Vor einer Woche…


Es ist nun an der Zeit seine eigenen Lorbeeren zu erarbeiten und der Wunsch in einem Atemzug mit den großen Namen der Liga genannt zu werden, aber bis dahin ist es ein weiter Weg. Der Weg wird steinig und sicherlich nicht einfach zu beschreiten sein, aber er hat sich in den letzten Jahren vom dünnen schüchternen Spargel ohne Mut zu einem Fleischberg auf 2 Beinen mit viel Selbstvertrauen gewandelt. Auf das bisher Geleistete in Form seiner Bosstransformation ist er mächtig stolz und was wäre erst, wenn er sich Hier einen Namen machen kann? Mit breiter Brust schreitet er auf die Tür zu und stößt diese auf. Sofort befinden wir uns in einer anderen Welt. Desmond Briggs befindet sich im Performance Center der GFCW und sein Herz schlägt wesentlich schneller.


Desmond Briggs wird aus den Gedanken gerissen, als er die Stimme vernimmt.


Also, wer will als Nächstes?“


Suchend sieht sich „Canada’s Own“ Robert Breads um. Er steht vor dem Ring, umgeben von einem Pulk von frischen angehenden Pro-Wrestlern die – nach den ersten paar Wochen mit Breads als ihrem Trainer – eindeutig in ihrer ersten Grund-Euphorie gebremst worden sind. Schluss mit der ausgelassenen Party-Stimmung, zumindest wenn „der olle Breads“ answesend ist, vor allem zu Beginn einer der Trainingssessions.


Ein Einziger hat sich bisher in den Ring getraut. Ein schmächtiges Weißbrot mit rotem Iro, ca. 175 cm groß und 68 kg schwer. Noch steht Desmond im Hintergrund, aber als weitere 10 Sekunden vergangen sind, geht er an dem Pulk vorbei und slidet in den Ring.


Desmond Briggs: „Coach was dagegen wenn ich es versuche?“


Breads sieht verschlagen zu dem jungen Mann im Ring herüber, dann zu Briggs. Der ist zwar kein Teil seiner Klasse, aber aus der letzten War Evening Show weiß er dass das ein neu angestellter Wrestler bei der GFCW ist, also… zuckt er mit den Achseln. Kann ja nicht schaden.


Robert Breads: „Wenn du versprichst das nächste Mal zu fragen bevor du in das heilige Seilgeviert gehst… dann bitte.“


Desmond sieht den Spargel an und nickt ihm freundlich zu.


Desmond Briggs: „Wie heißt du Boy?“

Findus McMorlock: „Findus McMorlock…“


Desmond hält ihm die Faust für einen Fist-Bump hin, was der dürre Typ mit links erwidert ihm aber blitzschnell mit Rechts einen Schlag verpasst. Desmond taumelt und blutet aus der Nase. Das war ein richtiger Schlag, der ihn erwischt hat!


Lapidar wird das Geschehen von außen kommentiert.


Robert Breads: „Erst vorschnell in den Ring rutschen und jetzt kassieren, ich hoffe das geht noch besser, Briggsy.“


Mit einem Wutschrei läuft Desmond Briggs nach vorn, aber der schnelle Findus taucht weg und zieht dem schwarzen Hünen die Beine weg. Desmond kommt wieder hoch und soll mit einer Thesz Press überrascht werden, doch das war Findus Fehler…


Desmond packt ihn sich in der Luft und wirft Findus mit einem Spinebuster auf die Bretter! Es folgt ein schneller Snap Suplex. Der Blick geht wieder in Richtung zu Robert Breads…


Selbiger kommentiert das Geschehen zwar nicht verbal, verschränkt aber mit sichtlich amüsierter Miene die Arme vor der Brust. Ganz offensichtlich hat der Kanadier Spaß an der ganzen Situation.


Findus McMorlock überrascht den ungeschliffenen schwarzen Diamanten mit einem Einroller aus dem sich Desmond gerade so befreien kann. Desmond wird mit einem DDT überrascht und kommt schnaufend wieder hoch. Der Spargel läuft in die Seile und wird mit einem krachenden Superkick überrascht! Es gibt anschließend zwei harte Roaring Elbows und eine klatschende Backfist. Findus geht hart getroffen zu Boden. Desmond Briggs dreht sich zu Robert Breads fragend um.


Desmond Briggs: „Reicht der Eindruck Coach?“

Robert Breads: „Wenn es dein Ziel war dass jetzt keiner von den Jungs hier heute noch in den Ring steigen will, dann ja.“


Ein grobschlächtiger Mutant von einem Mann mit Wackelpudding-artigen Wangen protestiert lautstark mit einem „Dooooooch, ich wiiiiiiiill!“, aber als das den beiden GFCW-Talenten neben ihm nur ein Kichern entlockt macht er sich schnell genug klein um sich keinen genervten Kommentar von Breads zu fangen.


Desmond dreht sich zu Findus McMorlock um und hilft ihm auf die Beine. Ein aufmunterndes Lächeln liegt auf den Zügen des New Yorkers. Er geht langsam aus dem Ring und geht zu Robert Breads. Die anderen Trainees werden mit einer Handbewegung von Breads weggeschickt – offenbar hat er relativ schnell gewisse Automatismen installieren können – ehe Briggs sich fragend vor dem Hall of Famer aufbaut.


Robert Breads: „Also, was genau gedenkst du hier zu tun?“


Während er mit Briggs redet schaut Robert an selbigem vorbei zu seinem Hühnerhaufen von angehenden Superstars. Es hat bereits einiges an Fluktuation gegeben, doch die Anzahl der Trainees wächst beständig – nicht zuletzt dank des bi-wöchentlichen Try-Outs das Breads eingeführt hat. Ein paar Anrufe in aller Welt – Toronto, Rom, Newcastle, Belgrad, nicht Berlin – haben dafür gesorgt dass „auf Empfehlung“ Talente aus vielen Ecken der Welt ihren Weg in das GFCW Performance Center gefunden haben.


Robert Breads: „Bist du nur kurz vorbei gekommen um diesem…“


Mit den Armen fuchtelnd sucht der zweifache Heavyweight Champion der GFCW nach einer passenden Bezeichnung für die Meute rauflustiger Muskelpakete um ihn herum.


Robert Breads: „...Pack… hier kurz zu zeigen wie geil du bist und dein Ego ein bisschen zu polieren? Falls ja, zisch besser wieder ab bevor ich dir einen von denen was vorsetze der tatsächlich was drauf hat. Dann heißt’s am Ende du hast von einem Rookie auf die Nase bekommen.“


Bei diesen Worten stoppt Breads’ Blick kurz, scheint an einer bestimmten Person hängen zu bleiben, einem Mann mit langen dunklen Haaren und einem Bart den wir bereits vor zwei Wochen im Performance Center gesehen haben. Der Kanadier kann sich ein Schmunzeln nur schwerlich verkneifen.


Robert Breads: „Nach dem, was ich in der letzten Show sehen durfte, würde ich dich allerdings nicht als Person einschätzen die aus solchen Gründen irgendetwas tut.“


Jetzt richten sich die Augen von „Canada’s Own“ endlich fest und unerschütterlich auf das Gesicht von Desmond Briggs.


Robert Breads: „Du hast einen festen GFCW-Vertrag. Du hast eine Ausbildung bei jemandem genossen was das In-Ring-Geschehen angeht. Du musst also nicht hier sein. Du willst hier sein. Und wenn es dir nicht um’s Rookies verprügeln geht, dann geht es dir um etwas Anderes. Also, was verschafft mir das…“


Die Stirn runzelnd legt Breads den Kopf schief, ehe er das nächste Wort eindeutig zweifelnd betont.


Robert Breads: „...Vergnügen?“


Der New Yorker nickt Robert Breads zu, während er über die Worte von Canadas Own nachdenkt.


Desmond Briggs: „Was ich hier will ist ne verdammt gute Frage. Also was will ich? Zum Einen dachte ich, dass ich vielleicht noch etwas mitnehmen kann, bevor ich mein Debüt in der Liga bestreite. Zum Anderen hoffe ich einen geeigneten Kontrahenten zu finden gegen den ich mein Debüt bestreiten kann. Weißt du so ein junges Talent mit dem nötigen Swag. Keinen Bock einen cringen Jobber wie Joe oder Parn zu verprügeln. Verstehst du? Das bringt mich nicht weiter und hilft auch denen nicht. Ich möchte ein gutes erstes Match bestreiten und dafür brauche ich einen Gegner. Hast du da ne Idee?“


Desmond lässt den Blick über die Leute streifen und sieht sich fragend um. Bewusst richtet sich sein Blick nicht auf Robert Breads. Vielleicht in ferner Zukunft wird sich Desmond als geeigneter Gegner erweisen, aber bis dahin wird noch einige Zeit vergehen.


Robert Breads: „Oh, mir fällt da schon was ein. Oder jemand.“


Zustimmend senkt Breads langsam den Kopf.


Robert Breads: „Ich denke du wirst wissen wovon ich rede wenn du unsere Show in Bamberg abwartest. Ich hätte da eventuell sogar zwei mögliche Kandiaten, aber… schauen wir mal.“


Kurzer Blick zu einer großgewachsenen blonden Gestalt am äußeren Rand der Menge seitens des Kanadiers. Er hebt die Augenbrauen, dann wendet er sich kopfschüttelnd wieder an Briggs.


Robert Breads: „Ich bin aber durchaus glücklich dass du damit zu mir kommst. Jungen Talenten ohne Erfahrung eine Chance zu geben ist – man möge mir diese gewagte und überaus unkonventionelle Hypothese vergeben – vielleicht, aber wirklich nur vielleicht, besser als Leuten mit 20 Jahren Erfahrung die dennoch nie etwas reißen die hundertste Chance zu geben.“

Desmond Briggs: „Auf jeden Fall bin ich froh, dass du Talente ausbildest. Sowas kann die GFCW gut gebrauchen und ich hoffe das sich dort einige Talente hervortun. Danke dir für die Möglichkeit mich beweisen zu dürfen und ich hoffe, dass wir eines Tages im Ring uns gegenüberstehen werden.“


Robert will bereits zu einer markigen Antwort ansetzen, aber The Raw Black Diamond hebt die Hand.


Desmond Briggs: „Ich weiß, dass du jetzt wieder den typischen Robert Breads mimen wirst, aber das brauchst du nicht. Ich weiß das du ne Größe sowohl Hier als auch in der anderen Promotion bist. Also lass ruhig die „Robert kann keiner ficken“ Ansprache stecken.“

Robert Breads: „Glaubst du wirklich dass ich die an dich verschwendet hätte?“


Ein belustigter Ausdruck huscht über Breads’ Gesicht. Der Typ weiß wovon er spricht und hat Selbstbewusstsein ohne dabei überheblich rüber zu kommen. Desmond Briggs scheint ganz on Ordnung zu sein.


Robert Breads: „Bei Gelegenheit musst du mir mal erklären wer der „typische Robert Breads“ ist. Der ist bestimmt unerträglich. Scheinst mehr über den zu wissen als ich.“

Desmond Briggs: „Schon verstanden, Robert. Bis dahin alles Gute Boy…“


Desmond hält ihm, trotz Corona, die Hand hin. Bei dem Wort „Boy“ sieht man dem beinahe 41-jährigen Mann aus Toronto nun doch ein gewisses Maß an Entrüstung an, nicht genug jedoch um sich groß darüber aufzuregen. Die ganze Arbeit mit diesen jungen Männern mit scheinbar unerschöpflichen Energiereserven würde jeden irgendwann müde machen.


Robert Breads: „Viel Glück in der GFCW.“


Breads schlägt ein und als anerkennende Geste den Kopf. Anschließend dreht sich kein Kopf wieder in Richtung seiner Schar von hoffentlich baldigen Wrestlern. Robert seufzt.


Robert Breads: „Davon kann man in diesem Irrenhaus nie genug haben.“



Die Kamera blendet auf, und wir befinden uns im Backstagebereich der Brose Arena, genauer gesagt im Parking Lot. Durch ein großes, weißes Rolltor kann man vom Parkplatz aus direkt in die Halle hineinfahren. Es herrscht die übliche Szenerie vor: Überall stehen Flight Cases herum, es liegen etliche Kabel auf dem Boden und viele fleißige GFCW-Mitarbeiter (manch ein Zuschauer bemerkt bestimmt, dass einer der Kabelträger verblüffende Ähnlichkeiten mit jemandem aufweist, der früher einmal kurzzeitig als The Dutch Dragon in der GFCW gewrestlet hat) wuseln umher, wieder einmal sehr spät dran mit den ganzen Aufbauarbeiten, die Show hat ja schließlich schon angefangen. Tststs. Was sagt eigentlich Dynamite dazu?!


Pete: „Wir sind im Parkbereich der Halle, Sven! Hier kommen die ganzen Wrestler an.“

Sven: „Ach ne, sag bloß, Pete! Und da fährt auch schon wieder ein Wagen vor!“


Die Kamera filmt von innerhalb durch das (offene) große Rolltor nach draußen, wo es schon dunkel ist. Wir sehen jetzt, wie ein Auto noch ein gutes Stück weit entfernt um die Ecke biegt und auf die Einfahrt zugefahren kommt. Dann fährt es mit einem dumpfen Geräusch über eine Schwelle in die Halle hinein und stoppt schließlich vor der Kamerafrau.


Pete: „Das ist kein normales Auto, Sven, das ist eine fette Stretch-Limousine!“



Und tatsächlich, eine klassische Limo im US-Stil der 80iger Jahre kommt langsam vor einigen Flight Cases zum Stehen.


Pete: „Wer kommt denn so protzig hier vorgefahren, mh?“

Sven: „Ich habe da so eine Ahnung, werter Herr Kollege.“


Die Limo steht jetzt und der Motor wird abgestellt, aber sonst tut sich nichts, keine Tür öffnet sich, niemand steigt aus. Die Sekunden verstreichen.


Sven: „Nanu, niemand da? War das etwa eine Leerfahrt, hehehe!“


Pete: „Quatschkopf!“


Schließlich wird doch ein Fenster einen Spalt weit heruntergefahren und wir können drinnen Stimmen hören.


???: „Los! LOS JETZT!!!“

???: „N-nein, lieber nicht, i-ich trau mich nicht…“

???: „MEIN GOTT, DU LAPPEN!!! Frazier, dann schau du halt nach!!!“


Das Fenster geht jetzt noch weiter runter, gerade so weit, dass Frazier Malone seinen Kopf herausstrecken kann. Sofort fällt auf, dass er ein blaues, dick geschwollenes Auge und dazu noch ein großes Pflaster auf der Stirn hat. Vorsichtig schaut er sich um.


Frazier Malone: „Ich glaub, die Luft ist rein, Boss!“

Steve Steel: „JA LOS, DANN RAUS HIER, SCHNELL!!! Bevor dieser Wahnsinnige auftaucht!!!“


Malone‘s Kopf verschwindet wieder im Wagen, kurz darauf springt die Tür mit einem Ruck auf und die gesamte New Breed purzelt fast aus der Limo heraus, so eilig haben sie es. Rambler und Malone vorneweg, dann Steve Steel und schließlich auch noch Percy Addams. Ja, natürlich ist der gewiefte Ex-Commissioner heute auch wieder mit dabei.


Percy Addams: „Hihihi, das nenne ich mal eine weiche Landung.“

Steve Steel: „Klappe jetzt, Percy! LOS, HOLT SCHNELL MEIN ZEUG UND DANN AB IN DIE UMKLEIDE, DA SIND WIR ERSTMAL SICHER!!!“


Chevy Rambler fasst sich ein Herz, spurtet beherzt zum Kofferraum der Limousine und holt eine große, schwarze Sporttasche mit New Breed-Logo darauf heraus. Der Reißverschluss ist ein Stück weit aufgegangen, so voll gestopft ist die Tasche. Wir sehen dutzende Tuben Bräunungscreme, Babyöl und etliche Fläschen Blondierungsmittel herausquellen. Einige fallen auch heraus, aber das merkt Rambler gar nicht oder es ist ihm vollkommen egal, denn er spurtet schon weiter, den anderen hinterher, in Richtung der Locker Room-Area.


Pete: „Oh man, die New Breed hat ja richtig Panik vor Maurice!“

Sven: „Vollkommen zu Recht, Pete! Wenn man bedenkt, was Steve Steel und seine Jungs vor 14 Tagen mit Mo abgezogen haben, dann muss man davon ausgehen, dass er der New Breed hier irgendwo auflauern wird, um es ihnen ordentlich zu geben, aber so richtig ordentlich!“

Pete: „Das stimmt, aber vergiss mal nicht, dass er die Gruppierung heute ganz offiziell im Ring zu fassen bekommen wird! Wir haben doch nachher ein Handicap-Match vor uns!“

Sven: „Ob Maurice sich so lange gedulden kann? Aber wir sehen, was der Abend bringt, meine Damen und Herren. Die New Breed scheint ihre Kabine erst einmal sicher erreicht zu haben, und damit geben wir zurück zum Ring!“




War Evening, Bamberg (Brose Arena), 23.04.2021


In Kooperation mit





erklingt und es ist wieder Zeit, für die Show aller Shows: War Evening! Das scheinen auch die Kommentatoren so zu sehen, die nach dem grandiosen Rundumschwenk durch die Halle, dem Blick auf einige Zuschauer und natürlich der kleinen Psyroshow zu Beginn freudig in die Kamera strahlen, als habe man sie soeben mit Haferleckerlie bestochen.

Pete: „Bambeeeeerg!“

Sven: „Are...you...ready?“

Pete: „Hallo Bamberg, auch heute begrüßen Euch mal wieder der eloquente Pete und der...naja, Sven halt. Und ich verspreche, wir haben eine bombige Show am Start!“


Einen Moment warten beide, ob jemand über den Joke lacht, aber selbst wenn das passieren würde, würde es wohl im Getöse der Fans untergehen, die – obschon es nicht zigtausende sind – sich in ziemlicher Ekstase ergehen! Dann aber schaut zumindest Pete etwas ernster drein, während Sven sich wohl immernoch über eine Reaktion freuen würde.


Pete: „Schon der Opener hat es ziemlich in sich!“

Sven: „Yes, du sagst es, Pete….“


Singles Match

Thomas Camden vs „King of Anarchy“ The End

Referee: Henry Phoenix Jr.


Pete: „Da treffen gleich zwei aufeinander, von denen sich die GFCW in Zukunft viel verspricht!“

Sven: „Da hast Du ausnahmsweise recht, wenngleich ‚End‘ jetzt weniger nach Anfang als vielmehr nach Ende klingt. Aber er wird sich bei dem Namen etwas gedacht haben!“

Pete: „Jedenfalls könnte ich hier im Traum nicht vorhersagen, wer diesen Kampf gewinnt. Du sicher auch nicht.“

Sven: „Das geht mir nicht nur bei diesem Kampf so, Pete….“

Pete: „Ich kann sehr verstehen, wenn es dir auch beim nächsten so geht, Sven.“


Singles Match:
Bartholomäus (/w Rufus von Greifenstein) vs Mean Daniel

Referee: Jack Bobo


Sven: „Jup, wobei ich hier doch Bartholomäus, wenn er erst einmal losgelassen, klar im Vorteil sehe.“

Pete: „Oh, unterschätze mir niemals Daniel! Der hat schon gegen PCM gezeigt, dass er – leider – ziemlich mean sein kann und heißt eben auch deshalb nun Mean Daniel...hat mir ein Mitarbeiter gesteckt.“

Sven: „Ich bleibe dabei: Seine Siegchancen erhöht das in einem normalen Kampf nicht. Aber vielleicht werden wir ja beide überrascht?“

Pete: „Für Überraschungen könnte im nächsten Match gesorgt sein….“


3-on-1-Handicap-Match:
Steve Steel, Frazer Malone & Chevy Rambler (/w Percival Addams) vs Maurice The Conquerer

Referee: Mike Kontrak


Sven: „Maurice The Conquerer tritt gleich gegen eine ganze Gruppierung, bestehend aus Steve Steel, Frazer Malone und Chevy Rambler an. Und Percy Addams ist ja auch irgendwie dabei.“

Pete: „Früher in der Show fragte Maurice ja Carola Birkenstock, ich hoffe im Spaß, ob sie mit ihm teamen wolle….daraufhin ist sie ja ziemlich abrupt abgedampft. Aber ich glaube, da wird das letzte Wort noch nicht gesprochen sein.“

Sven: „Mir ist auch noch nicht so ganz klar, was die Frage sollte. Aber immerhin hat Maurice nicht nur uns, sondern auch Carola verwirrt….und die FFFF vielleicht ja auch.“

Pete: „Als nächstes stehen zwei Rookies im Ring.“


Singles Match:
Timo Schiller vs Aiden Rotari

Referee: Karo Herzog


Sven: „Eigentlich sind es sogar drei, denn auch Karo Herzog ist ja noch recht frisch in der GFCW unterwegs.“

Pete: „Dafür hat sie schon Eindruck hinterlassen. Das dürfte auch das Ziel der Schüler des Danny Rickson sein.“

Sven: „In jedem Fall dürfen wir wohl gespannt sein, wer sich hier in den nächsten Wochen alles so hervortun kann.“

Pete: „Du sagst es, Sven! Aber wir sind ja mit der Show noch nicht durch….“


Non-Title-Tag Team Match:
Urban Ultras Berlin (Max Moustache & Slay Oakland) vs Leviathan (Drake Nova Vaughn & Zane Levy) (/w Luna Rosario)
Referee: Guido Sandmann


Sven: „Die UUB dürfen sich gegen die neuen GFCW Tagteam-Champions behaupten, wenngleich natürlich nur in einem Non-Title-Match. Auf mich machen die Ultras in den letzten Wochen einen guten Eindruck und die VierF-Company hat durch den Sieg von Morbeus und den Zugewinn von Maurice The Conquerer in meinen Augen ziemlich zugelegt. Wenn das so weitergeht, haben wir ein verdammt heißes Stable am Start!“

Pete: „Vergiss nicht, dass sie auch mit Cornelius van Leeuwen zu tun haben! Das ist eine für alle Seiten grandiose Verbindung, wie ich finde.“

Sven: „Da könntest Du natürlich Recht haben! Auch sonst rechnen wir mit einigen spannenden Auftritten, ohne dass wir jetzt großes Namedropping betreiben wollen. Schaut die Show und werdet erleuchtet!“


Da dem wohl nichts mehr hinzuzufügen ist, folgt Sekunden später der Fadeout.



A Broken Man – Part 5 - My Story ends, yours begins…


Or


A Raw Black Diamond – Part 1 – His Story ends, mine begins…


Es ist der Tag der Tage für Desmond Briggs. Der schwarze 194 cm große und 120 kg Muskelbrocken steht etwas verloren vor der Halle, während man den Hinterkopf seines Mentors filmt. Das Einzige was dem Betrachter auffällt ist, dass die Haare geschnitten worden sind. Desmond Briggs sieht nun seinen Mentor fragend an.


Desmond Briggs: „Also das war es? Sie begleiten mich hierher und sagen dann tschüss? Sie begleiten mich nicht zu meiner allerersten Show in der GFCW?“


Es tut ihm fast weh den Jungen enttäuschen zu müssen, aber er fühlt innerlich das es das Richtige ist zu gehen und so schüttelt der Mentor energisch den Kopf.


Stimme: „Junge bitte verstehe das. Ich habe dich die letzten 3 Jahre begleitet und geformt. Du bist von einem großen dürren Spargel zu einem Muskelprotz gewachsen und hast dir in Japan die ersten Sporen verdient, zumindest in Dojokämpfen. Du konntest etwas von mir lernen, vielleicht von RM, doch konntest du von dem GWO Veteranen Axl „Unforgiven One“ Connor lernen. Ist das nichts?“


Für einen Moment überlegt der junge Rookie und lässt die letzten 3 Jahre vor seinem geistigen Auge Revue passieren. Ein steiniger Weg, aber letztlich ist er am Ziel angekommen. Ein Tryout und die Möglichkeit zum festen Kader der GFCW zu gehören. Eine große Chance für den Mann aus der Bronx.


Stimme: „Wir haben dich vorbereitet auf den großen Weg, aber letztlich wirst du dich hier im Performance Center beweisen müssen. Robert Breads leitet das Center seit Kurzem. Du hast dort wirklich große Möglichkeiten zu zeigen, dass du die Zukunft bist. Glaub mir Junge, dass es viele Personen geben wird, die dich unten halten wollen…sie wollen dich fertig machen, damit niemand an ihnen nach oben vorbeiziehen kann. Aber du kannst an ihnen vorbeiziehen, weil du das nötige Talent und den Willen dazu hast.“

Desmond Briggs: „Danke Coach, das weiß ich wirklich zu schätzen was Sie da sagen. Ich fühle mich zwar gut, bin aber nervös und hoffe keinen Fehler zu machen…“

Stimme: „Du wirst Fehler machen und das ist auch gut so. Aus Fehlern wird man stärker und verbessert sich. Ich habe die Liga mir angesehen und die letzte Show verfolgt. Viele sind in der Liga, die ich nicht kenne und wenn ich sie dann doch kenne, dann sonnen sich an ihrem Platz weit oben auf der Card und haben ihren eigentlichen Biss verloren. Der Hunger den mitbringst wird dir den Weg ebnen. Egal ob es „Mr. Anabolika“ Steve Steel oder Player ist, egal ob es Slay Oakland oder Zereo Killer es sind, sie alle stehen dir im Weg und du musst an ihnen vorbei. Du wirst verlieren, aber das ist egal. Aus Niederlagen ziehst du den größten Nutzen und den Ansporn dich zu verbessern. Klar soweit?“


Desmond Briggs nickt leicht nervös und überlegt für einen Moment, ob er dieser Sache wirklich gewachsen ist. Doch dieser Zweifel wird sofort abgelegt, da er sich selbst in der Spiegelung einer Scheibe betrachtet. Er ist aus der gottverdammten Bronx und hat zwischendurch in Los Angeles gelebt und dann wieder in der Bronx! Nichts macht härter als diese Schule!


Desmond Briggs: „Ich nehme mir ihre Worte zu Herzen Coach und werde mich in dieser Liga beweisen Coach. Endlich geht’s richtig los.“


Das Nicken des jungen New Yorkers beeindruckt seinen Mentor. Er lächelt leicht, als sie sich zum Abschied die Hand reichen.


Stimme: „Mein Buch schließt sich, da meine Geschichte fertig erzählt wurde. Dein Buch öffnet sich gerade und es wird Zeit, dass du anfängst diese Seiten mit Leben zu füllen. Auf Wiedersehen Desmond.“

Desmond Briggs: „Auf Wiedersehen Coach…“


Desmond Briggs “The Raw Black Diamond“ winkt seinem Coach nochmal zu und geht langsam in den Backstage, als er sich nochmal zu seinem einstigen Mentor umdreht.


Desmond Briggs: „Sollte es mal nicht laufen, irgendetwas zu Cringe sein oder ich brauche ihre mentale Unterstützung. Darf ich Sie anrufen, Coach?

Stimme: „Du hast meine Nummer. Du kannst dich immer melden…“


Lachend geht Desmond Briggs in den Backstage, während sich der Coach fragt, was das Wort "Cringe" bedeutet. Sein Blick fällt zeitgleich auf ein GFCW Poster, was an der Wand hängt. Er geht darauf zu und betrachtet das Bild. Er hat ihn die letzten Wochen angelogen, da er ihm nichts von der Operation erzählt hat, die ihm das Augenlicht gerettet hat. Wer konnte ahnen, dass zumindest die alte Krankenversicherung ihm solche Vorteile beschaffen kann, dass er von Dr. Turk persönlich operiert werden kann. Die Sonnenbrille wird abgenommen und die Kamera filmt zum ersten Mal das Gesicht. Keine unbekannte Person sieht sich das Poster an, sondern Stryfe Himself! Die einstige Viper der GFCW streichelt liebevoll über das Logo der GFCW.


Stryfe: „Ich habe dir meinen Schützling gegeben, der mir einen kurzen Sinn für das Leben zurück gab. Er wird dir einen guten Schutz bieten, sofern er sich gegen die Welle der Vollidioten behaupten kann. Er ist mental stärker, als ich es jemals war. Er wird dir ein Licht sein in der aufkommenden Dunkelheit in Form dieser ganzen Möchtegern Bösewichte sein. Er wird dir den Schutz bieten, den ich dir nicht bieten konnte. Danke für alles altes Mädchen…“


Stryfe stößt sich von der Wand ab und verschwindet zu einem wartenden Taxi. Im Taxi wirft er einen letzten Blick auf den Halleneingang und nickt dem Fahrer zu das er abfahren kann. Die Zeit von Stryfe ist vorbei. Die Zeit des Desmond Briggs hat begonnen…


________________________________CUT_________________________________


Desmond dreht sich nicht nochmal um, als er die Tür zum Backstage betreten hat. Er geht langsam und atmet tief ein und aus. Er hat es zum Try Out in die GFCW geschafft. Nur noch wenige Schritte und Desmond Briggs wird einen festen Platz in den Reihen der GFCW Superstars haben. Doch bis dahin muss er die ersten Schritte überstehen.


Desmond Briggs: „Let’s Go…“


Fade Out



Der muskulöse Oberkörper ist, abgesehen von den schwarzgrauen Ellbogenschonern von sämtlichen Stoff befreit, alles unterhalb der Gürtellinie von einer ausgewaschenen, dunkelgrauen Stoffhose, mit in die Taschen gesteckten Händen, und schwarzen Ringstiefeln bedeckt. So steht Thomas Camden dort mit nassen Haaren und Schweißperlen um und schaut sich zufrieden, in Ruhe nickend, mit der Zunge schnalzend ein wenig in diesem Backstagebereich um, bis er mit seinem schweifenden Blick bei Mäc Müll zu stehen kommt, der bereits neben ihm steht. Er zieht eine Augenbraue leicht hoch, legt den Kopf etwas schief, wirkt etwas fragend, doch der routinierte Hall of Famer nickt ihm beruhigend zu, nimmt das Mikro hoch und dreht sich zur Kamera.


Mäc Müll: „Meine Damen und Herren, bitte begrüßen sie bei mir…Thomas Camden.“


Verhaltene Reaktionen aus dem Halleninneren. Einen allzu bleibenden Eindruck hat der Mann aus Oregon in der letzten Show ja nicht gerade hinterlassen, da waren andere Debütanten eindrucksvoller. Er freut sich trotzdem über jede Reaktion, sein Lächeln wird breiter.


Thomas: „Vielen Dank Mister Müll. Das ist also mein erstes Interview hier. Und dann auch gleich noch ein Match heute. Das ist schon edel…verdammt edel.“


Er schaut dabei nur auf Mäc, spricht direkt zu ihm mit ehrlicher Vorfreude in der Stimme. Trotz der Vorfreude ist die Stimmlage aber äußerst entspannt und auch seine Körperhaltung wirkt danach als könnte ihn hier nichts aus der Ruhe bringen. Der Interviewer erwidert das Lächeln. Schön, mal so eine komplett entspannte Szene zu haben.


Mäc Müll: „Thomas, du sprichst es bereits an und wir haben es gerade auch noch einmal von Pete und Sven gehört. Du bestreitest in einigen Minuten dein Debütmatch für die GFCW. Dein heutiger Gegner ist dir da schon einen Schritt voraus. The End konnte bereits in der letzten Show einen Start nach Maß hinlegen. Hast du dir sein Match zur Vorbereitung angeschaut?“


Während des gesamten Parts des Manns im Anzug pflichtet Camden ihm nickend bei. Als The Ends Match angesprochen wird, wird das Nicken sogar ein wenig stärker und die Mundwinkel verziehen sich zu einer kleinen Schnute. Er wippt mit dem Kopf kurz zur Seite, zieht die Schultern leicht hoch, spricht entspannt weiter.


Thomas: „Freilich. Nicht live, da hatte ich andere Dinge im Kopf. Aber keine zehn Minuten nachdem Miss Schwanenburg mir das Match gab, habe ich das Match nachgeholt. Tjoa, was soll ich sagen, Mister Müll? Der Junge ist verdammt gut. Gewinnt vielleicht keinen Sympathiewettbewerb, scheint ihm aber auch herzlich egal zu sein. Er hat auf jeden Fall ordentlich Talent und das weiß er auch. Stellt sich halt nur eine Frage …“


Er kneift die Augen etwas zusammen, lehnt sich ein Stück weit nach vorn. Das Lächeln verschwindet als er sich Mäc Müll nähert. Es wirkt ein wenig verschwörerisch. Noch in sicherer Entfernung stoppt er die Annäherungsversuche und verharrt in dieser gebeugten Position, während auch der Interviewer ihm ein wenig entgegenkommt um die Frage zu hören.


Thomas: „Ob er weiß, dass ich auch Talent habe?“


Wieder Schulterzucken, während er die Unterlippe nach vorn schiebt und überstülpt, den Kopf schief legt, die Augen kurz schließt und sich wieder zurück in eine aufrechte Position schiebt. Alles wieder entspannt wie vorher. Und der Interviewer fährt fort.


Mäc Müll: „Wenn du schon dein Talent ansprichst Thomas…es ist selten, dass neue Wrestler in der GFCW nach einer Trainingsmöglichkeit suchen…bist du fündig geworden?“


Würde er gerne beantworten, kann er aber nicht, denn mit einem Mal ist diese Szene definitiv unentspannter… denn, wie heißt es so schön: wenn man vom Teufel spricht, plötzlich steht der angesprochene The End neben den Beiden. Wir erfahren das durch einen gekonnten Zoom der Kamera. End ist bereits in Ringklamotten gekleidet, hat also eine lange, dunkle Jeans an und seine Lederjacke darüber. Seine Haare sind zu einem Zopf zusammengebunden, während er komplett regungslos, dennoch aber bestimmt direkt neben Thomas Camden steht. Einige Sekunden vergehen, in denen End seinem heutigen Kontrahenten tief und ernst in die Augen blickt, danach folgt ein fast schon arrogantes, verstörendes Lächeln. Camden nimmt die Hände aus den Hosentaschen.


The End: „Das… habe ich an den alten Geschichten und Sagen immer bewundert. Ist es doch der kleine Mann, der die Drachen erschlägt, um die Prinzessin zu gewinnen, der Bauernjunge aus dem niederen Viertel, der die unfähigen Könige mit seinem Können in den Schatten stellt. Unglücklicherweise, Mr. Camden, ist das hier kein Märchen. Hier gibt es nur einen König. Ohne Königreich oder Macht und ganz bestimmt nicht unfähig, dafür aber mit dem Chaos auf seiner Seite. Das ist die Realität. Und die Realität, wird dich zerschmettern. Deswegen… interessiert es mich nicht im Geringsten, ob du ‚Talent‘ hast.“


End lässt Camden nicht für eine Sekunde aus den Augen, er hält den Blick konzentriert an und versucht sich dabei bereits einen mentalen Vorteil zu erspielen. Der Mann aus Oregon erwidert den Blick, lässt das Lächeln sein und wird bei den Worten seines heutigen Gegners eher grimmig. Er schnalzt mit der Zunge, als ob er sich ein Stückchen Fleisch vom Backenzahn kratzt.


Thomas: „Was wirst du sonst auch sagen, hmm? Wir sind neu hier, das ist meine erste Chance mir einen Namen zu machen und deine Chance, deinen Namen zu unterstreichen, soweit habe ich das Business schon kapiert. Und klar, klar, Trashtalk muss sein, ich bin ja nicht blöd…aber weißt du was, Mister End? Im Ring wird das mit uns beiden schon noch ‚real‘ genug, da musst du hier jetzt nicht so ankommen…also wie schaut’s aus?“


Er schüttelt seine rechte Hand, wischt sich damit über das Hosenbein, streckt sie aus und dann gehen die Mundwinkel doch wieder ein wenig nach oben.


Thomas: „Auf ein gutes, faires Match?“


End lauscht den Worten seines heutigen Gegners ein wenig. Als Camden ihm die Hand entgegenstreckt, wandert der Blick des Königs auch direkt dahin, aber eher abfällig und nach wie vor arrogant. Vom fairen Sportsmann, als der sich Camden hier anbietet, scheint End nicht viel zu halten. Wieder wirkt es so als würde The End fast schon lachen, diesmal aber abwertend und von oben herab.


The End: „Selbstverständlich, auf… ein faires… Match.“


Entgegen jeder Erwartung geht The End tatsächlich auf den Handschlag ein. Er greift zu und schüttelt sie, nach wie vor aber mit einem dubiosen Blick auf dem Gesicht. Als die Beiden den Griff schließlich lösen, wendet sich End von Camden ab und verschwindet wieder. Die Szene endet mit einem Close-Up der Kamera auf Thomas Camdens Gesicht, der wohl nicht so recht weiß, was er davon halten soll, gleichermaßen wirkt er aber nach wie vor motiviert und siegessicher. Auf ein faires Match.








Das Video beginnt und Superhero von BIGkids ertönt und ist leise im Hintergrund zu hören. Das Bild zeigt einen Wrestler, welcher vom obersten Ringseil abspringt und einen Shooting Star Press zeigt. Er landet wunder- und eindrucksvoll zugleich auf seinem Gegner. Dann kommt das Logo.




Henry Phoenix Jr.

26 Jahre alt.

187cm

92kg


Der Sohn des ehemaligen Chef-Referees Phoenix, selbst aktueller Referee.


Dann gibt es einen Schnitt und wir sehen ihn in Persona. Er steht im Ring, sein Referee Outfit trägt er. Die Arena ist komplett leer, er ist alleine mit der Kamera. Genau diese Kamera hat er aber so im Fokus, wie sie ihn. Henry wirkt ruhig.


Henry: „Danny Rickson. Bin ich genau der, den du brauchst?“


Ein kurzes Zucken mit den Schultern.


Henry: „Nein.“


Die ruhige Stimmlage wandelt sich langsam in eine energischere.


Henry: „Aber bist du der, den ICH brauche?“


Und zwar jetzt.


Henry: „Sowas von!“


Auf einmal ist der Elan da.


Henry: „Antoine konnte mich nicht nach oben bringen. Drake konnte mich nicht nach oben bringen. Diese Wichser haben vielleicht Talent, aber was mir fehlt ist ein verdammter Hall of Famer! Mein Traum war es immer es in diesem scheiß Business zu schaffen. Aber nicht so.“


Henry nutzt den Elan und reißt sich das Referee-Leibchen vom Leibe und pfeffert es in die Ringecke. Wir sehen nun einen durchaus trainierten Athleten vor uns stehen.


Henry: „Ich will kein Referee mehr sein. Ich will nicht der sein, der die Hand des Siegers nehmen muss und in die Höhe strecken muss. Ich will dieser verdammte Typ sein, der seine Hand nach oben gereckt bekommt, verdammt!“


Die Ringseile leiden ein wenig, denn er greift sie etwas aggressiv mit beiden Händen.


Henry: „Das hier, Danny, das ist mein beschissenes Gefängnis.“


Dann richtet er den Zeigefinger auf die Kamera.


Henry: „Aber du? Du bist meine 'komm aus dem Gefängnis frei' Karte. Gib' mir eine Chance und ich zeige dir, dass ich mehr kann als nur bis drei zählen. Mit dem richtigen Typen an meiner Seite kann ich das schaffen, das weiß ich ganz genau!“


Erneut gibt es einen Cut. Wir sehen ein kleines Best Of aus seiner Zeit als Tag Team Wrestler. Als Anführer des Teams 'Hell Or High Water' kam er bis ins Halbfinale des großen Tag Team Turniers 2019, an dem immerhin acht Teams teilnahmen. Dann aber wieder der Cut zu Henry.


Henry: „In dem Turnier schieden wir gegen den späteren Sieger aus, Zereo Killer und Lionel Jannek. Mit einem Hall of Famer wie dir, hätten wir das Ding easy gewonnen. Ich bin vielleicht nicht der talentierteste Superstar aller Zeiten, Danny, aber mit mir an deiner Seite bekommst du etwas, was du sonst nirgendwo findest.“


Ein weiterer Cut. Wir sehen erneut Ausschnitte aus seinen Matches, die er u.a. gegen Alex Ricks bestritt. High Risk – High Reward Aktionen sind hier ausschließlich zu sehen. Dann wieder der Cut zu Henry.


Henry: „Hell or High Water, Danny, alles oder nichts. Ich gebe alles und mehr, auch wenn es mich zerreißt und ich gehe all in, wann immer sich die Möglichkeit ergibt. Ich rolle die Würfel immer und immer wieder. Du bist der Fels in der Brandung, den ich für meinen Stil brauche. Und damit sind wir wie füreinander geschaffen.“


Er klatscht in die Hände.


Henry: „Wir sehen uns bei Brainwashed.“


FADE OUT



Wer es im Leben weit bringen will, am Besten in die höchsten Positionen, der muss natürlich auch dementsprechend etwas leisten. Je mehr man vom Leben erwartet, umso mehr verlangt das Leben von uns. Doch selbst wenn man plötzlich und überraschend in eine Vorstands-Position kommt, wo man das sagen hat, dann muss man hart arbeiten, um sich der Position würdig zu erweisen. Schließlich verlassen sich alle anderen Mitarbeiter auf die Entscheidungs-Fähigkeit des Chefs.


Nun, das Bild das wir nun sehen sagt mehr als tausend Worte. Ein schick eingerichtetes Büro, ein Fernsehbildschirm um die Show sehen zu können und eine Entscheidungsträgerin namens Amelié Schwanenburg, die gerade einige Ordner auf ihre Richtigkeit und Ordnung überprüft. Sie ist zweifellos hart am Arbeiten. Durch ein plötzliches Klopfen an ihrer Tür wird sie allerdings schlagartig aus ihrer Konzentration gerissen. Doch egal wie beschäftigt sie auch sein mag, bei einer guten Chefin steht die Tür immer offen.


Amélie Schwanenburg: „Herein!“


Und kaum hat sie das gesagt, lässt sich der Anklopfer auch nicht zweimal bitten und betritt das Büro.


Lionel Jannek: „Guten Abend…“


Der GFCW World Heavyweight Champion persönlich hat das Büro betreten und steht nun erstmals der neuen Entscheidungsträgerin persönlich gegenüber. Der Österreicher trägt einen eleganten Anzug und eine Sonnenbrille, sowie natürlich seinen Titelgürtel über der Schulter und grinst Amelié arrogant und selbstsicher an. Deren Blick scheint sich zu fragen was denn LJ hier jetzt wolle. Sie hat, wie so viele in der GFCW-Galaxie, eine ganz eigene Meinung zu diesem Mann, aber als gerechter Vorstand muss sie das natürlich beiseite räumen. Trotzdem bleibt sie vorsichtig und verzieht keine Miene.


Amélie: „Hallo, Lio…“


Der Champion hebt überrascht die Augenbrauen und wirkt etwas irritiert.


Lionel Jannek: „Was denn? Keine adäquate Begrüßung für deinen Champion? Kein ‚Schön dich zu sehen, Champ‘? Kein ‚Ich freue mich, dass du hier bist‘? Nicht einmal ein ‚Danke, dass du diese ganze verdammte Show auf deinen Schultern trägst, weil die anderen nicht annähernd so viel Starpower haben wie du‘?“


Erwartungsvoll breitet Jannek die Arme aus, als würde er einen dieser Sätze jetzt empfangen wollen. Doch Amelié blickt ihn nur unverändert an und wartet in Ruhe ab was da noch kommt.


Lionel Jannek: „Naja, sollte mich eigentlich nicht überraschen. Ich war ja schon erstaunt, dass du überhaupt gewusst hast, wie ich heiße… Wobei, das sollte eigentlich jeder wissen, egal wie unwissend… Egal, ich bin ja schließlich auch nicht hier, um nach netten Worten zu fischen. Das habe ich nicht nötig, schon gar nicht von dir.“


Amelié legt die Mappe nun aus der Hand und auf ihren Schreibtisch. Dann blickt sie wieder zu LJ und scheint langsam erfahren zu wollen warum er eigentlich hier ist.


Lionel Jannek: „Nein nein, ich bin hier, weil ich eine Frage habe, die mich brennend interessiert und ich habe gehofft du hast vielleicht die Antwort. Immerhin bist du ja Autoritätsperson… oder zu mindestens behauptet man das… “


Auch wenn Amelié eine geduldige Frau ist, langsam geht ihre Geduld mit dem Österreicher zu Ende. Doch sie will noch seine Frage hören, bevor sie irgendetwas sagt.


Lionel Jannek: „Um ehrlich zu sein, stehst du bei deinem Champion, seit dieser ‚Beat The Clock‘ Farce vor der Jubiläums-Show, schon auf sehr dünnem Eis. Aber jetzt hast du die Chance deinen Kredit bei mir wieder herzustellen, wenn du mir eines erklären kannst… “


Der Österreicher nimmt die Sonnenbrille ab und dreht diese Oberlehrer-artig herum. Dabei richtet sich sein Blick nachdenklich nach oben.


Lionel Jannek: „Wenn man Gerüchten und Hörensagen, die hier herumgeistern, Glauben schenken darf, dann soll doch tatsächlich der Plan des GFCW-Vorstands sein Player zu meinem nächsten Herausforderer zu machen…“


Als die Fans das hören, hört man bis ins Büro ihren Jubel und ihre Begeisterung über diesen Plan. Das Management der GFCW ist schließlich darauf aus, den Fans zu geben was sie wollen… auch wenn das einem Lionel Jannek vielleicht nicht passt.


Lionel Jannek: „Wenn mich nicht alles täuscht, dann habe ich Player das letzte Mal bei der Jubiläums-Show gesehen, wo er elendig versagt hat und seinen Intercontinental Titel los geworden ist… Also, erkläre mir doch bitte was Player getan hat, dass er jetzt plötzlich, aus heiterem Himmel, zum Herausforderer Nummer Eins qualifiziert ist!“


Der Champion geht nach diesen Worten in Richtung Schreibtisch von Amelié und schiebt sich den Sessel für Besucher zurecht, wo er sich entspannt hinplumpsen lässt, Amelié erwartungsvoll anlächelt und bequem und gespannt auf ihre Antwort wartet. Sie zieht die Augenbrauen hoch.


Amélie: „Fertig?“


Lässiges Grinsen vom Champ.


Amélie: „Zum einen möchte ich klarstellen, dass mein Hauptaugenmerk auf dem Business liegt und auch wenn dich das erschüttern wird, das beinhaltet nicht dir den roten Teppich auszurollen. Ich bin stolz auf dich und deine Leistungen und ich denke außerdem, dass uns spannende Zeiten mit dir an der Spitze dieser Liga bevorstehen, aber...“


Sie holt Luft.


Amélie: „Du solltest die heiße Luft, die aus deinem Mund kommt vielleicht dazu nutzen deine Brötchen richtig aufzubacken, denn, mein Lieber...“


Bedächtig steht Amélie aus ihrem Sessel auf.


Amélie: „Wenn ich dich so behandelt hätte, wie du nun willst, dass ich Player behandle, dann würdest du dieses Schmucke Ding...“


Der Zeigefinger ist auf den World Title gerichtet.


Amélie: „... nicht tragen. Du wärst nicht einmal in der Nähe davon. Streng genommen hättest du nicht einmal eine Einladung für die Party bekommen dürfen, nachdem du bei Title Night gegen Player verloren hast und im Januar ein Two Out Of Three Falls Match ebenfalls gegen Player verloren hast.“


Die Arme verschränkt, der Ton ist straff.


Amélie: „Du hast den Titel gewonnen, weil ich an zweite Chancen glaube. Nach dem Leistungsprinzip hättest du ganz unten anfangen müssen. Genau so glaube ich bei Player an eine weitere Chance. Vor drei Monaten hat er bewiesen, dass er besser ist als du. Nun kannst du mir beweisen, dass es jetzt anders aussieht. Daher ist er dein Gegner, Jannek. Ich will nicht, dass die Fans dort draußen sagen, Player sei besser als der Champ. Ich will, dass klar ist, wer der Beste im Roster ist. Wenn du damit ein Problem hast, hättest du nicht so oft gegen ihn verlieren sollen. Klar soweit?“


Ein paar Sekunden des Schweigens. Als Jannek dann erkennt, dass da erstmal von Amelié nichts mehr kommt, schwindet sein Grinsen aus dem Gesicht und er blickt sie kopfschüttelnd an.


Lionel Jannek: „Ernsthaft?“


Dann erhebt er sich vom Sessel und richtet sich vor Amelié auf. Nicht Nase an Nase, sondern mit Abstand, aber doch etwas bedrohlich, besonders wenn man ihm in die Augen schaut. Doch Amelié bleibt standhaft und weicht nicht zurück.


Lionel Jannek: „Ernsthaft? Da stelle ich dir eine ernst gemeinte Frage, gebe dir eine Möglichkeit deine Kompetenz zu beweisen und logische Gründe für deine Entscheidungen zu geben und du hast nichts Besseres als Business-Geplapper, Ausreden, Griffe in die Vergangenheit und in die unterste Schublade? Von den klischeehaften Floskeln mal ganz zu schweigen?“


Der Österreicher schüttelt den Kopf.


Lionel Jannek: „Ich blick doch durch was da wirklich dahinter steckt! Player, euer ‚Golden Boy‘, der absolute Publikumsliebling, den das Office der GFCW ja so gerne auf alle Poster druckt und den sie so gerne ganz oben sehen möchten! Und alles nur weil ich nicht nach eurer Pfeife tanze! Dumm nur, dass ich euch immer noch die meiste Kohle und die besten Einschaltquoten einbringe! Und eure große Hoffnung ist jetzt, dass Player, bei einem Titelgewinn, da gleichziehen kann! Oh ja, du schaust auf das Business… auf MEINE Kosten!“


Eine kurze, unheimliche Stille liegt im Raum. Man kann beide atmen hören und Lionel Jannek ganz besonders intensiv.


Lionel Jannek: „Und ihr denkt also JETZT ist die Zeit für ihn gekommen, um GFCW World Champion zu werden? Dass er mich entthront? Wegen unserer Vergangenheit? Da habe ich schlechte Nachrichten für dich und deine Arschkriecher und Ja-Sager: Das war einmal! Jetzt bin ICH der Champion! Und solange ich der Champion bin, ist für einen Typen wie Player kein Platz an der Spitze! Und ich plane nicht diesen Platz in absehbarer Zeit frei zu machen!“


Und um das zu verdeutlichen, blickt er auf sein Gold und hält es Amelié förmlich ins Gesicht, begleitet von einem diabolischen Grinsen.


Lionel Jannek: „Vielleicht bist du wirklich der falsche Ansprechpartner für so etwas… Ich muss mir wohl jemanden suchen, der mir meine Frage KOMPETENT beantworten kann!“


Und nach diesen Worten wendet sich der Champion von Amelié Schwanburg ab und verlässt ihr Büro. Die Commissionerin bleibt zurück und blickt Jannek noch ein paar Sekunden nach, bevor sie einmal verärgert lange ausatmet und kopfschüttelnd wieder ihrer Arbeit nachgeht. Das Gespräch war hitzig geführt. Freunde werden die beiden wohl nicht mehr, das kann man mit Sicherheit sagen.



Der Parkplatz. Ein Ort, an dem manchmal seltsame Dinge geschehen. Phoenix C. Miller kann davon ganz sicher ein Lied singen. Kein sehr glückliches im übrigen. Aber ein guter Sänger war er sowieso noch nie, weshalb das dann von vornherein zum Scheitern verurteilt wäre. Offen bleibt, wie er die Attacke auf das Mobil der – Name einfügen – verdaut hat. Aber PCM, wie man ihn ja auch ganz gern abkürzt, ist gerade gar nicht gefragt. Denn der junge Mann, der gerade – von einem Taxi gebracht – den Parkplatz betritt, ist nicht Phoenix C. Miller, sondern nichts anderes als sein Kontrahent: Daniel. Den man mittlerweile wohl auch „Mean Daniel“ nennen könnte, nachdem er in den letzten Wochen und fast schon Monaten so einige Nettigkeiten mit Phoenix C. Miller ausgetauscht hat.


Die großformatige Reisetasche über der rechten Schulter geschultert, den Isodrink in der freien Linken Hand, stratzt Daniel über den Parkplatz, auf dem von Miller’s Mobil mitnichten etwas zu sehen ist. Klingt auch nachvollziehbar, denn die angerichtete Sauerei war sicher schwer zu entfernen….falls das denn bis heute überhaupt auch nur ansatzweise gelungen sein sollte.


Daniel scheint zunächst kein wirkliches Ziel zu haben, auch wenn er vielleicht minimal enttäuscht wirkt, dass er den Oldtimer der Oldtimer – höhö – heute nicht sehen kann. Dafür entdeckt er einen anderen Oldtimer….na gut, nennen wir ihn eher Urgestein, denn das ist eine durchaus passende Bezeichnung für den Mann, der das Mikrofon so schön durch die Gegend hält wie kein anderer – Mac Müll!


Der scheint gerade noch einige Dinge auf dem Handy nachzusehen und bemerkt deshalb nicht gleich, dass die Chance, Daniel zu interviewen in der Luft liegt. Aber da ist er wieder, der Müll’sche Instinkt! Kaum vernimmt er Schritte, hebt er auch schon den Kopf und, quasi wie von Geisterhand, hat einen Schallwandler in der Hand!


Mac Müll: „DANIEL!“


Das brüllt er so laut heraus, dass man das vermutlich im Nachbarland noch gehört hat. Aber Daniel, nun seinerseits selbst kurz auf’s Handy gucken, hebt den Kopf….und gut, dass Mac gerufen hat, denn sonst wäre einer der Außenspiegel eines der Autos über den Jordan gegangen! Gibt also schonmal einen fetten Pluspunkt für Macces.


Daniel: „Du.“


stellt Daniel fest und wirkt im ersten Moment nicht ganz so begeistert. Aber dann gibt er sich einen Ruck und kommt bereitwillig vor dem schwarzen Mikrofon der Interviewerlegende zum stehen.


Mac Müll: „Daniel! Du hast letzte Woche für etwas gesorgt, das mit heillosem Chaos noch sehr nett umschrieben ist!“


Mac kann nicht aus seiner Haut und wirkt immernoch ein wenig, als sei er nicht der Chefinterviewer der GFCW sondern eher Daniels – viel zu netter – Onkel. Aber vielleicht täuscht der Eindruck auch nur ein wenig.


Daniel jedenfalls wirft einen sehr fragenden, gleichzeitig aber auch unfassbar gleichgültigen Blick auf den Mann, den viele nur Mäkkes nennen. Aber einfach so stehenlassen wird er ihn schon nicht.


Daniel: „Das nennst Du Chaos, Mac? Ich bin nicht hier, um Chaos zu stiften. Ich bin gar nicht hier um etwas zu stiften, Mac. Dieses Arschloch hat meinen Dad auf dem Gewissen und jeder in er GFCW jeder in der Wrestlingwelt, weiß das. Er hat Johnboy Dog erst gebrochen, indem er ihm seine Unfähigkeit auferlegt hat, danach hat er ihn fallen lassen wie die heißeste Kartoffel aller Zeiten. Das hat mein Vater nicht verdient.“


Mac Müll schaut ein wenig irritiert drein. Daniel scheint sich hier wirklich total auf Phoenix C. Miller zu fokussieren...oder ist es eben doch jener, den man Simon nennt?


Mac Müll: „Ich habe deinen Vater sehr lange gekannt. Du weißt, dass das so nicht stimmt!“


Daniel verengt die Augen zu Schlitzen, anders kann man das gerade kaum nennen. Mac Müll hält dem Blick allerdings stand, die in seinen Augen zu sehende Enttäuschung kann man ihm aber auch nicht übelnehmen.


Daniel: „Ach, es stimmt nicht? Wo warst Du letzten Sommer, als Dad gelitten hat, weil Dinge absolut nicht rund liefen? Und Miller sich gebärdet hat, als hätte er nur Liebe für den alten Hund, wohingegen er ihn einfach nur ausnutzen wollte, um sich einen Top Spot zu sichern? Meinst Du, ich bilde mir das alles nur ein? Wo warst du in den letzten Monaten, Mac? Auf einer einsamen Insel, ohne Internet, ohne GFCW….ohne Information? Ich bin ja schon ein wenig schockiert, dass jemand, der eigentlich so gut informiert sein sollte, derart ahnungslos sein kann! Phoenix C. Miller ist SCHULDIG und das ist es, worauf es ankommt!“


Mac Müll schüttelt den Kopf, jedenfalls so gut er kann. Was Daniel da von sich gibt ist für ihn – und da steht er sicher nicht ganz alleine – nicht wirklich zu begreifen. Aber es ist ja nicht seine Aufgabe, Daniel auf irgendeinen Pfad zu bringen. Vielleicht hilft es da trotzdem, den Bogen zu heute zu spannen?


Mac Müll: „Nachher trittst du gegen Bartholomäus an. Hast Du dich gut über ihn informiert?“


Daniel schaut, als habe sie Mac Müll nicht mehr alle. Und vielleicht ist der Gedanke ja auch gar nicht so abwegig. Scheinbar ist er, zumindest innerlich, kurz davor ihm einen Vogel zu zeigen.

Daniel: „Hör mal Mac… ich muss mich hier auf NIEMANDEN mehr vorbereiten. Ich kenne jede Geschichte hier, ich habe alles erlebt. Das unterscheidet mich übrigens von Phoenix C. Miller, der SCHULDIG ist und demzufolge nicht mehr viel hier erleben wird. Ja, er hat Träume…aber die werden genau das auch bleiben: Träume. Und ich….“


Langsam wird es Mac dann doch etwas zuviel…und auch wenn er damit einiges riskiert, so grätscht er Daniel doch lieber mal dazwischen.


Mac Müll: „Du könntest ruhig einige Worte zu Bartholomäus sagen! Das gebietet der Respekt! Und vielleicht auch die Schneise an Verwüstung, die er bisher in der GFCW hat wirken lassen….“


Jetzt ist es wieder der rotköpfige Daniel, der genervt mit den Augen rollt. Kann er gut, hat er sich sicher irgendwo abgeschaut.


Daniel: „Wenn es nach mir ginge, müsste ich nicht gegen Bartholomäus antreten und er nicht gegen mich. Aber irgendein Käskopp hat das so entschieden. Schlimm genug, dass ich mich in Interviews mit Einzellern auseinandersetzen muss, kommt im Kampf noch der Faktor ‚Kreisstammbaum‘ hinzu. Ich hoffe, ich kann dem schnell ein Ende setzen und mich dann Dingen widmen, die wirklich wich-….ja?“


Inzwischen schaut Mac Müll an Daniel vorbei in eine ganz andere Richtung. Er erstarrt.


Daniel: „Mac??...“


Er wischt dem Interviewer mit der Scheibenwischer Geste vorm Gesicht herum. Keine Regung bei MacMüll. Sein Blick geht geradeaus an Daniel vorbei. Dieser dreht sich nun um. Er reißt die Augen auf und lässt die Tasche fallen. Kampfbereit steht er da.Die Kamera fängt nun die Situation am anderen Ende des Ganges ein. Dort steht Phoenix C. Miller. Wankend. Den Blick zu Boden gerichtet. Den Kopf verbunden. Die Stelle an der der Stuhl ihn letzte War Evening traf rot. Blut tropft aus dem durchtränkten Verband auf sein weißes Hemd....tropft zu Boden. Das Licht flackert.


Miller schaut nach vorn. Grinst. Winkt Daniel zu.


Erneut flackert das Licht auf und Miller steht auf halbem Weg zu Daniel welcher die Fäuste ballt. Taumelnd schleicht Miller näher.


Erneut geht das Licht aus.


Daniel: MILLERRRRR!!!!!...KOMM HER WENN DU WAS WILLST!!!!


Das Licht geht wieder an. Miller steht mit dem Gesicht zur Wand am Ende des Flures.

Er hämmert mit der Stirn gegen die Wand


„WIESOOOOO????“

„WIESOOOOOO?“

„ER WAR FORT....ER WAR WEG...“


Dunkelheit macht sich wieder breit. Tiefes schwarz


„JETZT KOMMT ER ZURÜCK...“


„DU


HASSt


IHN


BEFREIT“


Ein gelbes Licht entzündet sich

Eine ausdruckslose gelbe Maske erscheint direkt vor Daniel Gesicht.

Schmale Lippen

Geschlossener Mund

Leere Augen.

Zackige Stachel


HASSt du es schon gesehen?


Dunkelheit...das Licht geht wieder an und Miller ist verschwunden. Zurück bleibt ein ratloser, schockierter aber auch angepisster Daniel. Im Hintergrund sieht man noch McMüll der sich langsam wegschleicht.


Singles Match:
Thomas Camden vs. „King of Anarchy“ The End
Referee: Henry Phoenix Jr.

Und jetzt…erklingen die entspanntesten Töne, die man an diesem Abend wohl hören wird…



Let me take you down
'Cause I'm going

TO

.

.

.

Strawberry Fields


Pete: „Das…ist mal ein ungewöhnliches Theme.“

Sven: „Aber ein echter Klassiker. Der Herr hat Geschmack.“


Genau dieser Herr tritt bei der Erwähnung dem Wörtchen „to“ mit einem weiten Ausfallschritt durch den Vorhang. Das Outfit hat sich nicht geändert. Die schwarze Stoffhose, die Ringstiefel, sogar die Hände hat er weiterhin in den Hosentaschen. So schlendert er zum Ring, mit einem vorfreudigen Lächeln im Gesicht, was aber nicht lange hält. Immerhin singt er die ganze Zeit über leise sein Theme mit, während er mit seinem Blick quer durch die Halle schwenkt und sich sogar im Gang immer wieder mal dreht um die gesamte Atmosphäre einzusaugen.

Zufrieden nickt er vor sich hin, während die Fans recht verhalten auf ihn reagieren. So ganz weiß man noch nicht, woran man bei ihm ist. Und dieser Einmarsch verrät nicht gerade mehr über ihn…außer, dass er einen etwas älteren Musikgeschmack hat.

Nach einiger Zeit am Ring angekommen, nimmt er endlich die Hände aus den Hosentaschen, streift mit der linken Hand leicht über die Ringmatte, während er an ihr entlang läuft.

Der muskulöse Körper wirkt fast schon gegensätzlich zu diesem ruhigen und sanftmütigen Auftritt.

Dann dreht er sich, schnappt das mittlere Ringseil mit beiden Armen indem er durch die Seile hindurch greift und sie von innen umgreift und mit einer Art Klimmzug drückt er sich von der dünnen Hallenmatte ab durch die Seile, hebt die Beine in die Waagerechte, hievt sie ebenso durch die Seile und stellt sich im Ring wieder auf.


Pete: „Oh…ok, das habe ich jetzt nicht erwartet.“

Sven: „Ein beeindruckender Auftritt. Kraft hat er auf jeden Fall, das ist nicht nur Luft in seinen Armen.“


Allerdings musste er dafür kurz das Singen einstellen. Auch das Lächeln verschwand aus dem Gesicht. Im Ring schaut er sich dann wieder um, sieht in einige beeindruckte Fangesichter, zieht den Kopf hoch als wäre er der Checker vom Neckar, der im Club eine klar machen will, streift mit der Hand auf dem obersten Ringseil weiter durch den Ring, geht zu einer Ecke und klettert auf das mittlere Seil.

Da baut er sich noch einmal auf, wippt ein wenig auf und ab, beginnt wieder zufrieden zu schmunzeln, nimmt Zeige- und Mittelfinger an die Stirn und schickt einen Gruß in die Fanreihen.


Strawberry Fields forever…


Welcome to the show
Malady superabounds
Open your eyes and see
The insane reality
This is the world we're living in
Right before the abyss
Malady superabounds
Welcome to the show“


Das nennt man wohl mal Culture Clash. Die Stimmung schlägt sofort um, als auf die ruhigen, sanften Töne, nun harte Gitarrensounds folgen. Das Publikum kennt die Musik bereits aus der Vorwoche, sie wissen, was sie erwartet. Und so dauert es auch nicht lang, bis er nun schließlich auf die Stage tritt: der King of Anarchy himself, The End.


Pete: „Nun Sven, was erwartest du heute von diesem Mann? In der vergangenen Woche hat er ja schon bewiesen, was für eine Art von Mensch er ist.“

Sven: „Ich denke, dass Thomas Camden es wohl deutlich einfacher erwischen hätte können, mit dem Gegner für sein Debut. Aber wir kennen Camden auch nicht, ich bin mir sicher er wird es The End auch nicht leicht machen. Und ganz wichtig: Camden hat eine ungefähre Vorstellung, wie End im Ring ist, der König weiß nichts über Camden.“


End trägt erneut seine dunkle Jeans und seine Lederjacke. Er läuft die Rampe recht langsam hinunter, mit einem diabolischen Grinsen auf dem Gesicht. Er sucht dabei konstant den Blick zu Camden. Die Fans entgegnen dem König erneut mit eher negativen Reaktionen, denn auch sie wissen noch, was The End beim letzten Mal mit seinem Gegner getan hat. Ohne Große Umschweife erreicht End schließlich den Ring und begibt sich auch direkt ins Seilgeviert. Dort positioniert er sich direkt gegenüber von seinem Gegner.


Während The End nun mit starrem Blick auf Camden verharrt, nutzt dieser noch einmal die Gelegenheit, um das Publikum auf seine Seite zu ziehen und etwas Stimmung zu machen. Er steigt dafür erneut auf die Ringecke um einmal mehr zu posieren und im…noch eher verhaltenen Zuspruch des Publikums zu baden…


BAM!


Aus dem Nichts packt The End das Bein von Camden und zieht ihn von der Ringecke aus dem erhofften Jubelhimmel der Fans auf die knallharte Realität zurück. Camden schmettert mit dem Gesicht auf den Ringboden. Die positiven Reaktionen der Zuschauer ändern sich schlagartig in ein hallendes Pfeifkonzert, in diesem sich wiederum The End badet.


Pete: „Oh nein…“

Sven: „Was zur Hölle?! Was soll das? Warum? Wir haben uns auf ein anspruchsvolles Match gefreut, warum jetzt diese Attacke aus dem Hinterhalt?“


Er legt sofort nach und bombardiert Camdens Kopf mit Schlägen und Ellbogenstößen, ähnlich wie er es in der vergangenen Woche mit Hunk getan hat. Eine Faust jagt die nächste, er versucht seinem eigentlichen Gegner so wenig Luft wie möglich zu lassen. Es dauert gefühlt eine Ewigkeit, bis The End endlich von Camden ablässt und dann auch nur, damit er sich ihn schnappen kann, um ihn mit voller Wucht aus dem Ring zu schleudern.


Die Ringglocke ertönt dabei endlose Male, aber sie bewahrt Thomas Camden nicht vor Ends maßloser Wut. Anarchie is coming hat er gesagt und es sieht alles so aus, als hätte sie die GFCW nun tatsächlich erreicht.


Der machthungrige Anarchist rollt sich nun ebenfalls aus dem Ring, allerdings ganz langsam und gemächlich. Er packt sich Camden erneut und schleudert ihn gegen die Ringabsperrung, mit dem Rücken zuerst. Danach schnappt er sich Camden erneut und wieder geht es für ihn gegen die Barrikade. End verlagert das Geschehen nun in Richtung der Rampe. Dort setzt sich End über Camden um weitere Schläge mit der puren Faust folgen zu lassen. Mit einer unglaublichen Intensität bearbeitet End das Gesicht von Camden, der ihm schonungslos ausgeliefert ist. End hat den Moment der Überraschung genutzt und mit dieser hinterhältigen Taktik die komplette Kontrolle über Camden gewonnen.


Pete: „Mir fehlen die Worte um zu beschreiben, was hier passt. The End fehlt jede Gnade, mit der er den Neuankömmling hier bearbeitet. Und dabei kann man sich nur fragen: warum?“

Sven: „Das weiß The End wahrscheinlich selber nicht. Ich hoffe bloß, dass das hier schnellstmöglich aufhört.“


End erhebt sich nun erneut und läuft langsam neben Camden umher, der versucht die Rampe hinaufzukriechen. Er wirkt geistesabwesend, auch wenn er nicht blutet, sieht sein Gesicht deutlich mitgenommen aus. End kickt nun leicht immer mal wieder gegen die Hände von Camden. Beide bewegen sich immer weiter nach oben auf der Rampe. Dort angekommen positioniert sich End schließlich wieder vor Camden. Jeder in der Halle sieht wohl, wie sehr The End diesen Moment gerade genießt. Er stellt sich mit seinem Fuß auf den Kopf Camdens, wie in der Vorwoche bei Hunk, eine böse Vorahnung macht sich nun beim Publikum breit… und noch bevor der Gedanke verarbeitet, wurden ist…


TRITT ER ZU.


Auf der Rampe, auf den Kopf von Camden.


Pete: „…“

Sven: „…“


End genießt den Schockmoment und seine Machtposition sichtlich. Er hockt sich nun neben Camden und… lacht ihn an. Er spielt mit ihm, lässt ihn zappeln, fühlt sich in dem Chaos, das er angekündigt und nun umgesetzt hat, wohl. Man hört ihn schreien.


The End: „Na, war das ein faires Match? Was hat dir dein Talent jetzt gebracht?“


Das Publikum versucht The End nun mit gewaltigen Rufen von Thomas abzulenken. Sie buhen, so laut sie nur können. Das erweckt durchaus The Ends Aufmerksamkeit. Er wendet sich ihnen zu und schreit ihnen entgegen.


The End: „Versteht endlich, das ist MEINE Welt… und ihr lebt nur darin.“


End richtet sich nun langsam wieder auf, erneut will er zutreten. Die Kamera fängt nun einige Fans aus dem Publikum ein, die ihren Blick vom Geschehen versuchen wegzuwenden, vergeblich. End holt aus und…


Q

E

D


Er fliegt hinter dem Vorhang hervor und hechtet auf den King of Anarchy. Geistesgegenwärtig sieht End Alex Ricks noch aus dem Augenwinkel, kann sich zur Seite drehen, sodass er zumindest nicht gepackt wird. Das Knie streift ihn nur, sodass er eher vor Überraschung anstatt vor Schmerzen kurz zu Boden geht, über die Bühne wirbelt und sich schnell wieder aufrichtet. Für eine halbe Sekunde sieht er den Mathematiker, der auf ihn zugeht. Sofort ergreift der King of Anarchy die Flucht. Selbst ein König kann wohl einem Angriff aus dem Hinterhalt kaum etwas entgegnen. Er schafft etwas Abstand zwischen sich und Ricks, rennt dann allerdings nicht weiter weg, als auch Alex Ricks abbremst, um sich stattdessen lieber um Thomas Camden zu kümmern und sich neben diesen zu hocken. The End leckt sich über die Lippen und lacht erneut. Er hat geschafft, was er schaffen wollte: für Chaos zu sorgen.




Im Interviewbereich sehen wir McMüll stehen. Der Hall of Famer hat es geschafft, so früh vor dem nächsten Match auf der Card einen Mann ans Mikrofon zu holen, der eigentlich gleich dran ist. Denn auf ihn zu rollt Rufus von Greifenstein, der zufrieden lächelt.


McMüll: „Rufus von Greifenstein, es freut mich, dass ich Sie noch für ein paar kurze Worte vor dem Match ihres Bartholomäus gegen Daniel bekommen kann.“


Von Greifenstein lacht auf, dass die Bulldoggenbacken wabbeln.


Rufus von Greifenstein: „Sicher, Sicher. Was wollen wir denn wissen, McMüll?“

McMüll: „Rufus, Ihr Bartholomäus ist nun bald ein Jahr in der Liga. Angekündigt als großes Monster…“


Rufus fährt sich mit dem grauen Taschentuch, das mal weiß war, über den Mund und hebt die freie Hand zum Einspruch.


Rufus von Greifenstein: „…als ‚größte Urgewalt, die die GFCW jemals gesehen hat‘, wohlgemerkt!“

McMüll: „Ähm, richtig, ja. Also, nach nun über einem Jahr mit Kämpfen gegen Azrael, Simon oder Phoenix C. Miller und nun auch den legendären Puppenspieler…wie würden Sie die Bilanz Ihres Sohnes einschätzen?“


Rufus von Greifenstein hebt die Schiebermütze und wischt mit dem Taschentuch den Schweiß darunter aus dem schütteren Haar.


Rufus von Greifenstein: „Wir sind seeeehr zufrieden, McMüll. Was auch sonst? Wir weisen eine fast makellose Bilanz auf! Kann sonst noch jemand in dieser Liga eine solche Bilanz aufweisen? Wir haben eindeutig bewiesen, McMüll, dass niemand in der GFCW so gefährlich ist wie mein Bartholomäus!“

McMüll: „Kritiker meinen, er tritt auf der Stelle. Was würden Sie diesen Leuten entgegnen?“


Ein Funkeln in Rufus‘ Augen deutet an, dass er mit diesem Vorwurf nicht gut umgehen kann. Dann grinst er fies.


Rufus von Greifenstein: „In unserer Gesellschaft kann es nie schnell genug gehen, was? Mein Bartholomäus ist in erster Linie hier hergekommen, um mit den anderen Menschen hier ‚zu spielen‘. Die Leute sollten das verstehen! Dieses Spiel, das Bartholomäus spielt, ist ein Spiel nach seinen Regeln! Wir tun nur das, worauf wir Lust haben. Alles andere ist zweitrangig.“


Er steckt das Taschentuch weg.


Rufus von Greifenstein: „Nachdem wir bei der Jubiläumsshow den Puppenspieler in seine Einzelteile zerlegt haben, gilt es, neue Herausforderungen zu suchen. Wenn wir keine Herausforderungen sehen, na, dann kommen wir eben einfach nicht! Doch mittlerweile hat Bartholomäus etwas gesehen, das ihm DURCHAUS GEFÄLLT! Erst neulich vor zwei Wochen hat er mir davon berichtet, als wir uns gemeinsam die War Evening angesehen haben.“


Jetzt sind natürlich bei McMüll die Antennen ausgefahren.


McMüll: „Und was? Was ist das, Rufus? Was hat Bartholomäus‘ Neugier geweckt?“


Bedeutungsschwangere Pause. Dann:


Rufus von Greifenstein: „Der Intercontinental-Championtitel!“

McMüll: „Das sind doch erfreuliche Nachrichten!“

Rufus von Greifenstein: „Natürlich habe ich sofort daraufhin einige Telefonate geführt, u. a. mit Amelie. Doch es hieß, NOCH seien wir nicht soweit. Ts, WIR seien noch nicht soweit! Also präsentierte man uns Daniel! Man muss sich das vorstellen, McMüll: ich fordere ein Intercontinental-Championtitelmatch, und man gibt uns DANIEL!“


Rufus streift sich zornig seine Weste zurecht.


Rufus von Greifenstein: „Man präsentiert uns einen Mann, der einem STUHL (!) einen Namen gegeben hat, einen Stuhl namens ‚AMY‘…“


Er beruhigt sich dann schlagartig, lächelt, greift neben sich. Und holt den stacheldrahtbewehrten Stuhl namens „Maria“ hervor, den Bartholomäus vom Nikolaus geschenkt bekommen hat und der ihm bei Title Night gute Dienste gegen Simon erwiesen hat. Nun verwandelt sich Rufus‘ Gesicht in eine selbstgefällig grinsende Fratze.


Rufus von Greifenstein: „Wie passend…“


McMüll entgleisen die Gesichtszüge etwas.


Rufus von Greifenstein: „Daniel. Du kannst nichts für dieses Match. Aber du kannst etwas dafür, wenn du es ANGEHST. Wir lassen dir die Gelegenheit, nach Läuten der Ringglocke den Ring zu verlassen und dich auszählen zu lassen. Wenn nicht…dann werden wir dich vernichten! Und wenn das geschehen ist, weiß ich nicht, ob ‚Maria‘ von ‚Amy‘ noch genügend übrig lassen wird…“


Mit diesen Worten rollt er davon…



Die Halle wird in lila Laserlicht getaucht. Auf den Monitoren leuchtet ein Logo auf:




2 Männer betreten die Rampe und begeben sich langsam in Richtung Ring. Oberkörper frei sliden sie langsam in den Ring. Auf ihren Lippen liegt jeweils ein arrogantes Lächeln. Sie lassen sich jeweils ein Mikrofon geben und stellen sich in die Mitte des Rings. Das Licht leuchtet wieder normal und jetzt erkennt man die Gesichter. Der Kleinere der Beiden, der aber auch nicht so klein ist, hat weißes langes Haar und ganz schwarze Augen. Seine Züge wirken edel und ein leichtes arrogantes Lächeln liegt auf den Zügen des Manns. Der andere Mann ist auf jeden Fall über 2 Meter groß und trägt eine Glatze. Er lächelt psychotisch, was durch die vielen Narben, welche ein Gitternetz in seinem Gesicht ergeben, verstärkt wird. Sie tragen beide lila Hosen mit goldenen Strichen, wo das Symbol, welches eben noch auf den Monitoren zu sehen war, auf beiden Knien sich befindet. Sie warten kurz bis die Halle ihnen komplett zuhört. Der weißhaarige Langhaarige setzt das Mikrofon an die Lippen.


Flex Fulgrim: „Ladies and Gentleman…liebe GFCW Galaxy…mein Name ist Flex Fulgrim und das hier an meiner Seite ist mein Freund und Partner Lucius the Eternal. Wir sind The Slaanesh Connection. Aber die Frage die ihr euch alle vor den Monitoren und hier in der Halle fragt ist, was wollen die 2 hier in der Liga?


Das Lächeln von Flex Fulgrim wird breiter, als er die künstliche Pause in die Länge zieht.


Flex Fulgrim: „Wir sind hier, weil ihr uns her gewünscht habt! Wir wollen die Tag Team Titles haben! Wir wollen zeigen, dass diese Titel mehr wert sind als nur ein Lückenfüller. Wir wollen zeigen, dass Tag Team Wrestling sexy ist! Wir wollen dem Titel den nötigen Ernst und Standing geben, den euer World Title im Singles Bereich hat. Eure Fanboys, die euren alten Podcast abgehalten haben, haben sich regelrecht mehr von unserer Sorte gewünscht. Ihr Wunsch ist hiermit in Erfüllung gegangen!“


Der Glatzkopf mit den Narben namens Lucius the Eternal unterbricht seinen Partner.


Lucius the Eternal: „Was nicht bedeutet, dass wir hier die gottverdammten Djins dieser Liga sind und hier jedem Motherfucker seinen Wunsch erfüllen. Wir sind hier um dem Tag Team Wrestling Klasse zu geben, die es verdient. Denn bisher hattet ihr hier einen Haufen Arschlöcher und Penner, die einfach nichts draufhatten oder haben!“

Flex Fulgrim: „Das Gold wurde bisher von Teams gehalten, die bei uns Kopfschütteln hinterlassen haben. Ihr hattet Teams wie dieses rassistische N-Word-liciouzz. Trash? Ihr hattet Champs wie Big Rig. Trucker? Ernsthaft? Und dann aktuell Leviathan? Was zur Hölle?“

Lucius the Eternal: „Um das Mal für die ganzen stumpfsinnigen Spastis zu übersetzen was mein Freund Ful meint ist, dass ihr hier voll die Pfosten als Champions hattet und auch Teams in euren Reihen habt, die einfach nur voll der Haufen Söhne von Dirnen sind! Also schickt uns eure ganzen Teams, eure ganzen Wrestler. Egal wen! Big & Quick? Wird platt gemacht! MED? Wir ficken die! Ihr könnt sogar mit diesem Kanadier Robert Breakdance kommen oder wie der immer heißt…“


Zur Beruhigung legt Flex Fulgrim die Hand auf die Schulter des vernarbten Lucius.


Flex Fulgrim: „Ich glaube Lucius redet sich gerade etwas in Rage, aber im Kern hat er schon Recht. Die Slaanesh Connection steht für Tag Team Wrestling und jegliche Form der Ekstase. Liebt ihr nackte Körper? Wir bieten euch sowas! Egal ob Mann oder Frau. Liebt ihr ekstatische Musik oder Kunst? Auch das kriegt ihr! Wir stehen dafür ein, dass es euch weder an Trinken, noch an Essen mangelt.“

Lucius the Eternal: „Genau! Und nicht solch veganen Scheiß, den eh kein Mensch essen will! Wenn ihr euch Vegan ernähren wollt dann tut es, aber wieso muss euer Essen aussehen wie richtiges Fleisch? Wollt ihr mich verarschen? Ihr wollt in eurem Herzen doch richtiges Fleisch essen ihr Gehirnamputierten!“

Flex Fulgrim: „Wir stehen für jegliche Form der Sinnesberauschung und unterstützen jegliche Form um seinen Geist zu erweitern. Doch in erster Linie sind wir hier um uns über Kurz oder Lang die Tag Team Titel zu holen und gerade mit der Ekstase der Gewalt wollen wir dieses Ziel erreichen. Das ist das einzige Ziel dieses Teams! Das und den Gürtel einen verdienten Stellenwert zu verleihen. Eines Tages soll dieser Titel im Co Main Event von Title Nights stehen und dafür braucht man ein Team wie uns, die die Sache ernstnehmen und das Ziel erreichen wollen. Die diese Titel so erfolgreich machen das Teams aus anderen Ligen hierherkommen um sich mit uns zu messen oder das Teams aus dem Ruhestand kommen und das Gold zurück wollen, weil sich der Status des Golds geändert hat.“

Lucius the Eternal: „Ganz richtig, Ful! Da können auch diese Dumpfbacken namens Max Mustermännchen & Maximilan Lunenkindchen zurückkommen oder ihr besorgt uns neue Teams, die wir dann wegficken! Mir Lachs!“

Flex Fulgrim: „Merkt euch unseren Namen, denn ihr werdet ihn öfters zu hören bekommen. Flex Fulgrim…Lucius the Eternal…The Slaanesh Connection…“

Lucius the Eternal: „Genau! Und ey Leviathan! Putzt die Titel schon mal, denn wir werden die uns früher oder später holen kommen ihr Warmduscher!“


Das Mikrofon wird fallengelassen und die Slaanesh Connection verschwindet in Richtung Backstage.



Die Katakomben der Brose Arena. Carola Birkenstock sitzt auf einer Roadie-Kiste, währenddessen der riesige Maurice „The Conquerer“ gerade in der für ihn typischen, nicht eben schnellen Art, ein Kaltgetränk trinkt. Carola Birkenstock trägt ein neues Septum – in grüner Farbe. Ansonsten wirkt die junge Dame etwas besorgt.


Carola: „Aber Maurice. Ich verstehe das nicht?! Warum willst du denn wieder allein antreten? In der letzten Show hattest du schon darum gebeten und selbst heute, wo du ein 3 on 1 Handicap-Match bestreitest?“


Mo, der sich da sicher reichlich Proteine in seinen überdimensionalen Becher gerührt hat – der zwar gar nicht klein ist, in der riesigen Baggerschaufel, die man bei Maurice halt ‚Hand‘ nennt, aber dennoch ziemlich untergeht – schlürft lautstark einen Schluck hinweg und schaut zu Carola. Immerhin schaut er nicht ganz so ausdruckslos drein wie neunzig Prozent des übrigen Tages. Ist ja Carola.

Maurice: „Du meinst gegen Wurst eins, zwei, drei? Ich habe die Namen vergessen. Ich gebe denen keine fünf Minuten.“


Keine Antwort, die Carola sonderlich zu befriedigen scheint, aber das kommt nicht überraschend. Aber Maurice ist ja noch nicht fertig.


Maurice: „Du traust nicht zu, dass ich schaffe, mh? Ich habe einen Plan.“


Okay, das klingt einigermaßen gewagt….macht Carola aber immer noch nicht wirklich glücklich.


Carola: „Hmm, irgendwie bin ich etwas traurig. Ich weiß, du hast deine Pläne. Ja, Morbeus ist etwas eigen und man weiß auch nie so richtig wo man bei ihm dran ist. Aber ich denke, dass du mit Slay und Max zwei Leute hinter dir hast, auf die du bedingungslos zählen kannst.“


Da sagt sie natürlich etwas Wahres – und Maurice ist nicht blöd genug, das zu verkennen. Auch wenn eine sorgfältige Wortwahl nicht seine Stärke ist. Außerdem muss er den nächsten Schluck wegschlürfen und danach den Milchbart abschlabbern. Erst dann bekommt Carola ihre heiß ersehnte Antwort. Maurice verlagert sich dafür sogar, indem er den Becher vor Carola abstellt und die langen Arme auf der Roadiebox parkt. Fast etwas zu viel Nähe für Miss Birkenstock, die aber tapfer sitzen bleibt. Immerhin atmet ihr Mo nicht gleich in’s Gesicht.

Maurice: „Slay ist ein guter Kerl, der was drauf hat. Max mag Maurice nicht. (das ist bemerkenswert doppeldeutig!) Ray trägt Gold. Auch Maurice müsste mal wieder GOLD tragen! Vielleicht sollte Maurice Player ums Eck bringen und seinen Platz….ach nein, Robert Breads. Okay. Vielleicht…“


Ganz offensichtlich hat Maurice etwas gefunden, über das er einen Moment nachdenken muss.


Carola: „Ach Mo. Du bist doch eigentlich gar nicht so der nachdenkliche Typ. Du willst einen Gürtel gewinnen, tja. Du hast das alles in dir, schließlich warst du auch schon Tag Team Champion. Aber den Intercontinental-Title würde ich mir an deiner Stelle abschminken…“


Nun springt sie runter von der Roadiebox, und geht etwas auf Distanz zu ihm.


Carola: „Es geht immer auf einen Wettkampf. Aber mit Ray würde ich mich an deiner Stelle nicht anlegen. Halte dich auf jeden Fall gut mit ihm, einen anderen Tipp kann ich dir nicht geben. Und vergesse nicht, wer dir helfen wird, wenn du mal Hilfe brauchst? Das wird die Foundation sein! Wir stehen immer hinter dir.“


Maurice legt die hohe Stirn in sichtbare Falten, als Carola ganz offensichtlich ihre Agenda um den Punkt ‚Mo davon abbringen, Ray zu fordern‘ erweitert. Was ja grundsätzlich erst einmal nichts allzu Verkehrtes darstellen muss. Aber Begeisterung sieht man beim Hünen erwartungsgemäß eher nicht. Immerhin aber schaut er nicht so sauertöpfisch, dass man sich Gedanken um Carolas diplomatisches Geschick machen muss. Auch wenn er für seine Entgegnung nun gefühlte Jahre braucht, noch ein wenig mehr Zeit als sonst.


Maurice: „Ich weiß, dass Du Ray schützt. Und zu recht. Ray braucht aber keinen Schutz….Maurice auch nicht. Robert Breads wird ihn nicht schlagen, niemand wird das erst einmal tun. Gold ist nicht gleich Gold, es gibt verschiedene. Und ja, fühlt sich gut an. Vielleicht sollten wir…?“


Nanu? Hat Mo der guten Carola da gerade versucht, ein Tagteam schmackhaft zu machen? Auf den Gedanken könnte man mit ein wenig Fantasie zumindest kommen. Aber da muss man wohl eher aufpassen, dass besagte Fantasie nicht davongaloppiert….


Carola jedenfalls öffnet den Mund ein Stückchen zu weit, um nicht überrascht zu sein. Ein kurzes Schlucken folgt, dann rutscht sie noch ein Stück von Maurice hinweg.


Carola: „Ich….ähm….“


folgt ihrerseits, ehe sie auch schon in die Gegenrichtung abbiegt und sich auf die Socken macht. Nur weg von diesen großen Kerlen, die komische Sachen fragen! Maurice schaut ihr ziemlich irritiert hinterher – so irritiert, dass nicht einmal die Gelegenheit für ein etwas dümmlich wirkendes Grinsen bleibt. Minimal frustriert ext er den Rest seines Powergetränkes und zerknautscht das Behältnis dann in seiner Hand, nur um es mit einem gezielten Wurf in der Basura zu versenken….



Ein heruntergekommenes Wohnzimmer. Leere Bierdosen auf dem Boden, eine ranzige Couch. Ein Milbenparadies. Die gelbliche Raufasertapete bröckelt schon leicht, der Putz fällt von den Wänden ab. Die Muffigkeit in diesem Raum ist förmlich zu spüren. Ein altes Holzregal beherbergt ein paar Bücher und jede Menge Staub. Ein Röhrenfernseher (vermutlich noch aus dem 20. Jahrhundert) läuft, zeigt aber nur ein Testbild. Auch der restliche Raum dürfte kaum in einem der letzten „Schöner Wohnen“ Ausgaben näher vorgestellt worden sein. Plötzlich ist folgendes Bild im Fernseher zu sehen:



Dann verschwindet das Bild wieder. Nun ist ein Flackern und der sogenannte „Fernnsehschnee“ zu sehen. Ganz alte Schule. Außerdem ist eine Männerstimme aus dem Fernseher zu hören.


„Jemanden verabscheuen. Ein tiefes Gefühl. Sein Geschmack ist bitter, sein Geruch ist verbrannt, seine Farbe ist schwarz und rot. Pure Verzweiflung und Verzweiflung ist Hoffnungslosigkeit.“

„Gehasst werden. Etwas vollkommen anderes. Es führt vielleicht zu einem müden Lächeln, vielleicht aber auch zu Traurigkeit, Ratlosigkeit oder zu dem Gefühl, unverstanden zu sein. Wäre es das Ziel, dass der andere einen hasst, kommen Triumphgefühle auf. Aber auch Angst vor Rache.“

„Selbsthass. Wohl die schlimmste Form des Hasses, denn man kann ihm nicht entfliehen. Hass zieht einen in den Bann und hält gefangen. Doch er ist überwindbar. Eine Aufgabe, die ich mein ganzes Leben schon versuche zu bewältigen.“


Nun wird die Stimme, die bislang relativ neutral klang, deutlich emotionaler. Der Fernseher flackert leicht auf.


„Steine aus dem Weg zu räumen, das ist meine Lebensaufgabe – selbstredend im metaphorischen Sinne. Als Mensch und als professioneller Wrestler. Viele Jahre hat man mich verspottet – in der GFCW. Ich sei nicht gut genug, besitze kein Charisma, keine In-Ring-Fähigkeiten. Warum verabscheut man mich? Von der Hand in den Mund gelebt durch Auftritte in Indie-Ligen, beim Jahrmarkt-Boxen. 100 € Gage und ein Schnitzel. Quälende Jahre die kein Ende nehmen. Der der mich trainiert hat, aber nie besser war, kämpft in der GFCW. Warum? Selbsthass. Nie eine Chance bekommen, weil man verabscheut wird. Nicht aufgeben. Der letzte Schuss muss sitzen. Die Möglichkeit mit einer Legende – Seit an Seit – im Ring zu stehen und aus den dunklen Tiefen nach oben zu klettern. Das wäre es.“

„Lieber Danny Rickson, Hall of Famer. Einer der größten dieses Sports. Dieses Video ist auf VHS entstanden. Ich bin nicht digitalisiert. Mit Hashtags kann ich nichts anfangen, Social Media nicht mein Ding. DETEST.“



„Narben durchziehen mein Gesicht, meinen 1 Meter 95 großen Körper, meine 100 Kilo Kampfgewicht. Das Leben ein Kampf. DETEST.“

„Kraft. Powermoves. Bis an die Grenzen gehen. Man muss wissen, was man kann. Die ideale Ergänzung zum technischen Hochglanz Stil von Rickson. Der Schöne und das Biest. DETEST.“

„Der Hall of Famer und der vermeintliche Underdog? Geht es gegensätzlicher? Können Sie eine Symbiose ihrer Stile und ihrer Persönlichkeiten bilden? Die Gegner werden uns hassen, uns verabscheuen. DETEST.“

„Ich will ins Rickson-Team ohne Hashtag und ohne Schnörkel.“


Der Fernseher beginnt an zu kräuseln und Schemen eines Kopfes werden sichtbar.


I AM“





Die Kamera blendet auf, und wir befinden uns im Backstagebereich der Brose Arena. Der Kameramann begleitet zwei Männer, die durch die Katakomben laufen, recht eilig und bestimmt, so als müssten sie schnell zu einem bestimmten Ziel gelangen. Einer der beiden ist GFCW-Chefanwalt JJ Dixon.


JJ Dixon: „Du sagst also, es ist dringend, Donnie?!“

Donnie: „Ja, ich weiß nicht ganz genau was los ist, aber du sollst sofort zur New Breed-Kabine kommen. Das hat Percy Addam…“

JJ Dixon: „Percy Addams, pah! Dieser Teufel heckt doch schon wieder irgendwas aus!“

Donnie: „Bestimmt, aber was sollen wir machen. Irgendwas mit Steve Steel, sagt er.“


Das Gespann biegt um eine Ecke und nähert sich dann einer weißen Metalltür, an der ein ausgedruckter DIN-A4-Zettel mit der Aufschrift New Breed angebracht ist. Von drinnen sind dumpf Stimmen zu hören.


KLOPF KLOPF KLOPF!!!


Drinnen wird es sofort still.


JJ Dixon: „Macht auf, verdammt! Was ist denn los?! Eine Unverschämtheit, mich hier so antanzen zu lassen!“


Dann öffnet sich die Tür und das Gesicht von Percival Addams lugt hervor.


Percy Addams: „Ähm… hihihi, der Herr Anwalt. Prima, dass Sie es einrichten konnten. Ich meine du, JJ. Wir waren doch beim Du oder?“

JJ Dixon: „Du, Sie, Ihr… vollkommen egal! Was willst du denn, Addams?! Meine Zeit ist kostbar.“


Die Tür öffnet sich jetzt komplett und wir können in den Locker Room hineinschauen. Wir sehen Spinde, Bänke, Spiegel an der Wand, das Übliche halt. Auf einer Bank links im Raum (Blick durch die geöffnete Tür) sitzt der blonde Hüne Steel, auf einer Bank rechts die beiden Häscher Malone und Rambler. Die beiden sind schon gekleidet für das spätere Match, in voller Ringmontur. Sie sind übersät von blauen Flecken, Malone trägt Verbände um beide Arme, Rambler hat den ganzen Oberkörper bandagiert. Eigentlich sehen die Zwei nicht so aus, als ob sie heute wrestlen könnten. Dementsprechend stöhnen und jammern sie auch lautstark vor sich hin, als die Kamera draufhält.


Percy Addams: „Na ja, Sie sehen ja das Dilemma, Dixon. Diese zwei hier sind jämmerliche Mimosen und stellen sich an…“

Frazier Malone: „Hey, Chef!“

Percy Addams: „… Aber wir haben noch ein viel gravierenderes Problem!“


Der Anwalt ist leicht gereizt.


JJ Dixon: „Und das wäre, Addams?!“


Statt einer Antwort stöhnt nun Steve Steel in die Kamera.


Steve Steel: „Argh… Umpf… Ächz… Stöhn…“

JJ Dixon: „Mein Gott, was ist denn, Steel?!“

Steve Steel: „ICH BIN SCHWER VERLETZT, DAS IST!!!“

JJ Dixon: „Was?!?! Wovon denn, bitte?!“

Percy Addams: „Er hat sich eine Zerrung zugezogen, bei dem Leg Drop letztes Mal. Richtig übel, Steve fällt erst einmal aus und kann heute nie und nimmer antreten!“


Dixon platzt fast der Kragen. Das stinkt doch regelrecht zum Himmel, wie kann man sich denn bei einem Leg Drop verletzen, wenn man ihn selbst ausführt?


JJ Dixon: „Ihr zwei Witzfiguren macht euch lächerlich! Du wrestlest heute, Steve Steel! Ansonsten bist du GEFEUERT!“

Steve Steel: „NOOOOOOOOOOOOIIIIIIIIIIIN!!!!!!!!!!!!!!!“

Percy Addams: „Das kannst du nicht, Dixon, wir haben Verträge und…“

JJ Dixon: „Ich bin immer noch dabei, eure Verträge vom letzten Mal zu prüfen, und da sieht es überhaupt nicht gut für euch aus! The New Breed kämpft heute gegen Maurice, soviel steht fest! Und Steve Steel ist mit dabei! Komm Donnie, wir gehen!“


Wütend stapft der Anwalt davon, gefolgt von dem ernst dreinschauenden Road Agent Donnie. Die Kamera bleibt aber auf der Kabine drauf, in der Steel und Addams jetzt wie Rumpelstilzchen wüten, während Malone und Rambler ihre blauen Flecken reiben.


Percy Addams: „Das kann er nicht machen, es ist doch ganz offensichtlich, dass du schwer verletzt bist! Wenn du heute in den Ring steigst, gefährdest du deine Karriere! Dagegen werden wir gerichtlich vorgehen, ich werde jetzt selbst einen Anwalt engagieren. Du kämpfst heute nicht, Steve!“


Dem Hünen fällt jetzt sichtbar ein Stein vom Herzen.


Steve Steel: „Puh, danke Percy! Ich kann auch kaum laufen…“

Chevy Rambler: „A-aber Boss, sollen wir dann zu zweit antreten? Ich meine, wir sind ja wirklich, ähm ich meine auch verletzt und…“

Percy Addams: „So ein Quatsch, Chevy! Ihr habt doch kaum was, die paar Kratzer da! Ihr schafft das auch zu zweit, das wäre doch gelacht! Ihr schaltet diesen Maurice heute aus, damit wir den ein für alle Mal vom Hals haben!“

Frazier Malone: „Grmpf, also ich glaub nicht…“

Percy Addams: „Unsinn, Frazier, ihr schafft das doch locker! Glaubt an euch!“

Steve Steel: „Ja, hehe, glaubt an euch, dann wird das schon. Percy und ich warten backstage, und danach feiern wir alle zusammen!“

Percy Addams: „Ganz genau! So, jetzt aber raus hier, ihr zwei, Steve muss sich erholen und sich Eis auf das Bein legen. Ihr geht am besten noch mal in den Trainingsraum, euch ein bisschen aufwärmen. Also viel Glück nachher!“


Und mit diesen Worten bugsiert er Malone und Rambler, die etwas perplex wirken, aus der Tür hinaus auf den Flur, und schon fliegt die Tür mit einem Knall zu.


Frazier Malone: „Ähm, also ich…“

Chevy Rambler: „Das ist ja…“


Und dann schlurfen die beiden in Richtung Gym davon, als die Kamera ausblendet und die Szene endet.



Zufrieden grinsend wie ein kleiner Junge wandert er durch den Backstage und saugt alles auf wie ein Schwamm. Er lernte ein paar Offizielle kennen, die ihn willkommen geheißen haben. Er lernte 2 der Referees kennen und auch ein paar Talente, die sich im Umfeld von Robert Breads Training Center bewegen. Gerade jetzt während der Show fällt ihm die Professionalität der gesamten Company auf. Beeindruckend wie ein Uhrwerk funktioniert der Ablauf der Technik hinter den Kulissen. Er gönnt sich gerade eine Auszeit und geht in Gedanken durch den Backstage und nippt an seinem Protein Whey Isolat. Marshmallow-Schoko, ein ziemlich gewöhnungsbedürftiger Geschmack. Als er gerade um eine Ecke biegen will, stößt er beinahe mit einem Rollstuhl zusammen! Gerade noch kann Desmond Briggs seinen massigen Körper stoppen.


Desmond Briggs: „Sorry, Bro, hätte dich fast nicht gesehen…ich…“


Er sieht auf die Person im Rollstuhl und Desmond erkennt seinen Kollegen Cornelius van Leuween. Er hält ihm die Hand zum Fist Bump hin.


Desmond Briggs: „Cornelius van Leuween. Schön dich kennenzulernen. Mein Name ist Desmond Briggs, ich bin einer der Neuen hier. Was geht ab, Boi?“


Cornelius is pissed! Als hätte er nicht schon genug Scheiße unterm Schuh, läuft ihn ein Neandertaler fast über den Haufen. Vor Wut läuft unser Niederländer rot an und antwortet auf den angebotenen Fist Bump mit einem Fickfinger.

Desmond lächelt weiterhin und ignoriert die Geste von Cornelius. Zumindest lässt er sich nichts anmerken.


Desmond Briggs: „Keule du bist sauer, dass du nicht fit bist? Verstehe ich alles Boi, aber konzentrier dich auf das Wesentliche und du bist schon bald wieder auf dem Damm. Das Einzige was du mit Geld nicht kaufen kannst, ist die Gesundheit. Also bleib am Ball und schon bald brauchst du das Ding nicht mehr.“


Er nimmt einen kräftigen Schluck seines Shakes.

Cornelius van Leeuween: „Hör mal zu Pattafeufeu, sieh zu, dass du mir mit deiner Neandertalerfresse aus der Sonne gehst, denn die einzige Steinzeit die mich interessiert, ist die meiner mit Diamanten besetzten Uhr!“

Aiden Rotari: „Immer positiv bleiben, meine Freunde. Niemand mag übermäßig negative Menschen.“


Und mit einem Mal steht da – ein wenig wie aus dem Nichts – noch jemand Drittes. Aiden Rotari, der Mann der noch heute sein Debüt in der GFCW geben wird, strahlt Briggs und van Leuween mit leuchtenden Augen an.


Aiden Rotari: „Ich hoffe ich störe nicht. Ich dachte bloß ich spreche einmal mit Cornelius nach dem was er vorhin zum Besten gegeben hat. Eine wirklich starke Rede übrigens, wirklich.“


Anerkennend nickt der Rookie aus Atlanta van Leeuwen zu. Desmond sieht Aiden Rotari fragend an.


Desmond Briggs: „Habe ich dich nicht im Performance Center bei Robert letztens gesehen Boi? Du warst einer der Schüler, der den Worten des Meisters gelauscht hatten, anstatt in den Ring zu gehen oder? Naja whatever…für meinen Geschmack war in der Rede etwas zu viel Geheule Cornelius, aber mir soll es egal sein.“


Ein weiterer Schluck seines Shakes wandert die Kehle des New Yorkers herunter. Er sieht wieder zu Cornelius van Leuween.

Desmond Briggs: „Hab zwar keine Ahnung warum du einen Bodyguard brauchst, da ich dachte du kannst dich selbst verteidigen, aber ich wünsche dir echt viel Glück bei der Suche Bro. Du wirst schon Jemanden geeignetes finden.“

Cornelius van Leeuween: „Natürlich hast du keine Ahnung warum, schließlich bist du so uninteressant sich würden nur Leute hinterrücks attackieren, wenn ich sie dafür bezahlen würde! Dustin oder wie auch immer du heißt, ich gebe dir einen gut gemeinten Rat, verschwinde hier! Ansonsten endest du als mein Fußabtreter, genauso wie Joe Jobber!“

Aiden Rotari: „Jungs, beruhigt euch doch.“


Beschwichtigend hebt Aiden beide Hände.


Aiden Rotari: „Desmond, Cornelius hat Recht. Du musst das Ganze aus seiner Sicht sehen. Wenn er schon wichtig genug ist als dass ihn jemand attackieren würde, was würde dieser jemand dann erst tun wenn er auf ihn im Rollstuhl treffen würde? Eine Person wie Cornelius van Leeuwen ist immer in Gefahr und eben jetzt besonders. Man darf ihn jetzt nicht im Stich lassen. Und genau darüber wollte ich mit dir…“


Rotari deutet mit der linken Hand auf den Wrestler im Rollstuhl.


Aiden Rotari: „...sprechen, weißt du? Ich bin exakt der Mann der seinen Freunden immer zu dem verhilft was sie am Meisten brauchen. Immer.“


Desmond Briggs dreht seinen Shaker mit dem Rest spielend im Kreis und lächelt sowohl Aiden Rotari als auch Cornelius van Leuween an.


Desmond Briggs: „Große Sprüche müssen auch große Taten folgen Bois…also nehmt lieber den Mund nicht zu voll. Es gibt Leute die sowas bestrafen.“


Er nimmt einen letzten großen Schluck seines Shakes, dreht die Verschlusskappe zu und sieht kurz provozierend lächelnd zu Cornelius und dann zu Aiden Rotari. Dann legt er 2 Finger zum Abschied an die Stirn.


Desmond Briggs: „Naja ich lasse euch 2 Turteltauben mal alleine. Ich will mir den Rest der Show geben, bisher ist alles zu Baba hier…“


Desmond geht an den Beiden vorbei und verschwindet aus der Szene.

Cornelius van Leeuween: „Hoffentlich sieht das GFCW Management grade zu und spielt mit den Gedanken mich gegen diesen Holzkopf in den Ring zu stellen. Denn hiermit verspreche ich, dass sein Gesicht unbezahlbar sein wird, wenn er bemerkt, dass ein Reicher ihn herumreicht, als wäre er Abdul Rahman.“

Van Leeuwwen verstellt seine Stimme, dumpf und gedrückt, damit er wie Dustin klingt.


Cornelius van Leeuween: „Baba!“

Aiden Rotari: „Du musst aufpassen, weißt du?“


Rotari tritt hinter Cornelius und legt diesem eine Hand auf die Schulter. Dann beugt er sich leicht zu ihm herunter um auf Augenhöhe zu sein. Besorgt tätschelt er dem Verletzten den Arm.


Aiden Rotari: „Dieser… Desmond. Der kam einfach so in unser Performance Center und hat einen meiner Freunde fertig gemacht. Ich weiß nichtmal wirklich warum, aber es war wirklich bizarr. Robert fand das auch, aber der darf natürlich niemals offen darüber sprechen.“


Ob das die Wahrheit ist und Breads’ echte Gedanken den Weg zu Aiden Rotari finden sei einmal dahin gestellt. Mit sanfter Stimme fährt Aiden fort.


Aiden Rotari: „Ich meine, wer als Mitglied des Rosters einfach Rookies verprügelt, der würde vielleicht auch… ach, ich denke bestimmt zu negativ. Wie dem auch sei, Cornelius, wenn du noch immer jemanden suchst der ein bisschen auf dich aufpasst… nun, ich habe heute mein erstes Match. Du kannst es dir ansehen wenn du magst und danach entscheiden ob ich der richtige Mann an deiner Seite bin.“


Mit einem finalen Schulterklopfen bei Cornelius erhebt sich der Debütant und sieht mitleidig zu ihm herab.


Aiden Rotari: „Wie schon gesagt, ich würde alles für meine Freunde tun. Wirklich alles.“


Dann ziehen sich seine Mundwinkel wieder nach oben.


Aiden Rotari: „Ich hoffe wir werden Freunde, Cornelius.“



Wir sind backstage im Interviewbereich, wo Mac Müll schon bereitsteht. Diesmal hat man einen Locker Room notdürftig hergerichtet, an den Spinden hängen GFCW T-Shirts und man hat flugs ein großes Banner aufgehängt.


Mac Müll: Meine verehrten Damen und Herren, bitte begrüßen Sie meine heutigen Gäste: Percy Addams und Steve Steel! Netter Schnauzer übrigens.“





Von rechts und links treten die beiden blöd grinsend ins Bild. Steel schnappt sich sofort das Mikro von Mac Müll.


Steve Steel: „DANKE, DU ALTE SOCKE, HEHEHE!!! ALSO FOLGENDES: DIESER STINKENDE JJ DIXON KANN UNS GAR NICHTS VORSCHREIBEN!!! ICH RISKIERE DOCH NICHT MEINE KARRIERE, UM GEGEN DIESEN MAURICE ANZUTRETEN!!! ES WEISS OHNEHIN JEDER, DASS ICH IHN ZERMALMEN WÜRDE, HEHE!!!“

Mac Müll: „Das ist mein Mikro, her damit!“


Die Legende, also Mac Müll, nicht Steve Steel, schnappt sich beherzt sein Arbeitsgerät zurück.


Percy Addams: „Steve hat vollkommen recht! Diesem Dixon wird bald ohnehin das Handwerk gelegt, ich glaube sowieso, dass er gar kein richtiger Anwalt ist, sondern ein Scharlatan!“

Mac Müll: „JJ Dixon ist langjähriges Mitgleid im GFCW-Vorstand und…“

Percy Addams: „Ach papperlapapp! Fakt ist, Frazier Malone und Chevy Rambler werden gleich zu zweit gegen Maurice antreten, das schaffen die beiden auch alleine, Maurice ist keine Gefahr für die New Breed!“

Mac Müll: „Hehe, also das glaube ich nun aber kaum.“

Steve Steel: „WAAAAAAS?!?!?! WERD MAL NICHT FRECH, DU WÜRSTCHEN!!! Wenn ich wieder fit bin, dann fordere ich Maurice heraus und versohle ihm mal so richtig den Arsch! Dann wird er zwanzig Leg Drops fressen, und ich werde ihm den Rücken zerkratzen, dass er nie wieder Shirts wird tragen können, hohoho!!! Aber heute ist nicht der Tag, nein! Heute muss ich ruhig machen, sonst entzündet sich mein Knie!“


Mac Müll runzelt die Stirn.


Mac Müll: „Wieso denn das Knie?! Du hast doch gesagt, du hättest eine Zerrung. Im Knie kann man doch keine Zerrung haben!“

Steve Steel: „Öhm, also… Ich äh… UND OB MAN DAS KANN, HA!!! ICH HABE DA DIE ZERRUNG MEINES LEBENS!!! Was weißt du denn überhaupt, Mac Müll, bist du Arzt, hä?!“

Mac Müll: „Nein, aber ein bisschen Erfahrung habe ich schon.“

Steve Steel: „PAH! So, jetzt schau dir mal an, wie unsere New Breed-Jungs diesen Maurice in Stücke hacken, hehe!“

Mac Müll: „Und damit geben wir ab an den Ring zu Michael Cruncher!“


Singles Match:
Bartholomäus (/w Rufus von Greifenstein) vs. Daniel
Referee: Jack Bobo

Unter den bassigen Klängen von Bartholomäus‘ Entrance Theme stampft der „Hüne aus der Heilanstalt“ zum Ring. Rufus von Greifenstein fährt vor ihm im Rollstuhl die Rampe hinab, zerrt an der größten der Ketten, die vier Männer der Security halten und die seinen Ziehsohn festhalten. Bartholomäus streichelt noch einmal den stacheldrahtbewehrten Stuhl namens „Maria“, den er vom Nikolaus 2020 geschenkt bekommen hat. Im Ring angekommen lösen die Security die Ketten und Bartholomäus ist losgelassen. Bereit, zu spielen!


Und schon kommt er zum Ring, der Mann, der seine Entrance Melodien schneller wechselt als JBD seine Schlüpper wechselte! MEAN DANIEL!


Und doch haben sich die Klänge in letzter Zeit nicht verändert. Einen neuen Start hat Daniel ja definitiv schon geliefert und erscheint erst nach einer halben Minute seines Themes auf der Stage, AMY in der einen Hand. Beide Hände sind getaped, dazu tritt er in Zweidrittelhose an, was ihm – in Verbindung mit dem mittlerweile gestählten Oberkörper – etwas rowdyhaftes verleiht. Die Augen eng zusammengekniffen und einige Striemen auf den Kopf geschminkt, schaut er kurzhaarig durch die Gegend, droht dem einen oder anderen Zuschauer mit dem Stuhl, lässt diesen dann aber doch immer sinken, ehe er schließlich den Ring erreicht.

Auf der Weste, die er bis dahin getragen hat und deren mögliche Beschriftung auf der Rückseite wir bisher nicht sehen konnten, steht:


SCHULDIG!


Es ist klar, wem dieses Wort gilt und es scheint ebenso klar, dass PCM sicher mehr im Kopf ist, als es für einen Kampf gegen Bartholomäus anzuraten ist. Die Wahrscheinlichkeit, dass Daniel zum Läuten der Ringglocke verschwindet, scheint aber verschwindend geringUnter den bassigen Klängen von Bartholomäus‘ Entrance Theme stampft der „Hüne aus der Heilanstalt“ zum Ring. Rufus von Greifenstein fährt vor ihm im Rollstuhl die Rampe hinab, zerrt an der größten der Ketten, die vier Männer der Security halten und die seinen Ziehsohn festhalten. Bartholomäus streichelt noch einmal den stacheldrahtbewehrten Stuhl namens „Maria“, den er vom Nikolaus 2020 geschenkt bekommen hat. Im Ring angekommen lösen die Security die Ketten und Bartholomäus ist losgelassen.


Bereit, zu spielen!


Jack Bobo schaut sich die beiden Kontrahenten an.


Pete: Jack sieht aus also er sich nicht traut das Match anzuläuten.
Sven: Er sucht schon nach einer Fluchtmöglichkeit...schau mal.


Der Referee steht zwischen Daniel, der wie ein Duracell Hase in seiner Ecke auf und ab geht. Den Blick auf Bartho fixiert. Auf der anderen steht Bartho....DER HÜHNE...Regungslos...doch strahlt er pure Gefahr aus. Jack Bobos verzweifelter Blick bleibt schließlich bei Rufus von Greifenstein hängen. Zögerlich hebt Jack Bobo den Arm.


Rufus von Greifenstein: HALT...Jack...lieber Jack Bobo...du musst das nicht tun.


Der Referee schaut fragend zu Rufus von Greifenstein.


RvG: Daniel...DANIEL....


Daniel bleibt stehen und schaut aus dem Augenwinkel in Richtung Rufus.


RvG: Auch DU musst das nicht tun...Niemand muss das hier machen...Ich gebe dir jetzt die Möglichkeit das alles hier ohne Schaden zu überstehen...


Daniel schaut Rufus mit zusammen gekniffenen Augen an. Bartho steht weiter regungslos im Ring.


RvG: Lass Jack das Match anläuten. Komm raus zu mir und lass dich einfach auszählen. Dann wird Bartholomäus dir nix tun und wir gehen alle glücklich und zufrieden nach...


Rufus kann den Satz nicht mehr zu Ende reden denn Daniel schnellt nach vorne und deckt Bartho mit Schlägen und Tritten ein. Rufus schaut kurz überrascht, fängt dann jedoch laut an zu lachen. Er legt den Kopf in den Nacken und lacht.


RvG: Du hast es so gewollt....Bartho....SPIEL MIT DANIEL!!!


Jack Bobo weicht zurück und läutet das Match an.


DING DING DING DING


Daniel ist immer noch im Angriffsmodus und haut alles raus was er hat. Bartho weicht nicht zurück. Er schaut Daniel einfach an und steckt die Attacken ein. Daniel gibt jedoch nicht auf. Er geht in die Seile und fliegt mit einem Cross Body heran....und landet auf dem Boden.


Pete: Er...er...Daniel ist einfach abgeprallt.

Sven: Bartho ist einfach ein Monster.


Daniel ist total perplex das seine Attacken einfach keine Wirkung zeigen. Er ärgert sich und ist direkt wieder auf den Beinen. Erneut hagelt es Schläge und Tritte gegen den Hühnen. Die erste Reaktion von Daniel lässt diesen durch den Ring fliegen. Bartho schubst Daniel einfach mit beiden Händen weg. Dieser Stoß alleine reicht aus und Daniel liegt in der Ringecke. Mit schmerzender Brust schaut er Bartho an.


Pete: Das nimmt kein gutes Ende wenn dieses Monster ernst macht.

Sven: Ich freue mich drauf.


Der Kampfgeist des Spross von JBD sist jedoch ungebrochen. Wieder auf den Beinen nimmt dieser erneut Anlauf.


RUNNING DROPKICK GEGEN DAS KNIE VON BARTHOLOMÄUS


Dieser zeigt die erste Reaktion. Die Aktion hat gut gesessen...und Bartho....geht einen Schritt zurück. Er schaut an seinem Bein herunter...tritt einmal kräftig auf und fixiert Daniel.


RvG: JETZT BARTHO!!!!!


Der riesige Körper fegt nach vorne und packt Daniel am Hals. Mühelos hebt er diesen in die Luft. Daniel zappelt und versucht sich aus dem Chokehold zu befreien doch Bartho schreit diesen an und


DOUBLE HANDED CHOKE BOMB GEGEN DANIEL


Jack Bobo schlägt verzweifelt die Hände übe den Kopf zusammen. Daniel bleibt liegen. Bartholomäus stampft auf ihn zu und ergreift ihn. Erneut geht es mühelos nach oben mit Daniel. Bartho greift ihn mühelos...geht eine Runde im Ring umher...



SIDEWALK SLAM GEGEN DANIEL


Pete: DANIEL?!?!

Sven: Das kann doch keiner überleben.


Selbst Jack Bobo macht einen Hüpfer als Bartho mit Daniel den Ringboden berührt. Die Konstruktion wackelt unter der Erschütterung. JBD´s Sohn liegt in der Mitte des Ringes und hält sich...na ja...irgendwie versucht er sich alles zu halten...denn alles tut weh. Doch der Hühne gibt Daniel keine Pause. Langsam...fast zärtlich hebt er Daniel auf die Beine. Dieser steht stehend ko in der Mitte des Ringes. Bartholomäus schaut zu seinem Herren Rufus von Greifenstein. Dieser redet jetzt auf seinen Schützling ein. Er dreht sich nach kurzer Pause wieder Daniel zu. Dieser sieht zwar aus als ob er gerade von zwei LKW´s überfahren wurde...aber er hat die Fäuste oben. Die Attacken sind keine Schläge mehr. Die Handflächen berühren den massiven Körper von Bartho ohne auch nur den Hauch von Schmerzen zu verurschachen. Jack Bobo steht in der Ringecke...na ja...irgendwie redet er mit einem GFCW Mitarbeiter am Ring.


Pete: Zwei Attacken und Daniel ist hinüber. Doch unfassbar. Er gibt einfach nicht auf. Was ein Kampfgeist.

Sven: Ich glaube ich muss mal aufs Klo Pete...mir wird das hier zu heikel.

Pete: Du bist ja feige. Schau mal da Sven...Jack Bobo der Referee. Wieso ist er außerhalb des Ringes??

Sven: Der macht das gleiche wie ich. Der geht der Gefahr aus dem Wege...


Der Referee steht am Ring und diskutiert mit einem Arzt der auf Anweisung von Jack Bobo herbeigeilt ist. Sven ist gerade dabei aufzustehen als das Licht plötzlich ausgeht. Ein Raunen geht durchs Publikum. Nach ein paar Sekunden geht das Licht wieder an. Jubel brandet auf.


Pete: Das...das ist MILLER!!!


Phoenix C. Miller steht im Ring. Direkt hinter Daniel der sich nun zwsichen dem Monster und dem Mann steht den er letzte War Evening so hart attackiert hat. Miller hält einen Stuhl in der Hand.


Pete: Was will er mit Amy??

Sven: Das ist nicht Amy...das ist MARIA...Barthos Spielzeug.


Miller grinst Daniel an der sich umgedreht hat und erschrocken drein blickt. Daniels alter "Freund" holt mit dem Stuhl aus.


Pete: Das wird weh tun...
Sven: Ich mag nicht hinsehen


Die nächsten Augenblicke spielen sich in Zeitlupe ab. Der Stuhlschlag von Miller zielt genau auf Daniels Stirn als...Das anvisierte Opfer, weiterhin im Griff von Bartho reagiert geistesgegenwertig und lässt sich zu Boden fallen. Dabei zieht er jedoch Bartholomäus nach vorne welcher den Stuhlschlag ungebremst mit der Stirn bremst. Wie vom Blitz getroffen geht dieser zu Boden. Das Licht geht wieder aus. Nach ein paar Augenblicken geht das Licht wieder an und Miller ist verschwunden. Maria liegt neben Bartholomäus im Ring. Daniel robbt sich mit letzter Kraft auf ihn. Rufus von Greifenstein sitzt versteinert in seinem Rollstuhl und schaut apathisch in den Ring. Jack Bobo wird vom GFCW Arzt darauf hingewiesen das er ein Match zu leiten hat. Er rollt sich zurück und zählt das Cover.


ONEEEEEE


TWOOOOO


THREEEEEEEE


DING DING DING DING


Sieger des Matches durch Pinfall: DANIEL!!!


Pete: (sprachlos)

Sven: Ja...okay...


Kaum hat der Referee das Match abgeläutet richtet sich Bartho wieder auf. Er reibt sich kurz die Stirn und schüttelt mit dem Kopf. Er schaut nach links


MARIA


Er schaut nach rechts


DANIEL


Das Monster steht wieder auf den Beinen. SO als ob es den Stuhlschlag nie gegeben hat.Er scheint unter seiner Maske zu schnaufen. Zähne mahlen aufeinander. Er dreht sich zu Daniel, packt ihn am Hals und hebt ihn erneut mühelos in die Luft. Bartholomäus schreit den Gewinner des Matches an, geht eine Runde mit ihm durch den Ring um dann vor Maria stehen zu bleiben.


SKULL CRACKER AUF MARIA!!!!!!


Regungslos bleibt Daniel liegen. Bartho schaut auf ihn herab und rollt ihn dann mit dem Fuß von Maria. Er nimmt diesen an sich und verlässt auf Anweisung von Rufus von Greifenstein den Ring. Gefolgt von seinem Herren verläßt er dann die Arena.


Pete: Das....war...

Sven: Beängstigend...