Geschlossene Augen werden gefilmt,
die von einer Maske umrandet sind. Die Kamera zieht auf und man
erkennt eine schneeweiße Skimaske, doch da mischt sich noch
ein andere Farbe in die Maske...rot...Blut! Ein Klatschen
erklingt und die Kamera zieht weiter auf. Man erkennt Cassius in
seinem abgewetzten Mantel über The Faceless knien. Er
verpasst Ihm etwas heftigere Backpfeifen. Gerade als er zu einer
wuchtigen Pfeife ausholt schlägt The Faceless die Augen auf
und will sich sofort erheben. Er wird sanft von Cassius zurück
auf den Boden gedrückt. Cassius flößt Ihm
vorsichtig Wasser ein, welches vom maskierten Texaner hastig und
in großen Zügen getrunken wird.
The Faceless:
„Danke, Cassius..."
The Faceless erhebt sich leicht und
sieht Cassius in die Augen. Die Augen sind dieses Mal nicht durch
Sehschlitze oder ähnliches verdeckt. Die grünen Augen
sehen Cassius ernst an und dieser nickt stumm und erhebt sich. Er
hilft The Faceless nach oben, welcher noch etwas wacklig auf den
Beinen ist.
The Faceless:
„Er war hier, Cassius! Derjenige, der schon mal
eingebrochen ist war wieder hier und hat es wieder versucht.
Dieses Mal sogar als ich im Haus war!"
The Faceless geht zu einem Spiegel
und sieht, dass die Skimaske blutgetränkt worden ist. Der
Texaner nimmt einen Tropfen auf, welcher unter der Maske seinen
Weg den Hals entlang sucht. Er blickt auf den Tropfen auf der
Kuppe seines Zeigefingers. Sein rechter Arm beginnt zu zittern
und dann schlägt er den Spiegel mit einem Wutschrei ein!
The Faceless:
„Es reicht! Zuerst klaut mir Steve Steel den Koffer und ich
muss mir monatelange Scharmützel mit ihm liefern, dann
bekomme ich den Koffer zurück und der Inhalt wird immer noch
gejagt! So langsam wird es Zeit den Inhalt zu vernichten..."
Der Texaner blickt abwesend auf
seine rechte Faust, die durch die Scherben ebenfalls zu bluten
begonnen hat. Er ignoriert den Schmerz und lässt das Blut
einfach auf das Parkett tropfen, während sein Blick sich zu
Cassius richtet.
The Faceless:
„Eigentlich möchte ich zur Zeit nicht nach Deutschland
fliegen, doch sollte ich mich vor Title Nights nochmal den Fans
zeigen..."
The Faceless geht aus dem Raum und
kommt nach einigen Sekunden wieder. Er hat die braune Papiertüte
dabei und steckt diese in seine bereitgestellte Reisetasche. Er
schließt den Reißverschluss und sieht nickend zu
Cassius, welcher Ihm ein Handtuch zugeworfen hat. Die Kamera
fängt Cassius ein, welcher wirklich 2 Minuten wie eine
Statue dasteht und sich nicht bewegt. The Faceless kommt dann
wieder ins Bild und hat eine blaue Luchador Maske auf dem Kopf.
Das Blut an den Händen und im Gesicht scheint weggewischt.
The Faceless:
„Sobald Title Nights überstanden ist werde ich den
Inhalt verbrennen und habe hoffentlich meine Ruhe. Bis dahin
werde ich den Gegenstand in der Tüte nicht mehr aus den
Augen lassen..."
Er schultert die Sporttasche und
geht langsam aus dem Zimmer. Mit einem Seufzer schließt
sich Cassius an und so verlassen Beide das Haus von The Faceless.
Auf der Veranda bleiben Sie kurz stehen und sehen sich die
Nachbarschaft an. Die Kamera fängt den Blick ein und filmt
auf der gegenüberliegenden Seite heruntergekommene und
leerstehende Häuser. Nicht gerade ein Vorzeigeort von
Houston, aber immer noch die Heimat vom Gesichtslosen. Eine der
wenigen Gemeinsamkeiten mit seinem (Halb)Bruder. Auch er war
seiner Heimatstadt sehr verbunden. Doch der Gedanke an Ihn wird
bei Seite geschoben, bevor er noch wütender wird.
Stumm gehen Sie die Veranda
herunter und holen einen grauen 2004er Toyota Camry aus der
Garage. The Faceless klemmt sich hinter das Steuer und fährt
den Wagen gekonnt vom Grundstück und in Richtung Flughafen.
Als Letztes werden die grünen Augen von The Faceless in
Nahaufnahme eingefangen und selbst die Fans können in ihnen
lesen, dass Ihm der Inhalt des Koffers schwer auf dier Seele
liegt.
Fade Out
Rückblick
– was nach WE am 10.11.2017 geschah
Die
Keilerei will kein Ende nehmen! Während ein unbekannter Typ
gerade Zereo Killer eiskalt erwischt hat und im Grunde den ganzen
Fokus auf sich gerichtet hat, hat man fast völlig vergessen,
dass die beiden Herrschaft, die immerhin beim wichtigsten PPV im
Wrestling im Main Event stehen und um das höchste Gold der
Wrestlingwelt kämpfen, sich die Rampe hinauf- und in den
Backstage-Bereich geprügelt haben.
Fast
könnte man sich fragen: Wie konnte es zwischen dem
GFCW-Heavyweight-Champion Antoine Schwanenburg und seinem
Herausforderer Nr. 1 Jasper Randall nur soweit kommen? Wieso
diese Intensität? Eine Intensität, die dazu führt,
dass Randall Schwanenburg gegen eine der schweren Transportkästen
schleudert. Eine Intensität, die Schwanenburg veranlasst,
Randall mit solcher Wucht mit dem Kopf voran gegen eine
Kabinentür zu wuchten, dass man – dem Geräusch
nach – einen Schädelbruch befürchten muss. Eine
Intensität, die dazu führt, dass die gesamte
Referee-Brigade anrückt, die die GFCW zu bieten hat. Alle,
außer Guido Sandmann, denn der wurde ja Momente zuvor im
Ring schon per Crush ´em von Randall auf die Bretter
geschickt.
Und
so wird Schwanenburg von Howard Eagle und Mike Gard an den Armen
gepackt, während sich Jo Dardano und Bob Taylor an Randall
klammern. Peter Cleven und Mike Kontrak mit laustarken
Anweisungen hüpfen aufgeregt herum. Es wird geschrien,
gebrüllt und geflucht. Plötzlich, beinahe zeitgleich,
lösen sich Jasper Randall und Antoine Schwanenburg aus den
Umklammerungen der Referees. Für zwei Sekunden stehen die
beiden Männer „Seite an Seite“, die schreiende
Referee-Armada vor ihnen...und dann geht es ganz schnell...
Crush
´em gegen Bob Taylor!
Culture
Shock gegen Howard Eagle!
Die
verbliebenen Referees springen aufgeregt umher, sind außer
sich! Ehe sie reagieren können..
Crush
´em gegen Jo Dardano!
Culture
Shock gegen Mike Gard!
Was
zum Teufel geht hier vor?! Die beiden sind völlig in ihren
Kampf vertieft, dass sie Freund von Feind nicht mehr
unterscheiden können. Cleven und Kontrak auf Abstand, aber
der Champion und der Herausforderer gehen schon wieder
aufeinander los. Die Prügelei will einfach nicht aufhören.
Dann blitzartig stürzen sich Cleven und Kontrak nach vorne,
nun versuchen die beiden ihr bestes – aber Kontrak wird von
einem ausholenden Schlag von Schwanenburg umgenietet, Randall
klatscht Cleven beiseite. Die gesamte Referee-Ansammlung liegt
verteilt am Boden, Gekreische auf den Gängen, Gegröle,
Durcheinander. Randall und Schwanenburg keilen sich durch die
Gänge.
Dann
aber, Jack Bobo, Frank the trucker, Sicherheitschef Azrael und
zwei seiner Leute– und Johnboy Dog! Es wird gezerrt,
gezogen, gebrüllt, gestöhnt, geächzt. Schließlich
und endlich gelingt es Big Rig und Azrael, die beiden Männer
zu separieren – was aber nicht automatisch heißt,
dass es hier ruhiger wird. Randall und Schwanenburg rufen sich
Dinge zu, verfluchen sich aufs Übelste. Dann aber ist es
Johnboy Dog, der die Sache hier endgültig beendet.
JBD:
„SCHLUSS! HÖRT! AUF!“
JBD
selbst schnauft ob der Anstrengung wie eine alte Dampflok, ist
aber klar und deutlich zu verstehen.
JBD:
„So funktioniert das nicht! Ich lasse nicht zu, dass
willkürlich Angestellte der GFCW umgenietet werden, nur weil
Ihr euch auf’s Mett geben wollt! Es scheint, als müsste
und werde ich Maßnahmen ergreifen, damit das bei Title
Nights, in genau Eurem Match, nicht so endet!“
Immer
noch schnauft der Commish, mittlerweile – wie man es schon
kennt – Puterrot angelaufen.
JBD:
„Mehr dazu in der nächsten War Evening…bis
dahin weiß ich, wie ich diese Situation händeln
werde!“
Danach
endet das Segment auch ziemlich abrupt...
Wir
befinden uns backstage, genauer gesagt im Parking Lot der Arena.
Eine bestens bekannte Location für Wrestlingszenen, die
häufig genutzt wird, um den Auftritt eines Superstars in der
Show anzuteasern und die Fans auf den Geschmack zu bringen. Auch
dieses Mal fährt wieder eine dicke Stretchlimo vor, wie
schon in der letzten Show. Ist das die New Breed-Limo? Der Wagen
kommt mit quietschenden Reifen zum Stehen und Eugene springt
heraus. Der arme Kerl sieht ziemlich mitgenommen aus, das ganze
Gesicht ist grün und blau geschlagen. Wir erinnern uns an
die letzte Show, als Steel komplett ausgetickt ist. Aber
scheinbar durfte Eugene seinen Job behalten, das ist doch auch
etwas. Der Chauffeur öffnet flugs die Tür und der Boss
stapft aus der Limo.
Steve
Steel: „Danke, mein Junge! Nix für Ungut, aber du
weißt selbst, dass du da echt Scheiße gebaut hast,
Mann! Na na na, jetzt lass mal den Kopf nicht hängen, das
wird schon werden, HA-HA-HA!“
Tatsächlich
scheinen die Worte Eugene ein bisschen aufzuheitern, man sieht
ein kleines Lächeln auf sein Gesicht zurückkehren.
Mittlerweile ist auch Percy Addams aus dem Wagen geklettert.
Percy
Addams: „Ach, wie herrlich! Ein neuer Tag, eine neue Stadt!
Und dieser wunderbar duftende Geruch nach Diesel in geschlossenen
Räumen, toll!“
Steve
Steel: „Ähm ja, was laberst du da, Percy! Scheinbar
haben dir die Dämpfe schon das Gehirn benebelt. Na egal …
LOS JETZT, VERDAMMT, ICH HAB NICHT …“
Ricky
Murk: „… den ganzen Tag Zeit, jaaa doch!“
Der
2,07-Hüne quält sich fluchend aus der Limo, dicht
gefolgt vom Modellathleten Rider McKnight. Beide Demon Knights
tragen bereits ihre Ringkleidung, schließlich haben sie
heute ja ein Match. Man hätte sich natürlich auch vor
Ort in der Halle noch umziehen können, aber so kann man sich
den Fans bereits im gewohnten Outfit präsentieren, das ist
immerhin auch wichtig, ein hoher Wiedererkennungswert erhöht
schließlich das Ansehen eines Wrestlers ganz beträchtlich.
Beispielsweise ist es unklug, allzu oft den Look zu wechseln oder
gar den Ringnamen zu ändern, das verwirrt die Zuschauer nur
unnötig. Aber andererseits, was verstehen diese Bauerntölpel
schon von solchen Dingen. Denkt sich wahrscheinlich Steve Steel
gerade. Oder Ryder McKnight, ähm Rider McKnight natürlich.
Oder vielleicht sogar Ricky Murk. Rick … Murk …
Steve
Steel: „Trödelt da nicht schon wieder herum! Man
erwartet uns im Ring, verdammt noch mal! Die Leute wollen Steve
Steel sehen, dafür sind sie schließlich hergekommen
und haben ihr sauer verdientes Erspartes hingelegt, dann wollen
wir sie auch nicht warten lassen, hehe!“
Sofort
marschiert Steve strammen Schrittes los. Seine New Breed-Member
nebst dem Kamerateam folgen Mr. Wrestling himself, dafür
scheint Steel sich zumindest selbst zu halten, denn er trägt
ein schwarzes Muskelshirt mit genau diesem Aufdruck in roten
Lettern. Dann fadet die Kamera aus und wir sind plötzlich
wieder in der Halle. Und die Musik von Steve Steel wird
abgespielt.
Pete:
„Was zum … warum wird denn jetzt Steel’s Musik
gespielt, wenn wir ihn gerade eben noch backstage gesehen
haben?!“
Sven:
„Da ist er doch schon, Pete, schau mal auf die Stage!“
Und
tatsächlich, in just diesem Moment erscheint der Blondierte
auf der Entrancebühne und lässt sich posend von den
Fans feiern. Oder auch nicht, denn die allermeisten der Zuschauer
hier in Bremen buhen ihn aus. Aber das interessiert ihn natürlich
überhaupt nicht, unbeeindruckt von den Reaktionen der
Zuschauer flext er seine braungebrannten und eingeölten,
übernatürlich großen Muskeln, so dass fast sein
schwarzes Unterhemd zerplatzt! Dann tauchen auch die anderen drei
auf, und sogar Eugene ist mit dabei und beeilt sich, sich
zwischen Steve und die Fans zu stellen. Gerade noch rechtzeitig
kann er einen Pappbecher mit Zereo Cola abfangen, der Steel
ansonsten voll getroffen hätte. Nun ist der Chauffeur selbst
von oben bis unten eingesaut, was seinen Chef zu einem herzhaften
Lachen veranlasst.
Steve
Steel: „HA-HA-HA-HA-HA! Oh
man Eugene, du hast auch kein Glück, was?! Diese Plörre
schmeckt wie Ziegendünnschiss, na dann, lass es dir
schmecken, HA-HA-HA!“
Pete:
„Also, ich weiß nicht was dieser Widerling hat, Sven,
die Zereo Cola schmeckt doch köstlich! Unverschämtheit!“
Steel
stampft zum Ring, ohne dass weitere Zwischenfälle auftreten,
und lässt sich schließlich ein Mikro reichen. Auch die
anderen New Breed-Member sind im Ring angekommen.
Steve
Steel: „BREMEN! ICH MUSS EUCH EINS SAGEN, ICH HAB MIR
VORHIN AUF DEM FISCHMARKT ERSTMAL EIN AALBRÖTCHEN
REINGEZOGEN ZUR EINSTIMMUNG AUF DIESES FISCHERDORF… UND ES
HAT SO FUERCHTERLICH GESCHMECKT, DASS ICH ERSTMAL KOTZEN MUSSTE!
PFUI DEIWEL, WIDERLICH IST DIESER FISCHFRASS!“
BUUUH!!!
BUUUH!!! BUUUH!!!
Wie
kann er es nur wagen, leckere Fischbrötchen zu beleidigen!
Steve
Steel: „JA WAS DENN?! WENN ICH’S DOCH SAGE! NUR EIN
GLUECK, DASS DA EINER EIN WERDER-TRIKOT HATTE, HEHEHE!“
BUUUH!!!
BUUUH!!! BUUUH!!!
Steve
Steel: „VERSTEHT IHR?! ZUM REINKOTZEN!!!“
Pete:
„Baaah, wie widerlich ist das denn?! Ausgekotzter Aal…“
Sven:
„Pete, bitte! Ich will’s mir gar nicht erst
vorstellen!“
Steve
Steel: „Aber was will man erwarten von solchen Fischköppen
wie euch, na ja, es geht doch wirklich nichts über Uncle
Bob’s Spinat. Aber darum geht es jetzt auch nicht, ich bin
wegen was anderem rausgekommen! Später treten meine beiden
Freunde hier gegen diese stinkenden Big Rig-Trucker an!“
BIG
RIG!!! BIG RIG!!! BIG RIG!!!
Steve
Steel: „JUBELT DIESEN KANALRATTEN NUR ZU, SOLANGE IHR ES
NOCH KOENNT! WENN THE NEW BREED MIT DIESEN SCHMALSPURFERNFAHRERN
FERTIG IST, DANN WERDET IHR DIE NICHT WIEDER SEHEN, NICHT IN DER
GFCW UND NIRGENDWO!!! MEIN MANN RICKY MURK HIER WIRD DIE BEIDEN
IN FISCHFUTTER VERWANDELN! UND RIDER HIER IST SO GEFAEHRLICH,
DASS ER ES ALLEINE MIT DEN BEIDEN AUFNEHMEN KOENNTE!“
Die
Kamera schaltet auf die Demon Knights. Die beiden wirken ein
bisschen teilnahmslos, ja fast schon gelangweilt. Gefährlich
sehen sie nicht wirklich aus, aber nun gut, vielleicht ist das
Gefühl innerlich da und sie können es halt nach außen
nicht so gut rüberbringen gerade.
Percy
Addams: „So sieht’s aus, The New Breed wird heute für
klare Verhältnisse sorgen! Johnboy Dog soll nicht denken,
dass er uns irgendwie kontrollieren kann! Wir werden seine
sogenannte Security, die diesen Namen nicht mal im Ansatz
verdient, ein für alle Mal ausschalten! Und das schönste
ist, das bringt uns einen Shot auf die GFCW Tag
Team-Championtitel ein! Damit werden wir bei Title Nights zwei
Fliegen mit einer Klappe schlagen, wir holen uns die Tag
Team-Titel von den Animals ab, und beenden JBDs belanglose
Karriere als GFCW-Commissioner, hihihi!“
Pete:
„Moment mal, Sven! Johnboy Dog hat doch noch gar nicht
zugestimmt, dass es bei dem Match bei Title Nights um den
Commissionerposten gehen wird!“
Sven:
„Das stimmt, Pete, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass
er da noch einen Rückzieher machen wird, nachdem, was er in
der letzten Show schon angedeutet hat. Das kann er gar nicht, wie
würde er denn dann dastehen?“
Pete:
„Man kann der Breed doch nicht trauen, die werden sich
niemals an die Regeln halten und fair spielen!“
Sven:
„Ich denke, dieser Tatsache ist sich JBD sehr wohl bewusst,
mein lieber Herr Kollege, er wird da schon seine Vorkehrungen für
treffen. Aber das werden wir alles später im Laufe der Show
erfahren.“
Steve
Steel: „NICHT NUR JBD’S SOGENANNTE KARRIERE ALS
COMMISSIONER WIRD BEENDET WERDEN, NEIIIN! ICH WERDE DIESEN
ALTERSHEIMBEWOHNER INS PFLEGEHEIM SCHLAGEN!!! IHR KOENNT JOHNBOYS
GEBISS IN DER GANZEN HALLE AUFSAMMELN, BEI GOTT!!! DIESER TYP HAT
DEN GROESSTEN FEHLER SEINES LEBENS GEMACHT, ER HAT SICH MIT STEVE
STEEL UND SEINER NEW BREED ANGELEGT, DEM BESTEN WRESTLER DER
WELT, MR. WRESTLING HIMSELF, UND SEINER UNBESIEGBAREN CREW, UND
DAFÜR WIRD ER DEN PREIS BEZAHLEN, DEN ULTIMATIVEN PREIS, DEN
LETZTEN PREIS!!! DENN WER SICH MIT DEM GOD OF WRESTLING ANLEGT,
DER WIRD EIN FUER ALLE MAL ZERSTOERT! SAG’S IHNEN, RICKY!“
Steel
reicht das Mikro an Ricky Murk weiter und posed dann aufs Übelste
im Ring rum.
Ricky
Murk: „Big Rig … Ich hab euch damals schon in diesem
Handicap-Match gezeigt, dass ich es mühelos auch alleine mit
euch aufnehmen kann! Und jetzt habe ich sogar meinen Partner
Rider McKnight dabei, damit sollte wohl alles klar sein. Wir sind
die ideale Symbiose aus Power und Technik, wir können jedes
Team schlagen, und euch ganz besonders. Ihr seid nicht einmal
richtige Wrestler, ihr seid nur zwei verblödete Hornochsen!
…“
Steve
Steel schnappt sich jetzt wieder das Mikro, es sah so aus, als ob
Ricky Murk noch etwas sagen wollte, aber das scheint den New
Breed-Boss nicht zu interessieren.
Steve
Steel: „IHR SEID SOLCHE HORNOCHSEN, MAN WEISS MANCHMAL
NICHT, WER BLOEDER IST, IHR ODER DAS VIEHZEUGS, DAS IHR AUF EUREN
TOUREN TRANSPORTIERT, HAHAHAHA!!! OINK OINK! OINK OINK OINK!!!
ABER GENUG RUMGEWITZELT JETZT, MERKT EUCH EINES: WER SICH MIT
STEVE STEEL ANLEGT, DER WIRD GEGRILLT!!! BIG RIG, IHR SEID
SOWIESO DER GRUND, WARUM ES MIT DIESER LIGA STETIG BERGAB GEHT,
ABER WIR WERDEN EUCH EIN FUER ALLE MALE ERLEDIGEN!!! UND DANN IST
JBD DRAN!!!“
Der
Hüne schmeißt das Mikro achtlos weg, wohl als Zeichen
dafür, dass er fertig hat und flugs wird auch schon seine
Musik erneut abgespielt. Steel posed noch gefühlte
Ewigkeiten im Ring herum, während seine New Breed-Member ein
bisschen blöd daneben stehen und nicht so ganz wissen, was
sie machen sollen, lediglich Percy Addams präsentiert wie
blöd seine schneeweißen Zähne und lässt sich
von den Fans feiern, also von denen, die auf üble Gesellen
stehen, die gibt es ja schließlich auch, auch unter
GFCW-Zuschauern. Wenn nicht wäre auch schlecht, denn dann
könnte die Liga zu machen.
War
Evening, Bremen (ÖVB-Arena), 24.11.2017
In
Kooperation mit
„Masqurading
of the Wicked“ von den Edge of Throns schallt durch die
Boxen der ÖVB-Arena in Bremen und die Nordeutschen freuen
sich wie Bolle auf den kommenden War Evening! Das allseits
bekannte und beliebte Intro der GFCW wird auf dem Titan Tron
eingespielt und die Hallenscheinwerfer fahren scheinbar
unkontrolliert und wahllos durch die Zuschauerränge.
Pyrofeuerwerk auf der Entrance Rampe wird in die Lüfte
geschossen und explodiert eben dort oben in vielen verschiedenen
Farben und Kreationen. Der Nebel verzieht sich und die Fans
feiern sich selbst ein wenig, für War Evening Verhältnisse
fantastische 13500 sind es an der Zahl, die nur auf den Beginn
der Show warten.
Pete:
„GFCW-GALAXY, wir begrüßen euch heute LIVE aus
BREMEN! Was heute auf den Zuschauerrängen wieder abgeht, ist
der absolute Wahnsinn! Die 13500 Bremer scheinen Title Nights
genau so wenig abwarten zu können wie ich und, Sven, wenn
ich eine Sache versprechen kann, dann dass die letzte Ausgabe des
War Evenings im Jahr 2017 eine fantastische wird."
Sven:
„Die gesamte Road To Title Nights war unglaublich spannend
und interessant und heute wird dies noch einmal getooppt werden,
da bin ich mir sicher. Keiner der zahlreichen Fans wird es bereut
haben, sich ein Ticket besorgt zu haben."
Pete:
„Da bin ich ganz bei dir! Wie ich bereits sagte, ist dies
die letzte War Evening Ausgabe in diesem Jahr und uns steht nur
noch Title Nights bevor! Nachdem wir im letzten Jahr Köln
unsicher machten, sind wir diesmal in der Hauptstadt zu Gast!
Dazu jedoch später mehr, gehen wir doch einmal die
angekündigten Matches durch. Wir starten mit: "
Singles
Match: Drake Ackley vs Parn Referee: Peter Cleven
Sven:
„Das wird wohl nicht mehr werden, als ein kleines Sparring
für Drake, der natürlich gestärkt in das First
Blood Match hinein gehen möchte."
Pete:
"Eigentlich ganz clever. Mit etwas leichter Kost bereitet er
sich auf den Hauptkampf vor und apropos Alex Ricks... dieser wird
sich das natürlich ganz genau ansehen."
Sven:
"Absolut. Er wäre dumm, wenn er es nicht täte, die
Frage ist dann am Ende nur... wie nah dran wird er sein, wenn er
es sich anschaut?"
Pete:
"Und welches Schnippchen will der Mathematiker ihm
vielleicht schlagen? So oder so, eine interessante Angelegenheit!
"
No.
1 Contender Tag-Team Match:
Demon Knights
(Ricky Murk und Rider McKnight) vs BIG RIG (Jack Bobo und Frank
der Trucker)
Referee: Howard
Eagle
Pete:
"Die New Breed wirkt sehr stark und entsenden heute ihre
Demon Knights um gegen die Publikumslieblinge aus Alabama zu
bestehen. Was versprichst du dir von dem Match, Sven?"
Sven:
"Wie du so schön sagtest, ist die New Breed eine ernste
Bedrohung geworden und sorgen mit ihren Elektro-Shock Attacken
für Angst und Schrecken in der Liga. Frank selbst wurde
bereits Opfer einer solchen Attacke, doch ob er sich heute dafür
rächen kann?"
Pete:
„Es wird so ein bisschen vom Drumherum abhängen. Die
Teams an sich dürften sich wohl auf Augenhöhe befinden,
doch während sich die Demon Knights definitiv der
Unterstützung seitens der restlichen New Breed Mitglieder
erfreuen dürfen, sieht es bei den Truckern etwas anders aus.
Johnboy Dog als Comissioner hielt sich bislang galant heraus."
Sven:
"Doch auch er wird die miesen Tricks Leid sein. Man darf
gespannt sein, wie sich das heute ausspielen wird."
Pete:
"Damit sind dann auch schon beim MAIN EVENT angelangt! Und
es könnte kaum ein größeres Match dafür
geben, Sven."
Singles
Match: Zereo Killer vs Robert Breads Referee: Jo Dardano
Sven:
"Zereo Killer fordert Robert Breads heraus, wer hätte
gedacht, dass wir dieses Match hier noch zu sehen bekommen? Hier
steht natürlich vor allem eines auf dem Spiel und das ist...
Prestige. Zwischen den Beiden steht es im Head to Head Record 1
zu 1, da wird sich keiner die Blöße einer Niederlage
geben wollen."
Pete:
"Sven, ich bin richtig heiß auf dieses Match! Wenn
Robert Breads zu Gast ist, ist es natürlich immer eine
schöne Angelegenheit, doch hier steckt, wie du gerade
meintest, eine kleine Rivalität dahinter. GFCW vs PCWA, zwei
future Hall Of Famer, Ikonen und Titelsammler, einfach ein
TRAUMMATCH!"
Sven:
"Mike und seine Army sind ja immer bis in die Haarspitzen
motiviert, doch hier wird es sicherlich noch einmal ein Stückchen
mehr sein. Doch Er muss aufpassen, denn wir erinnern uns, was
letzte Woche passiert ist."
Pete:
"Ja, Zereo Killer wurde einmal mehr von einer vermummten
Person ausgeschaltet und man munkelt, dass es sich hierbei um die
neue Verpflichtung von Bryan handelt. Er würde Zereo
natürlich sehr gerne ein weiteres Mal in die Suppe spucken."
Sven:
"Da bin ich mir sicher, Pete. Aber diesmal wird sich Mike
nicht so leicht abkochen lassen."
Pete:
"Und damit sind wir durch, möchte ich fast meinen, die
eine oder Sache habe ich allerdings noch!"
Auf dem Titan
Tron wird ein Bild der Mercedes Benz Arena eingeblendet.
Pete:
"TITLE NIGHTS FÄHRT NACH BERLIN! Und zwar in die
Mercedes-Benz Arena, wo uns mehr als 15000 fanatische Fans
erwarten werden!"
Sven:
"Ich liebe Berlin und diese Arena. Immer wieder gerne sind
wir dort zu Gast und für eine Veranstaltung wie Title Nights
ist sie wie geschaffen."
Pete:
"Eine weitere Sache, wofür sie wie geschaffen ist...
Die Hall Of Fame! Ja, ihr habt richtig gehört, liebe GFCW
Galaxy, fünf Jahre lang ruhte die Hall Of Fame, doch in
diesem Jahr wird sie erweitert! Fünf Mitglieder fasst sie
bislang und zwei weitere Namen sollen folgen."
Sven:
"Neben dem Gründer der GFCW, Claude "Dynamite"
Booker und unserem Lieblingsreporter MacMüll, finden sich
Thor, seines Zeichens erster GFCW Heavyweight Champion, Firebird,
der dritte GFCW Heavyweight Champion und J.T.K., DREIFACHER GFCW
Heavyweight Champion dort wieder. Wie man sieht, ist dies eine
illustre Runde und vor allem elitäre Runde, die sich dort
gefunden hat."
Pete:
"Und wenn man den Gerüchten glauben kann, Sven, wird
der Comissioner die Class of 2017 heute vorstellen!"
Sven:
"Falls man also noch einen Grund gebraucht hat, heiß
auf die Show zu sein, spätestens jetzt sollte man es heißer
als heiß sein."
Pete:
"Genau aus diesem Grund, sollten wir nicht mehr Zeit in
Anspruch nehmen, Sven! Wir wünschen, wie immer, einen super
Abend, die letzte WAR EVENING Ausgabe des Jahres! VIEL SPAß!"
Wir
sehen auf der Leinwand in einem abgedunkelten Raum den
Intercontinental Champion stehen, mit seinem Gürtel über
die Schulter gelegt. Die Arme verschrenkt und das Gesicht mit
einer Mischung aus friedlich und leichter Angespanntheit.
Michael
Payne: “Ich muss mich entschuldigen, beim GFCW Universum.
Ihr kennt mich nun, ich bin wahrlich kein unbeschriebenes Blatt
mehr. Eine eigene Identität in dieser Liga. Aber
normalerweise kennt man mich als positiven und sehr engagierten
Kämpfer und nicht als wütenden Mann.”
Seine
Stimme ruhig und seine Haltung mehr motiviert statt genervt.
Michael
Payne: “Die Sache ist die, ich bin ein sehr geradliniger
Mann. Ich verfolge ein bestimmtes Ziel und das zu einhundert
Prozent mit allem was ich habe. Jedoch mit dieser ganzen
Geschichte mit Faceless und all dem Chaos durmherum, wirkt alles
etwas verschwommen und meine Ziele sind etwas ineinander
übergegangen was mir etwas zu schaffen macht. Es ist schwer
zu sagen momentan worrauf ich mich zuerst konzentrieren soll.”
Er
dreht sich mit einer Handgeste zu einer Seite.
Michael
Payne: “Ist es immernoch mein Ziel, bei Title Nights meine
Reise zu vollenden mit einem Top Match und damit die GFCW würdig
als einer ihrer Champions zu vertreten oder...”
Nun
deutet er zur anderen Seite.
Michael
Payne: “.... ist es Faceless mal gewaltig den Kopf zu
waschen und diese etwas seltsame Herausforderung, so froh ich am
Ende doch über sie war, abzuwehren.”
Er
schüttelt mit dem Kopf.
Michael
Payne: “Um ehrlich zu sein ich weiß es nicht so genau
momentan. Aber was ich weiß ist das mein Siegeswillen und
meine Ambitionen immer wieder für Aggresion und Wut
verwechselt werden. Was ich verstehen kann, ich bin nunmal ein
zwei Meter Mann mit einigem an Temperament dahinter. Da kann man
schnell meinen Antrieb als Hass empfinden.”
Dann
schaut er auf den Gürtel und die 4 großen Buchstaben
darauf.
Michael
Payne wisst ihr seitdem großartigsten Moment meiner
Karriere, als all die harte Arbeit sich ausgezahlt hat....”
Alex
Ricks entgleisen sämtliche Gesichtszüge, als er den
Fight Club auf der Rampe sieht! Sie nähern sich dem Ring,
der Champion hat von MacKenzie sofort abgelassen… Drake
Ackley und Jasper Randall wollen…
DOUBLE
RUNNING CLOTHESLINE GEGEN DEN FIGHT CLUB VON MICHAEL PAYNE!!!
Er
kann sich selbst kaum auf den Beinen halten, sein Knöchel
ist absolut angeschlagen… Im Prinzip hat er aber Alex
Ricks gerettet… ob er das weiß?!?!
BASEBALL
SLIDE VON ALEX RICKS GEGEN MICHAEL PAYNE!!!!!
Wie
dem auch sei. Der Champ bedankt sich ganz artig bei seinem Retter
und widmet sich nun erneut Zereo Killer! Nun gibt’s keine
Show mehr, das Bein wird angehoben, der Figur Four Leglock wird
nicht nur angesetzt, sondern voll durchgezogen!
Sven:
„Was für Schmerzen muss denn dieser Kerl haben! Wird
Zereo Killer nun tatsächlich aufgeben müssen!?!?“
Pete:
„Das wäre unglaublich. Er hat in seiner gesamten GFCW
Karriere noch nie durch Aufgabe verloren!“
Sven:
„ER KLOPFT AUF DIE MATTE!!! ER KLOPFT AUF DIE MATTE!!!“
Pete:
„Beruhig dich du Idiot! Er klopft nicht zur Aufgabe,
sondern versucht so den Schmerz zu lindern…
Alex
Ricks brüllt Zereo Killer an, dass er aufgeben soll!!! Im
Hintergrund kommt Payne wieder auf die
Beine und rollt sich in den Ring zurück… Alex Ricks
ist absolut auf den Kalifornier fokussiert, sodass er den Hünen
nicht kommen sieht!
BIG
SPLASH GEGEN ALEX RICKS, DER DEN FIGUR FOUR LEGLOCK GEGEN ZEREO
KILLER ANSETZT!!!
Michael
Payne bleibt auf Alex Ricks liegen!!!
Sven:
„Nein, oder?“
Pete:
„Kanns das sein?!?!“
ONEEEEEEEE
Pete:
„Was für ein genialer Schachzug!“
TWOOOOOOOOOOO
Sven:
„Payne trickst alle aus!!!!!!!!!!!!!!!“
THREEEEEEEEEEEEEEE
DING
DING DING!!!!!!!!!!
Sieger
des Matches durch Pinfall und somit neuer GFCW Intercontinental
Champion: Michael Payne!!!
Michael
Payne: “.... seit diesem Moment hatte ich die Hoffnung
jetzt geht es richtig los. Jetzt nimmt meine Karriere fahrt auf.
Doch dann kam nichts. Und ich wusste nicht, liegt es an mir? Oder
an den anderen? Kann sich vielleicht wirklich niemand in der GFCW
in Sachen Ambitionen und Motivation mit mir messen?”
Sein
Blick wandert wieder zur Kamera.
Michael
Payne: “Seht ihr, ich bin nicht sauer. Ich bin eher
enttäuscht. Und meine schlechte Stimmung ist einfach nur
meine Verbissenheit darauf die Position eines Champions gut zu
vertreten. Denn dieser Gürtel hier sagt aus das ich einer
der besten bin. Aber das wird nicht immer so bleiben. Darum muss
man immer alles geben.”
Nun
deutet er zur Kamera.
Michael
Payne: “Und darum werde ich auch alles geben bei Title
Nights gegen diesen Psycho The Faceless. Die GFCW hat eine lange
Tradition und Geschichte und ich werde alles tun, damit sie
würdig fortgesetzt und nicht wie ein Witz behandelt wird.
Ich nehme die GFCW ernst, diesen Titel und meinen Gegner The
Faceless. Und bei Title Nights wird sein Name sehr bildlich
werden, denn ich werde ihm das Gesicht wegkicken mit einem Big
Boot!”
Wir befinden uns Backstage und auf
den Korridoren und Wegen ist reichlich Auflauf. Die Show hat
gerade begonnen, viel wird vorbereitet, von A nach B getragen und
geschoben und inmitten des Arbeitsalltages der GFCW-Crew wandeln
Antoine und Amélie Schwanenburg um auch ihren Arbeitstag
zu beginnen. In der Regel ist Antoine der Erste, der kommt, wie
es sich für einen wahren Vorzeige-Champion eben gehört,
doch heute ist es offensichtlich ein klein wenig später
geworden. Nach Alltag sieht es bei den Schwanenburgs aus, wenn
man sich die Gesichter der Beiden anschaut. Antoine scheint der
Stachel noch tief zu sitzen, sein Heiligstes, das Klavierspiel
wurde rüpelhaft unterbrochen. Was seine Passion angeht ist
er sehr sensibel, von der mit einhergehenden Demütigung ganz
zu schweigen. Dass Jasper Randall nicht versteht, was es ihm
bedeutet war abzusehen, aber dass auch kein einziger der 13000
Hannoveraner diese Darbietung, die er sich für einen Anlass
wie diesen, in dieser für War Evening Verhältnisse
übergroßen Arena, das erschütterte ihn und das
Kreuz scheint er noch immer mit sich herum zu tragen.
Bei seiner Frau sieht es auch nicht
viel besser aus. Für einen kurzen Moment genoss sie die
zurückgekehrte Idylle, diese wenigen Sekunden, in jenen sie
dachte, sie sei ihren Rivalen Alex Ricks endgültig los. Der
Treueschwur von Antoine ihm gegenüber traf sie ungefähr
genau so hart, wie die kulturfeindliche GFCW-Galaxy ihren Mann.
Und so schreiten die Beiden durch
die Katakomben. Wenn man es nicht besser wüsste, würde
man wohl nicht auf zwei verheiratete Menschen schließen.
Körperkontakt wurde zwar schon immer gemieden, schließlich
ist dies keine private Veranstaltung, aber diese eine Zentimeter,
den sie jetzt weiter auseinander nebenher gehen, wirkt wie eine
unüberwindbare Kluft. Antoine greift sich die Klinke der
schweren Metalltür, die zu seiner Kabine führt, doch
Amélie macht kurz halt.
Amélie:
"Antoine, ich gebe auf, du hast gewonnen."
Antoine reagiert erst einmal gar
nicht, die Klinke weiterhin in der Hand. Der Blick ist fragend,
doch mehr Reaktion gibt es nicht.
Amélie:
"Ich schlucke die Pille. Mir ist es egal... was mit Alex ist
oder nicht. Mache was du für richtig hältst. Ich
unterstütze dich komme was wolle, denn das ist es, was
wirklich zählt, oder? Wir müssen auf einer Seite
stehen, wenn es auf Title Nights zugeht und was darauf folgen
wird. Jasper für sich wird eine schwere Nummer und danach
wird es auch nicht gerade viel einfacher. Jeder Weg von nun an
wird steinig werden. Wir werden ihn zusammen gehen."
Auf Amélie lastete es
offenbar schwer, dass sich eine Diskrepanz zu Antoine entwickelt
hat und sie wirkt erleichtert, nachdem sie das ausgesprochen hat.
Antoine würdigt dies mit einem bestätigendem Nicken und
einem Blinzeln. Für mehr Emotionen ist er heute offenbar
nicht zu haben und schließlich drückt er die Klinke
hinunter und entert die Kabine. Das Paar schreitet hindurch
und... wenn man vom Teufel spricht. Da steht er, an die Wand
gelehnt, ein graues Hemd, hochgekrempelt, sodass die Unterarme
sichtbar sind, schwarze Stoffhose, beide Hände in den
Hosentaschen und die Beine über Kreuz. Amélies Blick
wandelt sich so, als hätte sie leibhaftig den Teufel
gesehen, wie viel Wert ihre Worte zuvor hatten, steht nun schon
früher auf dem Prüfstein, als ihr lieb gewesen ist.
Antoines Mimik ist hingegen das komplette Gegenteil. Er ist...
glücklich. Er geht auf seinen Kompagnon hinzu und würde
ihn am Liebsten umarmen.
Antoine:
"Alex! Was für eine unerwartete Freude! Ich muss dir
ehrlicherweise gestehen, dass ich so früh nicht mit einer
Unterredung gerechnet habe, doch ich bin erleichtert und dankbar,
dass es nun offenbar doch schon wieder dazu kommt."
Wenn sich zwei streiten, freut sich
bekanntlich der Dritte. Wie verhält es sich aber, wenn eine
Person genervt ist und sich die zweite freut? Was tut der Dritte
dann?
.
.
.
Er schmunzelt leicht. Er wirkt
zufrieden. Er nickt. Dann legt sich ein Hauch eines Lächelns
auf das Gesicht des Mathematikers, während er weiter
bestätigend nickt und seinen Blick dabei gen Boden richtet.
Alex: „Ich
bin auch froh, wieder hier zu sein. In Gegenwart eines echten
Freundes...“
Und diese Aussage ist ernst
gemeint. Egal wie seltsam sie aus dem Mund des Freiburgers
klingt, noch seltsamer wenn man seine letzten Auftritte bedenkt,
doch seine Stimme gibt keinerlei Anlass dazu am Wahrheitsgehalt
dieser zwei Sätze zu zweifeln. Ricks nickt weiter, doch
allmählich hebt sich sein Kopf wieder und er nimmt den
Champion ins Visier. Kurzer Blick rüber zu Amélie,
die ihm noch immer so wenig traut, wie man jemandem nur trauen
kann. Aber sie bleibt still. Und Ricks schaut wieder auf Antoine.
Alex wirkt ruhig. Wo ist der Mann der letzten Wochen?
Alex: „Ich
habe euer Gespräch vor zwei Wochen verfolgt. Antoine, es
gibt nicht viel zu sagen...ich danke dir für deine
Unterstützung. Du gibst mir den Rückhalt, den ich mir
von unserer Freundschaft erhofft habe. Danke...Du bist ein wahrer
Freund.“
Eine Liebeserklärung des
Mathematikers. Eine Sensation für sich genommen, die noch
einmal besonderer wird, wenn man seine Beziehung zu Ackley zum
Vergleich heranzieht. Doch das ist die Welt des Freiburgers. Ein
Ort voller Widersprüche. Und durch einen anderen Ort,
nämlich der Kabine des GFCW Champions, schreitet er nun mit
einem schwungvollen, nachdem er sich von der Wand abstößt,
Schritt nach vorn, zieht die Hände aus den Hosentaschen und
geht auf Antoine zu. Bietet ihm einen Handschlag an. Eine
Umarmung würde in Sachen Emotionen dann doch zu weit gehen.
Antoine:
"Ricksenburg ist ewig, ist es das nicht?"
Ein Handschlag unter echten
Freunden. Sie schauen sich in die Augen, sie nicken, sie wissen
Bescheid. Egal, was in den letzten Wochen vorgefallen ist und wie
problematisch die Wochen waren...Ricksenburg hat Bestand. Und
dann zieht Ricks seinen Arm zu sich und reißt Schwanenburg
direkt vor seine Nase.
Amélie schreckt auf, Antoine
kommt aus dem Gleichgewicht, stolpert nach vorn, muss sich kurz
neu orientieren und als er dann wieder Augenkontakt aufnimmt,
steht ihm eine andere Person gegenüber. Das Lächeln ist
verschwunden, die Zufriedenheit im Blick ist weg. Ricks starrt
ihm mit leerer Miene in die Seele. Und spricht mit der
Eiseskälte, die man von ihm kennt und die in den letzten
Wochen noch ein wenig kühler wurde.
Alex: „Und
als Freund warne ich dich.“
Alles ging so schnell, erst jetzt
hat Amélie alles verarbeitet, kann reagieren, macht einen
Schritt nach vorn und will dazwischen gehen, doch Ricks sieht sie
aus dem Augenwinkel. Hält die linke Hand hoch. STOPP. Die
Hand muss genügen, sein Blick bleibt weiter auf Antoine.
Alex: „Du
hältst dich hier raus. Ich werde niemanden attackieren...“
Dann fährt er die Hand langsam
zurück. Noch immer hat er Antoine im Anschlag, aber der
zieht nicht wirklich zurück. Trotz allem...er scheint dem
Mathematiker zu vertrauen, dass er hier nichts weiter anstellen
wird. Er beobachtet nur. Und er sieht, wie sich Ricks mit der
freien Hand durch die Haare fährt und dabei einen Blick auf
seine Stirn und vor allem seine Augenpartien gewährt. Ganz
besonders natürlich auf eine gewisse Narbe, die mittlerweile
zwar verheilt ist aber dennoch für immer dort sein wird.
Alex: „Du
siehst, was Drake Ackley verursacht hat, ja?“
Vorsichtiges Nicken des Champions.
Alex: „Jeder
kann das sehen. Aber weißt du, was man nicht sieht,
Antoine? Emotionale Wunden...“
Ein wenig Skepsis macht sich in
Schwanenburgs Blick erkennbar. Zusätzlich zur generellen
Unbehaglichkeit in der momentanen Situation. Alex schnauft noch
einmal durch, richtet seinen Kiefer, dann fährt er fort.
Sein Blick wird für einen Moment enger, noch fokussierter
als ohnehin schon.
Alex: „'Dumm
ist, der Dummes tut?'“
Für einen kleinen Moment gibt
er Antoine Zeit, sich zu erinnern. Aber der weiß sofort,
wovon Alex hier redet. Genau mit diesen fünf Worten hat
Schwanenburg Ricks' Handlungen beschrieben.
Alex:
„Angeschlagen gegen Jasper Randall anzutreten ist keine
gute Entscheidung. Das weiß ich. Aber es war eine
Entscheidung, dieses Thema zu beenden und mich endlich auf ein
Ziel zu fokussieren. Dieses Ziel heißt Drake Ackley. Für
mich war es nötig...für dich also dumm. Aber sage mir
Antoine...wie nennst du eine Person, die mich kennt, weiß,
wozu ich fähig bin und mich dennoch 'dumm' nennt? Wie nennst
du eine Person, die sich von einer verschütteten Coladose
provozieren lässt und eine wilde Prügelei anfängt?
Aber vor allem...egal, wer noch am Ring stand...wie nennst du
eine Person, die sieht, wie ihr bester Freund von Drake Ackley
attackiert wird und es bevorzugt, selbst keinen Schaden zu nehmen
und dafür den besten Freund, der sich stets für einen
eingesetzt hat, zu opfern?“
Energisch lässt er die Hand
des Champions nicht nur los sondern schleudert sie regelrecht von
sich weg. Die beiden sind voreinander aufgebaut...ein Blatt
Papier kann man vielleicht noch zwischen sie klemmen, das war es
dann aber auch. Und Ricks' Augen funkeln regelrecht.
Alex: „Ich
hoffe für uns, du überlegst, was du sagst.“
Antoine: "ICH
soll mir überlegen, was ich sage? ICH?"
In einem fast schon krächzenden
Ton beendet Antoine den Satz. Alex scheint mit dem Ansatz der
Antwort schon nicht zufrieden sein. Eskaliert es tatsächlich?
Antoine: "DU,
mein Lieber, bist von der Norm abgewichen und DU, mein Freund,
bist aus dem Toleranzbereich herausgetreten! Dein Ziel ist also
Ackley? Sage mir, Alex, wann hast du aufgehört für die
gemeinsame Sache, das Projekt Ricksenburg zu arbeiten, hm? Wann
hast du beschlossen deine eigenen Ziele zu verfolgen, ichbezogen
und eigennützig zu handeln?"
Das Funkeln aus den Augen des
Mathematikers ist zwar nicht verschwunden, aber man merkt schon
deutlich, dass er über die Worte seines bisherigen
Weggefährten nachdenken muss. Egoismus?
Antoine: "Du
wirfst mir vor egoistisch gewesen zu sein, als ich dir nicht
geholfen habe? Eine weitere Annahme, welche dich nicht in
hellstem Licht erstrahlen lässt... Freund. Ich habe
damit für UNS gehandelt und wenn du nicht noch öfter
DUMM genannt werden willst, solltest du das eigentlich wissen.
Der Angriff von Ackley hat uns direkt in die Karten gespielt, wir
hätten am grünen Tisch gewonnen und UNSER Ziel wahr
gemacht, den größten Main Event aller Zeiten auf die
Beine zu stellen. Intelligenz gegen Kultur, es hätte so
schön werden können! Ich wollte wirklich nicht darauf
herumreiten, wahrlich wollte ich das nicht und ich will es noch
immer nicht."
Antoine bewegt sich einen Schritt
von Alex weg, hin zu seiner Frau. In seinem Gesicht mischen sich
Trauer, Wut und... Enttäuschung.
Antoine:
"Also, Alex, warum zwingst du mich dazu?"
Er blickt kurz auf den Boden, fährt
sich mit der Hand über die Stirn und sucht dann wieder den
Augenkontakt.
Antoine:
"WARUM ALEX?"
Jetzt überwiegt die Wut den
anderen Emotionen.
Antoine:
"WENN ICH DIR GEHOLFEN HÄTTE, HÄTTEN WIR KEINE
GRUNDLAGE GEHABT, DAS ERGEBNIS ANZUFECHTEN! Es hätte nur
einen einziges Bauernopfer benötigt, welches du nicht bereit
warst einzugehen. Und trotz alledem war ICH bereit es ruhen zu
lassen."
.
.
.
Für einen Moment herrscht
Stille. Sie sehen sich einfach nur an. Kochen beide vor Wut. Ihre
Augen glänzen, es wirkt, als seien sie von allen guten
Geistern verlassen und von allen bösen besessen. Sie zucken
nicht einmal mit der Wimper, wer weiß, ob man das schon als
Zeichen der Schwäche wahrnehmen würde. Zwei
Alphamännchen stehen sich gegenüber. Ricks schnauft.
Laaangsam hebt er seinen rechten Unterarm, fährt an seinem
Oberkörper entlang zu seinem Herzen, stoppt. Die Hand
schwebt über seiner Brust. Eine weitere Sekunde
vergeht...dann klatscht es auf die Stelle, an der sein kaltes
Herz schlägt. Die Hand prallt vom Schwung zurück und
mit dem Zeigefinger deutet er auf sich. Natürlich während
er noch immer Schwanenburg im Fokus hat.
Alex: „ICH
habe DIR bei Finest Hour geholfen, den Titel für UNS zu
gewinnen. ICH habe DIR bei UNSEREM Auftritt Robert Breads vom
Hals gehalten. ICH habe den Fight Club bei Brainwashed abgelenkt,
damit sie DICH in Ruhe lassen und WIR das große Gold
behalten. ICH kümmerte mich um Drake Ackley, damit WIR
weniger Probleme mit dem Fight Club haben. ICH gebe ALLES für
Ricksenburg...DEINE größte Tat war es, MICH den Wölfen
zum Fraß vorzuwerfen.“
Und minimal zuckt dabei seine
rechte Augenbraue. Es ist nicht viel, aber so wird auch noch
einmal der unaufmerksamste Zuschauer an die Wunde und damit die
Aktionen von Drake Ackley erinnert. Ricks' Zeigefinger bohrt sich
bei seinen Worten immer weiter in seine Brust, so voller Zorn ist
er. Wie ein Streichholz reißt er den Finger dann aber von
seinem Körper weg und hält den Arm wieder
seitlich...ohne Feuer zu fangen.
Alex: „Dein
Plan war lächerlich, Antoine. Niemals hätte Johnboy Dog
dir den Gefallen getan und mich kampflos in den Hauptkampf von
Title Nights gestellt. Ich musste mir bei ihm schon immer jede
Chance erkämpfen. Und ich war bereit dazu. Ich habe mich für
Ricksenburg aufgeopfert...du hast Ricksenburg ausgenutzt. Ich
plante für die Zukunft, eine langsame Exponentialfunktion,
die letztlich ins Unendliche wächst...aber ich habe eine
Variable übersehen...deinen Verrat.“
Und nun spricht nur noch eines aus
der Stimme des Mathematikers. Enttäuschung. Tatsächlich
wirkt er sichtlich betrübt, wie er nun den Kopf mit einem
Seufzer hängen lässt und sich langsam von seinem
(ehemaligen?) Freund abwendet. Doch wortlos wird er nicht
entlassen, auch wenn Antoine fast sprachlos wirkt. Verrat?
Antoine:
"Alex..."
Er holt tief Luft, die Wut scheint
aus ihm herauszuplatzen, doch in letzter Sekunde entscheidet er
sich doch offenbar anders.
Antoine: "
Um irreparable Schäden zu vermeiden, bitte ich dich, jetzt
zu gehen. Gehe nun, bevor Dinge gesagt oder gar gemacht werden,
welche so auf ewig zwischen uns stehen würden. Ich kann kein
einziges deiner Worte nachvollziehen und du offenbar Keines
meiner. Also, Alex... bitte ich dich zu gehen. Ich werde dir aus
dem Weg gehen, du wirst mir aus dem Weg gehen und wenn das neue
Jahr anbricht werden wir evaluieren, was für... UNS das
Beste ist. Und nun fort."
Zuvorkommend geht Antoine zur Tür
und öffnet diese für Alex. Die Worte vom Behüter
haben ihn nicht wirklich beruhigt, er ist noch immer stocksauer,
auch wenn er verstehen und nachvollziehen kann, warum dies jetzt
so endet, wie es eben endet. Er geht zur Tür, würdigt
Antoine gar mit einem Blick, doch dann dreht er seinen Kopf zur
Seite, um auch Amélie in ihre Augen zu blicken, wenn auch
nur für einen Hauch von Augenblick.
Alex: „Du
hast gewonnen.“
Und damit durschreitet er die Tür,
welche von Antoine sanft und sehr nachdenklich wieder geschlossen
wird, ohne dass sie ein unnötiges Geräusch macht. Weder
Antoine, noch Amélie können glauben, was gerade
passiert ist, auch wenn es immerhin eine Person geben wird, die
dies wohl freuen wird. Ist Ricksenburg etwa nicht... ewig?
Laura:
„Der folgende Kampf geht über eine Runde. Im Ring, aus
Island Lodoss, mit einem Gewicht von 85 Kilogramm: PAAAARN!“
Im
Ring steht das Früchtchen schon, n paar zurückhaltende
Jubelrufe, während Parn seine Arme in die Luft reißt.
Zuversichtlich sieht anders aus.
Laura:
“Und sein Gegner, aus Chicago Illinois, mit einem Gewicht
von 100 Kilogramm: DRAKE ACKLEEEEY!“
Der
Fight Clubberer schält sich, vermummt in dem mausgrauen
Kapuzenpulli, aus den Nebelschwaden, die auf der Entrance Stage
wabern. Langsam und gemächlich schreitet er die Rampe hinab.
Er ist nur auf den Weg vor sich fokussiert, blickt nicht nach
links, blickt nicht nach rechts. Und schon hat er das Geviert
erreicht. Im Ring reißt er die Kapuze in den Nacken, als
das Licht angeht, und lässt einen lauten Schrei los. Sofort
lässt er sich ein Mikrofon reichen. Und als die Entrance
Theme verstummt, wendet sich der ehemalige zweifache
Tag-Team-Champion direkt in die Kamera. Die Reibeisenstimme
dringt aus den Boxen:
Drake
Ackley: „Alex Ricks. Ich hoffe, dein ehemaliger Trainer,
Mentor oder was-auch-immer er für eine Funktion gehabt hat
in deinem Leben, hat dir ausgerichtet, was ich dir zu sagen
hatte. Dieses Ding hier, das zwischen dir und mir läuft,
wird bei Title Nights beendet werden. First Blood. Das erste Blut
wird fließen. Es wird nicht meins sein.“
Er
wendet sich an Parn, der etwas bedröppelt dort steht. Am
liebsten würde er schon loslegen. Drake Ackley ist aber noch
nicht fertig mit seiner Rede. Und obwohl er Parn anstarrt,
scheint er weiter zu Alex Ricks zu sprechen.
Drake
Ackley: „Der Leiter deines Gyms meinte, du seist ein
Monster, Alex Ricks. Offensichtlich hat er aber mich noch nicht
in Action gesehen. Oder zumindest noch nicht alles von mir. Denn
wenn er mich gesehen hätte, hätte er dich vor MIR
gewarnt. Also seht genau hin, Alex Ricks und Christian Klain, zu
was Drake Ackley in der Lage ist. Läutet die Glocke!“
Singles
Match:
Drake
Ackley vs. Parn
Referee: Peter Cleven
DING
DING DING
Parn
geht auf Ackley los – doch der greift sofort zu und
schleudert Parn per Tilt-a-Whirl-Slam auf die Bretter. Ackley
springt auf die Beine. Parn hat es eiskalt erwischt, denn er
hält sich jetzt schon mit schmerzverzerrtem Gesicht das
Kreuz, während sein Gegner verächtlich auf ihn
herabsieht. Ackley holt ihn auf die Beine. Frontslam! Ground
& Pound von Ackley, bis Peter Cleven dazwischen geht.
Pete:
„Das ist ja fast schon übertriebene Härte
hier.“
Sven:
„Na na na, jetzt aber...“
Ackley
packt sich Parn, whipt ihn in die Ringecke. Dort bearbeitet
er ihn mit ultrastiffen Forearms. Dann Shouldertackles.
Ackley setzt den wehrlosen Parn auf das oberste Ringseil.
Superplex! Cover für EINS...ZWEI...aber Ackley
unterbricht das Cover, zieht Parn hoch. Buhrufe im Publikum.
Ackley lächelt herablassend, schüttelt den Kopf.
Ein
weiterer Frontslam befördert Parn wieder auf die Matte.
Dort lässt Ackley jetzt zweimal, dreimal, viermal,
fünfmal sein Knie gegen die Schläfe von Parn
donnern.
Pete:
„Er soll es doch bitte beenden.“
Sven:
„Siehst du denn nicht, dass er hier eine klare
Nachricht an Klain und Ricks schickt? Du verstehst auch gar
nichts!“
Harte
Muay Thai Kicks folgen, Ackley setzt mit einem Back Suplex
nach. Dann postiert er sich in der Ringecke – und
lauert. Parn erhebt sich, torkelt heran...
LRLU
von Ackley!
Mit
einem Raunen geht Parn nach der
Links-Rechts-Links-Uppercut-Kombination zu Boden. Der
Chicagoer ist aber noch nicht fertig...
Club
Soda von Ackley!
Es
dauert auch nicht lange, fast umgehend klopft Parn im Rear
Naked Choke ab.
DING
DING DING
Laura:
„Der Sieger des Matches durch Submission: DRAKE ACKLEEEEY!“
Der
Fight Clubberer lässt von seinem Gegner ab, lässt sich
von Peter Cleven die Arme nach oben drücken als Zeichen des
Sieges. Danach ist aber hier noch nicht Feierabend, denn er
krallt sich das Mikrofon von zuvor, seine Theme verstummt. Kaum
außer Atem sagt er, wieder an die Kamera – und damit
an Alex Ricks – gewandt:
Drake
Ackley: „Habt ihr gesehen? Hast DU gesehen, Alex Ricks? Das
hier gerade war nur Formsache. Es war nichts weiter als ein
Sparring, ein Aufwärmen. Vergiss nicht, Alex, dass ich es
auch will. Unser Match bei Title Nights. Du und ich, wir sind
beide Kämpfer. Und wir wissen beide, dass weder du noch ich
damit leben können, dass es im Grunde Unentschieden zwischen
uns steht. Du willst den besten Ackley, den du kriegen kannst.
Und ich will den besten Ricks, den ich kriegen kann. Unser erstes
Blut bei Title Nights soll entscheiden, wer von uns beiden
siegreich ist. Wahrscheinlich wird es derjenige sein, der
blutrünstiger ist. Der rücksichtsloser ist. Der es mehr
WILL.“
Nun
dreht er sich langsam um und blickt auf den daliegenden Parn.
Drake
Ackley: :Ich bin im Fight Club nach einem normalen Kampf ein
Mann, der von seinem Gegner ablässt, wenn es vorbei ist.“
Nun
starrt er wieder in die Kamera...
Drake
Ackley: „Aber bei Title Nights wird es kein normaler Kampf.
Es wird ein Gemetzel! Und deswegen werde ich dir hier und jetzt
zeigen, was bei Title Nights genau geschehen wird...“
Und
er lässt das Mikrofon fallen, wirbelt herum und tritt wie
wild auf Parn ein. Natürlich gefällt den
gerechtigskeitsfanatischen Fans gar nicht und buhen lauthals,
während Ackley sich niederkniet und immer weiter mit
geballten Fäusten gegen Parns Stirn drischt. Da geht Peter
Cleven jetzt aber schon mal handgreiflich dazwischen und zieht an
Ackley. Der springt auf, packt den armen Kerl und schleudert ihn
über das oberste Ringseil in hohem Bogen nach draußen!
Ja, da jubeln dann wieder ein paar Wahnsinnige.
Ackley
wendet sich wieder um zu dem nun wehrlosen Parn. Er nestelt an
dessen Stirn herum, dann wieder Punch, Punch, Punch, Punch. Und
dann ist es tatsächlich so weit: Eine Platzwunde öffnet
sich an der Augenbraue – und Parn blutet!
First
Blood!
Drake
Ackley schlägt noch zweimal, dreimal kräftig zu. Dann
hebt er den armen Parn auf die Beine und schleudert ihn ebenso
über das oberste Ringseil nach draußen. Der Fight
Clubberer quillt fast über vor Adrenalin. Er schnaubt wie
ein Berserker, guckt dem blutenden Parn hinterher. Erst dann
dreht er sich wieder herum, krallt sich ein weiteres Mal das
Mikrofon.
Drake
Ackley: „HAST DU DAS GESEHEN, RICKS?? Hast du gesehen,
welches Monster auch in mir schlummert? Und hast du gesehen, was
dich bei Title Nights erwartet? Du hast nicht die geringste
Ahnung, wozu ich fähig bin! Wir beide wollen es, Alex. Und
bei Title Nights soll es...“
Stimme:
„Sei ruhig!“
Es
klingt mehr genervt als auffordernd, aber ihre Wirkung haben die
beiden Worte dennoch erreicht. Ackley setzt das Mikrofon ab und
schaut mit einer gewissen Vorfreude zur Rampe. Auch wenn er leise
wird, die Fans tun dafür das Gegenteil. Sie hören die
Stimme des Mathematikers und beginnen zu buhen.
Noch
einmal lauter als er tatsächlich durch den Vorhang tritt.
Und man fragt sich nur eines...wie wird er auftreten?
Pete:
„Oh, oh, nach dem Gespräch gerade mit Antoine...ich
weiß nicht, ob sich Ricks jetzt zusammenreißen kann.
Glaubst du, wir kriegen hier schon einen Vorgeschmack auf Title
Nights?“
Sven:“
Hast du nicht zugeschaut, Pete? Den Vorgeschmack hat Drake uns
gerade schon präsentiert! Und Alex wäre gut beraten,
hier die Finger still zu halten, wenn er nicht genauso enden
will.“
Vor
wenigen Minuten noch zierte ihn eine Miene der Enttäuschung,
doch selbst da schwang die Ambivalenz in seinem Auftreten mit.
Jederzeit muss man derzeit die Sorge haben, dass Ricks eskaliert
und dich attackiert. Auch wenn sich Ackley vermutlich nichts mehr
wünscht. Doch im Moment trennt die beiden noch eine Rampe
voneinander, auch wenn die Distanz forschen Schritt für
forschen Schritt verringert wird. Und dann ist da auch noch ein
Mikro vor Ricks' Mund etwas zwischen den beiden. Er klingt
abgeklärt...souverän...noch.
Alex:
„Christian war also bei dir, ja? Ich habe euer Gespräch
gesehen. Und deine Ignoranz. Ein Unbeteiligter warnt und du
denkst nicht darüber nach. Stattdessen glaubst du, mich mit
dieser Scharade hier einschüchtern zu können?“
Ein
beiläufiger Deut auf das Häufchen Elend namens Parn,
welches von einigen Sanitätern bereits aus dem Ring gerollt
und dort erstversorgt wird, während Ricks mittlerweile vor
dem Ring angekommen ist.
Alex:
„Hör auf zu lügen, Drake Ackley...Du willst nicht
gegen den besten Alex Ricks antreten. Das solltest du selbst in
der grenzenlosen Selbstüberschätzung und Dummheit
wissen. Gegen einen unkonzentrierten Alex Ricks bei 50%?
Vielleicht wäre es ausgeglichen. 75%? Du wirst bluten. 100%?
Du musst hoffen, dass deine Karriere nicht vorbei ist.“
Gerade
die Betonung des Wortes „Dummheit“ sticht hervor. Der
Stachel von vorhin liegt tief, auch wenn er es sich nicht
anmerken lassen will. Der Mathematiker wandert an der Ringkante
entlang, steigt die Treppe hinauf. Neben ihm knien die Ärzte
vor dem liegenden Parn, er würdigt sie keines Blickes.
Stattdessen weiter der Fokus auf Ackley. Keine Angst in seinem
Gesicht, es ist nur Sicherheit.
Alex:
„Christian wollte dir etwas erklären, aber du hast
einfach nicht zugehört. Drake Ackley, vor dir steht nicht
derjenige, der eine Hälfte vom Fight Club bereits zum
Abklopfen brachte. Vor dir steht derjenige, den man als den
berechnenden Wahnsinnigen fürchtete...“
Er
steigt durch die Seile, stellt sich direkt vor Ackley, ein
kleiner Wischer durch das Haar hebt einmal mehr die verheilte
Platzwunde hervor. Sie starren sich an. Aber auch Ackley wird
sich hüten, hier einen Schritt zurück zu gehen. Er
wüsste nicht, warum.
Alex:
„“Ich habe dich für Title Nights herausgefordert
und dabei bleibt es, Drake Ackley. Ich gebe dir noch die Zeit zur
Vorbereitung. Du WILLST MICH vielleicht bei 100%...aber wenn du
auch nur den Hauch einer Chance haben willst, dann MUSST DU 100%
zeigen. Also geh wieder, Drake Ackley, geh und überlege dir
irgendetwas, um mich aufhalten zu können, aber ich kann dir
die Lösung verraten. Es wird nicht möglich sein.“
Wieder
einmal so ein gehauchter, fast schon geflüsterter Satz, bei
dem sich Ricks' Kopf noch ein Stückchen nach vorn schiebt
und der nur für Ackleys Ohren bestimmt ist, durch die
Lautsprecher und das Mikro aber doch für jeden gut hörbar
ist. Ricks nimmt den Kopf wieder zurück, legt ihn nun leicht
schief und beginnt tatsächlich, leicht zu grinsen.
Diabolisch.
Alex:
„Willst du auch einen kleinen Vorgeschmack? Glaubst du, es
gibt dort hinten jemanden, der gegen mich antritt?“
Das
Mikrofon wandert wieder zur Seite. Es wird nur noch gestarrt. Von
Ackley auf Ricks, von Ricks auf Ackley, zwei Augen und zwei Augen
und jede einzelne dieser glänzenden weißen Kugeln
strahlt vor Selbstsicherheit.
Pete:
„Wird hier jetzt wirklich jemand die offene Herausforderung
annehmen? Ich kann's mir kaum vorstellen. Aktuell sollte man
Ricks doch lieber aus dem Weg gehen.“
Sven:
„Auf der Straße vielleicht. Aber in einer Wrestling
Promotion wollen die Leute kämpfen!“
Und
man mag sich fragen, was hinter den Vorhängen geschieht.
Tigert Johnboy Dog umher und will die Gelegenheit nutzen, den
Fans hier ein weiteres Match zu bieten? Stampft ein Wrestler zur
Gorilla Position, um Ricks zu zeigen, was eine Harke ist? Was
auch immer dazu führte...nach einem Moment der Unruhe, die
die Fans zu allerlei Namensrufen trieb, erklingt letztlich eine
Melodie.. DJ Sammy meldet sich und zerstört damit den Anflug
einer Hoffnung, dass dieses Match keine Abschlachtung führt.
Er
wirkt nicht gerade glücklich oder optimistisch geschweige
denn selbstbewusst, als er dort durch den Vorhang tritt. Aber er
tritt hindurch und macht sich auf den Weg zum Ring. Enttäuschung
macht sich breit. Große Reaktionen der Fans bleiben aus.
Warum auch?
Mr.
Sleepwalker vs Alex Ricks? Nun...zumindest dürfte es die
Länge der Sendung nicht überstrapazieren.
Praktischerweise ist ja auch Peter Cleven noch immer in Ringnähe.
Ricks
hört zwar die Musik seines nahenden Gegners, sich zu ihm
umgedreht hat er allerdings noch nicht. Nein, er behält
einfach weiter seinen nächsten Gegner im Blick. Ein Zucken
in den Mundwinkeln. Dann nimmt er wieder das Mikro hoch.
Alex:
„Geh...sieh zu...und lerne...“
Punkt.
Und
damit wirft er das Mikro zur Seite und beginnt, die Knöpfe
von seinem Hemd zu öffnen. Ackleys grimmiger Blick hinüber
zu Ricks ist alles...dann: Macht er tatsächlich kehrt. Als
Außenstehender kann man nur hineininterpretieren: Ist es
doch ein gewisser Respekt, der, wenigstens vonseiten Ackleys,
vorhanden ist? Oder ist der Chicagoer doch eingeschüchtert?
Will er nur sehen, was Ricks zu bieten hat? Vielleicht bekommen
wir Gelegenheit, es zu erfahren, denn er geht doch tatsächlich
hinüber zu Sven und Pete, setzt sich ein Headset auf und
setzt sich auf den freien Stuhl. Drake Ackley am
Kommentatorenpult, meine Damen und Herren!
Singles
Match:
Alex
Ricks vs. Mr. Sleepwalker
Referee: Peter Cleven
DING
DING DING
Sven:
„Herzlich willkommen, Drake Ackley! Was verschafft uns
das Vergnügen?“
Drake
Ackley: „Alex Ricks kommt raus, unterbricht mich, reißt
den Mund auf, lehnt sich aus dem Fenster. Er will nun MIR
demonstrieren, was mich seiner Meinung nach bei Title Nights
erwartet? Das belustigt mich. Ich will es mit eigenen Augen
sehen.“
Es
dauert, bis Mr. Sleepwalker endlich im Ring steht und die
Ringglocke geläutet wird, erst dann lässt Ricks
endlich seinen Blick von Ackley ab und dreht sich zu seinem
Gegner. Nur offensichtlich zu spät, denn der mögliche
Schlafwandler sieht in dieser Unaufmerksamkeit des
Mathematikers seine (womöglich einzige) Chance, der
überraschenden Annahme des Matches nun noch die
Sensation eines Sieges folgen zu lassen und er stürmt
los. Attacke, auf zum Überraschungsangriff!
Die
Hoffnung stirbt mit einem Superkick. In der Drehung sah Ricks
im Augenwinkel, wie sein Gegner auf ihn zustürmt, einen
Moment später erwischt er diesen punktgenau am Kinn und
einen weiteren Moment später liegt der Mr. wieder so auf
der Ringmatte, wie es zu seinem Namen passt. Eigentlich
könnte Ricks es hier beenden. Da kommt keine Gegenwehr
mehr. Was heißt „mehr“, da kommt generell
keine Gegenwehr. Fast schon spazierend geht Ricks zum Jobber,
flaniert, blickt verächtlich auf ihn herab, während
der sich am Boden einmal durchschüttelt.
Drake
Ackley: „Seht ihr das? Seht ihr, wie er durch den Ring
spaziert? Diesen Fehler wird er bei Title Nights auch machen.
Er wird überheblich werden. Ich mache diesen Fehler
nicht. Ich presche vor, 110%. Ich überrenne das Monster
Alex Ricks!“
Dann
geht Alex Ricks zu Sleepwalker auf die Matte, stellt sein
Knie quer über dessen Hüfte, klemmt ihn quasi ein,
während er sein anderes Bein auf der Seite aufstellt.
Sein linker Arm abgelegt auf dem aufgestellten Knie, der
Rechte wird in den rechten Oberschenkel gestemmt. So verharrt
er dort für einen Moment, beugt sich nach vorn und
mustert das Gesicht des New Yorkers.
Drake
Ackley: „Was zum Teufel macht er da?“
Ricks'
Gesicht wirkt leer, doch langsam aber sicher macht sich ein
Grinsen darauf breit. Sein linker Arm bewegt sich, greift
nach vorn, packt Sleepwalker bei den Haaren und hebt den Kopf
ein Stückchen an. Gerade so weit, dass er mit dem
rechten Arm voll ausholen und ihm einen krachenden
Ellbogenschlag gegen die Schläfe mitgeben an.
Wie
vom Blitz getroffen schmettert Sleepwalkers Kopf zurück
auf die Matte, einzelne rote Tropfen fliegen noch ein
Stückchen weiter, während sich sofort eine
Platzwunde auf der Stirn des Opfers öffnet. Wir sehen
Drake Ackley am Kommentatorenpult sitzen – mit, für
seine Verhältnisse, erschrockenem Gesichtsausdruck.
Eigentlich...kann er nur stammeln...
Drake
Ackley: „Das...ist...“
Dann
guckt er wieder grimmig...Ricks hingegen stützt sich ab,
richtet sich wieder auf und geht sofort zu den Seilen. Er
widmet Sleepwalker keinen Blick, auch Cleven, der ihn fast
schon anfleht, das Ganze hier doch gefälligst schnell zu
beenden, wird ignoriert. Ricks hat nur Augen für Ackley
- der jetzt von seinem Kommenatotorenplatz aufsteht - und
auch Worte. Mit aufgestelltem Zeigefinger beugt er sich über
das oberste Ringseil und ruft...
Alex:
„EIN! Schlag. Wofür du eine Ewigkeit
brauchst...benötige ich EINEN Schlag!“
Und
Ackley? Guckt böse...aber schweigt! Dies scheint ihn
tatsächlich schwer zu beeindrucken.
Pete:
„Gibt es dazu gar nichts zu sagen, Drake?“
Drake
Ackley: „Es spielt keine Rolle, Pete. Alex Ricks mag
nur einen einzigen Schlag benötigen, um jemanden zum
Bluten zu bringen. Aber was passiert, wenn er diesen einen
Schlag gar nicht erst anbringen kann, weil er bereits blutend
am Boden liegt...?“
Touché!
Es
ist nicht die Brutalität des Mathematikers, die den
Zuschauern hier ein ungutes Gefühl in die Magengegend
treibt...es ist der makabre, unendlich langsame Sadismus, mit
dem er zu Werke geht. Peter Cleven ist bei Mr. Sleepwalker,
der mittlerweile mehr schlecht als recht in den Seilen hängt,
redet auf ihn ein, ob er das Match denn nicht lieber wieder
abbrechen soll, doch was auch immer der Amerikaner von sich
gab, es war wohl zumindest kein „Ja“, denn die
Glocke bleibt stumm.
Anders
als Sleepwalker selbst, denn der bringt zumindest ein
gequältes „Aaaah“ hervor, wie man es eben
tut, wenn man von jemandem an den Haaren gezogen und wieder
auf die Beine gebracht wird. In einer fließenden
Bewegung wird Ricks' Hand von seiner zweiten unterstützt,
der Griff wandelt sich in den typischen Muay Thai-Clinch im
Nacken des Gegners, damit wird der schläfrige Kopf
heruntergezogen und das ist leider genau die entgegengesetzte
Richtung eines heranrasenden Knies des Freiburgers.
Volltreffer!
Und wer meint, dass Sleepwalker zurückfällt, der
liegt falsch, denn dem Clinch sei dank kommt er nicht nach
hinten weg. Stattdessen knicken seine Beine einfach weg und
er fällt wie das World Trade Center in sich zusammen (zu
böse?). Nur dass sein Kopf nie den Boden berührt,
denn schon vorher wird er von Ricks aufgehalten...und was
folgt ist nur das hoffentliche Ende.
Limes.
Wieder
kein Blick auf seinen Gegner. Stattdessen wird Ackley in den
Fokus genommen. Natürlich.
Drake
Ackley: „Ja, du hast ihn. Und?“
Bei
Title Nights gibt es keine Submission...aber warum sollte
Alex seinen Gegner nicht erst bewusstlos würgen und ihn
dann zum Bluten bringen? Er kann und wird sich einen Plan
schmieden. Hier muss er zumindest keinen Gedanken an das
Match mehr verschwenden, denn Sleepwalker zeigt nicht die
leichteste Reaktion auf die Anfragen Clevens.
Der
Sleepwalker schläft...und die Abschlachtung ist endlich
vorbei. Die Glocke läutet noch, als Ricks den Griff
bereits gelöst hat und sich zu einem weiteren Augenduell
an den Ringseilen positioniert.
Drake
Ackley steht dort – immer noch. Die Fans schreien,
kreischen, grölen. Dann nimmt Mr. Chewing Gum doch
tatsächlich das Headset ab! Tut einen Schritt, zwei
Schritte, drei Schritte in Richtung Ring, kommt Ricks immer
näher. Wenn Blicke töten könnten, würden wohl
beide tot umfallen. Den Fans gefällt’s. Passiert hier
aber noch mehr? Ackley zögert. Die Fans wollen es jedenfalls
sehen:
LET
THEM FIGHT! LET
THEM FIGHT! LET THEM FIGHT!
Als
würden sie irgendeine höhere Macht beschwören, die
es möglich machen würde, dass Drake Ackley in den Ring
steigt. Und scheinbar gibt es diese höhere Macht –
denn genau das tut der Chicagoer. Und Ricks lässt ihn
gewähren.
Und
so stehen sich Alex Ricks und Drake Ackley gegenüber. Eye
to eye, noes to noes, toe to toe. Und
die Fans feiern das. Zwei knallharte, toughe Männer, die
sich für das Nonplusultra halten, stehen sich gegenüber
– und starren sich einfach nur an. Wer tut den ersten
Schlag? Ist es Ricks? Ist es Ackley? Beide stehen sich gegenüber,
die Fans bejubeln die Szene einfach für das, was sie ist.
Als aber auch nach einer knappen Minute nichts passiert, brechen
die Kommentatoren die Szenerie:
Pete:
„Liebe GFCW-Galaxy, Title Nights, First Blood, Drake Ackley
vs Alex Ricks! Es wird ein
Fest, es wird ein Gemetzel! Wir alle dürfen uns auf einen
wahren Leckerbissen freuen!”
Der
Titantron springt plötzlich an und man sieht einen Mann über
das ganze Gesicht strahlen. Wenn nun die Kamera durch das
Publikum schwenkt, erkennt man denselben Ausdruck, denn es ist
niemand Geringeres als Zereo Killer höchstpersönlich
auf der riesigen Leinwand zu sehen.
In
Wrestlingklamotten, jedoch ohne Facepainting, beginnt er zu
sprechen.
Zereo
Killer: „Es ist lange her… doch du bist heute hier,
wie du es versprochen hast!“
Robert
Breads: „Du klingst so als wäre das überraschend.“
Der
Zoom der Kamera wird revidiert, und man sieht wem der Killer
gegenüber steht – dem Mann, mit dem er vor einigen
Ausgaben ein Match ausgemacht hatte.
Robert
Breads: „Ich weiß, das mit den No-Shows ist so ein
GFCW-Klassiker… aber ich bin vertraglich gesehen nun
einmal kein GFCW-Wrestler mehr, also hat sich das mit den
No-Shows erledigt. Leider. Gute, alte Zeit.“
„Canada‘s
Own“ seufzt. Immerhin doppelter ehemaliger höchster
Würdenträger der Dortmunder Promotion ist er, und auch
wenn er sich seitdem anderen Dingen zugewandt hat taucht er doch
zwischenzeitlich einmal hier und einmal dort in der Liga auf, in
der er groß wurde.
Robert
Breads: „Freut mich natürlich, dass dich das so freut.
Aber ich bin nicht hier um mit dir in Nostalgie zu schwelgen und
„Weißt du noch, damals…?“ zu spielen.
Ich bin hier weil du ein Match wolltest, weil du etwas klären
wolltest. Dir ist also hoffentlich klar dass ich nachher da
rausgehe und dich besiegen werde, oder? Ich meine, wäre das
nicht poetisch? Robert Breads bringt Zereo Killer vor Jahren
seine allererste GFCW-Niederlage bei, und Robert Breads bringt
Zereo Killer heute seine aktuellste GFCW-Niederlage bei. Also,
Grinsebacke, ich gönne dir die Freude, die du später am
Abend nicht mehr haben wirst. Alles gut.“
Wie
beim Tennis bewegt sich die Kamera zwischen den beiden Mannen hin
und her. Man darf natürlich auch auf die Reaktion von Mr.
#ISGI gespannt sein. Die Fans warten auch schon sehr neugierig
darauf.
Zereo
Killer: „Ich verstehe, genug mit den Nettigkeiten! Aber
glaube mir eins, mein Freund! Ich werde es dir nicht leicht
machen und dir ein weiteres Mal das Match deines Lebens liefern.
Ob ich gewinne oder verliere, das weiß ich nicht. Ich werde
wie immer alles Mögliche daran setzen eine gute Show
abzuliefern und das Match zu meinen Gunsten zu beenden!“
Diese
Worte sind wesentlich respektvoller als diese, die er für
einen gewissen Player übrig hat.
Zereo
Killer: „ Du bist einer der Besten im Ring, wenn nicht
sogar der Beste, den ich jemals gegenüberstand… und
wenn dieser Abend vorbei ist, spätestens dann denkst du
geanuso über mich… ganz egal, wer das Match gewinnen
wird!“
Robert
Breads: „Weißt du, ich bin fast ein wenig traurig,
dass wir jetzt so… „gut“ miteinander
auskommen. Ich hatte eigentlich gehofft bei meiner Rückkehr
in die GFCW mal wieder ordentlich beleidigt zu werden.“
Fast
schon enttäuscht zuckt Breads mit den Achseln.
Robert
Breads: „Mir haben schon eine Menge Leute versprochen mir
das Match meines Lebens zu liefern. Die hatten allesamt eine
Sache gemeinsam. Sie haben am Ende verloren.“
Der
Kanadier scheint kurz nachzudenken.
Robert
Breads: „Jimmy Maxxx sogar acht Mal, wenn ich mich richtig
erinnere. Das war witzig.“
Auch
nach acht Jahren hat er also nicht vergessen, auf wem es herum zu
hacken gilt – manche Dinge ändern sich eben nie.
Robert
Breads: „Ich hoffe allerdings dass sich dein neues
Kuschelkurs-Programm nur auf das Verbale beschränkt. Ich bin
nicht hergekommen um im Main Event einen Teddybären
wegzupusten. Wehe du bist im Ring nachher auch nur eine Sekunde
lang nicht mit Leib und Seele dabei mich komplett vernichten zu
wollen. Ich bin hier für eine Herausforderung, nicht für
ein Sparring.“
Plötzlich
springt die Kabinentür erneut auf und der Kanadier muss zur
Seite ausweichen. Im Bild zu sehen ist plötzlich Player, der
mit einem grimmigen Gesichtsausdruck die beiden Superstars
betrachtet. Sein Blick wandert hin und her, bleibt letzten Endes
an MacKenzie haften.
Player:
„Anstatt dich hier mit diesem Gast aus der fremden Liga zu
unterhalten, solltest du dich besser auf Title Nights
vorbereiten.“
Nun
wird Breads von Kopf bis Fuß begutachtet. Wenn man Players
Blicke deutet erkennt man sofort, dass er nichts Gutes für
ihn übrig hat.
Player:
„Warum zum Teufel bist du eigentlich hier? Du hast hier
doch nichts mehr verloren.“
Der
Mann der 1.000 Facepaintings stellt sich zwischen dem Kanadier
und seinem kommenden Gegner bei Title Nights. Er schaut sich um
und zuckt mit den Schultern.
Zereo
Killer: „Player… schön, dass du uns
Gesellschaft leistest! Doch wo ist denn dein Bryan oder der
Idiot, der mich attackierte!?!?“
Sofort
will Player verbal dazwischenfunken, denn so kann man nicht mit
ihm reden! Allerdings lässt Mike ihn keine Chance, während
sich Breads im Hintergrund gemütlich an die Wand lehnt und
sich das ganze Schauspiel ansieht.
Zereo
Killer: „Mich interessiert es nicht, wo du deine
Gefolgsleute hast. Oder besser gesagt… hinter wem du dich
versteckst! Bei Title Nights wirst du dich nicht mehr verstecken
können, bei Title Nights wirst du gegen mich in einem No
Disqualification Match antreten. Das wird dein Grab sein! Du
wirst untergehen und bei Title Nights verlieren! Doch heute…“
Vehement
schüttelt der vielfache Champion mit dem Kopf und starrt
Player direkt in die Augen.
Zereo
Killer: „Heute geht es nicht an dich! Wie bei sämtlichen
Titelchancen musst du dich immer wieder hinten anstellen!“
Wieder
ein verbaler Tiefschlag. Player ballt seine Fäuste und ist
drauf und dran MacKenzie hier eine reinzudonnern…
Zereo
Killer: „Heute Abend geht es um das dritte Kapitel zwischen
Robert Breads und Zereo Killer! Also mir wärs wirklich
Recht, wenn du dich jetzt verpissen würdest!“
Weiterhin
siehts so aus als würde Player sofort auf seinen kommenden
Title Nights Gegner losgehen, aber…
Robert
Breads: „Hey, hey, Moment mal. Also, erstmal langsam, für
mich...“
Mit
einem Ruck drückt sich Breads von der Wand ab und tritt
zwischen die beiden Streithähne, sein Blick ist auf Zereo
gerichtet, ehe er mit dem Zeigefinger auf Player deutet.
Robert
Breads: „Wer soll das da sein?“
Zweifelnd
lässt „Canada‘s Own“ den Blick über
Player schweifen, dann wendet er sich wieder an Zereo.
Robert
Breads: „Okay, ich hab‘s mir anders überlegt,
ich will besser gar nicht wissen wer… oder was… das
ist. Ich habe genug Jahre GFCW hinter mir um zu wissen dass die
Erklärung mich wohl nur noch mehr verwirren würde.
Aber...“
Und
jetzt wendet sich Robert direkt an Player.
Robert
Breads: „...auch wenn ich nicht weiß, was du genau
darstellen sollst, weißt du wer ich bin. Und dann weißt
du auch dass ich extra heute hier her gekommen bin, um ein Match
gegen Zereo zu bestreiten und es zu gewinnen. Generell ist mir
völlig egal, ob ihr euch gegenseitig die Köpfe
einschlagt, wo genau Brian – der Idiot – denn nun
steckt oder ob ihr bei Title Nights heiratet. Aber heute Nacht
gehört Zereo mir. Ich will ihn unversehrt im Ring haben,
denn ein Sieg über einen angeschlagenen Killer ist überhaupt
nichts wert. Ich kam heute hier her in der Absicht die Scheiße
aus einem Mann heraus zu prügeln, und zwar aus dem da.“
Er
zeigt auf den Killer.
Robert
Breads: „Wenn du ihn aber anfasst… mache ich gerne
zwei zum Preis von einem draus. Also klär deine Probleme mit
Mikey-Boy bei Title Nights und verschwinde in die
Obskuritäten-Sektion aus der du gekommen bist.“
Der
Gesichtsausdruck des Players wird immer wütender. Nun hat
sich anscheinend auch der PCWA-Wrestler in die Liste eingetragen,
denen er gerne mal eine reindonnern würde. Auch wenn es
grade unfreiwillig geschieht, gehen Zereo Killer und Robert
Breads simultan auf Player zu und stellen sich diesen gegenüber,
sodass sich der Eindringling gezwungenermaßen tatsächlich
wieder rückwärts durch die Tür bewegt, von der er
gekommen ist. Mr. #ISGI und Canada’s Own können sich
daraufhin einen kurzen Grinser nicht verkneifen. Players Blick
verfinstert sich indes.
Player:
„Das werdet ihr noch bereuen, das schwöre ich!“
Danach
macht er sich vom Acker und das Hauptaugenmerk wird wieder auf
die beiden Protagonisten geworfen, die diese Szene eröffnet
hatten…
Robert
Breads: „Was sollte das denn?“
Ein
fragender Blick von Robert in Richtung seines heutigen Gegners.
Robert
Breads: „Komische Idioten liefen hier ja schon immer herum,
aber früher waren die immerhin witzig. Der war eher so…“
Er
macht eine undeutbare Handbewegung. Breads versucht mit seinem
Blick eine Antwort in den Augen von Zereo Killer zu finden.
Dieser breitet lediglich die Arme theatralisch aus und zuckt mit
den Schultern.
Zereo
Killer: „Das ist Player. Kennst du den nicht? Warst du
nicht in der Liga, als Player schon hier war?!“
Robert
Breads: „Glaube nicht. Kann sein. Interessiert das
irgendwen? Interessiert das mich? War der wichtig? Ist der jetzt
wichtig? Er wirkt irgendwie nicht so. Der wirkt so nach
„Karrierehöhepunkt: Pay-Per-View-Poster auf dem er im
Hintergrund aus einer Mülltonne krabbelt“, so als
würde man bald über den nur noch im GFCW-Trivia-Quiz
hören… was, falls es das noch nicht gibt, eine
grandiose Geschäftsidee wäre, denke ich.“
Auf
diese Aussagen muss Zereo Killer laut lachen, auch der Kanadier
kann sich ein kurzes Grinsen nicht verkneifen.
Zereo
Killer: „Wer weiß, vielleicht hast du Recht…
Aber soll ich dir etwas Unglaubliches verraten!?“
Ohne
seinem Gesprächspartner eine Chance auf eine Antwort zu
geben fährt er direkt fort.
Zereo
Killer: „Player ist bei Title Nights immer noch
ungeschlagen…“
Robert
Breads: „Das gibt dem Ganzen natürlich eine
schockierende Wendung.“
Breads
zieht die Augenbrauen hoch.
Robert
Breads: „Aber das ist jetzt nicht der Fall weil das seine
erste Title Nights ist, oder? Der hatte schon mal Matches? Gegen
wen denn? Selbst Erick Ivans würde den umnieten.“
Mit
beiden Armen fuchtelt Breads beinahe verzweifelt in der Luft
umher.
Robert
Breads: „Was macht
ihr denn hier eigentlich in den letzten Jahren?“
Diese
letzte Frage scheint durchaus ernst gemeint zu sein. Immerhin
bezeichnete der PCWAler die GFCW mal als seine Liga!
Zereo
Killer: „Tja… wie dem auch sei… Sein Manager
zog Anfang des Jahres meine Aufmerksamkeit auf sich, indem er
Player als den Ungeschlagenen bei Title Nights feierte… er
vergaß dabei ganz offensichtlich mich, also sprach ich
bereits in der 2. Show 2017 eine Herausforderung für Title
Nights aus… Und hier stehen wir nun! Zwei Ungeschlagene
betreten Title Nights 2017, doch nur einer kann diese Show als
Sieger verlassen…“
Robert
Breads: „...ja, und das bist du. Du verlierst gefälligst
nicht. Immerhin hast du mich mal geschlagen, wenn du gegen etwas
namens „Player“ verlierst schlagen die ganzen Leute
in der PCWA mich sicher mit ihren „Clevere Metaphern –
Band 4“-Ausgaben zu Tode.“
Mr.
#ISGI geht auf diese Aufforderung nicht ein, versucht das
Hauptaugenmerk auf heute Abend zu lenken.
Zereo
Killer: „Title Nights ist noch ein Stückchen weg.
Heute Abend geht es um den Main Event der Main Events! Lass uns
heute die Hütte abreißen, dann kümmere ich mich
um den kleinen Spieler bei Title Nights!“
Kurz
zieht Breads die Augenbrauchen hoch, doch dann verzieht er die
Mundwinkel sogar zu einer Grimasse die wohl so eine Art Lächeln
darstellen soll.
Robert
Breads: „Eigentlich gehört der Main Event der Main
Events doch nach Title Nights, oder? Ich meine, du hättest
auch mich für den Pay-Per-View herausfordern können
statt… Player. Also so gesehen… bist du ja selbst
Schuld dass du dich jetzt nicht nur mit ihm herum schlagen musst,
sondern auch noch direkt vor der größten Show des
Jahres verlierst.“
Breads
überlegt eine Sekunde.
Robert
Breads: „Keine Angst, ich lasse es knapp aussehen, um ihm
Angst zu machen.“
Versucht
hier tatsächlich Breads ein paar kleine Scherze mit Zereo
Killer zu machen? Der geht auf alle Fälle drauf ein und
beginnt beherzt zu lachen.
Zereo
Killer: „Jepp, sorry, mein Fehler! Allerdings hoffe ich für
dich, dass deine PCWA-Freunde, oder auch Feinde, sich das Match
nicht ansehen werden, denn ich werde dich mit einer eindeutigen
Niederlage nachhause schicken, Mr. Canada’s Own!“
Er
klopft ihn sogar auf die Schulter. Das gefällt dem
Gastsuperstar gar nicht. Die Hand wird direkt wieder weggezogen.
MacKenzie räuspert sich.
Zereo
Killer: „Wie dem auch sei, Nettigkeiten wurden
ausgetauscht, das Vorgeplänkel für unser Match ist
getan, wir haben Werbung für den Main Event gemacht! Freut
mich, dass du heute hier bist, ehrlich. Dennoch, wir sehen uns
nachher im Ring, dann sehen wir, was Sache ist!
Robert
Breads: „Das werden wir. Ach, und bevor ich es vergesse,
das wollte ich dir schon immer mal sagen...“
Der
Kanadier macht sich auf zu gehen.
Robert
Breads: „Ich finde diese „I still got it“-Sache
richtig bescheuert und dein Face-Paint sieht albern aus.“
Mit
diesen Worten zieht er von dannen und lässt den Killer
zurück.
Ein
wenig verdutzt steht der gute MacKenzie nun schon da. Denn grade
heute hat er keine Gesichtsbemalung aufgetragen, aber…
Zereo
Killer: „Ey Robbie B!“
Ja,
der PCWA Gast ist schon fast ums Eck, dennoch dreht er sich
nochmal kurz um. ZK hat noch was zu sagen.
Zereo
Killer: „Nach dem Match wirst auch du es einsehen. I am
Zereo Killer, and I still got it!“
Breads
verdreht die Augen, klatscht sich metaphorisch die Hand auf die
Stirn, während ihm von seinem Gegenüber provokativ
zugezwinkert wird. Doch dann wird die Szene durch das
Türeschließen beendet…
Oder
doch noch nicht?
Es
folgt lediglich ein Szenenwechsel und in Großaufnahme ist
ein wütendes Gesicht zu sehen. Player hält sein
Smartphone in der Hand, greift fest zu. Man hat das Gefühl
er würde das Telefon beinahe mit seiner geballten Kraft
zerdrücken…
Das
Kamerateam erhascht einen Blick auf sein Mobilgerät. Es
zeigt einen Live-Stream des Gesprächs zwischen Zereo Killer
und Robert Breads. Er fletscht mit den Zähnen und lässt
die Wut durch einen lauten Schrei aus sich hinausdringen.
Mit
einem lauten Knall wirft er das Telefon gegen die Wand, welches
daraufhin in tausend Teile zerbricht! Er atmet wie ein wildes
Tier, zieht im Anschluss wutentbrannt von dannen.
Player:
„Sie werden schon noch sehen, was sie davon haben! Niemand
redet so über Player!“
Brüllt
er lautstark aus sich raus, ehe die Szene nun endgültig zu
Ende ist.
Eine
Kamera folgt Backstage dem GFCW Intercontinental Champion Michael
Payne, der auf direktem Weg zu einem der Umkleidekabinen ist.
Über der Schulter liegt der Gürtel und in seinem
Gesicht wirkt zwar mehr Ruhe als letzte Show aber auch trotzdem
eine Form von Tatendrang.
Die
Kabine die er suchte, hat er auch gefunden. An der Kabine
prangert der Name seines vorraussichtlichen Gegners bei Title
Nights. The Faceless!
Aber
statt anzuklopfen, öffnet er einfach die Tür und tritt
ein....
Cassius
will bereits wie von der Tarantel gestochen zur Tür und auf
Michael Payne eindreschen, doch The Faceless hebt den Arm was
Cassius abbremsen lässt. The Faceless bindet sich den Schuh
zu, ohne auch nur Michael Payne anzusehen. Cassius stapft zurück
und nimmt sich eine Flasche Wasser vom Tisch, während die
Leatherface Maske starr auf Michael Payne gerichtet ist.
Michael
Payne: „Ich weiß das es etwas Rüde ist und
vielleicht auch Respektlos hier einfach in deine Kabine zu
platzen. Aber verdammt nochmal, ich brauche ein paar Antworten
von dir. Und diese brauche ich jetzt bevor ich guten Gewissens
mit dir in den Ring steigen kann bei Title Nights!“
Er
schaut Faceless von oben bis unten genau an und betrachtet auch
dessen Körperhaltung.
Michael
Payne: „Jetzt mal ehrlich, was zum Teufel ist los mit dir
Faceless? Du bist ein Top Player der GFCW, aber in der letzten
Zeit da ist dein Verhalten merkwürdig. Du bestreitest ein
Match und in der nächsten Show kommst du raus und behauptest
du warst gar nicht da? Dann kommst du direkt vor meinem Match in
den Ring, wo ich mich voll auf das Match konzentrieren musst und
verlangst da eine Erklärung von mir. Anstatt einfach so wie
ich jetzt mal in meiner Kabine aufzukreuzen und dich mit mir
vernünftig zu unterhalten? Was ist los mit dir Mann?“
Er
deutet auf den Championgürtel über seiner Schulter.
Michael
Payne: „Schau dir das an Faceless... du kennst mich. Ich
bin eigentlich ein ruhiger und respektvoller Kerl. Aber du, du
scheinst mich irgendwie total unnötig auf die Palme bringen
zu wollen. Und das gerade in einer solchen Situation wie ich die
letzten Wochen gesteckt habe. Warum? Was soll das? Wir beide
hätten einfach ein tolles Match um einen der wichtigsten
Titel der Wrestlinggeschichte auf die Beine stellen können.
Mann gegen Mann, endlich ohne Drama und ohne großes Rache
Ding sondern einfach dieser Titel im Mittelpunkt. Warum also
diese unnögigen Umstände?“
The
Faceless wirkt weiterhin abwesend, während er Michael Payne
ansieht. Nein, nicht direkt ansieht sondern durch Ihn
hindurchsieht...noch immer sagt The Faceless kein Wort, was
Michael Payne ein wenig nervös zu machen scheint. Cassius
lehnt sich kurz vor, was seinen abgewetzten braunen Ledermantel
knistern lässt, was dann The Faceless aus der Letargie reißt
und Ihn endlich sich auf Michael Payne konzentrieren lässt.
The
Faceless: „Was mit mir los ist willst du wissen und ich
werde dir keine Antwort geben, denn ich weiß es selbst
nicht genau. Jemand spielt Spiele mit mir und das mag ich einfach
nicht. Ich bin nicht bereit alles hinzunehmen, so wie die Person
es mit mir gerade macht. Jemand bricht in mein Haus ein...einmal
bin ich nicht da und einmal bin ich sogar da und werde
hinterrücks niedergeschlagen! Deshalb bin ich geistig nicht
wirklich auf der Höhe zur Zeit. Es gibt Dinge, die mir
schwer im Magen liegen. Da ändert dein kleiner Titel auch
nichts..."
The
Faceless erhebt sich vom Stuhl und geht ein paar Schritte auf
Michael Payne zu und bedeut Ihm doch Platz zu nehmen, was der IC
Champion zögerlich auch tut. The Faceless holt zwei Flaschen
Wasser und stellt diese auf den kleinen Tisch, welcher die beiden
Gesprächspartner voneinander trennt. Der Texaner setzt sich
Payne gegenüber und fässt die Platzwunde an, die
notdürftig geflickt worden ist. Der Texaner ist kurzzeitig
wieder abwesend und trinkt einen schnellen Schluck. Der Champion
will das Gespräch wieder aufnehmen, doch da kommt Ihm The
Faceless zuvor.
The
Faceless: „Sei dir sicher, dass es zwischen uns ein
normales Match werden wird. Kein Racheplan, keine
Hintergedanken...es wird lediglich ein sportlicher Wettstreit um
das Gold in einem tollen Match..."
Plötzlich
ist der Texaner nicht mehr abwesend. Er setzt sich auf die Kante
des Stuhls und lehnt sich vor zu Michael Payne.
The
Faceless: „Stell es dir mal vor, Michael. Michael Payne vs
The Faceless...Intercontinental Titel Match...Title
Nights...Showstealer...Match des Abends...Match des Jahres...ich
glaube, dass wir Beide ein solches Match auf die Beine stellen
können. Glaubst du nicht auch?"
Etwas
ungläubig schaut Payne sein Gegenüber an, traut diesem
nicht so wirklich mit seinem seltsamen Verhalten.
Michael
Payne: „Ich glaube das du auf jeden Fall ein solches Match
auf die Beine stellen musst, nicht nur um mich zu überzeugen
sondern auch im mir diesen Titel abzunehmen. Alles andere würde
nur bedeuten, das ich meinen Frust über die letzten Wochen
an dir auslasse und die Fans nur einen Beatdown miterleben
werden!“
Der
Champ lehnt sich in die Lehne seines Stuhls.
Michael
Payne: „Solltest du aber wirklich für einen Abend mal
diesen psychotischen Mist stecken und diesen Kasper hier zu Hause
lassen, könntest du wirklich in der Lage sein mir zumindest
die Stirn zu bieten und den Fans da draußen ein heißes
Match zu liefern.“
Zufrieden
lehnt sich The Faceless zurück. In diesem Moment sind all
die Sorgen um sein Haus und den Inhalt des Koffers vergessen.
Endlich geht es um das wofür er hergekommen ist. Einfach nur
Wrestling...
The
Faceless: „Wir werden dieses Match auf die Beine stellen!"
Er
hält Michael Payne die Hand hin, welcher zögerlich die
Hand von The Faceless ergreift. Er schüttelt diese kurz und
lacht laut auf.
The
Faceless: „Ich freue mich und hoffe, dass ich alle deine
Zweifel bei Seite fegen konnte. Ich werde einfach nur kämpfen
wie ein Löwe um dich zu schlagen oder zumindest alles zu
geben und es dir nicht leicht zu machen."
Der
Amerikaner schmunzelt etwas.
Michael
Payne: „Für einen erwachsenen Kerl wie du es bist,
scheinst du echt noch etwas naiv. Meine Zweifel beiseite fegen?
Wegen einem Gespräch Mann zu Mann, was längst
überfällig war? Nein..... aber ich gebe dir die Chance
es wie ein Mann zu beweisen... bei Title Nights!“
Er
steht auf und bewegt sich auf die Tür zu.
The
Faceless räuspert sich, was Michael Payne veranlässt
sich in seine Richtung zu drehen.
The
Faceless: „Danke für die Chance, Michael. Das meine
ich ganz ehrlich...Danke..."
Michael
Payne: „Für ein Danke ist es noch zu früh
Faceless.... ich habe dir diese Chance gegeben weil ich meine
Hoffnung einen ernsten Wettkampf zu bekommen nicht begraben
möchte. Und weil ich den selben Weg gegangen bin wie du.
Aber ich sage es dir nochmal, solltest du bei Title Nights
nochmal so einen Psycho Scheiß abziehen, wirst du es
bereuen diese Herausforderung angenommen zu haben....“
Die
Tür schließt sich hinter Payne.
Pete:
„Hallo, da sind wir wieder – und in der kurzen
Unterbrechung hat man im Ring alles vorbereitet, um ein ganz
besonderes Dog’s Inn zu zeigen!“ Sven:
„Selbst ich bin heiß wie Frittenfett, denn heute wird
verkündet, in welcher Art und Weise die Regentschaft Johnboy
Dog’s als Commissioner endet!“ Pete:
„Ich würde mich da nicht so weit aus dem Fenster
lehnen, Sven. Denn immerhin hat sich der alte Mann auch gegen
Player als sehr wehrhaft erwiesen.“ Sven:
„Ich weiß nicht, ob man es wehrhaft nennen kann, wenn
man solange vermöbelt wird, bis der Ref ein Einsehen hat,
aber gut. Außerdem hat er verloren; eine gute Vorbereitung
sieht somit anders aus.“
Wahrscheinlich
hätten sich die Kommentatoren noch sehr lange unterhalten,
doch lasst uns erst einmal einen Blick in den Ring werfen. Dort
hat sich das übliche Equipment eingefunden, das man für
ein Dog’s Inn eben so braucht. Ein paar Halsbänder,
zwei Stühle – welcher Hund sitzt heute nicht gerne auf
einem Stuhl – und schließlich noch ein paar recht
lieblos verteilte Fressnäpfe. Auch die Mikrofone auf den
jeweiligen Stühlen sind eher nichts, was Hunde jemals
ansprechen wird. Aber gut, über Geschmack lässt sich
natürlich trefflich streiten und zumindest heute soll es
auch gar nicht im Kern um die Aufmachung des Ganzen gehen, eher
um die Teilnehmer an diesem Segment.
„I
want it all“ widerlegt dann alles an möglichen
Spekulationen über die Gesundheit des Hundes, denn der
erscheint auf der Stage. Fein im Anzug, allerdings ohne die
allfällige Krawatte. Vermutlich hätte sich eh niemand
gefunden, der sie bindet; Mac Müll trägt ja bekanntlich
Fliege. JBD, dessen Anzug in etwa das gleiche Grau wie die Haare
des alten Hundes trägt, begibt sich gemächlichen
Schrittes in Richtung Ring und wirkt nicht, als wäre er
derartig verletzt, dass er aufpassen müsste, wie er sich
bewegt. Aber der Anzug kaschiert ja vielleicht auch viel. Obwohl
im Ring schon zwei Schallwandler liegen, sammelt er von unterwegs
einen auf, was darauf hindeutet, dass die zwei anderen für
jemand anderes bestimmt sind. Und wer die letzte Show gesehen
hat, kann sich auch denken, wer dem alten Hund gleich ein wenig
Gesellschaft leisten wird.
Schließlich ist der Ring
geentert, der Mittfünfziger klopft sich den Staub vom Anzug
und blickt versonnen in die Runde. Dass man in der ÖVB-Arena
war, ist gar nicht so lange her und zumindest einige Fans
bejubeln den alten Recken, der diesen Applaus und Jubel sichtlich
zu genießen scheint. Wer weiß, vielleicht ist es das
letzte Mal, dass er hier in Bremen aufschlägt? Nun aber
wandert erst einmal der Schallwandler nach oben.
Johnboy
Dog: „Bremen, Bremen….immer wieder ein Klasse
Empfang, ich sage das gerne und immer wieder! Und ich weiß,
dass Ihr heiß seid! Ich weiß, dass ihr wollt, dass
hier asses gekicked werden und dass hier Geschichte geschrieben
wird! Und das wird es! Denn zum ersten Mal seit ich in der GFCW
bin, werden Hall-of-Famer vorgestellt! Und zum ersten Mal seit
ich hier bin…“
Pete:
„Was zum… das ist die Musik von Steve Steel!“
Sven:
„Jepp! Und da erscheint der blonde Hüne auch schon auf
der Entrancestage, mein lieber Herr Kollege!“
Tatsächlich,
Steve Steel entert zu den rockigen Klängen von AC/DC die
Stage, dicht gefolgt von seinem Manager Percy Addams, der ganz
beeidruckt ist von Steel’s gewaltigen, eingeölten
Muskeln, die dieser natürlich mal wieder bis aufs Äußerste
anspannt und wild herumposed.
Percy
Addams: „Ja, das sind Muskeln, guckt es euch gut an, hihi!
Da könnt ihr euch alle mal eine Scheibe von abschneiden!“
Er
spricht scheinbar zu niemand bestimmten, zu eigentlich allen in
der Halle halt, denn niemand hat natürlich solche Muskeln
wie der Muskelmann Steve Steel, das ist ja klar. Die Kamera
schaltet kurz um auf den Ring und wir sehen einen Commissioner,
der scheinbar noch nicht so ganz entschieden hat, wie er auf
diese rotzfreche Unterbrechung nun reagieren soll, mit einem
tobenden Wutanfall oder doch einer zurückhaltenden Coolness.
Er hat auch noch ein paar Augenblicke Zeit, sich zu entscheiden,
denn Steel posed weitere Ewigkeiten herum, bevor sich das New
Breed-Duo dann tatsächlich mal zum Ring begibt. Dort
angekommen schnappen sich Addams und Steel die Mikros.
Steve
Steel: „JOHNBOY DOG, MEIN ALTER, WAS LABERST DU HIER RUM
VON HALL OF FAMERN? SOWEIT ICH WEISS BIST DU NICHT EINMAL
NOMINIERT, HAHAHA! WER SOLLTE DICH AUCH SCHON NOMINIEREN, WAS
HAST DU BITTESCHOEN GROSS GELEISTET IN DER GFCW?! HÄ?! HÄ?!
ICH SAGE ES DIR, NICHTS! IM GEGENTEIL, DU BIST DER GRUND, WARUM
ES IN DEN LETZTEN JAHREN STETIG BERGAB GEHT MIT DIESER LIGA!
WEISST DU NICHT, DASS MAN ALS HALL OF FAMERN ERST EINMAL RETIREN
MUSS, DU URMEL?!“
Was
für eine Unverschämtheit! Gerade will JBD zu einer
saftigen Erwiderung ansetzen, als…
Percy
Addams: „Ähm also, hihihi… Herr
Commissioner, sie müssen vielmals entschuldigen, aber was
mein Freund hier sagen will ist… Sie verdienen den Hall of
Fame-Status nicht und verdienen es auch nicht Commissioner der
GFCW zu sein! So! Du hättest schon vor Jahren zurücktreten
sollen, als man dich noch so halbwegs einen Wrestler schimpfen
konnte, nicht so ein Brachialtalent wie dieser Muskelmann hier,
natürlich nicht, aber immerhin. Stattdessen hast du den
Bogen überspannt! Wie Angela Merkel hast auch du den
richtigen Zeitpunkt zum Absprung verpasst, jetzt müssen wir
dich halt aus dem Amt raustragen! Die Fans wollen Neuwahlen, und
die bekommen sie auch! Also, keine Wahlen selbstverständlich,
wo kämen wir denn da hin, hihi. WIR übernehmen jetzt
die Verantwortung, THE NEW BREED ist die Zukunft der GFCW!“
Bäm.
Das hat gesessen. Der Commissioner überlegt kurz und führt
dann den Schallwandler an seine Lippen, an den selbigen hängt
jetzt gebannt die gesamte Halle. Doch es dauert. Offenbar muss
man hier wirklich ganz genau entscheiden, was man nun sagt. Dann
aber ist es soweit.
Johnboy
Dog: „Wow! Welch absolute Entgleisung einer Lottokugel –
das ist doch Mr. Addams‘ Spitzname? Ob meine Gestalt
irgendwann die Hall of Fame der GFCW bereichern wird, liegt nicht
in meiner Hand, sondern in ganz anderen. Und es ist ganz gut,
dass ich hierzu selbst keine Entscheidung treffen kann. Aber wo
wir beim Erreichten sind…“
Der
Fokus wandert von Percival Addams zu Steve Steel, dem ein
reichlich süffisantes Lächeln gilt.
Johnboy
Dog: „Du hättest nicht BRÜLLEN müssen,
Jungchen, dein Gedröhne kommt auch so akustisch ganz gut in
meinen ach so alten Ohren an. Und wenn wir hier über
Erreichtes sprechen, möchte ich schon mal festlegen: Du hast
es zu Title Nights 2017 geschafft, Glückwunsch!“
Es
gibt den entsprechenden „Applaus“, auch wenn der eher
zynisch ausfällt.
Johnboy
Dog: „Aber warum hast Du es zu Title Nights geschafft? Weil
sich dieser schleimige Glibberhaufen neben Dir sich für dich
eingesetzt hat! Und du unter die Gürtellinie gegangen bist!
Was ist denn das, was Du mitbringst, um zu fordern dass Dir die
Welt zu Füßen liege? NICHTS! Nichts außer etwas
Hirn, das zum Großteil durch Muskeln ersetzt wurde und in
etwa genauso labberig ist, wie das Wesen dort neben Dir, dessen
Gekichere und seltsames Lachen mir tierisch auf die Nüsse
geht! Du fragst dich, was ICH erreicht habe und schätzt,
dass es NICHTS ist? Wenn wir uns auf die GFCW beschränken,
so steht Dir hier ein dreimaliger Intercontinental Champion und,
auch das nicht zu vergessen, ehemaliger Heavyweight-Champion
gegenüber! Ich habe mit den großen wie Robert Breads,
J.T.K., Zereo Killer, Jason Crutch und Antoine Schwanenburg
(sic!) im Ring gestanden und auch wenn ich nicht jede
Auseinandersetzung gewonnen habe, so war ich doch NIE Chancenlos!
Und wenn es eine Gelegenheit gab, habe ich sie genutzt!“
Percy
Addams: „Was sagst du?! NIE chancenlos?! Jetzt mach dich
mal nicht lächerlich, Dackel! Wir alle erinnern uns noch
sehr gut an die letzte War Evening-Ausgabe und dein sogenanntes
Match gegen Player! Und ich sage deshalb ‘sogenanntes‘,
weil es neben eigentlich gar kein Match war, es war eine
Abschlachten! Player hat dich auseinander genommen! Er hat dich
gedemütigt! Und das Player, der selbst nur eine stinkende
Kanalratte ist! Wenn dir nicht deine Verbindungen bis in höchste
Kreise geholfen hätten und der Referee nicht eingegriffen
hätte, dann würdest du jetzt heute nicht hier stehen,
und Mr. Steel hier würde bei Title Nights ohne Gegner da
stehen, so ist das doch! Willst du das etwas leugnen, hä?!
Das kannst du gar nicht leugnen, schau es dir noch mal an, schaut
es euch ALLE noch mal an!“
Addams
zeigt mit einer großen Geste auf den Titantron, auf dem
jetzt ein Video von JBDs Match gegen Player abgespielt wird,
vielmehr ein Zusammenschnitt der beängstigenden Szene am
Ende. Den Zuschauern bleibt fast noch einmal der Atem stehen, als
sie noch einmal mitansehen müssen, wie ihr geliebter
Commissioner fertig gemacht wird. Der für seinen Teil schaut
nahezu versteinert auf die Bilder, die der GFCW-Galaxy
verdeutlichen, dass auch der Hund durchaus Grenzen hat…
und manchmal an eben diese stößt.
Johnboy
Dog: „Was zum…?“
Doch
weiter kommt er nicht, denn DER Muskelmann des Jahres, der ebenso
für Mr. Universum hätte trainieren können –
optisch passt das ja fast – fährt dem Hund in die
Parade.
Steve Steel: „WAS
WILLST DU MACHEN, HÄ?! SIEHST DU NICHT, DASS DU KEINE CHANCE
HAST?! ABSOLUT KEINE?! DU KANNST SELBST PLAYER NICHT BESIEGEN,
WIE WILLST DU DANN MICH SCHLAGEN, HÄ?! GEGEN MEINE POWER
WIRD DIR AUCH DEINE BAUERNSCHLAEUE NICHT HELFEN, NO WAY! ICH BIN
DAS PAKET IN DER GFCW, SIEH DAS ENDLICH EIN! VON DAHER IST ES
AUCH SCHEISSEGAL, WELCHE STIPULATION DAS MATCH NUN HAT! WICHTIG
IST NUR – UND DAS IST NUN MAL FAKT – DASS DU DANACH
NICHT MEHR DER COMMISSIONER BIST, SONDERN MEIN ALTER PERCY ADDAMS
HIER!“
Percival Addams
hat kein Mikrofon vor der Nase, aber das ‚Hihihi‘
kann man sich sicher gut vorstellen. Der Hund aber nimmt seine –
mittlerweile muss man es ja fast so sagen – Lieblingsfarbe
an: Puterrot!
Johnboy Dog:
„Was zum…?! Du weißt doch gar nicht, was Dir
bei Title Nights blüht! Was, wenn ich Dich in ein Cagematch
stecke? Du weißt schon, Käfig oben offen, NUR
hinausklettern! Kein Pin, keine Aufgabe, keine EINGRIFFE! Na? Wie
ist das? Immer noch große Klappe, Mister Universum?!“
Steel
und Addams zeigen sich überrascht, damit hatten sie wohl
nicht gerechnet. Sieht man da ein besorgtes Gesicht bei dem
blonden Hünen?
Steve
Steel: „Ähm… a-also, ein Cagematch? W-wieso
das den, verdammt? A-also… (räusper) GLAUBST DU ETWA,
ICH HAETTE ANGST VOR SO EINEM DAEMLICHEN CAGE?! VON WEGEN,
STEEL(!) CAGE MATCHES SIND MEINE SPEZIALITAET, HAHAHA!!! Und
wieso Eingriffe, hä?! Wer sollte denn in das Match
eingreifen wollen, was willste damit sagen, JBD?! Dass ich dich
nicht alleine besiegen könnte?! HÄ?! HÄÄÄ?!
WAS ERLAUBST DU DIR EIGENTLICH?! ICH KANN DICH ZERQUETSCHEN WIE
EINE MADE!!! ICH BRAUCHE NIEMANDEN, DER MIR HILFT!!!“
Auch
Steel ist mittlerweile, eigentlich schon seit Beginn des
Segments, auf 180. Der Hüne stolziert wild im Ring umher und
kann sich kaum noch zurückhalten, am liebsten würde er
dem Commissioner hier und jetzt schon an die Gurgel gehen. Aber
er hält sich zurück.
Percy
Addams: „Also Herr Commissioner, ich muss schon sehr sagen,
was sie uns hier unterstellen! Wir haben bisher immer fair
gespielt, das ist eine wirkliche Frechheit, dass wir mit einem
Eingriff planen würden! Aber nun gut, wenn Sie einen Cage
wollen, bitte! Wir haben ja eh keine Möglichkeiten hier, sie
diktieren und wir müssen uns fügen, aber das kennt man
ja mittlerweile.“
JBD
schüttelt den Kopf. Immerhin ist er mutig genug gewesen,
hier ohne Big Rig rauszukommen, die ihm den Rücken hätten
freihalten können. Dennoch scheint er ein wenig belustigt zu
sein.
Johnboy Dog: „Fein!
Damit ist es also amtlich: Steve Steel gegen Johnboy Dog in einem
Cagematch. Kein Pin, keine Submission. Und sollte dieser
Knickerbocker dort….also Mr. Addams…oder sonst
IRGENDWER in das Match eingreifen, wird er GEFEUERT. Damit das
klar ist! Die Fans bei Title Nights können sich freuen –
und ich, ja ich tue das auch!“
Es
braucht nur fünf Sekunden, bis der Schallwandler am Boden
liegt und sich JBD noch einmal vor Steel aufbaut, dann aber den
Ring verlässt. Zurück bleiben Percy und Steel, die sich
beide zunächst ein bisschen verdutzt angucken ob dieses
etwas abrupten Ende hier, doch der Commissioner hat alles
Relevante gesagt. Steel posed noch ein bisschen und will sich von
den Fans feiern lassen, wird jedoch größtenteils nur
ausgebuht, allerdings sieht man doch hier und dort auch Steve
Steel / New Breed-Schilder und manch einer trägt sogar das
schwarze New Breed-Shirt, das es seit neuestem im GFCW-Shop zu
kaufen gibt. Mit diesen Bildern fadet die Szene schließlich
aus und wir gehen … in die Werbung natürlich!
Wir
sehen ein Football-Feld. Kleinkinder zwischen acht bis zehn
Jahren trainieren hier. Flashige Musik aus den 80er Jahren
unterstreicht das ganze Bild.
Dann
sehen wir einen der kleinen Racker, der gegen die Offense der
Gegner keine Chance hat. Die Offense rennt gegen ihn an –
und drückt ihn zu Boden.
Ein
weiterer Versuch der Offense. Die rennt an – und der kleine
Racker wird wieder zur Seite gestoßen, die Offense bricht
durch.
Beim
nächsten Snap dasselbe Bild: Die Offense rennt an –
der kleine Racker stemmt sich dagegen an. Aber wieder vergeblich:
Er wird wie eine Feder zur Seite gewischt, die Offense bricht
durch und erzielt einen Touchdown.
Während
die Offense den Touchdown feiert, geht der kleine Racker auf die
Auswechselbank, nimmt seinen Helm ab und pfeffert ihn zu Boden.
Dann setzt er sich enttäuscht auf die Bank, beugt sich nach
vorne, legt die Ellenbogen auf die Knie und stützt mit
seinen Händen den Kopf.
Plötzlich
zoomt die Kamera heraus. Und neben dem kleinen Jungen sehen wir
plötzlich Jason Crutch sitzen. Der Oberpollinger trägt
Blue Jeans und ein schwarzes T-Shirt mit roten „US AGAINST
THE WORLD“-Lettern. Die schwarz-verspiegelte Sonnenbrille
auf der Nase, eine Tüte „JASON
CRUTCHs CRUTCHIPS“ in der Hand guckt er
starr nach vorne. Er stopft sich gerade einige der Chips in den
Mund und blickt knuspernd stur gerade aus. So sitzen sie da.
Jason Crutch, chips-kauend. Neben ihm der kleine enttäuschte
Junge.
Dann
dreht sich Crutchs Kopf wortlos zu dem kleinen Jungen hinüber.
Der Junge sieht auch ihn an. Stumm hält Crutch dem Jungen
die Chipstüte hin. Der Junge guckt ihn zunächst
entgeistert an. Aber Crutch bedeutet ihm mit einer Mimik, dass er
ruhig zugreifen solle. Der Junge greift einmal in die Tüte,
stopft sich Chips in den Mund. Ruckartig kehrt Zuversicht und
Euphorie in sein Gesicht zurück. Noch einmal fasst er in die
Tüte, stopft sich noch eine Handvoll JASON
CRUTCHs CRUTCHIPS in den Mund.
Man
hört den Schiri pfeifen. Schnitt
Der
Junge steht wieder auf dem Feld. Die Offense der Gegner hat
wieder den Ball. Wie zuvor wird der kleine Racker angerannt. Doch
nun gelingt es ihm: Unterstrichen von einem lauten Knall (der vom
Off eingespielt wird) wird der Gegner zu Boden gerissen.
Beim
nächsten Versuch prallt der Racker wieder auf seinen Gegner
– und kann ihn, erneut unterstrichen von einem gewaltigen
Knall aus dem Off – zu Boden ringen.
Beim
dritten Versuch geschieht sogar das schier unmögliche: Der
kleine Racker geht auf den ballführenden Spieler los (anhand
der Nr. ist es der Quarterback, der selbst einen Run versucht),
macht seine Brust breit, schlägt den Quarterback zu Boden,
schnappt sich sogar selbst den Ball, rennt die restlichen zehn
Meter und erzielt selbst einen Touchdown!
Der
Schiri pfeift.
Schnitt.
Man
sieht, wie seine Teamkameraden den kleinen Racker feiern und
hochleben lassen. Freude pur.
Schnitt.
Wir
sehen Jason Crutch auf der Reservebank sitzen, die Tüte
JASON CRUTCHs
CRUTCHIPS in der Hand, in der anderen einige
der Chips. Er blickt weiter ungerührt starr nach vorne und
kaut JASON CRUTCHS
CRUTCHIPS.
Sprecher
aus dem Off, völlig euphorisch: „JASON
CRUTCHs CRUTCHIPS
– für den Extra-IMPACT“
CUT
No.
1 Contender-Tag Team-Match:
Demon
Knight (Ricky Murk & Rider McKnight) vs. Big Rig (Frank
der Trucker & Jack Bobo)
Referee: Howard Eagle
Das Match beginnt mit dem DoD
gegen Jack. Jack wird ziemlich derbe mit den harten Moves des
Demon fertiggemacht, kann aber immer wieder Nadelstiche
setzen. Der Wechsel mit Frank gelingt dem Brummifahrer aber
nicht, so dass es darauf hinausläuft, dass der DoD und
Rider McKnight Jack gut isolieren und ihm hart zusetzen.
Irgendwann will Rider den Sack
zu machen, doch Jack setzt einen knallharten Konter und
erwischt Rider mit Ms. Piggy – den Pin kann er aber
lange nicht ansetzen. Beide Männer liegen down da, so
dass der Referee den Ten-Count startet. Beide Männer
robben zu ihren Tag-Team-Partnern, und Jack gelingt der Hot
Tag mit Frank the trucker. Aber auch Rider wechselt.
Frank stürmt aber den Ring
und wischt sich mit Ricky Murk den Arsch ab. Frank haut im
Ring alles platt, was auf den Namen „Demon Knights“
hört und wämst alles rum. Als sich das Blatt wieder
wenden will, stürmt Jack Bobo zur Rettung heran und ein
Chaos im Ring entsteht. Und eben dieses Chaos wird zum
Verhängnis, denn im Rücken des Referee hat sich
Rider den Taser geschnappt und brutzelt Frank the trucker ins
Nirvana. Jack will noch dazwischen gehen und er und Rider
purzeln aus dem Ring. Der Referee hat nichts mitbekommen,
sieht aber, dass Murk Frank covert. Und das zum 1-2-3.
Sieger durch
Pinfall und damit No. 1 Contender: Die Demon Knights!
Im Aftermath geht’s aber
noch weiter, denn Rider und Murk brutzeln nun auch Jack mit
dem Taser, was der Referee nicht unterbinden kann. Die Demon
Knights verpassen Big Rig zusätzlich noch ihre Finishing
Moves, als die Fans plötzlich kreischend aufspringen,
denn die GFCW-Tag-Team-Champions Daniel und Lonesome Tyler
stürmen zur Rettung heran und machen den Save. Die
Animals with Attitude liefern sich einen harten Brawl mit
ihren Title Nights Gegnern, die letztlich das Weite suchen.
Im Ring zurück bleiben die
Animals with Attitude, die sich etwas um Big Rig kümmern,
ehe sie sich den Demon Knights zuwenden, die nun bereits auf
der Entrance Stage stehen und fies posen. Staredown über
die Distanz und Ende Gelände.
„I
want it all“ von Queen – wem auch sonst –
erfüllt die stimmgewaltigen Lautsprecher in der ÖVB-Arena
und die Anwesenden wissen, was (schon wieder…) kommt. Es
ist nämlich niemand geringeres – aber leider auch
nichts Größeres – als GFCW-Commissioner Johnboy
Dog, dessen grauer Anzug immer noch kaum zerknittert ist; ein
eher harmloses Dog’s Inn sei Dank. Das scheint auch ihn
ziemlich zu beruhigen, so dass er sich recht gemütlich auf
den Weg zum Ring macht und auch die eine oder andere Hand der
Fans, die jene darreichen, mitnimmt. Unterwegs sammelt der
Routinier das allfällige Mikrofon ab und betritt, wie sollte
es auch anders sein, über die Ringtreppe das Seilgeviert, wo
er sich tatsächlich noch einen Moment feiern lässt, ehe
das Thema langsam ausklingt.
Johnboy
Dog: „Breeeeeemen!“
Beinahe
scheint es, als strahle er förmlich. Allerdings wirkt er
nicht eben unzufrieden, das stimmt sicherlich. Und so hebt er die
Hand, ein wenig die Fans an diesem Abend feiernd, die wirklich
für eine bombastische Kulisse sorgen. Am liebsten würde
er wohl dieses Publikum einsammeln und mit zu Title Nights
nehmen!
Johnboy Dog: „Ich
habe, als ich das Dog’s Inn eröffnete, angekündigt,
dass die GFCW Hall of Fame endlich ihre verdiente Verstärkung
erhält! Die Voraussetzungen hierfür sind nicht eben
gering – man muss der GFCW eine ziemliche Weile seinen
Stempel aufgedrückt haben. Und Geschichte geschrieben.“
Der
Blick des Hundes wandert durch die gebannte Menge. Bis zum
Showbeginn hat man es offenbar geschafft, jegliche Spoiler und
undichte Stellen zu vermeiden…beinahe ein Novum, wenn man
so will.
Johnboy Dog: „Dieser
Mann hat ALLES in dieser Richtung erreicht! Er war European
Champion, der erste German Pain-Champion – insgesamt hielt
er den Titel zwei Mal - , Intercontinental Champion UND er war
GFCW Heavyweight Champion, eine Anhäufung von Gold, die
heute niemand mehr erreichen wird! Ihr ahnt es vermutlich schon,
wen ich meine…“
Wahrscheinlich
ist kaum jemand geladener als der Hund selbst!
Johnboy
Dog: „Es ist…..“
Spannung!
Spaaaahaaaannung!!!
Johnboy Dog:
„Danny…..RICKSON!!!“
Kaum hat der
Commissioner das Mikrofon abgesetzt, wird das Licht in der Halle
gedimmt und geradezu automatisch richten sich die Blicke des
anwesenden Publikums in Richtung der Videoleinwand, auf der sich
soeben in aus einer wabernden goldenen Farbmasse Worte zu formen
beginnen. Erst ist dort Hall of Fame zu lesen, dann geht es in
schneller Animation über in den wohlbekannten Namen, den
Johnboy Dog bereits angesprochen hatte.
DANNY
RICKSON
Jubel. Auch
wenn der Engländer in seinen aktiven Jahren immer mal wieder
die Seiten wechselte, gar als sprunghaft zwischen Gut und Böse,
zwischen Hassfigur und Publikumsliebling, zu bezeichnen ist,
zollen die Fans seiner Karriere nun mit ausufernden Rufen
Respekt.
„RICKSON!“ „RICKSON!“
In schnellen
Schnitten einige Highlights des Engländers, der einst vor
über zehn Jahren seine Stiefel erstmals für die
Dortmunder Liga schnürte.
Ein
Traum wurde wahr.
Verwackelte
Handkameraszenen aus einer Turnhalle. Ein Ring, kaum mehr als
eine Handvoll Zuschauer. Im Fokus ein junger Mann, kaum als der
spätere Danny Rickson erkennbar. Kurze, blonde Haare,
athletischer, wenig muskulöser Körper.
Eine
Karriere nahm ihren Anfang.
Ein paar
Jahre später, eine größere Halle. Exotische
Gesichter, irgendwo in Asien, mutmaßlich Japan. Im Ring ein
stolzer junger Mann mit kinnlangem Haar, auf eine urige Art Prinz
Eisenherz ähnelnd. Typus Boygroup-Member, rotwangig.
Beeindruckende Athletik, die die anderen Wrestler aus dem
Ausschnitt in den Schatten stellt.
Es
war ein steiniger Weg.
Februar 2006.
GFCW. Die Ankunft. Danny Rickson, etwas gealtert im direkten
Vergleich zu den vorangegangenen Videos, doch noch immer mit
schelmischem Grinsen und hochmütiger Attitüde,
stolziert wie ein Hahn durch den Ring. Breitschultrig,
großmäulig. Legt sich mit Gott und der Welt an. Viele
haben einst auf diese oder ähnliche Art ihren Weg in die
GFCW getan, viele sind gescheitert. Aber in den Augen des
damaligen Debütanten scheint eine besondere Art
Selbstbewusstsein zu liegen, die manch späteren Erfolg
erklären mag.
Mit
vielen Etappen.
Nun in
schneller Reihenfolge Szenen aus einer bewegten Karriere.
Der
erste Kampf, die ersten Niederlagen.
Gesichter,
die seinen Weg begleiten sollten: Hellfire, Schloty.
Der
erste Titelgewinn. Der erste Abschied.
Eine
triumphale Rückkehr. Ein weiterer Titelgewinn.
Freundschaften und Fehden.
JTK,
Braden Hero, Keek Hathaway: Erinnerungen an Vergangenes im
Sekundentakt.
Erfolge
und Niederlagen…und ein großer Triumph.
Ein
Ausschnitt zeigt Rickson, The H., Robert Breads. Drei Giganten im
Ring, ein Kampf ums große Gold. Dann ein strahlender
Sieger: Der Engländer reckt den hart errungenen Gürtel
zur Hallendecke. Blitzlichtgewitter.
Eine
Tragödie.
Bilder von
Tobi Whitehouse. Lachen und Würgen im Publikum. Dann wieder
erfreulichere Szenen an diesem versöhnlichen Abend.
Ein
bemerkenswerter Ausklang.
Szenen der
Karriere nach dem Titelverlust. Das zweite Mal Rickson gegen
Breads, die erfolgreiche Revanche gegen den Kanadier. Dann taucht
ein weiteres Gesicht auf. Dean Welkey. Gleich zwei Matches. Eine
schwere Verletzung liegt dazwischen, doch schlussendlich
triumphiert Rickson gegen den aufstrebenden Superstar. Erst ist
es, nun um die 40 Jahre alt, der am Ende lächelt und unter
dem Jubel des Publikums auf das Top-Rope steigt.
Sein
Siegergesicht erstarrt auf der Leinwand. Wird in schwarz-weiß
getaucht. Ein Name taucht auf.
Danny
Rickson. GFCW Hall of Famer 2017.
Dann wird das
Gesicht Ricksons zur Seite geschoben und eine zweite Person
taucht auf dem Titan Tron auf. Ist es etwa? Erstaunen im
Publikum, als sie der Identität gewahr werden.
Eingeführt
durch Robert Breads. Bei Title Nights 2017.
„RICKSON!“
„RICKSON!“ „RICKSON!“
Unter
Jubelrufen endet das Video. Und JBD steht etwas verloren im Ring,
ehe die Szene ausfadet.