzung, ich finde schon einen Partner...“
Kid läuft
mit den Rücken direkt in Pride, man hört die Tasche
laut scheppernd zu Boden gehen!
Tornado
Kid: „Oupps... 'schuldigung, Mister...“
Robert
Pride: „What? Was heisst hier 'schuldigung!?
Tschuldigung!?! Für diesen Frevel gehört er gestraft,
was fällt ihm ein, mich, den Innovator of Pro Wrestling in
derartig unangemessener Weise zu berühren?“
Noch bevor
Tornado Kid in irgendeiner Weise reagieren kann, packt ihn Robert
Pride auch schon am Kragen und schleudert das Leichtgewicht gegen
die nächste Tür. Seine Stimme brüllt dabei so laut
das es jeder im Gang hören kann.
Robert
Pride: „Haben wir ihm erlaubt so mit uns umzugehen? Haben
wir das erlaubt, Pöbel? LOS! Verneige dich vor deinem Herrn
und bitte auf deinen Knien um Gnade!“
Tornado
Kid: „..Ich... ich... es tut mir so leid, Mister...
Pride!!“
Der Innovator
packt Tornado Kid am Kragen und schleudert ihn gegen Colsons Tür,
die sich dadurch ein Stück öffnet.
Robert
Pride: „’TUT MIR LEID’ IST UNS NICHT GENUG! WIR
WOLLEN EUCH MADEN WINSELN HÖREN!“
Noch bevor Pride
den armen Tornado Kid erreicht ist Eli Colson an der Tür und
steht fast schützend vor Kid.
Eli
Colson: „Da hell?! Was soll dieser Krach?“
Der Blick des
stolzen Redneck wandert zuerst zu Tornado Kid, der sich mit vor
Schmerz zugekniffenen Augen den Hinterkopf reibt und dann zum
amerikanischen Aristokraten. Dieses Gesicht hat er schon einmal
gesehen. Noch in der letzten Show hatte diese vor Arroganz
triefende Visage hier in der GFCW ein Tag Team Match zusammen mit
einem nicht minder breit gebauten Partner bestritten. Sei's
drum...
Eli
Colson: „Du hältst dich für besonders geil, wenn
du einfach durch den Backstagebereich läufst, einen
Riesenkrach veranstaltest und dann wildfremde Leute vermöbelst,
oder?“
Robert
Pride: „Wer zum Teufel ist er denn, dass er es wagt sich
hier einzumischen?“
Eli
Colson: „Eli Colson, Kentucky's Pride und dein verdammter
Totengräber, wenn du jetzt nicht gleich einen Abflug machst,
fucker!“
Es ist schon ein
merkwürdiger Anblick wie Eli Colson dem gut 20 Zentimeter
größeren Robert Pride diese Worte mit völliger
Ungerührtheit entgegenschmettert. Robert Pride könnte
ihn wohl jetzt genauso auseinandernehmen wie den armen Tornado
Kid, wenn er nur wollte. Der Blick des Bostoner Aristokraten
wandert nach unten und fällt auf das L.A. Gym Logoshirt. Ein
erkenntnisvolles Lächeln umschmeichelt die Lippen des
Gründers der Innovation auf einmal. Dann hebt er abwehrend
seine Hände und lässt sich nicht weiter auf eine
Konfrontation ein, sondern sucht hier lieber das Weite, indem er
unkommentiert die Szenerie verlässt. Eli Colson blickt dem
Anführer der Innovation irritiert hinterher und zuckt mit
seinem rechten Arm nach oben, so als ob er zu einer imaginären
Ohrfeige ausholen wollte.
Eli
Colson: „My ass!“
Die Augen
wandern erneut zu Tornado Kid, der dabei ist sich an der Mauer
hochzuziehen und auch wenn Eli Colson zur rustikalen, weißen
Unterschicht von Amerika gehört, so ist selbst bei einem wie
ihm die gegebene Höflichkeit tief mit seiner
Südstaaten-Mentalität verwurzelt. Er hilft seinem
Gegenüber auf die Beine.
Eli
Colson: „Wer war der Typ? Ich hab seine eingebildete
Hackfresse schon mal gesehen.“
Tornado
Kid: „Das war Robert Pride, früher als Robert Awesome
bekannt. Er rühmt sich damit die Schule der Walkers zerstört
zu haben, zu der auch Lex Streetman und Chris McFly Jr. zählten,
dessen Lehrer Randy Walker kein Match mehr gewonnen hat, nachdem
Pride seine Schule fast in den Bankrott trieb. Jedenfalls steht
es so in den Zeitungen. Der Kerl hasst einfach jeden und alles,
was seiner Innovation nicht in den Kram passt und was am
Allerschlimmsten ist: ich muss heute Abend gegen ihn antreten und
mein Tag Team Partner hat rein zufällig eine
Knöchelverletzung. Das wird ein schmerzhaftes Handicap
Match, Bro!“
Eli hebt mahnend
den Zeigefinger.
Eli
Colson: „Oh, hell no!!! Du
allein gegen diesen Pride und seinen Schlägertypen? Die
verarbeiten dich zu Kleinholz!“
Tornado Kid
schüttelt den Kopf.
Tornado
Kid: „Ich weiß, verdammt was soll ich machen? Ich
brauche diesen Job hier!“
Der Junge war
von ähnlicher Statur wie er selbst. Und mit dieser Statur
gegen die zwei Riesen der Innovation? In einem Handicap Match? –
reiner Selbstmord! „Kentucky's Pride“ will
protestieren, setzt schon zum Sprechen an, als neben den Beiden
sich die Tür öffnet, aus der Eli Colson gerade eben
noch selbst herausgekommen ist. Stimmt, da war ja noch Elis
Mentor Lex Streetman, mit welchem er gerade ein Zwiegespräch
führte. Dieser kommt aber gar nicht dazu etwas zu sagen,
sofort wendet sich der Junge aus Louisville an seinen Trainer.
Eli
Colson: „Lex, ich brauche deine Hilfe! Dieser Wahnsinnige
will gleich gegen die Innovation antreten. Das kann ich nicht
zulassen. Ich weiß, ich hab hier noch keinen gültigen
Vertrag und bin noch grün hinter den Ohren aber Tornado Kid
hier kann unmöglich allein gegen Robert Pride und seinen
Partner antreten. Ich bitte dich, lass deine Beziehungen spielen,
mach, dass man mich in dieses Match bookt!“
Lex
Streetman: „Robert Pride also, mhm? Er
scheint es mit seiner Rückkehr also wirklich ernst zu
meinen... Eli? Ich werde schauen, was sich machen lässt.
Bereite dich besser schon mal, auf dein GFCW-Debüt vor denn
ich bin mir sicher, dass Dye dem Vorschlag nicht unbedingt
abgeneigt ist, wenn es diesem Aristokraten-Schnösel an den
Kragen geht.“
Eli nickt dem
Leiter des L.A. Gyms zu. Eine stille Geste des Dankes. Tornado
Kid hingegen sieht perplex drein, erst zu Lex, dann zu Eli.
Tornado
Kid: „Du willst einspringen? Ja weißt du denn was das
bedeutet??“
Der Junge aus
Louisville zuckt mit den Schultern. Er wirkt so als ob er sich
darüber noch nicht so wirklich Gedanken gemacht hat.
Eli
Colson: „Nein, keine Ahnung... Ist aber eigentlich auch
egal! Diesem Schmierlappen gehört die überhebliche
Fresse so oder so ordentlich poliert! Die können was
erleben!“
Mit diesen
kämpferischen Worten des Neulings blendet die Kamera ab.
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