Es
ist nun an der Zeit seine eigenen Lorbeeren zu erarbeiten und der
Wunsch in einem Atemzug mit den großen Namen der Liga
genannt zu werden, aber bis dahin ist es ein weiter Weg. Der Weg
wird steinig und sicherlich nicht einfach zu beschreiten sein,
aber er hat sich in den letzten Jahren vom dünnen
schüchternen Spargel ohne Mut zu einem Fleischberg auf 2
Beinen mit viel Selbstvertrauen gewandelt. Auf das bisher
Geleistete in Form seiner Bosstransformation ist er mächtig
stolz und was wäre erst, wenn er sich Hier einen Namen
machen kann? Mit breiter Brust schreitet er auf die Tür zu
und stößt diese auf. Sofort befinden wir uns in einer
anderen Welt. Desmond Briggs befindet sich im Performance Center
der GFCW und sein Herz schlägt wesentlich schneller.
Desmond
Briggs wird aus den Gedanken gerissen, als er die Stimme
vernimmt.
„Also,
wer will als Nächstes?“
Suchend
sieht sich „Canada’s Own“ Robert Breads um. Er
steht vor dem Ring, umgeben von einem Pulk von frischen
angehenden Pro-Wrestlern die – nach den ersten paar Wochen
mit Breads als ihrem Trainer – eindeutig in ihrer ersten
Grund-Euphorie gebremst worden sind. Schluss mit der
ausgelassenen Party-Stimmung, zumindest wenn „der olle
Breads“ answesend ist, vor allem zu Beginn einer der
Trainingssessions.
Ein
Einziger hat sich bisher in den Ring getraut. Ein schmächtiges
Weißbrot mit rotem Iro, ca. 175 cm groß und 68 kg
schwer. Noch steht Desmond im Hintergrund, aber als weitere 10
Sekunden vergangen sind, geht er an dem Pulk vorbei und slidet in
den Ring.
Desmond
Briggs: „Coach was dagegen wenn ich es versuche?“
Breads
sieht verschlagen zu dem jungen Mann im Ring herüber, dann
zu Briggs. Der ist zwar kein Teil seiner Klasse, aber aus der
letzten War Evening Show weiß er dass das ein neu
angestellter Wrestler bei der GFCW ist, also… zuckt er mit
den Achseln. Kann ja nicht schaden.
Robert
Breads: „Wenn du versprichst das nächste Mal zu fragen
bevor du in das
heilige Seilgeviert gehst… dann bitte.“
Desmond
sieht den Spargel an und nickt ihm freundlich zu.
Desmond
Briggs: „Wie heißt du Boy?“
Findus
McMorlock: „Findus McMorlock…“
Desmond
hält ihm die Faust für einen Fist-Bump hin, was der
dürre Typ mit links erwidert ihm aber blitzschnell mit
Rechts einen Schlag verpasst. Desmond taumelt und blutet aus der
Nase. Das war ein richtiger Schlag, der ihn erwischt hat!
Lapidar
wird das Geschehen von außen kommentiert.
Robert
Breads: „Erst vorschnell in den Ring rutschen und jetzt
kassieren, ich hoffe das geht noch besser, Briggsy.“
Mit
einem Wutschrei läuft Desmond Briggs nach vorn, aber der
schnelle Findus taucht weg und zieht dem schwarzen Hünen die
Beine weg. Desmond kommt wieder hoch und soll mit einer Thesz
Press überrascht werden, doch das war Findus Fehler…
Desmond
packt ihn sich in der Luft und wirft Findus mit einem Spinebuster
auf die Bretter! Es folgt ein schneller Snap Suplex. Der Blick
geht wieder in Richtung zu Robert Breads…
Selbiger
kommentiert das Geschehen zwar nicht verbal, verschränkt
aber mit sichtlich amüsierter Miene die Arme vor der Brust.
Ganz offensichtlich hat der Kanadier Spaß an der ganzen
Situation.
Findus
McMorlock überrascht den ungeschliffenen schwarzen Diamanten
mit einem Einroller aus dem sich Desmond gerade so befreien kann.
Desmond wird mit einem DDT überrascht und kommt schnaufend
wieder hoch. Der Spargel läuft in die Seile und wird mit
einem krachenden Superkick überrascht! Es gibt anschließend
zwei harte Roaring Elbows und eine klatschende Backfist. Findus
geht hart getroffen zu Boden. Desmond Briggs dreht sich zu Robert
Breads fragend um.
Desmond
Briggs: „Reicht der Eindruck Coach?“
Robert
Breads: „Wenn es dein Ziel war dass jetzt keiner von den
Jungs hier heute noch in den Ring steigen will, dann ja.“
Ein
grobschlächtiger Mutant von einem Mann mit
Wackelpudding-artigen Wangen protestiert lautstark mit einem
„Dooooooch, ich wiiiiiiiill!“, aber als das den
beiden GFCW-Talenten neben ihm nur ein Kichern entlockt macht er
sich schnell genug klein um sich keinen genervten Kommentar von
Breads zu fangen.
Desmond
dreht sich zu Findus McMorlock um und hilft ihm auf die Beine.
Ein aufmunterndes Lächeln liegt auf den Zügen des New
Yorkers. Er geht langsam aus dem Ring und geht zu Robert Breads.
Die anderen Trainees werden mit einer Handbewegung von Breads
weggeschickt – offenbar hat er relativ schnell gewisse
Automatismen installieren können – ehe Briggs sich
fragend vor dem Hall of Famer aufbaut.
Robert
Breads: „Also, was genau gedenkst du hier zu tun?“
Während
er mit Briggs redet schaut Robert an selbigem vorbei zu seinem
Hühnerhaufen von angehenden Superstars. Es hat bereits
einiges an Fluktuation gegeben, doch die Anzahl der Trainees
wächst beständig – nicht zuletzt dank des
bi-wöchentlichen Try-Outs das Breads eingeführt hat.
Ein paar Anrufe in aller Welt – Toronto, Rom, Newcastle,
Belgrad, nicht Berlin – haben dafür gesorgt dass „auf
Empfehlung“ Talente aus vielen Ecken der Welt ihren Weg in
das GFCW Performance Center gefunden haben.
Robert
Breads: „Bist du nur kurz vorbei gekommen um diesem…“
Mit
den Armen fuchtelnd sucht der zweifache Heavyweight Champion der
GFCW nach einer passenden Bezeichnung für die Meute
rauflustiger Muskelpakete um ihn herum.
Robert
Breads: „...Pack… hier kurz zu zeigen wie geil du
bist und dein Ego ein bisschen zu polieren? Falls ja, zisch
besser wieder ab bevor ich dir einen von denen was vorsetze der
tatsächlich was drauf hat. Dann heißt’s am Ende
du hast von einem Rookie auf die Nase bekommen.“
Bei
diesen Worten stoppt Breads’ Blick kurz, scheint an einer
bestimmten Person hängen zu bleiben, einem Mann mit langen
dunklen Haaren und einem Bart den wir bereits vor zwei Wochen im
Performance Center gesehen haben. Der Kanadier kann sich ein
Schmunzeln nur schwerlich verkneifen.
Robert
Breads: „Nach dem, was ich in der letzten Show sehen
durfte, würde ich dich allerdings nicht als Person
einschätzen die aus solchen Gründen irgendetwas tut.“
Jetzt
richten sich die Augen von „Canada’s Own“
endlich fest und unerschütterlich auf das Gesicht von
Desmond Briggs.
Robert
Breads: „Du hast einen festen GFCW-Vertrag. Du hast eine
Ausbildung bei jemandem genossen was das In-Ring-Geschehen
angeht. Du musst also nicht hier sein. Du willst hier sein. Und
wenn es dir nicht um’s Rookies verprügeln geht, dann
geht es dir um etwas Anderes. Also, was verschafft mir das…“
Die
Stirn runzelnd legt Breads den Kopf schief, ehe er das nächste
Wort eindeutig zweifelnd betont.
Robert
Breads: „...Vergnügen?“
Der
New Yorker nickt Robert Breads zu, während er über die
Worte von Canadas Own nachdenkt.
Desmond
Briggs: „Was ich hier will ist ne verdammt gute Frage. Also
was will ich? Zum Einen dachte ich, dass ich vielleicht noch
etwas mitnehmen kann, bevor ich mein Debüt in der Liga
bestreite. Zum Anderen hoffe ich einen geeigneten Kontrahenten zu
finden gegen den ich mein Debüt bestreiten kann. Weißt
du so ein junges Talent mit dem nötigen Swag. Keinen Bock
einen cringen Jobber wie Joe oder Parn zu verprügeln.
Verstehst du? Das bringt mich nicht weiter und hilft auch denen
nicht. Ich möchte ein gutes erstes Match bestreiten und
dafür brauche ich einen Gegner. Hast du da ne Idee?“
Desmond
lässt den Blick über die Leute streifen und sieht sich
fragend um. Bewusst richtet sich sein Blick nicht auf Robert
Breads. Vielleicht in ferner Zukunft wird sich Desmond als
geeigneter Gegner erweisen, aber bis dahin wird noch einige Zeit
vergehen.
Robert
Breads: „Oh, mir fällt da schon was ein. Oder jemand.“
Zustimmend
senkt Breads langsam den Kopf.
Robert
Breads: „Ich denke du wirst wissen wovon ich rede wenn du
unsere Show in Bamberg abwartest. Ich hätte da eventuell
sogar zwei mögliche Kandiaten, aber… schauen wir
mal.“
Kurzer
Blick zu einer großgewachsenen blonden Gestalt am äußeren
Rand der Menge seitens des Kanadiers. Er hebt die Augenbrauen,
dann wendet er sich kopfschüttelnd wieder an Briggs.
Robert
Breads: „Ich
bin aber durchaus glücklich dass du damit zu mir kommst.
Jungen Talenten ohne Erfahrung eine Chance zu geben ist –
man möge mir diese gewagte und überaus unkonventionelle
Hypothese vergeben – vielleicht, aber wirklich nur
vielleicht,
besser als Leuten mit 20 Jahren Erfahrung die dennoch nie etwas
reißen die hundertste Chance zu geben.“
Desmond
Briggs: „Auf jeden Fall bin ich froh, dass du Talente
ausbildest. Sowas kann die GFCW gut gebrauchen und ich hoffe das
sich dort einige Talente hervortun. Danke dir für die
Möglichkeit mich beweisen zu dürfen und ich hoffe, dass
wir eines Tages im Ring uns gegenüberstehen werden.“
Robert
will bereits zu einer markigen Antwort ansetzen, aber The Raw
Black Diamond hebt die Hand.
Desmond
Briggs: „Ich weiß, dass du jetzt wieder den typischen
Robert Breads mimen wirst, aber das brauchst du nicht. Ich weiß
das du ne Größe sowohl Hier als auch in der anderen
Promotion bist. Also lass ruhig die „Robert kann keiner
ficken“ Ansprache stecken.“
Robert
Breads: „Glaubst du wirklich dass ich die an dich
verschwendet hätte?“
Ein
belustigter Ausdruck huscht über Breads’ Gesicht. Der
Typ weiß wovon er spricht und hat Selbstbewusstsein ohne
dabei überheblich rüber zu kommen. Desmond Briggs
scheint ganz on Ordnung zu sein.
Robert
Breads: „Bei Gelegenheit musst du mir mal erklären wer
der „typische Robert Breads“
ist. Der ist bestimmt unerträglich. Scheinst mehr über
den zu wissen als ich.“
Desmond
Briggs: „Schon verstanden, Robert. Bis dahin alles Gute
Boy…“
Desmond
hält ihm, trotz Corona, die Hand hin. Bei dem Wort „Boy“
sieht man dem beinahe 41-jährigen Mann aus Toronto nun doch
ein gewisses Maß an Entrüstung an, nicht genug jedoch
um sich groß darüber aufzuregen. Die ganze Arbeit mit
diesen jungen Männern mit scheinbar unerschöpflichen
Energiereserven würde jeden irgendwann müde machen.
Robert
Breads: „Viel Glück in der GFCW.“
Breads
schlägt ein und als anerkennende Geste den Kopf.
Anschließend dreht sich kein Kopf wieder in Richtung seiner
Schar von hoffentlich baldigen Wrestlern. Robert seufzt.
Robert
Breads: „Davon kann man in diesem Irrenhaus nie genug
haben.“
Die
Kamera blendet auf, und wir befinden uns im Backstagebereich der
Brose Arena, genauer gesagt im Parking Lot. Durch ein großes,
weißes Rolltor kann man vom Parkplatz aus direkt in die
Halle hineinfahren. Es herrscht die übliche Szenerie vor:
Überall stehen Flight Cases herum, es liegen etliche Kabel
auf dem Boden und viele fleißige GFCW-Mitarbeiter (manch
ein Zuschauer bemerkt bestimmt, dass einer der Kabelträger
verblüffende Ähnlichkeiten mit jemandem aufweist, der
früher einmal kurzzeitig als The
Dutch Dragon
in der GFCW gewrestlet hat) wuseln umher, wieder einmal sehr spät
dran mit den ganzen Aufbauarbeiten, die Show hat ja schließlich
schon angefangen. Tststs. Was sagt eigentlich Dynamite dazu?!
Pete:
„Wir sind im Parkbereich der Halle, Sven! Hier kommen die
ganzen Wrestler an.“
Sven:
„Ach ne, sag bloß, Pete! Und da fährt auch schon
wieder ein Wagen vor!“
Die
Kamera filmt von innerhalb durch das (offene) große Rolltor
nach draußen, wo es schon dunkel ist. Wir sehen jetzt, wie
ein Auto noch ein gutes Stück weit entfernt um die Ecke
biegt und auf die Einfahrt zugefahren kommt. Dann fährt es
mit einem dumpfen Geräusch über eine Schwelle in die
Halle hinein und stoppt schließlich vor der Kamerafrau.
Pete:
„Das ist kein normales Auto, Sven, das ist eine fette
Stretch-Limousine!“
Und
tatsächlich, eine klassische Limo im US-Stil der 80iger
Jahre kommt langsam vor einigen Flight Cases zum Stehen.
Pete:
„Wer kommt denn so protzig hier vorgefahren, mh?“
Sven:
„Ich habe da so eine Ahnung, werter Herr Kollege.“
Die
Limo steht jetzt und der Motor wird abgestellt, aber sonst tut
sich nichts, keine Tür öffnet sich, niemand steigt aus.
Die Sekunden verstreichen.
Sven:
„Nanu, niemand da? War das etwa eine Leerfahrt, hehehe!“
Pete:
„Quatschkopf!“
Schließlich
wird doch ein Fenster einen Spalt weit heruntergefahren und wir
können drinnen Stimmen hören.
???:
„MEIN GOTT, DU LAPPEN!!! Frazier, dann schau du halt
nach!!!“
Das
Fenster geht jetzt noch weiter runter, gerade so weit, dass
Frazier Malone seinen Kopf herausstrecken kann. Sofort fällt
auf, dass er ein blaues, dick geschwollenes Auge und dazu noch
ein großes Pflaster auf der Stirn hat. Vorsichtig schaut er
sich um.
Frazier
Malone: „Ich glaub, die Luft ist rein, Boss!“
Steve
Steel: „JA LOS, DANN RAUS HIER, SCHNELL!!! Bevor dieser
Wahnsinnige auftaucht!!!“
Malone‘s
Kopf verschwindet wieder im Wagen, kurz darauf springt die Tür
mit einem Ruck auf und die gesamte New Breed purzelt fast aus der
Limo heraus, so eilig haben sie es. Rambler und Malone vorneweg,
dann Steve Steel und schließlich auch noch Percy Addams.
Ja, natürlich ist der gewiefte Ex-Commissioner heute auch
wieder mit dabei.
Percy
Addams: „Hihihi, das nenne ich mal eine weiche Landung.“
Steve
Steel: „Klappe jetzt, Percy! LOS, HOLT SCHNELL MEIN ZEUG
UND DANN AB IN DIE UMKLEIDE, DA SIND WIR ERSTMAL SICHER!!!“
Chevy
Rambler fasst sich ein Herz, spurtet beherzt zum Kofferraum der
Limousine und holt eine große, schwarze Sporttasche mit New
Breed-Logo darauf heraus. Der Reißverschluss ist ein Stück
weit aufgegangen, so voll gestopft ist die Tasche. Wir sehen
dutzende Tuben Bräunungscreme, Babyöl und etliche
Fläschen Blondierungsmittel herausquellen. Einige fallen
auch heraus, aber das merkt Rambler gar nicht oder es ist ihm
vollkommen egal, denn er spurtet schon weiter, den anderen
hinterher, in Richtung der Locker Room-Area.
Pete:
„Oh man, die New Breed hat ja richtig Panik vor Maurice!“
Sven:
„Vollkommen zu Recht, Pete! Wenn man bedenkt, was Steve
Steel und seine Jungs vor 14 Tagen mit Mo abgezogen haben, dann
muss man davon ausgehen, dass er der New Breed hier irgendwo
auflauern wird, um es ihnen ordentlich zu geben, aber so richtig
ordentlich!“
Pete:
„Das stimmt, aber vergiss mal nicht, dass er die
Gruppierung heute ganz offiziell im Ring zu fassen bekommen wird!
Wir haben doch nachher ein Handicap-Match vor uns!“
Sven:
„Ob Maurice sich so lange gedulden kann? Aber wir sehen,
was der Abend bringt, meine Damen und Herren. Die New Breed
scheint ihre Kabine erst einmal sicher erreicht zu haben, und
damit geben wir zurück zum Ring!“
War
Evening, Bamberg (Brose Arena), 23.04.2021
In
Kooperation mit
erklingt
und es ist wieder Zeit, für die Show aller Shows: War
Evening! Das scheinen auch die Kommentatoren so zu sehen, die
nach dem grandiosen Rundumschwenk durch die Halle, dem Blick auf
einige Zuschauer und natürlich der kleinen Psyroshow zu
Beginn freudig in die Kamera strahlen, als habe man sie soeben
mit Haferleckerlie bestochen.
Pete:
„Bambeeeeerg!“
Sven:
„Are...you...ready?“
Pete:
„Hallo Bamberg, auch heute begrüßen Euch mal
wieder der eloquente Pete und der...naja, Sven halt. Und ich
verspreche, wir haben eine bombige Show am Start!“
Einen
Moment warten beide, ob jemand über den Joke lacht, aber
selbst wenn das passieren würde, würde es wohl im
Getöse der Fans untergehen, die – obschon es nicht
zigtausende sind – sich in ziemlicher Ekstase ergehen! Dann
aber schaut zumindest Pete etwas ernster drein, während Sven
sich wohl immernoch über eine Reaktion freuen würde.
Pete:
„Schon der Opener hat es ziemlich in sich!“
Sven:
„Yes, du sagst es, Pete….“
Singles
Match
Thomas
Camden vs „King of Anarchy“ The End
Referee:
Henry Phoenix Jr.
Pete:
„Da treffen gleich zwei aufeinander, von denen sich die
GFCW in Zukunft viel verspricht!“
Sven:
„Da hast Du ausnahmsweise recht, wenngleich ‚End‘
jetzt weniger nach Anfang als vielmehr nach Ende klingt. Aber er
wird sich bei dem Namen etwas gedacht haben!“
Pete:
„Jedenfalls könnte ich hier im Traum nicht
vorhersagen, wer diesen Kampf gewinnt. Du sicher auch nicht.“
Sven:
„Das geht mir nicht nur bei diesem Kampf so, Pete….“
Pete:
„Ich kann sehr verstehen, wenn es dir auch beim nächsten
so geht, Sven.“
Singles
Match: Bartholomäus (/w Rufus von Greifenstein) vs Mean
Daniel
Referee:
Jack Bobo
Sven:
„Jup, wobei ich hier doch Bartholomäus, wenn er erst
einmal losgelassen, klar im Vorteil sehe.“
Pete:
„Oh, unterschätze mir niemals Daniel! Der hat schon
gegen PCM gezeigt, dass er – leider – ziemlich mean
sein kann und heißt eben auch deshalb nun Mean Daniel...hat
mir ein Mitarbeiter gesteckt.“
Sven:
„Ich bleibe dabei: Seine Siegchancen erhöht das in
einem normalen Kampf nicht. Aber vielleicht werden wir ja beide
überrascht?“
Pete:
„Für Überraschungen könnte im nächsten
Match gesorgt sein….“
3-on-1-Handicap-Match: Steve
Steel, Frazer Malone & Chevy Rambler (/w Percival Addams) vs
Maurice The Conquerer
Referee:
Mike Kontrak
Sven:
„Maurice The Conquerer tritt gleich gegen eine ganze
Gruppierung, bestehend aus Steve Steel, Frazer Malone und Chevy
Rambler an. Und Percy Addams ist ja auch irgendwie dabei.“
Pete:
„Früher in der Show fragte Maurice ja Carola
Birkenstock, ich hoffe im Spaß, ob sie mit ihm teamen
wolle….daraufhin ist sie ja ziemlich abrupt abgedampft.
Aber ich glaube, da wird das letzte Wort noch nicht gesprochen
sein.“
Sven:
„Mir ist auch noch nicht so ganz klar, was die Frage
sollte. Aber immerhin hat Maurice nicht nur uns, sondern auch
Carola verwirrt….und die FFFF vielleicht ja auch.“
Pete:
„Als nächstes stehen zwei Rookies im Ring.“
Singles
Match: Timo Schiller vs Aiden Rotari
Referee:
Karo Herzog
Sven:
„Eigentlich sind es sogar drei, denn auch Karo Herzog ist
ja noch recht frisch in der GFCW unterwegs.“
Pete:
„Dafür hat sie schon Eindruck hinterlassen. Das dürfte
auch das Ziel der Schüler des Danny Rickson sein.“
Sven:
„In jedem Fall dürfen wir wohl gespannt sein, wer sich
hier in den nächsten Wochen alles so hervortun kann.“
Pete:
„Du sagst es, Sven! Aber wir sind ja mit der Show noch
nicht durch….“
Non-Title-Tag
Team Match: Urban Ultras Berlin (Max Moustache & Slay
Oakland) vs Leviathan (Drake Nova Vaughn & Zane Levy) (/w
Luna Rosario) Referee: Guido Sandmann
Sven:
„Die UUB dürfen sich gegen die neuen GFCW
Tagteam-Champions behaupten, wenngleich natürlich nur in
einem Non-Title-Match. Auf mich machen die Ultras in den letzten
Wochen einen guten Eindruck und die VierF-Company hat durch den
Sieg von Morbeus und den Zugewinn von Maurice The Conquerer in
meinen Augen ziemlich zugelegt. Wenn das so weitergeht, haben wir
ein verdammt heißes Stable am Start!“
Pete:
„Vergiss nicht, dass sie auch mit Cornelius van Leeuwen zu
tun haben! Das ist eine für alle Seiten grandiose
Verbindung, wie ich finde.“
Sven:
„Da könntest Du natürlich Recht haben! Auch sonst
rechnen wir mit einigen spannenden Auftritten, ohne dass wir
jetzt großes Namedropping betreiben wollen. Schaut die Show
und werdet erleuchtet!“
Da
dem wohl nichts mehr hinzuzufügen ist, folgt Sekunden später
der Fadeout.
A Broken Man – Part 5 - My
Story ends, yours begins…
Or
A Raw Black Diamond – Part 1
– His Story ends, mine begins…
Es ist der Tag der Tage für
Desmond Briggs. Der schwarze 194 cm große und 120 kg
Muskelbrocken steht etwas verloren vor der Halle, während
man den Hinterkopf seines Mentors filmt. Das Einzige was dem
Betrachter auffällt ist, dass die Haare geschnitten worden
sind. Desmond Briggs sieht nun seinen Mentor fragend an.
Desmond
Briggs: „Also das war es? Sie begleiten mich hierher und
sagen dann tschüss? Sie begleiten mich nicht zu meiner
allerersten Show in der GFCW?“
Es tut ihm fast weh den Jungen
enttäuschen zu müssen, aber er fühlt innerlich das
es das Richtige ist zu gehen und so schüttelt der Mentor
energisch den Kopf.
Stimme:
„Junge bitte verstehe das. Ich habe dich die letzten 3
Jahre begleitet und geformt. Du bist von einem großen
dürren Spargel zu einem Muskelprotz gewachsen und hast dir
in Japan die ersten Sporen verdient, zumindest in Dojokämpfen.
Du konntest etwas von mir lernen, vielleicht von RM, doch
konntest du von dem GWO Veteranen Axl „Unforgiven One“
Connor lernen. Ist das nichts?“
Für einen Moment überlegt
der junge Rookie und lässt die letzten 3 Jahre vor seinem
geistigen Auge Revue passieren. Ein steiniger Weg, aber letztlich
ist er am Ziel angekommen. Ein Tryout und die Möglichkeit
zum festen Kader der GFCW zu gehören. Eine große
Chance für den Mann aus der Bronx.
Stimme: „Wir
haben dich vorbereitet auf den großen Weg, aber letztlich
wirst du dich hier im Performance Center beweisen müssen.
Robert Breads leitet das Center seit Kurzem. Du hast dort
wirklich große Möglichkeiten zu zeigen, dass du die
Zukunft bist. Glaub mir Junge, dass es viele Personen geben wird,
die dich unten halten wollen…sie wollen dich fertig
machen, damit niemand an ihnen nach oben vorbeiziehen kann. Aber
du kannst an ihnen vorbeiziehen, weil du das nötige Talent
und den Willen dazu hast.“
Desmond
Briggs: „Danke Coach, das weiß ich wirklich zu
schätzen was Sie da sagen. Ich fühle mich zwar gut, bin
aber nervös und hoffe keinen Fehler zu machen…“
Stimme: „Du
wirst Fehler machen und das ist auch gut so. Aus Fehlern wird man
stärker und verbessert sich. Ich habe die Liga mir angesehen
und die letzte Show verfolgt. Viele sind in der Liga, die ich
nicht kenne und wenn ich sie dann doch kenne, dann sonnen sich an
ihrem Platz weit oben auf der Card und haben ihren eigentlichen
Biss verloren. Der Hunger den mitbringst wird dir den Weg ebnen.
Egal ob es „Mr. Anabolika“ Steve Steel oder Player
ist, egal ob es Slay Oakland oder Zereo Killer es sind, sie alle
stehen dir im Weg und du musst an ihnen vorbei. Du wirst
verlieren, aber das ist egal. Aus Niederlagen ziehst du den
größten Nutzen und den Ansporn dich zu verbessern.
Klar soweit?“
Desmond Briggs nickt leicht nervös
und überlegt für einen Moment, ob er dieser Sache
wirklich gewachsen ist. Doch dieser Zweifel wird sofort abgelegt,
da er sich selbst in der Spiegelung einer Scheibe betrachtet. Er
ist aus der gottverdammten Bronx und hat zwischendurch in Los
Angeles gelebt und dann wieder in der Bronx! Nichts macht härter
als diese Schule!
Desmond
Briggs: „Ich nehme mir ihre Worte zu Herzen Coach und werde
mich in dieser Liga beweisen Coach. Endlich geht’s richtig
los.“
Das Nicken des jungen New Yorkers
beeindruckt seinen Mentor. Er lächelt leicht, als sie sich
zum Abschied die Hand reichen.
Stimme: „Mein
Buch schließt sich, da meine Geschichte fertig erzählt
wurde. Dein Buch öffnet sich gerade und es wird Zeit, dass
du anfängst diese Seiten mit Leben zu füllen. Auf
Wiedersehen Desmond.“
Desmond
Briggs: „Auf Wiedersehen Coach…“
Desmond Briggs “The Raw Black
Diamond“ winkt seinem Coach nochmal zu und geht langsam in
den Backstage, als er sich nochmal zu seinem einstigen Mentor
umdreht.
Desmond
Briggs: „Sollte es mal nicht laufen, irgendetwas zu Cringe
sein oder ich brauche ihre mentale Unterstützung. Darf ich
Sie anrufen, Coach?
Stimme: „Du
hast meine Nummer. Du kannst dich immer melden…“
Lachend geht Desmond Briggs in den
Backstage, während sich der Coach fragt, was das Wort
"Cringe" bedeutet. Sein Blick fällt zeitgleich auf
ein GFCW Poster, was an der Wand hängt. Er geht darauf zu
und betrachtet das Bild. Er hat ihn die letzten Wochen angelogen,
da er ihm nichts von der Operation erzählt hat, die ihm das
Augenlicht gerettet hat. Wer konnte ahnen, dass zumindest die
alte Krankenversicherung ihm solche Vorteile beschaffen kann,
dass er von Dr. Turk persönlich operiert werden kann. Die
Sonnenbrille wird abgenommen und die Kamera filmt zum ersten Mal
das Gesicht. Keine unbekannte Person sieht sich das Poster an,
sondern Stryfe Himself! Die einstige Viper der GFCW streichelt
liebevoll über das Logo der GFCW.
Stryfe: „Ich
habe dir meinen Schützling gegeben, der mir einen kurzen
Sinn für das Leben zurück gab. Er wird dir einen guten
Schutz bieten, sofern er sich gegen die Welle der Vollidioten
behaupten kann. Er ist mental stärker, als ich es jemals
war. Er wird dir ein Licht sein in der aufkommenden Dunkelheit in
Form dieser ganzen Möchtegern Bösewichte sein. Er wird
dir den Schutz bieten, den ich dir nicht bieten konnte. Danke für
alles altes Mädchen…“
Stryfe stößt sich von
der Wand ab und verschwindet zu einem wartenden Taxi. Im Taxi
wirft er einen letzten Blick auf den Halleneingang und nickt dem
Fahrer zu das er abfahren kann. Die Zeit von Stryfe ist vorbei.
Die Zeit des Desmond Briggs hat begonnen…
Desmond dreht sich nicht nochmal
um, als er die Tür zum Backstage betreten hat. Er geht
langsam und atmet tief ein und aus. Er hat es zum Try Out in die
GFCW geschafft. Nur noch wenige Schritte und Desmond Briggs wird
einen festen Platz in den Reihen der GFCW Superstars haben. Doch
bis dahin muss er die ersten Schritte überstehen.
Desmond
Briggs: „Let’s Go…“
Fade Out
Der
muskulöse Oberkörper ist, abgesehen von den
schwarzgrauen Ellbogenschonern von sämtlichen Stoff befreit,
alles unterhalb der Gürtellinie von einer ausgewaschenen,
dunkelgrauen Stoffhose, mit in die Taschen gesteckten Händen,
und schwarzen Ringstiefeln bedeckt. So steht Thomas Camden dort
mit nassen Haaren und Schweißperlen um und schaut sich
zufrieden, in Ruhe nickend, mit der Zunge schnalzend ein wenig in
diesem Backstagebereich um, bis er mit seinem schweifenden Blick
bei Mäc Müll zu stehen kommt, der bereits neben ihm
steht. Er zieht eine Augenbraue leicht hoch, legt den Kopf etwas
schief, wirkt etwas fragend, doch der routinierte Hall of Famer
nickt ihm beruhigend zu, nimmt das Mikro hoch und dreht sich zur
Kamera.
Mäc
Müll: „Meine Damen und Herren, bitte begrüßen
sie bei mir…Thomas Camden.“
Verhaltene
Reaktionen aus dem Halleninneren. Einen allzu bleibenden Eindruck
hat der Mann aus Oregon in der letzten Show ja nicht gerade
hinterlassen, da waren andere Debütanten eindrucksvoller. Er
freut sich trotzdem über jede Reaktion, sein Lächeln
wird breiter.
Thomas:
„Vielen Dank Mister Müll. Das ist also mein erstes
Interview hier. Und dann auch gleich noch ein Match heute. Das
ist schon edel…verdammt edel.“
Er
schaut dabei nur auf Mäc, spricht direkt zu ihm mit
ehrlicher Vorfreude in der Stimme. Trotz der Vorfreude ist die
Stimmlage aber äußerst entspannt und auch seine
Körperhaltung wirkt danach als könnte ihn hier nichts
aus der Ruhe bringen. Der Interviewer erwidert das Lächeln.
Schön, mal so eine komplett entspannte Szene zu haben.
Mäc
Müll: „Thomas, du sprichst es bereits an und wir haben
es gerade auch noch einmal von Pete und Sven gehört. Du
bestreitest in einigen Minuten dein Debütmatch für die
GFCW. Dein heutiger Gegner ist dir da schon einen Schritt voraus.
The End konnte bereits in der letzten Show einen Start nach Maß
hinlegen. Hast du dir sein Match zur Vorbereitung angeschaut?“
Während
des gesamten Parts des Manns im Anzug pflichtet Camden ihm
nickend bei. Als The Ends Match angesprochen wird, wird das
Nicken sogar ein wenig stärker und die Mundwinkel verziehen
sich zu einer kleinen Schnute. Er wippt mit dem Kopf kurz zur
Seite, zieht die Schultern leicht hoch, spricht entspannt weiter.
Thomas:
„Freilich. Nicht live, da hatte ich andere Dinge im Kopf.
Aber keine zehn Minuten nachdem Miss Schwanenburg mir das Match
gab, habe ich das Match nachgeholt. Tjoa, was soll ich sagen,
Mister Müll? Der Junge ist verdammt gut. Gewinnt vielleicht
keinen Sympathiewettbewerb, scheint ihm aber auch herzlich egal
zu sein. Er hat auf jeden Fall ordentlich Talent und das weiß
er auch. Stellt sich halt nur eine Frage …“
Er
kneift die Augen etwas zusammen, lehnt sich ein Stück weit
nach vorn. Das Lächeln verschwindet als er sich Mäc
Müll nähert. Es wirkt ein wenig verschwörerisch.
Noch in sicherer Entfernung stoppt er die Annäherungsversuche
und verharrt in dieser gebeugten Position, während auch der
Interviewer ihm ein wenig entgegenkommt um die Frage zu hören.
Thomas:
„Ob er weiß, dass ich auch Talent habe?“
Wieder
Schulterzucken, während er die Unterlippe nach vorn schiebt
und überstülpt, den Kopf schief legt, die Augen kurz
schließt und sich wieder zurück in eine aufrechte
Position schiebt. Alles wieder entspannt wie vorher. Und der
Interviewer fährt fort.
Mäc
Müll: „Wenn du schon dein Talent ansprichst Thomas…es
ist selten, dass neue Wrestler in der GFCW nach einer
Trainingsmöglichkeit suchen…bist du fündig
geworden?“
Würde
er gerne beantworten, kann er aber nicht, denn mit einem Mal ist
diese Szene definitiv unentspannter… denn, wie heißt
es so schön: wenn man vom Teufel spricht, plötzlich
steht der angesprochene The End neben den Beiden. Wir erfahren
das durch einen gekonnten Zoom der Kamera. End ist bereits in
Ringklamotten gekleidet, hat also eine lange, dunkle Jeans an und
seine Lederjacke darüber. Seine Haare sind zu einem Zopf
zusammengebunden, während er komplett regungslos, dennoch
aber bestimmt direkt neben Thomas Camden steht. Einige Sekunden
vergehen, in denen End seinem heutigen Kontrahenten tief und
ernst in die Augen blickt, danach folgt ein fast schon
arrogantes, verstörendes Lächeln. Camden nimmt die
Hände aus den Hosentaschen.
The
End: „Das… habe ich an den alten Geschichten und
Sagen immer bewundert. Ist es doch der kleine Mann, der die
Drachen erschlägt, um die Prinzessin zu gewinnen, der
Bauernjunge aus dem niederen Viertel, der die unfähigen
Könige mit seinem Können in den Schatten stellt.
Unglücklicherweise, Mr. Camden, ist das hier kein Märchen.
Hier gibt es nur einen König. Ohne Königreich oder
Macht und ganz bestimmt nicht unfähig, dafür aber mit
dem Chaos auf seiner Seite. Das ist die Realität. Und die
Realität, wird dich zerschmettern. Deswegen…
interessiert es mich nicht im Geringsten, ob du ‚Talent‘
hast.“
End
lässt Camden nicht für eine Sekunde aus den Augen, er
hält den Blick konzentriert an und versucht sich dabei
bereits einen mentalen Vorteil zu erspielen. Der Mann aus Oregon
erwidert den Blick, lässt das Lächeln sein und wird bei
den Worten seines heutigen Gegners eher grimmig. Er schnalzt mit
der Zunge, als ob er sich ein Stückchen Fleisch vom
Backenzahn kratzt.
Thomas:
„Was wirst du sonst auch sagen, hmm? Wir sind neu hier, das
ist meine erste Chance mir einen Namen zu machen und deine
Chance, deinen Namen zu unterstreichen, soweit habe ich das
Business schon kapiert. Und klar, klar, Trashtalk muss sein, ich
bin ja nicht blöd…aber weißt du was, Mister
End? Im Ring wird das mit uns beiden schon noch ‚real‘
genug, da musst du hier jetzt nicht so ankommen…also wie
schaut’s aus?“
Er
schüttelt seine rechte Hand, wischt sich damit über das
Hosenbein, streckt sie aus und dann gehen die Mundwinkel doch
wieder ein wenig nach oben.
Thomas:
„Auf ein gutes, faires Match?“
End
lauscht den Worten seines heutigen Gegners ein wenig. Als Camden
ihm die Hand entgegenstreckt, wandert der Blick des Königs
auch direkt dahin, aber eher abfällig und nach wie vor
arrogant. Vom fairen Sportsmann, als der sich Camden hier
anbietet, scheint End nicht viel zu halten. Wieder wirkt es so
als würde The End fast schon lachen, diesmal aber abwertend
und von oben herab.
The
End: „Selbstverständlich, auf… ein faires…
Match.“
Entgegen
jeder Erwartung geht The End tatsächlich auf den Handschlag
ein. Er greift zu und schüttelt sie, nach wie vor aber mit
einem dubiosen Blick auf dem Gesicht. Als die Beiden den Griff
schließlich lösen, wendet sich End von Camden ab und
verschwindet wieder. Die Szene endet mit einem Close-Up der
Kamera auf Thomas Camdens Gesicht, der wohl nicht so recht weiß,
was er davon halten soll, gleichermaßen wirkt er aber nach
wie vor motiviert und siegessicher. Auf ein faires Match.
Das Video beginnt und Superhero von
BIGkids ertönt und ist leise im Hintergrund zu hören.
Das Bild zeigt einen Wrestler, welcher vom obersten Ringseil
abspringt und einen Shooting Star Press zeigt. Er landet wunder-
und eindrucksvoll zugleich auf seinem Gegner. Dann kommt das
Logo.
Henry Phoenix Jr.
26 Jahre alt.
187cm
92kg
Der Sohn des
ehemaligen Chef-Referees Phoenix, selbst aktueller Referee.
Dann gibt es einen Schnitt und wir
sehen ihn in Persona. Er steht im Ring, sein Referee Outfit trägt
er. Die Arena ist komplett leer, er ist alleine mit der Kamera.
Genau diese Kamera hat er aber so im Fokus, wie sie ihn. Henry
wirkt ruhig.
Henry: „Danny
Rickson. Bin ich genau der, den du brauchst?“
Ein kurzes Zucken mit den
Schultern.
Henry:
„Nein.“
Die ruhige Stimmlage wandelt sich
langsam in eine energischere.
Henry: „Aber
bist du der, den ICH brauche?“
Und zwar jetzt.
Henry: „Sowas
von!“
Auf einmal ist der Elan da.
Henry:
„Antoine konnte mich nicht nach oben bringen. Drake konnte
mich nicht nach oben bringen. Diese Wichser haben vielleicht
Talent, aber was mir fehlt ist ein verdammter Hall of Famer! Mein
Traum war es immer es in diesem scheiß Business zu
schaffen. Aber nicht so.“
Henry nutzt den Elan und reißt
sich das Referee-Leibchen vom Leibe und pfeffert es in die
Ringecke. Wir sehen nun einen durchaus trainierten Athleten vor
uns stehen.
Henry: „Ich
will kein Referee mehr sein. Ich will nicht der sein, der die
Hand des Siegers nehmen muss und in die Höhe strecken muss.
Ich will dieser verdammte Typ sein, der seine Hand nach oben
gereckt bekommt, verdammt!“
Die Ringseile leiden ein wenig,
denn er greift sie etwas aggressiv mit beiden Händen.
Henry: „Das
hier, Danny, das ist mein beschissenes Gefängnis.“
Dann richtet er den Zeigefinger auf
die Kamera.
Henry: „Aber
du? Du bist meine 'komm aus dem Gefängnis frei' Karte. Gib'
mir eine Chance und ich zeige dir, dass ich mehr kann als nur bis
drei zählen. Mit dem richtigen Typen an meiner Seite kann
ich das schaffen, das weiß ich ganz genau!“
Erneut gibt es einen Cut. Wir sehen
ein kleines Best Of aus seiner Zeit als Tag Team Wrestler. Als
Anführer des Teams 'Hell Or High Water' kam er bis ins
Halbfinale des großen Tag Team Turniers 2019, an dem
immerhin acht Teams teilnahmen. Dann aber wieder der Cut zu
Henry.
Henry: „In
dem Turnier schieden wir gegen den späteren Sieger aus,
Zereo Killer und Lionel Jannek. Mit einem Hall of Famer wie dir,
hätten wir das Ding easy gewonnen. Ich bin vielleicht nicht
der talentierteste Superstar aller Zeiten, Danny, aber mit mir an
deiner Seite bekommst du etwas, was du sonst nirgendwo findest.“
Ein weiterer Cut. Wir sehen erneut
Ausschnitte aus seinen Matches, die er u.a. gegen Alex Ricks
bestritt. High Risk – High Reward Aktionen sind hier
ausschließlich zu sehen. Dann wieder der Cut zu Henry.
Henry: „Hell
or High Water, Danny, alles oder nichts. Ich gebe alles und mehr,
auch wenn es mich zerreißt und ich gehe all in, wann immer
sich die Möglichkeit ergibt. Ich rolle die Würfel immer
und immer wieder. Du bist der Fels in der Brandung, den ich für
meinen Stil brauche. Und damit sind wir wie füreinander
geschaffen.“
Er klatscht in die Hände.
Henry: „Wir
sehen uns bei Brainwashed.“
FADE OUT
Wer
es im Leben weit bringen will, am Besten in die höchsten
Positionen, der muss natürlich auch dementsprechend etwas
leisten. Je mehr man vom Leben erwartet, umso mehr verlangt das
Leben von uns. Doch selbst wenn man plötzlich und
überraschend in eine Vorstands-Position kommt, wo man das
sagen hat, dann muss man hart arbeiten, um sich der Position
würdig zu erweisen. Schließlich verlassen sich alle
anderen Mitarbeiter auf die Entscheidungs-Fähigkeit des
Chefs.
Nun,
das Bild das wir nun sehen sagt mehr als tausend Worte. Ein
schick eingerichtetes Büro, ein Fernsehbildschirm um die
Show sehen zu können und eine Entscheidungsträgerin
namens Amelié Schwanenburg, die gerade einige Ordner auf
ihre Richtigkeit und Ordnung überprüft. Sie ist
zweifellos hart am Arbeiten. Durch ein plötzliches Klopfen
an ihrer Tür wird sie allerdings schlagartig aus ihrer
Konzentration gerissen. Doch egal wie beschäftigt sie auch
sein mag, bei einer guten Chefin steht die Tür immer offen.
Amélie
Schwanenburg: „Herein!“
Und
kaum hat sie das gesagt, lässt sich der Anklopfer auch nicht
zweimal bitten und betritt das Büro.
Lionel
Jannek: „Guten Abend…“
Der
GFCW World Heavyweight Champion persönlich hat das Büro
betreten und steht nun erstmals der neuen Entscheidungsträgerin
persönlich gegenüber. Der Österreicher trägt
einen eleganten Anzug und eine Sonnenbrille, sowie natürlich
seinen Titelgürtel über der Schulter und grinst Amelié
arrogant und selbstsicher an. Deren Blick scheint sich zu fragen
was denn LJ hier jetzt wolle. Sie hat, wie so viele in der
GFCW-Galaxie, eine ganz eigene Meinung zu diesem Mann, aber als
gerechter Vorstand muss sie das natürlich beiseite räumen.
Trotzdem bleibt sie vorsichtig und verzieht keine Miene.
Amélie:
„Hallo, Lio…“
Der
Champion hebt überrascht die Augenbrauen und wirkt etwas
irritiert.
Lionel
Jannek: „Was denn? Keine adäquate Begrüßung
für deinen Champion? Kein ‚Schön dich zu sehen,
Champ‘? Kein ‚Ich freue mich, dass du hier bist‘?
Nicht einmal ein ‚Danke, dass du diese ganze verdammte Show
auf deinen Schultern trägst, weil die anderen nicht
annähernd so viel Starpower haben wie du‘?“
Erwartungsvoll
breitet Jannek die Arme aus, als würde er einen dieser Sätze
jetzt empfangen wollen. Doch Amelié blickt ihn nur
unverändert an und wartet in Ruhe ab was da noch kommt.
Lionel
Jannek: „Naja, sollte mich eigentlich nicht überraschen.
Ich war ja schon erstaunt, dass du überhaupt gewusst hast,
wie ich heiße… Wobei, das sollte eigentlich jeder
wissen, egal wie unwissend… Egal, ich bin ja schließlich
auch nicht hier, um nach netten Worten zu fischen. Das habe ich
nicht nötig, schon gar nicht von dir.“
Amelié
legt die Mappe nun aus der Hand und auf ihren Schreibtisch. Dann
blickt sie wieder zu LJ und scheint langsam erfahren zu wollen
warum er eigentlich hier ist.
Lionel
Jannek: „Nein nein, ich bin hier, weil ich eine Frage habe,
die mich brennend interessiert und ich habe gehofft du hast
vielleicht die Antwort. Immerhin bist du ja Autoritätsperson…
oder zu mindestens behauptet man das… “
Auch
wenn Amelié eine geduldige Frau ist, langsam geht ihre
Geduld mit dem Österreicher zu Ende. Doch sie will noch
seine Frage hören, bevor sie irgendetwas sagt.
Lionel
Jannek: „Um ehrlich zu sein, stehst du bei deinem Champion,
seit dieser ‚Beat The Clock‘ Farce vor der
Jubiläums-Show, schon auf sehr dünnem Eis. Aber jetzt
hast du die Chance deinen Kredit bei mir wieder herzustellen,
wenn du mir eines erklären kannst… “
Der
Österreicher nimmt die Sonnenbrille ab und dreht diese
Oberlehrer-artig herum. Dabei richtet sich sein Blick
nachdenklich nach oben.
Lionel
Jannek: „Wenn man Gerüchten und Hörensagen, die
hier herumgeistern, Glauben schenken darf, dann soll doch
tatsächlich der Plan des GFCW-Vorstands sein Player zu
meinem nächsten Herausforderer zu machen…“
Als
die Fans das hören, hört man bis ins Büro ihren
Jubel und ihre Begeisterung über diesen Plan. Das Management
der GFCW ist schließlich darauf aus, den Fans zu geben was
sie wollen… auch wenn das einem Lionel Jannek vielleicht
nicht passt.
Lionel
Jannek: „Wenn mich nicht alles täuscht, dann habe ich
Player das letzte Mal bei der Jubiläums-Show gesehen, wo er
elendig versagt hat und seinen Intercontinental Titel los
geworden ist… Also, erkläre mir doch bitte was Player
getan hat, dass er jetzt plötzlich, aus heiterem Himmel, zum
Herausforderer Nummer Eins qualifiziert ist!“
Der
Champion geht nach diesen Worten in Richtung Schreibtisch von
Amelié und schiebt sich den Sessel für Besucher
zurecht, wo er sich entspannt hinplumpsen lässt, Amelié
erwartungsvoll anlächelt und bequem und gespannt auf ihre
Antwort wartet. Sie zieht die Augenbrauen hoch.
Amélie:
„Fertig?“
Lässiges
Grinsen vom Champ.
Amélie:
„Zum einen möchte ich klarstellen, dass mein
Hauptaugenmerk auf dem Business liegt und auch wenn dich das
erschüttern wird, das beinhaltet nicht dir den roten Teppich
auszurollen. Ich bin stolz auf dich und deine Leistungen und ich
denke außerdem, dass uns spannende Zeiten mit dir an der
Spitze dieser Liga bevorstehen, aber...“
Sie
holt Luft.
Amélie:
„Du solltest die heiße Luft, die aus deinem Mund
kommt vielleicht dazu nutzen deine Brötchen richtig
aufzubacken, denn, mein Lieber...“
Bedächtig
steht Amélie aus ihrem Sessel auf.
Amélie:
„Wenn ich dich so behandelt hätte, wie du nun willst,
dass ich Player behandle, dann würdest du dieses Schmucke
Ding...“
Der
Zeigefinger ist auf den World Title gerichtet.
Amélie:
„... nicht tragen. Du wärst nicht einmal in der Nähe
davon. Streng genommen hättest du nicht einmal eine
Einladung für die Party bekommen dürfen, nachdem du bei
Title Night gegen Player verloren hast und im Januar ein Two Out
Of Three Falls Match ebenfalls gegen Player verloren hast.“
Die
Arme verschränkt, der Ton ist straff.
Amélie:
„Du hast den Titel gewonnen, weil ich an zweite Chancen
glaube. Nach dem Leistungsprinzip hättest du ganz unten
anfangen müssen. Genau so glaube ich bei Player an eine
weitere Chance. Vor drei Monaten hat er bewiesen, dass er besser
ist als du. Nun kannst du mir beweisen, dass es jetzt anders
aussieht. Daher ist er dein Gegner, Jannek. Ich will nicht, dass
die Fans dort draußen sagen, Player sei besser als der
Champ. Ich will, dass klar ist, wer der Beste im Roster ist. Wenn
du damit ein Problem hast, hättest du nicht so oft gegen ihn
verlieren sollen. Klar soweit?“
Ein
paar Sekunden des Schweigens. Als Jannek dann erkennt, dass da
erstmal von Amelié nichts mehr kommt, schwindet sein
Grinsen aus dem Gesicht und er blickt sie kopfschüttelnd an.
Lionel
Jannek: „Ernsthaft?“
Dann
erhebt er sich vom Sessel und richtet sich vor Amelié auf.
Nicht Nase an Nase, sondern mit Abstand, aber doch etwas
bedrohlich, besonders wenn man ihm in die Augen schaut. Doch
Amelié bleibt standhaft und weicht nicht zurück.
Lionel
Jannek: „Ernsthaft? Da stelle ich dir eine ernst gemeinte
Frage, gebe dir eine Möglichkeit deine Kompetenz zu beweisen
und logische Gründe für deine Entscheidungen zu geben
und du hast nichts Besseres als Business-Geplapper, Ausreden,
Griffe in die Vergangenheit und in die unterste Schublade? Von
den klischeehaften Floskeln mal ganz zu schweigen?“
Der
Österreicher schüttelt den Kopf.
Lionel
Jannek: „Ich blick doch durch was da wirklich dahinter
steckt! Player, euer ‚Golden Boy‘, der absolute
Publikumsliebling, den das Office der GFCW ja so gerne auf alle
Poster druckt und den sie so gerne ganz oben sehen möchten!
Und alles nur weil ich nicht nach eurer Pfeife tanze! Dumm nur,
dass ich euch immer noch die meiste Kohle und die besten
Einschaltquoten einbringe! Und eure große Hoffnung ist
jetzt, dass Player, bei einem Titelgewinn, da gleichziehen kann!
Oh ja, du schaust auf das Business… auf MEINE Kosten!“
Eine
kurze, unheimliche Stille liegt im Raum. Man kann beide atmen
hören und Lionel Jannek ganz besonders intensiv.
Lionel
Jannek: „Und ihr denkt also JETZT ist die Zeit für ihn
gekommen, um GFCW World Champion zu werden? Dass er mich
entthront? Wegen unserer Vergangenheit? Da habe ich schlechte
Nachrichten für dich und deine Arschkriecher und Ja-Sager:
Das war einmal! Jetzt bin ICH der Champion! Und solange ich der
Champion bin, ist für einen Typen wie Player kein Platz an
der Spitze! Und ich plane nicht diesen Platz in absehbarer Zeit
frei zu machen!“
Und
um das zu verdeutlichen, blickt er auf sein Gold und hält es
Amelié förmlich ins Gesicht, begleitet von einem
diabolischen Grinsen.
Lionel
Jannek: „Vielleicht bist du wirklich der falsche
Ansprechpartner für so etwas… Ich muss mir wohl
jemanden suchen, der mir meine Frage KOMPETENT beantworten kann!“
Und
nach diesen Worten wendet sich der Champion von Amelié
Schwanburg ab und verlässt ihr Büro. Die Commissionerin
bleibt zurück und blickt Jannek noch ein paar Sekunden nach,
bevor sie einmal verärgert lange ausatmet und kopfschüttelnd
wieder ihrer Arbeit nachgeht. Das Gespräch war hitzig
geführt. Freunde werden die beiden wohl nicht mehr, das kann
man mit Sicherheit sagen.
Der
Parkplatz. Ein Ort, an dem manchmal seltsame Dinge geschehen.
Phoenix C. Miller kann davon ganz sicher ein Lied singen. Kein
sehr glückliches im übrigen. Aber ein guter Sänger
war er sowieso noch nie, weshalb das dann von vornherein zum
Scheitern verurteilt wäre. Offen bleibt, wie er die Attacke
auf das Mobil der – Name einfügen – verdaut hat.
Aber PCM, wie man ihn ja auch ganz gern abkürzt, ist gerade
gar nicht gefragt. Denn der junge Mann, der gerade – von
einem Taxi gebracht – den Parkplatz betritt, ist nicht
Phoenix C. Miller, sondern nichts anderes als sein Kontrahent:
Daniel. Den man mittlerweile wohl auch „Mean Daniel“
nennen könnte, nachdem er in den letzten Wochen und fast
schon Monaten so einige Nettigkeiten mit Phoenix C. Miller
ausgetauscht hat.
Die großformatige
Reisetasche über der rechten Schulter geschultert, den
Isodrink in der freien Linken Hand, stratzt Daniel über den
Parkplatz, auf dem von Miller’s Mobil mitnichten etwas zu
sehen ist. Klingt auch nachvollziehbar, denn die angerichtete
Sauerei war sicher schwer zu entfernen….falls das denn bis
heute überhaupt auch nur ansatzweise gelungen sein sollte.
Daniel scheint zunächst
kein wirkliches Ziel zu haben, auch wenn er vielleicht minimal
enttäuscht wirkt, dass er den Oldtimer der Oldtimer –
höhö – heute nicht sehen kann. Dafür
entdeckt er einen anderen Oldtimer….na gut, nennen wir ihn
eher Urgestein, denn das ist eine durchaus passende Bezeichnung
für den Mann, der das Mikrofon so schön durch die
Gegend hält wie kein anderer – Mac Müll!
Der scheint gerade noch einige
Dinge auf dem Handy nachzusehen und bemerkt deshalb nicht gleich,
dass die Chance, Daniel zu interviewen in der Luft liegt. Aber da
ist er wieder, der Müll’sche Instinkt! Kaum vernimmt
er Schritte, hebt er auch schon den Kopf und, quasi wie von
Geisterhand, hat einen Schallwandler in der Hand!
Mac Müll: „DANIEL!“
Das
brüllt er so laut heraus, dass man das vermutlich im
Nachbarland noch gehört hat. Aber Daniel, nun seinerseits
selbst kurz auf’s Handy gucken, hebt den Kopf….und
gut, dass Mac gerufen hat, denn sonst wäre einer der
Außenspiegel eines der Autos über den Jordan gegangen!
Gibt also schonmal einen fetten Pluspunkt für Macces.
Daniel:
„Du.“
stellt Daniel fest und wirkt im
ersten Moment nicht ganz so begeistert. Aber dann gibt er sich
einen Ruck und kommt bereitwillig vor dem schwarzen Mikrofon der
Interviewerlegende zum stehen.
Mac
Müll: „Daniel! Du hast letzte Woche für etwas
gesorgt, das mit heillosem Chaos noch sehr nett umschrieben ist!“
Mac kann
nicht aus seiner Haut und wirkt immernoch ein wenig, als sei er
nicht der Chefinterviewer der GFCW sondern eher Daniels –
viel zu netter – Onkel. Aber vielleicht täuscht der
Eindruck auch nur ein wenig.
Daniel jedenfalls wirft einen
sehr fragenden, gleichzeitig aber auch unfassbar gleichgültigen
Blick auf den Mann, den viele nur Mäkkes nennen. Aber
einfach so stehenlassen wird er ihn schon nicht.
Daniel:
„Das nennst Du Chaos, Mac? Ich bin nicht hier, um Chaos zu
stiften. Ich bin gar nicht hier um etwas zu stiften, Mac. Dieses
Arschloch hat meinen Dad auf dem Gewissen und jeder in er GFCW
jeder in der Wrestlingwelt, weiß das. Er hat Johnboy Dog
erst gebrochen, indem er ihm seine Unfähigkeit auferlegt
hat, danach hat er ihn fallen lassen wie die heißeste
Kartoffel aller Zeiten. Das hat mein Vater nicht verdient.“
Mac Müll
schaut ein wenig irritiert drein. Daniel scheint sich hier
wirklich total auf Phoenix C. Miller zu fokussieren...oder ist es
eben doch jener, den man Simon nennt?
Mac
Müll: „Ich habe deinen Vater sehr lange gekannt. Du
weißt, dass das so nicht stimmt!“
Daniel
verengt die Augen zu Schlitzen, anders kann man das gerade kaum
nennen. Mac Müll hält dem Blick allerdings stand, die
in seinen Augen zu sehende Enttäuschung kann man ihm aber
auch nicht übelnehmen.
Daniel:
„Ach, es stimmt nicht? Wo warst Du letzten Sommer, als Dad
gelitten hat, weil Dinge absolut nicht rund liefen? Und Miller
sich gebärdet hat, als hätte er nur Liebe für den
alten Hund, wohingegen er ihn einfach nur ausnutzen wollte, um
sich einen Top Spot zu sichern? Meinst Du, ich bilde mir das
alles nur ein? Wo warst du in den letzten Monaten, Mac? Auf einer
einsamen Insel, ohne Internet, ohne GFCW….ohne
Information? Ich bin ja schon ein wenig schockiert, dass jemand,
der eigentlich so gut informiert sein sollte, derart ahnungslos
sein kann! Phoenix C. Miller ist SCHULDIG und das ist es, worauf
es ankommt!“
Mac Müll
schüttelt den Kopf, jedenfalls so gut er kann. Was Daniel da
von sich gibt ist für ihn – und da steht er sicher
nicht ganz alleine – nicht wirklich zu begreifen. Aber es
ist ja nicht seine Aufgabe, Daniel auf irgendeinen Pfad zu
bringen. Vielleicht hilft es da trotzdem, den Bogen zu heute zu
spannen?
Mac
Müll: „Nachher trittst du gegen Bartholomäus an.
Hast Du dich gut über ihn informiert?“
Daniel
schaut, als habe sie Mac Müll nicht mehr alle. Und
vielleicht ist der Gedanke ja auch gar nicht so abwegig.
Scheinbar ist er, zumindest innerlich, kurz davor ihm einen Vogel
zu zeigen.
Daniel: „Hör
mal Mac… ich muss mich hier auf NIEMANDEN mehr
vorbereiten. Ich kenne jede Geschichte hier, ich habe alles
erlebt. Das unterscheidet mich übrigens von Phoenix C.
Miller, der SCHULDIG ist und demzufolge nicht mehr viel hier
erleben wird. Ja, er hat Träume…aber die werden genau
das auch bleiben: Träume. Und ich….“
Langsam
wird es Mac dann doch etwas zuviel…und auch wenn er damit
einiges riskiert, so grätscht er Daniel doch lieber mal
dazwischen.
Mac
Müll: „Du könntest ruhig einige Worte zu
Bartholomäus sagen! Das gebietet der Respekt! Und vielleicht
auch die Schneise an Verwüstung, die er bisher in der GFCW
hat wirken lassen….“
Jetzt ist
es wieder der rotköpfige Daniel, der genervt mit den Augen
rollt. Kann er gut, hat er sich sicher irgendwo abgeschaut.
Daniel:
„Wenn es nach mir ginge, müsste ich nicht gegen
Bartholomäus antreten und er nicht gegen mich. Aber
irgendein Käskopp hat das so entschieden. Schlimm genug,
dass ich mich in Interviews mit Einzellern auseinandersetzen
muss, kommt im Kampf noch der Faktor ‚Kreisstammbaum‘
hinzu. Ich hoffe, ich kann dem schnell ein Ende setzen und mich
dann Dingen widmen, die wirklich wich-….ja?“
Inzwischen
schaut Mac Müll an Daniel vorbei in eine ganz andere
Richtung. Er erstarrt.
Daniel:
„Mac??...“
Er wischt dem Interviewer mit der
Scheibenwischer Geste vorm Gesicht herum. Keine Regung bei
MacMüll. Sein Blick geht geradeaus an Daniel vorbei. Dieser
dreht sich nun um. Er reißt die Augen auf und lässt
die Tasche fallen. Kampfbereit steht er da.Die Kamera fängt
nun die Situation am anderen Ende des Ganges ein. Dort steht
Phoenix C. Miller. Wankend. Den Blick zu Boden gerichtet. Den
Kopf verbunden. Die Stelle an der der Stuhl ihn letzte War
Evening traf rot. Blut tropft aus dem durchtränkten Verband
auf sein weißes Hemd....tropft zu Boden. Das Licht
flackert.
Miller schaut nach
vorn. Grinst. Winkt Daniel zu.
Erneut flackert das
Licht auf und Miller steht auf halbem Weg zu Daniel welcher die
Fäuste ballt. Taumelnd schleicht Miller näher.
Erneut
geht das Licht aus.
Daniel:
MILLERRRRR!!!!!...KOMM HER WENN DU WAS WILLST!!!!
Das Licht geht wieder
an. Miller steht mit dem Gesicht zur Wand am Ende des Flures.
Er hämmert mit der
Stirn gegen die Wand
„WIESOOOOO????“
„WIESOOOOOO?“
„ER
WAR FORT....ER WAR WEG...“
Dunkelheit
macht sich wieder breit. Tiefes schwarz
„JETZT
KOMMT ER ZURÜCK...“
„DU
HASSt
IHN
BEFREIT“
Ein
gelbes Licht entzündet sich
Eine
ausdruckslose gelbe Maske erscheint direkt vor Daniel Gesicht.
Schmale
Lippen
Geschlossener
Mund
Leere
Augen.
Zackige
Stachel
HASSt
du es schon gesehen?
Dunkelheit...das Licht
geht wieder an und Miller ist verschwunden. Zurück bleibt
ein ratloser, schockierter aber auch angepisster Daniel. Im
Hintergrund sieht man noch McMüll der sich langsam
wegschleicht.
Singles
Match: Thomas Camden vs. „King of Anarchy“ The
End Referee: Henry Phoenix Jr.
Und
jetzt…erklingen die entspanntesten Töne, die man
an diesem Abend wohl hören wird…
Let
me take you down 'Cause I'm going
TO
.
.
.
Strawberry
Fields
Pete:
„Das…ist mal ein ungewöhnliches Theme.“
Sven:
„Aber ein echter Klassiker. Der Herr hat Geschmack.“
Genau
dieser Herr tritt bei der Erwähnung dem Wörtchen
„to“ mit einem weiten Ausfallschritt durch den
Vorhang. Das Outfit hat sich nicht geändert. Die
schwarze Stoffhose, die Ringstiefel, sogar die Hände hat
er weiterhin in den Hosentaschen. So schlendert er zum Ring,
mit einem vorfreudigen Lächeln im Gesicht, was aber
nicht lange hält. Immerhin singt er die ganze Zeit über
leise sein Theme mit, während er mit seinem Blick quer
durch die Halle schwenkt und sich sogar im Gang immer wieder
mal dreht um die gesamte Atmosphäre einzusaugen.
Zufrieden
nickt er vor sich hin, während die Fans recht verhalten
auf ihn reagieren. So ganz weiß man noch nicht, woran
man bei ihm ist. Und dieser Einmarsch verrät nicht
gerade mehr über ihn…außer, dass er einen
etwas älteren Musikgeschmack hat.
Nach
einiger Zeit am Ring angekommen, nimmt er endlich die Hände
aus den Hosentaschen, streift mit der linken Hand leicht über
die Ringmatte, während er an ihr entlang läuft.
Der
muskulöse Körper wirkt fast schon gegensätzlich
zu diesem ruhigen und sanftmütigen Auftritt.
Dann
dreht er sich, schnappt das mittlere Ringseil mit beiden
Armen indem er durch die Seile hindurch greift und sie von
innen umgreift und mit einer Art Klimmzug drückt er sich
von der dünnen Hallenmatte ab durch die Seile, hebt die
Beine in die Waagerechte, hievt sie ebenso durch die Seile
und stellt sich im Ring wieder auf.
Pete:
„Oh…ok, das habe ich jetzt nicht erwartet.“
Sven:
„Ein beeindruckender Auftritt. Kraft hat er auf jeden
Fall, das ist nicht nur Luft in seinen Armen.“
Allerdings
musste er dafür kurz das Singen einstellen. Auch das
Lächeln verschwand aus dem Gesicht. Im Ring schaut er
sich dann wieder um, sieht in einige beeindruckte
Fangesichter, zieht den Kopf hoch als wäre er der
Checker vom Neckar, der im Club eine klar machen will,
streift mit der Hand auf dem obersten Ringseil weiter durch
den Ring, geht zu einer Ecke und klettert auf das mittlere
Seil.
Da
baut er sich noch einmal auf, wippt ein wenig auf und ab,
beginnt wieder zufrieden zu schmunzeln, nimmt Zeige- und
Mittelfinger an die Stirn und schickt einen Gruß in die
Fanreihen.
Strawberry
Fields forever…
“Welcome
to the show Malady superabounds Open your eyes and
see The insane reality This is the world we're living
in Right before the abyss Malady superabounds Welcome
to the show“
Das
nennt man wohl mal Culture Clash. Die Stimmung schlägt
sofort um, als auf die ruhigen, sanften Töne, nun harte
Gitarrensounds folgen. Das Publikum kennt die Musik bereits
aus der Vorwoche, sie wissen, was sie erwartet. Und so dauert
es auch nicht lang, bis er nun schließlich auf die
Stage tritt: der King of Anarchy himself, The End.
Pete:
„Nun Sven, was erwartest du heute von diesem Mann? In
der vergangenen Woche hat er ja schon bewiesen, was für
eine Art von Mensch er ist.“
Sven:
„Ich denke, dass Thomas Camden es wohl deutlich
einfacher erwischen hätte können, mit dem Gegner
für sein Debut. Aber wir kennen Camden auch nicht, ich
bin mir sicher er wird es The End auch nicht leicht machen.
Und ganz wichtig: Camden hat eine ungefähre Vorstellung,
wie End im Ring ist, der König weiß nichts über
Camden.“
End
trägt erneut seine dunkle Jeans und seine Lederjacke. Er
läuft die Rampe recht langsam hinunter, mit einem
diabolischen Grinsen auf dem Gesicht. Er sucht dabei konstant
den Blick zu Camden. Die Fans entgegnen dem König erneut
mit eher negativen Reaktionen, denn auch sie wissen noch, was
The End beim letzten Mal mit seinem Gegner getan hat. Ohne
Große Umschweife erreicht End schließlich den
Ring und begibt sich auch direkt ins Seilgeviert. Dort
positioniert er sich direkt gegenüber von seinem Gegner.
Während
The End nun mit starrem Blick auf Camden verharrt, nutzt
dieser noch einmal die Gelegenheit, um das Publikum auf seine
Seite zu ziehen und etwas Stimmung zu machen. Er steigt dafür
erneut auf die Ringecke um einmal mehr zu posieren und
im…noch eher verhaltenen Zuspruch des Publikums zu
baden…
…
BAM!
Aus
dem Nichts packt The End das Bein von Camden und zieht ihn
von der Ringecke aus dem erhofften Jubelhimmel der Fans auf
die knallharte Realität zurück. Camden schmettert
mit dem Gesicht auf den Ringboden. Die positiven Reaktionen
der Zuschauer ändern sich schlagartig in ein hallendes
Pfeifkonzert, in diesem sich wiederum The End badet.
Pete:
„Oh nein…“
Sven:
„Was zur Hölle?! Was soll das? Warum? Wir haben
uns auf ein anspruchsvolles Match gefreut, warum jetzt diese
Attacke aus dem Hinterhalt?“
Er
legt sofort nach und bombardiert Camdens Kopf mit Schlägen
und Ellbogenstößen, ähnlich wie er es in der
vergangenen Woche mit Hunk getan hat. Eine Faust jagt die
nächste, er versucht seinem eigentlichen Gegner so wenig
Luft wie möglich zu lassen. Es dauert gefühlt eine
Ewigkeit, bis The End endlich von Camden ablässt und
dann auch nur, damit er sich ihn schnappen kann, um ihn mit
voller Wucht aus dem Ring zu schleudern.
Die
Ringglocke ertönt dabei endlose Male, aber sie bewahrt
Thomas Camden nicht vor Ends maßloser Wut. Anarchie is
coming hat er gesagt und es sieht alles so aus, als hätte
sie die GFCW nun tatsächlich erreicht.
Der
machthungrige Anarchist rollt sich nun ebenfalls aus dem
Ring, allerdings ganz langsam und gemächlich. Er packt
sich Camden erneut und schleudert ihn gegen die
Ringabsperrung, mit dem Rücken zuerst. Danach schnappt
er sich Camden erneut und wieder geht es für ihn gegen
die Barrikade. End verlagert das Geschehen nun in Richtung
der Rampe. Dort setzt sich End über Camden um weitere
Schläge mit der puren Faust folgen zu lassen. Mit einer
unglaublichen Intensität bearbeitet End das Gesicht von
Camden, der ihm schonungslos ausgeliefert ist. End hat den
Moment der Überraschung genutzt und mit dieser
hinterhältigen Taktik die komplette Kontrolle über
Camden gewonnen.
Pete:
„Mir fehlen die Worte um zu beschreiben, was hier
passt. The End fehlt jede Gnade, mit der er den Neuankömmling
hier bearbeitet. Und dabei kann man sich nur fragen: warum?“
Sven:
„Das weiß The End wahrscheinlich selber nicht.
Ich hoffe bloß, dass das hier schnellstmöglich
aufhört.“
End
erhebt sich nun erneut und läuft langsam neben Camden
umher, der versucht die Rampe hinaufzukriechen. Er wirkt
geistesabwesend, auch wenn er nicht blutet, sieht sein
Gesicht deutlich mitgenommen aus. End kickt nun leicht immer
mal wieder gegen die Hände von Camden. Beide bewegen
sich immer weiter nach oben auf der Rampe. Dort angekommen
positioniert sich End schließlich wieder vor Camden.
Jeder in der Halle sieht wohl, wie sehr The End diesen Moment
gerade genießt. Er stellt sich mit seinem Fuß auf
den Kopf Camdens, wie in der Vorwoche bei Hunk, eine böse
Vorahnung macht sich nun beim Publikum breit… und noch
bevor der Gedanke verarbeitet, wurden ist…
TRITT
ER ZU.
Auf
der Rampe, auf den Kopf von Camden.
Pete:
„…“
Sven:
„…“
End
genießt den Schockmoment und seine Machtposition
sichtlich. Er hockt sich nun neben Camden und… lacht
ihn an. Er spielt mit ihm, lässt ihn zappeln, fühlt
sich in dem Chaos, das er angekündigt und nun umgesetzt
hat, wohl. Man hört ihn schreien.
The
End: „Na, war das ein faires Match? Was hat dir dein
Talent jetzt gebracht?“
Das
Publikum versucht The End nun mit gewaltigen Rufen von Thomas
abzulenken. Sie buhen, so laut sie nur können. Das
erweckt durchaus The Ends Aufmerksamkeit. Er wendet sich
ihnen zu und schreit ihnen entgegen.
The
End: „Versteht endlich, das ist MEINE Welt… und
ihr lebt nur darin.“
End
richtet sich nun langsam wieder auf, erneut will er zutreten.
Die Kamera fängt nun einige Fans aus dem Publikum ein,
die ihren Blick vom Geschehen versuchen wegzuwenden,
vergeblich. End
holt aus und…
Q
E
D
Er
fliegt hinter dem Vorhang hervor und hechtet auf den King of
Anarchy. Geistesgegenwärtig sieht End Alex Ricks noch
aus dem Augenwinkel, kann sich zur Seite drehen, sodass er
zumindest nicht gepackt wird. Das Knie streift ihn nur,
sodass er eher vor Überraschung anstatt vor Schmerzen
kurz zu Boden geht, über die Bühne wirbelt und sich
schnell wieder aufrichtet. Für eine halbe Sekunde sieht
er den Mathematiker, der auf ihn zugeht. Sofort ergreift der
King of Anarchy die Flucht. Selbst ein König kann wohl
einem Angriff aus dem Hinterhalt kaum etwas entgegnen. Er
schafft etwas Abstand zwischen sich und Ricks, rennt dann
allerdings nicht weiter weg, als auch Alex Ricks abbremst, um
sich stattdessen lieber um Thomas Camden zu kümmern und
sich neben diesen zu hocken. The End leckt sich über die
Lippen und lacht erneut. Er hat geschafft, was er schaffen
wollte: für Chaos zu sorgen.
Im
Interviewbereich sehen wir McMüll stehen. Der Hall of Famer
hat es geschafft, so früh vor dem nächsten Match auf
der Card einen Mann ans Mikrofon zu holen, der eigentlich gleich
dran ist. Denn auf ihn zu rollt Rufus von Greifenstein, der
zufrieden lächelt.
McMüll:
„Rufus von Greifenstein, es freut mich, dass ich Sie noch
für ein paar kurze Worte vor dem Match ihres Bartholomäus
gegen Daniel bekommen kann.“
Von
Greifenstein lacht auf, dass die Bulldoggenbacken wabbeln.
Rufus
von Greifenstein: „Sicher, Sicher. Was wollen wir denn
wissen, McMüll?“
McMüll:
„Rufus, Ihr Bartholomäus ist nun bald ein Jahr in der
Liga. Angekündigt als großes Monster…“
Rufus
fährt sich mit dem grauen Taschentuch, das mal weiß
war, über den Mund und hebt die freie Hand zum Einspruch.
Rufus
von Greifenstein: „…als ‚größte
Urgewalt, die die GFCW jemals gesehen hat‘, wohlgemerkt!“
McMüll:
„Ähm, richtig, ja. Also, nach nun über einem Jahr
mit Kämpfen gegen Azrael, Simon oder Phoenix C. Miller und
nun auch den legendären Puppenspieler…wie würden
Sie die Bilanz Ihres Sohnes einschätzen?“
Rufus
von Greifenstein hebt die Schiebermütze und wischt mit dem
Taschentuch den Schweiß darunter aus dem schütteren
Haar.
Rufus
von Greifenstein: „Wir sind seeeehr zufrieden, McMüll.
Was auch sonst? Wir weisen eine fast makellose Bilanz auf! Kann
sonst noch jemand in dieser Liga eine solche Bilanz aufweisen?
Wir haben eindeutig bewiesen, McMüll, dass niemand in der
GFCW so gefährlich ist wie mein Bartholomäus!“
McMüll:
„Kritiker meinen, er tritt auf der Stelle. Was würden
Sie diesen Leuten entgegnen?“
Ein
Funkeln in Rufus‘ Augen deutet an, dass er mit diesem
Vorwurf nicht gut umgehen kann. Dann grinst er fies.
Rufus
von Greifenstein: „In unserer Gesellschaft kann es nie
schnell genug gehen, was? Mein
Bartholomäus
ist in erster Linie hier hergekommen, um mit den anderen Menschen
hier ‚zu spielen‘. Die Leute sollten das verstehen!
Dieses Spiel, das Bartholomäus spielt, ist ein Spiel nach
seinen Regeln! Wir tun nur das, worauf wir Lust haben. Alles
andere ist zweitrangig.“
Er
steckt das Taschentuch weg.
Rufus
von Greifenstein: „Nachdem wir bei der Jubiläumsshow
den Puppenspieler in seine Einzelteile zerlegt haben, gilt es,
neue Herausforderungen zu suchen. Wenn wir keine
Herausforderungen sehen, na, dann kommen wir eben einfach nicht!
Doch mittlerweile hat Bartholomäus etwas gesehen, das ihm
DURCHAUS GEFÄLLT! Erst neulich vor zwei Wochen hat er mir
davon berichtet, als wir uns gemeinsam die War Evening angesehen
haben.“
Jetzt
sind natürlich bei McMüll die Antennen ausgefahren.
McMüll:
„Und was? Was ist das, Rufus? Was hat Bartholomäus‘
Neugier geweckt?“
Bedeutungsschwangere
Pause. Dann:
Rufus
von Greifenstein: „Der Intercontinental-Championtitel!“
McMüll:
„Das sind doch erfreuliche Nachrichten!“
Rufus
von Greifenstein: „Natürlich habe ich sofort daraufhin
einige Telefonate geführt, u. a. mit Amelie. Doch es hieß,
NOCH seien wir nicht soweit. Ts, WIR seien noch nicht soweit!
Also präsentierte man uns Daniel! Man muss sich das
vorstellen, McMüll: ich fordere ein
Intercontinental-Championtitelmatch, und man gibt uns DANIEL!“
Rufus
streift sich zornig seine Weste zurecht.
Rufus
von Greifenstein: „Man präsentiert uns einen Mann, der
einem STUHL (!) einen Namen gegeben hat, einen Stuhl namens
‚AMY‘…“
Er
beruhigt sich dann schlagartig, lächelt, greift neben sich.
Und holt den stacheldrahtbewehrten Stuhl namens „Maria“
hervor, den Bartholomäus vom Nikolaus geschenkt bekommen hat
und der ihm bei Title Night gute Dienste gegen Simon erwiesen
hat. Nun verwandelt sich Rufus‘ Gesicht in eine
selbstgefällig grinsende Fratze.
Rufus
von Greifenstein: „Wie passend…“
McMüll
entgleisen die Gesichtszüge etwas.
Rufus
von Greifenstein: „Daniel. Du kannst nichts für dieses
Match. Aber du kannst etwas dafür, wenn du es ANGEHST. Wir
lassen dir die Gelegenheit, nach Läuten der Ringglocke den
Ring zu verlassen und dich auszählen zu lassen. Wenn
nicht…dann werden wir dich vernichten! Und wenn das
geschehen ist, weiß ich nicht, ob ‚Maria‘ von
‚Amy‘ noch genügend übrig lassen wird…“
Mit
diesen Worten rollt er davon…
Die
Halle wird in lila Laserlicht getaucht. Auf den Monitoren
leuchtet ein Logo auf:
2
Männer betreten die Rampe und begeben sich langsam in
Richtung Ring. Oberkörper frei sliden sie langsam in den
Ring. Auf ihren Lippen liegt jeweils ein arrogantes Lächeln.
Sie lassen sich jeweils ein Mikrofon geben und stellen sich in
die Mitte des Rings. Das Licht leuchtet wieder normal und jetzt
erkennt man die Gesichter. Der Kleinere der Beiden, der aber auch
nicht so klein ist, hat weißes langes Haar und ganz
schwarze Augen. Seine Züge wirken edel und ein leichtes
arrogantes Lächeln liegt auf den Zügen des Manns. Der
andere Mann ist auf jeden Fall über 2 Meter groß und
trägt eine Glatze. Er lächelt psychotisch, was durch
die vielen Narben, welche ein Gitternetz in seinem Gesicht
ergeben, verstärkt wird. Sie tragen beide lila Hosen mit
goldenen Strichen, wo das Symbol, welches eben noch auf den
Monitoren zu sehen war, auf beiden Knien sich befindet. Sie
warten kurz bis die Halle ihnen komplett zuhört. Der
weißhaarige Langhaarige setzt das Mikrofon an die Lippen.
Flex
Fulgrim: „Ladies and Gentleman…liebe GFCW
Galaxy…mein Name ist Flex Fulgrim und das hier an meiner
Seite ist mein Freund und Partner Lucius the Eternal. Wir sind
The Slaanesh Connection. Aber die Frage die ihr euch alle vor den
Monitoren und hier in der Halle fragt ist, was wollen die 2 hier
in der Liga?
Das
Lächeln von Flex Fulgrim wird breiter, als er die künstliche
Pause in die Länge zieht.
Flex
Fulgrim: „Wir sind hier, weil ihr uns her gewünscht
habt! Wir wollen die Tag Team Titles haben! Wir wollen zeigen,
dass diese Titel mehr wert sind als nur ein Lückenfüller.
Wir wollen zeigen, dass Tag Team Wrestling sexy ist! Wir wollen
dem Titel den nötigen Ernst und Standing geben, den euer
World Title im Singles Bereich hat. Eure Fanboys, die euren alten
Podcast abgehalten haben, haben sich regelrecht mehr von unserer
Sorte gewünscht. Ihr Wunsch ist hiermit in Erfüllung
gegangen!“
Der
Glatzkopf mit den Narben namens Lucius the Eternal unterbricht
seinen Partner.
Lucius
the Eternal: „Was nicht bedeutet, dass wir hier die
gottverdammten Djins dieser Liga sind und hier jedem Motherfucker
seinen Wunsch erfüllen. Wir sind hier um dem Tag Team
Wrestling Klasse zu geben, die es verdient. Denn bisher hattet
ihr hier einen Haufen Arschlöcher und Penner, die einfach
nichts draufhatten oder haben!“
Flex
Fulgrim: „Das Gold wurde bisher von Teams gehalten, die bei
uns Kopfschütteln hinterlassen haben. Ihr hattet Teams wie
dieses rassistische N-Word-liciouzz. Trash? Ihr hattet Champs wie
Big Rig. Trucker? Ernsthaft? Und dann aktuell Leviathan? Was zur
Hölle?“
Lucius
the Eternal: „Um das Mal für die ganzen stumpfsinnigen
Spastis zu übersetzen was mein Freund Ful meint ist, dass
ihr hier voll die Pfosten als Champions hattet und auch Teams in
euren Reihen habt, die einfach nur voll der Haufen Söhne von
Dirnen sind! Also schickt uns eure ganzen Teams, eure ganzen
Wrestler. Egal wen! Big & Quick? Wird platt gemacht! MED? Wir
ficken die! Ihr könnt sogar mit diesem Kanadier Robert
Breakdance kommen oder wie der immer heißt…“
Zur
Beruhigung legt Flex Fulgrim die Hand auf die Schulter des
vernarbten Lucius.
Flex
Fulgrim: „Ich glaube Lucius redet sich gerade etwas in
Rage, aber im Kern hat er schon Recht. Die Slaanesh Connection
steht für Tag Team Wrestling und jegliche Form der Ekstase.
Liebt ihr nackte Körper? Wir bieten euch sowas! Egal ob Mann
oder Frau. Liebt ihr ekstatische Musik oder Kunst? Auch das
kriegt ihr! Wir stehen dafür ein, dass es euch weder an
Trinken, noch an Essen mangelt.“
Lucius
the Eternal: „Genau! Und nicht solch veganen Scheiß,
den eh kein Mensch essen will! Wenn ihr euch Vegan ernähren
wollt dann tut es, aber wieso muss euer Essen aussehen wie
richtiges Fleisch? Wollt ihr mich verarschen? Ihr wollt in eurem
Herzen doch richtiges Fleisch essen ihr Gehirnamputierten!“
Flex
Fulgrim: „Wir stehen für jegliche Form der
Sinnesberauschung und unterstützen jegliche Form um seinen
Geist zu erweitern. Doch in erster Linie sind wir hier um uns
über Kurz oder Lang die Tag Team Titel zu holen und gerade
mit der Ekstase der Gewalt wollen wir dieses Ziel erreichen. Das
ist das einzige Ziel dieses Teams! Das und den Gürtel einen
verdienten Stellenwert zu verleihen. Eines Tages soll dieser
Titel im Co Main Event von Title Nights stehen und dafür
braucht man ein Team wie uns, die die Sache ernstnehmen und das
Ziel erreichen wollen. Die diese Titel so erfolgreich machen das
Teams aus anderen Ligen hierherkommen um sich mit uns zu messen
oder das Teams aus dem Ruhestand kommen und das Gold zurück
wollen, weil sich der Status des Golds geändert hat.“
Lucius
the Eternal: „Ganz richtig, Ful! Da können auch diese
Dumpfbacken namens Max Mustermännchen & Maximilan
Lunenkindchen zurückkommen oder ihr besorgt uns neue Teams,
die wir dann wegficken! Mir Lachs!“
Flex
Fulgrim: „Merkt euch unseren Namen, denn ihr werdet ihn
öfters zu hören bekommen. Flex Fulgrim…Lucius
the Eternal…The Slaanesh Connection…“
Lucius
the Eternal: „Genau! Und ey Leviathan! Putzt die Titel
schon mal, denn wir werden die uns früher oder später
holen kommen ihr Warmduscher!“
Das
Mikrofon wird fallengelassen und die Slaanesh Connection
verschwindet in Richtung Backstage.
Die
Katakomben der Brose Arena. Carola Birkenstock sitzt auf einer
Roadie-Kiste, währenddessen der riesige Maurice „The
Conquerer“ gerade in der für ihn typischen, nicht eben
schnellen Art, ein Kaltgetränk trinkt. Carola Birkenstock
trägt ein neues Septum – in grüner Farbe.
Ansonsten wirkt die junge Dame etwas besorgt.
Carola:
„Aber Maurice. Ich verstehe das nicht?! Warum willst du
denn wieder allein antreten? In der letzten Show hattest du schon
darum gebeten und selbst heute, wo du ein 3 on 1 Handicap-Match
bestreitest?“
Mo,
der sich da sicher reichlich Proteine in seinen überdimensionalen
Becher gerührt hat – der zwar gar nicht klein ist, in
der riesigen Baggerschaufel, die man bei Maurice halt ‚Hand‘
nennt, aber dennoch ziemlich untergeht – schlürft
lautstark einen Schluck hinweg und schaut zu Carola. Immerhin
schaut er nicht ganz so ausdruckslos drein wie neunzig Prozent
des übrigen Tages. Ist ja Carola.
Maurice:
„Du meinst gegen Wurst eins, zwei, drei? Ich habe die Namen
vergessen. Ich gebe denen keine fünf Minuten.“
Keine
Antwort, die Carola sonderlich zu befriedigen scheint, aber das
kommt nicht überraschend. Aber Maurice ist ja noch nicht
fertig.
Maurice:
„Du traust nicht zu, dass ich schaffe, mh? Ich habe einen
Plan.“
Okay,
das klingt einigermaßen gewagt….macht Carola aber
immer noch nicht wirklich glücklich.
Carola:
„Hmm, irgendwie bin ich etwas traurig. Ich weiß, du
hast deine Pläne. Ja, Morbeus ist etwas eigen und man weiß
auch nie so richtig wo man bei ihm dran ist. Aber ich denke, dass
du mit Slay und Max zwei Leute hinter dir hast, auf die du
bedingungslos zählen kannst.“
Da
sagt sie natürlich etwas Wahres – und Maurice ist
nicht blöd genug, das zu verkennen. Auch wenn eine
sorgfältige Wortwahl nicht seine Stärke ist. Außerdem
muss er den nächsten Schluck wegschlürfen und danach
den Milchbart abschlabbern. Erst dann bekommt Carola ihre heiß
ersehnte Antwort. Maurice verlagert sich dafür sogar, indem
er den Becher vor Carola abstellt und die langen Arme auf der
Roadiebox parkt. Fast etwas zu viel Nähe für Miss
Birkenstock, die aber tapfer sitzen bleibt. Immerhin atmet ihr Mo
nicht gleich in’s Gesicht.
Maurice:
„Slay ist ein guter Kerl, der was drauf hat. Max mag
Maurice nicht. (das ist bemerkenswert doppeldeutig!) Ray trägt
Gold. Auch Maurice müsste mal wieder GOLD tragen! Vielleicht
sollte Maurice Player ums Eck bringen und seinen Platz….ach
nein, Robert Breads. Okay. Vielleicht…“
Ganz
offensichtlich hat Maurice etwas gefunden, über das er einen
Moment nachdenken muss.
Carola:
„Ach Mo. Du bist doch eigentlich gar nicht so der
nachdenkliche Typ. Du willst einen Gürtel gewinnen, tja. Du
hast das alles in dir, schließlich warst du auch schon Tag
Team Champion. Aber den Intercontinental-Title würde ich mir
an deiner Stelle abschminken…“
Nun
springt sie runter von der Roadiebox, und geht etwas auf Distanz
zu ihm.
Carola:
„Es geht immer auf einen Wettkampf. Aber mit Ray würde
ich mich an deiner Stelle nicht anlegen. Halte dich auf jeden
Fall gut mit ihm, einen anderen Tipp kann ich dir nicht geben.
Und vergesse nicht, wer dir helfen wird, wenn du mal Hilfe
brauchst? Das wird die Foundation sein! Wir stehen immer hinter
dir.“
Maurice
legt die hohe Stirn in sichtbare Falten, als Carola ganz
offensichtlich ihre Agenda um den Punkt ‚Mo davon
abbringen, Ray zu fordern‘ erweitert. Was ja grundsätzlich
erst einmal nichts allzu Verkehrtes darstellen muss. Aber
Begeisterung sieht man beim Hünen erwartungsgemäß
eher nicht. Immerhin aber schaut er nicht so sauertöpfisch,
dass man sich Gedanken um Carolas diplomatisches Geschick machen
muss. Auch wenn er für seine Entgegnung nun gefühlte
Jahre braucht, noch ein wenig mehr Zeit als sonst.
Maurice:
„Ich weiß, dass Du Ray schützt. Und zu recht.
Ray braucht aber keinen Schutz….Maurice auch nicht. Robert
Breads wird ihn nicht schlagen, niemand wird das erst einmal tun.
Gold ist nicht gleich Gold, es gibt verschiedene. Und ja, fühlt
sich gut an. Vielleicht sollten wir…?“
Nanu?
Hat Mo der guten Carola da gerade versucht, ein Tagteam
schmackhaft zu machen? Auf den Gedanken könnte man mit ein
wenig Fantasie zumindest kommen. Aber da muss man wohl eher
aufpassen, dass besagte Fantasie nicht davongaloppiert….
Carola
jedenfalls öffnet den Mund ein Stückchen zu weit, um
nicht überrascht zu sein. Ein kurzes Schlucken folgt, dann
rutscht sie noch ein Stück von Maurice hinweg.
Carola:
„Ich….ähm….“
folgt
ihrerseits, ehe sie auch schon in die Gegenrichtung abbiegt und
sich auf die Socken macht. Nur weg von diesen großen
Kerlen, die komische Sachen fragen! Maurice schaut ihr ziemlich
irritiert hinterher – so irritiert, dass nicht einmal die
Gelegenheit für ein etwas dümmlich wirkendes Grinsen
bleibt. Minimal frustriert ext er den Rest seines Powergetränkes
und zerknautscht das Behältnis dann in seiner Hand, nur um
es mit einem gezielten Wurf in der Basura zu versenken….
Ein
heruntergekommenes Wohnzimmer. Leere Bierdosen auf dem Boden,
eine ranzige Couch. Ein Milbenparadies. Die gelbliche
Raufasertapete bröckelt schon leicht, der Putz fällt
von den Wänden ab. Die Muffigkeit in diesem Raum ist
förmlich zu spüren. Ein altes Holzregal beherbergt ein
paar Bücher und jede Menge Staub. Ein Röhrenfernseher
(vermutlich noch aus dem 20. Jahrhundert) läuft, zeigt aber
nur ein Testbild. Auch der restliche Raum dürfte kaum in
einem der letzten „Schöner Wohnen“ Ausgaben
näher vorgestellt worden sein. Plötzlich ist folgendes
Bild im Fernseher zu sehen:
Dann
verschwindet das Bild wieder. Nun ist ein Flackern und der
sogenannte „Fernnsehschnee“ zu sehen. Ganz alte
Schule. Außerdem ist eine Männerstimme aus dem
Fernseher zu hören.
„Jemanden
verabscheuen. Ein tiefes Gefühl. Sein Geschmack ist bitter,
sein Geruch ist verbrannt, seine Farbe ist schwarz und rot. Pure
Verzweiflung und Verzweiflung ist Hoffnungslosigkeit.“
„Gehasst
werden. Etwas vollkommen anderes. Es führt vielleicht zu
einem müden Lächeln, vielleicht aber auch zu
Traurigkeit, Ratlosigkeit oder zu dem Gefühl, unverstanden
zu sein. Wäre es das Ziel, dass der andere einen hasst,
kommen Triumphgefühle auf. Aber auch Angst vor Rache.“
„Selbsthass.
Wohl die schlimmste Form des Hasses, denn man kann ihm nicht
entfliehen. Hass zieht einen in den Bann und hält gefangen.
Doch er ist überwindbar. Eine Aufgabe, die ich mein ganzes
Leben schon versuche zu bewältigen.“
Nun
wird die Stimme, die bislang relativ neutral klang, deutlich
emotionaler. Der Fernseher flackert leicht auf.
„Steine
aus dem Weg zu räumen, das ist meine Lebensaufgabe –
selbstredend im metaphorischen Sinne. Als Mensch und als
professioneller Wrestler. Viele Jahre hat man mich verspottet –
in der GFCW. Ich sei nicht gut genug, besitze kein Charisma,
keine In-Ring-Fähigkeiten. Warum verabscheut man mich? Von
der Hand in den Mund gelebt durch Auftritte in Indie-Ligen, beim
Jahrmarkt-Boxen. 100 € Gage und ein Schnitzel. Quälende
Jahre die kein Ende nehmen. Der der mich trainiert hat, aber nie
besser war, kämpft in der GFCW. Warum? Selbsthass. Nie eine
Chance bekommen, weil man verabscheut wird. Nicht aufgeben. Der
letzte Schuss muss sitzen. Die Möglichkeit mit einer Legende
– Seit an Seit – im Ring zu stehen und aus den
dunklen Tiefen nach oben zu klettern. Das wäre es.“
„Lieber
Danny Rickson, Hall of Famer. Einer der größten dieses
Sports. Dieses Video ist auf VHS entstanden. Ich bin nicht
digitalisiert. Mit Hashtags kann ich nichts anfangen, Social
Media nicht mein Ding. DETEST.“
„Narben
durchziehen mein Gesicht, meinen 1 Meter 95 großen Körper,
meine 100 Kilo Kampfgewicht. Das Leben ein Kampf. DETEST.“
„Kraft. Powermoves. Bis an die
Grenzen gehen. Man muss wissen, was man kann. Die ideale
Ergänzung zum technischen Hochglanz Stil von Rickson. Der
Schöne und das Biest. DETEST.“
„Der
Hall of Famer und der vermeintliche Underdog? Geht es
gegensätzlicher? Können Sie eine Symbiose ihrer Stile
und ihrer Persönlichkeiten bilden? Die Gegner werden uns
hassen, uns verabscheuen. DETEST.“
„Ich
will ins Rickson-Team ohne Hashtag und ohne Schnörkel.“
Der
Fernseher beginnt an zu kräuseln und Schemen eines Kopfes
werden sichtbar.
„I
AM“
Die
Kamera blendet auf, und wir befinden uns im Backstagebereich der
Brose Arena. Der Kameramann begleitet zwei Männer, die durch
die Katakomben laufen, recht eilig und bestimmt, so als müssten
sie schnell zu einem bestimmten Ziel gelangen. Einer der beiden
ist GFCW-Chefanwalt JJ Dixon.
JJ
Dixon: „Du sagst also, es ist dringend, Donnie?!“
Donnie:
„Ja, ich weiß nicht ganz genau was los ist, aber du
sollst sofort zur New Breed-Kabine kommen. Das hat Percy Addam…“
JJ
Dixon: „Percy Addams, pah! Dieser Teufel heckt doch schon
wieder irgendwas aus!“
Donnie:
„Bestimmt, aber was sollen wir machen. Irgendwas mit Steve
Steel, sagt er.“
Das
Gespann biegt um eine Ecke und nähert sich dann einer weißen
Metalltür, an der ein ausgedruckter DIN-A4-Zettel mit der
Aufschrift New
Breed
angebracht ist. Von drinnen sind dumpf Stimmen zu hören.
KLOPF
KLOPF KLOPF!!!
Drinnen
wird es sofort still.
JJ
Dixon: „Macht auf, verdammt! Was ist denn los?! Eine
Unverschämtheit, mich hier so antanzen zu lassen!“
Dann
öffnet sich die Tür und das Gesicht von Percival Addams
lugt hervor.
Percy
Addams: „Ähm… hihihi, der Herr Anwalt. Prima,
dass Sie es einrichten konnten. Ich meine du, JJ. Wir waren doch
beim Du oder?“
JJ
Dixon: „Du, Sie, Ihr… vollkommen egal! Was willst du
denn, Addams?! Meine Zeit ist kostbar.“
Die
Tür öffnet sich jetzt komplett und wir können in
den Locker Room hineinschauen. Wir sehen Spinde, Bänke,
Spiegel an der Wand, das Übliche halt. Auf einer Bank links
im Raum (Blick durch die geöffnete Tür) sitzt der
blonde Hüne Steel, auf einer Bank rechts die beiden Häscher
Malone und Rambler. Die beiden sind schon gekleidet für das
spätere Match, in voller Ringmontur. Sie sind übersät
von blauen Flecken, Malone trägt Verbände um beide
Arme, Rambler hat den ganzen Oberkörper bandagiert.
Eigentlich sehen die Zwei nicht so aus, als ob sie heute wrestlen
könnten. Dementsprechend stöhnen und jammern sie auch
lautstark vor sich hin, als die Kamera draufhält.
Percy
Addams: „Na ja, Sie sehen ja das Dilemma, Dixon. Diese zwei
hier sind jämmerliche Mimosen und stellen sich an…“
Frazier
Malone: „Hey, Chef!“
Percy
Addams: „… Aber wir haben noch ein viel
gravierenderes Problem!“
Der
Anwalt ist leicht gereizt.
JJ
Dixon: „Und das wäre, Addams?!“
Statt
einer Antwort stöhnt nun Steve Steel in die Kamera.
Steve
Steel: „Argh… Umpf… Ächz… Stöhn…“
JJ
Dixon: „Mein Gott, was ist denn, Steel?!“
Steve
Steel: „ICH BIN SCHWER VERLETZT, DAS IST!!!“
JJ
Dixon: „Was?!?! Wovon denn, bitte?!“
Percy
Addams: „Er hat sich eine Zerrung zugezogen, bei dem Leg
Drop letztes Mal. Richtig übel, Steve fällt erst einmal
aus und kann heute nie und nimmer antreten!“
Dixon
platzt fast der Kragen. Das stinkt doch regelrecht zum Himmel,
wie kann man sich denn bei einem Leg Drop verletzen, wenn man ihn
selbst ausführt?
JJ
Dixon: „Ihr zwei Witzfiguren macht euch lächerlich! Du
wrestlest heute, Steve Steel! Ansonsten bist du GEFEUERT!“
Steve
Steel: „NOOOOOOOOOOOOIIIIIIIIIIIN!!!!!!!!!!!!!!!“
Percy
Addams: „Das kannst du nicht, Dixon, wir haben Verträge
und…“
JJ
Dixon: „Ich bin immer noch dabei, eure Verträge vom
letzten Mal zu prüfen, und da sieht es überhaupt nicht
gut für euch aus! The New Breed kämpft heute gegen
Maurice, soviel steht fest! Und Steve Steel ist mit dabei! Komm
Donnie, wir gehen!“
Wütend
stapft der Anwalt davon, gefolgt von dem ernst dreinschauenden
Road Agent Donnie. Die Kamera bleibt aber auf der Kabine drauf,
in der Steel und Addams jetzt wie Rumpelstilzchen wüten,
während Malone und Rambler ihre blauen Flecken reiben.
Percy
Addams: „Das kann er nicht machen, es ist doch ganz
offensichtlich, dass du schwer verletzt bist! Wenn du heute in
den Ring steigst, gefährdest du deine Karriere! Dagegen
werden wir gerichtlich vorgehen, ich werde jetzt selbst einen
Anwalt engagieren. Du kämpfst heute nicht, Steve!“
Dem
Hünen fällt jetzt sichtbar ein Stein vom Herzen.
Steve
Steel: „Puh, danke Percy! Ich kann auch kaum laufen…“
Chevy
Rambler: „A-aber Boss, sollen wir dann zu zweit antreten?
Ich meine, wir sind ja wirklich, ähm ich meine auch verletzt
und…“
Percy
Addams: „So ein Quatsch, Chevy! Ihr habt doch kaum was, die
paar Kratzer da! Ihr schafft das auch zu zweit, das wäre
doch gelacht! Ihr schaltet diesen Maurice heute aus, damit wir
den ein für alle Mal vom Hals haben!“
Frazier
Malone: „Grmpf, also ich glaub nicht…“
Percy
Addams: „Unsinn, Frazier, ihr schafft das doch locker!
Glaubt an euch!“
Steve
Steel: „Ja, hehe, glaubt an euch, dann wird das schon.
Percy und ich warten backstage, und danach feiern wir alle
zusammen!“
Percy
Addams: „Ganz genau! So, jetzt aber raus hier, ihr zwei,
Steve muss sich erholen und sich Eis auf das Bein legen. Ihr geht
am besten noch mal in den Trainingsraum, euch ein bisschen
aufwärmen. Also viel Glück nachher!“
Und
mit diesen Worten bugsiert er Malone und Rambler, die etwas
perplex wirken, aus der Tür hinaus auf den Flur, und schon
fliegt die Tür mit einem Knall zu.
Frazier
Malone: „Ähm, also ich…“
Chevy
Rambler: „Das ist ja…“
Und
dann schlurfen die beiden in Richtung Gym davon, als die Kamera
ausblendet und die Szene endet.
Zufrieden
grinsend wie ein kleiner Junge wandert er durch den Backstage und
saugt alles auf wie ein Schwamm. Er lernte ein paar Offizielle
kennen, die ihn willkommen geheißen haben. Er lernte 2 der
Referees kennen und auch ein paar Talente, die sich im Umfeld von
Robert Breads Training Center bewegen. Gerade jetzt während
der Show fällt ihm die Professionalität der gesamten
Company auf. Beeindruckend wie ein Uhrwerk funktioniert der
Ablauf der Technik hinter den Kulissen. Er gönnt sich gerade
eine Auszeit und geht in Gedanken durch den Backstage und nippt
an seinem Protein Whey Isolat. Marshmallow-Schoko, ein ziemlich
gewöhnungsbedürftiger Geschmack. Als er gerade um eine
Ecke biegen will, stößt er beinahe mit einem Rollstuhl
zusammen! Gerade noch kann Desmond Briggs seinen massigen Körper
stoppen.
Desmond
Briggs: „Sorry, Bro, hätte dich fast nicht
gesehen…ich…“
Er sieht auf die
Person im Rollstuhl und Desmond erkennt seinen Kollegen Cornelius
van Leuween. Er hält ihm die Hand zum Fist Bump hin.
Desmond
Briggs: „Cornelius van Leuween. Schön dich
kennenzulernen. Mein Name ist Desmond Briggs, ich bin einer der
Neuen hier. Was geht ab, Boi?“
Cornelius is
pissed! Als hätte er nicht schon genug Scheiße unterm
Schuh, läuft ihn ein Neandertaler fast über den Haufen.
Vor Wut läuft unser Niederländer rot an und antwortet
auf den angebotenen Fist Bump mit einem Fickfinger.
Desmond lächelt
weiterhin und ignoriert die Geste von Cornelius. Zumindest lässt
er sich nichts anmerken.
Desmond
Briggs: „Keule du bist sauer, dass du nicht fit bist?
Verstehe ich alles Boi, aber konzentrier dich auf das Wesentliche
und du bist schon bald wieder auf dem Damm. Das Einzige was du
mit Geld nicht kaufen kannst, ist die Gesundheit. Also bleib am
Ball und schon bald brauchst du das Ding nicht mehr.“
Er
nimmt einen kräftigen Schluck seines Shakes.
Cornelius
van Leeuween: „Hör mal zu Pattafeufeu, sieh zu, dass
du mir mit deiner Neandertalerfresse aus der Sonne gehst, denn
die einzige Steinzeit die mich interessiert, ist die meiner mit
Diamanten besetzten Uhr!“
Und mit einem
Mal steht da – ein wenig wie aus dem Nichts – noch
jemand Drittes. Aiden Rotari, der Mann der noch heute sein Debüt
in der GFCW geben wird, strahlt Briggs und van Leuween mit
leuchtenden Augen an.
Aiden
Rotari: „Ich hoffe ich störe nicht. Ich dachte bloß
ich spreche einmal mit Cornelius nach dem was er vorhin zum
Besten gegeben hat. Eine wirklich starke Rede übrigens,
wirklich.“
Anerkennend
nickt der Rookie aus Atlanta van Leeuwen zu. Desmond sieht Aiden
Rotari fragend an.
Desmond
Briggs: „Habe ich dich nicht im Performance Center bei
Robert letztens gesehen Boi? Du warst einer der Schüler, der
den Worten des Meisters gelauscht hatten, anstatt in den Ring zu
gehen oder? Naja whatever…für meinen Geschmack war in
der Rede etwas zu viel Geheule Cornelius, aber mir soll es egal
sein.“
Ein weiterer
Schluck seines Shakes wandert die Kehle des New Yorkers herunter.
Er sieht wieder zu Cornelius van Leuween.
Desmond
Briggs: „Hab zwar keine Ahnung warum du einen Bodyguard
brauchst, da ich dachte du kannst dich selbst verteidigen, aber
ich wünsche dir echt viel Glück bei der Suche Bro. Du
wirst schon Jemanden geeignetes finden.“
Cornelius
van Leeuween: „Natürlich hast du keine Ahnung warum,
schließlich bist du so uninteressant sich würden nur
Leute hinterrücks attackieren, wenn ich sie dafür
bezahlen würde! Dustin oder wie auch immer du heißt,
ich gebe dir einen gut gemeinten Rat, verschwinde hier! Ansonsten
endest du als mein Fußabtreter, genauso wie Joe Jobber!“
Aiden
Rotari: „Jungs, beruhigt euch doch.“
Beschwichtigend
hebt Aiden beide Hände.
Aiden
Rotari: „Desmond, Cornelius hat Recht. Du musst das Ganze
aus seiner Sicht sehen. Wenn er schon wichtig genug ist als dass
ihn jemand attackieren würde, was würde dieser jemand
dann erst tun wenn er auf ihn im Rollstuhl treffen würde?
Eine Person wie Cornelius van Leeuwen ist immer in Gefahr und
eben jetzt besonders. Man darf ihn jetzt nicht im Stich lassen.
Und genau darüber wollte ich mit dir…“
Rotari deutet
mit der linken Hand auf den Wrestler im Rollstuhl.
Aiden
Rotari: „...sprechen, weißt du? Ich bin exakt der
Mann der seinen Freunden immer zu dem verhilft was sie am Meisten
brauchen. Immer.“
Desmond Briggs
dreht seinen Shaker mit dem Rest spielend im Kreis und lächelt
sowohl Aiden Rotari als auch Cornelius van Leuween an.
Desmond
Briggs: „Große Sprüche müssen auch große
Taten folgen Bois…also nehmt lieber den Mund nicht zu
voll. Es gibt Leute die sowas bestrafen.“
Er nimmt einen
letzten großen Schluck seines Shakes, dreht die
Verschlusskappe zu und sieht kurz provozierend lächelnd zu
Cornelius und dann zu Aiden Rotari. Dann legt er 2 Finger zum
Abschied an die Stirn.
Desmond
Briggs: „Naja ich lasse euch 2 Turteltauben mal alleine.
Ich will mir den Rest der Show geben, bisher ist alles zu Baba
hier…“
Desmond
geht an den Beiden vorbei und verschwindet aus der
Szene.
Cornelius van
Leeuween: „Hoffentlich sieht das GFCW Management grade zu
und spielt mit den Gedanken mich gegen diesen Holzkopf in den
Ring zu stellen. Denn hiermit verspreche ich, dass sein Gesicht
unbezahlbar sein wird, wenn er bemerkt, dass ein Reicher ihn
herumreicht, als wäre er Abdul
Rahman.“
Van
Leeuwwen verstellt seine Stimme, dumpf und gedrückt, damit
er wie Dustin klingt.
Cornelius
van Leeuween: „Baba!“
Aiden
Rotari: „Du musst aufpassen, weißt du?“
Rotari tritt
hinter Cornelius und legt diesem eine Hand auf die Schulter. Dann
beugt er sich leicht zu ihm herunter um auf Augenhöhe zu
sein. Besorgt tätschelt er dem Verletzten den Arm.
Aiden
Rotari: „Dieser… Desmond. Der kam einfach so in
unser Performance Center und hat einen meiner Freunde fertig
gemacht. Ich weiß nichtmal wirklich warum, aber es war
wirklich bizarr. Robert fand das auch, aber der darf natürlich
niemals offen darüber sprechen.“
Ob das die
Wahrheit ist und Breads’ echte Gedanken den Weg zu Aiden
Rotari finden sei einmal dahin gestellt. Mit sanfter Stimme fährt
Aiden fort.
Aiden
Rotari: „Ich meine, wer als Mitglied des Rosters einfach
Rookies verprügelt, der würde vielleicht auch…
ach, ich denke bestimmt zu negativ. Wie dem auch sei, Cornelius,
wenn du noch immer jemanden suchst der ein bisschen auf dich
aufpasst… nun, ich habe heute mein erstes Match. Du kannst
es dir ansehen wenn du magst und danach entscheiden ob ich der
richtige Mann an deiner Seite bin.“
Mit einem
finalen Schulterklopfen bei Cornelius erhebt sich der Debütant
und sieht mitleidig zu ihm herab.
Aiden
Rotari: „Wie schon gesagt, ich würde alles für
meine Freunde tun. Wirklich alles.“
Dann ziehen sich
seine Mundwinkel wieder nach oben.
Aiden
Rotari: „Ich hoffe wir werden Freunde, Cornelius.“
Wir
sind backstage im Interviewbereich, wo Mac Müll schon
bereitsteht. Diesmal hat man einen Locker Room notdürftig
hergerichtet, an den Spinden hängen GFCW T-Shirts und man
hat flugs ein großes Banner aufgehängt.
Mac
Müll: Meine verehrten Damen und Herren, bitte begrüßen
Sie meine heutigen Gäste: Percy Addams und Steve Steel!
Netter Schnauzer übrigens.“
Von
rechts und links treten die beiden blöd grinsend ins Bild.
Steel schnappt sich sofort das Mikro von Mac Müll.
Steve
Steel: „DANKE, DU ALTE SOCKE, HEHEHE!!! ALSO FOLGENDES:
DIESER STINKENDE JJ DIXON KANN UNS GAR NICHTS VORSCHREIBEN!!! ICH
RISKIERE DOCH NICHT MEINE KARRIERE, UM GEGEN DIESEN MAURICE
ANZUTRETEN!!! ES WEISS OHNEHIN JEDER, DASS ICH IHN ZERMALMEN
WÜRDE, HEHE!!!“
Mac
Müll: „Das ist mein Mikro, her damit!“
Die
Legende, also Mac Müll, nicht Steve Steel, schnappt sich
beherzt sein Arbeitsgerät zurück.
Percy
Addams: „Steve hat vollkommen recht! Diesem Dixon wird bald
ohnehin das Handwerk gelegt, ich glaube sowieso, dass er gar kein
richtiger Anwalt ist, sondern ein Scharlatan!“
Mac
Müll: „JJ Dixon ist langjähriges Mitgleid im
GFCW-Vorstand und…“
Percy
Addams: „Ach papperlapapp! Fakt ist, Frazier Malone und
Chevy Rambler werden gleich zu zweit gegen Maurice antreten, das
schaffen die beiden auch alleine, Maurice ist keine Gefahr für
die New Breed!“
Mac
Müll: „Hehe, also das glaube ich nun aber kaum.“
Steve
Steel: „WAAAAAAS?!?!?! WERD MAL NICHT FRECH, DU
WÜRSTCHEN!!! Wenn ich wieder fit bin, dann fordere ich
Maurice heraus und versohle ihm mal so richtig den Arsch! Dann
wird er zwanzig Leg Drops fressen, und ich werde ihm den Rücken
zerkratzen, dass er nie wieder Shirts wird tragen können,
hohoho!!! Aber heute ist nicht der Tag, nein! Heute muss ich
ruhig machen, sonst entzündet sich mein Knie!“
Mac
Müll runzelt die Stirn.
Mac
Müll: „Wieso denn das Knie?! Du hast doch gesagt, du
hättest eine Zerrung. Im Knie kann man doch keine Zerrung
haben!“
Steve
Steel: „Öhm, also… Ich äh… UND OB
MAN DAS KANN, HA!!! ICH HABE DA DIE ZERRUNG MEINES LEBENS!!! Was
weißt du denn überhaupt, Mac Müll, bist du Arzt,
hä?!“
Mac
Müll: „Nein, aber ein bisschen Erfahrung habe ich
schon.“
Steve
Steel: „PAH! So, jetzt schau dir mal an, wie unsere New
Breed-Jungs diesen Maurice in Stücke hacken, hehe!“
Mac
Müll: „Und damit geben wir ab an den Ring zu Michael
Cruncher!“
Singles
Match: Bartholomäus (/w Rufus von Greifenstein) vs.
Daniel Referee: Jack Bobo
Unter
den bassigen Klängen von Bartholomäus‘
Entrance Theme stampft der „Hüne aus der
Heilanstalt“ zum Ring. Rufus von Greifenstein fährt
vor ihm im Rollstuhl die Rampe hinab, zerrt an der größten
der Ketten, die vier Männer der Security halten und die
seinen Ziehsohn festhalten. Bartholomäus streichelt noch
einmal den stacheldrahtbewehrten Stuhl namens „Maria“,
den er vom Nikolaus 2020 geschenkt bekommen hat. Im Ring
angekommen lösen die Security die Ketten und
Bartholomäus ist losgelassen. Bereit, zu spielen!
Und
schon kommt er zum Ring, der Mann, der seine Entrance
Melodien schneller wechselt als JBD seine Schlüpper
wechselte! MEAN DANIEL!
Und
doch haben sich die Klänge in letzter Zeit nicht
verändert. Einen neuen Start hat Daniel ja definitiv
schon geliefert und erscheint erst nach einer halben Minute
seines Themes auf der Stage, AMY in der einen Hand. Beide
Hände sind getaped, dazu tritt er in Zweidrittelhose an,
was ihm – in Verbindung mit dem mittlerweile gestählten
Oberkörper – etwas rowdyhaftes verleiht. Die Augen
eng zusammengekniffen und einige Striemen auf den Kopf
geschminkt, schaut er kurzhaarig durch die Gegend, droht dem
einen oder anderen Zuschauer mit dem Stuhl, lässt diesen
dann aber doch immer sinken, ehe er schließlich den
Ring erreicht.
Auf
der Weste, die er bis dahin getragen hat und deren mögliche
Beschriftung auf der Rückseite wir bisher nicht sehen
konnten, steht:
SCHULDIG!
Es ist
klar, wem dieses Wort gilt und es scheint ebenso klar, dass
PCM sicher mehr im Kopf ist, als es für einen Kampf
gegen Bartholomäus anzuraten ist. Die
Wahrscheinlichkeit, dass Daniel zum Läuten der
Ringglocke verschwindet, scheint aber verschwindend
geringUnter den bassigen Klängen von Bartholomäus‘
Entrance Theme stampft der „Hüne aus der
Heilanstalt“ zum Ring. Rufus von Greifenstein fährt
vor ihm im Rollstuhl die Rampe hinab, zerrt an der größten
der Ketten, die vier Männer der Security halten und die
seinen Ziehsohn festhalten. Bartholomäus streichelt noch
einmal den stacheldrahtbewehrten Stuhl namens „Maria“,
den er vom Nikolaus 2020 geschenkt bekommen hat. Im Ring
angekommen lösen die Security die Ketten und
Bartholomäus ist losgelassen.
Bereit,
zu spielen!
Jack Bobo
schaut sich die beiden Kontrahenten an.
Pete:
Jack sieht aus also er sich nicht traut das Match
anzuläuten. Sven:
Er sucht schon nach einer Fluchtmöglichkeit...schau mal.
Der Referee
steht zwischen Daniel, der wie ein Duracell Hase in seiner
Ecke auf und ab geht. Den Blick auf Bartho fixiert. Auf der
anderen steht Bartho....DER HÜHNE...Regungslos...doch
strahlt er pure Gefahr aus. Jack Bobos verzweifelter Blick
bleibt schließlich bei Rufus von Greifenstein hängen.
Zögerlich hebt Jack Bobo den Arm.
Rufus
von Greifenstein: HALT...Jack...lieber Jack Bobo...du musst
das nicht tun.
Der Referee
schaut fragend zu Rufus von Greifenstein.
RvG:
Daniel...DANIEL....
Daniel
bleibt stehen und schaut aus dem Augenwinkel in Richtung
Rufus.
RvG:
Auch DU musst das nicht tun...Niemand muss das hier
machen...Ich gebe dir jetzt die Möglichkeit das alles
hier ohne Schaden zu überstehen...
Daniel
schaut Rufus mit zusammen gekniffenen Augen an. Bartho steht
weiter regungslos im Ring.
RvG:
Lass Jack das Match anläuten. Komm raus zu mir und lass
dich einfach auszählen. Dann wird Bartholomäus dir
nix tun und wir gehen alle glücklich und zufrieden
nach...
Rufus kann
den Satz nicht mehr zu Ende reden denn Daniel schnellt nach
vorne und deckt Bartho mit Schlägen und Tritten ein.
Rufus schaut kurz überrascht, fängt dann jedoch
laut an zu lachen. Er legt den Kopf in den Nacken und lacht.
RvG:
Du hast es so gewollt....Bartho....SPIEL MIT DANIEL!!!
Jack Bobo
weicht zurück und läutet das Match an.
DING DING
DING DING
Daniel ist
immer noch im Angriffsmodus und haut alles raus was er hat.
Bartho weicht nicht zurück. Er schaut Daniel einfach an
und steckt die Attacken ein. Daniel gibt jedoch nicht auf. Er
geht in die Seile und fliegt mit einem Cross Body
heran....und landet auf dem Boden.
Pete:
Er...er...Daniel ist einfach abgeprallt.
Sven:
Bartho ist einfach ein Monster.
Daniel ist
total perplex das seine Attacken einfach keine Wirkung
zeigen. Er ärgert sich und ist direkt wieder auf den
Beinen. Erneut hagelt es Schläge und Tritte gegen den
Hühnen. Die erste Reaktion von Daniel lässt diesen
durch den Ring fliegen. Bartho schubst Daniel einfach mit
beiden Händen weg. Dieser Stoß alleine reicht aus
und Daniel liegt in der Ringecke. Mit schmerzender Brust
schaut er Bartho an.
Pete:
Das nimmt kein gutes Ende wenn dieses Monster ernst macht.
Sven:
Ich freue mich drauf.
Der
Kampfgeist des Spross von JBD sist jedoch ungebrochen. Wieder
auf den Beinen nimmt dieser erneut Anlauf.
RUNNING
DROPKICK GEGEN DAS KNIE VON BARTHOLOMÄUS
Dieser
zeigt die erste Reaktion. Die Aktion hat gut gesessen...und
Bartho....geht einen Schritt zurück. Er schaut an seinem
Bein herunter...tritt einmal kräftig auf und fixiert
Daniel.
RvG:
JETZT BARTHO!!!!!
Der riesige
Körper fegt nach vorne und packt Daniel am Hals. Mühelos
hebt er diesen in die Luft. Daniel zappelt und versucht sich
aus dem Chokehold zu befreien doch Bartho schreit diesen an
und
DOUBLE
HANDED CHOKE BOMB GEGEN DANIEL
Jack Bobo
schlägt verzweifelt die Hände übe den Kopf
zusammen. Daniel bleibt liegen. Bartholomäus stampft auf
ihn zu und ergreift ihn. Erneut geht es mühelos nach
oben mit Daniel. Bartho greift ihn mühelos...geht eine
Runde im Ring umher...
SIDEWALK
SLAM GEGEN DANIEL
Pete:
DANIEL?!?!
Sven:
Das kann doch keiner überleben.
Selbst Jack
Bobo macht einen Hüpfer als Bartho mit Daniel den
Ringboden berührt. Die Konstruktion wackelt unter der
Erschütterung. JBD´s Sohn liegt in der Mitte des
Ringes und hält sich...na ja...irgendwie versucht er
sich alles zu halten...denn alles tut weh. Doch der Hühne
gibt Daniel keine Pause. Langsam...fast zärtlich hebt er
Daniel auf die Beine. Dieser steht stehend ko in der Mitte
des Ringes. Bartholomäus schaut zu seinem Herren Rufus
von Greifenstein. Dieser redet jetzt auf seinen Schützling
ein. Er dreht sich nach kurzer Pause wieder Daniel zu. Dieser
sieht zwar aus als ob er gerade von zwei LKW´s
überfahren wurde...aber er hat die Fäuste oben. Die
Attacken sind keine Schläge mehr. Die Handflächen
berühren den massiven Körper von Bartho ohne auch
nur den Hauch von Schmerzen zu verurschachen. Jack Bobo steht
in der Ringecke...na ja...irgendwie redet er mit einem GFCW
Mitarbeiter am Ring.
Pete:
Zwei Attacken und Daniel ist hinüber. Doch unfassbar. Er
gibt einfach nicht auf. Was ein Kampfgeist.
Sven:
Ich glaube ich muss mal aufs Klo Pete...mir wird das hier zu
heikel.
Pete:
Du bist ja feige. Schau mal da Sven...Jack Bobo der Referee.
Wieso ist er außerhalb des Ringes??
Sven:
Der macht das gleiche wie ich. Der geht der Gefahr aus dem
Wege...
Der Referee
steht am Ring und diskutiert mit einem Arzt der auf Anweisung
von Jack Bobo herbeigeilt ist. Sven ist gerade dabei
aufzustehen als das Licht plötzlich ausgeht. Ein Raunen
geht durchs Publikum. Nach ein paar Sekunden geht das Licht
wieder an. Jubel brandet auf.
Pete:
Das...das ist MILLER!!!
Phoenix C.
Miller steht im Ring. Direkt hinter Daniel der sich nun
zwsichen dem Monster und dem Mann steht den er letzte War
Evening so hart attackiert hat. Miller hält einen Stuhl
in der Hand.
Pete:
Was will er mit Amy??
Sven:
Das ist nicht Amy...das ist MARIA...Barthos Spielzeug.
Miller
grinst Daniel an der sich umgedreht hat und erschrocken drein
blickt. Daniels alter "Freund" holt mit dem Stuhl
aus.
Pete:
Das wird weh tun... Sven:
Ich mag nicht hinsehen
Die nächsten
Augenblicke spielen sich in Zeitlupe ab. Der Stuhlschlag von
Miller zielt genau auf Daniels Stirn als...Das anvisierte
Opfer, weiterhin im Griff von Bartho reagiert
geistesgegenwertig und lässt sich zu Boden fallen. Dabei
zieht er jedoch Bartholomäus nach vorne welcher den
Stuhlschlag ungebremst mit der Stirn bremst. Wie vom Blitz
getroffen geht dieser zu Boden. Das Licht geht wieder aus.
Nach ein paar Augenblicken geht das Licht wieder an und
Miller ist verschwunden. Maria liegt neben Bartholomäus
im Ring. Daniel robbt sich mit letzter Kraft auf ihn. Rufus
von Greifenstein sitzt versteinert in seinem Rollstuhl und
schaut apathisch in den Ring. Jack Bobo wird vom GFCW Arzt
darauf hingewiesen das er ein Match zu leiten hat. Er rollt
sich zurück und zählt das Cover.
ONEEEEEE
TWOOOOO
THREEEEEEEE
DING DING
DING DING
Sieger
des Matches durch Pinfall: DANIEL!!!
Pete:
(sprachlos)
Sven:
Ja...okay...
Kaum hat der
Referee das Match abgeläutet richtet sich Bartho wieder
auf. Er reibt sich kurz die Stirn und schüttelt mit dem
Kopf. Er schaut nach links
MARIA
Er schaut
nach rechts
DANIEL
Das Monster
steht wieder auf den Beinen. SO als ob es den Stuhlschlag nie
gegeben hat.Er scheint unter seiner Maske zu schnaufen. Zähne
mahlen aufeinander. Er dreht sich zu Daniel, packt ihn am
Hals und hebt ihn erneut mühelos in die Luft.
Bartholomäus schreit den Gewinner des Matches an, geht
eine Runde mit ihm durch den Ring um dann vor Maria stehen zu
bleiben.
SKULL
CRACKER AUF MARIA!!!!!!
Regungslos
bleibt Daniel liegen. Bartho schaut auf ihn herab und rollt
ihn dann mit dem Fuß von Maria. Er nimmt diesen an sich
und verlässt auf Anweisung von Rufus von Greifenstein
den Ring. Gefolgt von seinem Herren verläßt er
dann die Arena.