STREETS OF AMERICA



Die ersten Gitarrenriffs von Bad Religion ertönen und prompt meldet sich wenig später nicht nur Greg Graffins Stimme zu Wort, sondern auch die knapp viereinhalb Tausend Fans hier in Würzburg. Wie auch schon in der letzten Show sind die Meinungen zum nun erscheinenden Teil der „Suburbs“ höchst gespalten. Viele können die Anschuldigungen Lex Streetmans gegenüber dem adligen Heinrich von Sternburg nämlich noch immer nicht nachvollziehen. Ein Grund allerdings, warum die Reaktionen dieses Mal nicht ganz so extrem ausfallen wie letztes Mal, macht sich unmittelbar neben dem Mann aus Los Angeles auf den Weg. Ein Chris McFly Jr. ist schließlich fast überall populär, wo auch immer er seine Füße in einen Ring setzt. Zuspruch und Aufmunterung gibt es auch für die dritte Person im Bunde, welche zwischen den Beiden Herren mit zum Ring marschiert... Breanna Ouths.


Unter höchst unterschiedlichen Reaktionen, von uneingeschränkten Pops bis misstrauischen Heat ist schließlich alles vertreten, bahnt sich das Trio also seinen Weg zum Apron, wo es sich Streetman nicht nehmen lässt, seiner Managerin vorsichtig und behutsam den Eintritt zum Ring zu erleichtern. Wie auch schon im vorherigen Verlaufs des Abends hat Ouths einen beigen Rollkragenpullover und eine schwarze Röhrenjeans an, was aufgrund der noch immer durchaus sommerlichen Temperaturen stark gewöhnungsbedürftig sein dürfte. Dass ihr diese Tatsache aber ziemlich egal ist, lässt ein Blick in ihr Gesicht erkennen, welches noch immer diese komplette Leere und Schockstarre ausdrückt. Wie eine beinahe zum Leben erwachte Salzsäule steht die Blondine nun neben CMJ im Ring, während sich Streetman von Laura, der Rinsprecherin, ein Mic hat geben lassen. Wenn seine Managerin schon nicht über die schrecklichen Ereignisse sprechen kann, dann aber garantiert er.


Streetman: „Ich weiß eigentlich gar nicht, wie und wo ich anfangen soll. Vielleicht aber erklärt diese Sache hier schon das Wichtigste...“


Noch klingen seine Worte überraschend ruhig und besonnen, obwohl man dem Blondschopf schon deutlich anmerkt, dass er sich stark zusammenreißen muss. Dann aber ist es vorbei mit der ruhigen Stimmung denn kaum zieht der Leiter des „L.A. Gyms“ das „Corpus Delicti“ aus seiner Hosentasche, schon explodiert seine Stimme förmlich zu einem lauten Schrei aus Wut, Verzweiflung und Aggression.


Streetman: „SEID IHR EIGENTLICH KOMPLETT BESCHEUERT? WIE KRANK SIND EURE GEHIRNE EIGENTLICH?“


Wild fuchtelnd streckt er eben jenes Banner von Corps Nobilis in die Höhe, welches er vor zwei Wochen am sprichwörtlichen Tatort gefunden hat. Zweifelsohne sind die Täter, welche eigentlich schon vorher die wohl Hauptverdächtigen hätten sein können, somit entlarvt und jetzt muss es unweigerlich zu dem kommen, was kommen musste.


Immer wieder setzt der blonde Amerikaner mal einen Fuß nach rechts und einen Fuß nach links und er ähnelt bei diesem Zick-Zack Gang mehr einem wildgewordenen Raubtier, als einem besonnenden Menschen. Sein Partner und Trainingsgefährte lässt ihn bis jetzt allerdings gewähren und sieht keinen Grund, Streetman möglicherweise zu besänftigen oder ihn herunter zu holen. Dies ist in erster Linie nämlich Streetmans Sache und die will er jetzt unbedingt klären.


Streetman: „Glaubt ihr wirklich, dass wir so eine perverse und unhumane Aktion einfach hinnehmen und ihr schalten und walten könnt, wie es euch gefällt? Ich rate euch echt besser, schnellstmöglich eure versnobten Luxuskörper in den Ring zu bewegen und euch wie echte Männer dieser Sache zu stellen. Ansonsten werde ich einfach nach hinten kommen und euch so lange suchen, bis ich endlich meine Schuhsohle dorthin treten kann, wo bei euch die Sonne die scheint und dann im Anschluss...“


Wort für Wort redet sich Streetman in eine Art Wutrage, was nicht nur in der Wortwahl immer extremere Ausdrücke zur Folge haben könnte, sondern auch eine immer höhere Lautstärke mit sich bringt. Nun muss ihn McFly doch ein wenig beruhigen, immerhin ist dies immer noch eine familienfreundliche Sendung, wo man es mit Ausdrücken nicht zwingend übertreiben sollte. Großartig viel weiter hätte Streetman aber eh nicht sprechen müssen denn natürlich lassen sich die Tag Champions es sich nicht nehmen, auch ihren Senf dazuzugeben.


Hätten vor zwei Wochen die Reaktionen der Fans nicht gespaltener ausfallen können, so sind sie diesmal relativ eindeutig, als Heinrich von Sternburg die Bühne ohne Entrance Theme betritt. Augenscheinlich bezichtigt ihn die GFCW-Galaxie, etwas mit der schrecklichen Sache, die Breanna Ouths zugestoßen ist, zu tun zu haben. Der Hüne, der kleidungstechnisch zwar immer noch der Schaufensterpuppe eines Herrenausstatters gleicht aber dennoch weniger gepflegt als sonst wirkt, trottet mit gesenktem Haupt und einem Mikrofon in der Hand zum Ring. Dem Gesicht des Corpsstudenten sieht man an, dass er vollkommen niedergeschlagen und trostlos wirkt. Unter dem wachsamen Auge der Suburbs betritt er den Ring und wagt einen zaghaften Blick in Richtung Breanna, doch diese weicht ihm nur aus. Lex Streetman hingegen merkt man an, dass er sichtlich Mühe hat, die Kontrolle über seinen Körper zu bewahren, damit er dem Münchner nicht direkt an die Gurgel springt.


Heinrich: „Ich... Bitte“


Auch wenn Lex Streetman zwischen Heinrich und Breanna einen gehörigen Sicherheitsabstand gewährleistet, streckt er mit einer beschwichtigenden Geste seine Hand zu der Texanerin aus, doch das veranlasst Breanna sich nur noch weiter hinter ihren beiden Begleitern zu verstecken.


Heinrich: „Breanna, ich bin untröstlich, dich so zu sehen… Es bricht mir das Herz! Ich konnte nicht wissen, dass Richard zu so was fähig ist. Es tut mir so leid, so unendlich leid, dass ich nicht da war… Hätte ich das nur geahnt… Ich flehe dich an, Breanna, bitte verzeih mi…“


Mit einem Mal schlägt Streetman aus dem völligen Nichts mit einem krachenden Schlag ins Gesicht vom Tag Champion und lässt ihn somit nicht mehr zu Wort kommen. Der Kopf von Sternburgs fliegt gefühlte zehn Zentimeter nach hinten und das Mic ist schon längst auf dem Boden gefallen. Standhaft, aber auch vollkommen überrumpelt von der Situation, versucht der Adlige die wahrhaftige Schlagsalve zu überstehen und hält seine Hände mittlerweile schützend vor sein Gesicht. Die heftigen Forearms und Schläge werden indes mit immer wieder wütenden Aufschreien des blonden Amerikaners unterstützt, der es tatsächlich schafft, den deutlich kräftigeren Corpsstudenten auf die Knie zu prügeln.


Chris McFly Jr.: „Wohoho… Lex beruhig dich!“


Bevor allerdings noch mehr Unheil angerichtet werden kann, ist auch schon McFly zur Stelle, der mit Leibeskräften versucht dem Beat Down ein Ende zu setzen. Mit energischen und gleichzeitig freundschaftlichen Worten zerrt er den wildgewordenen Los Angelino von seinem Gegner weg, welcher erstmal zu Boden sackt und sich vorsichtshalber aus dem Ring rollt. Hitzig diskutiert Streetman nun kurz mit seinem Partner, dem er in dieser Situation wohl am Liebsten alles Mögliche gesagt hätte, nur um wieder von Sternburg in die Finger zu bekommen. Doch auch die Worte CMJs werden nun merkbar härter, auch wenn sie fern der Mikros sind, und so gelingt es dem Indy-Star mehr und mehr den aufgebrachten West Coast Bewohner zu besänftigen. All dies wird mehr oder minder von Breanna Ouths beobachtet, wobei eine wirkliche Regung von ihr nicht zu erkennen ist. Weiterhin steht sie einfach in der Mitte und starrt regungs- und emotionslos zu Boden.


Die sprichwörtliche Musik spielt indes um sie herum, denn während HvS einige Schritte die Entrance Rampe hochgestolpert ist und fast ein wenig entsetzt in Richtung Ring blickt, hat sich dort Lex Streetman das Mic vom Boden geschnappt. Immer noch ist sein Gesichtsausdruck „not amused“ und über seine Stimme kann man deutlich hassähnliche Schwingungen hören. Und so wundert es auch nicht, dass er sich ganz tief über das Ringseil in Richtung von Sternburg beugt und hierbei teilweise fast droht, vorne herüber zu kippen.


Streetman: „Von Sternburg... ich bin es ein für alle Mal Leid! Seit Wochen schaue ich mir dieses Spektakel jetzt schon an und mittlerweile haben du und dein Schnöselpartner es einfach zu weit getrieben. Bis vor zwei Wochen war dies vielleicht noch eine Angelegenheit zwischen dir und Breanna, aber jetzt nehme ich das Zepter in die Hand.“


Während er mit seinem linken Bein auf dem untersten und seinem rechten Bein auf dem mittleren Seil steht, schaut sich Streetman kurz zu McFly um, welcher allerdings nur ein kurzes Nicken übrig hat. Scheinbar gehen ihre Gedankengänge nun wieder simultane Wege und ähnlich wie im Ring, kooperieren die Beiden auch außerhalb beinahe perfekt miteinander.


Streetman: „Sag deinem Partner Bescheid, dass ihr euch für Brainwashed besser wieder zusammenraufen solltet. Denn dort wird es Zeit, endlich die Ehren wieder herzustellen, die wichtig sind und die wir uns niemals durch euch kaputt machen lassen. Wir fordern euch für den PPV heraus... für die wiederherzustellende Ehre von Bre...“


Ein kurzer Seitenblick zur geistig abwesenden Blondine. McFly nickt. Kaum merklich und mit den Augen auf die Texanerin gerichtet.


Streetman: „... und der Ehre, die wir beide so sehr aufleben lassen. Die Ehre der WWHS, die Ehre der Cold Heart Outlaws...“


Nun gesellt sich Streetman zu seinem Partner und schon starren die Beiden ernst und fokussiert auf von Sternburg. Ein letztes Mal wird das Mic nun gehoben und es kommt, was kommen muss.


Streetman: „In zwei Wochen... 09.09.2012... Brainwashed... Corps Nobilis VS The Suburbs... um die GFCW Tag Team Titles!“


Mit einem Male meldet sich auf die GFCW-Galaxie wieder denn solch ein Match wollen sie natürlich unbedingt beim PPV sehen. Zwar ist immer noch nicht ganz ersichtlich, auf welcher Seite sie momentan eher stehen, aber was macht das bei solch einem Match noch für Unterschiede? Gespannt fallen die Blicke natürlich nun auf Heinrich von Sternburg, welcher mittlerweile seine Contenance wiedererlangt zu haben scheint. Doch noch bevor er irgendeine Reaktion zeigen kann, ertönt das bekannte Theme des Corps. Einer im Bunde fehlt schließlich noch...


Richard von Hansa kommt auf die Stage und es scheint eine wahre Lawine an Buhrufen auf ihn einzustürzen. Es könnte gut möglich sein, dass dieser Mann im Moment der am meisten verabscheute und gemiedene Mensch in der GFCW ist, was ihn augenscheinlich nicht sonderlich kümmert. Wenngleich er nicht mit seinem Trollface auf der Bühne auftaucht, wirkt er trotz blauem Auge von Heinrich und inzwischen genähter Platzwunde durch Breanna Ouths mit seiner in die Höhe gereckten Nase noch immer überheblich und desinteressiert genug, dass die Suburbs ihn womöglich am Liebsten an Ort und Stelle die Leviten lesen wollen würden. Aber auch Heinrich von Sternburg, der inzwischen neben seinem Corpsbruder angekommen ist, starrt ihn hasserfüllt an, was dieser jedoch gekonnt ignoriert. Heinrich verschwindet wortlos von der Bühne und überlässt sie seinem Tag Team Partner. Für diese Situation hat das inoffizielle Sprachohr Corps Nobilae freilich ein Mikrofon mitgebracht, so eine Herausforderung schlägt ein Corpsstudent natürlich nicht aus, man will sich ja nicht zum Gespött der deutschsprachigen Verbindungsszene machen. Und so wartet er mit seinen Augen rollend und genervt seufzend darauf, dass das Publikum sich wieder ein wenig beruhigt und spricht dann zu Lex Streetman und Chris McFly.


Richard: „Ehre? Ihr Kanalratten sprecht hier wirklich von Ehre? Ihr wisst doch gar nicht, was dieser Begriff bedeutet, welche Implikationen hinter einem so starken Wort stecken, das nur dem privilegierten Stand des Adels vorbehalten ist. Einfaches Bauernpack, wie ihr zwei und euer Flittchen es seid, darf dieses Wort nicht einmal in den Mund nehmen! Das wäre ja so, als ob ich vom armseligen Leben eines Hartz4-Empfängers sprechen würde, vollkommen absurd!“


Lex Streetman reicht es jetzt, er kann sich diesen Bullsh*t von diesem uneinsichtigen, geisteskranken Ekel nicht mehr länger anhören. Er will etwas sagen, doch wird direkt von dem Adligen abgeschnitten.


Richard: „SILENTIUM!!!!! Ich und Heinrich nehmen euch kein bisschen ernst, wir haben den Kult öffentlich gedemütigt und aus der Liga geschmissen und ihr seid nicht gerade mehr wert als die Zirkustruppe von Sidney Youngblood, wenn ihr also glaubt, dass ihr unserer Aura der wrestlerischen Erhabenheit irgendetwas entgegen setzen könnt, dann sollt ihr meinetwegen euer Tag Team Match haben. Wie gesagt, hier geht es nicht um irgendjemandes Ehre, sondern nur darum, dass wir uns bei Brainwashed nicht langweilen.“

Chris McFly Jr.: „SHUT THE FUCK UP!“


Brüllt der sonst so kontrollierte McFly nun dem Studenten ins Gesicht.


Chris McFly Jr.: „Wenn ihr wirklich so adelig seid, müsste es euch doch ein Leichtes sein uns zu kontrollieren wie Lehnsherren ihre Bauern kontrollieren können. Doch alles was ich sehe sind tumbe Großkotze, die nicht einmal sich selbst kontrollieren können! Ihr seid das unehrenhafte Pack und bei Brainwashed werden wir das beweisen!“


Kopfschütteln auf Seiten von Hansas.


Richard: „Ja, äußerst interessant… Du kannst dich dann schon mal auf deine erste Niederlage in der GFCW gefasst machen, Chris McFly. Und ach übrigens, Lex, für die Platzwunde an meiner Stirn und dem Diebstahl meines Bandes warten auf Breanna Ouths und dich respektive noch ein paar Anzeigen!“


Dann wendet sich der meistgehasste Mann der GFCW wirklich dem Gehen zu. Doch nicht ohne von McFly noch einmal am Arm gepackt zu werden.


Chris McFly Jr.: „Wenn ich mit dir fertig bin heute, und wenn wir mit euch am PPV fertig sind, dann wird es mehr brauchen als ein paar dumme Sprüche über Adel und Wohlstand. Dann werdet ihr sehen, dass man sich mit Männer wie uns, die den Kodex der Straße kennen, nicht anlegt.“


Angewidert löst sich von Hansa von McFly und starrt ihn direkt in die Augen. Nach einigen Augenblicken wendet er sich endgültig ab und hat für die beiden ehemaligen Streetfighter nur ein verächtliches Lachen übrig. Ein weiteres Match für Brainwashed scheint festzustehen, ein Kampf, der aufgeheizten Gemüter und der extremen Emotionen. Die Weichen für die Suburbs sind gestellt…



Eine herrliche Blumenwiese ziert das Bild. Tulpen, Nelken, Krokusse, Gänseblümchen, Löwenzahn, alles wächst dort gleichzeitig, während im Hintergrund ein kleiner Wasserfall plätschert. Was für eine Idylle. Und das Ganze wird gleich noch etwas paradiesischer, denn mit einem lauten „CHING!“ strahlt nun ein prachtvoller Regenbogen über diese Wiese voller Dotterblumen und anderen bunten Blüten. Ja so stellt man sich das Paradies vor, während über die ganze Szenerie Stille herrscht, das entfernte Zwitschern einiger fröhlicher Vögel einmal ausgenommen.

Was für ein herrliches Leben! Irgendwo hier muss der Garten Eden sein. Aber dann wird die Stille durchbrochen. Hufgeräusche ertönen. Irgendein Tier muss sich dem Bild nähern. Und da erscheint es auch am linken Bildrand. Kein Pferd, noch nicht einmal ein Zebra. Nein es ist tatsächlich der Traum eines jeden kleinen Mädchens....ein Einhorn. Mit Glitter in der Mähne. Ein Einhorn mit Glitter in der Mähne, tatsächlich steht es dort mitten auf der Wiese und wiehert wie ein echtes Einhorn, nur etwas schöner. Und dann beginnt es zu fressen. Aber nur das Gras, die herrlichen Blümchen bleiben alle da und auch der Regenboge strahlt noch über die Szenerie. Und plötzlich betritt noch ein Lebewesen das Bild. Knallbunte Joey Buttafouco Parachute Pants, Shutter Shades, eine hellblaue Trainingsjacke, ein orangefarbenes T-Shirt mit einem Regenbogen drauf und eine rot-gelb-grün-blaue Mütze mit Helikopter oben drauf. All das trägt dieser Mann und hat noch dazu einen Dauerlutscher in der Hand, welcher mindestens einen Durchmesser von 10cm haben dürfte. An diesem leckt er einmal, dann schaut er in die Kamera und zuckt zweimal kurz die Augenbrauen nach oben.


Mann: Und ich bin immer noch cooler als der Rest der Liga.....


Damit fadet das Bild aus und es bleibt nur noch in neongrüner Schrift übrig.......


THE CANDY MANERIC FLETCHER



BÜÜÜÜÜÄÄÄÄÄHHHHHHHH!!!!!!!!!!!!




Der schandhafte Fleck der Musikgeschichte, die untalentierten Briten The Subhumans lassen die GFCW-Fans mit „Drugs of Youth“ mal wieder wissen, was sie sich in ihrer grenzenlosen Freizeit alles so einwerfen und spritzen. Inzwischen ist das Ritual zwischen J.W.O. und GFCW-Galaxie zu einer Instanz geworden…







das Trollface wird eingeblendet und das Publikum buht aus vollen Kehlen. Kriss Dalmi samt Anhängerschaft kommt heraus, sie machen zusammen den kontroversen Dalmi-Gruß und marschieren dann geschlossen in Richtung des Seilgevierts. Diesmal ist es ein kleinwenig anders. Nein, der Intercontinental Title ist natürlich nach wie vor dort verstaut, wo ihn niemand sehen kann: in Kriss Dalmis Spind. Die Rede ist davon, dass sie von einer neuen Person zum Ring begleitet werden.


Es ist der gefallene Phönix, der aschfahle, mythische Feuervogel, der nun ein Mischwesen, irgendwo zwischen Mann und Frau ist und sich jetzt offenbar ganz öffentlich mit der Junkie World Order eingelassen hat: Rebel called Hate.


Pete: „Rebel called Hate ist nun also ganz offiziell Mitglied der J.W.O.? Irgendwie enttäuscht mich das!“

Sven: „Wundert dich das wirklich? Rebel called Hate hatte schon immer Probleme mit verbotenen Substanzen. Dass die Junkie World Order da für ihn quasi wie ein Katalysator wirkt, ist doch vollkommen klar!“

Pete: „Man kann sich doch aber nicht mit diesen Leuten einlassen!!! Selbst Claudia hat es nach einiger Zeit gemerkt. Keine Droge der Welt kann so gut sein, dass man sich auf dieses Niveau herablassen muss.“

Sven: „Na ja, niemand kann ihm… ich meine, ihr… also… Niemand kann Rebel called Hate in den Kopf schauen. Wer weiß schon, was Hate letztendlich zu dieser grausamen Tat an Norman Gossler bewegt hat.“


Als die unheilige Prozession im Ring angekommen ist, lässt sich der Sektenführer Kriss Dalmi ein Mikrofon reichen und spricht ein weiteres Mal Worte der Erleuchtung zu seinen Jüngern und dem ignoranten Volk. Vielleicht kann er ja diesmal einige „Schafe“ davon überzeugen, seine Prophezeiungen ernst zu nehmen. Unter dem lautstarken Buhkonzert, das wohl gerade insbesondere ihrem ehemaligen Helden Rebel called Hate gilt, beginnt der Sektierer seine Predigt.


Kriss: „Vor einigen Momenten wurdet ihr davon Zeuge, wie die J.W.O. mit denen verfährt, die sich ihr entgegenstellen. Ihr habt gesehen wie töricht es ist, den absoluten Willen meiner Herrin in Frage zu stellen und vor allen Dingen, habt ihr gesehen, wie gefährlich es sein kann…“


Ein bösartiges Lächeln formt sich auf dem Gesicht des Serben und ein Schwall an Buhrufen schwappt ihm entgegen. Ja, die GFCW-Galaxie weiß sehr wohl, worauf er anspielen will.


Kriss: „Rob Gossler hätte mir so wenige Tage vor dem bevorstehenden Ende dieser Welt nicht egaler sein können. Sein anhaltender Groll gegen mich hätte mir nicht egaler sein können, doch eine unliebsame Entwicklung in unser beider Beziehung ist entstanden, die meine Aufmerksamkeit wieder auf ihn gelenkt hat.“


An dieser Stelle verschwindet das hochmütige Lächeln wieder für einen Moment, denn diese „unliebsame Entwicklung“, wie er es nannte, pfuschte ihm gehörig in seinem Plan herum.


Kriss: „Wieder wurde ich von ihren Unheil verkündenden Visionen heimgesucht und sie hat mich mit ihrem Wissen aus den endlosen Äonen des Raums berührt. Ein weiteres Mal sah ich, was geschehen wird, wenn sie durch das menschliche Gefäß zu Materie wird und ihre geisterhafte Existenz in der unendlichen Schwärze verlässt. Dafür hat sie Claudia auserkoren, doch durch meine menschliche Arroganz und meinen unvorsichtigen Übermut ist sie meiner Kontrolle entglitten.“


Kriss Dalmi lässt den Kopf hängen und pausiert seine Ansprache kurz. Die pure Enttäuschung kann man seiner Miene entnehmen.


Kriss: „Und an diesem Punkt, als ich Halle für Halle in diesem dekadenten Land wohlgenährter Spießbürger-Fettsäcke nach Claudia absuchte, musste sich natürlich mein alter Freund Rob Gossler einschalten, um meine Pläne unnötigerweise zu erschweren. Er hat also Claudia unter seine Fittiche genommen und sie bis jetzt erfolgreich vor mir und der J.W.O. abgeschirmt. Doch Dank dieses Individuums hier…“


Hierbei deutet er auf Hate.


Kriss: „…hat die J.W.O. ein Zeichen gesetzt. Er hat sich seinen Platz in unseren Reihen redlich verdient! Rebel called Hate, ehemals selbst ein leugnerischer Zweifler, hat erkannt, dass ich die absolute Wahrheit spreche, dass meine Prophezeiungen bald Realität sind. Ist es nicht so, Hate?“


Als Hate zum Mikro greift schallen ihm laute Buhrufe entgegen... sogar einige Leute die eher aus der Emo, Punk und Heavy-Metalecke kommen stehen nicht wirklich hinter ihm. Die Fans die immer durch dick und dünn mit dem Messias der Unterschicht, dem ewig sterbenden Phönix... Zerstörer aller falschen Autoritäten gingen, verstehen nicht warum er sich so sehr erniedrigt und für den Serben arbeitet.
Sein kaltes, drogengeschwängertes Gesicht verzieht sich zu einem psychotischen Grinsen.

Hate: „Ach wisst ihr was, langsam könnt ihr mich alle mal am Arsch lecken... euch Schlitzpissern kann man es eh nie recht machen... ihr liebt, ihr hasst... immer wieder im Wechsel, ihr seid das perfekte Sinnbild für diese ganze bepisste Welt. Denn ihr seid selten in der Lage hinter die Augen eines Menschen zu schauen, ihr seht nicht, dass Entscheidungen immer einen langen Vorlauf haben.“

Natürlich wird der Rebell ausgebuht, er scheint in den lauten Tönen eine Art Bestätigung zu finden, er streckt seine Arme aus um die ganze negative Energie aufzunehmen, sein Gesicht bekommt von Sekunde zu Sekunde einen wahnsinnigeren Anstrich.

Hate: „Gestern der gefeierte Held, heute das Stück Dreck, welches man mit kindischen Rufen denkt erniedrigen zu können... all das bekräftigt mich nur darin zutun, was ich tue... ich habe mich auf die Seite der wunderbaren Göttin gestellt... der Göttin die ich jede Nacht in meinen Träumen sah... die Göttin die in mir lebt wenn ihr kleingeistigen, pöbelhaften Penner von eurer unbefriedigten Alten abrutscht und denkt ihr würdet wissen was Sex bedeutet.“


Wieder ziehen die Worte des androgynen Rebellen heftige Negativreaktionen nach sich. Kriss Dalmis Gesichtsausdruck hingegen wird immer euphorischer. Das Mikrofon wieder an sich nehmend, fährt er mit seinem Anliegen fort.


Kriss: „Ihr habt es gesehen, ihr habt es gehört! Selbst die Zweifler hat sie bekannt und ihr unwissenden Schafe tut gut daran, dem leuchtenden Beispiel von Rebel called Hate zu folgen! Und nun, da er unsere eindeutige Botschaft auch den Gosslers überbracht hat, rate ich dir, Rob, Claudia jetzt herauszueskortieren und deiner Familie und deinen Freunden weitere Qualen zu ersparen!“


Die Blicke der Junkies im Ring sind alle auf den Entrancebereich gerichtet, wo sie Rob Gossler jeden Moment erwarten. Einige Sekunden ist es still, dann aber…


Fight von Motörhead ertönt aus den Boxen der Halle, gemeinsam ist auf dem Bildschirm das Entrancevideo von Rob Gossler zu sehen.


Jubel schallt von den Fans dem Hamburger entgegen, da man nun endlich jemanden erwartet, der sich dem Wahnsinn der beiden Junkies entgegenstellt.


Pete: „Rob Gossler, meine Damen und Herren! Und er ist stinksauer! Das sieht nach Ärger für die J.W.O. aus.“

Sven: „Ich hab diese abgehobene Theatersprache zwar auch schon längst satt aber freu dich besser nicht zu früh, Pete! Es stehen ihm hier gleich fünf komplett verrückte Junkies gegenüber und sofern ich das von unserem Kommentatorenpult aus richtig überblicken kann, hat Gossler sich für diese Konfrontation keine Verstärkung geholt“


Rob Gossler geht entschlossen in Richtung Ring. Die Hände zu Fäusten geballt, die untere Lippe tief in den Mund gezogen. Die Augen sind zu schmalen Schlitzen verengt. Es wird mehr als deutlich: Dieser Mann ist nun zu allem bereit.


Hinter ihm folgt in einiger Entfernung und etwas ängstlicher Claudia. Sie ist sichtlich nicht sonderlich angetan nun ihrem Alptraum Kriss Dalmi gegenüberzustehen und wahrscheinlich sehr froh Rob Gossler vor sich zu haben, der sie vor Dalmi, Hate und ihren Schergen beschützen möge.


Die Beiden gehen noch einige Schritte, bevor Rob einige Schritte vor dem Ring zum Stehen kommt.


Ernst monoton mit leichtem Zittern von Trauer in der Stimme beginnt er langsam in das Mikro in seiner Hand zu sprechen und zieht dabei bedrohlich die Augenbrauen nach oben.


Rob: „Was wollt ihr?.... Mein Bruder liegt im Krankenhaus und es ist fraglich wann er dort wieder rauskommt…ich kann ihn nicht einmal besuchen und dass letzte Mal als ich ihn sah, sind wir im Streit auseinander gegangen…kannst du dir in deinem drogenzerfressenen Junkiehirn auch nur ansatzweise vorstellen was für Vorwürfe ich mir mache?! Wenn ich da gewesen wäre, dann wäre das alles nie passiert.“


Rob kämpft nun sichtlich mit den Tränen der Wut und muss sich bemühen vor seinen Feinden nicht endgültig die Fassung zu verlieren.


Rob: „Die Sorge um ihn lässt mich nicht in Ruhe, lässt mich nicht essen, nicht trinken nicht schlafen…“


Rob holt nun einmal tief Luft und versucht sich wieder etwas zu beruhigen, nun spricht er wütender und lauter als zuvor ins Mikro.


Rob: „…und nun kommt ihr und wollt den letzten Menschen, der mir beisteht wegnehmen, so wie ihr mir alles andere bereits genommen habt…meinen Ruhm, meinen Stolz, meine Freude am Leben, an diesem Sport!


Seine Augenbrauen verengen sich, sein Brustkorb hebt und senkt sich immer schneller, er beginnt unregelmäßig zu schnauben, seine Fingerknochen verfärben sich weißlich. Der wütende Blick ist starr auf die beiden Individuen im Ring gerichtet.


Rob: „NEIN! Hier ist Schluss! Bis hier hin Dalmi und nicht weiter!“


Er vergewissert sich noch einmal, dass Claudia direkt hinter ihm steht und wartet nun mit konzentriert angespanntem Blick auf die Reaktion der Junkies. Der unheilige Serbe strahlt mit seinem düsteren Lächeln und dem erhobenen Haupt Siegessicherheit aus. Ja, vor ihm mag ein vor Hass brodelnder, gebrochener Mann stehen, der nur noch wenig zu verlieren hat aber auf seiner Seite sind Rebel called Hate und seine J.W.O. Akolythen, egal was der Hamburger also plante, die zahlenmäßige Überlegenheit stellte sicher, dass er keine Gefahr von dem wütenden Rob Gossler zu befürchten hatte.


Kriss: „Du hast diesen Sturm selbst heraufbeschworen, du hast dich schon wieder in meine Angelegenheiten eingemischt. Claudia ging dich nichts mehr an, aber es scheint dir nicht möglich zu sein, deinen Groll gegen uns abzulegen zu können, weshalb du dich einmal mehr zum Helden in strahlender Rüstung aufspielen musstest, Rob Gossler. Das interessiert mich aber nicht mehr sonderlich! Du bist nicht mehr interessant, genauso ist dein Bruder im Krankenhaus nicht mehr interessant! Das Einzige, das mich interessiert ist die Frau, die sich hinter dir versteckt hat!“


Rob schüttelt langsam den Kopf. Seine Miene bleibt ernst wie zuvor, ungerührt dessen was Dalmi ihm da entgegen geworfen hat.

Rob: „Du denkst, du kannst dir alles erlauben, was?! Alles nehmen und alle terrorisieren wie es dir gefällt mit deinen Drogen und deinen gestörten Pappenheimern! Niemand wagt es sich, dir entgegen zu stellen! Ein bisschen Drohen mit deinem ach so mächtigen Sturm und alles verneigt sich vor dir! Doch falsch!“

Rob streckt die Brust nun noch ein wenig mehr heraus und ballt noch einmal fest die Fäuste.

Rob: „Sieh mich an, Dalmi! Sieh mich an! Ich stehe hier vor dir als ein Mann der sich nicht klein kriegen lässt! Ich verneige mich nicht vor dir! Ich stelle mich dir entgegen!“


Du willst Claudia? Dann wirst du sie dir wohl holen müssen.“

Mit einem selbstsicheren Lächeln sieht Rob Dalmi entgegen. Die Menge jubelt, ob diesem Lächeln frenetisch auf und Dalmi ist nun gezwungen etwas dagegen zu setzen. Der Serbe aber wirkt weniger beeindruckt.


Kriss: „Was soll mich denn daran hindern, sie mir jetzt und hier einfach zu nehmen? Hast du dich mal umgeschaut? Du stehst hier den fünf gläubigsten Dienern meiner Herrin entgegen, die dich in Sekundenschnelle neben das Krankenbett deines Bruders prügeln könnten!“


Rob spreizt die Arme und breitet seine freie Hand gespannt aus.


Rob: „Bist du dir da so sicher? Sind sich da deine Freunde so sicher? Es wäre nicht das Erste mal, dass ich sie im Alleingang vermöble und ob nun Einer mehr oder weniger macht mir nichts aus. Ich werde hier stehen bleiben und sie gebührend empfangen!“


Angestrengt mustert der Sektenführer Rob Gossler. Diese Nuss war härter zu knacken, als er dachte. Trotz der vielen Demütigungen, die er dem Hamburger schon bereitete, konnte er seinen Geist bis jetzt nicht brechen. Selbst als er seinen Bruder ins Krankenhaus beförderte, wollte Rob Gossler nicht aufgeben. Diese pure Willensstärke… Zähneknirschend lenkt der Sektierer ein.


Kriss: „Also gut, was willst du? Ist es ein Match? Geht es dir um dieses wertlose Stück Metall, den GFCW Intercontinental Title?“

Rob: „Was ich will? Was ich will?!....Ich will dich, dich und die Deinen blutend und auf dem Boden sich vor schmerzend windend in einem GFCW Ring sehen… und ich will lachend darin Pogo tanzen!“


Sich zufrieden dieses Szenario ausmalend zeichnet sich auf Robs Gesicht ein schmales Lächeln ab und so schnell wie es gekommen war verschwindet es auch wieder im Gesicht des Hamburgers und weicht der konzentriert angespannten Fassung wie zuvor.


Kriss: „In diesem Fall…“


Und hier lässt sich der Anflug eines Lächelns auf Kriss Dalmis Lippen ausmachen. Er wirkt wieder wie die Inkarnation der Barmherzigkeit, die über all dem weltlichen Treiben, diesen profanen Dingen, schwebt.


Kriss: „…wirst du mein nun folgendes Angebot mit offenen Armen empfangen! Ich gewähre dir die einmalige Chance deine Menschenwürde vor der ganzen GFCW-Galaxie wiederherzustellen. Ich gewähre dir einen Shot auf den Intercontinental Title bei Brainwashed. Falls du mich wider Erwarten tatsächlich pinnen solltest, dann werden ich und die J.W.O. Claudia und dich für immer in Ruhe lassen, keine Angriffe der Junkie World Order auf dich oder jemanden aus deinem Familien- und Bekanntenkreis.“


Das Samariterlächeln wandelt sich während er diese Worte spricht immer mehr zu diesem psychotischen Grinsen, das man schon des Öfteren bei Kriss Dalmi gesehen hat, wenn der Wahnsinn ihn packte. Der unheimliche, starre Blick ist, während er diese Worte spricht, auf Claudia gerichtet, die sich noch immer ängstlich hinter Rob Gossler versteckt.


Kriss: „Sollte ich dieses Match jedoch gewinnen, so wirst du mir Claudia ausliefern und nicht weiter in meinen Plänen herumpfuschen.“


Kriss Dalmi wartet einen Augenblick, um zu beobachten, ob es bei Rob Gossler eine Reaktion gibt, ein Muskelzucken, eine verdächtige Geste oder ein Ausweichen seines Blicken, doch er findet Nichts dergleichen.


Kriss: „Also, was sagst du, Rob Gossler? Kommen wir ins Geschäft?“


Der wahnsinnige Prophet streckt seine Hand zum Hamburger aus. Während Claudia, nun schockiert nach diesem menschenverachtenden Angebot dreinblickt, bleibt Rob eher skeptisch. Rob zieht fragend die Augenbrauen hoch und mustert Dalmi eingehend, ehe er sich eine passende Antwort zurecht gelegt hat.

Rob: „Und wenn ich dich pinne lässt du mich, meine Freunde, Familie und Claudia für immer in Frieden?“

Kriss: „Wie ich schon sagte, falls du gewinnen solltest, wird kein Mitglied der J.W.O. dir oder deinem Umfeld jemals wieder schaden. Das bekenne ich in aller Öffentlichkeit, meine Herrin soll es bezeugen. Also, was ist nun?“


Nun stehen sich die beiden vielleicht bald Kontrahenten um die Intercontinental Championship also gegenüber und Rob hat noch eine letzte Bedingung:

Rob: „Keine Disqualifikationen! In diesem Match soll der Stärkere gewinnen, egal wie!“

Claudia schlägt außerhalb die Hände über dem Kopf zusammen, doch ihre Rufe bleiben von Rob und Dalmi unbeachtet. Letzterer nickt ihm zu, noch immer mit diesem seltsamen Lächeln auf den Lippen.


Kriss: „Ein GFCW Intercontinental Championship Match unter No Disqualification Rules bei Brainwashed, so soll es geschehen!“


Rob hat dem nichts weiter hinzu zu fügen und trotz Claudias zetern schlägt Rob ein doch was ist das? Der Hamburger will seine Hand wegziehen, doch Kriss Dalmi hält sie fest im Griff.


Kriss: „Bist du vollkommen geisteskrank?“


Eine Frage, die aus dem Munde des serbischen Junkies irgendwie unfreiwillig komisch klingt, in Anbetracht der Tatsache, dass sich Rob Gossler dieser gefährlichen Situation freiwillig ausgeliefert hat aber irgendwie nachvollziehbar.


Kriss: „Du hast gerade dein Todesurteil unterschrieben!“

Pete: „Oh nein!“


Und dann lässt der J.W.O. Führer die Hand von Rob Gossler plötzlich los und die Akolythen schwärmen wie auf Kommando aus, um den Hamburger zu umzingeln, während Kriss Dalmi und Rebel called Hate aus diesem Kreis langsam heraustreten. Rob Gossler fährt wieder und immer wieder herum, um zu überprüfen, wer von seinen Gegnern den ersten Schritt macht, doch gegen Überzahl von Dalmis Schergen kann er nicht viel ausrichten. Ein schmerzhafter Schlag trifft ihn im Genick. Schnell will er sich umdrehen und an seinem Angreifer Vergeltung üben, doch da wird er schon wieder von hinten mit mehreren Schlägen bearbeitet. Der Hamburger stolpert in eine Ringecke, wo er das Geschehen besser überblicken kann, was Silverberg, Hunk und Parn jedoch nicht davon abhält, auf den ehemaligen Psycho Punk loszustürmen.


Sven: „Das wird nicht gut ausgehen für Rob, gar nicht gut ausgehen! Das Zahlenspiel beherrscht in der GFCW immer noch die J.W.O.!!!“


Noch bevor der erste Angreifer, Parn, ihn mit einer Clothesline treffen kann, schubst der Alkoholist ihn einfach zurück, wo er in Hunks Weg landet, welcher ins Straucheln kommt. Von der Seite kommt jedoch auch Silverberg mit einem Running Big Boot angerauscht, der den Hamburger an der Stirn trifft und ihn plump zusammensacken lässt. Zwar versucht er nach einer Sekunde der Benommenheit sich wieder auf die Beine zu richten, doch auch das J.W.O. Rudel hat sich wieder formiert und bearbeitet Gossler nun mit Tritten, der in dieser ausweglosen Situation nichts anderes machen kann, als empfindliche Körperstellen, so gut es geht mit Armen und Beinen zu schützen.


Pete: „Mein Gott, Rob, komm auf die Beine, verdammt!“

Sven: „Zu spät, er kann gegen diese Übermacht nichts mehr ausrichten.“


Dalmi findet das offensichtlich höchst amüsant, denn er lacht sich, locker an den Ringseilen auf der anderen Seite angelehnt, kaputt. Claudia sieht nun vollkommen geschockt auf die Szenerie im Ring und ergreift panisch die Flucht. Rob bekommt von all Dem nichts mehr mit. Er wird nach Abzug der J.W:O von Ärzten noch im Ring behandelt ehe auch sie mit ihm auf einer Trage, die Halle verlassen.


Sven: „Meine Damen und Herren, Unglaubliches hat sich gerade in der S. Oliver-Arena abgespielt. Nachdem Rob Gossler und Kriss Dalmi ihr No Disqualification Match um den Intercontinental Title mit einem Handschlag besiegelt hatten, wurde Rob Gossler von der J.W.O. ohnmächtig geprügelt!“

Pete: „Ja, schon wieder! Dieser feige Kriss Dalmi hat es nicht auf einen fairen Kampf abgesehen. Er lässt ein weiteres Mal seine Anhänger die Drecksarbeit erledigen. Wenn sich Gossler mit der No Disqualification Regel nicht selbst ins eigene Fleisch geschnitten hat.“

Sven: „Hoffen wir, dass er für seinen Kampf bei Brainwashed wieder fit sein wird! Wir schalten zurück in den Backstagebereich und sind dann gleich wieder für sie da. DENKEN sie nicht mal daran, ihren Finger an der Fernbedienung auch nur einen Millimeter zu rühren, es wartet immer noch unser Main Event auf sie, in dem sich Sid the Scum gegen unseren No. 1 Contender auf den GFCW Heavyweight Title, Jimmy Maxxx, beweisen muss. Das dürfen sie auf keinen Fall verpassen!“


Single Match:

Chris McFly vs. Richard von Hansa

Referee: Peter Cleven

Es ist soweit! Gleich startet eines der am heißesten erwarteten Matches dieser War Evening-Ausgabe, wahrscheinlich sogar das Match, das die Emotionen heute in der Halle am meisten hochkochen lassen wird. Der Titantron zeigt in verzerrten Bildern, das rhythmisch zur Musik von „Streets of America“ umherwackelnde Logo der Suburbs und dazu Szenen aus diversen Matches der beiden Akteure Lex Streetman und Chris McFly aus der GFCW im eben so rhythmisch angepassten Stakkatoschnitt. Es fällt direkt auf, dass im Gegensatz zu ihrem ersten Auftreten am heutigen Abend sich die Stimmung leicht zugunsten der WWHS-Schüler gedreht hat. Noch als Lex Streetman seine Anklage gegen Corps Nobilis öffentlich machte, waren die GFCW-Fans mehr als bloß gespalten. Die Grenzen zwischen Gut und Böse schienen sich vermischt zu haben. Nun, da das momentane ultimative Übel in Form von Richard von Hansa aber eine abartige Uneinsichtigkeit zur Schau gestellt hat, haben die beiden Freunde einige Sympathien mehr im Publikum gewonnen.



Chris McFly betritt nun die Bühne und wird dabei natürlich von Lex Streetman begleitet. Auch wenn bloß Chris McFly von den Suburbs heute antritt, so scheinen sie beide doch äußerst fokussiert auszusehen. Ein kurzer Anflug eines Lächelns gebührt den deutschen Fans, dann nicken sich Chris McFly und Lex Streetman entschlossen zu und begeben sich zum Ring.


Desolate and without purpose
radiating from so many septic sources
forming the fabric of a wayward people
disappearing as the vestiges of our past



Laura: „Auf dem Weg zum Ring, aus Chicago, Illinois, USA, mit einem Kampfgewicht von 109 Kilogramm! Er ist ein Teil des Tag Teams ‚The Suburbs’ und wird begleitet von seinem Tag Team Partner Lex Streetman: THE RENEGADE – CHRIS MCFLY JUNIOOOOOORRRRRRR!!!!!!!!!!“



Scratched like tartan into virgin soil
a substrate for progress and disarray
a spreading network of broken dreams
searching for a thoroughfare to take us away



Pete: “Das ist nun Chris McFlys vierter Kampf in der GFCW und bisher hat der Renegade davon noch keinen abgeben müssen, eine beeindruckende Statistik…“

Sven: „Das ist noch ganz weit entfernt von einer beeindruckenden Statistik, lieber Kollege. Hier ist und bleibt er ein Niemand, der international vielleicht einiges an Vorschusslorbeeren ernten durfte aber hier noch ganz fern von dem Status eines Richard von Hansas ist.“


Wie gut, dass der Chicagoer das, was Sven da gerade über ihn gesagt hat, zwischen dem ganzen Lärm und der Musik nicht hören kann. Man denke nur an die Begegnung zwischen den Beiden, als der Münchner es sogar geschafft hat, Chris McFly mit seinem adligen Gehabe kurzzeitig aus der Fassung zu bringen. Beim Ring angekommen, steigt er durch das zweite und dritte Ringseil in das Seilgeviert und wartet mit einer sogar durch den Bildschirm fühlbaren Anspannung auf Richard von Hansa, welcher auch nicht lange auf sich warten lässt…





Nicht mal eine Sekunde von „Mo’ Money Mo’ Problems“ wurde angespielt und die Stimmung schlägt sofort um. Das Buhkonzert ist wahrlich ohrenbetäubend, denn es übertönt sogar noch das Entrance Theme. Richard von Hansa taucht wenige Augenblicke später auf der Bühne auf und marschiert ohne Troll-Einlage oder sonstigen Firlefanz direkt zum Ring, sein Gesichtsausdruck ist dabei weder von übermäßig zur Schau gestelltem Desinteresse, noch von der typischen Überheblichkeit gezeichnet, nein, dem Adligen ist die Anspannung ganz deutlich anzusehen.


Pete: „So egal scheinen die Suburbs Richard von Hansa doch nicht zu sein!“

Sven: „Wie kommst du darauf?“

Pete: „Hast du mal einen Einmarsch von Richard von Hansa gesehen, der so schnell vorübergeht wie dieser hier jetzt – die iPhone-Auflade-Episode jetzt mal ausgenommen? Richard von Hansa kann seine Nervosität nicht verstecken.“

Sven: „Fokus und Konzentration nennt man das. Du glaubst doch nicht ernsthaft, dass so ein erhabener, großartiger Mann von Welt wie Richard von Hansa vor so einem Rookie wie diesem McFly kuscht?“

Pete: „Rookie?!!! Chris McFly hat scho…“

Sven: “Interessiert mich nicht, Kreeeuuuuuuuuuz! [x]“

Laura: „Auf dem Weg zum Ring, aus München, mit einem Kampfgewicht von 91 Kilogramm. Er ist die eine Hälfte der Tag Team Champions ‚Corps Nobilis’: RICHARD… VON HANSAAAAAAAAAAA!!!!!!!!“


Einmal mehr probiert die anwesende GFCW-Galaxie den Tag Team Champion aus der Halle zu buhen, doch der ist inzwischen schon längst am Ring angekommen. Dort legt er seinen Titelgürtel ab, rollt sich unspektakulär in den Ring und händigt seinen Titel Peter Cleven direkt aus. Dann verklingt das Lied von Notorious B.I.G. und der Ref trifft letzte Vorbereitung für das Match.


Pete: „Ich bin wirklich sehr gespannt, wie es ausgehen wird. Bei Beiden könnte ich mir einen Sieg vorstellen. Wie siehst du das, Sven? Hau noch mal eine von deinen berühmten Analysen raus.“


Petes Kommentatorenpartner räuspert sich leicht. Das Zeichen, dass er wohl nun mit seiner Trollshow aufhört und wieder etwas ernster beim Kommentieren sein wird.


Sven: „Nagut! Realtalk: Zuuuuugegeben, die Statistik spricht wirklich für Chris McFly! Zwar ist der Adelsmann länger in der GFCW zugegen aber Herr McFly ist in Indiekreisen kein Unbekannter und auch wenn er bei uns noch nicht sonderlich viel geleistet hat und er von sich selbst sagt, dass er gerade ein schwieriges Formtief durchlebt, hat er doch schon durchschimmern lassen, dass er sehr kompetent im Ring agiert. Ich mache keinen Hehl draus, Richard von Hansa wird besonders nach seiner Niederlage gegen Lex Streetman aufpassen müssen, dass ihn diese Niederlage nicht zu sehr mitnimmt, wenn du dich noch an seinen kleinen Ausraster nach seinem Match gegen den Los Angelino erinnerst?“

Pete: „Das klingt ja ziemlich pessimistisch. Und das aus deinem Mund?! Du und die Corpsbrüder seid doch schon fast so was wie BFFs geworden.“

Sven: „Ja, Moment! Es ist nicht so, als ob ich einen Sieg von Richard von Hansa für vollkommen unmöglich halte. Der Bajuware wirkt so konzentriert wie schon lange nicht mehr. Ich bin mir ziemlich sicher, dass er seine üblichen Spielereien diesmal komplett einstellen wird. Und wir wissen außerdem beide, dass er immer wieder den einen oder anderen fiesen Trick auf Lager hat, der im Zweifel das Quäntchen an der Waage sein wird.“

Pete: „Nun gut, schauen wir mal, wie es sich entwickelt. Peter Cleven gibt das Zeichen. Das Match kann starten!“


Als die Ringglocke ertönt, will der Renegade direkt in den Lock Up gehen, Richard von Hansa aber reagiert blitzschnell. Nicht mit einem Konter, sondern mit einigen flinken Rückwärtsschritten in Richtung der Seile. Chris McFly will ihm hinterher, doch der Münchner hat seinen Oberkörper zwischen dem zweiten und dritten Seilen verkeilt und hebt schützend seine Hand nach vorn. Peter Cleven geht direkt dazwischen und ermahnt den Chicagoer, sich von Richard von Hansa fernzuhalten. Er probiert es gar nicht erst, tritt ein paar Schritte zurück und wartet augenrollend, bis Richard von Hansa wieder vorsichtig in den Ring gestiegen ist.


Der Weg ist wieder frei und erneut versucht es McFly mit einem Lock Up und diesmal klappt er auch. In einer fließenden Bewegung wird daraus ein Side Headlock. Einige Momente reißt der Renegade so am Kopf des inoffiziellen Sprachohrs Corps Nobilae herum, um den Mann aus München auf den Boden zu befördern, während dieser mit einigen unkoordiniert wirkenden Schlägen in die Rippen von Chris McFly versucht gegenzuhalten. Zwar verzieht der Amerikaner ein wenig das Gesicht dabei aber seinen Griff lockert er nicht. Richard ächzt unter dem Druck, der auf seinen Hals ausgeübt wird.


Pete: „Das nützt im Moment gar nichts. Der Renegade wird sich von so was nicht aus dem Konzept bringen lassen.“


Das Gegenteilige ist der Fall. Dadurch, dass Richard von Hansa mit den Schlägen seinerseits keine Kontrolle mehr über den Körper von Chris McFly ausüben kann, hebelt dieser den Münchner nun einfach mit einem schnellen Überwurf-Takedown aus, wobei der Headlock keinen Millimeter gelockert wird. Der Adlige probiert erneut, dem Griff zu entkommen und drückt einen seiner Arme zwischen McFlys Oberkörper und seiner Halsgegend, während er mit dem anderen Arm, den Kopf des Chicagoers am Kinn nach hinten drückt und tatsächlich findet er ein kleines Fenster um seinen Kopf aus der sprichwörtlichen Schlinge zu befreien. Mit einer flinken Drehung setzt er sich auf und kniet nun hinter Chris McFly, um von sich einen Sleeperhold anzubringen, der Swingin’ Wrestler aber reagiert sofort und bringt sich und somit auch Richard von Hansa auf die Beine.


Sven: „In dieser Phase dürfte Chris McFly allein durch sein größeres Körpergewicht den entscheidenden Vorteil haben. Und, ja, er drückt Richard von Hansa und sich selbst mit einigen Rückwärtsschritten zu den Seilen. Peter Cleven ermahnt Richard von Hansa, den Griff zu lösen.“


Eins…






Zwei…






Drei…






Vier…


Und der Münchner entlässt McFly, nicht ohne ihn aber noch mal in die entgegengesetzte Richtung auf die Reise zu schicken. Chris McFly federt zurück und Richard von Hansa will seinen Opponenten mit einer Clothesline von den Beinen reißen, doch dieser duckt sich gekonnt darunter weg und federt sich erneut aus dem Lauf zurück in den Ring, um hinter Richard von Hansa mit einem Waistlock zum Stillstand zu kommen. Nein! German Suplex und anschließende Brücke zum Pin!!!


Eins…






Zwei… Kickout!






Der Renegade drosselt das Tempo nicht. Statt überhaupt nur einen weiteren Gedanken an den misslungenen Pinversuch zu verschwenden, springt er sofort wieder auf und positioniert sich zwischen den Beinen seines Gegners, welche er zwischen seinen Eigenen einhakt – Figure Four Leglock! Erneut ächzt der Verbindungsstudent, als Chris McFly seinen eigenen Körper nach hinten drückt, um den Druck auf von Hansas Beine zu erhöhen. Peter Cleven eilt zu Richard von Hansa und fragt nach Aufgabe aber der brüllt ihm nur entgegen, dass er ein Wicht sei und ihn gefälligst in Ruhe lassen soll.


Pete: „Man kann es nicht anders sagen, Chris McFly ist Richard von Hansa im Moment immer einen Schritt voraus. Er zwingt ihm sein Spiel auf.“

Sven: „Ja, Richard von Hansa muss sich nun so langsam etwas einfallen lassen, wenn er sich nicht durch die diversen Submission Manöver des Renegades zermürben lassen will.“


Der Bajuware stöhnt und schreit und wieder fragt Peter Cleven, ob er vielleicht doch aufgeben will aber wieder schmeißt er ihm eine sozial diskriminierende Beleidigung an den Kopf und verneint. Stattdessen beugt er sich schwungvoll nach vorn und versucht mit wildem Um-Sich-Schlagen irgendwie den Kopf des Chicagoers zu erreichen aber er verfehlt ihn immer wieder um wenige Millimeter. Dann muss er also doch die dreckigen Tricks auspacken…


Als sehr guter Referee behält Peter Cleven in der Hitze des Gefechts natürlich nicht den Überblick, weshalb er natürlich auch KEINE Notiz davon nimmt, dass bei dem wilden Geprügel von Richard von Hansa ganz, ganz zufällig einer der unzähligen Schläge aus Versehen auch den Schritt von Chris McFly ganz Ausversehen trifft und ihn aufjaulen lässt. Vielleicht hat Richard von Hansa dem Unerschütterlichen aber auch ein ganz vorzügliches, finanzielles Angebot gemacht, wer weiß das schon so genau… Lex Streetman sieht es jedenfalls und protestiert lauthals, genau wie die Fans, die den adligen Betrüger nach Leibeskräften ausbuhen. Konsequenterweise muss Chris McFly durch den Schmerz, der seine untere Leistengegend nun durchzüngelt, den Bajuwaren nun aus dem Figure Four Leglock entlassen und Richard von Hansa macht eine schnelle Rückwärtsrolle auf die Beine zurück.


Die unbeteiligte Hälfte der Suburbs steigt darauf auf den Apron und fordert Peter Cleven mit ausgestrecktem Zeigefinger energisch auf, den Missetäter für diesen Betrug zu disqualifizieren. Ein kompetenter Peter Cleven hört es aber natürlich gar nicht gern, wenn ein Außenstehender seine Autorität anzweifelt und fängt eine hitzige Diskussion mit dem „L.A. Gym-Leiter“ an.


Pete: „Unglaublich, dieser manipulative Betrüger ist wirklich das Allerletzte!“


Eine vorzügliche Gelegenheit für den Münchner wieder ins Spiel zukommen und so tritt er den ebenfalls auf die Beine kommenden und noch immer schmerzverzerrten Renegade mit einem Roundhouse Kick gegen die Schläfe zurück auf den Boden und lässt eine Reihe von wilden Stomps gegen Chris McFlys Kopf folgen, was Lex Streetman aus dem Augenwinkel heraus freilich mitbekommt. Da er seinem Tag Team Partner mit einer Weiterführung dieses Zwiegesprächs mit Peter Cleven augenscheinlich eher schadet als dass er ihm damit hilft, springt er mit grimmiger Miene wieder vom Apron herunter und ignoriert den Ringrichter einfach.


Richard von Hansa brüllt Peter Cleven zu, dass er ein ungebildeter Lumpensammler sei und seine Arbeit endlich machen solle, welcher Peter Cleven nun auch widerwillig nachkommt. Richard von Hansa probiert seinen ersten Pin.






Eins…






Kickout!!!






Richard von Hansa fährt sich durch die Haare aber auch er lässt nur wenig Zeit verstreichen. Er führt seinen Gegner mit sich auf die Füße und whippt ihn eine Ringecke, wohin er ihm hinterhersprintet.


Sven: „YAKUZA KICK VON RICHARD VON HANSA!!!!“


Chris McFlys Kopf schleudert zurück und dann sinkt der Renegade in der Ringecke zusammen. Der Münchner hört da aber nicht auf. Augenblick steht er auf und lässt eine Reihe von schnellen Schlägen gegen die Stirn des Amerikaners folgen, bis sich Peter Cleven dazu gezwungen sieht einzugreifen. Bevor Richard aber auch nur in die Nähe einer Disqualifikation kommt, lässt er von seinem Gegner ab, um den desorientiert wirkenden Indiestar zu packen, über das zweite Ringseil zu legen und mit dem Knie im Rücken des Swingin’ Wrestlers die Kehle seines Kontrahenten gegen die Ringseile zu pressen. Chris McFly rudert ächzend mit den Armen, doch Peter Cleven ist zur Stelle und ermahnt den Adligen. Der gibt darauf natürlich gar nichts und so wird er angezählt.






Eins…






Zwei…






Drei…






Vier…






Und Richard von Hansa lässt Chris McFly los, welcher danach erschöpft in den Seilen hängen bleibt. Nun, da der Adlige das Match unter Kontrolle hat, wird er die Zügel nicht mehr aus der Hand geben. Mit einem selbstgefälligen Schmunzeln, hebt der Bajuware seinen Gegner von den Seilen auf, dreht ihn zu sich um und verpasst ihm eine Reihe von Chops, nur um ihn anschließend mit einem Bridging Tiger Suplex auf die Matte zu hämmern.






Eins…






Zwei… Kickout!






Richard von Hansa rauft sich die Haare und starrt zu Chris McFly, der keuchend am Boden liegt. Ein weiteres Mal richtet sich der adlige Verbindungsstudent auf und auch der Chicagoer kommt langsam auf die Beine. Von Richard von Hansa folgt eine Reihe von Schlägen gegen den Kopf des Renegades: Eins… Zwei… Drei… Der Vierte jedoch verfehlt sein Ziel, denn Chris McFly duckt sich flink unter dem Letzten weg…


Pete: „SPINEBUSTER!!!!!!!“


Krachend kommt Richard von Hansa auf den Ringboden auf, wo er direkt von Chris McFly gecovert wird.






Eins…






Zwei… Kickout!






Unbeirrt durch den erneuten Kickout, steht der Swingin’ Wrestler wieder auf. Währenddessen macht Lex Streetman mit den GFCW-Fans im Rücken ordentlich Krach, klatscht mit der flachen Hand immer wieder rhythmisch auf den Apron, um die Leute dazu zu animieren, Chris McFly anzufeuern. Und es funktioniert auch: Der Chicagoer führt Richard von Hansa ebenfalls auf die Beine, rammt ihn sein Knie in den Magen und will es nun scheinbar beenden. Er nimmt Richard von Hansa in den Double Underhook.


Pete: „Butterfly Suplex, meine Freunde!!!“
Sven: „Da scheint Richard von Hansa aber auch noch ein Wörtchen mitzureden haben!“


In der Tat stemmt sich der Bajuware mit seinem Körpergewicht gegen Chris McFly, sodass dieser seinen Überwurf nicht durchführen kann. Noch mal versucht der Chicagoer den Verbindungsstudenten hochzunehmen, doch er kriegt ihn wieder nur wenige Zentimeter über den Boden.


Pete: „Lös doch endlich den Griff!“

Sven: „Es mag vielleicht nicht die allersicherste Option sein, auf die Durchführung des Butterfly Suplexes zu bestehen und hochzupokern, aber es besteht immerhin die Chance, das Match schon jetzt zu beenden.“


Oder aber das eigene Blatt sieht auf den zweiten Blick letztendlich doch nicht so stark aus, wie man zuvor annahm… Bevor der Renegade einen weiteren Versuch starten kann, seinen Finisher anzubringen, reißt der Münchner ihn mit der Kraft aus seinen Schultern von den Beinen und drängt ihn krachend in eine der Ringecken. Chris McFly muss den Double Underhook Griff lösen und Richard von Hansa nutzt dies aus, um ihm ein, zwei schnelle Forearms ins Gesicht zu klatschen. Benommen sinkt Chris McFly in die Ringseile, während Richard von Hansa in die gegenseitige Ringecke stolpert. Dort angekommen, schnaubt er wütend Luft aus seinen Nasenlöchern ein und aus.


Sven: „Richard von Hansa hat die Hassmaske aufgesetzt. Er nimmt brüllend Anlauf… OOOOHHHHHHH!!!!!!!!“


Noch ein Yakuzakick!!!


Jedenfalls sollte es das werden… Nun macht aber nicht Richard von Hansas Fußsohle mit dem Kinn von Chris McFly erneut Bekanntschaft, sondern Richard von Hansas Kronjuwelen mit dem Turnbuckle. Chris McFly ist in letzter Sekunde zur Seite gehechtet und als sein Gegner mit dem Ringpfosten zusammenprallt, jault er laut auf.


Pete: „Autsch! Wenn das mal keine Auswirkung auf mögliche Erben der Hansa-Dynastie hat…“


Der Swingin’ Wrestler reagiert sofort und zieht den Gepeitschten vom Turnbuckle herunter zur Mitte des Rings. Es folgt ein erneutes Cover des Mannes aus Chicago.






Eins…






Zwei…






Dr… Kickout!!!






Chris McFly erkundigt sich bei Peter Cleven, ob das jetzt nicht der entscheidende Pinfall war, doch der zeigt ihm an, dass er nur bis zur Zwei gekommen ist. Falls der Renegade in diesem Moment gefrustet ist, so lässt er sich dies im Moment nicht so deutlich anmerken. Dennoch blickt er noch immer ein bisschen irritiert zum Referee und anschließend zu Richard von Hansa als…


SMALL PACKAGE!!!






Eins...






Zwei... Kickout!!!






Nagut, jetzt kommt der Frust so langsam doch durch! Nichtsdestotrotz will er aus der für ihn momentan guten Situation weiteres Kapital schlagen. Er steht auf und wartet darauf, dass auch der Tag Team Champion auf die Beine kommt, dann packt er ihn an der Schulter, um ihn in die Ringseile zu whippen, doch Richard von Hansa kontert mit einem eigenen Whip In. Der Swingin’ Wrestler federt von den Seilen ab und läuft in seinen Gegner rein, der schon bereit steht um ihn aufzunehmen. Er lädt ihn sich auf die Schultern – Argentine Backbreaker Rack Position.


Sven: „Gut, das war’s dann wahrscheinlich mit der kurzen Siegesserie, jetzt ist es vorbei!“

Pete: „BURBERRY DRIVER!!! NEEEIIIIINNNN! CHRIS MCFLY VERLAGERT SEIN KÖRPERGEWICHT NACH HINTEN!!!!!“


Der Münchner verliert den Halt und muss den Chicagoer aus seinem Griff entlassen, welcher nach hinten hinunter purzelt aber durch eine geschickte Drehung auf den Beinen landen kann. Der Corpsstudent will sich sofort umdrehen, um den Vorteil, der noch bis eben kurzzeitig auf seiner Seite war, nicht aufzugeben, doch da gibt es direkt den Kick in den Magen. Hustend beugt sich das inoffizielle Sprachohr von Corps Nobilis nach vorn.



Jetzt oder nie!



Pete: „BUTTERFLY SUPLEX!!!!!!!!!!“


Donnernd krachen die Opponenten auf den Ringboden. Während der Amerikaner aufgrund des eigenen Aufpralls sein schweißnasses Gesicht verzieht, macht Richard von Hansa nichts anderes mehr, als die explodierenden Sterne vor seinen Augen zu zählen. Zeit, dem adligen Soziopathen für den heutigen Abend ein für allemal sein widerwärtiges Maul zu stopfen!






Eins…






Zwei…






Drei!!!




Sieger des Matches durch Pinfall: Chris McFly!!!




Peter Cleven lässt die Ringglocke abläuten und die Fans springen von ihren Rängen auf. Es mag sein, dass Chris McFly noch nicht der Superstar in der GFCW ist, als welchen ihn manch einer gerne verkaufen will, doch allein die Tatsache, dass er den momentan verabscheuungswürdigsten Mann der ganzen GFCW besiegt hat, reicht den meisten Fans in der S. Oliver-Arena aus, in Jubelstürme loszubrechen.


„Streets of America“ erklingt und Chris McFly erhebt sich von dem noch immer völlig handlungsunfähigen Richard von Hansa, welchem er noch einen kurzen Blick irgendwo zwischen Verachtung und Genugtuung zuwirft. Dann reckt der Referee den Arm von Chris McFly zum Sieg in die Höhe.


Pete: „Er hat es wirklich geschafft! Chris McFly hat sich gegen Richard von Hansa durchsetzen können und hat einen wichtigen psychologischen Sieg gegen die Tag Team Champions einfahren können. So langsam sollten die Corpsbrüder die Suburbs wirklich ernst nehmen.“

Sven: „Ganz richtig, aber nicht im Moment. Schau dir nur mal Richard von Hansa an, Pete! Der rührt sich immer noch keinen Zentimeter, vollkommen weggetreten der Kerl. Immerhin wird er die unmittelbare Schande nicht verspüren müssen, wenn er wieder aufwacht.“

Pete: „Chris McFly dagegen scheint so langsam wieder zu erfahren, wie es ist, im Zentrum der Begeisterung zu stehen. Der kann sein Lächeln kaum verbergen!“

Sven: „Meine Damen und Herren, liebe GFCW-Galaxie, ein bedeutender Sieg für die Suburbs wurde gerade von dem Chicagoer Chris McFly eingefahren. Es bleibt spannend, was nun mit den Tag Team Titeln bei Brainwashed passieren wird und ob die Suburbs die Ehre von Breanna Ouths wiederherstellen und das Vermächtnis der Walkers Wrestling High School in die Zukunft weitertragen können. Schalten sie aber auf KEINEN FALL um, denn es steht noch immer unser heutiger Main Event, Sid the Scum gegen den No. 1 Contender auf den GFCW Heavyweight Title, Jimmy Maxxx, aus!“




Die führenden Persönlichkeiten in der GFCW sind Menschen, die aus ihren Fehlern lernen. Zumindest meistens. In diesem Fall haben sie ihre Fähigkeiten einmal mehr unter Beweis gestellt, Fehler zu erkennen und zu beheben. Eigentlich war der Plan gewesen, Tammy ein weiteres Mal zum immer noch ungemein gesprächigen kanadischen Ex-Ausnahme-Wrestler Robert Breads zu schicken, um ihn zu interviewen. Nachdem sie beim Empfangen dieser Nachricht eine Mischung aus Wutanfall und Zusammenbruch erlitt, entschied man sich dagegen. Das fand Tammy gut.


Mac Müll hingegen war „not amused“, als er davon erfuhr, dass das Interview nicht abgesagt wurde, sondern er es nun führen durfte. Oder musste. Das trifft es wohl eher.


Der Hall Of Famer atmet tief durch, während er sich darauf vorbereitet zu leiden. Das Mikrofon ist wie immer magisch mit seiner Hand verbunden, während er um eine Ecke geht, um die Tür der Umkleide zur erreichen, hinter der sich der Mann mit der schlechtesten Laune im Gebäude befindet. Obwohl, immerhin wurde seine Herausforderung früher am Abend angenommen. Vielleicht war er ja gut gelaunt. Und so hat Mac Müll Hoffnung. Ja, es könnte ja ganz gut laufen.


Der Interviewer ist angekommen. Allerdings ist etwas seltsam. Der Name „Robert Breads“ ist sehr elegant mit einem Edding durchgestrichen worden, stattdessen steht nun dort „Hau bloß ab“. Sehr sympathisch.


Nichtsdestotrotz muss Müll tun, was getan werden muss. Also klopft er an. Keine Reaktion. Ist er nicht da?


Mac will die Tür öffnen. Abgeschlossen. Nochmal klopf Müll.


Mac Müll: „Jemand da?“

Robert Breads: „Nein.“


Diese Stimme kommt eindeutig aus dem Inneren der Umkleide, Breads ist auf jeden Fall da. Nun klopft Mac energischer.


Mac Müll: „Robert, ich muss ein Interview mit dir führen.“

Robert Breads: „Fick dich.“

Mac Müll: „Das GFCW-Management hat gesagt, dass...“

Robert Breads: „Dann fick das GFCW-Management.“

Mac Müll: „...du dieses Interview führen musst, sonst wirst du...“


Und schon wird die Tür geöffnet und... nun, wenn Blicke töten könnten. Der Kanadier versucht ganz offensichtlich, Müll durch die pure Macht seiner Gedanken durch den Flur fliegen zu lassen, wobei sein Genick bricht und wonach er sich in einem brennenden Haufen Staub verwandelt. Das klappt aber leider nicht, sodass Müll ein nettes Lächeln aufsetzt, dass auch ein wenig nervös wirkt.


Einen kurzen Moment lang hält „Canada's Own“ den Blick noch aufrecht, dann seufzt er und sackt in sich zusammen, sein Widerstand bricht, er verdreht die Augen und macht die Tür weiter auf. Mit einer Mischung aus Zufriedenheit und Unwohlsein betritt er den Raum, der wie immer, wenn Breads sich irgendwo nieder lässt, pragmatisch und karg eingerichtet ist. Stuhl, Tisch, Bank, Tasche, nicht mehr.


Mit einem Ächzen lässt sich Breads auf den Stuhl fallen, selbstverständlich ohne Müll einen Sitzplatz anzubieten. Das hatte dieser aber auch nicht anders erwartet, und er tritt näher an Breads heran, der die Arme ausbreitet und tonloser Stimme fragt...


Robert Breads: „Soll ich dir den Kreislauf des Universums erklären?“

Mac Müll: „Nein, danke, das habe ich beim letzten Mal schon verstanden, als du es erklärt hast.“

Robert Breads: „Nun, ich kann noch mehr, die Nahrungskette, das Wunder der Geburt, die tausend Gründe warum du nun besser gehen solltest...“

Mac Müll: „Nein, ich bleibe – ich habe einige interessante Fragen, die ich dir stellen möchte?“

Robert Breads: „Es gibt keine Frage von dir, die ich interessant finden könnte, es sei denn du willst den Weg nach draußen wissen.“


Der ehemalige GFCW-Champion versucht es also wieder, aber Mac Müll ist nicht Tammy, und statt zu explodieren, setzt er ein noch breiteres Lächeln auf, was Breads offensichtlich wütend macht – aber was soll er machen? Er kann sich nun schlecht eine Suspendierung einfangen, wo er endlich das Match hat, dass er die ganze Zeit wollte, und das auch schon in 2 Wochen.


Mac Müll: „Also, Robert, du warst in letzter Zeit nicht sonderlich erfolgreich, zumindest im Ring – seit du wieder in der GFCW bist konntest du noch keinen Sieg einfahren, du hast gegen Braden Hero, Eric Fletcher, El Negro Cavaliere, Kriss Dalmi, Chris McFly und Lex Streetman verloren...“

Robert Breads: „Danke, ich hätte es sonst fast vergessen.“

Mac Müll: „... auf teilweise sehr peinliche Art und Weise, durch Nicht-Antritt beispielsweise...“

Robert Breads: „Ja, ich weiß, danke.“

Mac Müll: „...oder gegen jemanden, dessen letzter Sieg fast drei Jahre zurück lag...“

Robert Breads: „Bist du jetzt bald fertig?“

Mac Müll: „...was mich zu der Frage bringt: Was bringt dich dazu, zu glauben, dass deine Negativ-Serie bei Brainwashed enden wird?“


Breads bläst die Backen auf und nickt langsam, als würde er sagen wollen „Punkt für dich“, doch er hat relativ schnell eine Antwort auf den Lippen, die er tonlos und mit beißendem Unterton vorträgt.


Robert Breads: „Das ist relativ simpel: Ich bin der beste Wrestler, den diese Liga je gesehen hat.“


Er wird nicht müde, das zu betonen, das muss man ihm ja lassen – aber er wird ja auch ständig irgendetwas gefragt, und wenn das halt immer die Antwort ist...?


Robert Breads: „Es ist beeindruckend, wie schnell die Leute vergessen. Manchmal glaube ich, die Leute hören gar nicht zu, wenn ich etwas sage, sie gucken sich meine Matches gar nicht an. Ich bin immer noch der Robert Breads, der den Main Event der größten Show aller Zeiten gewinnen konnte. Ich bin immer noch der Robert Breads, der die Liga nicht nur im Sturm erobert, sondern gleich übernommen hat. Ich bin ein ehemaliger Champion, ein ehemaliger Wrestler des Jahres und wenn jemand aus einem Tief zurück kommen kann, wer, wenn nicht ich?


Ich will wieder der beste Wrestler in dieser Liga sein. Das war ich in den letzten Wochen und Monaten nicht, doch auch ich muss einsehen, dass sich daran nichts ändert, wenn ich nicht antrete, wenn ich in Selbstmitleid versinke... ich hatte noch nie eine Down-Phase. Ich war immer obenauf, ich war immer DER Star, ich war immer der Beste... und nun war ich das einmal nicht. Damit musste ich lernen klar zu kommen. Das habe ich. Und deswegen werde ich wieder zurück kommen, genauso gut wie vorher, nein, besser als vorher.


Bei Brainwashed wird nicht der Robert Breads gegen den schwarzen Ritter antreten, den wir bei Ultra Violence gesehen haben. Bei Brainwashed wird der Robert Breads gegen El Negro Cavaliere kämpfen, der Eric Fletcher noch vor wenigen Monaten in einem Singles Match besiegen konnte, der J.T.K.'s Karriere beendet hat, der Claude Bookers Leben zu einer Hölle gemacht hat, der World Champion werden konnte... Der Robert Breads, der keine Gnade kennt, keine Grenzen... der rücksichtslos ist, wenn es in den Ring geht... Und der Cavaliere wird der Erste sein, der zu spüren bekommt, dass auch das Jahr 2012 letztlich noch das Jahr des Robert Breads wird. So wie es 2010 war, so wie es 2011 war... so werde ich auch dieses Jahr als der beste Wrestler in dieser Liga beenden.“


Das war nun doch ein langer Monolog dafür, dass Breads erst gar nichts sagen wollte, aber immerhin hat er mal eine Frage ehrlich und ernsthaft beantwortet. Vielleicht hat er das aus seiner verqueren, narzisstischen Sicht getan... doch wenn man den Kanadier fragt, erwartet und will man doch genau das, oder?


Auf jeden Fall scheint Mac Müll mit der Antwort zufrieden zu sein und er wirkt etwas überrascht, dass Breads so offen sein Herz ausgeschüttet hat. Für seine Verhältnisse zumindest. Allerdings hat Mac natürlich noch eine weitere Frage.


Mac Müll: „Nun, falls du Recht haben solltest... nur theoretisch... wenn unter dieser Maske Chris McFly Jr. steckt... wird es ja wohl nicht so einfach ihn zu besiegen. Ich meine, er ist einer der erfahrensten und besten Wrestler der Welt.“


Breads hebt die Augenbrauen, als hätte Müll ihm soeben gesagt, dass Schweine fliegen können.


Robert Breads: „Chris McFly Jr. Ist ein Rookie mit einem gescheiterten Talent als Tag Team Partner der noch keinen großen Sieg eingefahren hat. Er...“


Mac Müll: „Als du mit ihm sprachst, klang das noch anders.“


Der Kanadier wirkt nun doch genervt, von dem Hall Of Famer unterbrochen zu werden und er antwortet zwar immer noch vollkommen tonlos, aber sein Blick spricht Bände.


Robert Breads: „Ich weiß selbst, was ich gesagt habe. Und ich habe dich nicht um deine Meinung gefragt. Ich wollte ihn überzeugen, das zu tun, was ich will, und dann übertreibt man eben schonmal. Ich habe keine Angst vor einem Duell mit McFly, falls er wirklich unter der Maske steckt. Und selbst, falls er so gut ist, wie alle sagen... ich bin besser. Ich bin der Beste.“


Canada's Own“ klopf Müll nun scheinbar freundschaftlich auf die Schulter, doch es ist klar, dass er ihn bloß verhöhnt.


Robert Breads: „Merk dir das doch einfach einmal, Mac. Du solltest es dir genauso merken wie alle anderen in der GFCW-Galaxie. Und bei Brainwashed, meinem PPV... werde ich das einmal mehr beweisen.“


Mit diesen Worten erhebt sich Breads und läuft zur Tür, reißt diese auf und blickt Mac Müll mit einem falschen Lächeln und einer eindeutigen Geste an.


Robert Breads: „Und jetzt fick dich und hau ab. Sofort.“



Langsam aber sicher nähert sich die Show dem Main Event, in dem es Jimmy Maxxx mit dem Rückkehrer Sid the Scum zu tun bekommt, doch es gibt noch einen Wrestler, von dem man bis jetzt noch nichts gehört oder gesehen hat! Die Rede ist von dem Mann, der in der letzten Show seine beiden Erzfeinde dazu gebracht hat einen Vertrag zu unterschreiben. Die Rede ist natürlich von Zereo Killer.


Auf dem Titanthron werden so eben Highlights dieser Szene der letzten Show gezeigt und die Fans freuen sich mit einem ihrer Lieblinge, dass er es geschafft hat, sich durch einen Vertrag bis zum PPV etwas Ruhe zu verschaffen, doch gleichzeitig machen sie sich auch Sorgen. Es könnte heute bereits der letzte Auftritt von Zereo Killer in einer War Evening Show sein! Nun ist das Theme vom Wrestler aus Kalifornien zu hören und die Halle bleibt aber in der normalen Ringbeleuchtung. Im zivilen Outfit lässt sich der zweifache Awardwinner mit Mikrofon auf der Auftrittsrampe blicken und genießt die Stimmung in Würzburg. Er reißt die Arme in die Höhe und schaut durchs Publikum. ZK weiß auch selbst, dass es vielleicht sein letzter Auftritt sein könnte. Der GFCW Wrestler klatscht bei sämtlichen Fans in der ersten Reihe ab und macht seine Runde um den Ring, damit er auch seine beiden Lieblingskommentatoren Pete und Sven grüßen kann. Ohne weitere große Umschweife geht es dann in den Ring und stellt sich in die Mitte des Seilgevierts. Ein weiteres Mal reißt Zereo die Arme in die Höhe, lässt sich noch einmal frenetisch von der Galaxie feiern. Er fordert die Fans auf, noch lauter zu werden, noch mehr auszurasten… und dessen Aufforderung wird Folge geleistet. Anschließend hebt ZK das Mikrofon in die Höhe und gleichzeitig wird sein Theme abgebrochen… Zereo Killer hat etwas zu sagen.


Zereo Killer: Hier in Würzburg… das könnte mein letzter War Evening Auftritt sein…


Er senkt den Kopf, ist sehr besorgt und den Fans gefällt das natürlich überhaupt nicht. Ihr Liebling MUSS in der GFCW bleiben. Kurz darauf schaut der Killer mit einem entschlossenen Blick in die Kamera. Man kann sogar ein leichtes Grinsen erkennen.


Zereo Killer: Doch das wird nicht passieren! Ich werde beim PPV Brainwashed meine Probleme beseitigen und weiterhin Bestandteil dieser Liga bleiben!


Entschlossen reißt der zweifache Awardsieger beide Arme nach oben und sein Kampfschrei ist deutlich zu hören! Er ist bereit für dieses Match, er ist bereit für diesen Kampf! Und die Fans schreien wieder die allseits bekannten Rufe „YOU STILL GOT IT“! Anerkennend wird mit dem Kopf genickt und das leichte Grinsen verwandelt sich in ein Lächeln. Er ist sichtlich gut drauf.


Zereo Killer: Naja ich will nicht Trübsal blasen und die – vielleicht – letzte War Evening Show von mir rumheulen. Eigentlich bin ich hier um Party zu machen und ihr alle seid eingeladen! Keine Störenfriede in Form von Zereo CooL oder The Godlike sind zu erwarten… naja, außer sie wollen der GFCW ein paar Euros spenden.


Der Killer provoziert seine beiden Gegner mit dieser Aussage und lacht sich eins. Er hält weiterhin kurz inne, ehe er dann weiter spricht.


Zereo Killer: Ich komme mal kurz zu meinem PPV Match. Ich kann mir sehr gut vorste…


Plötzlich wird er wüst von einer allseits bekannten, jedoch sehr unbeliebten Stimme unterbrochen. Es hört sich nach The Voice Zereo CooL an.


Zereo CooL: Hey Arschloch!


Verdutzt schaut der Publikumsliebling in alle Richtungen, er ist nirgends zu sehen. Die Fans buhen schon lautstark. Im nächsten Moment springt die Riesenleinwand an und nun ist er zu sehen, Zereo CooL. The Voice befindet sich sichtlich nicht in der Halle. Der Erzfeind von ZK befindet sich in einer Stadt. Er winkt spöttisch in die Kamera, was dem Publikumsliebling natürlich sehr ärger.


Zereo Killer: Was willst du??


Nun regt sich auch der leicht cholerisch veranlagte CooL auf.


Zereo CooL You have no choice, listen to the voice! Halt einfach die Klappe und sieh her!


Er deutet mit seiner Hand zu seiner linken, worauf der Kameramann sein Arbeitsgerät auch in diese Richtung dreht. Dort ist ein wunderschönes Haus zu sehen mit einem herrlichen Vorgarten. Ein herrlicher Rasen, perfekt gewässert, verziert mit den schönsten Blumen die man sich nur vorstellen kann. Eine über zwei Meter große Eingangstür, das Haus weiß gestrichen, sehr große Fenster. Durch das riesige Fenster auf der rechten Seite des Hauses kann man in den Wintergarten sehen. Nun switched das Bild zu Zereo Killer, der sich bereits mit seinen Händen durch die Haare rauft, die Augen weit aufgerissen.


Zereo Killer: Hey!!! Was hast du vor verdammt???


CooL lacht sich eins. Er schaut auf das Haus und sein Blick wird immer finsterer, immer bedrohlicher


Zereo CooL: Naja… ich darf dir ja nicht mehr zu nahe kommen, da dachte ich mir…


Der Mann im Ring, der alles tatenlos mit ansehen muss, kann sich schon denken, was The Voice vor hat! Er schüttelt nur mit dem Kopf und hofft, dass er es sich nochmal anders überlegt.


Zereo CooL: … dass ich mal deine Wohnung renoviere.


Und es ist tatsächlich das Haus von Zereo Killer! Der Publikumsliebling dreht nervös im Ring seine Runden und traut sich gar nicht mehr auf den Titanthron zu schauen. The Voice befindet sich schon direkt vor seiner Haustür. Er rüttelt am Türknauf, aber nichts geschieht.


Zereo CooL: Cleveres Kerlchen! Immer schön brav die Tür abschließen! Sie scheint auch sehr massiv zu sein. Ich brech mir mal besser nicht den Fuß und versuch dieses hässliche Teil einzutreten.


Für einen Moment beruhigt sich der Puls vom Mann, der sich im Ring befindet. Vielleicht gibt er auf? Der Awardsieger beobachtet weiterhin nervös das Geschehen rund um sein Haus. CooL blickt sich im großzügigen Garten um und nun scheint ihm die zündende Idee gekommen zu sein. Er entdeckt einen großes Gartenpavillon mit dazugehörigen Gartentisch und Stühlen. Danach wandert sein Blick direkt zu den großen Fenstern des Hauses. Sein Grinsen wird wieder größer. Seinen Zeigefinger streckt er in die Höhe und spricht.


Zereo CooL: Ich könnte ja durchaus einen Gartenstuhl nehmen und dann können wir testen, wieviel die Fenster des Hauses aushalten!


Der Kamera switched durchs Publikum, keiner kann glauben, was sie zu sehen bekommen. Danach wird der verzweifelte Blick von Zereo Killer eingefangen, welcher bereits im Ring auf die Knie geht und um Gnade für sein trautes Heim winselt… doch es bringt nichts… CooL hat schon einen Gartenstuhl genommen und wirft diesen gegen ein Fenster und spricht dabei.


Zereo CooL: Weißt du… es ist hier wirklich zu unsicher für deine Tochter…


Und erneut nimmt er einen Stuhl und wirft ihn ein zweites Mal gegen das Fenster, welches nun tatsächlich zu Bruch geht!


Zereo CooL Sie ist hier einer solchen Gefahr ausgesetzt…


Er schaut auf den Boden, wie sich die Glasscherben darüber verteilt haben, nachdem er das Fenster letztendlich kaputt gemacht hat.


Zereo CooL: … und außerdem ist es hier sehr unordentlich, hier kann sich die kleine Lara sehr leicht verletzen bei diesen ganzen verdammten Glasscherben, was bist du denn nur für ein scheiß Vater!


Diese Fehde ist ohnehin schon sehr persönlich, doch Zereo CooL scheint dem ganzen nun die Krone aufzusetzen, er bringt Lara ins Spiel! Wutentbrannt und verzweifelt schmeißt Zereo Killer das Mikrofon zu Boden und rennt los! Er rennt so schnell er kann in den Backstagebereich… doch das Bild bleibt beim Titanthron. CooL spricht weiter in die Kamera.


Zereo CooL: Och Mensch, komm schon! Ich wollte doch, dass du mir zusiehst…


Er unterbricht sich kurz selbst, weil er gerade dabei ist, den großen 60“ Bildschirm von der Wand runter zu reißen! Ein ohrenbetäubender Lärm ist zu hören, als der Fernseher runtergerissen wird und der ist natürlich nun auch in Schutt und Asche. Nach dieser kurzen Kraftanstrengung, das TV Gerät aus der Wandhalterung zu reißen und zu Boden fallen zu lassen, spricht er weiter.


Zereo CooL: Ich wollte doch, dass du mir zusiehst, wie ich deine Wohnung renoviere!


Er wischt sich provokant den Schweiß von der Stirn…


Zereo CooL: Puh… das ist durchaus harte Arbeit! Naja, ich hab ja noch ein paar Stunden. Ich nehme mal an, du bist jetzt auf den Weg nach München zu deinem Haus… Bis du ankommst, hab ich noch viel Zeit!


Er wird lautstark ausgebuht von den GFCW Fans, doch das hat ihn noch nie gestört. Man hat teilweise sogar das Gefühl, das pusht ihn nur noch mehr. The Voice geht ein wenig durch die Wohnung und bleibt im Flur stehen. In einer Vitrine befinden sich zwei Gürtel mit dem großen Logo der WWCA drauf, daneben befindet sich eine zweite Vitrine, in der sich sieben Awards befinden und zwei freie Plätze… da sollten wohl die GFCW Awards hinkommen.


Zereo CooL: Was du alles erreicht hast während deiner Laufbahn ist schon sehr beeindruckend… Schön, dass du an die beiden Awards gedacht hast, die du in der GFCW erreicht hast… doch den Platz brauchst du nicht mehr.


Mit einer großen Kraftanstrengung wirft Zereo CooL beide Vitrinen um und sie gehen zu Bruch! Die Awards haben es alle überlebt… Gott sei Dank! Die Gürtel sind unter den Trümmerhaufen nicht mehr zu sehen.


Zereo CooL: Last ever WWCA Intercontinental und last ever WWCA Indipendent Champion… wow…


Er gähnt sich eins, muss sich mal strecken und tritt anschließend ziemlich gelangweilt ein Stück des Awards ab. Anschließend fokussiert sich sein Blick kurz auf die Kamera. Seine Augen schließen sich beinahe und er spricht sehr selbstbewusst in die Kamera. Es scheint, als wolle er Zereo Killer durch die Kamera direkt ansprechen.


Zereo CooL: Ich hatte in der WWCA schon mal ein Karrierematch gegen dich gewonnen.


Ein weiterer Award muss dran glauben und wird durch einen Tritt in zwei Hälften gebrochen. Diabolisch blickt er auf sie herab.


Zereo CooL: Und ich werde dich genau wie damals vernichten! Ich reiß dich genau wie diese Awards in Stücke!


Und nun muss auch der erste aktuelle Award dran glauben!!! Dieser Mann ist abgrundtief böse und sehr entschlossen, die Karriere von Zereo Killer zu beenden. Und diese Skrupellosigkeit macht ihn nicht minder gefährlich. The Voice spaziert noch ein wenig durch die Wohnung und zerstört diese weiterhin, als nun langsam aber sicher das Bild ausgefadet wird. Ein Kameraschwenk durchs Publikum zeigt pures Entsetzen und Fassungslosigkeit! Das wird weitaus mehr als einfach nur ein Match beim PPV. Das ist eine der persönlichsten Auseinandersetzungen, die jemals in einem Wrestlingring (hoffentlich) ihr Ende finden wird.


Main Event:

Single Match:

Sid the Scum vs. Jimmy Maxxx

Referee: Mike Gard


Es ist so weit, der Main Event dieser War Evening Ausgabe steht an. Der Rückkehrer Sid the Scum und der Herausforderer Nummer Eins auf den GFCW World Heavyweight Title Jimmy Maxxx stehen sich im Ring gegenüber. Die große Frage bleibt natürlich wie gut kann sich der Rückkehrer gegen den doch sehr gewandelten Jimmy Maxxx behaupten? Andererseits sollte sich Maxxx durchsetzen, um als glaubhafter World Champ auftreten zu können. Genau diese Gedanken scheint den beiden Kontrahenten gerade durch den Kopf zu gehen. Sie umkreisen sich im Ring, achten genau was der Andere macht und Mike Gard, der Referee im Main Event, läutet das Match an.


Aber Moment Mal, das ist nicht der Ring Gong.


Pete: Ach herrje, was macht er denn hier?

Sven: Hmm...er will wohl seinen Spaß.


Ja natürlich den, das ist doch das Einzige, was Eric Fletcher interessiert und so merkt er es auch gar nicht, dass die positiven Fanreaktionen mittlerweile bei ihm wieder abgeflacht sind und sich die Buhrufe wieder mehrten. Aber ok, wirklicher Publikumsliebling war er sowieso nie, von daher passen diese gemischten Reaktionen ja ganz gut, während er dort zur Irritation aller die Rampe hinunterwandert, eine Jumbo-Tüte Popcorn in der Hand hält, den Ring in Richtung Jimmy grinsend umkreist und dann zum Kommentatorenpult geht.


Pete: Öhm...können wir dir helfen?

Eric: Klar, rutscht mal ein Stückchen zur Seite, ich spiele heute bei euch mit.

Sven: Ernsthaft?

Eric: Türlich. Popcorn gefällig?

Pete: Da sag ich nicht nein.


Und während Pete ein wenig nascht, rollt ein Crewmitglied schnell noch einen Stuhl heran, auf den sich Eric direkt fletzt und die Beine aufs Pult legt. Das Headset wird noch schnell aufgesetzt, die Popcorntüte wieder auf dem Bauch abgelegt und dann geht der Fokus wieder zurück in den Ring, wo nun auch wirklich das Match angeläutet wird und man versucht, den Faktor Eric Fletcher so gut wie möglich auszublenden.


Direkt nach dem Ringgong kommt es zum ersten Lock Up und es kann sich noch keiner so richtig einen Vorteil verschaffen, sie sind ziemlich gleich stark. Nachdem Sid merkt, dass er es nicht schafft, seinen Gegner in die Ringseile zu drängen, löst er den Lock Up und setzt einige Uppercuts an, die Jimmy genau getroffen haben. Verdutzt schaut dieser aus der Wäsche und geht einige Schritte zurück. Der Rückkehrer grinst sich eins, der Herausforderer Nummer Eins auf den World Title checkt seine Kinnlade. Dann geht es schnell weiter. Ein weiterer Lock Up… nein! Kniestoß in den Magen von Maxxx und er whipped anschließend seinen Gegner. Sid kommt dahergerannt und muss einen hohen Back Bodydrop über sich ergehen lassen. Daraufhin rollt sich Sid erst mal aus dem Ring und vom Publikum gibt’s leichte Jubelrufe für Jimmy Maxxx.


Sven: Schöne Aktion von Maxxx, oder was meinst du Eric?

Eric: Was? Tut mir Leid, ich habe gerade die Finger an meiner Hand gezählt...es sind 5.

Pete: Zählt der Daumen wirklich als Finger?

Eric: Also bitte Sven, jetzt nicht solche dummen Fragen, ich versuche das Match zu verfolgen.

Sven: ICH bin Sven.

Eric: Pssst Pete.

Sven: Hrmpf...


Außerhalb des Ringes wird Sid natürlich vom Referee angezählt. Er legt sich nur nochmal schnell einen neuen Plan zurecht und motiviert sich kurz selbst noch einmal. Im nächsten Moment befindet er sich schon auf den Mattenrand und sein Gegner geht schon auf ihm zu und will ihn am Kopf packen. Sid ist schnell genug um die Hände von Jimmy wegzuschlagen, packt stattdessen seinen Kopf und zeigt einen schönen Slingshot! Maxxx geht zwar nicht zu Boden, ist aber deutlich benommen und muss direkt im Anschluss einen wunderbaren Dropkick einstecken. Dieser hält Jimmy natürlich nicht am Boden, er steht sofort wieder auf und fängt sich einen weiteren sehr gut platzierten Dropkick ein. Nun braucht er schon etwas länger um auf die Beine zu kommen, währenddessen ist Sid schon auf dem Top Rope und wartet nur darauf bis sich sein Gegner zu sich dreht. Dies geschieht auch im nächsten Augenblick und er wird sofort mit einem herrlichen Crossbody vom Top Rope auf die Matte gestreckt! Sid freut sich sehr, dass sein Plan aufgegangen ist und wird auch von den Fans bejubelt, der anschließende Pinversuch reicht aber gerademal für einen One-Count.


Pete: Sid legt hier ein gutes Tempo an den Tag, vielleicht eine gute Strategie für die bei Brainwashed, Eric?

Eric: Ja natürlich. Weißt du, es ist sehr typisch für mich, dass ich 60 Minuten lang durch den Ring wetze. Herrje, das ist ein Ironman-Match, da ist es schon eine Leistung, wenn ich zwischendurch kein Nickerchen mache.

Sven: Nickerchen wären wirklich unangebracht. Ansonsten wachst du wieder auf und es steht 10:0 für Maxxx.

Eric: Du redest wirr, Pete.


Sid lässt sich von diesem schnellen Kick Out nicht beirren und zieht seinen Gegner zu sich hoch. Er zeigt einen Whip In und wartet bis Maxxx wieder zu ihm kommt. Sid duckt sich einmal kurz weg und kann somit den Clotheslineversuch seines Gegners ausweichen. Jimmy dreht sich sofort um und wird mit einem Samoan Drop abgefertigt. Der Rückkehrer hat im Moment eindeutig das Heft in der Hand. Vielleicht spielt auch die Anwesenheit des World Champions eine Rolle und Jimmy Maxxx ist ein wenig abgelenkt? Nach diesem Samoan Drop rollt sich der No #1 Contender aus dem Ring und will sich erstmal sammeln. Er stützt sich am Kommentatorenpult ab und als er wieder den Kopf anhebt, blickt er seinen Gegner beim PPV geradewegs in die Augen.


Eric: Na? Popcorn gefällig?


Doch schon bevor Jimmy Maxxx richtig auf das Gesagte des World Champs reagieren kann, befindet er sich schon wieder in den Klauen von Sid The Scum!!! Er dreht ihn um und verpasst Maxxx einen harten Schlag. Der anschließende Whip In wird jedoch ausgekontert und nun knallt Sid gegen die Ringtreppe. Mit schmerzverzerrtem Gesicht bleibt Sid am Boden liegen und Jimmy erholt sich langsam von den Attacken seines Gegners. Mit einem kurzen Blick über die Schulter visiert er ein weiteres Mal den World Champion an, doch schon im nächsten Moment kümmert er sich wieder um seinen Gegner. Jimmy wartet bis sein Gegner auf die Beine kommt, nur um ihn dann mit einem Spear außerhalb des Ringes niederzureißen. Der Referee ist bereits bei sieben, die Kontrahenten sollten sich besser beeilen. Schnell hilft Jimmy seinen Gegner auf die Beine und rollt ihn in den Ring. Im nu befindet sich auch Maxxx im Seilgeviert und setzt sofort zum Pinfall an.


ONE


…………..


TWO


………………


KICK OUT!!!!


Pete: Nun ist also Jimmy mal am Drücker. Wer weiß, vielleicht ist deine Anwesenheit ja eine Extra-Motivation für ihn.

Eric: Hmm ich bezweifle, dass er hier unbedingt vor Pete eine gute Figur machen will.

Sven: Herrgott nochmal ICH! BIN! SVEN!!!...und Pete meinte wohl eher DEINE Anwesenheit Eric.

Eric: Das stimmt, Pete, es ist wirklich ein ausgeglichener Kampf bisher, guter Einwand.

Sven: Du bist so ein Arsch.

Eric: Das habe ich gehört, Sven.


Ein relativ leichter Kick Out von Sid The Scum, aber das Blatt scheint sich in diesem Match gewendet zu haben, denn nun ergreift endgültig Jimmy Maxxx die Initiative. Er schaut sich Sid an wie er am Boden liegt und schon erschöpft zu sein scheint. Sid ist wohl so sehr erschöpft, dass er sich gegen den Sharpshooter Ansatz überhaupt nicht wehren kann. In der Mitte des Ringes ist der gefürchtete Move angesetzt und ein lauter Aufschrei seitens Sid ist zu hören, der will aber nicht aufgeben. Jimmy zieht nochmal kräftig an, doch Sid kann sich in Richtung der Seile robben und… wird von Maxxx wieder in die Mitte des Ringes gezogen.


Pete: Sieht nicht gut aus für Sid.

Eric: OH U DON'T SAY?!

Sven: Da hast du recht, Pete. Das ist ein harter Test für seinen Kampfgeist.

Eric: Ignorierst du mich jetzt?

Sven: Hast du was gesagt, Pete?

Pete: Öhm....nein?


Sid fährt sich durch die Haare! Das kann doch nicht wahr sein, beinahe hätte er sich aus diesem Move befreien können, und dann das! Er muss sich echt zusammen reißen, dass er nicht aufgeben muss. Immer und immer wieder wird er von Mike Gard gefragt, ob er noch weitermachen will, ob er nun aufgibt, doch die Gott verdammte Antwort lautet immer noch NEIN!!! Und erneut kämpft er sich Zentimeter um Zentimeter in Richtung der Ringseile, natürlich erkennt das auch Jimmy Maxxx, lockert kurz den Haltegriff, damit er erneut seinen Gegner in die Mitte des Ringes ziehen kann. Während Sid von Maxxx in die Mitte des Seilgevierts gezogen wird, rollt sich Jimmy einmal durch und kann einen School Boy zeigen! Mike Gard slidet sofort zu Boden.


ONE


.


TWO


..


THRE…. KICK OUT!!!!


Holy Shit! Das war schon verdammt knapp für Jimmy Maxxx, im allerletzten Moment hat er sich nochmal rausdrehen können. Sid hat immer noch große Kreuzschmerzen von diesem Sharpshooter und Jimmy setzt erneut zu genau diesem Aufgabegriff an, doch diesmal wird schon der Ansatz im Keim erstickt! Tritte in die Magengegend von Jimmy… und beinahe auch etwas tiefer und Jimmy Maxxx befindet sich nun in der Ringecke.


Eric: UNGLAUBLICH! SID THE SCUM LEGT WIEDER LOS!!!...zu übertrieben?

Pete: Sid scheint sich erholt zu haben, der Junge ist einfach unglaublich zäh.

Sven: Genau wie Jimmy. Das kann hier noch eine Weile hin und hergehen, so wie ich die beiden kenne.

Eric: Kommt schon Kinder, lasst mich wieder mitspielen, ich werde auch von jetzt an brav sein.

Sven: Ok, Eric, letzte Chance.

Eric: Danke Pete.


Mithilfe der Ringseile kommt nun auch Sid The Scum auf die Beine und rennt auf seinen Gegner zu. Crossbody in die Ringecke!!! Voll daneben!!! Jimmy Maxxx kann ausweichen, School Boy von Jimmy Maxxx!!!


ONE


……….


TWO


……………..


THR…. KICK OUT!!!!


Auch umgekehrt ein sehr knapper Kick Out, für das schnelle Match-Ende hat es nicht ganz gereicht! Den Fans gefällt das Match sehr gut und es gibt viel Applaus für beide Kontrahenten, die sich nichts schenken. Beide kommen beinahe Zeitgleich auf die Beine. Superkick wie aus dem Nichts von Sid The Scum!!! Superkick wie aus dem Nichts von Jimmy Maxxx!!! Beide Wrestler haben dieselbe Idee… und beide Wrestler haben auch voll getroffen!!! Sie liegen nebeneinander am Boden und beiden fällt ein Arm auf die Brust des jeweils anderen Wrestlers! Ist das ein doppelter Pinversuch?! Mike Gard bewertet die Situation genau so, slidet zu Boden und klopft mit beiden Händen auf die Matte.


ONE


……


TWOOO


……………..


THRE…. DOUBLE-KICK-OUT!!!!!!!!!!!


Eric: Glück gehabt. Und zwar alle hier, denn in einem Match gibt es nichts Frustrierenderes als ein Unentschieden. Die ganzen Schmerzen und das ganze Training sind bei so einem Kampfende immer umsonst, weil man eben immer noch nicht weiß, ob man nun besser oder schlechter ist. Es ist wie eine Fillerfolge in einem Comic. Ich wäre allerdings auch ein wenig geschockt, wenn diese Aktion wirklich bei einem von beiden zum Sieg gereicht hätte, ich weiß, wie zäh sie sind.

Sven: Wow, du kannst ja wirklich einen vernünftigen Kommentator mimen.

Eric: Nich wahr? Popcorn gefällig?

Sven: Ich war zu vorschnell.

Pete: Leute konzentriert euch auf das Match, es geht weiter.


Im wirklich allerletzten Moment haben beide Kontrahenten jeweils eine Schulter in die Höhe reißen können, und somit gibt es keinen Sieger… bzw. keine zwei Sieger. Beinahe simultan rollen sie sich voneinander weg und kommen in der jeweils gegenüberliegenden Ringecke mithilfe der Ringseile auf die Beine. Sehr erschöpft von diesem harten Match schauen sie sich in die Augen, rennen aufeinander zu und… Sid ist derjenige, der den Vorteil mit einem harten Ellbow für sich entscheiden kann. Doch Jimmy lässt sich nicht beirren, steht sofort wieder auf und will eine krachende Clothesline durchbringen. Sid duckt sich weg und steht nun hinter seinem Gegner… Olympic Slam!!! Nein, gekontert mit einem Armdrag!!! Nun steht Sid sofort wieder auf und muss nun eine harte Clothesline einstecken. Als hätte er Sprungfedern in den Füßen steht Sid sofort wieder auf, doch es folgt ein weiterer Spear… Nein!! Sid dreht sich weg und kickt in den Magen des heranspearenden Jimmy Maxxx! Diesem bleibt kurz die Luft weg… Nun kommt der Olympic Slam! Sid macht das Zeichen, dass es das gewesen sei.


ONE


……….


TWOOOO


……..


THRE… KICK OUT!!!


Ungläubig schaut Sid zu Mike Gard, doch der gibt ihm eindeutig das Zeichen, dass es Jimmy Maxxx geschafft habe sich aus diesem Pinversuch zu befreien. Kurz überlegt er, was er nun noch zeigen kann. Da kommt ihm die zündende Idee. Er zieht Maxxx zu sich hoch und setzt an zum Chaos Cord, SEINEM Vertical Suplex! Er hebt Maxxx hoch, hält ihn sehr lange in der Luft und… Jimmy kann sein Gewicht nach vorn verlagern und kontert mit einem hammerharten DDT!!! Nun liegen beide Kontrahenten am Boden. Die Fans sind begeistert, ein wirklich toller Main Event!


Pete: Unglaublich, was die beiden hier zeigen. Die wollen wirklich eine Nachricht an den Rest der Liga schicken.

Eric: Nicht ganz. Klingt vielleicht selbstverliebt, aber ich glaube Timmys Nachricht ist speziell an mich gerichtet. Und ja, sie ist angekommen, DDT's tun weh.

Sven: Ich habe das Gefühl, wenn du dir das ganze Match noch einmal ansiehst, werden dir noch viele weitere Nachrichten begegnen. Jimmy Maxxx sollte man auf keinen Fall unterschätzen, auch du nicht, Eric.

Eric: Wieso glaubt eigentlich jeder, dass ich Mäxchen nicht ernst nehme?

Pete: Tust du's denn?

Eric: Nö. Aber trotzdem, das sind immer so negative Vorurteile.


Mike Gard zählt beide an und noch ist keiner in der Lage auch nur einen Muskel zu bewegen. Die Fans pushen beide Kontrahenten nach vorne! Die abwechselnden Chants für beide Gegner rüttelt sowohl Jimmy Maxxx als auch Sid The Scum wieder wach. Sid hält sich den Schädel, Jimmy Maxxx hält sich den Magen. Sie krabbeln aufeinander zu, stützen sich unfreiwillig gegenseitig und knien nun von Angesicht zu Angesicht. Es folgt ein kniender Schlagabtausch, es geht immer hin und her. Zeitgleich stehen beide auf und den härteren Schlag kann in dieser Situation wohl Jimmy Maxxx ansetzen, denn er bringt nun einen Schlag nah den anderen an und Sid muss in die Ringecke weichen. Jimmy stellt sich auf das zweite Seil über Sid The Scum und er hat was für die Fans zum Mitzählen….


Eric: Hach wie ist das schön, da haben die Fans immer ihren Spaß!

Pete: Sarkasmus?

Eric: Nein, das meine ich mal ernst. Das ist wirklich eine der beliebtesten Aktionen überhaupt, um sich Freunde zu machen. Die Fans freuen sich immer, wenn sie mal beweisen dürfen, dass sie die erste Klasse geschafft haben.

Sven: DAS war jetzt Sarkasmus.

Pete: Das habe ich auch gemerkt.


Alle zehn Schläge gehen durch, die Fans bejubeln diese Aktion. Jimmy geht runter von seinem Gegner und wartet. Sid torkelt völlig orientierungslos genau in Richtung seines Gegners… und muss einen harten Brainbuster einstecken! Nun ist es so weit! Jimmy Maxxx erkennt die Situation! Sein Gegner liegt in der perfekten Position für seinen Finsihing Move, den High-Fly Flow! Maxxx macht sich bereits auf den Weg zum Top Rope. Er schaut durchs Publikum, wartet kurz die Reaktionen ab. Er bekommt einiges an Zusprüche von der GFCW Galaxy und nun fliegt er los… Sein unnachahmlicher Frog Splash, wie ihn nur er ausführt… und es reicht tatsächlich für einen herben Einschlag! Der High-Fly Flow hat voll getroffen und Sid The Scum hatte nicht den Hauch einer Chance auch nur irgendwie kontern zu können.


Jimmy Maxxx bleibt auch direkt auf den niedergeschmetterten Gegner liegen und Mike Gard slidet ein weiteres Mal in diesem Match zu Boden und zählt durch.


ONE


………..


TWO


……………..


THREE!!!!!!!!!!!!!!


Sieger des Matches durch Pinfall: Jimmy Maxxx!!!


Und das ist schlussendlich auch die letzte Aktion in diesem Match, nach dem Finisher von Jimmy Maxxx gibt es nunmal kein Entrinnen, und das muss sich auch Sid the Scum eingeschlagen, der sich allerdings tapfer geschlagen hat. Diesmal hat es nicht gereicht gegen einen Jimmy Maxxx, der nun hochmotiviert in das bevorstehende Titelmatch bei Brainwashed gehen kann. Er hat bei War Evening den Main Event gewonnen, wird es beim PPV auch so sein?


Eric: Aha....ja...unglaublich beeindruckend Timmy...wirklich.

Pete: Finde ich aber wirklich. Sid The Scum ist ein unglaublich zäher Gegner und war heute wirklich gut aufgelegt, aber Jimmy konnte sich trotzdem durchsetzen. Du solltest dich beim PPV auf einen harten Kampf einstellen.

Sven: Das kann ich so unterschreiben. Wirklich eine starke Leistung von Jimmy Maxxx. Hier hat er noch einmal deutlich gemacht, warum er der Herausforderer auf deinen Titel ist.

Eric: Na wenn ihr meint. Mich beeindruckt ein Sieg gegen einen Rückkehrer, dessen größter Erfolg ein Titel in einer toten Division war, nicht sonderlich. Egal wie sehr die Fans ihn lieben...entschuldigt mich.


Jimmy robbt sich zu den Seilen, nach dieser Schlacht mit Sid the Scum. Kurz vor dem Pay Per View hat er nochmal gezeigt, dass der No.1 Contender fit und bereit ist und nicht nur Reden schwingt. Der Applaus für die Leistung beider Kontrahenten, sie haben einen würdigen Main Event der War Evening Show gebracht. Jimmy zieht sich auf ein Knie mit Hilfe der Seile, während er seinen Blick in Richtung Candy Man am Kommentatoren Pult wirft. So kurz vor dem Pay Per View möchte er keine hinterhältige Attacke des World Champs riskieren. Und diese Angst ist beim amtierenden Champion auch durchaus berechtigt, wer weiß denn schon, was sich Eric Fletcher in seinem Kopf noch so alles ausdenkt.

Derzeit sitzt er aber nur ganz entspannt und weit zurückgelehnt in seinem Stuhl, die Beine noch immer auf das Pult gelegt, die Popcorntüte mittlerweile geleert und höhnisch, wie es sich für den Poeten gehört, am Applaudieren. Allerdings ändert sich diese Position nach ein paar Sekunden. So steht er nun langsam auf, geht in sich grinsend um den Tisch herum, nimmt eher beiläufig den Titel auf, den er auf dem Pult ablegte und steigt zeitverschwendend langsam die Treppe hinauf und durch die Seile in den Ring, wo er sich direkt vor seinem PPV-Gegner aufbaut, der mittlerweile wieder auf seinen Beinen ist. Ein selbstverliebtes Grinsen direkt in Jimmys Gesicht, dann streckt Eric den Titel zwischen die beiden in die Höhe, lässt seinen funkelnden Blick aber nicht von seinem Gegenüber weichen.

Genauso wenig wie Maxxx. Der Berliner lässt sich nicht einschüchtern, nicht provozieren, gar nichts. Er weiß, was er will und das ist dort zwischen den beiden in der Luft. Aber noch wichtiger ist es ihm, sich zu beweisen, seinen Mann zu stehen. Und das tut er. Er steht seinen Mann, fest in der Mitte des Ringes, starrt er Fletcher kühl in die Augen und weicht keinen Millimeter zurück. Die Kamera zoomt näher heran, die Köpfe von Maxxx und Fletcher und in der Mitte der GFCW World Titel, mehr passt nicht ins Bild. Die Fans werden komplett zur Nebensache, wobei jeder hier seinen Favoriten anfeuert. Die Weichen sind gestellt. In zwei Wochen gibt es die Entscheidung.



Pete: Mit diesen Bildern verabschieden wir uns von euch. Bis in zwei Wochen, euer Pete.

Sven: Ciao euer Sven.


© 2001-2012 GFCW – German Fantasy Championship Wrestling


Danke an alle Schreiber!