Ein Krankenwagen steht unmittelbar neben dem Eingang des Backstagbereiches und erwartet mit seinen offenen Hintertüren die Trage, welcher vor einigen Minuten ins Innere der Bochumer Stadthalle gerollt wurde. Keine zwei Augenblicke später öffnen sich auch schon die Schwungtüren und heraus eilt ein Ärzteteam mitsamt Medizinkoffern und eben der Rollbahre. Auf eben jener ist eine Person dick in Folie und Hüllen eingepackt und lediglich der Kopf ragt heraus. Die zerzausten blonden Haare und das immer mal wieder aufkommende Wimmern lässt einem allerdings schnell klar werden, dass es sich bei der Patienten um niemand geringere als Breanna Ouths handelt. Eben jene Breanna Ouths, welche wir am Ende der Bochumer Show vollkommen aufgelöst und in einem katastrophalen Zustand im Backstagebereich gefunden haben.
„Lex...“
Das waren ihre letzten Worte gewesen, bevor sie damals zusammenbrach und von den Sanitätern in Obhut genommen wurde. Genau dieser Lex Streetman eilt nun ebenfalls aus der Halle und stürmt den in den Wagen einsteigenden Helfern hinterher. Sofort stoppt ihn allerdings ein weiterer Mann mit dem rotem Kreuz auf der Brust und schaut den tief besorgt dreinblickenden Amerikaner an.
Arzt: „Sind sie ein Verwandter von der Patienten?“ Streetman: „Sie ist meine Managerin und sie hat mich seit Wochen fast täglich begleitet. Also lassen Sie mich mitfahren, ich muss wissen, wie es ihr geht.“
Doch der Arzthelfer lässt nur ein bestimmtes, wenn auch leicht bedrücktes Kopfschütteln folgen.
Arzt: „Tut mir Leid, aber wir dürfen nur Familienangehörige mitfahren lassen. Sie wird in das unmittelbar in der Nähe befindliche Martin-Luther-Krankenhaus gefahren, wo Sie sie dann Abend aller Voraussicht heute Abend besuchen können. Tut mir Leid... aber das sind nun mal die Vorschriften.“
Zur leichten Verwunderung klopft der Mediziner dem GFCW-Worker kurz auf die Schulter, ehe er sich wieder ins Innere des Gebäude zurückzieht. So bleibt Streetman nur der sorgreiche Blick auf den mit Blaulicht und Martinshorn losdüsenden Krankenwagen übrig und die bange Frage, wie schlimm es tatsächlich um Bre steht. Dies wird sich aber wohl erst in einigen Tagen zeigen und so bleibt als Einziges momentan nur die Einsamkeit übrig, welche sich nach und nach über Lex Streetman liegt.
Kaum zu glauben, dass gerade ihm dieses Gefühl überkommt. Schließlich war er als Straßenjunge in seiner Jugend doch eigentlich ausnahmslos auf sich gestellt. Und eben dieses Verhaltensmuster hat ihm auch lange Zeit, nachdem er sein Debüt als Pro-Wrestler gab, begleitet. Natürlich hat er in der ganzen Zeit viele Freude und Verbündete, allen voraus natürlich die Leute rund um Chris McFly und Randy Walker aus der WWHS, gefunden. Aber für ihn selbst schien er irgendwo im Herzen doch zu einem nicht wirklich kleinen Teil ein Einzelgänger zu sein. Auch wenn aktuell die „Suburbs“ natürlich etwas anderes aussagen...
???: „ *hust*“
Wie aus einer Trance schreckt der Mann aus Los Angeles hoch, als er hinter sich ein kurzes Räuspern vernimmt. Azrael, seines Zeichens Sicherheitschef bei der GFCW, ist in der Zwischenzeit an den Blondschopf herangetreten und nickt ihm als Begrüßung kurz zu. Nach einer Erwiderung Streetmans hebt Azrael seine Arme hoch und offenbart etwas, was sich Streetman wohl mal besser ansehen sollte.
Azrael: „Tut mir Leid, dass ich dich störe, aber wir haben bei der Untersuchung des Lockerrooms, aus dem Ouths kam folgenden Gegenstand gefunden. Ich bin mir sicher, dass dich dies bestimmt interessieren wird.“
Mit der Reaktion eines Raubtieres weiten sich die Augen Streetmans, als er das angesprochene Objekt erkennt. In den Händen Azraels liegt ein stoffähnliches und farbiges Banner, welches man sich normalerweise quer über das Jackett legt. Goldene Schriftzeichen und Logos sind zu erkennen und sie formen genau den Namen, den Streetman wohl am allerwenigsten momentan hören will...CORPS NOBILIS!“
Azrael: „Die Polizei meint, dass sie dort keine Spuren gefunden haben und es dementsprechend wertlos für die Untersuchungen nach dem Täter sind. Wenn du also möchtest, kannst du das Band haben denn ich bin mir sicher, dass du...“
Ehe sich der Sicherheitschef versieht schnappt sich der Leiter des „L.A. Gyms“ das Band und stampft tiefschnaubend von dannen. Die Gesichtsfarbe des West Coast Bewohners hat sich in Windeseile von leicht blass in zornesrot verwandelt. Wie mit einem Schnips ist die Sorge um Breanna erst einmal in den Hintergrund gerückt, auch wenn dies natürlich noch immer wichtig ist. Doch momentan herrscht bei Streetman definitiv ein anderes Gefühl vor, welches man bei War Evening in Würzburg wohl immer noch sehen wird... Wut! Widerspenstige Wut, wenn nicht sogar blanker Hass. Dann können sich zwei Adelsmänner also wohl auf etwas ziemlich Unschönes heute Abend gefasst machen...
Mit einer Zigarrette im Mund schlürft der Hass des Lebens durch den Backstagebereich, eine Sonnenbrille verbirgt seinen fokussierten Blick. Als er die Freiheit der Nacht erreicht schnippt er seine Ziggy von sich und versteckt sich hinter einem Container. Er wartet auf etwas, etwas was seinem Leben einen ungeahnten Richtungswechsel geben wird, etwas was ewig in seiner Seele brennen wird und sein inneres Verderben weiter vorantreibt.
Norman läuft, ohne Schutz auf den Parkplatz und schaut sich nach seinen Wagen um, wie aus dem Nichts springt Hate hinter dem Containern hervor und umkreist Norman.
Hate: "Du bist Norman... richtig?"
Norman mustert die seltsame Gestalt die ihn umkreist.
Norman: "Ja...aber..."
Der Rebel legt einen Zeigefinger auf seine schmalen, trockenen Lippen und deutet damit an das Norman besser nichts sagen sollte.
Hate: "Du weißt wo sie ist? Da bin ich mir sicher."
Der ewig sterbende Phönix baut sich plötzlich vor Norman auf und stemmt die Hände in die Hüften. Seine Augen wirken melancholisch, fast schon entschuldigend.
Hate: "Ich mag es nicht unschuldige Menschen zu verletzen, deswegen frage ich dich eindringlich, unmissverständlich... WO IST CLAUDIA"
Doch Norman schweigt und senkt den Kopf.
Hate: "Heh sprich mit mir, ich tue dir nichts, sag mir einfach nur wo sie ist... bitte...bitte..."
Eine Träne läuft an der Wange des Hasses entlang.
Hate: "BITTE!"
Doch Norman schüttelt mit dem Kopf, er scheint zu denken dass ein Mensch wie Hate ihn niemals niederschlagen würde, doch da hat er sich getäuscht. Wie aus dem Nichts bekommt er einen Uppercut zu spühren, wankend hält er sich auf den Beinen, stolpert zurück.
Hate: "WARUUUUUM!!!???"
Es folgt noch ein Schlag, diesesmal direkt auf das Nasenbein... Blut spritzt, es besudelt beide Personen. Norman geht endgültig zu Boden... wie besessen stürzt sich der Phönix auf ihn und schlägt auf ihn ein.... immer und immer wieder, als würde er mit den Schlägen seine eigene Schuld von sich waschen können. Immer und immer wieder...ein Schlag nach dem anderen.
Hate: "WARUM!? ES WÄRE SO EINFACH GEWESEN!"
Hates Schreie werden lauter und lauter, sein Opfer ist spätestens beim 3. Schlag halb bewußtlos. Doch er bekommt dieses wahnsinnige Gesicht von Hate noch zu sehen und vernimmt seine flüsternde Stimme.
Hate: "Das ist erst der Anfang...erst der Anfang einer endlosen Reise... du stehst mir im Wege um an das Ende meiner Erkenntnisse zu kommen... ich bin nur ein kleiner Teil im Puzzle welches sich J.W.O. nennt. Ich bin der Racheengel einer Vereinigung die auf die Herausgabe des Opfers für die Weiterführung der Unendlichkeit steht... ich gebe dir und deinen bepissten Bro namens Rob Gossler einen guten Rat. Gebt sie raus, ich bitte dich und ihn eindringlich... denn ich hasse es unschuldige Opfer zu zerstören. Das ist eine Warnung, das nächste mal ist dein Gesicht Brei und dein fucking Bro ist Tod! Nur...eine...Warnung..."
Hate vernimmt plötzlich Schritte und flüchtet in das Dunkel der Nacht. Es kommen zwei schwarze Stiefel auf nasser dunkler, sich im Laternenlicht spiegelnder, Straße ins Bild, die sich langsam auf den Ort des Geschehens zu bewegen.
Heinrich: „DU KRANKES SCHWEIN!!!!!!“
Wenn ein Matador von den Hörnern eines wütenden Stiers wie eine Stoffpuppe durch die Luft geschleudert wird und dabei mit merkwürdigen Verrenkungen wieder unsanft auf den Boden prallt, dann kann man diesem Anblick, ob durch Schadenfreude oder Gerechtigkeitssinn, schon mal ein kleines Schmunzeln abgewinnen. Am Ende des Tages geht die anfängliche Aggression von dem Matador aus, der den Stier so lange provoziert, bis dieser seine Angriffslust an dem Menschen auslässt, um ihm schließlich in einem gefährlichen Duell gegenüber zu stehen. Ob man über das Gezeigte nun wirklich schmunzeln muss – besonders in Anbetracht der schicksalhaften Ereignisse vor zwei Wochen in Bochum -, bleibt eher zweifelhaft, eine gewisse Genugtuung kann der durchschnittliche, geneigte Zuschauer aber wohl nicht verneinen.
Mit eben jener Wucht eines Stieres donnert Richard von Hansa gegen die Wand, wobei sogar feine Staubfragmente vom Putz hinabrieseln. Wenige Zentimeter über dem Boden, zappelt Richard von Hansa mit seinen Beinen über dem Boden und versucht sich aus dem eisernen Griff zu lösen.
Heinrich: „Du…. Du Monster! Wie konntest du das tun? WIE KONNTEST DU NUR????“
Richard von Hansa ringt mit weiten Augen nach Luft, bevor ihn jedoch die erlösende Ohnmacht überkommt, wird er von Heinrich von Sternburg in einen Stapel herumstehender Kisten geschmissen, der mit einem lauten Krachen in sich zusammenfällt. Ein gequältes Stöhnen entweicht Richard, der sich den schmerzenden Hinterkopf reibt und nach Luft schnappt.
Heinrich: „Du bist der Bodensatz, das niedrigste Wesen, das auf diesem Planeten rumlauft! Und so was wie du will adlig sein!“
Bedrohlich baut sich der Riese vor dem inoffiziellen Sprachohr Corps Nobilae auf. Die hasserfüllten Augen des Münchners lassen bloß erahnen, welche Gewalttaten er bereit ist, seinem Stadtvettern anzutun. Richard von Hansa macht jedoch nicht den Eindruck, als ob er in dieser misslichen Lage großartig eingeschüchtert wäre. Im Gegenteil! Der kleinere Corpsstudent muss röcheln. Oder ist das etwa doch ein Lachen?
Richard: „Lustig, dass ausgerechnet DU das sagst, hattest du doch eine Beziehung mit einer Frau des Pöbels angestrebt… Außerdem, hätte ich es nicht getan, dann hätte es früher oder später jemand anderes probiert. Das Flittchen hat es provoziert!“
Er versucht sich aufzusetzen, bevor er es jedoch schafft, auf die Beine zu kommen, spürt er sofort wieder die mächtigen Pranken seines Corpsbruders an seinem Hemdkragen und wieder wird er umhergeschleudert, wobei er diesmal noch unsanfter als zuvor auf dem betonierten Boden des schmucklosen Backstagebereichs der Bochumer Stadthalle aufkommt.
Heinrich: „Du Arschloch, jeden einzelnen Knochen sollte ich dir in deinem Körper brechen für das, was du Breanna angetan hast!“
Besänftigend hebt der am Boden Liegende seine Arme hoch, als er ahnt, dass Heinrich diese Drohung offenbar wahr machen will und einige Schritte auf ihn zumarschiert, während er das Band seines Corps auszieht und es achtlos auf den Boden fallenlässt. Der Hüne holt zum Schlag aus und die Faust vibriert förmlich vor Anspannung, bereit Richard ins Traumreich zu schicken, wenn nicht sogar ins Himmelreich.
Richard: „Hey, hey, hey!!! Warte mal! Du willst hier echt deinen eigenen Corpsbruder zusammenschlagen? Das kannst du nicht machen!“ Heinrich: „Warum denn nicht?“
Richard robbt rückwärts auf dem Boden, ohne die Augen von der Faust seines gewaltbereiten Gegenübers zu lassen. Die letzte Chance ein bisschen Überzeugungsarbeit zu leisten, bevor Heinrichs Faust auf ihn niedersaust und seinen Schädel zerbröselt.
Richard: „Weil… weil das Corps zusammenhält! Darum! Du bist ein adliger Corpsstudent, verdammt noch mal, kein dahergelaufener Straßenpenner!!! Wir sind eine gottverdammte Einheit! Wie lange sind wir beide jetzt schon bei Corps Nobilis Mitglied, wie lange sind wir schon Freunde? Drei Jahre? Vier Jahre? Glaubst du echt, ich hab das gemacht, um meinen FREUND zu ärgern? Ich hab das für DICH gemacht, Heinrich, für meinen CORPSBRUDER! Ich hab es getan, damit du endlich deine rosa Liebesbrille abnimmst und wieder auf den Boden der Realität zurückkommst. Und die Realität ist, dass diese Schlampe nur mit dir gespielt hat, sie hat sich NIE FÜR DICH INTERESSIERT!!! Sie hat nur das gekriegt, was sie verdient hat!“
Ein kurzer Anflug von Überraschung huscht über das Gesicht des großen Münchners und für den Bruchteil der Sekunde erkennt man den Zweifel in Heinrichs Augen. Seine Faust senkt sich kurzzeitig, nur um darauf wieder auszuholen. Der Hüne schüttelt mit dem Kopf. Er will diese Gedanken, diese vollkommen absurde Argumentation von Richard abschütteln. Die Möglichkeit, dass das, was Richard gesagt hat, wahr sein könnte, will er nicht einmal in Betracht ziehen.
Heinrich: „Sprich nicht so über Breanna!“ Richard: „Wieso? Offensichtlich ist sie nicht auf dein kleines Chanson angesprungen und hat sich vorher auch schon die ganze Zeit mit ihren billigen, sexuellen Andeutungen über dich lustig gemacht. Hast du dir die Aufzeichnungen der letzten War Evenings überhaupt mal angeschaut? Du sahst wie der allerletzte Volltrottel aus! Glaubst du echt eine Tochter des Proletariats wie Breanna Ouths hat an so jemandem Interesse? Wach auf verdammt!!!“
Ein weiteres Mal ist es Richard gelungen, Zweifel bei Heinrich zu säen. Die Wut scheint plötzlich verflogen und wie schon einige Stunden zuvor, als Lex Streetman zu ihm in den Ring kam und ihm mit sehr deutlichen Worten versucht hatte zu erklären, dass seine Angebetete nicht an ihm interessiert war, macht sich auf seiner Miene große Enttäuschung und noch viel größere Traurigkeit breit. Die Faust, mit der Heinrich von Sternburg eben noch Richard von Hansa pulverisieren wollte, senkt sich wieder, was Richard von Hansa zum Anlass nimmt, zu Heinrichs Band zu krabbeln und es seinem Corpsbruder unter die Nase zu halten.
Richard: „DAS HIER ist das Symbol, das uns zusammenschweißt. Es ist das Einzige, was zählt! Nicht irgendeine Frau aus dem dreckigen Pöbel. Wir stehen gemeinsam füreinander und das Corps ein. Versteh doch endlich, dass ich das nur für dich und das Corps gemacht habe! In Zeiten wie diesen, wo der Abschaum den Herrschaftsanspruch des hohen Stands nicht anerkennen will, müssen wir als adlige Corpsstudenten noch näher zusammenrücken und dürfen uns nicht von solchem Lumpenpack ablenken lassen.“
Heinrich versteht die Welt nicht mehr. Das, was sein Corpsbruder über ihn und Breanna Ouths gesagt hat, konnte doch nicht wahr sein, es durfte einfach nicht wahr sein. War er für sie wirklich nur so etwas wie ein Spielzeug? Und wollte Richard, ungeachtet seiner abstoßenden Methoden, wirklich nur das Beste für ihn? Wer war denn nun der oder die Böse? Vereinzelte Tränen schießen Heinrich in die Augen, Tränen der Wut und des Schmerzes. Mit einem zornigen Schrei vergräbt Heinrich seine Faust in dem Gesicht von Richard, der durch die Wucht des Schlages zwei, drei Meter nach hinten taumelt und dann zu Boden stürzt. Wutenbrannt marschiert Heinrich davon, während Richard sich seine schmerzende Gesichtshälfte reibt und seinem Corpsbruder nachsieht. Ein finsteres Lächeln umspielt dabei seine Lippen.
War Evening, Würzburg (S.Oliver-Arena), 24.08.2012
In Kooperation mit
3...2...1...War Evening! Zwei Wochen sind wieder rum und so begrüßt uns eine pickepacke volle S.Oliver Arena in Würzburg zur heutigen Show. Diese beginnt natürlich wieder mit dem „War Evening Trailer“, während gleichzeitig „Masquerading of the Wicked“ von Edge of Thorns die Ohren der GFCW-Galaxie berieselt. Ein ansehnliches Feuerwerk an der Entrance Rampe begrüßt die Fans auch visuell und schon schwirren sämtliche Scheinwerfer durch die Halle und fangen die begeisterten Menschenmassen ein. Auch hier waren Männer, Frauen und Kinder wieder kreativ und halten ihre selbstgebastelten Plakate sämtliches Ausmaßes in die Höhe. Beinahe jeder GFCW-Star bekommt hier entweder Zuspruch oder sein Fett weg und eins kann man auf jeden Fall hierbei erkennen... Würzburg ist bereit für die GFCW! Während kurz das GFCW-Logo auf dem altehrwürdigen Titan Thron eingeblendet wird, gehen wir im Anschluss standardgemäß zu Pete und Sven, welche selbstverständlich auch heute wieder an ihrem Stammplatz sitzen und fröhlich in das Aufnahmegerät grinsen. Das offizielle Theme unserer aller Lieblingsliga verstummt nun auch langsam und schon ergreift der gut gelaunte Pete das Wort.
Pete: „Noch zwei Wochen, dann ist es endlich soweit! „Brainwashed 2012“ steht unmittelbar bevor und somit begrüßen wir sie herzlich in der Würzburger S.Oliver Arena. Auch heute sind wir wieder bis auf den letzten Platz ausverkauft und mit uns Beiden freuen sich heute 4.756 Zuschauer auf eine hoffentlich spannende Show.“ Sven: „Hallihallo auch von mir! Der PPV wirft verständlicherweise schon seine Schatten voraus und dementsprechend werden wir heute wohl noch die ein oder andere Ankündigung für die Großveranstaltung zu hören bekommen. Darüber hinaus freuen wir uns auch auf vier intensiver Matches, welches wir in folgender Reihenfolge sehen werden.“
Handicap
Match:
Pete: „Wieder einmal darf sich ein Neuling im Ring versuchen und ohne auch nur ein Stück von ihm gesehen zuhaben, verspricht sein Auftritt mit Sicherheit „groß“ zu werden. 1,93 Meter... 215 Kilo... das sind die beeindruckenden Zahlen, welche Berzerk heute mitbringen wird. Schauen wir mal, ob er diesen beeindruckenden Zahlen auch Taten folgen lassen kann.“ Sven: „Da scheinbar ein Gegner zu leicht für diesen Koloss von Mann gewesen wäre, werden gleich zwei GFCW-Veteranen in einem Handicap-Match gegen ihn antreten. Ob das jetzt allerdings unbedingt eine Hilfe für Grossmeister Duran und dem Cereak Killer sein wird, werden wir sehen.“
Open
Challenge:
Sven: „Erhebt euch von den Sitzen und späht bei diesem Match ganz weit die Augen auf. Der sagenumwobene Pheasant Warrior debütierte letzte Show in Bochum und hat sofort eine offene Herausforderung für den heutigen Abend ausgestellt. Wem wird sich der Lucha Libre Kämpfer aus Guatemala heute wohl stellen müssen?“ Pete: „Ein Blick auf die komplette Card zeigt, dass noch einige Hochkaräter der Liga frei sind. Sehen wir hier also ein absoluten Superstar im Debütmatch des Warriors und etwa einen unerwarteten Rückkehrer?“
Single
Match:
Sven: „Die schockierenden Bilder von Breanna Ouths am Ende der letzten War Evening Ausgabe sind uns wohl noch alle im Gedächtnis und werden auf das folgende Match möglicherweise Auswirkungen haben. Immerhin mussten Chris McFly und Richard von Hansa in den letzten Wochen miterleben, wie ihre jeweiligen Partner sich immer mal wieder wegen Ouths an den Köpfen hatten.“ Pete: „Generell gab es in den letzten Wochen einige Sticheleien zwischen Corps Nobilis und den Suburbs. Bisher sind die Tag Champions auch noch ohne Match beim PPV. Ein Sieg McFlys am heutigen Abend könnte den beiden ehemaligen Straßenkämpfern durchaus ein Titelmatch einbringen.“
Single
Match:
Pete: „Und wenn wir schon von Brainwashed sprechen. Nicht vergessen dürfen wir da natürlich das große Match um den GFCW Heavyweight Title. Eric Fletcher wird gegen Jimmy Maxxx antreten und eben jener Maxxx will heute nochmals ein letztes klares Zeichen in Richtung des Champions stellen.“ Sven: „Mit Sid the Scum hat er einen ehemaligen Tag Team Champion als Gegner, welcher seit einigen Wochen wieder in der Liga gesichtet wird. Wird sich Jimmy durchsetzen? Und was wird Fletcher tun, um vielleicht seinerseits einen letzten psychologischen Schlag zu setzen? Heute Abend am Ende sind wir schlauer.“ Pete: „Außerdem können wir uns möglicherweise noch auf Auftritte von weiteren GFCW-Stars. Robert Breads, Rob Gossler, Kriss Dalmi... sie alle haben heute keine Matches, sind aber auf jeden Fall vor Ort. Viel Spaß also mit der heutigen War Evening Ausgabe wünschen euch Pete...“ Sven: „...und Sven!“ Pete: „Oh das ist das Theme von den Suburbs.“ Sven: „Und McFly kommt zum Ring.“
Flotten Schrittes, wenn auch leicht hinkend kommt der Chicagoer die Gangway entlang und klatscht mit ein paar Fans ab. Dann geht er zum Kommentatorenpult und schnappt sich ein Mikro. Mit einer schnellen Drehung unter den Seilen durch ist er im Ring und baut sich dann in der Ringmitte auf. Nach einem Blick in die Menge beginnt McFly dann zu sprechen.
Chris McFly Jr.: „Hier sind wir als, Würzburg in Franken. Schöne Stadt und schöne Halle. Aber ich bin nicht hier um über die Stadt zu reden. Nein. Ich möchte mir mal ein wenig den Frist von der Seele reden. Den es gibt ein Paar Dinge die ich hier, jetzt und Heute, vor den Fans der GFCW, vor der GFCW-Galaxy ein für alle Mal geklärt haben möchte.“
Kurz schaut er sich um. Er scheint nach denn richtigen Worten zu suchen.
Chris McFly Jr.: „First Things first. Robert Breads, ich habe keine Ahnung was dich glauben lässt das unter der Maske des El Negro Cavaliere mein Gesicht stecken sollte. Aber lass dir eines gesagt sein. Ich bin nicht dieser Typ. Ich habe es schlicht und ergreifend nicht nötig mich unter einer Maske zu verstecken nur um dabei nicht mein Image als fairer Sportsmann zu gefährden. Von mir aus versuche den Mann zu stellen und herauszufinden ob ich es bin den du suchst. Ich habe diesen Mann nie gesehen. Ich weiß nicht wer er ist. Und warum mach einer Meint ich sei das. Aber es entspricht nicht der Wahrheit. Und damit soll alles gesagt sein.“ Pete: „Wie schon fertig?“ Sven: „Das glaube ich nicht. Und ich glaube auch nicht das McFly unter dieser Maske steckt dafür ist McFly viel zu anständig und bieder. Solche Saubermänner haben ja keine „dunkeln Seiten“ und sind stinklangweilig.“
Im Ring hat derweil McFly wieder angesetzt.
Chris McFly Jr.: „Candyman Eric Fletcher. Es freut mich das es ihnen aufgefallen ist das ich überhaupt exstiere. Und wie sie sehen, stehe ich ihnen mit einem gewissen Respekt gegenüber den ich spreche sie mit „Sie“ an.“
Tatsächlich etwas ungewöhnlich, aber wenn man bedenkt das sich die beiden nicht begegnet sind bisher sogar logisch.
Chris McFly Jr.: „Lassen sie sich nicht von den Worten eines Dean Welkey blenden. Ähnlich wie ein anderer Mann des GFCW Rosters macht es sich jemand dabei einfach, zu sagen das er gegen einen dreifachen Worldchamp verloren hat. Aber habe ich wirklich so ein dominantes Match gezeigt? Nein. Welkey war knapp dran mich zu besiegen. Das ist ein Fakt. Und meines Erachtens nach ist es nicht nötig das sie und ich die Klingen im Ring kreuzen sollten. Denn ich bin hier wegen jemand ganz anderem und wegen ganz anderen Zielen. Ich bin hierher gekommen um einen Neuanfang zu machen. Nicht um mich mit dem Worldchamp zu messen. Nichts liegt mir im Moment ferner. Zwar heißt es immer, wenn man nicht für den großen Titel einer jeden Promotion kämpft, hat man hier nichts zu suchen im Biz, aber lassen sie es mich so sagen.“
Kurzes Luftholen. Ein verzögerndes Moment sozusagen.
Chris McFly Jr.: „Ihr Interesse sollte Jimmy Maxxx gelten. Er ist ihr Contender. Nicht ich. Und niemand sonst. Sie tragen die Promotion auf ihren Schultern, und auch wenn sie es vielleicht nicht wahrhaben wollen. Sie sind es der die Tickets verkaufen muss nicht ich. Die Leute wollen sehen wie sie aufs Maul bekommen. Sie sind es der hier gefordert werden muss. Nicht ich. Und damit zu Jimmy Maxxx.“
Kopfschütteln. Langsames und sehr intensiv wirkendes Kopfschütteln.
Chris McFly Jr.: „JIMMY DU PFEIFE!“
Sprudelt es aus ihm heraus.
Chris McFly Jr.: „Du willst den alten CMJ? Den alten „Swingin’ Wrestler“ den McFly den du außerhalb der GFCW kennst? Newsflash Baby! Ich bin hier nicht in der GWS, nicht in der FSP, nicht in der, möge sie in Frieden ruhen, RSW und erst Recht nicht in der PC fuckin’ WA! Ich bin ein Teil der GFCW! Ich bin hier nicht der Mann den DU kleines vor Selbstmitleid strotzendes Arschloch fordern solltest. Denn ich werde NIE, NIE, NIEMALS gegen dich antreten, Du wirst niemals mit MIR in einem Ring stehen!“ Pete: „Ist das eine Sonderklausel in McFly’s Arbeitsvereinbarung? Wusstest du davon?“ Sven: „Bei den ganzen letzten Anweisungen vom Fasan muss mir das glatt entgangen sein.“
Bei den Fans geht ein Raunen umher und McFly schaut noch einmal in die Menge bevor er fortfährt.
Chris McFly Jr.: „Es ist wahr, Jimmy!“
Wieder kurze Pause.
Chris McFly Jr.: „Mir geht deine Heldenverehrung auf die Nüsse! Ich will nicht mehr von dir als Held gesehen werden. Als DER Superstar des 21. Jahrhunderts den du in mir siehst. Ich will nichts geschenkt bekommen und erstrecht nicht von dir angehimmelt werden wie von einem schwulen Stricher der seinen Sugar Daddy hinterher hechelt! Du wolltest den alten CMJ? Hier hast du ihn und lass dich nie wieder blicken vor meiner Kabine sonst schlage ich dich vor laufenden Kameras zu Brei!“ Pete: „Man der ist aber sauer.“ Sven: „Tja. So kann das laufen.“
Kurz geht McFly in die Ecke und steigt auf das zweite Seil, dreht sich schnell und setzt sich auf das Turnbuckel. Zwar sieht man das es ihm etwas zu schmerzen scheint, aber wirklich aufhalten können ihn die Schmerzen wohl nicht.
Chris McFly Jr.: „Du bist so unfähig, Jimmy. So durchgeknallt und zurückgeblieben das es mir wehtut mich darüber überhaupt auszulassen. Wie oft hast du versucht dich selbst neu zu erfinden Saint Jimmy, Hardcore Ikone? Von Straight Edge bis Satanismus hast du alles probiert um dich bei den Fans um den Globus immer und immer wieder neu anzubiedern. Du hast 3 Versuche unternommen um eine eigne Liga zu gründen und bist jedes Mal gescheitert. Jedes Mal und das kläglich. Jedes Mal war ich dämlich genug um dir zu helfen, aber immer ging es schief! Und jetzt, jetzt hast du endlich die Chance dir erarbeitet um einen World Titel anzutreten und alles was du tust ist es davon zu reden das du endlich Demut hast? Wovor Jimmy? Nicht vor einem Worldtitel selbst. Du bist immer noch in einer postpubertären Selbstfindungsphase und willst dich mal wieder beweisen.“
Kurz kratzt sich dabei McFly am Kopf.
Chris McFly Jr.: „Okay, wo liegt der Fehler? Du willst zeigen dass du reifer geworden bist und himmelst mich im Gegenzug an wie ein Kind das keinen Vater hatte. Du willst es allem und jedem zeigen doch alles was dabei heraus kommt ist immer wieder nur dein klägliches Gejammer. Du verstehst nicht wie das Business funktioniert und willst dich selbst immer als der Retter von Wrestling zeigen. Oh ja schön, zeig mir doch mal einen wirklich starken Sieg von dir in den letzten 4 fuckin’ Jahren? Noch nicht einmal bei deinem Sieg gegen Hate Version 2 aka Hazley warst du in der GWS wirklich überzeugend. Du trägst einen Titel in einer anderen Liga spazieren und bringst ihm keine Ehre. Oder hast du ihn doch gegen Melina verteidigt? Aber das gehört hier nicht her außer wenn man bedenkt was für ein kläglicher Champion du dort bisher warst. Wie soll das dann erst hier mit einem World Titel werden?“
Gute Frage auch wenn es wirklich nicht hierher gehört.
Chris McFly Jr.: „In dem Moment in dem DU mich forderst anstatt dich um den World Titel zu kümmern, zeigst du dass du das Business immer noch nicht verstanden hast! Diese Fans hier…“
McFly deutet in die Menge der S.Olivier Arena.
Chris McFly Jr.: „…bezahlt dich mit ihrem Eintritt! Und die wollen sehen dass jemand den Candyman entgegentritt und nicht sich versucht seinen Kindheitstraum zu erfüllen weil du versuchst so zu sein wie Robert Breads oder wie ich! Ja Jimmy ich behaupte hier rotzfrech dass DU dummer Schuljunge uns nur nacheiferst! Du willst endlich ein großer sein. Willst endlich beliebt sein. Willst endlich ganz oben stehen. Nicht mehr von den Bullies unten gehalten werden. Doch wie soll das gehen wenn du diesen Menschen hier keinen Grund gibst an dich als Champ zu glauben!? Huh? Sag es mir Jimmy?“
Wieder deutet McFly in die Menge.
Chris McFly Jr.: „Sag es ihnen! Sag ihnen warum sie an dich glauben sollen, warum die Kids in der ersten Reihe dein T-Shirt kaufen sollen wenn du ihnen keinen Grund gibst es zu tun? Jimmy, Fletcher mag anders sein als ich im Bezug darauf wie er sich selbst darstellt, aber ER hat das Business verstanden. Er hat den Fans einen Grund gegeben ihn entweder zu hassen oder zu lieben! Und er wird dich in Stücke reißen am PPV! Warum? Weil du zu doof bist deinen Fokus auf das zu richten was dein Fokus sein sollte! Du wirst es wieder nicht schaffen. Davon bin ich überzeugt.“
Kurze Pause. McFly steigt vom Turnbuckle herunter.
Chris McFly Jr.: „Genug geshooted jetzt komme ich endlich zu meinem wirklich wichtigen Punkt. Ich will mir ja nicht vorwerfen lassen das ich wie eben Jimmy bin und nicht meinen Fokus auf das richte was wirklich wichtig ist. Und somit kommen wir zum Tag Team The Suburbs.“ Sven: „Das ging ja fast schon unter bei seinen Triaden gegen Maxxx gerade eben.“
Wieder steht er in der Ringmitte.
Chris McFly Jr.: „Titel gehören zum Business genannt Wrestling wie die Fans die es bezahlen. Und auch wenn ich nicht hierher gekommen bin um World Champ zu werden, weil ich hier neu anfangen will, so bin ich doch hier um einen Titel zu erringen. Es ist kein Geheimnis. Das Corps hat keine richtigen Contender im Moment. Lex hat eh Probleme mit den beiden und ich will die Tradition meiner Trainer, der Coldheart Outlaws hochhalten! Ich sagte ich sehe mich nicht im Main Event und in dem Moment in dem Jimmy mich fordert tut er dem World Titel keine Ehre vermitteln weil er ihm keine Aufmerksamkeit gibt.“ Pete: „Jetzt bin ich gespannt.“ Chris McFly Jr.: „Also bin ich jetzt keinen deut besser als Jimmy? Weil ich es nicht klar genug zum Ausdruck gebracht habe das ich genau DIESEN Titel mit meinem Tag Team Partner gewinnen will? Möglicherweise, aber da wir ja jetzt ein wenig geklärt haben was Sache ist zwischen mir und den ganzen anderen, komme ich ganz einfach zum Punkt. Richard von Hansa ist heute mein Gegner. Der noble Sprössling aus auch so gutem Hause. Intelligent, gute Umgangsformen, und wahrscheinlich mit einer tiefen Abneigung gegen Menschen wie mich und Streetman gesegnet. Denn wir sind der Gemeine Pöbel der nach dem edlen Gold dieser elitären Typen greifen will. Und weil wir ja noch nicht einmal der Dreck unter den Fingern der Hausmädchen dieser arroganten versnobten Typen sind, sind wir es wohl bisher auch nicht wert gewesen das man uns auch nur einmal eines Kommentars bedenkt.“
Tatsächlich kam da noch nicht viel.
Chris McFly Jr.: „Doch wir sind eure verfickte Gegenwart. Wir, Lex Streetman und ich sind hier weil wir das wollen was ihr in euren nobeln Händen haltet. Wir wollen eine Tradition vorführen als die Nachfolge Generation der Cold Heart Outlaws. Und wir werden uns das holen was uns zusteht! Ganz einfach weil wir besser sind als alle anderen. Ihr habt unser Match gesehen gegen Breads und seinen Partner gesehen? Was habt ihr gesehen? Zwei Wrestler die ohne viele Worte blind miteinander agieren, die vor Jahren schon Verständnis für die jeweiligen Moves, Bewegungsabläufe, Stärken und Schwächen des jeweils anderen entwickelt haben!“
Er sieht kurz in die Menge, geht ein paar Schritte umher.
Chris McFly Jr.: „Zwei individuelle Top Leute die sich blind verstehen. Unser Ziel ist klar. Unser Anliegen, mehr als deutlich. Und von Hansa, wenn ich dich heute Abend One, Two, Three gepinnt haben werde, dann gibt es keinen Grund mehr und, den Suburbs das Titelmatch zu verweigern. Dann haben wir endgültig bewiesen das die besten Tag Team Wrestler in Austin, Texas, USA in der Walkers Wrestling High School ausgebildet worden sind. Tradition verpflichtet.“
Wieder ein paar Schritte zurück.
Chris McFly Jr.: „Und wir werden die Tradition nicht nur als eine Erinnerung zelebrieren, nein, wir werden sie leben! Wir werden aufzeigen was hinter dem Credo unseres Trainers Randy Walker stand als er seine Gegner immer wieder fragte: Hast du je ein wildes Tier gesehen was Mitleid empfindet?“
Der Wahlspruch von Randy Walker. Fast 20 Jahre immer wieder durch die Hallen der Welt ist er erklungen.
Chris McFly Jr.: „Denn wir sind HIER um zu SIEGEN und wir sind HIER um zu BLEIBEN!“
Damit lässt er das Mikro fallen. Einen dumpfen Aufschlag hört man über die Boxen bevor der Techniker reagieren kann. Dann rollt sich der Chicagoer aus dem Ring und begibt sich unter dem Jubel der Zuschauer nach hinten. Auf dem Weg zurück klatscht er mit vielen Fans ab und schüttelt viele Hände. Und so wie es aussieht, ist er wirklich jetzt vollends angekommen, der Renegade.
Wieder wird in die Halle geschaltet. Nach schier unzähligen Reihen von Fans mit T-shirts, Mützen, Schals und anderen Merchandiseartikel ihrer Lieblinge und nachdem die Kamera die Zuschauerränge nun auch endlich wieder verlassen hat, bleibt sie vor Pete und Sven am Kommentatorenpult zum stehen.
Pete: Guten Abend liebe Wrestlingfreunde! Und hier sind wir wieder im malerischen Würzburg! Sven is da weniger begeistert: Findest du Pete? Also so klasse finde ich dat hier nun auch nicht...
Pete lächelt da charmant rüber.
Pete: Na wie dem auch sei...in der Halle herrscht eine tolle Stimmung und wir kommen gleich zum ersten Match des heutigen Abends, doch zuvor schaltetn wir zu Tammy, die schon auf der Lauer liegt um den neusten Superstar in unseren Reihen begrüßen zu dürfen oder Tammy?
Die Kamera schaltet nun zu Tammy in den Backstagebereich wo sie in einem kaltwirkenden, eher düsteren Gang vor einer Umkleide sich plaziert hat und den Fans lächelnd entgegensieht. Natürlich aufgetakelt in feinem schwarzem Oberteil und roter Bluse und ordentlich Schminke damit ihre schönen Seiten auch besonders schön rüberkommen im grellen Schein der Beleuchtung.
Tammy: Guten Abend nochmal von mir Tammy! Ich stehe hier vor der Umkleide des noch recht mysteriös wirkenden Wrestlers Berzerk aber ich hoffe ihm gleich einige Antworten entlocken zu können, wenn er gleich durch diese Tür hier hinter mir in Richtung Halle gehen wird um sein erstes Match zu bestreiten.
Da vernehmen wir das klacken der sich öffnenden Tür.
Tammy: Oh, es ist soweit da kommt er ja auch schon...
Mürrisch wird die Tür aufgerissen und ein grober Kerl in rotem/ schwarzen gestreiften Wrestlingoutfit Sein recht runder Kopf ist ebenso mit einer roten Maske bedeckt, die nur auf die starren braunen Augen einen freien Blick lässt. Der Brocken will gerade einfach an dem Kamerateam vorbei stapfen, da hält ihm Claudia schon das Mikro unter die Nase und der Neuling hält kurz an um sich des Hindernisses auf seinem Weg zu vergewissern.
Tammy: Guten Abend Berzerk, ich möchte sie nochmal ganz herzlich in der GFCW begrüßen und ihnen gerne ein paar Fragen stellen...
Berzerk sieht auf die schnellsprechende Reporterin, dann fällt das Mikro wieder auf das Mikro vor seiner Brust. Tammy fährt fort.
Tammy: Berzerk..woher kommen sie?
Berzerk sieht wieder zu Tammy und man könnte meinen, dass er nun antwortet, doch dann fällt sein Blick wieder auf das Mikro und stöhnend stößt er es von sich und setzt seinen Weg ohne Weiteres fort. Tammy ist über diese eher ungewöhliche Art der Interviewführung verwundert und läuft ihm nach.
Tammy: Berzerk, bitte warte...das Interview...
Auch die Kamera folgt nun Tammy und dem davon stapfenden Berzerk..
Tammy: Berzerk, Berzerk!
Dann bleibt der Hüne laut brummend stehen und dreht sich um. Erfreut kommt nun auch Tammy wieder auf ihn zu, ebenso wie die Kamera. Berzerk scheint jedoch weniger erfreut zu sein. Wütend fokusiert er die Kamera und wirft sie wütend zu Boden. Sofort wechselt die Ebene und die Ausrichtung der Kameraansicht mit einem lauten Krachen und einem erschreckenden Aufschrei Tammys. Vom Boden aus können wir nun sehen wie nach einigen weiteren Tritten mit Berzerks Stiefeln, die Kamera endgültig den Geist aufgibt und so nach einem kurzen schwarzen Bild, zwangsweise wieder zurück zu Pete und Sven geschaltet wird. Den Beiden Kommentatorendinos der GFCW ist der Schock über die so ben gezeigten Szenen noch duetlich an zu sehen, wenn sie es auch hinter einer strahlend weiß lächelnden Fassade verstecken wollen.
Pete: Ja meine Freunde, dass war Tammy so eben Live aus dem Backstagebereich und ich schlage vor wir gehen erstmal in eine kurze Werbepause. Bis dann... Sven (seufzt): Ich brauch erstmal nen Schnaps...
Ein junger Herr, ein prächt’ger Mann, läuft in Würzburg durch 'nen Backstagegang. Die Haare wallend, die Füße flink, er erreicht sein Ziel, wo er vor eine Türe tritt. Ein Lächeln fein steht ihm im Gesicht als er ohne Klopfen rasch hinein ins Inn‘re tritt. im Raum fragt erschrocken einer „Ei, was ist das!?“ „Es ist der Dean…und er legt alle flach“
So sieht die Situation also aus. Dean Welkey stürmt ohne Ankündigung in einen Raum, der genauer gesagt das Büro von Dynamite ist. Der Präsident, der gerade in einige Akten vertieft ist, erschrickt beim Eintreffen des Wrestlers, so dass er beinahe vom Stuhl kippt. Zumindest wehen immerhin einige Akten vom Schreibtisch des Präsidenten, was Welkey sichtlich freut. Als er das überraschte Gesicht Bookers sieht, verstummt sein Grinsen aber für einen Augenblick. Er setzt alle seine Schauspielkünste ein um ehrlich besorgt zu wirken.
Dean Welkey: „Was tust du denn? Reg dich nicht so auf. Mensch, in deinem Alter! YOLO!“
Während der Präsident seinen Angestellten, der offenbar nicht unbedingt auf einen respektvollen Umgang wert legt, mustert und nicht amüsiert über die Äußerungen wirkt, sucht Welkey etwas in seiner Tasche.
Dynamite: „Dean. Es sollte eher heißen, was du da tust. Was gibt dir das Recht…-„
Er kommt nicht weiter, seine Missgunst auszudrücken. Denn Dean hat gefunden, was er gesucht hat. Es stellt sich als kleiner, gefalteter Zettel raus. Diesen legt er ohne zu Fragen und stolz wie Oskar auf dem hölzernen Schreibtisch Claude Bookers ab und beginnt ohne Punkt und Komma vorzulesen.
Dean Welkey: „Also, pass auf. Ich brauche ein Bühnenset, Tänzerinnen, eine Cocktailbar, Luftballons, einen weißen Anzug…
Das Mitglied der Gro Gock Gang verstummt nur kurz um etwas Luft zu holen. Dann prasselt sein Redeschwall weiter.
Dean Welkey:„Eine T-Shirt Kanone, Konfettiregen, ein lustiges Outfit in Fasanengröße, eine talentierte Band und…“
Der Blick Dynamites lässt sich nur schwerlich beschreiben. Er schwankt zwischen „Was zur Hölle willst du?“ und kompletter Verwirrung.
Dean Welkey: „Freie Eintrittskarten für Familie und Freunde, einen roten Teppich, einen international renommierten Fotografen, Stripperinnen, Kuchen, Journalisten und…-
Der
Präsident hebt seinen Arm um Welkey Einheit zu gebieten. Der
hätte wohl sonst weitergeredet und seine 30 Minuten
zugestandener Sendezeit ausgenutzt.
Dynamite: „Was…bitte?“
Überrascht hebt Welkey eine Augenbraue. Es ist doch wohl nicht möglich, dass Dynamite ihn missverstehen kann.
Dean Welkey: Dye, bitte! Was ist denn daran unklar? Ich brauche diese Dinge und ich brauche sie zu Brainwashed. Du musst sie mir besorgen.“ Dynamite: „Warum sollte ich dir diese Dinge besorgen? Soweit ich weiß, ist dies keine Sonderklausel zu Mohammeds Abgang gewesen. Und…“
Er guckt Welkey mit dem „Are you fucking kidding me“-Gesicht an, während er hinter dem Schreibtisch hervorlugt.
Dynamite: „Wofür brauchst du diese Dinge verdammt?“
Welkey verschränkt die Arme vor der Brust und schaut Dynamite so an, als ob er nicht weiß, ob sich dieser nur verstellt oder wirklich keine Ahnung hat.
Dean Welkey: „Liegt das nicht auf der Hand, Dynamite? Zu meiner Krönungszeremonie als neuen GFCW Champion!“
Die Worte „GFCW Champion“ spricht er langsam, beinahe ehrfürchtig aus. Er legt eine Hand aufs Herz und blickt nach oben. Es scheint eine große Ehre für ihn zu sein.
Dynamite: „Dean. Ich habe keine Zeit für so etwas. Du bist nicht Champion. Und wenn es nun wirklich eine Klausel von Mohi gibt, die dich dazu machen will, dann kannst du alles darauf verwetten, dass ich die komplette Maschinerie aller Anwälte und Rechtsberater der GFCW auffahre um dies zu verhindern! Und da bin ich ganz sicher im Recht!“
Der Wrestler kommt näher an den Schreibtisch. Er lehnt sich vor und stützt sich mit den Händen aufs Holz.
Dean Welkey: „Dye…“
Sein Tonfall passt sich dem Gesichtsausdruck an.
Dean Welkey: „Nicht eine Regel macht mich zum Champion, sondern die Logik! Denk doch mal nach…ich habe Dalmi dominiert und zu einem Draw gezwungen…“
Noch immer weiß Dynamite nicht, worauf sein Angestellter eigentlich hinaus will.
Dean
Welkey: „Und Dalmi hat vor einigen Wochen Robert Breads
besiegt. Das macht mich besser als Breads. Breads wiederum ist
bekanntlich der vielleicht beste Wrestler der letzten GFCW-Jahre.
Zusammen mit einem gewissen Danny Rickson.
Er hebt einen Finger um Dye mahnen, er möge nun aufpassen.
Dean Welkey: „Aber, wie du eben gehört hast, bin ich besser als Breads, der besser als Rickson ist, der besser als Fletcher ist. Ich bin also ganze 2 Stufen über dem aktuellen Champion. Fällt es dir nicht auch wie Schuppen von den Augen?
Nun, seinen Tisch schmeißt Dynamite nicht um. Allerdings scheint er kurz davor zu sein.
Dynamite: „Ich hasse dich. Du nervst.“
Welkey zuckt mit den Schultern.
Dean Welkey: „Ist ja kein Kriterium, nicht das Beste für die Liga zu tun und mich bei Brainwashed zum Champion zu erklären.“
Der Präsident bleibt stumm.
Dean Welkey: „Ich gehe also davon aus, meine Feier zu bekommen?“ Dynamite: „Nein, Dean. Ich werde dir keine Feier finanzieren. Und du bist auch nicht Champion. Und du nervst mich.“
Das macht den armen Dean traurig. Er zieht die Lippen tief nach unten und schaut Dynamite kopfschüttelnd an. Weiß dieser arme Mann denn nicht, was für die Liga gut ist? Trotzig erklingt seine Stimme.
Dean Welkey: „Weißt du was, Dynamite? Ich werde dennoch feiern…ich werde meinen moralischen Sieg feiern. Bei Brainwashed werde ich dank meines fürstlichen Gehaltes die größte Feier schmeißen, die die GFCW JEMALS gesehen hat. Man wird von der Gro Gock Gang danach nur noch unwürdig auf dem Boden kniend sprechen. Und dafür, Dynamite, lasse ich mir ordentlich Zeit! Vertrag sei Dank. Selbst schuld.“
Jubelnd
reißt Welkey die Arme in die Luft, auch wenn er nichts
gewonnen hat. Er fällt nun selbst auf die Knie, als würde
eine große Siegesfeier bevorstehen. So posiert er für
einen Moment von Dynamites Schreibtisch.
Dynamite: „Dean. Tu, was du nicht lassen kannst. Feier, wenn du willst. Oder…wenn du noch kannst!“
„Wenn du kannst“…Diese Formulierung bringt den guten Dean dann doch zum Stutzen. Fragend zieht dieser eine Augenbraue hoch.
Dean Welkey: „Wie meinen? Ich kann immer feiern. Und vor allem habe ich dazu auch stets einen Grund. Schließlich bin ich Dean Welkey. Und allein deswegen sollte man feiern. Jeden Tag, jede Stunde, jede Minute. Aber ich belasse es bei Brainwashed.“
Er stützt sich wieder vor auf den Schreibtisch und blickt den Präsidenten herausfordernd an.
Dynamite: „Ganz recht, du bist Dean Welkey. Und als dieser Dean Welkey bist du…mein Angestellter. Zwar mögen dir 30 Minuten Sendezeit und andere Dinge durch deine umtriebigen Kameraden zustehen, aber du bist noch immer ein ganz normaler Wrestler in der Liga. Und als solcher…werde ich dich bei Brainwashed auch nutzen. Denn du, Dean, wirst ein Match beim PPV bestreiten. Und dann schauen wir mal, ob dir noch nach Feiern zumute ist. Denn ich bin ganz und gar überzeugt, einen Mann auftreiben zu können, der dir den Spaß daran verderben kann.“
Die Kamera fängt den grimmig gewordenen Blick Welkeys ein.
Dynamite: „Und nun entschuldige mich. Ich muss arbeiten.“
Wütend stürmt Welkey aus dem Büro, als die Szene ausfadet. Beobachter werden später im Internet berichten, einige Sekunden später den Schrei einer zufällig in der Nähe stehenden GFCW-Mitarbeiterin gehört zu haben.
::: GFCW SOCIAL UPDATE :::
- posted @ GFCW Universe –
[Feuerball Harakiri]: hmm…wer war das? Hab diesen Don Welko noch nie gesehen…bestimmt nur ne Randfigur. beim ppv tritt er wohl gegen cornelli an. oder steht der im titelmatch???
[kölnpoldigeil]: gack gack…hehehehehehehehehehe. wie gail das wär wenn gack OLOL
[Antonio da Silva Fan]: Bin zu unkreativ um nachzudenken, wer der Gegner sein könnte.
Ein Videorückblick startet, von der Show am 10.8 in Bochum. Die Show ist bereits vorbei, als der No.1 Contender Jimmy Maxxx die Halle verlässt und sich zu seinem Auto begibt um sein Zeug zu verstauen. Während er sich in Ruhe eine Zigarette anzündet, merkt er nicht, das er nicht ganz alleine auf dem Parkplatz ist.
Plötzlich vernimmt der No. 1 Contender Schritte hinter sich, seine Reflexe veranlassen ihn sich schlagartig umzudrehen, das erste was Jimmy Maxxx erblickt sind die toden Augen eines Heroinjunkies. Ein kurzer Reflex veranlasst dem Wrestling Tiger zurückzutaumeln... es erscheint ihm als würde er in einen undurchsichtigen Schatten geschaut zu haben, da jene kaputten Augen ihn emotionslos anstarren.
Hate:"Begrüßt man so einen alten Freund?... was ist mit dir... bist du nervös?" Jimmy:"Ohhh....
Hate, man hast du mich erschreckt. Wo kommst du den her? Ich
dachte es sind schon alle im Hotel?"
Auch der Phönix verpestet seinen Lungen und schiebt sich mit gespielter Lockerheit eine Zigarette in den Mund. Hate betrachtet Jimmy eine Weile lang. Sekunden, scheinen wie Stunden zu vergehen, erlösenderweiße zündet Hate sich endlich die Zigarette an.
Hate: "Weißt du noch Jimmy? Ich habe dir einst dieses widerliche Business namens Wrestling beigebracht. Weißt du noch als ich nach deinen Niederlagen deine Tränen trocknete Jimmy?... Jimmy weißt du noch als ich dir sagte dass dein mitgebrachter Pseudo Hardcore Titel nix taugt? Das du dich mit Nightmare besser nicht anlegen solltest, weil er versuchen würde deine Karriere zu sabotieren? WEIßT DU NOCH WIE DU MICH...ZUM DANK IN EINER ABGEFUCKTEN KABINE...IN EINER ABGEFUCKTEN BERLINER WRESTLINGLIGA ZUSAMMENGESCHLAGEN HAST?!?!
Hate versucht sich zu fangen und zieht daher seine Zigarette in 4 schnellen Zügen bis zum Filter hinunter uns schnippst jenen dann weg.
Hate: "Was ist jetzt Jimmy?! WAS IST JETZT VERDAMMT NOCHMAL! Du stehst kurz davor den höchsten Titel im deutschen Wrestlingbusiness endlich an dich zu reißen... doch...doch...doch du hast mir niemals gedankt... du hast auf mich eingeschlagen, auf mich gespuckt.... hast mich getreten und meine angekratzte Seele endgültig zerstört."
Der sterbende Phönix zittert am ganzen Körper und versucht Jimmy tief in die Augen zu schauen..... mit dem Zeige- und den mittelfinger deutet der Hass auf seine toden Pupillen.
Hate: "Schau DA rein... schau genau hin...das sind die Augen die auch DU mal haben wirst, spätestens an jenem Tag an dem du erkennst dass Titel, Prestige und all der Scheiß nicht mehr Wert sind als die tausendmal durchgefickte Möse DEINER TAUSENDMAL DURCHGEFICKTEN MUTTER!!!"
Plötzlich herrscht eine unheimliche Stille, beide Protagonisten schauen sich tief in die Augen... der Wutausbruch des Rebellens namens Hass erscheint wie die Apokalypse aller Welten. Es gibt plötzlich nur noch zwei Personen...Hate und den hochgelobten Jimmy Maxxx. Dieser
zieht nochmal an seiner Zigarette, weder einen Muskel bewegt der
Berliner. Er blickt einfach nur den Phönix an, ohne eine
große Reaktion.
Hate zieht sich seinen Männerrock zurecht, wie aus dem Nichts schlägt er mit der geschlossenen Faust auf Jimmys Stirn, obwohl jene Stelle eine der härtesten Stellen des menschlichen Körpers ist, trägt der Rebel keine Verletzung davon. Doch Jimmys Hirn wird ordentlich durchgewirbelt, sodass er K.O. nach hinten kippt. Irgendwie schafft der No. 1 Contender es, im Fall zu sich zu kommen, ein stummer Schrei scheint aus seinem Mund zu weichen, doch bevor ein Ton aus seinem Mund weicht, knallt er mit dem Kopf gegen den Wagen und von da aus auf den harten Asphalt. Da liegt der Berliner auf dem Boden, in seinen Ohren klingelt es. Er hält sich die Stirn als er zur Seite umkippt in den Dreck. Jimmy krabbelt und dreht sich, versucht sich mit den Händen vom Boden wieder abzustoßen auf die Beine. Doch es geht nicht, als er zu Hate aufsieht, dreht sich alles und der Blick ist total verschwommen. Kurz wird alles schwarz als sein Kopf in seine Hände fällt. Aus der Nase läuft Blut, der Schlag auf die Stirn hat gesessen. Er krabbelt zu Hate, krallt sich in dessen Beine fest und schaut verschwommenen Blickes zu ihm rauf. Hate tritt seinen ehmaligen Schüler von sich, dann betrachtet er sein Werk, entsetzen legt sich in seinen Blick. Hat er das gerade wirklich getan? Hat er gerade den No. 1 Contender niedergeschlagen? Seinen ehmaligen Schüler... eine ehmals guten Freund?Hat er jene Person niedergeschlagen zu welcher er immer eine Art 2. Vater war? Hate kann und will das nicht wahrhaben und schüttelt verzweifelt mit dem Kopf.
Hate: "Jim...Jimmy?"
Jimmy
liegt einfach am Boden und hält sich den Kopf. Wütend schüttelt Hate mit dem Kopf, ihm ist bewußt dass er durch seinen Drogenwahn immer mehr den Verstand verliert... er will es nicht wahr haben und schlägt die Hände über den Kopf. Tränen legen sich in seine Augen. Unhörbar für Jimmy flüstert er.
Hate: "... es tut mir Leid..."
Wütend auf sich selbst geht er aus der Szenerie. Damit fadet das Bild aus.
Ein Promofilm über das nächste GFCW PPV-Event erscheint.
Stumm ist sie. Ihre Lippen scheinen wie zugeklebt zu sein und schon seit der Ankunft in der Halle, ja eigentlich schon seit Tagen, hat sie nicht ein Wort mit jemanden gewechselt, geschweige denn ihre Stimme erklingen lassen. Weit aufgerissen sind ihre rehbraunen Augen, so als ob sie sich schon die ganze Zeit auf etwas Wichtiges fokussieren würde. Doch in Wirklichkeit ist es nur der gefühlskalte Betonboden, auf den sich Breanna Ouths konzentriert.
Steif wie ein Brett und mit zusammengepressten Beinen sitzt die Blondine ganz in der Ecke eines Lockerrooms und starrt schweigsam vor sich hin. Ihre Arme hat sie eng übereinandergekreuzt an ihrem Oberkörper liegen, so als würde ihr ganzer Körper vor Kälte frieren. In ihrer heutigen Kleidung dürfte ihr aber wohl kaum kalt sein, nichts ist nämlich mehr von der freizügigen Amerikanerin der letzten Wochen zu sehen. Ein beiger Rollkragenpullover ist fast bis unter das Kinn gezogen und auch die schwarze Jeans dürfte genügend Wärme von sich geben. Viel mehr dürfte es die emotionale Kälte sein, mit der sie seit zwei Wochen tagein tagaus zu kämpfen hat und die täglich immer schlimmer zu werden scheint.
???: „Schau sie dir an, ich weiß echt nicht mehr weiter!“
Die Stimme wirkt gedämpft und gleichweg besorgt. Ebenso spiegeln sich dazu deutliche Zeichen von leichter Verzweiflung in der Mimik Lex Streetmans wieder. Seit der War Evening-Show von Bochum hat er versucht mit Ouths die schrecklichen Ereignisse wenigstens ansatzweise aufzuarbeiten und ihr zu helfen. Bei ihm selbst war der Schock schon merklich zurückgegangen, beziehungsweise einer unterschwelligen Wut gewichen. Bei Ouths schien es allerdings mehr zu sein, als nur ein leichter Kratzer in der Psyche. Wer will es ihr auch verübeln...
Streetman: „Der Arzt meinte, dass in vielen solcher Fälle ein Trauma ähnlicher Zustand eintreten kann und sich Personen mehr und mehr in ihrem eigenen Selbst vergraben. Und wenn ich sie so sehe... dann befürchte ich, dass es auch bei ihr der Fall ist.“
Mit beiden Händen fährt er sich durch seine nur millimeterlangen Haare, während er sich mit einem besorgten Seufzen nach hinten in die Lehne seiner Sofas fallen lässt.
Streetman: „Vermutlich ist es dass Beste, wenn sie eine Zeit lang professionelle Hilfe in Anspruch nimmt, um den Alptraum zu verarbeiten. Immerhin kenne ich durch das Gym gute Ärzte, die sich mit solchen psychologischen Sachen auskennen. Andererseits... ich kann sie doch jetzt auch nicht alleine bei den Seelenklempnern lassen. Und von L.A. nach Deutschland hierhin ist es ja auch nicht gerade ein Katzensprung. Oder wie siehst du das?“
Mit einem durchaus unentspannten Ausdruck im Gesicht schaut der Mann aus Los Angeles herüber zum anderen Sofa. Nicht oft sieht man den Blondschopf so offen mit seinen Emotionen umgehen. Doch wenn einer innerhalb der GFCW momentan die Gefühle von ihm am Häufigsten gesehen hat, dann ja wohl Chris McFly Jr. Sein Tag Team Partner und einstiger Mitschüler. Und auch wenn CMJ noch nicht soviel mit Breanna Ouths zu tun hatte, auch ihm ist die Besorgnis ins Gesicht geschrieben.
Chris McFly Jr.: „Natürlich ist das nicht gut sie alleine zu lassen in L.A. aber wenn ich mir das so ansehe, dann wäre L.A. und eine professionelle Behandlung besser als sie hier dabei zu haben. Hier dabei wo sie ständig an den Vorfall erinnert wird.“
Hat Streetman diese Worte überhaupt mitbekommen? Sein Kopf neigt sich zumindest so häufig in Richtung der einsamen Dame, dass seine Gedanken wohl kaum zu ein Hundert Prozent beim aktuellen Gespräch mit seinem Partner sein konnten. Dennoch zeichnet sich ein verständnisvolles Nicken ab, während die Augen unentwegt ganz woanders hinschauen. Sein Hörsinn scheint also wohl doch noch dem Dialog beizuwohnen.
Streetman: „Ja, du magst mit Sicherheit Recht haben. Sobald ich wieder in L.A. bin, werde ich mich unverzüglich drum kümmern. Es ist wohl wirklich das Beste für sie... und auch vielleicht für mich.“
Bedrückter als aktuell könnte eine Gesprächsatmosphäre wohl kaum sein. Und dennoch, trotz dieser bescheidenen Situation für die Suburbs, müssen die Beiden ihre Köpfe irgendwo auch weiter nach vorne richten. Denn natürlich machte der GFCW-Zirkus wegen solch einer Sache kein Halt. „The Show must go on“... so hart das auch manchmal zu sein scheint.
Streetman: „Dennoch müssen wir heute nochmals etwas tun, was ihr...“
Ein leichtes Kopfnicken in Richtung der Blondine im Hintergrund folgt.
Streetman: „... definitiv nicht gefallen wird. Ich kann das Ganze nämlich nicht auf mir sitzen lassen und warten, bis sich der geeignete Zeitpunkt für eine Konfrontation ergibt. Corps Noblis, und damit meine ich wirklich BEIDE Adelsbeschmutzer, müssen und werden dafür zählen. Ich werde sie heute noch zur Rede stellen und dann schauen wir ja, wo das Ganze enden wird. Schlimmer kann es ja eigentlich fast nicht mehr kommen.“
Ein ironisches Aufschnauben seitens Streetman lässt bei ihm zumindest ein wenig Dampf und Anspannung abfallen. Das dies aber nur die Spitze des berühmten Eisbergs ist, dürfte jedem klar sein. Mit den Ellbogen auf seinen Knien sitzt er nun in einer vorgebeugten Sitzhaltung auf dem Sofa und blickt seinem Gegenüber tief und voller Ernsthaftigkeit in die Augen. Nicken vom Chicagoer.
Chris McFly Jr.: „Du weißt dass du dich auf mich verlassen kannst.“
Auch ein Nicken jetzt vom Los Angelino.
Streetman: „Dein Sieg gegen Dean Welkey... mein Sieg gegen Richard von Hansa... allein diese beiden Tatsachen sprechen glaube ich schon Bände und geben uns die Argumente, die wir für unser Ziel brauchen. Aber mal ganz von diesen Matches ab gibt es noch einen weiteren Grund, warum ich das Corps im Ring haben will. Und dieser Grund sitzt dort drüben und hat dank ihnen vielleicht kein Leben mehr, wie es noch zuvor war.“
Kurz muss sich der Leiter des „L.A. Gyms“ beherrschen, dass er nicht zu laut wird und er womöglich Ouths in ihrer Gefühlswelt stört. Doch ein Blick auf die Dame zeigt, dass sie scheinbar nichts von dem mitbekommen hat. Im Gegenteil, sie scheint sich in den letzten Minuten überhaupt nicht bewegt zu haben und gleicht mehr einer gefühllosen Statue, als einem lebendigen Menschen. Und auch deswegen soll es die Rache an den Tag Team Champion geben.
Streetman: „Es mir völlig egal, ob Heinrich von Sternburg der eigentliche Initiator und Hauptschuldige an der ganzen Sache ist. Spätestens nach letzter Show hat sich von Hansa genauso in den Mist geritten und dafür wird er sich die gerechte Strafe einhandeln. Versteh mich nicht falsch, Chris. Selbstverständlich geht es mir auch um die Tag Team Title, aber mindestens genauso groß ist meine Sehnsucht nach wenigstens einem Stück Genugtuung.“
Langsam faltet McFly seine Hände, nickt erneut und scheint einen Moment nach den richtigen Worten zu suchen. Nach einer gefühlten Ewigkeit, die nur Sekunden dauert, fährt er mit seiner Zunge über seine Lippen.
Chris McFly Jr.: „Fuck wie makaber. Die Geschichte… es belastet das ursprüngliche Ziel gewaltig. Aber wir werden uns diese Nobelbolzen vornehmen. Und wir werden sie bestrafen. Die Gürtel können das nicht wieder herstellen was Breanna genommen wurde, ihre Unbekümmertheit, können nicht das lindern was ihr und auch dein Schmerz geworden ist. Aber wir werden ihnen weh tun. Wir werden dem Corps weh tun und ihnen das nehmen worin sie ihren Status manifestieren. Wir gehen da zusammen durch. Code of the Streets. Stand together, fall together. Du kennst das.“
Der inoffizielle Kodex der Straßen. Die ungeschriebenen Gesetze der Menschen die ganz unten am Bodensatz der Gesellschaft eigentliche keine Gesetze mehr haben. In McFly schlägt ein gehöriger Teil italienischen Blutes. Und wer es wagt die „Familie“ zu attackieren, begeht meist einen Fehler den er bereut.
Chris McFly Jr.: „Es gibt Dinge die sind unehrenhaft. Dinge die noch nicht einmal in den Kreisen in denen ich einst verkehrte geduldet. Es wurde eine Grenze überschritten die nicht überschritten werden darf. Niemand geht die Familie an! Nicht die blutsverwandten. Nicht die Brüder und Schwestern im Geiste. Lex, wir werden Rache nehmen. Nicht so wie wir das getan hätten als wir in einem Leben vor dem Wrestling waren, aber sie werden die Rache zu spüren bekommen. Verlass dich darauf! Und heute Abend fangen wir damit an.“
It's Arschloch-Time! Oder so ähnlich. Zumindest hätte man Robert Breads, dessen Entrance Theme „Einer Gegen Alle“ von Samsas Traum nun durch die Halle tönt, wahrscheinlich als Arschloch bezeichnet. Inzwischen ist er eher so der angepisste, schweigsame Mistkerl. Ob es daran liegt, dass die Fanreaktionen zurück gegangen sind? Das heißt nicht, dass die Leute ihn nun bejubeln. Sie buhen nur weniger. Ob das daran liegt, dass er in letzter Zeit zu sehr mit sich selbst beschäftigt war um die GFCW-Galaxie pausenlos zu beleidigen, ob selbige GFCW-Galaxie nun Mitleid mit ihm hat weil er so abgrundtief scheisse abschneidet seit er zurück gekommen ist oder ob er inzwischen einfach so langweilig ist, dass sich keiner mehr für ihn interessiert, schließlich macht er ja keine lustigen Insider-Witze mehr, und ohne Insider-Witze ist er ja blöd und... ja, schon gut, ist ja auch egal.
Auf jeden Fall kommt Robert Breads nun heraus, und er scheint wirklich, wirklich, wirklich noch immer nicht in der Stimmung zu sein, Witze zu machen. Einige Fans begrüßen ihn zwar mit den Zereo Killer-Gedächtnis-Chants und rufen „YOU STILL GOT IT!!!“, was halt einfach immer passt, egal, was gerade so passiert, aber er ignoriert sie. Er hebt nichtmal den Mittelfinger. Breads ist es diesmal wohl wirklich ernst. Wirklich, wirklich, wirklich ernst.
„Canada's Own“ betritt dann das Seilgeviert über die Ringtreppe und begibt sich in Selbiges, wo er sogleich ein Mikrofon fordert, welches man ihm auch zügig überreicht. Er wartet auch gar nicht das Abklingen der Zuschauerreaktionen und der Musik ab, sondern legt direkt los, sodass seine ersten Worte kaum zu verstehen sind.
Robert Breads: „Alles klar, ich habe zwei Wochen gewartet, ich will eine Antwort, du Spast.“
Hui, da ist ja jemand mal wieder großartig gelaunt. Man sehnt sich fast nach dem Breads zurück, der nicht pausenlos miesepetrig war, der so etwas wie Humor hatte. Aber scheinbar ist er nun ernsthafter Berufs-Ringer, und ein ziemlich unerfolgreicher noch dazu, wenn man die letzten Wochen und Monate bedenkt.
Robert Breads: „Ich habe gesagt, was ich will – ein Match, eins gegen eins, Robert Breads gegen El Negro Cavaliere bei Brainwashed, MEINEM Pay-Per-View... Und meine Herausforderung wurde nicht beantwortet. Zwei Wochen lang bekam ich keine Antwort, und ich habe wirklich keine Lust noch zwei weitere Wochen zu warten. Es ist ganz einfach.“
Breads geht in die Ringecke, und wie er es so oft tut springt er ab und setzt sich auf das oberste Ringseil. Dort kaut er scheinbar kurz auf der Unterlippe, dann hat er offenbar eine Formulierung im Kopf, die ihm gefällt, und mit regungslosem Gesicht und tonloser Stimme spricht er weiter.
Robert Breads: „Schwarzer Ritter... Chris McFly... Mir egal, wer oder was du bist, du hast jetzt zwei Optionen. Nummer eins: Du kommst hier nicht raus, ich gehe Backstage und zerre dich an deiner Maske in den Ring, trete dir den Kopf vom Hals und offenbare anschließend dein Gesicht der Welt. Nummer zwei: Du kommst jetzt hier raus und akzeptierst die Herausforderung für ein Match für Brainwashed... wo ich dir den Kopf vom Hals trete und dein Gesicht der Welt offenbare. Also, wenn du nicht willst, dass ich dich gleich jetzt zerlege, kommst du jetzt raus, oder hast du etwa Angst, du achso großer...“
Weiter kommt unser arroganter Freund nicht, denn ein Song ertönt und Breads blickt auf, und auch wenn er sich möglichst desinteressiert und cool gibt ist ihm die Aufregung deutlich anzusehen – wer kommt denn da nun die Rampe runter? McFly? Der Maskierte? Jemand ganz Anderes...?
I… THE SUN OV MAN THE OFFSPRING OV THE STELLAR RACE MY HALO FALLEN AND CRUSHED UPON THE EARTH THAT I MAY BRING BALANCE TO THIS WORLD
Natürlich „Ov Fire And Void“. Das Theme von Cavaliere. Langsam erscheint der komplett in schwarz gekleidete Wrestler auf der Rampe. Hier sind die Reaktionen eindeutiger. Ihn kann keiner so wirklich leiden. Denn scheinbar legt die GFCW-Galaxy das schweigen des Fremden als pure Arroganz gegenüber den Fans aus.
I… SON OV PERDITION FROM SHEER NOTHINGNESS TRANSGRESSED UNTO THE HIGHEST SELF, TO UTMOST FREEDOM TO EXPLORE THE STARRY NATURE OV MY RAGE
Der Kanadier bewegt sich noch immer nicht von seinem „Aussichtspunkt“ auf dem obersten Ringseil weg und blickt den Mann mit der Maske an, er kaut weiter auf der Unterlippe und legt den Kopf schräg, es ist schwer zu sagen, ob er überrascht ist oder nicht – aber er scheint halbwegs zufrieden, das ist ja immerhin etwas. Inzwischen ist der Cavaliere am Ring angekommen und steigt langsam zwischen den zweitem und drittem Seil hindurch in den Ring.
I… PULSE OV EXISTENCE THE LAW OV NATURE UNDENIED I HOLD THE TORCH OV HERACLITES SO I CAN SHAKE THE EARTH AND MOVE THE SUNS
Robert Breads: „Hast du mir irgendwas zu sagen, hm?“
Mit einem langsamen aber in der Kamera und auch für die Fans deutlich erkennbarem Kopfschütteln zeigt der Cavaliere das er NICHTS zu sagen hat. Wieder lässt Breads sich nicht direkt etwas anmerken, doch beinahe unmerklich hebt er die Augenbrauen, wie auch immer man das zu deuten hat. Auf jeden Fall zieht er nun noch die Beine nach oben und überkreuzt sie, während er sein Gegenüber studiert wie ein unlösbares Rätsel.
Robert Breads: „Okay, du bist also nicht nur ein Feigling, der sich unter einer Maske versteckt, du bist auch noch ein Feigling, der sich nicht traut zu reden.“
Wie zum Trotz verschränkt der Maskierte die Arme vor der Brust und macht nur ein ganz kurzes Schnicken mit dem Kopf nach oben als wolle er sagen: „Hast du sonst noch etwas auf dem Herzen?“ Fast wirkt es dabei als wenn er eine fragende beziehungsweise wartende Haltung eingenommen hat. Der ehemalige GFCW-Champion ignoriert, was der schwarze Ritter tut und redet einfach weiter – Robert Breads interessiert nicht, was andere Leute sagen. Oder eben nicht sagen.
Robert Breads: „Pass auf, ich habe keine Lust auf eine Diskussion... Wobei, kann man das Diskussion nennen?... Ist ja auch egal. Was nicht egal ist, ist die Tatsache, dass wir nun beide hier sind, und ich dich herausfordere. Du gegen mich, eins gegen eins, Brainwashed... Ja... Nein... Ich will eine Antwort. Also... was ist DEINE Antwort?“
Der rechte arm des Fremden hebt sich an. Aus der behandschuhten Faust deutet nur wenige Augenblicke Später der Zeigefinger auf den Tron. Plötzlich flackert das Bild des Trons und auf dem Großbildschirm erscheint das Logo des kommenden PPV’s. Dann senkt der maskierte Fremdling seinen Arm und deutet auf Breads. Nur wenige Millimeter vor dessen Brust stoppt er ab. Wie bei einem antippen auf der Brust deutet er danach auf sich selbst. Dann hebt er die Hand erneut und sein Daumen zeigt nach oben. Unmittelbar danach nickt er und jeder in der Halle und an den Bildschirmen kann den Cavaliere auch ohne Worte verstehen. Das Match steht!
Pete: „Jetzt ist es offiziell! Wir bekommen beim PPV das Rückmatch!“
Der frühere Präsident verengt die Augen und starrt den Cavaliere an – er scheint über irgendetwas nach zu denken, irgendetwas stört ihn, aber er kann es nicht greifen, er weiß nicht was. Verstollen wirft er einen kurzen Blick auf das Bein des schwarzen Ritters, und die Ironie entgeht ihm nicht – war es doch der Mann mit der Maske, der sein Bein bei Ultra Violence bearbeitet und verletzt hatte. Aber was genau sorgt dafür, dass er so skeptisch ist... und doch nicht genau weiß, warum... Was übersieht er?
Breads blinzelt, dann fährt er fort, er muss sich nun auf andere Dinge konzentrieren. Herrgott, er hat bekommen, was er will, er hat das Match! Er sollte zufrieden sein, und nicht über so etwas nachdenken.
Robert Breads: „Das ist schön. Das ist gut. Das ist... dein Ende.“
„Canada's Own“ setzt das falscheste Lächeln auf, dass man sich vorstellen kann, er trieft vor Spott und Hohn, als er auf seinen Gegenüber noch näher kommt und ihm die Hand entgegen streckt. Ein Handshake – eigentlich eine Geste des Respekts, in diesem Fall aber nur ein kleiner Stich vor dem Showdown in 2 Wochen.
Doch gerade als Breads lösen will und weg gehen will zieht ihn der Fremde noch einmal an sich heran. Wenn die Maske nicht wäre würden jetzt beide Auge in Auge stehen. Dann stößt der Maskierte Breads weg und macht mit seinem rechten Zeigefinger die Cut-Throat-Geste an seinem Hals entlang. Dann rollt er sich aus dem Ring und geht wieder nach hinten.
Absolut, bedient, fertig mit der Welt, abgefucked....ungefähr so dürfte sich einer der Hauptprotagonisten in unserer folgenden Szene fühlen, wenn er so wie jetzt völlig teilnahmslos auf der Bank in seiner Umkleide sitzen. Den Kopf in die aufgestützten Hände gelegt, schaut er abwesend an einen nicht erkennbaren Punkt an der geschlossenen hellhölzernen Tür der Umkleide. Neben ihn sitzt sein nun länger begleitendes Valet. Mit besorgtem Blick sieht sie zu ihm herüber, jedoch schwebt eine Ungewissheit in ihrer Körpersprache. Dieser Mann ist schließlich nicht irgendein Mann, es ist Rob Gossler, der Mann, dem sie einst Rache geschworen hatte und den sie mit Hilfe von Männern wie Pride und Dalmi geschworen hatte das Leben zur Hölle zu machen und nun war es dass auch, doch nun war sie nicht im Stande sich darüber zu freuen, den sein Untergang, war in der Zwischenzeit auch der Ihre geworden. Sie saßen in einem Boot, sie waren beide der selben Bedrohung ausgesetzt. Das Monster was Rob Gossler verschlingen sollte, drohte nun ihn und sie gleichermaßen zu verschlingen. Aber genug davon, lassen wir die Szene selbst sprechen. Mit unsicherem, bedrückten Blick schaut Claudia verlegen zu Rob hinüber, sie setzt dazu an etwas zu sagen, öffnet ihren Mund, doch dann verlässt sie wieder der Mund. Sie schließt das Gehege ihrer strahlend weißen Zähne wieder und sieht schnell weg als hätte sie etwas unanständiges Getan und fürchte dafür Strafe. Wieder der Blick, wieder öffnet sich der Mund und diesmal, ja diesmal nimmt sie ihren ganzen Mut zusammen und bringt leise einige Worte vor.
Claudia:…es….es tut mir leid….
Wieder ziehen einige Sekunden Stille ein, bevor wieder ein Laut erfolgt.
Rob:…Seufz…
Claudia rutscht etwas näher an Rob heran und schöpft weiter Mut.
Claudia: Ich hoffe das Norman bald wieder auf die Beine kommt…wird schon nicht so schlimm sein und bald werden wir uns an RCH und Dalmi rächen.
Ein etwas größerer Seufzer entfährt dem Alkoholist. Claudia macht dass nun wieder unsicherer und sie starrt Rob an, wie ein Kind einen Erwachsenen, bei einem für es unlösbare Aufgabe und ganz leise entfährt ihr ihre Frage:
Claudia: Oder Rob?.... Du wirst doch gegen ihn in den Ring steigen oder? Oder Rob?
Der fragende Blick Claudias ruht auf dem Hamburger, bis Dieser wütend aus seiner Litargie erwacht.
Rob: Arrr!
Brummend erhebt sich Rob von der Bank und sieht wütend an die Decke. Claudia hinter ihm, ist vor Schreck zusammengezuckt und in sich zusammen gesunken.
Claudia: Entschuldigung…..
Rob beißt sich wütend auf die Zähne..
Rob: Entschuldigen?! Dass solltest du auch…es ist das mindeste was du tun kannst.
Er dreht sich zu dem Häufchen Unsicherheit auf der Bank um, um sie mit seinen Ansichten näher zu konfrontieren.
Rob: Immerhin ist das alles deine Schuld! Hättest du deine Krallen nicht in mich versenkt wäre dass alles nicht passiert! Dann hätte ich meinen Titel nicht verloren, dann würde mich nicht die gesamte Galaxy für einen solchen Versager halten und ich müsste nicht Abend für Abend Dalmi mit dem Gürtel im Fernseher und in meinem Kopf über mich und meine Unfähigkeit herziehen hören! Der Mann zollt dem Gürtel doch überhaupt nicht den gebührenden Respekt als Championgürtel der GFCW! Wenn du nicht gewesen wärst dann hätte ich mich mit meinem Bruder nicht zerstritten, dann wäre er jetzt nicht schwer verletzt im Krankenhaus!
Er richtet nun deutlich seine Blicke und seinen ausgestreckten Finger auf Claudia, die vor Schreck noch mehr zurückweicht.
Rob: Es ist alles deine Schuld!
Nun ist Claudia doch ein wenig erbost und erhebt sich ebenfalls von der Bank, wenn auch nicht ganz so energisch wie der Hamburger. Dann als es ans Sprechen geht muss sie sich wieder etwas fassen, als sie in die wütend glühenden Augen von Rob Gossler blickt.
Claudia:..Also so ganz stimmt das ja nun nicht….ich gebe zu ich habe dir einst den GFCW Galaxy Gürtel gekostet aber der GFCW Galaxy Gürtel ist schon lange nicht mehr existent und Dalmi hält nun diesen Gürtel und du hast seither nicht mehr als mal an dem Titel schnuppern dürfen. Und, dass soll meine Schuld sein?!
Rob wird nur noch wütender darüber, dass ihm Claudia auch noch wiederspricht, so erhebt er seine Stimme und versucht seine Aussage noch weiter zu untermauern.
Rob: Du hast mich und alle um mich herum ins Unglück gestürzt! Bevor du kamst war alles gut, alles perfekt und du hast alles zerstört was ich mir so mühsam aufgebaut habe!
Mit wütendem, doch mehr und mehr weinerlichen Ausdruck im Gesicht, wendet er sich mit verschränkten Armen von ihr ab. Claudia muss nach diesen Äußerungen erst einmal schwer schlucken, sie ist sichtlich tief getroffen. Mit dieser Aussage hat er genau den wunden Punkt getroffen und die Vorwürfe ihr gemacht, die sie sich seid diesem Vorfall tagtäglich vorhält. Sie blickt zu Boden um ihre Kräfte erst einmal wieder zu sammeln. Dann sieht sie enttäuscht und traurig wieder zu ihrem ehemaligen One Night Stand auf und beginnt kleinlaut und mit zittriger Stimme wieder zu sprechen.
Claudia: Als ich dich zum ersten mal getroffen habe Rob, hast du heulend am Straßenrand gesessen, erdrückt von einem geldgierigen Manager und deinen „angeblichen“ Verpflichtungen als Superstar….doch dass alles auf einmal so kommt habe ich nicht gewollt.
Sie wendet sich zur Tür.
Claudia: Ich werde jetzt gehen, damit du und deine Familie nicht weiter ins Unglück stürzen… Auf nimmer wiedersehen Rob, ich hoffe es geht dir und Norman bald besser.
Rob bleibt hart wie Stein in seiner Pose erstarrt. Die Arme vor der Brust verschränkt, den Blick starr und grimmig auf den Boden gerichtet. Claudia legt langsam die Hand an den Tür Griff, ihr fällt der Abschied sichtlich schwer, denn auch sie wird, wenn sie durch diese Tür tritt, durch JWO einer alten Gefahr ausgestzt sein. Doch dann beschließt sie mutig der Zukunft entgegen zu blicken und durch diese Tür zu schreiten. Schließlich macht Rob doch den Fehler und blickt kurz zu der gehenden Claudia und muss einsehen, dass er Claudia nicht gehen lassen und somit der Junkie World Order schutzlos zum Frass vorwerfen kann. Er nimmt sich schmerzlich zusammen und bringt es dann doch herraus…
Rob: Claudia Halt!
Erschrocken dreht sich Claudia wieder um. Die Hand immernoch an der Türklinke, blickt sie hinüber zu Rob. Rob hat den Blick wieder erhoben und sieht nun flehend, traurig zu der jungen Frau hinüber, den Arm bereits ausgestreckt.
Rob: Bitte bleib hier…es tut mir leid…
Erleichtert und mit einem glücklichen Lächeln lässt Claudia die Tür geschlossen und nimmt das Angebot mit einer, selbst für einen gestanden Wrestler, bearhugartigen Umarmung entgegen.
Claudia: Mir tut es auch leid…
Sie drückt sich noch fester an ihn und genießt die wärmende Brust des Hamburgers.
Claudia: Wir müssen zusammenhalten, alleine kann weder ich noch du die JWO und Kris Dalmi bezwingen…
Rob blickt, Claudia immer noch an sich gedrückt, verloren in die Ferne, die schweren Aufgabe der Zukunft auf sich zukommen sehend und murmelt leise vor sich hin.
Rob: Irgendwie schaffe ich dass, irgendwie schaffe ich das….
Würzburg hat Gefallen an War Evening gefunden. Die Fans fühlen sich gut unterhalten und bedanken sich dafür mit Jubel und dem Versprühen von guter Laune, die die Kameramänner gekonnt einfangen. Was mag denn nun der nächste Programmpunkt sein, der die Stimmung sogar noch steigert?
Eine eindeutige Antwort darauf kann zunächst nicht gegeben werden, denn das Bild zeigt weiterhin die Halle. Allerdings passiert nichts. Kein Video wird eingespielt, keine Entrancemusik kündigt einen Wrestler an, der sich in den Ring begeben will. Erst
nach einigen Sekunden wird man darauf aufmerksam, dass auf der
Rampe schon etwas geschehen ist. Denn dort stolziert, zunächst
unbemerkt, eine Gestalt entlang. Auch heute hat er seinen wuchtigen Leib wieder in einen schnieken Anzug gepresst, der diesmal in einem bordeauxrot daherkommt und wohl kaum den heutigen Modegeschmack trifft. Elegant wie ein Nashorn betritt er den Ring über die Ringtreppe und stellt sich genau in den Mittelpunkt des Gevierts. Sein Blick schweift über die Reihen der Fans, deren Freude sich überwiegend in Buhrufe verwandelt hat. Der dicke Mann prustet vor Anstrengung.
Mr. Rodgers: „Hallelujah! Der Weg über die Rampe in den Ring…puh, ich weiß nun, wie sich Muselmänner fühlen, wenn sie nach Ramadan pilgern, oder wie diese Stadt da auch immer heißen mag…“
Er wischt sich den Schweiß von der Stirn und bläst die geröteten Backen auf.
Mr.
Rodgers: „Doch nun bin ich hier! Und ich fühle mich
tatsächlich wie ein Pilger, der am Ziel seiner langen Reise
angekommen ist.
Diese wird er sicherlich gleich nennen, was man an seinem Räuspern ableiten kann.
Mr. Rodgers: „Erstens! Der Weg für mich war nicht räumlich gesehen. Ich bin keine große Strecke gelaufen, sondern habe andere Anstrengungen auf mich genommen. Bis mir das gelungen ist, was ich mir zu Beginn meiner Zusammenarbeit mit Mohammed, dem Fasan, vorgenommen habe. Ich hatte ihm und mir geschworen, dass er auch nach seinem Rücktritt eine wichtige Rolle spielen wird. Und so nahm ich viele Anstrengungen auf mich, um dies zu gewährleisten. Das war mein Weg, von dem ich sprach. Doch das eigentliche Wegeziel war etwas ganz Großes! Etwas, was ich mir kaum vorstellen konnte, als ich die Arbeit hier antrat. Und damit meinte ich die Verpflichtung eines Mannes der, zusammen mit Mohis Entdeckung Dean Welkey, die Liga verändern kann!“
Sein schmieriges Grinsen wird in Nahaufnahme gezeigt. Kein schöner Anblick.
Mr. Rodgers: „Ich spreche natürlich vom Pheasant Warrior! Dem Nachfolger großer Kriegergenerationen aus Guatemala! Und mir gelang es wirklich, ihn zu verpflichten. Damit geht ein anstrengender Weg zu Ende, denn heute wird er sein erstes Match bestreiten und ich kann mich voll und ganz auf meine Aufgabe als Berater zweier Superstars konzentrieren! Und genüsslich betrachtet, wie sie siegen!“
Es wirkt fast väterlich, wie er über seine Schützlinge spricht.
Mr. Rodgers: „Zweitens! Auch an diesem Wegesende steht Erkenntnis. Aber der angesprochene Unterschied ist der, dass die nicht für mich folgen wird. Sondern für euch!“
Sein wurstartiger Finger zeigt einmal über die Publikumsreihen.
Mr. Rodgers: „Denn ihr werdet heute allesamt erkennen, welch genialen Kämpfer ich geholt habe. Ihr müsst erkennen, dass es eine Ehre für euch Leute ist, Zeuge des ersten Matches des Pheasant Warriors zu werden. Denn er wird die Liga verändern und die Erkenntnis bringen, dass alle bisherigen Superstars der GFCW gegen ihn nur Parodien echter Legenden sind. Macht euch bereit…“
Euphorisch klatscht Rodgers in die Hände, dann reißt er das Mikrofon hoch und krächzt in einer Lautstärke, die man nicht erwartet hatte.
Mr. Rodgers: „Hier ist der PHEEEEAASSAAAAANT WARRIOOOOOOOOOR!“
Schlagartig mit dem Ruf Rodgers wird das Licht in der Halle für einen Moment abgedunkelt und in Dunkelheit sitzend hören die Fans, das eine Musik gespielt wird. Eine wunderbare Melodie, ergänzt von einer hohen Frauenstimme, die sich perfekt in das Lied einfügt. Es klingt wahrhaft königlich und doch gleichzeitig exotisch, was die Ohren der Menschen in diesen Augenblicken erreicht. Dann, wie ein Sonnenaufgang an einem wunderschönen Sommermorgen, wird die Beleuchtung langsam wieder heller. Die Farben sind nun allerdings in wunderschönen Goldtönen und lässt selbst Würzburgs Halle in der Illusion wie El Dorado aussehen. Das stimmungsvolle und perfekte Bild aus Musik und Ton geht so für einige Augenblicke und bringt die Menschen zum Träumen. Dann wechselt der Rhythmus der Audio in etwas Schnelleres, Treibendes ohne dabei seine Schönheit zu verlieren. Doch dies war offenbar der Startschuss zum Auftritt.
So treten nun Menschen durch den Vorhang auf die Rampe. Es sind vier hochgewachsene Männer in einfacher, weißer Kleidung. Auf ihren breiten Schultern ruhen die Griffe für eine elegante Sänfte, deren Grund aus purem Gold zu sein scheint. Ihr Aufsatz ist ein größerer Glaskasten, in dessen Innerem eine Decke aus roter Seide und einige Kissen ausgelegt sind. Und dort sitzt, wohl gebettet, der ehemalige Vizepräsident der Liga, Mohammed, und blickt neugierig um sich, was hier wohl passiert. Langsam, um die Sänfte nicht schaukeln zu lassen, tragen die vier Diener Mohammed in Richtung des Ringes. Als sie den halben Weg geschafft haben, treten weitere Personen auf die Stage. Diesmal handelt es sich aber um Frauen. Tänzerinnen, wie man am eleganten Gang erkennen kann. Sie sind edel gekleidet, elegante Kleider in himmelblau umschmeicheln ihren Körper. Nach einigen Schritten bleiben sie stehen und beginnen, einen Tanz aufzuführen. Und in ihren Händen haben sie seidene Tücher, die sie geschickt während des exotischen Tanzes einsetzen. Die Frauen haben sich in einem Viereck positioniert, in ihrer Mitte ist ein Leerraum. Und genau dort beginnt jetzt, Rauch aufzusteigen. Erst ein wenig, dann wird es immer mehr, bis man nicht mehr sieht, was dort geschieht. Die Frauen tanzen davon aber unbeeindruckt weiter. Als sich der Rauch langsam verzieht, steht dort ein Mann. Der Pheasant Warrior. Der Krieger aus Guatemala. Seine Maske nach Art des Lucha Libres, die einen Fasanenkopf darstellt, ist golden mit silbernen Applikationen und lässt das Gesicht darunter verhüllt. Zudem trägt er einen fast bodenlangen Umhang im gleichen Farbmuster. Sein Oberkörper ist unbekleidet, an den Beinen hat er eine lange, silber-goldene Wrestlinghose und gleichfarbige Ringboots. Für einen Moment verharrt er in der Mitte des Tanzes regungslos. Dann hebt er einen Arm in die Luft und im selben Augenblick bricht ein buntes Feuerwerk rund um den Tron los.
Dann läuft der Pheasant Warrior in Richtung des Ringes, wobei die Tänzerinnen ihn begleiten. Mohammeds Sänfte wurde mittlerweile auf dem Kommentatorenpult abgestellt. Somit leistet er Pete und Sven Gesellschaft. Vor dem Geviert bleibt der Warrior stehen und vollführt eine Geste. Sofort stellen sich die vier Frauen in einer Reihe auf. Eine nach der Anderen kommt auf den Mann aus Guatemala zu. Dabei gibt der Krieger ihnen jeweils einen Kuss auf die Stirn, wonach sich die Damen verneigen und in Richtung des Entrances verschwinden. Nach diesem Vorgang entert der Krieger den Ring.
Die Lichter nehmen wieder ihre normale Farbe an und die Musik verstummt.
Mr. Rodgers: „DA IST ER!! Und er wird die Erkenntnis bringen. Sein erstes Match. Eine Open Challenge, die jeder aus dem Backstagebereich annehmen kann. Man möge den Gegner schicken!!!
Vor Euphorie überschlägt sich die Stimme Rodgers‘ förmlich. Doch dann wird es still, als die Spannung über den auftauchenden Gegner einsetzt.
…
…
…
„IST ES EIN HELIKOPTER?“
„IST ES EIN VOGEL?“
„NEEEEEIIIIIN!“
Laute Technomusik mit wummerndem Beat zerstört die eben noch aufgebaute Atmosphäre. Die ganze Halle wird in buntes Licht getaucht und man muss Angst haben, einen epileptischen Anfall zu bekommen.
„ES IST SPAAAAAAAAAAAAAAAAAACEEE MAAAAAAN!“
Die Musik wird lauter und lauter, das Licht wilder und wilder. Wir begeben uns als Zuschauer dieser Szene auf einen ganz schlechten Trip. Man kann nur ungläubig den Kopf schütteln. Was zur Hölle passiert hier? Gleich fängt man noch an Gestalten zu sehen. Oder Ufos. Huch!? Was ist das!? Ein…ein…RAUMSCHIFF! Ja…wirklich!
Oh mein Gott, ein Raumschiff fliegt in die Halle!!! Grundgütiger. In blaues Licht getaucht schwebt es langsam zum Ring herunter.
Laura: Ladieeees und Gentlemaaaan! Vom Planeten Ori! Es ist…SPACE MAAAAAAAAN 3000!
Wir reiben uns die Augen und betrachten wieder das Raumschiff, was in den Ring fliegt. Ein Außerirdischer? Hier in der GFCW? Es ähnelt einer Space Shuttle, bloß das es silber ist. Und glitzert. Und einen Scheinwerfer vorne hat, der die Fans anleuchtet, während das Raumschiff von der Hallendecke hinunter in den Ring schwebt. In ihm sitzt eine Gestalt. Sie ist aber noch nicht genau zu erkennen.
Aber irgendwie…hat man sich Raumschiffe anders vorgestellt. Dieses hier ist so klein, kaum größer als ein Fahrrad. Moment…der Scheinwerfer sieht auch verdammt nach einem Fahrrad aus. Und die Tragflächen und Verkleidung des Raumschiffes – das ganze Silber…ähnelt Alufolie, die über Pappe gespannt ist. Und es fliegt gar nicht! Nein, es wird an einem deutlich sichtbaren, extra dicken Band heruntergelassen.
Ein verdammtes Fahrrad mit Pappflügeln und Alufolie!
Der Pheasant Warrior und Mr. Rodgers stehen in der Ringecke. Sie gucken sich an und schütteln verblüfft den Kopf.
Währenddessen landet das „Raumschiff“ im Ring. Und zwar so unsanft, dass der eine Flügel abbricht. Tragisch. Als das Licht wieder in den normalen Modus übergeht, sieht man den „Astronauten“ zum ersten Mal. Er trägt einen weißen Motorradhelm mit schwarzem, verspiegeltem Visier. Dazu einen wirklich hautengen Ganzkörperanzug, dessen helle Oberfläche mit Symbolen aus dem Weltall bemalt wurde. Der Zauber ist verflogen. Alles Lug und Betrug. Der „SpaceMan 3000“ versucht nun, von seinem Raumschifffahrrad abzusteigen. Dabei kommt er aus Versehen auf eine der Pedalen, die unter der abgebrochenen Tragfläche versteckt war, fährt ein Stück vor und verliert das Gleichgewicht. Er stürzt um und auch die restlichen Aufbauten, die Raumschiffoptik vorgaukelten, fallen ab und liegen als traurige Pappreste im Ring.
Der SpaceMan 3000 will wieder auf die Beine kommen, doch durch den Sturz hat sich sein Helm gedreht, so dass das Visier nun leider hinten ist. Das bedeutet, er sieht überhaupt nichts mehr. Dementsprechend orientierungslos irrt er im Ring umher.
Mr. Rodgers wird das alles zu nervig und so schreit er dem anwesenden Ringrichter Howard Eagle entgegen, das Match zu starten. Kurz darauf ertönt die Ringglocke zum ersten Match des Pheasant Warriors in der GFCW.
Auch wenn der Sieg wahrlich keine große Tat war, stürmt Mr. Rodgers unmittelbar nach dem Ringgong ins Geviert und reißt den Arm seines Schützlings in die Luft. Auf der Rampe erscheint zur Feier auch eine weitere Person – Dean Welkey. Der No. 1 Flachleger der GFCW gesellt sich zu seinen Kollegen und umarmt den Warrior um ihm zu seinem ersten Sieg zu gratulieren.
Doch dann wenden sich die Blicke…zum SpaceMan 3000, der sich über den Boden windet wie ein armer Wurm. Welkey grinst diabolisch und wechselt einen kurzen Blick mit Mr. Rodgers. Dann geht er zum Astronauten. Der Mann aus San Diego macht sich am Helm des Unterlegenen zu schaffen.
Pete: „Das gehört sich nicht, Sven! Dies war kein Mask vs. Mask Match!“
Dieser ist zu orientierungslos um sich wirklich zu wehren und schlägt nur hilflos um sich. Doch schon nach wenigen Sekunden hebt Welkey den Helm triumphierend in die Luft. Auf dem Boden liegt der SpaceMan nun demaskiert.
Sven: „Pete…das ist…“
Es ist Joe Jobber. Die GFCW Legende. Nach seiner dunkelsten Stunde, der Allianz mit Tobi Whitehouse, hatte man ihn nicht mehr gesehen. Und nun ist er wieder da und tat das, war er immer tat – verlieren! Unter einem Motorradhelm. Als SpaceMan 3000. Tragisch.
Pete: „Eine Schmach von Comeback.“
Für Joe ist die Bestrafung aber wohl noch nicht final. Er wird von Welkey auf die Beine gerissen und in den Ansatz zum Rolling Cutter gezerrt. Und der gelingt perfekt. Wie ein Fisch auf dem Trockenen, regungslos, bleibt Jobber nach dem Move auf dem Boden liegen.
Pete: „Genug jetzt!“
Leider nein. Ein völlig euphorischer Welkey greift sich den herumliegenden Helm Joe Jobbers und beginnt, damit auf den ewigen Verlierer einzuschlagen. Und zwar so lange, bis sich eine Platzwunde auf dem Kopf Jobber bildet und sich der Arme vor Schmerzen windet. Mr. Rodgers, von der Aktion Welkeys begeistert, rennt zu seinem Schützling und hebt dessen Hand wie zum Zeichen eines großen Sieges in die Luft.
Mr. Rodgers: „DAS IST DIE STÄRKE DER GRO GOCK GANG! Schaut uns an!“
Er umarmt auch noch den Warrior, dann geleitet er seine „Helden“ aus dem Ring und jubelt den ganzen Weg über die Rampe in den Backstagebereich…bis Welkey stehenbleibt. Der Flachleger bleibt nicht nur stehen. Nein, er wendet sich auch um. Und geht zum Ring zurück.
Pete: „LASS JOE IN RUHE!“
Welkey stellt sich noch einmal über Joe auf, der noch immer im Ring liegt. Was kann nach Demaskierung und blutig schlagen noch eine Steigerung sein? Was mag dem Hirn Welkeys einfallen?
Pete: „Nein…bitte…nicht…“
Klingeling. Klingeling.
So klingt die Klingel des Fahrrades. Und es wird nun von Dean Welkey gefahren. Das Raumschifffahrad. Symbol des Versuches Joes, eine neue Zukunft zu beginnen.
Und nun wird er von Dean Welkey mit dem Raumschifffahrrad überfahren.
Kaum ist das vollbracht, stürmt Welkey auf einen Ringpfosten und reißt beide Arme in den Himmel. Völlig glückselig bejubelt Welkey seinen Erfolg, als diese Szene abschaltet.
Auf der Leinwand erscheinen nun Bilder von Matches gepaart mit Einblendungen von Rob Gossler Moshdrop von Rob Gossler!
Rob: Aus dem Abfall in die Massen!
Pogosplash von Rob Gossler gegen Zwei Wow!
Alkohol…..
Rob Gossler liftet an einem Kneipentresen ein Bier.
Da ist Rob Gossler und schlägt seinen Gegner mit einem Stuhl nieder.
Kampf!
Und wie aus dem nichts steht Rob Gossler wieder auf den Seilen und zeigt seinen Pogosplash!
…und Alkohol!
Rob spritzt wild mit einer Bierdose am Entrancebereich einer Halle um sich.
Perfekte Körperhaltung für den Moshdrop und da kommt er auch schon
Kampf und Alkohol
Wieder schalten die Kameras in die S.Oliver Arena in Würzburg, wo Eye of the Tiger den No. 1 Contender ankündigt.
Rising up, back on the
street
Pete:“Die letzte Show vor dem großen Showdown zwischen dem Wrestling Tiger und dem Candy Man.“ Sven:“Denkst du den echt, das der Kerl da noch was reissen wird beim Pay Per View? Fletcher hat doch bewiesen warum er World Champion ist!“ Pete:“Ich würde Maxxx nicht unterschätzen. Er scheint wirklich einen neuen Gedankengang zu haben und geht vollkommen anders an diese Sache ran als sonst. Es könnte eine Überraschung geben bei Brainwashed!“
Jimmy kommt auf die Bühne, in einer gold und beige farbenen Trainingshose und einem schwarz goldenen Shirt. Im Gesicht wieder eine schmale Sonnenbrille. Langsam geht er die Rampe herunter zum Ring
So many times it happens
too fast
Wie die letzten Shows auch, läuft Jimmy ohne großes Geplänkel über die Stahltreppe auf den Apron. Er blickt in die Menge der Fans, die zwar mehr und mehr pro Jimmy Reaktion zeigt. Aber immernoch bleibt es durchwachsen, die Fans und die GFCW will erst noch mehr von diesem Jimmy sehen, bevor man ihn wieder annimmt.
It's the eye of the tiger
Dann steht er im Ring und die Musik wird abgedreht. Mit einem Mikrofon, stellt sich Jimmy jetzt in die Mitte des Ringes. Noch einige letzte Worte, vor dem Brainwashed Event, an das GFCW Universum.
Jimmy Maxxx:“Seid der letzten War Evening Show, lese und höre ich immer wieder die eine Frage. Gibt es ein Problem zwischen Jimmy Maxxx und Chris McFly? Wird es gar ein Match geben? Die Antwort ist kurz und simpel, nein! Ich habe das was ich von der Seele kriegen wollte, dem Chris direkt ins Gesicht gesagt. Und damit hat sich das Thema erledigt. Ich bin nicht hier um Ärger anzufangen, sondern um für Veränderung zu sorgen. Um zu zeigen, das es auch noch positives und sportliches Denken in der GFCW gibt. McFly hat seine Ziele und seine Schlachten zu schlagen und ich meine eigenen. Ich hoffe aber, das wir uns irgendwann mal gegenüberstehen Chris. Als Gegner, nicht als Feinde!“
De Berliner nickt zustimmend in die Kamera.
Jimmy Maxxx:“Jetzt kann ich mich auf meine beiden bevorstehenden Aufgaben konzentrieren. Eine davon, ist das Match heute Abend. Gegen Sid the Scum, der vor kurzem wieder seinen Weg in die GFCW fand. Viele mögen vielleicht überhaupt nicht begeistert sein, das er wieder da ist. Ich jedoch bin da anderer Meinung. Ich freue mich, das du wieder da bist Sid. Den damit, kehrt ein Stück Seele und Herz dieser Liga zurück. Genau wie bei Rebel called Hate, sehe ich in dir nicht den Säufer, den Chaoten oder Ärger macher. Sondern einen Menschen, einen Sportler und vorallem einen Champion. Den du warst es, der damals die Bierzelt Titel mit den Tag Team Titeln vereinte um sie zu den World Tag Team Titeln zu machen. Habe ich Angst? Nein. Doch habe ich Respekt vor dir und deinem Können. Das heute Abend, wird alles andere als einfach. Nur weil ich der No.1 Contender bin, heisst das nicht das ich besser bin als du. Doch heute Abend werde ich beweisen, egal ob Sieg oder Niederlage, das ich der Herausforderung bei Brainwashed gewachsen bin. Den ich nehme es mit den International Besten auf, dazu gehörst auch du Sid!“
Ohne großes gehampel oder gepose steht er da im Ring und bereitet das ganze GFCW Universum auf das große Finale, den Main Event von Brainwashed vor.
Jimmy Maxxx:“Was mich zu dir bringt Candy Man. Eric, Worte sind nicht nötig. Es gäbe auch keine passenden, um die wichtigkeit dieses Matches zu beschreiben. Doch das weisst du selber Eric, du bist zwar albern aber nicht dumm. Ich nehme dich gewiss nicht auf die leichte Schulter. Das hier, dieses Match, bei diesem Pay Per View, hat nichts mit persöhnlichen Differenzen zu tun. Es geht hier nicht um uns Eric, sondern um die GFCW. Es geht darum herauszufinden, wer die unangefochtene Nummer 1 ist. Und wer die GFCW in Zukunft in die richtige Richtung führt. Eric, mit unserem Match bei Brainwashed wird ein neues Kapitel in der Geschichte der GFCW geschrieben. Nur wer der Star der Geschichte ist, das müssen wir herausfinden. Die Zeit des wartens ist vorbei, Brainwashed steht vor der Tür. Und heute Abend, werde ich zeigen, das ich mich nicht vor einer Herausforderung drücke, so wie du es behauptest Fletcher. Ich werde mich Sid im Ring stellen und beim Pay Per View, werde ich mit dir in einer Stunde herausfinden, wer wirklich das Zeug dazu hat, das größte Gold im Deutschen Wrestling zu halten. Sollte ich dich schlagen Eric, werde ich das Gold mit Stolz und Ehre tragen und mich jedem Herausforderer stellen. Solltest du mich besiegen, werde ich bei der War Evening Show nach dem Pay Per View, dich als World Champion anerkennen. Doch egal was passiert, die GFCW und die Fans werden gewinnen.“
Dann lässt Jimmy das Mikrofon fallen und verlässt zu Eye of the Tiger wieder den Ring.
Da ist es wieder zusammen unterwegs. Das Trip Infernale. Wobei, wieder? Nicht wirklich, eigentlich ist es das erste Mal, dass wirklich alle drei gemeinsam zu sehen sind, sonst hat sich der Mann in der Mitte immer mit nur jeweils einem der beiden anderen getroffen. Genug der Geheimniskrämerei, im Bild sind Hall of Famer und Interviewer Mäc Müll, GFCW World Cha,pion und Candy Man Eric Fletcher und der seit kurzem heimliche Star in den Szenen des Champions...das Mettbrötchen (heute gekleidet mit einer weißen Serviette). Und so stehen nun zwei der drei in ihren typischen Aufzügen vor der Kameralinse, während der Dritte im Bunde in der linken Hand des Champions ruht. Warum in der Linken, obwohl der Poet doch eindeutig Rechtshänder ist? Naja die starke Hand brauch der Poet vielleicht noch, um Mäc Müll das Mikrofon irgendwann aus der Hand zu reißen, wenn die Fragen zu dumm werden. Sie starten aber erst einmal ganz akzeptabel.
Mäc Müll: Seid gegrüßt, Freunde der Sonne, der Poet hat vorgeschlagen, ich soll mal eine lockerere Einleitung bringen und nachdem ich das gerade getan habe, muss ich sagen, ich bleibe lieber bei meiner alten Art und Weise. Also Eric, danke dass du dir kurz Zeit für mich nimmst und dich für dieses Interview bereit erklärt hast und lass mich dir gleich eine erste Frage stellen. Wie kommt es, dass du heute Abend erneut in keinem Match stehst?
Eric macht seinem Namen alle Ehre, fletscht die Szene und starrt kampfbereit in die Kamera. Es sieht so aus, als könnte er Mäc jede Sekunde den Kopf abreißen, wenn er sich nicht so auf die Linse vor ihm fokussieren würde. So schnauft er nun mehrmals deutlich hörbar, atmet tieeeef ein und aus und die Kamera hält genau drauf. Mäc führt das Mikro langsam unter Fletchers Nase, dann spricht er los.
Eric: Weil ich mich vorbereiten muss. HÖRST DU DAS MAXXX?! Du wolltest einen ernsten Kampf gegen mich, du wirst ihn bekommen. Den letzten Monat habe ich nichts anderes getan, als trainiert. Morgens...Training! Mittags....Training! Abends....Training! Die letzten Wochen hatte ich nur noch diesen einen Gedanken...Brainwashed 2012! DU gegen MICH, Ironman Match und glaub mir ich...ich kann den Scheiß nicht, tut mir Leid.
Die ganze Spannung fällt von seinem Körper ab, als er prustet und laut zu lachen anfängt. Die Schultern senken sich ebenso wie der Brustkorb, Schluss mit der bedrohlichen Haltung von eben.
Eric: Das ist alles Schwachsinn. Maxxx keine Panik, ich mache nichts anderes als sonst, ich quäle mich nicht extra für dich beim Training. Weißt du auch warum? Weil ich mich immer quäle. Ich komme nicht einen einzigen Tag aus dem Fitnessstudio und sage zu mir „Hach, war das heute ein schöner Tag“, nein ich krieche die letzten Schritte zu meiner Wohnungstür, stoße sie mit letzter Kraft auf, falle erschöpft ins Bett, stöhne „Scheiße, ich hasse mein Leben“ und wundere mich dann, dass mich meine verdammten Nachbarn schräg anstarren, weil meine Wohnungstür noch offen steht. Nein, das hat absolut nichts damit zu tun, dass ich heute kein Match habe. Der Grund dafür heißt Stolz.
Verdutzt schaut der Interviewer hoch zu Fletcher, bemerkt dann aber sofort, dass sein Gegenüber ja gar nicht größer ist und so geht der Kopf wieder ein Stückchen nach unten.
Mäc Müll: Wieso Stolz? Bist du zu stolz, um heute hier anzutreten, oder wie soll man das verstehen? Und wenn ja, wieso?
Beiläufig winkt Eric ab und schüttelt nur den Kopf, bevor er erst einmal einen genüsslichen Bissen von seinem Brötchen nimmt. Brav 32x kauen, er hat ja Zeit, dann runterschlucken, weitersprechen.
Eric: Nene, das hat damit nichts zu tun, es geht eher um den englischen Stolz. Pride halt. Gehen wir doch mal ein paar Wochen zurück. Wer ging mir ständig auf die Nerven? Korrekt, Mr. Bride. Wer hat also eine Tracht Prügel von mir verdient? Korrekt, Mr. Bride. Pass auf, in letzter Zeit habe ich ja wirklich auf allen möglichen Hochzeiten getanzt und den ein oder anderen hat das gestört. Also wollte ich die Sachen langsam mal abschließen. Also geh ich zum Boss, sage ihm „Dye pass ma auf. Mr.Boston hat doch seine kleine Überraschungsserie, wie sieht's aus, darf ich ihn vor dem PPV auseinandernehmen?“, Dye sagt in seiner freundlichsten Stimme „Ja natürlich“ und das Ding ist geritzt, kisch kisch kisch, ich darf den Adel vermöbeln und er hat keine Ahnung, was ihn erwartet. Tja und dann bricht sich der Depp in der letzten Show das Genick und ich stehe ohne Gegner da. Auch nicht schlecht, wurde mir meine Arbeit halt abgenommen.
Und es scheint ihn wirklich nicht sonderlich zu interessieren, ob er nun Pride besiegt hat oder jemand anderes. Hauptsache der Adelsmann ist aus dem Verkehr gezogen. So zuckt der Candy Man nur mit der Schulter, bevor er sich wieder seinem Mettbrötchen widmet und Mäc Müll damit die Chance zur nächsten Frage gibt.
Mäc Müll: Verstehe. Nun gut, das heißt für dich also, dass Pride dir vorerst keine Probleme mehr bereiten wird, allerdings hast du dir ja in der letzten Show bereits wieder einen neuen, sagen wir mal, Feind gemacht. Dean Welkey. Wie soll es denn mit ihm weitergehen?
Gute Frage denkt sich der Poet und vergisst dabei glatt das Kauen. Ein tiefes undeutliches „Oh“ oder „Hmm“ wird durch den geschlossenen Mund geschleudert, damit kein Hack herausfällt und der Finger geht nach oben in Richtung „Aah, warte kurz, Antwort kommt gleich.“ Angestrengt kaut Fletcher seinen Bissen zu Ende, würgt ihn herunter uuund...
Eric: *räuspern*...*husten*...*räuspern* ok der Bissen war ein bisschen zu groß. Is ja wurscht. Ja Welly, der Junge ist schon so ein Fall für sich, große Fresse, was dahinter, der Junge hat irgendwie was. Gefällt mir irgendwie. Für ein Like bei Facebook reicht es zwar nicht, aber das kriegt eh nicht jeder von mir. Ja ich glaube aus dem Bengel kann was werden, aber bisher ist er noch ein kleines Licht. Deswegen darf er vielleicht auch demnächst mal gegen mich verlieren, damit er mal einen Moment im Rampenlicht bekommt, ich bin ja ein guter Mensch.....bis dahin ist aber noch Zeit. Ich hab's ja vorhin schon gesagt, ich war auf zu vielen Hochzeiten, ich muss jetzt erst einmal Ordnung hineinbringen. Brainwashed steht an und da wird Timmy gegrillt. Wie es danach weitergeht, ob ich wirklich mal gegen McDonalds antrete, wie dieser Vogelfreund es ja gefordert hat, ob ich gleich gegen den antrete, oder ob ich mal schau, wo Bala steckt und dann die Großkotzgang UND die Vorstadtkrokodile gleichzeitig umniete, das wird sich zeigen. Jetzt zählt aber wirklich erst einmal nur Brainwashed.
Kann man so eine Aussage schon als kleinen Erfolg für Jimmy Maxxx werten? Oder hat Eric vielleicht sogar ein wenig Angst um seinen Titel? Fast könnte man so meinen, auch wenn Fletcher das natürlich im Leben niemals zugeben würde. Auch nicht, wenn Mäc Müll ihn direkt darauf anspricht? Das wird sich gleich zeigen.
Mäc Müll: Interessante Aussage. Haben sich da Jimmys Worte doch irgendwo bei der festgesetzt, nachdem er verlangte, dass das Titelmatch in den Vordergrund rückt und du deine ganzen Spielchen sein lassen sollst? Oder hast du sogar ein wenig Sorge um deinen Titel?
Fast schon empört lehnt sich Fletcher zurück und starrt den Hall of Famer mit großen Augen an. Was?! Eric soll zugeben, dass er auf Jimmy hört?! Oder dass er Angst?! Im Leben wird er das nicht tun!
Eric: WUAS?! Mäc glaubst du ernsthaft, dass ich so etwas JEMALS mit „Ja“ beantworten würde? Komm schon, du kennst das Geschäft und du kennst mich, dass so etwas passiert, ist unwahrscheinlicher als ein Match ohne heftigen Schlagabtausch. Nein Jungchen, ich habe KEINE Angst. Und ich habe mir Mäxchens Worte auch nicht zu Herzen genommen. Ich schaue nur auf die Fakten. FAKT ist, dass ich der Champion bin. FAKT ist, dass ich nichts lieber habe als meine Ruhe. FAKT ist, dass die ganze Liga plötzlich anfängt in Teams herumzurennen oder irgendwelche anderen Faxen macht. So und jetzt rechnen wir einmal. Wenn ich Johnny beim Pay Per View vernichtet habe, was ja noch nicht einmal vom Berliner selbst bezweifelt wird, dann habe ich meine Ruhe. Denn dann gibt es einfach niemanden, der gegen mich antreten will. Und dann kann ich mir die Zeit immer noch mit all diesen anderen Flachzangen vertreiben. Max an sich ist mir komplett egal. Max bei Brainwashed allerdings....ist der Anfang für mein Paradies. Und dieser Anfang muss vorbereitet werden....
Dabei senkt er den Kopf ein wenig und wirkt etwas nachdenklicher als zuvor. Grund genug natürlich um sofort nachzuhaken.
Mäc Müll: Was meinst du damit? Eric: Das siehst du später noch....So und jetzt muss ich auf Klo.
Und mit diesem Schlusssatz klopft er Mäc auf die Schulter und geht seinen Weg, wohl wissend, dass er soeben einen Anflug von Spannung zerstört hat. Aber naja, so ist er eben. Zurück zu Pete und Sven...oder sonst wen.
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