Die
Kamera ist auf ein selbstgemaltes PCWA Logo gerichtet. Es sieht
nicht mal annährend wie das Orginal aus. Mehr wie das Werk
eines 5 Jährigens.
Dann
wird das Blatt runtergenommen und der Kuchen kommt zum Vorschein.
Er ist gekleidet im Anzug und sitzt in seinem Büro hinter
seinem Schreibtisch. In seiner Hand ein Stapel Papiere. Seine
Miene ist ernst und er schaut in die Kamera und mit ernstem und
festem Ton spricht er zur PCWA Gemeinde.
RM:
“Sehr geehrte Damen und Herren! Liebe Angestellte und Fans!
Anwesende der Presse…“
Neben
einem Kameramann ist er ganz allein hier!
RM:
“Heute ist der 23. Juli 2017, ein Tag, der in unseren
Gedächtnis bleiben wird als ein Tag der Schande! Die PCWA
wird heute vom Feind auf eigenem Hoheitsgebiet angegriffen!
Die GFCW marschiert in die PCWA ein. Ein Angriff, der möglich
gemacht wird und unterstützt wird von der eigentlichen
Führung der PCWA Jona Vark!”
Er
räuspert sich und legt das erste Blatt beiseite und es
scheint fast so, als würde er sich eine Träne
verdrücken.
RM:
“Die PCWA sucht eigentlich den Frieden mit dieser
Organisation! Ich führte sogar bereits Gespräche für
einige Gastauftritte beim Brawlin' Rumble. Aber während ich
den Frieden suchte, schürt Frau Vark einen Krieg, ein Krieg,
der Opfer auf beiden Seiten fordern wird. Jona Vark tötet
ihre eigenen Kinder.”
Mal
wieder ein sehr drastischer Vergleich, aber die ist man im Moment
vom Kuchen ja gewöhnt.
RM:
“Dass diese Show unter GFCW Banner in unseren heiligen
Halle stattfindet, zeigt die Kranken Gedankengänge von Jona
Vark, die versucht die PCWA mit aller Macht zu Grabe zu tragen.
Sie versucht uns alle zu blenden mit Ihren Worten, aber Ihre
Taten zeigen Ihr wahres Gesicht!”
Nun
verdrückt er aber wirklich eine Träne und auch seine
Stimme scheint einen Moment brüchig, aber fängt
sich dann wieder in seinem ernsten und seriösen Ton.
RM:
“Dieser Angriff auf das Wohl der PCWA am heutigen Tag wird
viele Opfer in der PCWA fordern. Und ich hasse es Ihnen
mitzuteilen, dass dieser Angriff ein weiterer Nagel in
dem Sark der PCWA sein wird. Ein Nagel - reingeschlagen von
Jona Vark!”
Die
nächste Seite fliegt beiseite und nun schreit der Kuchen in
die Kamera.
RM:
“Jona Vark ist verantwortlich zu machen für heute
Abend!
Jona
Vark ist verantwortlich zu machen für den Untergang der PCWA
Jona
Vark ist verantwortlich zu machen für den Abgang führender
PCWA Größen
Jona
Vark ist verantwortlich zu machen dafür, dass Sie, liebe
PCWA Fans, uns den Rücken kehren!”
Der
Kuchen räuspert sich erneut und die Stimme wird wieder
ruhiger!
RM:
“Jona Vark hat damit der PCWA den Krieg erklärt. Und
ich habe es mehr als einmal gesagt: Ich bin für den Frieden
und der Frieden sollte unser Ziel sein. Aber wenn diese Person
der PCWA den Krieg erklärt, werden wir nicht tatenlos
zuschauen. Wenn Jona Vark den Krieg will, werden wir uns nicht
kampflos geschlagen geben.”
Einen
Moment lässt er die Worte im Raum stehen, es scheint fast
schon unheimlich still im Raum nach den Worten, die
einer Kriegserklärung gleichkommen. Dann spricht er weiter.
RM:
“PCWA’ler, heute ist es Zeit, dass wir als Fans und
Angestellte zusammenhalten und dem Feind die Stirn bieten.
Ich bin mir sicher, Sie haben sich bereits ein Bild über die
Führung von Jona Vark gemacht. Heute ist es Zeit, dass wir
unsere Stimmen hören lassen und Jona Vark in Ihre Schranken
weisen!”
Der
Kuchen wirft das letzte Blatt beiseite und spricht nun frei.
RM:
“Anspannungen und Aggressionen sind da und es gibt keinen
Zweifel daran, dass unsere Ideale und Interessen in Gefahr sind.
Mein volles Vertrauen gilt den Fans, dass sie für uns
einstehen und die Ablösung von Jona Vark fordern!”
Der
Kuchen erhebt sich und der Kameramann braucht ein Räuspern
des Kuchens, bis er nicht mehr dessen Brust filmt sondern wieder
sein Gesicht.
RM:
“So wahr Gott uns helfe, heute am 23.07.17 erklärt die
PCWA Jona Vark den Krieg!”
Nun
hält der Kuchen nochmal das selbstgemalte Logo in die
Kamera:
Und
aus dem Hintergrund hört man die Stimme des Kuchens.
RM:
“PCWA zuerst! Machen wir die PCWA wieder Groß!”
Und
mit diesen Worten geht die Kamera Off Air.
Die Kameras schalten nun Backstage,
wo MacMüll sich einen spannenden Gesprächspartner an
Land gezogen hat. Es ist der große Hühne aus Detroit
Michigan, Michael Payne!
Mac Müll: „Ich stehe
jetz hier mit Michael Payne, welcher bei der letzten Show nicht
nur einiges zu sagen hatte, sondern auch gegen Steve Steele
angetreten ist. Payne, wie lief das Match in deinen Augen?“
Der Amerikaner, der gerade einen
Schluck nimmt, kommt etwas mehr ins Bild und zieht seinen Hut
etwas aus dem Gesicht damit man dieses besser sieht.
Michael
Payne: „Wie ich bereits sagte, habe ich Steve Steele im
Ring nicht anders betrachtet als jeden anderen hier. Ob ich ihn
mag oder nicht, er ist ein gefährlicher Newcomer der im
Gegensatz zu anderen hier heiß darauf ist in diesem
Seilgeviert alles zu geben! Und das hat er auch getan, aber am
Ende konnte ich meinen Worten Nachdruck verleihen und ihn mit
einer Rücken OP nach Hause schicken! Der Kerl wird defenitiv
einen Physiotherapeuten gebraucht haben!“
Mac Müll: „Wie stehst
du zu Steve Steel´s Einstellung? Warum kannst du ihn nicht
leiden?“
Michael
Payne: „Der Kerl hat was aufm Kasten keine Frage und seine
neue Allianz macht ihn noch gefährtlicher. Aber der Kerl ist
noch ein Frischling, meint aber schon irgendwas verdient zu
haben. Und fordert dies nur über Wutanfälle ein, ohne
dabei etwas zu leisten. Diesen Zahn habe ich ihm gezogen, er darf
sich jetzt genauso wie Player erstmal hinten anstellen und sich
seine Sporen verdienen.“
Mac Müll: „Apropo
Player, dieser ist ja in der letzten Show aufgetaucht. Was denkst
du darüber?“
Das Gesicht des Amerikaners
verzieht sich etwas, genervt wirkt er, kann sich aber einen
kleinen Schmunzler abringen.
Michael
Payne: „Gar nicht Mac, einfach gar nicht. Player ist
einfach Player und das nicht gerade im positiven Sinne. Der Kerl
verliert gegen mich klar und deutlich, kommt wieder und nennt
Typen die in einem Monat mehr hervorgebracht haben als er
Wannabes. Wer möchte denn bitteschön ein Player Wannabe
sein? Stolz sein auf eine große Klappe und keine gewonnenen
Matches? Das soll man immitieren? Aber wie ich schon sagte, die
GFCW eine Liga voller jammernder Waschlappen. Ich frage mich
wirklich Mac, wo sind wir hier? Beim Pro Wrestling oder bei einer
Donald Trump Benefizveranstaltung? Wo jeder mal herkommen und
sich künstlich aufspielen darf wie toll er doch ist und was
die Welt ihm alles schuldet? Ist das vielleicht das große
Vermächtnis des Jimmy Maxxx? The Innovator of Bitching?
Keine Ahnung, ich auf jeden Fall habe mich noch nie beschwert
über irgendwas. In all den Jahren, die ich schon hier bin...
was übrigens glaube ich kaum jemanden auffällt, habe
ich mich nie über irgendwas echauffiert. Ich habe Chancen
und Möglichkeiten gesehen und sie ergriffen und das beste
daraus gemacht. Und bin dabei mit jedem Ergebniss umgegangen wie
es kam.“
Er nimmt kurz einen Schluck, der
Mund wird ganz trocken wenn man sich so reinsteigert.
Michael
Payne: „Scheiße, die meiste Zeit der BBC Ära
habe ich auf meinem Rücken gelegen als Verlierer. Habe ich
mich da aufgeregt drüber? Nein, ich habe stattdessen in den
Spiegel gesehen und akzeptiert das es meine eigene Schuld war.
Ich habe mich damals zu verlierer gemacht, genauso wie ich aus
diesem Strudel ausgebrochen bin und mich wieder zu einem Sieger
machte. Seid Titlle Nights habe ich nichts getan außer
meinen Worten auch Taten folgen zu lassen.“
MacMüll: „Wo wir
gerade dabei sind, wie sieht es aus mit den Herausforderungen die
du gestellt hast in der letzten Show. Die Sache mit Zereo
Killer dürfte ja durch seine Abwesenheit erstmal gegessen
sein. Und der IC Titel hat ja bekanntlich gewechselt bei War
Evening. Wie geht es nun weiter?“
Der Amerikaner lacht.
Michael
Payne: „Ich muss ehrlich zugeben, die Nummer mit dem Urlaub
habe ich nicht kommen sehen. Passt aber zum aktuellen Zereo
Killer, ohne jeglichen Antrieb und Motivation sucht er momentan
die Fehler bei jedem außer sich selbst und verkriecht sich
wie ein Feigling. Ich sage es nochmal, der Kerl ist ein
ehemaliger World Champion. Und das nicht nur für einen Monat
lang wie manch anderer hier, nein der Kerl hat Rekorde gebrochen.
Aber was ist davon übrig geblieben? Ein gebrochener Mann,
der mit dem Finger auf andere zeigt. Aber vergessen wir Zereo
Killer, schließlich hat er sich selbst auch schon vergessen
und aufgegeben....“
Er leert kurz die Flasche, um sich
nun gänzlich dem anstehenden Thema zu widmen.
Michael
Payne: „Kommen wir zum spannenden Teil dieses Interviews,
Daniel und Alex Ricks! Um ehrlich zu sein, überrascht es
mich nicht das Ricks nun Champion ist, mehr überrascht hat
es mich das Daniel die Herausforderung so ohne weiteres
akzeptiert hat. Jedoch hat er damit meinen Worten über ihn
und den Fight Club nur noch mehr Feuer gegeben. Diese drei sind
einfach nicht mehr erfolgreich und das schon lange nicht mehr!
Und das hat sich nun klar und deutlich herausgestellt. Klar,
Daniel war seid langer Zeit Champion. Aber was hat er daraus
gemacht? Richtig nichts, da er mehr beschäftigt damit war
seinem Vater nachzueifern und sich mit dem Fight Club
rumzuärgern. Zwei Kerle die genauso nachgelassen haben wie
er. Aber hat er in dieser Zeit mal den Titel irgendwie
entscheident verteidigt? Oder ihn groß angepriesen, seine
Position klar gemacht? Nein! Den Titel zu haben, Champion zu
werden ist die eine Sache. Dafür zu stehen, ihn zu
verteidigen und sich als Champion zu positionieren eine andere.
Und Zack, bei der ersten richtigen Gelegenheit verliert er den
Titel an Alex Ricks. Warum? Weil Daniel ein Versager mit goßem
verschwendeten Talent ist! Genauso wie seine Partner, die auch
lange schon Champions waren oder sind, jedoch seid Monaten keinen
nennenswerten Beweis mehr dafür haben. Sie haben gegen zwei
Trucker gerade so gewonnen, weil diese mehr Herz haben und mehr
Schwung als der übriggebliebene Rest der BBC!“
Vor lauter Wut nimmt er jetzt sogar
den Cowboyhut gänzlich ab.
Michael
Payne: „Und jetzt? Jetzt ist Alex Ricks der Champion. Doch
wisst ihr was? Das juckt mich nicht, so ganz und gar nicht. Ich
habe bisher jedes Wort gehalten das ich gesprochen habe und
diesesmal werde ich es genauso tun! Ich werde bei Title Nights
Champion sein, egal ob ich dort einen Titel erringe oder bereits
trage! Und auch wenn meine Zeit als World Champion irgendwann
noch kommen wird und sie wird kommen meine Freunde seid euch da
sicher. Meine Augen sind momentan fest auf den Preis des
Intercontinental Champions gerichtet! Mir scheißegal wer
der Champion ist, mir auch egal ob ich am Ende in einem Triple
Threat oder Fatal Four Way ranmuss. Ich stelle mich der Aufgabe,
wisst ihr auch warum?“
Er schluckt, räuspert sich.
Wirkt sehr angespannt.
Michael
Payne: „Ich kenne Alex Ricks nicht, habe bisher mit ihm
noch nicht allzu viel Berührungspunkte gehabt. Aber was ich
weiß ist, wenn ich mich richtig informiert habe, das der
Intercontinental Titel mal für etwas wichtiges Stand. Er war
sogar zu manchen Zeiten, DER Titel der
GFCW! Und jetzt? Sideshow für ein World Title Debakel? Ein
Trostpflaster für einen Egoisten der am Ende nicht damit
klar kommen wird, das sein „Partner“ und „Freund“
besser war als er selbst? Nein, soweit lasse ich es nicht kommen.
Ich habe zu hart dafür gearbeitet wieder oben mitzukämpfen
nur um zweite Geige zu diesen Leuten zu spielen, die sich
gegenseitig bei der besten Möglichkeit aus purer Gier ein
Messer in den Rücken rammen würden. Scheiße, ihr
könnt euer Schmierentheater solange spielen wie ihr wollt.
Aber jeder in der GFCW weiß, das weder Ricksenburg noch das
Dreiergespann des Fight Club wirklich Partner sind. Ihr seid alle
nur gierige Egoisten, die sich um Macht streiten. Macht über
den anderen und die GFCW! Jeder hier sieht den Frust und die Gier
in deinen Augen Ricks! Du willst nicht den IC Titel, sondern du
möchtest deinem „Partner“ Schwanenburg den Arsch
versohlen und ihm den World Titel wegnehmen! Das ist die
unumgängliche Wahrheit des ganzen!“
Noch einmal positioniert sich
Michael Payne neu, stellt sich direkt vor die Kamera.
Michael
Payne: „Doch wisst ihr was euer größtest Problem
ist Ricks und Daniel? Ihr habt vielleicht Macht über eure
Partner, aber ihr habt keine Macht über mich! Und ich werde
euch jagen und den Titel aus dieser lächerlichen
Schmierenkomödie zerren, bevor ihr ihn weiter zerstört
und zu einer Nebenstory degradiert. Ich sage es jetzt, hier und
laut sowie deutlich. Ich will den Intercontinental Championship!
Und wenn weder ihr, der Commissioner noch Dynamite das in die
Wege leitet, dann können keine Kritiker mich mehr Lügen
strafen! Dann seid ihr genau das was ich sage, ein Haufen feiger
jammernder Waschlappen!“
Dann
dreht er sich einfach und geht....
Das
Wetter ist perfekt, die Koffer sind gepackt, die Familie
MacKenzie befindet sich bereits auf dem Flughafen. Auch wenn
Zereo Killer und Leighton Meester nicht verheiratet sind, nannte
er das Dreiergespann, welches durch Töchterlein Lara
komplettiert wird, Familie MacKenzie.
Wir
schreiben den 10. Juli 2017, befinden uns auf dem Münchner
Flughafen. Grade, als die drei sich beim Check In befinden und
ihre Koffer abgeben wollen… macht ZK nochmal Halt, dreht
sich um und schaut in die Menge, die hinter ihm steht. Ja, viele
Fans erkennen natürlich die Hauptprotagonisten dieser Szene.
Fotos und Autogramme wurden längst verteilt, dennoch will
die Meute nicht genug von „Familie MacKenzie“
bekommen. Mr. #ISGI bespricht sich mit seinen beiden Mädels…
man kann nicht hören was sie zu sagen haben, doch ein kurzes
Nicken ist sofort zu erkennen… und er stürzt sich
nochmal in die Fanmasse und lässt sich ablichten,
unterschreibt fleißig weiter auf diverse Reisekoffer, aus
nackte Haut etc… doch dann hat sich ein Reporter zwischen
der Menschenmenge durchgepresst. Er scheint ziemlich in Eile zu
sein.
Reporter:
„Mr. MacKenzie! Mr. MacKenzie!“
Die
spontane Autogrammstunde wird just unterbrochen. Der Kalifornier
beruhigt den etwas beleibten Reporter, der kaum noch atmen kann…
ja, Mike läuft nicht weg, hat den unsportlichen Journalisten
längst deutlich gemacht, dass er etwas runterkommen soll.
Zereo
Killer: „Was gibt’s denn, mein Bester?“
Klopft
er ihn sanft auf die Schulter und grinst ihn an.
Reporter:
„Mac… MacKenzie…“
ZK
macht sich einen Spaß draus und leert seine
Wassertrinkflasche über den Kopf des Reporters aus, welcher
zuerst etwas geschockt und wie versteinert stehen bleibt…
sich das Gelächter der Leute rundherum anhört…
und sich dann selbst den Bauch mit beiden Händen hält
und herzhaft lacht…
Reporter:
„Das hab ich wohl anscheinend gebraucht!“
Der
Mann von der amerikanischen Westküste klopft seinem
unfreiwillig gewonnenen Gesprächspartner auf den Rücken
und ergänzt.
Zereo
Killer: „Siehste? Hab ichs mir doch gedacht! Also…
was ist los, mein Guter?!“
Gespannt
lauscht er den Worten des Reporters. Er ist sicherlich nicht
hier, um gierig ein Autogramm zu bekommen wie die restliche
Menschenmenge am Münchner Flughafen.
Reporter:
„Wie Sie bereits…“
Zereo
Killer: „du…“
Über
den Schädel des Reporters wandeln tausende metaphorische
Fragezeichen… ZK schaut seinem Gegenüber genau in die
Augen.
Zereo
Killer: „Du… duze mich… bin kein Fan der
Höflichkeitsform, mags lieber lockerer…“
Ist
okay… so war er wohl schon immer. Er ist ein riesiger Star
in der Wrestlingwelt… und dass ein riesiger Star so locker
mit Förmlichkeiten umgeht… daran scheint sich nicht
jeder gewöhnen zu können…
Reporter:
„… du… okay…“
Dieses
„du“ scheint der dickliche Mann verinnerlichen zu
wollen.
…
Und
nun geht’s los.
Reporter:
„Du hast einen Urlaub geplant, mit deiner Familie!“
Demonstrativ
zeigt er auf Leighton und auch auf Lara, die sich schon auf den
Hawaiitrip freuen. Mit einem kurzen Nicken bejaht ZK diese Frage…
doch was war nicht das, was er wollte, oder? Immerhin war das
doch ziemlich offensichtlich. Zereo Killer hatte es selbst
angekündigt Urlaub zu machen.
Reporter:
„Dann lässt es dich also wirklich kalt, was die GFCW
Superstars Player und auch dein ehemaliger (?) Tag Team Partner
über dich gesagt haben?“
Diese
Frage wurde doch etwas provokant gestellt. Double M legt den Kopf
ein wenig schief, blickt eindringlich in Richtung des Reporters.
Er scheint nicht so ganz zu verstehen. Das erkennt auch der
dickliche Mann, der seinen Job offenbar sehr gut ausführt –
definitiv besser als seine Fitness – und lässt ZK
nicht antworten, sondern geht gleich weiter drauf ein, wie er das
gemeint hat.
Reporter:
„Um genau zu sein, hatte Bryan dich unter Anderem als Pussy
bezeichnet, und sie machen es nicht auf deinem Wege, sondern so,
wie es Player will… und die Worte von Michael Payne waren
zwar nicht so scharf, dennoch machte er klar, dass es an der Zeit
wäre, den Kampf im Ring auszufechten… also…“
Aus
seiner Tasche, die der Journalist immer bei sich hat, zückt
er ein IPAD. Die prophezeiten Szenen hat er längst
vorbereitet und wollte diese grade kommentieren, als MacKenzie
ihn das technische Spielzeug aus der Hand nimmt.
Zereo
Killer: „Zeig mal…“
Die
Mimik wird immer grimmiger. Die Worte von Player und Bryan
scheinen ihn gar nicht zu gefallen… Auch Michael Paynes
Analyse über deren Tag Team Regentschaft scheint für
ihn nicht zufriedenstellend zu sein…
Das
IPAD gibt er wieder artig zurück. Er steht zwischen den
Fronten… Auf der einen Seite befinden sich Leighton und
Lara, welche schon längst hoffnungsvoll Mike anblicken, auf
der anderen Seite der hungrige Reporter, der auf eine Antwort
wartet… Er stemmt die Hände in die Hüfte…
was soll er nun machen…
Er
schaut zum Journalisten, hebt den Zeigefinger…
Zereo
Killer: „Ähm… einen Moment…“
Er
bittet seine beiden Ladies zu sich… man kann sie nur
tuscheln hören, versteht allerdings kein Wort. Nach einer
intensiven Besprechung dreht er sich wieder um und widmet sich
seinen Fans… und eben auch der anwesenden Presse.
Zereo
Killer: „Ich habe mit meinen beiden liebreizenden Damen
gesprochen und die aktuelle Situation besprochen…“
Mr.
#ISGI starrt nun direkt in die Kamera, die vollkommen auf ihn
gerichtet ist.
Zereo
Killer: „Meine beiden Liebsten machen einen Wellness
Urlaub… und ich komme! Ich komme nach Berlin, um die Dinge
zu klären!“
Die
Fans auf dem Flughafen finden, dass das eine tolle Entscheidung
ist. Auch wenn L + L Zereo Killer das Okay gegeben haben…
so hätten sie ihn sicherlich lieber beim Urlaub dabei
gehabt. Aber unfinished business ist wirklich das Letzte was man
will, bevor man verreist…
Zereo
Killer: „Ich werde mich vermutlich nicht um alles
gleichzeitig kümmern können… es heißt
Einer nach dem Anderen! Und in erster Linie komme ich jetzt wegen
dir, Michael Payne! Wenn diese Sache dann vorbei ist, dann
schnappe ich mir Player… Gott verdammt nochmal und wenn du
so spielen willst, dann spiel ich fürs Erste nach deinen
Regeln! Lade mich ein zur Playtime! Doch ich kann dir nicht
garantieren, wenn es danach schon für dich GAME OVER heißt!“
Eine
tolle Kampfansage an alle Baustellen, die im Augenblick
offenstehen. Im Hintergrund freut sich ein Journalist wie ein
kleines Kind… denn er weiß genau, dass er primär
der Grund dafür war, dass MacKenzie nun doch hier bleibt…
Vom
grimmigen, drohenden Ankündigungen für seine kommenden
Gegner, verwandelt er sein Gesicht plötzlich zu einem fried-
und liebevollen Gesicht, denn er dreht sich zu seinen Mädchen…
Zereo
Killer: „Lara… Leighton…“
Auch
der Tonfall ist sehr ruhig, zurückhaltend… ja schon
fast entschuldigend.
Zereo
Killer: „Danke, dass ihr mir das Go gegeben habt, dass ich
mich zuerst darum kümmern kann… ohne eure Zustimmung
hätte ichs nicht gemacht, wirklich…“
Beide
kommen auf Mike zu und umarmen ihn… Ein kleiner
Abschiedskuss folgt, dann verschwinden L + L durch den Check In…
Als die Beiden dann nicht mehr zu sehen sind, dreht sich Zereo
Killer um, gibt dem Journalisten seinen Reisekoffer…
Zereo
Killer: „Besorg mir ein Taxi!“
… und
er macht sich raus aus dem Terminal. Der dicke Journalist geht
hinterher, weiß gar nicht wie ihm geschieht.
Reporter:
„Was? Wie? Also da-das gehörte nicht zur Abmachung!“
Während
ZK voran geht, spricht er zum Reporter.
Zereo
Killer: „Welche Abmachung? Komm schon! Das Taxi steht schon
draußen!“
Schnell
läuft der Dicke mit dem Gepäck hinterher. Tatsächlich
wartet bereits ein Taxifahrer auf den GFCW Superstar. Mr. #ISGI
nimmt dem Journalisten den Koffer ab, packt diesen in den
Kofferraum und setzt sich auf die Beifahrerseite.
Zereo
Killer: „Auf nach Berlin!“
Der
Reporter wird stehen gelassen, der Taxifahrer drückt bereits
auf die Tube… die Szene endet!
Der
Abend ist noch früh, doch im Berliner PCWA
Dome sind die Vorbereitungen für die heutige Show um vollen
Gange. PCWA Mitarbeiter laufen gestresst von Links nach Rechts
und auch GFCW Mitarbeiter laufen die Gänge rauf und runter.
Und mitten drin steht Mac Müll, so wie es aussieht, soll
hier gleich ein Interview statt finden.
Mac
Müll: „Liebe GFCW Galaxie, mein jetziger Gast für
ein für ein kurzes Interview … Joe Jobber!“
Der
Jobber betritt das Bild und scheint heute Abend gut gelaunt zu
sein.
Mac
Müll: „Joe vor zwei Wochen musstest du dich in einem
Match 'The Dramatic One' Killian Sullivan geschlagen geben.
Allerdings war das nicht euer erstes Aufeinandertreffen, denn ein
paar Wochen vorher seid ihr in Dortmund im GFCW Hauptquartier
schon mal aufeinandergetroffen, als er einen Promoshoot von dir
unterbrochen hat, was kannst du uns so über den Schotten
erzählen? Und was ist deine Meinung über ihn?“
Der
gut gelaunte Gesichtsausdruck verfliegt bei diesen Fragen und nun
wirkt die GFCW Kultfigur eher genervt.
Joe
Jobber: „Ihr habt doch gesehen, was das für eine Drama
Queen der Kerl ist. Ich für meinen Teil halte gar nichts von
ihm und...“
Doch
da hallt es plötzlich durch die Gänge..
???:
„CUT!“
Und
tatsächlich, es ist wieder Killian Sullivan der Joe
unterbricht.
Killian
Sullivan: „Müll was tust du da? Anstatt den Verlierer
der letzten War Evening Ausgabe zu interviewen, solltest du
lieber den Gewinnen interviewen, so wie es auch im Drehbuch
steht!“
Der
KIK Boxershorts tragende Interviewer guckt ein wenig verdutzt,
während der Jobber deutlich angepisst ist.
Mac
Müll: „A.. aber..“
Doch
'The Dramatic One' unterbricht ihn und hält ihm sein
Drehbuch ins Gesicht.
Killian
Sullivan: „Nichts aber! So steht es im Drehbuch und so wird
es auch gemacht!“
Der
Schotte greift Mac Müll am Arm und zieht ihn ein wenig nach
Recht, bis Joe Jobber aus dem Bild verschwunden ist.
Killian
Sullivan: „So da das nun geklärt ist, fang an!“
Müll
ist immer noch sichtlich verwirrt, aber er macht so wie ihm
aufgetragen wurde.
Mac
Müll: „Liebe GFCW Galaxie mein jetziger Gast, 'The
Dramatic One' Killian Sullivan! Killian nachdem du ein großes
Debüt angekündigt hast, kam ziemlich wenig, der Grund
dafür war, war dass du dich nicht ernst genommen fühlst.
Was hast du vor um dagegen zu steuern und was hast du für
den heutigen Abend geplant?“
Killian
fängt herzlichst an zu Lachen, eher er Mac Müll das
Mikrofon abnimmt,
Killian
Sullivan: „Glaubst du wirklich ich gebe preis, was heute
noch auf euch zu kommt? Man schaut sich doch keinen Film an, von
dem man das Ende schon kennt, genauso wenig gucken sich die Leute
diese Show mit zweitklassigen Wrestlern aus einer drittklassigen
Liga an, wenn sie wissen, was heute Abend noch passiert. Des
weiteren...“
Da
betritt Joe Jobber das Bild, er hat einen hoch roten Kopf,
anscheinend kann er gar nicht ab, was der Schotte von sich
gibt.
Killian
Sullivan: „Was willst du Verlierer?“
Sullivan
entgegnet Jobber mit einem frechen breiten Grinsen. Dem GFCW
Urgestein platzt nun endgültig der Kragen, ballt die Fäuste
und verpasst dem Schotten eine harte Rechte und schickt ihn so zu
Boden. Ohne ein Wort zu sagen, geschweige denn mit der Wimper zu
zucken, schnappt sich Joe das Drehbuch des Schotten und verlässt
das Szenario. Der am Boden liegende Killian schaut erst ein wenig
perplex, ehe er aufsteht und total austickt, er räumt Tische
in seiner Nähe ab, schmeißt mit Dingen die er grade
greifen kann um sich und geht sogar einige Mitarbeiter an, die an
ihm vorbei müssen. Er schnappt sich das Mikro was nach wie
vor am Boden liegt.
Killian
Sullivan: „Das war's kleiner Jobber! Das hättest du
nicht tun dürfen! Damit hast du grade dein Todesurteil
unterschrieben! Du kannst zwar rennen, du kannst dich allerdings
nicht verstecken, ich werde dich finden und dann wirst du dein
ganz eigenes dramatisches Ende bekommen!“
Nun
verlässt auch der Schotte das Szenario und zurück
bleibt ein Bild der Verwüstung und ein ziemlich
verunsicherter Mac Müll.
meets
127
GFCW War
Evening meets PCWA Vendetta 127, Berlin (PCWA Dome, Phönix
Center), 23.07.2017
In
Kooperation mit
Feuerwerk
schießt in die Höhe, jubelnde Fans und euphorische
Zuschauer schwenken ihre Plakate und rufen ihre Vorfreude
lauthals hinaus. Der PCWA Dome in Berlin ist prallgefüllt
und das merkt man auch... Aber nicht nur dass die PCWA Fans heute
anwesend sind, nein auch zahlreiche GFCW Fans haben den Weg
hierher gefunden - unter diesen und jenen aber auch einige Fans,
die beide Ligen regelmäßig verfolgen. Die Hardcore
Wrestling Fans.
Die
Kamera fängt die geteilte Ringschürze ein. Das Logo von
Vendetta und War Evening ist dort zu erkennen. Auch an den großen
Plakaten an der Stage und im oberen Teil der Halle prangern die
Logos von zwei Ligen: PCWA und GFCW.
Es
liegt ein Gefühl von Besonderheit in der Luft, eine Stimmung
von Einzigartigkeit und der Geburt von etwas Neuem. Und dies ist
auch in den Gesichtern zu lesen, auf welche - gerade in diesem
Moment - geschnitten wird. Pete und Sven von der GFCW und Mike
Garland sowie Vincent Craven von der PCWA sind zu sehen.
Vincent
Craven: "Ein herzliches Hallo zu Vendetta 127, liebe Fans."
Sven:
"Und ebenso einen schönen Abend zur nächsten
Ausgabe von GFCW War Evening. Live aus Berlin."
Mike
Garland: "Live aus dem PCWA Dome. Die Fans sind aus dem
Häuschen, wir sind aus dem Häuschen - ich kann kaum
erwarten, dass es endlich losgeht."
Pete:
"Selbst ich kann meine Vorfreude nicht verbergen. Es ist
schon eine besondere Show, wenn zwei der größten
Wrestlingligen der Welt miteinander veranstalten."
Sven:
"Auch wenn wir eben schon RM gesehen haben, der hier einen
Krieg sieht und Jona Vark dafür verantwortlich macht."
Vincent
Craven: "Ach RM! Den sollte man nicht so ernst nehmen..."
Mike
Garland: "So runterspielen sollten wir das aber auch nicht.
Immerhin geht es im heutigen Main Event um die PCWA Cotatores und
die wollen wir in keinem Fall an die GFCW verlieren!"
Sven:
"Bevor es zum Main Event kommt, haben wir aber ja noch ein
paar andere Matches im Programm."
Vincent
Craven "Oh ja, lasst uns einen Blick auf die Card werfen."
Singles
Match Michael
Payne vs. Dr.
Dick
Referee:
Jo Dordano
Pete:
“Wir starten mit einem Match zweier GFCW-Akteure, wenn
Michael Payne gegen Dr, Dick antreten wird. Payne ist bereits
seit einigen Jahren in der GFCW ein Begriff und scheut sich nie
vor einem sauberen und harten Fight. Diesen
wird er uns heute Abend mit Sicherheit auch zeigen, denn bisher
ist er in seiner Karriere noch vor keinen großen Namen, wie
zum Beispiel Jimmy Maxxx, zurückgewichen.“
Sven:
„Einem Gegner wie heute stand er aber wahrscheinlich noch
nie gegenüber und ihr lest bei seinem Namen genau richtig...
er nennt sich selbst Dr. Dick, ist auch bekannt als „Arzt,
dem die Frauen vertrauen“ und die Wahrscheinlichkeit ist
hoch, dass er heute traditionsgemäß mit der ein oder
anderen Schönheit zum Ring stolzieren wird. Diesen Auftritt
sollte man auf keinen Fall verpassen, also bleibt unbedingt dran,
wenn gleich der Herr der B!tches den Ring betreten wird!“
Open
Challenge Grizz
Lee vs. ???
Referee:
Johannes Ullrich
(Die Regeln werden während der Show
bekannt gegeben; Timelimit: 15 Min.)
Vincent
Craven: "Grizz Lee ist im Mai bei unserem letzten PCWA PPV
- CORE 2017 - in die PCWA zurück gekehrt und hat
verkündet, den Brawlin' Rumble XII gewinnen zu wollen."
Mike
Garland: "Und da er in seiner Pause keine In Ring Zeit
hatte, will er sich natürlich messen und auf das größte
Match des PCWA Geschäftsjahres vorbereiten."
Sven:
"Wie uns GFCWlern zu Ohren gekommen ist, könnte ein
GFCW Superstar die Open Challenge angenommen haben!?"
Vincent
Craven: "Könnte! Noch ist nichts klar. Grizz Lee sprach
schon vor längerem diese Challenge aus, bei der letzten Show
konnten wir allerdings jemand Unbekannten sehen, der mit
unserer Geschäftsführerin Jona Vark sprach, um dieses
Match heute Abend festzulegen. Scheinbar wollte er schon länger
gegen Lee in den Ring und wie ein PCWAler klang er nicht, obwohl
seine Stimme verzerrt war..."
Mike
Garland: "Er verriet also nicht, wer er genau ist. Wenn
es ein GFCWler wäre, habt ihr vielleicht eine Ahnung?"
Sven
und Pete schauen sich fragend an.
Pete:
"Nein - da müssen wir uns wohl oder übel
überraschen lassen."
Mike
Garland: "Gut... aber egal, wer es ist, Grizz Lee dürfte
so oder so der Favorit in diesem Match sein. Mysterie
Opponent hin oder her."
Tag-Team
Match Jason
Crutch & ??? (/w
Don Sheen & Steve Steel) vs. Puppenspieler
& The Faceless (/w Cassius) Referee:
Bob Taylor
Pete:
“Mit einem großen Fragezeichen geht es dann auch
weiter, wenn wir uns mit einem Tag Team-Match auf die nahende
Cotatores Trophy vorbereiten. Mit The Faceless und dem
Puppenspieler haben wir auf der einen Seite ein höchst
ungewöhnliches und noch uneingespieltes Duo zu bieten, denen
in ihren Aktionen wirklich ALLES zuzutrauen ist. Ihnen
entgegenstellen wird sich mit Jason Crutch einer der beliebtesten
Stars der GFCW, welcher allerdings schonmal bessere Zeiten erlebt
haben dürfte“
Sven:
“Das stimmt wohl, denn seit einer Niederlage gegen den
„Rich Guy“ Don Sheen vor einigen Wochen steht er
unter dessen Schemel und muss für Sheen sozusagen alles
erledigen, was ihm aufgeboten wird.
Wer allerdings heute an der Seite von Crutch stehen wird, ist
noch vollkommen offen und da sind wir genauso ratlos wie bei
Grizz Lees Open Challenge. Auch hier müssen wir also wohl
abwarten und schauen, was uns so erwartet.“
Main
Event -
Cotatores Trophy Challenge - Tag-Team
Elimination Match PCWA
Cotatores Trophy
Referees: Nelson
Frider
Teilnehmende
Teams:
Fight
Club Ring Assassins Animals with
Attitude Ricksenburg Fearless 'n' Lawless
(Alle
Teams werden gleichzeitig am Ring sein. Zwei
Wrestler werden im Ring stehen, jeder kann mit jedem wechseln,
der am Mattenrand steht und sobald eine Person gepinnt, zur
Aufgabe gebracht wird oder sich auszählen oder
disqualifizieren lässt, wird sein ganzes Team eliminiert.
Das letzte verbleibende Team wird neuer Halter der Cotatores
Trophy. No Timelimit)
Vincent
Craven: "Und hier ist schließlich unserer Main Event,
die PCWA Cotatores Trophy Challenge! Zum vierten Mal wird sie
ausgetragen, allerdings zum ersten Mal in Kombination mit der
GFCW."
Mike
Garland: "Die Fans votierten beim Imperial Impact 9, dass
die Titel jedes Jahr in einem Multi-Tag-Team Match ausgekämpft
werden sollen. Seitdem konnten sich Blake Milton & Robert
Barker bei Vendetta 100, die Aggressiv Expansion zum 15. PCWA
Geburtstag bei United as One und S1margl & Zeus bei Vendetta
120 den Pokal sichern."
Vincent
Craven: "Letztes Jahr waren die Champions also ein Mix aus
GFCW und PCWA. S1margl und Zeus verloren die Titel aber bei
CORE 2017 gegen Fearless 'n' Lawless, die nun bei ihrer
ersten Titelverteidigung einer wahnsinnigen Aufgabe gegenüber
stehen."
Mike
Garland: "Marc Poe und Dante Rodriguez kamen nach dem
letzten Brawlin' Rumble in die PCWA und konnten mit dem Gewinn
der Cotatores einen unglaublichen Erfolg feiern, ob ihnen das
aber gegen die Teams der GFCW gelingen kann?"
Pete:
„Die Animals with Attitude eröffnen die Riege der
GFCW-Vertreter und wir dürften gespannt sein, wie das dieses
neuformierte Team in ihrem ersten offiziellen zusammen schlagen
wird.
Genauso gespannt können wir auf das Team von Ricksenberg
sein, denn das intellektuelle Duo aus dem neuen GFCW
Intercontinental Champion Alex Ricks und dem GFCW Heavyweight
Champion Antoine Schwanenburg habt sich in diesem Jahr zu den
härtesten und ernstzunehmensten Akteuren der GFCW
entwickelt... Beweis genug dafür dürften die beiden
Titel auf ihren Schultern sein.“
Sven:
„Wenn du von Titel sprichst, führt allerdings auch
kein Weg am dritten Team aus der GFCW vorbei. Drake
Ackley und Jaspar Randall vom Fight Club sind GFCW Rekord-Tag
Team Champions mit der längsten Team-Regendschaft in der
über 15-jähirigen Geschichte der Liga.
Ihr Untergrund-Netzwerk und ihre Fähigkeiten sind überall
auf der Welt gefürchtet und heute nehmen sie Anlauf, nach
der GFCW auch die PCWA zu übernehmen. Passt mir also auf
diesen Fight Club auf, aber vielleicht kann das letzte Team im
Bunde den Kämpfern ja einen Strich durch die Rechnung
machen.“
Vincent
Craven: "Die Ring Assassins sind damit das jüngste Team
im Main Event, konnten aber in der PCWA Entwicklungsliga, den
Berlin Wrestling Heroes, Erfolge feiern, weshalb sie schließlich
auch in die PCWA übernommen wurden."
Mike
Garland: "Seitdem haben sie sich mit RM dem Kuchen zusammen
getan - mal sehen, ob ihnen dessen Ärger gegen Jona Vark
hilft oder ob dieser eher hinderlich ist."
Vincent
Craven: "Wir werden sehen, wir werden sehen - jetzt schalten
wir allerings erst einmal zu unserer bezaubernden Lisa Sanders in
den Backstage-Bereich. Wie ich höre, hat sie einen namhaften
Gast bei sich."
Lisa
Sanders: "Danke, Mike und Vincent und Pete & Sven."
Die
Backstage-Interviewerin der PCWA lächelt den Zuschauern
entgegen. Ein weißes Sommerkleidchen hat sich geschmeidig
um ihre weiblichen Rundungen gelegt und bringt die Vorzüge
der Fünfunddreißigjährigen zur Geltung. Kurz
schiebt sie die braune, lockige Strähne, die in ihr
Gesicht gefallen ist, mit ihrer zarten Hand beiseite und hebt
dann das Mikro erneut an.
Lisa
Sanders: "Es gibt keine bessere Möglichkeit Vendetta
127 meets War Evening zu beginnen, als klassisch mit dem höchsten
Champion der PCWA. Guten Abend, Kevin."
Die
Kamera zoomt heraus und unter dem lauten Jubel der Fans
taucht PCWA Undisputed Gerasy Champion Kevin Sharpe im Bild
auf.
Sharpe:
"Guten Abend, Lisa. Danke, dass du dir die Zeit nimmst."
Verschmitztes
Lächeln bei der PCWA Angestellten. Kevin Sharpe, gekleidet
in Jeans, schwarzen Sneakern und dem mittlerweile obligatorische
PCWA-Shirt. Der Gerasy ruht auf der Schulter. Und Sanders, ganz
der Pro, fährt sofort mit dem Interview fort.
Lisa
Sanders: "Heute stehen nicht der Gerasy sondern die
PCWA Cotatores im Mittelpunkt, Kevin. Und deswegen fallen die
zwei größten Houseshows der Wrestlingwelt an einem Tag
zusammen. War Evening meets Vendetta 127 - wie stehst du zu
dieser Crossover Show und wie schätzt du die Chancen deiner
ehemaligen Schützlinge Fearless 'n' Lawless im heutigen Main
Event ein?"
Ein
kurzes Lächeln.
Sharpe:
"Ich persönlich finde dieses Ereignis mehr als
wegweisend. Zwei der wohl ältesten und renommiertesten Ligen
in diesem Business, was wir alle so lieben... vereint an einem
Abend. UND... die Cotatores werden ausgekämpft, wie du schon
sagtest. Wie ich die Chance meiner Jungs einschätze? Nun...
Marc und Dante haben viel gearbeitet, um diese Trophy
schlussendlich in Ihren Händen zu halten. Und ich denke
nicht, dass sie eben diese so schnell wieder hergeben werden.
Müsste ich tippen, so würde ich sagen, dass wir heute
Abend die erste erfolgreiche Titelverteidigung von Fearless `n`
Lawless erleben werden. Allerdings habe ich noch eine ganz
persönliche Überraschung für die Challenge
vorbereitet."
Sanders
stutzt kurz.
Lisa
Sanders: "Und was wäre das?"
Erneut
grinst der Champion.
Sharpe:
"Würde ich das jetzt enthüllen, dann wäre es
doch keine Überraschung mehr."
Verständnisvolles
Nicken bei seinem weiblichen Gegenüber. Und sofort wird mit
dem Interview fort gefahren.
Lisa
Sanders: "Da dürfen wir also gespannt sein. Aber was
auch immer heute passiert, wir stehen ebenso kurz vor dem
Brawlin' Rumble XII, der größten und wichtigsten PCWA
Show im Geschäftsjahr. Die Wrestlingwelt fragt sich nicht
umsonst, wer wohl dein Gegner beim Rumble werden wird, nachdem
sowohl Chris McFly, dein Freund und Gewinner des Quest for
the Best Turniers 2017, als auch der ehemalige Gerasy
Champion Robert Breads die Chance verweigerten. Wer hat
es deiner Meinung nach also noch verdient, gegen dich bei der
Show of Shows in den Ring zu steigen, Kevin?"
???:
"Ich!"
Eine
tiefdunkle Stimme faucht die drei Buchstaben von der Seite in die
Szenerie, sodass Lisa zusammenschreckt. Sharpes Augenbrauen
fallen bei der Betrachtung des Ankömmlings herunter und sein
bis dato freudiger Gesichtsausdruck weicht einer aggressiv
wütenden Miene. Ein schwarzer Mantel weht ins
Bild.
Unter
ihm liegt das schwarze T-Shirt, mit den weißen Lettern N&B
bedruckt. Die schmierige Gestalt schleicht nach vorne, leckt
sich über die schmutzigen Griffel und schiebt
mit seiner speichelgetränkten Hand die fettigen Haare nach
hinten. Ein widerliches Grinsen schmiegt sich zur Begrüßung
auf die Lippen des fliegenden Hundes, als er den Mantel leicht
öffnet, um jedermann den Blick auf seine PCWA Cryption Crown
zu schenken. Die Augenringe und rot geriffelten Augen
verraten seine Krankheit und dennoch kommt der Betrachter nicht
umhin in den tiefschwarzen Augen bestialische Gewalt zu wittern.
Zögernd
wartet Lisa auf die Reaktion des Undisputed Gerasys, S1margl aber
umklammert den weiblichen Arm der Reporterin und zieht
diesen einer Schraubzwinge gleich unter seinen Mund.
S1margl:
"Die Frage, wer ein würdiger Herausforderer auf den
Undisputed Gerasy Title wäre, ist obsolet, weil der
Titelträger selbst seit seinem Gewinn darüber
referieren muss, warum und ob er denn SELBST ein würdiger
Titelträger ist, ja ob der Titel an und für sich nicht
durch ihn entweiht, seines Namens beraubt und in eine
unbedeutende Ecke verschwunden ist. Und hören wir McFly und
Breads richtig zu, so müssen wir diesen Schluss bejahen,
huh?! McFly mag dich seinen Freund nennen und seine Zweifel an
sich selbst und seinem Quest Sieg mögen groß sein -
aber selbst du wirst bestätigen, dass er dir mit seiner
Weigerung ein Messer in den Rücken rammt, weil er mit
eben dieser bestätigt, was alle anderen schon seit
Anbeginn deiner Regentschaft ausrufen: Du bist nicht würdig.
Und dass du vor ihm auf die Knie gehst, um ihn anzuflehen,
gegen dich in den Ring zu steigen oder ihn zu verstehen, beweist
das doch nur."
Sharpe
tritt wütend hevor, aber S1 behält Lisas Arm und damit
das Mikrophon bei sich. Die Interviewerin schaut bereits
schmerzverzerrt zu ihm auf, ihr Arm verkrampft und sie beißt
sich auf die Zähne, um nicht zu schreien. Denn die
Fingernägel des Höllenhundes haben sich tief in ihr
Fleisch gebohrt.
S1margl:
"Wenn hier also davon gesprochen wird, dass zu Beginn der
Show der höchste Champion der Liga auftreten soll, dann
frage ich mich, was du hier zu suchen hast. This is my place.
ICH bin der Mann, der seinen Titel öfter verteidigt
hat, als jeder andere Champion der PCWA! ICH bin der Mann,
der die Krone aus den Sphären der Unfairness und
Unsportlichkeit gerettet hat, um sie in einem neutralen und
absolut reinen Kampf auszukämpfen! Ohne diese scheiß
Fans. Niemand, ich wiederhole, NIEMAND hat das jemals
zuvor geschafft, was ich erschaffen habe. NIRGENDWO! Und
trotzdem und immernoch bin ich auch der Mann, dem DU,
dessen Stock im Arsch man mittlerweile dreimal herumdrehen kann,
eine Titleshot verweigerst. Du angepasste Pottsau, willst mir,
der in Freiheit kreiert und wirkt, etwas verweigern, von dem du
weißt, dass es mir zusteht! Da kannst du noch eine
Millionen Worte verwenden, um zu erklären, dass du Breads
fair und square besiegt hast. Lass alles beseite, was die Leute
über dich sagen. Lass Breads seinen Egotrip fahren und McFly
seine Mindgames mit sich selbst, bzw. mit dir spielen... Das
einzig Reale, das dich als Champion unwürdig macht, ist,
dass du mit mir nicht in den Ring steigst."
Endlich
lösen sich die Pranken um Lisas Arm und sie stöhnt
erleichtert auf. Ihre Hand ist vollkommen weiß,
blutleer, sodass Sharpe ihr helfend das Mikro aus der Hand
nimmt.
Sharpe:
"Das einzig Reale ist dein verdammter Powertrip, der dich
glauben lässt, dass du der verdammte Heilsbringer in diesem
Business bist. Warum, MAD DOG... "
Er
spuckt den Namen des alten Ichs des Hundes förmlich aus.
Sharpe:
"Erkläre mir, warum ich ausgerechnet dir einen Shot
geben sollte? Ich sage dir das gleiche, was ich Grizz sagte...
VERDIENE es dir! Die Tatsache, dass du die Crown trägst
qualifiziert dich nicht automatisch zum Number One Contender. Und
du kannst noch so viele Reden schwingen wie du willst... es
prallt an mir ab. ICH bin der Champ. Ich habe das, nachdem
du so sehr gierst... das, was wahrscheinlich der Hauptbestandteil
deiner feuchten Träume ist... "
Er
nimmt den Geraasy von der Schulter und wedelt damit direkt vor
dem Gesicht des fliegenden Hundes herum.
Sharpe:
"Du willst ihn, nicht wahr? So sehr, dass du immer wieder
dieselben Phrasen drischst, um mich aus der Reserve zu locken.
But guess what... not gonna happen. Ich werde diesen Gürtel
beim Rumble verteidigen. Aber sicherlich nicht gegen DICH! Und
nachdem ich den Titel erfolgreich verteidigt habe... "
Der
Gürtel wandert wieder auf die Schulter und er geht
einen Schritt näher an S1margl heran.
Sharpe:
"Bring dein absolutes A-Game bei Vendetta 129. Kevin Sharpe
versus Mad Fuck... keine Titel im Spiel. Schaffst du es
tatsächlich, mich zu besiegen... dann haben wir bereits den
Main Event für den kommenden Pay per View... unabhängig
davon, wer den Rumble gewinnt."
Der
Night Fighter legt den Kopf schief und streicht sich durch den
filzigen Bart. Mit der Zunge fährt er über die spröden
Lippen, um anschließend seine Zähne zu fletschen und
zu knurren.
S1margl:
"Wer hätte geglaubt, dass du deine Meinung änderst,
huh?! Du, Anna?"
Er
starrt zu Lisa Sanders und spielt auf Anna Richmond, die
ehemalige Backstagereporterin, die nun allerdings mit Kevin
Sharpe liiert ist, an.
S1margl:
"Pardon... Lisa."
Als
keine Antwort sondern lediglich ein Kopfschütteln von Lisa
Sanders erfolgt, blickt der Träger der silbernen Cryption
Crown zurück zum Träger des goldenen Gürtels.
S1margl:
"Nein! Natürlich nicht. Du willst mir lieber ein Non
Title Match geben, yeah - und da haben wir wieder den Beweis
deine Würdelosigkeit. Aber hey, hier haben wir ja noch einen
anderen Champion, oder? Ich bin mir weder zu schade, meinen
Titel auch bei Vendetta aufs Spiel zu setzen, noch zu
schade, meinen Titel gegen jeden Wrestler der PCWA zu
verteidigen. Weißt du also was, Kevin?! Die Cryption Crown
ist so oder so der bessere Titel... also gebe ICH dir,
würdig, frei und ehrevoll wie ich nun einmal bin, eine
Chance auf meine PCWA Cryption Crown! Du willst
ein Match vor den Fans, du willst, dass sie dich unfairer Weise
zu einem Sieg bringen, indem sie dich bejubeln und mich ausbuhen.
Du weißt, dass sie das tun werden. Ich weiß, dass sie
das tun werden. Also machen wir es fair. Ohne Zuschauer
Mindgames. Nicht Zigtausende und Kevin Sharpe gegen S1margl,
sondern wahrhaft und wirklich One on One. Und das geht in der
PCWA seit meiner Regentschaft eben nur, wenn es um den
besten Titel der Welt, die Krone, geht."
Der
Träger der PCWA Cryption Crown darf jedes Mal festlegen, wie
er den Titel verteidigen will. So wurde dieser bereits in ultra
violent Matches, nur in klassischen Singles Matches oder gar in
Tag-Team Matches ausgefochten. S1margls Entscheidung führte
nun zu Empty Arena Matches.
Kevin
lacht. Ein wirklich von Herzen kommendes Lachen.
Sharpe:
"Du verrückte Scheisshausratte. Ich biete dir vor
wenigen Sekunden ein Match an, dass dich sofort zum
Herausforderer Nummer Eins auf den Gerasy machen KÖNNTE...
und was machst du? Betest erneut die Litanei vom ach so viel
besseren Champion herunter. Ich sage dazu nur noch eins... "
Sein
Gesicht ist mittlerweile so nahe an dem des Hundes, dass dieser
den warmen Speichel auf seinem Gesicht spüren kann.
Sharpe:
"Entweder du nimmst mein Angebot an... oder du wirst NIEMALS
wieder auch nur einen deiner schmutzigen Finger an diesen Gürtel
legen!"
S1s
Mundwinkel zuckt lächelnd nach oben, als er sich einen
Schritt von Sharpe entfernt. Wieder befeuchtet er die spröden
Lippen sowie seine Finger, so als wolle er beweisen, dass diese
nicht schmutzig sind. Er streicht sich mit dem Speichel
über die Augenbrauen.
S1margl:
"Dass, mein Guter, dass ich ansonsten nie wieder meine
Finger an den Gerasy legen kann, ist eine dumme Phrase,
Kevin... Aber ignoriere ruhig meine Fairness Fakten oder meine
Verteidigungen gegen Dalmi, McFly und Poe. Verteidige den Gerasy
gegen irgendwen. Muss ja ein starker Gegner sein, wenn du
jetzt schon weißt, dass du ihn schlägst.
Zwing mich danach ruhig wieder vor die Fans, stell dich auf
Jonas Seite und versuch mich aus der PCWA zu kegeln - ich werde
nicht so dumm wie du sein und mich von ihr kaufen lassen, um eine
Therapie zu machen. Ich sehe ja an dir, was daraus wird.
Vielleicht nutze ich hier und da das Stilmittel der Hyperbel,
aber ich bete dieselben Wahrheiten wieder und wieder, weil
ihr keine Antworten darauf habt. Und nichts anderes hast du mir
gerade mit deiner Ignoranz gezeigt."
Er
zieht die Crown von seiner Hüfte und wirft sie über die
Schulter, um sich Sharpe genauso gegenüber zu stellen, wie
dieser ihm gegenüber steht. Kurz starren
sich die beiden in die Augen. Lisa schaut zwischen den beiden
abwartend hin und her. Dann will sich Sharpe abdrehen... Seine
Worte waren unmissverständlich.
S1margl:
"Der Klügere gibt nach, huh?!"
Sharpe
bleibt stehen, blickt zurück zum Night Fighter. Dieser
wiegt den Kopf hin und her. Fletscht herausfordernd die
Zähne. Diabolisch legt sich ein Schatten über
seine Augen.
Dann
entflieht laut und ohnmächtig Atem aus seinem
Maul, während er den Undiputed Gerasy Titel
fokussiert. Er spuckt Sharpe vor die Füße und
schaut ihm erneut in die Augen.
S1margl:
"Ich nehme dein Angebot an, Champ... Vendetta 129! Aber
das ist das letzte Mal, dass ich mich unterordne."
S1
nickt bestätigend.
S1margl:
"Denn meine Anerkennung musst du dir erst
wieder verdienen."
Kevin
fixiert die wässrigen Augen der Töle.
Sharpe:
"Ich scheiße auf deine Anerkennung. Du bist nichts
weiter als ein Relikt aus vergangener Zeit. Und... nochmal
schlägst du mich nicht... MAD
DOG!"
Vincent
Craven: "Oh mein Gott... Kevin Sharpe vs. S1margl bei
Vendetta 129. Ich
glaube es nicht!"
Mike
Garland: "Was für ein Hin und Her an Herausforderungen
und möglichen Titelmatches. Dass es schließlich zu dem
Non Title Match kommt, ist da tatsächlich noch die geringste
der Möglichkeiten!"
Vincent
Craven: "Sharpe kann den ewig quängelnden Night Fighter
so aber von sich fern halten... wenn er ihn besiegt."
Mike
Garland: "Wenn er ihn allerdings nicht besiegt, dann steht
S1 auf der gleichen Stufe wie der mögliche Rumblesieger. Und
womöglich ist das genau das, was der Höllenhund wollte
und hier geschickt eingefädelt hat."
Vincent
Craven: "Tzzz... ich glaube er sieht sich wirklich als den
besseren Champion und will in seinen Allmachtsphantasien alle
Titel der PCWA für sich in Beschlag nehmen. Und dann ein
neues Universum eröffnen - ohne Fans versteht sich. Wenn er
es nicht so teuflich anpreisen würde, müsste
man ja fast über diese obskure Idee lachen."
Mike
Garland: "Nun, er bietet immerhin jedem eine Chance. Für
mich ist daher die Feigheit des Gerasys das Lachhafte - wenn
es nicht zeitgleich so unfassbar traurig wäre."
Vincent
Craven: "Man muss nicht jedem daher gelaufenen Kautz eine
Chance geben. Und Kevin Sharpe hat ja auch eine Überraschung
für unseren Main Event angekündigt..."
Mike
Garland: "Will er etwa den beiden Gewinnern eine Chance auf
den Undisputed Gerasy geben? Das glaubst du doch wohl selbst
nicht."
Es
ist mal wieder an der Zeit die Kabine von Marc Poe und Dante
Rodriguez zu besuchen. Hier ist bei den letzten
PCWA-Veranstaltungen ziemlich viel passiert,
was nicht unbedingt mit dem ursprünglichen
Zweck dieses Ortes zu tun hat. Eine Weihnachtsfeier mit viel
Alkohol und vielen Frauen, ein Konzert von Circumvent
inklusive Killen mehrerer Whiskeyflaschen und natürlich
die Bierdusche für Sean Ashfield. Fast alles, was sich
an diesem Fleckchen Erde abspielt, hat mehr mit Alkohol als
mit Wrestling zu tun.
Man
kann hier also erneut ein bisschen Action erwarten, aber
heute wirkt die Szenerie sehr bieder. Dante Rodriguez sitzt auf
seinem Sessel und starrt Löcher in die Luft, sein
FnL-Kollege Marc Poe steht etwas geknickt
und nachdenklich in einer Ecke des Raums. Seltsame Dinge hat
der ehemalige Hafenarbeiter kurz vor der Show im Büro von
Jona Vark erlebt und auch S1margls Worte: "Es gibt nur einen
Luchadore in der PCWA" beschäftigen ihn
weiterhin. Wollte die Töle nur hetzen oder ist er Poe
gegenüber doch nicht so feindlich gesinnt, wie es der Mann
aus Baltimore dachte. Immerhin haben sie sich beim Tequila
saufen, für ihre Verhätnisse, normal unterhalten. Doch
jetzt muss er alle Gedanken an den Desperado und auch
an S1margl wegwischen. Heute hat die Cotatores Trophy
höchste Priorität. Um diese Gürtel zu
erhalten, haben Dante und er richtig hart gearbeitet. Deshalb
will der Marylander sein Gold noch einige Zeit um die Hüften
tragen. Nach Vendetta 127 kann er sich dann voll und ganz
seinem Verfolger widmen und mit der Vorbereitung auf das
PPV-Match beginnen. Wenn diese Sache dann vorbei ist, könnte
die Cryption Crown das nächste Ziel sein. Immerhin hat er
S1margl einen harten Fight geliefert.
Bis
zu dem Match in ein paar Stunden sollten Poe und Dante auch die
zuletzt aufkeimende Disharmonie vergessen. Die fast schon
familiäre Beziehung der Beiden hat zuletzt ein paar
Risse bekommen, deshalb ist es wichtig vor dem Kampf wieder auf
F'n'L-Style umzuswitchen, der sie so stark und zum besten Team in
der PCWA gemacht hat. Marc hat nun ebenfalls in seinem Sessel
platzgenommen, welcher genau gegenüber von Dantes
steht. Trotzdem weichen sich die Blicke der Tag-Team Partner
einander aus. Marc überlegt weiter, wie sie heute den
Turnaround schaffen können, und erinnert sich:
Imperial
Impact 11: Der Tag vor dem Match gegen Powerful TJ. Dante
Rodriguez, Rob Collins und ich waren zu einer
Pressekonferenz auf dem Gelände der PCWA zitiert worden.
Eine Pressekonferenz, die hauptsächlich für das
japanische TV veranstaltet wurde und auf der ausschließlich
japanische Journalisten anwesend waren.
Am
Anfang dachten wir, dass es eine ganz normale PK wird. Aber die
Journalisten haben sich nur für Shinsuke und FREAK Sasaki
interessiert und wir haben schon anvisiert zu gehen.
Plötzlich hatte ich eine Idee und Rob hat einen der Japaner
einfach unterbrochen.
Collins:
"Also Fearless 'n' Lawless, ihr seid die Außenseiter
in dem morgigen Kampf. Wie geht ihr damit um?"
Dante
Rodriguez: "Danke für die Frage, natürlich
beantworte ich diese gern. Ich denke, die Rolle des Außenseiters
steht uns ganz gut. Poe und ich sind es gewohnt hier in der
PCWA als Underdogs in unsere Kämpfe zu gehen. Gut die
letzten Matches waren auch nicht besonders erfolgreich.
Trotzdem bin ich überzeugt, dass wir morgen Abend
die Nummer 1 Herausforderer auf die Cotatores Trophy sind. Oder
Marc?"
In einem
ironischen Unterton habe ich dann weitergemacht.
Poe:
"Natürlich Hermano, aber erstmal möchte ich mich
für die Einladung zu dieser Pressekonferenz bedanken. Es ist
uns eine Ehre heute hier zu sein. Zumindest dachte ich das,
bis vor circa 10 Minuten. Die Japaner wurden mir immer als sehr
höfliche Menschen beschrieben, aber leider habe ich heute
davon nichts mitbekommen. Mich würde auch interessieren, ob
überhaupt einer gemerkt hat, dass wir auch hier sind. Aber
es ist mir jetzt auch egal. F'n'L wird Powerful TJ in den F'n
Arsch treten!"
Von
den Reportern hat uns natürlich keiner verstanden und Luke
Tyler hat uns ziemlich entsetzt angeschaut. Auch Shinsuke Hondo
war etwas geschockt, aber trotzdem wollte er alles ins Japanische
übersetzen. Brauchte er aber nicht, denn die Kernaussage
haben wir dann allen bildlich vorgeführt! Hermano und
ich sind aufgestanden und auf den Tisch geklettert und haben
erst den Journalisten und dann Powerful TJ den doppelten
Mittelfinger gezeigt. Da war vielleicht die Hölle los.
Der
Marylander muss grinsen, während Dante seine Position
nicht geändert hat. Weiterhin schaut er in die Luft, so
kennt man den mexikanischen Troublemaker eigentlich
überhaupt nicht.
El
Hermano spielt das heutige Match zum x-ten Mal im Kopf
durch. Dieser Kampf heute könnte für seine und die
Zukunft von Fearless 'n' Lawless richtungsweisend sein. Kann
ER heute endlich mal einen Pinfall anbringen oder fehlt ihm
dazu tatsächlich der Killer Instinkt. Ist das denn überhaupt
wichtig? Oder zählt im Endeffekt doch der Spaß, den
Poe und er zusammen haben. Wie zum Beispiel bei der Aktion mit
den Mönchen:
CORE
2017: Poe und ich sind vor dem Match gegen Zeus und
S1margl zu deren Überraschung an der Gorilla
Position mit zwei Priestern aufgetaucht. Marc ließ
sich von einem der Priester eine Art Taufflasche geben, in
welcher man eine komische Flüssigkeit sehen konnte. Dann hat
er sich von dem zweiten Priester einen schwarzen Becher
geben lassen.
Ich
habe mich dann hingekniet und S1margl, Zeus und Aritides
genau in die Gesichter geblickt. Marc hat sich anschließend
genau hinter mich gestellt und etwas von der Flüssigkeit in
den Becher geschüttet. Die beiden verkleideten Priester
haben irgendetwas gemurmelt und dann einen lateinischen Gesang
angestimmt. Mit ein paar Fingerzeichen unterstützten sie die
Illusion eines Rituals, aber die Töle war wohl immer noch
nicht beeindruckt.
S1margl:
"Wenn du unbedingt die Eigenurin-Therapie machen willst...
Nur zu, Dante!"
Poe
hat den Becher anschließend angehoben und mir die
Flüssigkeit komplett in den Mund geschüttet. Das rote,
mystische Getränk hat gar nicht übel geschmeckt,
ich glaub Poe hat irgendwelches Wodkazeug gemixt. Die
Priester haben, während ich gesoffen hab', die Lautstäre
ihres Gesangs erhöht und zeitgleich mit Ketten
geklimpert und Hölzer angezündet, die einen
grässlichen Rauch produzierten. Ich hab mich, wie
ausgemacht, erstmal eine Minute lang nicht bewegt, bis Aristides
und S1margl mit Grinsen anfangen.
Aristedes:
"Wirklich erbärmlich."
Dann
bin ich auf den Rücken gefallen, hab angefangen zu
zucken, wie wenn ich mit einem Taser beschossen worden wäre.
Mein ganzer Körper war angespannt, dann zuckte ich mit
dem Kopf von links nach rechts und meine Augenlider
flackerten auf und zu. Dahinter haben die anderen nur noch einen
weißen Schimmer erkennen können, es war ein
fantastisches Gefühl alle zu verarschen. Aber das
Beste hab ich mir bis zum Schluss aufgehoben:
Wie
vom Dämon befallen juckelte ich auf dem Boden herum,
einem epileptischem Anfall ähnlich. Dann stand ich
plötzlich auf und öffnete meine Augen,
doch meine Iris war nicht zu sehen. Nur der weiße
Hintergrund starrte S1margl, Aristides und Zeus tot
an. Denen ist das Lachen sowas von vergangen. Wie gebannt
haben die mich angestarrt!
Der
Mexikaner muss über den in seinem Kopf ablaufenden Film
herzlich loslachen, dann schaut er rüber zu Poe. Die Blicke
der Cotatores Champs treffen sich, beide grinsen sich diabolisch
an.
Marc
Poe: "Wie sieht es aus, Hermano? Reißen wir die Hütte
nach Fearless 'n' Lawless Style ab?"
Dante
Rodriguez: "Aber sowas von!"
Marc
Poe: "Dann raus hier und auf die Piste!"
FnL
springen aus ihren Sesseln auf, was vor Minuten noch undenkbar
erschien, und verlassen ihre Kabine, um den Backstagebereich
unsicher zu machen.
Vincent
Craven: "Die PCWA Cotatores Champions mit einem Bad an
Gefühlen - erst wirken sie resigniert und nachdenklich, am
Schluss aber motiviert und zu allem bereit. So will ich unsere
PCWA Champions sehen."
Mike
Garland: "Was auch immer in ihren Köpfen vorgegangen
ist, ich glaube immer noch, dass dies heute eine Nummer zu groß
für sie ist. Bei der letzten Cotatores Trophy
Challenge waren sie bereits dabei und sind nur Dritter geworden."
Vincent
Craven: "Im Anschluss haben sie aber sowohl die
Zweitplatzierten Powerful TJ, als auch die Gewinner S1margl &
Zeus besiegt und sich mit Recht die Cotatores Titel gesichert.
Und dieser Wille kann sie auch heute zum Sieg tragen."
Mike
Garland: "Erfolg kann aber auch wieder Risse in ein Team
bringen, gerade der schnelle Erfolg. Wir haben schon gesehen,
dass Poe und Rodriguez nicht immer einig sind, vor allem da Marc
Poe der erfolgreichere Einzelwrestler ist."
Vincent
Craven: "Dante wird auch noch seinen Turbo zünden, da
bin ich mir sicher. Zumal er sich bisher nicht für die
Drecksarbeit zu schade war."
Mike
Garland: "Dann wird er heute aber einiges an Drecksarbeit
verrichten müssen. Schließlich haben wir noch andere
Kalliber im heutigen Main Event am Start."
Es
dämmert. Ein warmer Sommerwind würde um unsere Nasen
wehen, wenn wir vor Ort wären. Der gewohnte Straßenlärm
Berlins um diese Tageszeit ist zu hören. Wir befinden uns
auf dem Parkplatz vor dem PCWA-Dome. Vereinzelt treffen noch
Autos ein, suchen DIE EINE Parklücke, die noch frei ist.
Aber als die Kamera über den Parkplatz schwenkt sehen wir,
dass so gut wie nichts mehr frei ist. Alle Anhänger der GFCW
und der PCWA sind früh angereist, um bei diesem besonderen
Spektakel live dabei sein zu können. War Evening meets
Vendetta – und als wäre das alleine nicht genug,
stehen im Main Event auch die PCWA Cotatores auf dem Spiel, in
einem ligenübergreifenden Match. Fünf Tag-Teams stehen
sich in einem Elimination Match gegenüber. Ein
Teilnehmerteam sehen wir jetzt hier vor uns. Jasper Randall,
Drake Ackley, der Fight Club. Die GFCW-Tag-Team-Champions,
gekleidet in ihre mausgrauen Hoodies, die Kapuzen tief ins
Gesicht gezogen, ziehen ihre einsamen Kreise vor den Mauern des
PCWA-Domes. Dann wendet sich Jasper Randall der Kamera zu,
breitet die Arme aus – im Hintergrund der beeindruckende
Dome.
Jasper
Randall: „Berlin. PCWA-Dome. Wir schreiben den 23.07.2017.
An diesem Tag wird Geschichte geschrieben. Denn an diesem Tag
wird sich der Fight Club auf den Olymp des Tag-Team-Wrestlings
hochschrauben, wenn wir neben den GFCW-Tag-Team-Titeln auch noch
die PCWA-Tag-Team-Krone holen.“
Er
lächelt, das sehen wir. Mehr als das aber auch nicht, weil
Nase und Augen hinter der Kapuze im Schatten verborgen liegen.
Sein Partner Drake Ackley steht mit verschränkten Armen da
und kaut Kaugummi. Der New Yorker Jasper Randall saugt hörbar
die warme Berliner Abendluft tief auf, dreht sich dann zum Dome
um und uns damit den Rücken zu. Er begutachtet das
bauwerkliche Kunstwerk, ehe er mit seiner rauchigen Stimme wieder
zu sprechen beginnt.
Jasper
Randall: „Viele historische Momente wurden an diesem Ort
geschaffen. Epische Matches ausgetragen, Schlachten geschlagen.
Hier wurden Tränen, Blut und Schweiß vergossen. Es
sind Freundschaften entstanden, Feindschaften begründet,
Pläne geschmiedet worden. Die PCWA mit ihrer
ehrfurchtgebietenden Reputation hat wahrlich ihre Spuren im Sand
des Wrestlings hinterlassen.“
Für
einige wenige Augenblicke blitzen Erinnerungen auf – auch
bei Jasper Randall. Auch wenn er selbst noch nie hier angetreten
ist, so kennt er natürlich die ruhmreiche Geschichte der
PCWA. Und erst als diese Sekunden der Andacht verstrichen sind,
dreht sich der New Yorker wieder zur Kamera um. Immer noch ist
sein Gesicht im Schatten der Kapuze verborgen. Oder... war das
ein Aufblitzen in seinen Augen? Hm. War wohl nur Einbildung.
Jasper
Randall: „Aber all das ist NICHTS im Vergleich zu dem, was
uns heute erwartet. Wenn der Abend vorüber ist, wird sich
der Fight Club auf den Olymp des Tag-Team-Wrestlings geschraubt
haben. GFCW-Tag-Team-Champions. PCWA Cotatores
Tag-Team-Champions. Wir stürmen den Gipfel – und
niemand wird uns aufhalten können. Seht euch nur an, was uns
gegenübersteht.“
Zwischenzeitlich
ist er einige Schritte gegangen, bleibt vor einem Masten stehen.
Ein übergroßes Promo-Poster mit den Teilnehmern des
Elimination Matches hängt daran. Er zeigt auf Marc Poe und
Dante Rodriguez.
Jasper
Randall: „Fearless n Lawless. Ihr seid die Cotatores
Titelträger. Aber was sagt das über euch aus? Ihr habt
die Titel gegen Zeus und S1margl gewonnen, gut. Aber seid ihr
schon mit einem Team unseres Kalibers im Ring gestanden? Ich
glaube kaum. Wenn der Abend vorüber ist, werdet ihr euch
erstaunt die Augen reiben und euch fragen, welcher Bus euch da
eben überrollt hat. Der Bus trägt unser Kennzeichen,
Rodriguez und Poe. Ihr könnt uns nicht das Wasser reichen.
Dennoch habt ihr einem anderen Team hier eines voraus. Einem
Team, das wie bei XYZ sucht den Superstar ‚gecastet‘
wurde: Die Ringassassins.“
Sein
Finger wandert zu dem Konterfei von Sean Ashfield und Connor
Rogue.
Jasper
Randall: „Ihr wurdet zusammengestellt, weil ihr euch
angeblich so ähnlich seid. Das macht euch aber nicht
automatisch zu einem guten Team. Drake und ich werden im heutigen
Main Event beweisen, dass unsere Einstellungen, Matches zu
bestreiten, völlig über dem Niveau steht, das ihr
gewohnterweise an den Tag legt. Um an uns heranzukommen, müsstet
ihr 110% geben. Und ich bezweifle, ob ihr dazu in der Lage seid.“
Drake
Ackley hat zwischenzeitlich einen schwarzen Edding hervorgeholt
und die Gesichter der Ringassassins und von Fearless ´n´
Lawless durchge-x-t.
Jasper
Randall: „Was bleibt also noch? Ricksenburg. Ihr habt euch
zum Ziel gesetzt, alle Titel dieser Welt auf euch zu vereinigen.
Ein waghalsiges Vorhaben, das noch dazu von Größenwahn
zeugt. Denn der Fight Club ist als einziges DAZU in der Lage!“
Es
ist also nicht größenwahnsinnig, es versuchen zu
wollen, sondern größenwahnsinnig, dass RICKSENBURG es
versuchen
will...?
Jasper
Randall: „Alex Ricks, Antoine Schwanenburg: Der Gewinn des
GFCW-Heavyweight-Championtitels bei Finest Hour und des
Intercontinental-Championtitels, speziell über Daniel, mag
ein erstes Abstecken eurer Route gewesen. Aber wir lassen uns
davon nicht einschüchtern. Bei War Evening meets Vendetta
werden wir euch einen Titel direkt vor euren Augen wegschnappen.
Wir sind die Einheit, der ihr nicht gewachsen seid. Wir sind es,
die euch Grenzen aufzeigen werden. Niemals wird es euch gelingen,
euer Vorhaben zu erfüllen.“
Wieder
streicht sein Tag-Team-Partner zwei Gesichter durch, wodurch nur
noch das Konterfei von Johnboy Dog und einem Schatten übrig
bleibt. Randall mustert die beiden Visagen selbstgefällig
grinsend.
Jasper
Randall: „Ein Schatten also, Johnboy Dog? Wie bezeichnend
für dich! Ist es nicht immer der große Schatten, den
JBD vorauswirft und aus dem er es seinen Angehörigen nicht
erlaubt, herauszutreten? So wie Daniel zum Beispiel? JBD, du
warst und bist immer noch ein selbstsüchtiger,
opportunistischer Egomane, der kein Aufbegehren duldet. Du selbst
willst andere, die nicht in DEIN System passen, unten halten. Und
du bist ein miserabler Vater! Und ausgerechnet du, der nach
seiner beschämenden Niederlage bei Finest Hour den Schwanz
eingezogen hat, willst heute aus dem Loch hervorkriechen mit Mr.
Unbekannt an deiner Seite und UNS, dem Fight Club, die Cotatores
streitig machen? NEVER, BITCH!“
Uh,
da verfällt er wieder in die Muttersprache. Wie schon einige
Male, wenn er sich reinsteigert. Doch schon beruhigt er sich.
Drake Ackley will gerade das Konterfei von JBD und dem Schatten
durchstreichen, doch Randall winkt ab. Stattdessen greift er
selbst beherzt zu und reißt Johnboy Dog und dem Schatten
die Köpfe ab.
Jasper
Randall: „Nicht mehr und nicht weniger wird dir heute im
Ring widerfahren, JBD. Ihr seht...“
Er
grinst.
Jasper
Randall: „Es ist nur eine logische Konsequenz, dass es
heute Abend nur ein Team geben kann, das über allen anderen
thront.“
Er
breitet die Arme aus, wendet sich wieder dem PCWA-Dome zu.
Jasper
Randall: „Noch in fünfzig, gar in hundert, Jahren wird
man von diesem schicksalsträchtigen Tag sprechen, am
23.07.2017 in Berlin, als sich ein Team an einem einzigen Abend
über alle anderen stellte und die Cotatores Tag-Team-Titel
seinem ruhmreichen Trophäenschrank hinzufügt. An diesem
einen Abend, an dem die Message des Fight Clubs auch an die PCWA
hinausgetragen wurde: FUCK THE SYSTEM!“
Noch
eine Weile verharren die GFCW-Tag-Team-Champions so, ehe das Bild
dann auch ausfadet.
Sven:
"Der Fight Club reißt den Mund wieder einmal gehörig
weit auf..."
Pete:
"Aber das können sie ja auch. Schließlich sind
die seit langer Zeit GFCW Tag-Team Champions und die anderen
Teams, die heute antreten, werden ihnen nur schwer das Wasser
reichen können."
Sven:
"Die Ereignisse der letzten Shows haben gezeigt, dass
Ricksenburg momentan im Aufwind ist. Und das Team um Johnboy Dog
ist sicherlich sehr schwer einzuschätzen, da wir noch nicht
wissen, wer denn mit JBD antreten wird."
Mike
Garland: "Ganz zu schwiegen von den PCWA Teams! Der Fight
Club mag zu allem bereit sein, aber gegen die Wucht der PCWA
werden sie es schwerer haben, als sie uns hier Glauben machen
möchten."
Vincent
Craven: "Ein X zu malen und unverschämte Worte zu
schwingen, wird jedenfalls nicht reichen."
Pete:
"Ach was, das junge PCWA Gemüse macht sich doch jetzt
schon in die Hose. Nichts anderes haben wir eben doch gesehen bei
diesem Trauerspiel in der Umkleide der PCWA Cotatores."
Er
ist der Eine.
Das
hier ist eine besondere Show. Ein besonderer Abend. Eine
besondere Crowd. Eine Crowd, die aus zwei Lagern besteht –
nicht unbedingt feindliche Lager, aber definitiv verschiedene
Lager. Zum einen die Hometown-Crowd der PCWA, die hier doch die
Überhand hat, und dann der Teil der Crowd, die sich für
die GFCW begeistern kann, so wie eine kleine Schnittmenge die
wohl Beides tut. Sie alle kennen verschiedene Wrester, kommen aus
verschiedenen Zeiten, habe verschiedene Dinge gesehen. Man wird
nicht unbedingt viele Schnittpunkte finden.
Bis
auf den Einen.
„Big
Rings“ von Drake und Future ertönt und der Mann, der
einst wie kein Zweiter für die GFCW stand und nun wie kaum
jemand sonst für die PCWA steht, entert die Arena. Robert
Breads, Gewinner von drei Titeln in der GFCW, Gewinner von drei
Titeln in der PCWA, darunter jeweils die höchste Würde
der jeweiligen Liga, ist drauf und dran die Halle zum Kochen zu
bringen.
Denn
jeder, absolut jeder, hat eine Meinung zu Robert Breads.
Damals,
als er sein PCWA-Debut feierte, beim Brawlin‘ Rumble, und
als amtierender World Champion den vierten Platz erreichte,
konnte noch keiner in Berlin ahnen, dass er einmal einer der
größten Stars dieser Liga werden würde –
der größte Star in der Geschichte der Liga, wenn man
ihn selbst fragte. Genauso konnte man in Dortmund nicht ahnen,
dass das ein Vorbote für die Zukunft war, dass der Mann, der
die GFCW bekannt und groß machen wollte, irgendwann die
Seiten wechseln würde.
Manche
in der PCWA lieben ihn wegen seines Könnens, seines
Wrestlings, seiner Fähigkeiten, seiner gnadenlosen
Ehrlichkeit. Manche in der PCWA hassen ihn wegen seiner Arroganz,
seiner Kompromisslosigkeit, seiner Einstellung und seiner niemals
zu enden scheinenden Monologe. Manche in der GFCW verehren ihn
bis heute, nennen ihn den größten Wrestler aller
Zeiten, den Besten in der Geschichte der GFCW. Manche in der GFCW
verachten ihn bis heute, als Verräter, der die GFCW nur
ausgenutzt hat als Sprungbrett zur PCWA und ihr bei der ersten
Gelegenheit den Rücken kehrte.
Egal
welcher Fraktion man angehört, man macht ein Geräusch.
Man jubelt, buht, schreit, pfeift, singt oder tuschelt. Robert
Breads ist in diesem Moment der Mittelpunkt dieser Fusion der
zwei Ligen.
Und
es interessiert ihn einen Scheißdreck.
Mit
stoischem Blick marschiert der Mann aus Toronto an allen vorbei,
unberührt von jedweder Form von Reaktion, die er aus den
hier Anwesenden heraus kitzelt. Es ist beeindruckend wie jemand,
der sich so wenig dafür interessiert, was ihm entgegen
geschrien wird, solche Reaktionen hervor rufen kann – auf
der anderen Seite ist er nun auch schon seit etwa acht Jahren
dabei und hatte genug Zeit, sich einen Ruf aufzubauen, der über
die Grenzen der Ligen bekannt ist.
Schließlich
kommt er im Seilgeviert an und streunt im „Squared Circle“
umher, lässt den Blick über die Crowd wandern, ohne
dass sich die Kälte in seinen Augen wandelt. Mit der rechten
Hand wedelt er umher, verlangt ein Mikrofon, welches ihm dann
auch schließlich gereicht wird, im gleichen Moment, in dem
seine Musik verstummt. Dann setzt er an.
Robert
Breads: „Willkommen in der Twilight Zone.“
Zugegeben,
ein wenig surreal ist das alles schon. GFCW, PCWA, alles zusammen
– und er mittendrin, der Einzige, der in beiden Ligen ein
wirklicher Superstar wurde.
Robert
Breads: „Willkommen zu meiner düsteren Vergangenheit!
Willkommen zu War Evening! Pete! Sven! Dynamite! Erinnert ihr
euch noch an mich?“
Damit
sind die zwei Kommentatoren der Dortmunder Promotion gemeint,
ebenso wie der GFCW-Präsident, Claude „Dynamite“
Booker.
Robert
Breads: „Dye, weißt du noch? Als ich dich in einem
Match aus deiner eigenen Liga geprügelt habe und dich später
wieder ankriechen ließ? Oder ein Jahr später, als du
mich dann ausgleichend rauswerfen wolltest und ich dir einen
Piledriver verpasst habe? Gute, alte Zeit. Mensch, die GFCW, die
GFCW...“
Kopfschüttelnd
läuft er auf und ab.
Robert
Breads: „Krasse Zeit damals. Alles erlebt. Alles erreicht.
GFCW durchgespielt. Und dann hier angeheuert, in Berlin, bei der
PCWA.“
Erneut
wird es laut. Breads ignoriert das.
Robert
Breads: „Es hat sich einiges getan. Bekannte Gesichter sind
rar geworden aus der GFCW, die Gefährten von damals sind
verschwunden von der Bildfläche, haben sich zur Ruhe
gesetzt, haben ihre Karrieren versaut… nur einer aus der
goldenen Generation der Eric Fletchers und Danny Ricksons steht
noch. Und das ist Robert Breads.“
Mit
dem Zeigefinger deutet er auf sich selbst.
Robert
Breads: „Der Einzige, der sein Potential je voll
ausgeschöpft hat und deswegen jetzt da steht, wo er steht –
im Olymp von egal welcher Liga. Mein Gesicht ist im Mount
Rushmore der PCWA genauso wie in dem der GFCW verewigt. Ich bin
das letzte Relikt aus der Zeit, in der die GFCW ihre beste Zeit
hatte. Obwohl, ich muss zugeben...“
Künstliche
Pause.
Robert
Breads: „Vieleicht erlebt die GFCW ja gerade eine grandiose
Zeit. Vielleicht ist es gerade großartig dort. Ich habe
keine Ahnung, was momentan in der GFCW so los ist… weil
sie mich einen Scheißdreck interessiert.“
Jetzt
gibt es doch deutliche Buhrufe einer bestimmten Gruppe Fans –
dreimal dürft ihr raten, welche – während einige
PCWA-Hardcore-Anhänger laut jubeln.
Robert
Breads: „Versteht mich nicht falsch, ich finde nicht, dass
die GFCW eine furchtbare Dreckspromotion ist oder so –
dafür gibt es ja den Abschaum aus Needles – es ist
einfach so, dass ich mit der Liga fertig bin. Ich habe alles
getan, was man tun konnte, alles erlebt, was man erleben konnte.
Ich habe sie von vorne bis hinten dominiert, alles gewonnen,
jeden geschlagen und das in ein paar Jahren. Ich habe einfach
kein Interesse daran, ein bereits beendetes Projekt weiter zu
verfolgen. Deshalb bin ich hier, in der PCWA, wo ich noch nicht
fertig bin. Wo ich noch etwas bewegen kann, etwas bewegen will.
Wo ich noch nicht alles durchgespielt habe.“
Erneute
Begeisterungsstürme der PCWA-Anhängerschaft.
Robert
Breads: „Aber!“
Fix
hebt er die freie Hand in die Luft, den Zeigefinger ausgefahren.
Robert
Breads: „Aber… aber… ich wäre ja nicht
Robert Breads, wenn ich nicht offen dafür wäre, dass
mir die GFCW zeigt, was ich verpasst habe. Was passiert ist. Ich
bin ein Fighter, ein Kämpfer, ich schrecke vor Niemandem
zurück und stelle mich jedem. Deswegen bin ich hier und will
einer kompletten Liga die Chance ihres Lebens geben.“
Beinahe
schon übertrieben lässig lehnt sich Breads in die
Ringseile.
Robert
Breads: „Ihr alle kennt meinen Namen. Das ist ein Fakt. Ihr
alle kennt meinen Mythos. Ihr alle habt von dem gehört, was
ich getan habe, und ihr alle wollt auf einer Ebene mit mir stehen
in der Historie der GFCW. Niemand muss hier so tun, als wäre
dem nicht so, sind wir einmal ehrlich. Nun, ich gebe euch allen
die Chance. Ich werde hier und jetzt warten, und ich werde darauf
warten, ob jemand heraus kommt und Robert Breads gegenüber
tritt und mir zeigt, was er mir zeigen will, mir sagt, was er mir
sagen will und mir beweist, was er mir beweisen will. Mein
PCWA-Zeitplan ist ziemlich voll, also wer auch immer schon immer
mal mit dem legendären Robert Breads im Ring stehen wollte…
vielleicht ist heute eure einzige und letzte Chance dazu. Nutzt
sie. Ich warte.“
Spricht
es und senkt das Mikro, lehnt sich noch ein Stück zurück
und beäugt den Entrance-Bereich.
THE
MAN WHO WAS TOMORROW!
Freears:
'The Man Who Was Tomorrow' schallt aus den Lautsprechern des PCWA
Domes und es ist niemand geringeres als der amtierende GFCW World
Heavyweight Champion Antoine Schwanenburg, welcher sich auf der
Stage aufbaut und auf Robert Breads antwortet. In seinem Ringgear
gekleidet und den Titel auf seinen Hüften, bereits bestens
gerüstet für den Main Event, richtet er sich mit der
Linken seine modische Brille, während er mit der Rechten das
Mikrofon zu seinem Mund führt. Der Champ macht sich nicht
auf den Weg in den Ring, er hält Abstand.
Antoine:
"Robert Breads, alter Freund, wie lange ist es her?"
Übertrieben
nachdenklich runzelt er die Stirn.
Antoine:
"Fast genau fünf Jahre. Erinnerst du dich? Vor fünf
Jahren. Du. Ich. Die Diskussion welches das letzte wahre
Match im Wrestling, der letzte Kampf, der noch ein einziges Mal
jeden Einzelnen vor die Bildschirme, der letzte epochale Moment
dieses Sportes. Brainpain vs. Robert Breads. Das Einzige, was du
niemals erreicht hast. Und weißt du was? So egal, wie dir
die GFCW ist, so egal ist mir dies nun."
Der
Behüter von Kultur tritt ein paar Schritte nach vorne, wahrt
aber den Sicherheitsabstand.
Antoine:
"All die Jahre dachte ich darüber nach. Wie, wann,
wo trifft Robert Breads endlich auf Brainpain. Wann kommt endlich
dieser Tag, er müsse doch einfach kommen."
Erneut
ein, zwei Schritte nach vorne.
Antoine:
"Dabei zu Hause sitzend, das zu sein, was du immer
kritisiert hast, was ich immer kritisiert habe und in der
Illusion zu leben, dass mein Name noch etwas wert sei. Dass es
irgendwann dazu kommen würde und kein Weg daran vorbei
führt. Doch habe ich nichts, rein gar nichts dafür
getan, um dies zu ermöglichen."
Mittlerweile
ist der Champion direkt am Ring angekommen, er steht einen Meter
vor dem Apron. Breads mustert ihn genau und sieht recht entspannt
dabei aus.
Antoine:
"Bis vor sechs Monaten war dies noch exakt mein Zustand. Von
heute auf Morgen jedoch krempelte ich alles um und wurde Lügen
gestraft. Mein Name hat noch Wert. Nach all' den Jahren, hatte
sich nichts daran geändert. Ich bin gar besser, als ich es
je zuvor war."
Er
schnipst mit dem Finger.
Antoine:
"World Heavyweight Champion. Mein lange deklariertes Ziel.
Endlich erreicht, das geschafft, was man nach der ganzen Zeit
nicht mehr für möglich hielt. Ich ermöglichte es.
Doch hinter diesem Ziel steckten viel mehr Ziele. Immer dachte
ich, dass dies das Ende meiner Reise sei, doch als ich durch die
vermeintlich letzte Tür schritt, waren noch unzählige
weitere vor mir."
Jetzt
entert er über die Treppe das Seilgeviert. Der Staredown,
auf welchen man schier unendlich lange warten musste und er ist
genau so, wie man ihn sich vorgestellt hat. Die Luft knistert,
doch alles bleibt friedlich. Dies gefällt den Fans beider
Lager, ein magischer Moment.
Antoine:
"Nun aber könnte mir kaum etwas egaler sein, als ein
Aufeinandertreffen. Mir sagte man einst nach, dass ich nicht mehr
das Feuer besäße, welches sich einst in mir befand.
Selbiges oder ähnliches könnte man wohl nun auf dich
ummünzen, kann man das nicht? Während es in mir brennt,
heißer, als es dies je zuvor tat, hat man bei dir den
Eindruck, dass es bei dir erloschen ist. Ehrlich gesagt, es ist
nur menschlich, Robert, das ist es. Seien wir mal ehrlich, ich
kann es gar gut nachvollziehen. All die Jahre, auf die du
nur auf mich und mich allein wartetest. All die Monate und Tage,
die du dich fragtest, wann du endlich und schließlich das
letzte Kreuzlein in deinem Kalender machen kannst. Doch passieren
wird es niemals, mein Lieber."
Der
GFCW World Heavyweight Champion entledigt sich des Gürtels
und reckt ihn mit dem linken Arm in die Höhe.
Antoine:
"Na, kommt es dir bekannt vor? Dies ist mein Preis für
jetzt und alle Tage. Das ist es, was ich zu bieten habe. Mich
interessiert nur Gold und Gold alleine. Du, Robert, du hast mir
nichts zu bieten, um dies zu befriedigen. Die GFCW ist meine
GFCW. Das Leitbild, die Galionsfigur, der unique selling point,
nenn' es, wie du magst, Die GFCW ist Mein. Bis ans Ende aller
Tage kannst du dir einreden, dass man an Robert Breads denkt,
wenn man GFCW sagt, aber die größte Ikone dieser Liga
bin nur ich alleine. In 'deiner' PCWA kannst du schwadronieren
wie ein paarungswilliger Pfau, aber wenn im Titel der Show 'GFCW'
steht, dann stehst du im Schatten und ich im Licht. Also erspare
dir, mir und 'deiner' PCWA diese Schmach bitte. In mir hast nicht
nur du deinen Meister gefunden, deine ganze Liga hat es. Verlasse
nun also bitte meinen Ring und komm' dann wieder, wenn du mir
etwas zu bieten hast."
Eine
Sekunde lang herrscht Stille. Niemand regt sich. Die Fans auf den
Rängen warten gespannt auf die Reakton des Kanadiers.
Robert
Breads: „Nein.“
Okay,
das kommt nun doch wenig überraschend.
Robert
Breads: „Das hier ist nicht dein Ring. Und selbst wenn wir
in Dortmund wären, würde dort nirgends dein Ring
stehen. Siehst du, du bist vielleicht GFCW-Wrestler, sogar
GFCW-Champion… aber ich bin der Champion von allem. Und
dafür brauche ich keinen Gürtel. Jeder Ring dieser Erde
ist mein Ring. Wrestling ist mein Sport. Und du… bist ein
B-Tech Robert Breads Light.“
Der
Kanadier tritt einen Schritt näher an seinen Gegenüber.
Robert
Breads: „Du meinst also ich könne dir nichts bieten?
Indem du einen Titel in die Luft stemmst, den du nur halten
kannst, weil ich darauf geschissen habe? An deiner Stelle wäre
das Allerletzte, was ich wollen würde, dass Robert Breads
den PCWA-Ring verlässt, weil er dann nämlich vielleicht
in die GFCW zurück kommen würde und du dann deine
auswendig gelernten Phrasen übers Champion sein nicht mehr
dreschen könntest, weil jeder verdammt nochmal weiß,
was passieren würde, wenn ich wieder da wäre. Das
da...“
Mit
dem Finger deutet er auf den goldenen Gürtel in Antoines
Besitz.
Robert
Breads: „...würde so lange mir gehören, bis ich
keine Lust mehr darauf hätte. Weil es nichts gibt, was du
oder deine ganze Liga mir noch bieten kann. Ich habe die GFCW
bewusst hinter mir gelassen, weil ich fertig damit war, und bin
zu einem Ort gekommen, an dem es noch etwas zu bewegen galt. Ich
hätte auf ewig im warmen Nest sitzen können, mir von
Fans über Fans anhören können, was für eine
Legende ich bin und wäre als GFCW-Gottheit irgendwann in den
Olymp aufgestiegen, aber das ist mir schlicht und einfach nicht
genug gewesen. Ich wollte mehr. Ich wollte nicht nur in einer
Liga alles schaffen, alles gewinnen, sie kontrollieren,
dominieren und ihr meinen Stempel aufdrücken, ich wollte
beide. Und guck‘ doch, wo wir jetzt stehen.“
Breads
reißt die Arme auseinander, deutet auf das Rund um sich
herum.
Robert
Breads: „Jeder hier kennt mich. Jeder. Und du? Du erzählst
von unseren Begegnungen vor fünf Jahren, wo doch die Hälfte
in dieser Halle nichtmal deinen Namen kennen. 2012 wäre
Robert Breads vs Brainpain eine große Sache gewesen. Wir
haben 2017. Und im Jahre 2017 endet Robert Breads vs Brainpain
genauso wie der Main Event der letzten Vendetta.“
Das
ist eine Ansage, hat Breads bei der vorherigen Vendetta doch den
Hauptkampf in einer knappen Minute für sich entschieden.
Robert
Breads: „Ich habe jedem GFCW‘ler angeboten hier
heraus zu kommen, um mit mir im Ring zu stehen, euch diese Chance
gegeben. Du nimmst diese Chance wahr… nur um mir dann zu
sagen, ich hätte dir nichts zu bieten? Bullshit. Du willst
es immer noch. Du willst das Match, das Match, auf das manche
hier seit fünf Jahren warten.“
Durchaus
ein Punkt. In der GFCW galt Brainpain vs Robert Breads als das
größte Match, das letztlich niemals stattfand, weil
sie ab dem Ende des Jahres 2012 nie mehr zum gleichen Zeitpunkt
Teil der GFCW waren.
Robert
Breads: „Und jetzt wäre es wohl soweit, was?
Brainpain, der große Champion, der endlich die
Prophezeiungen wahr gemacht hat, gegen den Verräter und
Superstar der anderen, bösen Liga. Du willst das, weil du
weißt, dass du niemals in deiner gesamten Karriere
relevanter werden könntest, als wenn es das Match doch noch
gibt, vor allem jetzt, wo du es nach oben geschafft hast. Und ich
sage dir was, mein Guter...“
Leicht
legt Robert den Kopf schief, wie er es so oft tut, lächelt
dabei leise.
Robert
Breads: „Du willst mich aus deinem Ring werfen? Du hast
doch bald die Chance dazu. Bald ist der Brawlin‘ Rumble,
das größte Match im gesamten Wrestling. Ich werde
teilnehmen und, falls ich diesen Rumble nicht gewinne, werde
ich die PCWA verlassen. Du könntest doch zwei Fliegen mit
einer Klappe schlagen, was? Tauchst beim Rumble auf, kannst dich
mit einer großen Leistung berühmt machen, den großen
Robert Breads aus dem Ring werfen, seine PCWA-Karriere beenden…
und dann hat der große Robert Breads wieder Zeit für
die Kleinen, für die GFCW. Und dann will er bestimmt Rache
an Brainpain, und dann gibt es dieses Match. Alles, was du tun
musst, ist beim Brawlin‘ Rumble Teil zu nehmen.“
Sein
Grinsen wird breiter.
Robert
Breads: „Und ich freue mich schon darauf, dich aus dem Ring
zu werfen, deine Hoffnungen zu zerstören und dir zu zeigen
dass Robert Breads nirgendwo hingeht. Nicht aus diesem Ring,
nicht aus dieser Liga, wenn er das nicht will. Ich mache nur das,
was ich will, wann ich will, wo ich will. Ich stehe über
allem. Ich stehe über dir, deinem Titel und deiner
kompletten Liga. Deine Liga und deinen Titel gibt es überhaupt
nur noch wegen mir. Und wenn du mir das Gegenteil beweisen
willst… nun, du weißt ja jetzt, wie das gehen
könnte.“
In
bester Ricks-Manier zeigt der Champion keine Emotionen, was ihm
jedoch nicht ganz so leicht zu fallen scheint. Eine Sekunde
vergeht, eine Weitere, bis es dann schließlich eine
Reaktion gibt.
Antoine:
"Eine absolute Frechheit."
Erst
jetzt zeigt der Exzentriker wieder Regungen im Gesicht.
Vielleicht ist es doch persönlicher, als es zu erst den
Anschein hatte.
Antoine:
"Ob du Teil der PCWA bist oder in der Türkei ein Sack
mit Demokratie umfällt, es spielt keine Rolle für mich.
Warum sollte es das überhaupt tun? Was glaubst du dir
herausnehmen zu können, mich unter deinen Scheffel zu
stellen, Robert? Wenn es einen Mann auf dem Planeten gibt, einen
Einzigen, der mindestens auf Augenhöhe mit dir steht, dann
bin ich das. Du weißt das vielleicht besser, als ich das
weiß."
Ein
sehr wütender Zeigefinger wird auf den Kanadier gerichtet.
Antoine:
"Deine Spielchen sind lahm und langweilig, wie sie es seit
Urzeiten sind. Du glaubst mich locken zu können, weil du
glaubst das richtige Schräubchen gefunden zu haben, an dem
du drehen kannst. Meine Güte, natürlich hast du Recht,
ich will dieses Match. Ich will es mehr als alles andere auf der
Welt, Hellseher muss man dafür wahrlich nicht sein. Aber..."
Tief
atmet er durch und schließt die Augen dabei.
Antoine:
"Ich verzichte dennoch darauf. Der Grund, warum das
Match zwischen Robert Breads und Antoine Schwanenburg im Jahr
2017 niemanden und gar keinen interessiert, ist Robert Breads.
Und der feine Herr stellt sich auf ein Podest, so hoch, sodass
SELBST ICH kotzen muss, das heißt schon etwas, mein Lieber.
Es gab Zeiten, da hätte ich dich gar einen Freund genannt,
doch diese Respektlosigkeit von deiner Seite ist unter meiner
Würde. Du willst dieses Match mindestens genau so sehr mit
jeder Pore deines Körpers, wie ich es das will, also sag es.
Sag es einfach und gib mir keine verfluchte Quest. Seh' ich aus
wie ein verdammter Magier? Im Ring mag es magisch zur Sache
gehen, aber das ist dann doch ein bisschen sehr weit her geholt,
findest du nicht auch? Nichts könnte mir jemals egaler
sein als diese dümmliche Veranstaltung, die ihr
Brawlin' Rumble nennt. So sehr es mich in den Fingern jucken mag,
dir in deine Suppe zu spucken, diese Liga will ich niemals mehr
in meinem Leben mit meinem Namen aufwerten."
Ein
wenig hat er sich jetzt abreagiert und seine Stimme wird ruhiger.
Antoine:
"Selbst wenn ich Teil wäre und höchstpersönlich
dafür sorgen würde, dass dein abgehobener Hintern aus
der PCWA geschleift wird, in der 'kleinen GFCW' wird kein Platz
für dich sein, denn wie ich bereits sagte, ist dies nun
MEINE GFCW. Dies würde die wahrscheinlich größte
Schmach in der ach so glorreichen Karriere des Robert Breads
sein, wenn ein Mann wie ich, der so weit, so so weit unter dir
steht, nicht nur deine PCWA Karriere beendet, sondern dir auch
noch den Zutritt in sein Haus verweigert und dich draußen
verhungern und verrotten lässt. Wenn ich so drüber
nachdenke, zu schön wäre es eigentlich... allerdings
beschleicht mich das Gefühl, dass dies genau das ist, was du
willst, denn du und ich, wir sind uns gleicher, als man denkt.
Seit eh und je haben wir ähnliche Ziele, haben gleiche
Beweggründe, wollen das selbe. Dir aber einen Gefallen zu
tun, ist so ziemlich das letzte auf meiner Agenda. Du willst den
PCWA Gnadenschuss und du willst ihn von mir. Entweder das oder du
bist wirklich noch dämlicher, als du klingst, denn eine
solche Herausforderung gegen mich kann nur von jemanden kommen,
der mit seinem Leben bereits abgeschlossen hat."
Robert
Breads: „Jetzt klingst du wirklich schon fast genauso wie
ich. Aber bist du auch genauso gut wie ich?“
Der
Kanadier geht einen Schritt auf seinen Gegenüber zu. Sie
stehen jetzt dicht beinander, verdammt dicht. Wenn einer der zwei
einen Schlag landen wollen würde.
Robert
Breads: „Wer von uns gibt seinem Verlangen nach diesem
Match als Erstes nach und kommt beim Anderen angekrochen? Wer von
uns wird der Erste sein der Schwäche zeigt? Wer von uns
sorgt dafür, dass es doch noch dazu kommt? Wer von uns...“
Noch
ein wenig näher. Es ist fast schon unangenehm.
Robert
Breads: „...ist der Bessere? Werden wir das je heraus
finden? Nun… warten wir doch einfach ab, was?“
„Staredown“
wäre ein Begriff, der nicht ganz dem gerecht wird, was hier
passiert. Vielleicht kann es nicht jeder, der ausschließlich
die PCWA und die GFCW so gar nicht verfolgt, nachvollziehen, aber
hier deutet sich etwas an, worauf man lange, lange…
wirklich lange warten musste. Und selbst einige PCWA-Fans
scheinen in den Bann dieser für sie bisher unbekannten
Geschichte gezogen worden zu sein, dieser Geschichte, die
vielleicht in der PCWA eine überraschende Fortsetzung finden
könnte. Der höchste Champion der GFCW. Die ehemalige
Galeonsfigur, der jetzt die PCWA sein Heim nennt. Man kann die
Spannung fast schon spüren.
Robert
Breads: „Ich denke… wir sehen uns. So… oder
so.“
Und
damit tauschen die zwei einen letzten Blick aus, ehe Breads zwei
Schritte zurück geht.
Robert
Breads: „Viel Glück im Main Event. Ich werde ihn mir
angucken. Und ich bin gespannt, ob du deinen großen Worten
auch große Taten folgen lässt.“
Dann
lässt er das Mikrofon sinken und verlässt wortlos, ohne
eine Miene zu verziehen, das Seilgeviert. Er überlässt
den Ring demjenigen, der heute noch darin kämpfen wird…
fürs Erste. Was auch passieren mag, es scheint nicht so, als
wäre das letzte Wort hier schon gesprochen.
Mike
Garland: "Holy cow! Robert Breads und Antoine Schwanenburg -
da kommt etwas auf uns zu!"
Sven:
"Das Match ist in der GFCW leider nie zustande gekommen,
aber vielleicht sehen wir es ja in nächster Zukunft.
Leiden können sich die beiden auf jeden Fall weniger
als je zuvor."
Vincent
Craven: "Antoine könnte sich nochmal überlegen, ob
er nicht doch am Brawlin' Rumble teilnehmen will. Eine solche
Chance wird es nie mehr geben, sowohl Breads PCWA Karriere zu
beenden, als auch das langzeit ersehnte Match zu bekommen."
Pete:
"Es ist ja nicht so, als hätte Schwanenburg in der GFCW
keine Herausforderer. Es ist das große Gerede von Robert
Breads - soll er doch in die GFCW kommen!"
Mike
Garland: "Leider nicht, denn er wird den Rumble gewinnen und
somit in der PCWA bleiben. Pech gehabt."
Sven:
"Oder Pech für Breads. Wie man es nimmt, oder?"
Vincent
Craven: "In jedem Fall Pech für die Fans. Denn egal wo,
egal wann, egal wie - ein Match zwischen Antoine Schwanenburg und
Robert Breads wäre schon ziemlich nice."
Das
geschäftige Treiben im PCWA Dome ist heute noch vielfältiger
als das bei PPVs der Fall ist. Neben den Wrestlern und dem Staff
der PCWA, sind natürlich auch noch die Leute aus der GFCW
vertreten, was hier und da zu lautstarken
Meinungsverschiedenheiten führt, wenn es um Produktion oder
andere Angelegenheiten geht. Melissa Jade lässt das alles
an sich vorbeigleiten, während sie an einer Wand lehnt und
mit ihrem Smartphone beschäftigt ist. Die dunkelblonde
Lebensgefährtin von Grizz Lee, die sich heute ganz in Weiß,
mit Minirock und bauchfreiem Top präsentiert, hatte ihren
Halbbruder Tresalem Avelino um ein paar Tipps gebeten, was den
Vertrag angeht, der ihr bei der vergangenen Vendetta von Jona
Vark angeboten wurde. Als dieser lediglich meinte, dass sie sich
in Krupuk bezahlen lassen solle, denn die seien wieder im Kommen,
war sie zur Überzeugung gelangt, dass die Idee nicht so gut
gewesen ist, wie sie sich gedacht hatte.
"...und
Danke. Für NICHTS!"
Die
laute Stimme von Grizz Lee, dem Mann mit den schulterlangen
schwarzen Locken und frisch gestutztem Vollbart, lässt sie
nur kurz aufblicken. Noch einen letzten Fluch ausstoßend,
lässt der Hardcore Superstar sein Mobiltelefon in die Tasche
seiner Trainingshose gleiten.
Melissa:
"Noch immer nichts vom großen Unbekannten gehört?"
Lee:
"Nein. Er soll bis jetzt noch nicht mal aufgetaucht sein."
Er
wischt den Schweißfilm auf seiner Hand am schwarzen Shirt
mit dem Phönix Logo der PCWA ab und lehnt sich neben Mel an
die Wand. Die Bilder der Sicherheitskamera, die man bei Vendetta
126 sehen konnte, ließen keinen genauen Schluss zu, wer
denn derjenige sein könnte, der seine Open Challenge heute
Abend annehmen wird. Falls überhaupt. Verzerrte Stimme,
Kapuze über dem Kopf. Lediglich die Lederjacke schien eine
Art Alleinstellungsmerkmal zu sein. Wer trägt heute schon
noch Lederjacken? Vor allem bei diesem Wetter. Vielleicht ein
seltsamer Ire, der sich gerne mal als Dämon verkleidet?
Nein, was für ein Unsinn. Oder Tony Graves, seines Zeichens
PCWA Neuling. Aber das würde nicht zu Lees Theorie passen,
dass der Unbekannte aus der GFCW kommen muss.
Melissa:
"Ist das nicht auch irgendwie der Sinn der Sache? Du
sprichst eine offene Herausforderung aus und stellst dich ihr,
wer auch immer da kommen mag."
Er
wirft ihr einen Blick zu, als hätte sie gerade den
schlechtesten Witz aller Zeiten erzählt. Aber ein wirkliches
Gegenargument hat er auch nicht. Er kommt auch gar nicht erst zum
antworten, denn um die Ecke biegt die Interviewerin der PCWA,
Lisa Sanders, und steuert zielstrebig auf das Paar zu, als sie es
erblickt.
Lisa
Sanders: "Hey, Grizz. Du willst mir doch bestimmt helfen,
meine Arbeit zu machen."
Der
Trouble Magnet muss grinsen. Bei der letzten Show hatte er unter
anderem Lisa vor Jona Vark bloßgestellt, denn Interviews
sind in der PCWA eine Rarität geworden. Und das liegt nicht
unbedingt an den Wrestlern, denn man muss sich in der Regel
stellen, wenn man eine Anfrage erhält. Außer man heißt
Robert Breads. Lee nickt und bringt sich neben der Sanders,
die er um anderthalb Köpfe überragt, in Stellung.
Melissa Jade gesellt sich wiederum neben ihn.
Lisa
Sanders: "Grizz Lee. Heute schauen auch viele GFCW Fans zu,
die dich vielleicht noch gar nicht kennen. Stell' dich ihnen doch
vor."
Verwundert
schaut er zur Interviewerin hinab. Ihn nicht kennen, welch'
unverfrorene Annahme. Wäre er Kevin Sharpe, würde er
ihr jetzt vielleicht vor die Füße spucken. Oder auch
nicht.
Lee:
"In der Tat war ich noch nie in der GFCW, weder Vollzeit
noch zu Gast. Und das ist schon eine Überraschung, wenn man
bedenkt, dass ich schon seit 1998 in den Ring steige und die Liga
fast so lange existiert. Ich war neunfacher Tag Team Champion in
drei verschiedenen Ligen. GCW German Champion, GWF Extreme
Champion, der letzte Troyan War Sieger, die alljährliche
Battle Royal der GCW. Und natürlich Träger der Cryption
Crown, hier in der PCWA. Ich habe auf fünf Kontinenten
Matches bestritten und gewonnen. Dennoch bin ich kein
Wandervogel, wie ein Chris McFly, der hier und da aufgetaucht und
alsbald wieder verschwunden ist. Ich war allerdings auch nie
GCWaddicted, CWinFected, oder wie auch immer man sich bezeichnen
wollte. Ich bin in die Ligen mit dem meisten Prestige, um das
höchste Gold der jeweiligen Promotion zu gewinnen."
Jimmy
Maxxx: "Etwas, das uns beiden nie wirklich gelungen ist,
oder Lee?“
Alle
drei drehen die Köpfe in Richtung der Stimme. Grizz Lee
erkennt den Ankömmling als erster und kontert sogleich mit
ein wenig Spott und Häme in der Stimme.
Lee:
"Oh, und nicht zu vergessen, der kurze Aufenthalt in einer
kleinen Liga, in der auch Jimmy Maxxx gewesen ist. Trainer,
Kommentator, hab' ich etwas Unwichtiges vergessen?"
In
einem seiner bekannten Punk Rock Shirts mit zerrissener Jeans,
die er so gerne getragen hat, als er damals noch als blutiger
Anfänger bei der GFCW anfing, betritt nun Jimmy das Bild.
Die Haare sind wieder etwas länger und nicht gerade super
gepflegt. Auch sein Bart ist wieder etwas ruppiger und kratziger.
Jimmy
Maxxx: "Unwichtig trifft es ganz gut, das muss ich dir
lassen, Lee. Vieles von dem, was ich tat, war leider nicht so
groß, wie es mein Schädel mir gerne weiß machen
wollte... gerade über die 'Ligen' spreche ich nicht sehr
gerne."
Lisa
Sanders richtet ihre Aufmerksamkeit nun auf Jimmy Maxxx, was Lee
sichtlich missfällt. Melissa Jade ergreift zur beruhigenden
Wirkung seine Hand.
Lisa
Sanders: "Was führt dich heute hierher, Jimmy?"
Jimmy
Maxxx: "Das fragst du noch, Lisa? F´n GFCW vs. PCWA!
Größer geht es doch gar nicht mehr, oder? Schon
vergessen, dass wir heute eine der größten Shows in
der Geschichte der Wrestlingwelt haben? Anscheinend für dich
so aufregend, Lisa, dass du es glatt verdrängt hast...“
Er
muss etwas grinsen.
Jimmy
Maxxx: "Außerdem, ich war nicht nur ein GFCW Wrestler,
meine Liebste, ich war auch einmal bei der Invasion der GFCW im
Brawlin' Rumble dabei! Heißt, ich besuche heute alte
Bekannte und ich bin einfach eingeladen als VIP der Show!“
Lee:
"Oh, ich bin sicher, dass sich jeder noch an deine
exorbitanten Erfolge erinnert und Geschichten darüber hören
will."
Jimmy
Maxxx: "Du Lisa, es gab Zeiten, da waren es für mich
'Erfolge', doch nun ist es einfach nur eine düstere
Erinnerung einer doch irgendwie geilen Zeit. Aber genug von mir,
du sprichst gerade mit jemand viel wichtigerem. Einem Mann, der
wirklich für „Hardcore“ steht...“
Jimmy
geht einfach weiter. Der Grizzer schaut ihm nach, überrascht
von den positiven Worten. Doch bevor er sich in Gedanken
verlieren kann, ist Lisa Sanders schon wieder zur Stelle.
Lisa
Sanders: "Vielen Dank, Jimmy Maxxx. Grizz, noch ein paar
Gedanken zu deiner Open Challenge?"
Der
Angesprochene rümpft die Nase, denkt dabei an das, was
Melissa Jade vorhin gesagt hat.
Lee:
"Ich weiß noch immer nicht, wer es sein wird. Aber das
ist eigentlich auch gar nicht mehr so wichtig. Ist es jemand, dem
ich schon gegenüber stand, weiß ich, was zu tun ist.
Ist es jemand, dem ich noch nicht im Ring begegnet bin... nun,
dann wird es eine neue Erfahrung für mich sein. Wir sammeln
immer neue Erfahrungen, ganz egal wie alt wir sein mögen.
Das ist doch das Spannende..."
Mel
hat genug gesehen und gehört. Sie spürt, dass ihr
Gefährte keine weiteren Fragen mehr beantworten möchte
und zieht ihn von der Interviewerin weg. Nicht ohne sich selbst
noch ins Licht zu rücken.
Melissa:
"Nein, Lisa, ich werde Grizz heute nicht zum Ring begleiten.
Noch nicht. Der Vertrag ist noch nicht unterschrieben, aber ich
kann jedem versichern, dass es bald soweit sein wird."
Lisa
Sanders: "O-kay. Danke für das Interview."
Ein
freudloses Lächeln zeichnet sich auf Lees Gesicht ab, als
sie sich von der Szenerie entfernen.
Lee:
"Einen besseren Zeitpunkt hättest du dir nicht
ausdenken können?"
Sie
kichert nur. Und es ist diese Unberechenbarkeit, die ihn zu ihr
hinzieht.
Vincent
Craven: "Tzz, da drängt sich Melissa Jade einfach mal
dazwischen und beendet das Interview. Frechheit."
Mike
Garland: "Nun ja, viel mehr konnte uns Grizz Lee über
seine Open Challenge ja auch nicht verraten. Er scheint genauso
wenig zu wissen wie wir. Deshalb muss er sich überraschen
lassen."
Vincent
Craven: "Vielleicht gar kein so übles Training für
den Brawlin' Rumble, immerhin kommen auch dort Wrestler hinein,
mit denen man nicht gerechnet hat und mit denen man noch nicht im
Ring stand."
Mike
Garland: "So wie Jimmy Maxxx einst - beim Brawlin' Rumble
VIII. Ganz schön lange her... wenn man bedenkt, dass nun der
XII. Rumble bevor steht."
Sven:
"Jimmy Maxxx als VIP der Show ist aber in jedem Fall eine
interessante Neuigkeit für GFCW Zuschauer. Mal sehen, auf
wen er heute Abend sonst noch so treffen wird."
Pete:
"Alte Bekannte dürfte er genug haben, so viel ist
sicher."
Wir
schalten sogleich mal in den Lockerroom. Hier sehen wir gleich
mal eine Ansammlung dreier Wrestler, bei denen wir im Leben nicht
gedacht hätten, dass sie sich zeitgleich auf den heutigen
Abend vorbereiten würden. Zunächst wird Jason Crutch
eingeblendet, was zu begeisterten Jubelstürmen in der Halle
führt. Der Oberpollinger entledigt sich gerade seiner „DON
SHEENS BITCH“-Collegejacke, die ihm ja - wie wir seit der
letzten Show wissen – von seinem Boss aufgezwungen wurde.
Die Kamera schwenkt eins weiter, und wir sehen Steve Steel.
Buhrufe werden sofort laut. Die Fans können diesen
eingeölten, geleckten Mann einfach nicht ausstehen. Doch er
hat sich in der letzten Show einen Namen gemacht, als er Faceless
den wohl ominösesten Koffer der Wrestling-Geschichte
abgenommen hat. Steve Steel trägt heute nur einen simplen
schwarzen Wrestlingslip und die glänzenden weißen
Stiefel dazu. Er ist gerade dabei, sich die frisch rasierten (!)
Beine mit Bräunungscreme einzuschmieren, als er merkt, dass
die Kamera nun auf ihn ausgerichtet ist, was ihn zu einem
undefinierbaren Grunzen veranlasst. Und dann zoomt die Kamera
heraus. Und die Buhrufe können nicht lauter sein. Denn die
Fans sehen den so verhassten Don Sheen! Grinsend steht er da und
fährt sich durch die, nach hinten gegeelten, Haare. Er dreht
sich um und fokussiert Jason Crutch mit einem abfälligen
Augendreher.
Don
Sheen: „Jason! Lass die Jacke an. Man muss schließlich
sehen wer du bist!“
Er
dreht sich kurz um und klopft Steel lässig auf die Schulter.
Don
Sheen: „Steve, also ich muss jetzt ganz ehrlich mal sagen,
dass.....“
WUMMS!!!
Out
of nowhere wird die Tür zum Lockerroom aufgestoßen.
Absolut erschrocken springen alle drei Insassen auf und
instinktiv einige Schritte von der Tür zurück. Wer wagt
es doch tatsächlich auf diese Art und Weise hier
einzudringen? Don Sheen, Jason Crutch und Steve Steel sind
absolut unvorbereitet, was für ein großes Ding mag
hier wohl unangekündigt eindringen!?
Man
kann die Person noch nicht erkennen, allerdings sieht man schon
ein Stückchen von einem hellen Mantel, könnte auch eine
Art Doktorkittel sein… hey… Moment mal…
Doktorkittel?! Die unteren Knöpfe des Mantels/Kittels sind
nicht zugeknöpft. Ja, genau! Nicht (!) zugeknöpft!
Urplötzlich schwingt sich ein pinkfarbener Slip in die
Umkleide… nun dürfte es ziemlich offensichtlich sein,
dass es sich um den Frauenversteher handelt… doch was zum
Teufel will er hier?
Der
Meister des Dick Explosions – auch wenn der Move beim PPV
gründlich danebenging, ist er dennoch der Meister –
platziert sich in der Mitte des Raumes, sodass die drei GFCW
Superstars gar keine andere Möglichkeit haben als Dr. Dick
anzugaffen. Mit beiden Armen schirmt er den Kittel nach hinten,
stemmt die Hände in die Hüfte und stellt sich wie
Superman auf.
Dr.
Dick: „Das kam unvorbereitet, was? Damit habt ihr nicht
gerechnet, oder?“
Ja,
absolut richtig! Dementsprechend wirken noch alle wie
paralysiert, keiner kriegt einen Ton raus. Für den Bruchteil
einer Sekunde dürften sich sogar Jason Crutch und Don Sheen
einig sein… was zum Kuckuck will dieser Doktor denn hier?!
Hinter
dem Busendorfer hört man von nicht allzu weiter das Stöckeln
dieser Nuttenstiefel… Ja, das muss wohl seine Frau sein…
oder eine seiner Schlampen! Doch wenn man genau hinhört,
kann man sogar den Unterschied am Geräusch des Stöckelns
erkennen bzw. erahnen, um wem es sich handelt! Würde es die
Sendung „Wetten dass!!“ noch geben, dann hätte
der gute, alte Doktor mit dieser Wette antreten können.
… ach
ja und by the way… es handelt sich um seine wunderschöne
Ehefrau Dirty Mary, die seit letzter Show nicht nur stöhnt,
sondern auch spricht!
Der
Frauen-Arzt begutachtet kurz nochmal seine Frau und muss ihr
Sekretärinnenoutfit rügen… Ein Knopf zuviel von
ihrer Bluse zugeknöpft… das ändert der Chef
höchstpersönlich, ehe er sich wieder seinen
unfreiwillig gewonnenen Gesprächspartnern widmet… und
Dirty Mary macht Notiz, vor allem vom Knöpfchen. So ein
haarsträubender Fehler sollte ihr nicht nochmal unterlaufen…
Dr.
Dick: „Ihr fragt euch sicherlich, was ich hier mache,
oder?!“
Ja,
und das schon seit ner ganzen Weile!
Dr.
Dick: „Ich bin genau das, was ihr gesucht habt! Ich bin der
Mann, der die Latte ein Stückchen höher legt! Ich bin
Dr. Dick, und ich gehöre in das Team Crutch!“
Der
Frauenklemptner hebt den Zeigefinger und deutet an, dass er noch
nicht fertig ist… doch zu weiteren Worten kommt er im
Moment nicht…
Don
Sheen: „Warte, Warte, warte. Team Crutch? Falsche Adresse
Doktor. Das hier ist Team Sheen! Und was du hier.....“
Nun
ist es aber wieder der Doc, der den vermeintlichen Teamleader ins
Wort fällt…
Dr.
Dick: „I’m sorry my Dickheads! Ich dachte nur, weil
dieses spezielle Match, welches sich schon zu einer jährlichen
Tradition entwickelte, sich JASON CRUTCH INVITATIONAL nennt, ist
auch Jason Crutch der Teamleader… das ist dann doch mein
Fehler, sorry Mr. Don.“
Er
faltet die Hände zusammen, macht eine theatralische
Verbeugung als Zeichen der Entschuldigung. Inwiefern man diese
Entschuldigung jedoch ernst nehmen kann… hm… ich
überlasse euch größtmöglichen
Interpretationsspielraum. Sheen auf der anderen Seite, wirkt
recht wütend, grummelt auch „Don Sheen Invitational“
in seinen nicht vorhandenen Vollbart.
Dr.
Dick: „Ich würde gern eurem Team beitreten…
oder nein… besser gesagt! Ich muss in euer Team beitreten,
denn ich bin seit letzter Show auf einen Höhenflug, ich
schwebe auf Wolke 69 mit all meinen Fans! Ich fühle Kräfte,
die sich in mir sammeln, welche ich noch niemals fühlte…
Es fühlt sich beinahe an wie ein… niemals enden
wollender Orgas…“
Der
Doktor unterbricht sich selbst. Jason Crutch hat sich in all der
allgemeinen Verwunderung aller Anwesenden kaum merklich etwas
nach vorne geschoben und starrt den „Erfinder der
Doktorspiele“ so dermaßen ungläubig an, dass er
gar nicht anders kann, als sich selbst zu unterbrechen.
Jason
Crutch: „Bist…du…der Perverse??“
Für
einen Moment herrscht unbehagliches Schweigen im Raum, während
sich die Fans in der Halle – die das hier natürlich
über den teuersten Titan Tron der Weltgeschichte sehen
können – ein Gelächter nicht verkneifen können.
Der Doc schaut sich an, schaut sich im Raum um…
Dr.
Dick: „Ähäm… nunja, wie soll ich sagen?
Schau ich Jemanden zum Verwechseln ähnlich?“
Es
gab mal in einer Whatts App Gruppe ein ominöses Foto eines
Dartspielers – ihr erinnert euch? Ihr von der Whatts App
Gruppe? :D … DIESER MANN sah dem Doc vor ein paar Jahren
mal zum Verwechseln ähnlich, aber sonst Niemand hier in der
GFCW!
Der
Oberpollinger setzt aber schon wieder fort.
Jason
Crutch: „Whoa-whoa-whoa, Moment! Natürlich weiß
man, wer du bist. Du bist DR. DICK, sapperlot! Du bist der Typ,
der jedem seinen Schwengel unter die Nase hält, der nicht
bei Drei auf dem Baum ist. Sieh mal, ich denke, wir alle hier
haben verstanden, wer du bist und worauf du hinaus willst. Und
ich denke, wir alle erinnern uns daran, dass du einmal eine
Siegesserie inne gehalten hast, die ihresgleichen in der GFCW
gesucht hat. Waren es…acht…einhalb…Jahre?
Ne. Neun…und…sechzig Wochen? 9 ½ Wochen?“
Dr.
Dick: „Eineinhalb Jahre, mein Freund! Eineinhalb Jahre!“
Jason
Crutch: „Ja, eineinhalb Jahre, Freunde! Der Doc hats allen
gezeigt! Und das tut er immer noch! Richtig! Weißt du…du
bist tatsächlich wieder auf dem aufsteigenden Ast, ich habe
die „Dr. Dick“-Plakate in der Halle gesehen. Und wir
wären blind, wenn wir nicht auch erkennen würden, dass
du mit ner Motivation einhergehst, die einem zusätzlichen
Schwung verleihen könnte. Du bist der Dick-Man! Also…Wieso
heute Abend nicht Faceless & Puppenspieler vs Jason Crutch &
DR. DICK?! Welcome im Team Shee…“
Aber
natürlich wird er vom Rich Guy aus Erding unterbrochen.
Hätte man an dieser Stelle etwas anderes erwartet, wenn
Jason Crutch den Mund aufmacht in Gegenwart seines „Chefs“?
Don
Sheen: „Halt die Schnauze Jason! Du hast absolut nichts zu
entscheiden hier! ICH bin der Teamcaptain! Ich bin der große
Fisch hier im Teich, nicht du! Es ist MEIN Team und du kannst
froh sein, dass du überhaupt Teil des Teams bist! Also reiß
dich zusammen und kenn deine
Rolle hier!“
Dann
wendet er den Blick vom Oberpollinger ab und dem Dickmeister zu.
Don
Sheen: „Also Dicky. Du kommst nicht ins Team. Und du wirst
dich jetzt sicher fragen warum, aber das kann ich dir ganz leicht
beantworten. Weil. Naja... Weil... Ähh. Du bist einfach du.
Ich habe auf so etwas perverses in meinem Team wenig Lust. Wir
sind ein Gewinner Team und da hat jemand wie du nichts zu suchen.
Wir sind ein Team aus edler Klasse und Jason Crutch ist halt auch
noch dabei. Schau dir Steve und mich mal an. Wir repräsentieren
quasi den Adel. Und dann schau dich an. Das Proletariat. Ne. Ich
habe echt keinen Bock auf dich, also dreh dich wieder um, mach
paar Doktorspiele oder so, aber geh mir nicht auf den Sack.“
Doktorspiele,
ja! Diese wird er mit Sicherheit auch noch machen… die
Frage ist nur mit wem… Seiner Frau, mit seinen B!tches,
wer weiß? Vielleicht sogar mit dem ein oder anderen Fan?!
Verdammt, das ist nun echt abartig… Der Doc soll seine
Gedankenspiele besser nicht zum Ausdruck bringen, sondern es wird
sich weiterhin dem Caption von Team Sheen gewidmet, der sich nun
wieder zum Anführer der Crutch-O-Maniacs widmet!
Don
Sheen: „Jason. Wir brauchen ihn nicht. Ich habe einen
absoluten Topplayer in der Hinterhand, der auch heute Abend an
deíner Seite, und in ein paar Wochen an meiner Seite beim
Don Sheen Invitational kämpfen wird. Wenn man keine Ahnung
hat dann einfach mal Fresse halten Crutchy.“
Locker
tätschelt er ihm über die Wange, wobei Crutch alles
andere als froh aussieht. Sein roter Kopf und sein heftiges
Schnaufen unterstreichen seine Gemütslage noch ein wenig.
Der
Steve aus Stahl cremt sich ein. Der Don.. äääh…
der Doc scheint grade drüber nachzudenken, was das für
ne Creme ist! Soll er Steel fragen? Hm… vielleicht ist
jetzt nicht der richtige Zeitpunkt! Er hebt einen Zeigefinger,
will zum Sprechen ansetzen… doch er lässts gut sein.
Steve
Steel hat sich mittlerweile fertig eingecremt und ist jetzt
gerade dabei, noch schnell ein bisschen Bleiche auf seine Haare
zu schmieren, als die Kamera plötzlich wieder zu ihm
herüberschwenkt.
Steve
Steel: „Verdammt, Crutch! Hör‘ doch einfach auf
deinen Boss! Was mischt du dich eigentlich überhaupt ein?!
Du kannst froh sein, dass der Don heute so gut gelaunt ist und
dir dieses Verhalten überhaupt durchgehen lässt! Aber
du bist ja sowieso der Grund, warum es mit dieser Liga bergab
geht. Eine Schande ist das, eine Schande. Du hast doch keine
Ahnung, wie man ein solches Match organisiert und ein Team
richtig zusammenstellt!“
Der
Oberpollinger wirft seinen beiden „Teammitgliedern“
einen sauren Blick zu. Er scheint ganz offensichtlich alleine mit
seiner Meinung „Pro Dr. Dick“ dazustehen. Und selbst
wenn er dem verhassten Don Sheen und dem aufgeblasenen Steel am
liebsten die Fresse polieren möchte, bleibt ihm widerwillig
nichts anderes übrig, als klein beizugeben. Tja. Das ist
wohl seine neue Rolle – gezwungenermaßen.
Jason
Crutch: „Ok-ok, vielleicht sollten wir unsere Mütchen
kühlen. Lasst uns das Ganze nochmal in Ruhe besprechen.“
Don
Sheen: „Um noch einmal hier alles klarzustellen. Es ist
nicht deine Entscheidung wer hier was macht, sondern meine! Ich
bin nicht nur DEIN Boss, sondern einfach DER Boss. Ich bin
fucking Don Sheen und damit musst du halt einfach klar kommen.
Ich habe eine Entscheidung getroffen.“
Dann
dreht er sich wieder um zum Doktor und tippt ihm energisch mit
dem Finger auf die Brust.
… und
das kitzelt! Hat der gute Don hier aus Versehen eine erogene Zone
erwischt?! Wie dem auch sei, die Worte vom Mann aus Bayern werden
ihn diese wohlwollenden Gefühle schon austreiben.
Don
Sheen: „Und du. Du gschleichst di jetz da ausse. Sonst werd
ich noch richtig grantig!“
Längst
sind die unbefleckten Hände des Superdocs nicht mehr in die
Hüfte gestemmt, sondern lässt sich von der Schwerkraft
besiegen und seine Arme sacken in Richtung Hallenboden. Seine
Mimik spricht auch Bände… als hätte er eine
hässliche, alte Kuh… nunja… geliebhabt!
Dr.
Dick: „Das ist wirklich sehr schade, dass du mich ablehnst,
lieber Teamchef!“
Nun
hält er die rechte Hand hoch, ungefähr auf Augenhöhe.
Der Zeigefinger geht in die Höhe, doch dann lässt er
den Finger wie ein schlaffer Ihrwisstschonwas nach unten sacken.
Dr.
Dick: „Es ist wirklich jammerschade, dass du den Schwanz
einziehst… Denn so eine Extravaganz wie dem Doktor der
Fimininologoie gibt’s nicht noch einmal!“
Mit
einem Schritt ist der Doc schon in der Tür, doch bevor er
sich verabschiedet, gibt’s noch einen Klapps auf die
sekundären Geschlechtsteile seiner Frau… sehr vulgär,
doch sie mag das! Und dann noch ein paar letzte Worte zu dem
flotten Dreier im Inneren der Kabine.
Dr.
Dick: „Ihr werdet schon noch sehen, dass ihr mich gebraucht
hättet!“
Nun
schwingt er sich von dannen, seine Frau schaut vor allem Don
Sheen mit einem strengen, intensiven Blick an… Sie bemerkt
einen kurzen Blick des Dons auf ihre Oberweite. Doch er ist nicht
würdig, drauf zu blicken, denn der Doc wurde abgelehnt! Mit
ihrem Klemmbrett versucht sie ihre großzügigen
Freundinnen zu verbergen, was ihr nur sehr schwer gelingt! Doch
dann stöckelt sie aufgeregt von dannen. Ja, sie zeigt
Emotionen! Der Doc wurde noch niemals von Irgendwem abgelehnt!
Noch nie hat ihn Jemand abblitzen lassen! Verdammt nochmal, alle
sind ihm verfallen! Dirty Mary, Stacy, Tracy, Casey und wie sie
alle heißen… doch der Don?!
Fuck
it! Liegts vielleicht daran, dass er ein MANN ist?! Das könnte
sein… wäre Don eine Frau, wäre das wohl nicht
passiert…
Das
Stöckeln ist noch bis in die hinterste Ecke des PCWA Domes
zu hören. Die drei in der Kabine diskutieren lautstark mit-
bzw. gegeneinander. Man kann kein Wort mehr verstehen, ja, sogar
das Stöckeln von Dirty Mary ist nicht mehr zu hören!
Wieder so ne Sache, die eigentlich unmöglich zu sein
scheint! Während diese Szene nun ausfadet, könnt ihr
euch alle über diese beiden Dinge Gedanken machen…
Der Doc wurde abgelehnt und Dirty Marys Stöckel-stöckeln
wurde übertönt… und es sind lediglich MÄNNER
dran Schuld!
OFF
CAMERA
„Ms.
Vark wünscht sie zu sprechen. Bitte schauen Sie im Laufe der
Veranstaltung im Büro vorbei.“
Das
war die simple aber effektive Mitteilung, die Chris McFly als
schriftliche Notiz in seinem Locker Room vorfand. Erschreckend
simpel, auf einem Stück Papier. Geschrieben von der
Assistentin oder Vorzimmerdame, deren Namen sich der Quest 4 the
Best Sieger aus ihm unverständlichen Gründen bis heute
nicht merken konnte. Sind das vielleicht schon die Auswirkungen
des langen Wrestling-Lebens? Oder einfach nur die Tatsache, dass
es wichtigere Dinge für den Chicagoer zu geben scheint, als
den Namen einer Sekretärin? Die Wahrheit werden wir so
schnell nicht erfahren. Aber wir werden jetzt erfahren, warum Ms.
Vark den Chicagoer sprechen möchte.
Das
Büro wurde in der Vergangenheit oft genug beschrieben, und
wir, als Zuschauer, oder vielmehr Leser hinter der vierten Wand,
sollten nicht zu viel Zeit damit verschwenden uns vorzustellen,
wie das ganze wohl aussehen könnte. Beschränken wir uns
darauf, dass Ms. Vark hinter ihrem Schreibtisch sitzt und der
einstige Weltenbummler direkt vor ihr.
CMJ:
„Sie wollten mich sprechen. Hier bin ich. Was haben Sie auf
dem Herzen?“
Der
Blick von Jona Vark hat etwas Durchdringendes. In Momenten wie
diesen wird einem klar – Beteiligter oder Unbeteiligter –
wie viel Einfluss und Macht diese Frau sich in den letzten Jahren
im Wrestling-Business erarbeitet hat. Alleine die Vorstellung,
dass es so etwas geben kann wie die heutige Doppelveranstaltung
zusammen mit den Mitbewerbern, der Konkurrenz aus Dortmund, der
GFCW, wäre früher unvorstellbar gewesen. Mit Jona Vark
ist es nicht nur vorstellbar, nein, es passiert sogar wirklich.
Jona
Vark: „Sie, als Quest 4 the Best-Sieger sind es, der mir am
Herzen liegt.“
Eine
sehr deutliche Ansage. Die bei ihrem Gegenüber nur ein
Stirnrunzeln verursacht.
CMJ:
„Ich fürchte, ich verstehe nicht…“
Jona
Vark: „Dann werde ich es Ihnen erklären. Sehen Sie,
ich habe einen PPV zu verkaufen. Ich habe dafür zu sorgen,
dass die Einschaltquoten, die Streaming- und Download-Reichweite
und die Vorbestellungen für die Event-DVDs möglichst
hoch und damit möglichst profitabel sind. Ich denke Sie
können mir folgen. Meine Aufgabe ist es, die PCWA als das
gewinnbringende Unternehmen zu führen, das es sein kann.
Denn auch wenn es hier im Wesentlichen immer noch um den Sport,
genannt Wrestling, geht, so hat es schließlich einen Grund,
warum ganz besonders die Amerikaner, ihre Landsleute Mr. Avello,
dies als Wrestling-Business bezeichnen.“
Ms.
Vark benutzt den bürgerlichen Nachnamen von Chris McFly Jr.
Hinter dem Sportler, der zu Ehren eines sehr wichtigen Menschen
in seinem Leben, aus den sehr dunklen Jahren seiner
Vergangenheit, diesen Kampfnamen gab, steht letztlich doch nur
der Italoamerikaner Alphonse Pasquale Avello. Und dieser dürfte
wissen, dass dieses Gespräch weit über das hinaus gehen
könnte, was er sonst an Gesprächen hier in Berlin
führt.
CMJ:
„Ich kann Ihnen folgen. Sie verkennen scheinbar, dass ich
selbst mit SCW und SC-TV recht ähnliche Erfahrungen gemacht
habe. Dennoch erschließt sich mir nicht, warum ich Ihnen
scheinbar Probleme bereite. Der kommende Event, von dem sie
sicherlich reden, ist der Brawlin' Rumble. Das dazugehörige
gleichnamige Rumble-Match hat dank Robert Breads schon seine
Geschichte und damit das Verkaufsargument bekommen. Dazu Grizz
Lee, der sich ebenfalls in der Rolle des Favoriten präsentiert.
Sie können Video-Pakete drehen lassen, die sich nur damit
beschäftigen, ob Robert Breads seine Karriere beenden muss,
oder ob es nach dem Rumble zur nächsten Auflage des ewigen
Duells zwischen Grizz Lee und Kevin Sharpe kommt.“
In
diesem Moment und bei diesen Worten hat man nicht das Gefühl,
dass hier der einstige Swingin' Wrestler spricht. Dieses
Business-Meeting erweckt genau den Eindruck eben dieses zu sein;
ein Business-Meeting zwischen zwei Geschäftspartnern. Nicht
wie das Gespräch wie zwischen einem Pro Wrestler und seiner
Verbandsleiterin.
Jona
Vark: „Im Grunde haben Sie Recht. Genau das könnte ich
veranlassen. Und glauben Sie mir, Mr. Avello, meine Mitarbeiter
aus dem Marketing und der Production Crew arbeiten bereits daran.
Aber was mache ich, wenn jemand weniger Zugkräftiges wie zum
Beispiel, sagen wir mal, Ihre Schülerin Kathy Strong den
Rumble gewinnt? Ich schätze sie sehr, weil ich den Markt für
Womens Wrestling durchaus im Auge habe, aber sie ist niemand, mit
dem ich einen Event dieser Größenordnung wirklich
verkaufen kann. Soll sie die Live Events und die Vendettas
headlinen? Sie kennen sie selbst gut genug, um zu wissen, dass
Ihre hochtalentierte Schülerin schlicht noch nicht so weit
ist. Sie hat nicht die Strahlkraft, die zum Beispiel Sie selbst
besitzen.“
Das
Gesicht des Chicagoers verfinstert sich. Die angesprochene Kathy
ist für ihn von der emotionalen Bedeutung her gleichzusetzen
mit einer kleinen Schwester, ja, schon fast einer Tochter. Dass
er deshalb dazu neigt sie zu sehr schützen zu wollen, steht
an manchen Tagen im krassest möglichen Widerspruch zum
Wrestling als solchem.
Jona
Vark: „Mir geht es vorrangig auch nicht um das Rumble Match
als solches. Die von ihnen angesprochenen Argumente, um es zu
bewerben, sind gut und schön, aber der Sport ist zu
unberechenbar, als dass ich mich darauf verlassen würde,
dass jemand, der von ihnen Genannten das Match auch
einhundertprozentig gewinnt. Nein, wirklich nicht Mr. Avello, ich
brauche ein zweites Verkaufsargument. Und da kommen nun Sie ins
Spiel. Und Sie wissen ganz genau, worauf ich hinaus möchte,
nicht wahr?“
Könnte
man ein Augenrollen in ein Geräusch verwandeln, würde
jetzt eine ganze Kakophonie die Szene in ein unglaubliches
audiovisuelles Chaos verwandeln. Denn das ist es, was CMJ
unweigerlich in diesem Falle tut. Er rollt mit den Augen.
CMJ:
„Es geht darum, dass ich das Match meiner Wahl nehmen soll.
Sie würden es wahrscheinlich sehr begrüßen, wenn
ich mich jetzt vor laufenden Kameras hinstelle und ganz klar
Farbe dazu bekenne, welchen Champion ich denn nun fordern werde,
habe ich Recht?“
Jona
Vark: „Ich würde es nicht nur begrüßen. Ich
würde es in aller Schärfe und Deutlichkeit mehr als
willkommen heißen! Seit vielen Jahre schon ist es gute
Tradition, dass der Sieger des Quest 4 the Best den amtierenden
Undisputed Gerasy Champion herausfordert. Gleichwohl weiß
ich, dass dies nirgends festgeschrieben steht. Ich kann Sie zu
nichts zwingen. Aber gerade jemand wie Sie, der ja so
traditionsverbunden erscheint, dürfte doch genau dies als
sinnvoll, ja sogar als zwingend ansehen. Und ein zweites
zugkräftiges Match würde dem Rumble definitiv als
Verkaufsargument helfen.“
Einen
Moment schweigt der Chicagoer. Seine rechte Hand ist aufgestützt
auf der Lehne des Stuhls und die dazugehörige Hand ruht an
seinem Kinn. Seine Augen fixieren keinen Punkt im Hier und Jetzt.
Sie sind weit weg in der Vergangenheit.
CMJ:
„Prinzipiell gebe ich Ihnen Recht. Aber ich sehe es aus
meiner persönlichen Warte vollkommen anders.“
Er
sammelt seine Gedanken. Sortiert die Worte. Jona Vark hingegen
ist trotz der zu erwartenden Widerworte entspannt. Ihr sitzt
keiner der üblichen, unkontrollierbaren Wrestler gegenüber,
die es sogar wagen ihr zu drohen. McFly war immer distanziert
genug, um in den Räumen der Verwaltung nicht nur wie ein
Gentleman, sondern auch wie ein verständiger
Geschäftspartner aufzutreten, wenn es notwendig war. Nicht
nur alleine deshalb lässt Ms. Vark ihm auch das kleine Stück
Respekt mehr, ihn bei seinem bürgerlichen Nachnamen
anzureden. Etwas, das nicht alle Wrestler von ihr zu erwarten
haben dürften.
CMJ:
„Sie wissen, dass ich in diesem Contract die ultimative
Waffe sehe. Seit den Tagen der Kriegsphilosophie von Nicotine &
Bacteria, die ihre unschöne Saat hier gestreut haben, sind
die Sitten hier verroht! Und ein Teil dieser Brut ist immer noch
hier. Wrestling in der PCWA hat sich von einem sportlichen Event
in einen Krieg verwandelt. Es geht hier einigen Wrestlern
scheinbar nur noch darum möglichst viel Schaden anzurichten,
ohne Rücksicht auf das, was sie anrichten. Typen wie S1margl
beginnen die Fans als Feinde zu betrachten und psychologische
Giftspritzen wie Grizz Lee versuchen bereits vom Zeitpunkt ihrer
Rückkehr die Wrestler wieder gegeneinander auszuspielen. Mit
diesem Contract könnte ich ein „Loser Leaves“-Match
ansetzen und diese Pestbeulen, die keinerlei Rücksicht auf
die Kollateralschäden nehmen, aus der PCWA verjagen. Dieses
Mittel ist die Atombombe unter den Möglichkeiten hier
endlich Frieden hereinzubringen! Ich werde deshalb nicht diese
Option sinnlos vergeuden.“
Kurzes
Nicken von Jona Vark.
Jona
Vark: „Mr. Sharpe hat Sie gefordert. Er will explizit Sie
als Gegner. Sie müssten diesen Contract nicht einsetzen.
Zumal ich Ihnen folgendes zu bedenken geben möchte: Nicht
Sie sind es, der mit diesem Contract die höchste Macht in
der PCWA darstellt! Wenn ich es will, stelle ich jeden Wrestler
auch nach solch einem „Loser Leaves“-Match sofort
wieder ein. So wie ich Ihnen auch den Gefallen getan habe und
ihre neueste Empfehlung mit Namen STEM auf Bewährung
eingestellt habe!“
Das
Entsetzen bei diesen Worten von Jona Vark ist in den Augen des
Chicagoers mehr als deutlich zu erkennen.
CMJ:
„Sie haben natürlich Recht. Das letzte Wort liegt
immer bei der Geschäftsführung, und das sind in diesem
Falle natürlich Sie, Ms. Vark.“
Jona
Vark: „Schön, dass sie dies einsehen. Was werden Sie
also tun, die Cotatores, den Cryption Crown Holder oder den
Undisputed Gerasy Champion herausfordern? Ich brauche eine
Entscheidung. Ich brauche ein klares Bekenntnis von Ihnen und
dem, was Sie beim PPV zu tun gedenken! Ich habe eine Promotion am
Leben zu erhalten und möglichst gewinnbringend bei Vark
Enterprises zu positionieren! Sie, Mr. Avello, sind unbestritten
einer der am weitest gereisten Männer im Sport und dadurch
ein absolutes Zugpferd für internationale Kunden. Ich
erwarte eine klare Ansage. Meinetwegen auch ein Kampf ohne
Titelambitionen gegen einen anderen Gegner. Nur geben Sie mir
endlich etwas, womit ich diesen PPV verkaufen kann!“
Verbittert
schaut der Chicagoer in Richtung seiner Vorgesetzten. Denn nichts
anderes ist sie in diesem Moment. Eine Vorgesetzte. Die
Geschäftsführerin, die ihrem Angestellten vorgibt, was
er zu tun hat.
CMJ:
„Ich werde darüber nachdenken. Kann aber jetzt schon
sagen, dass ich einen Kampf gegen Kevin Sharpe aus persönlichen
Gründen nach wie vor ablehne!“
Jona
Vark: „Das liegt bei Ihnen. Denken Sie aber nicht mehr zu
lange darüber nach. Ich warte schließlich bis zu
diesem Moment sogar auf eine Antwort auf die Anfrage, ob sie mit
einem Team aus SCW Athleten an der Cotatores Challenge teilnehmen
wollten oder nicht. Dabei wäre es mir sogar gleich gewesen,
ob sie selbst angetreten wären mit einem Partner ihres
Vertrauens, oder ob es ein komplett unbekanntes Team gewesen
wäre. Auch hier haben Sie scheinbar das Tagesgeschäft
ein wenig aus den Augen verloren, indem Sie in allem nur noch
einen Krieg zu sehen scheinen.“
Beschwichtigend
hebt McFly die Hände und einmal mehr ist es gut, dass bei
diesem Gespräch keine Kameras anwesend sind. McFlys Stand
beim Rest des Locker Rooms könnte nach diesem Gespräch
ernsthaften Schaden davon getragen haben.
CMJ:
„Sie werden von mir bis zum Ende dieser Show ein Statement
erhalten. Aber die wenigen Stunden erbitte ich mir noch um meine
Gedanken zu Ende zu denken. Wenn ich eine finale Entscheidung
getroffen haben werde, sind Sie die erste, die ich in Kenntnis
setzen werde.“
Ein
Hauch von Zufriedenheit huscht über das Gesicht von Jona
Vark. Scheinbar hat ihre mehr als deutliche Aussage, die man
durchaus als eine Art der Arbeitsanweisung interpretieren könnte,
gefruchtet. Nun liegt es wieder am Renegade endlich Farbe zu
bekennen.
Jona
Vark: „Das freut mich zu hören. Ich erwarte Ihre
Antwort bis eine Stunde nach Ende der Live-Übertragung.
Danach muss ich die Maschinerie im Hintergrund anwerfen. Dann
werden wir beide das tun, was wir am besten können. Sie
werden in den Ring steigen und ich werde das gewinnbringend
verkaufen.“
CMJ:
„Ich habe verstanden, Ms. Vark.“
-
Augenblicke später -
Niemand
sieht wie sehr Chris McFly Jr. die Fäuste geballt hat. Alle
Farbe ist aus den verkrampften Händen gewichen und der
Blutkreislauf wird einige Augenblicke benötigen, um wieder
so zu funktionieren wie er müsste. Kalte Wut zeichnet sich
in seinem Blick ab. Die ultimative Waffe, die Atombombe unter den
Stipulationen als Ergebnis seines Contracts wurde entschärft.
Sie ist immer noch mächtig, kann immer noch den herrschenden
Krieg entscheidend beeinflussen. Aber als Ultima Ratio ist sie
nicht mehr zu gebrauchen. Wie konnte er auch nur glauben, dass er
wirklich eine größere Waffe gefunden hatte? Ist er
wirklich dem Fehler aufgesessen wie so viele andere und hat
geglaubt, dass er etwa größer sein kann als das
Wrestling selbst...?
Der
offizielle Teil der Show ist bereits über die Bühne
gegangen. Genervt sieht der maskierte und gesichtlose Texaner auf
die Rückbank, wo Cassius seine Augen zu allen Seiten
richtet. Überall wittert Cassius Gefahr. Seit er den Koffer
verloren hat noch mehr als zuvor. Es wird Heute wichtig sein mit
einigen Leuten zu sprechen und den Koffer zurückzuholen!
Entschlossen blickt The Faceless wieder nach vorne und sieht den
verstörten Taxifahrer an. Mehrfach musste er Ihm erklären,
dass Ihm keine Gefahr droht und sie die Taxifahrt sogar bezahlen.
Mehrfach fragte der Fahrer, ob Sie Ihn überfallen wollen.
Deshalb hat The Faceless die Taxifahrt bereits im Voraus bezahlt.
Doch immer noch scheint der Fahrer sich in seinem eigenen Wagen
nicht wohl zu fühlen. Verübeln kann man es ihm nicht.
Schließlich chauffiert er nicht jeden Tag solche seltsamen
Gestalten durch die Berliner Stadt.
Der
Eine ein über 2 Meter großer Hüne mit einer
Leatherface Maske auf dem Kopf, Cowboystiefeln und einem
abgewetzten, fleckigen und braunem Trenchcoat, welcher trotz
sommerlicher Temperaturen geschlossen ist.
Der
Andere trägt ein graues Pink Floyd T-Shirt, worunter
Brustmuskeln betont werden und auch sonst die breiten Arme zum
Vorschein kommen, sowie schwarze Boots und eine graue Jeans. Auf
dem Gesicht trägt er eine blaue Luchador Maske, welche gelbe
Zacken als Accessoire hat.
Der
Taxifahrer biegt links ab und fährt auf den Parkplatz. Er
atmet erleichtert aus, als Cassius und The Faceless endlich
aussteigen. Kaum sind die Türen zu, fährt der Fahrer
los. Kurz sieht ihm der Texaner nach und geht dann in Richtung
Backstage.
Die
Türen gehen auf und er betritt die Halle der PCWA, welche er
nur durch das Fernsehen und von Fotos kennt. Doch bevor er auch
nur einen weiteren Schritt in die Halle machen kann, trifft er
auf seinen letzten Gegner aus der letzten Show. Don Sheen steht
überraschenderweise vor Ihm. Beide nicken kurz und The
Faceless geht um Don herum und weiter. Doch nach ein paar
Schritten bleibt er stehen. Er überlegt kurz, nickt Cassius
zu, welcher das Nicken erwidert und langsam weitergeht. The
Faceless dreht sich um und geht wieder auf Don Sheen zu.
The Faceless:
„Don Sheen...auf ein Wort..."
Der
Rich Guy verdreht demonstrativ die Augen und wendet sich dem Mann
ohne Gesicht zu. Er blickt ihm in die Augen, bzw das, was unter
der Maske zu sehen ist. Vorsichtig mustert er sein Gegenüber
noch einmal von oben nach unten, bis er den Fokus, wieder
angewiedert auf die obere Körperpartie von The Faceless,
richtet.
Don
Sheen: „Ich habe für deinen Scheiß jetzt echt
keine Zeit. Ich will einfach nur in meinen wunderschönen
Rolls Royce starten und Heim fahren.“
The
Faceless überlegt für einige Sekunden, ob er Ihm
einfach die Faust ins Gesicht knallen sollte. Doch das würde
Don Sheen nicht gerade tolerieren und sich wohlmöglich
wehren. Vor dem Match wäre eine Auseinandersetzung nicht
gerade förderlich und so verwirft er den Gedanken wieder.
The Faceless:
„Ich weiß, dass du Heute in der Ecke von Jason Crutch
stehen wirst. Mir ist die Sache völlig egal und auch unser
Match letzte Show ist mir egal. Die Count Out Niederlage wäre
niemals zustande gekommen, hätte Jemand nicht geklaut was
mir gehört. Ohne diese nicht vorhersehbare Wendung hätte
ich dich geschlagen..."
Sheen
beginnt laut zu lachen. Das breite Grinsen scheint gar nicht mehr
von seinem Gesicht verschwinden zu wollen. Was für ein Bild,
das sich den Zuschauern bietet. Auf der einen Seite ein Mann,
dessen Emotionen hinter einer Maske versteckt sind, auf der
anderen Seite ein Mann, dessen Emotionen meistens nicht
deutlicher sein könnten.
Don
Sheen: „Du? Mich? Besiegen?“
Ein
weiteres Mal lacht er laut drauf los, hält sich den Magen
und klopft ein paar Mal auf seine Oberschenkel.
Don
Sheen: „Lessy. Hör mal zu, Kollege. Du hättest so
oder so nicht gewonnen. Deine Selbsteinschätzung ist maßlos
übertrieben, also bleib lieber Mal am Boden der Tatsachen.
Du kannst froh sein, dass du nur durch Count Out verloren hast.
Wenn alles normal gelaufen wäre, würdest du heute
vermutlich nicht einmal hier vor mir stehen.“
The Faceless:
„Man kann die Dinge drehen und wenden wie man will...gerne
können wir uns in einem Match in ferner Zukunft messen. Dann
werde ich dir zeigen, dass du falsch gelegen hast. Aber das ist
erstmal Zukunftsmusik. Ich habe lediglich eine Frage an dich. Ist
es sicher, dass dieser Steve Steel in eurem Team sein wird?"
Ein
wenig verwirrt sieht der Rich Guy aus. Mit dieser Frage scheint
der Mann aus Erding nicht gerechnet zu haben.
Don
Sheen: „Wieso interessiert dich das? Was hast du davon, das
zu wissen?“
The Faceless:
„Du kannst dir denken warum ich das wissen möchte.
Also? Ist er in eurem Team?"
Wieder
einmal verdreht, ein sichtlich genervter Don Sheen die Augen.
Don
Sheen: „Ja ist er. Und jetzt? Viel Spaß mit der Info.
Geh da rein und kauf dir von mir aus einen Dauerlutscher, aber
geh mir nicht mehr auf den Sack!“
The
Faceless nickt kurz und dreht sich zum Gehen um. Er bleibt
nochmal kurz stehen und blickt über seine Schulter.
The Faceless:
„Don...halte dich Heute aus dem Match heraus. Solltest du
dich einmischen, wirst du es bereuen. Cassius würde mit
Freuden dein Rückgrat brechen, solltest du irgendetwas
versuchen..."
Sheen
geht rückwärts, lacht Faceless und Cassius noch einmal
zurück und spricht etwas lauter um die Distanz zu
überbrücken. Jedoch hebt er verteidigend die Arme neben
seinen Körper.
Don
Sheen: „Als würde ICH so etwas tun. Ich bin der
freundlichste und fairste Kerl von allen. Das weiß doch
wirklich jeder. Und Angst habe ich vor deinem komischen
Maskenkumpel genau so wenig wie vor dir. Aber ich habe.........“
Die
letzten Worte konnte The Faceless nicht mehr genau verstehen.
Keiner weiß wozu sein Bodyguard wirklich fähig ist und
das ist gut so. Sie sollen weiterhin glauben, dass Beide kleine
Lichter sind. Er hat Heute vor noch einige wichtige Leute zu
treffen. Er hat seine Entscheidung was die JCI betrifft
getroffen. Eine weitere Wendung, die nicht vorhersehbar war. Doch
so langsam freut er sich darauf...
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