Geschlossene Augen werden gefilmt, die von einer Maske umrandet sind. Die Kamera zieht auf und man erkennt eine schneeweiße Skimaske, doch da mischt sich noch ein andere Farbe in die Maske...rot...Blut! Ein Klatschen erklingt und die Kamera zieht weiter auf. Man erkennt Cassius in seinem abgewetzten Mantel über The Faceless knien. Er verpasst Ihm etwas heftigere Backpfeifen. Gerade als er zu einer wuchtigen Pfeife ausholt schlägt The Faceless die Augen auf und will sich sofort erheben. Er wird sanft von Cassius zurück auf den Boden gedrückt. Cassius flößt Ihm vorsichtig Wasser ein, welches vom maskierten Texaner hastig und in großen Zügen getrunken wird.


The Faceless: „Danke, Cassius..."


The Faceless erhebt sich leicht und sieht Cassius in die Augen. Die Augen sind dieses Mal nicht durch Sehschlitze oder ähnliches verdeckt. Die grünen Augen sehen Cassius ernst an und dieser nickt stumm und erhebt sich. Er hilft The Faceless nach oben, welcher noch etwas wacklig auf den Beinen ist.


The Faceless: „Er war hier, Cassius! Derjenige, der schon mal eingebrochen ist war wieder hier und hat es wieder versucht. Dieses Mal sogar als ich im Haus war!"


The Faceless geht zu einem Spiegel und sieht, dass die Skimaske blutgetränkt worden ist. Der Texaner nimmt einen Tropfen auf, welcher unter der Maske seinen Weg den Hals entlang sucht. Er blickt auf den Tropfen auf der Kuppe seines Zeigefingers. Sein rechter Arm beginnt zu zittern und dann schlägt er den Spiegel mit einem Wutschrei ein!


The Faceless: „Es reicht! Zuerst klaut mir Steve Steel den Koffer und ich muss mir monatelange Scharmützel mit ihm liefern, dann bekomme ich den Koffer zurück und der Inhalt wird immer noch gejagt! So langsam wird es Zeit den Inhalt zu vernichten..."


Der Texaner blickt abwesend auf seine rechte Faust, die durch die Scherben ebenfalls zu bluten begonnen hat. Er ignoriert den Schmerz und lässt das Blut einfach auf das Parkett tropfen, während sein Blick sich zu Cassius richtet.


The Faceless: „Eigentlich möchte ich zur Zeit nicht nach Deutschland fliegen, doch sollte ich mich vor Title Nights nochmal den Fans zeigen..."


The Faceless geht aus dem Raum und kommt nach einigen Sekunden wieder. Er hat die braune Papiertüte dabei und steckt diese in seine bereitgestellte Reisetasche. Er schließt den Reißverschluss und sieht nickend zu Cassius, welcher Ihm ein Handtuch zugeworfen hat. Die Kamera fängt Cassius ein, welcher wirklich 2 Minuten wie eine Statue dasteht und sich nicht bewegt. The Faceless kommt dann wieder ins Bild und hat eine blaue Luchador Maske auf dem Kopf. Das Blut an den Händen und im Gesicht scheint weggewischt.


The Faceless: „Sobald Title Nights überstanden ist werde ich den Inhalt verbrennen und habe hoffentlich meine Ruhe. Bis dahin werde ich den Gegenstand in der Tüte nicht mehr aus den Augen lassen..."


Er schultert die Sporttasche und geht langsam aus dem Zimmer. Mit einem Seufzer schließt sich Cassius an und so verlassen Beide das Haus von The Faceless. Auf der Veranda bleiben Sie kurz stehen und sehen sich die Nachbarschaft an. Die Kamera fängt den Blick ein und filmt auf der gegenüberliegenden Seite heruntergekommene und leerstehende Häuser. Nicht gerade ein Vorzeigeort von Houston, aber immer noch die Heimat vom Gesichtslosen. Eine der wenigen Gemeinsamkeiten mit seinem (Halb)Bruder. Auch er war seiner Heimatstadt sehr verbunden. Doch der Gedanke an Ihn wird bei Seite geschoben, bevor er noch wütender wird.


Stumm gehen Sie die Veranda herunter und holen einen grauen 2004er Toyota Camry aus der Garage. The Faceless klemmt sich hinter das Steuer und fährt den Wagen gekonnt vom Grundstück und in Richtung Flughafen. Als Letztes werden die grünen Augen von The Faceless in Nahaufnahme eingefangen und selbst die Fans können in ihnen lesen, dass Ihm der Inhalt des Koffers schwer auf dier Seele liegt.


Fade Out



Rückblick – was nach WE am 10.11.2017 geschah


Die Keilerei will kein Ende nehmen! Während ein unbekannter Typ gerade Zereo Killer eiskalt erwischt hat und im Grunde den ganzen Fokus auf sich gerichtet hat, hat man fast völlig vergessen, dass die beiden Herrschaft, die immerhin beim wichtigsten PPV im Wrestling im Main Event stehen und um das höchste Gold der Wrestlingwelt kämpfen, sich die Rampe hinauf- und in den Backstage-Bereich geprügelt haben.


Fast könnte man sich fragen: Wie konnte es zwischen dem GFCW-Heavyweight-Champion Antoine Schwanenburg und seinem Herausforderer Nr. 1 Jasper Randall nur soweit kommen? Wieso diese Intensität? Eine Intensität, die dazu führt, dass Randall Schwanenburg gegen eine der schweren Transportkästen schleudert. Eine Intensität, die Schwanenburg veranlasst, Randall mit solcher Wucht mit dem Kopf voran gegen eine Kabinentür zu wuchten, dass man – dem Geräusch nach – einen Schädelbruch befürchten muss. Eine Intensität, die dazu führt, dass die gesamte Referee-Brigade anrückt, die die GFCW zu bieten hat. Alle, außer Guido Sandmann, denn der wurde ja Momente zuvor im Ring schon per Crush ´em von Randall auf die Bretter geschickt.


Und so wird Schwanenburg von Howard Eagle und Mike Gard an den Armen gepackt, während sich Jo Dardano und Bob Taylor an Randall klammern. Peter Cleven und Mike Kontrak mit laustarken Anweisungen hüpfen aufgeregt herum. Es wird geschrien, gebrüllt und geflucht. Plötzlich, beinahe zeitgleich, lösen sich Jasper Randall und Antoine Schwanenburg aus den Umklammerungen der Referees. Für zwei Sekunden stehen die beiden Männer „Seite an Seite“, die schreiende Referee-Armada vor ihnen...und dann geht es ganz schnell...


Crush ´em gegen Bob Taylor!

Culture Shock gegen Howard Eagle!


Die verbliebenen Referees springen aufgeregt umher, sind außer sich! Ehe sie reagieren können..


Crush ´em gegen Jo Dardano!

Culture Shock gegen Mike Gard!


Was zum Teufel geht hier vor?! Die beiden sind völlig in ihren Kampf vertieft, dass sie Freund von Feind nicht mehr unterscheiden können. Cleven und Kontrak auf Abstand, aber der Champion und der Herausforderer gehen schon wieder aufeinander los. Die Prügelei will einfach nicht aufhören. Dann blitzartig stürzen sich Cleven und Kontrak nach vorne, nun versuchen die beiden ihr bestes – aber Kontrak wird von einem ausholenden Schlag von Schwanenburg umgenietet, Randall klatscht Cleven beiseite. Die gesamte Referee-Ansammlung liegt verteilt am Boden, Gekreische auf den Gängen, Gegröle, Durcheinander. Randall und Schwanenburg keilen sich durch die Gänge.


Dann aber, Jack Bobo, Frank the trucker, Sicherheitschef Azrael und zwei seiner Leute– und Johnboy Dog! Es wird gezerrt, gezogen, gebrüllt, gestöhnt, geächzt. Schließlich und endlich gelingt es Big Rig und Azrael, die beiden Männer zu separieren – was aber nicht automatisch heißt, dass es hier ruhiger wird. Randall und Schwanenburg rufen sich Dinge zu, verfluchen sich aufs Übelste. Dann aber ist es Johnboy Dog, der die Sache hier endgültig beendet.

JBD: „SCHLUSS! HÖRT! AUF!“

JBD selbst schnauft ob der Anstrengung wie eine alte Dampflok, ist aber klar und deutlich zu verstehen.

JBD: „So funktioniert das nicht! Ich lasse nicht zu, dass willkürlich Angestellte der GFCW umgenietet werden, nur weil Ihr euch auf’s Mett geben wollt! Es scheint, als müsste und werde ich Maßnahmen ergreifen, damit das bei Title Nights, in genau Eurem Match, nicht so endet!“

Immer noch schnauft der Commish, mittlerweile – wie man es schon kennt – Puterrot angelaufen.

JBD: „Mehr dazu in der nächsten War Evening…bis dahin weiß ich, wie ich diese Situation händeln werde!“

Danach endet das Segment auch ziemlich abrupt...



Wir befinden uns backstage, genauer gesagt im Parking Lot der Arena. Eine bestens bekannte Location für Wrestlingszenen, die häufig genutzt wird, um den Auftritt eines Superstars in der Show anzuteasern und die Fans auf den Geschmack zu bringen. Auch dieses Mal fährt wieder eine dicke Stretchlimo vor, wie schon in der letzten Show. Ist das die New Breed-Limo? Der Wagen kommt mit quietschenden Reifen zum Stehen und Eugene springt heraus. Der arme Kerl sieht ziemlich mitgenommen aus, das ganze Gesicht ist grün und blau geschlagen. Wir erinnern uns an die letzte Show, als Steel komplett ausgetickt ist. Aber scheinbar durfte Eugene seinen Job behalten, das ist doch auch etwas. Der Chauffeur öffnet flugs die Tür und der Boss stapft aus der Limo.


Steve Steel: „Danke, mein Junge! Nix für Ungut, aber du weißt selbst, dass du da echt Scheiße gebaut hast, Mann! Na na na, jetzt lass mal den Kopf nicht hängen, das wird schon werden, HA-HA-HA!“


Tatsächlich scheinen die Worte Eugene ein bisschen aufzuheitern, man sieht ein kleines Lächeln auf sein Gesicht zurückkehren. Mittlerweile ist auch Percy Addams aus dem Wagen geklettert.


Percy Addams: „Ach, wie herrlich! Ein neuer Tag, eine neue Stadt! Und dieser wunderbar duftende Geruch nach Diesel in geschlossenen Räumen, toll!“

Steve Steel: „Ähm ja, was laberst du da, Percy! Scheinbar haben dir die Dämpfe schon das Gehirn benebelt. Na egal … LOS JETZT, VERDAMMT, ICH HAB NICHT …“

Ricky Murk: „… den ganzen Tag Zeit, jaaa doch!“


Der 2,07-Hüne quält sich fluchend aus der Limo, dicht gefolgt vom Modellathleten Rider McKnight. Beide Demon Knights tragen bereits ihre Ringkleidung, schließlich haben sie heute ja ein Match. Man hätte sich natürlich auch vor Ort in der Halle noch umziehen können, aber so kann man sich den Fans bereits im gewohnten Outfit präsentieren, das ist immerhin auch wichtig, ein hoher Wiedererkennungswert erhöht schließlich das Ansehen eines Wrestlers ganz beträchtlich. Beispielsweise ist es unklug, allzu oft den Look zu wechseln oder gar den Ringnamen zu ändern, das verwirrt die Zuschauer nur unnötig. Aber andererseits, was verstehen diese Bauerntölpel schon von solchen Dingen. Denkt sich wahrscheinlich Steve Steel gerade. Oder Ryder McKnight, ähm Rider McKnight natürlich. Oder vielleicht sogar Ricky Murk. Rick … Murk …


Steve Steel: „Trödelt da nicht schon wieder herum! Man erwartet uns im Ring, verdammt noch mal! Die Leute wollen Steve Steel sehen, dafür sind sie schließlich hergekommen und haben ihr sauer verdientes Erspartes hingelegt, dann wollen wir sie auch nicht warten lassen, hehe!“


Sofort marschiert Steve strammen Schrittes los. Seine New Breed-Member nebst dem Kamerateam folgen Mr. Wrestling himself, dafür scheint Steel sich zumindest selbst zu halten, denn er trägt ein schwarzes Muskelshirt mit genau diesem Aufdruck in roten Lettern. Dann fadet die Kamera aus und wir sind plötzlich wieder in der Halle. Und die Musik von Steve Steel wird abgespielt.




Pete: „Was zum … warum wird denn jetzt Steel’s Musik gespielt, wenn wir ihn gerade eben noch backstage gesehen haben?!“

Sven: „Da ist er doch schon, Pete, schau mal auf die Stage!“


Und tatsächlich, in just diesem Moment erscheint der Blondierte auf der Entrancebühne und lässt sich posend von den Fans feiern. Oder auch nicht, denn die allermeisten der Zuschauer hier in Bremen buhen ihn aus. Aber das interessiert ihn natürlich überhaupt nicht, unbeeindruckt von den Reaktionen der Zuschauer flext er seine braungebrannten und eingeölten, übernatürlich großen Muskeln, so dass fast sein schwarzes Unterhemd zerplatzt! Dann tauchen auch die anderen drei auf, und sogar Eugene ist mit dabei und beeilt sich, sich zwischen Steve und die Fans zu stellen. Gerade noch rechtzeitig kann er einen Pappbecher mit Zereo Cola abfangen, der Steel ansonsten voll getroffen hätte. Nun ist der Chauffeur selbst von oben bis unten eingesaut, was seinen Chef zu einem herzhaften Lachen veranlasst.


Steve Steel: „HA-HA-HA-HA-HA! Oh man Eugene, du hast auch kein Glück, was?! Diese Plörre schmeckt wie Ziegendünnschiss, na dann, lass es dir schmecken, HA-HA-HA!“


Pete: „Also, ich weiß nicht was dieser Widerling hat, Sven, die Zereo Cola schmeckt doch köstlich! Unverschämtheit!“


Steel stampft zum Ring, ohne dass weitere Zwischenfälle auftreten, und lässt sich schließlich ein Mikro reichen. Auch die anderen New Breed-Member sind im Ring angekommen.


Steve Steel: „BREMEN! ICH MUSS EUCH EINS SAGEN, ICH HAB MIR VORHIN AUF DEM FISCHMARKT ERSTMAL EIN AALBRÖTCHEN REINGEZOGEN ZUR EINSTIMMUNG AUF DIESES FISCHERDORF… UND ES HAT SO FUERCHTERLICH GESCHMECKT, DASS ICH ERSTMAL KOTZEN MUSSTE! PFUI DEIWEL, WIDERLICH IST DIESER FISCHFRASS!“


BUUUH!!! BUUUH!!! BUUUH!!!


Wie kann er es nur wagen, leckere Fischbrötchen zu beleidigen!


Steve Steel: „JA WAS DENN?! WENN ICH’S DOCH SAGE! NUR EIN GLUECK, DASS DA EINER EIN WERDER-TRIKOT HATTE, HEHEHE!“


BUUUH!!! BUUUH!!! BUUUH!!!


Steve Steel: „VERSTEHT IHR?! ZUM REINKOTZEN!!!“


Pete: „Baaah, wie widerlich ist das denn?! Ausgekotzter Aal…“

Sven: „Pete, bitte! Ich will’s mir gar nicht erst vorstellen!“


Steve Steel: „Aber was will man erwarten von solchen Fischköppen wie euch, na ja, es geht doch wirklich nichts über Uncle Bob’s Spinat. Aber darum geht es jetzt auch nicht, ich bin wegen was anderem rausgekommen! Später treten meine beiden Freunde hier gegen diese stinkenden Big Rig-Trucker an!“


BIG RIG!!! BIG RIG!!! BIG RIG!!!


Steve Steel: „JUBELT DIESEN KANALRATTEN NUR ZU, SOLANGE IHR ES NOCH KOENNT! WENN THE NEW BREED MIT DIESEN SCHMALSPURFERNFAHRERN FERTIG IST, DANN WERDET IHR DIE NICHT WIEDER SEHEN, NICHT IN DER GFCW UND NIRGENDWO!!! MEIN MANN RICKY MURK HIER WIRD DIE BEIDEN IN FISCHFUTTER VERWANDELN! UND RIDER HIER IST SO GEFAEHRLICH, DASS ER ES ALLEINE MIT DEN BEIDEN AUFNEHMEN KOENNTE!“


Die Kamera schaltet auf die Demon Knights. Die beiden wirken ein bisschen teilnahmslos, ja fast schon gelangweilt. Gefährlich sehen sie nicht wirklich aus, aber nun gut, vielleicht ist das Gefühl innerlich da und sie können es halt nach außen nicht so gut rüberbringen gerade.


Percy Addams: „So sieht’s aus, The New Breed wird heute für klare Verhältnisse sorgen! Johnboy Dog soll nicht denken, dass er uns irgendwie kontrollieren kann! Wir werden seine sogenannte Security, die diesen Namen nicht mal im Ansatz verdient, ein für alle Mal ausschalten! Und das schönste ist, das bringt uns einen Shot auf die GFCW Tag Team-Championtitel ein! Damit werden wir bei Title Nights zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen, wir holen uns die Tag Team-Titel von den Animals ab, und beenden JBDs belanglose Karriere als GFCW-Commissioner, hihihi!“


Pete: „Moment mal, Sven! Johnboy Dog hat doch noch gar nicht zugestimmt, dass es bei dem Match bei Title Nights um den Commissionerposten gehen wird!“

Sven: „Das stimmt, Pete, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass er da noch einen Rückzieher machen wird, nachdem, was er in der letzten Show schon angedeutet hat. Das kann er gar nicht, wie würde er denn dann dastehen?“

Pete: „Man kann der Breed doch nicht trauen, die werden sich niemals an die Regeln halten und fair spielen!“

Sven: „Ich denke, dieser Tatsache ist sich JBD sehr wohl bewusst, mein lieber Herr Kollege, er wird da schon seine Vorkehrungen für treffen. Aber das werden wir alles später im Laufe der Show erfahren.“


Steve Steel: „NICHT NUR JBD’S SOGENANNTE KARRIERE ALS COMMISSIONER WIRD BEENDET WERDEN, NEIIIN! ICH WERDE DIESEN ALTERSHEIMBEWOHNER INS PFLEGEHEIM SCHLAGEN!!! IHR KOENNT JOHNBOYS GEBISS IN DER GANZEN HALLE AUFSAMMELN, BEI GOTT!!! DIESER TYP HAT DEN GROESSTEN FEHLER SEINES LEBENS GEMACHT, ER HAT SICH MIT STEVE STEEL UND SEINER NEW BREED ANGELEGT, DEM BESTEN WRESTLER DER WELT, MR. WRESTLING HIMSELF, UND SEINER UNBESIEGBAREN CREW, UND DAFÜR WIRD ER DEN PREIS BEZAHLEN, DEN ULTIMATIVEN PREIS, DEN LETZTEN PREIS!!! DENN WER SICH MIT DEM GOD OF WRESTLING ANLEGT, DER WIRD EIN FUER ALLE MAL ZERSTOERT! SAG’S IHNEN, RICKY!“


Steel reicht das Mikro an Ricky Murk weiter und posed dann aufs Übelste im Ring rum.


Ricky Murk: „Big Rig … Ich hab euch damals schon in diesem Handicap-Match gezeigt, dass ich es mühelos auch alleine mit euch aufnehmen kann! Und jetzt habe ich sogar meinen Partner Rider McKnight dabei, damit sollte wohl alles klar sein. Wir sind die ideale Symbiose aus Power und Technik, wir können jedes Team schlagen, und euch ganz besonders. Ihr seid nicht einmal richtige Wrestler, ihr seid nur zwei verblödete Hornochsen! …“


Steve Steel schnappt sich jetzt wieder das Mikro, es sah so aus, als ob Ricky Murk noch etwas sagen wollte, aber das scheint den New Breed-Boss nicht zu interessieren.


Steve Steel: „IHR SEID SOLCHE HORNOCHSEN, MAN WEISS MANCHMAL NICHT, WER BLOEDER IST, IHR ODER DAS VIEHZEUGS, DAS IHR AUF EUREN TOUREN TRANSPORTIERT, HAHAHAHA!!! OINK OINK! OINK OINK OINK!!! ABER GENUG RUMGEWITZELT JETZT, MERKT EUCH EINES: WER SICH MIT STEVE STEEL ANLEGT, DER WIRD GEGRILLT!!! BIG RIG, IHR SEID SOWIESO DER GRUND, WARUM ES MIT DIESER LIGA STETIG BERGAB GEHT, ABER WIR WERDEN EUCH EIN FUER ALLE MALE ERLEDIGEN!!! UND DANN IST JBD DRAN!!!“


Der Hüne schmeißt das Mikro achtlos weg, wohl als Zeichen dafür, dass er fertig hat und flugs wird auch schon seine Musik erneut abgespielt. Steel posed noch gefühlte Ewigkeiten im Ring herum, während seine New Breed-Member ein bisschen blöd daneben stehen und nicht so ganz wissen, was sie machen sollen, lediglich Percy Addams präsentiert wie blöd seine schneeweißen Zähne und lässt sich von den Fans feiern, also von denen, die auf üble Gesellen stehen, die gibt es ja schließlich auch, auch unter GFCW-Zuschauern. Wenn nicht wäre auch schlecht, denn dann könnte die Liga zu machen.




War Evening, Bremen (ÖVB-Arena), 24.11.2017


In Kooperation mit



Masqurading of the Wicked“ von den Edge of Throns schallt durch die Boxen der ÖVB-Arena in Bremen und die Nordeutschen freuen sich wie Bolle auf den kommenden War Evening! Das allseits bekannte und beliebte Intro der GFCW wird auf dem Titan Tron eingespielt und die Hallenscheinwerfer fahren scheinbar unkontrolliert und wahllos durch die Zuschauerränge. Pyrofeuerwerk auf der Entrance Rampe wird in die Lüfte geschossen und explodiert eben dort oben in vielen verschiedenen Farben und Kreationen. Der Nebel verzieht sich und die Fans feiern sich selbst ein wenig, für War Evening Verhältnisse fantastische 13500 sind es an der Zahl, die nur auf den Beginn der Show warten.


Pete: „GFCW-GALAXY, wir begrüßen euch heute LIVE aus BREMEN! Was heute auf den Zuschauerrängen wieder abgeht, ist der absolute Wahnsinn! Die 13500 Bremer scheinen Title Nights genau so wenig abwarten zu können wie ich und, Sven, wenn ich eine Sache versprechen kann, dann dass die letzte Ausgabe des War Evenings im Jahr 2017 eine fantastische wird."

Sven: „Die gesamte Road To Title Nights war unglaublich spannend und interessant und heute wird dies noch einmal getooppt werden, da bin ich mir sicher. Keiner der zahlreichen Fans wird es bereut haben, sich ein Ticket besorgt zu haben."

Pete: „Da bin ich ganz bei dir! Wie ich bereits sagte, ist dies die letzte War Evening Ausgabe in diesem Jahr und uns steht nur noch Title Nights bevor! Nachdem wir im letzten Jahr Köln unsicher machten, sind wir diesmal in der Hauptstadt zu Gast! Dazu jedoch später mehr, gehen wir doch einmal die angekündigten Matches durch. Wir starten mit: "


Singles Match:
Drake Ackley vs Parn
Referee: Peter Cleven


Sven: „Das wird wohl nicht mehr werden, als ein kleines Sparring für Drake, der natürlich gestärkt in das First Blood Match hinein gehen möchte."

Pete: "Eigentlich ganz clever. Mit etwas leichter Kost bereitet er sich auf den Hauptkampf vor und apropos Alex Ricks... dieser wird sich das natürlich ganz genau ansehen."

Sven: "Absolut. Er wäre dumm, wenn er es nicht täte, die Frage ist dann am Ende nur... wie nah dran wird er sein, wenn er es sich anschaut?"

Pete: "Und welches Schnippchen will der Mathematiker ihm vielleicht schlagen? So oder so, eine interessante Angelegenheit! "



No. 1 Contender Tag-Team Match:

Demon Knights (Ricky Murk und Rider McKnight) vs BIG RIG (Jack Bobo und Frank der Trucker)

Referee: Howard Eagle


Pete: "Die New Breed wirkt sehr stark und entsenden heute ihre Demon Knights um gegen die Publikumslieblinge aus Alabama zu bestehen. Was versprichst du dir von dem Match, Sven?"

Sven: "Wie du so schön sagtest, ist die New Breed eine ernste Bedrohung geworden und sorgen mit ihren Elektro-Shock Attacken für Angst und Schrecken in der Liga. Frank selbst wurde bereits Opfer einer solchen Attacke, doch ob er sich heute dafür rächen kann?"

Pete: „Es wird so ein bisschen vom Drumherum abhängen. Die Teams an sich dürften sich wohl auf Augenhöhe befinden, doch während sich die Demon Knights definitiv der Unterstützung seitens der restlichen New Breed Mitglieder erfreuen dürfen, sieht es bei den Truckern etwas anders aus. Johnboy Dog als Comissioner hielt sich bislang galant heraus."

Sven: "Doch auch er wird die miesen Tricks Leid sein. Man darf gespannt sein, wie sich das heute ausspielen wird."

Pete: "Damit sind dann auch schon beim MAIN EVENT angelangt! Und es könnte kaum ein größeres Match dafür geben, Sven."


Singles Match:
Zereo Killer vs Robert Breads
Referee: Jo Dardano


Sven: "Zereo Killer fordert Robert Breads heraus, wer hätte gedacht, dass wir dieses Match hier noch zu sehen bekommen? Hier steht natürlich vor allem eines auf dem Spiel und das ist... Prestige. Zwischen den Beiden steht es im Head to Head Record 1 zu 1, da wird sich keiner die Blöße einer Niederlage geben wollen."

Pete: "Sven, ich bin richtig heiß auf dieses Match! Wenn Robert Breads zu Gast ist, ist es natürlich immer eine schöne Angelegenheit, doch hier steckt, wie du gerade meintest, eine kleine Rivalität dahinter. GFCW vs PCWA, zwei future Hall Of Famer, Ikonen und Titelsammler, einfach ein TRAUMMATCH!"

Sven: "Mike und seine Army sind ja immer bis in die Haarspitzen motiviert, doch hier wird es sicherlich noch einmal ein Stückchen mehr sein. Doch Er muss aufpassen, denn wir erinnern uns, was letzte Woche passiert ist."

Pete: "Ja, Zereo Killer wurde einmal mehr von einer vermummten Person ausgeschaltet und man munkelt, dass es sich hierbei um die neue Verpflichtung von Bryan handelt. Er würde Zereo natürlich sehr gerne ein weiteres Mal in die Suppe spucken."

Sven: "Da bin ich mir sicher, Pete. Aber diesmal wird sich Mike nicht so leicht abkochen lassen."

Pete: "Und damit sind wir durch, möchte ich fast meinen, die eine oder Sache habe ich allerdings noch!"


Auf dem Titan Tron wird ein Bild der Mercedes Benz Arena eingeblendet.





Pete: "TITLE NIGHTS FÄHRT NACH BERLIN! Und zwar in die Mercedes-Benz Arena, wo uns mehr als 15000 fanatische Fans erwarten werden!"

Sven: "Ich liebe Berlin und diese Arena. Immer wieder gerne sind wir dort zu Gast und für eine Veranstaltung wie Title Nights ist sie wie geschaffen."

Pete: "Eine weitere Sache, wofür sie wie geschaffen ist... Die Hall Of Fame! Ja, ihr habt richtig gehört, liebe GFCW Galaxy, fünf Jahre lang ruhte die Hall Of Fame, doch in diesem Jahr wird sie erweitert! Fünf Mitglieder fasst sie bislang und zwei weitere Namen sollen folgen."

Sven: "Neben dem Gründer der GFCW, Claude "Dynamite" Booker und unserem Lieblingsreporter MacMüll, finden sich Thor, seines Zeichens erster GFCW Heavyweight Champion, Firebird, der dritte GFCW Heavyweight Champion und J.T.K., DREIFACHER GFCW Heavyweight Champion dort wieder. Wie man sieht, ist dies eine illustre Runde und vor allem elitäre Runde, die sich dort gefunden hat."

Pete: "Und wenn man den Gerüchten glauben kann, Sven, wird der Comissioner die Class of 2017 heute vorstellen!"

Sven: "Falls man also noch einen Grund gebraucht hat, heiß auf die Show zu sein, spätestens jetzt sollte man es heißer als heiß sein."

Pete: "Genau aus diesem Grund, sollten wir nicht mehr Zeit in Anspruch nehmen, Sven! Wir wünschen, wie immer, einen super Abend, die letzte WAR EVENING Ausgabe des Jahres! VIEL SPAß!"



Wir sehen auf der Leinwand in einem abgedunkelten Raum den Intercontinental Champion stehen, mit seinem Gürtel über die Schulter gelegt. Die Arme verschrenkt und das Gesicht mit einer Mischung aus friedlich und leichter Angespanntheit.


Michael Payne: “Ich muss mich entschuldigen, beim GFCW Universum. Ihr kennt mich nun, ich bin wahrlich kein unbeschriebenes Blatt mehr. Eine eigene Identität in dieser Liga. Aber normalerweise kennt man mich als positiven und sehr engagierten Kämpfer und nicht als wütenden Mann.”


Seine Stimme ruhig und seine Haltung mehr motiviert statt genervt.


Michael Payne: “Die Sache ist die, ich bin ein sehr geradliniger Mann. Ich verfolge ein bestimmtes Ziel und das zu einhundert Prozent mit allem was ich habe. Jedoch mit dieser ganzen Geschichte mit Faceless und all dem Chaos durmherum, wirkt alles etwas verschwommen und meine Ziele sind etwas ineinander übergegangen was mir etwas zu schaffen macht. Es ist schwer zu sagen momentan worrauf ich mich zuerst konzentrieren soll.”


Er dreht sich mit einer Handgeste zu einer Seite.


Michael Payne: “Ist es immernoch mein Ziel, bei Title Nights meine Reise zu vollenden mit einem Top Match und damit die GFCW würdig als einer ihrer Champions zu vertreten oder...”


Nun deutet er zur anderen Seite.


Michael Payne: “.... ist es Faceless mal gewaltig den Kopf zu waschen und diese etwas seltsame Herausforderung, so froh ich am Ende doch über sie war, abzuwehren.”


Er schüttelt mit dem Kopf.


Michael Payne: “Um ehrlich zu sein ich weiß es nicht so genau momentan. Aber was ich weiß ist das mein Siegeswillen und meine Ambitionen immer wieder für Aggresion und Wut verwechselt werden. Was ich verstehen kann, ich bin nunmal ein zwei Meter Mann mit einigem an Temperament dahinter. Da kann man schnell meinen Antrieb als Hass empfinden.”


Dann schaut er auf den Gürtel und die 4 großen Buchstaben darauf.


Michael Payne wisst ihr seitdem großartigsten Moment meiner Karriere, als all die harte Arbeit sich ausgezahlt hat....”



Alex Ricks entgleisen sämtliche Gesichtszüge, als er den Fight Club auf der Rampe sieht! Sie nähern sich dem Ring, der Champion hat von MacKenzie sofort abgelassen… Drake Ackley und Jasper Randall wollen…




DOUBLE RUNNING CLOTHESLINE GEGEN DEN FIGHT CLUB VON MICHAEL PAYNE!!!




Er kann sich selbst kaum auf den Beinen halten, sein Knöchel ist absolut angeschlagen… Im Prinzip hat er aber Alex Ricks gerettet… ob er das weiß?!?!




BASEBALL SLIDE VON ALEX RICKS GEGEN MICHAEL PAYNE!!!!!




Wie dem auch sei. Der Champ bedankt sich ganz artig bei seinem Retter und widmet sich nun erneut Zereo Killer! Nun gibt’s keine Show mehr, das Bein wird angehoben, der Figur Four Leglock wird nicht nur angesetzt, sondern voll durchgezogen!


Sven: „Was für Schmerzen muss denn dieser Kerl haben! Wird Zereo Killer nun tatsächlich aufgeben müssen!?!?“

Pete: „Das wäre unglaublich. Er hat in seiner gesamten GFCW Karriere noch nie durch Aufgabe verloren!“

Sven: „ER KLOPFT AUF DIE MATTE!!! ER KLOPFT AUF DIE MATTE!!!“

Pete: „Beruhig dich du Idiot! Er klopft nicht zur Aufgabe, sondern versucht so den Schmerz zu lindern…


Alex Ricks brüllt Zereo Killer an, dass er aufgeben soll!!! Im Hintergrund kommt Payne wieder auf die Beine und rollt sich in den Ring zurück… Alex Ricks ist absolut auf den Kalifornier fokussiert, sodass er den Hünen nicht kommen sieht!




BIG SPLASH GEGEN ALEX RICKS, DER DEN FIGUR FOUR LEGLOCK GEGEN ZEREO KILLER ANSETZT!!!




Michael Payne bleibt auf Alex Ricks liegen!!!


Sven: „Nein, oder?“

Pete: „Kanns das sein?!?!“




ONEEEEEEEE




Pete: „Was für ein genialer Schachzug!“




TWOOOOOOOOOOO




Sven: „Payne trickst alle aus!!!!!!!!!!!!!!!“




THREEEEEEEEEEEEEEE




DING DING DING!!!!!!!!!!



Sieger des Matches durch Pinfall und somit neuer GFCW Intercontinental Champion: Michael Payne!!!


Michael Payne: “.... seit diesem Moment hatte ich die Hoffnung jetzt geht es richtig los. Jetzt nimmt meine Karriere fahrt auf. Doch dann kam nichts. Und ich wusste nicht, liegt es an mir? Oder an den anderen? Kann sich vielleicht wirklich niemand in der GFCW in Sachen Ambitionen und Motivation mit mir messen?”


Sein Blick wandert wieder zur Kamera.


Michael Payne: “Seht ihr, ich bin nicht sauer. Ich bin eher enttäuscht. Und meine schlechte Stimmung ist einfach nur meine Verbissenheit darauf die Position eines Champions gut zu vertreten. Denn dieser Gürtel hier sagt aus das ich einer der besten bin. Aber das wird nicht immer so bleiben. Darum muss man immer alles geben.”


Nun deutet er zur Kamera.


Michael Payne: “Und darum werde ich auch alles geben bei Title Nights gegen diesen Psycho The Faceless. Die GFCW hat eine lange Tradition und Geschichte und ich werde alles tun, damit sie würdig fortgesetzt und nicht wie ein Witz behandelt wird. Ich nehme die GFCW ernst, diesen Titel und meinen Gegner The Faceless. Und bei Title Nights wird sein Name sehr bildlich werden, denn ich werde ihm das Gesicht wegkicken mit einem Big Boot!”



Wir befinden uns Backstage und auf den Korridoren und Wegen ist reichlich Auflauf. Die Show hat gerade begonnen, viel wird vorbereitet, von A nach B getragen und geschoben und inmitten des Arbeitsalltages der GFCW-Crew wandeln Antoine und Amélie Schwanenburg um auch ihren Arbeitstag zu beginnen. In der Regel ist Antoine der Erste, der kommt, wie es sich für einen wahren Vorzeige-Champion eben gehört, doch heute ist es offensichtlich ein klein wenig später geworden. Nach Alltag sieht es bei den Schwanenburgs aus, wenn man sich die Gesichter der Beiden anschaut. Antoine scheint der Stachel noch tief zu sitzen, sein Heiligstes, das Klavierspiel wurde rüpelhaft unterbrochen. Was seine Passion angeht ist er sehr sensibel, von der mit einhergehenden Demütigung ganz zu schweigen. Dass Jasper Randall nicht versteht, was es ihm bedeutet war abzusehen, aber dass auch kein einziger der 13000 Hannoveraner diese Darbietung, die er sich für einen Anlass wie diesen, in dieser für War Evening Verhältnisse übergroßen Arena, das erschütterte ihn und das Kreuz scheint er noch immer mit sich herum zu tragen.


Bei seiner Frau sieht es auch nicht viel besser aus. Für einen kurzen Moment genoss sie die zurückgekehrte Idylle, diese wenigen Sekunden, in jenen sie dachte, sie sei ihren Rivalen Alex Ricks endgültig los. Der Treueschwur von Antoine ihm gegenüber traf sie ungefähr genau so hart, wie die kulturfeindliche GFCW-Galaxy ihren Mann.


Und so schreiten die Beiden durch die Katakomben. Wenn man es nicht besser wüsste, würde man wohl nicht auf zwei verheiratete Menschen schließen. Körperkontakt wurde zwar schon immer gemieden, schließlich ist dies keine private Veranstaltung, aber diese eine Zentimeter, den sie jetzt weiter auseinander nebenher gehen, wirkt wie eine unüberwindbare Kluft. Antoine greift sich die Klinke der schweren Metalltür, die zu seiner Kabine führt, doch Amélie macht kurz halt.


Amélie: "Antoine, ich gebe auf, du hast gewonnen."


Antoine reagiert erst einmal gar nicht, die Klinke weiterhin in der Hand. Der Blick ist fragend, doch mehr Reaktion gibt es nicht.


Amélie: "Ich schlucke die Pille. Mir ist es egal... was mit Alex ist oder nicht. Mache was du für richtig hältst. Ich unterstütze dich komme was wolle, denn das ist es, was wirklich zählt, oder? Wir müssen auf einer Seite stehen, wenn es auf Title Nights zugeht und was darauf folgen wird. Jasper für sich wird eine schwere Nummer und danach wird es auch nicht gerade viel einfacher. Jeder Weg von nun an wird steinig werden. Wir werden ihn zusammen gehen."


Auf Amélie lastete es offenbar schwer, dass sich eine Diskrepanz zu Antoine entwickelt hat und sie wirkt erleichtert, nachdem sie das ausgesprochen hat. Antoine würdigt dies mit einem bestätigendem Nicken und einem Blinzeln. Für mehr Emotionen ist er heute offenbar nicht zu haben und schließlich drückt er die Klinke hinunter und entert die Kabine. Das Paar schreitet hindurch und... wenn man vom Teufel spricht. Da steht er, an die Wand gelehnt, ein graues Hemd, hochgekrempelt, sodass die Unterarme sichtbar sind, schwarze Stoffhose, beide Hände in den Hosentaschen und die Beine über Kreuz. Amélies Blick wandelt sich so, als hätte sie leibhaftig den Teufel gesehen, wie viel Wert ihre Worte zuvor hatten, steht nun schon früher auf dem Prüfstein, als ihr lieb gewesen ist. Antoines Mimik ist hingegen das komplette Gegenteil. Er ist... glücklich. Er geht auf seinen Kompagnon hinzu und würde ihn am Liebsten umarmen.


Antoine: "Alex! Was für eine unerwartete Freude! Ich muss dir ehrlicherweise gestehen, dass ich so früh nicht mit einer Unterredung gerechnet habe, doch ich bin erleichtert und dankbar, dass es nun offenbar doch schon wieder dazu kommt."


Wenn sich zwei streiten, freut sich bekanntlich der Dritte. Wie verhält es sich aber, wenn eine Person genervt ist und sich die zweite freut? Was tut der Dritte dann?

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Er schmunzelt leicht. Er wirkt zufrieden. Er nickt. Dann legt sich ein Hauch eines Lächelns auf das Gesicht des Mathematikers, während er weiter bestätigend nickt und seinen Blick dabei gen Boden richtet.


Alex: „Ich bin auch froh, wieder hier zu sein. In Gegenwart eines echten Freundes...“


Und diese Aussage ist ernst gemeint. Egal wie seltsam sie aus dem Mund des Freiburgers klingt, noch seltsamer wenn man seine letzten Auftritte bedenkt, doch seine Stimme gibt keinerlei Anlass dazu am Wahrheitsgehalt dieser zwei Sätze zu zweifeln. Ricks nickt weiter, doch allmählich hebt sich sein Kopf wieder und er nimmt den Champion ins Visier. Kurzer Blick rüber zu Amélie, die ihm noch immer so wenig traut, wie man jemandem nur trauen kann. Aber sie bleibt still. Und Ricks schaut wieder auf Antoine. Alex wirkt ruhig. Wo ist der Mann der letzten Wochen?


Alex: „Ich habe euer Gespräch vor zwei Wochen verfolgt. Antoine, es gibt nicht viel zu sagen...ich danke dir für deine Unterstützung. Du gibst mir den Rückhalt, den ich mir von unserer Freundschaft erhofft habe. Danke...Du bist ein wahrer Freund.“


Eine Liebeserklärung des Mathematikers. Eine Sensation für sich genommen, die noch einmal besonderer wird, wenn man seine Beziehung zu Ackley zum Vergleich heranzieht. Doch das ist die Welt des Freiburgers. Ein Ort voller Widersprüche. Und durch einen anderen Ort, nämlich der Kabine des GFCW Champions, schreitet er nun mit einem schwungvollen, nachdem er sich von der Wand abstößt, Schritt nach vorn, zieht die Hände aus den Hosentaschen und geht auf Antoine zu. Bietet ihm einen Handschlag an. Eine Umarmung würde in Sachen Emotionen dann doch zu weit gehen.


Antoine: "Ricksenburg ist ewig, ist es das nicht?"


Ein Handschlag unter echten Freunden. Sie schauen sich in die Augen, sie nicken, sie wissen Bescheid. Egal, was in den letzten Wochen vorgefallen ist und wie problematisch die Wochen waren...Ricksenburg hat Bestand. Und dann zieht Ricks seinen Arm zu sich und reißt Schwanenburg direkt vor seine Nase.


Amélie schreckt auf, Antoine kommt aus dem Gleichgewicht, stolpert nach vorn, muss sich kurz neu orientieren und als er dann wieder Augenkontakt aufnimmt, steht ihm eine andere Person gegenüber. Das Lächeln ist verschwunden, die Zufriedenheit im Blick ist weg. Ricks starrt ihm mit leerer Miene in die Seele. Und spricht mit der Eiseskälte, die man von ihm kennt und die in den letzten Wochen noch ein wenig kühler wurde.


Alex: „Und als Freund warne ich dich.“


Alles ging so schnell, erst jetzt hat Amélie alles verarbeitet, kann reagieren, macht einen Schritt nach vorn und will dazwischen gehen, doch Ricks sieht sie aus dem Augenwinkel. Hält die linke Hand hoch. STOPP. Die Hand muss genügen, sein Blick bleibt weiter auf Antoine.


Alex: „Du hältst dich hier raus. Ich werde niemanden attackieren...“


Dann fährt er die Hand langsam zurück. Noch immer hat er Antoine im Anschlag, aber der zieht nicht wirklich zurück. Trotz allem...er scheint dem Mathematiker zu vertrauen, dass er hier nichts weiter anstellen wird. Er beobachtet nur. Und er sieht, wie sich Ricks mit der freien Hand durch die Haare fährt und dabei einen Blick auf seine Stirn und vor allem seine Augenpartien gewährt. Ganz besonders natürlich auf eine gewisse Narbe, die mittlerweile zwar verheilt ist aber dennoch für immer dort sein wird.


Alex: „Du siehst, was Drake Ackley verursacht hat, ja?“


Vorsichtiges Nicken des Champions.


Alex: „Jeder kann das sehen. Aber weißt du, was man nicht sieht, Antoine? Emotionale Wunden...“


Ein wenig Skepsis macht sich in Schwanenburgs Blick erkennbar. Zusätzlich zur generellen Unbehaglichkeit in der momentanen Situation. Alex schnauft noch einmal durch, richtet seinen Kiefer, dann fährt er fort. Sein Blick wird für einen Moment enger, noch fokussierter als ohnehin schon.


Alex: „'Dumm ist, der Dummes tut?'“


Für einen kleinen Moment gibt er Antoine Zeit, sich zu erinnern. Aber der weiß sofort, wovon Alex hier redet. Genau mit diesen fünf Worten hat Schwanenburg Ricks' Handlungen beschrieben.


Alex: „Angeschlagen gegen Jasper Randall anzutreten ist keine gute Entscheidung. Das weiß ich. Aber es war eine Entscheidung, dieses Thema zu beenden und mich endlich auf ein Ziel zu fokussieren. Dieses Ziel heißt Drake Ackley. Für mich war es nötig...für dich also dumm. Aber sage mir Antoine...wie nennst du eine Person, die mich kennt, weiß, wozu ich fähig bin und mich dennoch 'dumm' nennt? Wie nennst du eine Person, die sich von einer verschütteten Coladose provozieren lässt und eine wilde Prügelei anfängt? Aber vor allem...egal, wer noch am Ring stand...wie nennst du eine Person, die sieht, wie ihr bester Freund von Drake Ackley attackiert wird und es bevorzugt, selbst keinen Schaden zu nehmen und dafür den besten Freund, der sich stets für einen eingesetzt hat, zu opfern?“


Energisch lässt er die Hand des Champions nicht nur los sondern schleudert sie regelrecht von sich weg. Die beiden sind voreinander aufgebaut...ein Blatt Papier kann man vielleicht noch zwischen sie klemmen, das war es dann aber auch. Und Ricks' Augen funkeln regelrecht.


Alex: „Ich hoffe für uns, du überlegst, was du sagst.“

Antoine: "ICH soll mir überlegen, was ich sage? ICH?"


In einem fast schon krächzenden Ton beendet Antoine den Satz. Alex scheint mit dem Ansatz der Antwort schon nicht zufrieden sein. Eskaliert es tatsächlich?


Antoine: "DU, mein Lieber, bist von der Norm abgewichen und DU, mein Freund, bist aus dem Toleranzbereich herausgetreten! Dein Ziel ist also Ackley? Sage mir, Alex, wann hast du aufgehört für die gemeinsame Sache, das Projekt Ricksenburg zu arbeiten, hm? Wann hast du beschlossen deine eigenen Ziele zu verfolgen, ichbezogen und eigennützig zu handeln?"


Das Funkeln aus den Augen des Mathematikers ist zwar nicht verschwunden, aber man merkt schon deutlich, dass er über die Worte seines bisherigen Weggefährten nachdenken muss. Egoismus?


Antoine: "Du wirfst mir vor egoistisch gewesen zu sein, als ich dir nicht geholfen habe? Eine weitere Annahme, welche dich nicht in hellstem Licht erstrahlen lässt... Freund. Ich habe damit für UNS gehandelt und wenn du nicht noch öfter DUMM genannt werden willst, solltest du das eigentlich wissen. Der Angriff von Ackley hat uns direkt in die Karten gespielt, wir hätten am grünen Tisch gewonnen und UNSER Ziel wahr gemacht, den größten Main Event aller Zeiten auf die Beine zu stellen. Intelligenz gegen Kultur, es hätte so schön werden können! Ich wollte wirklich nicht darauf herumreiten, wahrlich wollte ich das nicht und ich will es noch immer nicht."


Antoine bewegt sich einen Schritt von Alex weg, hin zu seiner Frau. In seinem Gesicht mischen sich Trauer, Wut und... Enttäuschung.


Antoine: "Also, Alex, warum zwingst du mich dazu?"


Er blickt kurz auf den Boden, fährt sich mit der Hand über die Stirn und sucht dann wieder den Augenkontakt.


Antoine: "WARUM ALEX?"


Jetzt überwiegt die Wut den anderen Emotionen.


Antoine: "WENN ICH DIR GEHOLFEN HÄTTE, HÄTTEN WIR KEINE GRUNDLAGE GEHABT, DAS ERGEBNIS ANZUFECHTEN! Es hätte nur einen einziges Bauernopfer benötigt, welches du nicht bereit warst einzugehen. Und trotz alledem war ICH bereit es ruhen zu lassen."

.

.

.

Für einen Moment herrscht Stille. Sie sehen sich einfach nur an. Kochen beide vor Wut. Ihre Augen glänzen, es wirkt, als seien sie von allen guten Geistern verlassen und von allen bösen besessen. Sie zucken nicht einmal mit der Wimper, wer weiß, ob man das schon als Zeichen der Schwäche wahrnehmen würde. Zwei Alphamännchen stehen sich gegenüber. Ricks schnauft. Laaangsam hebt er seinen rechten Unterarm, fährt an seinem Oberkörper entlang zu seinem Herzen, stoppt. Die Hand schwebt über seiner Brust. Eine weitere Sekunde vergeht...dann klatscht es auf die Stelle, an der sein kaltes Herz schlägt. Die Hand prallt vom Schwung zurück und mit dem Zeigefinger deutet er auf sich. Natürlich während er noch immer Schwanenburg im Fokus hat.


Alex: „ICH habe DIR bei Finest Hour geholfen, den Titel für UNS zu gewinnen. ICH habe DIR bei UNSEREM Auftritt Robert Breads vom Hals gehalten. ICH habe den Fight Club bei Brainwashed abgelenkt, damit sie DICH in Ruhe lassen und WIR das große Gold behalten. ICH kümmerte mich um Drake Ackley, damit WIR weniger Probleme mit dem Fight Club haben. ICH gebe ALLES für Ricksenburg...DEINE größte Tat war es, MICH den Wölfen zum Fraß vorzuwerfen.“


Und minimal zuckt dabei seine rechte Augenbraue. Es ist nicht viel, aber so wird auch noch einmal der unaufmerksamste Zuschauer an die Wunde und damit die Aktionen von Drake Ackley erinnert. Ricks' Zeigefinger bohrt sich bei seinen Worten immer weiter in seine Brust, so voller Zorn ist er. Wie ein Streichholz reißt er den Finger dann aber von seinem Körper weg und hält den Arm wieder seitlich...ohne Feuer zu fangen.


Alex: „Dein Plan war lächerlich, Antoine. Niemals hätte Johnboy Dog dir den Gefallen getan und mich kampflos in den Hauptkampf von Title Nights gestellt. Ich musste mir bei ihm schon immer jede Chance erkämpfen. Und ich war bereit dazu. Ich habe mich für Ricksenburg aufgeopfert...du hast Ricksenburg ausgenutzt. Ich plante für die Zukunft, eine langsame Exponentialfunktion, die letztlich ins Unendliche wächst...aber ich habe eine Variable übersehen...deinen Verrat.“


Und nun spricht nur noch eines aus der Stimme des Mathematikers. Enttäuschung. Tatsächlich wirkt er sichtlich betrübt, wie er nun den Kopf mit einem Seufzer hängen lässt und sich langsam von seinem (ehemaligen?) Freund abwendet. Doch wortlos wird er nicht entlassen, auch wenn Antoine fast sprachlos wirkt. Verrat?


Antoine: "Alex..."


Er holt tief Luft, die Wut scheint aus ihm herauszuplatzen, doch in letzter Sekunde entscheidet er sich doch offenbar anders.


Antoine: " Um irreparable Schäden zu vermeiden, bitte ich dich, jetzt zu gehen. Gehe nun, bevor Dinge gesagt oder gar gemacht werden, welche so auf ewig zwischen uns stehen würden. Ich kann kein einziges deiner Worte nachvollziehen und du offenbar Keines meiner. Also, Alex... bitte ich dich zu gehen. Ich werde dir aus dem Weg gehen, du wirst mir aus dem Weg gehen und wenn das neue Jahr anbricht werden wir evaluieren, was für... UNS das Beste ist. Und nun fort."


Zuvorkommend geht Antoine zur Tür und öffnet diese für Alex. Die Worte vom Behüter haben ihn nicht wirklich beruhigt, er ist noch immer stocksauer, auch wenn er verstehen und nachvollziehen kann, warum dies jetzt so endet, wie es eben endet. Er geht zur Tür, würdigt Antoine gar mit einem Blick, doch dann dreht er seinen Kopf zur Seite, um auch Amélie in ihre Augen zu blicken, wenn auch nur für einen Hauch von Augenblick.


Alex: „Du hast gewonnen.“


Und damit durschreitet er die Tür, welche von Antoine sanft und sehr nachdenklich wieder geschlossen wird, ohne dass sie ein unnötiges Geräusch macht. Weder Antoine, noch Amélie können glauben, was gerade passiert ist, auch wenn es immerhin eine Person geben wird, die dies wohl freuen wird. Ist Ricksenburg etwa nicht... ewig?



Laura: „Der folgende Kampf geht über eine Runde. Im Ring, aus Island Lodoss, mit einem Gewicht von 85 Kilogramm: PAAAARN!“


Im Ring steht das Früchtchen schon, n paar zurückhaltende Jubelrufe, während Parn seine Arme in die Luft reißt. Zuversichtlich sieht anders aus.



Laura: “Und sein Gegner, aus Chicago Illinois, mit einem Gewicht von 100 Kilogramm: DRAKE ACKLEEEEY!“


Der Fight Clubberer schält sich, vermummt in dem mausgrauen Kapuzenpulli, aus den Nebelschwaden, die auf der Entrance Stage wabern. Langsam und gemächlich schreitet er die Rampe hinab. Er ist nur auf den Weg vor sich fokussiert, blickt nicht nach links, blickt nicht nach rechts. Und schon hat er das Geviert erreicht. Im Ring reißt er die Kapuze in den Nacken, als das Licht angeht, und lässt einen lauten Schrei los. Sofort lässt er sich ein Mikrofon reichen. Und als die Entrance Theme verstummt, wendet sich der ehemalige zweifache Tag-Team-Champion direkt in die Kamera. Die Reibeisenstimme dringt aus den Boxen:


Drake Ackley: „Alex Ricks. Ich hoffe, dein ehemaliger Trainer, Mentor oder was-auch-immer er für eine Funktion gehabt hat in deinem Leben, hat dir ausgerichtet, was ich dir zu sagen hatte. Dieses Ding hier, das zwischen dir und mir läuft, wird bei Title Nights beendet werden. First Blood. Das erste Blut wird fließen. Es wird nicht meins sein.“


Er wendet sich an Parn, der etwas bedröppelt dort steht. Am liebsten würde er schon loslegen. Drake Ackley ist aber noch nicht fertig mit seiner Rede. Und obwohl er Parn anstarrt, scheint er weiter zu Alex Ricks zu sprechen.


Drake Ackley: „Der Leiter deines Gyms meinte, du seist ein Monster, Alex Ricks. Offensichtlich hat er aber mich noch nicht in Action gesehen. Oder zumindest noch nicht alles von mir. Denn wenn er mich gesehen hätte, hätte er dich vor MIR gewarnt. Also seht genau hin, Alex Ricks und Christian Klain, zu was Drake Ackley in der Lage ist. Läutet die Glocke!“


Singles Match:

Drake Ackley vs. Parn

Referee: Peter Cleven


DING DING DING


Parn geht auf Ackley los – doch der greift sofort zu und schleudert Parn per Tilt-a-Whirl-Slam auf die Bretter. Ackley springt auf die Beine. Parn hat es eiskalt erwischt, denn er hält sich jetzt schon mit schmerzverzerrtem Gesicht das Kreuz, während sein Gegner verächtlich auf ihn herabsieht. Ackley holt ihn auf die Beine. Frontslam! Ground & Pound von Ackley, bis Peter Cleven dazwischen geht.


Pete: „Das ist ja fast schon übertriebene Härte hier.“

Sven: „Na na na, jetzt aber...“


Ackley packt sich Parn, whipt ihn in die Ringecke. Dort bearbeitet er ihn mit ultrastiffen Forearms. Dann Shouldertackles. Ackley setzt den wehrlosen Parn auf das oberste Ringseil. Superplex! Cover für EINS...ZWEI...aber Ackley unterbricht das Cover, zieht Parn hoch. Buhrufe im Publikum. Ackley lächelt herablassend, schüttelt den Kopf.


Ein weiterer Frontslam befördert Parn wieder auf die Matte. Dort lässt Ackley jetzt zweimal, dreimal, viermal, fünfmal sein Knie gegen die Schläfe von Parn donnern.


Pete: „Er soll es doch bitte beenden.“

Sven: „Siehst du denn nicht, dass er hier eine klare Nachricht an Klain und Ricks schickt? Du verstehst auch gar nichts!“


Harte Muay Thai Kicks folgen, Ackley setzt mit einem Back Suplex nach. Dann postiert er sich in der Ringecke – und lauert. Parn erhebt sich, torkelt heran...


LRLU von Ackley!


Mit einem Raunen geht Parn nach der Links-Rechts-Links-Uppercut-Kombination zu Boden. Der Chicagoer ist aber noch nicht fertig...


Club Soda von Ackley!


Es dauert auch nicht lange, fast umgehend klopft Parn im Rear Naked Choke ab.


DING DING DING




Laura: „Der Sieger des Matches durch Submission: DRAKE ACKLEEEEY!“


Der Fight Clubberer lässt von seinem Gegner ab, lässt sich von Peter Cleven die Arme nach oben drücken als Zeichen des Sieges. Danach ist aber hier noch nicht Feierabend, denn er krallt sich das Mikrofon von zuvor, seine Theme verstummt. Kaum außer Atem sagt er, wieder an die Kamera – und damit an Alex Ricks – gewandt:


Drake Ackley: „Habt ihr gesehen? Hast DU gesehen, Alex Ricks? Das hier gerade war nur Formsache. Es war nichts weiter als ein Sparring, ein Aufwärmen. Vergiss nicht, Alex, dass ich es auch will. Unser Match bei Title Nights. Du und ich, wir sind beide Kämpfer. Und wir wissen beide, dass weder du noch ich damit leben können, dass es im Grunde Unentschieden zwischen uns steht. Du willst den besten Ackley, den du kriegen kannst. Und ich will den besten Ricks, den ich kriegen kann. Unser erstes Blut bei Title Nights soll entscheiden, wer von uns beiden siegreich ist. Wahrscheinlich wird es derjenige sein, der blutrünstiger ist. Der rücksichtsloser ist. Der es mehr WILL.“


Nun dreht er sich langsam um und blickt auf den daliegenden Parn.


Drake Ackley: :Ich bin im Fight Club nach einem normalen Kampf ein Mann, der von seinem Gegner ablässt, wenn es vorbei ist.“


Nun starrt er wieder in die Kamera...


Drake Ackley: „Aber bei Title Nights wird es kein normaler Kampf. Es wird ein Gemetzel! Und deswegen werde ich dir hier und jetzt zeigen, was bei Title Nights genau geschehen wird...“


Und er lässt das Mikrofon fallen, wirbelt herum und tritt wie wild auf Parn ein. Natürlich gefällt den gerechtigskeitsfanatischen Fans gar nicht und buhen lauthals, während Ackley sich niederkniet und immer weiter mit geballten Fäusten gegen Parns Stirn drischt. Da geht Peter Cleven jetzt aber schon mal handgreiflich dazwischen und zieht an Ackley. Der springt auf, packt den armen Kerl und schleudert ihn über das oberste Ringseil in hohem Bogen nach draußen! Ja, da jubeln dann wieder ein paar Wahnsinnige.


Ackley wendet sich wieder um zu dem nun wehrlosen Parn. Er nestelt an dessen Stirn herum, dann wieder Punch, Punch, Punch, Punch. Und dann ist es tatsächlich so weit: Eine Platzwunde öffnet sich an der Augenbraue – und Parn blutet!


First Blood!


Drake Ackley schlägt noch zweimal, dreimal kräftig zu. Dann hebt er den armen Parn auf die Beine und schleudert ihn ebenso über das oberste Ringseil nach draußen. Der Fight Clubberer quillt fast über vor Adrenalin. Er schnaubt wie ein Berserker, guckt dem blutenden Parn hinterher. Erst dann dreht er sich wieder herum, krallt sich ein weiteres Mal das Mikrofon.


Drake Ackley: „HAST DU DAS GESEHEN, RICKS?? Hast du gesehen, welches Monster auch in mir schlummert? Und hast du gesehen, was dich bei Title Nights erwartet? Du hast nicht die geringste Ahnung, wozu ich fähig bin! Wir beide wollen es, Alex. Und bei Title Nights soll es...“


Stimme: „Sei ruhig!“


Es klingt mehr genervt als auffordernd, aber ihre Wirkung haben die beiden Worte dennoch erreicht. Ackley setzt das Mikrofon ab und schaut mit einer gewissen Vorfreude zur Rampe. Auch wenn er leise wird, die Fans tun dafür das Gegenteil. Sie hören die Stimme des Mathematikers und beginnen zu buhen.


Noch einmal lauter als er tatsächlich durch den Vorhang tritt. Und man fragt sich nur eines...wie wird er auftreten?


Pete: „Oh, oh, nach dem Gespräch gerade mit Antoine...ich weiß nicht, ob sich Ricks jetzt zusammenreißen kann. Glaubst du, wir kriegen hier schon einen Vorgeschmack auf Title Nights?“

Sven:“ Hast du nicht zugeschaut, Pete? Den Vorgeschmack hat Drake uns gerade schon präsentiert! Und Alex wäre gut beraten, hier die Finger still zu halten, wenn er nicht genauso enden will.“

Vor wenigen Minuten noch zierte ihn eine Miene der Enttäuschung, doch selbst da schwang die Ambivalenz in seinem Auftreten mit. Jederzeit muss man derzeit die Sorge haben, dass Ricks eskaliert und dich attackiert. Auch wenn sich Ackley vermutlich nichts mehr wünscht. Doch im Moment trennt die beiden noch eine Rampe voneinander, auch wenn die Distanz forschen Schritt für forschen Schritt verringert wird. Und dann ist da auch noch ein Mikro vor Ricks' Mund etwas zwischen den beiden. Er klingt abgeklärt...souverän...noch.


Alex: „Christian war also bei dir, ja? Ich habe euer Gespräch gesehen. Und deine Ignoranz. Ein Unbeteiligter warnt und du denkst nicht darüber nach. Stattdessen glaubst du, mich mit dieser Scharade hier einschüchtern zu können?“


Ein beiläufiger Deut auf das Häufchen Elend namens Parn, welches von einigen Sanitätern bereits aus dem Ring gerollt und dort erstversorgt wird, während Ricks mittlerweile vor dem Ring angekommen ist.


Alex: „Hör auf zu lügen, Drake Ackley...Du willst nicht gegen den besten Alex Ricks antreten. Das solltest du selbst in der grenzenlosen Selbstüberschätzung und Dummheit wissen. Gegen einen unkonzentrierten Alex Ricks bei 50%? Vielleicht wäre es ausgeglichen. 75%? Du wirst bluten. 100%? Du musst hoffen, dass deine Karriere nicht vorbei ist.“


Gerade die Betonung des Wortes „Dummheit“ sticht hervor. Der Stachel von vorhin liegt tief, auch wenn er es sich nicht anmerken lassen will. Der Mathematiker wandert an der Ringkante entlang, steigt die Treppe hinauf. Neben ihm knien die Ärzte vor dem liegenden Parn, er würdigt sie keines Blickes. Stattdessen weiter der Fokus auf Ackley. Keine Angst in seinem Gesicht, es ist nur Sicherheit.


Alex: „Christian wollte dir etwas erklären, aber du hast einfach nicht zugehört. Drake Ackley, vor dir steht nicht derjenige, der eine Hälfte vom Fight Club bereits zum Abklopfen brachte. Vor dir steht derjenige, den man als den berechnenden Wahnsinnigen fürchtete...“


Er steigt durch die Seile, stellt sich direkt vor Ackley, ein kleiner Wischer durch das Haar hebt einmal mehr die verheilte Platzwunde hervor. Sie starren sich an. Aber auch Ackley wird sich hüten, hier einen Schritt zurück zu gehen. Er wüsste nicht, warum.


Alex: „“Ich habe dich für Title Nights herausgefordert und dabei bleibt es, Drake Ackley. Ich gebe dir noch die Zeit zur Vorbereitung. Du WILLST MICH vielleicht bei 100%...aber wenn du auch nur den Hauch einer Chance haben willst, dann MUSST DU 100% zeigen. Also geh wieder, Drake Ackley, geh und überlege dir irgendetwas, um mich aufhalten zu können, aber ich kann dir die Lösung verraten. Es wird nicht möglich sein.“


Wieder einmal so ein gehauchter, fast schon geflüsterter Satz, bei dem sich Ricks' Kopf noch ein Stückchen nach vorn schiebt und der nur für Ackleys Ohren bestimmt ist, durch die Lautsprecher und das Mikro aber doch für jeden gut hörbar ist. Ricks nimmt den Kopf wieder zurück, legt ihn nun leicht schief und beginnt tatsächlich, leicht zu grinsen. Diabolisch.


Alex: „Willst du auch einen kleinen Vorgeschmack? Glaubst du, es gibt dort hinten jemanden, der gegen mich antritt?“


Das Mikrofon wandert wieder zur Seite. Es wird nur noch gestarrt. Von Ackley auf Ricks, von Ricks auf Ackley, zwei Augen und zwei Augen und jede einzelne dieser glänzenden weißen Kugeln strahlt vor Selbstsicherheit.


Pete: „Wird hier jetzt wirklich jemand die offene Herausforderung annehmen? Ich kann's mir kaum vorstellen. Aktuell sollte man Ricks doch lieber aus dem Weg gehen.“

Sven: „Auf der Straße vielleicht. Aber in einer Wrestling Promotion wollen die Leute kämpfen!“


Und man mag sich fragen, was hinter den Vorhängen geschieht. Tigert Johnboy Dog umher und will die Gelegenheit nutzen, den Fans hier ein weiteres Match zu bieten? Stampft ein Wrestler zur Gorilla Position, um Ricks zu zeigen, was eine Harke ist? Was auch immer dazu führte...nach einem Moment der Unruhe, die die Fans zu allerlei Namensrufen trieb, erklingt letztlich eine Melodie.. DJ Sammy meldet sich und zerstört damit den Anflug einer Hoffnung, dass dieses Match keine Abschlachtung führt.


Er wirkt nicht gerade glücklich oder optimistisch geschweige denn selbstbewusst, als er dort durch den Vorhang tritt. Aber er tritt hindurch und macht sich auf den Weg zum Ring. Enttäuschung macht sich breit. Große Reaktionen der Fans bleiben aus. Warum auch?


Mr. Sleepwalker vs Alex Ricks? Nun...zumindest dürfte es die Länge der Sendung nicht überstrapazieren. Praktischerweise ist ja auch Peter Cleven noch immer in Ringnähe.


Ricks hört zwar die Musik seines nahenden Gegners, sich zu ihm umgedreht hat er allerdings noch nicht. Nein, er behält einfach weiter seinen nächsten Gegner im Blick. Ein Zucken in den Mundwinkeln. Dann nimmt er wieder das Mikro hoch.


Alex: „Geh...sieh zu...und lerne...“


Punkt.


Und damit wirft er das Mikro zur Seite und beginnt, die Knöpfe von seinem Hemd zu öffnen. Ackleys grimmiger Blick hinüber zu Ricks ist alles...dann: Macht er tatsächlich kehrt. Als Außenstehender kann man nur hineininterpretieren: Ist es doch ein gewisser Respekt, der, wenigstens vonseiten Ackleys, vorhanden ist? Oder ist der Chicagoer doch eingeschüchtert? Will er nur sehen, was Ricks zu bieten hat? Vielleicht bekommen wir Gelegenheit, es zu erfahren, denn er geht doch tatsächlich hinüber zu Sven und Pete, setzt sich ein Headset auf und setzt sich auf den freien Stuhl. Drake Ackley am Kommentatorenpult, meine Damen und Herren!


Singles Match:

Alex Ricks vs. Mr. Sleepwalker

Referee: Peter Cleven


DING DING DING


Sven: „Herzlich willkommen, Drake Ackley! Was verschafft uns das Vergnügen?“

Drake Ackley: „Alex Ricks kommt raus, unterbricht mich, reißt den Mund auf, lehnt sich aus dem Fenster. Er will nun MIR demonstrieren, was mich seiner Meinung nach bei Title Nights erwartet? Das belustigt mich. Ich will es mit eigenen Augen sehen.“


Es dauert, bis Mr. Sleepwalker endlich im Ring steht und die Ringglocke geläutet wird, erst dann lässt Ricks endlich seinen Blick von Ackley ab und dreht sich zu seinem Gegner. Nur offensichtlich zu spät, denn der mögliche Schlafwandler sieht in dieser Unaufmerksamkeit des Mathematikers seine (womöglich einzige) Chance, der überraschenden Annahme des Matches nun noch die Sensation eines Sieges folgen zu lassen und er stürmt los. Attacke, auf zum Überraschungsangriff!


Die Hoffnung stirbt mit einem Superkick. In der Drehung sah Ricks im Augenwinkel, wie sein Gegner auf ihn zustürmt, einen Moment später erwischt er diesen punktgenau am Kinn und einen weiteren Moment später liegt der Mr. wieder so auf der Ringmatte, wie es zu seinem Namen passt. Eigentlich könnte Ricks es hier beenden. Da kommt keine Gegenwehr mehr. Was heißt „mehr“, da kommt generell keine Gegenwehr. Fast schon spazierend geht Ricks zum Jobber, flaniert, blickt verächtlich auf ihn herab, während der sich am Boden einmal durchschüttelt.


Drake Ackley: „Seht ihr das? Seht ihr, wie er durch den Ring spaziert? Diesen Fehler wird er bei Title Nights auch machen. Er wird überheblich werden. Ich mache diesen Fehler nicht. Ich presche vor, 110%. Ich überrenne das Monster Alex Ricks!“


Dann geht Alex Ricks zu Sleepwalker auf die Matte, stellt sein Knie quer über dessen Hüfte, klemmt ihn quasi ein, während er sein anderes Bein auf der Seite aufstellt. Sein linker Arm abgelegt auf dem aufgestellten Knie, der Rechte wird in den rechten Oberschenkel gestemmt. So verharrt er dort für einen Moment, beugt sich nach vorn und mustert das Gesicht des New Yorkers.


Drake Ackley: „Was zum Teufel macht er da?“


Ricks' Gesicht wirkt leer, doch langsam aber sicher macht sich ein Grinsen darauf breit. Sein linker Arm bewegt sich, greift nach vorn, packt Sleepwalker bei den Haaren und hebt den Kopf ein Stückchen an. Gerade so weit, dass er mit dem rechten Arm voll ausholen und ihm einen krachenden Ellbogenschlag gegen die Schläfe mitgeben an.


Wie vom Blitz getroffen schmettert Sleepwalkers Kopf zurück auf die Matte, einzelne rote Tropfen fliegen noch ein Stückchen weiter, während sich sofort eine Platzwunde auf der Stirn des Opfers öffnet. Wir sehen Drake Ackley am Kommentatorenpult sitzen – mit, für seine Verhältnisse, erschrockenem Gesichtsausdruck. Eigentlich...kann er nur stammeln...


Drake Ackley: „Das...ist...“


Dann guckt er wieder grimmig...Ricks hingegen stützt sich ab, richtet sich wieder auf und geht sofort zu den Seilen. Er widmet Sleepwalker keinen Blick, auch Cleven, der ihn fast schon anfleht, das Ganze hier doch gefälligst schnell zu beenden, wird ignoriert. Ricks hat nur Augen für Ackley - der jetzt von seinem Kommenatotorenplatz aufsteht - und auch Worte. Mit aufgestelltem Zeigefinger beugt er sich über das oberste Ringseil und ruft...


Alex: „EIN! Schlag. Wofür du eine Ewigkeit brauchst...benötige ich EINEN Schlag!“


Und Ackley? Guckt böse...aber schweigt! Dies scheint ihn tatsächlich schwer zu beeindrucken.


Pete: „Gibt es dazu gar nichts zu sagen, Drake?“

Drake Ackley: „Es spielt keine Rolle, Pete. Alex Ricks mag nur einen einzigen Schlag benötigen, um jemanden zum Bluten zu bringen. Aber was passiert, wenn er diesen einen Schlag gar nicht erst anbringen kann, weil er bereits blutend am Boden liegt...?“


Touché!


Es ist nicht die Brutalität des Mathematikers, die den Zuschauern hier ein ungutes Gefühl in die Magengegend treibt...es ist der makabre, unendlich langsame Sadismus, mit dem er zu Werke geht. Peter Cleven ist bei Mr. Sleepwalker, der mittlerweile mehr schlecht als recht in den Seilen hängt, redet auf ihn ein, ob er das Match denn nicht lieber wieder abbrechen soll, doch was auch immer der Amerikaner von sich gab, es war wohl zumindest kein „Ja“, denn die Glocke bleibt stumm.


Anders als Sleepwalker selbst, denn der bringt zumindest ein gequältes „Aaaah“ hervor, wie man es eben tut, wenn man von jemandem an den Haaren gezogen und wieder auf die Beine gebracht wird. In einer fließenden Bewegung wird Ricks' Hand von seiner zweiten unterstützt, der Griff wandelt sich in den typischen Muay Thai-Clinch im Nacken des Gegners, damit wird der schläfrige Kopf heruntergezogen und das ist leider genau die entgegengesetzte Richtung eines heranrasenden Knies des Freiburgers.


Volltreffer! Und wer meint, dass Sleepwalker zurückfällt, der liegt falsch, denn dem Clinch sei dank kommt er nicht nach hinten weg. Stattdessen knicken seine Beine einfach weg und er fällt wie das World Trade Center in sich zusammen (zu böse?). Nur dass sein Kopf nie den Boden berührt, denn schon vorher wird er von Ricks aufgehalten...und was folgt ist nur das hoffentliche Ende.


Limes.


Wieder kein Blick auf seinen Gegner. Stattdessen wird Ackley in den Fokus genommen. Natürlich.


Drake Ackley: „Ja, du hast ihn. Und?“


Bei Title Nights gibt es keine Submission...aber warum sollte Alex seinen Gegner nicht erst bewusstlos würgen und ihn dann zum Bluten bringen? Er kann und wird sich einen Plan schmieden. Hier muss er zumindest keinen Gedanken an das Match mehr verschwenden, denn Sleepwalker zeigt nicht die leichteste Reaktion auf die Anfragen Clevens.


Der Sleepwalker schläft...und die Abschlachtung ist endlich vorbei. Die Glocke läutet noch, als Ricks den Griff bereits gelöst hat und sich zu einem weiteren Augenduell an den Ringseilen positioniert.




Drake Ackley steht dort – immer noch. Die Fans schreien, kreischen, grölen. Dann nimmt Mr. Chewing Gum doch tatsächlich das Headset ab! Tut einen Schritt, zwei Schritte, drei Schritte in Richtung Ring, kommt Ricks immer näher. Wenn Blicke töten könnten, würden wohl beide tot umfallen. Den Fans gefällt’s. Passiert hier aber noch mehr? Ackley zögert. Die Fans wollen es jedenfalls sehen:


LET THEM FIGHT! LET THEM FIGHT! LET THEM FIGHT!


Als würden sie irgendeine höhere Macht beschwören, die es möglich machen würde, dass Drake Ackley in den Ring steigt. Und scheinbar gibt es diese höhere Macht – denn genau das tut der Chicagoer. Und Ricks lässt ihn gewähren.


Und so stehen sich Alex Ricks und Drake Ackley gegenüber. Eye to eye, noes to noes, toe to toe. Und die Fans feiern das. Zwei knallharte, toughe Männer, die sich für das Nonplusultra halten, stehen sich gegenüber – und starren sich einfach nur an. Wer tut den ersten Schlag? Ist es Ricks? Ist es Ackley? Beide stehen sich gegenüber, die Fans bejubeln die Szene einfach für das, was sie ist. Als aber auch nach einer knappen Minute nichts passiert, brechen die Kommentatoren die Szenerie:


Pete: „Liebe GFCW-Galaxy, Title Nights, First Blood, Drake Ackley vs Alex Ricks! Es wird ein Fest, es wird ein Gemetzel! Wir alle dürfen uns auf einen wahren Leckerbissen freuen!”



Der Titantron springt plötzlich an und man sieht einen Mann über das ganze Gesicht strahlen. Wenn nun die Kamera durch das Publikum schwenkt, erkennt man denselben Ausdruck, denn es ist niemand Geringeres als Zereo Killer höchstpersönlich auf der riesigen Leinwand zu sehen.


In Wrestlingklamotten, jedoch ohne Facepainting, beginnt er zu sprechen.


Zereo Killer: „Es ist lange her… doch du bist heute hier, wie du es versprochen hast!“

Robert Breads: „Du klingst so als wäre das überraschend.“


Der Zoom der Kamera wird revidiert, und man sieht wem der Killer gegenüber steht – dem Mann, mit dem er vor einigen Ausgaben ein Match ausgemacht hatte.


Robert Breads: „Ich weiß, das mit den No-Shows ist so ein GFCW-Klassiker… aber ich bin vertraglich gesehen nun einmal kein GFCW-Wrestler mehr, also hat sich das mit den No-Shows erledigt. Leider. Gute, alte Zeit.“


Canada‘s Own“ seufzt. Immerhin doppelter ehemaliger höchster Würdenträger der Dortmunder Promotion ist er, und auch wenn er sich seitdem anderen Dingen zugewandt hat taucht er doch zwischenzeitlich einmal hier und einmal dort in der Liga auf, in der er groß wurde.


Robert Breads: „Freut mich natürlich, dass dich das so freut. Aber ich bin nicht hier um mit dir in Nostalgie zu schwelgen und „Weißt du noch, damals…?“ zu spielen. Ich bin hier weil du ein Match wolltest, weil du etwas klären wolltest. Dir ist also hoffentlich klar dass ich nachher da rausgehe und dich besiegen werde, oder? Ich meine, wäre das nicht poetisch? Robert Breads bringt Zereo Killer vor Jahren seine allererste GFCW-Niederlage bei, und Robert Breads bringt Zereo Killer heute seine aktuellste GFCW-Niederlage bei. Also, Grinsebacke, ich gönne dir die Freude, die du später am Abend nicht mehr haben wirst. Alles gut.“


Wie beim Tennis bewegt sich die Kamera zwischen den beiden Mannen hin und her. Man darf natürlich auch auf die Reaktion von Mr. #ISGI gespannt sein. Die Fans warten auch schon sehr neugierig darauf.


Zereo Killer: „Ich verstehe, genug mit den Nettigkeiten! Aber glaube mir eins, mein Freund! Ich werde es dir nicht leicht machen und dir ein weiteres Mal das Match deines Lebens liefern. Ob ich gewinne oder verliere, das weiß ich nicht. Ich werde wie immer alles Mögliche daran setzen eine gute Show abzuliefern und das Match zu meinen Gunsten zu beenden!“


Diese Worte sind wesentlich respektvoller als diese, die er für einen gewissen Player übrig hat.


Zereo Killer: „ Du bist einer der Besten im Ring, wenn nicht sogar der Beste, den ich jemals gegenüberstand… und wenn dieser Abend vorbei ist, spätestens dann denkst du geanuso über mich… ganz egal, wer das Match gewinnen wird!“


Robert Breads: „Weißt du, ich bin fast ein wenig traurig, dass wir jetzt so… „gut“ miteinander auskommen. Ich hatte eigentlich gehofft bei meiner Rückkehr in die GFCW mal wieder ordentlich beleidigt zu werden.“


Fast schon enttäuscht zuckt Breads mit den Achseln.


Robert Breads: „Mir haben schon eine Menge Leute versprochen mir das Match meines Lebens zu liefern. Die hatten allesamt eine Sache gemeinsam. Sie haben am Ende verloren.“


Der Kanadier scheint kurz nachzudenken.


Robert Breads: „Jimmy Maxxx sogar acht Mal, wenn ich mich richtig erinnere. Das war witzig.“


Auch nach acht Jahren hat er also nicht vergessen, auf wem es herum zu hacken gilt – manche Dinge ändern sich eben nie.


Robert Breads: „Ich hoffe allerdings dass sich dein neues Kuschelkurs-Programm nur auf das Verbale beschränkt. Ich bin nicht hergekommen um im Main Event einen Teddybären wegzupusten. Wehe du bist im Ring nachher auch nur eine Sekunde lang nicht mit Leib und Seele dabei mich komplett vernichten zu wollen. Ich bin hier für eine Herausforderung, nicht für ein Sparring.“


Plötzlich springt die Kabinentür erneut auf und der Kanadier muss zur Seite ausweichen. Im Bild zu sehen ist plötzlich Player, der mit einem grimmigen Gesichtsausdruck die beiden Superstars betrachtet. Sein Blick wandert hin und her, bleibt letzten Endes an MacKenzie haften.


Player: „Anstatt dich hier mit diesem Gast aus der fremden Liga zu unterhalten, solltest du dich besser auf Title Nights vorbereiten.“


Nun wird Breads von Kopf bis Fuß begutachtet. Wenn man Players Blicke deutet erkennt man sofort, dass er nichts Gutes für ihn übrig hat.


Player: „Warum zum Teufel bist du eigentlich hier? Du hast hier doch nichts mehr verloren.“



Der Mann der 1.000 Facepaintings stellt sich zwischen dem Kanadier und seinem kommenden Gegner bei Title Nights. Er schaut sich um und zuckt mit den Schultern.


Zereo Killer: „Player… schön, dass du uns Gesellschaft leistest! Doch wo ist denn dein Bryan oder der Idiot, der mich attackierte!?!?“


Sofort will Player verbal dazwischenfunken, denn so kann man nicht mit ihm reden! Allerdings lässt Mike ihn keine Chance, während sich Breads im Hintergrund gemütlich an die Wand lehnt und sich das ganze Schauspiel ansieht.


Zereo Killer: „Mich interessiert es nicht, wo du deine Gefolgsleute hast. Oder besser gesagt… hinter wem du dich versteckst! Bei Title Nights wirst du dich nicht mehr verstecken können, bei Title Nights wirst du gegen mich in einem No Disqualification Match antreten. Das wird dein Grab sein! Du wirst untergehen und bei Title Nights verlieren! Doch heute…“


Vehement schüttelt der vielfache Champion mit dem Kopf und starrt Player direkt in die Augen.


Zereo Killer: „Heute geht es nicht an dich! Wie bei sämtlichen Titelchancen musst du dich immer wieder hinten anstellen!“


Wieder ein verbaler Tiefschlag. Player ballt seine Fäuste und ist drauf und dran MacKenzie hier eine reinzudonnern…


Zereo Killer: „Heute Abend geht es um das dritte Kapitel zwischen Robert Breads und Zereo Killer! Also mir wärs wirklich Recht, wenn du dich jetzt verpissen würdest!“


Weiterhin siehts so aus als würde Player sofort auf seinen kommenden Title Nights Gegner losgehen, aber…


Robert Breads: „Hey, hey, Moment mal. Also, erstmal langsam, für mich...“


Mit einem Ruck drückt sich Breads von der Wand ab und tritt zwischen die beiden Streithähne, sein Blick ist auf Zereo gerichtet, ehe er mit dem Zeigefinger auf Player deutet.


Robert Breads: „Wer soll das da sein?“


Zweifelnd lässt „Canada‘s Own“ den Blick über Player schweifen, dann wendet er sich wieder an Zereo.


Robert Breads: „Okay, ich hab‘s mir anders überlegt, ich will besser gar nicht wissen wer… oder was… das ist. Ich habe genug Jahre GFCW hinter mir um zu wissen dass die Erklärung mich wohl nur noch mehr verwirren würde. Aber...“


Und jetzt wendet sich Robert direkt an Player.


Robert Breads: „...auch wenn ich nicht weiß, was du genau darstellen sollst, weißt du wer ich bin. Und dann weißt du auch dass ich extra heute hier her gekommen bin, um ein Match gegen Zereo zu bestreiten und es zu gewinnen. Generell ist mir völlig egal, ob ihr euch gegenseitig die Köpfe einschlagt, wo genau Brian – der Idiot – denn nun steckt oder ob ihr bei Title Nights heiratet. Aber heute Nacht gehört Zereo mir. Ich will ihn unversehrt im Ring haben, denn ein Sieg über einen angeschlagenen Killer ist überhaupt nichts wert. Ich kam heute hier her in der Absicht die Scheiße aus einem Mann heraus zu prügeln, und zwar aus dem da.“


Er zeigt auf den Killer.


Robert Breads: „Wenn du ihn aber anfasst… mache ich gerne zwei zum Preis von einem draus. Also klär deine Probleme mit Mikey-Boy bei Title Nights und verschwinde in die Obskuritäten-Sektion aus der du gekommen bist.“


Der Gesichtsausdruck des Players wird immer wütender. Nun hat sich anscheinend auch der PCWA-Wrestler in die Liste eingetragen, denen er gerne mal eine reindonnern würde. Auch wenn es grade unfreiwillig geschieht, gehen Zereo Killer und Robert Breads simultan auf Player zu und stellen sich diesen gegenüber, sodass sich der Eindringling gezwungenermaßen tatsächlich wieder rückwärts durch die Tür bewegt, von der er gekommen ist. Mr. #ISGI und Canada’s Own können sich daraufhin einen kurzen Grinser nicht verkneifen. Players Blick verfinstert sich indes.


Player: „Das werdet ihr noch bereuen, das schwöre ich!“


Danach macht er sich vom Acker und das Hauptaugenmerk wird wieder auf die beiden Protagonisten geworfen, die diese Szene eröffnet hatten…


Robert Breads: „Was sollte das denn?“


Ein fragender Blick von Robert in Richtung seines heutigen Gegners.


Robert Breads: „Komische Idioten liefen hier ja schon immer herum, aber früher waren die immerhin witzig. Der war eher so…“


Er macht eine undeutbare Handbewegung. Breads versucht mit seinem Blick eine Antwort in den Augen von Zereo Killer zu finden. Dieser breitet lediglich die Arme theatralisch aus und zuckt mit den Schultern.


Zereo Killer: „Das ist Player. Kennst du den nicht? Warst du nicht in der Liga, als Player schon hier war?!“


Robert Breads: „Glaube nicht. Kann sein. Interessiert das irgendwen? Interessiert das mich? War der wichtig? Ist der jetzt wichtig? Er wirkt irgendwie nicht so. Der wirkt so nach „Karrierehöhepunkt: Pay-Per-View-Poster auf dem er im Hintergrund aus einer Mülltonne krabbelt“, so als würde man bald über den nur noch im GFCW-Trivia-Quiz hören… was, falls es das noch nicht gibt, eine grandiose Geschäftsidee wäre, denke ich.“


Auf diese Aussagen muss Zereo Killer laut lachen, auch der Kanadier kann sich ein kurzes Grinsen nicht verkneifen.


Zereo Killer: „Wer weiß, vielleicht hast du Recht… Aber soll ich dir etwas Unglaubliches verraten!?“


Ohne seinem Gesprächspartner eine Chance auf eine Antwort zu geben fährt er direkt fort.


Zereo Killer: „Player ist bei Title Nights immer noch ungeschlagen…“

Robert Breads: „Das gibt dem Ganzen natürlich eine schockierende Wendung.“


Breads zieht die Augenbrauen hoch.


Robert Breads: „Aber das ist jetzt nicht der Fall weil das seine erste Title Nights ist, oder? Der hatte schon mal Matches? Gegen wen denn? Selbst Erick Ivans würde den umnieten.“


Mit beiden Armen fuchtelt Breads beinahe verzweifelt in der Luft umher.


Robert Breads: „Was macht ihr denn hier eigentlich in den letzten Jahren?“


Diese letzte Frage scheint durchaus ernst gemeint zu sein. Immerhin bezeichnete der PCWAler die GFCW mal als seine Liga!


Zereo Killer: „Tja… wie dem auch sei… Sein Manager zog Anfang des Jahres meine Aufmerksamkeit auf sich, indem er Player als den Ungeschlagenen bei Title Nights feierte… er vergaß dabei ganz offensichtlich mich, also sprach ich bereits in der 2. Show 2017 eine Herausforderung für Title Nights aus… Und hier stehen wir nun! Zwei Ungeschlagene betreten Title Nights 2017, doch nur einer kann diese Show als Sieger verlassen…“

Robert Breads: „...ja, und das bist du. Du verlierst gefälligst nicht. Immerhin hast du mich mal geschlagen, wenn du gegen etwas namens „Player“ verlierst schlagen die ganzen Leute in der PCWA mich sicher mit ihren „Clevere Metaphern – Band 4“-Ausgaben zu Tode.“


Mr. #ISGI geht auf diese Aufforderung nicht ein, versucht das Hauptaugenmerk auf heute Abend zu lenken.


Zereo Killer: „Title Nights ist noch ein Stückchen weg. Heute Abend geht es um den Main Event der Main Events! Lass uns heute die Hütte abreißen, dann kümmere ich mich um den kleinen Spieler bei Title Nights!“


Kurz zieht Breads die Augenbrauchen hoch, doch dann verzieht er die Mundwinkel sogar zu einer Grimasse die wohl so eine Art Lächeln darstellen soll.


Robert Breads: „Eigentlich gehört der Main Event der Main Events doch nach Title Nights, oder? Ich meine, du hättest auch mich für den Pay-Per-View herausfordern können statt… Player. Also so gesehen… bist du ja selbst Schuld dass du dich jetzt nicht nur mit ihm herum schlagen musst, sondern auch noch direkt vor der größten Show des Jahres verlierst.“


Breads überlegt eine Sekunde.


Robert Breads: „Keine Angst, ich lasse es knapp aussehen, um ihm Angst zu machen.“


Versucht hier tatsächlich Breads ein paar kleine Scherze mit Zereo Killer zu machen? Der geht auf alle Fälle drauf ein und beginnt beherzt zu lachen.


Zereo Killer: „Jepp, sorry, mein Fehler! Allerdings hoffe ich für dich, dass deine PCWA-Freunde, oder auch Feinde, sich das Match nicht ansehen werden, denn ich werde dich mit einer eindeutigen Niederlage nachhause schicken, Mr. Canada’s Own!“


Er klopft ihn sogar auf die Schulter. Das gefällt dem Gastsuperstar gar nicht. Die Hand wird direkt wieder weggezogen. MacKenzie räuspert sich.


Zereo Killer: „Wie dem auch sei, Nettigkeiten wurden ausgetauscht, das Vorgeplänkel für unser Match ist getan, wir haben Werbung für den Main Event gemacht! Freut mich, dass du heute hier bist, ehrlich. Dennoch, wir sehen uns nachher im Ring, dann sehen wir, was Sache ist!


Robert Breads: „Das werden wir. Ach, und bevor ich es vergesse, das wollte ich dir schon immer mal sagen...“


Der Kanadier macht sich auf zu gehen.


Robert Breads: „Ich finde diese „I still got it“-Sache richtig bescheuert und dein Face-Paint sieht albern aus.“


Mit diesen Worten zieht er von dannen und lässt den Killer zurück.


Ein wenig verdutzt steht der gute MacKenzie nun schon da. Denn grade heute hat er keine Gesichtsbemalung aufgetragen, aber…


Zereo Killer: „Ey Robbie B!“


Ja, der PCWA Gast ist schon fast ums Eck, dennoch dreht er sich nochmal kurz um. ZK hat noch was zu sagen.


Zereo Killer: „Nach dem Match wirst auch du es einsehen. I am Zereo Killer, and I still got it!“


Breads verdreht die Augen, klatscht sich metaphorisch die Hand auf die Stirn, während ihm von seinem Gegenüber provokativ zugezwinkert wird. Doch dann wird die Szene durch das Türeschließen beendet…


Oder doch noch nicht?


Es folgt lediglich ein Szenenwechsel und in Großaufnahme ist ein wütendes Gesicht zu sehen. Player hält sein Smartphone in der Hand, greift fest zu. Man hat das Gefühl er würde das Telefon beinahe mit seiner geballten Kraft zerdrücken…


Das Kamerateam erhascht einen Blick auf sein Mobilgerät. Es zeigt einen Live-Stream des Gesprächs zwischen Zereo Killer und Robert Breads. Er fletscht mit den Zähnen und lässt die Wut durch einen lauten Schrei aus sich hinausdringen.


Mit einem lauten Knall wirft er das Telefon gegen die Wand, welches daraufhin in tausend Teile zerbricht! Er atmet wie ein wildes Tier, zieht im Anschluss wutentbrannt von dannen.


Player: „Sie werden schon noch sehen, was sie davon haben! Niemand redet so über Player!“


Brüllt er lautstark aus sich raus, ehe die Szene nun endgültig zu Ende ist.



Eine Kamera folgt Backstage dem GFCW Intercontinental Champion Michael Payne, der auf direktem Weg zu einem der Umkleidekabinen ist. Über der Schulter liegt der Gürtel und in seinem Gesicht wirkt zwar mehr Ruhe als letzte Show aber auch trotzdem eine Form von Tatendrang.


Die Kabine die er suchte, hat er auch gefunden. An der Kabine prangert der Name seines vorraussichtlichen Gegners bei Title Nights. The Faceless!


Aber statt anzuklopfen, öffnet er einfach die Tür und tritt ein....


Cassius will bereits wie von der Tarantel gestochen zur Tür und auf Michael Payne eindreschen, doch The Faceless hebt den Arm was Cassius abbremsen lässt. The Faceless bindet sich den Schuh zu, ohne auch nur Michael Payne anzusehen. Cassius stapft zurück und nimmt sich eine Flasche Wasser vom Tisch, während die Leatherface Maske starr auf Michael Payne gerichtet ist.


Michael Payne: „Ich weiß das es etwas Rüde ist und vielleicht auch Respektlos hier einfach in deine Kabine zu platzen. Aber verdammt nochmal, ich brauche ein paar Antworten von dir. Und diese brauche ich jetzt bevor ich guten Gewissens mit dir in den Ring steigen kann bei Title Nights!“


Er schaut Faceless von oben bis unten genau an und betrachtet auch dessen Körperhaltung.


Michael Payne: „Jetzt mal ehrlich, was zum Teufel ist los mit dir Faceless? Du bist ein Top Player der GFCW, aber in der letzten Zeit da ist dein Verhalten merkwürdig. Du bestreitest ein Match und in der nächsten Show kommst du raus und behauptest du warst gar nicht da? Dann kommst du direkt vor meinem Match in den Ring, wo ich mich voll auf das Match konzentrieren musst und verlangst da eine Erklärung von mir. Anstatt einfach so wie ich jetzt mal in meiner Kabine aufzukreuzen und dich mit mir vernünftig zu unterhalten? Was ist los mit dir Mann?“


Er deutet auf den Championgürtel über seiner Schulter.


Michael Payne: „Schau dir das an Faceless... du kennst mich. Ich bin eigentlich ein ruhiger und respektvoller Kerl. Aber du, du scheinst mich irgendwie total unnötig auf die Palme bringen zu wollen. Und das gerade in einer solchen Situation wie ich die letzten Wochen gesteckt habe. Warum? Was soll das? Wir beide hätten einfach ein tolles Match um einen der wichtigsten Titel der Wrestlinggeschichte auf die Beine stellen können. Mann gegen Mann, endlich ohne Drama und ohne großes Rache Ding sondern einfach dieser Titel im Mittelpunkt. Warum also diese unnögigen Umstände?“


The Faceless wirkt weiterhin abwesend, während er Michael Payne ansieht. Nein, nicht direkt ansieht sondern durch Ihn hindurchsieht...noch immer sagt The Faceless kein Wort, was Michael Payne ein wenig nervös zu machen scheint. Cassius lehnt sich kurz vor, was seinen abgewetzten braunen Ledermantel knistern lässt, was dann The Faceless aus der Letargie reißt und Ihn endlich sich auf Michael Payne konzentrieren lässt.


The Faceless: „Was mit mir los ist willst du wissen und ich werde dir keine Antwort geben, denn ich weiß es selbst nicht genau. Jemand spielt Spiele mit mir und das mag ich einfach nicht. Ich bin nicht bereit alles hinzunehmen, so wie die Person es mit mir gerade macht. Jemand bricht in mein Haus ein...einmal bin ich nicht da und einmal bin ich sogar da und werde hinterrücks niedergeschlagen! Deshalb bin ich geistig nicht wirklich auf der Höhe zur Zeit. Es gibt Dinge, die mir schwer im Magen liegen. Da ändert dein kleiner Titel auch nichts..."


The Faceless erhebt sich vom Stuhl und geht ein paar Schritte auf Michael Payne zu und bedeut Ihm doch Platz zu nehmen, was der IC Champion zögerlich auch tut. The Faceless holt zwei Flaschen Wasser und stellt diese auf den kleinen Tisch, welcher die beiden Gesprächspartner voneinander trennt. Der Texaner setzt sich Payne gegenüber und fässt die Platzwunde an, die notdürftig geflickt worden ist. Der Texaner ist kurzzeitig wieder abwesend und trinkt einen schnellen Schluck. Der Champion will das Gespräch wieder aufnehmen, doch da kommt Ihm The Faceless zuvor.


The Faceless: „Sei dir sicher, dass es zwischen uns ein normales Match werden wird. Kein Racheplan, keine Hintergedanken...es wird lediglich ein sportlicher Wettstreit um das Gold in einem tollen Match..."


Plötzlich ist der Texaner nicht mehr abwesend. Er setzt sich auf die Kante des Stuhls und lehnt sich vor zu Michael Payne.


The Faceless: „Stell es dir mal vor, Michael. Michael Payne vs The Faceless...Intercontinental Titel Match...Title Nights...Showstealer...Match des Abends...Match des Jahres...ich glaube, dass wir Beide ein solches Match auf die Beine stellen können. Glaubst du nicht auch?"


Etwas ungläubig schaut Payne sein Gegenüber an, traut diesem nicht so wirklich mit seinem seltsamen Verhalten.


Michael Payne: „Ich glaube das du auf jeden Fall ein solches Match auf die Beine stellen musst, nicht nur um mich zu überzeugen sondern auch im mir diesen Titel abzunehmen. Alles andere würde nur bedeuten, das ich meinen Frust über die letzten Wochen an dir auslasse und die Fans nur einen Beatdown miterleben werden!“


Der Champ lehnt sich in die Lehne seines Stuhls.


Michael Payne: „Solltest du aber wirklich für einen Abend mal diesen psychotischen Mist stecken und diesen Kasper hier zu Hause lassen, könntest du wirklich in der Lage sein mir zumindest die Stirn zu bieten und den Fans da draußen ein heißes Match zu liefern.“


Zufrieden lehnt sich The Faceless zurück. In diesem Moment sind all die Sorgen um sein Haus und den Inhalt des Koffers vergessen. Endlich geht es um das wofür er hergekommen ist. Einfach nur Wrestling...


The Faceless: „Wir werden dieses Match auf die Beine stellen!"


Er hält Michael Payne die Hand hin, welcher zögerlich die Hand von The Faceless ergreift. Er schüttelt diese kurz und lacht laut auf.


The Faceless: „Ich freue mich und hoffe, dass ich alle deine Zweifel bei Seite fegen konnte. Ich werde einfach nur kämpfen wie ein Löwe um dich zu schlagen oder zumindest alles zu geben und es dir nicht leicht zu machen."


Der Amerikaner schmunzelt etwas.


Michael Payne: „Für einen erwachsenen Kerl wie du es bist, scheinst du echt noch etwas naiv. Meine Zweifel beiseite fegen? Wegen einem Gespräch Mann zu Mann, was längst überfällig war? Nein..... aber ich gebe dir die Chance es wie ein Mann zu beweisen... bei Title Nights!“


Er steht auf und bewegt sich auf die Tür zu.


The Faceless räuspert sich, was Michael Payne veranlässt sich in seine Richtung zu drehen.


The Faceless: „Danke für die Chance, Michael. Das meine ich ganz ehrlich...Danke..."

Michael Payne: „Für ein Danke ist es noch zu früh Faceless.... ich habe dir diese Chance gegeben weil ich meine Hoffnung einen ernsten Wettkampf zu bekommen nicht begraben möchte. Und weil ich den selben Weg gegangen bin wie du. Aber ich sage es dir nochmal, solltest du bei Title Nights nochmal so einen Psycho Scheiß abziehen, wirst du es bereuen diese Herausforderung angenommen zu haben....“


Die Tür schließt sich hinter Payne.



Pete: „Hallo, da sind wir wieder – und in der kurzen Unterbrechung hat man im Ring alles vorbereitet, um ein ganz besonderes Dog’s Inn zu zeigen!“
Sven: „Selbst ich bin heiß wie Frittenfett, denn heute wird verkündet, in welcher Art und Weise die Regentschaft Johnboy Dog’s als Commissioner endet!“
Pete: „Ich würde mich da nicht so weit aus dem Fenster lehnen, Sven. Denn immerhin hat sich der alte Mann auch gegen Player als sehr wehrhaft erwiesen.“
Sven: „Ich weiß nicht, ob man es wehrhaft nennen kann, wenn man solange vermöbelt wird, bis der Ref ein Einsehen hat, aber gut. Außerdem hat er verloren; eine gute Vorbereitung sieht somit anders aus.“

Wahrscheinlich hätten sich die Kommentatoren noch sehr lange unterhalten, doch lasst uns erst einmal einen Blick in den Ring werfen. Dort hat sich das übliche Equipment eingefunden, das man für ein Dog’s Inn eben so braucht. Ein paar Halsbänder, zwei Stühle – welcher Hund sitzt heute nicht gerne auf einem Stuhl – und schließlich noch ein paar recht lieblos verteilte Fressnäpfe. Auch die Mikrofone auf den jeweiligen Stühlen sind eher nichts, was Hunde jemals ansprechen wird. Aber gut, über Geschmack lässt sich natürlich trefflich streiten und zumindest heute soll es auch gar nicht im Kern um die Aufmachung des Ganzen gehen, eher um die Teilnehmer an diesem Segment.

„I want it all“ widerlegt dann alles an möglichen Spekulationen über die Gesundheit des Hundes, denn der erscheint auf der Stage. Fein im Anzug, allerdings ohne die allfällige Krawatte. Vermutlich hätte sich eh niemand gefunden, der sie bindet; Mac Müll trägt ja bekanntlich Fliege. JBD, dessen Anzug in etwa das gleiche Grau wie die Haare des alten Hundes trägt, begibt sich gemächlichen Schrittes in Richtung Ring und wirkt nicht, als wäre er derartig verletzt, dass er aufpassen müsste, wie er sich bewegt. Aber der Anzug kaschiert ja vielleicht auch viel. Obwohl im Ring schon zwei Schallwandler liegen, sammelt er von unterwegs einen auf, was darauf hindeutet, dass die zwei anderen für jemand anderes bestimmt sind. Und wer die letzte Show gesehen hat, kann sich auch denken, wer dem alten Hund gleich ein wenig Gesellschaft leisten wird.

Schließlich ist der Ring geentert, der Mittfünfziger klopft sich den Staub vom Anzug und blickt versonnen in die Runde. Dass man in der ÖVB-Arena war, ist gar nicht so lange her und zumindest einige Fans bejubeln den alten Recken, der diesen Applaus und Jubel sichtlich zu genießen scheint. Wer weiß, vielleicht ist es das letzte Mal, dass er hier in Bremen aufschlägt? Nun aber wandert erst einmal der Schallwandler nach oben.


Johnboy Dog: „Bremen, Bremen….immer wieder ein Klasse Empfang, ich sage das gerne und immer wieder! Und ich weiß, dass Ihr heiß seid! Ich weiß, dass ihr wollt, dass hier asses gekicked werden und dass hier Geschichte geschrieben wird! Und das wird es! Denn zum ersten Mal seit ich in der GFCW bin, werden Hall-of-Famer vorgestellt! Und zum ersten Mal seit ich hier bin…“

Pete: „Was zum… das ist die Musik von Steve Steel!“

Sven: „Jepp! Und da erscheint der blonde Hüne auch schon auf der Entrancestage, mein lieber Herr Kollege!“


Tatsächlich, Steve Steel entert zu den rockigen Klängen von AC/DC die Stage, dicht gefolgt von seinem Manager Percy Addams, der ganz beeidruckt ist von Steel’s gewaltigen, eingeölten Muskeln, die dieser natürlich mal wieder bis aufs Äußerste anspannt und wild herumposed.


Percy Addams: „Ja, das sind Muskeln, guckt es euch gut an, hihi! Da könnt ihr euch alle mal eine Scheibe von abschneiden!“


Er spricht scheinbar zu niemand bestimmten, zu eigentlich allen in der Halle halt, denn niemand hat natürlich solche Muskeln wie der Muskelmann Steve Steel, das ist ja klar. Die Kamera schaltet kurz um auf den Ring und wir sehen einen Commissioner, der scheinbar noch nicht so ganz entschieden hat, wie er auf diese rotzfreche Unterbrechung nun reagieren soll, mit einem tobenden Wutanfall oder doch einer zurückhaltenden Coolness. Er hat auch noch ein paar Augenblicke Zeit, sich zu entscheiden, denn Steel posed weitere Ewigkeiten herum, bevor sich das New Breed-Duo dann tatsächlich mal zum Ring begibt. Dort angekommen schnappen sich Addams und Steel die Mikros.


Steve Steel: „JOHNBOY DOG, MEIN ALTER, WAS LABERST DU HIER RUM VON HALL OF FAMERN? SOWEIT ICH WEISS BIST DU NICHT EINMAL NOMINIERT, HAHAHA! WER SOLLTE DICH AUCH SCHON NOMINIEREN, WAS HAST DU BITTESCHOEN GROSS GELEISTET IN DER GFCW?! HÄ?! HÄ?! ICH SAGE ES DIR, NICHTS! IM GEGENTEIL, DU BIST DER GRUND, WARUM ES IN DEN LETZTEN JAHREN STETIG BERGAB GEHT MIT DIESER LIGA! WEISST DU NICHT, DASS MAN ALS HALL OF FAMERN ERST EINMAL RETIREN MUSS, DU URMEL?!“


Was für eine Unverschämtheit! Gerade will JBD zu einer saftigen Erwiderung ansetzen, als…


Percy Addams: „Ähm also, hihihi… Herr Commissioner, sie müssen vielmals entschuldigen, aber was mein Freund hier sagen will ist… Sie verdienen den Hall of Fame-Status nicht und verdienen es auch nicht Commissioner der GFCW zu sein! So! Du hättest schon vor Jahren zurücktreten sollen, als man dich noch so halbwegs einen Wrestler schimpfen konnte, nicht so ein Brachialtalent wie dieser Muskelmann hier, natürlich nicht, aber immerhin. Stattdessen hast du den Bogen überspannt! Wie Angela Merkel hast auch du den richtigen Zeitpunkt zum Absprung verpasst, jetzt müssen wir dich halt aus dem Amt raustragen! Die Fans wollen Neuwahlen, und die bekommen sie auch! Also, keine Wahlen selbstverständlich, wo kämen wir denn da hin, hihi. WIR übernehmen jetzt die Verantwortung, THE NEW BREED ist die Zukunft der GFCW!“


Bäm. Das hat gesessen. Der Commissioner überlegt kurz und führt dann den Schallwandler an seine Lippen, an den selbigen hängt jetzt gebannt die gesamte Halle. Doch es dauert. Offenbar muss man hier wirklich ganz genau entscheiden, was man nun sagt. Dann aber ist es soweit.

Johnboy Dog: „Wow! Welch absolute Entgleisung einer Lottokugel – das ist doch Mr. Addams‘ Spitzname? Ob meine Gestalt irgendwann die Hall of Fame der GFCW bereichern wird, liegt nicht in meiner Hand, sondern in ganz anderen. Und es ist ganz gut, dass ich hierzu selbst keine Entscheidung treffen kann. Aber wo wir beim Erreichten sind…“

Der Fokus wandert von Percival Addams zu Steve Steel, dem ein reichlich süffisantes Lächeln gilt.

Johnboy Dog: „Du hättest nicht BRÜLLEN müssen, Jungchen, dein Gedröhne kommt auch so akustisch ganz gut in meinen ach so alten Ohren an. Und wenn wir hier über Erreichtes sprechen, möchte ich schon mal festlegen: Du hast es zu Title Nights 2017 geschafft, Glückwunsch!“

Es gibt den entsprechenden „Applaus“, auch wenn der eher zynisch ausfällt.

Johnboy Dog: „Aber warum hast Du es zu Title Nights geschafft? Weil sich dieser schleimige Glibberhaufen neben Dir sich für dich eingesetzt hat! Und du unter die Gürtellinie gegangen bist! Was ist denn das, was Du mitbringst, um zu fordern dass Dir die Welt zu Füßen liege? NICHTS! Nichts außer etwas Hirn, das zum Großteil durch Muskeln ersetzt wurde und in etwa genauso labberig ist, wie das Wesen dort neben Dir, dessen Gekichere und seltsames Lachen mir tierisch auf die Nüsse geht! Du fragst dich, was ICH erreicht habe und schätzt, dass es NICHTS ist? Wenn wir uns auf die GFCW beschränken, so steht Dir hier ein dreimaliger Intercontinental Champion und, auch das nicht zu vergessen, ehemaliger Heavyweight-Champion gegenüber! Ich habe mit den großen wie Robert Breads, J.T.K., Zereo Killer, Jason Crutch und Antoine Schwanenburg (sic!) im Ring gestanden und auch wenn ich nicht jede Auseinandersetzung gewonnen habe, so war ich doch NIE Chancenlos! Und wenn es eine Gelegenheit gab, habe ich sie genutzt!“

Percy Addams: „Was sagst du?! NIE chancenlos?! Jetzt mach dich mal nicht lächerlich, Dackel! Wir alle erinnern uns noch sehr gut an die letzte War Evening-Ausgabe und dein sogenanntes Match gegen Player! Und ich sage deshalb ‘sogenanntes‘, weil es neben eigentlich gar kein Match war, es war eine Abschlachten! Player hat dich auseinander genommen! Er hat dich gedemütigt! Und das Player, der selbst nur eine stinkende Kanalratte ist! Wenn dir nicht deine Verbindungen bis in höchste Kreise geholfen hätten und der Referee nicht eingegriffen hätte, dann würdest du jetzt heute nicht hier stehen, und Mr. Steel hier würde bei Title Nights ohne Gegner da stehen, so ist das doch! Willst du das etwas leugnen, hä?! Das kannst du gar nicht leugnen, schau es dir noch mal an, schaut es euch ALLE noch mal an!“


Addams zeigt mit einer großen Geste auf den Titantron, auf dem jetzt ein Video von JBDs Match gegen Player abgespielt wird, vielmehr ein Zusammenschnitt der beängstigenden Szene am Ende. Den Zuschauern bleibt fast noch einmal der Atem stehen, als sie noch einmal mitansehen müssen, wie ihr geliebter Commissioner fertig gemacht wird. Der für seinen Teil schaut nahezu versteinert auf die Bilder, die der GFCW-Galaxy verdeutlichen, dass auch der Hund durchaus Grenzen hat… und manchmal an eben diese stößt.

Johnboy Dog: „Was zum…?“

Doch weiter kommt er nicht, denn DER Muskelmann des Jahres, der ebenso für Mr. Universum hätte trainieren können – optisch passt das ja fast – fährt dem Hund in die Parade.

Steve Steel: „WAS WILLST DU MACHEN, HÄ?! SIEHST DU NICHT, DASS DU KEINE CHANCE HAST?! ABSOLUT KEINE?! DU KANNST SELBST PLAYER NICHT BESIEGEN, WIE WILLST DU DANN MICH SCHLAGEN, HÄ?! GEGEN MEINE POWER WIRD DIR AUCH DEINE BAUERNSCHLAEUE NICHT HELFEN, NO WAY! ICH BIN DAS PAKET IN DER GFCW, SIEH DAS ENDLICH EIN! VON DAHER IST ES AUCH SCHEISSEGAL, WELCHE STIPULATION DAS MATCH NUN HAT! WICHTIG IST NUR – UND DAS IST NUN MAL FAKT – DASS DU DANACH NICHT MEHR DER COMMISSIONER BIST, SONDERN MEIN ALTER PERCY ADDAMS HIER!“

Percival Addams hat kein Mikrofon vor der Nase, aber das ‚Hihihi‘ kann man sich sicher gut vorstellen. Der Hund aber nimmt seine – mittlerweile muss man es ja fast so sagen – Lieblingsfarbe an: Puterrot!

Johnboy Dog: „Was zum…?! Du weißt doch gar nicht, was Dir bei Title Nights blüht! Was, wenn ich Dich in ein Cagematch stecke? Du weißt schon, Käfig oben offen, NUR hinausklettern! Kein Pin, keine Aufgabe, keine EINGRIFFE! Na? Wie ist das? Immer noch große Klappe, Mister Universum?!“


Steel und Addams zeigen sich überrascht, damit hatten sie wohl nicht gerechnet. Sieht man da ein besorgtes Gesicht bei dem blonden Hünen?


Steve Steel: „Ähm… a-also, ein Cagematch? W-wieso das den, verdammt? A-also… (räusper) GLAUBST DU ETWA, ICH HAETTE ANGST VOR SO EINEM DAEMLICHEN CAGE?! VON WEGEN, STEEL(!) CAGE MATCHES SIND MEINE SPEZIALITAET, HAHAHA!!! Und wieso Eingriffe, hä?! Wer sollte denn in das Match eingreifen wollen, was willste damit sagen, JBD?! Dass ich dich nicht alleine besiegen könnte?! HÄ?! HÄÄÄ?! WAS ERLAUBST DU DIR EIGENTLICH?! ICH KANN DICH ZERQUETSCHEN WIE EINE MADE!!! ICH BRAUCHE NIEMANDEN, DER MIR HILFT!!!“


Auch Steel ist mittlerweile, eigentlich schon seit Beginn des Segments, auf 180. Der Hüne stolziert wild im Ring umher und kann sich kaum noch zurückhalten, am liebsten würde er dem Commissioner hier und jetzt schon an die Gurgel gehen. Aber er hält sich zurück.


Percy Addams: „Also Herr Commissioner, ich muss schon sehr sagen, was sie uns hier unterstellen! Wir haben bisher immer fair gespielt, das ist eine wirkliche Frechheit, dass wir mit einem Eingriff planen würden! Aber nun gut, wenn Sie einen Cage wollen, bitte! Wir haben ja eh keine Möglichkeiten hier, sie diktieren und wir müssen uns fügen, aber das kennt man ja mittlerweile.“

JBD schüttelt den Kopf. Immerhin ist er mutig genug gewesen, hier ohne Big Rig rauszukommen, die ihm den Rücken hätten freihalten können. Dennoch scheint er ein wenig belustigt zu sein.

Johnboy Dog: „Fein! Damit ist es also amtlich: Steve Steel gegen Johnboy Dog in einem Cagematch. Kein Pin, keine Submission. Und sollte dieser Knickerbocker dort….also Mr. Addams…oder sonst IRGENDWER in das Match eingreifen, wird er GEFEUERT. Damit das klar ist! Die Fans bei Title Nights können sich freuen – und ich, ja ich tue das auch!“

Es braucht nur fünf Sekunden, bis der Schallwandler am Boden liegt und sich JBD noch einmal vor Steel aufbaut, dann aber den Ring verlässt. Zurück bleiben Percy und Steel, die sich beide zunächst ein bisschen verdutzt angucken ob dieses etwas abrupten Ende hier, doch der Commissioner hat alles Relevante gesagt. Steel posed noch ein bisschen und will sich von den Fans feiern lassen, wird jedoch größtenteils nur ausgebuht, allerdings sieht man doch hier und dort auch Steve Steel / New Breed-Schilder und manch einer trägt sogar das schwarze New Breed-Shirt, das es seit neuestem im GFCW-Shop zu kaufen gibt. Mit diesen Bildern fadet die Szene schließlich aus und wir gehen … in die Werbung natürlich!



Wir sehen ein Football-Feld. Kleinkinder zwischen acht bis zehn Jahren trainieren hier. Flashige Musik aus den 80er Jahren unterstreicht das ganze Bild.


Dann sehen wir einen der kleinen Racker, der gegen die Offense der Gegner keine Chance hat. Die Offense rennt gegen ihn an – und drückt ihn zu Boden.


Ein weiterer Versuch der Offense. Die rennt an – und der kleine Racker wird wieder zur Seite gestoßen, die Offense bricht durch.


Beim nächsten Snap dasselbe Bild: Die Offense rennt an – der kleine Racker stemmt sich dagegen an. Aber wieder vergeblich: Er wird wie eine Feder zur Seite gewischt, die Offense bricht durch und erzielt einen Touchdown.


Während die Offense den Touchdown feiert, geht der kleine Racker auf die Auswechselbank, nimmt seinen Helm ab und pfeffert ihn zu Boden. Dann setzt er sich enttäuscht auf die Bank, beugt sich nach vorne, legt die Ellenbogen auf die Knie und stützt mit seinen Händen den Kopf.


Plötzlich zoomt die Kamera heraus. Und neben dem kleinen Jungen sehen wir plötzlich Jason Crutch sitzen. Der Oberpollinger trägt Blue Jeans und ein schwarzes T-Shirt mit roten „US AGAINST THE WORLD“-Lettern. Die schwarz-verspiegelte Sonnenbrille auf der Nase, eine Tüte „JASON CRUTCHs CRUTCHIPS“ in der Hand guckt er starr nach vorne. Er stopft sich gerade einige der Chips in den Mund und blickt knuspernd stur gerade aus. So sitzen sie da. Jason Crutch, chips-kauend. Neben ihm der kleine enttäuschte Junge.


Dann dreht sich Crutchs Kopf wortlos zu dem kleinen Jungen hinüber. Der Junge sieht auch ihn an. Stumm hält Crutch dem Jungen die Chipstüte hin. Der Junge guckt ihn zunächst entgeistert an. Aber Crutch bedeutet ihm mit einer Mimik, dass er ruhig zugreifen solle. Der Junge greift einmal in die Tüte, stopft sich Chips in den Mund. Ruckartig kehrt Zuversicht und Euphorie in sein Gesicht zurück. Noch einmal fasst er in die Tüte, stopft sich noch eine Handvoll JASON CRUTCHs CRUTCHIPS in den Mund.


Man hört den Schiri pfeifen. Schnitt


Der Junge steht wieder auf dem Feld. Die Offense der Gegner hat wieder den Ball. Wie zuvor wird der kleine Racker angerannt. Doch nun gelingt es ihm: Unterstrichen von einem lauten Knall (der vom Off eingespielt wird) wird der Gegner zu Boden gerissen.


Beim nächsten Versuch prallt der Racker wieder auf seinen Gegner – und kann ihn, erneut unterstrichen von einem gewaltigen Knall aus dem Off – zu Boden ringen.


Beim dritten Versuch geschieht sogar das schier unmögliche: Der kleine Racker geht auf den ballführenden Spieler los (anhand der Nr. ist es der Quarterback, der selbst einen Run versucht), macht seine Brust breit, schlägt den Quarterback zu Boden, schnappt sich sogar selbst den Ball, rennt die restlichen zehn Meter und erzielt selbst einen Touchdown!


Der Schiri pfeift.


Schnitt.


Man sieht, wie seine Teamkameraden den kleinen Racker feiern und hochleben lassen. Freude pur.


Schnitt.


Wir sehen Jason Crutch auf der Reservebank sitzen, die Tüte JASON CRUTCHs CRUTCHIPS in der Hand, in der anderen einige der Chips. Er blickt weiter ungerührt starr nach vorne und kaut JASON CRUTCHS CRUTCHIPS.


Sprecher aus dem Off, völlig euphorisch: „JASON CRUTCHs CRUTCHIPS – für den Extra-IMPACT“




CUT


No. 1 Contender-Tag Team-Match:

Demon Knight (Ricky Murk & Rider McKnight) vs. Big Rig (Frank der Trucker & Jack Bobo)

Referee: Howard Eagle


Das Match beginnt mit dem DoD gegen Jack. Jack wird ziemlich derbe mit den harten Moves des Demon fertiggemacht, kann aber immer wieder Nadelstiche setzen. Der Wechsel mit Frank gelingt dem Brummifahrer aber nicht, so dass es darauf hinausläuft, dass der DoD und Rider McKnight Jack gut isolieren und ihm hart zusetzen.


Irgendwann will Rider den Sack zu machen, doch Jack setzt einen knallharten Konter und erwischt Rider mit Ms. Piggy – den Pin kann er aber lange nicht ansetzen. Beide Männer liegen down da, so dass der Referee den Ten-Count startet. Beide Männer robben zu ihren Tag-Team-Partnern, und Jack gelingt der Hot Tag mit Frank the trucker. Aber auch Rider wechselt.


Frank stürmt aber den Ring und wischt sich mit Ricky Murk den Arsch ab. Frank haut im Ring alles platt, was auf den Namen „Demon Knights“ hört und wämst alles rum. Als sich das Blatt wieder wenden will, stürmt Jack Bobo zur Rettung heran und ein Chaos im Ring entsteht. Und eben dieses Chaos wird zum Verhängnis, denn im Rücken des Referee hat sich Rider den Taser geschnappt und brutzelt Frank the trucker ins Nirvana. Jack will noch dazwischen gehen und er und Rider purzeln aus dem Ring. Der Referee hat nichts mitbekommen, sieht aber, dass Murk Frank covert. Und das zum 1-2-3.


Sieger durch Pinfall und damit No. 1 Contender: Die Demon Knights!


Im Aftermath geht’s aber noch weiter, denn Rider und Murk brutzeln nun auch Jack mit dem Taser, was der Referee nicht unterbinden kann. Die Demon Knights verpassen Big Rig zusätzlich noch ihre Finishing Moves, als die Fans plötzlich kreischend aufspringen, denn die GFCW-Tag-Team-Champions Daniel und Lonesome Tyler stürmen zur Rettung heran und machen den Save. Die Animals with Attitude liefern sich einen harten Brawl mit ihren Title Nights Gegnern, die letztlich das Weite suchen.


Im Ring zurück bleiben die Animals with Attitude, die sich etwas um Big Rig kümmern, ehe sie sich den Demon Knights zuwenden, die nun bereits auf der Entrance Stage stehen und fies posen. Staredown über die Distanz und Ende Gelände.





„I want it all“ von Queen – wem auch sonst – erfüllt die stimmgewaltigen Lautsprecher in der ÖVB-Arena und die Anwesenden wissen, was (schon wieder…) kommt. Es ist nämlich niemand geringeres – aber leider auch nichts Größeres – als GFCW-Commissioner Johnboy Dog, dessen grauer Anzug immer noch kaum zerknittert ist; ein eher harmloses Dog’s Inn sei Dank. Das scheint auch ihn ziemlich zu beruhigen, so dass er sich recht gemütlich auf den Weg zum Ring macht und auch die eine oder andere Hand der Fans, die jene darreichen, mitnimmt. Unterwegs sammelt der Routinier das allfällige Mikrofon ab und betritt, wie sollte es auch anders sein, über die Ringtreppe das Seilgeviert, wo er sich tatsächlich noch einen Moment feiern lässt, ehe das Thema langsam ausklingt.

Johnboy Dog: „Breeeeeemen!“

Beinahe scheint es, als strahle er förmlich. Allerdings wirkt er nicht eben unzufrieden, das stimmt sicherlich. Und so hebt er die Hand, ein wenig die Fans an diesem Abend feiernd, die wirklich für eine bombastische Kulisse sorgen. Am liebsten würde er wohl dieses Publikum einsammeln und mit zu Title Nights nehmen!

Johnboy Dog: „Ich habe, als ich das Dog’s Inn eröffnete, angekündigt, dass die GFCW Hall of Fame endlich ihre verdiente Verstärkung erhält! Die Voraussetzungen hierfür sind nicht eben gering – man muss der GFCW eine ziemliche Weile seinen Stempel aufgedrückt haben. Und Geschichte geschrieben.“

Der Blick des Hundes wandert durch die gebannte Menge. Bis zum Showbeginn hat man es offenbar geschafft, jegliche Spoiler und undichte Stellen zu vermeiden…beinahe ein Novum, wenn man so will.

Johnboy Dog: „Dieser Mann hat ALLES in dieser Richtung erreicht! Er war European Champion, der erste German Pain-Champion – insgesamt hielt er den Titel zwei Mal - , Intercontinental Champion UND er war GFCW Heavyweight Champion, eine Anhäufung von Gold, die heute niemand mehr erreichen wird! Ihr ahnt es vermutlich schon, wen ich meine…“

Wahrscheinlich ist kaum jemand geladener als der Hund selbst!

Johnboy Dog: „Es ist…..“

Spannung! Spaaaahaaaannung!!!

Johnboy Dog: „Danny…..RICKSON!!!“

Kaum hat der Commissioner das Mikrofon abgesetzt, wird das Licht in der Halle gedimmt und geradezu automatisch richten sich die Blicke des anwesenden Publikums in Richtung der Videoleinwand, auf der sich soeben in aus einer wabernden goldenen Farbmasse Worte zu formen beginnen. Erst ist dort Hall of Fame zu lesen, dann geht es in schneller Animation über in den wohlbekannten Namen, den Johnboy Dog bereits angesprochen hatte.


DANNY RICKSON


Jubel. Auch wenn der Engländer in seinen aktiven Jahren immer mal wieder die Seiten wechselte, gar als sprunghaft zwischen Gut und Böse, zwischen Hassfigur und Publikumsliebling, zu bezeichnen ist, zollen die Fans seiner Karriere nun mit ausufernden Rufen Respekt.

RICKSON!“
„RICKSON!“


In schnellen Schnitten einige Highlights des Engländers, der einst vor über zehn Jahren seine Stiefel erstmals für die Dortmunder Liga schnürte.


Ein Traum wurde wahr.


Verwackelte Handkameraszenen aus einer Turnhalle. Ein Ring, kaum mehr als eine Handvoll Zuschauer. Im Fokus ein junger Mann, kaum als der spätere Danny Rickson erkennbar. Kurze, blonde Haare, athletischer, wenig muskulöser Körper.


Eine Karriere nahm ihren Anfang.


Ein paar Jahre später, eine größere Halle. Exotische Gesichter, irgendwo in Asien, mutmaßlich Japan. Im Ring ein stolzer junger Mann mit kinnlangem Haar, auf eine urige Art Prinz Eisenherz ähnelnd. Typus Boygroup-Member, rotwangig. Beeindruckende Athletik, die die anderen Wrestler aus dem Ausschnitt in den Schatten stellt.


Es war ein steiniger Weg.


Februar 2006. GFCW. Die Ankunft. Danny Rickson, etwas gealtert im direkten Vergleich zu den vorangegangenen Videos, doch noch immer mit schelmischem Grinsen und hochmütiger Attitüde, stolziert wie ein Hahn durch den Ring. Breitschultrig, großmäulig. Legt sich mit Gott und der Welt an. Viele haben einst auf diese oder ähnliche Art ihren Weg in die GFCW getan, viele sind gescheitert. Aber in den Augen des damaligen Debütanten scheint eine besondere Art Selbstbewusstsein zu liegen, die manch späteren Erfolg erklären mag.


Mit vielen Etappen.


Nun in schneller Reihenfolge Szenen aus einer bewegten Karriere.


Der erste Kampf, die ersten Niederlagen.


Gesichter, die seinen Weg begleiten sollten: Hellfire, Schloty.

Der erste Titelgewinn. Der erste Abschied.

Eine triumphale Rückkehr. Ein weiterer Titelgewinn. Freundschaften und Fehden.

JTK, Braden Hero, Keek Hathaway: Erinnerungen an Vergangenes im Sekundentakt.

Erfolge und Niederlagen…und ein großer Triumph.


Ein Ausschnitt zeigt Rickson, The H., Robert Breads. Drei Giganten im Ring, ein Kampf ums große Gold. Dann ein strahlender Sieger: Der Engländer reckt den hart errungenen Gürtel zur Hallendecke. Blitzlichtgewitter.

Eine Tragödie.


Bilder von Tobi Whitehouse. Lachen und Würgen im Publikum. Dann wieder erfreulichere Szenen an diesem versöhnlichen Abend.


Ein bemerkenswerter Ausklang.


Szenen der Karriere nach dem Titelverlust. Das zweite Mal Rickson gegen Breads, die erfolgreiche Revanche gegen den Kanadier. Dann taucht ein weiteres Gesicht auf. Dean Welkey. Gleich zwei Matches. Eine schwere Verletzung liegt dazwischen, doch schlussendlich triumphiert Rickson gegen den aufstrebenden Superstar. Erst ist es, nun um die 40 Jahre alt, der am Ende lächelt und unter dem Jubel des Publikums auf das Top-Rope steigt.

Sein Siegergesicht erstarrt auf der Leinwand. Wird in schwarz-weiß getaucht. Ein Name taucht auf.

Danny Rickson.
GFCW Hall of Famer 2017.


Dann wird das Gesicht Ricksons zur Seite geschoben und eine zweite Person taucht auf dem Titan Tron auf. Ist es etwa? Erstaunen im Publikum, als sie der Identität gewahr werden.


Eingeführt durch Robert Breads.
Bei Title Nights 2017.


RICKSON!“ „RICKSON!“ „RICKSON!“


Unter Jubelrufen endet das Video. Und JBD steht etwas verloren im Ring, ehe die Szene ausfadet.