Mal wieder in diesen Kellergewölben der PCWA Arena, mal wieder vor der Besenkammer, ähm Verzeihung vor dem Büro von RM. Hier davor stehen die Ring Assassins, sie scheinen nervös zu sein. Verständlich, denn heute ist Ihre Chance zum Scheinen. Aber das ist nur ein Grund. Sie sind außerdem nervös vor dem Treffen mit Ihrem Mentor. Dem Mann, der bei der letzten Show innerhalb von wenigen Sekunden sein Comeback verloren hat.
Sean Ashfield: „Connor, wir müssen Ihn jetzt aufbauen, so wie er es für uns getan hat.“ Connor Rogue: „Aber er hat versagt... All seine Worte, alles, was er uns gepredigt hat... Er hat nichts davon gezeigt. Und wir haben heute schließlich anderes vor; das muss unsere Priorität sein.“
Sean geht ganz nah an Connor heran. Er hat noch genau in Erinnerung, wie sich beide bei der letzten Vendetta ungläubig anstarrten, als sie den Main Event zusammen im Backstage sahen.
Sean Ashfield: „Du hast den Sieg über Dante geholt, weil er dich aus deinem Loch geholt hat. Wo wären wir ergo ohne ihn und wo sind wir jetzt? Ja, wir stehen kurz vor den Cotatores, aber dazu brauchen wir einen starken Mentor im Rücken, weil ansonsten niemand zu uns steht. Jetzt braucht er also uns, also reiß dich zusammen.“
Die beiden klopfen an das Büro vom Kuchen und ein freundliches, viel zu freundliches "herein" schallt Ihnen entgegen. Einen Moment schauen Sie sich verwirrt an, dann aber betreten sie das Büro.
Sean Ashfield: „RM, wir sind hier, um…“
Da fällt ihm RM ins Wort.
RM: „Mein grandioses Comeback zu feiern! Jungs, es gibt heute wirklich wichtigeres. Heute geht es nicht um mich! Heute geht es um euch! Ihr holt euch heute die Cotatores Trophy. Und zeigt der Welt, was Ihre könnt.“
Die Kinnlade von Rogue berührt fast den von Johnny polierten Boden.
Connor Rogue: „Grandioses Comeback??“
Ashfield schaut seinen Partner böse an, der wiederum schaut RM immer noch fragend an.
Sean Ashfield: „Lass es!“
Der Kuchen kratzt sich am Kinn und schaut in Richtung Ashfield, dann zu Connor.
RM: „Was soll er lassen?“ Sean Ashfield: „Na du weißt schon... Salz in die Wunden streuen.“
Fragend schaut der Kuchen Ashfield an, er scheint nicht zu wissen, was dieser meint.
RM: „Ich verstehe nicht…“
Diesesmal ist es Connor, der allen ins Wort fällt.
Connor Rogue: „Ich soll dich nicht darauf ansprechen, dass Breads dich letzte Vendetta vernichtet hat! Alle Welt berichtet darüber...“
Völlig entsetzt schaut RM nun zu Rogue.
RM: „Bitte was?“ Sean Ashfield: „Na ja, das war sicher bitter für dich.“
Nun wendet er sich Ashfield zu.
RM: „Was für eine Vernichtung? Ich habe dieses Match nicht verloren!“
Rogue lacht laut los.
Connor Rogue: „Ach komm schon, das war eine der schlimmsten Niederlagen, die je jemand in der PCWA einstecken musste. Einer der kürzesten, wenn nicht gar der kürzeste Main Event der Vendetta Geschichte. Das kam dem WM Halbfinale 2014 zwischen Brasilien und Deutschland gleich!“
Nun ist es der Kuchen, der lacht. Laut und dann immer schriller. Schließlich geht er ganz nah an Rogue und schaut ihm ganz tief in die Augen.
RM: „Ich habe dieses Match gewonnen! Ich schwöre, ich habe dieses Match gewonnen. Die Leute haben es alle gesehen…“
Connor schreit nun den Kuchen an.
Connor Rogue: „LÜGE dir doch nichts vor…“
Ashfield
tritt entschieden zwischen die beiden und verschafft sich
Platz.
Sean Ashfield: „Connor!“
Versucht er den Assassin zu bremsen, wird aber von RM zur Seite geschoben.
RM: „Habe ich gelogen? Warum, weil ich dir Alternative Fakten aufzeige?“
Die Ring Assassins schauen nun beide fragend in Richtung des Kuchens.
RM: „Ja nach Meinung von Jona Varks gleich geschalteten Medien habe ich gegen Robert Breads verloren, aber alternativ dazu kann man auch sagen, dass ich gewonnen hab! Ich habe mein erstes Single Match in 6 Jahren gegen das Aushängeschild der Liga bestritten und obwohl laut Statistik Robert Breads als Sieger dasteht, sprechen alle über mich! Also wer ist der Gewinner?“
Rogue
und Ashfield starren sich an. Sean deutet mit dem Kopf in
Richtung des Kuchens.
RM: „Genau! Ich hab' gewonnen! Genau wie ihr heute Abend gewinnen werdet! Heute Abend heißt es 'PCWA zuerst' und ihr werdet dafür sorgen!“ Sean Ashfield: „Du hast recht, wir sollten nicht zurück schauen!“
Und als sei ihm ein Groschen gefallen, so reißt Rogue die Augen auf.
Connor Rogue: „Heute geht es um das erste Kaptiel in unserer Biographie des Erfolges! Mag in der PCWA vorher geschehen sein, was will. Mag in der Wrestling Geschichte passiert sein, was will. Das war gestern.“
Connor und Ashfield wenden sich nun auch dem Kuchen wieder mehr zu. Sie haben dasselbe Ziel.
RM: „Und heute, wenn der Feind den PCWA Heimatboden betritt, weil Vark will, dass die PCWA stirbt, werdet Ihr die Fahne der PCWA hochhalten und am Ende mit der Trophy dastehen. Heute haltet ihr die Titel in den Händen und morgen seid Ihr unsere Zukunft! Und Ihr werdet mit mir zusammen die PCWA wieder groß machen!“
Beide nicken dem Kuchen von seinem Enthusiasmus angesteckt zu. Und der streckt ihnen die Hand entgegen.
RM: „Jungs, schlagt ein!“
Ashfield legt seine Hand sofort auf die des Kuchens, Rogue aber zögert noch.
RM: „Connor.“
Rogue kämpft einen Moment mit sich und wiegt den Kopf hin und her, doch dann wandert die Hand auch oben drauf.
RM+Ring Assassins: „Wir machen die PCWA wieder Groß!“
Und die Hände schnellen nach oben.
RM: „Ich wünsche euch viel Glück heute Abend! Zeigt es der Welt.“
Mit
diesen Worten und einem Klopfen auf die Schulter beider Ring
Assassins verlässt der Kuchen die Szenerie. Davon angesteckt muss Sean Ashfield ebenso lächeln, dann aber legt sich ein Fragezeichen auf sein Gesicht.
Sean Ashfield: "Wieso lachst du?"
Immer noch schüttelt Connor grinsend mit dem Kopf, so als könne er nicht fassen, was gerade geschehen ist.
Connor Rogue: "Jedes Mal komm ich mit mieser Laune hierher und jedes Mal ziehe ich motiviert von dannen."
Das
bringt nun auch Sean Ashfield zum Lachen. Nun ballt Sean entschlossen und zu allem bereit die Fäuste.
Sean Ashfield: "Dann komm! Lass uns die Cotatores holen!"
Mike Garland: "Dabei verkauft dieser seine Schmach gegen Robert Breads im Main Event der vergangenen Vendetta glatt als Erfolg. So muss man erstmal denken können." Vincent Craven: "Defakto werden die Assassins so allerdings nicht die Cotatores Titel erringen. Indem sie sich nachträglich zum Sieger erklären, obwohl sie untergangen sind - das wird nicht funktionieren." Pete: "Zum Glück! Denn auch das zweite PCWA Team zeigt hier seine Lächerlichkeit! Wenn sie dieser Verlierer mit dem Namen Kuchen motivieren kann, dann ist es wahnsinnig schlecht um sie bestellt." Sven: "Ach, sie sind jung und brauchen den Kuchen..." Pete: "Hihi, der war gar nicht so übel Sven. Kommen wir nun aber zu Besserem! Nämlich zu GFCW Action im Opener: Michael Payne vs. Dr. Dick!"
Das Match ist gelaufen, doch das heißt noch lange nicht, dass die Musik ertönt, die man erwarten könnte. Nein. Stattdessen ertönt nur eine Stimme, die zumindest der GFCW Fraktion der heute anwesenden Fans sehr bekannt sein sollte...
???: „Gut gekämpft...“
Das könnte an beide Matchteilnehmer gerichtet sein. Und wenn man bedenkt, dass diese Worte vom Mathematiker selbst kommen, dann darf man sich schon wundern, dass überhaupt jemand von Michael Payne oder Dr. Dick gemeint war. Aber diese zwei Worte kamen von ihm. Von Alex Ricks, dem neuen Intercontinental Champion, der durch den Vorhang tritt und sich zu den immerzu gemischten Reaktionen der Fans auf der Rampe positioniert. Die linke Hand hält den goldenen Gürtel auf seiner Schulter fest, die rechte führt das Mikro in seiner Hand zum Mund. Der Blick schweift durch die Halle. Nicht auf die Fans sondern wirklich nur das Gebäude. Er mustert die Hallendecke. Beiläufig spricht er weiter.
Alex: „Meine Damen und Herren der Phoenix Crossover Wrestling Association, mein Name ist Alex Ricks. Wie sie sehen können, trage ich den Intercontinental Titel von German Fantasy Championship Wrestling.“
Buh- und Jubelrufe von der GFCW-Seite. Man will ihn irgendwo nicht so recht mit dem Gold sehen. Vor ein oder zwei Monaten hätte das noch deutlich anders ausgesehen, aber er ist wirklich arroganter geworden in letzter Zeit. Oder ist das einfach nur noch weiter gewachsenes Selbstvertrauen durch die Zusammenarbeit mit Antoine Schwanenburg?
Alex: „Sie haben am heutigen Abend bereits von mir gehört, denn dieser Herr...“
Jetzt sinkt der Kopf in Richtung Ring und mit der linken Hand deutet er auf den Real American Nightmare.
Alex: „sprach heute bereits eine Herausforderung an mich aus.“
Jubel der Fans. Michael Payne als IC Champion. Ja, das ist schon eher nach ihrem Geschmack.
Alex: „Michael Payne, ich habe deine Ansage gehört. Auch vor zwei Wochen. Und womöglich hast du auch meine Worte gegenüber Daniel gehört. Nun, Michael, ich stehe hier. Hast du mir etwas in meiner Anwesenheit zu sagen?“
Wie ein Lehrer, der dem Schüler, der die Hausaufgaben vergessen hat, einen Rüffel erteilen möchte. Das Mikro sinkt, die Hände wandern hinter den Rücken, der Blick...wirkt aufmerksam.
Der Mann aus Detroit dreht sich zur Rampe und klettert erschöpft wieder in den Ring, das Match gegen Dr.Dick hat ihm trotz allem Humors des Doktors alles abverlangt. Er lässt sich ein Mikrofon reichen, geht zu dem Seilen die zur Rampe zeigen und legt eine Hand in die Hüfte. Einmal atmet er tief durch.
Michael Payne: „Das ist genau deine Tour nicht wahr Ricks? Deinem Gegenüber dann entgegentreten wenn er einen schwachen Moment hat, das ist deine achso überlegene Kalkulation?“
Er lacht und hustet kurz, er versucht die Anstrengung etwas aus sich raus zu bekommen.
Michael Payne: „Du weißt selbst was ich am Anfang der Show gesagt habe Ricks und ich stehe zu meinen Worten! Und jetzt hier, wenn ich dich so ansehen kann, bestätigt sich mir meine Vermutung. Ich sehe es dir ganz genau an Ricks, deine Abneigung gegen das hier. Dagegen, nur die „Nummer 2“ zu sein hinter deinem eigentlichen Freund und Partner Antoine! Da bringt jegliches Leugnen nichts, der Intercontinental Titel ist für dich mehr eine Schande als eine Erlösung von der Schmach bei Finest Hour. Ich kann deine Frustration und deine Gier bis hier in den Ring riechen...“
Ein fettes Grinsen kommt dem Amerikaner über die Lippen.
Michael Payne: „Und genau das passt mir nicht Ricks! Dieser Championship steht und stand für die nächste Evolution in der GFCW Hackordnung. Er war sogar mal der Titel schlechthin, der am meisten umkämpft war. Doch jetzt? Jetzt machst du nur eine Nebenstory daraus, während es dir und Daniel eigentlich um den World Title geht! Und genau das kann ich nicht zulassen....“
Jetzt deutet er auf Ricks.
Michael Payne: „Ich weiß genau was du denkst Ricks, du bist auch einer von diesen Leuten die meinen, dass Michael Payne nur eine charakterlose Erscheinung ist, die viel Bullshit und Bla Bla Bla labert vor der Kamera. Schließlich hältst du dich für den Mann, der die GFCW mit seinem Niveau retten möchte. Jedoch bin ich das wirklich Ricks? Ist Michael Payne wirklich so ein farbloser und nichts sagender Wrestler, nur weil er nicht mega gut in Mathe ist, einen krassen Bodybuilder Körper oder Millionen an Dollar auf dem Konto hat? Nein! Weißt du, die Frage, ob ich ein guter, ein schlechter oder was auch immer für ein Mensch bin, stellt sich nicht. Denn ich bin ein ehrlicher, zuverlässiger und bodenständiger Mann! Dafür stehe ich, mit allen meinen Worten und Taten. Ja meine Aussagen mögen nicht jedem gefallen aber verdammt, ich stehe zu ihnen und ich spreche von Herzen. Etwas was du und Antoine nicht habt! Ihr habt nur ein übergroßes Ego....“
Jetzt deutet er auf den goldenen Gürtel den Ricks bei sich hat.
Michael Payne: „Und genau darum muss ich dir diesen Titel entreißen Ricks! Weil die Intercontinental Championship genau für diese Werte steht, harte und ehrliche Arbeit um an die Spitze der GFCW zu gelangen. Etwas das du, Daniel oder dein Kumpel Schwanenburg nie besessen habt. Es ist mir scheißegal wieviele dreckige Tricks du vor hast oder wie schlecht du über mich denkst. Ich werde im Ring über dich triumphieren und dich bezwingen. Und ein für alle mal dieses Stigma über meine Person brechen und an die Spitze der GFCW aufsteigen!“
Ricks hat alles angehört, ohne eine Miene zu verziehen. Er stand einfach da. Still, stumm, leer. Dann ist der Redeschwall Paynes vorbei.Für einen Moment verharrt der Mathematiker noch in seiner Position, abwartend, ob vom Amerikaner nicht vielleicht doch noch eine weitere Ansage folgen soll. Aber sie bleibt aus. Und so nickt der Freiburger abschließend langsam. Mit einem tiefen Durchatmen geht die Mikrohand wieder zum Mund und der Blick wandert gen Boden. Er klingt ruhig. Abgeklärt wie so oft.
Alex: „Starke Worte Michael Payne, doch du verstehst eine Sache falsch. Was du für ein Mensch bist...ist mir egal. Dieser Titel...ist mir nicht egal.“
Für die PCWA-Fans eine gewöhnliche Aussage für die GFCW-Hälfte eine kleine Sensation. Sonst kennt man den Spruch schließlich nur ohne das „nicht“.
Alex: „Er ist kein Trostpflaster. Er ist Teil des großen Ganzen von Antoine und mir. Wir bringen die Kultur und Intelligenz zu German Fantasy Championship Wrestling. Wir arbeiten zusammen. Wir sind eine Einheit. Gemeinsam sind wir eins. Deswegen bin ich stolz auf ihn und seinen Titelgewinn.“
Das ist ja schon fast eine Liebeserklärung an Schwanenburg. Dementsprechend gemischt sind eben auch die Reaktionen. Man mag Schwanenburg einfach nicht besonders in der GFCW. Und als GFCW Champion gleich noch weniger.
Alex: „Michael Payne, du hattest deine Vergangenheit mit dem Fight Club. Oft genug musstest du von den beiden hören, wie sie Geschichte schrieben als erste gemeinsame Träger der Intercontinental Titel. Für mich ist das kein Erfolg. Für mich ist das ein Zeichen von Neid und Missgunst. Man will seinem eigentlichen Freund nichts gönnen. Der Fight Club ist keine Einheit. Sie sind zwei herausragende Einzelkämpfer und können deswegen 90% der Teams dieser Welt besiegen...aber Antoine und ich sind herausragende Einzelkämpfer und als Einheit noch stärker. Zwei gemeinsame Auftritte...zwei klare Siege. Und heute Abend wird unser grenzenloses Potenzial nicht nur dem Fight Club deutlich...sondern auch den Animals with Attitude, Fearless'n'Law und den Ring Assassins...“
Zu jedem Namen werden natürlich auch die Fans laut. Mal mehr die GFCW Seite, dann wieder die PCWA. Eine sonderbare Konstellation, die sich hier heute in der Halle eingefunden hat. Aber Ricks klang noch nicht so, als wäre er fertig. Etwas kratzt da noch in der Kehle.
Alex: „Aber ich werde dich nicht vergessen, Michael Payne. Heute Abend liegt Antoines und mein Fokus zwar auf dem nächsten Gold, aber wenn du denkst, dass du mich schlagen kannst...dann sollst du deine Chance bekommen. In zwei...“
Minuten, Wochen, Monaten? Was auch immer er sagen wollte, es war mit Sicherheit nicht das, was man stattdessen durch die Boxen zu hören bekommt.
Ein flüsterndes „Wake me up“ ist zu hören. Sowohl die GFCW, als auch die PCWA Fans wissen, zu welchem Wrestler diese Worte passen. Der Refrain legt sofort los, die Crowd ist noch ein Stückchen mehr wacher geworden, denn er lässt die Worte, die er am Flughafen preisgegeben hatte, Taten folgen! Der Urlaub von Mike MacKenzie wird spontan verschoben.
Das Logo macht sich auf dem Tron der PCWA breit. Die Halle bleibt normal beleuchtet, doch dann taucht auch schon Zereo Killer neben dem GFCW Intercontinental Champion auf! Bevor er sich den tobenden Fans widmet, tauscht er Blickkontakte mit dem Mathematiker aus… ein kurzes Nicken, dann wandern seine Augen zum Titelgold, welches immer noch über der linken Schulter glänzt… War da ein kurzes Grinsen zu sehen? Haben sich tatsächlich die Mundwinkel für den Bruchteil einer Sekunde in die Horizontale gezogen!? Wie dem auch sei. Er widmet sich nun dem Publikum! Waren die Schilder bei einer Wrestlingshow je unterschiedlicher? Oder anders gefragt: Hat man jemals so viele GFCW-Schilder im PCWA Dome gesehen? Beide Fragen können mit gutem Gewissen mit „wohl kaum“ beantwortet werden. Ja, die Halle ist riesig, sie ist sehr beeindruckend und wird mit beinahe 50.000 kreischenden Fans gefüllt, eine Stimmung wie bei einem PPV! Genau das gefällt auch Mr. #ISGI!
Er ist so gut gelaunt, dass man meinen könnte er komme direkt vom Urlaub… doch diese besondere Stimmung reicht aus, dass er sehr glücklich zu sein scheint! Seine Blicke gehen durch das weite Rund. Der Kalifornier macht sich langsam auf dem Weg zum Ring, vergisst dabei nicht, die zahlreichen Wrestlingfans abzuklatschen. Ja, er stellt sich sogar für ein paar Selfies bereit. Ein kleiner Zereo Killer Fan in der ersten Reihe schreit verzweifelt. Er will auch unbedingt ein Foto mit seinem großen Idol! MacKenzie lässt es sich natürlich nicht nehmen und erfüllt den kleinen Jungen diesen Herzenswunsch… dann bespricht er noch etwas mit dem Kleinen… ein kleines Nicken des Mitgliedes der Zereo Army und… ZK schnappt sich dessen Smartphone!
Er findet über die Treppe den Weg in den Ring. Nun bleibt er direkt vor seinem (ehemaligen) Partner stehen, grinst diesen rotzfrech ins Gesicht. MP weiß auch nicht ganz genau, was das jetzt soll. Theatralisch drückt Mr. I STILL GOT IT den Mann, dessen Partnerschaft offenbar eine härtere Prüfung als die Fehde mit Raphaellus Krueger war, zu sich und… macht ein Selfie! Das gibt’s doch nicht!? Ein paar Fans beginnen zu schmunzeln, Payne weiß nicht, was er davon halten soll und Zereo Killer ists absolut egal… Er rollt sich wieder aus dem Ring, gibt dem Kleinen sein Telefon wieder zurück, der natürlich wie ein Honigkuchenpferd strahlt. Das Theme läuft immer noch… und auch der Killer läuft immer noch! Dieses Mal jedoch um den Ring. Der Los Angelino klatscht mit so vielen Fans wie es nur möglich ist ab… und vergisst dabei nicht, sich einen Schallwandler zu schnappen. Nun kommt er endgültig zurück in den Ring, stellt sich neben Michael Payne… sie schauen sich gegenseitig an, das Theme verstummt langsam, doch die Sprechhöre der Fans werden immer lauter.
YOU STILL GOT IT!!!
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Immer noch stehen sie nebeneinander im Ring, die sogenannten PayneKiller… MacKenzies Blick wandert ein weiteres Mal durchs PCWA-Gebäude, ehe sein Blick wieder auf Michael Payne haften bleibt… höflich mit einer Geste bittet er ihn, dass er einen Schritt zur Seite geht. Zereo scheint nicht feindselig gesinnt zu sein, das scheint auch der Mann zu sehen, der auf seinem Rosterprofil bei Herkunft „unbekannt“ angegeben hat, allerdings in der Profilbeschreibung eindeutig ein Indiz vorhanden ist, dass er aus Detroit stammt. Deshalb geht Payne ein bis zwei Schritte zur Seite. Ja, das ist ZK’s Ding! Die Welt ist begeistert, nur Ricks steht entnervt auf der Rampe und schaut auf seine imaginäre Uhr am Handgelenk, als wolle er sagen „Bist du dann langsam fertig?“ Zereo Killer aber steht in der Mitte des Ringes, die Fans schauen alle auf ihn, die Jubelrufe scheinen kein Ende nehmen zu wollen, doch der Killer ist natürlich nicht nur hier um in der Menge der Crowd zu baden, nein! Er ist natürlich hier in den PCWA Dome gekommen, um ein paar Ankündigungen zu machen…
Zereo Killer: „Verdammte Kacke! Ich war echt schon lange nicht mehr hier! Dennoch habe ich nie vergessen, wie geil dieser Dome ist, was für tolle Matches hier stattgefunden haben…“
Man könnte nun Dutzende aufzählen, doch das lassen wir hier an dieser Stelle.
Zereo Killer: „Ich bin heilfroh, dass ich meinen Urlaub verschieben werde. Honolulu muss warten, denn ich will hier dabei sein, bei dieser speziellen GFCW – PCWA Show!“
Mit dieser Aussage bringt er die Halle natürlich ein weiteres Mal auf den Siedepunkt.
Zereo Killer: „GFCW meets PCWA, das hört sich doch vielversprechend an… Auch wenn man glaubt, dass die beiden Ligen eine Show gemeinsam auf die Beine stellen können, das hört sich schwierig an… mögen die Kritiker Recht behalten… doch „wir“ haben es geschafft! Und die GFCW und die PCWA scheinen auch gut miteinander zu harmonieren… ganz anders als PayneKiller… oder was sagst du dazu, mein Lieber?!“
Ein kleiner Seitenhieb gegen den Zweimeterhünen neben ihm… dass die Frage rein rhetorischer Natur ist versteht sich doch von selbst, denn MacKenzie fährt mit seinem Monolog fort.
Zereo Killer: „Aber mal ernsthaft… Ich war nicht lange Teil der PCWA Familie, doch die Matches, die Auseinandersetzungen, der Wettkampf, all das hat wahnsinnigen Spaß gemacht! Ich hatte es damals bei meinem Abschied nach der Niederlage gegen Chris McFly Jr. gesagt und nun werde ich es wieder sagen: Es wird der Tag kommen, an dem Zereo Killer langfristig bei der PCWA bleiben wird!“
Bei dieser Aussage jubelt natürlich nur die eine Hälfte der anwesenden Wrestlingfans…
Zereo Killer: „… ich hatte echt eine schwere Zeit, doch das ist Vergangenheit. Wenn ich in die Zukunft blicke, dann sehe ich mich in der GFCW und PCWA! Dann heißt es für mich dauerhaft GFCW MEETS PCWA!“
Mit diesen Worten versöhnt er sich wiedermal mit der gesamten Halle. Doch es geht weiter im Text. Sein Blick richtet sich in erster Linie an Michael Payne.
Zereo Killer: „Mein lieber Partner…“
Payne immer noch als Partner zu bezeichnen scheint bei MacKenzie einen metaphorischen Würgreiz auszulösen. Dass diese Worte einen unterschwelligen Tonfall mit sich ziehen muss nicht unbedingt erwähnt werden.
Zereo Killer: „Ich habe deine Worte gehört und bin absolut deiner Meinung. Ich beschreibe es allerdings mal etwas… heftiger als du! Wir müssen uns mal wirklich die Scheiße aus dem Leib prügeln, verstehst du? Deswegen bin ich heute hier, um dir das zu sagen… Ich wollte nach deinem Kampf rauskommen, und dir das sagen…“
Mr. #ISGI macht einen leichten Schwenk zu seiner linken, streckt dem Arm aus, der auf den neuen GFCW Intercontinental Champion zeigt.
Zereo Killer: „Doch dann kamst du!“
Eine kurze, theatralische Pause lässt der Meister des Slacklinens zu. Alex Ricks schultert seinen Titel nochmal neu, damit dieser wieder perfekt positioniert ist.
Zereo Killer: „Und da kam mir gleich mal eine Idee… Eine kleine Matheaufgabe für dich, mein lieber, neuer Intercontinental Champion… Glückwunsch by the way…“
Er will ganz offensichtlich die Aufmerksamkeit des Champions.
Zereo Killer: „Wenn man eins und eins zusammenzählt, wie kann das Ergebnis drei lauten?“
Er fühlt sich in seinem Element einfach wohl. Das Mikrofon ist eine starke Waffe des Mannes von der amerikanischen Westküste… er lässt dem Mathematiker keine Chance zu antworten.
Zereo Killer: „Ihr wolltet ein Match… One on One um den Titel… doch wie wärs, wenn man eine dritte Komponente hinzufügt? Eine Komponente namens Zereo Killer?!?!“
Das löst Jubel bei der Crowd aus, die genauso begeistert zu sein scheinen wie MacKenzie selbst! Auch in Paynes kämpferischem Gesichtsausdruck kann man erkennen, dass er mit diesem „flotten Dreier“ einverstanden wäre. Der Champ richtet das Mikrofon hoch, doch ZK macht deutlich, dass er noch nicht fertig ist.
Zereo Killer: „Eins plus eins ist drei, die Zahl drei bin ich! Ich bin Rekordchampion, hielt den Titel bereits vier mal. Nach meinem Titelverlust hielten vier weitere Männer diesen Titel, der aktuelle Träger bist du! Ich werde dich und Payne besiegen, dann werde ich zum FÜNFTEN MAL GFCW Intercontinental Champion!“
Siegessicher positioniert sich der Urlaubsabbrecher in der Mitte des Gevierts, sein Blick wandert zwischen den anderen beiden Parteien hin und her. Denn geht das Mikro wieder zum Mund. Aber von Ricks. ZK war eigentlich noch gar nicht fertig, aber man kann es dem Champion ansehen, noch länger will er sich diesen Zirkus nicht anschauen. Kopfschüttelnd wandert der Blick wieder nach unten. Und er beginnt mit einem Seufzer.
Alex: „Gut. Im Gegensatz zu deinem Quatsch halte ich es kurz...Nein.“
Boooooh. ZK ist hier definitiv der Beliebteste der drei. Wie kann der Mathematiker es nur wagen, ausgerechnet ihm eine Titelchance zu verwehren. Aber er ist noch nicht fertig. Klar, natürlich will ZK sofort die Retourkutsche starten, aber Ricks hebt beschwichtigend die freie Hand.
Alex: „Ich werde jedem eine Möglichkeit geben, der sich eine Chance verdient. Michael Payne...hat eine Chance verdient.“
Yeaaaaaaaaaaah
Alex: „Du, Zereo Killer...mit deiner Niederlage bei Doom's Night und deinem frühzeitigen Abbruch bei Finest Hour...du verdienst nichts. Und deine Erfolge von vor über einem Jahr...sind mir egal. Seitdem hast du absolut nichts erreicht.“
Viel deutlicher kann er den Anführer der Zereo Army nicht in seine Schranken weisen. Und die Fans quittieren es mit einer Welle aus Buhs. Dass Ricks' Aussage noch nicht einmal ansatzweise stimmt, das ist Auslegungssache. Aber sie erreicht jedenfalls ihren Zweck, um als Begründung zu dienen.
Alex: „Aber ich bin ein Ehrenmann. Und ich will dir auch eine Möglichkeit geben. Zereo Killer, ich lege dein Schicksal in Michael Paynes Hand. Er bekommt seine Chance gegen mich. Aber wenn ihr euch so unbedingt bekämpfen wollt...dann soll er diese Titelchance in zwei Wochen gegen dich riskieren.“
Sagt er und schaut mit einem verschlagenen Gesicht auf. Einem Anflug von einem hinterhältigen Grinsen auf den Lippen, legt er den Kopf schräg und schaut auf den Albtraum, während er die Hände wieder hinter seinem Rücken versteckt.
Der Champion wird von den beiden Wrestlern im Ring gemustert. Er ist schlau, er weiß genau was er tut, gehen sie drauf ein? Zereo Killer ist auf jeden Fall Derjenige, der in diesem Augenblick die Initiative als erster ergreift. Schnell wurde das Sprechgerät zu den Lippen geführt und folgenden Worte mit rauchiger Stimme rausposaunt.
Zereo Killer: „Ich bin zwar nicht so gut in Mathe wie du, aber ich kann eins und eins definitiv zusammenzählen! Du hast ziemlich die Hose voll, wenn du gegen mich und Michael Payne deinen Titel verteidigen willst!“
Die Wanderschaft im Ring hat wieder begonnen, die Rede von MacKenzie endet nicht an dieser Stelle.
Zereo Killer: „Du hast vor allem wegen mir Angst, nicht wegen ihm!“
Ziemlich kurz deutet er auf den Mann, der direkt neben MacKenzie steht. Das wirkt alles ziemlich abwertend, dennoch geht’s weiter im Text.
Zereo Killer: „Ich habe in meiner bisherigen Karriere mehr erreicht als ihr Beide zusammen! Ich bin insgesamt sechszehnfacher Champion und…“
Doch weiter kommt der Publikumsliebling nicht, denn der Andere im Ring hat auch etwas zu sagen! „Ihm“ gefallen diese Worte von Zereo Killer mit Sicherheit nicht, aber auch an Ricks wird er sich wenden!
Michael Payne: „Ernsthaft? Ist das jetzt wirklich dein ernst Zereo?
Ein kurzes Grinsen und Kopfschütteln des Amerikaners im Ring.
Michael Payne: „In der letzten Show, da machst du dich einfach davon. Bockig wie ein kleines Kind, weil unsere Partnerschaft nicht so verlaufen ist wie du es dir vorgestellt hast. Willst dich aufmachen in einen Urlaub wie ein großer Hollywood Star sollten wir dich alle vermissen. Und jetzt?....“
Er deutet auf Zereo.
Michael Payne: „Jetzt kommst du wieder und erneut ziehst du diese „Held in scheinender Rüstung“ Deal ab, störst zwei Typen die gerade dabei waren wie Männer sich zu unterhalten. Und meinst ernsthaft, dir steht es jetzt einfach zu deine Nase in diese Angelegenheit zu stecken? Was denkst du eigentlich wer du bist Zereo?“
Mit der Hand deutet er auf und ab, dieser Figur vor ihm.
Michael Payne: „Hör endlich auf.... bitte. Ich dachte in der letzten Show hast du den Fans versprochen wieder der kämpfende und hungrige Zereo Killer zu sein. Und nicht dieser Showman der hier vor mir steht und sich ständig in den Mittelpunkt stellen muss. Wach auf, genau diese Scheiße war das Problem das zwischen „Paynekiller“ stand. Du musst immer diese ewigen Ansprachen halten und alles aufplustern ohne Ende statt einfach Sache zu kommen.“
Er dreht sich wieder zu Ricks und blickt diesen angespornt den Titel zu gewinnen an.
Michael Payne: „Und die Sache ist, das Alex Ricks und Ich bei Brainwashed in den Ring steigen werden. Und um den großen Preis dieses Championships zu kämpfen. Es hat einfach mal nichts mit dir zu tun Zereo! Aber damit kannst du einfach nicht umgehen stimmts? Das war schon immer dein Problem, kaum hörst du auf mega Stunts abzuziehen und Matches zu gewinnen, hören sie auf deinen Namen zu rufen. Und genau davon kannst du nicht loslassen. Also schön! Lass es uns klären Zereo Killer, hier in diesem Ring. In zwei Wochen bei War Evening, trete ich dir in den Arsch und ziehe den Stecker aus der Zereo Killer Show. Damit du endlich genauso wie ich, vom Nullpunkt neu anfangen und dein Verhalten überdenke kannst!“
Aus ehemaligen Partnern wurden nun doch bitterernste Rivalen, das war doch schon vorherzusehen, stimmts? Alex Ricks wollte sich eigentlich grad einmischen, doch ihm gefällt es, wie sich die Sache im Ring entwickelt. Weiterhin bleibt er auf der On Stage stehen, immer noch seine Hände hinter dem Rücken verschränkt. Er hat das Ganze eingefädelt, sie gehen sich wohl bald an die Gurgel. Er habe alles richtig gemacht, er sei definitiv der Cleverste dieses Dreiergespanns.
Zereo Killer: „Weißt du, was das Problem an dieser ganzen PayneKiller-Sache war? Dass sie überhaupt begonnen hat!“
Ein Raunen geht durchs Publikum! MacKenzie will sein Gegenüber ein Stückchen zurückschuppsen, doch das gelingt ihm nicht. Payne bleibt standhaft, weicht keinen Schritt zurück. Im Gegenteil! Er geht einen Schritt auf ZK zu, beide knurren sich gegenseitig an, sind scheinbar bereit aufs Ganze zu gehen… doch Mr. #ISGI schiebt dennoch ein Mikrofon zwischen den Köpfen und spricht weiter.
Zereo Killer: „Natürlich habe ich das Recht mich hier einzumischen! In allererster Linie wolltest du doch eine Auseinandersetzung im Ring, mit mir, oder?! Und genau das wirst du in zwei Wochen bekommen! Du glaubst, dass das Publikum aufhört meinen Namen zu chanten? Ich verrate dir jetzt was! In zwei Wochen kassierst du nicht nur eine Niederlage, die du dein Leben lang nie vergessen wirst, nein! Es wird das War Evening Match des Jahres 2017 werden, denn Zereo Killer kehrt mit neuen Mega Stunts zurück! Die Fans hören sowieso nicht auf meinen Namen zu rufen…“
… ja, die YOU STILL GOT IT Chants werden immer lauter! Im PCWA Dome scheinen die Vorteile noch größer zu sein als in den GFCW Hallen, denn immerhin war er hier auch aktiv.
Zereo Killer: „… doch wenn das Match in zwei Wochen vorbei ist, werden auch die Michael Payne Fans zu hundertprozentigen Zereo Army werden! Verdammt nochmal, sogar du wirst so erstaunt sein, dass du mich um eine Mitgliedschaft in der Zereo Army anbetteln wirst!!!“
Mit jedem Wort spuckt ZK seinem ehemaligen Partner mehr Hass und Abneigung entgegen. Hier kracht es gleich richtig. Die Luft ist schwül, verdammt schwül. Die beiden gehen noch einen Schritt aufeinander zu. Stehen Stirn an Stirn und schieben sich wie zwei Rammböcke durch den Ring, bis schließlich...
Alex: „Aha.“
Und die Streithammel gehen für einen Moment auseinander. Schauen genervt zur Rampe. Tatsache, da ist ja immer noch jemand, der nervt. Aber er hat das Gold, dass die beiden wollen, also gehört er wohl doch irgendwie hierher. Auch wenn er selbst offensichtlich am Wenigsten Interesse daran hat, den beiden noch länger zuzusehen. Mit einem Seufzer lenkt er auch die Aufmerksamkeit der letzten wieder auf sich. Dann nimmt er die freie Hand, deutet damit auf Payne, dann auf ZK, dann wieder auf Payne, während er das Mikro wieder zum Mund führt.
Alex: „Symmetrie. A mag B nicht, B mag A nicht, mit so etwas lässt sich arbeiten. Das Problem ist, ob ihr euch mögt oder nicht...ist mir egal.“
In dem Moment geht auch die hin- und herschwenkende Hand wieder zurück zum Körper.
Alex: „Aber es klang auf mich so, als hättet ihr euch geeinigt, ja? Ihr kämpft um eine Titelchance? Und wenn ich mir euren Zirkus hier ansehe, dann sollte ich vielleicht auch sichergehen, dass es wirklich einen Sieger gibt und keinen Kampfabbruch...also meine Damen und Herren...in zwei Wochen bei War Evening...um den Platz des Herausforderers auf den GFCW Intercontinental Titel..Michael Payne...gegen Zereo Killer...“
Heissa und juchei, die Ansetzung freut die Fans. Auch wenn es noch von keinem Offiziellen abgesegnet wurde, bei so einem Match wird niemand „nein“ sagen. Die beiden Streithähne starren sich kampfeslustig im Ring an, würden am Liebsten jetzt schon loslegen, obwohl Payne schon ein Match hinter sich hat. Aber dann kommt doch noch einmal Ricks, der sich schon von allen abgewendet hatte und auf den Weg zurück in den Backstagebereich war. Am Vorhang dreht er sich dann noch einmal kurz um...
Alex: „und ich bin der Ringrichter.“
Und der Vorhang flattert durch die Luft. Zurück bleiben zwei verdutzte ehemalige Teampartner, die so schnell gar nicht reagieren können, außer sich weiterhin grimmig anzustarren, bevor das Segment endgültig endet.
Bei
einer Show wie dieser hält einen auch die Aussicht auf
eine gut gefüllte Minibar nicht in der eigenen
Kabine. Dem Waliser schießen die Bilder durch den Kopf wie Erinnerungen an einen längst verdrängten Traum. Sein Debut in der GFCW. In irgendeinem schneeweißen Outfit. Er hatte sich Dinge auf die Hände geschrieben. Niemand hatte ihn dort verstanden. Und niemand hatte Circumvent dort vermisst, nachdem er sein erstes Match bestritten hatte. Und dennoch: Darren Rhys Savard will nach unten gehen, um sie zu sehen. Er drückt die Tür seiner Kabine hinter sich ins Schloss, den Kaugummi dabei mit offenem Mund malträtierend. Es arbeitet in ihm, in seinem Gesicht. Kiefer funktionieren, Gedanken drehen sich, seine Augen blicken in alle Richtungen - und können auch deshalb den Mann nicht verfehlen, der gerade eben um eine letzte Ecke gebogen ist und jetzt am anderen Ende des Ganges steht. Die müden und zugleich aggressiven Pupillen des amtierenden PCWA Cryption Crowns starren den Waliser herausfordernd an. Trotz des warmen Wetters trägt der fliegende Hund weiterhin seinen langen, schwarzen Mantel, der fast bis auf den Boden reicht, hinten bis zur Hüfte eingeschnitten ist und dessen wehende Teile somit die Flügel symbolisieren sollen, die ihn in die Freiheit tragen. Das schwarze N&B Shirt und eine kurze Jeansshort kompletieren das Bild des Night Fighters, dessen Krone auf der Schulter ruht. S1margl tritt in den Gang, um dem Waliser gegenüber zu treten. Circumvent aber richtet sich auf, sieht den Gang hinunter und streckt die rechte Hand aus.
CV: "Stop!"
Sein Ruf hallt zwischen den Wänden. Und tatsächlich, der Cryption Crown am anderen Ende - er verharrt. Circumvents Augen ziehen sich überrascht zusammen, doch die Distanz ist so groß, dass sein Gegenüber es nicht sehen kann.
CV: "Es ist besser, wenn Du dort stehen bleibst. Wegen der Metapher, Du weißt schon, Nancy Boy. Es.. es vermittelt sehr gut den Stand der Dinge zwischen uns. So siehst Du es doch auch, right?"
Er muss nicht schreien. Aber der Waliser muss seine Stimme doch schon ziemlich anheben, damit die Worte auf der anderen Seite des Ganges deutlich ankommen.
CV: "Zumindest sehen es viele andere so. S1margl auf der einen Seite, das personifizierte Ende der Nahrungskette. Der Closing Act auf dem größten Festival aller Zeiten. Und am Bühnenrand - weit weg - stehe ich. Der Herausforderer. One Man-Oasis, der seine neue Single am selben Tag rausbringen will wie Du."
Der Waliser grinst perfide, als er sich diesen Vergleich durch den Kopf gehen lässt. Die goldenen Zeiten der englischen Yellow Press. Blur vs Oasis. Arbeiterklasse gegen Upper Class. Er stellt die mitgenommene Flasche Whisky auf den Boden vor sich, dreht sie fast vorsichtig extra mit dem Etikett in Richtung des Mannes, der am anderen Ende des Ganges steht.
S1margl: "Wenn deine Single ein Erfolg werden soll, dann solltest du aber alsbald Schritt halten, huh?!"
Der Night Fighter lehnt sich gegen die Wand, betrachtet Circumvent aus der Ferne.
S1margl: "Ich verstehe schon, warum du willst, dass ich stehen bleibe... du willst es sehen, huh?! Du willst es nicht nur fühlen oder spüren - du willst sehen, dass die Distanz zwischen uns riesig ist, ja, dass ich verdammt WEIT von dir entfernt bin. Du willst dir selbst vor Augen führen, dass zwischen mir und dir noch einige andere Platz haben, die du eigentlich erlegen müsstest, bevor du deine Hände an die Cryption Crown legen kannst..."
S1 betrachtet seine dreckigen Fingernägel.
S1margl: "Und wenn Kevin Sharpe und CMJ nicht solche sturen Dummköpfe wären, dann gäbe es dieser Beobachtung auch nichts hinzu zu fügen."
Fast
lauernd geht Circumvent in die Hocke. Er malträtiert noch
immer den Kaugummi heftig zwischen seinen Kiefern, die rechte
Hand nach vorne gestreckt. Er kann den Verschluss der
Whisky-Flasche berühren. Der Waliser schaut zu S1margl. Wie zu einem lauernden Feind am Horizont.
CV: "Wusstest du, dass ich in der GFCW angefangen habe? Es war das "nächste Ding" nach meiner Zeit des Lehrgelds in den walisischen Independent-Ligen. Ich bin also dort hingereist, in das Büro der GFCW marschiert und habe schließlich meinen ersten richtigen Vertrag bekommen. Ich bin durch Deutschland gereist, in die Veranstaltungsorte der GFCW-Shows, wie auf einer kleinen Club-Tour. Und genau wie die Musiker, die noch am Anfang stehen, habe ich die Bühne genutzt. Ich habe versucht, durch irgendeinen verrückten Shit auf mich aufmerksam zu machen. Doch diese Distanz war immer da. Zu den Leuten, die hilflos zu mir hochschauten, weil sie aus meiner Performance weder Texte noch Melodien heraushören konnten. Die Distanz zu den anderen Wrestlern der PCWA, die ihr Bestes taten, mir nicht aus Versehen über den Weg zu laufen. Niemand bot sich an, meine Gitarrenkoffer zu tragen."
Der Cryption Crown rollt mit den Augen.
S1margl: "Tzzz..."
Stinkender Atem entfleucht dem Maul der Töle. Dann winkt er desinteressiert ab.
S1margl: "Dein scheiß Fehler."
Fast sauer blickt Circumvent auf die Gestalt am Ende des Ganges.
CV: "NATÜRLICH war es mein Fehler, du Genie. In der GFCW wie auch hier in der PCWA. Aber dieser Fehler ist ein Fluch, you know? Der Fluch des Künstlers, der die Distanz sucht. Er braucht diese Distanz. Zu seinen Werken. Seiner Musik. Seinen Texten. Seinen Fans - falls es die geben sollte. Ich weiß, Du bist hier, um mir eine längst fällige Antwort persönlich zu geben. Ich glaube, ich weiß, wie Du Dich entschieden hast. Und deshalb ist das hier vielleicht die letzte Gelegenheit für uns, diese Distanz nocheinmal zu fühlen und zu erleben.. bevor der Vorhang hochgezogen wird und sich alles ändert."
Jetzt
löst sich S1 neugierig von der Wand.
S1margl: "Oh, du hast recht, Junge. Ich bin hier, weil ich deine Herausforderung annehme. Du willst, dass der Vorhang fällt, huh?! Well, wir tanzen beim Brawlin' Rumble XII im PCWA Theatre. Wir beide. Alleine! Ohne irgendwen anders, ohne lästige Zuschauer - wir in einem anderen Universum. Denn auch damit hattest du recht, CV. Ich muss dich besiegen, weil du der Nächste bist. Ich muss dich vom Hocker treten, obwohl du noch ein kleines Pflänzchen bist, das ich gerne wachsen gesehen hätte, um es dann reif zu fressen..."
Ein vorfreudiges Lächeln schmiegt sich auf die Hundelippen, sodass sich der Bart kräuselt.
S1margl: "Du bist der einzige hier, der mich wirklich erkennen will. Du hast gesagt, ich sitze in meinem Pub, weil ich ihn nicht verlassen kann, huh?! Dass ich jeden und alle nacheinander raustreten muss - und ja, damit hast du wirklich was erkannt, Junge. Und auch damit, dass mir der Closing-Act auf dem größten Festival gehört. Keiner hier sagt mir solcherlei Worte - Distanz, huh?! Denn in meinen Pub hat man seit Langem eine Trennwand eingezogen, mitten durch den einstig wunderschönen Raum. Eine Trennwand, die alle dazu gezwungen hat, die Seite zu wählen, so wie ich es dir beim letzten Mal aufgetragen habe... Es gibt also zwei Räume: In dem einen sitze ich. Allein. Weil ich sie besiegt habe oder sie gegangen sind. Hinfort oder in den zweiten Raum, wo jetzt alle übrigen PCWAler sitzen und ihrer Scheinwelt fröhnen. Sie ignorieren mich und die wahre Ganzheit des Pubs, weil sie wissen, dass ich sie unter den Tisch saufen würde, wenn wir unter wahren Vorzeichen wrestlen könnten. Weil sie wissen, dass sie mich nur unter den Tisch saufen können, wenn sie mich zwingen zu ihnen herüber zu gehen. Mich zu verraten. Sie sagen, ich bin ein Relikt, Angehöriger vergangener Zeiten... Dabei gibt es nur eine Zeit und die Frage ist, wer sie und wie sie gestaltet wird. Ich... Nun, mein Entschluss ist, sie ab heute mit dir zu gestalten, Circumvent."
Er nickt ihm zu. Und es ist, als sei ein gesunder Tropfen in ihm wahrnehmbar.
S1margl: "Und das ist das größte Kompliment, dass ich einem Neuling geben kann. Versau es nicht!"
Circumvent
schiebt die Whiskyflasche mit der Fußspitze an. Vorsichtig,
langsam. Es scheint, als würde sie Millimeter über dem
Boden schweben.
CV: "Ich werde nicht in diesem zweiten Raum enden, S1margl. Ich werde NICHT meine Sachen packen und auf Stage Number Two umziehen, wo die Menschen im Pit übersichtlicher vor mir stehen. Dort, wo der Sound klarer und wo alles etwas einfacher ist. Denn - hier ist der Refrain deines Songs - Du WILLST gar nicht, dass ich gehe. Du willst mich genau HIER. Du bist froh, dass ich aus dem Hintergrund getreten bin, mir die Gitarre umgeschnallt habe, um sie Dir nach einem gemeinsamen Duett auf der größten Stage aller Zeiten gepflegt über den Schädel zu ziehen! Das hier.."
Er zeigt abwechselnd auf sich und die Unbekannte Konstante.
CV: "Diese Distanz - sie zeigt Dein Elend an. Sie erinnert Dich daran, was wirklich in Dir vorgeht. Du hast soviele Legenden unter den Tisch gezwungen - oder sie in den zweiten Raum geschickt, dass es EINSAM um Dich geworden bist. Diese berühmt-berüchtigten Gespenster aus dem Keller existieren nur noch in Legenden und geflüsterten Geschichten, aber Du bist das lebende Relikt, dass all das noch gesehen hat. Du hast hier alles besiegt und alle geschlagen, hast jeden von der Bühne gekickt. Bis Dir irgendwann aufgefallen ist, wie leer es um Dich geworden ist. Dass nur noch DEIN Instrument zu hören ist. Kein Rhythmus mehr. Kein Gesang im Background. Alle sind weg. Und egal ob sie nun wirklich weg sind oder nur in diesen zweiten Raum umgezogen sind - die Distanz zwischen Dir und ihnen ist so groß, dass sie gewaltige Hallen füllen könnte. Deine Entscheidung ist ein zweischneidiges Schwert. Es ist die verlockende Aussicht darauf, nicht allein sein zu müssen on stage. Und es ist genauso die Aussicht darauf, mich zu besiegen und mich zu verlieren, wenn ich als Nächster von meinem Barhocker kippen werde. Und es ist genau dieses zweischneidige Schwert, das ich aufheben werde, um Dich damit zu zerteilen wie eine Gibson auf dem harten Bühnenboden nach der allerletzten Zugabe."
S1margl
senkt sein Haupt und blickt dann wieder zu Circumvent
zurück. Das Herz pulsiert. Sein Magen rumort. Dann
nickt er.
S1margl: "Du hast echt etwas erkannt, Junge."
Jetzt
lacht er. Laut auf. Eine
Träne wird aus dem Auge gewischt, bevor er zurück zu
seinem kommenden Gegner schaut.
S1margl: "Zeit meine Schwingen aufzuspannen, endlich wieder zu fliegen."
Er
wirbelt herum, sodass sein Mantel kurz nach oben fliegt.
S1margl: "Zeit für dich, die Unbekannte Konstante zu erleben."
Mike Garland: "Und wieder zeigt sich der fliegende Hund als absolut toller Titelträger, indem er hier CV die Chance gibt, die dieser seit seinem Debüt verlangt hat." Vincent Craven: "In der Tat wollte der Waliser bereits mit einem möglichen Sieg im Quest for the Best die Chance zu einem Match gegen den Cryption Crown erreichen. Nun aber hat S1margl ihm zugesagt - was mir aber gar nicht schmeckt, ist die Vorfreude in den Augen des Trägers der Krone." Mike Garland: "Das ist eher so etwas wie Akzeptanz oder gar Respekt gewesen. Circumvent scheint der einzige zu sein, der sich neben ihn an den Tresen gesetzt hat. Dorthin, wo sonst niemand mehr hin will. Selbst die Fans nicht." Vincent Craven: "Jetzt verdreh nicht mal wieder die Tatsachen: Der Night Fighter hat sich mit seiner beschissenen Regel von den Fans abgewandt, nicht umgekehrt." Mike Garland: "Huhn und Ei, lieber Vincent. Huhn oder Ei. Die Fans fingen an ihn auszubuhen... Circumvent aber kann beim Rumble den Titel zurück vor ihre Augen holen, das dürfte ihn im Ansehen der Zuschauer durchaus steigen lassen." Vincent Craven: "Deshalb sollten wir ihm auch kräftig die Daumen drücken. S1margl kann dann in seinen Andersorten bleiben und meinetwegen nie wieder aufkreuzen."
Jona Vark: "Ich habe mich entschieden."
Wir kennen die Szenerie. Robert Breads sitzt im Büro seiner Vorgesetzten, und wieder einmal sitzt er nicht unbedingt freiwillig hier. Aber Jona Vark hatte Konsequenzen angekündigt nach dem, was Breads getan hatte - wir erinnern uns an seine Reaktion nach seinem Titelverlust, seine Taten bei der folgenden Vendetta vor seiner großen Ankündigung... dass er die PCWA im Falle eines Nicht-Gewinns des Rumbles verlassen würde. Breads' Vorschlag an Jona Vark war gewesen, ihn doch einfach zu feuern, in dem Wissen, dass sie das nicht tun würde. So glaubte Breads zumindest. Jetzt, einen knappen Monat später, hatte Jona eine Menge Zeit zu überlegen, wie sie mit Robert Breads verfahren wollen würde. Und sie wirkt entschlossen. Sehr entschlossen. Wie eine Frau, deren Entscheidung steht, und deren Entscheidung man auch nicht mehr kippen kann. Breads scheint das nicht wirklich zu kratzen. Er sitzt da, die Beine übereinander geschlagen, mit dem Gesichtsausdruck eines Mannes, dem es vollkommen egal ist, ob man ihm nun eine Million Euro schenkt oder ihm eine Kugel ins Gesicht schießt - beides Dinge, die in der PCWA wohl nicht vollkommen auszuschließen, in der Gegenwart von Jona Vark aber eher unwahrscheinlich sind.
Robert Breads: "Ich kann mich kaum halten."
Der Kanadier seufzt. Er wusste, dass er gegen seine nun folgende Strafe wenig würde machen können, also würde er sie einfach hinnehmen. Es war nur noch die Frage, wie hart seine Strafe ausfallen würde. Würde er die Nummer eins im Rumble bekommen? Das hatte er sogar mal freiwillig auf sich genommen, und das würde ihn nicht wirklich stören. Geld? Er hatte genug Geld. Ein bisschen weniger wäre ihm egal. Also, wie schlimm konnte es schon werden? Jona erhebt sich in diesem Moment von ihrem Platz und geht zwei Schritte, dreht sich von Breads weg, die Hände hinter dem Rücken verschränkt.
Jona Vark: "Es ist wahrscheinlich, dass Sie bald nicht mehr Teil der PCWA sein werden." Robert Breads: "Das sehe ich anders, aber gut." Jona Vark: "Mister Breads, ich werde wohl kaum Ihren Rumble-Sieg als gegeben ansehen." Robert Breads: "Vielleicht sollte man das aber."
Die junge Dame seufzt. Nicht, dass diese Erwiderungen sie überraschen würden - aber nichtsdestotrotz waren sie nervtötend.
Jona Vark: "Für den Fall, dass das... das alles hier..."
Mit dem Zeigefinger deutet sie auf Breads und dann auf das Plakat des Brawlin' Rumble XII an der Wand des Büros.
Jona Vark: "...bald vorbei ist, möchte ich noch das Meiste rausholen. Es wäre sehr ärgerlich Sie gehen zu lassen, ohne Sie bei der letzten möglichen Vendetta nochmal im Ring zu sehen. Also werden Sie bei der nächsten Show antreten." Robert Breads: "Was bitte?"
'Canada's Own' kann sich das Lachen kaum verkneifen.
Robert Breads: "Das ist meine Disziplinarmaßnahme - dass ich wrestlen muss? Oh Gott, ich grusle mich. Das letzte Mal, dass ich in ein Match gesteckt wurde, war das Ganze nach knapp 60 Sekunden vorbei. Sie werden verstehen, dass meine Angst sich in Grenzen hält." Jona Vark: "Ich will niemandem Angst machen. Und Ihnen schon gar nicht. Dafür haben Sie in Ihrer Karriere doch schon zu viel Kriss Dalmi erleben müssen."
Nicht ganz falsch.
Jona Vark: "Sie werden natürlich nicht nur einfach ein Match bestreiten. Das wäre nun wirklich nichts Besonderes. Und ich will für Ihre potentiell letzte Vendetta etwas Besonderes schaffen. Und falls es nicht Ihre letzte Vendetta wird... nun, dann hatten wir immerhin eine große Show."
Jetzt wird Breads doch argwöhnisch.
Robert Breads: "Also doch kein Match?"
Die oberste Instanz der PCWA wendet sich nun direkt Breads zu. Sie lächelt.
Jona Vark: "Nicht Match. Matches."
Sie setzt sich wieder.
Jona Vark: "Sie werden bei der nächsten Vendetta nicht nur ein Match bestreiten. Auch keine zwei Matches. Sie werden drei Matches bestreiten. Und das nicht über die Show verteilt, nein - wir machen vor dem Brawlin' Rumble den ultimativen Test für den ultimativen Wrestler. Sie werden nacheinander drei Wrestling-Matches bestreiten, back to back - egal, wie viele Sie gewinnen oder verlieren." Robert Breads: "Ach ja? Und gegen wen?"
Der Kopf der PCWA zuckt mit den Schultern.
Jona Vark: "Das überlasse ich unserem Roster. Es werden nämlich nicht nur drei Matches nacheinander sein... es werden drei Open Challenges nacheinander sein. Jeder im gesamten Roster, der will... oder, führen wir das sogar noch weiter, jeder der gar nicht im Roster ist... bekommt die Chance gegen Sie anzutreten. Die drei ersten, die sich bei mir melden bekommen eines der drei Matches gegen Robert Breads. Alte Rivalen oder First Time Matches... völlig egal. Sie werden bei der nächsten Vendetta in den Ring steigen, und Sie werden keine Ahnung haben, was Sie erwartet. Und dann werden Sie ein Match bestreiten. Und dann werden Sie noch ein Match bestreiten. Und dann noch ein weiteres. Die Triple Open Challenge des Robert Breads. Wie klingt das?"
Einen Moment lang wirkt Breads wirklich sauer. So kurz vor dem Rumble kann er es sich eigentlich nicht leisten, so einen Scheiß mitzumachen. Aber er hat sich da selbst reingeritten. Und jetzt muss er die Konsequenzen tragen.
Robert Breads: "Hoffen wir, dass sich überhaupt drei Wrestler finden, die sich trauen anzutreten. Sie alle haben gesehen, was RM widerfahren ist. Nicht, dass ich nach fünf Minuten wieder nach Hause gehen kann." Jona Vark: "Oh, ich denke es gibt da so einige Leute, die sehr, sehr gerne mit Ihnen in den Ring steigen würden. Also machen Sie sich keine Sorgen, ich denke das wird kein Problem sein. Ich freue mich schon sehr darauf."
Der Blick von Breads ist so unedeutbar wie eh und je. Selten war der Weg zum Rumble steiniger.
Mike Garland: "Er muss drei Mal hintereinander antreten - und wird nicht wissen, wer ihm gegenüber steht. Wenn das mal keine Herausforderung ist, die sogar Robert Breads als solche bezeichnen dürfte." Vincent Craven: "Und das alles vor dem prestigeträchtigen Brawlin' Rumble..." Sven: "Mir schwant da gerade eine Idee..." Pete: "Oh, ich weiß, was du denkst und es hat wohl mit dem zu tun, was wir bei dieser Show schon gesehen haben. Aber ich glaube nicht, dass es dazu kommen wird." Vincent Craven: "Daran habe ich auch schon gedacht. Es wäre immerhin eine andere Möglichkeit als der Brawlin' Rumble, damit das Dream Match steigen kann." Mike Garland: "Es gibt so viele Dream Matches mit Robert Breads, die noch offen sind oder die ein weiteres Mal ausgefochten werden könnten. Oh, ich freue mich jetzt schon wahnsinnig auf die nächste Vendetta." Sven: "Jetzt aber geht es erst einmal weiter mit War Evening meets Vendetta... eine tolle Show bis dahin." Vincent Craven: "Absolut."
Das Schicksal ist ein Arschloch! So oder so ähnlich dürfte sich Chris McFly Jr. fühlen, nachdem er ein sehr ernsthaftes Gespräch mit Ms. Jona Vark geführt hat. Oder viel mehr führen musste. Nun wird der nächste Tropfen auf das bereits übervolle Fass der Emotionen drauf getropft. Eine Begegnung, die so unausweichlich zu sein schien wie das berüchtigte 'Amen' in der Kirche. Kevin Sharpe hat ihn erneut aufgesucht und das erneut in seinem Locker Room, seiner eigenen Umkleidekabine.
Sharpe: „Ah, wie ich sehe hast du dein Gear schon am Mann? Perfekt. So kenne ich dich. Allzeit bereit, hm?“
Neben der Frage, warum ihn jeder in seiner Kabine aufsucht, oder warum er persönliche Nachrichten wie die von Ms. Varks Assistentin bei sich in der Kabine vorfindet, ist diese Frage jetzt wohl die wichtigste.
CMJ: „Was...? Ja... immer... wieso?“ Sharpe: „Sehr schön! Du kannst dich nämlich nicht ewig in deiner Kabine verstecken. Ich habe da ein kleines Tänzchen für uns klargemacht. Du und ich, wir werden als zusätzliches Team an der Cotatores Challenge teilnehmen!“
Vollkommen überrascht schaut der Chicagoer in das Gesicht seines besten Freundes im Wrestling-Business und sein Gesichtsausdruck strotzt dabei nur so von vollkommener Überrumpelung.
CMJ: „Du hast was? Was soll die Scheiße...? Komm' erst einmal rein. Dann können wir in Ruhe über alles reden.“
Gesagt getan. Kevin Sharpe betritt die ihm absolut vertraute Welt des Renegades und setzt sich an das, was man wohl seinen Stammplatz nennen kann. Ein Wunder, dass der Sessel noch keine Kuhle gebildet hat, die genauestens an die Formen seines Podex angepasst ist. Ihm gegenüber sitzt ein vollkommen überraschter McFly.
CMJ: „Also noch einmal von vorne; du hast uns als Team für die Cotatores Challenge angemeldet? Sag mir bitte, dass dies ein schlechter Witz von dir ist...“
Im Gesichtsausdruck von Kevin Sharpe ändert sich keine Falte. Und zum zweiten Mal an diesem Tage hat CMJ ein ganz übles Gefühl im Magen. Dabei ist es noch gar nicht so lange her, dass er aus dem Büro der Chefin höchstselbst kam und ein äußerst geschäftliches Gespräch führen musste, bei dem auch Kevin Sharpe mehr als nur eine Fußnote war.
CMJ: „...du machst keinen Witz...?“
Der Gesichtsausdruck des Gerasy Champions ändert sich keinen Millimeter, und McFly kennt die Antwort bereits.
Sharpe: „Ich pflege in solchen Dingen nicht zu scherzen, das solltest du doch mittlerweile wissen. Wie ich dir schon letztes mal sagte, ich akzeptiere deinen Wunsch. Ich sehe es zwar anders und jeder andere auch...“ CMJ: „Wen meinst du mit jedem anderen!?“ Sharpe: „Die Zuschauer, die dir genauso viel bedeuten wie mir, haben McFly vs. Sharpe 2 verdient. Allem voran seit Mad Dog meint, gegen sie in den Krieg ziehen zu müssen. Jeder mit dem ich gesprochen habe, privat wie geschäftlich, sagt mir genau das gleiche! Ich will dieses Match, denn ich weiß, dass ich dich besiegen kann. Aber. Du willst nicht und ich werde dich nicht zu diesem Match zwingen. Aber zu einem anderen Match und das ist heute! Wenn schon nicht gegeneinander, dann GEMEINSAM! Stand Jetzt.“
Der Quest 4 the Best-Sieger schließt die Augen und lässt seinen Kopf in den Nacken fallen. Sein Atem geht schwer in diesem Moment. Sollte er jetzt Ja sagen zu dieser Schnapsidee und die beiden sogar die Cotatores gewinnen, würde nur noch ein Titel übrig sein, den es zu erobern gäbe. Für den Bruchteil eines Augenblicks genießt er sogar das Bild, das sich in seinem Kopf abzeichnet. Ein Two Men Powertrip, der alle Titel in sich vereinigen würde. Ein wahrlich verfolgender Gedanke.
CMJ: „Warum hast du mir nicht vorher Bescheid gesagt? Es ist ja nicht so, dass du meine Nummer nicht in deinem verdammten Smartphone hast. Jetzt platzt du hier herein und verlangst von mir, dass ich mit dir in eine Multimen Schlacht ziehe, ohne dass ich auch nur im Ansatz weiß, wer alles unsere Gegner sind, da ich mich absolut Null vorbereitet habe.“
Die Augenbrauen von Kevin Sharpe wandern in die Höhe. Ein gewisse Verwunderung aber auch Belustigung zeichnen sich in den Fältchen um seine Augen ab.
Sharpe: „Du hast das Quest 4 the Best gewonnen und ich habe diesen wunderschönen Gürtel Robert Breads abgenommen. Wir beide sind Stand jetzt, zumindest auf dem Papier, die Besten der PCWA, richtig? Und wir sind beste Freunde. Haben schon zusammen gekämpft, zusammen trainiert sowieso. Was sollte uns davon abhalten dieses Match zu gewinnen? So leid es mir ja für Dante und Marc tut, aber ich will, dass wir beide da reingehen in dieses Match und es gewinnen.“
McFlys Kopf liegt immer noch im Nacken.
CMJ: „Ein weiterer Tag Team Titel... sowohl für dich als auch für mich nicht der erste, sollten wir ihn gewinnen. Aber der erste gemeinsame. Soll das dann ein neuer Blues werden?“
Die schiere Nennung des Namens lässt Kevin die Stirn runzeln.
Sharpe: „Nein. Der Blues wird immer nur aus zwei Personen bestehen. Und wie die Ereignisse sich entwickelt haben, so ist Lobotomy Blues endgültig begraben. Aber es kann etwas Neues geben. Und das lass' ich mir von dir nicht nehmen! Das hier ist die Chance. Du willst nicht gegen mich in den Ring steigen, weil du glaubst, dass du mich noch einmal besiegen kannst und mir meinen Traum nicht zerstören willst? Fine, ich sehe es anders, nehme es aber hin. Aber das machst du mir nicht kaputt. Du willst mein Freund sein, dann steig mit mir zusammen in den Ring und wir holen uns die Cotatores. Du kannst mir nicht erzählen, dass jemand wie du, auch ein absoluter Tag Team Spezialist, nicht diese Titel will!“
Herausfordernd schaut der Mann aus Nashville auf seinen Chicagoer Weggefährten. Dieser neigt sich nach vorne und sucht scheinbar einmal mehr mit Bedacht nach den richtigen Worten.
CMJ: „Ich will ehrlich sein. Ich habe nicht wirklich an die Cotatores gedacht. Nach dem letzten Versuch, der dank James Godd auch nicht wirklich gut verlief, habe ich diese Titel lange nicht auf dem Schirm gehabt. Ich war so darauf aus die Cryption Crown von S1margl zu jagen und dann das Quest zu gewinnen, dass ich sie ausgeblendet hatte. Selbst nachdem ich meinen Sieg in einem Match gegen Circumvent endlich rehabilitiert hatte, hatte ich sie nicht auf dem Schirm.“ Sharpe: „Ich habe sie hoffentlich zurück auf deinen Schirm gebracht. Also, was ist, bist du dabei? Ja oder nein?“
Langsam nickt der einstige Swingin' Wrestler, während das Grinsen im Gesicht von Kevin Sharpe deutlich an Breite gewinnt.
CMJ: „Also gut. Lass' uns um die Cotatores kämpfen.“ Sharpe: „Sehr schön! Ich erwarte dich spätestens nachher in der Gorilla Position. Aufgewärmt und in Bestform. Und wie ich dich kenne, schmeißt du eh gleich deinen Laptop an, um dir die Daten unserer Gegner zu suchen. Habe ich Recht?“
Nun wird das Grinsen auf McFlys Gesicht breiter.
CMJ: „Du kennst mich doch schon zu gut. Genau das werde ich tun.“
In diesem Moment erhebt sich der Undisputed Gerasy Champion und umarmt seinen Buddy wenige Augenblicke später, da dieser ebenfalls nicht sitzen geblieben ist.
Sharpe: „Ich wusste, ich kann mich auf dich verlassen. Bis nachher.“
Sprach er und verlässt den Locker Room von Chris McFly Jr. Dieser bleibt zurück in seinem Domizil und wirkt nachdenklich, während die Kameras langsam aus dem Bild ausfaden.
Vincent Craven: "Oh ja, Oh ja, Mike! Da haben wir nun noch ein ganz anderes Kalliber als PCWA aufzubieten. Undisputed Gerasy Champion und der Gewinner des Quest for the Best Turniers 2017! WOW." Mike Garland: "Sharpe stellt sich also - nicht übel... Dann werde ich es wie bei den Bayern machen. International halte ich für sie... und hier halte ich nun auch ausnahmsweise mal für CMJ und Kevin Sharpe." Pete: "Das wird allerdings nichts zur Sache tun! CMJ und Sharpe sind längst Einzelwrestler..." Sven: "Auch wenn ich zugeben muss, dass das für die GFCW keine gute Neuigkeit ist. Unsere Tag-Teams werden selbst damit fertig werden." Vincent Craven: "Antworten darauf kann nur unserer Main Event geben, der soeben um ein sechstes Team bereichert wurde." Sven: "Jetzt geht es aber allererst mit dem zweiten Match des Abends weiter. Und das ist die Open Challenge von Grizz Lee. Lasst uns sehen, wer sein Gegner sein wird."
Sein Theme beginnt und für die Anfangsakkorde ist die Halle im Dunkeln. Als das Licht wieder erstrahlt steht er da, in voller Kampfmontur. PCWA Shirt, Speedos, Boots mit Kickpads darüber. Alles in Schwarz. Unter dem linken Knieschoner die dicke Bandage. Dort hatte er einst einen Kreuzbandriss erlitten, mittlerweile dient der Verband nur noch seiner Psyche. Die Stimmung ist nach wie vor gemischt. Eine gewisse Vorfreude auf sein nun hoffentlich wirklich stattfindendes In Ring Comeback ist dennoch überall zu verspüren. Sporadisch klatscht der Grizzer hier und da die Hände ab, die sich ihm entgegenstrecken, ohne die Menschen dahinter weiter zu beachten. Zu wichtig ist dieser Moment, adrenalinerfüllt wie eh und je. Das wird sich nie ändern. Er schaut zu Jane Nelson, dem Zeitnehmer, den Kommentatoren. Dieses Mal scheint es keine Überraschung zu geben, es wird ein Match stattfinden, das erkennt er.
Jane Nelson: "Das zweite Match des Abends ist die OPEN CHALLENGE! Im Ring, aus Heidelberg, Deutschland, mit einem Gewicht von 115 Kilogramm, GRIZZ LEE!!"
Grizz Lee steht im Ring und wartet nun darauf, endlich zu erfahren, wer dieser Unbekannte ist, der ihn zu einem Match herausfordert. Einige Augenblicke der Stille vergehen, bevor die ersten Töne einer Entrance Theme einsetzen...
There´s
just so much goddamned weight on my Shoulders
Der Beat setzt ein und heraus tritt..... JIMMY MAXXX!!!
BUHHHHHHHHHHHHH!!
Ein Raunen geht durch die Zuschauer, als der Mann, der wohl die Wrestlingwelt so kontrovers wie noch nie aufgemischt hatte die letzten Jahre, anscheinend zurückkehrt, mit einem Mikrofon in der Hand und einem fetten Grinsen geht er die Bühne auf und ab.
Jimmy Maxxx: "Hahahahaha.... da bin ich wieder meine Freunde! Zurück aus der Dunkelheit, um mich wieder in das grelle Licht der Scheinwerfer zu stellen, die eure überhebliche Egoistenshow repräsentieren..."
BUHHHHHHHHHHHHH!!
Der Krach der Zuschauer wird immer lauter, man hört den Berliner kaum.
Jimmy Maxxx: "Ich weiß, jetzt werden sich viele natürlich fragen, Hey, wie kann das bitte sein? Ich habe das Match bei Title Nights letztes Jahr verloren und versprochen nie wieder in die GFCW zurückzukehren..... und dieses Wort habe ich auch nicht gebrochen, ihr selbstgefälligen Banausen. Denn an diesem Abend bin ich unter dem Banner der PCWA!"
Er öffnet die Jacke und zeigt ein PCWA Shirt, das seinen tätowierten Oberkörper bedeckt.
Jimmy Maxxx: "Oh ja, Jimmy Maxxx unter dem Schirm der PCWA, meine Freunde. So habe ich meinen Weg zurück in diesen Ring geebnet. Ich habe Miss Vark etwas versprochen, ein Money Match gegen eines der wohl bekanntesten Gesichter und Namen des gesamten Business! Und das werde ich heute Abend auch liefern, Grizz, denn du bist ein Name, den wohl jeder kennt, nicht nur in der PCWA sondern überall."
Nun blickt er direkt Grizz Lee an, der im Ring steht und zunächst überlegt hatte, ob er sich ebenfalls ein Mikrofon reichen lassen sollte. Schließlich trafen die beiden kurz zuvor aufeinander, und Jimmy Maxxx hielt es nicht für nötig, auch nur mit einer Silbe zu erwähnen, dass er Grizz im Ring konfrontieren wollen würde. Nun denn, das sind die Nachteile, mit denen man leben muss, wenn man eine offene Herausforderung ausspricht. Doch da sich nun herauszustellen scheint, dass der Berliner eine faire Competition im Sinn hat, anstatt lediglich eine Chance zu suchen, die Fans und die beiden Promotions zu beleidigen, lehnt sich Lee in eine Ringecke und gibt Jimmy zu verstehen, dass er weiter reden kann.
Jimmy Maxxx: "Jedoch, Grizz, möchte ich eines loswerden bevor wir beide loslegen, denn jeder hier kennt auch meinen Namen. Nur meistens nicht gerade im positiven Sinne, eher als Anbetracht von Misserfolgen und Fehlern. Und trotz dessen habe ich mich immer aufgespielt, als der Held des Wrestling. Als ein Mann, der es überall schaffen kann und der überall respektiert und geachtet wird. Doch in Wahrheit wurde ich überall belächelt und geächtet. Und das zurecht!"
Kurze dramatische Pause.
Jimmy Maxxx: "Ich habe in meinem „Rücktritt“ viel nachdenken können. Habe mich gänzlich aus der Öffentlichkeit zurückgezogen und mich und meine bisherige Karriere beleuchtet. Habe mir Videos angesehen, meine Handlungen betrachtet. Und mich dabei selbst enttäuscht, ich war angewidert von meinem Auftreten.“
Er schaut wieder in die Zuschauermengen und kriegt dabei ein diabolisches Grinsen.
Jimmy Maxxx: "Ich war genauso wie ihr da draußen, gefangen in dieser selbstgefälligen, egoistischen und oberflächlichen Gesellschaft. Geblendet von meiner eigenen Eitelkeit und meiner Sucht nach mehr Aufmerksamkeit. Doch damit ist Schluss! Ich werde mich nicht mehr falschen Leitbildern hingeben, sondern euch allen die Augen öffnen. Man kann so vieles erreichen, wenn man es nur will, aber das kommt nicht von irgendwoher. Es wird einem heutzutage nichts mehr geschenkt und darum habe ich mich nur noch voll und ganz auf meine Arbeit konzentriert und mich nicht mehr mit äußerlichen Oberflächlichkeiten aufgehalten.“
Dann wieder der Blick zu Grizz Lee im Ring.
Jimmy Maxxx: "Grizz... du bist ein sehr viel größeres Synonym, wenn es um Hardcore Wrestling geht als ich. Ich habe schon gegen die bekanntesten Namen im Ring gestanden, wie zum Beispiel dem Rebel called Hate oder auch dem „Damage King“ Andy Menace! Ich habe dabei Schlachten gewonnen wie auch verloren. Doch nun ist die Zeit gekommen mit einer neuen Geschichte anzufangen. Vergessen ist der alte selbstverliebte Jimmy. Ich werde heute Abend gegen dich in den Ring steigen und ich werde beweisen, dass ich nicht mehr der alte bin. Dass hier ein neuer Mann steht, dass ich die Vergangenheit ausgelöscht habe. Heute Abend beginnt es, Grizz, und auch wenn ich weiß, dass du lange kein aktives Match hattest, ich werde nichts zurückhalten. Und darum finde ich, dass ein einfaches Match nicht ausreicht. Jedoch, diese Menschen hier, die wären nicht bereit für ein extremes Deathmatch..... von daher, No Disqualification! Du und ich, einfach nur ein Fight Mann gegen Mann. Und entweder falle ich oder ich steige auf in einen neuen Wrestlinghimmel mit dem Namen PCWA!“
Der Grizzer hat sich nun doch ein Mic von Jane Nelson reichen lassen.
Lee: "Tough talk, Jimmy Maxxx. Ich verfolge das Business, und nicht nur das der PCWA. Und wenn ich nichts bedeutendes verpasst habe, dann hast auch du schon lange kein Match mehr bestritten. Also begegnen wir uns in der Hinsicht auf Augenhöhe. Auf der anderen Seite hast du Recht. Wenn es um Hardcore Wrestling geht, bin ich das Non plus Ultra, denn das sind meine Wurzeln, das war die Knochenmühle, in die mich 1998 begeben habe. Und die Fans der PCWA können das aus erster Hand bezeugen. Sie sind also, und da liegst du wiederum falsch, sehr wohl bereit für eine extreme Schlacht, nenn' es Death Match oder wie immer du willst. Vielleicht hast du da eher die GFCW Zuschauer im Hinterkopf, die nicht auf meine Qualitäten vorbereitet sind.“
Das spaltet den Dome natürlich noch deutlicher in zwei Lager. Und selbst viele Fans, die ihn sonst ausbuhen, stehen hier auf seiner Seite, respektieren sie doch seine Leistungen im Ring. Den GFCW Fans gefällt das selbstverständlich überhaupt nicht.
Lee: "Anyway, ich würde ein reguläres Match bevorzugen, aber als Gast, der du bist, der meine Open Challenge annimmt, sei es dein Privileg, die Matchart zu wählen. Denn niemand wird je sagen können, dass ich mich selbst einer Herausforderung nicht gestellt habe. Also Willkommen zurück in der PCWA.“
Kurz nachdem der Ringrichter Lees Hand erhoben hat, verlässt dieser auch schon das Seilgeviert. Wunden lecken, danach das erfolgreiche Comeback feiern. Vielleicht auch beides gleichzeitig. Auch Jimmy Maxxx rollt sich aus dem Ring, allerdings in die andere Richtung.
Jimmy Maxxx: "Warte Grizz.... warte bitte...“
sagt der Berliner, der sich beim Ringsprecher ein Mikrofon geholt hat. Er betritt den Ring und winkt Grizz Lee zurück in den Ring zu kommen.
Jimmy Maxxx: "Ich habe noch etwas zu sagen Grizz, bitte gib mir diesen kurzen Moment."
Tatsächlich dreht sich der Trouble Magnet um. Normalerweise ist das Ziel, nach Kämpfen so schnell wie möglich außer Reichweite der Kameras zu kommen, um sich über die Schmerzen, die seinen Körper durchfluten, auszulassen. Erst recht nach neun Monaten ohne Praxis. Aber wenn ihn schon jemand bittet, was selten genug vorkommt, erweist er demjenigen seinen Respekt, überspielt die Pein wie schon seit Jahren und klettert zurück in den Ring.
Jimmy Maxxx: "Heute Abend hier, bei diesem spannenden und großen Aufeinandertreffen zweier Supermächte, der PCWA und GFCW. Hier fand noch ein großartiger Moment statt, denn ich durfte seit langer Zeit mal wieder in den Ring steigen, den ich über alles liebe und verehre. Und das dank dir und Miss Vark, und dafür bedanke ich mich.“
Kurz setzt er ab, er wirkt dieses Mal sogar ehrlich emotional.
Jimmy Maxxx: "Du, mein Freund, bist wirklich eine wahre Ikone des Professional Wrestling. Ich ziehe meinen Hut vor dir und deinen Leistungen. Ich habe heute wahrlich mein Können gegen jemanden beweisen dürfen, der mich wirklich getestet hat und mich auf den Boden der Tatsachen holte. Und ich bin nur noch mehr darin bestärkt, meinen Weg zurück zur PCWA zu finden und mich an ihre Spitze zu kämpfen.“
Er lächelt und reicht die Hand zu Grizz Lee. Doch der greift sich stattdessen das Mikrofon aus Maxxx' anderer Hand.
Lee: "Als ich vor fünf Jahren nach längerer Pause wieder in den Ring gestiegen bin, gab es zwei junge Männer, von denen ich dachte, dass sie viel Potential haben und es mal sehr weit bringen könnten. Rebel called Hate... und Jimmy Maxxx. Aber, wie du selbst schon gesagt hast, standet ihr euch häufig selbst im Weg. Falsche Einstellung, persönliche Probleme, die hausgemacht waren, Selbstüberschätzung. Nun, der eine hat es wohl endgültig geschafft, dass er nirgendwo mehr ernst genommen werden wird. Der andere...“
Er nickt Jimmy Maxxx zu.
Lee: "Der andere steht vor mir. Und wenn du wirklich bereit dafür bist, diese vielleicht letzte Chance nutzen zu wollen, dann tu' das. Die PCWA hat sich verändert. Zum Guten oder Schlechten, das musst du für dich selbst herausfinden, so wie jeder andere auch. Aber die Türen stehen nach wie vor für jeden offen. Und falls du es irgendwann geschafft haben solltest an der Spitze der PCWA zu stehen, würde das bedeuten, dass du auch an mir vorbeigekommen bist. Aber dann danke mir nicht, das würde ich dir übel nehmen. Schau' in den Spiegel und danke dir selbst, denn nur du alleine kannst entscheiden, ob das hier ein erfolgreiches Ende für dich nehmen wird. Wie gesagt, Willkommen zurück.“
Dann ergreift er die Hand des Berliners schlussendlich von selbst.
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