Aiden Rotari: „Robert hat mir zu verstehen gegeben, dass er an diesem Treffen nicht teilnehmen wird. Er hält das... nicht für nötig.“
Wir befinden uns im Backstage-Bereich, wie so oft im Rahmen einer typischen GFCW-Show. Heute ist Nürnberg an der Reihe, die Arena Nürnberger Versicherungen, um genau zu sein – und wie sehr sich doch hier der Übergang zu Aiden Rotaris „Lebensversicherung“ aus der letzten Show anbietet: Kriss Dalmi.
Ein Mann, der wo er auch hingeht, Probleme mit sich bringt. Allerdings eben auch unzweifelhaft Fähigkeiten und eine Art, die man sonst in dieser Kombination nirgendwo finden dürfte. Robert Breads, das einzige Mitglied des Protokolls, das sich in dieser Sekunde nicht im gleichen Raum wie die drei anderen befindet – nämlich genau hier, vor den Kameras – scheint sich von diesem einzigartigen, aber unstillbaren Sog aus Chaos aus Gewalt fern halten zu wollen. Und er hat ja auch ein eigenes Match, auf dass er sich vorbereiten muss.
Der neugekrönte No. 1 Contender auf den GFCW Intercontinental Title, Aiden Rotari höchst selbst, hat die Hände demonstrativ gelassen in den Hosentaschen. Bart und Haare sind ein weiteres Mal länger geworden und geben noch weniger von seinem Gesicht preis als zuvor. Dennoch kann man seine Augen – zwei dunkle Flecken, die an nasses Kupfergeld zu erinnern scheinen – erkennen, und die wandern zwischen seinen beiden heutigen Partnern hin und her.
Aiden Rotari: „Wo Kriss steckt… nun, er weiß, wo und wann wir uns besprechen wollten. Ich bin sicher, er wurde aufgehalten.“
Und bevor jemand die Frage überhaupt stellen kann, macht Rotari sich daran, sie zu beantworten.
Aiden Rotari: „Wir müssen uns keine Sorgen machen, er wird definitiv erscheinen. Schließlich liegt das auch in seinem Interesse.“ Desmond Briggs: “Sichwer wird er das...”
Ein genervtes Schnauben entfährt dem Raw Black Diamond. Der sarkastische Unterton ist klar zu hören.
Desmond Briggs: “Warte, ich schau kurz mal auf meine imaginäre Uhr, ob er...”
Der Ärmel seines schwarzen Seidenhemdes wird zurückgezogen und eine sau teure Rolex Submariner kommt zum Vorschein.
Bislang ließ sich Alex nicht vom Werfen seiner Dartpfeile abhalten. Seine Mitstreiter kennen seine Marotte, wissen, dass das einfach seine eigene Form der Matchvorbereitung ist und sie dennoch seine Aufmerksamkeit haben, selbst wenn er ihnen nur den Rücken zuwendet. Nach Desmonds letztem Satz und Alex’s letztem Wurf, verharrt er aber doch in seiner Position und geht nicht noch einmal dem Pfeil hinterher zur Scheibe. Stattdessen ergreift er das Wort.
Alex: „Ob Kriss Dalmi nun hier ist oder nicht…“
Ricks dreht sich zum dezimierten Protokoll. Er schnauft.
Alex: „ist egal. Er sollte ohnehin nur für ein Gleichgewicht sorgen. Nun unnötig.“
Der Blick dem er dabei Rotari zuwirft, lässt tatsächlich einmal so etwas wie Emotionen erahnen. Ricks ist nicht damit einverstanden, WIE Luna hier aus diesem Match entfernt wurde. Doch das ist ein Thema für einen anderen Tag, wie es scheint.
Alex: „Diesen Kampf bestreiten wir auch zu dri…“
Ein dramatisch lautes Räuspern setzt die metaphorische Schere zwischen den bereits artikulierten und gedanklich vorformulierten Worten des Mathematikers an. Die Mienen fixieren jenen Ursprung der Aufmerksamkeitsfalle, vereinen sich auf den vierten, den nunmehr “Unnötigen”, der sich nun scheinbar doch noch dazu bequemen konnte, dem Treffen des Protokolls beizuwohnen.
Wie bei einem nach oben geöffneten Halbmond kämpfen die Spitzen des serbischen Mundwerks gegen die Gravitation an, drücken gleichermaßen Entzückung und Niedertracht aus, während die Arme zu beiden ausgestreckt sind, so als wolle er eine Gruppe alter Freunde nach Jahren des Fernbleibens herzlich begrüßen. Nur dass keiner der Anwesenden die Geste von Kriss Dalmi erwidern will. Gespielte Enttäuschung lässt die Gesichtsmuskulatur wieder in die Tiefe sausen. Dann dringt er den Kreis der Widerwilligen ein und hebt die Hände zu einer abwehrenden Geste hoch.
Kriss Dalmi: “Ich weiß, ich weiß. Besonders nach meinem Vortrag über moralischer Erhabenheit im Protokoll und schlechter Optik hört sich das jetzt so seriös wie der indische Microsoft-Supportmitarbeiter an, der euch dabei hilft, für einen 50 Euro-Gutschein bei Amazon die Trojanerinfizierung auf eurem PC zu beseitigen. Aber bei allem, was mir heilig ist...”
Nichts.
Kriss Dalmi: “...schwöre ich, dass ich mit Luna Rosarios Suspendierung nichts, aber auch gar nichts zu tun habe. Glaubt mir, ich wäre wirklich der Erste, der sich ein Ticket für die Chance gezogen hätte, den zutätowierten, kahlen Schädel dieser Göre bis zur Unkenntlichkeit einzudellen... rein metaphorisch und im Ring, versteht sich! Tragischerweise ist jedoch das eingetreten, was man zuvor schon hätte erahnen können: die Legende der Deathmatch-Königin – Regentin mit einer stacheldrahtbewehrten Krone auf dem Haupt, einem nagelbestückten Baseballschläger in der Hand und einem blutgetränkten und Glassplittern gesäumten über den Schultern – ist errichtet auf einem wackligen Fundament aus Pillendosen und Kanülen. Die hässliche Wahrheit ist ans Licht gekommen und nun...”
Wie bei einer dramatischen Theaterperformance berührt der Serbe mit den Fingerspitzen seiner angewinkelten, rechten Hand die eigene Brust und blickt dabei wehmütig in die Ferne. Nichts davon kann ernstgemeint, zu sehr trieft der ganze Gestus des Belgraders nach ätzendem Sarkasmus.
Kriss Dalmi: “...stehen wir wegen dem Rosario-Balg wie eine Meute doppelzüngiger Pharisäer da, die Wein trinken, aber Wasser predigen, die Sportsgeist einfordern, aber von einer unfairen, zahlenmäßigen Überlegenheit profitieren. Und das alles macht mich wahrlich untröstlich, wie ihr euch sicherlich denken könnt.”
Viel mehr als einen müden Blick erntet das Theaterstück Dalmis nicht vom Mathematiker. Ricks schaut ihn nur mit versteinerter Miene an. Man bekommt den Eindruck, dass seine Zähne leicht knirschen. Vielleicht regt sich auch etwas in den Händen hinter seinem Rücken, man möchte meinen, dass seine Oberarmmuskeln sich leicht anspannen, dass sich die Venen und Bänder leicht bewegen. Doch er bleibt friedlich. Körperlich. Seine Augenbrauen verengen sich. Seine Stimme ist scharf.
Alex: „Du täuscht uns nicht, Kriss Dalmi.“
Er schaut kurz zu seinen Mitstreitern. Desmond wirkt abgelenkt und desinteressiert. Er spielt lieber mit seinem Handy ne Runde Snake und nickt ab und an zu Alex Ricks, der wohl mehr als ein Nicken erwartet. Desmond spielt ungehindert weiter, unterbricht sich dann allerdings selbst beim Spielen und überlegt kurz.
Desmond Briggs: „Du solltest wirklich Vollgas geben, Kriss. Ich schwöre dir, wenn du nur ein bisschen Mist baust, dann ramme ich dich unangespitzt in den Boden du Forke. Alles klar?“
Desmond spielt weiter und beachtet weder Kriss Dalmi, noch Alex Ricks weiter. Aiden Rotari scheint in erster Linie an den Worten Kriss Dalmis interessiert zu sein, und ob sie geschluckt werden: Er hatte mit der Suspendierung Luna Rosarios nichts zu tun. Er hatte vielleicht doch mit ein wenig Widerstand dahingehend gerechnet, aber scheinbar ist es seinen Protokoll-Mitstreitern egal, und das ist quasi ein halber Sieg. Dann wandert der Blick des Mathematikers zurück zum Serben.
Alex: „Was auch immer du mit uns vorhast…es ist egal. Ich toleriere dich heute im Ring neben uns, denn ich erwarte etwas von dir.“
Er tritt einen Schritt näher an ihn heran. Dann deutet er mit einer leichten Kopfbewegung hinter sich.
Alex: „Desmond wird in zwei Wochen die Möglichkeit haben, den Schlüssel zum Glück zu gewinnen. Aiden wird in zwei Wochen die Möglichkeit haben The End den Interconinental Titelgürtel abzunehmen. Sie sollen dafür bereit sein, Kriss Dalmi. Sie sollen dafür gesund sein. Dieser Kampf heute, Kriss Dalmi…gegen Leviathan mehr als gegen jeden anderen…ist ein Risiko für ihre Gesundheit.“
Er nimmt eine Hand hinter seinem Rücken hervor, deutet damit auf seine Brust dann auf Dalmis.
Alex: „Also ist dieser Kampf heute unsere Aufgabe, Kriss Dalmi. Du stehst uns heute nicht nur zur Seite. Du stehst vor Aiden und Desmond. Neben mir. Das ist unsere Aufgabe. Den Schaden im Kampf zu nehmen, den Aiden und Desmond nicht nehmen sollen. Oder haben du und Aiden einen anderen Plan, den wir kennen sollten?“ Aiden Rotari: „Für das Protokoll und damit auch für die Männer, die in der Hierachie über mir stehen, bin ich ein offenes Buch. Es gibt keinen doppelten Boden, Alex. Was hätte ich davon, ihn zu verheimlichen, so kurz vor dem Pay-Per-View?“
Ein solider Punkt. Zumal durch die ganze Rochade der letzten Show das Bankett längst vorbereitet ist, man muss nur noch zuschlagen.
Aiden Rotari: „Den Erfolg des Protokolls zu sichern steht an oberster Stelle, und einen empfindlichen Nadelstich gegen Leviathan zu setzen an Zweiter. Beides sollte heute Abend problemlos möglich sein, mit der Hilfe von Kriss Dalmi noch viel mehr als ohne, und dank der Suspendierung unserer gemeinsamen Freundin…“
Ein kurzer Blick von Rotari Richtung Dalmi, der in seiner Humorlosigkeit bei diesen Worten beinahe schon wieder belustigend ist.
Aiden Rotari: „…nach ihrem sehr zweifelhaften Alleingang und abstrusen Fehlverhalten, welches vollkommen zurecht bestraft wurde, haben wir ein leeres Tor vor uns, in das wir den Ball nur noch einschieben müssen. Alex, du hast vollkommen Recht, uneingeschränkt und ohne irgendeine Anmerkung meinerseits, wenn es darum geht, den Plan für heute zu nennen.“
Man merkt dem Protegé von Robert Breads noch immer deutlich an, dass ihm Stranded nicht nur in den Knochen, sondern auch im Kopf steckt. Mit Ricks will er sich nicht anlegen, auf keiner Ebene, weil das ein Kampf ist, den er verlieren würde.
Andere Mitglieder des Protokolls haben da allerdings andere Ansichten.
Mittlerweile hat Desmond das Handy weggelegt und sieht herausfordernd zu Alex Ricks.
Desmond Briggs: „Ich stehe neben dir, Alex? Ich soll keinen Schaden nehmen? Wozu bin ich dann hier, wenn ich keinen Schaden nehmen soll? Ich bin bereit dazu Schmerzen auszuteilen und auch welche zu empfangen. Nur so, mein lieber Alex, bekommt man den Schlüssel, der einem alle, aber auch wirklich alle Türen öffnen kann. Ich habe mit Leviathan noch eine persönliche Rechnung offen, die ich gedenke heute zu begleichen. Also werde ich das Nötigste tun um den Sieg zu holen. Dank mir später dafür Alex…“
Er wartet gar keine Antwort ab, sondern zückt wieder das Handy und startet ne Runde Tetris. Darauf folgt ein kurzes Schweigen. Kriss Dalmi schaut amüsiert zu, wie Rotari und Ricks sich kurz in die Augen sehen, um eine für alle anderen unverständliche Information auszutauschen – allerdings scheinen sie sich bei was auch immer einig zu sein.
Aiden Rotari: „Nun… dann sieht der Plan für heute wohl doch ein wenig anders aus. Schließlich hat jeder beim Protokoll Mitspracherecht.“
Der Initiator des ganzen Chaos, in dem diese Gruppe von Männern für den heutigen Abend feststeckt, gebietet sich als Friedensstifter bevor aus Teamkameraden Streithähne werden können.
Aiden Rotari: „Und deshalb werden wir Desmonds Worte abseits unserer persönlichen Meinung respektieren. Alle.“
Bei dem Wort „respektieren“ scheint ein gewisser Serbe sich sehr anstrengen zu müssen, nicht laut loszuprusten.
Aiden Rotari: „Lasst uns das Richtige tun und den heutigen Abend erfolgreich gestalten. Für das Protokoll. Für die Vision. Für die GFCW.“
Ein leerer Raum. Zumindest scheint es so. Nix aufregendes. Nix mysteriöses. Nur ein leerer Raum an dessen Ende ein großer Wandspiegel steht. Er spiegelt jedoch nicht das wieder was eigentlich zu sehen sein sollte. Denn in dem Spiegel sehen wir das gleiche Zimmer. Nur auf dem Kopf. Und in der Mitte des Raumes steht ein Stuhl.
Im Hintergrund läuft leise die uns bekannte Musik der Rabbits. Auf dem Stuhl sitzt die Figur die schon mit den jagenden Hasen zu sehen war. Dort sitzt er. Mit dem Rücken zum Spiegel. Rechts und links neben ihm zwei weiße Hasen die mit ihm in die ferne schauen.
„Wir sind nun an dem Punkt angekommen auf den wir hingearbeitet haben. Ihr habt das erreicht worauf ihr Jahre gewartet habt. Ihr habt gelitten. Sehr gelitten.“
Das Zimmer im Spiegel wird nach und nach mit pinken Qualm vernebelt. Wir sehen die Silhouetten der Hasen und der Figur auf dem Stuhl.
„Metztli…dein Verlust schmerzt. Ich hab die Wut und den Schmerz in die gesehen. Ich hab ihn gespürt als ich dich befreit habe. Diese Wut auf dich selbst. Den Verlust den du selbst verursacht hast lastet auf dir. Und du wärst in diesem elendigen Loch daran zerbrochen.“
In dem Nebel sehen wir wie die Silhouette eines Mannes über einem Körper kniet und dieser scheint ihm zu entschwinden. Dahinter steht die Figur mit dem Hut und beobachtet die Szene.
„Ich kam zu dir und nahm dich mit. Ich machte dir klar dass es einen Weg geben wird diese Schuld auszugleichen. Ich habe dir ein Ziel vor Augen geführt. Nun stehst du kurz davor diesen Punkt zu erreichen.“
Der eine Hase an seiner Seite ist verschwunden und wir sehen El Metztli aufrecht neben der Figur stehen.
„Du wirst das erreichen was du mit ihm nicht erreichen konntest…als Zeichen deiner Sühne gegenüber dem tragischen Schicksal was du zu verantworten hast.“
El Metztli nickt.
„Nosagi…mein lieber Nosagi…“ Der Hase scheint sich zu verbeugen.
„Du hast dich geopfert in der Situation in der deine Familie dich brauchte. Doch wurdest du von Ihnen betrogen. DU hast alles gegeben und bist dennoch am Ende derjenige der alles verloren hat. Auch dieses Leid hat dich zerfressen. Dich zu finden war so schwer und so leicht zugleich. Unmöglich dich nicht zu finden. Doch dich auf dem Weg zu bringen dir den Lohn deiner Taten zu bringen war schier aussichtslos.“
Wieder verneigt sich der Hase. Langsam wächst der Schatten im Nebel und die Silhouette Nosagis steht neben der Figur.
„Wir haben nun Wochen und Monate der Arbeit und Schweiß hinter uns. Jahre der Übung und Versuche. Jahre des Scheiterns. Immer wieder seid ihr wieder aufgestanden. Immer wieder habe ich euch aufgerichtet und euch das gezeigt was vor euch liegt.“
Auch die Figur hat sich nun erhoben. Zusammen stehen sie im Nebel.
„All der Schmerz. All die Angst. Die Furcht und der Wahnsinn der sich in euch gesammelt hat. All das was über euch herrschte. All das was euch BEherrschte. Wille. Entschlossenheit. Ehrgeiz und das Ziel was euch in das schlimmste und tiefste Tal eures Daseins gebracht hat, haben euch auch wieder einen Sinn gegeben.“ Nosagi und Metztli: „Und dafür werden wir dir ewig dankbar sein. Wir haben dir Treue geschworen. Und jedes deiner Worte werden Wegweiser für uns sein. Du hast uns die Macht der Gedanken und der Vorstellungskraft gegeben.“
Die Unbekannte Figur legt den beiden Rabbits die Hand auf die Schultern.
„Ihr wart nicht mehr in der Lage in einer normalen Welt zu leben. Ihr habt die Realität vergessen wollen. Ihr habt sie vergessen müssen. Und ich habe euch einen Weg gezeigt wie ihr euer Leben so gestalten könnt um frei zu sein. Frei von Schuld und Sühne. Frei von jeglichen Ketten und Grenzen die eure Fähigkeiten begrenzten. Ich gab euch die Phantasie das zu sein was ihr sein müsst.“
Nosagi und Metztli verbeugen sich weiteres Mal.
Nosagi: „Jedes deiner Worte...jede deiner Wege war ein Tropfen in unseren leeren Gefäßen die wir darstellten als du uns gefunden hast.“ El Metztli: „Wir waren der Leere und der Dunkelheit ausgeliefert. DU gabst uns Wege unsere Gedanken neu zu ordnen um wieder einen Sinn zu spüren.“
Rabbits: „Nichts ist mehr so wie es war. Doch alles kann so sein wie wir es wollen. Jegliche Form unserer Vorstellungskraft ist eine Idee von dir.“
„Alles was ich mir vorstellen kann macht ihr real.“ Rabbits: „Und die Realität derer die unserer Ziele im Wege stehen hat Grenzen, doch die Welt unserer Phantasie ist grenzenlos.“
Die drei scheinen aus dem pinken Nebel herauszutreten. Sie gehen auf den Spiegel zu. Immer näher kommen sie heran. In dem Moment indem sie im Vordergrund zu verschwinden drohen, tauchen sie im Zimmer vor dem Spiegel auf. Die Kamera folgt den dreien. Die Rabbits gehen auf die Tür zu und öffnen sie.
„Den Weg um nach den Sternen zu greifen und euren Leidensweg ein Ende zu setzen werdet ihr auch ohne mich schaffen. Ich bin das Resultat eurer Phantasie die ihr durch mich erschaffen habt. Ohne die Idee eures Geistes bin ich nicht.“
Nosagi und El Metztli drehen sich um und schauen zurück zu der Figur. Das Licht was vom Boden unter dem Unbekannten aus zu strahlen scheint flackert.
Rabbits: „Herr...“
Ihr Blick hat sich verändert. Blutrot. Wie die Münder die blutverschmiert sind.
Die Kamera zeigt nun die Sicht zwischen Nosagi und Metztli auf ihren Meister. Das Gesicht verdeckt von dem Hut. Der Blick gen Boden gerichtet.
„Die Jagd hat begonnen. Egal ob Freunde oder Feinde. Egal wer sich uns gleich in den Weg stellt. Niemand wird verschont auf den Weg zu den Sternen.“
In dem Moment schaut der Unbekannte auf und wir sehen zwei rot schimmernde Augen. Das Gesicht ebenfalls von einer ausdruckslosen Maske bedeckt. Doch hinter ihm. Im Spiegel. Hat sich eine Welt aufgetan die voller Leid und Elend überseht ist. Feuer. Brennende Bäume. Hass. Furcht. Angst. Eine Welt zerbrochener Gedanken und qualvoller Erinnerungen. In der Mitte sitzen die beiden weißen Hasen. Surreal rein in einer zerstörten Welt. Als der Unbekannte blinzelt zerspringt der Spiegel in 7 Teile. Die Rabbits verlassen den Raum. Zurück bleibt die Figur.
„Phantasie hat keine Grenzen. In keine Richtung.“
Am Vormittag des Show-Tages
Zane:
„Hello, hello, hello.“
Mindestens genauso wichtig wie die Menschen im Vordergrund, sind die Menschen die im Hintergrund arbeiten. Ohne diesen starken und fähigen Mann namens Giselbert, könnten die Verantwortlichen der GFCW zum Beispiel lange darauf warten, dass sich der Ring oder die Sets alleine zusammenbauen. Er ist einer von vielen Damen und Herren Backstage, hinter dem Vorhang, die diese Show überhaupt erst möglich machen, mit ihrem Schweiß und ihrer Kraft. Zugegeben sieht die Szene dazu gerade etwas unpassend aus, denn der gute Giselbert macht gerade Brötchenpause und beißt genussvoll in sein gut belegtes Baguette. Aber der Fokus dieser Szene liegt ja eigentlich auch weniger auf ihm, sondern…
…auf dieser jungen Frau hier. Auch sie arbeitet im Hintergrund, aber das bereits sehr lange und äußerst erfolgreich und auch aktuell für eine sehr profitable Gemeinschaft namens „5*Hautevolee“. Richtig, die Rede ist von Carina Valentina. Managerin, Sekretärin, Kassenverwalterin, Pressesprecherin, einfach das Mädchen für alles. Da steht sie nun und macht einmal mehr eifrig Notizen, das Smartphone immer griffbereit. Als sie die Notizen abgeschlossen hat, klappt sie die Mappe zu und schnauft erst einmal erschöpft durch. Japp, dieser Job ist nicht leicht. Doch verglichen dazu, wie es ihr früher unter LJ ging, als dieser noch nichts davon wusste, dass sie seine Schwester ist, ist es doch eher ertragbar. So kommt ihr doch ein kleines Lächeln ins Gesicht.
???: „Hey!“
Carina war so sehr in Gedanken verloren, dass sie den Mann gar nicht gesehen hat, der neben ihr steht und sie angesprochen hat. Dementsprechend erschrickt sie auch etwas.
Carina Valentina: „David, meine Güte, bitte schleich dich doch nicht so an.“
Eine Hälfte der Tag-Team Champions, David Hott, der hübsche Brite, steht neben Carina und hält ihr, charmant lächelnd, einen Becher hin.
David Hott: „Sorry Sweetheart! Ich dachte nur, du würdest dich vielleicht über einen Kaffee freuen. Aus der Hand eines Champions.“
Große und vor allem überraschte Augen bei Carina. Tatsächlich ist sie einem Kaffee jetzt nicht abgeneigt, aber es schwingt doch eine gewisse Verwirrung und auch Erstaunen mit, dass ihr dieser von David Hott geliefert wird. Ein Champion wie er sollte so etwas doch nicht tun müssen. Die echte Lady mit Manieren will natürlich nicht unhöflich sein und nimmt den Becher dankbar entgegen.
Carina Valentina: „Danke, David. Aber das nächste Mal schick doch bitte einen GFCW-Mitarbeiter darum, ja?“
Höflich lächelt sie ihn an und nimmt dann zögerlich einen ersten kleinen Schluck. Dass Hott sie weiterhin charmant anlächelt, wird ihr aber sichtlich zunehmend unangenehm und etwas schüchtern blickt sie zur Seite.
David Hott: „Hey listen, Carina. Nach allem was du zuletzt für uns getan hast, ist das das Mindeste was ich tun kann. You deserve it.“
Den Spaß nun „You deserve it!“ durch die Arena zu rufen, lassen sich die Fans nicht nehmen. Carina schüttelt verneinend den Kopf.
Carina Valentina: „David, dafür werde ich doch bezahlt.“ David Hott: „I know. Aber trotzdem! Ich habe das Gefühl wir zeigen dir unseren Dank viel zu wenig. Immerhin ist das der erste große Titel meiner Karriere. Ohne dich hätte es wohl noch wesentlich länger gedauert.“
Wieder verneinendes Kopfschütteln.
Carina Valentina: „Nicht doch, David. Du bist so wahnsinnig talentiert, dass du es sicher auch ohne uns geschafft hättest!“
Etwas schüchtern lächelt sie danach in Davids Richtung. Dieser erwidert den Blick mit einem dankbaren.
David Hott: „Thanks for the Compliment… Well, da fällt mir ein, ich wollte dir schon länger etwas sagen. Hättest du vielleicht-“ Matthäus Meister: „Carina!“
Aus dem nichts ertönt die tiefe, bedrohliche Stimme der anderen Hälfte der Champions. Hott zuckt kurz zusammen und kneift leicht irritiert die Augen zu und beißt auf die Zähne. Das passt ihm gerade überhaupt nicht. Auch Carina zuckt erstmal zusammen, blickt dann aber abwartend zu Meister, um zu erfahren was er denn von ihr wolle.
Matthäus Meister: „Lio hat nach dir gefragt. Er will noch ein paar letzte Details vor dem Match durchgehen.“
Carina Valentina: „Ich… ich komme sofort!“
Ihr Blick wechselt kurz hektisch zwischen David und Matthäus hin und her, bevor sie dann schnellen Schrittes davonschreitet. David blickt ihr kurz hinterher und will dann die Szene ebenfalls verlassen… doch ein plötzlicher, unangenehmer Prankengriff an seinen Oberarm hindert ihn daran! Der Koloss hat ihn gepackt und blickt ihm leicht sauer ins Gesicht.
Matthäus Meister: „David! Was sollte das gerade?“
So zischt er seinem Partner ins Gesicht.
Matthäus Meister: „Ich suche die Arena nach Carina ab und erwische dich dabei wie du mit ihr anbandelst!“ David Hott: „Das ist doch bullshit! Ich wollte nur-“ Matthäus Meister: „Ich warne dich, David!! Lass den Scheiß! Das Letzte was ich jetzt brauchen kann, ist, dass wir bei LJ in Ungnade fallen, nur weil du seiner Schwester schöne Augen machst! Ganz zu schweigen davon, dass wir uns in letzter Zeit wieder viel zu sehr hängen lassen!“ David Hott: „Lass mich los, damn it!“
So gelingt es Hott sich aus dem Griff zu lösen. Mit schmerzverzerrtem Gesicht reibt er sich über den Oberarm und blcikt Meister böse an. Doch dieser wirkt noch wesentlich angefressener.
Matthäus Meister: „Heute ist ein verdammt wichtiger Abend. Heute entscheidet sich wer die #1 Herausforderer auf unsere Titel werden. Da hast du nichts besseres zu tun? Jetzt pass mal auf: Auch wenn wir in der Hautevolee inzwischen gleichwertige Mitglieder sind, LJ ist immer noch unser Boss, denn er besitzt unsere Verträge und bezahlt uns auch! Und ich werde nicht zulassen, dass du das aufs Spiel setzt!“
Verständnislos (und vielleicht auch etwas heuchlerisch) schüttelt Hott den Kopf.
David Hott: „Wovon redest du?“ Matthäus Meister: „Ach jetzt hör endlich auf! Ich kenne dich inzwischen gut genug!“ David Hott: „Obviously not.“
Beide Männer blicken sich kurzzeitig mit sehr bösem Blick ins Gesicht. Es ist nicht das erste Mal, dass beide eine Meinungsverschiedenheit hatten. Aber am Ende ist immer das Team wichtiger gewesen. So offenbar auch hier, denn Meister distanziert sich nun wieder etwas von Hotts Gesicht und scheint etwas ruhiger zu werden.
Matthäus Meister: „Hör gut zu, Mr. Womanizer… ich hab langsam die Nase voll davon, dich immerzu an deinen Brotberuf erinnern zu müssen. Du bist Wrestler! Teil der Hautevolee und Teil der Tag-Team Champions! Stell das endlich ins Zentrum deines Lebens und nicht Luxus, Frauen und Kameralichter!“
Etwas genervt blickt Hott kurz zur Seite. Doch Meister ist noch nicht fertig und verlangt seine Aufmerksamkeit weiterhin.
Matthäus Meister: „Wir hatten unseren Spaß mit den Titelfeiern und wir hatten unseren Spaß mit den anderen Teams, aber jetzt wird es Zeit nicht nur wie Champions herumzuspazieren, sondern auch wie Champions zu handeln!“
Der Riese kommt nochmal etwas näher an Hott heran.
Matthäus Meister: „Wenn du Carina so sehr beindrucken willst, dann tu es indem du dich wie ein fähiger und professioneller Champion verhältst und nicht wie ein pubertierender Teenager.“
An seinem leicht provokanten Ton war deutlich zu merken, dass er den Part mit Carina nicht ernst meinte… den mit dem professionell sein aber sehr wohl. Hott schnauft einmal verärgert aus. Er hasst es Lektionen zu bekommen als wäre er ein kleiner Junge. Aber er kann auch nicht abstreiten, dass hinter den Worten seines Partners viel Wahrheit steckt. Meister hält ihm die Hand hin.
Matthäus Meister: „Komm jetzt. Wir haben zu tun.“
Mit leichtem Widerwillen klatscht Hott mit seinem Partner ein. Meister geht voraus, während Hott noch kurz stehen bleibt und nachdenklich wirkt.
David Hott: „Als ob ich das alles nicht wüsste. Diese Titel bedeuten mir genauso viel wie dir, wenn nicht sogar noch mehr.“
Diese Worte zischt er allerdings nur leise vor sich hin, sodass sie Meister nicht hören kann. Schließlich verlässt auch Hott, immer noch leicht verärgert und mit zusammengekniffenem Mund, den Ort und folgt seinem Partner.
Jetzt ist es so weit. Ask mag heute sein Match verloren haben, was durchaus als kleiner Rückschlag zu bezeichnen ist, aber gleichermaßen hat er das bekommen, was er wollte: ein faires Match, ohne Eingriffe von außen oder ganz salopp gesagt: anderen Bullshit. Und die Niederlage ging gegen Thomas Camden, mit dem er ganz gut klarkommt, also geht das alles irgendwie in Ordnung. Irgendwann werden die Beiden wieder aufeinandertreffen und dann kann das Ergebnis schon ein anderes sein. Zum Beispiel in zwei Wochen bei Brainwashed, wenn die Beiden, nebst 4 anderen Männern, um den heißbegehrten Schlüssel kämpfen. Einer von diesen anderen Mitstreitern ist Lionel Jannek und genau nach diesem ist Ask nun auf der Suche, denn er hatte es in der letzten Show bereits angekündigt, er will alle seine Gegner kennen, um sich bestmöglich auf diese einzustellen und deshalb, wird es nun Zeit für ein Treffen mit dem ehemaligen GFCW Champion. Ask läuft direkt auf die Kabine von Jannek zu und siehe da, auch dieser scheint seinen Weg gerade noch ein letztes Mal dahinein zu suchen, bevor er gleich ein großes Match gegen Robert Breads bestreiten wird. Hinter ihm folgen die amtierenden GFCW Tag Team Champions Markus Meister und David Hott. Als Ask die Gruppe erblickt, erhöht er sein Schritttempo, um sie noch abzufangen, bevor sie in der Kabine verschwinden können.
Ask: „Hey Lionel, warte mal kurz.“
Ruft Ask durch den Gang, um sich mitzuteilen. Jannek scheint das auch durchaus mitzubekommen und dreht den Kopf in Asks Richtung. Ebenso wie Hott und Meister die sich sofort einschüchternd vor Ask aufbauen. Jannek wendet sich wieder in Richtung Kabine… dreht sich aber dann doch noch einmal um und schließt die Türe, bevor er Hott und Meister deutet auseinanderzugehen und sich Ask zuwendet. Wenn auch mit recht genervter Mimik. Denn warum muss dieser Ask auch ausgerechnet jetzt auftauchen?
Lionel Jannek: „Ich hoffe du hast einen guten Grund für diese Störung, Grünschnabel.“
Ask wirkt etwas verblüfft. Und dass trotz der Tatsache, dass er in der GFCW wieder und wieder auf Menschen stößt, die alles andere als freundlich sind. Wie mit allen anderen seiner Gegner aus dem Schlüssel-Match, hat er sich auch über Jannek schon etwas informiert, sodass ihm klar war, dass er nicht mit offenen Armen empfangen werden dürfte, ähnlich wie bei Desmond Briggs in der Vorwoche, aber, dass er dann so konsequent und eiskalt abgespeist wird, war ihm dann nicht ganz bewusst.
Ask: „Hey, Mann! Ich will doch nur kurz mal mit dir sprechen…“
Das macht LJs Miene nicht gerade fröhlicher.
Lionel Jannek: „Hör gut zu, Ask. Hast du einen Blick auf die heutige Card geworfen? Denn wenn du Waldschrat das getan hättest… und auch lesen kannst, dann würdest du wissen was heute ansteht: Lionel Jannek gegen Robert Breads. Die vielleicht zwei größten Namen im Wrestling und der Geschichte der GFCW, erstmals Mano-a-Mano. Ausnahmslos ALLE da draußen haben dafür gezahlt damit sie dieses Match zu sehen bekommen, die anderen sind für sie unbedeutend! Auch vor den Bildschirmen warten sie nur darauf! Es ist eines der wichtigsten Matches in meiner Karriere. Und da passt ein Nobody wie du überhaupt nicht hinein! Also stör‘ jemand anderen, kapiert?“
Daraufhin dreht sich der Österreicher um und kehrt dem Schweden den Rücken zu. Erneut wird die Türe geöffnet. Robert Breads hat ihm Dinge vorgeworfen, die nicht stimmen. Desmond Briggs ebenso. Zane Levy wollte ihn manipulieren und anschließend mit gesammelter Mannschaft auf ihn losgehen. Und nun zeigt auch Lionel Jannek, was Ask in den vergangenen Wochen wieder und wieder spüren musste: er wird nicht ernst genommen. Man spricht ihm zu, dass er Talent hat, ein ganz cooler Typ sei, aber er wird nicht als die Bedrohung gesehen, die er sein kann. All das scheint in Ask jetzt hochzukochen, er wollte es freundlich probieren, doch damit wird er nix erreichen, also muss er sich wohl, wie er es auch die ganze Zeit versucht, anpassen. Und er muss einen Ton finden, der ihm Gehör verschafft. Ask schafft es die Wut in sich zu behalten und dennoch sagt er mit energischer Stimme
Ask: „Schau mich gefälligst an, wenn ich mit dir rede.“
Er schreit nicht, er dreht nicht durch, aber man hört, wie ernst und aufgeladen Ask gerade ist. Wahrscheinlich zum ersten Mal wieder, seit seiner Fehde mit Holly Hutcherson. Ask plustert sich also nochmal auf und gibt auch in Richtung Hott und Meister klar zu verstehen, dass er keine Angst vor irgendjemandem hier hat. Lionel Jannek verharrt wie zu Stein erstarrt vor der offenen Türe. Langsam dreht er den Kopf noch einmal in Asks Richtung und scheint erstaunt aber auch leicht verärgert über den Schweden zu sein. Hott und Meister blicken zu ihrem Hautevolee-Mitglied als würden sie nur auf seinen Befehl warten, dass sie Ask vermöbeln sollten… aber nichts dergleichen. Es ist als ob sich LJ die Worte von Ask, auch wenn es ihm gerade gar nicht passt, anhören möchte. Ask versucht sich weiter zu sammeln. Er darf sich nicht zu sehr hingeben, sonst würde er wohlmöglich wieder Fehler machen und Jannek als Grund dafür vorschieben. In seinem Gespräch mit Alex Ricks heute hat er aber gelernt, das nicht zu tun. Er darf sich nicht zu sehr von den Aktionen anderen Bestimmen lassen.
Ask: „Kann schon sein, dass die Fans euer Match sehen wollen. Und zurecht, ihr habt euch beide euren Stand verdient, denke ich und so wird das sicherlich ein wichtiges Match, für dich und alle anderen. ABER, wenn wir schon wichtigen Matches sprechen… Das wichtigste Match MEINER Karriere, steht an, bei Brainwashed. Und ich würde gern dafür sorgen, dass ich bestens gewappnet bin. Dafür muss ich wissen, mit wem ich es zu tun habe… also, ums kurz zu fassen: ich kann mir mit Sicherheit auch besseres vorstellen, als meine Zeit hier mit dir zu vergeuden, aber manchmal muss man eben tun, was man tun muss.“
Ask schaut voller Überzeugung. Er wirkt nach wie vor fokussiert und aufgeladen, aber dennoch vergleichsweise „ruhig“. Ebenso „ruhig“ ist nach wie vor Jannek, der immer noch abwartend zu Ask blickt.
Ask: „Ich hab dein Match letzte Show gesehen und werde mir das heute auch anschauen. Und bei Brainwashed wird „der Nobody“ dir dann den Schlüssel vor der Nase wegschnappen. Also merk dir besser meinen Namen und mein Gesicht, denn ich bin derjenige, an dem du vorbeikommen musst, wenn du das Match gewinnen willst. ICH will dieses Match gewinnen, ich MUSS dieses Match gewinnen. Nicht weil ich damit mein Ego streicheln will, wie das scheinbar bei dir der Fall ist. Ich brauche diesen Sieg für mich. Das ist wahrscheinlich die bisher größte Herausforderung meines Lebens und ich muss mir beweisen, dass ich das Zeug dazu habe, diese auch erfolgreich zu meistern. Und daran wird mich keiner hindern, kein Robert Breads, kein Desmond Briggs, kein Zane Levy, auch kein Thomas Camden und erst recht nicht du, Lionel Jannek.“
Ask hält der Überzahl, die er sich gegenüber hat, Stand. Er weiß natürlich, dass er hier gerade einem ehemaligen World Champion und den amtierenden Tag Team Champions gegenübersteht und er besser nicht in einen Kampf über gehen sollte, aber das will er nicht. Er will bloß seinen Kampfgeist und Mut beweisen, um einmal mehr zu unterstreichen, dass man mit ihm im Schlüssel-Match durchaus rechnen sollte. Einige Sekunden der unangenehmen Stille verstreichen. *RUMMS* Da plötzlich knallt der Österreicher die Garderobentür zu. Der plötzliche Knall hat nicht nur Ask und ein paar Fans, sondern auch seine Hautevolee-Kumpels erschreckt. Mit versteinerter Miene geht Lionel Jannek nun doch noch einmal auf Ask zu und blickt ihm tief in die Augen.
Lionel Jannek: „Ask… du bist noch recht neu hier, deswegen machen wir das VORERST auf die leichte Tour, mit einer gut gemeinten Warnung. Ausnahmslos jeder der schon mit mir zu tun hatte, wird dir einen Rat mitgeben: Leg dich nicht mit Lionel Jannek an… und schon gar nicht solltest du ihn verärgern. Denn das kann ganz schön nach hinten los gehen. So sehr, dass du dir wünschtest nie geboren worden zu sein.“
Souverän und selbstsicher und mit einem Feuer in den Augen, was sicher alles auch durch das große Match heute noch einmal besonders aufgelodert ist, spricht der „Superior One“ Ask diese Worte ins Gesicht.
Lionel Jannek: „Und spätestens seit dem Vorfall mit… Camden…“
Ein Name den er inzwischen mit einem gewissen Ekel ausspricht.
Lionel Jannek: „..Da hätte ich gut und gerne Lust an einem der frechen und respektlosen Frischlinge hier in der GFCW ein Exempel zu statuieren. Vielleicht waren die etablierten Stars der GFCW in der Vergangenheit zu gnädig zu den Grünschnäbeln.“
Das letzte Wort betont er noch einmal ausdrücklich und kommt dabei Asks Gesicht noch näher. Man muss wohl nicht zwischen den Zeilen lesen können um zu begreifen warum. Dann lehnt sich der Österreicher souverän ein wenig mehr zurück.
Lionel Jannek: „Und als einer dieser etablierten Stars der GFCW, gebe ich dir einen kleinen Tipp, der sowohl auf Leiter-Matches, als auch auf große Karrieren, wie meine, zutrifft.“
Dabei zeigt der Österreicher mit dem Zeigefinger nach oben.
Lionel Jannek: „Nach oben zu kommen, ist für die wirklich talentierten nicht schwer… Die Herausforderung liegt darin oben zu bleiben. Und deshalb wirst nicht du das Match gewinnen, Ask, sondern ich. Du gehörst da oben schon von Haus aus nicht hin.“
Ein Raunen geht durch die Zuschauer in der Arena nach diesen Worten von LJ, der diese noch mit einem bösen Grinsen unterstreicht. Doch das verschwindet schnell wieder und der Österreicher richtet sich, wohl daran erinnernd, was noch auf dem Plan steht heute, seine fingerlosen Handschuhe und Elbow Pads. Bevor er aber nun geht, scheint er noch einen letzten Satz auf den Lippen zu haben.
Lionel Jannek: „Ask… ich sage es dir nur dieses eine Mal: Komm mir bloß nicht in den Weg!“
Dann dreht er Ask erneut den Rücken zu, geht zu seiner Garderobe, öffnet die Tür und verschwindet hinter eben dieser nun endgültig. Hott und Meister würden ihm ja normalerweise folgen, scheinen aber sicherstellen zu wollen, dass Ask zuerst noch verschwindet. So stehen sie nun wie die rechte und linke Hand eines Mafia-Bosses vor der Tür und starren Ask an. Mathäus Meister emotionslos wie man ihn kennt, während Hott zusätzlich mit einer deutlichen Handgeste zeigt, dass Ask jetzt verschwinden könne.
Asks Emotionen haben sich bei Janneks letzter Ansprache wieder komplett in ihm gebündelt. An der ein oder anderen Stelle, wäre er am liebsten wieder übereifrig dazwischen gegangen, aber wie schon zuvor, hätte das auch in einem Fehler enden können, der fatale Ausmaße annehmen hätte können. Also gut, dass er sich zurückgehalten hat. Und wieder geht ihm dabei gleichermaßen durch den Kopf, wie schon im Gespräch mit Alex Ricks zuvor, dass vielleicht doch die ein oder andere wichtige Information in dem Gesagten dabei war. Nach oben zu kommen ist schwer, oben zu bleiben aber noch schwerer. Nicht nur was die Leiter im Schlüssel-Match angeht, sondern auch was seine Karriere angeht. Ist er dem diesem Druck, vor allem auch dann mit dem Schlüssel herumzulaufen SOLLTE er gewinnen, wirklich gewachsen? Ist er dem gewachsen. Das waren Alex Ricks Worte. Und da meinte Ask, dass er zumindest alles daransetzen wird, sich das selbst zu beweisen. Dabei wird er wieder energischer und zielgerichteter und scheint den kurzen Moment der Verwirrung wieder von sich abzustoßen. Er will erneut an die Tür klopfen, wird dabei aber erneut von Meister und Hott abgehalten, die nicht mal ein Wort sagen müssen, um zu Verstehen zu geben, dass Ask hier besser keine Dummheiten anstellen sollte. Also wendet sich Ask an diese Beiden. Ask ist komplett ernst und in fast schon bedrohlicher Manier beginnt er zu sprechen.
Ask: „Das Schlüssel-zum-Erfolg-Leitermatch wird Chaos Pur. Eine Schlacht, ums Überleben. Das habe ich mittlerweile verstanden. Vielleicht bin ich keine eingestandene GFCW-Größe, sondern noch der Grünschnabel, für den mich alle halten. Vielleicht wird das für mich schwerer, als für alle anderen hier drin zu bestehen und ja und es wird wohl so schwer, wie kaum etwas anderes, was ich in meinem Leben getan habe, es zu gewinnen. Aber ich weiß, wer ich bin, ich weiß, was ich kann, und ich weiß, dass ich alles dafür geben werde nicht nur zu bestehen, sondern auch zu gewinnen und ich werde nicht aufgeben werde zu kämpfen. Du hast einen Namen Jannek, aber der zählt in diesem Match nicht. Dort zählt es nur, den Umständen und den Gegebenheiten trotzen zu können. Egal was deine Gegner tun, egal wie viele es sind, egal was passiert. Reagier drauf, arbeite damit und mach dir die Natur der Situation zu nutze. Und darin, bin ich der Profi.“
Ask hat diese Worte ein Stück weit lauter gesprochen als gewöhnlich, in voller Annahme, dass Jannek sie selbst hinter der verschlossenen Tür noch mitbekommen hätte können.
Ask: „Sagt eurem Chef das.“
Wirft er noch in Richtung Hott und Meister, bevor er sich schließlich herumdreht und selbst wieder verschwindet.
Zu lang hat man schon nicht mehr an ihn gedacht, Doch heute hat er sich tatsächlich wieder schick gemacht. So steht er im Ring, die Reaktionen sind schwach, Wellen der Euphorie, sie kommen ganz flach. Natürlich, klar, die Galaxy erinnert sich nicht, hat keine Ahnung von diesem Gesicht. Doch er steht im Ring mit Mikro, Anzug und Einstecktuch, angestellt für nur eine Sache, vielleicht ein Segen, vielleicht ein Fluch. Ein einzelner Scheinwerfer beleuchtet seinen Kopf, zeigt nichts vom Körper, nur seinen Schopf. Der Rest des Rings bleibt dunkel, nur Konturen sind zu sehen Von Dingen, die sonst eigentlich nicht dort herumstehen. Der Mann heißt Patrick, doch mach dir keine Mühe dir das zu merken, Erinnerungswürdigkeit ist keine seiner Stärken. Dafür aber seine Stimme, ja dafür ist er wichtig, denn nur mit ihm funktioniert die Ankündigung so richtig. Natürlich hält er in seiner Hand ein Blatt Papier, denn, zum lauten Lesen ist er nun einmal hier.
Patrick: „Du hattest ja keine Ahnung, dass du genau das wolltest, doch jetzt kommt der Moment, den du nie vergessen solltest. Diesen Moment finden alle geil, krass, cool und top, denn GFCW Galaxy, hier kommt…der CANDY SHOP!“
So geht das Licht also an und erstrahlt in der Farben allerlei, man könnte meinen, die Techniker drehen komplett frei. Doch es gibt nicht nur Licht, nein, auch Musik bekannt bei jedem Fan, denn durch die Lautsprecher dröhnt…
The Candy Man can!
Der Ring erstrahlt in vollem Glanz, Ballons und Luftschlangen zeigen zusammen einen Tanz. Auch der Riesenlolliballon in einer Ecke, der darf einfach nicht fehlen, doch natürlich kann die Deko ihm nicht die Show stehlen. Dem „ihm“ auf der Rampe, dem Commissioner und Catcher, dem Kampfschwein der Liga, dem Candy Man…Eric Fletcher. Nein, warte, nur ein Punkt kann nicht reichen, hier ist ERIC FLETCHER, AUSRUFEZEICHEN! Er stolziert zum Ring, lässt sich von Fans bejubeln und feiern, achja „Poet“ kann man auch sagen beim Namenherunterleiern. Er betritt den Ring, verschwendet kaum Zeit, klatscht nur ein paar Mal ab, doch Hände gibt es weit und breit. Dann steht er aber neben Patrick und nimmt sich selbst ein Mikrofon, tja und dann beginnt der Candy Shop eben auch schon.
Eric: „Patrick, danke dir, besser beim Reimen ist wirklich keiner, jetzt aber Husch, das ist mehr dein Ring…sondern meiner.“
So klopft er seinem Ansager auf die Schulter und bittet ihn aus dem Ring, dann die flotte Drehung zur Meute, die heute bereits schon oft gut abging. Ein Lächeln war eben noch da, doch jetzt ist es weg,
Eric: „So und jetzt kommen wir zum Punkt, denn wenn ich hier stehe, dann tue ich das nicht um blumig vor mich hin zu reden, selbst wenn meine Hemden manchmal anderes behaupten.“
Schlagartig ändert sich die Stimmungslage der Halle, das Freudige, das Fluffige, das Lockere verpufft und nach einer ersten Unruhe wird die Arena leiser, während Fletcher damit beginnt, durch den Ring zu laufen und die Dekoration zu streifen.
Eric: „GFCW Galaxy, für diejenigen, die mich noch als DEN Eric Fletcher kennen, der hier Show für Show für Show im Ring stand und in feinster Regelmäßigkeit für diese Ringgestaltung, für dich dort hinten im ‚Einer gegen alle‘-Shirt, für dich mit dem J.W.O.-Poster, für dich, der Schwanenburg noch als Brainpain kennt, für dich mit den Erinnerungen an JBD, für dich der die Achse feiert, für dich, der da diesen grünen Stern mit der roten Schrift hat…“
Er deutet mit der freien Hand auf vereinzelte ZuschauerInnen, die er bei seinem Streifzug erspäht.
Eric: „Für dich werden in diesem Moment vielleicht warme Erinnerungen wahr…aber du bist in der Minderheit. Denn auf jeden von dir kommen so viele von den anderen. Von dir, dir, dir.“
Wieder das Fingerzeigen.
Eric: „Fans von Crutch, von Ask, Briggs, End und dem Rest vom Leviathanschützenfest, Fans der Rarebbits oder sogar der Hautevolee…“
Dann ruht sein zweiter Arm endlich wieder.
Eric: „Das hier ist keine Kritik, das hier ist eine Hilfe. Denn du, du, du, ihr alle, ihr seht mich und denkt…‘Das ist der Commissioner. Wie soll er gegen einen Champion wie Antoine Schwanenburg mithalten?‘ und mit diesem Gedanken habt ihr verdammt recht.“
Er bleibt abrupt stehen, lässt den Fans den Moment der Überraschung und Irritation, während er sich zur Kamera dreht und an sich hinabdeutet.
Eric: „Seht mich an. Ich bin der Hüter der Wahrheit, ich lüge nicht, ich zeige dir die bittere Wahrheit. Ich bin nicht so fit, wie ich vor zehn Jahren war. Ich hatte kein Match in knapp 18 Monaten und davor nicht mehr seit Jahren. Meine Muskeln waren früher definierter. Meine Aktionen früher schneller. Meine Dehnbarkeit früher besser und für dich bin ich vielleicht nur der etwas ältere verbitterte Commissioner mit dummen Sprüchen, der sich von Amélie so sehr angegriffen fühlt, dass er zu einer Verzweiflungstat ausholt…“
Bei den letzten Sätzen wird er ruhiger, langsamer und bedächtiger. Die Fans hören ihm zu, reagieren unbequem, wissen nicht, ob sie ihm zujubeln sollen, der Selbstkritik zustimmen, widersprechen, doch eine lange Denkpause gibt Fletcher den Zuschauern nicht. Er schaut wieder mit einer ausladenden Armbewegung durch die Arena. Selbst wenn seine Stimme weiterhin belegt bleibt.
Eric: „Dir, dir, dir und dir, ich will euch nicht widersprechen. Das ist der richtige Eindruck, den ihr habt. Den ihr haben solltet. Denn so vorverurteilend sind Menschen oft genug. Man sieht mir halt mein Alter an, warum sollte ich es abstreiten? Ich möchte dich allerdings auf zwei Sachen hinweisen…erstens: Erinnerst du dich noch an die Fans von vorher? Die Breads-Fans? Dalmi, Gossler und so weiter? Vielleicht sogar Antoine Schwanenburg höchstpersönlich? Die sind irgendwie nicht so skeptisch über mein Alter…und zweitens…hast du meine Augen gesehen?“
Er geht näher an die Kamera heran und es wird klar, worauf er hinaus will. In ihm lodert es. Diese Augen sind nicht matt, er ist nicht müde…er weiß genau, was vor ihm liegt. Die melancholische Ruhe und Nachdenklichkeit, die gerade noch in seiner Stimme und der Luft lag, verschwindet von einem Moment auf den anderen und er wirkt aufgekratzt, tigert durch den Ring.
Eric: „DAS ist der Eric Fletcher, den du nur vom Hörensagen kennst, der bei Rückblicken erwähnt wird und dich wundern lässt, was das denn so für ein Kerl war. DAS bin ich! Nicht der Schnellste, nicht der Stärkste, nicht der Technischste…aber ich bin das verdammte Kampfschwein der Liga! Ich war vielleicht nie der Mittelpunkt, nie DER große Star…aber ich war immer der, der alles für diese Liga ab. Derjenige, der den Laden am Laufen hielt. Derjenige, der Show für Show für Show ablieferte, wenn sich der Rest Auszeiten gönnte und sich nach anderen Ligen umschaute.“
Er brennt für diese Liga, das merkt man ihm an. Hier spricht nicht der Commissioner oder der fröhliche und spaßige Candy Man, hier spricht ein Eric Fletcher, der für lange Zeit als verschollen galt.
Eric: „Deswegen bin ich hier und leite diese Liga als Commissioner. Weil ich meinen Beitrag leiste und niemals aufhören werde. Und darum trete ich gegen Antoine Schwanenburg an. Wenn sich niemand sonst in der Position sieht, ihn herauszufordern, dann tue ich das und sorge dafür, dass NIEMAND das als Showmatch belächelt, dass niemand fiese Artikel über einen abgehalfterten Kerl schreibt, der nicht weiß, wann er aufhören sollte…wenn ich Antoine Schwanenburg herausfordere, dann sorge ich dafür, dass du ein verdammter Idiot wärst, wenn du einen Sieg von mir ausschließt.“
Ein giftiger Blick in die Kamera um nochmal zu unterstreichen, wie ernst es ihm ist und auch um den Zuschauern etwas Zeit zu geben. Denn die wollen jubeln, die wollen ihn feiern und das tun sie lautstark. Fletchers Puls beruhigt sich in der Zwischenzeit wieder. Deutlich entspannter spricht er weiter.
Eric: „Kinder, der Candy Shop ist ein altehrwürdiger Ort der unnötigen Shoots, die allerdings an dieser Stelle nicht fallen können, weil meine Ghostwriter mal wieder die Abgabedeadline verpasst haben, nachdem sie mir vorher dreimal versprachen, mir pünktlich was zu schicken…“
Kurzes Zwinkern in die Kamera. Dann räuspert er sich.
Eric: „zum anderen geht es allerdings auch hier drum…“
Er dreht sich zum übergroßen aufgeblasenen Lollipop in der Ecke. Irgendwann hat er anscheinend beiläufig eine Nadel aus der Hosentasche gezogen, denn mit einem lauten „PLOPP“ verdünnisiert sich dieser Ballon sogleich und hervor kommt eine Miniaturversion eben dieses Lollies, nur diesmal halt nicht aus Kautschuk.
Eric: „Der Lutscher des Monats!“
Jubelrufe der Leute, die sich erinnern.
Eric: „Und natürlich könnte ich es mir jetzt leicht machen und sagen, dass der Preis an Amélie geht. Würde Antoine sicherlich freuen, wenn das so wäre. Warum, liebe Kinder, das fragst du besser im Biologieunterricht. Auf deine Eltern würde ich mich nicht verlassen, allein schon deswegen nicht, weil die dich dazu bringen Wrestling zu schauen…“
Ein frecher Grinser mit geneigtem Kopf und ja, natürlich gibt es ein paar Buhrufe von den Rängen. Das gehört halt dazu…
Eric: „Aber kommen wir zum Punkt…der Lutscher des Monats. Der Preis für die Person, die sich in letzter Zeit bei mir besonders negativ auffällig gema…“
Sven: „Oh nein, bitte nicht.“
Die Musik von Ellis Diehl spielt aus den Lautsprechern der Halle und man hört das kollektive Kopfschütteln von den Rängen. Das von Eric Fletcher insbesondere. Der Mann, der vor zwei Wochen noch Angestellter von Stiftung Tischtest war, ist hier und heute auch wieder dabei und wirkt angriffslustig. Bewaffnet mit einem Mikrofon.
Ellis: „Eric! Wenn du... ich meine wenn Sie glauben, dass Sie meiner Herausforderung aus dem Weg gehen können von vor zwei Wochen, dann sind Sie aber schief gewickelt!“
Wie ein Tiger im Käfig geht er auf der Stage hin und her.
Ellis: „Ich werde die Ehre von Zereo Killer beschützen und ihn rächen, dafür, dass SIE seinen Namen so besudeln! Und wenn ich gewinne...“
Jetzt grätscht aber der Candy Man dazwischen.
Eric: „Dann wachst du auf? Unter deiner ZK-Bettdecke…Ellis, das Thema mit dem Lutscher des Monats war noch nicht durch, aber wenn du dich hier unbedingt so bewer…“
Aber dazwischen grätschen kann der Zereo Killer Fan #1 auch ganz gut.
Ellis: „Jetzt spreche erst mal ich! Mir reicht es hier langsam! Ich kann nicht weiter zusehen, wie das hier alles von Tag zu Tag immer mehr zu einer Zirkusveranstaltung verkommt. Ich werde Sie schlagen Herr Fletcher und die Ehre aller wiederherstellen, die von Ihnen in den Dreck gezogen wurde! Und wenn ich dann gewonnen habe, dann...“
Und da schlägt die Stimmung in der Halle aber mal ganz schnell wieder um. Nachdem es Dank Ellis Diehl tatsächlich drohte, zur „Zirkusveranstaltung“ zu verkommen, erscheint der Mann auf der Stage, welcher allein durch seine Ausstrahlung, Präsenz und Aura dafür sorgt, dass Zirkusveranstaltung das letzte Wort ist, an das man denkt. In seinem Gesicht sieht man, dass dieser Kleinkrieg zwischen dem Comissioner, ihm selbst, sowie der lieben Ehefrau einen My persönlicher ist, als er es sich im Vorfeld versprochen hatte. Zwar sitzt das Pokerface genau so gut, wie der perfekt gepflegte Vollbart, aber in seiner blauen Iris kann man klar und deutlich erkennen, dass dort ein ähnliches Feuer lodert wie das, welches Eric Fletcher zuvor beschrieb. Ellis Diehl beachtet der GFCW Heavyweight Champion gar nicht, seine Aufmerksamkeit gilt nur dem Mann, der bei Brainwashed gegen ihn antreten wird. Apropos Ellis Diehl, der weiß nicht so recht, wo er jetzt hin soll. Sich die Stage mit Antoine will er sich auf gar keinen Fall teilen, also macht er einige Schritte nach vorne auf den Ring hin. Jeder in der Halle bemerkt, dass er hier eigentlich komplett fehl am Platze ist. Nur er selber nicht.
Antoine: „Eric.“
Mit aufgesetzter Höflichkeit nickt er dem Comissioner zu, welcher die aufgesetzte Höflichkeit noch einen weiter nach oben treibt und sich künstlich leicht nach vorne beugt, um den Champion zu begrüßen. Das ringt Antoine ein gezwungenes Lächeln ab, während Eric natürlich ein aufgesetztes, aber dafür sehr breites Grinsen im Gesicht trägt.
Antoine: „Du kannst es auch nicht lassen, du kannst es nicht, oder?“
Da lehnt Eric sich dann interessiert nach vorne und ist gespannt darauf, was genau es ist, das er nicht lassen kann. Der Kopf liegt leicht schief.
Antoine: „Dieses Match Eric, das Match bei Brainwashed, hätte in die Geschichte eingehen können als ein epischer Kampf von zwei der größten Legenden, der GFCW Historie. Du hast vorhin selbst davon gesprochen, Eric. Während andere sich nach anderen Ligen umsahen, warst du hier. Du und ich, Eric. Wir sind die GFCW Originale. Wir haben ausschließlich hier in diesen Hallen, in diesen Ringen, vor diesen Zuschauern gekämpft.“
Sein Zeigefinger zeigt auf den Ring, die Fans und die Arena. Und wenn auf Fans gezeigt wird, dann ist es ein ungeschriebenes Gesetz, dass die jubeln.
Antoine: „Und das machen wir seit über 10 Jahren. Wir haben das Haus hier vielleicht nicht aufgebaut, aber wir waren es, welche es zu dieser Festung machten, welche sie heute ist. Es ist keine abgewrackte Scheune mit Löchern in den Wänden , durch welche der Wind pfeift, mehr. Man muss keine Angst mehr haben, dass ein Sturm kommt und alles komplett aus den Angeln reißt und danach nichts mehr übrig ist. Wir, Eric, wir haben diese Liga zur uneinnehmbaren Festung hoch oben auf einem Berge gemacht. Stürme interessieren uns nicht mehr. Nichts wird diese Festung jemals einnehmen, noch einreißen können. Das, Eric, das ist unser Vermächtnis als die GFCW Originale, die wir sind. Aber anstatt das zu zelebrieren, wie wir es hätten tun können, sollen und MÜSSEN...“
Man merkt an der Stimme, der Mimik und auch an der Gestik von Antoine, dass es jetzt ins Persönliche abdriftet.
Antoine: „Hast du dies alles zu einer großen Farce verkommen lassen. Du hast es versagt, ein großartiger Comissioner zu sein, welcher die Werte von Männern wie uns anpreist.. Du hast dich von kleinen Nichtigkeiten dazu verleiten lassen, alles lächerlich zu machen und persönlich zu werden. Du, Eric, du hast kein Feuer mehr. Das, was du hast ist ganz großer Übermut und mangelnder Respekt an den Mann, welcher kurz davor ist der Mann zu werden, welcher die GFCW Heavyweight Championship...“
Mit Elan schwingt er den großen Titel von seiner Schulter und reckt ihn in die Luft.
Antoine: „Von allen Männern die ihn je trugen, am längsten insgesamt gehalten hat. Ich werde die Legende, der Legenden. Wenn ich dich besiegt habe, Eric, dann wird es soweit sein. Am 28. Oktober diesen Jahres werde ich Lex Streetman ablösen und derjenige welche sein, der den größten Preis im Wrestling am längsten hielt. Dafür kämpfe ich bei Brainwashed mit jeder Faser meines Körpers. Ich, Eric, ich werde es nicht zulassen, dass du mir diesen Rekord nimmst. Ich arbeite dafür seit Jahren, gebe meinen Körper und Geist her. Du sagst, dass du den Zuschauern DEN Eric Fletcher bieten willst, welchen man aus den Highlights aus vergangenen Jahren kennt? Weißt du, was ich den Fans bieten werde? Einen Antoine Schwanenburg, der weit, weit, weeeeit über dem steht, was in jedem Jahresrückblick bislang von ihm zu sehen war.“
Der Titel wird wieder sanft auf der Schulter platziert und der Zeigefinger des Todes wird auf Eric gerichtet.
Antoine: „Du hast es persönlich gemacht, Eric. Bei Brainwashed wirst du dafür bezahlen müssen. Du hast eine Bestie erschaffen, von welcher du nicht mal in deinen schlimmsten Alpträumen erwarten würdest. Du hast es vermischt, Eric. Meine Rekordjagd alleine hätte dir schon den besten Antoine aller Zeiten bei Brainwashed kredenzt. Aber nun? Nun kannst du dir schon mal einen neuen Comissioner suchen, denn nach dem Match wirst du für sehr lange Zeit nicht mehr in der Lage sein, aufrecht zu stehen. Und das, Eric, das garantiere ich dir.“
Der Commissioner bleibt ruhig und geduldig. Er hört sich alles von Antoine an und zur Abwechslung nimmt er seinen Gegenüber ernst. Keine Grimassen, die die Worte des Gegenübers ins Lächerliche ziehen, keine Witzeleien zwischendurch. Er hört sich alles an und nimmt dann erst langsam wieder das Mikrofon zum Mund.
Eric: „Antoine…was macht Amélie hier überhaupt?“
Stirnrunzeln seitens des Candy Mans.
Eric: „Ich erinnere mich an die Zeiten deines Anfangs. Als du ihr quasi verboten hast, diese Hallen auch nur zu betreten…sinnvoller Weise. Dann bist du irgendwann zurückgekehrt…und von Amélie war lange keine Spur. Du willst mir die Schuld dafür geben, dass sie sich bei unserer Rauferei einen Zacken aus ihrer Schuhkrone gebrochen hat? Gib sie mir, wenn es dich glücklich macht und dir dabei hilft, die Tatsachen zu verschleiern. Denn Hand auf’s Herz, Antoine…‘persönlich‘…machst du dieses Match. Du, als Lutscher des Monats.“
Giftig spuckt Fletcher diesen letzten Nebensatz über das oberste Ringseil in Richtung Rampe, bevor er sich schwungvoll von den Ringseilen wegdrückt und wieder zur Ringmitte strotzt.
Eric: „Antoine Schwanenburg ist ein hervorragender Wrestler. Ein Jahrhunderttalent. Ein Techniker vor dem Herren und ein…naja, sagen wir es halt wirklich so…ein Kaiser am Mikrofon. Und trotz dieser Eigenschaften, trotz dieses Talents, trotz dieser Position, die er seit Jahren hat…ist Antoine Schwanenburg unfähig darin, sich selbst einen großen Namen zu machen.“
Buhrufe der Fans, argwöhnische Blicke des Champions. Fletcher hingegen dreht sich wieder zu Schwanenburg. Er begegnet diesen Blicken. Diehl existiert übrigens auch noch…nur ist der hier gerade leider völlig unverhofft in ein Duell zweier Männer gekommen, die mehr Klassen über ihm sind, als manch einer in einer Realschule nahe München unterrichten kann.
Eric: „Antoine, du könntest so unendlich groß sein. In den Buchläden könnte deine Biographie sein und nicht die von JBD. Die unglaubliche Geschichte eines großen Talents, das zu früh ins kalte Wasser geschmissen wurde, doch Jahre später endlich sein volles Potenzial ausschöpfen konnte. Aber deine Geschichte schreibt niemand…weil du sie nicht schreibst. Weil du dich darauf ausruhst, dass dich deine Umwelt interessanter macht, als du bist. Der Name Antoine Schwanenburg nährte sich am Drama Ricksenburgs. Jahrelang. Noch heute sagen die Leute Ricksenburg…“
Er hält das Mikro in die Luft und natürlich schallt es von den Rängen: „ist ewig.“
Eric: „Dann war Alex weg. Du allein unterwegs. Oder? Hast du es denn alleine ausgehalten? Konntest du dich alleine lange relevant halten? Oder hast du bei der erstbesten Gelegenheit dafür gesorgt, dass deine Frau doch nicht mehr nur noch daheim hinter dem Herd auf dich wartet? Hauptsache, ein Nebenschauplatz, wenn du selbst nicht ausreichst.“
Fletcher schüttelt den Kopf. Schwanenburg schleuderte ihm viel an den Kopf…jetzt wird zurückgefeuert.
Eric: „Du erklärst so gerne, wie wichtig dir einfach nur die großen Matches sind. Wie wichtig der Kampf gegen die großen Namen ist und ja, verdammt…jedes Match gegen dich IST ein großes Match…aber wie sah Ultra Violence denn aus? Antoine Schwanenburg gegen Alex Ricks. Ein Match, das sich von selbst schreibt. Zwei Ausnahmetalente mit einer Ausnahmevergangenheit. Ein großes Match, selbst wenn es das schon gab…aber hat dir das genügt, Antoine? Oder musstest du bei der erstbesten Gelegenheit zu Keek Hathaway rennen um seinen Namen auch noch warm zu halten? Um für die Extraportion Drama zu sorgen?“
Fletcher weitet die Nasenlöcher, fletscht die Zähne. Er ist in Angriffslust. Verärgert schüttelt er den Kopf, bevor er sich wieder zu den Zuschauern dreht.
Eric: „Wie unterraschend ist es also, dass Antoine, ein Mann der so gebildet und besonnen ist, dass er jeden Schritt bedenkt und hinterfragt und sich noch drei Mal rückversichert, dafür sorgt, dass ein einfaches Match zwischen ihm und mir eben nicht einfach nur ein Match ist, bei dem sein Titel oder die Arbeit seiner Frau auf dem Spiel steht. Wie passend ist es denn für dich, dass du mir diesen Unfall mit Amélie in die Schuhe schieben willst, hmm?…Im Gegensatz zu deiner Frau habe ich ja noch zwei Schuhe.“
Da kommt doch einmal mehr ein frecher, flotter Spruch. Dann lehnt sich Fletcher wieder über die Seile und richtet sich noch einmal direkt an seinen kommenden Gegner.
Eric: „Gib mir ruhig offiziell die Schuld an abgebrochenen Absätzen, Antoine…ich weiß, wie dankbar du mir eigentlich bist. Dankbar, weil ich dir die Drecksarbeit abnehme. Ich mache das, was früher Ricks machte oder was sonst Amélie macht…aber niemals du selbst. Ich mache deinen Namen interessant.“
Die Stimmung ist heiß, heißer, am heißesten. Sowohl bei den Fans, aber natürlich auch bei den beiden Legenden, die ihren Krieg gerade verbal austragen. Und man sieht es sowohl Antoine, als auch Eric an, dass es ihnen an die Nieren geht.
Antoine: „Du machst gar nichts auf der Welt interessanter, Eric. Drecksarbeit trifft das, was du machst aber ganz gut. Denn du, Eric, du bist maximal ein zu hoch bezahlter Hausmeister hier. Nichts an dir ist, war oder wird je interessant sein. Der einzige Grund, warum du hier den lustigen Classenclown spielen darfst ist, weil dir einfach alles egal ist. Du lässt alles mit dir machen. Du sagst zu allem Ja und Amen.“
Zwischen den Worten werden die Pausen immer kürzer.
Antoine: „Andere müssen MICH interessant machen? Ernsthaft, Eric? Warum ist es dann so, dass ich jeeeeedeees Mal, in jeeeeder Phase meiner Karriere immer und immer wieder oben lande? Glück? Immer „Glück“ zu haben, Eric, ist Können. Mit Alex stand ich an der Spitze. Ohne Alex stand ich an der Spitze. Mit Amélie stand ich an der Spitze und mit ihr stehe ich gerade dort. Vollkommen egal welche Konstellation du dir aussuchst, Eric, am Ende stehe ich immer wieder ganz, ganz oben. Es sind nicht immer die „anderen“, die mich so gut oder interessant machen. Dafür stehe ich viel zu lange hier, dafür bin ich viel zu lange relevant, als dass es die Leistung der anderen ist. Der Name Schwanenburg ist der GRÖßTE Name, den es im gesamten Wrestling je gegeben hat, ob es dir gefällt oder nicht, Neid oder Missgunst hin oder her.“
Und es droht weiter und weiter hochzuschaukeln, ganz Nürnberg klebt an den Lippen der beiden Männer in der letzten War Evening Ausgabe aus Deutschland in diesem Jahr. Aber zwei Männer? Haben wir da nicht einen vergessen?
Ellis: „Das ist ja alles ganz schön, was ihr hier macht...“
BUUUUUUUUUUUUUUUUH!
Ungewollt heimst er sich den Hass der Nürnberger auf, denen nun auch wieder einfällt, dass da tatsächlich noch ein dritter Mann ist. Auch Antoine und Eric schienen das vergessen zu haben, ihren Gesichtsausdrücken nach.
Ellis: „Bevor Antoine mich unterbrochen hat, habe ich dem Chef eine ganz klare Herausforderung gestellt. Diesmal werde ich mich nicht wieder unterkriegen lassen, wie vor zwei Wochen. Eric Fletcher, ich will gegen Sie antreten! Die Ehre muss wiederhergestellt werden und ich bin hier, um genau das zu tun. Ihr habt bei Brainwashed noch genug Zeit, um euch weiter in die Haare zu kriegen. Aber hier und jetzt?“
Der Mann aus Potsdam pumpt sich selbst noch mal auf.
Ellis: „Jetzt geht es um ELLIS DIEHL. Herr Fletcher, ich akzeptiere diesmal kein Nein. Es geht schließlich um EHRE und deswegen bin ich hier. DIEHL – WITH – IT!“
Genau das hat der Commissioner vor. Zumindest erwecken seine Augen und das Mahlen seines Unterkiefers den Eindruck als hätte ihn das Gespräch mit dem Champion auf die richtige Betriebstemperatur gebracht. So nimmt er das Mikro hoch und winkt den ZK-Fan energisch heran.
Eric: „Na dann komm her! Und Antoine…“
Das Winken geht fließend in einen ausgestreckten Zeigefinger in Richtung Schwanenburg über. Der Candy Man spuckt Gift und Galle.
Eric: „Das ist für dich.“
Sofort macht sich Ellis auf den Weg, doch die Regie nutzt diese Zeit des Umbaus besser für eine kleine Werbepause
Schwanenburgunder.
Jetzt noch überlegener im Geschmack.
Noch siegreicher im Abgang.
Schwanenburgunder.
Der edle Tropfen des Erfolges.
Schwanenburgunder.
Jetzt in der kaiserlichen Edition aus Bio-Reben.
Schwanenburgunder, der kaiserliche.
Probieren Sie ihn jetzt.
Schwanenburgunder.
So genießt bloß ein Kaiser.
Schwanenburgunder.
Die Werbung hat uns zurück zur Ringside gebracht und wir beginnen mit einer Totalen auf das Kommentatorenpult. Da sitzen nun nicht bloß Sven und Pete, nein ein dritter Mann hat sich hinzu gesellt: GFCW Heavyweight Champion Antoine Schwanenburg. Er hat das gute, alte Headset (like wer sich dran erinnert) gefunden und ist dabei, es sich aufzusetzen.
Pete: „Meine Damen und Herren, Antoine Schwanenburg!“ Sven: „Immer wieder auf's Neue eine große Ehre, wenn du uns hier beehrst!“ Antoine: „Ich wünschte, ich könnte das Gleiche sagen.“ Pete: „Wie dem auch sei, jetzt ein spontanes Match also. Eric Fletcher zurück im Ring, wie siehst du das?“
Antoine wirkt etwas angenervt.
Antoine: „Er sollte das heute genießen, denn in zwei Wochen wird er seine Rückkehr sicherlich bitter bereuen.“ Sven: „Die Sache zwischen euch hat sich ja ganz schön hoch geschaukelt. Bis vor wenigen Wochen pflegtet ihr ja noch einen respektvollen Umgang.“ Antoine: „Ich respektiere Eric weiterhin für das, was er in der Vergangenheit erreicht hat. Aber nun? Er ist derjenige, der seinen Job nicht richtig macht und seine Persönliche Abneigung gegen mich und meine Familie nun mit Matchmissbrauch auslebt. Brainwashed kann gar nicht schnell genug kommen.“
Zurück im Ring hat sich so gut wie alles geändert. Ellis Diehl steht dort. Fletcher steht dort oberkörperfrei. Statt dem aufgeblasenen Riesenlutscher steht jetzt Mike Kontrak in der Ecke. Wie gesagt, nur FAST alles hat sich geändert. Höhö. Dann läutet die Glocke und natürlich startet das Match auf die einzig mögliche Art und Weise. Ellis Diehl stürmt energieüberschwappend auf Fletcher los, der nichts weiter tun muss als einen tiefgesprungenen Dropkick zu zeigen, der Diehl direkt den Stand raubt und ihn mit dem Gesicht voran auf die Matte klatschen lässt. Blind vor Wut stützt sich Ellis von der Matte ab, will direkt weitermachen, doch der Commissioner hat den Kopf des Rookies bereits gegriffen uuuuund…. Lights Out von Eric Fletcher! Der Bulldog auf Fletchers Knie sitzt direkt und während bei Diehl die Lichter ausgehen, bleibt der Commissioner neben ihm sitzen und dreht sich nur in Richtung des Kommentatorenpults, wo er augenbrauenzuckend zu Schwanenburg schaut. Mit dem Daumen deutet er hinter sich auf Diehl, zeigt mit dem Zeigefinger der gleichen Hand auf Antoine.
Antoine: „Es sagt einiges über einen Commissioner aus, wenn er vor zwei Wochen einen armen Rookie durch Tische befördert und hier und heute ein solches Exempel statuieren muss, nur um seinem Hass gegen meine Familie zu frönen.“
Diehl wird bei diesem Hahnenkampf einmal mehr ignoriert. Stöhnend richtet er sich aber doch langsam wieder auf, kommt von der Matte hoch, setzt sich auf und schüttelt den Kopf. Eine denkbar ungünstige Position gegen Eric Fletcher. Der Commissioner schaut hinter sich über die Schulter, erkennt die Situation, springt fast schon auf um in die Seile zu rennen, zurückzufedern uuuuuuuuuuund natürlich…
Deadline von Fletcher!
Weiterer Volltreffer. Wieder sitzt Eric neben seinem Gegner und hat nur Augen für Antoine
Pete: „Was eine Attacke von Fletcher, er hat es noch drauf!“ Antoine: „Ein Armutszeugnis, dass er sich selbst so dafür abfeiert. Der arme Junge kann doch gar nichts dafür.“
Dann bewegt sich Fletcher aber doch einmal, ohne dass sich Diehl wieder aufmacht weiterzukämpfen. Der Commissioner legt sich auf die Matte und rollt sich aus dem Ring. Demonstrativ geht er an Antoine vorbei, grinst ihn höhnisch an, beschäftigt sich daraufhin aber damit die Ringschürze hochzuwerfen und einen Tisch unter dem Ring hervorzuziehen.
Sven: „Ellis wollte Tische, nun bekommt er sie.“ Antoine: „Widerliches Verhalten. Vielleicht sollte der Posten des Commissioner in Zukunft durch Demokratie bestimmt werden.“
Der Tisch ist wieder im Ring, Fletcher genauso. Diehl weiterhin am Boden, wobei er tatsächlich langsam wieder dabei ist, sich aufzurichten. Genauso wie der Candy Man den Tisch aufrichtet. Die Beine ausklappt, den Tisch seitlich neben Diehl zu positioniert. Dann greift er den Rookie am Kopf, zieht ihn hoch und hat dabei nur einen strengen Blick in Richtung Champion im Gesicht. Zumindest für einen Moment. Dann schaut der Commissioner aber doch noch einmal zu Diehl. Er kneift einen Mundwinkel zusammen und durch die Kameramikrofone hört man ihn.
Eric: „Tut mir jetzt Leid, aber hey…immerhin hast du einen Sieg gegen mich. Mehr als Antoine haben wird.“
Wie viel Diehl von diesen Sätzen mitbekommen hat, kann man nur vermuten. 100% sind es, seinen Augen nach zu urteilen, definitiv nicht. Schlapp hängt er dort an Fletchers Hand und leistet keinerlei Gegenwehr abgesehen von unnötigen und ziellosen schwachen Schlägen, dann hat das Trauerspiel aber auch ein Ende. Mike Kontrak ermahnt Fletcher, warnt ihn, was passieren wird, falls Fletcher tut, wonach es aussieht…aber jedem ist klar, dass sich Eric nicht umentscheidet. Sieh es positiv, Ellis Diehl…du kommst dem Rekord näher.
Vertical Suplex durch den Tisch.
Und nicht eine Sekunde nachdem die Glocke zur Disqualifikation läutet, sitzt der Match“verlierer“ bereits wieder aufrecht und grinst Antoine Schwanenburg durch die Seile an.
Pete: „Sieg für Ellis Diehl, schätze ich..?“ Antoine: „Unfassbar. Dieser Mann muss dringend aufgehalten werden. Ich werde die GFCW von ihm erlösen. In zwei Wochen.“
Wütend reißt er sich das Headset™ vom Kopf und pfeffert es unsanft auf dem Boden. Sven und Pete rollen ein Stück zurück auf ihren Sesseln. Und nun gibt es ihn: Den Staredown. Eric blickt Schwanenburg manisch an, Antoine schaut erbost zurück. Was wir hier sehen ist ein geharnischter Austausch von Blicken und eine Luft so dick, wie Erbsensuppe. Was wir mit Sicherheit sagen können, sowohl Eric, als auch Antoine können Brainwashed kaum abwarten. Was als respektvoller Umgang zwischen zweier Legenden begann, ist zu einem über brodelnden Heizkessel geworden. Der persönliche Hass der Parteien wuchs und steht nun im Vordergrund. Das Bild entfernt sich vom Ringgeschehen und ein Bild fadet langsam rein.
Ein wundervolles Ambiente. Spartanisch dekorierte Tische. Das jedoch edel und passend zur Einrichtung. Gedämpftes Licht. Seichte Musik.
„Hier entlang meine Herren“
Der Ober zieht den Stuhl ein Stück nach hinten um dem ersten Gast Platz zu geben sich niederzulassen.
„Darf ich bitten Sir?!“
Auch dem zweiten Gast wird der Stuhl zur Seite gerückt.
„Wat sollen wir in so nem Schuppen?!“
Die Ausdrucksweise des Gastes passt so gar nicht zum Stile des Restaurants. Das Essibrätlein ist eines der nobelsten Adressen in Nürnberg. Und die beiden „Figuren“ passen so gar nicht zu den Gästen die hier normalerweise einkehren.
„Ich hoffe wir kriegen hier wenigstens was Ordentliches zwischen die Kauer Onkelchen…“
Daniel schaut sich besorgt um.
Daniel: „Das was da auf den Tellern der anderen liegt sieht nicht danach aus als ob man davon satt wird.“
Wie in jedem feineren Restaurant stehen hier keine XXXXXXXXL Schnitzel oder Buffet aus der Konserve auf dem Tisch. Nein. Hier wird feinstes Essen in mehreren Gängen serviert.
„Keine Sorge…dein ONKELCHEN…sorgt schon dafür das du satt wirst. Es sei denn du nennst mich weiter ONKELCHEN!!!“
Die Blicke richten sich auf den Tisch in der Mitte des Restaurants. Neben ihrer körperlichen Erscheinung ziehen sie durch ihre Art und Weise des Öfteren die Blicke auf sich. Hier jedoch nochmal besonders. Daniel schaut seinen gegenüber an.
Miller: „Ich hab gute Kontakte zum Besitzer des Ladens und ich habe uns zur Feier des Tages ein ganz besonderes Menü zusammenstellen lassen…Lass dich überraschen.“
Daniel rollt mit den Augen und lehnt sich lasziv in seinem Stuhl zurück. Ganz die feine Ruhrpott Art. Der Kellner tritt an den Tisch.
Kellner: „Darf ich Ihnen schon mal etwas zu trinken bringen? Einen Apperetif eventuell?“ Daniel: „Ich nehm n Pils.“ Miller: „Vergessen Sie das was mein rüpelhafter Neffe hier gesagt hat. Wir bekommen zwei Martini mit Vodka bitte. Und nach 5 Minuten nochmal zwei. Vielen Dank.“ Kellner: „Sehr gut. Kommt sofort.“ Daniel entrüstet: „Was soll das? Ich will die Plörre nicht trinken. Ich will n Pils.“
Miller beruhigt seinen Neffen indem er ihn die Hand auf die Schulter legt.
Miller: „Daniel. Wir sind hier nicht zum Spaß. Also schon. Wir feiern etwas vor. Wir werden uns hier in Nürnberg zum Nummer 1 Herausforderer auf die Titel küren. Die Gürtel die in den Besitz unserer Familie wandern werden. Denn sind wir doch mal ehrlich. Keiner der Teams ist eine Herausforderung für uns. Weder die Hasen, noch die Freunde oder die Sterne. Alles Fallobst.“
Da ist doch beinahe schon ein Anflug eines Lächelns auf Daniel’s Zügen zu sehen. Der Mann, der sich fünfhundert Mal neu erfunden hat, ohne zu zünden. Gerade will er antworten, da erscheint auch schon der erste Gang in Verbindung mit dem zweiten auf der Bildfläche: Aus einer Hasentasse gibt es einen warmen Kaffee, während die Kaninchenschenkelsuppe eher so aussieht, als würde man die nicht einmal einem Hund (höhö) vorsetzen. Daniel guckt entsprechend angewidert.
Miller: Alter…was ist los mit dir? Schmecken dir die Hasen nicht?
Daniel schüttelt mit dem Kopf.
Miller: Pass aber auf das du dich an den trockenen Freunden da nicht verschluckst…Daniel?
Daniel scheint Probleme zu haben die Autogrammkarten runter zu würgen. Daniel läuft langsam rot an und versucht erfolglos das Papier auszuspucken. Plötzlich knallt eine Hand auf seinen Rücken und der klumpen OnlyFriendsAutogrammkartenBall fliegt in hohen Bogen auf den Nachbartisch. Daniel prustet laut aus. Eine Stimme ist zu hören.
„Na…musste ich dich mal wieder retten? Ist ja nicht das erste Mal.“
Daniel schaut mit großen Augen nach oben. Miller grinst. Die Person setzt sich auf den Stuhl und die Szene geht off.
James Corleone: „Du bist jetzt ein Champion. Du bist ein Anführer. DU bist es, der die Kontrolle bewahren muss, selbst dann, wenn alles außer Kontrolle gerät. Du hast die Kontrolle über die, die dir folgen und dennoch… bist du darauf angewiesen, DASS sie dir folgen.“
Vielleicht wirken diese Worte etwas wirr, aber der, an den sie gerichtet sind, versteht genau was gemeint ist. Einmal mehr lauscht The End den Weisheiten seines Mentors. Die Beiden sitzen in einem Raum, im Backstagebereich hier in Nürnberg. Vor zwei Wochen, haben seine eigene Mitglieder aus Leviathan, für viel Ärger gesorgt. Ärger, mit dem er sich seitdem auseinandersetzen musste. Aber scheinbar hat ihn Mister Corleone bereits seitdem beruhigen können und gut auf ihn zugeredet. Heute scheint dafür der finale Abschluss zu erfolgen.
James Corleone: „Damit meine ich selbstverständlich nicht, dass du dir von ihnen auf der Nase herumtanzen lassen darfst. Auf gar keinen Fall. Sie müssen Respekt vor dir haben, aber den haben sie. Wir sind weit über die Zeit hinaus, in der du dir diesen verdienen musstest. Wie wir jüngst an Zane Levy bewiesen haben, ist unmissverständlich klar, wer das Oberhaupt von Leviathan ist.“
End nickt. Aber er spricht nicht. Er sitzt da, mit seinem GOLD auf dem Schoß und hört weiter zu.
James Corleone: „Das bist du. Und damit, schließe ich mich selbstverständlich nicht aus. Du hast das Sagen, du allein. Ich will mir gar nicht anmaßen, dir vorzugeben, was du zu tun hast und wie du entscheiden wirst. Aber bedenke dir eines, wenn du sie zu oft bestrafst, wandelt sich der Respekt. Entweder in Angst, was sie zu Fehlern verleiten könnte oder in Widerstand, was noch größerer Probleme mit sich bringen wird. Zane ist gestresst wegen dem Schlüssel-Match, deshalb spricht er wirr, aber gewinnt er das Match, ist das ein großer Vorteil für Leviathan. Der junge Scarecrow mag mit Mykru nicht durch und durch richtig gelegen haben, aber er hat bereits gut daran getan Verstärkung für Leviathan zu besorgen, Verstärkung für dich. Du hast ihn geformt und gemeinsam könnt ihr auch Mykru formen. Und Luna. Es mag sicherlich alles andere als eine vorteilhafte Situation sein, in die sie uns gebracht hat, aber betrachte es einmal von der Seite: falls und ich betone zurecht, FALLS Leviathan das große Match verlieren sollte, dann liegt es einzig und allein an der zahlenmäßigen Überlegenheit des Protokolls… WEIL das Protokoll ohnehin weiß, in einem fairen Kampf würden sie ohnehin nicht gewinnen. Auf deren Seite kämpfen ein ehemaliger World Champion, zwei ehemalige Intercontinental Champions und eine der vielversprechendsten Wrestler der Gegenwart und Zukunft, nach dir natürlich. Auf dem Papier sollte kein Zweifel daran bestehen, dass das Protokoll gewinnt, jede Sekunde die Leviathan hier also länger durchhält und jeden Angriff den Silas, Zane und Mykru durchbringen können, all das bedeutet schon Sieg genug für uns. Das Protokoll kämpft hier mit voller Stärke, Leviathan auf Sparflamme. Wir müssen nicht gewinnen, um uns zu behaupten, was zählt ist, so viel Schaden wie möglich anzurichten.“
Wie so oft, hören sich diese Worte in Ends Kopf so gut an. In den vergangenen zwei Wochen haben ihn die verschiedensten Gedanken beschäftigt: War er zu hart zu seinen Anhängern? War er nicht hart genug? Was bedeutet das Handicap-Match und noch vielmehr, was würde eine mögliche Niederlage in eben diesem bedeuten?
James Corleone: „Was zählt, ist Brainwashed. DU bist der Champion. Und nach Brainwashed, sollte sich daran auch nichts ändern. Dieser Titel gehört DIR und DIR allein. Also lassen wir diesen Aiden Rotari kämpfen, soll er sich auspowern, soll er eine Sekunde des Triumphes schmecken. In zwei Wochen, wirst du ihn niederschmettern und beweisen, warum DU der GFCW Intercontinental Champion und der neue Kopf der Schlange bist.“
Ends Augen manifestieren sich immer weiter auf dem Gürtel. Fast schon manisch hypnotisiert er ihn. Sanft streichelt er ihn, während sein Blick immer entschlossener wird. Dann schaut er wieder zu Corleone. Ohne etwas zu sagen, nickt er ihm zu: es scheint, als ob er das gehört hat, was er hören wollte und musste. Nun, muss er das nur noch umsetzen können. Und während die Worte Corleones weiter im Raum stehen, klopft es auch schon an der Tür. Corleone hält den Blick zu End noch einige Sekunden an, bevor er schließlich hart und distanziert in Richtung der Tür ruft.
James Corleone: „Herein.“
Und
da ist sie auch schon. Die gesamte Truppe im Gänsemarsch.
Angetreten zum Gang nach Canossa. Der Champion erhebt sich schließlich und baut sich demonstrativ vor seinen Männern auf, und auch wirklich Männer, wenn natürlich die Frau im Bunde gerade fehlt. Irgendwie scheint diese Abwesenheit auch deutlich spürbar. Ohne Lunas berechnende Ruhe schwebt sofort eine andere Atmosphäre über den zuletzt so von ihrem Anführer gescholtenen Truppen des Leviathans. James Corleone stellt sich dabei direkt hinter seinen Schützling. Die Anspannung, die hier gerade vorherrscht, ist kaum auszuhalten und End scheint es auch gut hinauszuzögern, sie zu unterbrechen. Vor allem Scarecrow scheint das nahezugehen und er beginnt nervös an den Enden des Handtuchs herum zu nesteln. Doch schließlich ergreift der König das Wort, mit seinem schimmernden Gürtel auf der Schulter.
The End: „Leviathan ist eine Einheit.“
Ends Ton wirkt bestimmt, aber ruhig, als er auf die drei einredet. Mykrus glubschende Augen ignoriert er dabei mit Bravour, während Zane und Scarecrow den Blick auf den Boden richten.
The
End: „Wir müssen uns aufeinander verlassen können.
ICH muss mich auf EUCH verlassen können. Wenn ihr Fehler
macht, ist das die eine Sache. Mich zu belügen, zu
hintergehen oder das Wohl von Leviathan ALS Einheit zu gefährden,
DAS… ist eine andere. Luna hat das Wohl gefährdet und
dafür wurde sie bereits bestraft.“
End wendet sich nun Zane zu, auf den er einen Schritt zugeht. Als er vor ihm stehen bleibt ruht der harte Blick des Herrschers der Gruppe auf dem Purifier. Wie von einer unsichtbaren Hand gedrückt senkt sich Levys Kopf weiter ab. Er hatte mehr als EINE zweite Chance erhalten.
The
End: „Ich glaube an zweite Chancen, Zane, ich glaube aber
nicht länger an Dritte. Mir ist bewusst, dass der Druck des
Schlüssel-Matches enorm ist und deshalb verstehe ich das
Chaos in deinem Kopf.“
Fester
und fester scheint sich der Griff wieder zuzuziehen. Mit
verkrampftem Kiefer und flachem Atem presst Zane eine Antwort
heraus.
Nun läuft End weiter zu Scarcrow und Mykru.
The End: „Silas, vielleicht habe ich dir Unrecht getan. Du hast dich um Verstärkung bemüht und damit als einziger etwas getan, was zur Verbesserung von Leviathans Wohl beitragen kann. Dass diese Verstärkung einer eigenen, einer ausführlichen Formung und Ausbildung bedarf, wie du sie selber durch meine Hand erhalten hast und weiterhin erhältst, habe ich zu wenig bedacht. Also kümmere dich um Mykru und sorge dafür, dass ein Fehler wie vor zwei Wochen, nicht wieder passiert.“
Jetzt
legt sich sogar ein Lächeln auf Scarecrows Lippen, doch noch
immer hebt er den Kopf nicht zum Augenkontakt mit The
End.
Mit dem Blick wieder auf seiner Gefolgschaft blickt The End einmal von links nach rechts. Es scheint, als ob er sich die Worte seines Managers direkt zu Herzen genommen und verinnerlicht hat. In der Bestimmtheit seiner Ansprache wird durchaus klar, dass die Mitglieder ihren Respekt vor Ends Güte nicht verlieren sollten, denn andernfalls war es das mit der Güte. Er hatte ihren Gehorsam. Noch stellten sie ihn über sich gegenseitig. Doch er durfte sich nicht erlauben zu riskieren, sie kollektiv zu verstoßen.
The
End: „Wir stehen heute vor einer schweren Aufgabe. Eure
Gegner sind Männer mit Reputation und großem Namen,
das mag sein. Doch allen voran sind sie in der Überzahl. Mir
ist das bewusst. Also heißt eure Mission heute nicht
„gewinnt um jeden Preis“. Sie lautet „richtet
so viel Schaden an, wie möglich.“
The
End: „Chaos, Schmerzen, Leid, all das ist es, um was es
heute geht. Bei Brainwashed, werde ich gegen Aiden Rotari
antreten, um MEINEN GFCW Intercontinental Championship zu
verteidigen, sorgt dafür, dass er heute bereits einen
Vorgeschmack darauf erhält, was es heißt, sich mit dem
NEUEN, dem BESSEREN Leviathan anzulegen. Jeder Kratzer, jede
Schramme, jede Verletzung, die ihr ihm zufügt, ist Sieg
genug für Leviathan an diesem Tage.“
The End: „Ich habe euch soeben meine Güte und Vergebung geschenkt, für all die Unruhe, für die ihr vor zwei Wochen gesorgt habt. Bedankt euch dafür, in dem ihr mir so viel von Aiden Rotaris Blut liefert, wie ihr nur könnt. Dann sei euch verziehen. Haben wir uns da verstanden?“ Scarecrow
und Zane: „Ja, mein
König.“
Ohne ein weiteres Wort zu sagen, beendet The End die Ansprache. Mit dem Gürtel auf der Schulter verlässt er nun den Raum. Es scheint, als ob er all das was er gesagt hat, durchaus ernst gemeint hat. Dennoch: Nun muss seine Gefolgschaft auch Taten folgen lassen. Mister
Corleone tritt nun an die Stelle von The End und schickt einen
eigenen, fast schon noch intensiverer und weniger
„verständnisvollen“ Blick in Richtung der
Gruppe, bevor schließlich auch er seinem Schützling
folgt und die Tür leise schließt. Scarecrow:
„Ich weiß, Zane.“
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