17.01.2015, Rückblick...Das Kamerabild fadet gerade ein, doch viel ist ohnehin nicht zu erkennen. Ein spärlich beleuchteter...Keller? Eine Glühbirne ist es, die für das schummrige Licht sorgt. Der Keller wirkt feucht und kalt. Die Kamera schwenkt etwas durch die Szene. Man kann im Hintergrund, im Dunkeln, erkennen, dass sich dort gut ein Dutzend Gestalten befindet. Manche von ihnen stehen, zwei oder drei hocken auf Kisten, ein anderer sitzt am Boden auf dem kalten Beton. Nach wenigen Sekunden beginnt eine Stimme von irgendwo her zu reden...


???: „Das Ambiente lädt nicht gerade zum Kaffeetrinken ein. Aber selbst wenn eine Einladung zum Kaffeetrinken erfolgt wäre – freiwillig würde hier wohl niemand herkommen – denkt ihr. Außer...


Ja, außer all die verlorenen Individuen dort draußen. All die zuvor fehlgeleiteten, vom System getäuschten jungen Menschen. Jahrelang, beinahe solange sie leben, sind sie in ihre Arbeit gegangen, haben für die großen Bosse gearbeitet, um sich ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Emotionslos, gefühllos. Doch dann irgendwann kam die Erkenntnis – soll das alles gewesen sein? Ist das mein Leben? Ist da draußen nicht etwas MEHR? Etwas ANDERES?


Im Hintergrund wird es nun heller – woher, wieso? Nicht auszumachen. Die Tatsache bleibt, dass es langsam so hell wird, dass man die Gestalten ausmachen kann. Doch es bleiben Gestalten ohne Gesichter, denn sie haben eben diese vermummt. Hinter Sturmhauben, oder sie haben ihre Münder mit Tüchern bedeckt. Manche von ihnen tragen Kappen. Und bei denjenigen unter ihnen, die wenigstens einen Blick auf ihre Visagen zulassen, sieht man, dass sie blaue Flecken oder Schwellungen im Gesicht haben. Sie wirken geschunden und malträtiert. Aber dennoch wach und...und glücklich?


???: „DAS ist der Fight Club. Oder besser: Ein Teil davon! Denn wir sind mehr, wir sind viele – wir sind Legion! Beinahe wie ein guter Hirte habe ich diese Schäflein ins Trockene gebracht. Sie alle haben nun erkannt, DASS es mehr gibt. DASS es etwas anderes gibt dort draußen. Und hier, in diesen Kellern, diesen Kellern, die es überall im ganzen Land gibt, hier können wir ihnen zeigen, WAS genau das ist.“


Nun, wo man den Zusammenhang kennt, weiß man, dass diese Stimme zu Jasper Randall gehört. Irgendwo in dem Dunkel scheint er zu sein, ausmachen kann man ihn noch (?) nicht. Und während das Kamerabild auf den Personen festhält, die dort zu sehen sind, setzt Randall fort:


Jasper Randall: „Menschen, die sich im System verloren haben, landen irgendwann hier. Menschen, die sich diese Frage gestellt haben. In diesen Hallen des Schmerzes können sie sich freimachen – frei vom System, frei von dem gefühllosen, leeren Leben, das sie führen. Hier unten sind wir alle gleich. Ob Firmenboss, Börsenmakler oder Hausmeister – hier unten zählt der Rang nicht, den ihr dort oben habt. Denn Ränge bedeuten Zwänge – und die gelten hier nicht! Hier kann es passieren, dass der Hausmeister über den Börsenmakler obsiegt – ist das dort draußen, in EUREM System möglich? Wohl kaum.“


Dann tritt Randall von rechts ins Bild – gekleidet in seinem nun schon gewohnten Kapuzenpulli. Von links tritt nun auch Ackley herein, ebenso gekleidet. Sie bilden die Eckpfeiler dieses „Gruppenbildes“.


Drake Ackley: „Es ist der Schmerz, der die Erlösung bringt. Der Schmerz, den man erlebt, wenn man einen rechten Haken ans Kinn bekommt. Der Schmerz, den man erfährt, wenn man einen Tritt in die Magengrube bekommt. Der Schmerz ist es, der uns wieder ins Gedächtnis ruft, wer wir eigentlich sind. Wir sind Individuen. Dort draußen, im System, sind wir lediglich leere Hüllen, Maschinen, die nichts empfinden. Hier unten, in diesen Kellern, wird uns das in die Erinnerung gerufen...“


Ackley tritt an eine der vermummten Gestalten heran.


Drake Ackley: „Wie ist dein Name?“

Gestalt 1: „Mein Name ist Danny.“

Drake Ackley: „Danny, was ist dein Job dort draußen?”

Gestalt 1: „Ich bin Taxifahrer.“


Nun ist es Randall, der einen der Vermummten befragt. Man kann soweit erkennen, dass es ein Mittvierziger sein muss.


Jasper Randall: „Du. Wie ist dein Name?“

Gestalt 2: „Ich heiße Scott.“

Jasper Randall: „Was machst du beruflich?“

Gestalt 2: „Ich bin Aufsichtsratsmitglied bei einem börsennotierten Unternehmen aus Dallas.“


Randall und Ackley wenden sich an die Kamera. Ackley kaut Kaugummi, Randall lächelt leicht und breitet die Arme aus.


Jasper Randall: „Aus allen Schichten. Wir sind aus allen Schichten! Denn hier unten spielt es keine Rolle, wer wir dort draußen sind. Wann immer ihr unseren Schutz sucht, wann immer ihr euch in unsere Arme begeben wollt, wann immer ihr dem Scheiss System dort draußen entfliehen wollt: Kommt einfach! Jeder ist willkommen!“


Randall und Ackley entfernen sich einige Schritte von den anderen Mitgliedern. Das Kamerabild folgt ihnen. Beide stehen nun im Schein der Glühbirne.


Drake Ackley: „Wir sind auf einer Mission. Diese Mission heißt GFCW. Wir brauchen die Bühne, wir benötigen sie. Nicht nur suchen wir jede erdenkliche Möglichkeit, unsere Körper dem Wettkampf auszusetzen und dem Schmerz, sondern können wir auf diese Weise auch möglichst viele Individuen erreichen. Potenzielle neue Kandidaten. Und deswegen sind wir zum Erfolg verdammt. Und dass wir dazu alles tun, haben wir bei War Evening gegen El Futuro und Masked Wonder bewiesen. Wir machen vor nichts Halt!“

Jasper Randall: „Drake tritt bei War Evening gegen den Puppenspieler an im Erstrundenmatch um den vakanten Intercontinental-Championtitel. Was gäbe es für eine bessere Bühne als den Intercontinental-Championtitel? Das Spotlight auf uns gerichtet. Die Möglichkeit, unsere Botschaft zu verbreiten. Es gibt noch genügend Schäfchen dort draußen, die es ins Trockene zu holen gilt.“


Einen Moment herrscht Schweigen, die beiden Tag-Team-Partner sehen sich an. Ackley tritt nun einen Schritt nach vorne, während Randall aus dem Bild verschwindet. Aber nicht, ohne seinem Freund zuzunicken.


Drake Ackley: „Jeder ist willkommen. Hörst du, Jimmy Maxxx? JEDER! Gerade du. Das gilt aber auch für alle anderen. Hörst du, Toxic Lugosi? Hörst du, Night Ryder? Andre Kunze, willst du dich dem Fight Club anschließen? Ihr alle seid willkommen! Oder du...Puppenspieler! Was ist mit dir? Du sagtest beim letzten War Evening, dass man abwarten solle, was die Zukunft bringt. Und du fragtest dich selbst, was es als nächstes für dich gäbe. Ich kann dir die Antwort geben, Puppenspieler: Den Fight Club! WIR sind deine Zukunft!


Mein Ziel ist das Finale um den Intercontinental-Championtitel. Doch wenn du es vorziehst, uns beizutreten...wenn du es vorziehst, dem System dort draußen zu entfliehen und zu erkennen, worauf es WIRKLICH ankommt...wenn du bereit bist, den Lebensstil des Fight Club zu akzeptieren, bist du in unseren Reihen gerne willkommen.“


Eine Pause legt er ein. Eine Pause, in der die Kamera näher an ihn heranzoomt – und sein Blick wird ernst und böse. Und seine Stimme wird bedrohlich...ruhig, aber bedrohlich...


Drake Ackley: „Doch WENN du das tust, WENN du bereit bist...dann stehst du mir heute Abend besser nicht im Weg! Dann, Puppenspieler, legst du dich besser nach dem Ringgong einfach hin, ich covere dich, der Referee zählt One, Two, Three...und alles ist vorbei! Nutze diese Gelegenheit, Puppenspieler. Nutze sie weise!“


Danach ist Schweigen. Die Kamera schwenkt langsam weg von Ackley und wieder zurück zu den anwesenden Fight Club Mitgliedern, die immer noch dort im Hintergrund hocken und verharren. Ist das letzte Wort gesprochen? Offensichtlich, denn es ist nichts mehr zuhören, das Kamerabild zoomt heraus. Und dann...FADE OUT!



Wir befinden uns mitten auf dem obersten Parkdeck in einem der riesigen Stahlkolosse vor der altehrwürdigen Kölnarena, heutzutage auch liebevoll Lanxess-Arena genannt. In der Dunkelheit pfeift der eisige Wind zwischen den geparkten Autos hindurch, Menschen oder irgendein anderes Anzeichen für Leben sind weit und breit nicht zu sehen. In nur wenigen Metern Entfernung sieht man bereits die Lichter der beeindruckenden Arena, über deren Eingang ein gigantisches Plakat eindrucksvoll anzeigt, was für eine Veranstaltung hier heute Abend stattfindet:




23.1.2015 – GFCW War Evening LIVE!“




Plötzlich biegt ein schwarzer Audi Q7 mit quietschenden Reifen um die Ecke und rast auf das Parkdeck. In der hintersten Ecke sind dann tatsächlich auch noch ein paar Stellplätze frei. Mit beeindruckender Präzision biegt der SUV in die erstbeste der übrigen Parklücken ein und die Lichter gehen unmittelbar aus. Aus dem Wagen springen in größter Eile zwei dunkel gekleidete Personen heraus, scheinbar ein Mann und eine Frau.


Heather Heart: “Verdammt, das wird richtig knapp, Richard! Die Show hat schon angefangen, und du stehst im zweiten Match des Abends! Ich hab' dir doch gesagt, dass wir eher hätten losfahren sollen.“

Night Ryder: “Wer rechnet denn bitteschön mit diesem gigantischen Stau! Da ging ja stundenlang gar nichts, das habe ich noch nicht erlebt sowas! Verdammte heruntergekommene Infrastruktur in Deutschland!“


Ryder, der eine helle verwaschene Jeans trägt sowie eine dunkelblaue weite Jacke mit Fellkragen an der Kapuze (dazu helle Boots), öffnet den Kofferraum und holt seine Sporttasche heraus, dann wirft er seiner Schwester die ihrige zu und drückt auf einen Knopf an seinem Schlüsselbund, woraufhin sich der Kofferraum leise automatisch wieder schließt.


Night Ryder: “Jetzt beruhig' dich erst mal, wir schaffen das schon noch. Zunächst wird erstmal Kaito Uchida von Joe Jobber abgefertigt, der Veteran wird bestimmt seinen Spaß mit dem Neuling haben, das wird sicher eine Weile dauern. Wir haben noch Zeit.“

Heather Heart: “Noch Zeit?!? Deine Ruhe möchte ich haben... Los jetzt, Zack Zack Zack!“


Und mit diesen Worten stapft die brünette Schönheit, die eine helle, superenge verwaschene Jeans trägt sowie eine schwarze Lederjacke und Converse Chucks (die blauen), durch den kalten Wind davon zum Treppenhaus, während Ryder in aller Ruhe zum Rand des Parkdecks geht, die Sporttasche lässig über die Schulter geworfen. Der Wind weht seine heftig gegelten Haare wild durch die Luft, wovon er sich aber kein bisschen beeinträchtigen lässt. Der junge Athlet schaut gebannt in Richtung der hell erleuchteten riesigen Arena, während man im Hintergrund den großen Mond bereits sieht, was der Szene irgendwie eine düstere Atmosphäre verleiht. Der Mann scheint tief in seinen Gedanken zu versinken.


Ryder: “My time … is now …“

RICHAAAAAAAAARD!!!“

Ryder blickt sich erschrocken um: “Jap, komme schon!“


Und er rennt in Richtung Treppenhaus davon, während die Kamera nun auf die leuchtende Köln-Arena heranzoomt.




In der Lanxess-Arena geht es in diesen Momenten drunter und drüber. Jeder der auch nur im entferntesten mit der GFCW zu tun hat, ist schwer beschäftigt und hat nur Stress. In wenigen Stunden wird hier der nächste War Evening stattfinden.


Manch einer, der zu dieser Zeit den Innenraum der Arena betritt würde meinen, das die GFCW-Crew es niemals schaffen würde in den verbleibenden Stunden alles zum laufen zu bekommen, doch die Crew besteht aus Profis, die es bis jetzt jedes Mal geschafft haben.

In mitten der Crew kommen auch vereinzelnd Wrestler in Köln an. Hier und da wird der Parkplatz für Künstler voller. Schwer bepackte GFCW-Superstars steigen aus ihren Autos aus und schleppen ihre Sporttaschen in Richtung Backstage-Eingang. Auch einige Fans sind schon in der Nähe und rufen die Namen ihrer Helden um vielleicht mit etwas Glück ein Foto oder Autogramm zu bekommen.


Zwischen LKWs mit großformatiger GFCW-Werbung an den Seiten, Flycases und anderen Transportboxen fährt in gemütlichem Tempo ein alter Opel Admiral. Hier und da werden ein paar Augen größer, einige erkennen wer hier gerade an ihnen vorbeifähr.


Der immer noch zweifache Intercontinental Champion Toxic Lugosi ist in Köln angekommen. Gelassen und in aller Ruhe steigt Lugosi aus seinem Wagen und nimmt seine Tasche. Auch er hört seinen Namen aus einiger Entfernung. Doch er macht sich nicht die Mühe, wie einige andere Superstars und erfüllt ein paar Fanwünsche. Geradewegs tritt er in die Flure der Arena, orientiert sich an der Beschilderung und findet schließlich seinen Weg zur Kabine.


Vorbei an Roadies, Technikern und anderen Crewmitgliedern läuft er die Gänge entlang. Niemand grüßt ihn, niemand versucht etwas zu sagen, doch jeder beachtet ihn. Es ist nicht so, das keiner ihn bemerkt – nein – jeder bemerkt den GFCW-Superstar, aber keiner traut sich ihn anzusehen oder gar ihn anzusprechen. Lugosi gefällt diese Einstellung. Obwohl er in den letzten Monaten die veränderten Fanreaktionen bemerkt hat und es ihm auch gefallen hat, ist er nicht bereit diesen Gefühlen nachzugeben. Nach einigen Minuten hat er endlich seine Kabine gefunden.


Alles ist da wo es sein sollte. Alles hat er wie jedes Mal so platziert, das er in mitten dieses Chaos seine Ruhe finden kann. Diesen Ort der Konzentration braucht Lugosi. Für ihn ist es wichtig das er sich vor einem Match noch einmal zurücknehmen kann. Zu reflektieren um später dann aktiv zu agieren und nicht erst zu reagieren. Ein Match ist für ihn ein wohldurchdachtes Spiel, voller Taktik und Strategie. Und obwohl er durch seine jahrelange Erfahrung sehr viele Aktionen voraussehen kann, gibt es in jedem Match unbekannte Variablen die man nicht einplanen kann.

Genau dafür benötigt er die Ruhe. Für dies Variablen muss er sich in Ruhe und Allein konzentrieren. Seine Gegner hat er so gut recherchiert wie es ihm möglich war. Jedes einzelne Match hat ihn weiter gebracht, jeder Gegner hat die Anzahl der unbekannten Variablen reduziert. Mittlerweile ist Lugosi auf einem technischen Level, das nur wenige Wrestler beherrschen. Doch auch er macht Fehler. Fehler wie letzte Woche in Oberhausen, wo er das finale Chaos nicht hatte kommen sehen. Und er einen unbestreitbaren Anteil an der Niederlage gegen Crutch und JBD hatte. Doch das ist Vergangenheit. Jeder gute Sportler muss und kann solche Niederlagen wegstecken. Lugosi ist so einer. Was geschehen ist, ist geschehen.


Und von der Niederlage einmal abgesehen, hatte der Abend in Oberhausen auch sein Gutes. Er hat sein letztes Ass ausgespielt. Seinen Trumpf gegen Johnboy Dog. Johnboy Dog sollte für den Titel leiden, er sollte alles geben und auch alles verlieren, damit Lugosi am Ende wieder Champion ist. Lugosi wollte den Hund leiden sehen, ihm das wegnehmen wofür Johnboy so viel getan hat. Wozu er zu unfairen Mitteln greifen musste. Nur um am Ende zu spüren, das er alles umsonst getan hat. Die Kämpfe, die Energie die er investieren musste. Alles war umsonst. Und Lugosi war am Ende der, welcher mit erhobenen Hauptes im Ring stand. Toxic hat lange darüber nachgedacht, ob er es tatsächlich tun sollte und der Entschluss viel dann am Ende relativ schnell. Diese Genugtuung wollte er sich nicht nehmen lassen. Diese Situation als er dem Hund den Gürtel vor die Füße geworfen hat. Den Schock, den Blick des Hundes richtig zu genießen, dafür hat sich alles gelohnt.


Crewmitglied: „Herr Lugosi? Herr Lugosi sind sie da?“


Die Stimme kommt von draußen, kurz nachdem sich ein schnelles Klopfen an der Kabinentür sein Gehör verschafft hat und ihn aus seinen Gedanken gerissen hat.


Toxic Lugosi: „Nein!“


Ein abwertendes Grinsen macht sich auf dem Gesicht des Crewmitglieds breit. In der Sicherheit, das Lugosi ihn nicht sehen kann, erlaubt er sich diese Mimik.


Crewmitglied: „Herr Lugosi. Dynamite schickt mich. Sie möchten bitte sofort in sein Büro kommen. Dynamite sagt, es sei sehr dringend und es müsse sofort sein.“


Lugosi geht zur Tür und öffnent diese mit einer schnellen Bewegung.


Toxic Lugosi: „Dynamite? Was hat er noch gesagt?“


Plötzlich ist Lugosi nicht mehr so ganz entspannt, obwohl er mit einem Gespräch gerechnet hat.


Crewmitglied: „Sonst nichts. Ich soll ihnen nur ausrichten, das er sie schnellstmöglich sehen möchte.“

Toxic Lugosi: „Aha. Und wo ist das Büro?“

Crewmitglied: „Das ist ganz einfach. Sie gehen den Gang entlang, dann biegen sie zweimal rechts ab. Gehen die Treppe ein Stockwerk hoch und dann ist es die letzte Tür auf der rechten Seite, gleich vor dem Notausgang.“

Toxic Lugosi: „Vor dem Notausgang?“


Das Crewmitglied nickt einfach und zeigt ihm den Weg. Nur um kurz danach in die entgegen gesetzte Richtung zu verschwinden.


Lugosi schaut dem Crewmitglied kurz hinterher und geht dann in die Richtung, die ihm gesagt wurde.


Tatsächlich gibt es eine Treppe und auch am Ende des Flures einen Notausgang. Die Tür davor ist Dynamites Büro. Lugosi überlegt kurz ob er anklopfen soll, entscheidet sich aber für den Überraschungsbesuch und öffnet einfach die Tür.


Ein sichtlich überraschter Dynamite blickt von seinem Notebook hoch.


Dynamite: „Schon mal was von anklopfen gehört?“


Genervt schaut Dynamite wieder auf den Bildschirm, welcher an sein Notebook angeschlossen ist. Wahrscheinlich um seine Effizienz zu erhöhen.


Toxic Lugosi: „Du wolltest mich sprechen, sagte mir jemand.“


Lugosi hebt kurz einen Zeigefinger und bedeutet Lugosi so, sich kurz zu gedulden. Als würde die Enter-Taste nur mit einem kräftigem Tip funktionieren, beendet er etwas dramatisch seine momentane Arbeit am Computer.


Dynamite: „Stimmt. Korrigiere mich, wenn ich falsch liege, aber hast du deinen IC-Gürtel weggeschmissen?“


Regungslos bleibt Lugosi mit verschränkten Armen vor Dynamte stehen.


Toxic Lugosi: „Ich korrigiere dich. Ich habe ihn nicht weggeschmissen. Ich habe ihn dem Hund vor die Füße geworfen!“

Dynamite: „Was soll diese Wortklauberei? Was zur Hölle ist in dich gefahren? Erst machst du hier einen Riesenaufwand um den Gürtel zurück zu bekommen, machst einen auf Privatdetektiv und sammelst Beweise, dann bekommst du deine Chance, gewinnst den Gürtel tatsächlich zurück. Und dann machst du einen auf beleidigte Leberwurst, oder was? ERKLÄR MIR DAS!“

Toxic Lugosi: „Hab ich doch. Hättest du mir im Ring zugehört, wüßtest du warum und wieso.“

Dynamite: „Ich bin davon ausgegangen, das du mir als mein Angestellter einen etwas ausführlicheren Bericht gibst. Es ist ja nicht so, das ich mit dir als Champion überall Werbung geschaltet habe. Oder das ich das Booking für deine Fehde so gelegt habe, damit du deine Chance bekommst. Oder? - Sag jetzt NICHTS! Du hast als Champion Verpflichtungen! Du bist eines der Aushängeschilder der Liga, du...“

Toxic Lugosi: „...Richtig. EINES der Aushängeschilder. Ich bin der zweitbeste im Singlesbereich. Ich bin nicht DER Wrestler der ganz Oben steht. Und das ist mir klar geworden. Ich will ganz Oben stehen. Ich will die Division anführen. - Und als netten Nebeneffekt, habe ich es sehr genossen das dumme Gesicht von Johnboy Dog zu sehen. Du hättest seinen Blick sehen – ach ja, hast du ja wahrscheinlich auch.


Dynamite ist mit dem Verlauf des Gespräches gar nicht zu frieden.


Dynamite: „Hör mir jetzt mal genau zu Toxic. Du hast nicht zu entscheiden, wann und wie du den Titel abgeben willst! Ich entscheide das. Ich alleine. Nicht du. Du bist eine Wertanlage dieser Firma. Du bist als Champion Aushängeschild dieser Liga. Mit dir als Champion verdient die Firma mehr Geld. Mit dir als Intercontinental Champion und damit legitimer Anwärter auf die Heavyweight Championship steigen die Verkaufszahlen. Das Merchandising wirft mehr ab und nicht zu vergessen das Booking der Shows!

Toxic Lugosi: „Wow. Schalt mal einen Gang runter Dynamite. Ich darf nicht entscheiden, wann ich nicht mehr Champion sein will? Dein Ernst?“


Dynamite versucht sofort zu beschwichtigen.


Dynamtie: „So hab ich das nicht gemeint. Du musst mir das vorher schon mitteilen, damit ich Vorkehrungen treffen kann, eventuell neue Bookings arrangieren kann, die Marketingabteilung benachrichtigen kann und eventuelle Zusagen an Veranstalter noch geradebiegen kann.“

Toxic Lugosi: „Meine Aufgabe ist es, mein bestes im Ring zu geben. Und das tue ich. In jeder Show. An jedem Ort. Und ganz ehrlich, ich bin momentan der Beste. Und als der Beste, will ich nicht mehr den Gürtel eines Zweitbesten haben. Ich will der Beste sein. Und das kann ich nur mit dem Tag-Team-Gold. Mustermann und ich werden das ohne Zweifel schaffen. Das kann ich dir garantieren.“

Dynamite: „Das ist ja alles schön und gut. Aber die Liga steht im Moment OHNE Intercontinental Champion dar! Verstehst du das? Tag-Team-Champions habe ich. Was ich nicht habe, ist ein INTERCONTINENTAL CHAMPION!“

Toxic Lugosi: „Das hab ich schon verstanden. Aber bei deiner Erfahrung wird dir schon eine einträgliche Idee kommen, damit du diese Lücke füllen kannst.“


Lugosi lächelt leicht.


Toxic Lugosi: „Es gibt genügend andere Wrestler die den Titel wollen. Daher sollte es kein Problem sein, dafür eine Lösung zu finden.“

Dynamite: „Ja, ja. Wo ist der Gürtel überhaupt? Hast du ihn noch?“

Toxic Lugosi: „Nein. Ich hab ihn Johnboy Dog vor die Füße geworfen und seitdem nicht mehr angefasst. Keine Ahnung. So wie ich den Hund kenne, würde es mich nicht wundern, wenn er ihn sich geschnappt hat. Wieder einmal zu unrecht. Nur mal so nebenbei.“

Dynamite: „Nicht witzig. Überhaupt nicht witzig. Schlimm genug das wir keinen Champion haben. Jetzt ist auch noch der Gürtel verschwunden. Schöner Mist. Ich werde mal Johnboy fragen.“

Toxic Lugosi: „Mach das. Sonst noch was?“


Dynamite lehnt sich mit hinter dem Kopf verschränkten Armen zurück und überlegt kurz.


Dynamite: „Hast du dir das auch gut überlegt? Ich mein als Intercontinental Champion bist du zwar auf dich allein gestellt, hast aber auch den ganzen Ruhm für dich alleine. In der Tag-Team-Division musst du dir das mit Mustermann teilen?“

Toxic Lugosi: „Das ist mir natürlich klar. Und mit Mustermann werde ich schon fertig. Wir haben zwar nicht die identische Einstellung zum Wrestling. ABER er will IMMER gewinnen-genau wie ich.“


Gerade als Dynamite darauf antworten will, klopft es an der Tür. Und ein Kopf schaut etwas scheu durch die geöffnete Tür.


Peter Falk: „Hallo Herr Dynamite. Guten Tag Herr Lugosi. Ich wollte nur kurz nachfragen, ob Sie Herr Lugosi Lust haben, mir im Anschluss an diesen Termin ein paar Fragen zu beantworten?“


Lugosi schaut kurz zu Dynamite der nur die Achseln zuckt, und dann zu Falk.


Toxic Lugosi: „Vielleicht. Später. Ich ruf dich an.“


Falk strahlt, als Lugosi ein Interview nicht von vorneherein ablehnt.

Peter Falk: „Super! Vielen Dank. Ich warte dann auf ihren Anruf. Bis später. Und entschuldigen sie bitte die Störung.“


Als die Tür wieder geschlossen ist, schaut Dynamite Lugosi an.


Dynamite: „Du wirst ihn nicht anrufen, oder?“


Toxic Lugosi: „Nein. - Sonst noch was?“


Dynamite: „Nein. Kannst gehen. Nur merke dir eine Sache. Zieh so etwas nicht noch einmal mit mir durch, sonst kannst du deinen Kram packen und verschwinden. Hab ich mich klar genug ausgedrückt?“


Toxic Lugosi: „Alles klar.“


Lugosi öffnet die Tür und macht sich auf den Weg zu seiner Kabine. Aus dem Hintergrund hört er noch mal Peter Falk.


Peter Falk: „Also dann bis später Herr Lugosi!“


Lugosi hebt nur seinen Arm, dreht sich noch nicht einmal um und geht die Treppen hinunter.



12.01.2015

Das Kamerabild fadet langsam ein. Eine attraktive, junge Brünette in babyblauer Bluse und schwarzem Rock bis zu den Knien stellt ein Tablett mit einem Bottich Orangensaft und zwei Gläsern auf einen Schreibtisch.


???: „Danke, Anna. Das wäre alles.“


...hört man eine uns bekannte Stimme sagen. Anna nickt nur freundlich, lächelt höflich und verlässt dann das...Sprechzimmer! Jawohl! Wir befinden uns in Dr. Reuths Sprechzimmer! Meeeensch, wie lange sind wir schon nicht mehr hier gewesen? Ist das eine Freude! Aber man fühlt sich gleich wieder zuhause!


Tatsächlich sitzt der Doc, wie immer im Hawaiihemd mit Krawatte, darüber das Sakko, die Beine überschlagen, das Klemmbrett im Schoß, die Brille auf der Nasenspitze, auf seinem ledernen Sessel vor der Ledercouch, auf der sich der allseits beliebte Marshmallow...äääh, Jason Crutch befindet. Der selbst ernannte World Champion liegt dort relaxed, die Hände im Nacken verschränkt und blickt entspannt zur Decke.


Dr. Reuth: „So, mein Junge. Du wolltest gerade vom Tag-Team-Match berichten.“


Der Kugelschreiber ist gezückt, bereit für irgendwelche spannenden Neuigkeiten. Der Doc ist hoch erfreut. Die Therapie mit Jason Crutch ist gut vorangeschritten. Soweit waren sie in all den Jahren noch nicht, in denen JC bereits Patient vom Doktor der Bosse ist. Das Tourette wurde längst geheilt, der Mutterkomplex zumindest ein wenig zurückgeschraubt, die Wutausbrüche treten seltener auf...wenn da nur nicht das leidige Problem mit dem Glauben wäre, er wäre ein World Champion...


Jason Crutch: „Ich dachte tatsächlich, ich müsste das Match allein bestreiten. Ich meine: Johnboy Dog...wie kann man mit diesem Mann bloß ein Team bilden. Aber hey, ich wurde gezwungen. Und ich wollte das Beste draus machen, für meine Crutch-o-Maniacs, aber auch für mich.“

Dr. Reuth: „Zunächst warst du unbeherrscht. Vor dem Match...deine Ansprache...ich dachte wirklich, ich müsse dich rausnehmen.“


Der Oberpollinger grübelt. Tatsächlich war er etwas schroff zu dem ein oder anderen Anti in seiner Ansprache vor dem Match.


Jason Crutch: „Das ist vergessen, Doc. Ich...ich konnte mich ja beherrschen. So grade noch. Jedenfalls war es ein großer Sieg. Für die Crutch-o-Maniacs, für mich. Und wohl auch für Johnboy Dog. Wissen Sie...“


Er richtet sich auf, stützt sich auf die Ellenbogen, überlegt einen Moment.


Jason Crutch: „Er ist gar nicht soooo übel...“

Dr. Reuth: „Wer?“

Jason Crutch: „Johnboy Dog. Er hat sich meinen Respekt erarbeitet. Ha, ist das nicht ironisch? Ausgerechnet meinen Respekt hat sich jemand erarbeitet. Dabei bin ich es ständig, der sich Respekt erarbeiten muss. Doch, Doc. Wissen Sie, was mich am meisten wurmt?“


Jetzt wird’s interessant, denkt sich der Doktor der Bosse. Die ein oder andere Notiz hat er sich schon gemacht. Er beobachtet, wie Crutch sich etwas Orangensaft in das Glas schüttet und daraus trinkt. Anschließend legt sich der Begründer der Crutch-o-Mania wieder auf die Couch.


Jason Crutch: „Die Tatsache, dass ich Lionel Jannek nicht konfrontieren konnte. Ich habe die ersten Tage nach War Evening echt gelitten. Ich wollte ihn in die Finger kriegen. Ich...“


Er scheint noch die richtigen Worte zu suchen. Dann richtet er sich erneut auf, sitzt nun auf der Kante der Couch. Und mit ernstem Unterton:


Jason Crutch: „Es ist Zeit für eine Veränderung. Für die GFCW. Und ganz speziell für mich. Wissen Sie, was ich meine?“


Der Doc kann es nur erahnen. Der fragende Blick JC’s trifft ihn, durchbohrt ihn förmlich. Was liegt in diesem Blick noch? Hoffnung? Intensität? Aggressivität? Dr. Reuth mag es nicht richtig zu deuten. Und dann setzt Jason Crutch fort...Er blickt zu Boden, hat die Finger der Hand ineinander verschränkt, die Ellenbogen auf den Knien. Er spricht. Aber es wirkt eher so, als würde er nicht zu dem Doc sprechen, sondern eher vor sich hin. Wie wenn er mit sich selbst reden würde. Selten kann er so offen sprechen. Und ohnehin mit niemandem so offen, wie mit Dr. Sigmund F. Reuth in den Sitzungen.


Jason Crutch: „Lionel Jannek hat über viele Wochen hinweg mit Zereo Killers Gefühlen gespielt, sich in sein Privatleben eingemischt, ihm echt derb wehgetan. Mittlerweile betrachte ich Zereo Killer als...naja...ne Art Freund. Es geht nicht um Rache oder sowas. Dazu habe ich kein Recht. Es geht auch nicht darum, Zereo Killers Ehre wieder herzustellen oder sowas, das kann er schon selbst, wenn er wieder da ist. Es geht um Gerechtigkeit. Lionel Jannek soll selbst einmal spüren, was es heißt, etwas zu verlieren, was ihm wichtig ist. Aber was ist diesem Kerl so verdammt wichtig? Was müsste Lionel Jannek verlieren, damit auch er diese Schmach, diesen Schmerz verspürt. Was?“


Schweigen kehrt ein. Das „Selbstgespräch“ ist vorerst beendet. Die Augenbrauen des Doc sind während der letzten Worte, die der Oberpollinger eher gemurmelt hat, hochgegangen. Wieso beschäftigt sich sein Schützling so sehr mit Lionel Jannek? Was ist es genau? Wäre es nur der GFCW-Heavyweight-Championtitel, könnte er es verstehen. Doch es scheint tatsächlich mehr zu sein. Gerade, als der Doktor der Bosse nachhaken will, scheint es in JC gefahren zu sein, denn er schreckt hoch.


Jason Crutch: „Etwas gibt es, Doc. Etwas macht Lionel Jannek aus. Nein, ich rede nicht von diesem Gürtel, den er mit sich rum trägt. Es ist etwas anderes. Lionel Jannek, der Bestbezahlte Wrestler des Rosters!“


Nun erhebt sich der Anführer der Crutch-o-Maniacs und geht einen Schritt im Zimmer umher. Wie ein Genie, das gerade eine beeindruckende Entdeckung gemacht hat.


Jason Crutch: „So werde ich ihn treffen! Ich trete gegen Lionel Jannek um seinen Spot des Bestbezahlten Wrestler des Rosters an! Der Mistkerl hat einen Vertrag, der ihm das garantiert. Wie oft brüstet er sich damit? Wie oft haut er in seinen Ansprachen raus, dass er diesen Status hat? Niemand in der GFCW ist so selbstverliebt, so arrogant, so von sich selbst überzeugt, so opportunistisch wie Lionel Jannek. Kann ich dafür sorgen, dass er diesen Status nicht mehr hat, habe ich seine Aufmerksamkeit. Und ich habe ihm etwas genommen, was ihm wichtig ist. Das wird ihm die Augen öffnen!“


Dr. Reuth ist mehr als verwirrt. Er würde sich nun viel lieber darauf konzentrieren, seinen Schützling endlich einmal vollständig zu therapieren. Wie viele Jahre arbeitet er nun schon mit Jason Crutch zusammen? Einige Kollegen machen sich schon lustig über ihn. Wie kann es nur sein, dass er es nicht schafft, seinen Patienten von dieser törichten Vorstellung wegzubringen, er sei ein World Champion des Wrestlings? Wo soll er ansetzen? Er will arbeiten mit Crutch. Er will ihn endlich heilen. Und jetzt sitzt er hier und muss sich über irgendwelche Phantastereien Gedanken machen.


Dr. Reuth: „Mein Junge, wenn Lionel Jannek vertraglich zugesichert ist, dass er der bestbezahlte Mann im Roster ist, dann wirst du das auch nicht ändern können. Lionel Jannek müsste schon freiwillig einem solchen Match zustimmen. Du müsstest ihm wohl schon etwas anbieten. Etwas...“


Hm...


Jason Crutch setzt sich neben dem Doktor auf den Schreibtisch.


Jason Crutch: „Und was sollte ich ihm anbieten...?“


Hm...


Dr. Reuth: „Lass mich überlegen, mein Junge.“


Es sind nur ein paar Sekunden, und dann kommt der Geistesblitz. Natürlich!


Dr. Reuth: „Das ist es!“

Jason Crutch: „Was?“


FADE OUT



Singles Match:
Kaito Uchida vs. Joe Jobber
Referee: Howard Eagle


Singles Match:
Kaito Uchida vs. Joe Jobber
Referee: Howard Eagle


Singles Match:
Kaito Uchida vs. Joe Jobber
Referee: Howard Eagle


Näher und näher kommt Joe Jobber der aushängenden Card und reibt sich nach jedem verringerten Abstand die überraschten Jobber-Äuglein. Die Ansetzung, die sich auf der Card befindet, ändert sich jedoch nicht und auch ein Zwicken in den Unterarm sorgt nicht dafür, dass Joe aus einem Traum erwacht. Es stimmt also: Er darf endlich wieder in den Ring steigen und zeigen, was er drauf hat, nachdem er vor über einem Jahr von Nightmare in einem Match in einen Leichensack gesteckt und mit einem Leichenwagen abtransportiert wurde.


Wenn er nicht vorher schon mit Betonschuhen am Meeresgrund der GFCW angekommen war, dann ist es spätestens zu der Zeit geschehen, als Nightmare ihn für seine wieder aufkeimenden Gefühle für Tammy auf seinen Platz verwiesen hat, weil er seinen Sexualtrieb nicht unter Kontrolle hatte. Nun ist der „größte Fisch im Teich“, wie man Nightmare voller Ehrfurcht im Locker Room nannte, schon länger kein Teil der Liga mehr und Joes endlose Gespräche mit seiner Therapeutin in den letzten 20 Monaten hatten ihn so weit aufgebaut, dass er wieder an sich und seine Fähigkeiten glauben konnte. Es war also wieder Zeit, Zeit für einen neuen Angriff und um der Welt einmal mehr zu beweisen, dass er trotz seines Namens, der Zeit seines Lebens eine sich selbst erfüllende Prophezeiung war, kein Versager ist.


Joe Jobber: „Hey, Tammy!!!“


Die attraktive Interviewerin versuchte möglichst unauffällig an dem berühmtesten aller GFCW-Jobber vorbeizuhuschen und gab sich dabei die größte Mühe möglichst vielbeschäftigt auszusehen, aber ein von dir besessener Mensch wird deine Anwesenheit immer erraten können, so wie in diesem Fall Joe Jobber, der den süßlichen Duft ihres Parfüms auf mehreren hundert Metern ausmachen könnte.


Tammy: „Joe... ähm, hey! Schön dich zu sehen?“


Eine ernstgemeinte Frage, die sie mit einem aufgesetzten Lächeln mehr an sich selbst als an Joe stellt, da sie die Antwort tatsächlich nicht weiß. Ihr Verhältnis mit ihm war seit dieser Sache mit Nightmare vor gut zwei Jahren ein gespaltenes. Sie war mit Joe befreundet, war sich gleichzeitig aber über die Gefühle, die er darüber hinaus für sie entwickelte im Klaren und verbannte den komplexbeladenen Wrestler in die Friendzone. Nicht ihr Typ. Oder vielleicht lag es auch einfach nur daran, dass er ein weinerlicher Versager war. Jedenfalls hegte sie kein Interesse an ihm, wenn sie auch nicht von der Hand weisen konnte, dass Joe etwas Liebenswertes an sich hatte.


Joe Jobber: „Hast du schon einen Blick auf die Card für die Show in Köln geworfen?“


Sie schüttelt ahnungslos den Kopf und setzt eine fragende Miene auf. Natürlich hatte sie das getan, schließlich übte sie ihren journalistischen Beruf mit vollster Professionalität aus. Sie ahnte auch, wohin dieses Gespräch gleich führen würde, wollte ihn aber nicht direkt wieder abwürgen. Irgendwie tat er ihr dann doch ein bisschen leid.


Tammy: „Nein. Keine Ahnung, Joe. Was ist damit?“

Joe Jobber: „Ich habe wieder ein Match, Tammy!! Nach fast zwei Jahren, in denen ich auf die Ersatzbank verbannt wurde, darf ich endlich wieder in den Ring! Ist das nicht toll?“


Tammy nickt zustimmend und schenkt dem bis über beide Ohren strahlenden Jobber ein weiteres, bestätigendes Lächeln.


Tammy: „Das freut mich wirklich sehr für dich! Wer wird denn dein Gegner sein?“


Kaito Uchida.


Joe Jobber: „Kaito Uchida!!! Das ist einer von den Neuen, ein Japaner, der im letzten Jahr bei Title Nights debütiert ist. Er ist für seinen sehr harten und gefährlichen Wrestlingstil bekannt und es heißt sogar, dass er in seinem Heimatland während eines Matches schon mal jemanden umgebracht haben soll. Die offizielle Version lautete, dass das bloß ein Unfall war, aber im Locker Room der Liga, in der dieses Unglück passiert ist, munkelt man, dass es in Wirklichkeit ein von der Yakuza orchestrierter Auftragsmord war, weil Uchidas Gegner sich weigerte, Schutzgeld an den japanischen Mob zu zählen. Stell dir nur mal vor, das wäre wirklich wahr!“


...oder die Geschichte, die er sich gerade aus den Fingern gesaugt hat, um vor Tammy noch heldenhafter zu wirken! Würde er bei seinen Flirtversuchen doch auch bloß so gut sein, wie im erfinden spektakulärer Geschichten. Dennoch scheint diese urbane Legende Tammy mächtig zu beeindrucken, schaut sie ihn doch aus großen Augen an. Jeder normal denkende Mensch würde die Künstlichkeit ihrer Reaktion wohl sofort erkennen. Nicht so dieser über alle Maßen vernarrte Kerl, der ihr in diesem Moment womöglich alles abkaufen würde.


Tammy: „Das klingt ja total furchtbar, Joe! Und du meinst, du hast gegen so einen Psychopathen eine Chance?!“


Mit stolz geschwellter Brust baut sich der Mann, von dem keiner weiß, wie er eigentlich aussieht, vor der blonden Schönheit auf und lächelt sie an, was irgendwie leicht unheimlich wirkt.


Joe Jobber: „Natürlich! Ich bin bereit für den Kampf, egal ob gegen Kaito Uchida oder den GFCW World Heavyweight Champion! Ich habe lange genug gewartet, habe lange genug in meine Kuscheldecke geweint und mich vor der Welt verkrochen, aber ich sage dir was, Tammy, ich will es noch mal wissen! Ich werde der GFCW.... nein, der GANZEN WELT beweisen, dass ich nicht bloß ein Running Gag bin. Ich werde ihr beweisen, dass auch ich eine ernstzunehmende Konkurrenz sein kann.“

Tammy: „Warte mal, Joe! So habe ich das doch gar nicht gemeint...“

Joe Jobber: „Ich will nicht mehr dieser Typ sein, über den alle hinter vorgehaltener Hand lachen, ob wegen meiner Leistungen im Ring oder wegen meines Namens. Ja, in der Zeit, in der ich in dieser Liga angestellt bin, haben andere schon zwei- oder dreimal den World Heavyweight Title oder die Triple Crown gewonnen, während ich noch keinen einzigen Titel mein Eigen nennen durfte. Ja, meine Namensgebung war unglücklich gewählt und Leute wie Hunk und Parn ziehen mich deswegen heute noch damit auf. Ja, ich habe keinen so perfekt ausdefinierten Astralkörper wie Lex Streetman, bin nicht so beweglich wie Zereo Killer und kein so guter Ringtaktiker wie Jannek. Ja, ich bin so unbedeutend, dass weder MacMüll, noch du ein Interview mit mir führen wollen. Ja, wahrscheinlich habe ich diesen Job auch nur immer noch, weil Dynamite Mitleid mit mir hat. Ja, wenn ich versuche, Mädchen auf der Straße anzusprechen, dann kriege ich schlimme Schweißausbrüche und kriege außer ein zusammenhangsloses Stottern keinen Laut aus mir heraus...“


Wait a sec.


Joe Jobber: „Streich das letzte bitte!“


Sie nickt peinlich berührt.


Joe Jobber: „Was ich eigentlich damit sagen will, ist, dass das alles jetzt ein Ende hat! Ich kann die Chancen nicht mehr zählen, die mir der Boss in der Vergangenheit gewährt hat, um mich vor dir und allen anderen in der GFCW zu rehabilitieren, aber diesmal werde ich sie nutzen, Tammy, das kannst du mir glauben! Ich werde Kaito Uchida schlagen und ich werde ganz bestimmt World Champion werden und jeder wird zu mir aufsehen. Zu mir: Joe Jobber!“


Ein entschlossener Glanz spiegelt sich in den Augen des einzigen Jobbers ohne Rosterpage wider. Diese Worte, die gerade aus ihm gesprudelt sind, scheinen durch und durch ernst gemeint zu sein und das spürt die blonde Backstagereporterin, die ihm ganz unprätentiös freundschaftlich die Hand auf die Schulter legt.


Tammy: „Das freut mich sehr für dich. Ich wünsche dir alles Gute und hoffe sehr für dich, dass du ihn schlagen kannst!“


Obwohl sie insgeheim weiß, dass es in zwei Wochen wahrscheinlich genauso ablaufen wird, wie all die Jahre davor, kann man ihrer Miene ansehen, dass sie die letzten Worte ernstgemeint hat, was Joe Jobber ein breites, verliebtes Grinsen abringt.


Joe Jobber: „Danke.“


Sie wendet sich ab, will ihren Weg fortsetzen, als ihr Joe noch etwas hinterher ruft.


Joe Jobber: „Hey, wir... ähm... na ja sollten mal was zusammen essen gehen... oder so... irgendwie.“


Tammy bleibt kurz stehen, dreht sich noch einmal zu ihm um und lächelt.


Tammy: „Wenn du World Champion geworden bist, Joe! Candlelight-Dinner im teuersten Restaurant der Stadt. Geht auf mich!“


Neckisch streckt sie ihm noch die Zunge heraus. Dann setzt sie ihren Weg durch die Oberhausener König-Pilsener-Arena fort und verschwindet in dem Gewusel der Backstage-Arbeiter. Und Joe Jobber ist wie zuvor im siebten Himmel.



Claude „Dynamite“ Booker ist in seinem Büro zu sehen. Vor ihm steht eine Lostrommel mit acht Kugeln.


Dynamite: „Liebe GFCW'ler! Wie ihr sicherlich wisst, möchte Toxic Lugosi seinen GFCW Intercontinental Titel nicht mehr behalten. So werde ich ihn vakant sprechen und es findet ein Tunier statt, welches heute beginnt. Jede War Evening-Show finden Tuniermatches statt – acht insgesamt. Die Gewinner treffen bei GFCW Doom's Night 2015 in einem Fatal-4-Way zusammen und kämpfen um diesen Titel. Die Paarungen werde ich nun auslosen.“


Dynamite mischt die Kugeln etwas und zieht blind zwei Kugeln heraus und zeigt sie in die Kamera. Auf dem Kugeln stehen Namen drauf.


Dynamite: „Die erste Paarung lautet Drake Ackley gegen den Puppenspieler. Dieses Match wird heute stattfinden.


Der nächste Zug folgt und wieder zwei Kugeln werden in die Kamera gezeigt.


Dynamite: Das zweite Tuniermatch bestreiten Jasper Randell gegen das Dschungel Kid.


Und wieder wird gezogen.


Dynamite: Das dritte Tuniermatch findet mit Player und El Futuro statt.


Ein letztes Mal holt Dynamite die letzten beiden Kugeln heraus.


Dynamite: Das letzte Match findet zwischen Johnboy Dog und Night Ryder statt. Das war es auch schon und nun geht es weiter mit War Evening. Viel Spass.


Das Bild fadet langsam aus.






Max Mustermann steht vor einer Tür.


Nicht das es sonderlich verwunderlich wäre, dass der Agent Provokateur ein Brett vor dem Kopf hätte. Das Besondere an diesem Bild ist, dass es sich nicht bewegt. Denn die folgende Szene ist eine Momentaufnahme. Sie zeigt das Leben des Max Mustermanns - einem Wesen welches eigentlich als unsterblicher, ewig währender Teufel nur ein Leben im übertragenen Sinne besitzt - vor einem einschneidenden Moment. Denn der Verdammer der Verdammnis steht nicht nur vor einer Tür, sondern sinnbildlich vor einer Entscheidung die sich nachhaltig auf seine Karriere hier in der GFCW auswirken könnte. Wie Neo hat er die Wahl zwischen der roten und der blauen Pille, nur ohne die Gefahr des Medikamentenmissbrauch was wegen Verstoß gegen die Wellnespolitik zu einer Sperre führen könnte.


Alles, was der Administrator der Unterwelt tun muss ist sich zu entscheiden, ob er durch diese Tür geht oder nicht.


Wäre Schrödingers Katze ein Schaf gewesen, dann würde es jetzt hier stehen statt in einer Kiste zu stecken. Zum Glück ist für Schafe Quantenphysik nicht ganz so gefährlich und keine Frage über Leben oder Tod. Dennoch gibt es an dieser Stelle nun zwei Möglichkeiten. Wenn ich gleich die Aufnahme weiterlaufen lasse, wird Mustermann entweder umdrehen oder durch diese Tür gehen. Im realen Zeitverlauf hat er diese Entscheidung schon getroffen, schließlich ist das hier nur eine Videoeinspielung, deren Datum sich einige Tage vor der Show befindet. Aber auch auf diesem Bild steht die Entscheidung bereits fest, wenn auch nicht sichtbar, lediglich in seinem Kopf. Was quasi so ähnlich ist wie die Kiste von Schrödingers Katze - und genau so gefährlich für jeden, der da mal versehentlich hineingerät.


Wer die Gedankengänge des Administrators der Unterwelt kennt, weiß, dass diese nicht immer logisch sind. Genau wie sein Handeln und sein Verhalten im Ring. Die regelmässigen GFCW-Zuschauer wissen es längst: Mustermann ist kein Meister der Taktik, kein großer Stratege. Sein Vorgehen wirkt unberechenbar, chaotisch. Was paradoxerweise logisch ist, denn wo Gott im Himmel für die Ordnung steht, gilt der Teufel als Verkörperung des Chaos. Das weiße Yang zum Ying im Daoismus. Was ihn interessanterweise zum genauen Gegenteil von Toxic Lugosi macht.


Ein mancher mag anzweifeln, dass dieses Team überhaupt funktionieren kann: Fledermäuse lieben dunkle, kühle Höhle - nicht die Hitze eines hellen, lodernden Fegefeuers. Wo The Bad Bat ruhig, ernst und überlegen taktiert lebt Mustermann nach dem Leitsatz dass keine Strategie den Feindkontakt übersteht. Kaltes Eis in den Venen trifft auf kochendes Blut. Kontrolle auf Anarchie. Fokus auf unkontrolliertes Streufeuer. Lugosi ist das Hirn des Teams, der Denker, der Planer - Määhphisto reagiert instinktiv, wird von seinen Emotionen geleitet, von seiner Leidenschaft und Bauchgefühl - das bei Schafen mit mehreren Mägen besonders groß ist.


Genau das macht dieses Team so gefährlich. Sie berechnen, doch sind unberechenbar. Sie kontrollieren, doch sind unkontrollierbar. Sie planen - und handeln instinktiv. Man sagt keine Strategie überlebt den Feindkontakt, doch niemand könnte das weniger kümmern als die Fearful F(r)iends: Denn Mustermann braucht keine und Lugosi hat stets eine in der Hinterhand.


Alles was dieses Team braucht ist Erfahrung. Verständnis. Und viel Training. Was uns zurück zu dieser Tür vor unseren Augen bringt. Vor ein paar Wochen hätte Mustermann sie nicht geöffnet. Er wäre unbeirrt weitergegangen und hätte in den Tag gelebt. Das getan, was er immer getan hätte, sei es im Ring, in der Hölle oder auf einer grünen, saftigen Weidefläche. Doch etwas hat sich verändert. Max Mustermann tut nun das, was er bisher niemals freiwillig tat. Und so drückt er die Klinke nach unten und öffnet endlich die Tür.


Toxic Lugosi: "Da bist du ja! Können wir anfangen?"


Der Bringer der Apokalypse nickt und betritt die Halle dahinter, in der bereits ein Ring aufgebaut wurde und sein Tag Team Partner in voller In-Ring-Montur auf ihn wartet. Darauf, dass sie zusammen arbeiten. Lernen. Und einander verstehen. Und so schließt sich die Tür hinter den beiden neuen Partnern. Das Video endet hier, doch die Geschichte des Teams beginnt gerade erst.


Gegensätze ziehen sich an, das lehrt nicht nur der Magnetismus. Frau und Mann, Ying und Yang, Chaos und Ordnung. Manchmal sind Menschen ganz unterschiedlich geformt - und greifen trotzdem ineinander wie Puzzlestücke. Wo wir wieder bei Frau und Mann wären. Und in die Werbung gehen, damit ihr ein paar Telefonnummern kennen lernt, die sich mit genau diesem Thema beschäftigen.


Und Max Mustermann geht trainieren.





War Evening, Köln (Lanxess Arena), 23.01.2015


In Kooperation mit



Die „Edge of Throns“ mit „Masquarading of the Wicked“ schallen zu Beginn der Liveübertragung durch die Boxen und zeitgleich fliegen Dutzende Pyros und Raketen auf der Entrance Rampe in die Höhe. Farbenfroh und nach Schießpulver riechend explodiert das Feuerwerk in der Luft und begrüßt somit die GFCW-Galaxie am heutigen Showabend. Die Fans sind mal wieder im absoluten Ausnahme zustand, was man von „Kölsche Publikum“ eigentlich bei jeglicher Art von Veranstaltung gewohnt ist. Die Scheinwerferspots der Halle fliegen mal wieder durch die Zuschauerreihen und fangen nicht nur die wiedermals restlos ausverkauften Blöcke ein, sondern auch wieder etliche selbstgebastelte Poster und Schilder. Heute Highlights der „Schilder-Top 3“: 3) Ein „Tri Tra Trulalalaaaaa...“ mitsamt zwei gemalten Mädchen. 2) Ein „“World Champion“ for „Heavyweight Champion!“-Schild eines Crutch-o-Maniacs. Und auf Platz 1 und passend zum Austragungsort „Da simma dabei, dat is pri-hi-ma....“.

Der Titan Thron zeigt in gewohnter Pose und üblichem Design das Logo der GFCW und langsam aber stetig endet der Kamerarundflug durch die Halle wieder am Kommentatorenpul. In alter Manier sitzen dort selbstredend die zwei Herren der Headsets und nicken zur Begrüßung freundlich in die Kamera. Die Anzüge der Zwei sitzen, wie könnte es anders sein, wieder mal passgenau und nach einem kurzen Schluck aus dem Wasserglas sind „Mr. Green“ und „Sir Blue“ auch wieder bereit, die Show gebührend zu eröffnen.


Pete: „Einen wunderschönen guten Abend, liebe GFCW-Galaxie und herzlichen Willkommen zur zweiten Ausgabe von „GFCW War Evening“ in diesem noch recht jungen Jahr! Vor zwei Wochen haben wir einen fantastischen Einstieg in 2015 erlebt, als es bereits schon wieder neben und im Ring ordentlich zur Sache ging. Auch heute versprechen wir wieder uns einen intensiven Abend, den wir gemeinsam mit unfassbaren 20.000 Zuschauern in der Kölner Lanxess-Arena erleben wollen und vielleicht ist dieser Abend ja so etwas wie der inoffizielle Startschuss in die „heiße Karnevalsphase“ hier in Köln, oder Sven?“

Sven: „KÖLLE.... ALAAAAAAAF! Na ja, etwas arg früh noch, aber ich wollte es mal unbedingt in der Domstadt loswerden. Hallo auch von meiner Seite aus und mit solch einer großen Kulisse für einen War Evening können wir eigentlich nur noch mit Spannung auf das heutige Geschehen blicken. Noch immer suchen wir einen legitimen Nachfolger für Zereo Killer als #1 Verlier... ähm #1 Herausforderer auf den GFCW Heavyweight Title und vielleicht finden wir ihn ja heute. Außerdem startet heute das Turnier, um bei „GFCW Doom's Night 2015“ einen neuen Intercontinental Champion zu krönen! Dies und noch vier andere Matches gibt es heute Abend zu bewundern und hier ist sie nun... die heutige Card für den War Evening aus Köln!“


Singles Match:
Kaito Uchida vs. Joe Jobber
Referee: Howard Eagle


Sven: „Kaito Uchida gibt sich im heutigen Eröffnungskampf mal wieder die zweifelhafte Ehre und wird versuchen, seine Niederlage aus seinem Debütshow von vor zwei Wochen wieder wettzumachen. Das heißt, falls er überhaupt antreten wird... Gerüchten zu Folge soll Uchida nämlich gar nicht anwesend sein und auf der offiziellen GFCW-Homepage wurde auch schon über eine Pause des Japaners berichtet. Warten wir am Besten ab, ob er auftauchen wird oder nicht.“

Pete: „Eventuell könnte dies also eine große Chance für seinen Gegner werden, denn endlich ist er wieder da... JOE JOBBER! Einige Zeit haben wir den guten Joe jetzt nicht mehr im Ring sehen dürfen, doch wir können uns sicher sein, dass er auch heute wieder mit der gleichen Motivation und dem gleichen Feuer an die Sache herangehen wird, wie eh und je. Und wer weiß, vielleicht kann er ja heute für eine Überraschung sorgen...“


Singles Match:
Night Ryder vs. Cereal Killer
Referee: John Warden


Pete: „Im zweiten Match des Abends kommt es zu einem In-Ring Debüt eines weiteren Rookies! In der letzten Show hat sich Night Ryder redlich um sein Debütmatch bemüht und es nach einem kleinen Zwischenfall im Trainingsraum nun mehr oder minder zufällig bekommen. Wir sind gespannt, was der Debütant zeigen kann und freuen uns gleichermaßen, einen weiteren Veteranen heute im Ring begrüßen zu können.“

Sven: „So sieht das aus, denn neben Jobber wird heute auch Cereal Killer die Ringstiefel schnüren und gegen Ryder antreten! Mit seinen jahrelangen Verdiensten für die Liga hat der Killer definitiv einen festen Platz im Roster und vielleicht wird ihm eine gute Leistung im Match ja weitere Kämpfe in der Zukunft bescheren. Ein Match „Jung gegen Alt“, wenn man es so sehen will und mal schauen, wer am Ende die Nase vorne hat.“


Singles Match:
Andre "Belzebub" Kunze vs. Player
Referee: Thorsten Baumgärtner


Sven: „Der folgende Kampf beinhaltet zwei Akteure, die es in den letzten Monaten schon häufiger in Singles oder Tag Team Matches miteinander zu tun bekommen haben. Zuletzt traten sie bei „Title Nights 2013“ gegeneinander an und dort hatte Andre Kunze das Nachsehen in der „Open Challenge“. Der Einstieg in 2015 war für „Belzebub“ dann wiederum besser und er konnte sich gehen Uchida durchsetzen. Kann er heute sowohl erfolgreich Revanche nehmen und gleichzeitig eine Siegesserie ausbauen oder gibt es einen erneuten Rückschlag für den Mann des „Tri Tra Triullalas“?“

Pete: „Nach „Tri Tra Trullale“ wird Player wahrscheinlich nicht zumute sein, denn dieser will das neue Jahr komplett anders angehen, als 2014. Einen guten Beginn konnte er auch schon hinlegen, als er vor vierzehn Tagen ein wenig überraschend Aya besiegen konnte und somit sofort mit einem kleinen Ausrufezeichen aus der Winterpause zurückkehren konnte. Schauen wir mal, ob er seinen Aufwärtstrend fortsetzen kann im Match gegen Kunze.“


Tuniermatch No. 1:
Drake Ackley (w/ Jasper Randall) vs. Der Puppenspieler
Referee: Guido Sandmann


Sven: „Als Nächstes steht das Erste von vier „Vorrundenmatches“ im Intercontinental-Turnier auf dem Plan, wo auch der Fight Club ordentlich mitmischen wird. Beide Mitglieder sind im Turnier vertreten und heute wird zunächst Drake Ackley sein Können zeigen dürfen. Selbstbewusstsein dürften die Beiden haben, nachdem sie vor zwei Wochen das PPV Re-Match gegen El Futuro & The Masked Wonder gewonnen haben und mit ihrer rücksichtslosem Verhalten sind Ackley und Jasper Randell auf jeden Fall auch Geheimfavoriten auf den Sieg.“

Pete: „Sofern sie sich nicht bei jeweiligen Siegen nicht selbst im Weg stehen werden, denn alle vier Sieger der Vorrundenmatches werden bei „Dooms Nights 2015“ in einem Fataly-4-Way aufeinandertreffen! Bis es aber soweit kommen könnte, muss Ackley zunächst einmal den Puppenspieler besiegen und das wird schwer genug werden. Auch Püppi hat nämlich einen erfolgreichen Start ins Jahr hingelegt und wird ebenfalls drauf brennen, endlich Gold um seine Hüften schnallen zu dürfen. Wir können uns also auf ein spannendes Match freuen, bei dem der Ausgang vollkommen offen ist!“


Non Title-Tag Team-Match:
"The Bad Bat" Toxic Lugosi & Max Mustermann vs. Outlawz 2.0 (Lex Streetman & Jimmy Maxxx)
Referee: Bob Taylor


Sven: „Zum Abschluss des Abends führen wir eine erfreuliche Entwicklung fort, denn bereits zum zweiten Mal in diesem Jahr wird der Main Event von unserer überraschend boomenden Tag Team Division gestellt! Max Mustermann und der zurückgetretene Intercontinental Champion The Toxic Lugosi aka die „Gurkeneinleger“...“

Pete: „... du meinst wohl die „Fearful F(r)iends!“

Sven: „IST DOCH EGAL! WAS SOLL DENN DAS?! MÄÄH...ähm, Entschuldigung, kleiner Ausrutscher von mir. Jedenfalls treten die Zwei erneut am heutigen Abend in den Ring und wollen mit Sicherheit ihre Niederlage aus ihrem ersten Match vergessen machen. Die Chance dazu bekommen sie und sie könnte theoretisch gleich eine Goldene noch dazu werden. Immerhin dürfen sie gegen die Champions antreten!“

Pete: „Korrekt und dies wird zugleich das erste Match der Outlawz 2.0 seid ihrem Titelgewinn von „Title Nights 2014“ werden. Jimmy Maxxx und Lex Streetman hatten letzten Show kein Match und so werden sie mit Sicherheit ebenfalls voller Elan und voller Kraft in ihr Eröffnungsmatch des Jahres gehen. Zeitgleich müssen sie selbstredend ihre neue Position als Titelträger auch sofort verteidigen und im Falle einer Niederlage dürfte wohl nicht nur die beiden Luchadores ein Titelmatch sicher sein. Ein spannender Main Event an einem spannenden Abend!“

Sven: „Außerdem wahrscheinlich heute noch in Action: Der GFCW Heavyweight Champion Lionel Jannek... Jason Crutch... Johnboy Dog, sowie El Futuro & The Masked Wonder!“

Pete: „Soviel zur heutigen Card! Viel Spaß also nun mit der heutigen Ausgabe von „War Evening“ wünschen euch Pete...“

Sven: „... und Sven! KÖLLE....!“




...habt...”


Jason Crutch: „Lionel Jannek - du Arsch. Ob es dir passt, oder nicht: Du hast ein Fadenkreuz auf dem Rücken. Und ich bin der Sniper. Du stehst nun auf der Liste der Crutch-o-Maniacs ganz oben. Unser letztes Aufeinandertreffen im Ring konnte nicht so stattfinden, wie es hätte stattfinden sollen. Zeit, das wiedergutzumachen. Und ich werde dann ein für alle Mal beweisen, dass ich besser BIN als du - vertrau mir.“


...getötet...”


Jimmy Maxxx: "Also seid ihr doch nur hier um mir Zucker in den Arsch zu blasen! Hört mal ihr zwei Waschlappen, falls ihr es nicht mitgekriegt habt aber genau wegen solchen Typen wie ihr haben die Outlawz diesen Kampf begonnen. Keine Ahnung haben aber schon nach nem halben Jahr rumrennen als wärt ihr GFCW Veteranen die anderen erklären wie es läuft. Jetzt mal Butter bei den Fischen, was habt ihr eigentlich bisher erreicht hier? Richtig... nix! Ihr seid noch grün hinter den Ohren und wollt nun auf meiner Welle mitreiten und das stellt ihr auch noch total dämlich an!"


...ihr...”


Lionel Jannek: Ja, es stimmt… Ich habe geblutet… ich habe gelitten… ich habe Verletzungen davongetragen… Prellungen… Zerrungen… blaue Flecken… eine Gehirnerschütterung… Aber was hat das alles Mike MacKenzie am Ende geholfen? Gar nichts… Alles was er getan hat, war am Ende völlig umsonst… völlig bedeutungslos… Denn ich habe es von Anfang an gewusst und euch allen immer wieder und wieder gesagt… Mike MacKenzie kann mich nicht besiegen!


...ihr... getötet...”


A.B.K.:"Nun denn, was ich Ihnen erzähle ist wohl etwa 120 Jahre her. Auf der Zeche Königsberg, wo ich mich zu früherer Stunde befand, heute auch Zeche Oberhausen genannt. War eine der letzten Sichtungen von dem, dem ich schon so lange fälschlicherweise im Namen trage. Er hat dort einen Monat als Lehrhauer gearbeitet, viel Kohle gemacht und viel, viel Geld verdient. Was er aber eigentlich dort vor hatte, das ist ihm nicht gelungen.”


...sie...”


Johnboy Dog: „Ach Mac. Ich habe noch nie ein Match bestritten in den fast fünfunddreissig Jahren, in dem ich keine Chance gesehen habe. Jedes Match, jeder Kampf ist ein neuer Anfang, wird die Uhr auf Null gestellt und stellst Du deine Stärken und Schwächen gegen die deines Gegners. Niemals im Wrestling ist unschlagbar und jeder, der in einen Ring steigt, hat sein Handwerk gelernt. Man sollte immer nach oben streben und sich verbessern wollen – und wer gut ist und Einsatz zeigt, wer den Biss und Willen hat – der hat IMMER eine Chance, zu gewinnen. So wie Crutch und ich heute, so wie ich vielleicht gegen Lionel Jannek.“


...ihr... sie...”


...sie...getötet...”


...habt... getötet...”


Ihr habt sie getötet.”



War Evening

23.01.2015

Der Tag der Rache



HEUTE ABEND NOCH



Im Backstage-Bereich der Lanxess-Arena herrscht mal wieder (was auch sonst) ein reges Durcheinander, da die Show in vollem Gange ist. In einem hell erleuchteten Gang mit weißen Wänden fährt die Kamera nun langsam auf eine verschlossene Tür zu, auf der ein DIN-A4 Zettel mit der Aufschrift “Night Ryder“ aufgeklebt ist. Als die Kamera fast an der Tür angelangt ist springt diese auf und der entsprechende Mann kommt auf den Gang getreten, dicht gefolgt von seiner Zwillingsschwester Heather.


Heather: “Das war wirklich knapp, aber wir haben es tatsächlich noch geschafft.“

Ryder: “Klappt doch alles, immer locker bleiben. Ich werd dann mal, drück mir die Daumen!“

Heather: “Klar! Aber soll ich nicht doch mit zum Ring kommen? Wer weiß, was Cereal dieser Halunke geplant hat? Dir fehlt noch die Erfahrung, dich gegen solche Schurken zu behaupten...“

Ryder: “Quatsch mit Soße! Jetzt mach dir mal nicht ins Hemd. Ich werde den schon tacklen, du wirst es sehen. Es hat noch keinem geschadet, einfach mal ins kalte Wasser zu springen.“

Heather: “Na gut, dann flitz jetzt!“


Und mit diesen Worten auf den Lippen stürmt der junge Athlet davon in Richtung Halle.



Gleich ist es so weit! Gleich wird er nach fast zwei Jahren endlich wieder einen GFCW Ring betreten. Zwei Wochen, in denen Joe Jobber, der

Mann über den man seit Anbeginn der Liga nichts weiß, weil Dye zu faul ist, eine Rosterpage zu erstellen und sich aber trotzdem weigert, ihn in einem Career Ending-Match antreten zu lassen, weil er ihm ja soviel bedeutet, wie ein Wahnsinniger trainiert hat. Und während er das getan hat, ist ihm dabei immer wieder ein Satz in den Sinn gekommen, den Tammy zu ihm gesagt hat, als er sie das letzte Mal sprach.


Wenn du World Champion geworden bist, Joe!“


Auch wenn es auf Menschen in seinem Umfeld vollkommen anders wirkt, ist Joe tatsächlich ein Realist. Er, Joe Jobber, der Running Gag der Liga, als GFCW World Heavyweight Champion? Vollkommener Schwachsinn. Das wusste er, das wusste sie. Und obwohl das als Witz gemeint war, kann er sich von dem Gedanken nicht lösen, was passieren würde, wenn es wirklich passierte. Was, wenn er wirklich den World Title gewinnen könnte und Tammy mit ihm ausgeht?


Weitere Zeit an diese absurden Träumereien zu verschwenden hat er nicht mehr, denn da ist schon MacMüll, der dem berühmtesten aller Jobber aus dem Nichts auf die Pelle rückt. Als investigativer Journalist hat Macci natürlich mitbekommen, dass sich im Sportsuche-Forum ein kleiner Hype um den erfolglosesten Wrestler der GFCW-Geschichte gegründet hat und will nun seinerseits etwas von dem Hype abgreifen, indem er der erste Interviewer ist, der Joe zu seinem neu gefundenen Vertrauen und dem Match gegen Kaito Uchida befragt.


Mac Müll: „Hey, Joe. Alles klar, homie? Normalerweise wärst du mir auf keinen Fall ein Interview wert, aber heute mache ich eine Ausnahme. Ich würde gerne von dir wissen, ob du kurz vor deinem Match gegen Kaito Uchida ein paar Worte für deinen Gegner übrig hast?“


Forsch streckt er das Mikrofon in die Richtung des Jobbers, der für einen Augenblick überrumpelt wirkt und über diese Frage offenbar erst kurz nachdenken muss. Sich am Kopf kratzend, gleiten seine Augen an die Decke und Joe überlegt, was er dem entgegnen könnte. Seine Gesichtszüge werden ernst. Dann blickt er direkt in die Kamera.


Joe Jobber: „Kaito Uchida! Du bist... du bist einfach nur...“


Er zermatert sich Hirn, sucht angestrengt nach der schlimmsten und martialischten Kampfansage, die ihm einfällt.


Joe Jobber: „Du bist einfach nur eine GURKE!!!!“


Joe schreit laut los, so als müsse er sich des Wahrheitsgehaltes dieser Aussage selbst versichern. Dann verschwindet er aus dem Bild. Nun steht stattdessen Mac Müll im Fokus des Kamerabildes.


Mac Müll: „Da haben Sie es gehört, meine Damen und Herren! Joe Jobber ist bereit, sich Kaito Uchida zu stellen! Jetzt gleich, nur bei War Evening!“


Singles Match:

Kaito Uchida vs. Joe Jobber

Referee: Howard Eagle


Das Licht der Halle erlischt und weißer Nebel bedeckt den Boden der Entrance Stage, ein rotes Spotlight strahlt auf Kaito Uchida herab, der mittig der Entrance Stage steht. Sein Theme Song fängt an zu spielen und er begibt sich langsam die Rampe herunter zum Ring, er springt auf den Apron und über das oberste Ringseil und setzt sich in die Ringecke. Und das war's halt auch schon lol!


[Dieses Titantronvideo (2) des Puppenspielers ist im Forum zu finden, da die Deadlinefrist überschritten wurde.]



THE WINNER TAKES IT ALL!

https://www.youtube.com/watch?v=LArSvZfWefc


Und nun geht es hier richtig los, denn die ersten Klänge des E-Pianos und der zuckersüßen Stimme von Agnetha Fältskog erkennen die GFCW-Fans sofort. Keine andere Band als die schwedische Geschmacksinstanz ABBA steuert den hymnischen Marsch für den größten Loser in der GFCW-Historie bei, der von nun an sein Leben komplett umkrempeln will. „The Winner Takes It All“ ist das Motto für Joe Jobber und mir ist es komplett latte, was er vorher für einen Theme Song hatte, Joe kommt ab jetzt nur noch mit diesem Übersong in die Halle!


Und da kommt er auch schon hinter dem Vorhang hervor! Die gesamte anwesende GFCW-Galaxie klatscht im Takt, als Joe Jobber mit einer etwas verunsicherten Miene über die Aisle läuft. So wirklich erwartet hier niemand einen Sieg, dafür kennen die Fans seine (Miss)Erfolgsbilanz zu gut, dennoch sind sie natürlich auf seiner Seite, schließlich ist sein japanischer Gegner, wie man kurz vorher erfahren durfte, eine Gurke und wer jubelt schon Gurken zu? Richtig, niemand mag Gemüse!


Laura: „Auf dem Weg zum Ring, mit einem Kampfgewicht von 85 Kilogramm, aus... ähm… …... egal! Hier ist JOE JOBBEEEEEEERRRR!!!!!!“


Joe zieht sich auf den Apron, steigt durch das mittlere und obere Seil... und stolpert, was Kaito Uchida, bei dem laut Joe Jobber die Möglichkeit besteht, dass er ein Auftragskiller der Yakuza ist, schallendes Gelächter entlockt und auch einige im Publikum können sich ein Kichern nicht verkneifen.


Pete: „Kein gutes Zeichen für Joe, wenn es schon so losgeht. Der Geschickteste war er ja nie.“

Sven: „Und das ist noch höflich ausgedrückt! Joe Jobber ist im Ring eine einzige Katastrophe, selbst Herb McGreenwood hätte kein Problem, ihn zu besiegen und der ist eine Topfpflanze!“

Pete: „Ich fürchte fast, du könntest recht haben aber jetzt geht es erst mal los. Referee Howard Eagle tastet erst Uchida und danach Joe auf verbotene Gegenstände ab.“


Die findet er allerdings nicht. Und so kann das Match starten. Der Ringgong ertönt und ohne Umschweife stürmt Kaito Uchida auf Joe Jobber los und deckt diesen mit wilden Schlägen ein. Wieder und wieder trifft er ihn ins Gesicht und treibt den Armen so nach hinten in die Ecke, wo dann endlich auch Howard Eagle dazwischengeht und die beiden voneinander trennt. Der Japaner gehorcht, aber als er einen Schritt zurückgetreten ist, prügelt er direkt wieder auf den Jobber ein. Joe versucht erst gar sich zu wehren und hat stattdessen schützend seine Hände gehoben. Die schlimmsten Treffer kann er damit abwehren, aber nun beginnt der Mann aus dem Land der aufgehenden Sonne auf seinen Unterleib einzutreten und treibt ihn so immer weiter nach unten, bis er auf dem Ringboden sitzt und die erbitterten Tritte Uchidas zu Stomps werden. Einmal mehr geht Howard Eagle dazwischen, ermahnt Uchida und zählt diesen an. Der hört, wie sich das für einen der bösen Jungs so gehört, erst kurz vor der 5 auf und teilt dies Howard Eagle genauso mit.


Eine wirkliche Verschnaufpause für Joe Jobber ist das aber nicht, denn gerade als er sich aufrichten will, wird er von seinem Gegner am Handgelenk gepackt und in die andere Ecke gewhippt. Joe prallt mit dem Rücken hart gegen die Ringpolster und krümmt sich vor Schmerzen. Gerade noch rechtzeitig sieht der Mann, von dem man nicht weiß, woher er eigentlich kommt, Kaito Uchida auf sich zustürmen...


Pete: „Joe kontert mit einem Kick... Nein! Uchida fängt seinen Fuß ab, zieht ihn auf einem Bein hüpfend aus der Ecke und... SHIORT-ARM CLOTHESLINE!!!“


Donnernd kommt Joe auf dem Ringboden auf und Kaito Uchida könnte ihn jetzt rein theoretisch pinnen, aber dem sadistischen Lächeln des Japaners sieht man an, dass er vorher noch ein wenig mit seinem Opfer Spaß haben will. Joe Jobber liegt vor ihm und Kaito Uchida läuft rückwärts in die Seile, um mit Schwung von dort zurückzukommen und vor dem Liegenden in die Luft zu springen.


STANDING DOUBLE FOOT STOMP!


Pete: „Was denn? Immer noch nicht genug? Warum pinnt er ihn denn nicht?!“

Sven: „Weil Uchida ein kranker Bastard ist! Du siehst doch, wie er nur mit Joe Jobber spielt. Ich hätte auch keinen Respekt vor ihm. Es ist schließlich ewig her, dass er ein Match hatte und noch länger her, dass eines gewonnen hat.“

Pete: „Kaito Uchida zerrt Joe Jobber wieder in den Stand zurück, nimmt ihn in den Front Facelock und... SNAP SUPLEX!!!“


Es donnert wieder, als Joe Jobber aufkommt und nun endlich scheint der Wrestler aus dem Land der aufgehenden Sonne genug zu haben und wagt den ersten Pin des Abends. Howard Eagle ist schon zur Stelle und beginnt mit dem Zählen.


ONE


TWO


TH... KICK OUT!


Pete: „Kurz vor der Drei ist es Joe gelungen, aus dem Pin rauszukommen. Das hätte es eigentlich auch sein können, so übel wie Kaito Uchida ihn zugerichtet hat!“

Sven: „Joe Jobber wehrt sich halt auch einfach nicht. Ist doch kein Wunder, dass er von dem Japaner so zusammengefaltet wird.“


True story! Aber ein Kick Out ist ein Kick Out und, ohne sich groß mit Diskussionen mit dem Unparteiischen aufzuhalten, versucht Uchida lieber schnell eine erneute Offensive aufzubauen und den Sack dann endgültig zuzumachen. Und so steht er auf und zerrt auch seinen Kontrahenten am Kopf zurück in den Stand, wo er ihm erst einige Open Fist Punches ins Gesicht verpasst und ihn dann in die Seile whippt.


DROPKICK VON UCHIDA!


ABER JOE HÄLT SICH AN DEN SEILEN FEST!!!


Es bleibt nur beim Versuch. Der Dropkick geht ins Leere und Kaito Uchida stürzt zu Boden, während sich Joe an die Ringseile geklammert hat, um nicht in Uchidas Richtung zurückzufedern. Das hier scheint die Chance zu sein, auf die Joe Jobber die ganze Zeit gewartet hat. Nun kann er endlich zurückschlagen und beweisen, dass er doch ein ernstzunehmender Wrestler ist! Er geht einige Schritte von den Seilen weg und wirft sich ein zweites Mal in sie, um auf den aufstehenden Kaito Uchida zuzuschießen!


Pete: „JOE JOBBER!!!! ...ahm... Was zur Hölle war das bitte?!“


Eine sehr gute Frage von Pete! Im Fachjargon würde man wohl von einem „Botch“ sprechen, denn welchen Move Joe Jobber auch immer da aus dem Lauf zeigen wollte, vorher ist er über seine eigenen Füße gestolpert und hat Kaito Uchida dabei mit etwas, das wie eine Lariat aussah, ebenfalls umgerissen. Da Joe Jobber nun halb auf Kaito Uchida liegt, wertet Howard Eagle dies als Pinversuch und so slidet er auf den Boden und beginnt einmal mehr zu zählen.


ONE


TWO


THREE!!!!


Pete: „WHAT THE F*CK????“

Sven: „Hat er gewonnen? Hat er wirklich GEWONNEN???“


Howard Eagle zeigt es jedenfalls so an und auch der Ringgong bestätigt es für alle noch mal.


Sieger des Matches durch Pinfall: Joe Jobber!!!


Er hat seinen ersten Sieg in der GFCW seit dem 19.10.2012 erlangt, als er damals bei War Evening Jimmy Maxxx via Pinfall besiegen konnte (ja, das ist wirklich passiert!). Urplötzlich reißt es das Publikum aus den Sitzen und sie jubeln dem Mann ohne Rosterpage kollektiv zu.


Joe kann es selbst überhaupt nicht glauben und erkundigt sich mehrere Male bei Eagle, ob er ihm nicht bloß einen bösen Streich spielen will, aber das ist nicht der Fall. Er konnte Kaito Uchida mit einem einzigen Move besiegen, den er darüber hinaus auch noch verbotcht hat. Mit Tränen in den Augen umarmt Joe den Referee, der daraufhin seine Hand siegreich gen Hallendecke streckt, während im Hintergrund Sanitäter mit einer Trage aus dem Backstagebereich eilen. Scheinbar hat sich der Japaner an irgendeinem Punkt in diesem Match verletzt und muss nun abtransportiert werden. Für Joe Jobber ist dies aber nicht von Belang. Er schwebt auf Wolke 7 und lässt sich von der GFCW-Galaxie feiern. Könnte das der Wendepunkt in der Karriere von Joe Jobber sein?




Neben dem Wrestling an sich gibt es noch eine ganze Menge andere Dinge die man als Wrestler beim Professionellen Ringkampf zu tun hat. Nicht nur das man sich ständig mit hartem, und zum Teil entbehrungsreichem Training immer am Optimum fitt halten muss. Nein, es gibt auch die Pflichten neben dem Ring und außerhalb des Gyms. Und so ist es kein Wunder das man den einen oder anderen Wrestler auch einmal antrifft obwohl er keinen Kampf zu bestreiten hat und eigentlich auch mal zuhause auf der Couch liegen könnte um sich zu entspannen. Um den Kopf frei zu bekommen von den Strapazen der Show, dem Reisestress zwischen den Show oder den Niederlagen die einem dann und wann leider auch passieren. Und somit sind wir bei dem Mann um den es hier gehen soll, bei dem Karibischen Luchador El Futuro.


Zwar war er auch dieses mal, so wie sonst auch, zwischen den Show in die Staaten geflogen um in seiner Wahlheimat in Chicago nach dem Rechten zu sehen, doch für die Aufgaben die, wie angedeutet, neben dem Ringkampf stattfanden, hat er sich auch für diese GFCW War Evening Ausgabe wieder in Deutschland eingefunden. Und so sehen wir ihn wie er im Backstage-Bereich der Lanxess-Arena in Köln anwesend ist um eine Promo abzuhalten, ein Statement das wohl den Status Quo wiedergeben wird. Und dem Gesicht, oder viel mehr dem was man unter seiner Maske noch erkennen kann, des mexikanisch, puertoricanischen Mannes ist anzusehen das es ihm nicht gut geht.


El Futuro: „Hola mi amigos…“


Die Worte wirken ein wenig gequält.


El Futuro: „Letzte Show kam es zu zwei Dingen die ihren Schatten auf mich und meinen Tag Team Partner The Masked Wonder werfen. Zum einen wurden wir von Lex Streetman und Jimmy Maxxx zu den offiziellen Nummer Eins Herausforderern auf deren Tag Team Titel gemacht. Man gab uns den Respekt den wir verdient haben an der letzten und größten Show des abgelaufen Kalenderjahres. Wir hatten es zu dem Zeitpunkt verdient. Es verdient da zu stehen wo wir waren. Noch vor den Fearful F(r)iends und vor allem vor dem Fight Club…“


Besonders die letzten Worte setzen dem Latino deutlich hörbar zu.


El Futuro: „Besonders noch vor dem Fight Club… Aber ein Match, ein einziges Match kann alles ändern. Wir waren ohne wenn und aber die legitimen Herausforderer. Doch dann kam das was ich nicht erwartet habe. Drake Ackley und Jasper Randell griffen zu Mitteln die mit Pro Wrestling, mit Lucha Libre nichts zu tun haben.“


Das Ende des Main Events der letzten War Evening dürfte noch allen in Erinnerung sein. Der Fight Club in Form von Drake Ackley setzte The Masked Wonder außer Gefecht in dem sie ich mit Kabeln der Übertragungskameras an der Guardrail festbanden und zwangen dann El Futuro dazu aufzugeben. Eine Art zu verlieren die nicht schön ist. Ganz und gar nicht schön.


El Futuro: „Wir waren mindestens wieder ebenbürtig mit dem Fight Club. Das wir das bessere Team waren und auch immer noch sind, haben wir bei Titel Night unter beweis gestellt. Wir sind schneller, taktisch cleverer und besser aufeinander abgestimmt als die meisten anderen Teams die es da draußen gibt. Wir waren auch im No DQ dicht dran den Sieg zu holen. Aber jetzt, jetzt ist es zu diesem unehrenhaften Matchausgang gekommen der alles in Frage stellt was wir mit dem Match erreichen wollten.“


Er schüttelt resignierend den Kopf. Atmet tief durch und spannt dann die Muskeln an die sich unter seinem eng anliegenden T-Shirt mit dem Logo seines Trainings-Camps, der SCW, abzeichnet.


El Futuro: „Wir stehen da als wenn wir die letzten und unfähigsten Wrestler der Division sind. Geschlagen in einem Match das es nicht mehr verdient hat als solches bezeichnet zu werden. Es war ein Match und ich bin sicher dass wir den Zuschauern ein Spektakel geliefert haben und sie es auch genossen haben diesen Kampf zu sehen. Aber durch das Finish habt ihr es zunichte gemacht. Ihr habt es zunichte gemacht und damit die Bedeutung des Kampfes in den Dreck gezogen. Habt und in unserer Ehre beleidigt und das Lucha Libre, das Wrestling als solches Beleidigt damit. Und deshalb werde ich auch alles tun um meine Ehre und die Ehre meines Tag Team Partners wieder herzustellen.“


Betroffene Niedergeschlagenheit verwandelt sich in fokussierte Zuversicht.


El Futuro: „Wir sind für Dooms Night schon gesetzt. Aber ich habe keine Angst davor auch zwei oder gar drei Mal an einem Abend in den Ring zu steigen. Deshalb habe ich mich dazu entschlossen an dem Intercontinental Titelturnier teilzunehmen.“


Eine durch die offiziellen Kanäle der GFCW schon verlautbarte Angelegenheit. Ein die auch bei dem einen oder anderen für Verwunderung gesorgt haben dürfte.


El Futuro: „Wenn es ein Mitglied des Fight Clubs in den Fatal Four Way bei Dooms Night schaffen wird, so werde ich da sein. Nichts gegen Player, ganz im Gegenteil das was ich bisher gesehen habe überzeugt mich voll und ganz. Aber, aber ihm gehört die Zukunft und nicht die Gegenwart! Ich will das Tag Team Gold! Aber ich will auch das die Typen vom Fight Club nicht für ihr Vorgehen belohnt werden! Und deshalb werde ich mich in diesen Kampf stürzen!“


Dass dies nur die halbe Wahrheit ist, kann hier noch niemand wissen. Es gibt eine Wahrheit hinter der Wahrheit. Ein Bild hinter dem Motiv. Und eine Zeit neben der Zeit, die hier noch unerwähnt bleiben wird. Doch weiter als bis hierhin kommt der karibische Luchador nicht, denn die beiden Outlawz betreten das Geschehen. Jimmy Maxxx und Lex Streetman zeigen sich nun und die neugierigen Gesichtsausdrücke lassen erahnen, dass sie auch ein paar Worte dazu verlieren werden.


Jimmy Maxxx: „Interessante Argumentation, El Futuro. Aber ich frage mich wirklich, ob du dir damit einen Gefallen tun wirst? Oder ob du dich damit nicht in Widersprüche verfängst. Als wir uns dazu entschlossen, euch den Spot für die Tag Team Championship zuzugestehen, ging es darum, dass ich nicht ruhigen Gewissens hier stehen könnte, mit der Hand an dem Titelgürtel, mit dem Bewusstsein, dass es jemanden gibt, der mich schon gepinnt hat. Wir wollen das Tag Team Wrestling wieder zur alten Blüte führen. Und dass du hier beabsichtigst, gleich in zwei Titel Matches am PPV zu stehen, beunruhigt mich ein wenig.“


Auch Lex Streetman scheint nicht sonderlich begeistert zu sein. Der Los Angelino wendet sich umgehend ebenfalls an seinen künftigen Gegner.


Lex Streetman: „Wir können deine Absichten verstehen, das ehrlose Verhalten des Fight Clubs nicht unkommentiert im Raum stehen zu lassen. Auch wenn es ein No DQ Match war, so haben Ackley und Randell dennoch jeglichen Respekt und Tiefgang vermissen lassen, den es selbst in solch einer harten Auseinandersetzung benötigt. Ich gebe dir Recht, dass dies ein höchst unbefriedigender Ausgang für dich und Masked Wonder ist und dies mit Sicherheit nach einer weiteren Revanche zwischen euch Vieren verlangt. „Fight Club VS El Futuro & Masked Wonder, Part III“, sozusagen... doch auch ich bezweifle stark, dass der Weg, den du nun gewählt hast, der Richtige dafür ist.“


Mit einem Minischritt in Richtung des Doppel-Staatsangehörigen aus Mexiko und Puerto Rico (so könnte man zumindest als außen stehender meinen) schiebt Streetman nun leicht den Fokus auf sich und El Futuro. Zwei Männer, die sich bekanntlich aus der Vergangenheit mehr oder weniger gut kennen und schätzen, momentan aber alles Andere als einer Meinung sind.


Lex Streetman: „Wir haben uns für euch als #1 Herausforderer entschieden, weil ihr nach dem „Embajadores de Lucha Libre“ genau das verkörpert habt, was Jimmy und ich in der Tag Team Division wieder ausweisen wollen. Ehrenvolle, aufrichtige Krieger, die genau den Wert und das Prestige dieser Tag Team Titel kennen und dies auch wieder im neuen Glanz erstrahlen lassen wollen. Duos, die für dieses Gold ihren ganzen Willen, ihr ganzes Können und ihre ganze Leidenschaft investieren, um im Ring großes und einzigartiges Teamwrestling auf die Beine zu stellen. Wie aber sollen wir das von dir nun erwarten, Jay, nachdem du nunmehr zweigleisig unterwegs?“


Der blonde Amerikaner spricht den Luchadure mit seinem Alter-Ego Namen an. Eine Verdeutlichung, wie sehr Lex von diesem Vorhaben erstaunt und gleichzeitig auch leicht enttäuscht ist. Und so wundert es auch nicht, dass die folgenden Worte irgendwo zwischen „business-like“ und „Friendzone“ (also im Sinne von Männerfreundschaft^^) zu platzieren sind.


Lex Streetman: „Versteh mich nicht falsch, ich traue dir durchaus zu, zwei Top-Matches an einem Abend zu bestreiten. Worüber ich mir aber den Kopf zerbrechen würde, ist die Tatsache, dass du deine gesamte Fitness und deine gesamte Konzentration auf zwei Kämpfe verteilen muss, anstatt sie in ein einziges Match zu legen. Zwangsläufig werden dann in unserem Match ein paar Prozent fehlen und genau dies verärgert uns dann massiv! Wir wollen den Titeln wieder den Glanz früherer Tage bringen und das geht nicht, wenn wir es mit Gegnern zu tun bekommen, bei dem die Fitness und die Fokussierung nicht stimmen. Damit tut ihr wiederum uns keinen gefallen. Oder um es in deinen Worten zu sagen: Du beleidigst uns!“


Entschlossen baut sich ‚die Zukunft’ vor dem Outlaw und ehemaligen Suburb auf. Seine Augen treffen die seines zukünftigen Gegners. Dann beruhigt sich das hispanische Temperament wieder.


El Futuro: „Hegst du Zweifel an mir, Lex Streetman? Glaubst du wirklich da ich nicht im Stande bin, zwei solcher Matches, egal in welcher Reinfolge, an einem und demselben Abend zu bestreiten?“


Streetman weicht dem Blick des Latinos nicht eine Sekunde aus.


Lex Streetman: „Ich glaube, dass du die Fokussierung verlieren würdest oder sie vielleicht schon leicht verloren hast! Du wirst weder dir, noch deinem Tag Team Partner oder uns, den Outlawz 2.0 und auch nicht den Tag Team Titeln einen Gefallen tun, wenn du dich in dieses Abenteuer stürzt. Mal davon abgesehen, dass du noch in diesem Match beim PPV stehst. Du hast noch einen Gegner vor dir und auch Player tust du damit keinen Gefallen, denn du degradierst ihn zu einem Statisten in deinem Spiel... deinem Bestreben darin, dem Fight Club eins auszuwischen. Findest du nicht, dass du dir da zu viel zumutest?“


Ein Lächeln zieht über die Lippen des Maskierten.


El Futuro: „Ich werde dir beweisen das ich all das kann was ich hier vorgeschlagen habe! Ich werde beweisen das ich nicht nur deinen Partner besiegen kann, so wie ich es schon getan habe…“


Sein Blick wandert in Richtung Jimmy Maxxx der die Stirn in Falten legt.


El Futuro: „Lex Streetman, um dir zu beweisen das ich all das kann, die nötige Fitness habe und einen Plan habe mit dem ich ALLES was ich erreichen will, auch erreichen kann, fordere ich dich hiermit ganz hochoffiziell zu einem Iron Man Match heraus. 30 Minuten. Du und ich. Nächste War Evening. Wenn ich gewinne, dann lässt du mich meinen Weg weiter gehen, wenn ich verliere hast du alles Recht der Welt mich weiter zu kritisieren. Aber lass dir eines Gesagt sein, ich lasse mich nicht davon abbringen. Win, lose or draw! Ich kann das. Und ich werde es tun. Denn das ist die Zukunft!“


Die stahlblauen Augen des Los Angelino verweilen einige Zeit auf der Maske und somit auch dem Antlitz seines Gegenübers. Ein kurzes Verarbeiten der Information folgt. Iron Man Match... eine große Matchart, die es hier in der GFCW nicht allzu oft zu bestaunen gibt. Ein Match, wo es um das pure Wrestling geht und das seither die Zuschauer in den Bann zieht. Kurzum, ein Match ganz nach dem aktuellen Geschmack der Outlawz. Das Nicken vom ehemaligen World Heavyweight Champion ist dementsprechend nicht verwunderlich.


Lex Streetman: „Du bist mutig! Und in dir brennt das gleiche Feuer, wie in einem alten Freund. Du willst mir beweisen, dass du dreißig Minuten Vollgas geben kannst. Das zollt mir schon mal Respekt ab... den hast du dir hiermit schon mal verdient! Und ich hoffe, dass begreifst du auch. Ich kann deine Vorgehensweise nicht gutheißen und akzeptieren, denn in meinen Augen willst du zu viel auf einmal. Aber ich nehme deine Herausforderung an! Nächste War Evening. 30 Minuten Iron Man Match. Und glaub mir Jay, ich nehme keine Rücksicht auf die Tatsache, das wir im Grunde genommen dieselben Ideale haben.“


Zufrieden nickt der Karibische Luchador.


El Futuro: „Alles andere als dein A-Game wäre auch eine Beleidigung für mich. Ich erwarte dich. Und ich werde dir beweisen wie es ernst ich das Alles meine.“


Nochmals nickt die eine Seite der Tag Team Champions, bevor er sich Seite an Seite mit dem anderen Part der Titelträger vom Luchador abwendet und die Szenerie verlässt. Zurück bleibt ein El Futuro, der nun seinerseits wieder um Einiges motivierter wirkt, als noch zu Beginn der Szene. Kein Wunder, bei solch einem Match vor der Brust. El Futuro... Lex Streetman... 30 Minutes Iron Man Match... in zwei Wochen! Ohhhhh yeeeeeeaaah!



Irgendwo Backstage… ein Raum mit Betonwänden… trostlos… Genau diesen Raum zeigt uns die Kamera ausführlich, bevor eine Person ins Bild kommt die in diesem Raum steht… Sie blickt direkt in die Kamera…


Lionel Jannek: Es gibt Leute, die ein Leben voller Rückschläge, Enttäuschungen und Schicksalsschläge führen… Scheidungen, Todesfälle, Krankheiten oder Verletzungen… für diese Menschen ist es ein täglicher Überlebenskampf und sie klammern sich an das Wenige was ihnen bleibt… Genau so einem Mann, wollen wir heute Tribut zollen…


Nach diesen Worten hebt Jannek seinen rechten Arm hoch und dadurch wird offensichtlich, was er in der Hand hält… es ist Zereo Killers Custom GFCW World Heavyweight Titel… Jannek hält diesen hoch und blickt ihn eiskalt an…


Lionel Jannek: Mike MacKenzie… Ein Mann der für wenige Monate seinen großen Traum leben durfte, bevor das Leben ihn wieder in die Realität zurückgeholt hat…Überfordert, Labil, Zerbrechlich… MacKenzie dachte er könne in seinem erbärmlichen Zustand, in den er sich selbst gebracht hat, gegen einen jungen aufstrebenden Löwen bestehen… und wurde gnadenlos abgeschlachtet…


Die Kamera zoomt ganz langsam, während LJs nächsten Worten, aus…


Lionel Jannek: Doch damit noch nicht genug… auch sein privates Leben nahm einen Umschwung… doch MacKenzie wurde nicht schlauer… erneut forderte er sein Glück, seine Gesundheit und damit auch sein Leben heraus… und verlor erneut… Er verlor so niederschmetternd, dass er nun lange Zeit ausfallen wird… Alles, wegen seiner Uneinsichtigkeit und seinem Eigensinn…


LJ grinst und blickt wieder in die Kamera…


Lionel Jannek: Jetzt wo ich darüber nachdenke… Nein… Dieser Mann verdient keinen Tribut… Ganz im Gegenteil! Ich werde auch das letzte Überbleibsel seiner gescheiterten Regentschaft, seiner gescheiterten Karriere und seines gescheiterten Lebens auslöschen… Mike MacKenzie ist fort… und es wäre besser für ihn wenn er auch fort bleibt! Lasst uns seine Existenz symbolisch begraben…


Nachdem die Kamera nun einige Zeit herausgezoomt ist, wurde nun ein Vorschlaghammer sichtbar der hinter Lionel Jannek an der Betonwand lehnt… Jannek lässt nun verächtlich den Gürtel auf den Betonboden fallen und greift sich langsam den Vorschlaghammer… Die Kamera zeigt uns kurz den am Boden liegenden Titel… dann zeigt sie uns einen Lionel Jannek mit eiskaltem Killerblick… ein schneller Zoom-Out und Jannek beginnt, unter dem fassungslosen Raunen der Fans in der Halle, auf den Gürtel einzuhämmern… wieder… und wieder… und wieder… und in jeden Schlag steckt er mehr und mehr Energie… Schließlich ist der Gürtel von Zereo Killer komplett hinüber… sogar der Hardcore-Titel der WWE sieht im Vergleich dazu noch ästhetisch aus… Jannek pausiert kurz… wirft den Hammer zur Seite… und kickt die Reste des kaputten Gürtels verächtlich weg… dann blickt er wieder in die Kamera…


Lionel Jannek: Dieser zerstörte Titel steht symbolisch für die Karriere und das Leben von Mike MacKenzie… und endlich sind wir beide los… MacKenzies Karriere war genauso ein Witz wie dieser wertlose Gürtel…


Nun nimmt Jannek den echten GFCW World Title und legt ihn über seine Schulter…


Lionel Jannek: Ihr alle lebt nun in der Ära der Realität… in der utopische Träume keinen Platz haben… Entweder ihr habt was es zu einem Champion braucht, oder nicht!


Noch einmal rückt Jannek den Gürtel auf seiner Schulter zurecht, bevor er weiterspricht… und zwar mit einer ernsten Miene…


Lionel Jannek: Und Mike MacKenzie… Solltest du das hier sehen… Sieh das hier als eine Warnung an! So wie deinem Spielzeug-Gürtel wird es auch dir ergehen, wenn du es jemals wagen solltest zur GFCW zurückzukehren! Lass es sein, MacKenzie… Du wirst mich NIEMALS besiegen… und weißt du warum, MacKenzie…?


ICH… BIN… SUPERIOR!


Nach diesen Worten wird zum nächsten Segment geschaltet…



[Das Video (1) des Puppenspielers ist im Forum zu finden, da die Deadlinefrist überschritten wurde.]



Zurück in den manchmal auch als „Katakomben“ bezeichneten Backstagebereich und wir platzen förmlich mitten in ein Gespräch zweier Leute hinein, die aktuell Bestandteil der sich scheinbar langsam erholenden Tag Team Division der Liga sind. Mehr noch, auf dem Papier sind die Beiden momentan sogar Aushängeschilder, weil Champions dieses Zweiges der GFCW. Ob dies auch wirklich der Fall ist, müssen die Outlawz 2.0 natürlich Show für Show aufs Neue beweisen und so wundert es nicht, dass sich Jimmy Maxxx und Lex Streetman zurzeit in einem Flur backstage voranbewegen und sich regsam unterhalten. Thema der Unterhaltung? Nun, dass ist nicht einfach zu bestimmen, denn wie gesagt... wir schalten uns quasi direkt zu dieser Konversation dazu, die allerdings schon seit einigen Minuten zu laufen scheint.


Gesprächsstoff gibt es zwischen den zwei GFCW-Veteranen eigentlich immer genug und wer die letzte „War Evening“-Ausgabe noch in Erinnerung hat, dürfte sein Geld fiktiv auf genau zwei Möglichkeiten setzen, worüber sich Jimmy und Lex gerade unterhalten könnten. Die Gesten und Mimen der Titelträger wirken auf jeden Fall „sachlich ernst“, doch ein hier und da zu vernehmendes Nicken unterstreicht zumindest die Übereinstimmung beider Protagonisten in dem gerade Besprochenen. Eine Tatsache, die bei den Outlawz ja auch nicht immer zu beobachten und vielleicht ja sogar als Ausnahme zu bezeichnen ist.


Lex Streetman: „... wie gesagt, ich bin mir sicher, Chris sieht es ähnlich wie ich. Solche Worte gehen uns natürlich herunter wie Öl, doch wir sind nun mal nicht die Art von Menschen, die sich hinstellen und uns bewusst dafür feiern lassen. Ich verstehe aber genau, was du mit deiner Rede ausdrücken wolltest und ich denke, das ist erst mal das Wichtigste.“


Das Teamgold wieder um seine Hüfte liegend und bereits in voller Ringmontur gekleidet setzt der Los Angelino weitere gemächliche Schritte durch den Gang. Trotz des leichten Missverständnisses von vor vierzehn Tagen wirkt der Kalifornier mit sich und seinem Partner im Reinen, was man offenbar auch auf den gebürtigen Berliner übertragen kann. Dieser nickt seinem Partner und Weggefährten zu, als er genau neben ihm an einem aktuell nicht genutzten Getränkeautomaten vorbeiläuft.


Jimmy Maxxx: "Lex.... mein Freund, du weisst doch selbst das dies eine reine Symbolische Angelegenheit war. Aber sie war mir wichtig. Seid unserer Reunion habe ich von diesem Moment geträumt gehabt. Und bei der Show nach unserem großen Moment wurde es endlich wahr. Ich wollte dich aber nicht in Verlegenheit bringen!"


An der nächsten Abbiegung geht es für sie nach rechts und weit ist es nicht mehr, bis sie sich ihrem gemeinsamen Lockerroom für heute Abend nähern. Neben der sich anbahnenden Konfrontation mit den zwei Luchadores gilt es sich nämlich auch noch auf das heutige Match zu konzentrieren, doch letzte Worte will der Leiter des „L.A. Gyms“ wohl doch noch zu der „maskierten Zukunft“ aus Mexiko/Puerto Rico loswerden.


Lex Streetman: „Es wird auf jeden Fall eine große Sache werden und ein Iron Man Match gegen einen Luchadore ist eine Herausforderung an sich. Aber wenn er sich wirklich beweisen will, soll er die Möglichkeit dazu haben! Vielleicht wird ihn das Match wieder vor Augen führen, dass er sich besser nur auf uns und die Tag Team Titel konzentrieren sollte und dann hätten wir ja erreicht, was wir wollten. Es ist ja schließlich nicht so, dass wir behaupten, er würde...“

???: „HEY.. DU SCHON WIEDER!!!“


Ein Empörungsschrei wie aus der Unterwelt durchdringt die eigentlich angenehme Gesprächsatmosphäre und lässt die beiden Outlawz beinahe zur Salzsäule erstarren. Allerdings, auch nur fast, denn so angsteinflößend ist die Stimme dann doch nicht, die sie nun zum Umdrehen animiert und auf sie zukommt. Vielmehr schwingt in der Stimme irgendwie etwas Wolliges mit... etwas scha(r)fes... mit einer Prise von gurkigem Unterton! Und als wäre das nicht noch genug, stampt auf einmal Max Mustermann heran und lässt seinen Zeigefinger bedrohlich in Richtung des Rekord-Champions wedeln. Im Schlepptau befindet sich natürlich auch der ehemalige Intercontinental Champion Toxic Lugosi und dieser fokussiert sofort den gebürtigen Berliner Maxxx, als sich die beiden Schränke von Männern vor den Champions aufbauen.


Max Mustermann: "Endlich ist es so weit, unsere Arbeit zahlt sich aus, die Zahnräder greifen ineinander und bringen das große Ereignis in Gang auf das wir die ganze Zeit hingearbeitet haben. Seit meiner Teambildung mit Toxic Lugosi, den einzig richtigen Mann für dieses Vorhaben. Und da er letzte Show seinen Intergurken-Gürtel abgegeben hat, sind wir nun für den heutigen Abend bereit. Für das große, alles entscheidende TAG TEAM TITLE MATCH!"


Prompt lasten die Blicke der anderen drei Beteiligten auf dem ehemaligen Tag Team Champion und schauen den guten Mustermann an, als hätte dieser gerade eben verkündet, er wäre in Wirklichkeit ein Schaf! Ist er aber bekanntlich natürlich nicht, weswegen angebrachte Zweifel an der geistlichen Gesundheit von MM einmal mehr angebracht sind. Bevor sich Mustermann allerdings über die Reaktion der anderen Akteure beschweren kann, sieht er sich stattdessen mit einer Antwort konfrontiert, die ihn allmählich aus allen Wolken zu reißen scheint.


Lex Streetman: „Tag Team Titelmatch? Heute? Ganz sicher nicht...da hast du dich wohl mächtig im Datum vertan!“


Der Entfacher des Fegefeuers erstarrt für einen kurzen Moment wie die Salzstatuen in Sodom & Gomorrah. Dann zückt er sein Handy und checkt mit neuer Sorgenfalte im Gesicht den Kalender. Es wäre zugegebenermaßen nicht das erste Mal, dass der Bringer der Apokalypse zur falschen Zeit am falschen Ort ist: Erinnert ihr euch noch an den versäumten Weltuntergang vom 21.12.2012? Die ganze Welt war bereit und wer tauchte nicht auf? Tja, so etwas kann auch mal den besten unter uns passieren!


Max Mustermann: "Moment. Hier steht es, heute ist GFCW War Evening. Von wegen im Datum geirrt, wusste doch, dass die ganzen Zuschauer hier nicht grundlos in der Halle hocken und sich langweilen.."


Zum Langweilen ist den Outlawz 2.0 zwar nicht zumute, doch ihre Mimen zeigen mehr als deutlich, was sie von diesem wiedereinmal anmutenden Non-Sense Auftritt des Badehosenwrestlers halten. Da aber ein schieres Ignorieren Mustermann bekanntlich noch mehr zum Reden animiert, grätscht erneut der GFCW Triple Crown Gewinner erfolgreich dazwischen und nimmt Double M mehr oder minder schonend die allerletzte Illusion eines Titelmatches.


Lex Streetman: „Nochmals in Ruhe für dich zum Mitschreiben, Mustermann. Ihr werdet heute um keinen Titel gegen uns antreten! Nicht um die damaligen „Beer Championship Gürtel“ von Bierzelt, nicht um Nightmares Sacrifice Titel und schon gar nicht um die GFCW Tag Team Titel! Beweist euch erst im Kampf gegen die anderen Teams oder meinetwegen auch heute gegen uns. Dann erst kannst du dich vielleicht solchen abstrusen Gedanken hingeben. Heute aber definitiv nicht!“


Dieses Kommentar macht den Agent Provokateur so wütend, dass er fast so schwarz wie Keek anläuft und Double Foot Stomps auf eine imaginäre Getränkedose [mit Pfand!] ausübt.


Max Mustermann: "WARUM DENN NICHT, WAS SOLL DENN DAS?! Das macht doch überhaupt keinen Sinn so! Ich mein, ihr seid die Tag Team Champions und wer euch schlägt, der sollte auch die Tag Team Gürtel bekommen! Wer hat sich denn diesen Quatsch schon wieder ausgedacht?!"

Toxic Lugosi: „Beruhig dich Mustermann. Erstens sind es diese beiden nicht wert, sich aufzuregen und zweitens ist das die Entscheidung unseres Arbeitgebers gewesen. Dynamite meinte nur es wäre im Sinne der Liga. Und da muss ich ihm recht geben.“ Lugosi blickt nun Streetman und Maxxx an. „Schließlich ist die Tag-Team-Division im Moment mit euch als Champions nicht sehr zugkräftig wie es scheint und somit müssen Mustermann und ich helfen mehr Geld in die Kassen zu bringen. Da hat Dynamite schon recht.“

Max Mustermann: "Na klar, wer sonst, der nimmt ja auch so Gurken wie Yokomizo und Kaito Uchida unter Vertrag! Statt mal jemand gescheites, damit ich nicht immer GRUNDLOS gegen die GLEICHEN LEUTE antreten muss! Das wievielte Mal ist das jetzt, dass ich dich plattmache, Streetman?"


Rhetorische Frage. Er wartet erst gar nicht auf eine Antwort, die sich sowieso in einer anderen Realität befinden dürfte als das Erinnerungsvermögen Mustermanns.


Max Mustermann: "Und das alles nur, weil du keinen Bock mehr hast um den World Title anzutreten, obwohl es da nach Zereos Ausfall gar keine Contender mehr gibt! ABER JETZT IST SCHLUSS MIT LUSTIG! Heute wirst du und dein Partner ENDGÜLTIG platt gemacht. Und dann kriegen wir ein Titelmatch und ihr werdet NOCH ENDGÜLTIGER platt gemacht! Toxic und ich, wir bringen das Einmachglas, dass euch GURKEN in die SCHRANKEN weißt! Denn wir sind die Gurkeneinleger und.."

Toxic Lugosi: "Wir sind die Fearful F(r)iends!"

Max Mustermann: "JETZT HÖR DOCH ENDLICH MAL AUF DAUERND DEN NAMEN ZU ÄNDERN!!"

Toxic Lugosi: „ Spar dir die Energie für Aktionen im Ring. Wir haben uns beide für Fearful F(r)iends entschieden. Deine Logoidee letztes Mal war nicht witzig und ich habe dir schon bei unserem Einmarsch gesagt, das ich nicht mit dir in den Ring steige, wenn auf dem Titantron 'Gurkeneinleger' zu lesen ist.“


Lugosi schaut noch einmal kurz zu Mustermann, der ihm mit einer Geste zu verstehen gibt, er habe verstanden. Toxic konzentriert sich nun wieder auf seine Gegenüber und wartet auf Antwort.


Lex Streetman: „Ihr könnt sagen, was ihr wollt, doch die Statistik spricht momentan nicht gerade für euch oder irgendwelche Titelambitionen, die ihr hegen könnt. Ein Match habt ihr bisher zusammen als Team gehabt und dies habt ihr vor vierzehn Tagen eindrucksvoll in den Sand gesetzt! Zugegebenermaßen zwar gegen starke Gegner, aber es ist und bleibt Fakt: Euer gemeinsamer Ringrekord steht aktuell bei 0-1! Nicht unbedingt ein guter Start, wenn bei Title Nights in unserem Match verkündet hat, dass man sich die Titel holen will, oder Mustermann?“


Da hat sich offensichtlich jemand im Nachhinein nochmals sein PPV-Match angeschaut und den Miniauftritt von Max bei den Kommentatoren während des Titelmatches gemerkt (wer dies nicht tut, sollte sich im Übrigen nochmals unbedingt das Tag Team Titelmatch bei „Title Nights“ durchlesen. JETZT SOFORT... also nach diesem Skit^^). Und da der Los Angelino gerade nunmehr das Wort ergriffen hat, geht er weiter gegen seinen „Lieblingsgegner“ Mustermann vor.


Lex Streetman: „Du sprichst schon wieder deinen überaus „glorreichen“ Sieg gegen mich vor über einem Jahr an und feierst ihn immer noch? Schön für dich... hast du dich mittlerweile eigentlich bei Al Simmons und BROOD dafür bedankt, dass sie dir damals den Sieg auf dem Silbertablett serviert haben? Jeder weiß nämlich, dass es weniger dein Können, sondern viel mehr unverschämtes Glück war, dass du mich damals besiegen konntest. Aber, bitte, wenn du unbedingt in deiner Traumwelt weiterleben willst, tue dir bloß keinen Zwang an... dann erinnere ich dich auch besser nicht daran, dass wir uns vor dem „Jason Crutch Invitational“ letztes Jahr gegenüberstanden und dort alles so endete, wie es sich gehörte. Aber genug mit dem Kindergarten hier, werden wir wieder etwas ernster...“


Schon neigt sich der Kopf des amerikanischen Blondschopfes ein wenig zur Seite und fällt auf den zweiten Gegner im Bunde. Ein zugegebenermaßen recht „unbekannter“ Gegner für Streetman, denn obwohl sowohl „The Bad Bat“, als auch LS schon einige Zeit in der GFCW sind, treffen sie sich heute zum allerersten Mal in einer direkten Konfrontation. Klingt komisch, ist aber so!


Lex Streetman: „Lugosi... ich habe keine Ahnung, warum du dich mit diesem komischen Kerl auf ein Tag Team eingelassen hast und ehrlich gesagt wollen Jimmy und ich dies auch gar nicht wissen. Dass du im Ring nicht ungefährlich bist, hast du in den letzten Monaten allerdings bewiesen und es ist irgendwo wirklich eine Freude und Herausforderung, gegen dich in den Ring zu steigen. Du bist ein mehrmaliger Intercontinental Champion und hast dir deshalb deine Sporen schon in der Liga verdient. Allerdings... verdienst du in unseren Augen nach der Aktion von letzter Show ebenfalls einen kleinen Denkzettel, den wir dir heute mit auf den Weg geben möchten.“


Die Mimik vom Leiter des „L.A. Gyms“ verdunkelt sich ein wenig, als er genau den springenden Punkt anspricht. Intercontinental Titel... da war doch etwas in der letzten „War Evening“ Ausgabe, was uns alle mehr oder minder geschockt hat.


Lex Streetman: „Eine Titelvakantierung, einfach so aus der Lust und Laune heraus? Um es mal mit ähnlichen Worten deines Partner zu sagen... was soll das? Wieso tust du so etwas? Du trittst die Ehre und den Ruhm dieses prestigeträchtigen Titels dadurch mit Füßen und spuckst förmlich noch auf ihn drauf! Das ist kein anständiges Verhalten und eines Champions absolut nicht würdig. Womöglich ist dir unsere Reaktion dazu total egal, aber nichtsdestotrotz musst du dir eines gesagt sein, Lugosi... wir verabscheuen solch ein unehrenhaftes Verhalten! Und dies macht dich nicht einen Deut besser, als deinen durchgeknallten und nervtötenden Partner.“


Schon verfärbt sich der Kopf Mustermanns wieder knallrot und gerade will dieser seine nächste Tirade in Richtung des Rekordchampions schicken. Doch vorher meldet sich mit Maxxx der Vierte im Bund zu Wort und führt den Kontrapart der Tag Team Champions weiter aus.


Jimmy Maxxx: "Vor allem, nachdem du so lange dafür gekämpft hast, Lugosi! Du hast damit nicht nur den Titel abgegeben, sondern auch dich selbst. Ich weiß sehr wohl, wie viel dir der IC Title bedeutet und ich weiß auch, dass irgendwann der wahre Grund für diese seltsame Paarung zustande kommen wird. Auf jeden Fall bin ich mir sicher, dass du nicht ohne Grund einfach so den Titel wieder abgegeben hast, nachdem du ihn erst gewonnen hast. Und Eines ist noch mehr als sicher, ihr oder mehr gesagt du, Mustermann, werdet nicht unsere erste Regenschaft als Tag Team Champions für eure seltsame Freakshow missbrauchen. Wir werden euch heute in die Schranken weisen, mit oder ohne Titel auf dem Spiel!"


Toxic schafft es als erstes zu antworten und spricht die ersten Worte, noch bevor Mustermann Luft holen kann.


Toxic Lugosi: „Interessant was für Gedanken ihr euch so um den Intercontinental Titel gemacht habt. Langsam solltet ihr wissen, das ich ein ernstzunehmender Gegner bin, der diesen Sport äußerst professionell betreibt. Jeder Titel den ich bis jetzt gewonnen hab, war bei mir in guten und loyalen Händen. Alle Titelregentschaften habe ich bis zur letzten Sekunde ehrbar und pflichtbewusst erfüllt. Also werfe mir nicht noch einmal unehrenhaftes Verhalten vor! Ich habe den Titel für vakant erklärt, weil ich ihn nicht mehr will. Noch habe ich die ganzen Strapazen auf mich genommen um ihn dann aus Lust und Laune einfach so abzugeben.“


Mustermann, der nun zwischenzeitlich mehrfach Luft geholt und jedes Mal im entscheidenen Moment verbal ausmanövriert wurde bevor er diese in Form von Worten wieder entweichen lassen könnte, will eigentlich direkt lospoltern, fühlt sich aktuell allerdings mehr wie ein Luftballon und muss erst mal seinen eigenen Druck regeln. Nicht das heiße Luft etwas unbekanntes wäre, er ist ja schließlich der Entfacher des Fegefeuers. Dennoch ist es nicht gut wenn man davon explodiert.


Nachdem der Verdammer der Verdammnis sicher ist, dass ihn nicht wieder einer im entscheidenden Moment dazwischen kommt - ihr kennt das vielleicht von daheim wenn ihr Pornos schaut und die Eltern kommen rein - antwortet er schließlich.


Max Mustermann: "Uhuhuhu, ihr steht Null-Eins, eure Statistik spricht gegen euch, blablabla. Paar dich doch gleich mit der Statistik, wenn du sie so lieb hast. Bist du neuerdings unter die Verwaltungsangestellten gegangen, Streetman? Ist das deine depressive berufliche Neuorientierung nachdem du gemerkt hast das diese Karriere hier seit deinem World Title Verlust nicht mehr so richtig funktioniert? Soll ich jetzt das Lineal herausholen und nachmessen, ob ihr eigentlich die Verwaltungsnorm 1677/88 zur Qualitätsnorm von Gurken erfüllt? Statistiken sind Auslegesache. Und vor allem nur Zahlen. Das letzte Mal als ich nachschaute waren die Experten auf dem Gebiet des mathematischen Wurzelziehens nicht gerade die Experten darin wenn es darum ging jemanden so die Fresse zu polieren, dass er danach eine neue Wurzelfüllung braucht. Also, sind wir hier Buchhalter oder hauen wir uns gegenseitig aufs Maul? Obwohl, vielleicht ist es tatsächlich nicht so schlecht, wenn du im Vorfeld dein neues Interesse an der Mathematik benutzt zur Neuberechnung deiner Krankenversicherungsbeiträge, die künftig auf dich zukommen werden, wenn wir hier fertig sind - aber verlass dich lieber nicht so sehr auf die Richtigkeit des Ergebnisses. Kann durchaus sein, dass du da vergessen hast irgend eine Zahl zu übertragen, wenn du selbst vergisst das ihr bei der von dir erwähnten "Jason Crutch Invi..dingsda" beide lange vor mir ausgeschieden seid. Klar kannst du jetzt einen auf Indianer machen und dich mit fremden Federn schmücken, weil Crutch das Ding für eure Seite noch gewonnen hat, FAKT ist aber auch das ich es war, der nicht nur euch BEIDE überlebte sondern auch erst als allerletzter ausschied. Ich würde das also eher mal als Erfolg für mich verbuchen, aber hey, du bist ja scheinbar der, der umschulen wollte."


Mustermann und Fakten? Na klar. Wenn sie seiner Sache dienen, dann erinnert er sich plötzlich ganz genau an sie. Der Administrator der Unterwelt hält sich nur nicht sonderlich lange damit auf, wenn er aufgrund ihrer Aussage nichts damit anfangen kann. Alles eine Frage der Perspektive.


Toxic Lugosi: „Derjenige der sich unprofessionell verhalten hat ist Johnboy. Durch seine Machenschaften hat er dem Titel einen irreparablen Schaden zugefügt. Und meine Aufgabe als rechtmäßiger Champion war es, den angerichteten Schaden so gut es geht wieder aufzuheben. Wenn ihr wollt, einen Neuanfang. Und auch wenn es mich schmerzt, weil ich den Titel aufgeben musste, so ist es das beste für den Intercontinental Championship. Johnboy sollte sich lieber aus dem Wrestling komplett zurückziehen und ich...“

Max Mustermann: ".. wirst an meiner Seite Tag Team Champion."


Lugosi nickt nur.


Toxic Lugosi: „Richtig. Ich werde mich nicht mehr mit dem zweitwichtigstem Titel der Liga rumschlagen. Sondern mit Mustermann euch das Gold abnehmen. Ihr seid zu lange in dem Geschäft. Die Liga braucht frischen Wind. Und mit Mustermann zusammen werden wir die Tag-Team-Division beherrschen. Es wird nicht einfach werden, das wissen wir. Doch mit meiner technischen Professionalität und Mustermanns Improvisationstalent für unvorhersagbare Überraschungsmanöver, haben wir den Vorteil auf unserer Seite.“


Vom Lob überschüttet hellt sich das Gesicht des Boten der Apokalypse direkt auf, als wäre er im Schein des Fegefeuers.


Max Mustermann: "Ui, so nett hat das noch keiner formuliert!"


Für einen kurzen Moment wirkt es fast so als wolle der ehemalige MysterySpastenZerficker seinen neuen Partner an der Stelle umarmen und knuddeln. So weit kommt es dann aber doch nicht.


Toxic Lugosi: „Jetzt halte mal deine Gefühle unter Kontrolle. Du weißt das ich dich für einen fähigen und ebenbürtigen Partner halte. Sonst würde ich nicht mit dir zusammenarbeiten wollen. - Und jetzt zu euch beiden Veteranen. Es ist zwar ein Non-Title-Match heute Abend, aber das ist für uns nur von Vorteil. Ihr seid in eurem Verhalten sehr berechenbar. Wir nicht. Willst du noch was sagen Mustermann?“

Max Mustermann: "Ja. Denn hier ist noch was für dein Statistikbuch, Straßenmann: Wie viele Titlematches habt ihr gebraucht um die Titel zu gewinnen? Viele Anläufe gegen Niggahliciouzz? Willst du wissen wieviele Shots die MysterySpastenZerficker damals auf die Tag Title brauchten? EINEN. Ich bekam damals genau EINE Chance, ich stieg zu genau EINEM Match mit Lundenkind gegen die Champions in den Ring - und verlies ihn mit dem Belt. Was denkst du wohl, was ich jetzt mit jemanden wie TOXIC LUGOSI an meiner Seite erreichen kann? Glaube mir.. mehr als eine Chance brauchen auch wir beide hier nicht. Das hier, heute? Nur Geplänkel. Wir können euch schlagen, ihr könnt uns schlagen.. jedenfalls in euren Träumen. Am Ende ging es um nichts. Doch sobald ihre eure Titel gegen uns aufs Spiel setzt.. nun, du kannst ja deine neue Verlobte, die Statistik fragen."


Und mit diesen Worten schnippst der Agent Provokateur erst links unten, dann rechts oben vor den Gesichtern der Outlaws herum, bevor er sich stolz erhobenen Hauptes umdreht und zusammen mit Lugosi abzieht, um irgendwo einen Snickers zu finden, weil er gerade wohl zur Diva geworden ist.