Aiden Rotari: “Hallo.”


Keine rhetorisch beeindruckende oder besonders wortgewandte Art und Weise, eine Konversation zu initiieren, aber effektiv scheint es allemal zu sein – denn der Mann, der gerade seine Kabine betreten zu gedenkt und von einem an der Tür lehnenden (und sie somit blockierenden) Aiden Rotari davon abgehalten wird, erwidert sogleich eine Begrüßung der eigenen Art.

Aldo Nero ist aktuell noch in ziviler Kleidung unterwegs. Ein lockerer Look, nichts Besonderes. Sobald er hier seinen heutigen Gegner erkennt, verfällt er in einen Modus, in dem er glaubt, sich stark machen zu müssen. Er plustert sich auf und will Eindruck schinden. Alles recht subtil, aber auf keinen Fall subtil genug, dass ein Aiden Rotari ihn nicht durchschauen könnte.


Aldo Nero: „Was willst du denn hier? Kannst du es etwa nicht abwarten von mir fertig gemacht zu werden?“


Aldo scheint zufrieden mit dieser Antwort. Er ist überzeugt, dass er damit Eindruck schinden konnte.


Aiden Rotari: “Ich bin hier, um dir Respekt zu zollen.”


Das ruft beim Mann mit dem alt-römisch klingenden Namen ein Heben der Augenbrauen hervor. Eine verbale Reaktion gibt es allerdings nicht, sodass Aiden sich eingeladen sieht, diesen Punkt weiter zu elaborieren.


Aiden Rotari: “Du hast die Open Challenge bei der letzten Show angenommen. Ask Skogur. Intercontinental Championship. Jemand, der versucht, Taten sprechen zu lassen, um eine Veränderung herbeizuführen, ist eine willkommene Seltenheit in einer verbal leider schwanenburg’isierten Promotion.”


Man ist wohl eingeladen, was auch immer man möchte ich diesen Neologismus hineinzuinterpretieren, aber da es von Rotari kommt kann man mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit davon ausgehen, dass die Konnotation negativ sein soll. Seine bodenlosen und dunklen Augen sind auf Nero geheftet und strahlen keine Spur Nervosität aus.


Aiden Rotari: “Noch viel lieber würde ich dich an dieser Stelle auch noch beglückwünschen. Schade, dass du dein Ziel nicht erreichen konntest.”


Ob Aiden damit meint, dass Aldo weder den Titel gewinnen noch – so nehmen wir mal an – die Anerkennung seines Vaters erobern konnte oder bloß eins von beiden sei einmal dahingestellt. Es wäre nicht das erste Mal, dass der Schakal aus dem Süden bewusst vage bleibt.


Aiden Rotari: “Darf ich fragen, was du als Nächstes vorhast?”


Auch wenn Aldo nach wie vor etwas skeptisch bleibt, scheint er auf Aidens diplomatische und „wohlwollende“ Art, anzuspringen. Er wird etwas locker und scheint sogar etwas erleichtert darüber, dass die Anspannung der Situation entladen wurde, bevor sie sich richtig aufbauen konnte.


Aldo Nero: „Ich… hab das vor, was ich auch vor zwei Wochen schon vorhatte. Ich will mich beweisen. Gut… gegen Ask, das war nix. Aber egal. Ich hatte einen schlechten Tag, das passiert. Heute wird das anders. Heute werde ich gewinnen. Tut mir zwar etwas leid für dich, aber das passiert nun mal, wenn man sich der Zukunft in den Weg stellt.“


Aldo deutet auf die Tür, die Aiden nach wie vor blockiert, aber selbstverständlich wird klar, dass es nicht das ist, was Aldo meint. Der spielt eindeutig auf das Match an, was die beiden heute bestreiten werden. Und dabei scheint Aldo sogar etwas in Fahrt zu kommen, denn nett zu sein bringt ihm hier nix. Also vergiss die wohlwollende Art und sei provokant.


Aldo Nero: „Und damit meine ich mich, denn ich habe vor hier sehr schnell, sehr weit hochzukommen und auch wirklich etwas zu erreichen und nicht ewig meine Zeit damit zu verschwenden, das nicht zu tun.“


Und wieder deutet Aldo auf Aiden und es wird klar, was genau er hier implizieren möchte.


Aldo Nero: „Wie lange bist du jetzt eigentlich schon hier? Meinst du nicht, dass es mal Zeit wird auch irgendwas Wichtiges zu gewinnen?“


Man merkt, dass Aldo ziemlich zufrieden mit sich selbst und mit seinem Front an Rotari ist. Ob das allerdings so eine gute Idee ist? Schließlich ist Aiden ihm hier dennoch recht „nett“ gegenübergetreten. Aber Aldo denkt wohl, dass er so auftreten muss um sich zu beweisen.


Aiden Rotari: „Den Respekt des Mannes, der wie ein Vater für mich war, beispielsweise?“


Natürlich haben die zwei nicht die gleiche Situation, und Robert Breads ist nicht der tatsächliche Vater von Rotari, aber im weitesten Sinne und bezogen auf die Profession, die die beiden ausfüllen, könnte man schon eine gewisse Parallele ziehen, wenn man denn wollte.

Und Aldo will das zwar nicht, scheint das aber trotzdem zu tun. Er fühlt sich ertappt und auch wenn er es sich ungern anmerken lassen würde, schafft er es nicht, das zu überspielen. Er verzieht die Miene und löst den Blickkontakt von Rotari. Leicht verloren schaut er mit den Augen nach unten.


Aiden Rotari: „Selbstverständlich ist Titel zu gewinnen mein großes Ziel. Aber wenn um Dinge geht, die wichtig sind… kommt mir kaum ein Moment wichtiger vor als der, in dem ich vom Lehrling zum Partner aufstieg. Gleichwertig. Auf Augenhöhe. Das war… besonders.“


Aldo nimmt den Blickkontakt wieder auf fletscht nun leicht mit den Zähnen.

Dabei lässt Aiden den Fakt, dass er Breads bei Brainwashed im letzten Jahr sogar besiegen und übertrumpfen konnte, unausgesprochen im Raum stehen. Nein, mit Titeln kann er Aldo Nero nicht beeindrucken.

Aber vielleicht mit etwas, dass dem ehemaligen GTCW European Champion mindestens ebenso wichtig ist.


Aiden Rotari: „Mir wäre nichts ferner, als der Zukunft im Weg zu stehen. Im Gegenteil. Ich bin ein Anhänger. Und deshalb bin ich hier um dir zu sagen, dass ich dich, auch, nachdem ich dich heute besiegt habe, weiter unterstützen möchte. Aus der Ferne, selbstverständlich, hast du doch mehr als deutlich gemacht, dass du von jemandem wie mir nichts lernen kannst.“


Und die Sache mit der Vaterfigur hat Rotari selbstredend zufällig und aus dem Moment heraus kurz nebenbei erwähnt.


Aiden Rotari: „Kein böses Blut, egal, was heute passiert.“


Dass er das vorweg nimmt bevor überhaupt irgendetwas geschehen ist spricht nicht unbedingt dafür, dass Aiden vor hat, die Samthandschuhe auszupacken. Andererseits wäre Aldo womöglich sogar beleidigt, wenn Rotari nicht sein Allerbestes – was im Falle von Aiden auch sein Allerschlimmstes sein könnte – gegen ihn auspackt.


Aiden Rotari: „Ich würde dir viel Glück wünschen, aber das hast du offenkundig nicht nötig.“


Rotari tritt weg vom Türrahmen und deutet einladend, fast schon wie ein Butler, auf die sich nun bietende Möglichkeit, das Gespräch zu verlassen.


Aiden Rotari: „Oh, eins noch. Du hast nicht zufällig die Telefon-Nummer von James Corleone? Ich habe noch etwas mit ihm zu besprechen, und ich müsste ihn ansonsten in den Gängen abfangen. Müßig, aber manchmal notwendig, aber wenn jemand seine Kontaktdaten hast, dann doch sicherlich du?“


Aldo ist für zu kurze Zeit hier in der GFCW als, dass er Rotari hier wirklich durchschauen könnte. Und das weiß er auch. Während er also die ganze Zeit über versucht hat, sich nicht von dem Vergleich mit Rotari und Breads unterkriegen zu lassen, löst er nun erneut den Blick von seinem Gegenüber. Verlegen und wieder einmal ertappt dreht sich Nero weg, denn: man sollte meinen, dass er diese Daten hat – aber ist das auch so?


Aldo Nero: „Ich…“


Und dann, als das Thema wieder sein Vater ist, scheint bei Aldo wieder der kleine Junge hervorzukommen, der nur die Bestätigung seines Vaters will. Meint Rotari das ernst? Will er ihm helfen? Wäre das die Möglichkeit sich ihm mitzuteilen und vielleicht… Hilfe und Unterstützung zu erhalten?

Nein. Niemals. Er mag recht frisch in der GFCW sein und er mag über Rotari nicht viel wissen, aber, dass man ihm nicht trauen kann und sollte, das weiß er. Nero rafft sich zusammen, schüttelt den Kopf und entscheidet sich für seine Reaktion.


Aldo Nero: „Tja… dann wirst du ihn wohl suchen müssen. Ich bin nicht sein Sekretär oder sowas. Und ohnehin solltest du dir nicht so viele Gedanken um ihn machen. Konzentrier dich lieber auf mich. Nur Sorgen musst du dir keine machen. Mit mir wirst du nicht so ein leichtes Spiel haben wie mit dem Typen vor zwei Wochen. Ich habe nicht vor schon wieder zu verlieren. Also mach dich auf was gefasst.“


Aldo tritt nun einen weiteren Schritt in die Tür hinein um Aiden nun endlich hinter sich zulassen. Einmal kurz dreht er sich aber noch mal zu ihm.


Aldo Nero: „Aber ja, wie du schon sagst. Kein böses Blut.“


Auch Aldo scheint also nicht vorzuhaben seinen heutigen Gegner zu verschonen. Vielleicht will er aber wieder mal nur Eindruck schinden. Er blockt die Worte Rotaris und sein Angebot ihm zu helfen nun also ab, ohne verbal weiter darauf einzugehen, bevor er ihm noch einmal einen finsteren Blick zuwirft. Anschließend betritt er nun endlich den Raum und schlägt die Tür dabei hinter sich zu.



Wir fliegen um die halbe Welt um Geschichte zu schreiben…“

UND ZU ZERSTÖREN!!!“


Schritte sind zu hören. Der Schrittmacher stoppt.


Schau mal hier…GUCK MAL!!!...Genau wie früher auf dem Spielplatz!!“


Der Schrittmacher setzt wieder ein. Jedoch scheint jeder zweite Schritte metallischen Ursprungs zu sein.


Was ist??...Hast du Kopfschmerzen?“

IST DAS DEIN ERNST MANN????“


Stille…


WIR SIND HIER NICHT MEHR AUF DEM SPIELPLATZ. WIR SIND HIER NICHT MEHR IM KINDERGARTEN ALSO MACH DIE SCHEISS MIXERY DOSE VON DEINEM SCHUH UND LASS DIR WAS EINFALLEN WIE WIR HIER WEGKOMMEN…“


Nachdem man bislang eine trostlose Bushaltestelle gesehen hat schwenkt die Kamera herum und man kann zwei Personen erkennen die unter der einzigen Laterne stehen die zumindest ein bisschen Licht ins dunkle bringt. Ein wenig…aber nicht genug um das große Ganze zu sehen. Der Größere der beiden nestelt mit einem Fuß am anderen herum. Der andere schaut in die Richtung gähnender Leere.


WIR KOMMEN VON DA!!! AUS DEM GEÜFHLTEN NICHTS.“

Aus einer düsteren Vergangenheit…chaotisch. Ohne Plan.“


Er zeigt auf den kleinen leuchtenden Punkt am Ende der Dunkelheit. Dann dreht er sich. Der Schatten fällt so das man sein Gesicht nicht erkennen kann.


Und müssen nach DA!!!!“


Er deutet in die andere Richtung.


In die Zukunft…aber, dass wir uns entwickeln können haben wir ja bereits gezeigt.“

Und da DU einen kleinen Aussetzer im Flugzeug hattest und wir leider keine „KOMM AUS DEM GEFÄNGNIS FREI“ Karte dabei hatten mussten wir in DEM Hotel da übernachten. ICH habe nicht versucht ein Flugzeug zu kapern um damit vom Flughafen direkt zur Halle zu fahren. Vor allem hatten wir noch genug Zeit. Das hatte keine Not.“


Er geht einen Schritt zurück und hebt schützend die Hände. So als ob er NICHT schuld an der Lage ist.


Ich wollte dem Piloten nur klarmachen das WIR IN EILE SIND!!!!“


Jetzt stehen die beiden Nase an Nase.


Jetzt beruhige dich mal wieder mein alter Freund.“

Dein alter Freund? Ich bin dein bester Freund…seit unserer Geburt sind wir beste Freunde.“

Na komm…nur weile unsere Mütter bei unserer Geburt Händchen gehalten haben hat das nix zu heißen.“


Beide lachen laut los.


Wir sind beste Freunde. Wir haben sämtliche Zeiten durchgemacht. Niemand ist länger ein Team. Niemand hat mehr erlebt als wir. Niemand stand mehr Herausforderungen gegenüber als wir. NIEMAND!!!“

Es gibt niemand besseren als uns. Kein Team der Welt kann das schaffen was wir geschafft haben…“

Und schaffen werden…“

Mach mal jetzt hier nicht auf Lehrer und versuch mich zu korrigieren oder zu verbessern!!!“

Ich und Lehrer?? Wenn ich dir was lehren wollen würde, würde das bedeuten das du etwas nicht kannst. ABER Es gibt hier nix zu verbessern…Auch wenn unsere Zeit an der Schule schon lange her ist…alte Schule sozusagen.“

Außerdem sind wir hier nicht in ´nem verkackten Klassenzimmer.“


Der Größere zeigt auf das Schild der Bushaltestelle.


Genaugenommen sind wir an der Haltestelle Köln-Rektor-Klein-Straße vor der JVA Ossendorf“

Du TUST ES SCHON WIEDER!!!“

Hehe…lass dich doch nicht ärgern mein Freund. Das Leben ist halt wie eine Schule…man lernt immer was dazu. Jedes Kapitel ist eine Schulstunde.“


Die Dose die gerade noch am Fuß der größeren Person hing fliegt nun im hohen Bogen durch die Luft. Wieder stehen beide Nase an Nase. Beide Lachen laut los.


Das ist ja schön und gut…DOCH RICHTIGE KÄMPFE WERDEN AUF DEM SCHULHOF AUSGETRAGEN!!!!“

Dann los. Lass uns mal diese neue Schule wieder ordentlich aufmischen!!! Wir zeigen denen wer die Geschichte hier begonnen hat!!“

JA…DOCH WIE KOMMEN WIR DAHIN?!?!?!?!“

Hehe…Ich habe da vorgesorgt…“


PLÖTZLICH…ertönt ein V8 Motor. Mit quietschenden Reifen kommt das Auto neben den beiden zum stehen.


Wo, Wie und vor allem WANN hast du dieses Auto organisiert?“


Die Person geht staunend drumherum.


Das letzte mal das ich so ein geiles Geschoss gesehen habe war…“

Im Jahr 2003…so richtig OLD SCHOOL sozusagen“


Der kleinere streichelt über die Motorhaube und geht in Richtung Fahrerseite.


Ganz schön heiß…dieser Pontiac…“


Die Fensterscheibe wird heruntergekurbelt.


„…FIREBIRD…“


Was ist los? Ich hab gehört hier warten zwei alte senile Tattergreise auf ne Fahrt ins Altersheim.“


ALT???SENIL???TATTERGREISE????“


„Halts Maul und steigt ein. Nach Münster ist es eine lange Fahrt…genießt die Fahrt und ruht euch aus. Mit langen Pausen kennt ihr euch ja aus.“

Nachdem beide eingestiegen sind fährt der Pontiac Firebird mit quietschenden Reifen in die Dunkelheit davon.




War Evening, Halle Münsterland (Münster), 23.02.2024


In Kooperation mit





PAM-PAM-PAM!

BUM-BUM!

RSSSSSSSSSSSSSSSSSCH!

DA-DA-DA-DA-DA!

So klingt es, wenn die GFCW zu Beginn von War Evening das Silvesterfeuerwerk-Budget von Spremberg verballert, damit die anwesenden Wrestling-Fans den neben Entrance Songs und “Easter Eggs” wichtigsten Aspekt von Pro-Wrestling zu sehen bekommen: Pyro.

Die Stimmung in der Halle ist nicht nur gut, sie ist nicht nur sehr gut, sie ist fantastisch. Es lässt sich kaum aushalten, so herausragend ist die Stimmung hier in Münster, vor einer – wer hätte das ahnen können? - AUSVERKAUFTEN Halle. Bei dieser brutal-geilen Über-Ficker-Card, die sich die genialen Gehirne hinter der allerbesten Wrestling-Promotion in ganz Deutschland in mühevoller Kleinarbeit ausgedacht haben, ist das ja auch kein Wunder.

Heute gibt es hier eine wundervolle Wrestling-Veranstaltung in dieser widerlichen Studenten-Stadt, und morgen geht es gleich mit einem noch größeren Highlight weiter – dem 31. Apisticus-Tag. Solltet ihr Interesse am Apisticus-Tag haben, könnt ihr euch hier das Programm ansehen:



Um Probleme bei der Anreise und Parkplatzsuche zu vermeiden ist hier auch nochmal ein Lageplan:



Wir sehen uns beim Workshop “Beenovation”. Doch kommen wir erst einmal zu War Evening – Leute, das wird ein (Bee) Movie!


Pete: “Herzlich Willkommen zur einzig wahren Wrestling-Show am Freitag-Abend – GFCW War Evening. Wir sind Number One und werden es immer bleiben, egal was manche... Rückkehrer auch glauben.”

Sven: “Oh, der Stachel sitzt tief.”

Pete: “Machst du jetzt die ganze Title Card lang Bienen-Witze?”

Sven: “Shit, du hast das Honigkomplott aufgedeckt.”

Pete: “Du hast Bee Movie bestimmt nichtmal gesehen.”

Sven: “Dafür habe ich deine Mutter gesehen.”

Pete: “Meine Mutter ist wundervoll und...”

Sven: “Ich werde sie zu meiner Bienenkönigin machen!”

Pete: “Kommen wir zu...”

Sven: “Sie ist süß wie Honig!”

Pete: “Sven, es wird Zeit...”

Sven: “Ich werde ihren NEKTAR TRINKEN und sie BESTÄUBEN wie eine...”


Bevor der Geist von Maximilian Lunenkind vollständig Besitz von Sven ergreift und er zum Reich der Bienen überläuft wie Sascha, der hinterhältige Verräter, zu fw.net, erscheint die erste Match-Grafik, die auch nach über zwanzig Jahren keine Grafik ist, sondern bloß Text. Sollen wir das eigentlich mal ändern? Oder ist euch der reine Text lieber? Schreibt es in euer Feedback!


GFCW Tag Team Championship Open Challenge
Ricksenburg (Alex Ricks & Antoine Schwanenburg) (c) vs X & X


Pete: “Aller guten Dinge sind drei – das werden sich die Herausforderer von Ricksenburg zumindest heute denken. In den letzten beiden Ausgaben der besten Bi-Weekly-Wrestling Show aller Zeiten traten jeweils ein paar Underdogs aus der GTCW an, um versuchen das Wunder geschehen zu lassen. Das hat nicht funktioniert.”

Sven: “Heute wird erneut ein Duo Anlauf nehmen und versuchen, Ricksenburg vom Tag Team Thron zu stoßen. Das ist die vielleicht schwerste Aufgabe, die man sich vorstellen kann, aber eben auch eine riesige Chance, und wir sind gespannt, wer es diesmal probieren wird. Sollte die Sensation erneut ausbleiben und Schwanicks verteidigen bekommen wir bei Doom’s Night einen Multi Men Clusterfuck um die Titel.”


One On Two Handicap Match
Beksultan Pekanov vs. BARBAROSSA GOON SQUAD (Yu Ye-Chan & Jung Ji-Hoon)


Sven: “IT G MA!”

Pete: “Sven, wir haben 2024. Wie dem auch sei, nach einer kurzen Pause vor zwei Wochen ist Pekanov back wie englische Rücken und nicht zuletzt dank Amelie Schwanenburg bekommt er es hier mit nicht nur einem, sondern gleich zwei Gegnern zu tun – und ist trotzdem irgendwie der Favorit.”

Sven: “UNDERWATER SQUAD!”

Pete: “Das direkte Duell zwischen BARBAROSSA und Pekanov ging wenig ruhmreich zu Ende, und seitdem sinnt Pekanov auf Revanche. Gegen BARBAROSSA bekommt er die hier nicht, und vom Ring verbannt ist er auch, aber seine Goons dürfen herhalten. Können sie sich Pluspunkte bei ihrem kritschen Chef verdienen oder sind sie bloß Opferlämmer für Pekanov? Wird Amelie Schwanenburg eine Rolle spielen?”

Sven: “ORCA NINJAS GO RAMBO!”


Singles Match
Aiden Rotari vs Aldo Nero


Pete: “Aiden Rotari ist zurück, und... nun ja. Ich will ihm eigentlich nicht allzu viel Zeit widmen. Wir haben alle gesehen, unter welch fadenscheinigem Vorwand er grässliche Dinge getan und die Familie Jobber in tiefe Depression gestürzt hat. Die Attacke auf seinen Vater soll sogar El Hijo Del Jobber davon abgebracht haben, den Pfad eines Wrestlers verfolgen zu wollen.”

Sven: “Verleiht Aiden Rotari das Bundesverdienstkreuz.”

Pete: “Aldo Nero hat bei seinem ersten Singles Match gleich richtig überzeugen können. Im Main Event, gegen den neuen Intercontinental Champion, und er war näher am Sieg, als man hätte vermuten können - im Sohn von James Corleone steckt eine Menge Potenzial! SO verdient man sich seine Sporen! Hoffentlich kann er seine Leistung gegen Rotari sogar noch steigern und einen großen Sieg holen.”



: „Ich bin schon so lange dabei, dass ich im Grunde nichts mehr zu beweisen habe…“


Der Mann, der diese Worte ausgesprochen hat, geht auf die auf ihm gerichtete Kamera zu. Es handelt sich um den Nummer 1 Herausforderer auf den GFCW World Heavyweight Title. Er trägt ein T-Shirt mit der Aufschrift „Three time“, darunter ist das Titelgold von The End abgebildet.


Zereo Killer: „Darum habe ich mich auch dazu entschlossen, nicht in Münster aufzutauchen. Wozu denn?“


Er zuckt mit den Schultern und die Buhrufe der GFCW Fans in der Halle Münsterland nehmen kontinuierlich zu.


Zereo Killer: „Ich weiß, dass The End dabei ist, einer der größten Wrestler der GFCW zu werden. Er will dorthin kommen, wo ich schon längst bin. Ich gebe sehr gerne zu, dass ich es sehen kann, dass er eines Tages, wenn er dran bleibt, dort hin kommen wird! Dennoch ist in zwei Wochen für ihn fürs Erste Endstation, denn ich bin definitiv sein Ende. Ich sagte zu Beginn, dass ich nichts mehr zu beweisen habe. Ich bin mir über meine Fähigkeiten bewusst und ich werde, denn ich will, es ein weiteres Mal allen beweisen! Ich werde den GFCW World Heavyweight Title gewinnen, denn ich will es schaffen, um allen zu beweisen, dass ich die Fans nicht brauche! Das wird das erste Mal in meiner Karriere werden, dass ich den Titel für mich, ausschließlich für mich, gewinne!“


Er beugt sich zur Kamera und spricht nun direkt zum Champion.


Zereo Killer: „Warum sollte ich in Münster auftauchen? Damit sich unsere Wege vor unserem PPV Match kreuzen? Wozu? Es ist alles gesagt, oder etwa nicht?

Ich lege mehr Wert darauf, dass ich trainiere, dass ich dich und deine Matches studiere, denn ich nehme dich ernst! Der Fokus ist nicht zu 100% auf dich gelegt, sondern zu 1.000%! Du wünschst dir den besten Zereo Killer, den es je gab? Be careful what you wish for!

Ich werde dir nicht nur den Titel abnehmen, ich werde dich in deinem eigenen Blut auf der Matte liegen lassen und dir auf eine Art und Weise eine Niederlage verpassen, die du niemals vergessen wirst!“


Bedrohlich blickt MacKenzie in die Kamera, ehe er diese entfernt und die Szene somit beendet ist.



McMüll: Hier spielen sich gerade einmal wieder wilde Szenen ab.


An einem der vielen Hintereingänge der Halle hat sich ein Haufen aus Security Mitarbeitern und Stuff der GFCW gebildet.


McMüll: Wir versuchen mal näher dran zu kommen um zu sehen was dort los ist.


Gefolgt von der Kamera bahnt sich der rasende Reporter der GFCW den Weg zum Ursprung des Tumultes. Geschrei. Gegenstände die durch die Luft fliegen. Mitarbeiter die immer wieder versuchen die Tür zu verriegeln aber zurückgedrängt werden.


McMüll: Keine Ahnung wer da versucht in die Halle zu kommen, aber die Security hat anscheinen alle Hände voll zu tun.


Von hinten rauscht Azrael ins Bild und drückt sich mit aller Wucht durch die Menge. Auch ihm gelingt es kaum der Lage her zu werden. Sein Blick verfinstert sich als er durch die Tür schauen kann. Er bäumt sich auf und brüllt seine Mitarbeiter an diese Tür zu schließen.


Azrael: IHR HABT HIER NIX ZU SUCHEN!!! VERSCHWINDET!!! IHR SEID KEIN TEIL DER GFCW!!! ICH WERDE DAFÜR SORGEN DAS IHR KEINEN FUSS IN DIESE HALLE SETZEN WERDET!!! IHR SEID GESCHICHTE!!!


Erneut eilen weitere Wrestler hinzu und schieben mit aller Macht gegen die Tür.


„WIR SIND DIE GFCW…WIR SIND DER QUASAR DER GFCW!!! NIEMAND KANN SICH UNS ENTZIEHEN!!!“


Die Tür schließt sich und das Geschrei verstummt.


McMüll: Okay…irgendwie kam mir diese Stimme bekannt vor. Zumindest ist jetzt Dank der Hilfe von fast allen in dieser Halle die Tür geschlossen und der Tumult hat ein Ende.


Azrael gibt seinen Mitarbeitern Anweisungen und schnellt an McMüll vorbei.


McMüll: Azrael…wer war das? Du hast sie erkannt.

Azrael: KEINE ZEIT…DAS MUSS VERHINDERT WERDEN…NIEMALS MEHR…NIE!!!


Pete: Na Sven…irgendwie scheinen die beiden UNBEKANNTEN den Weg zur Veranstaltung der GFCW gefunden zu haben.

Sven: Ich hab da ein ganz ungutes Gefühl. MIR wird das nicht gefallen.


Ricksenburg Open Challenge

Referee: Robin Stahlbrand

Sie sind hier. Die GFCW Tag Team Champions. Das BESTE Team der Welt.


RICKSENBURG



Ein goldener Spot, sie stellen sich hinein und präsentieren ihre Tag Team Championships. Challenge 3 von 3 steht bevor, einmal mehr muss sich ein Team aus der GTCW beweisen. Können sie 10 Minuten gegen DAS Ricksenburg bestehen oder gar… siegen?


Gemeinsam stolzieren sie zum Ring, selbstbewusst wie eh und je und freuen sich offensichtlich, hier und heute antreten zu können. Am Ring angekommen, betreten sie diesen simultan und es gibt einen erneuten goldenen Spot im Ring, in dem sie sich noch einmal sonnen und ihre Titel präsentieren, doch Antoine hat noch ein paar Worte zu sagen.


Antoine: „Zwei Kämpfe haben wir ohne große Probleme gewonnen. Wir haben keinen Zweifel, dass es hier und heute anders ausgehen wird. Wer auch immer der letzte Gegner ist…“

Alex: „Es ist uns egal.“

Antoine: „Denn diese kleine Reihe an Challenges soll einzig und allein zeigen, wie dominant Ricksenburg ist, selbst wenn wir uns nicht auf einen Gegner einstellen können. Ricksenburg ist und bleibt das dominanteste, beste und erfolgreichste Team in der Historie der GFCW. In der letzten Challenge heute werden wir das noch einmal besonders unterstreichen. Denn…“

Alex: „Ricksenburg ist ewig.“


Wenn es nach ihnen geht, kann die Challenge beginnen. Doch gegen wen?




Es sind Henry Phoenix Jr. und Ellis Diehl! Sicherlich das namenhafteste Team, was es in der GTCW gibt, beide haben schließlich auch sehr viel Erfahrung in der GFCW. Sie hypen sich auf der Stage gegenseitig ein bisschen hoch, wobei zu erkennen ist, dass Ellis hier deutlich aktiver ist, während Henry den ungeklärteren Part gibt.


DING DING DING


Es geht direkt los, Ellis steht Alex gegenüber und ersterer beginnt wie die Feuerwehr. Schnelle, explosive Offensive wird gesucht gegen den Mathematiker. Der jedoch kennt das und wir sehen einen schönen Armdrag, der Ellis zu Boden befördert. Dort bleibt er jedoch nicht lang, wie eine Bergziege springt er sofort wieder hoch und geht Alex weiter an. Auch wenn Alex mit der Offensive zu Beginn gut zurecht gekommen ist, sehen wir nun langsam aber andere Züge. Man merkt, dass Ellis’ Offensive nicht so kopflos ist, wie es zu Beginn vielleicht aussah, sondern durchaus seinen Sinn und Zweck hat und der ist es, Alex keine Ruhe zu geben und ihm zum Reagieren zu zwingen.


Das ist ein gefährliches Spiel und auf jeden Fall sehr hoch gepokert vom Jungstar, doch es scheint Wirkung zu zeigen, denn es ergeben sich hier und da tatsächlich Möglichkeiten für den Potsdamer, die Legende anzugreifen. Nachdem sich Ellis immer und immer wieder auf die Beine kämpfte, gelingt es ihm erstmals mit einem Bulldog Alex zu Boden zu zwingen, was für Jubel in der Arena sorgt. Dann der schnelle Tag mit Henry, kurze Double Team Action, während Alex hier langsam ins Hintertreffen gerät. Bahnt sich hier die Sensation an? Alex versucht sich in das Match zurück zuarbeiten, indem er den Clinch sucht. Dass er hier Vorteile hat, sollte selbstredend sein. Henry jedoch macht es clever und bekommt sich gut hinaus gewieselt, wenngleich er im letzten Versuch einen kleinen Eye-Poke zur Hilfe nimmt. Das sieht der Ref und ermahnt ihn, aber dadurch hat er dennoch Vorteile gewonnen und auch er bekommt Alex zu Boden, mit einem Back-Suplex. Jubel in der Arena, kann es das GTCW tatsächlich schaffen? Sie haben einen Plan, denn es wiederholt sich das Bild von zuvor. Kaum ist Alex am Boden, gibt es den Wechsel, kurze Double Team Action und dann geht es auch schon weiter. Diehl bearbeitet den Mathematiker, doch der beißt auf die Zähne. Er ist nicht so schnell klein zu bekommen und Schritt für Schritt schafft er es immer und immer wieder,sich in das Match zu arbeiten. Ellis atmet mittlerweile schwer, die Offensive von ihm kostet sehr viel Energie, auch wenn hier erst die fünf Minuten Marke erreicht wurde. Damit sind sie jetzt bereits das Team, welches am Längsten gegen Ricksenburg bestanden hat. Ein Brawl entsteht zwischen Ricks und Diehl in der Ringecke des GTCW Teams. Langsam aber sicher gelingt es Ricks die Oberhand zu gewinnen. Doch dann stößt Ellis seinen Gegner von sich weg.


DIEHL WITH IT SUPERKICK!


Ellis packt seinen Superkick aus, aber Alex hält den Fuß fest! Ellis hüpft auf einem Bein, versucht sein Gleichgewicht zu halten, während Alex über einen Ankle Lock nachdenkt. Doch Ellis springt mit seinem Standbein ab und drückt es Alex in den Bauch, sodass dieser nach hinten über fällt. Und zwar in seine eigene Ringecke. Jetzt wechselt sich Antoine selbst ein und springt über das oberste Seil. Ellis, der wieder auf seinen zwei Beinen steht, sieht ihn nur heranstürmen.


CUUUUULTURE SHOCK!


Ähnlich wie in der letzten Show gibt es genau einen Wechsel bei Ricksenburg und dann direkt den Finisher. Antoine geht zum Cover… doch es wird nicht gezählt!


Robin Stahlbrand versuchte es anzuzeigen, Henry hatte Ellis auf die Schulter geklopft und ist damit der legale Mann. Der entert den Ring, reißt Antoine von Ellis und zeigt einen Inside Cradle Pin.


Robin Stahlbrand geht zu Boden, das könnte die Sensation sein!


1…


2…


Nein! Henry wird von Antoine heruntergezogen!


Pete: „Was geht hier vor sich?“


Nicht von Alex jedoch, vier MASKIERTE Gestalten sind über die Absperrung gesprungen und einer davon hat Henry aus dem Ring gezogen. Zeitgleich sliden die anderen Drei in den Ring hinein und treten auf Antoine ein.


SIEGER DES MATCHES DURCH DISQUALIFIKATION: RICKSENBURG


Doch sobald die Ringglocke läutet, lassen sie von Antoine ab und sie widmen sich Ellis und Henry. Allerdings nicht wirklich mit Nachdruck, scheinbar ging es hier nicht darum, irgendwen zu verletzen. Nachdem Ellis und Henry erschöpft auf dem Boden liegen und keine Anstalten mehr machen aufzustehen, lassen die Maskenmänner ab. Alex und Antoine sammelten sich derweil im Ring und schauten sich das Geschehen an, sie haben gar keine Intention hier einzugreifen. Sie wollen eigentlich nur ihre Titel und dann weg.


Die vier Männer ziehen ihre Masken ab.


Es sind…


Toby Jinger, Cecilio Balboa, Clint Paddock und Pratt Horton! Die vier Männer der beiden Verliererteams! Sie feiern sich gegenseitig, während Ricksenburg die Szenerie verlässt.


Pete: „Was sollte das? Henry war so kurz davor, diesen Kampf zu gewinnen! Das wäre die Sensation des Jahres gewesen!“

Sven: „Denk’ doch mal nach, Pete. Wenn es ein Team schafft, Ricksenburg zu besiegen oder zehn Minuten zu bestehen, so gibt es einen Title Shot bei Doom’s Night. Wenn es KEIN Team schafft, sehen wir ein Gauntlet mit allen vier Teams. Für Jinger, Balboa, Paddock und Horton war es die einzige Chance zu Doom’s Night zu kommen!“

Pete: „Oh, ja, darüber habe ich gar nicht nachgedacht! Na ja, vielleicht wäre es dann von vornherein smarter gewesen, zusammen zu arbeiten.“

Sven: „Jeder will den Ruhm für sich. Du weißt doch, wie das ist. Und wie die Regeln genau sein werden, wurde ja auch bislang nicht mitgeteilt.“


Wir sehen die vier ehemaligen Maskenmänner feiern und gleichzeitig Ricksenburg mit ihren Titeln über die Stage marschieren. Nun scheint es also bei Doom’s Night ein Gauntlet Match um die Tag Team Championships zu geben.



RICKSENBURG IST EWIG




Aiden Rotari: “Hallo.”


Einen Preis für Kreativität wird Aiden Rotari am heutigen Abend nicht gewinnen, wenn es um die Wahl seiner Begrüßungsfloskel geht.

Kreativität ist allerdings eine ohnehin bei weitem überschätzte Fähigkeit.


Aiden Rotari: “Jedes Mal, wenn ich Ihnen begegne, ist die Welt der GFCW eine komplett andere als letztes Mal.”


Rotari löst sich von der Wand, an der er gelehnt hatte. Er hat einen Platz in der Arena gefunden, an dem so gut wie kein Mitarbeiter vorbeikam – den findigen Kameramann, der Rotaris auffällige Unauffälligkeit als suspekt eingeschätzt hatte, einmal ausgenommen – und der zwischen der Kabine des amtierenden GFCW World Champion sowie dem Catering und den Badezimmern lag.

Früher oder später würde jemand vorbeikommen, um entweder Nahrung und Getränke zu sich zu nehmen oder sie wieder loszuwerden.

Dieser jemand entpuppt sich, offenbar zur Zufriedenheit von Aiden, als James Corleone.

Und der registriert Rotari vielmehr als, dass er ihn in irgendeiner Form begrüßt. Und trotzdem bleibt er stehen. Er mustert Rotari mit einem geschulten Blick.


James Corleone: „Mister Rotari. Lange nicht mehr gesehen.”


Mister Purple bleibt emotionslos. Man weiß nicht, ob er sich über dieses Treffen freut, es ihn nervt oder es ihm gänzlich egal ist. Aber zumindest scheint sein Interesse geweckt.


James Corleone: „Das mag wohl stimmen, die GFCW ist im Wandel und ich möchte meinen, dass meine Wenigkeit und natürlich auch unser World Champion einen Teil dazu beiträgt. Nur eine Sache… ja, die bleibt immer gleich. Aiden Rotari, der sich durch die GFCW wieselt, wobei keiner so richtig weiß, was genau er vorhat.“


Man spürt, dass Corleone diese Ansprache durchaus provokanter hätte formulieren können, aber er weiß natürlich, dass er sein Gegenüber nicht unterschätzen darf, vor allem nicht, wenn es sich dabei um Aiden Rotari handelt. Also warum sollte er hier unnötig provokant sein? Dementsprechend klingen die letzten Worte von Corleone vielmehr wie eine Art… Kompliment?


Aiden Rotari: „Ich denke niemand hat meine Intentionen je richtiger gedeutet als Sie.“


Aiden räuspert sich. So gerne er auch Zeit damit totschlagen würde, mit Corleone bedeutungsschwangere und zweideutige Floskeln auszutauschen, scheint er doch ein Anliegen zu haben.


Aiden Rotari: “Ich habe nicht vor, mehr Ihrer Zeit zu verschwenden als nötig. Mit Zereo Killer haben Sie schließlich den einzigen Menschen am Hals, der es mit Leviathan aufnehmen kann, wenn es um das Bereiten von unerwünschten Unannehmlichkeiten geht.”


Rotari dürfte das wissen – zumindest indirekt durch die Tatsache, dass er der Musterschüler des Hause Breads ist, welcher wohl eine Dissertation über “unerwünschte Unannehmlichkeiten” in der GFCW schreiben könnte.


Aiden Rotari: “Mir ist bewusst, dass wir stets auf verschiedenen Seiten zu stehen schienen. Ich hoffe, es ist Ihnen klar, dass das eher dem... Kontext geschuldet war. Es war situationsbedingt. Wie Sie am Ende sicher feststellen konnten, lag ich mit meiner ersten Einschätzung Ihrer ehemaligen Untergebenen richtiger als Ihnen lieb gewesen sein dürfte.”


Zweifelsohne war Rotari zu keinem Zeitpunkt ein Fan von Leviathan gewesen, egal von welcher Version – er war es sogar gewesen, der Drake Nova Vaughn vor knappen zwei Jahren schwer genug verletzte, um eine Vakanz am Kopf der Schlange zu kreieren, die von niemand geringerem als The End ausgefüllt wurde.


Aiden Rotari: “Ich bin nicht hier, um “Ich habe es Ihnen ja gesagt” zu schreien.”


Erwähnen tut er es hier dennoch. Zwar ohne Schadenfreude in der Stimme und stattdessen mit diesem unangenehm-kalten, schwer zu deutenden Ausdruck im vom langen schwarzen Haar umrahmten Gesicht, aber er macht deutlich, dass er es betonen KÖNNTE.

Das ist wohl Aiden Rotaris Idee von der Verkündung freundlicher Absichten.


Aiden Rotari: “Ich bin hier, um zu sagen, dass diejenigen, die nicht aus der Geschichte lernen dazu verdammt sind, sie zu wiederholen. In diesem Sinne...”


Rotari verschränkt die Arme vor der Brust und blickt zu Corleone mit einer Körpersprache, die klar macht, dass er eine gewisse Erwartungshaltung hat, was die kommende Antwort seines Gegenübers angeht und ihn das auch wissen lassen möchte, ehe er deutlich und mit sorgfältig gewählten Worten sein Anliegen kundtut.


Aiden Rotari: “Zereo Killer ist nicht besser als Leviathan. Es wäre ratsam, ihn nicht nur zu besiegen. Es wäre ratsam, sich seiner langfristig zu entledigen.”


Corleone durchschaut das Spiel, das Aiden Rotari hier spielt. Er versteht was Rotari sagt und was er nicht sagt, lässt dabei aber keinerlei Emotion oder sonst irgendeine Form von Mimik zu, die ihn oder seine Absichten verraten könnten.


James Corleone: „Und mit dieser Bemerkung einhergehend, vermute ich, wollen sie sich einmal mehr als tatkräftige Unterstützung für meinen Klienten anbieten, um dieses Vorhaben auch tatsächlich in die Tat umzusetzen, habe ich recht?“


Noch bevor Aiden nun die Möglichkeit hat eine Antwort zu formulieren, spricht Mister Corleone direkt weiter.


James Corleone: „Nein. Natürlich ist es nicht das, was sie hier implizieren wollen. Denn das würde bedeuten, dass sie davon ausgehen, dass unser, also auch IHR, World Champion nicht allein dazu in der Lage wäre sich von Zereo Killer ‚langfristig zu entledigen‘ – und DAS würden sie doch nicht sagen wollen, oder?“

Aiden Rotari: „Gerade ich würde The End mit Sicherheit niemals die Fähigkeit absprechen wollen zu tun, was immer er will.“


Schließlich hat Rotari in drei Singles Matches mit The End noch nie einen Pinfall oder eine Aufgabe erreichen können. Und den Spitznamen des „Leviathan-Killers“ hat Aiden ebenfalls unter den Tisch fallen lassen, seit The End den Job erledigt hat, den Rotari bloß begonnen hatte.

In der gemeinsamen GFCW-Geschichte der beiden hat The End Aiden Rotari stets übertroffen.


Aiden Rotari: „Ich bin hier, weil er die Fähigkeit hat zu tun, was getan werden muss.“


Es schwingt kein Widerwillen in diesem Eingeständnis mit. Rotari ärgert sich nicht, dem aktuellen World Champion ein Kompliment zu machen, aber es wirkt auch nicht unbedingt wie Schmeichelei – mehr wie eine nüchterne Feststellung.


Aiden Rotari: „Zereo Killer ist schlagbar. Es ist schwierig, keine Frage, aber es ist machbar. Ihn jedoch loszuwerden… „the legend that never dies“, Sie wissen schon.“


Allerdings weiß Corleone das, hat er selbst doch „Front Row Seats“ für die Konfrontation von End und Zereo bei der letzten Show besessen.


Aiden Rotari: „Nicht einmal der eigene Sohn konnte diesen Job erledigen.“


Damit spielt Rotari selbstverständlich auf das Ende von Title Night im Jahre 2021 an und keinesfalls auf Aldo Nero, die besondere Beziehung zwischen The End und Corleone oder die Tatsache, dass da potenziell einiges im Argen liegt. Das würde ihm nie in den Sinn kommen.

Niemals.


Aiden Rotari: „Der Mann übersteht seit über einer Dekade jedes noch so gefährliche Match, jede noch so vernichtende Niederlage und kommt als die immerwährende Kakerlake der GFCW zurück, um einem die Laune erneut zu vermiesen.“


Keine besonders nette Art und Weise, über Zereo zu sprechen, aber Rotari hat bereits deutlich gemacht, dass er an Freundschaft mit Mike MacKenzie ohnehin nicht interessiert ist.


Aiden Rotari: „Ich möchte Ihnen lediglich mit auf den Weg geben, dass eine Rivalität mit Zereo Killer erst dann vorbei ist, wenn er gewonnen hat. Das kann Monate dauern. Jahre. Aber er wird wieder kommen, so lange, in immer abstruseren Situationen, bis er gewonnen hat. Es sei denn natürlich, er ist dazu nicht mehr in der Lage.“


Düstere Aussichten seitens Rotari, der das im Tonfall eines Mannes vorträgt, der einen mittelmäßig interessanten Fun Fact mit seinem Arbeitskollegen teilt.


Aiden Rotari: „Ich wollte bloß sicherstellen, dass die Notwendigkeit einer… dauerhaften Lösung der ZK-Frage nicht unterschlagen wird. Es geht nicht darum, was getan werden kann, sondern darum, was getan werden sollte. Meine Hilfe für diesen Fall anzubieten, erscheint mir als das Mindeste, was ich für die Zukunft dieser Promotion tun kann… so sie denn gewünscht ist.“


James Corleone ist lang genug hier in der GFCW um Aiden zu durschauen, theoretisch. Aber so richtig klar, was Rotari jetzt und hier für ein konkretes Ziel verfolgt, scheint es ihm noch nicht zu sein.


James Corleone: „Mister Rotari, sie sind und bleiben mir ein Rätsel, das muss ich ihnen lassen. Das Problem daran ist allerdings, dass, sofern mir potenzielle Partner jedweder Geschäfte rätselhaft erscheinen, es keinesfalls eine kluge Entscheidung sein kann auch tatsächlich eine Partnerschaft mit ihnen einzugehen.“


Es ist selten, dass ein James Corleone seine „echten“ Gedanken auch genauso ausspricht, aber es wirkt so, als würde er das jetzt gerade wirklich tun.


James Corleone: „Also, was verfolgen sie wohl für ein Ziel, hm? Wollen sie The End tatsächlich helfen? Nein, das ist ausgeschlossen. Wollen sie… vielmehr Zereo Killer ausschalten und jetzt, da sie die optimale Chance dafür sehen, wollen sie sie ergreifen, gemeinsam mit The End? Möglich, aber was springt für sie dabei heraus?“


Corleone mustert Rotari erneut.


James Corleone: „Ein Titelmatch. Ist Zereo Killer einmal von der Bildfläche verschwunden, durch ihr Zutun, dann spekulieren sie darauf, dass sie der nächste Herausforderer für The End sind.“


Corleone führt seine Detektivarbeit weiter. Er denkt dabei vielmehr laut, als, dass er Rotari hier wirklich eine der Optionen fest unterstellen will.


James Corleone: „Vielleicht ist es aber auch einfach wieder mal das Chaos selbst, für das sie sorgen und aus dem sie sich nähren wollen.“


Corleone unterschätzt Aiden Rotari keineswegs. Das spürt man. Wahrscheinlich respektiert Corleone ihn sogar. Ironischerweise eben genau deshalb, weil er ihn nicht so leicht einschätzen kann.


James Corleone: „Also, Mister Rotari. Was wollen sie… wirklich?”

Aiden Rotari: „Das Beste für die GFCW.“


Es ist schwer zu sagen, ob man ihm das wirklich abkaufen kann. In Rotaris Hirn könnte „das Beste für die GFCW“ schließlich auch bedeuten, dass er der höchste Würdenträger der Promotion ist.


Aiden Rotari: „Glauben Sie mir, ich stelle keinerlei Gefahr für Ihre Pläne dar. Wir wissen doch, dass ich gegen The End keine Chance habe. Ich will bloß… helfen.“


Wem genau er helfen möchte sei einmal dahingestellt. Für einen Wrestler sehr untypisch stellt er hier sein Licht vielleicht sogar etwas unter den Scheffel und stellt das eigene Ego hinten an, allerdings ist The End ja auch nicht Rotaris Feindbild.

Im Moment zumindest nicht.

Corleone behält den Blickkontakt konstant auf Rotari. Als würde er die ganze Zeit versuchen ihn zu lesen wie ein Buch. Als wäre er der Terminator, der seine Gegner analysiert und auf Schwachstellen untersucht. Er weiß in jedem Falle, dass es leichtfertig wäre, jetzt und hier irgendetwas zu zusagen oder sich auf einen Deal einzulassen.

Die Spannung zwischen den Beiden ist unverkennbar. Niemand will hier einen Fehler machen und mehr über sich verraten, als das Gegenüber wissen soll.


James Corleone: „Also dann, Mister Rotari. Es war wie immer eine Freude mit ihnen zu sprechen.“


Und damit will sich Corleone umdrehen, stoppt aber bei der halben Umdrehung ab, da scheinbar noch eine Sache offen ist.


James Corleone: „Oh und… viel Glück für ihr Match.“


Nicht ein einziges Mal war Aldo Nero ein Teil dieser Konversation. Corleone weiß natürlich, dass Aiden heute gegen ihn antreten wird, aber entweder ist es Teil dessen, sein Gesicht und die Fassung zu wahren oder aber ihm ist Aldo schlichtweg egal. Jedenfalls verrät die Betonung dieser Worte vieles:

Er interessiert sich nicht genug für Aldo, als, dass er ihn hier zur Sprache bringt oder gar seinen Namen erwähnt, aber zumindest genug dafür, dass er ihn und das Match nicht komplett ignoriert. Ob er Aiden hier tatsächlich Glück wünscht, weil er seinen Sohn scheitern sehen will oder ob er es ironisch meint, weil er es lieber hätte, dass Aldo Aiden besiegt, darüber lässt sich auch nur spekulieren. Man weiß jedoch eines: Corleone entgeht der Umstand nicht, dass Aiden Rotari das Gespräch zu ihm ausgerechnet an dem Tag sucht, an dem er gegen dessen Sohn antritt.

Abgang James Corleone.



Ein schick eingerichtetes Büro, ein Fernsehbildschirm um die Show sehen zu können und Amelié Schwanenburg, die gerade einige Ordner auf ihre Richtigkeit und Ordnung überprüft. Man könnte meinen, sie hätte das Büro von Eric Fletcher gekapert, ihn vielleicht sogar entführt oder schlimmeres, aber wenn es einer Person zuzutrauen ist, sich durch irgendwelche Beziehungen ein schickes Büro zu ergattern, dann ist es ganz eindeutig Amélie. Durch ein plötzliches Klopfen an ihrer Tür wird sie allerdings schlagartig aus ihrer Konzentration gerissen. Doch bevor sie reagieren kann, öffnet sich die Tür auch bereits schon von außen.


Es ist... BARBAROSSA.


Zwar wirkt Amélie genervt, dass auf die Höflichkeitsform verzichtet wurde, jedoch scheint sie sich auch ein Stück weit zu freuen, dass BARBAROSSA nun hier ist, was für diesen eigentlich nichts Gutes heißen kann. Der rothaarige Deutsch-Koreaner steht lässig in der Tür, schiebt seine Sonnenbrille von der Stirn auf die Nase und grinst Amélie arrogant und selbstsicher an.


BARBAROSSA: „Ich hörte, dass es News gibt?“


Er schlawinert zum Stuhl, der vor dem Schreibtisch steht und lässt sich langsam in ihn hinein sacken. Offensichtlich wurde er hier herbestellt. BARBAROSSA deutet auf den Fernseher an der Wand.


BARBAROSSA: „Oder wollten Sie nur mit mir zusammen das Match von den beiden Trotteln gegen Pecki angucken? Dann hätte ich das Popcorn mitbringen sollen.“


Das Grinsen wird größer, er will Amélie hier deutlich zeigen, dass es ihn überhaupt nicht interessiert, was mit seiner Entourage passiert und es ihn erst recht nicht trifft oder bestraft, wenn diese in einem Match antreten müssen.


Amélie: „Ja, ja... es geht um das Match, das ist schon richtig...“


Sie erwidert das Grinsen.


Amélie: „Dass du von der Ringside gebannt bist, erwähnte ich ja bereits, oder? Ja, ich denke, das tat ich...“

BARBAROSSA: „Ja und es interessiert mich kein Stück von wo ich mir den Kampf angucken muss. Klar wären Plätze in der ersten Reihe irgendwie geil gewesen, aber...“


Schulterzucken.


BARBAROSSA: „Der Fernseher hier tut's auch. Waren das jetzt die groß angekündigten News oder was?“

Amélie: „Auf keinen Fall. Mir scheint es so, als hättest du unsere letzte Konversation bereits vergessen. Wenn Yu und Jung den Kampf gleich nicht gewinnen können, dann gibt es Konsequenzen. Konsequenzen für dich.“


Selbstsicher lacht der Deutsch-Koreaner


BARBAROSSA: „Das juckt mich nicht. Mal davon abgesehen, dass Pecki nie im Leben gewinnen wird, ich meine, das ist doch simpelste Mathematik, kann ich mir nichts vorstellen, was mich in irgendeiner Form betreffen könnte. Das prallt alles an mir ab, klare Sache.“
Amélie: „Ist das so?“


Leicht legt sie den Kopf schräg während sie dies fragt.


BARBAROSSA: „Klare Sache. Sagte ich bereits.“

Amélie: „Nun gut. Kommen wir zu den... „News“ für dich. Zwei Stück habe ich da sogar für dich.“


Sie wartet kurz für eine Reaktion, aber außer hochgezogene Augenbrauen kommt da nichts zurück.


Amélie: „Fangen wir doch bei Doom's Night an. Ich freue mich wirklich dir mitteilen zu dürfen, dass du, du mein lieber BARBAROSSA, dort ein Match haben wirst. Und zwar gegen niemand geringeren als... Beksultan Pekanov.“


BARBAROSSA prustet.


BARBAROSSA: „Erstens, der ist sowieso nicht in meiner Liga, also schon wieder daneben geschossen, Frau Schwanenburg. Zweitens... Sie entscheiden das nicht, träumen können Sie so viel sie wollen. Sie können mich nicht bestrafen.“

Amélie: „Ja, ich entscheide das nicht, das ist in der Tat korrekt. Allerdings habe ich mich sehr dafür eingesetzt, dir das verkünden zu dürfen. Zugegeben, ich hatte mir eine größere Reaktion erhofft, aber gut, du bist zuversichtlich. Das schätze ich ja auch irgendwie an dir.“

BARBAROSSA: „Ich mach den fettich wie'n Rettich, klare Sache.“


Nonchalante Gestikulation seitens BARBAROSSAS.


Amélie: „Kommen wir dann zur zweiten Neuigkeit für dich. Dem Match gleich wird noch eine kleine Stipulation hinzugefügt.“

BARBAROSSA: „Wie oft soll ich das denn noch wiederholen, es i-n-t-e-r-e-s-s-i-e-r-t mich nicht, was in dem Match gleich passiert. Verstehen Sie mich? Verstehen Sie, was ich sage?“

Amélie: „Es sollte dich jedoch interessieren. Denn wenn deine beiden Kollegen..“

BARBAROSSA: „Die Trottel sind keine Kollegen von mir.“

Amélie: „Wenn Yu und Jung das Match gleich nicht für sich entscheiden können, dann sind sie es, die bei Doom's Night von der Ringside gebannt sind. Wir wollen ja nicht, dass sich das gleiche Spiel wiederholt, wie in eurem letzten Aufeinandertreffen oder?“

An BARBAROSSA scheint wirklich fast alles abzuprallen, was Amélie sagt, doch so langsam aber sicher wirkt er dann doch genervt von ihr und ihrer Art und Weise gerade. Er atmet tief durch, nimmt eine Sitzposition ein.


BARBAROSSA: „Sie verstehen Deutsch schon, oder? Ich kann versuchen deutlicher zu sprechen, ansonsten weiß ich hier auch nicht mehr weiter. Pecki wird eh nicht gewinnen. Und selbst wenn, er kann froh sein, dass der letzte Kampf abgebrochen wurde, ansonsten hätte ich ihn nach allen Regeln der Kunst zerstört. Klar genug?“

Amélie: „Dann lass uns doch noch eine weitere, kleine Klausel hinzufügen. Ich meine, du wirkst äußerst siegessicher, eigentlich kann es dir ja dann komplett egal sein, was es alles für Klauseln geben wird. Ist das nicht so?“


Eine Zehntelsekunde braucht BARBAROSSA schon für die Antwort, sie kommt nicht aus der Pistole geschossen. Es rattert kurz, er wittert die mögliche Falle, aber er lässt es drauf ankommen. Cool bleiben ist die Devise.


BARBAROSSA: „Ist mir egal.“

Amélie: „Dachte ich mir. Dann machen wir es kurz, der Verlierer in eurem Kampf muss zurück in die GTCW.“


Ganz kurz dachte BARBAROSSA, dass es vielleicht eine schlechte Idee war, der Klausel zuzustimmen, bevor er überhaupt davon erfahren hat. Nun aber großes Gelächter, neben der Erleichterung natürlich.


BARBAROSSA: „Haahahaha, Sie checken echt gar nichts, oder? Das tut mir sogar einen Gefallen!“

Amélie: „Ich freue mich, dass du so zuversichtlich bist. Das macht es für mich umso süßer, wenn ich dich am Ende verlieren sehen kann.“

BARBAROSSA: „Ja, auf jeden Fall wird das passieren, ganz bestimmt.“


Während Amélie ruhig bleibt und grinst, steht BARBAROSSA lachend auf. Man kommt nicht umher zu glauben, dass BARBAROSSA vielleicht doch nicht weiß, worauf er sich eingelassen hat.


FADE OUT



Also glücklich sieht anders aus, ist bei der Situation aktuell aber auch kein Wunder. Allein, ohne seinen Kumpel an der Seite steht der Oregono da im Gang mit den Händen in den Hosentaschen und dem Kopf leicht gesenkt, während Mäc Müll optimistisch wie eh und je an das anstehende Interview herangehen möchte.


Mäc Müll: „Thomas, danke für deine Zeit. Wir sehen, dass du hier heute Abend allein bist, daher gleich meine erste Frage…wie geht es Mykru nach dem Angriff von Progress in der letzten Show?“

Thomas: „Naja…er beschwert sich nich.“


Er zwingt sich zu einem kleinen durchschnaufenden Lächeln, während er den Kopf hochnimmt und den Hall of Famer anschaut. Sanft aber bestimmt greift er nach dessen Mikrofonhand und nimmt Müll eben dieses Mikro aus der Hand um sich wieder zur Kamera zu drehen. Er versucht freundlich zu wirken aber man sieht das Zittern der Mundwinkel.


Thomas: „Progress…was soll der Quatsch?“


Die Freundlichkeit verschwindet sofort.


Thomas: „Ihr wollt euch ‘nen Namen machen? Edel…verdammt edel…woll’n wir nämlich auch. Die aktuelle Aufstellung der Tag Team Division nutzen, ‘nen Raketenstart nach oben hinlegen, uns ‘n Match gegen Ricksenburg sichern und Antoine und Alex zeigen, dass es zwischen GTCWlern und GFCW Talenten noch mächtige Unterschiede gibt und die beiden aufpassen müss’n, nich von ihren hohen Rössern direkt von uns in den Dreck geschmiss’n zu werden. Das is Mykrus und mein Ziel…und ich denk mal auch euers.“


Er zuckt mit dem Kopf nach oben, kleine Prüffrage in Richtung Kamera.


Thomas: „Also zeigt halt, was ihr könnt. Tretet gegen uns an, zeigt, dass mit euch als Team zu rechnen is…aber lasst diesen ganzen hinterhältigen Scheiß und lasst vor allem die Finger von meinem Partner, wenn das Match schon gelauf’n is!“


Der Blick wird grimmig.


Thomas: „Wir hab’n euch doch alle gehört vor zwei Wochen. Ricksenburg is euer Problem und nich wir! Warum müsst ihr das jetz unbedingt ändern, hmm? Warum nich einfach ‘nen sportlichen Wettkampf zwischen uns Fünfen? Warum müsst ihr Mykru unbedingt so attackier’n…und euch damit selbst das Leben schwer machen?“


Da zuckt doch schnell ein Mundwinkel hoch.


Thomas: „Denn eine Sache is mal sicher…wenn Mykru wieder da is…dann wird er Bock drauf haben, sich zu revanchier’n.“

???: “So so, darauf wird es also richtig Bock haben? Eine Revanche?”


Auftritt Progress, die drei gut gekleideten Männer betreten das Bild und stellen sich provokant Camden direkt gegenüber.

Johnny's Gesicht ziert ein Lächeln, während seine beiden japanischen Freunde eher einschüchternde Blicke aufgesetzt haben.


Johnny Dreyer: “Listen Camden uns ist es scheißegal, was du oder dein dämlicher Partner wollt, uns interessiert lediglich was wir wollen bzw. wie wir unsere Ziele am besten erreichen! Ich habe meinen Jungs.."


Er deutet auf Kaito und Yoko


..versprochen, dass ich ihnen dabei helfe, Tag Team Gold ihr Eigen nennen zu dürfen. Ich wollte dieses Versprechen eigentlich ohne nervige Umwege umsetzen, allerdings kam mir eure Herausforderung einfach zu gelegen. Dabei handelt es sich allerdings wirklich nicht um ein persönliches Problem meinerseits mit euch, schließlich wusste ich vor unserem Aufeinandertreffen Backstage nicht einmal wer ihr seid! Ihr Zwei wart lediglich zur falschen Zeit am falschen Ort.”


Plötzlich wird aus dem arroganten Lächeln von Dreyer eine grimmige Miene.


Johnny Dreyer: “Doch bitte erkläre mir folgende Sache Thomas, wieso bekommst du, jemand der sein letztes Match verloren hat und vor zwei Wochen kläglich abgeklopft habe, als ich ihn in meinem Kneebar hatte, wieso bekommt so jemand ein Match gegen den Intercontinental Champion? Und vor allem, wieso ist es kein stinknormales One on One Match, sondern wieso steht dabei auch noch der Titel auf dem Spiel?”


Dreyer kommt Camden ein bedrohliches Stück näher. Der geht den gleichen Weg, plustert sich vor seinem Landsmann auf, selbst wenn er dessen Begleitung dabei nicht aus den Augen lässt. Skeptische Blicke in Richtung der Japaner, während sich Mäc Müll im Hintergrund immer weiter zurückzieht. Für einen Moment gibt es nur einen Staredown zwischen Dreyer und Camden, dann bricht der Oregono aber doch das Schweigen. So ruhig er nur kann. Er muss das hier diplomatisch lösen, das weiß er.


Thomas: „Weil ich vorher gefragt habe…so macht man das nämlich, wenn man sich testen will und schau’n will, wer wirklich mehr drauf hat.“


Da ist doch ein wenig Gift in der Backmischung dabei.


Thomas: „Weil Ask zeigen will, was er drauf hat und Mykru mich dazu gestoßen hat, dass ich mich von seiner Abwesenheit nich runterziehen lassen soll und lieber das mache, was er schon inner letzten Show von mir wollte…und vielleicht ja auch, weil ich ‘ne Ablenkung gebrauchen kann, dass ich mich nich‘ auf euch stürze nach dem, was ihr mit meinem Kumpel angestellt habt.“


So streng erlebt man den Dauerentspannten selten. Mit Wut nicht nur im Bauch wandert er mit den Augen zwischen Yokomizo und Kaito Uchida hin und her. Aber hat das auch eine Wirkung?

Eher weniger, das Dreiecksgespann wirkt nicht so als wären sie eingeschüchtert oder verunsichert, ganz im Gegenteil die Jungs strotzen vor Selbstsicherheit.


Johnny Dreyer: “Eine wirklich niedliche Erklärung Thomas, aber im Gegensatz zu dir und deinem sonderbaren Partner, müssen wir nicht irgendetwas erfragen. Ganz im Gegenteil, wir nehmen uns einfach was wir wollen! Kaito und Yoko werden auf kurz oder lang Tag Team Champions werden, da führt gar kein Weg dran vorbei. Und ich werde höchstpersönlich dafür sorgen, dass meine Wenigkeit ihre Hüften ebenfalls mit Gold schmücken darf.

Du solltest uns bei unserem Vorhaben lieber nicht in die Quere kommen Thomas, denn wie du schon an deinem eigenen Leib erfahren durftest, ist uns jedes Mittel recht, um unsere Ziele zu erreichen!

Fortschritt ist unaufhaltsam!”


Dreyer klopft Camden von Amerikaner zu Amerikaner auf die Schulter, während Uchida und Yokomizo’s Blicke wie zementiert an dem Mann aus Oregon haften.

Die drei Progress Mitglieder scheinen sehr zufrieden mit ihrer einschüchternden Taktiken und ziehen selbstsicher in die Richtung ab, aus welcher sie vorhin auch gekommen sind.

Zurück bleibt ein Thomas Camden, der ihnen finster hinterherblickt…und auch ein Mäc Müll, der wieder aus der Versenkung auftaucht. Gerade rechtzeitig um ein Seufzen des Oregono mikrofonisch aufzunehmen.


Thomas: „Um die kümmer ich mich noch…heute geht’s erstmal um Ask…wenigstens EIN Vernünftiger hier.“




Pete: „Wer es an der Musik nicht ohnehin schon erkannt: Wir sind bereit für den zweiten Kampf des Abends.“

Sven: „Ganz genau. Ein Handicap-Match steht an zwischen Beksultan Pekanov auf der einen Seite und der BARBAROSSA GOON SQUAD auf der anderen.“

Pete: „Yu und Jung mögen nominell im Vorteil sein…aber ich glaube, dies ist kein ganz normales Handicap-Match, oder? Bei den Leistungen von Pekanov bei GTCW und in der Battle Royal, gemixt mit seiner Wut aufgrund der letzten Vorkommnisse mit BARBAROSSA, scheint mir das Handicap fast eher auf Seiten Yu und Jungs zu liegen.“

Sven: „Kann man so sehen. Ich würde jedenfalls nicht mit einem aufgebrachten Pekanov im Ring stehen wollen. Und da kommt er auch…“


Zu den treibenden Klängen seiner Musik tritt der Kasache durch den Vorhang. Aber er sieht ganz und gar nicht so wütend aus, wie es die Kommentatoren erwartet hatte. Der Gesichtsausdruck Pekanovs ist eher als amüsiert und überheblich zu beschreiben. Er geht langsamen Schrittes voran und lässt den Blick durch die Reihen schweifen. Pekanov trägt, wie man von ihm gewohnt ist, MMA-Shorts. Das heutige Exemplar ist rot mit einem schwarzen Streifen an den Seiten. Auf dem linken Bein ist die Flagge seines Heimatlandes aufgestickt, auf dem Gesäß stehen die Initialen in schwarzer, schnörkelloser Schrift. Sein Oberkörper steckt in einem schwarzen Shirt.


Pete: „Hat er sein Handy dabei?“

Sven: „Sieht ganz so aus.“


Das überheblich bis lustlose Auftreten Pekanovs wird dadurch komplettiert, dass er in der Tat sein Smartphone in der Hand hält. Mit den Fingern seiner abgetapten Hand tippt er auf dem Bildschirm herum. Als die Kamera heranzoomt, dreht er das Display so, dass es – wenn auch verwackelt – auf die Leinwand übertragen wird. Beksultan bleibt stehen, greift sich rüde ein Mikrofon von Laura, die gerade auf dem Weg in den Ring war, um ihn anzusagen.


Beksultan Pekanov: „In den letzten Wochen habe ich so viele Fragen erhalten. Von Journalisten, Fans und anderem Geschmeiß.“


Als die Kamera auf die Leinwand umschwenkt, wird deutlich, dass auf dem Smartphone ein Messenger-Programm geöffnet ist. Eine dreistellige rote Zahl dürfte ungelesene Nachrichten darstellen.


Beksultan Pekanov: „Sie wollten viele Dinge wissen. Wie ich meinen Start bei der GFCW finde. Wie ich dazu stehe, heute ein Handicap-Match zu bestreiten, obwohl ich doch Sonderregeln verabscheue.“


Er hebt seinen Blick und schenkt der Kamera ein gänzlich freudloses, unauthentisches Grinsen.


Beksultan Pekanov: „Was soll ich sagen? Ich bin nicht hier, um Fragen zu beantworten.“


Sein Fokus geht zurück auf das Display des Smartphones. Auf der Leinwand sieht man in Großaufnahme, wie er herumtippt.


Möchten Sie wirklich alle Nachrichten löschen?“


Möchte er. Ein bestätigender Klick, dann verschwinden alle nie gelesenen, nicht beachteten Anfragen von Pekanovs Handy im digitalen Nirvana. Mit zufriedenem Ausdruck wirft Pekanov das Gerät von der einen Hand in die andere und zwinkert in die Kamera.


Beksultan Pekanov: „Aber heute ist euer Glückstag. Weil ich davon ausgehe, dass der folgende Kampf verdammt kurz und schmerzlos werden wird…“


Eine Meinung, die er nicht exklusiv hat. Oder unterschätzen wir alle die BARBAROSSA GOON SQUAD?


Beksultan Pekanov: „…habe ich noch ein paar Minuten, die ich mich mit euren irrelevanten Fragen beschäftigen kann.“


Er blickt auf eine nicht vorhandene Uhr am Handgelenk.


Beksultan Pekanov: „Natürlich ist es absurd, was bei meinem Match gegen BARBAROSSA passiert ist. Es war ein Match, bei welchem das so genannte Top-Talent der neuen GFCW-Generation niemals vorhatte, es ernsthaft zu bestreiten. Und deswegen war es reine Zeitverschwendung. Als ernsthafter Kampfsportler – und in dieser Rolle bin ich ein Unikat in diesem Zirkus – habe ich nichts als Verachtung für die Spielchen BARBAROSSAs über. Aber regt es mich deswegen auf?“


Sein betont gelangweilter Ausdruck in Gesicht und Stimme beantwortet die rhetorische Frage mit einer klaren Verneinung.


Beksultan Pekanov: „Sollte man sich jedes Mal aufregen, wenn ein Hund zu kläffen beginnt? Er tut einfach das, was in seinem Naturell liegt. Wieso also sollte es mich aufregen, wenn BARBAROSSA betrügt oder feige ist? Es ist doch das gleiche Hundeprinzip. Etwas nervig, aber letztlich nicht wirklich von Belang. Denn egal ob Hund oder BARBAROSSA – am Ende sitzt man als der Stärkere am längeren Hebel. Man bestraft sie und lehrt sie, sich still in die Ecke zu verziehen, wo ihr Platz ist. So einfach ist das. Keine große Sache.“


Gemische Reaktionen beim Publikum. Wo ihnen der Part mit der Bestrafung BARBAROSSAs gefällt, hoffen die Zuschauer, sich bei der Hundesache verhört zu haben.


Beksultan Pekanov: „Und um auf die zweite Frage einzugehen. Natürlich halte ich den folgenden Kampf für absurd. Zwei gegen einen. Eine Regel, die man in keiner anderen Sportart finden würde…und das aus gutem Grund. Aber was würde es nützen, sich zu beschweren? Ich habe einen GFCW-Vertrag. Ich mache meinen Job. Wenn ich ein Ticket zum Zirkus in den Händen halte, wundere ich mich doch auch nicht, in der Manege Clowns zu sehen.“


Er senkt das Mikrofon. Laura sieht schon die Chance gekommen, ihr Arbeitsgerät zurückzuerhalten. Die Ansagerin greift vorsichtig nach dem Schallverstärker, doch Pekanov zieht es noch einmal weg.


Beksultan Pekanov: „Und manchmal sind die Clowns sogar hinter der Manege.“


Eine Anspielung, die der Kasache ohne weitere Erklärung im Raum stehen lässt. Er wirft den Kopf stolz in den Nacken und blickt sich in den Zuschauerreihen um. Dann hält er Laura das Mikrofon entgegen.


Beksultan Pekanov: „Mach‘ deinen Job, Mädchen.“


Ohne der Angesprochenen in die Augen zu blicken, drückt er ihr das Mikrofon in die Hände und stolziert in die Mitte des Ringes.


Laura: „Mit einem Gewicht von 86 Kilogramm bei einer Größe von 1,79m…aus Astana, Kasachstan. Beksultan Peeeekanov!“


One on Two Handicap Match:

Beksultan Pekanov vs. BARBAROSSA GOON SQUAD (Yu Ye-Chan & Jung Ji-Hoon)

Referee: Thorsten Baumgärtner

Für Yu und Jung geht es jetzt um viel, beinahe alles – nicht um ihr eigenes Wohl, sondern darum, ob ihr Herr und Meister BARBAROSSA Konsequenzen durch Amélie Schwanenburg erleben wird. BARBAROSSA. Und damit steht dann doch irgendwie auch ihr eigenes Wohl auf dem Spiel, schließlich mag kaum jemand glauben, dass der Düsseldorfer seine Entourage ungeschoren davonkommen lässt, wenn sie ihn jetzt so richtig ins Schlamassel reinreiten.

Referee Thorsten Baumgärtner gibt das Zeichen an außerhalb des Ringes, die Glocke zu läuten. Dann zoomt die Kamera heran: Es ist Jung Ji-Hoon, der auf Seiten der BARBAROSSA GOON SQUAD ausgewählt wurde, den Kampf zu beginnen. Er steht etwas unschlüssig da. Wirft einen Blick über die Schulter, so als müsse er sich vergewissern, dass Yu Ye-Chan wirklich auf dem Apron steht, um ihn zu unterstützen. Beksultan Pekanov hingegen, ihr Gegenpart in diesem Spiel der Gewalt, ist ganz ruhig. Auch wenn das Match offiziell schon seit einiger Zeit läuft, nimmt sich der Kasache erst einmal einen Moment, sich des Shirts zu entledigen, welches er beim Entrance getragen hat. Ohne jede Hast zieht er es von seinem athletischen Oberkörper, faltet es sorgfältig zusammen und reicht es dann einem gesichtslosen Mitarbeiter der GFCW nach draußen.

Diesen Moment, in dem Pekanov abgelenkt ist, nutzt Jung Ji-Hoon aus. Durch seinen bislang zögerlich wirkenden Körper geht ein Ruck, dann stürmt er nach vorne und versucht Pekanov von hinten zu umgreifen.


Pete: „Finte!“


Das Grinsen in Pekanovs Gesicht verdeutlicht, dass er genau das vorhergesehen hat. Er ist nicht im Geringsten so abgelenkt, wie er vorgegeben hat. Sobald er Jung im Rücken herannahen spürt, macht er einen Ausfallschritt zur Seite. Der Deutsch-Koreaner läuft ins Leere, dreht sich erstaunt um. Und wird seinerseits von Pekanov gepackt. Mit einem Judowurf schickt der Kasache seinen Widersacher zu Boden. Kaum versucht sich Ji-Hoon von der Matte hochzustemmen und die Schmach der Überlistung wiedergutzumachen, da taucht Beksultan in seinem Rücken auf und schmettert ihm das Schienbein bei einem schnellen Kick in den Nacken. Mit einem Aufstöhnen fällt Jungs Kopf nach vorne. Er hebt die Hände, um den schmerzenden Nacken zu reiben, doch als hätte Beksultan genau das auch vorhergesehen, greift er die Arme des Youngsters, als diese nach oben kommen, und dreht sie auf den Rücken ihres Besitzers.


Sven: „Beide mögen aus dem Development-Bereich kommen, aber man spürt, dass über zehn Jahre und eine Menge Kampferfahrung die zwei trennen.“


Ji-Hoon, seiner Arme beraubt und halb vor Schmerzen und halb vor Demütigung am Schnaufen, versucht sich über die Knie in den Stand zu drücken. Aber Beksultan hält den Schraubstock fest. Zehn, fünfzehn, zwanzig Sekunden presst er Jung in der unkomfortablen Situation zu Boden, drückt ihm zusätzlich ein Knie in den Rücken. Während Yu Ye-Chan draußen seinem Partner etwas für deutschsprachige Ohren Unverständliches zuschreit, schenkt Pekanov ihm nur ein grimmiges Lächeln. Er wirkt zufrieden, geradezu amüsiert. Als er nach einiger Zeit die Freude an seinem Spiel zu verlieren scheint, lässt er Jung Ji-Hoon etwas Raum, lockert das Knie im Rücken. Und Jung klammert sich an diese Chance wie ein Ertrinkender an die vorbeischwimmende Planke Holz. Er drückt sich auf die Beine. Auch wenn die Arme noch hinter dem Rücken gefangen sind – er steht wieder. Mit einer Körperdrehung und der damit verbundenen Gewichtsverlagerung versucht er, Pekanov abzuschütteln, doch der routinierte Kampfkünstler verlagert seinerseits das Gewicht und bleibt auf den Beinen. Er zischt Jung etwas, das garantiert nicht besonders freundlich war in die Ohren, dreht ihn dann so, dass er direkt Yu Ye-Chan zugerichtet ist. Und mit einem unerwarteten Stoß löst er die Umklammerung, schickt Jung von sich weg. Der Deutsch-Koreaner stolpert nach vorne und direkt auf seinen Partner zu. Yu und Jung kollidieren mit einem ungesund klingenden Geräusch. Jung, der mit seiner Brust Yus Kopf erwischt hatte, geht seines Atems beraubt zu Boden. Ye-Chan hingegen verliert den Halt und fällt vom Apron nach draußen auf den Hallenboden – ohne bislang offiziell im Match gewesen zu sein nimmt er Schaden.


Sven: „Bislang siehts nicht im Geringsten nach Handicap-Match für Pekanov aus. Das einzige Handicap ist bei Jung zu erkennen, der mit Pekanovs listiger Art überhaupt nicht klarkommt.“


Benommen rappelt sich Jung auf die Beine, doch Pekanov ist schon wieder zu. Der Kasache hat für klare Verhältnisse gesorgt und nun will er einen Gang hochschalten. Er greift sich Jungs Kopf, drückt ihn im Klammergriff unter seine Achsel und setzt einen DDT an. Zieht ihn durch. Und wirft sich auf Ji-Hoon.


Pete: „Warum zählt Baumgärtner nicht?“


Das fragt sich auch der Kasache. Wutentbrannt springt er auf und stellt den Referee zur Rede. Er hebt drohend einen Finger.


Sven: „Jetzt sag mir nicht, BARBAROSSA hat den Ringrichter bestochen. Thorsten, ich habe dir vertraut!“


Nein, die Lösung ist viel einfacher: Bei der Kollision zwischen Jung Ji-Hoon und Yu Ye-Chan hatte es einen Wechsel gegeben. Genau das versucht Baumgärtner, dem nicht wohl beim Anblick des aufgebrachten Beksultan Pekanovs ist, dem Kasachen jetzt auch zu vermitteln. Dieser begreift angesichts des Adrenalinschubs erst langsam, was dieser Wurm von Ringrichter ihm sagt, dann wendet er sich fluchend ab.

Jung Ji-Hoon ist aus dem Ring verschwunden.

Irritiert blickt sich Beksultan Pekanov um. Er findet Jung Ji-Hoon draußen vor dem Ring an die Absperrung gelehnt sitzen. Aber, wie Pekanov begreift, das ist ohnehin nicht mehr wichtig. Er hat schließlich jetzt einen anderen Gegner. Aber wo ist der?

Beksultan Pekanov dreht sich um in Richtung der Ringecke, in der Yu Ye-Chan bis zur Kollision wacker seinen Mann stand. Und von genau dort schießt eine 1,61m kleine Patrone auf den überrumpelten Kasachen zu. Ye-Chan kommt mit einem Springboard Dropkick angeflogen, trifft Beksultan halb am Kopf und halb an der Brust und schickt ihn zu Boden. Trotz des Fliegengewichts konnte Ye-Chan solch eine Wucht aufbauen, dass der (selbst ja auch eher leichte) Pekanov eine Rolle nach hinten macht. Beksultan kommt vor den Ringseilen auf der gegenüberliegenden Seite zum Halt. Mit ärgerlich verzerrter Miene zieht er sich an den Seilen hoch, um sich an Yu Ye-Chan für diesen „Glückstreffer“ zu rächen. Er will nach vorne stürmen, auf den kleinen Koreaner los.

Aber Jung Ji-Hoon hält seinen Arm fest.

Im Rücken Pekanovs war der zweite Teil der BARBAROSSA GOON SQUAD wieder auf die Beine gekommen, um jetzt im richtigen Moment von draußen nach dem Gegner zu angeln. Er zieht Pekanov mit ordentlich Hebelwirkung nach hinten, damit dieser nicht vom Fleck kommt. Bevor der Kasache ernsthafte Versuche unternehmen kann, sich zu befreien, nutzt Yu Ye-Chan das Zeitfenster für die geschenkte Gelegenheit und springt mit einem Spinning Heel Kick heran. Er trifft. Ju lässt Pekanov im genau richten Moment los und der Kasache geht zu Boden. Liegt auf der Ringmitte.


Pete: „Jetzt spielen sie ihre zahlenmäßige Überlegenheit clever aus.“


Und Yu schickt sich an, mit seiner Athletik den nächsten Schritt auf dem Weg zum Sieg zu setzen. Er checkt kurz, ob Pekanov noch in der richtigen Position ist, dann klettert er behände auf das Top Rope und atmet durch. Sucht die Balance. Dann, den Kasachen fest im Auge, springt er ab. Dreht sich in der Luft, es werden erst 360, dann 450 Grad. Doch als es danach aussieht, als würde sein Splash das Ziel finden…


Sven: „Beksultan Pekanov zieht die Beine an!“


Es sieht danach aus, als wäre der kurzzeitige Vormarsch der BARBAROSSA GOON SQUAD damit beendet. Yu und Beksultan kommen gleichzeitig auf die Beine. Yu lässt sich tatsächlich auf einen Schlagabtausch mit seinem Gegner ein, der aber eindeutig für den Kasachen ausfällt, dessen durch vielfältige Kampfsporttrainings gestählten Punches nicht nur deutlich öfter, sondern vor allem härter ihr Ziel treffen. Als Yu Ye-Chan heftig zu schwanken beginnt, umklammert Beksultan Pekanov ihn, wirbelt ihn herum und verpasst ihm einen Snap Suplex, der die Matte zum Schwanken bringt. Unterdessen krabbelt Jung Ji-Hoon auf den Apron zurück und streckt die Hand weit aus, um Yu die Chance zum Wechsel zu geben…eine Tat, die von Pekanov nur mit einem müden Lächeln bedacht wird, er hat hier nicht vor, Ye-Chan diese Gelegenheit noch zu geben.

In den folgenden zwei Minuten sieht man eine kontrollierte Drangphase des Kasachen. Er hat keine Eile und offensichtlich nicht vor, das Tempo zu erhöhen. Stattdessen zermürbt er den körperlich unterlegenen Yu Ye-Chan mit Haltegriffen, bei denen er jedoch keinen Submission-Erfolg anvisiert, sondern nur die Zerrüttung des gegnerischen Widerstands. Sobald er genug Schmerzen angerichtet hat, löst er die Griffe von selbst und schließt mit Power-Aktionen ab.


Pete: „Ich glaube, es wird langsam richtig eng für Yu. Wenn er nicht bald zum Wechsel kommt, wird Beksultan die Lust verlieren und den Kampf in Richtung Ende bringen wollen.“


Aber unverhofft kommt oft und so ergibt sich für Yu doch noch eine Gelegenheit. Der siegessichere Pekanov lässt sich einmal zu viel Zeit als er Ye-Chan an den Haaren auf die Beine zieht. Das gibt dem auch in der Erschöpfung wiesenflinken Koreaner die Chance, mit einer Rolle zur Seite auszuweichen. Pekanov geht sofort hinterher, greift nach Yu. Doch der ist zumindest auf den Knien. Krabbelt zwischen den Beinen von Pekanov hindurch, ehe dieser reagieren kann. Nach diesem „Tunneln“ krabbelt Yu ohne geschnappt zu werden in die Ringecke. Klatscht mit Jung Ji-Hoon ab. Der etwas Größere der beiden Goons ist bis in die tiefschwarzen Haarspitzen motiviert, es jetzt besser zu machen und Beksultan einen echten Fight zu liefern. Nachdem der Kasache seinen Ärger darüber überwunden hat, Yu entkommen lassen zu haben, stürzt auch dieser sich in den Ring.

Es geht zwischen Jung und Beksultan hektisch und ausgeglichen hin und her, die nächste Minute ist von Kontern und unerwartetem Brawling statt technischer Finessen oder athletischer Meisterleistungen geprägt. Dann spielt die GOON SQUAD einmal mehr den Vorteil aus, hier zu zweit zu sein. Als sich der Kampf zwischen Jung und Pekanov in die Ringecke verlagert, klatscht Yu vom Kasachen unbemerkt auf den Rücken seines Partners und ist der legale Mann im Ring. Innerhalb der erlaubten fünf Sekunden geht das Duo zu zweit auf Beksultan los. Der eine hält fest, der andere tritt und schlägt zu. Das geht so lange bis Baumgärtner Jung nach draußen schickt. Doch kaum steht dieser auf dem Apron, wechselt die Squad schon wieder…und erneut kommen beide in den Ring.

Das clevere Taktieren sorgt dafür, dass die Youngster den hochfavorisierten Kasachen für einige Momente im Schach halten. Als dann jedoch Jung Ji-Hoon der legale Mann im Ring ist, versucht er sich an einem Suplex. Dabei hakt Beksultan aber das eigene Bein hinter dem des Gegners ein und verhindert es so, ausgehoben zu werden. Ehe Jung sich versieht oder merkt, wo das Problem liegt, dreht Pekanov die Aktion und hebt seinerseits aus. Er schmettert Jung auf die Matte, springt dann wie ein Beutetier auf den Rücken des Koreaners und umklammert ihn zu einem Sleeperhold. Der gewürgte Jung hat nicht einmal mehr genug Stimme, um zu keuchen. Seine Arme wedeln vor dem Körper sinnlos hin und her und verlieren mit jeder Sekunde an Kraft. Bald schon hängen sie lose herab. Baumgärtner geht zu Jung, um zu prüfen, ob es hier zum K.O. und damit dem Sieg Beksultans kommt.


Pete: „Yu zur Rettung!“


Gerade als Baumgärtner den Arm Ji-Hoons hebt, um zu checken, ob der noch bei Bewusstsein ist, stürmt Yu Ye-Chan in den Ring und löst den Sleeperhold mit einem Kick gegen die ungeschützten Nieren Pekanovs. Der Kasache lässt los und starrt Yu fassungslos und wütend an.


Sven: „Ein weiterer Grund für Pekanov, das Wrestling zu hassen…selbst solche Aktionen führen nicht zwangsläufig zum K.O.“


Pekanov jagt Yu hinterher, doch der flieht nicht innerhalb des Rings, sondern aus dem Squared Circle heraus. Rennt eine Runde um den Ring, Pekanov kommt nicht hinterher. Als er von Yu in dieser Konstellation zurück in den Ring gelockt wird, steht Jung Ji-Hoon wieder auf der Matte. Er hatte sich etwas erholt.


Pete: „Superkick gegen Beksultan!“


Der Kasache fällt wie ein gefällter Baum um. Landet auf dem Rücken. Und Jung Ji-Hoon springt auf ihn. Hakt das Bein ein.


EINS…

ZWEI…

NEIN!


Simultan raufen sich Jung und Yu die Haare. Sie waren so kurz davor, die Überraschung zu schaffen und BARBAROSSA mutmaßlich glücklich zu machen. BARBAROSSA. Nun sieht Jung verzweifelt aus. Er war sich so sicher, dass das langt.

Ein kurzer Blick zu Yu, der wieder auf dem Apron steht. Der Kleine nickt dem etwas Größeren zu, spricht auf Koreanisch etwas, das ganz sicher mit „Jetzt nicht nachlassen!“ zu übersetzen ist. Jung nickt ihm zu, nimmt Aufstellung in der Ringecke gegenüber der Eigenen. Wartet darauf, dass Pekanov aufsteht. Der Kasache, vom ersten Superkick noch benommen, steht zwischen Yu auf dem Apron und Jung in der anderen Ecke. Als sich Beksultan zu voller Größe aufrichtet, stürmt Jung heran.


Pete: „Zweiter Superkick!“

Sven: „Nein! Beksultan hält das Bein fest.“


An besagtem Bein wirbelt Pekanov den Angreifer herum. Schickt ihn dann mit einem Irish Whip in die Ringecke, wobei er den Schwung von Jungs eigener, erfolgloser Attacke mitnimmt.


Pete: „Jung und Yu kollidieren!“


Mit großer Übersicht hatte Pekanov Jung genau dorthin geschickt, wo Yu stand. Ye-Chan fällt getroffen vom Apron. Jung stolpert in die Ringmitte zurück. Und Pekanov steht lauernd hinter ihm.

Reißt ihn zu Boden.

Umklammert Jung mit einer Beinschere am Oberkörper, während er die Arme um Jungs Hals legt und erneut einen Sleeperhold ansetzt. Eine Variante, die endgültig die Humorlosigkeit Pekanovs zeigt – bis hierhin hatte er Spaß, mit der GOON SQUAD zu spielen. Doch der Spaß ist aufgebraucht, nun zieht er voll durch.

Seiner Bewegungsfreiheit beraubt und ohne jede Abwehrchance sieht man dem rot werdenden Gesicht Jung Ji-Hoons an, dass er am Ende ist. Er muss aufgeben. Aber er kann nicht. Was wird BARBAROSSA denken? Wie würde er ihn bestrafen? Die Angst vor seinem Meister ist größer als der Schmerz. Und so hält Jung Ji-Hoon durch, gibt nicht auf.

Aber der Geist kann noch so stark sein. Der Körper ist es nicht.

Er schläft ein.


Sieger des Matches: BEKSULTAN PEKANOV!!!




Aiden Rotari: “Hallo.”


Mittlerweile hat Aiden sein Ring-Gear angelegt. Die blauen Shorts sind gut zu erkennen, auch wenn er ein dunkles T-Shirt mit dem Logo der GFCW – kein eigenes Merchandise - darüber trägt. Die getapeten Handgelenke sind ebenfalls auszumachen, auch wenn sie halb hinter der Flasche verborgen sind, die er behutsam in Richtung der drei Männer reicht, deren Kabine er vor seinem Duell mit Aldo Nero noch einen Besuch abstattet.


Aiden Rotari: “Ein Willkommensgeschenk. Ich nehme an, es hat sich sonst noch niemand die Mühe gemacht?”


Eine Frage, deren Antwort Rotari bereits kennen dürfte. Natürlich gab es kein Wilkommenskommittee, schließlich gibt es das für niemanden. Das hindert den Schakal aus dem Süden nicht daran, die Abwesenheit einer solchen Geste seitens des Front Office indirekt anzuprangern.


Aiden Rotari: “Ich hielt Sake für angemessen.”


Angesichts der Namensgebung von zwei seiner drei Gegenüber ein naheliegender, wenn auch potenziell etwas klischeehafter Gedanke. Aiden nickt in Richtung der Flasche.


Aiden Rotari: “Bitte.”


Der Kopf der Bande Johnny Dreyer nimmt die Flasche entgegen und nickt einmal in Richtung Rotari. Jedoch steht es allen drei Progress Mitgliedern deutlich ins Gesicht geschrieben, dass sie weder mit dem Mann aus Atlanta, noch mit solch einer Geste gerechnet haben. Und dennoch scheint man erfreut! Allesamt tragen sie wieder ihre makellosen Hemden, Johnny in weiß und Kaito und Yoko in ihrem giftigen Lila. Die bequeme Stoffhose im schwarz darf natürlich auch nicht fehlen und abgerundet werden die Outfits wie immer durch glänzende schwarze Lackschuhe. Eigentlich sollte man einen so freundlichen Gast mitsamt Begrüßungsgeschenk sofort herein bitten, doch Dreyer zögert.


Johnny Dreyer: “Tatsächlich hat sich noch niemand die Mühe gemacht uns angemessen willkommen zu heißen, allerdings ist das auch kaum verwunderlich bei einer solch verkommenen Galaxie! Aber first Things first, wieso stattest DU uns einen Besuch ab?”


Ein leises Lächeln umspielt die Lippen von Rotari. Es erreicht seine Augen nicht.


Aiden Rotari: “Ich bin ein großer Fürsprecher von Progress.”


Dem Konzept, nicht der Wrestling-Promotion.


Aiden Rotari: “Ich habe eure Worte in Richtung der Alteingesessenen klar und deutlich vernommen. Ihr hattet... interessante Argumente.”


Ob er das wirklich so sieht oder sich schlicht zu Nutze machen möchte, dass jemand die gleichen Feindbilder wie er auserkoren zu haben scheint, sei einmal dahingestellt. Fakt ist, dass Rotari hier eindeutig mit der Absicht erschienen ist, Brücken zu bauen.


Aiden Rotari: “Und mit Thomas Camden habt ihr euch den Verfechter des ambitionslosen Stillstands zum Feind gemacht. Eine lobenswerte Wahl.”


Aha. Wir können also Thomas Camden zu Antoine Schwanenburg, Alex Ricks und Zereo Killer auf die Liste von Staatsfeinden der Republik Rotari schreiben. Den Status Quo nicht ändern zu wollen und aus seiner eigenen Bequemlichkeit dahingehend keinen Hehl zu machen scheint Aiden sauer aufzustoßen. Frei nach dem Motto: Du bist mit mir oder gegen mich.

Offenbar hat Rotari beschlossen, dass Progress mit ihm sein soll.


Aiden Rotari: “Und sein stummes Haustier macht ohnehin mehr Ärger als es wert ist.”


Nicht nur die Leviathan-Zeit dürfte Rotari da in den Kopf kommen, sondern auch eine Szene vom Ende des vergangenen Jahres auf einem Parkplatz, zu Gunsten von... Antoine Schwanenburg und Alex Ricks. Und wer hatte ihnen – indirekt, zugegebenermaßen, aber dennoch – geholfen? Mykru.


Aiden Rotari: “Darf man fragen, ob es einen Plan gibt, wie mit diesen beiden Störfaktoren in näherer Zukunft verfahren werden soll?”


Ein verschlagenes Lächeln zeichnet sich deutlich im Gesicht von Johnny ab, der Mann aus Phönix scheint amüsiert von den augenscheinlichen Ambitionen seines Besuchers.


Johnny Dreyer: “Camden und sein Haustier sind lediglich Fußnoten auf unserem Weg German Fantasy Championship Wrestling von diesen von dir richtig wahrgenommenen ambitionslosen Stillstand zu befreien. Diese Galaxie befindet sich aktuell in einem ermüdenden Trott, es wird sich krampfhaft nach Leuten gerichtet die im Jahr 2024 absolut keine Daseinsberechtigung mehr haben! Und genau dieses besessene Gefühl von Verbundenheit werden wir der Galaxie austreiben, damit wir alles gemeinsam in eine bessere Zukunft schreiten können.”


Rotari nickt mit der Bestimmtheit eines Mannes, der ohne jeden Zweifel jedes Wort von dem verinnerlicht hat, was sein Gegenüber von sich gibt.


Aiden Rotari: „Ich verstehe.“


Die Mundwinkel von Rotari zucken leicht, zu mehr lässt er sich nicht hinreißen. Die Maske der Neutralität und Besonnenheit bleibt an ihrem Platz, bevor er fortfährt.


Aiden Rotari: „Ein unterstützenswertes Vorhaben.“


Kein Wunder, dass Aiden das so sieht – spielt es ihm doch mehr oder minder direkt in die Karten. Nicht alles kann Teil eines großen Plans sein, manchmal muss man einfach auch Glück haben, wenn es um die richtige Zeit und den richtigen Ort geht. Diese Möglichkeit dann am Schopfe zu packen ist nicht genial, sondern pragmatisch, und Aiden Rotari ist verdammt pragmatisch.


Aiden Rotari: „Ich sehe, dass ihr hervorragend für eure selbstgewählte Aufgabe aufgestellt seid. Ihr benötigt keine Hilfe.“


Eine Feststellung ohne jeden wertenden Unterton.


Aiden Rotari: „Solltet ihr sie allerdings eines Tages wollen… zögert nicht, euch zu melden. Ich denke, ich habe die eine oder andere Möglichkeit, euer Vorhaben voranzutreiben.“


Ein kurzes Zögern von Rotari, der zu überlegen scheint, wie er den nächsten Satz zu formulieren hat, während die dunklen Augen über seine Gegenüber wandern.


Aiden Rotari: „Vielleicht können wir uns in Zukunft sogar gegenseitig helfen.“


Natürlich. Von nichts kommt nichts, und Aiden bietet seine Hilfe nicht aus gutem Willen an – quid pro quo. Nun wartet er lediglich die Antwort von Progress ab, um zu entscheiden, welche Notiz sich im Hinterkopf gemacht werden muss.

Dreyer scheint zufrieden mit dem was er zu hören bekommt und letztendlich ist der Feind deines Feindes eben dein Freund.


Johnny Dreyer: “Du hast natürlich recht, wir als Gruppe sind wirklich sehr gut aufgestellt, schließlich habe ich Kaito und Yoko nicht ohne Grund ausgewählt! Ich habe ihnen die Hand gereicht, als sie an einem Punkt waren, an welchem ich mich selbst zuvor schon einmal befunden habe. Und ich denke wir haben schon eindrucksvoll bewiesen, dass wir als geschlossene Einheit unaufhaltsam sein können! Nichtsdestotrotz kann ein weiteres Paar Hände früher oder später durchaus hilfreich sein! Wir werden also darauf zurückkommen, sobald es von Nutzen sein könnte. Sobald du helfende Hände brauchst, sag uns gern ebenfalls bescheid.”


Erneut schaut Johnny zufrieden auf die Flasche Sake in seiner Hand und wie für Männer typisch nickt er Aiden erneut zu. Die Mundwinkel von Rotari zucken leicht nach oben, er ist offenbar ebenfalls erfreut.


Aiden Rotari: „Ich bin mir sicher, die Zukunft der GFCW kann von einer solchen Allianz ausschließlich profitieren. Wenn ihr mich nun entschuldigen würdet…“


Rotari beugt sich leicht nach vorn, fast wie bei einer Verbeugung, ehe er auf dem Absatz kehrt macht und in Richtung Ring schreitet – gelassen, aber entschlossen, Aldo Nero zum Nächsten zu machen, den er auf seine Seite zieht.