http://www.youtube.com/watch?v=mTwjUE60HG4
New blood joins this earth
with time the child draws in
Oder Internationale Witzfigur?
what I've felt Highflying Sensation?
what I've felt Respektiert?
they dedicate their lives Oder verspottet?
the old man then prepares Erfolg? what
I've felt never
see
Oder Versager?
what I've felt Star?
you labeled me Oder Randnote? Entscheidet selbst GFCW War Evening Jimmy Maxxx
Kurze Info für die Bildung zwischendurch: Wuppertal ist mit rund 350.000 Einwohnern die größte Stadt und das Industrie-, Wirtschafts-, Bildungs-, und Kulturzentrum des Bergischen Landes. Die „Großstadt im Grünen“ liegt südlich des Ruhrgebiets und ist als siebzehntgrößte Stadt Deutschlands eines der Oberzentren des Landes Nordrhein-Westfalen. Und ein paar der 350.000 Zuschauer, die heute in der Halle sind um Wrestling zu gucken, jubeln freudig über den bisherigen Showverlauf. Schon bald dürften sie zum zweiten Mal Ringaction zu sehen bekommen.
Eine neue Musik, aber ein altbekanntes Grinsen: Dean Welkey ist unverkennbar und wird dementsprechend mit den gewohnten Buhrufen empfangen. Nur ein paar Zuschauer haben Plakate mit Sprüchen wie „FLACHGELEGT“ gebastelt und unterstützen so das Mitglied der Gro Gock Gang. Der langhaarige Welkey trägt bereits sein Ringoutfit, bestehend aus roten Trunks, Kneepads und Ringstiefeln. Den Oberkörper bedeckt er aber noch mit einem Marketing-Shirt. Offenbar ist es noch nicht Zeit zum Kampf, vielmehr verlangt er ein Mikrofon im Ring und stellt sich dann in die Mitte des Gevierts.
Dean Welkey: „Hier bin ich nun also im Ring. Eigentlich würde ich in diesem Moment noch im VIP-Raum sitzen und mich entspannen, aber dank eines gewissen Idioten musste ich mich dort ja leider ausquartieren. Deshalb bin ich nun nicht so gut gelaunt. Und das ist relativ ungünstig, weshalb ich den nervenden Auftritt Jimmys als Dummheit einstufen muss.“
Seufzen bei Welkey.
Dean Welkey: „Ein Zeichen der vorherrschenden Dummheit. Ich saß die letzten Minuten traurig darüber im Backstagebereich und fragte mich, was ich als unendlicher Samariter nur machen kann, damit ich die Dummheit bekämpfen kann. Und mir kam eine Idee. Mir kam ein Mann in den Sinn, der stets eine Insel von Intelligenz im Meer von Maxxx & Co. war. Hier ist...“
Enthusiastisch deutet der Unbeliebte in Richtung der Stage, wo ein Mann erscheint.
Dean Welkey: „DER WELTVERBESSERER.“
Da ist er! Die Legende! Die Kultfigur. Der Weltverbesserer. Der Meister der Belehrung und Schrecken aller Zuschauer unter 15. Er steht auf der Rampe, streicht durch sein lockiges Haar und schiebt sich seine dicke Hornbrille zurück ins Gesicht. In der Hand hat er mehrere, dicke Bücher. Dazu trägt er ein kurzärmliges Hemd und eine einfache Jeans. Langsam geht er in den Ring und schaut unsicher ins buhende Publikum. Im Ring schüttelt er Dean die Hand und nimmt das Mikrofon in die Hand.
Der Weltverbesserer: „Die Welt ist dumm. Die Menschen sind dumm. Ihr seid dumm. Ich bin nicht dumm.“
Er nickt und holt tief Luft.
Der Weltverbesserer: „Dummheit bezeichnet umgangssprachlich eine törichte Handlung sowie einen Mangel an Intelligenz oder Weisheit. Im Unterschied zu anderen Bezeichnungen, die auf Mangel an Intelligenz hinweisen, bezeichnet Dummheit (alltagssprachlich) aber auch die Einstellung, nicht nur etwas nicht wahrnehmen zu können sondern es auch nicht zu wollen: Etwas nicht sehen zu wollen, was offensichtlich ist, kann auch auf einer emotionalen Einstellung gründen. Nun wisst ihr, was Dummheit ist und seid selbst ein Stück schlauer. Dankt mir.“
Während diese Belehrung mit einem erneuten Handschütteln zwischen Welkey und dem Weltverbesser endet, nimmt sich der jüngere Mann das Mikrofon wieder.
Dean Welkey: „Fühlt ihr es nicht auch, wie das Wissen in eure Köpfe zieht? Nur durch meinen Sinn für Wohltätigkeit wurde es euch möglich, dieses Wissen aus dem Munde einer so bekannten Persönlichkeit zu hören. Aber Weltverbesserer, sage doch mal...“
Er beugt sich zum Nebenstehenden.
Dean Welkey: „Kannst du uns nicht noch mehr erzählen? Wie wäre es mit Jimmy Maxxx? Was sagen deine Lexika über ihn aus?“
Der Weltverbesserer beginnt unter lauten „BORING“-Chants im Buch zu blättern, bis er auf einen Artikel stößt. Dieser scheint nachträglich eingefügt zu sein, hat er doch eine andere Schriftart als die anderen Seiten. Aber dennoch beginnt er, das Mammutwerk zu zitieren.
Der Weltverbesserer: „Jimmy Maxxx [lat. Charactus wechselae] ist ein Running-Gag der Wrestlingszene. Dieser Gag beeinhaltet einen Mann, dem eine Reihe von lächerlichen Charakterzügen, die alles Schlechte am Wrestling symbolisieren, zugesprochen wird. Dazu zählen die Wiederholungen - so sagt Maxxx stets das Gleiche. Dieses wird in seinem eigenen Namen mit dem wiederholten X parodiert. Im Gegensatz zu diesen Wiederholungen steht ein häufiger Wechsel der Charakterzüge. So sah man Maxxx bereits als Hardcore-Spast, nervigen Spast, Respekt-Spast, Die-Welt-ist-scheiße-Spast, Ich-liebe-Hate-Spast, Gothminister-Spast, stärker nervenden Spast, Ich-liebe-auch-andere-Spast, extrem nervenden Spast, freundlichen Spast, bösen Spast, Pure-Wrestling-Spast und Tiger-Spast.“
Welkey applaudiert jeden Fakt des Artikels mit Klatschen, was den Weltverbesserer sichtlich freut. Die Fans hingegen eher nicht, so buhen sie ordentlich.
Der Weltverbesserer: „Ein weiterer Aspekt des Gags ist es, dass Jimmy Maxxx oftmals als Werbefigur für die Musikindustrie genannt wird. Im Laufe seiner Karriere nutzte er soviele Themes, dass bei Nachfragen zu seinen Musikstücken stets einen scherzhaften Verweis zur Chart-Datenbank der letzten 50 Jahre gibt. Jimmy Maxxx zeichnet sich durch eine Reihe nerviger Momente aus, in denen er dafür bekannt wurde, Sendezeit damit zu verschwenden, wie er auf Konzerten war, Müll erzählte oder interessante Gegner mit seiner Langweiligkeit in den Dreck zog. Trifft ein Maxxx auf einen anderen Menschen, läuft das Gespräch nach 3 bekannten Mustern ab, die bei Experten als „3 Türen zur Hölle“ bekannt wurden.“
Er blättert die Seite um.
Der Weltverbesserer: „Das erste fixe Schema beinhaltet, dass Maxxx schlichtweg am Gegenüber vorbeiredet. Dies ist auch als „Sei-doch-einfach-leise“-Szene bekannt. Das zweite Schema nennt sich „Wie-scheinheilig“-Szene und ist durch seine extreme Widersprüchlichkeit bekannt. So redet Maxxx in diesen Gesprächen auf seinen Gegenüber ein und meint, dieser müsse sich im Ring beweisen, bevor er Respekt bekomme. Zudem solle er nicht soviel selbstlobend reden, was die Komik dieses Aufeinandertreffens ausmacht, das Maxxx es selbst tut. Als letztes Schema gibt es das „Ich-bin-unwürdig“-Szenenmuster. Dabei unterwirft sich Maxxx seinem Gegenüber, der zumeist ein erfahrener Wrestler ist. Diesen deutet der Maxxx unterschwellig seine Liebe an und lobt dessen Leistungen. Meistens gibt Maxxx daraufhin bekannt, sich durch den Einfluss des Mannes geändert zu haben und gelobt Besserung. Diese 3 Schemen folgen meist zyklenhaft aufeinander.“
Es hagelt tosenden Applaus von Welkey, als der Verbesserer das Buch zuschlägt. Mit einem Handedrück bedankt sich Dean angemessen.
Dean Welkey: „Ihr seid nun ein Stückchen schlauer über meinen Gegner.
Nach einer kurzen Pause wird er ernster.
Dean Welkey: „Und nun soll mir noch IRGENDJEMAND die Frage stellen, warum ich ihn trotz Titelmatch nicht ernster nehmen kann als irgendwelche Witzfiguren. Jimmy, nun mal unter uns.“
Ganz nah kommt das Gesicht Welkey an die Kamera.
Dean Welkey: „Du hast mich vorhin tatsächlich gefragt, warum es mir gelingen sollte, schnell an die Spitze zu kommen, während du es in 3 Jahren noch nicht geschafft hast... Wenn du die Antwort suchst, schau dir das kommende Match an...und blick auf dich selbst, du Witz!“
Er wirft das Mikrofon zu Boden und zieht sein Shirt aus. Dann beginnt die Musik Maxxxs zu spielen.
Nachdem die ersten beiden Matches bereits der Vergangenheit angehören, wird mal wieder in den Backstagebereich geschalten. Die Crowd beginnen schon zum dritten Mal an diesem Abend YOU STILL GOT IT zu rufen, als sie ihren Helden Zereo Killer auf einem Stuhl sitzen sehen… er sitzt mitten in einem langen Korridor der Unihalle, den Kopf gesenkt, die Hände gefaltet. Der USAler sieht nicht sehr gut aus, er hat ziemliche Schmerzen, greift sich anschließend an den Kopf! Der Turban schützt vorübergehend sein Haupt, doch ist es wirklich intelligent, heute Abend in den Ring steigen, noch dazu gegen einen der Besten??? Fighting Champion hin oder her, das ist schon ein wenig unvernünftig.
Zereo Killer: Du kannst es schaffen… du hast auch das Last Man Standing Match überlebt…
Der Amerikaner versucht sich selbst Mut zu machen, doch er scheitert.
Zereo Killer: Mh… aber zu welchem Preis??? Bin ich wirklich kein guter Wrestler mehr??? Hatte Breads mit seinen Worten Recht?? Bin ich nur ein… Schläger??
Der Killer ist eben ein Mann, der sich alles zu Herzen nimmt, egal von wem er was gesagt bekommt. Zumindest macht er sich immer über Alles Gedanken. Just in diesem Moment plagen ihm Selbstzweifel. Hat es Canadas Own geschafft mit ein paar Worten Zereo Killer den Glauben an sich selbst zu nehmen? Hat er es tatsächlich geschafft, den Publikumsliebling mit ein paar Beschimpfungen zu brechen?
Zereo Killer: Nein!!! Breads liegt falsch! Und dass ich ein guter Wrestler bin, werde ich ihm heute Abend beweisen! Ob ich ihn schlagen kann, weiß ich nicht, aber ich werde es dem Kanadier nicht leicht machen!
Mit einem Ruck erhebt er sich vom Stuhl, hält sich dann sofort seine Leiste. ZK muss fest die Zähne zusammenbeißen, sein Gegner darf nicht mitbekommen, dass er angeschlagen ist. Doch bereits im nächsten Augenblick kreuzt ein anderer GFCWler seine Wege… ohne ihn zu beachten.
Zereo Killer: Rob Gossler…
Beinahe ein wenig erschrocken blickt sich der neue Intercontinental Champion um, dann sieht er den Mann aus Los Angeles. Ein kurzes Nicken scheint ein „Hallo“ zu ersetzen und er will eigentlich weitergehen, doch…
Zereo Killer: Nochmal herzlichen Glückwunsch zum Titel… Champ!
Diese Gratulation wirkte ehrlich, nicht wie vorhin am Ring, als Zereo Killer Rob Gossler nur so nebenbei beglückwünschte. Nun dreht sich der Hamburger doch eingehender zum Amerikaner um und lächelt.
Rob:...und schon willst du ihn mir wieder wegnehmen?
Der Killer zwingt sich zu einem Lächeln, scheint kurz zu überlegen ob er Gossler auf die Schulter klopfen sollte… lässt es anschließend aber sein. Stattdessen blickt er sich kurz um, scheint sich selbst zu fragen, wo sich Claudia befinde… ist aber nicht so wichtig. Sein Blick fokussiert schließlich den Intercontinental Title, ehe er den Alkoholisten in die Augen blickt.
Zereo Killer: Zuerst muss ich in der nächsten Show dank dir den Phresant Warrior besiegen, dann werden wir uns früher oder später gegenüberstehen.
Der Killer erhebt den Zeigefinger, Rob solle ihm zuhören.
Zereo Killer: Das erste Match, das wir gegeneinander hatten, mit dem Ausgang waren wir beide alles andere als zufrieden! The Godlike und Zereo CooL gibt es in dieser Liga nicht mehr, also sollten wir nun endlich herausfinden können, wer von uns der Bessere ist!
In diesem Falle nickt Gossler zustimmend, doch als sich der Blick von Zereo Killer verfinstert, versteht der Alkoholist gar nichts mehr.
Rob:...Öh....ist was?
Der zweifache Awardsieger schaut etwas besorgt auf Rob Gossler herab.
Zereo Killer: Ich wollte mit dir über „das da“ reden…
Nun schaut auch der Champion etwas verdutzt aus der Wäsche.
Zereo Killer: Ich rede vom Bier… du bist ein klasse Wrestler… Man… wie soll ich das am Besten formulieren?
Hilferufend kratzt sich der Mann, der es immer noch drauf hat J , am Hinterkopf.
Zereo Killer: Sagen wir es mal so… ich trinke sehr viel Leitungswasser… und du trinkst… sehr viel…
Etwas peinlich berührt wirkt der Mann aus den Staaten, doch er will dieses Thema unbedingt ansprechen! Es geht also um das Bier! Macht er sich Sorgen? Ist Rob Gossler nicht alt genug um selbst entscheiden zu können was „gut“ und was „schlecht“ ist?
Rob gibt sich alle Mühe die stammelnden Worte seines Gegenübers zu verstehen, doch er kann sich einfach keinen Reim darauf machen was Der eigendlich von ihm will. Dennoch versucht er dem Amerikaner vor sich zu helfen um endlich herrauszufinden was Der eigendlich meint.
Rob:...Bier?...möchtest du auch eins? Gar kein Problem ich hab da noch eins in meiner Tasche warte mal.
Rob nestelt an seiner Jeansjacke herum und nach wenigen Sekunden hat er das Gesuchte auch schon gefunden und er zieht eine zweite Bierdose hervor, wobei er glücklich lächelt während er sie dem Killer hinüberreicht.
Rob: Wir sind doch Kollegen...hier nimm ruhig...
ZK zeigt deutliche Abneigung gegenüber dem Bierchen, welches der Alkoholist schnell zum Vorschein gebracht hat.
Zereo Killer: Ich will das Bier nicht… aber genau darum geht es! Genau darüber will ich mit dir reden! Ich schätze dich als Wrestler, ich schätze deine Leistung bei Brainwashed gegen diesen Drogentypen… doch du sollst aufhören Bier zu trinken… oder zumindest mal weniger… ich mach mir echt Sorgen um dich, Champ!
D’Oh!!! Das trifft auch einen Gossler wie ein Schlag ins Gesicht! Warum kümmert sich der Killer um Dinge, die ihm eigentlich nichts angehen??? Ganz und gar nicht verständnisvoll schaut Gossler zu seinem Gegenüber… Ist es wirklich DAS, worüber Zereo Killer mit Rob Gossler sprechen wollte?
Rob schaut seinen Kollegen verwundert mit großen Augen an und weiß zunächst garnicht was er sagen soll...
Dann fängt er sich aber wieder und reagiert wie zu erwarten mit unverständnis.
Rob: Was isn mit dir los? Bist du jetzt unter die Spießer gegangen oder was? Willst du mir als nächstes einen braunen Wollpulli andrehen oder ortopädische Schuhe?
Er lacht auf.
Der Mann aus Kalifornien gibt dem Champion deutlich zu verstehen, dass er diese Situation gar nicht witzig findet. Er macht sich ernsthafte Sorgen um einen seiner Kollegen. Um Rob Gossler seine ernste Lage zu verdeutlichen, öffnet sich der Killer dem Champion.
Zereo Killer: Ich selbst hatte mal Alkoholprobleme, ich hoffe, dir wird’s so nie gehen… hin und wieder trinke ich auch gern ein wenig, aber ich übertreibs nicht… naja, wenn ich dich so ansehe glaube ich bereits… dass du Alkoholprobleme hast…
Kopfschüttelnd und etwas bemitleidend sieht er den frisch gebackenen IC-Champion an. Er will ihn nur helfen, lässt sich Rob Gossler helfen?
Rob sieht ZK verwundert schief von der Seite an. Dann beginnt er amüsiert zu lachen.
Rob: Dir hamse wohl beim PPV das Hirn rausgeprügelt was? Alkoholprobleme? Spinnst du? Bier ist das Beste was der Mensch je erfunden hat....und du nennst mich nach meinem Fünften Bier heute Abend schon Alkoholiker. Mensch dass ist doch nur mein Spitzname!
Witzelnd klopft Rob ZK auf die Schulter.
Rob: Naja bleib du mal lieber bei deinem Leitungswasser, ist glaub ich besser für dich...
So verlässt Rob lachend den Ort des Geschehens und hinterlässt einen Zereo Killer, der sorgenvoll mit der Stirn runzelt…
Wäre der GFCW-Präsident ein alter Mann mit Herzproblemen, dann wäre er nun tot. Schon wieder.
Denn erneut springt die Tür zum Büro von Dynamtie einfach auf, ähnlich wie bei Brainwashed, nur das diesmal nicht Dean Welkey in den Raum marschiert, sondern jemand, den Claude Booker vielleicht noch weniger leiden kann. Robert Breads wirkt wenig begeistert davon, hier her zu kommen, aber doch ist er da. Und bevor Dynamite überhaupt sagen kann, dass der Kanadier direkt wieder verschwinden kann, hat der schon die Klappe aufgemacht.
Robert Breads: „Dye, wir müssen reden, du musst mir ein Match mit dem Cavaliere geben, ich muss ihn demaskieren, und ich will ein Match gegen ihn, am Besten gleich in 2 Wochen... und mach doch ein Mask-Match draus, dieses Recht habe ich mir wohl verdient, nachdem ich ihn gerade besiegt habe... vielen Dank, ich denke, das Match steht?“
Nun holt „Canada's Own“ zum ersten Mal wirklich Luft, und Dynamite hebt die Augenbrauen, ehe er vollkommen trocken antwortet.
Dynamite: „El Negro Cavaliere wird nicht mehr für die GFCW antreten.“
Breads schließt die Augen und atmet langsam ein und dann aus. Dann schießen die Augenlider wieder nach oben und der Kanadier blickt seinen Gegenüber an.
Robert Breads: „Okay, ich kann verstehen, du bist angepisst. Du hast extra einen Indy-Superstar eingekauft, der wahrscheinlich einen Haufen Kohle kostet und mich aus der Liga verjagen sollte, indem er mich platt macht. Das hat nicht geklappt. Wie alles, was du versuchst. Aber Dynamite... Nun, wo er versagt hat, kannst du dich doch an ihm dafür rächen! Gönn mir die Genugtuung, ihn zu demaskieren... es wäre so peinlich für ihn... Das wäre angemessen für sein Versagen.“
Booker legt den Kopf schief und erhebt sich von seinem Stuhl, dieses bekloppte Gelaber von Breads nervt ihn so sehr wie eh und je, und deswegen... macht er nichts, denn die Tür fliegt schon wieder auf.
Auch wenn der GFCW-Präsident kein alter Mann mit Herzproblemen ist, kann das auf Dauer nicht gut sein. Denn schon wieder wird die Tür aufgerissen. Diesmal erschreckt sich Breads genauso und starrt wie der Präsident den Neuankömmling an. Dean Welkey widmet dem Kanadier keinen Blick, sondern geht schnurstracks zum Arbeitsplatz des Präsidenten und schlägt mit der flachen Hand auf den Schreibtisch. Dann erst dreht er sich langsam zu Breads, betrachtet diesen einen Augenblick und schlägt erneut auf den Schreibtisch.
Robert Breads: „Hey, hallo!“
Der Kanadier fuchtelt mit seinen Armen herum um die Aufmerksamkeit von Welkey auf sich zu sehen und sieht dabei aus wie eine schlecht konstruierte Windmühle.
Robert Breads: „Ich bin dran, kapiert? Ich war zuerst hier. Du stellst dich hinten an der Schlange an und wartest, bis die wichtigen Dinge erledigt sind. Und glaub mir, alles ist wichtiger als du.“
Die Windmühle alias Robert Breads verschränkt die Arme von der Brust und wendet sich an Dynamite, der nun ob der doppelten Dosis die er gerade verabreicht bekommt die Hände vors Gesicht schlägt.
Robert Breads: „Wie ich schon sagte, wenn du also...“
Welkey packt seinen Kollegen an der Schulter und wirbelt ihn herum. Böse Blicke werden ausgetauscht.
Robert Breads: „Mir doch egal, was die Rechtsabteilung sagt.“
Mit diesen Worten schiebt Breads Welkey zur Seite, sodass dieser nun vor dem Schrank steht, während Breads wieder zu sprechen beginnt.
Robert Breads: „Also, Dynamite, nachdem...“
Während der Kanadier mit dem Präsidenten spricht, sieht man im Hintergrund der Szene wie Welkey ärgerlich und von Dynamite unbemerkt den Schrank öffnet. Er sucht kurz was und zieht dann einen stattlichen Aktenordner hervor. Kurz überlegt der Amerikaner, dann wirft er ihn dem ehemaligen GFCW Champion entgegen. Vom Rücken Breads' prallt er ab und geht zu Boden. Einige Blätter fallen raus.
Doch Breads nimmt sich den Vorschlag von Welkey an und hebt den Aktenordner wieder auf – nur um ihn nach Dean zu werfen, was dieser natürlich geahnt hat, und so geht er einen Schritt zur Seite und freut sich, dass der Kanadier nicht getroffen hat... da piekt der Kanadier seinem Gegenüber überaus brutal ins Auge.
Dynamite: „Aufhören! Sofort! Jetzt!“
Von Dynamite kurz abgelenkt, merkt Breads nicht, wie sich Welkey vom Augenpiekser erholt und ihn von hinter umklammert. Er reißt den Kanadier herum und schickt ihn mit einer Art Irish-Whip in Richtung des Schreibtisches. Durch den Schwung kann Canada's Own nicht stoppen und fällt über den Arbeitsplatz und reißt sogar Dynamite dabei um. Welkey nutzt die Gelegenheit um selbst über das Möbelstück zu springen. Kurz guckt er sich um, dann greift er nach einem an der Wand aufgehangenen, eingrahmten Bild. Breads rappelt sich langsam wieder auf, Welkey will es ihm über den Kopf schlagen.
Doch der Kanadier kann den Kopf einziehen – Dynamite aber nicht, und so bekommt er nun sein eigenes Bild über den Schädel gezogen, dass wie eine übergroße, viereckige Halskrause unter seinem Kopf hängt. Welkey ist so überrascht davon, dass Breads genug Zeit hat, sich einen Flyer der GFCW zu schnappen und auf Welkey zuzuspringen, wobei er den Schreibtischstuhl nach hinten drückt, der gegen den Schrank kracht, aus dem ein Drittel der Bücher und Akten auf den Boden fallen, und auch der Rest wackelt gefährlich. Robert und Dean rollen nun über den Boden und während Breads versucht, seinem Gegenüber den Fyler in den Mund zu stopfen, werfen die beiden den Stuhl für die Gäste des Präsidenten, ein Regal voller Akten und den hereinkommenden Mac Müll um, ehe auf einmal ein markerschütternder Schrei beide Wrestler stoppen lässt.
Dynamite: „Aufhöööööööören!“
Langsam zieht sich Dynamite das einst schöne Bild von seinem Hals und knallt es achtlos in die Ecke. Noch immer mit dem Flyer in der Hand und in dominanter Position gegenüber Welkey, blickt der Kanadier Breads seinen Ligenchef an. Zwar war der Präsident auch eben schon genervt, aber der Schrei eben war noch eine ganz andere Dimension.
Dynamite: „Ihr...ich...STEHT AUF! Und dann stellt euch vor die Wand.“
Dynamite: „Das Fass ist am Überlaufen. Ich halte es nicht mehr aus mit Leuten wie euch, die mir auf der Nase rumtanzen. ES REICHT! Das hier...“
Er zeigt durch sein Büro.
Dynamite: „...hat Folgen.“
Der Kopf des Präsidenten ist hochrot und zum ersten Mal seit sie in der GFCW sind hören Welkey und Breads ihm ganz genau zu.
Dynamite: „Ihr glaubt wohl, ihr seid besonders schlau, ihr glaubt wohl ihr seid besonders witzig. Nun, ich habe keine Lust mehr auf diesen Witz. Jetzt gönne ich mir mal einen Spaß mit euch beiden Clowns.“
Breads und Welkey blicken sich an – gerade haben sie sich noch geprügelt, nun sind sie gemeinsam Opfer von Claude Booker und dessen Idee.
Dynamite: „Bei War Evening in 2 Wochen wird es heißen... Robert Breads...“
Er deutet auf den Kanadier.
Dynamite: „...gegen Dean Welkey.“
Mit dem Finger zeigt er auf den Amerikaner. Beide gucken sich noch einmal an – sie hatten Schlimmeres erwartet, als ein Match bestreiten zu müssen. Dafür werden sie ja schließlich bezahlt.
Dynamite: „Das ist natürlich noch nicht alles. Ihr werdet das allererste „Random Luck Match“ der GFCW-Geschichte bestreiten.“
Die beiden GFCW-Wrestler gucken wie ein Auto, sie haben keine Ahnung, was der Präsident von ihnen will, doch der fährt fort.
Dynamite: „Ihr werdet wirklich Glück brauchen und der Zufall wird eine wichtige Rolle spielen – denn ich werde euch nicht sagen, wie ihr dieses Match gewinnen könnt, das werden nur ich und der Ringrichter wissen. Das heißt: Ihr müsst alles versuchen, um euren Gegner zu besiegen. Vielleicht müsst ihr ihn pinnen, vielleicht müsst ihr ihn zur Aufgabe bringen, vielleicht durch einen Tisch werfen, vielleicht müsst ihr ihn ausknocken... der Referee sagt euch Bescheid, wenn das Match vorbei ist. Bis dahin müsst ihr alles Mögliche ausprobieren. Es wird mir ein Vergnügen sein, wie ihr versucht, das Match zu gewinnen.“
Erstmal wirken beide Männer an der Wand komplett verwirrt, dann lacht Breads laut auf.
Robert Breads: „Du wirst sicherlich keinen Spaß an diesem Match haben, weil es das Match nicht geben wird. Da kassiere ich gerne eine Niederlage durch Nichtantritt. Das mache ich nicht.“ Dynamite: „Ich glaube schon, Robert. Denn auf den Verlierer wartet eine Aufgabe, die mich ebenfalls einmal unterhalten wird. Beim nächsten War Evening trefft ihr aufeinander. Und der Verlierer muss beim darauf folgenden War Evening als mein persönlicher Assistent fungieren, der jegliche Aufgaben erledigt, die ich ihm auftrage. Jede Aufgabe. Egal was. Ich glaube nicht, dass da jemand von euch verlieren will.
Und bevor ihr versucht, oberschlau zu sein: Bei einem Draw seid ihr einfach beide dran. Also versucht es erst gar nicht. Und jetzt raus hier!“
Mit diesen Worten schiebt Booker seine beiden Angestellten aus dem Raum, die immer noch baff sind, in was für ein beklopptes Match sie da gerade gesteckt wurden. Beide denken wohl in diesem Moment das Gleiche: „Hätte von mir sein können.“
Dunkelheit.
Mit einem Mal werden alle Lichter der Halle gelöscht, die eigene Hand vor Augen kann man nicht einmal mehr sehen. Und nichts passiert. Keine Musik, kein Video auf der Leinwand. Unbehagen macht sich breit. Die Fans tappen nicht gerne im Dunkeln. Aber auch Pete und Sven sind ratlos.
Pete: Was zum? Sven hast du eine Ahnung, was hier gerade passiert? Sven: Nein, ich bin genauso ratlos wie du. Und wie die Fans. Ich glaube, wir müssen einfach abwarten. Pete: Ich hasse warten.
Aber es bleibt ihnen nichts anderes übrig. Genauso wenig wie den Fans. Die Unruhe wächst, wird von Sekunde zu Sekunde größer, aber es bleibt einfach still auf der Bühne und der Leinwand. Vereinzelt blitzen Kameras auf, die Zuschauer wollen diesen Moment der Unruhe festhalten, wollen vielleicht wenigstens für einen kleinen Moment irgendetwas erkennen, aber es hilft ihnen nichts. Selbst wenn sie in diesem Bruchteil einer Sekunde die ganze Halle überblicken könnten, sie sähen absolut NICHTS.
Pete: Was auch immer hier passieren soll...es lässt sich damit ganz schön viel Zeit. Sven: Es sollte besser etwas Großes sein, sonst hat sich das Warten nicht gelohnt.
Der Meinung sind auch die Fans. Langsam weicht die Unruhe nämlich leichten Buhrufen. Buhrufe in Richtung unbekannt, wer auch immer hinter diesem seltsamen Spiel steckt. Der Spaß ist vorbei.
SO I'M COMING HOME
Und die Halle explodiert!
Pete: WAS?! Sven: ER IST ZURÜCK! ER IST WIRKLICH ZURÜCK!
Kein Fan bleibt auf seinem Sitz, alle springen sie auf und brüllen sich die Seele aus dem Leib, sie feiern seine Rückkehr. Die Rückkehr des Priesters...J.T.K.!
Und alles passt! Alter Bridge spielt sein Lied und dann kommt das ultimative Zeichen für seinen folgenden Auftritt. Das Feuerwerk. Es schießt die Rampe hoch, rattert dem Eingang entgegen, es mündet in einem großen Knall, hinterlässt eine Rauchwolke, getränkt in grüner Hallenbeleuchtung und in dieser Wolke ist sie. Die Silhoutte des dreifachen GFCW Champions. Des Hall of Famers. Des Priesters!
Und da ist.......nichts!
Keine Silhoutte, kein Priester, kein J.T.K.. Der Rauch verzieht sich und alles was bleibt ist Enttäuschung, während Coming Home weiterspielt. Zu den nun tosenden Buhrufen der Fans.
Pete: Was soll das? Will sich J.T.K. Zeit lassen? Sven: Ich glaube eher, hier spielt jemand mit den Fans. Ein böses Spiel.
Und Sven soll recht behalten. Denn nun ist es auch mit Alter Bridge vorbei. Wird ersetzt durch ein ewiges Rauschen. Nicht sanft wie die Meeresbrise, nein es ist das kratzige Rauschen, wenn man einen Radiosender sucht. Und es paart sich. Es paart sich mit der Videoleinwand, denn im „Takt“ des Rauschens erscheint dort eine Welle. Eine einzelne dunkelrote Radiowelle. Und wieder sind die Fans geschockt.
Pete: Ooooooooooh Sven! Das kennen wir doch ganz genau! Sven: So kündigt sich nur einer in der GFCW an! Und zu wem passt es besser, die Fans vorher zu demütigen?
Doch die haben den Trick von eben bereits wieder vergessen, denn wer sich dort ankündigt, ist noch einmal ein anderes Kaliber. Ein noch größerer Star. Und auch wenn er nicht immer für die Fans war, in diesem Moment wird er dennoch frenetisch gefeiert. Und dann verwandelt sich die Radiowelle auch noch in Wörter.
Ratet mal, wer wieder da ist
Und es wird noch einmal lauter. Die Fans können es kaum erwarten, was zur Hölle geht hier eigentlich ab?!
Pete: Er meint es ernst, Sven! BAM BAM!!! ER KOMMT ZURÜCK IN DIE LIGA! Sven: Das ist der Wahnsinn! Bam Bam ist zurück in der GFCW!
Da setzt es auch schon ein. SEIN Lied. Chimaira! Power Trip! Und jetzt steht auch der letzte Fan! Will den perfekten Blick haben, wenn Bam Bam sein Comeback feiert! Die ersten Akkorde spielen, die Fans sind schon jetzt komplett heiser und dann ist es soweit....
Die Musik hört auf. Die Leinwand geht aus. Die Hallenbeleuchtung wird wieder normal. Und noch bevor die Fans ihren Unmut rauslassen können, wird in die Werbung gegeben. Das war's also. Kein Comeback. Nur ein fieser Scherz eines Unbekannten.
Seht ihr, er ist da und er ist immer noch...MäcMüll!
Die Interviewerlegende der GFCW blickt etwas angespannt in die Kamera und räuspert sich, während letzte Feineinstellungen gemacht werden. Es versteht sich von selbst, dass Müll ein Mikrofon in der Hand hält. So ist das bei ihm schließlich üblich. Seltener hingegen sieht man den Hall of Famer mit einem Zettel in der Hand, von dem er seinen Text abliest. So ist man es eigentlich nicht von ihm gewohnt.
MäcMüll: „Liebe GFCW-Fans. Dies ist einer der größten Momente meiner bescheidenen Karriere, denn ich habe die große Ehre, Ihnen die Matchvorbereitungen eines international gefragten Stars anzukündigen. Seien Sie gespannt und machen sie sich die Ehrfürchtigkeit dieses Momentes bewusst. Wir sollten uns alle glücklich schätzen, diese Bilder in der Liga sehen zu dürfen! Meine Damen und Herren...“
Er stockt für einen Moment.
MäcMüll: „...der Pheasant Warrior!“
Das Urgestein faltet den Zettel wieder zusammen und blickt etwas traurig zu Boden. Im nächsten Moment erscheint das Grinsen Mr. Rodgers auf der Mattscheibe, der Müll das Papier aus der Hand nimmt und diesem gönnerhaft auf die Schulter klopft, was in diesem Zusammenhang eher herablassend wirkt.
Mr. Rodgers: „Wunderbar! Man hat deinen Enthusiasmus gemerkt. Damit entgehst du einer Vertragsstrafe...“
Er schiebt den Interviewer unsanft in Richtung der Tür und deutet in den hinteren Teil der Kabine. Dort sitzt der Pheasant Warrior im Ringoutfit auf einem Sessel und lächelt still in sich hinein. Neben ihm schlägt Mohammed, der Fasan, aufgeregt mit den Flügeln.
Mr. Rodgers: „Ihr habt es im Ring eben gesehen, was sich dort abgespielt hat! Mein Mandant und guter Freund musste sich mit Gestalten wie Rob Gossler und dem Zereo Killer abgeben. Mit einem Asozialen, der Alkohol an das Publikum verteilt. Und mit einer zwielichtigen Gestalt, dessen Bekanntenkreis mir sehr fragwürdig erscheint, wenn er Zereo CooL enthält. Und das Schlimmste ist...er hat seinen eigenen Bruder schonungslos einer möglichen Verletzung überlassen! Gossler und Zereo Killer – zwei EKELHAFTE“
Er schüttelt sich vor Abscheu.
Mr. Rodgers: „Und solche Personen machen im GAU-Fall den Intercontinental-Titel unter sich aus? Eine Horrorvision, ein Alptraum! Doch zum Glück...“
Erleichtertes Ausatmen beim dicken Anwalt. Mit seinen Wurstfingern zieht er eine Taschentuch aus der Hose und schnäuzt sich.
Mr. Rodgers: „Bleibt der Traum in diesem Fall auch nur eine Schreckensmär! Denn Alkoholiker und Verrückter werden von dem einzig wahren Repräsentanten der GFCW gestoppt.“
Natürlich ist damit der Pheasant Warrior gemeint, auf den Rodgers nun deutet. Dann geht er zu ihm und legt die Hand brüderlich auf dessen Schulter.
Mr. Rodgers: „Warrior! Ich weiß, du wirst mich nicht enttäuschen. Heute wird der Champion dein Opfer und in zwei Wochen muss Zereo Killer der jahrhundertealten Kampfkraft der Fasanenkrieger Platz machen. Die GFCW...“
Bei diesen Worten geht er nah an die Kamera heran und will offenbar zu allen Fans sprechen. Dabei wirkt er auch schlagartig aufgebrachter.
Mr. Rodgers: „...muss endlich erkennen, dass sie die Falschen bejubeln! Sie feiern Zereo Killer und Rob Gossler. Sie feiern einen Jimmy Maxxx, der schon zigmal versprach, sich zu bessern und am Ende doch nur wieder bestätigte, dass sein Geist offenbar nie zur Ruhe kommt. Die Fans feierten sogar scheinheilige Bekehrte wie Tobi Whitehouse oder Verlierer wie Joe Jobber anstatt den wirklichen Helden dieser Liga.“
Mohi hüpft währenddessen vom Sessel und läuft ein wenig durch den Raum. Rodgers zieht sich einen Stuhl heran und setzt sich vor den Pheasant Warrior um letzte Worte der Motivation zu sprechen.
Mr.
Rodgers: „Du
bist ein Wunderkind, auch wenn niemand außer dir und mir
das sieht, denn
Er versinkt immer mehr in seiner Lobrede und blickt seinen Mandanten mit stolzgeschwellter Brust an.
Mr. Rodgers: Du bist einer aus eine Million. Es ist Dyes Liga, doch es wird deine Version. Ich kenn' ihre Beleidigungen, ich kenne all die Standardflüche und ihre Erweiterungen. Ich kenn' ihre mentalen Wunden und die Narben ihrer Niederlagen und die Rachepläne, die die Liga gegen uns ausheckt, weil wir in wenigen Wochen zur dominantesten Kraft geworden sind! Langsam nähert sich seine Ansprache dem Ende. Er steht wieder vom Stuhl auf und blickt seinen Klienten an.
Mr. Rodgers: „Und du, mein Bester, wirst der Fackelträger einer neuen Generation!“
Vor Vorfreude blitzt ein Lächeln im Gesicht des Anwalts.
Mr. Rodgers: „Du wirst mich reich machen! Du wirst alle Leute überzeugen. Heute beginnt es, wenn der Champion der Asozialen geschlagen wird und die Gro Gock mit wehenden Fahnen in eine bessere Zukunft zieht. Für uns und für die gesamte GFCW! Und dann unterliegt auch bald Zereo deiner Macht, Warrior! Niemand wird dir mehr im Weg zum Intercontinental Titel stehen!“
Dem Krieger scheint die Vorstellung durchaus zu gefallen. Er nickt bejahend.
Mr. Rodgers: „Unser Feldzug...-“
Er stockt. Es klopft an die Tür! Eine Unverschämtheit! Ein Ekelhafter! Wer kann es wagen, diese ehrfürchtige Stille zu stören? Die Rede Mr. Rodgers'? Langsam öffnet sich die Tür und ein Mann, kaum älter als 20, tritt herein. Er trägt ein Shirt der GFCW-Crew und ist somit wohl den Mitarbeitern zuzuordnen. Er macht den Mund auf, will etwas sagen, doch Rodgers hebt sofort die Hand.
Mr. Rodgers: „SCHWEIG! Wie kannst du es wagen, diesen Moment mit deiner ganz und gar unrelevanten Anwesenheit zu stören?“ Crewmann: „Ich...ich sollte Sie informieren, dass das Match gleich auf dem Programm steht und...-“ Mr. Rodgers: „Höre ich richtig? Du elender Wurm willst dem Pheasant Warrior sagen, wann er was zu tun hat, hm?
Der Arme ist von Rodgers sichtlich eingeschüchtert und stammelt eine Entschuldigung. Dabei erhebt sich der Krieger und stellt sich mit verschränkten Armen vor ihm auf.
Mr. Rodgers: „Was also zur Hölle willst du hier?“ Crewmann: „Wie ich schon sagte, es ist wegen dem Ma-ma-Match, dass der...“
Kreischen bei Rodgers.
Eiliges Nicken.
Crewmann: „Ja, genau. Das wollte ich.“ Mr. Rodgers: „WIE BITTE?“
Der schmierige Manager kommt ganz nah an den völlig verängstigen Jungen heran und flüstert diesem lachend etwas ins Ohr.
Crewmann: „Ja, genau. Das wollte ich...Sir. Ich wollte sagen, wie sehr ich die Gang bewundere.“
Mit einem gemurmelten „So ist es gut“ wendet sich Rodgers vom zitternden Crewmitglied ab. Dieser will schon gehen, doch der Anwalt mahnt ihn zum Bleiben. Er greift sich Mohammed vom Boden und trägt ihn vorsichtig auf dem Arm zum Crewmember.
Mr. Rodgers: „Sag, dass du ihn liebst!“
Der Pheasant Warrior stößt ihn zur Verstärkung der Aufforderung „unabsichtlich“ mit den verschränkten Armen in den Rücken, was den Jüngling fast zum Weinen vor Angst bringt.
Crewmann: „Ich...liebe...dich...Mohammed.“
Der Fasan flattert freudig mit den Flügeln und göckt. Doch Rodgers schüttelt nur wütend den Kopf und fixiert den Mann mit bohrenden Blick.
Mr. Rodgers: „Denkst du, dies ist ein beschissener Witz!? SAG ES! SAG ES SO, DASS MAN ES DIR GLAUBT, ELENDER WICHT!“
Die Adern am Hals des Dicken treten beim Schreien hervor und sein Gesicht läuft rot an, während er den Burschen zusammenbrüllt. Dieser holt tief Luft.
Crewmann: „ICH LIEBE DICH, MOHI! ICH LIEBE DICH!“ Mr. Rodgers: „Gut...wirklich gut...“
Der Manager der Gro Gock Gang tätschelt dem GFCW-Mitarbeiter unsanft die Wange und lacht dabei. Im nächsten Moment holt er aber aus und schlägt dem Mann mit voller Wucht eine Ohrfeige ins Gesicht, die den Hilflosen nach hinten stolpern lässt. Schreiend hält er sich das Gesicht, auf dem ein roter Handabdruck zu sehen ist. Aus seiner Nase beginnt es, zu bluten. Er ergreift unter Gelächter des Anwalts die Flucht.
Mr. Rodgers: „Nun, Warrior...ich hoffe, dass nicht noch mehrere Leute den nötigen Respekt vermissen lassen. Aber ansonsten werde ich mich schon um sie kümmern, damit dir jeder genug Bewunderung schenkt. Aber nun muss erstmal Rob Gossler seine Lektion lernen.“
Er legt dem Krieger eine Hand auf die Schultern und das Segment schaltet ab.
Unser aller bester Freund Robert Breads bewegt sich durch den Backstage-Bereich, als er auf Mac Müll trifft. Dieser spricht den Kanadier an.
Mac Müll: „Robert, hast du Zeit für ein Interview?“
Breads dreht den Kopf und blick Müll an. Dann schüttelt er den Kopf.
Robert Breads: „Nein.“
Damit geht „Canada's Own“ weiter. Müll scheint kurz verwirrt – es hat gar keinen halbstündigen Monolog gegeben, der damit geendet hatte, dass er keine Zeit hat, eine halbe Stunde mit einem Interview zu verschwenden. Doch dann macht es BAMM! - und der Hall of Famer kommt durch. Und der gibt nicht auf.
Mac Müll: „Auch nur ganz kurz!“ Robert Breads: „Nein.“ Mac Müll: „Wo musst du denn hin?“ Robert Breads: „Zu meinem Match?“ Mac Müll: „Bis dahin ist ja noch Zeit!“ Robert Breads: „Ich gehe langsam.“
Um das zu untermauern wird der frühere GFCW-Champion nun tatsächlich langsamer und läuft im Schneckentempo – doch das war ein Fehler. Denn nun kommt Müll auf ihn zu.
Mac Müll: „Okay, wir können uns ja auch im Laufen unterhalten.“
Breads scheint kurz zu überlegen, ob es sich lohnt, den Interviewer gegen die Wand zu werfen und schnell weg zu rennen, aber dann seufzt er und ergibt sich ihn sein Schicksal – ein Teil seiner Tätigkeit in der GFCW besteht nunmal darin, regelmäßig mit dem Menschen zu sprechen, der sich mit Jimmy Maxxx den ersten Platz in der Rangliste der nervigsten Wesen des Universum teilt. Und so laufen nun die beiden Männer nebeneinander her, während Mac das Mikrofon erhebt stellt sich Robert darauf ein, irgendeinen Schwachsinn zu reden.
Mac Müll: „Also, Robert... Wie hast du dich auf dein Match heute Abend vorbereitet?“ Robert Breads: „Gar nicht?“
„Canada's Own“ hebt die Augenbrauen, das ist so eine Frage, bei der sich Breads öfter mal fragt, warum Müll überhaupt angestellt ist, außer dem Grund, dass er halt schon ewig da ist.
Robert Breads: „Erstens bereite ich mich nur auf Matches mit Leuten vor, die ich auch als Bedrohung einstufe, und Zereo Killer wäre höchstens eine Bedrohung, wenn derjenige die Matches gewinnt der am Häufigsten oder Längsten vor der Kamera zu sehen ist. Nur leider ist das völlig egal, und weil es letztlich darauf ankommt, wer der Bessere ist, ist das Match schon entschieden, selbst wenn er Aya aus dem Altersheim geholt hat um sich ein paar billige Jubelrufe einzuholen. Denn so gut unser Killer auch darin ist, Freunde und Familie zu verprügeln, so eine unfassbare Gurke ist er doch in allen anderen Belangen. und Gurken gewinnen nie gegen Superstars. Nie, Mac. Nie.“
Unser kanadischer Freund will noch etwas sagen, stockt dann aber und lächelt – es ist immer noch irgendwie ungewöhnlich, Breads nach so langer Zeit wieder lächeln zu sehen.
Robert Breads: „Und zweitens habe ich bei Brainwashed schon bewiesen, dass ich ziemlich gut darin bin, Krüppel zu besiegen.“
Damit spielt der frühere Präsident natürlich auf die heftigen Verletzungen an, die der Killer in seinem Match einstecken musste, und nach seinem Wortduell früher in der Show weiß er ja, dass ZK nicht bei 100% ist.
Müll wirkt ein wenig unsicher bei diesem Spruch, er findet das zwar alles andere als witzig, aber Breads das zu sagen wäre wohl auch keine gute Idee – also sagt er einfach nichts und spricht weiter.
Mac Müll: „Ein weiteres wichtiges Thema für viele Leute ist auch dein... „Verhältnis“ zu Chris McFly Jr., den du öffentlich verdächtigst, hinter El Negro Cavaliere zu stecken...“ Robert Breads: „...der El Negro Cavaliere IST...“ Mac Müll: „...was wird sich in dieser Hinsicht bei dir tun?“
Breads leckt sich über die Lippen, er scheint einige Sekunden zu überlegen, dann sieht es aus, als würde es „Klick“ machen und er zuckt mit den Schultern.
Robert Breads: „Nun, eigentlich wollte ich mit einem triumphalen Sieg im Rücken darüber reden... aber ein Sieg gegen Zereo Killer fällt wohl eher in die Kategorie „Alles Andere wäre peinlich“, von daher kann ich es auch jetzt sagen.“
Mit diesen Worten nimmt der Kanadier dem Interviewer kurz entschlossen das Mikrofon ab, und Mac ist überrascht genug los zu lassen, was dazu führt, dass Breads nun das Wort ergreift und Mac zum Schweigen verdammt ist und wie ein Statist in einem Theater neben dem Hauptdarsteller steht.
Robert Breads: „Chris McFly Jr.... du overhypter Standard-Wrestler... ich habe keine Ahnung, warum du dir diese alberne Maske übergezogen hast und Dynamite's Schoßhündchen spieltest... denn mit Sicherheit kommt die gesamte Intention von Dynamite, ein weiterer lächerlicher Versuch mich wieder los zu werden... aber nichtsdestotrotz bin ich noch hier, nicht wahr? Da kauft der gute Claude schon einen Independent-Superstar ein, den heißesten Free Agent auf dem Markt... und dann mache ich ihn platt. Ziemlich blöd gelaufen, hm?
Von Dynamite habe ich nichts anderes erwartet, Chris, wirklich nicht. Aber ich will wissen, warum DU da mit gemacht hast. Und nicht nur das, das ist nur Punk eins auf meiner Liste, und diese Liste hat drei Punkte, mein Freund. Nummer eins, wie gesagt: Ich will eine Erklärung, was das soll.“
Der Kanadier hebt nun den Zeigefinger, als Symbol für „Eins“.
Robert Breads: „Nummer zwei: Ich will, dass du zugibst, dass du unter der Maske stecktest. Ich will nicht, dass sie nur abgenommen wird, nein. Ich will aus deinem Mund hören, Chris McFly, dass du der Cavaliere bist und warst, ich will es von dir wissen, ich will dass du gestehst und das live bei War Evening, vor aller Augen.“
Der GFCW-Veteran hebt nun auch den Daumen, um eine „Zwei“ darzustellen.
Robert Breads: „Und Nummer drei...“
Breads schnaubt einmal kurz auf, dann schüttelt er den Kopf – es scheint, als könne er selbst nicht glauben, was er da sagt.
Robert Breads: „...so einfach kommst du mir nicht davon. War das dein Plan, Chris? Mich zweimal unter der Maske zu besiegen, sie dann abzunehmen und dich feiern zu lassen? Und nun, wo das nicht geklappt hat, tust du so als wärst du nicht der Cavaliere? Ist das der Grund für die Maske? Naja, ich werde es ja bald erfahren. Auf jeden Fall lasse ich dich da so nicht rauskommen, Chrissy. Du wirst noch von mir platt gemacht, ich will nicht, dass du aus der GFCW raus kommst, ohne auf deiner Visite stehen zu haben: „Gegen Robert Breads verloren.“ Deswegen, Chris McFly Jr.... fordere ich dich zu einem Match heraus. One On One, du kleiner Spast. Du schiebst deine Niederlage nicht auf den Cavaliere. Du wirst auch noch als du selbst gegen mich verlieren. Und bei Title Nights... wird das passieren. Denn ich werde nicht aufgeben, bis ich mein Match habe. Das ist Punkt drei.“
Passend dazu hebt Robert nun auch den Mittelfinger, um die „Drei“ deutlich zu machen.
Robert Breads: „Chrissy, du hast genau zwei Wochen. Zwei Wochen, dann will ich eine Erklärung, ein Geständnis und ein Match – und ich werde alles bekommen, davon kannst du ausgehen. Wenn du es mir nicht gibst, werde ich es mir holen, mit allen Mitteln. Und wenn du auch nur die geringste Ahnung von der Vegangenheit dieser Liga hättest, wüsstest du, dass ich zu ALLEM bereit bin, um zu bekommen, was ich will... J. T. K. und Dynamite lassen grüßen. Du hast zwei Wochen, McFly. Zwei Wochen. Wir sehen uns dann. Und jetzt entschuldige mich, ich muss irgendeine Niete zerstören.“
Breads wirft Müll das Mikrofon wieder zu, klappt dezent Daumen und Zeigefinger ein um eine eindeutige Geste in Richtung McFly abzugeben und verzieht sich so schnell, dass Mac sich noch nicht wieder gesammelt hat, als Breads schon um die Ecke ist, auf dem Weg zu seinem Match gegen den Zereo Killer.
Dynamite: „Nun? Wie sind die Ergebnisse ihrer bisherigen Untersuchungen?“
Dynamite schaut die in Würde gealterte Frau mit den nackenlangen, offen herunterhängenden, ergrauten Haaren vor sich mit einem fragenden Blick an. Die Dame, deren Namensschild an ihrem weißen Kittel sie als Dr. Annette Fuhrmann ausweist, rückt sich ihre kastenförmige Brille mit einem demonstrativen Ausatmen aus ihren Nasenlöchern gerade, wobei das Ausatmen fast auch ein Seufzen darstellen könnte. Dann öffnet sie die hellbraune Pappmappe, die vor ihr auf dem Tisch liegt und blättert darin herum.
Dr. Fuhrmann: „Nun, Herr Booker, nach gut 1 ½ Wochen der Beobachtung an unserem Institut, kann ich sagen, dass ich im Bezug auf den Patienten doch schon erstaunliche Fortschritte bei der Erforschung seines geistigen Zustands gemacht habe.“
Der Amerikaner verzieht die Augenbraue. Das war nun doch eine etwas unpräzise Aussage der Ärztin. Der Ligapräsident legt seine Arme auf dem dunklen Holztisch vor ihm ab und faltet die Hände.
Dynamite: „Und das bedeutet was?“
Kurz lässt Dr. Fuhrmann ihren Blick von Claude Booker abschweifen, legt ihren Zeigefinger auf eine bestimmte Stelle der momentan aufgeschlagenen Seite und vertieft sich für einen kurzen Augenblick in ihre Notizen. Dann lächelt sie den GFCW Präsidenten zuversichtlich an und fährt fort.
Dr. Fuhrmann: „Ich möchte das so formulieren: Er ist immer noch nicht sonderlich kooperativ, d.h. er nimmt nach wie vor nicht an Gruppensitzungen mit den anderen Patienten teil und wird gewalttätig gegenüber unserem Pflegepersonal, wenn er nicht das bekommt, was er will. Des Öfteren wirkt er auch noch desorientiert, führt Selbstgespräche oder hält in seinem Krankenzimmer Reden vor einem imaginären Publikum…“
Während die Medizinerin ihren Untersuchungsbericht fortsetzt, verzieht sich das Gesicht des GFCW-Bosses aufgrund der geschilderten, skurrilen Geschehnisse in diesem psychiatrischen Institut immer weiter. Er ist sich sicher, es war die richtige Entscheidung Kriss Dalmi kurz nach Brainwashed in diese Anstalt einliefern zu lassen, nachdem er vollkommen aufgelöst die Einrichtung im Backstagebereich, samt seines eigenen Büros verwüstet und dabei auch mehrere GFCW-Mitarbeiter verletzt hatte. Zwar war die unmittelbare Gefahr für seinen neuen Intercontinental Champion Rob Gossler und sein näheres Umfeld insofern gebannt als dass sich die J.W.O. scheinbar aufgelöst hatte und das seine „Herrin“ laut seiner obskuren Predigt durch die veränderte Sternenkonstellation nicht mehr diese Welt betreten konnte, doch er war weiterhin ein unberechenbarer Psychopath. Das war er schon, bevor er sich in den Dienst seiner „Herrin“ stellte. Schlussendlich gelang es Azrael und seinen Sicherheitsmännern nicht, Kriss Dalmi ruhig zu stellen, weshalb die Einlieferung in diese Anstalt der einzig logische Schluss war…
Dr. Fuhrmann: „…anhand des Videomaterials, das sie mir aus ihrer Fernsehsendung zur Verfügung gestellt haben, den Untersuchungsergebnissen meines geschätzten Kollegen Dr. Maiers und den Einzelgesprächssitzungen, die wir in dieser kurzen Zeit mit ihm durchführen konnten, ließ sich immerhin ein vager Sinn aus seinem Verhalten und seinen Gedanken erschließen.“
Der Leiter der GFCW horcht auf und schaut Dr. Fuhrmann interessiert an.
Dynamite: „Nun?“ Dr. Fuhrmann: „Nun, es ist so, all die kryptischen Predigten, seine große Prophezeiung der Apokalypse, die Initiation und Gehirnwäsche seiner Arbeitskollegen, all dies ist gewissermaßen ein verschlüsselter Aufschrei, ein Hilferuf, welcher tief mit seiner Vergangenheit verwurzelt ist und zu einer extrem misanthropischen Weltansicht geführt hat.“
Dynamite merkt erst nicht, dass sein Mund offen steht, erst als die Akademikerin vor ihm einen flüchtigen Blick auf seine Mundpartie macht, schließt er diesen wieder und deutet mit einer Geste an, dass sie doch bitte fortfahren möge.
Dr. Fuhrmann: „Ich spreche von den Jugoslawienkriegen, die er in seinen Kindheitstagen noch miterleben musste. Natürlich war man auch als Aggressornation nicht vor den Kriegsgräueln gefeit und natürlich wurde der Patient damals auch Zeuge, wie Bekannte oder sogar Familienmitglieder Opfer dieses Krieges wurden.“ Dynamite: „Sie sprechen von Posttraumatischer Belastungsstörung?“ Dr. Fuhrmann: „Genau! Im Grunde genommen ist er ein klassischer Fall dieser psychischen Erkrankung, das Problem an der ganzen Sache ist jedoch, dass die PTBS bei ihm nicht behandelt wurde und sich in Folge dessen in seinem Wesen niederschlug. Nun, dass Ergebnis kennen sie ja!“
Claude Booker nickt nachdenklich.
Dynamite: „Ja, das weiß ich.“ Dr. Fuhrmann: „All die Drogen, die er im Laufe seines Lebens konsumierte, sie halfen ihm die Erinnerungen an diese schrecklichen Ereignisse auszulöschen, wobei dieses AstroHappy offenbar am Besten wirkte. Natürlich hat der Drogenkonsum diese negativen Gefühle, all die Wut, den Hass und die Angst, natürlich nicht einfach aus dem Gedächtnis gestrichen, sondern bloß für eine gewisse Zeit unterdrückt. Selbst in der Zeit in der er durch seinen Drogenkonsum benebelt war, waren diese Emotionen da und er musste ihnen unterbewusst auf anderem Wege Ausdruck verleihen.“ Dynamite: „Interessant! Was hat das aber nun mit seiner Sekte zu tun?“ Dr. Fuhrmann: „Dazu komme ich gleich. Wir waren bei den unterdrückten Emotionen. Der Patient wandelte also seine unterbewussten Gefühle in äußere Aggression um, woraus sich ein antagonistisches Weltbild ergeben hat, in dem er sich von der vorherrschenden Gesellschaft abwendet und sie sozusagen für seine Lebensmisere verantwortlich macht. Dieses Prinzip der Schuldabweisung können wir bei vielen Drogensüchtigen beobachten, die mit der Realität ihrer Sucht nicht umgehen können oder wollen.“
Die Augen von Claude Booker weiten sich. Offenbar erwartet er nun die große Auflösung. Dr. Annette Fuhrmann holt nach ihrem Redeschwall tief Luft, denn augenscheinlich soll dieser Exkurs in die Psyche Kriss Dalmis noch verzwickter werden.
Dr. Fuhrmann: „Nun diese Flucht ging soweit, dass er sich in eine Realität flüchtete, in der er glaubte von einem Wesen aus dem Weltraum Befehle zu erhalten, wobei die halluzinogene Wirkung AstroHappys für diese Flucht wie eine Art Katalysator wirkte und er daraus eine ganze Religion schöpfte. Und so codierte er dieses Gefühlschaos in seinem Kopf zu kryptischen Botschaften, deren Manifeste man bei War Evening sehen konnte.“
Der Ligapräsident sieht die Ärztin ungläubig an. Irgendwie fehlte für sein Verständnis noch immer ein Puzzleteil.
Dr. Fuhrmann: „Sie sind anscheinend noch nicht so ganz überzeugt. Ich möchte ihnen ein Beispiel für meine Theorie geben. Bevor Kriss Dalmi anfing, von der Ankunft seiner Göttin zu sprechen, konnte man schon oftmals sehen, wie er die ‚bourgeoisen Schichten’, all die ‚Mittelständer und Bonzen’, wie er sie nannte, diffamierte, da sie sich seiner Meinung nach der Realität, die er kannte, das Leben auf der Straße, den Teufelskreis der Drogensucht oder eben jene Erlebnisse aus einem Kriegsgebiet nicht kannten und ignorierten. Für ihn waren sie ahnungslos wie Schafe, eine riesige Schafsherde von ‚Bonzen’. Dafür hasste er diese Menschen. Wie ich schon sagte, machte er sie für sein Schicksal verantwortlich. Dieser Hass, dieser unbedingte Wunsch nach Vergeltung für sein trauriges Leben, ließ in ihm den Wunsch wachsen, diesen Menschen extremes Leid zuzufügen: Der Wunsch nach dem Untergang all derer, die ihn verstoßen haben, der Tod, das Weltende, die ultimative Form der Rache! Die Prophezeiung der ‚allumfassenden Umwälzung’ ist eine einzige Metapher für seinen Menschenhass, undurchsichtig codiert und für seine Anhängerschaft reproduziert.“
Claude Booker wirkt noch immer perplex.
Dr. Fuhrmann: „Da die Apokalypse nun aber nicht eingetreten ist und er mit der Realität konfrontiert wurde, begann er gewalttätig zu werden, da er sie nicht anerkennen wollte. Und dann haben sie uns nach ihrer Veranstaltung vor zwei Wochen ja glücklicherweise kontaktiert.“
Er ist in Gedanken versunken, nachdenklich streicht er sich über sein Kinn. Diesen riesigen Batzen an Informationen musste er erstmal verarbeiten, denn diese abstrusen Gedankenkonstrukte Kriss Dalmis und ihre Implikationen irritierten ihn noch immer. Dr. Fuhrmann lächelt dem Ligapräsidenten verständnisvoll entgegen, sie ist sich scheinbar bewusst, was sie dem momentanen Vormund von Kriss Dalmi da gerade vorgesetzt hat.
Dr. Fuhrmann: „Herr Booker, ich kann ihre Verwirrung verstehen. Es sind jedoch auch bloß Theorien, die ich angestellt habe, womöglich steckt auch noch etwas anderes dahinter, doch die von ihnen und Dr. Maier zur Verfügung gestellten Materialien, sowie meine Gespräche mit dem Patienten selbst ergeben ein einigermaßen schlüssiges Gesamtbild. Sicherlich, ein paar offene Fragen sind da schon noch, z.B. woher der Patient Kenntnisse in Babylonisch erlangt hat, aber…“
Da klopft es an der Tür und ein stämmiger, junger Mann in weißer Kleidung kommt hereingestürmt. Dynamite und Dr. Fuhrmann drehen sich fast gleichzeitig zu dem Pfleger um, dessen verzweifelter Gesichtsausdruck verrät, dass es offensichtlich schlechte Neuigkeiten gibt.
Pfleger: „Dr. Fuhrmann!!!!!“ Dr. Fuhrmann: „Was ist passiert???“ Pfleger: „Der Patient 68, er ist VERSCHWUNDEN!!!!“ Dynamite: „Lassen sie mich raten, Patient 68 ist…“ Dr. Fuhrmann: „JA!!! Kommen sie, kommen sie, Herr Booker!!!!“
*Knock, Knock*
„Who’s there?“
So oder so ähnlich beginnt das immer in amerikanischen Filmen. Doch wir befinden uns nicht in irgendeinem Fiktiven Szenario das sich irgendein brillanter Filme Macher hat einfallen lassen. Hier gibt es keinen Tom Clancy der einen super Thriller schreibt. Keinen ausführenden Produzenten oder einen super Regisseur a la Steven Spielberg. Hier gibt es nur einen Mann der sich einmal mehr das Ziel gesetzt hat die Wahrheit ans Licht zu bringen. Mac Müll! Der Hall of Famer unter den GFCW Angestellten. Und auch diesmal in mutiger, gar waghalsiger Mission. Denn er will dem Mann dem unterstellt noch jemand anderes zu sein, auf den Zahn fühlen. Chris McFly Jr. Dem Mann von dem man glaubt oder viel mehr von dem jemand bestimmtes glaubt das er noch eine zweite Identität besitzt.
*Knock, Knock*
Und so hat er geklopft und es öffnet sich die Tür aus der ein konzentrierter und grimmig dreinschauender Chicagoer Free Agent schaut.
Chris McFly Jr.: „What’s up?“
Für einen Moment hat er wohl vergessen das er für eine deutsche Liga in den Ring steigt und das nun Deutsch seine Geschäftssprache sein sollte.
Chris McFly Jr.: „Ich meine… was ist los? Wie kann ich helfen?“ Mac Müll: „Hi… ich ähm wollte mal ein paar Fragen stellen zu ein paar aktuellen Punkten.“
Misstrauischer Blick vom Renegade. Es ist die erste richtige Begegnung der Beiden. So das McFly noch nicht so ganz weiß was ihm da blühen könnte an unangenehmen Fragen.
Chris McFly Jr.: „Hat es was mit dem Tag Team Titel Match vom letzten PPV zu tun?“ Mac Müll: „Öhm… nein.“ Chris McFly Jr.: „Hat es was mit dem Rematch zu tun für die kommende War Evening Ausgabe?“ Mac Müll: „Ähm… wieder nein.“ Chris McFly Jr.: „Hat es denn wenigsten etwas mit dem Match heute gegen Eric Fletcher zu tun?“ Mac Müll: „Ühm… nö.“
Schon seltsam. Normalerweise stellt hier doch Mac Müll die Fragen und nicht ein Wrestler.
Chris McFly Jr.: „Was soll dann das Ganze?“
Kommt von einem genervten Swingin’ Wrestler aus seiner Kabine die sich nun vollends geöffnet hat. Und Ladies haltet eure Schlüpper fest! Der italienische Hengst ist Oberkörperfrei und gerade dabei sich warm zu machen. Also aufzuwärmen zum Match und nicht das was andere vielleicht jetzt denken. Hier geht es weder um Hatee noch um The Cock!
Mac Müll: „Nun es gibt da etwas das brennt den Menschen die uns regelmäßig zuschauen auf der Seele.“ Chris McFly Jr.: „Ach was? Was könnte das wohl sein?”
Der Sarkasmus klingt in jeder Silbe durch. Schließlich kann sich auch McFly denken worum es geht.
Mac Müll: „Ja, also… ähm…“ Chris McFly Jr.: „Ja ich höre?“ Mac Müll: „Robert Breads hat da so eine Behauptung aufgestellt und jetzt wollte ich dich… sie… also darf ich Chris sagen? Also auf jeden Fall wollte ich direkt einmal nachfragen ob du jetzt wirklich der El Negro Cavaliere bist? Weil ihr seht euch ja im Ring so ähnlich und das Moveset ist identisch und…“
Weiter kommt Mac Müll nicht den der andere Mc in dieser Szene, McFly hebt den rechten Zeigefinger an seinen Mudn an und deutet so an das Mac Müll besser still sein sollte.
Chris McFly Jr.: „Ssssssssch! Jetzt rede ich zu dem Thema! Okay!“
Schweigen von Mac Müll. McFly nimmt sich das Mikro und schaut direkt in die Kamera.
Chris McFly Jr.: „Fassen wir mal zusammen: Ich bin der Neue hier. Mein langjähriger Mitschüler Lex Streetman und ich haben es geschafft uns an Corps Nobilis zu rechen für ihre Schandtaten. Wir haben ihnen die Titelgürtel abgenommen. Nächste Show gibt es ein Rematch dazu, weil die edlen Lords ja was Besonderes sind. Heute Nacht stehe ich vor dem wichtigsten Match meiner noch jungen GFCW Karriere, denn ich muss gegen den Candyman Eric Fletcher in den Ring. Soweit so klar?“
Seine stimme ist ruhig. Aber bestimmend. Höfflich. Aber deutlich.
Chris McFly Jr.: „Ich habe 1000 andere Probleme als dieses Scheißgerücht. Und weil es genau das ist. Werde ich dazu nichts mehr sagen. Außer das es lächerlich ist. Das es jeglicher Logik entbehrt und wo wir schon bei Robert Breads sind…“
McFly schaut direkt in die Kamera. Seine Augen sind hellwach und zielgerichtet als wenn er hoffen würde durch das Objektiv hindurch zu jemand anderem sehen zu können.
Chris McFly Jr.: „Weil dieses Gerücht so lächerlich ist. Und weil du mit auch und Krach mal wieder gewonnen hast Breads, heißt das noch lange nicht das du Forderungen stellen kannst. Du willst ein Match? Dann stell dich hinten an. Neben Jimmy oder so, der will ja auch immer mit mir spielen.“
Dann dreht er sich wieder zu Mac Müll und drückt ihm das Mikro wieder in die Hand.
Chris McFly Jr.: „So, noch Fragen? Zu den Suburbs vielleicht? Zu dem Tag Team Titel? Zum Rematch um eben genau darum? Zu Corbs Nobilis oder Breanna Ouths? Zu Lex Streetman oder Eric Fletcher?“
Immer wieder erntet der Renegade nur Kopfschütteln von Mac Müll.
Mac Müll: „Nein nicht wirklich.“ Chris McFly Jr.: „Das ist jetzt nicht dein Ernst, oder?“ Mac Müll: „Die Leute wollen wissen ob du unter der schwarzen Maske steckst?“
Tiefes Durchatmen von McFly. Seeeehr tiefes Durchatmen.
Chris McFly Jr: „Wenn einem Hall Of Famer wie dir die Titel nicht genug wert sind um darüber zu sprechen, wenn es nicht wichtig genug ist das ich immer noch unbesiegt bin und nun gegen Eric Fletcher, den GFCW World Heavyweight Champion antrete, wenn es nicht wichtig genug ist das Lex und Breanna gerächt wurden für eine schändliche Tat, wenn es wirklich nichts wichtigeres als diese Blöde Maske gibt…“
McFly greift in seine Hosentasche. Zieht jedoch nicht heraus was seine Hand umschließt. Er schüttelt nur den Kopf.
Chris McFly Jr.: „Dann müssen wir… ach was solls. Dann rede ich halt nachher im Ring. Sag Robert Breads wenn du ihn siehst, das er sich jemand anderes zum Spielen suchen soll.“
Enttäuscht wendet sich der Chicagoer ab von McFly. Scheinbar sind hier irgendwelche Verschwörungstheorien wichtiger als Titelgürtel, als gesühnte Vergehen oder anstehende Money Matches. McFly tritt wieder durch die Tür seiner Kabine und schließt sie langsam hinter sich. Damit endet dieses Szenario.
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