Tammy: „Meine Damen und Herren, begrüßen sie mit mir gemeinsam, den GFCW Intercontinental Champion… Ask Skógur!“
Und mit dieser freundlichen Begrüßung und einigen Jubelrufen aus der Halle, tritt Ask nun auch direkt ins Bild. Er selbst scheint recht gut gelaunt und warum auch nicht? Er hat gerade einen guten Lauf und wird mal nicht von irgendjemandem aus irgendwelchen Gründen an irgendeinem Erfolg gehindert. Nein, tatsächlich ist er sogar ein Champion.
Ask Skógur: „Hallöchen!“
Tammy begrüßt Ask, der sich immer noch recht positiv gelaunt neben sie stellt. Er ist noch nicht fürs Match gekleidet, wirkt immer noch etwas zerzaust und hat natürlich den Intercontinental Championship auf der Schulter.
Tammy: „Also dann, Ask. Herzlichen Glückwunsch nochmal zum Titelgewinn und der Verteidigung in der vergangenen Show. Hast du ein paar Worte übrig für Aldo Nero?“ Ask Skógur: „Gutes Match, kann ich nur sagen. Der Junge hats drauf und wird’s sicherlich auch weit bringen, wenn ihm erstmal bewusstwird, was er eigentlich will. Der hatte ne gute Chance zu gewinnen, aber hat sich von seinen Emotionen leiten lassen. Und als jemand, der ein Experte auf dem Gebiet ist, kann ich nur sagen: so wird’s nix werden. Zieh dein Ding durch, steh zu dir selbst und dann klappt das schon.“
Ja gut. Ist jetzt nicht unbedingt der am eloquentesten formulierte Tipp, aber im Kern hat Ask schon einen Punkt.
Tammy: „Und nach deinem Sieg über Nero steht heute nun direkt die nächste Titelverteidigung an. Was erwartest du von Thomas Camden?“
Ask und Thomas haben durchaus eine Geschichte, Ask bleibt also kurz etwas nachdenklich.
Ask Skógur: „Naja… ich weiß zumindest, dass Thomas ne echt harte Nummer ist. Wir hatten bereits ein Einzelmatch, ist ne Weile her, aber damals konnte er mich besiegen. Letztes Jahr zu Brainwashed wiederum, tja, da habe ich ihn pinnen können. Also liefs bisher eher ausgeglichen. Das heißt, wie schon gesagt: leicht wird’s nicht. Aber das wäre ja auch langweilig. Ich weiß auf jeden Fall, dass das ein gutes Match wird. Von Thomas brauch ich denke ich keine faulen Tricks erwarten, also geht es wirklich nur darum, wer der bessere ist. Und ich hoffe und denke, dass ich das bin. Denn ich habe keine Lust den Titel schon wieder abzugeben.“
Ask deutet stolz auf seinen Gürtel.
Tammy: „Wenn wir nun davon ausgehen, dass du gewinnen solltest, was steht dann als nächstes an? Was sind deine Ziele für dich und die Intercontinental Championship?“
Wieder überlegt Ask für einen kurzen Moment, scheint aber auch hier eine klare Antwort darauf zu haben.
Ask: „Das ist ganz klar. Ich jage einem Titel nun schon seit einer Ewigkeit hinterher. Es hat ne ganze Weile gedauert, bis es geklappt hat, aber jetzt, da es so weit ist, will ich das richtig auskosten. Ich will diesen Titel verteidigen, gegen all diese Typen da draußen, die genau so hungrig auf einen Gürtel sind, wie ich es war. Also ja, ich schau einfach von Woche zu Woche wie es läuft und nach jeder Herausforderung, die ich gepackt habe, suche ich mir einfach die nächste. Vor zwei Wochen war es Aldo, heute ist es Thomas, mal schauen, wer es dann als nächstes wird. Jedenfalls will ich diesen Titel würdig vertreten. Gegen die neuen Leute, gegen die alten Größen und gegen jeden, der sich jetzt traut. Wer auch immer will, soll kommen und um diesen Titel kämpfen. Ich bin bereit.“ Tammy: „Klingt gut! Aber was ist… falls du heute verlierst? Wie geht es dann weiter?“
Nun, diese Frage scheint Ask dann nicht ganz so zu gefallen. Aber selbstverständlich antwortet er trotzdem darauf.
Ask: „Hm. Auch darüber mach ich mir Gedanken, wenn es so weit ist, denn…“
Ask rückt sich noch einmal den Titel zurecht und lächelt daraufhin direkt wieder. Er klatscht Tammy leicht und verspielt gegen die Schulter und scheint sich bereits aufzumachen, die Szenerie zu verlassen.
Ask: „… davon wollen wir ja mal nicht ausgehen.“
Ask wirkt selbstbewusst. Auf seine Art und Weise scheint er hier zu sagen, dass er gewinnen wird, ohne Thomas damit deutlicher angreifen zu wollen. Er zwinkert, leicht unbeholfen zu Tammy und zeigt den Daumen hoch. Ask ist sichtlich bereit für den Kampf und damit verabschiedet er sich auch von Tammy und zieht von dannen.
In wenigen Momenten steht sein zweites Einzelmatch hier in der GFCW an und auch, wenn er in der GTCW bereits einige Siege und Erfolge einfahren konnte, wird das eine große Aufgabe. Nero hat seinen heutigen Gegner etwas früher am Abend bereits kennengelernt und er weiß, dass das eine harte Nummer wird. Kurz bevor es nun hinaus in den Ring geht, läuft er noch einmal durch den Backstagebereich und scheint dabei auch ein klares Ziel im Kopf zu haben. Wenig überraschend, worum es sich dabei handelt, bleibt er bei der Kabine von The End stehen. Er hat die GFCW lange genug verfolgt um zu wissen, dass, wenn er hier klopft, er nicht den World Champion selbst zu Gesicht bekommen wird, sondern den Mann, den er sucht. Seinen Vater. James Corleone. Man sieht ihm an, als er vor der Tür zum Stehen kommt, dass er leicht nervös ist. Er weiß nicht, was hier gleich passieren wird. Aber egal. Er scheint mit seinem Vater sprechen zu wollen. Sprechen zu müssen. Also dann, er klopft. Vorerst keine Reaktion. Er klopft erneut. Und wieder, keine Reak… halt, doch. Es bewegt sich was. Die Tür öffnet sich! Und siehe da… Nein. Das ist nicht James Corleone.
The End: „Wenn das mal nicht unser kleiner Aldo ist. Der Überflieger. Der GTCW-Champion. Der, naja… leider nicht GFCW Intercontinental Champion…“
Man hört den Hohn und Spott in Ends Stimme. Allein schon daran, dass er zwar auf Aldos Titelgewinn in der GTCW anspielt, allerdings den falschen Gürtel benennt. End will Aldo nicht schmeicheln, er will sich über ihn lustig machen, das ist klar. Aldo fletscht erneut mit den Zähnen.
The End: „Was willst du hier? Hast du nicht gleich ein Match?“
Verdammt. End war es nicht, den er sprechen wollte. Aber gut, er hat sich wohl verpokert. Aber wer kann denn auch wissen, dass ausgerechnet heute der Champion mal selbst an die Tür geht?
Aldo Nero: „Ich wollte…“ The End: „Ja… ich weiß. Du wolltest mit ihm sprechen. Leider… will er das aber nicht mit dir.“
Aldo zuckt leicht zusammen, löst den Blick von End und schaut wieder leicht unbeholfen zum Boden.
Aldo Nero: „Lass einfach gut sein, ja? Schick ihn raus, es dauert auch nicht lange.“
Und damit versucht sich Aldo tatsächlich an End vorbeidrücken zu wollen. Aber es bleibt beim Versuch. Bisher hat The End noch eher in der Tür gehangen und lediglich mit dem Oberkörper herausgeragt, doch bei dieser Ansage, tritt End nun ganz hinaus. Und zwar nicht mehr in der verhöhnenden Geste, sondern vielmehr in einer provokanten, dominanten Art. Der Ton, den Aldo aufgelegt hat, gefällt ihm nämlich gar nicht.
The End: „So redet man aber nicht mit einem World Champion.“
End baut sich vor Aldo auf.
The End: „Pass mal auf. Von mir aus… kannst du hier gern weiter Wrestler spielen. Aber ich habe es dir schon mal gesagt, Mister Corleone gehört zu MIR. Und wenn DU… ihn hier ablenkst, mit was auch immer du hier vorhast, dann besteht die Gefahr, dass er seinen Fokus verliert. Und sein Fokus… der bin ich. Also tu, was auch immer du willst, aber tu es weit weg von uns.“
Ends Aussage ist glasklar und Aldo scheint keinerlei Chance zu sehen hier irgendwas entgegenzusetzen. Es gelingt ihm jedoch einen Blick durch den Türspalt hinter End zu erhaschen und auch wenn er nicht viel erkennt, erkennt er doch eines ganz klar: James Corleone befindet sich im Raum hinter End und scheint mitzubekommen, was hier passiert. End realisiert Aldos Blick und zieht die Tür nun weiter zu.
The End: „Du hast bereits eine Warnung bekommen, dass du dich aus meinen Angelegenheiten raushalten sollst. Damals, nach Brainwashed. Das hier… ist Warnung Nummer 2. Um der alten Zeiten willen. Eine dritte Warnung… wird es nicht geben.“
Diese Worte sind nun frei von jedem Hohn, jedem Spott und frei davon, dass End hier sein Revier markiert. Diese Worte spricht er todernst. Wenn man wollte, dann kann man vielleicht, zumindest einen kleinen Funken, naja… ist Mitleid das richtige Wort? Man kann erkennen, dass End Aldo nicht zwingend etwas tun will, er aber nicht davor schrecken würde es tatsächlich zu tun. Aldo realisiert das und dreht sich nun langsam und ungern herum. Er hats verstanden und zieht schließlich davon. End schaut ihm dabei nach.
The End: „Und… viel Glück, für dein Match. Du wirst es brauchen.“
Mit Sicherheit hat Aldo das noch gehört, auch wenn er das Bild längst verlassen hat. End wirkt zufrieden, aber gleichermaßen auch fast schon etwas erbost darüber, dass er diese klare und deutliche Message sprechen musste. Zu Beginn dieses Gespräches hatte sein Necken noch eher was von einem „großen Bruder“, doch jetzt ist es klar: er will nicht nur sein Revier markieren, sondern auch SEINE Vaterfigur. Und damit verschwindet End wieder in seiner Kabine.
Pete: “Zwei Titelmatches bei War Evening! Das sieht man auch nicht alle Tage.” Sven: “Außer letzte Show.” Pete: “Nun gut.” Sven: “Und die davor auch.” Pete: “Eine Menge Historie zwischen diesen beiden Männern! Sie haben sich mehr oder minder zu... Frenemies entwickelt. Ask versucht, seine Regentschaft um V2 zu erweitern, während Camden sich den Titel zurückholen will, den er einst an den Puppenspieler verlor. Und eben dieser Puppenspieler wurde von Ask besiegt. Kein Jason Crutch als Special Referee, aber dennoch wird dieses Duell brisant!” Sven: “Auch wenn Zereo Killer beim Titelwechsel eine große Rolle gespielt hat. Von ihm werden wir heute Abend sicherlich auch hören, genauso wie von The End, Progress, definitiv nicht Mykru und so vielen mehr! War Evening, Baby!” Pete: “Wir wünschen euch viel Spaß mit...”
Pete: “...na super.”
Wenig hätte Petes Enthusiasmus, der auch nach knappen dreiundzwanzig Jahren ungebrochen scheint, an dieser Stelle bremsen können, aber blaues Licht und “Don’t Stop” von Innerpartysystem erledigen den Job. Der Mann, der jetzt auf die Stage tritt, ist aus dem gleichen Grund hier in der GFCW: Um einen Job zu erledigen. Einen, den sonst keiner machen kann oder will. Unser selbstloser weißer Ritter, Aiden Rotari. Das Publikum bringt ihm wenig Begeisterung entgegen, während er zum Seilgeviert marschiert. Sein Match gegen Aldo Nero steht noch nicht an, es ist also davon auszugehen, dass er uns etwas zu sagen hat.
Aiden Rotari: “Hallo.”
Die Gesetzte der Höflichkeit scheinen es Aiden Rotari zu gebieten, die vierstellige Anzahl von Besuchern dieser Show in Münster willkommen zu heißen. Er lässt den Blick durch das weite Rund schweifen, nicht unbedingt auf der Suche nach irgendwas, sondern bloß, um sich zu versichern, dass ihm zugehört wird. Seine Beliebtheit ist nach der Aktion mit Joe Jobber vor zwei Wochen nicht unbedingt gestiegen.
Aiden Rotari: “Ricksenburg ist ewig.”
Zusammenhanglos spricht er diese Phrase mit gedehnter Stimme aus. Kein lodernder Hass schwingt mit, die Zähne klappern nicht vor Entrüstung, aber der Tonfall ist missbilligend genug, um die Meinung von Aiden zu den Schöpfern dieser Floskel deutlich zu machen.
Aiden Rotari: “The legend that never dies.”
Kleiner Schwenk in Richtung Familie MacKenzie. Zereo Killer hat sich die Unsterblichkeit ebenso wie die aktuellen Tag Team Champions plakativ auf die Fahnen geschrieben.
Aiden Rotari: “Das sind keine Catch-Phrases. Das sind Drohungen.”
Nicht das erste Mal, dass dieses Motiv erwähnt wird. Doch wie es scheint, hat Rotari vor, hier noch etwas zu elaborieren.
Aiden Rotari: “Es ist die Ankündigung immerwährender Stagnation. Das Verleugnen der einen großen Naturgewalt, der sich kein Wesen widersetzen kann: Der Zeit.”
Vorwurfsvoll klingt der Schakal aus dem Süden, als er diese scheinbar allgemeingültige Weisheit ausspricht.
Aiden Rotari: “Es geht nicht darum, wann man Platz machen muss. Es geht darum, wann man Platz machen sollte.”
Dass keiner der drei hier direkt angesprochenen Männer - Alex Ricks, Antoine Schwanenburg und Zereo Killer – freiwillig einen Platz an der Spitze der GFCW-Hierarchie hergibt sollte nicht überraschen. Dennoch prangert Aiden es an.
Aiden Rotari: “Diese drei sind nicht die Ersten, die sich der Ewigkeit verschrieben haben. Es gab einen Mann, der als “Eternal Champion” durch die Promotion zog.”
Erinnerungen an die Regentschaft von Drake Nova Vaughn mit dem GFCW Intercontinental Title werden wach.
Aiden Rotari: “Er konnte das so oft sagen, wie er wollte. Am Ende des Tages verlor er den Titel, weil ich ihn verletzte. Ich zog ihn aus dem Verkehr. Und obwohl er verzweifelt und dumm genug war, einen Comeback-Versuch zu unternehmen, war er doch nie mehr derselbe. Alles, was er sich erkaufen konnte, war ein noch öffentlichkeitswirksamerer, noch schrecklicherer Niedergang als der, den ich ihm bescherte. Es gibt keine Ewigkeit im Wrestling. Das habe ich bereits bewiesen. Und ich bin bereit, es erneut zu beweisen.”
Unzweifelhafte und ruhige Sicherheit strömt aus den Worten von Aiden Rotari. Er meint das, was er sagt. Da ist kein Zittern in der Stimme, kein Haspeln, kein Stottern. Er hat sich das überlegt, gut durchdacht, und glaubt daran.
Aiden Rotari: “Ich weiß nicht, ob ihr schlicht egozentrisch seid und euch die Promotion, der ihr alles verdankt, vollkommen egal ist... oder ob ihr glaubt, dass ihr das Richtige tut. Denkt ihr, die letzten Reste eines bröckelnden Bauwerks mit aller Kraft zusammenzuhalten, ist der richtige Weg? Dann liegt ihr falsch. Was ihr da am Leben erhaltet, ist ein Mausoleum. Statt die letzten Verbindungen zu einer Vergangenheit, die es nie wirklich gab, aufrecht zu erhalten, wird es Zeit, das Dach einstürzen zu lassen. Wir müssen die Mauern einreißen. Wir müssen aufhören danach zu verlangen, dass alles wieder wie früher wird. Der Strom der Zeit fließt nur in eine Richtung. Gebäude und Orte haben keine Erinnerungen. Und wenn wir erst alles in Schutt und Asche legen müssen, um etwas Neues zu erschaffen, dann sei es so... Damit die GFCW überleben kann, muss die GFCW sterben. So einfach ist das.”
Wirklich einfach erscheint das nicht, aber das hält Rotari nicht davon ab sich nun direkt an einen Kameramann zu wenden.
Aiden Rotari: “Mike, Alex, Antoine... und jeder, der sich auf die Seite der Unterdrücker stellt. Der Ewiggestrigen. Der Relikte. Ich gebe euch die Chance, Platz zu machen. Geht in Würde. Tut das Richtige.”
Es ist enorm fragwürdig, ob sich einer der hier Angesprochenen auch nur einen einzelnen Gedanken darüber machen wird, diese “Chance” zu nutzen.
Aiden Rotari: “Ich werde das nicht wiederholen. Ihr müsst das natürlich nicht tun. Ihr könnt so weiter machen wie bislang. Dann sei euch lediglich eines mit auf den Weg gegeben...”
Rotari lehnt sich etwas nach vorn und führt gleichzeitig das Mikrofon näher an den Mund. Die beinahe vollkommen schwarzen Augen des Mannes aus Atlanta zeugen von keinerlei emotionaler Regung, als er die folgenden Worte ausspricht.
Aiden Rotari: “Behaltet eure Freunde im Auge. Fragt euch in jedem Moment, was hinter eurem Rücken passiert. Seid euch nicht zu sicher. Fühlt euch nicht zu komfortabel. Ich werde tun, was getan werden muss.”
Was genau das laut Rotari ist führt er an dieser Stelle nicht weiter aus. Stattdessen dreht er den Kopf Richtung Entrance-Bereich und damit auch indirekt zum Lockerroom.
Aiden Rotari: “Für alle, die sich für die richtige Seite entscheiden... für die der Zukunft... ist ein Platz an meiner Seite frei. Für alle die, die nicht selbstsüchtig und egoistisch sind, denen etwas an dieser Promotion liegt... ich werde für euch kämpfen. Keine Spots mehr für Mr. Sleepwalker oder Parn auf der Card, wenn sie auch an einen Rookie mit Potenzial gehen könnten. Keine Title-Shots mehr, weil man eine Legende ist, statt sie sich zu verdienen. Das ist die GFCW, die wir nicht nur wollen, sondern brauchen. Es wird Zeit, dass harte Arbeit und Einsatz belohnt werden, wie bei meinen Brüdern und Schwestern aus der GTCW, für die ich das hier...”
Mitten im Satz werden Rotaris Ausführungen abgeschnitten. Nicht, weil seine Stimme versiegt, sondern weil sie übertönt wird von einem Klang, der zunächst an eine Sirene erinnert und im nächsten Moment in schnell gespielten Heavy Metal übergeht. Während Rotaris Blick sich Richtung des Entrancebereichs fokussiert, erscheint auf der Videoleinwand in Neonfarben ein Logo – Buchstaben, die im Takt der Musik hüpfen und zittern. Doch trotz dieser Bewegung ist zu lesen, was die Buchstaben ergeben.
Der eine Teil der Zuschauer weiß mit dem Namen etwas anzufangen und steht interessiert von den Sitzen auf, der andere lässt sich von der Stimmung und der Musik mitreißen. Renegade steht dort auf der Videoleinwand. Ein weiterer aus dem Kreis der GTCW hat seinen Weg ins Main Roster gefunden. Die GTCW-Sympathisanten begrüßen den breitschultrigen Mann, der sich einen Weg durch den Vorhang auf die Rampe bahnt, euphorisch. Renegade ist spätestens seit seiner Auseinandersetzung mit einem zum Verräter gewordenen „Buzzkill“ Liam Spencer bei GTCW einer der großen Fanfavoriten gewesen. Der Neuling bleibt auf der Rampe stehen und reißt die Arme in die Luft, lässt sich von den positiven Reaktionen anstecken, die er bekommt. Das Innehalten ist für die, die ihn nicht kennen, die Chance für einen genaueren Blick: Dort steht ein Mann, der zwar nicht besonders groß, aber imposant gebaut ist. Er trägt eine schwarze Hose, die an den Knien zerrissen ist, an seinem Oberkörper zeichnen sich unter einem hautengen grüngemusterten Shirt seine Muskeln ab. Am auffälligsten jedoch ist sein Kopf. Zum einen trägt er seine strohblonden Haare zu einem Kamm hochgegelt, zum anderen hat er sich eine grüne Bemalung ins Gesicht gezeichnet.
Renegade: „Ich bin nicht dein Bruder, Aiden Rotari, und auch nicht deine Schwester.“
Auch wenn er gerade erst erschienen ist, bebt Renegades Körper, als wäre er außer Atem. Er trägt seine Worte mit größtmöglicher Intensität vor, am Hals sind die Adern geschwollen während er halb knurrend, halb sprechend Rotari verbal fixiert.
Renegade: „Und warum, Mann? Weil du eine wichtige Sache nicht verstanden hast, Mann. Zwar stimmt es, dass in der GTCW und anderswo die Zukunft dieses Geschäfts ist…aber du bist es nicht, der entscheidet, wer ab sofort Vergangenheit ist. Du kannst dich nicht zu einem Richter oder gar zu einem Gott erklären, einen Kreis um dich ziehen und sagen, dass jeder außerhalb des Kreises Vergangenheit ist und es nicht mehr verdient hat, hier zu sein.“
Sein Bildsprache mag man auch so verstanden haben, trotzdem setzt Renegade das Mikrofon ab, streckt eine Hand aus und beginnt, einen imaginären Kreis um sich herum zu zeichnen. Dann tritt er mehrmals aus dem imaginären Kreis und wieder zurück. Was wie ein Kinderspiel anmutet, begeht Renegade mit absoluter Ernsthaftigkeit. Er verliert sich in der Bewegung, übertritt die Grenze fünf Mal, ehe er sich wieder dorthin stellt, wo er schon vorher war. Er atmet nun noch schwerer, kneift die Augen zusammen und deutet mit einem Finger in Richtung Rotari.
Renegade: „Du nennst die GFCW ein Bauwerk, das langsam bröckelt. Vielleicht ist so, Mann. Aber soll ich dir was sagen? Es liegt nichts Produktives darin, eine Abrissbirne zu nehmen und alle Mauern einzureißen, eingeschlossener derer, die noch wacker und stark stehen, auch wenn der Zahn der Zeit an ihnen nagt. Bilde dir nicht ein, derjenige zu sein, der die Zeit beschleunigt. Das kann niemand.“
Von jenen Fans, die mit Aiden Rotari nichts anzufangen wissen – und seit dem Joe-Gate der letzten Show hat die Zahl derer deutlich zugenommen – bejubeln die markige Ansprache Renegades. Der Bemalte presst die Zähne aufeinander, strafft die Schultern und jubelt zurück. Dabei reißt er das Mikrofon in die Luft, als wäre er das Schwert Bravehearts. Mit statuengleicher, martialischer Pose verharrt er, während Rotari ihn vom Ring aus abschätzig begutachtet und sich innerlich zu fragen scheint, wann er endlich die Aufmerksamkeit bekommt.
Renegade: „Ein Bauwerk verschwindet dann, wenn sich die Natur es zurückerobert. Wenn kleine Pflanzenwurzeln heranwachsen, dicker und dicker werden. Bis sie so dick sind, dass sie Steine und Beton sprengen und eine Ruine in neues, wildes Leben verwandeln. DAS muss der Weg sein, den wir Youngster nehmen. Stetig wachsen. Kontinuierlich stärker werden. Wir müssen uns PUSHEN und PUSHEN und PUSHEN und PUSHEN bis wir die alte Generation auf faire und natürliche Weise verdrängen. Bis unsere Äste stark genug sind, dass Blätter und Blüten an ihnen wachsen. Der Generationswechsel muss etwas Schönes sein, keine Zeit des Schreckens. Wir aus dem Performance Center und GTCWler müssen Pflanzen sein, keine Abrissbirnen.“
Aus Rotari spricht in erster Linie Irritation ob dieser Analogie, auch wenn er Renegade anscheinend grundsätzlich folgen kann.
Renegade: „Und jetzt habe ich eine Frage an dich, Mann.“
Der Neuling streckt die Hand Richtung Ring aus. Er leckt sich über die Lippen und verengt die Augen zu schlitzen, sammelt in seiner Kehle Kraft für die letzte, alles entscheidende Frage seines Monologs.
Renegade: „Bist du bereit, eine Pflanze zu sein, Aiden Rotari?“ Aiden Rotari: „Von der Pflege durch andere abhängig, quälend langsam wachsend und schnell verwelkend? Ich passe.“
Aiden scheint einen Moment zu überlegen. Er hat angekündigt, nicht sonderlich großzügig mit jenen zu verfahren, die sich ihm gegenüberstellen, aber das hier ist jemand, der – ob seines Status – eigentlich auf seiner Seite stehen sollte.
Aiden Rotari: „Wie gut funktioniert es denn bislang, zu PUSHEN und zu PUSHEN und zu PUSHEN und zu PUSHEN?“
Eine Frage, die mit einer solchen Ernsthaftigkeit gestellt wird, als dass man glauben könnte, Rotari möchte wirklich eine Antwort haben – bevor er sie aber doch selbst beantwortet, um die Kontrolle über dieses Gespräch nicht wieder abgeben zu müssen und auf Kreise und Pflanzen zurückzukommen.
Aiden Rotari: „Wenn das der richtige Weg ist, und du ihn bislang beschritten hast… dann kann das nur bedeuten, dass du nicht hart genug PUSHT. Du willst es wohl einfach nicht genug.“
Etwas verquer gedacht, aber irgendwo doch der Logik von Renegades Aussagen entsprechend.
Aiden Rotari: „Ich glaube, dass du es genug willst. Dass du genug Talent besitzt. Aber man scheint dir eingeimpft zu haben, es wäre deine Schuld, dass das hier…“
Mit einer wegwerfenden Handbewegung macht Aiden klar, dass er die Gesamtsituation im Ring meint.
Aiden Rotari: „…dein erster GFCW-Auftritt ist. Und du glaubst selbst daran. Du musst nur härter PUSHEN, nicht wahr? Es dir verdienen, während weniger talentierte Wrestler Tag Team Title Shots bekommen, weil die Veteranen dieses Rosters sich nicht an die großen Fische der GTCW wagen, sondern den chancenlosen Unterbau besiegen und es als „Jugendoffensive“ tarnen?“
Rotari hat nicht ganz Unrecht. Die Gegner von Ricksenburg in der Open Challenge waren nicht die Creme de la Creme der GTCW. Andererseits ist es eben eine Open Challenge, und wie viel Einfluss Ricks und Schwanenburg darauf haben, wer da durch den Vorhang kommt, sei einmal dahingestellt.
Aiden Rotari: „Ich kann dir helfen, wenn du mich nur lässt.“
Er tritt einen Schritt zurück und deutet auf Renegade, der Blick kalkulierend, die Stimme kalt. Aiden Rotari erscheint kein bisschen hilfsbereit, aber ihm scheint es dennoch ernst zu sein.
Aiden Rotari: „Du kannst weiter PUSHEN und PUSHEN und PUSHEN und PUSHEN bis du… vielleicht… irgendwann einmal ein Match bei War Evening bekommst. Oder ich nehme das mir in meinem neuen Vertrag zugesicherte Pay-Per-View Singles Match bei meinem ersten Pay-Per-View nach meiner Rückkehr… und bestreite es gegen dich.“
Ein interessanter Ansatz. Renegade bekommt hier eine große Bühne für ein Debüt-Match in der GFCW auf dem Silbertablett serviert. Es ist gut möglich, dass er solch eine Chance niemals bekommen wird, wenn er den „traditionellen“ Weg geht. Es könnte Monate oder Jahre dauern, bis er einmal eine Chance bei einem Pay-Per-View bekommt, wenn er diese Chance nicht wahrnimmt. Andererseits kommt sie von Aiden Rotari. Und auch ein Renegade, der die GFCW bislang nur aus dem TV kennt, dürfte mit Sicherheit wissen, dass das hier eine wie auch immer geartete Falle sein könnte.
Aiden Rotari: „Selbstverständlich werde ich es dir nicht leicht machen. Ich nehme dich ernst. Ich respektiere dich genug, um 100 % gegen dich zu geben. Besiege mich bei Doom’s Night, und du hast einen Vertrag quasi schon in der Tasche. Selbst eine Niederlage, bei der du dich gut verkaufst, könnte reichen. Main Roster. Gutes Geld. Eigene Wohnung. Eigenes Auto. Eine Chance, der zu werden, der du sein willst. Ich gebe dir alles davon, und nach dem Match können wir noch einmal schauen, ob ich wirklich so falsch liege mit dem, was ich tue.“
Aha. Hier ist also der Hund begraben. Die kleine „Charity-Aktion“ von Rotari dient als Exempel für das, was er bereit ist zu tun, wenn es um die Menschen „seiner“ Generation geht. Er tritt nicht – wie er es Ricksenburg vorwirft – bewusst gegen Rookies an, die noch nicht so weit sind, um einfache Titelverteidigungen und Siege abzusahnen und sie als etwas Nobles zu verkaufen. Er verzichtet darauf, sich Title Shots erarbeiten zu wollen, um Mitstreiter auf seine Seite zu ziehen. Die am wenigsten selbstlose Selbstlosigkeit die man sich vorstellen kann.
Aiden Rotari: „Aber ich verstehe natürlich, dass du „Nein“ sagen möchtest. So willst du mit Sicherheit nicht dein Debüt feiern, nicht wahr? Du musst noch warten, und mehr… PUSHEN.“
Man hat Renegade während der lange Rede Rotaris angesehen, dass er von Sekunde zu Sekunde nervöser wurde. Nicht weil ihn die Worte Aidens verunsichert haben, sondern weil für ihn, den man bei GTCW schon mal als Verrückten bezeichnet, es unerträglich ist, so lange ruhig zu bleiben. Renegade läuft auf der Rampe auf und ab, die Schultern heben und senken sich im schnellen Tag, so als wäre er außer Atem.
Renegade: „Hör doch einfach auf zu reden, Mann. Das ist ja nicht auszuhalten. Und lass uns lieber kämpfen…“
Die Zuschauer in der Halle Münsterland bejubeln die akzeptierte Herausforderung. Renegade reißt die Arme in die Luft, als hätte er keinen Kampf gewonnen und genießt das Bad in der erfreuten Menge. Dann geht ein Ruck durch einen Körper und er stürmt kampfbereit Richtung Squared Circle. Rotari sieht irritiert aus. Er hat doch mehr als deutlich Doom’s Night gesagt. Das scheint Renegade für einen Moment entfallen zu sein. Doch als er mit seinem Sturm vor dem Apron angekommen ist, bleibt er stehen. Als würde er ihm wieder einfallen. Wortlos dreht er sich um und rennt ebenso schnell die Rampe in die andere Richtung. Wie ein wildes Tier springt er durch den Vorhang und dann ist er verschwunden. Mit zwei Eindrücken: Dem, dass mit ihm etwas ganz und gar nicht stimmt, aber auch (und umso mehr) dem Eindruck, dass Rotari nun bald einen Gegner hat, der ihn vor eine besondere Herausforderung stellen könnte.
Wie schon vor zwei Wochen und generell so oft in der Karriere von The End und folglich auch James Corleone, befinden wir uns in den heiligen Kammern dieses Gespanns. The End sitzt auf einer großen Couch, der World Title ist dabei sorgsam auf einem kleinen Podest daneben aufgerichtet, von welcher aus er auf einen Fernseher schaut. Dort hat er gerade mitverfolgt, wie Aiden Rotari Aldo Nero besiegt hat. Und es ist unverkennbar, dass End daran sichtlich Freude hat. Ein schelmisches, böswilliges Grinsen ziert sein Gesicht. Hinter ihm ist nun auch James Corleone mit von der Partie, der über den Schultern seines Klienten das Match selbst verfolgt hat. Er wirkt nicht ganz so erfreut. Auch nicht traurig oder irgendwas dergleichen, es ist ihm schlichtweg egal. Und doch, ein wenig Sorge kann man schon in dem Blick erkennen, wenn man genau hinsieht.
The End: „Tja, Aldo. Das war die nächste Niederlage. Wann wird der wohl endlich einsehen, dass das hier nix für ihn ist?“
James Corleone steht wortlos nach wie vor hinter dem World Champion. Auf dessen Frage scheint er nicht antworten zu wollen, aber dieser scheint sie ohnehin vielmehr laut gedacht zu haben, als alles andere.
The End: „Du hattest wohl Recht, Mister Corleone. Von dem haben wir nichts zu befürchten.“
Das Grinsen wandelt sich sogar in ein deutlicheres Lachen. End scheint das Scheitern Neros wirklich Freude zu bereiten. Corleone bleibt nach wie vor kommentarlos. Und so langsam scheint das dem Champion auch aufzufallen.
The End: „Was sagst du dazu, hm? Was wird unser kleiner Aldo wohl als nächstes vorhaben, nur um dann wieder zu versagen?“
Corleone sagt nix. Und daraufhin… muss sich The End dann wohl doch einmal umdrehen.
The End: „Mister Corleone?“
End schaut zu seinem Manager, der noch immer stumm bleibt. Er sagt nix, aber man sieht ihm nun noch deutlicher an, dass er sich sorgt. Nur… über was? Oder wen? Corleone schnauft noch einmal tief durch – er weiß, dass er seine Grenzen nicht überschreiten darf und dass er bisher öfters in Ungnade gefallen ist. Aber er weiß auch, dass er hier etwas sagen MUSS.
James Corleone: „Wo… liegt deine Aufmerksamkeit, End?“
Leicht verwundert entgegnet End lediglich mit einem Blick. ‚Worauf will der Alte hinaus?‘ steht ihm deutlich ins Gesicht geschrieben. Und damit tritt er nun um die Couch herum und stellt sich vor The End, der ihm mit seinem Kopf folgt.
James Corleone: „Wo bist du gerade, mit deinem Kopf?“
End wird langsam klar, worauf Corleone hier hinauswill. Er spricht dieselben Worte an End, wie End sie vor zwei Wochen an Zereo Killer gesprochen hat.
James Corleone: „Du bist nicht da, wo du sein sollst. Und das ist gefährlich. Denn falls es dir noch nicht entgangen ist, du wirst gegen den verdammten ZEREO KILLER antreten. Also, End, vergiss nicht, dass ER dein Gegner ist und nicht Aldo Nero.“
Corleone hat mit dem Wortlaut etwas herumgespielt, aber seine Aussage ist klar. End hat vor zwei Wochen über Aldo gesprochen, ihn heute direkt konfrontiert und auch jetzt hat er dessen Match verfolgt um sich über ihn lustig zu machen. Aber darum geht es nicht. Es geht nicht um Aldo. Es geht um Zereo Killer. End verzieht die Miene. Er fühlt sich leicht ertappt, denn er war es ja eigentlich, der Aldo davor gewarnt hat, dass er Corleone nicht ablenken soll. Aber es ist nicht nur Aldo: was, wenn sich End generell bereits zu sicher ist, dass er gewinnt?
James Corleone: „Du hast bisher eine starke Leistung abgeliefert, als Träger dieses Titels. Du bist ein wahrer, ein mächtiger Champion, der auftritt, als wäre er genau dafür geboren worden. Und mit allem, was du gegen Zereo Killer gesagt hast, hast du Recht gehabt. Und ich bin mir auch sicher, dass du gegen ihn gewinnen wirst. Aber trotzdem, all das… macht dich nicht unverwundbar. Und wenn du zu arrogant und zu unaufmerksam wirst. Dann kann auch ein The End verlieren.“
Man merkt, dass Corleones Sorge die ganze Zeit über nicht Aldo galt, sondern End. Der weiß natürlich, wo sein Fokus liegen soll, und dennoch hat er sich kurz ablenken lassen. Und James Corleone will sicher gehen, dass damit Schluss ist.
James Corleone: „Vergiss Aldo. Ich will nichts mehr von ihm hören. Er ist nicht wichtig. Zereo Killer ist der Einzige, der wichtig ist. Das hast du bisher verstanden und nun lass dich nicht von einer solchen Nebensächlichkeit ablenken. Du bist jetzt in einer ganz neuen Sphäre angekommen. In ein Sphäre in der Kaliber wie Zereo Killer deine Gegner sind. Dann kann selbst der kleinste Fehler fatale Folgen haben.“
End realisiert Stück für Stück, dass Corleone tatsächlich mit allem Recht hat, was er da sagt. Es ist nicht so, dass End, das alles nicht wüsste – er selbst hat das alles schließlich auch zu Zereo Killer gesagt und er weiß auch, dass ein Aldo Nero ihn nicht interessieren sollte, aber es steckt wohl etwas Wahrheit darin, dass End droht „arrogant“ und zu selbstsicher zu werden. Und noch bevor diese Gefahr weiter aufkeimen kann, ist es gut, richtig und wichtig, dass Corleone ihn zur Vernunft bringt. Diese Gefahr muss behoben werden, bevor sie zum Problem wird. Corleone wiederum erkennt, dass seine Warnung bei End zu fruchten scheint.
James Corleone: „Ablenkungen können Fehler sein. Ihn zu unterschätzen, kann ein Fehler sein… Ich… hatte heute ein interessantes Gespräch mit Aiden Rotari. Wie immer, wurde dabei viel geredet und vieles davon, ist auch nicht wichtig. Aber mit einer Sache… hat er recht. Zereo Killer ist nicht einfach nur ein Gegner, den es zu besiegen gilt. Er muss vernichtet werden. Aber darum kümmern wir uns erst, wenn es so weit ist. Worauf ich damit, allerdings hinaus will… All die Dinge, seine verlorene Streak, sein zerbrechender Körper, seine billigen Maschen… all das, wird ihn nicht davon abhalten alles zu tun, was nötig ist, um dieses Match zu gewinnen. Er mag schwach aussehen, aber er ist nicht schwach.“
End ist ganz Ohr. Er lauscht seinem Manager und hat keinerlei Bedürfnis aktuell dazwischen zu reden. Es scheint sogar so, als würde er Corleones Nutzen gerade so deutlich erkennen, wie schon seit langer Zeit nicht mehr.
James Corleone: „Du hast ihm in den vergangenen Wochen vorgeworfen, dass er nicht mehr der Alte ist. Das er schwach geworden ist. Du forderst ihn auf, als die beste Version seiner selbst aufzutreten. Aber ich sage, dass es egal ist, wie er auftritt. Sobald dieses Match beginnt, WIRST du ihn, als die beste Version seiner selbst sehen. Und auch, wenn er das nicht sein sollte. Wenn er nur die Light-Variante davon ist, dann ist das nicht der Anspruch, den du an dieses Match haben solltest. Behandle ihn, als wäre er DIE Legende. Sieh ihn nicht als den geschenkten Sieg, als den du ihn bezeichnet hast. Sie ihn, als die Bedrohung, die er sein kann. Die er ist. Sieh ihn, als den stärksten Gegner, den du je hattest, als die größte Gefahr für deinen Titel.“
End schnauft durch. Und langsam erhebt er sich.
James Corleone: „Keine Ablenkungen mehr und du wirst ihn nicht unterschätzen. Sieh ihn, als den besten Mann im Ring… und sei besser.“
End schaut nun wieder zu Corleone. Diese Ansprache war intensiv, aber es scheint, als hätte End genau das gebraucht. Ja, er trat verbal sehr stark und selbstsicher auf, in den letzten Wochen und so wirklich an sich gezweifelt hat er auch nicht, aber trotzdem. Dieser Powerboost namens James Corleone, tut gut. End nimmt nun seinen Arm und klopft Corleone auf die Schulter.
The End: „Weißt du, Mister Corleone… es gab Zeiten, da habe ich wirklich begonnen an dir zu zweifeln. Es tut gut zu sehen, dass ich mich geirrt habe.“
Nun gut, das ist wohl nicht die herzlichste Formulierung eines „Dankeschöns“, aber alles, was man von einem End erwarten kann. Und das weiß Corleone. Man sieht ihm an, wie er versucht ein kleines Schmunzeln zu unterdrücken. Seine Mission hat in jedem Falle funktioniert. End ist auf vollem Kurs in Richtung Doom’s Night und Sieg über Zereo Killer. Alle Worte, die gesagt werden können, wurden bereits gesagt. Jetzt ist es nun Zeit dafür, dass das Match endlich stattfindet. Der Kampf gegen Zereo Killer kann kommen.
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Danke an alle Schreiber!!!
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