War Evening, Rheinlandhalle (Krefeld), 21.02.2025


In Kooperation mit




Die "Stadt wie Samt und Seide" spielt heute den Gastgeber für die GFCW, und wir beginnen War Evening mit einem vertrauten Bild: Eine pickepackevolle Halle voller Fans, die sich zusammengefunden haben, um Teil der seit mittlerweile fast fünfundzwanzig Jahre ohne Unterbrechung laufenden TV-Show zu werden, deren Name untrennbar mit der Promotion ist - War Evening.

Willkommen in Krefeld.


Pete: "Meine Damen, Herren und alle innerhalb und außerhalb des Genderspektrums, mein Kollege Sven und ich können es nicht erwarten, die heutige Show mit Ihnen zu erleben!"

Sven: "Der letzte Stopp vor Brainwashed, dieses Jahr in der neuen alten Frühlings-Variante, und was für ein Stopp das ist. Wir haben eine Card, die sich hinter keiner-"

Pete: "Was macht der denn da?"


Gute Frage.

Die Kamera schaltet um, und ein Murmeln geht durch die Crowd. Köpfe drehen sich Richtung Rampe, ehe Buhrufe und Jubel ertönen.

Zu großen Teilen ist es Ersteres.

Kein Wunder.

Aiden Rotari ist nicht gerade ein Publikumsliebling.

Während seiner Regentschaft als GFCW World Champion hat er es sich das eine oder andere Mal herausgenommen, die Show selbst zu eröffnen, ehe Pete und Sven mit ihrer Cardansage durch waren. Das war ungewöhnlich, stand einem World Champion aber durchaus zu.

Nun ist er kein World Champion mehr. Und er hat auch nicht die Chance, es wieder zu werden.

Dafür hat Luna Rosario gesorgt. Nun, nicht nur Luna Rosario.

Vermutlich ist er deshalb hier.

Ohne auf die langsam lauter werdenden Reaktionen aus dem weiten Rund einzugehen, marschiert Rotari die Rampe herab Richtung Ring. Er ist in Wrestling-Gear gekleidet, aber der fehlende Entrance Song deutet darauf hin, dass das hier keine geplante Unterbrechung ist, keine von der GFCW koordinierte Überraschung.

Die schwarzen Haare fallen ihm vor die beinahe ebenso schwarzen Augen, als er sich auf dem Apron herunterbeugt, um zwischen den Seilen hindurch in den Squared Circle zu steigen. Sein Blick ist entschlossen.

Man reicht ihm ein Mikrofon.


Aiden Rotari: "Hallo."


Sehr knapp, kurz angebunden, und mit einer kalten Schärfe vorgetragen, keinesfalls so tonlos wie gewöhnlich.


Aiden Rotari: "Ich werde heute Abend kämpfen."


Hat er das selbst beschlossen? Hat die GFCW das kurzfristig beschlossen? Man weiß es nicht. Er trägt es allerdings so vor, als wäre dies ein unumstößlicher Fakt.


Aiden Rotari: "Denn ich fordere Rasmus Rantanen zu einem Kampf heraus."


Er verliert keine Zeit und kommt direkt zum Punkt. Rantanen hatte sich vor zwei Wochen in sein Duell mit Rosario eingemischt - vermutlich angestachelt von einer Mischung aus Rachegedanken und den Worten von PJ Smidt - und ihn das Match gekostet. Genau genommen hat Rasmus eigentlich nur verhindert, dass Aiden betrügt. Aber so nuanciert wird Rotari das wohl kaum betrachten.


Aiden Rotari: "Offensichtlich wolltest du meine Aufmerksamkeit, Rasmus. Du hast sie. Komm heraus und tritt mir gegenüber."


Es schwingt mehr als nur ein Hauch von Drohung in diesen Worten mit. Rantanen dürfte klar gewesen sein, dass seine Aktion nicht konsequenzlos bleiben würde, aber womit genau Rasmus gerechnet hat wissen wir nicht. Wir wissen nur, dass Rotari nicht gedenkt, ihn davon kommen zu lassen.

Sein Weg soll zum GFCW World Title führen, und Rasmus hat sich dem in den Weg gestellt. Er muss ein Exempel statuieren, damit niemand auf die dumme Idee kommt, das Gleiche zu tun, um sich einen Namen zu machen. Rantanen muss büßen, und jedem muss klar sein, dass man sich Aiden Rotari nicht in den Weg stellt.

Niemals.


Aiden Rotari: "Jetzt."


Aiden tritt näher an die Seile heran, blickt Richtung Entrance.

Nichts.

Alle Augenpaare in der Halle haben sich auf dieselbe Stelle gerichtet, die wenigen Quadratmeter vor dem Bereich, in dem die Wrestler die Stage betreten, doch nichts passiert.

Keine Musik. Kein Video auf dem Bildschirm. Keine Person.

Und schon gar kein Rasmus Rantanen.


Aiden Rotari: "Ich verstehe."


Sonderlich verständnisvoll klingt Rotari nicht, eher gereizt.


Aiden Rotari: "Da ich nicht annehme, dass du zu feige bist, mir gegenüberzutreten, vermute ich, dass du beschäftigt bist. Am Catering. In deiner Kabine. Auf dem Parkplatz. Wo auch immer. Schließlich habe ich dich unangekündigt eingeladen."


Schwer vorstellbar, dass Rantanen damit aus dem Schneider ist. Und tatsächlich: Rotari fährt fort.


Aiden Rotari: "Ich werde nun zurück gehen und den Ring räumen. Ich werde etwa eine Stunde warten. Bis dahin wird dich sicherlich irgendjemand darüber informiert haben, was sich zu Beginn der Show abgespielt hat. Ich werde wieder in den Ring steigen, und ich erwarte, dass ich einen Kampf geliefert bekomme.”

Und man tut gut daran, meine Erwartungen zu erfüllen."


Spricht es aus, überreicht dem Mitarbeiter am Ring das Mikrofon und sieht noch einmal zur Stage.

Kein Anzeichen von Rasmus Rantanen. Gar keins.

Also verlässt Rotari wie versprochen das Seilgeviert und stakst die Rampe wieder hoch. Er verschwindet. Vorerst.


Pete: “Gut, ähm... kommt das offiziell noch auf die Card? Haben wir da schon... ah, wir bekommen gerade was aus dem Headset rein.”

Sven: “Offiziell noch kein Match, aber die Herausforderung von Rotari ist laut dem Office gültig - muss aber erst noch angenommen werden. Wir werden also sehen.”

Pete: “Gut, so soll es sein. Kommen wir aber von einem Match, das vielleicht stattfinden wird, zu den Dingen, die definitiv passieren werden!”

Sven: “Gesprochen wie ein Löwe, Pete.”


Singles Match
Skaði Fenrir vs Monica Shade


Pete: “Die Lerbitz Performance Group hat sich zu Beginn diesen Jahres etwas Neues ausgedacht – eine Kooperation mit Monica Shade, dem einen oder anderen vielleicht ein Begriff, die unsere Kollegen von WFW verfolgen. Und sie soll nicht nur die Anzahl an Wrestlern verdoppeln, die eine seltsame Affinität zu Schweinen haben.”

Sven: “Nein, sie ist auch hier, um potenzielle neue Rookies für die LPG zu vermitteln. Das ist sowohl im Sinne von Robert Breads, als auch – theoretisch – im Sinne der Marketing-Abteilung der Gruppe. Auch wenn Lorenz sich die Sache eventuell ein wenig anders vorgestellt hat.”

Pete: “Nach der Geschichte mit Mike Müller bin ich froh, dass dieser schleimige Mistkerl ein wenig zu leiden hat. Heute Abend geht es aber nicht nur um Monica Shade, sondern auch um ihren “Erstversuch”, sozusagen. Wir haben bei der letzten Show Skaði Fenrir kennen gelernt.”

Sven: “Eine beeindruckende Erscheinung, aber das allein reicht nicht. Robert Breads bat darum, sie im Ring sehen zu dürfen, und er bekommt seinen Wunsch. Shade gibt sich höchst selbst die Ehre in diesem doppelten GFCW-Debüt, und wir bekommen unseren ersten Blick auf die In-Ring-Skills von Skaði Fenrir.”


Tag Team Match
TSEizn Ra(re)BBits (Tsuki Nosagi & El Metzli) (w/ DER Fuchs) vs. Förderkader (Bene Zampach & Marc Hill)


Pete: “Dieses Match ist-”

Sven: “Der gottverdammte Weihnachtsmann, Pete.”

Pete: “Ja, das sollte man vielleicht-”

Sven: “DER WEIHNACHTSMANN, PETE. SIE HABEN DEN WEIHNACHTSMANN ENTFÜHRT.”

Pete: “Jetzt beruhig dich erst einmal wieder. Ja, die Hasen haben zwar nichts mit dem Grinch zu tun-”

Sven: “Soweit wir das wissen.”

Pete: “-aber haben nach wie vor den Weihnachtsmann in ihrer Gewalt. Das Sprachrohr hat ihn in der letzten Show nicht befreien können, aber Caracal Matthews scheint entschlossen, sich dieser Aufgabe anzunehmen. Dabei bekommt er Unterstützung von Daniel und Elias Eden.”

Sven: “Die Hasen und der Fuchs-”

Pete: “Du meinst DER Fuchs.”

Sven: “Pardon, ja. Die Hasen und DER Fuchs haben sich eine Menge Feinde gemacht, und heute Abend könnten sie zwei Namen zu dieser Liste hinzufügen: Marc Hill und Bene Zampach.”

Pete: “Die zwei Förderkadler gaben ihr Debüt bei der letzten Show gegen Robert Breads und das Sprachrohr, und auch wenn sie dem Hall of Famer am Ende nicht gewachsen waren, konnten sie gegen das Sprachrohr ihr Potenzial andeuten.”

Sven: “Heute also eine undankbare zweite Aufgabe für die Frischlinge, die sich mit einem etablierten, aber unberechenbaren Team auseinandersetzen müssen, das bereits mehrfach um die Tag Titles angetreten ist. Ich bin gespannt, wie sie sich schlagen werden.”


Darragh Switzenbergs Festival des Nichtstuns


Sven: “Gepriesen sei Darragh Switzenberg, Erster seines Namens, und Herrscher über alle Kontinente.”

Pete: “Was?”

Sven: “Er ist der Intercontinental Champion. Damit herrscht er über uns alle.”

Pete: “Das ist ja wohl-”

Sven: “Ganz wunderbar, Pete! Es ist toll, und er hat sich dieses Festival heute Abend mehr als verdient. Was könnte spannender sein als Darragh Switzenberg dabei zuzusehen, wie er das Nichtstun in vollen Zügen zelebriert? Vielleicht sehen wir sogar Zac Alonso oder Jakob Fleestedt, die auch nichts tun! Das wäre doch wirklich super! Oder Tammy und die Tammyrellas. Ich kann es kaum erwarten.”

Pete: “...”

Sven: “Pete?”

Pete: “Der Switzidog ist ziemlich süß. Kommen wir zum Main Event!”


Singles Match
Alex Jr. vs Luna Rosario


Pete: “Was haben die Philadelphia Eagles und Luna Rosario gemeinsam, Sven?”

Sven: “Sie haben bislang jedes Mal gewonnen, wenn sie dieses Jahr angetreten sind. Bei Luna geht das sogar noch bis ins letzte Jahr zurück - Robert Breads, Viggo und zuletzt Aiden Rotari. Sie hat sich bis zum No. 1 Contender Status gesiegt und trifft bei Brainwashed in sechzehn Tagen auf Ask Skógur, um zwei Jahre nach ihrem ersten Versuch gegen Antoine Schwanenburg doch noch den GFCW World Title zu holen.”

Pete: “Aber zuvor muss sie an Alex Jr. Vorbei, den wir, seit BattleMania wieder häufiger in den GFCW-Shows gesehen haben. Der ehemals Maskierte ist jünger als so manch Förderkader-Wrestler, und zwischen den Mitgliedern von Leviathan und Johnboy Dog, dem Vater von Alex Jr., gibt es durchaus Vergangenheit. Wie viel davon hier überschwappt... das werden wir sehen.”

Sven: “Kann Luna mit einer 4-0 Streak zu Brainwashed reisen und das Momentum für ihr Titelmatch aufrechterhalten oder gelingt dem Junior hier die große Überraschung und er fährt den mit Abstand größten Sieg seiner Karriere ein? Das erfahren wir heute im Main Event von War Evening aus Krefeld!”

Pete: “Außerdem auf dem Programm: Ask Skógur, Aya, Aldo Nero, der Fallout des Kampfes zwischen Kyle Douglas und Zane Levy, die Lerbitz Performance Group, Caracal Matthews, Elias Eden, Daniel, der Rest des Förderkaders und was auch immer da noch mit Aiden Rotari passiert. Dazu sicherlich noch einiges, von dem wir noch nichts wissen. Wie immer gilt: Wer blinzelt, könnte was verpassen!”

Sven: “Und damit gehen wir über zum ersten Segment der Show! Viel Spaß mit War Evening aus der Rheinlandhalle!”




CHAMPION-TIME!

Die Musik erklingt und ebenso die massiven Jubelrufe. An diesem Punkt sollte das wohl aber niemanden mehr überraschen – es gibt wohl nur sehr wenige Fans in den Reihen der GFCW-Galaxy, der Ask Skógur nicht mag. Sicher gibt es diese Leute, aber ob sie wollen oder nicht, auch diese müssen akzeptieren, dass aktuell Ask unangefochten an der Spitze der Liga steht.

Bei Title Night hat er Aiden Rotari besiegt und diese Position für sich beansprucht. Ob sie ihm jemand streitig machen wird? Nun, zumindest gibt es da eine Frau, die in der besten Position dafür ist. Die Herausforderin Nummer 1 Luna Rosario.

Aber gut, jetzt haben wir hier erstmal Ask und der schreitet nun erhobenen Hauptes auf die Stage, von wo aus er der jubelnden Masse entgegenblickt.

Er zieht seinen Gürtel, wie auch schon in den vergangenen Shows, hinter sich her, während er nun auch direkt schon zum Ring schreitet. Er trägt eine dreiviertel-lange, dunkelgrüne Hose und am Oberkörper ein lockeres, leicht mittelalterlich-anmutendes Hemd. Damit streift er nun zum Ring, wobei er auf dem Weg dahin es sich natürlich nicht nehmen lässt, mit dem ein oder anderen Fan abzuklatschen.

Trotzdem gelangt Ask recht fix in den Ring, steigt dort direkt noch einmal auf den Turnbuckle, von wo aus er kurz triumphal posiert, bevor er absteigt, sich ein Mikro geben lässt und ohne große Umschweife nun auch zur Tat schreitet, denn es gibt ja offensichtlich einen Grund dafür, dass er hier ist.

Die Jubelchants halten nebenbei bemerkt noch immer, in beachtenswerter Lautstärke, an, doch sobald die Zuschauer merken, dass Ask nun sprechen will, werden sie tatsächlich leiser.

Ein Champion, der sein Volk unter Kontrolle hat, obwohl er es nicht mal darauf anlegt.


Ask Skógur: „Die GFCW befindet sich im Umbruch.“


Eine Aussage, die Ask voller Inbrunst verkündet. Er pausiert und lässt das für sich stehen, denn, nach den letzten Wochen, vielen neuen Gesichtern und Rückkehrern, liegt er damit auch goldrichtig.


Ask Skógur: „Es passiert gerade sehr viel und auch, wenn nicht alles davon gut sein mag, ist es gut, ist es gut, DASS etwas passiert. Ich… ich denke, dass das auch ganz gut zu mir passt, oder denkt ihr nicht? Ich habs schon einmal gesagt, die Zeiten, in denen Leute wie Schwanenburg, End oder Rotari Champion waren, sind vorbei. Das ist eine neue Ära. Eine Ära der Kämpfer und in dieser Phase des Umbruchs, gehe ich – der Mann, der für den Umbruch steht – mit dem besten Beispiel voran, dass ich bieten kann!“


Nun jubelt die Menge einmal mehr auf. Die Fans feuern Ask lautstark an und begrüßen seine Aussage – die Zeit der „bösen“ Champions liegt hinter ihnen, jetzt ist es Zeit für den „guten“ Champion Ask Skógur!


Ask Skógur: „Ich will ein Champion sein, der kämpft. Auch das habe ich bereits gesagt, ich werde diesen Titel hier verteidigen, gegen jeden, der es verdient.“


Ask stemmt den Gürtel nun in die Luft, sein Blick wird dabei etwas ernster.


Ask Skógur: „Allerdings… und ich weiß, dass wird hier nicht allen gefallen… ist diese Bedingung nicht verhandelbar.“


Ein leises Raunen und der ein oder andere verwunderte Blick zieht nun durch die Zuschauerreihen. Was genau soll das denn nun wieder bedeuten? Ask setzt direkt zur Erklärung an, währenddessen er seinen Gürtel wieder senkt.


Ask Skógur: „Damit will ich sagen, dass, anders, als ich es gehandhabt habe, als ich Intercontinental Champion war, ich nicht JEDEM eine Chance auf den Titel gebe, der es sich nicht verdient hat. Damit will ich keinesfalls den Intercontinental Championship herabreden, aber das hier… ist der größte Preis, den man in der GFCW gewinnen kann.“


Erneut schaut Ask nun auf seinen Titel. Er wird ruhig und scheint kurz in Gedanken zu versinken. Er meint, was er sagt. Er hat dem World Title schon immer eine ganz besondere Bedeutung beigemessen, schon seit seinen Anfängen in der GFCW, als er diesen Gürtel auf der Schulter von Keek Hathaway gesehen hat.


Ask Skógur: „Ich musste Jahre lang dafür kämpfen, dass ich ihn endlich in meinen Händen halten kann. Unzählige Herausforderungen musste ich meistern, von denen eine härter war als die davor. Es war ein langer Weg, aber es hat sich gelohnt, ihn zu gehen, denn erst, wenn man das getan hat, ist man würdig sich Champion der GFCW zu nennen. Vor dem Jahr des Hirsches lagen viele Jahre der Anstrengung, der Jagd, des Sich Beweisens. Und nie habe ich mehr gelernt als in dieser Zeit. Und deshalb will ich niemandem diese Lehrjahre nehmen.

Verdien dir die Chance auf meinen Titel und dann bekommst du sie auch.“


Wen Ask wohl mit diesen Worten meint? Man könnte wohl eine leise Vermutung haben, wenn man an die letzte Show zurückdenkt, allerdings will Ask wohl einen anderen Punkt machen…


Ask Skógur: „Und mal abgesehen von mir, gibt es nur eine Person, auf die ein solcher Werdegang zutrifft, wie auf kaum jemanden sonst.“


Ask grunzt.


Ask Skógur: „Luna Rosario.“


Ask schnieft.


Ask Skógur: „Sie ist länger da als ich. Sie hatte wohl viel verrücktere Matches als ich. Sie stand seit jeher in einem viel größeren Schatten als ich.

Aber auch sie hat verbissen gekämpft, gegen alles und jeden, wie ich. Auch sie hatte Titelchancen, die sie nicht nutzen konnte, wie ich. Auch sie hat, jedes Mal, nachdem sie gefallen ist, egal wie tief, den Berg erneut von ganz unten auf erklommen, wie ich.“


Ask deutet nun mit dem Finger nach oben und auch sein Blick folgt dem metaphorischen Berg, den er hier anspricht.


Ask Skógur: „Es gibt keinen Zweifel daran, dass Luna Rosario sich dieses Match verdient hat. Und ich weiß, was das für mich bedeuten wird. Dieses Match wird meine erste Titelverteidigung, zum ersten Mal stehe ich in einem Titelmatch auf der Seite des Champions und das gegen eine Person, deren ganzer Kampfgeist darauf gepolt ist den Gürtel ENDLICH zu gewinnen. Ich war so oft in der Position, in der Luna sein wird, dass ich genau weiß, wie sie sich fühlt. Ich weiß, dass sie ALLES geben wird und deshalb weiß ich auch, dass dieses Match ein unsagbar hartes, verbissenes und kompromissloses wird.

In ihr brennt das Feuer, dass auch immer in mir gebrannt hat, als Herausforderer und deshalb weiß ich, was mich erwartet.“


Erneut pausiert Ask um seine Worte für sich sprechen zu lassen. Dabei kann man in seinen Augen aber etwas sehr gut erkennen…


Ask Skógur: „Aber Luna, lass dir eins gesagt sein, dieses Feuer… in mir… ist nie erloschen. Ich mag jetzt der Champion sein, aber dennoch hat sich nichts daran geändert, dass auch ich den Kampfgeist und den Siegeswillen habe. Ich denke gar nicht daran diesen Titel aufzugeben, dafür habe ich einfach zu lang und zu hart dafür gekämpft. Ich weiß, dass du die härteste erste Herausforderung für mich sein wirst, die man sich nur vorstellen kann und trotzdem, das tut mir leid Luna, wirst du nur die erste von vielen sein, denn meine Zeit hat gerade erst begonnen und anders, als es uns der chinesische Tierkreis weißmachen will, ist das hier nicht das Jahr der Schlange. Das ist das Jahr des…“


Ask streckt das Mikro in die Luft und die Fans vollenden die Aussage, die er tun will.


GFCW-Galaxy: „…HIRSCHES!!!“


Ask wirft das Mikro weg und streckt den Titel abermals in die Luft, während einmal mehr nicht nur seine Musik, sondern auch ein tobendes Meer an Jubelchants entbricht.


Pete: „Der Champion Ask Skógur – noch immer ein ungewohntes, aber dennoch sehr stimmiges Bild. Ask ist bereit für Luna, bei Brainwashed wird er ihr sich stellen und seinen Titel aufs Spiel setzen. Ob er ihn wieder mit heimnehmen wird, das werden wir sehen.“

Sven: „Man sollte Luna keinesfalls unterschätzen. Ask hat schon Recht, aber andererseits darf man auch Ask nicht unterschätzen. Ich sags ja nur ungern, aber das wird ein verbissenes Match zwischen zwei Leuten, die sich zweifellos verdient haben, um diesen Titel zu kämpfen.“

Pete: „Ask hat einen Punkt, sowohl Ask als auch Luna sind in den letzten Jahren die ultimativen Herausforderer gewesen, nun hat einer von Beiden den finalen Schritt in Richtung Titel gemacht. Wird Luna das auch schaffen? Oder wird Ask beweisen, dass er nicht nur durch Zufall Champion geworden ist? Es steht viel auf dem Spiel, für Beide. Bei Brainwashed werden wir sehen, wer von Beiden mit dem GFCW World Title nach Hause gehen darf.“



An dem Paket klebt ein Umschlag, auf dem die folgenden Worte stehen: "An Marc und Bene: Danke - E. Lerbitz"


Die angesprochenen Mitglieder des GFCW Förderkaders stehen vor dem hübsch verpackten Paket und beäugen es gleichermaßen misstrauisch wie auch aufgeregt. Marc Hill hat die Arme in die Hüften gestemmt, als traue er sich nicht, die Hände auszustrecken, um danach zu greifen. Und auch Bene Zampach belässt es dabei, um die unerwartete Zustellung herumzulaufen.


Marc Hill: „Hast du schon wieder das bestellt, Bene.“

Bene Zampach: „Nein.“


Ein ziemlich schnelles „Nein“, das offenbar nicht nur in Hills Ohren unglaubwürdig klingt. Er legt den Kopf schief und blickt seinen besten Kumpel im Förderkader an.


Marc Hill: „Kannst es ruhig zugeben. Auch wenn ich finde, du solltest mit dem Shopping vielleicht mal einen Gang runterschalten. Hat ja nicht so geklappt mit der Siegprämie vor zwei Wochen.“


Leicht verunsichert ruht Hills Blick auf Zampach. Ist er zu weit gegangen? Kennen sie sich schon gut genug, dass er solche Vorwürfe äußern kann?


Bene Zampach: „Ich sagte doch, ich habe nichts bestellt. Wenn ja, dann stünde mein Name und eine Adresse drauf und nicht unsere Vornamen, oder?“

Marc Hill: „Da hast du Recht.“

Bene Zampach: „Und auch nicht ein Danke und E. Lerbitz“


Gegen so viel Logik hat selbst die heftigste Plaudertasche nichts auszusetzen und so bleibt Marc Hill stumm. Nachdem sich seine erste Theorie, warum das Paket hier ist, zerschlagen hat, will er nun die Wahrheit. Er greift danach und beginnt es zu schütteln.


Marc Hill: „Mal lieber vorsichtig aufmachen. Man weiß nie. Du, damals, als es auf dem Kiez noch rauer zuging, da konnte man nie wissen, was mit der Post kam. Man glaubt gar nicht, was man alles in so einer kleinen Box verstauen kann an zerstörerischem Kram.“

ene Zampach: „Uns wird schon niemand in die Luft sprengen.“B


Ungeduldig reißt Zampach das Paket aus Hills Händen. Der Hamburger lässt es geschehen und schaut mit großen Augen zu, als sein Kumpan auszupacken beginnt. Aber die Augen werden noch viel größer, als er den Inhalt sieht.

Im Paket ist ein aufgerolltes Stück Stoff, zusammengehalten mit einer Banderole, auf der schlicht „Marc“ geschrieben steht. Hill nimmt, was offenbar für ihn ist, entgegen und zieht vorsichtig die Banderole ab. Zum Vorschein kommt ein Shirt, auf dem die Umrisse der Elbphilharmonie und anderer Hamburger Wahrzeichen zu sehen sind. Dazu der Spruch: „Man kann einen Jungen aus Hamburg bekommen, aber Hamburg nicht aus einem Jungen.“


Marc Hill: „Das ist ja perfekt…wer schenkt mir sowas Schönes?“


Begeistert, mit funkelnden Augen, zieht sich Hill das Shirt über. Es passt perfekt. Unterdessen entdeckt auch Zampach ein Röllchen, auf dem eine Banderole seinen Namen verkündet. Anders als bei Marc ist seine Rolle aber aus Papier. Als er es öffnet, blickt er auf eine Urkunde.


Bene Zampach: „Early Access-Zugang zur neuen Online-Slotmachine von Casino24. Krass. Mit Inka-Theme. Was für Gewinnchancen! Marc…Marc, das ist meine Chance, reich zu werden.“


Der Hamburger kräuselt die Stirn. Ihm ist offenkundig nicht wohl beim Gedanken, dass sein Kumpel noch tiefer ins Glückspiel einsteigt. Aber er verkneift sich eine Aussage dazu.


Marc Hill: „Und was ist mit dem Umschlag?“

Bene Zampach: „Ach ja, ganz vergessen.“


Zampach nimmt den Umschlag, der außen am Paket aufgeklebt ist. Als er ihn öffnet, zieht er eine Grußkarte hervor. Sie ist von außen mit edel wirkenden, silbernen Buchstaben bedruckt. Drei Buchstaben, um genau zu sein:

LPG.

Die Lerbitz Performance Group. Diese Erkenntnis bewirkt bei Zampach ein Zögern. Doch innerhalb eines Augenblickes ist alles Zögern verschwunden und die Augen werden groß. Ganz groß.


Bene Zampach: „Junge! In dem Umschlag ist ein Scheck für uns.“

Marc Hill: „Hä?“

Bene Zampach: „Kein Scherz. Hier, schau selbst. Exakt die Summe…“

Marc Hill: „…die wir als Siegprämie bekommen hätten.“

Bene Zampach: „Aber womit haben wir das verdient? Wir haben doch verloren und vor allen Dingen werden Prämien doch nicht von der LPG ausgezahlt…nicht an Gegner zumindest.“

Marc Hill: „Scheiße, das ist ja mega. Wenn man als Gegner schon Kohle nach einem Match bekommt, was bekommt man dann erst als…“


Er verstummt, bevor er das letzte, naheliegende Wort ausspricht. Hill blickt drein, als habe er sich selbst dabei erwischt, etwas Verbotenes zu sagen.


Bene Zampach: „Sprich‘ es nicht aus. Aber ich glaube, wir denken das Gleiche.“


Mit einem Nicken verständigen sich die Zwei darauf, dass man verdammt gutes Geld nicht ablehnt. Egal, von wem es kommt. Während Hill den Umschlag zusammenfaltet, um ihn unauffällig verschwinden zu lassen, steckt sich Zampach den Scheck in die Hosentasche und zieht sein Hemd drüber.


Mirkan Uysal: „Zu spät.“


Die Förderkader-Athleten wirbeln herum. Hinter ihnen steht, ohne dass man ihn hat kommen hören, Mirkan Uysal. Der Trainer hat eine ernste Miene aufgesetzt und die Arme vor der Brust verschränkt.


Mirkan Uysal: „Wenn du das gleich in den Müll wirfst, Marc…“


Er deutet auf die leere Paket-Verpackung.


Mirkan Uysal: „…dann werft den Scheck mit ins Altpapier. Der Förderkader nimmt keine Almosen entgegen.“

Bene Zampach: „Das sind keine Almosen!“


Überrascht über die eigene Courage, Uysal so ins Wort zu fallen, läuft Zampach rot an. Dann räuspert er sich und versucht, seinen Standpunkt weniger emotional klarzumachen.


Bene Zampach: „Das sind…Geschenke. Für uns. Keine Ahnung, warum wir die bekommen haben, aber wir schmeißen doch kein bares Geld weg!“

Mirkan Uysal: „Keine Ahnung, warum ihr das bekommen habt?“


Uysal schnaubt verächtlich. Er taxiert das Duo mit tadelnden Blicken.


Mirkan Uysal: „Es gibt zwei Möglichkeiten. Möglichkeit 1 ist, dass die LPG euch den Kopf verdrehen will, damit ihr die Seiten wechselt.“


Schweigen bei Hill und Zampach. Kein offener Widerspruch auf diesen Vorwurf. Ein Hauch von Illoyalität etwa? Uysal jedenfalls missfällt die Nicht-Reaktion seiner Jungs.


Mirkan Uysal: „Möglichkeit 2 ist, dass es eine Bezahlung ist. Eine Bezahlung, weil ihr vor zwei Wochen absichtlich verloren habt.“

Marc Hill: „Haben wir nie und nimmer! Das war unser erstes Match, da verlieren wir doch nicht mit Absicht.“

Mirkan Uysal: „Taten sagen mehr als Worte, Marc. Wenn ihr dieses Geld annehmt, dann werde ich es so interpretieren, als ob ihr absichtlich verloren habt. Ich kann es nicht mehr ausschließen…“


Er macht einen Schritt auf seine Trainees zu. Blickt erst Hill lange an, bis dieser zur Seite schaut. Dann wandert sein Blick zu Zampach.


Mirkan Uysal: „…und unter diesen Voraussetzungen könnte ich nicht mehr mit euch zusammenarbeiten. Dann wäre euer Weg im Förderkader hier zu Ende. Eure Entscheidung.“


Nach dieser Aussage, die keinen Raum für eine Zwischenlösung lässt, herrscht Stille. Hill und Zampach blicken halb ertappt, halb wütend drein. Sekunden verstreichen, ehe Zampachs Hand an seine Hosentasche wandert.

Er zieht den Scheck hervor. Lässt ihn zu Boden segeln. Dabei verfolgt er das Papier mit einem sehnsüchtigen Blick, als wolle er es am liebsten direkt wieder auffangen. Gutes, gutes Geld, was sie hier verschenken.


Bene Zampach: „Finde ich nicht gut, dass du sowas von uns denkst, Mirkan. Okay, dann löse ich den Scheck nicht ein. Aber nur unter Protest!“


Seine Hand ballt sich zu einer Faust. Nicht als aggressive Geste, mehr im Stile eines trotzigen Kindes.


Bene Zampach: „Ziemlich uncool von dir, dass wir so handeln müssen, nur damit DU an unsere Loyalität glaubst.“

Mirkan Uysal: „Es ist…“


Die Stimmlage nimmt einen versöhnlicheren Tonfall an als im gesamten Gespräch bis hierher.


Mirkan Uysal: „…doch nur zu eurem Besten. Ich will nicht, dass ihr auf Abwege kommt.“

Robert Breads: "Bloß nicht. Am Ende werden sie noch aus Versehen erfolgreich."


Drei Köpfe drehen sich in Richtung der Tür der Kabine, die Kamera schwankt ebenfalls um. Dort, die Arme vor dem "GOAT"-Schriftzug auf dem T-Shirt verschränkt und betont locker gegen den Türrahmen lehnend, steht Robert Breads, seines Zeichens das aktuelle Aushängeschild der Lerbitz Performance Group, und hebt leicht provokant die Augenbrauen. Spöttisch sieht er sich die Szenerie an.


Robert Breads: "Sieht aus, als wäre die Stimmung bestens."

Das Sprachrohr: "LÜGE!"


Breads rollt kurz mit den Augen, als der kleinere Mann - wie immer im vollen Kostüm - neben ihn tritt, die Brust herausstreckt und unter Beweis stellt, dass das Sprachrohr sich dem Konzept der Ironie verweigert.


Robert Breads: "Ihr habt euch besser geschlagen als gedacht."

Das Sprachrohr: "FAKT!"


Damit ist natürlich das Duell bei der letzten Show gemeint - Breads und das Sprachrohr konnten Hill und Zampach schlagen, und das deutlich, aber vielleicht nicht ganz so deutlich wie angenommen.


Mirkan Uysal: „Lass‘ den Quatsch, Robert. Ich habe die Sache mit meinen Jungs gerade geklärt. Bevor du reinspaziert bist. Kein Grund, ihnen nun noch mit schmeichelnden Worten im Ohr zu liegen. Die Geschenke haben gelangt, um zu verstehen, was ihr vorhabt. Egal, was du versuchst, du reißt den Förderkader nicht auseinander.“


Der Kanadier stößt sich vom Türrahmen ab und schlurft zwei Schritte näher an die Förderkader-Gruppe heran, das Sprachrohr im Schlepptau. Er betrachtet die Geschenke und den Umschlag, als würde er sie zum ersten Mal sehen.


Robert Breads: "Damit habe ich nichts zu tun. Die Entrepreneurin tut, was sie für richtig hält. Dafür braucht sie weder mein Einverständnis noch meinen Rat."

Das Sprachrohr: "FAKT!"


Der Förderkader-Trainer geht über den abermaligen Zwischenruf des Mannes im Ganzkörperkostüm hinweg. Er legt seinen Blick bohrend auf den Mann, der in den letzten Wochen zu einem Intimfeind geworden ist.


Mirkan Uysal: „Verzieh‘ dich einfach, Robert.“

Robert Breads: "Dann werde ich mein eigentlich geplantes Lob in Richtung deiner Schützlinge nicht aussprechen."


Im Hintergrund werfen sich Marc und Bene einen Blick zu. Ein Blick, in dem Enttäuschung liegt. Offenbar hätten sie schon gerne gehört, was der Altmeister zu ihnen zu sagen hat. Der Kampf war, allen Animositäten zum Trotz, eine Ehre für sie.


Marc Hill: „Schon gut. Wir sind nicht von Lob abhängig.“


Eine Aussage, die nur halb glaubwürdig rüberkommt, wenn man den Gesichtsausdruck des Hamburgers einbezieht.


Mirkan Uysal: „Noch einmal ganz in Ruhe, Robert.“


Der Dortmunder macht einen Schritt auf den Kanadier zu. Breads bleibt stehen, weicht nicht zurück.


Mirkan Uysal: „Ich weiß, wie sehr dich deine Entlassung als Headcoach nervt. Man merkt es Show für Show. Aber du hattest deine Chance. Und du hast sie vergeben. Vielleicht bekommst du noch einmal eine Gelegenheit bei eurer Privatsache mit Monica Shade. Aber die OFFIZIELLE GFCW-Talentförderung...“


Er spannt die Schultern an und streckt stolz die Brust raus.


Mirkan Uysal: „…ist und bleibt bei mir. Nachdem wir deinen Scherbenhaufen weggefegt haben, sind wir auf einem guten Weg und werden wir euren Sabotageversuchen zum Trotz weitergehen. Also lasst uns in Ruhe und sag‘ das deiner Entrepreneurin auch. Wir können gut ohne eure Sabotage leben. Falls die Botschaft jetzt angekommen ist, verzichte ich sogar darauf, diesen Zwischenfall…“


Mit seinen Stiefeln kickt er den Scheck in Richtung Breads.


Mirkan Uysal: „…mit Dynamite durchzusprechen. Falls aber nochmal was vorkommt, werde ich nicht mehr schweigen und mich bei ihm melden.“

Robert Breads: "Ein echter und guter Leader würde Probleme dieser Größenordnung doch sicherlich selbst lösen, statt zum Chef rennen zu müssen. Würdest du deine eigene Autorität tatsächlich freiwillig dermaßen untergraben?"

Mirkan Uysal: „Es geht hier nicht um meine Autorität, verstehst du das nicht?“


Der Dortmunder verzieht das Gesicht und beginnt, schneller zu atmen. Ruckartiger.


Mirkan Uysal: „Es geht hier darum, dass ihr die Talentförderung der ganzen Liga manipulieren wollt. Das ist eine große Sache.“

Robert Breads: "Tu' nicht so, als hätte das Wohl der GFCW damit etwas zu tun. Das ist für dich eine persönliche Sache. Du hast einfach nicht, was es braucht, um den Job auszuüben, und suchst einen Buhmann und Verantwortlichen."

Mirkan Uysal: „Schwachsinn. Der einzige Buhmann hier bin ich, weil der Hall of Famer nicht damit klarkommt, dass er als Trainer nicht einmal zweite Liga ist.“

Das Sprachrohr: „LÜGE!“

Robert Breads: "Dann ist es wohl auch im Sinne der Promotion, dass ein Mitglied deines Förderkaders sich in den Main Event von War Evening einmischt? In einem Match, in dem es um die No. 1 Contendership für den GFCW World Title geht? Und - oh, was ein Zufall - er greift gegen meinen guten und engen Freund Aiden Rotari ein?"


Eine Anspielung, mit der scheinbar ein Reizthema trifft. Für einen Augenblick ist Uysal sprachlos.


Mirkan Uysal: „Unterstell mir nicht, ich hätte irgendetwas in die Richtung angeordnet. Mit Luna habe ich selbst schon Probleme gehabt. Wieso sollte ich Zeit darauf verschwenden, ihr einen Sieg zu schenken?“


Im Hintergrund nicken Zampach und Hill unisono. In dieser Sache stehen sie klar hinter ihrem Chef.


Mirkan Uysal: „Rasmus hat das ganz selbst entschieden. Und ich werde mit ihm darüber sprechen. Er macht manchmal Dinge…die nicht unbedingt klug sind. Dafür muss man nur einen seiner Auftritte anschauen. Mit mir oder irgendwelchen Anweisungen hat das nichts im Geringsten zu tun.“

Robert Breads: "Also hast du deine Jungs nicht im Griff."

Das Sprachrohr: "FAKT!"


Es sieht es, als wolle Uysal direkt eine Entgegnung rausschleudern. Doch bevor es zu einem ewigen Hin und Her der Provokationen verkommt, räuspert sich Bene Zampach. Das Förderkader-Mitglied tritt vor.


Bene Zampach: „Vielleicht schalten wir alle einen Gang runter.“


Er tritt vor und blickt, zum zweiten Mal an diesem Tag von seiner eigenen Courage überrascht, zwischen Breads und Uysal hin und her. Zwei Männer, die weitaus mehr Autorität haben als er selbst.


Bene Zampach: „Robert, es ist nett, dass du uns lobst.“

Marc Hill: „Und die Geschenke. Geiles Shirt.“

Bene Zampach: „Aber in Sachen Jugendarbeit sind wir die Experten. Die Fokusgruppe, um es in eurem Jargon zu sagen. Und ich denke, ich spreche für Marc und mich, wenn ich sage, dass alles gut läuft. Mirkan hat uns im Griff. Schau‘, wegen ihm habe ich sogar einen Scheck weggeworfen. Rasmus macht, was er gut findet. Es hat nichts mit einem Fehler Mirkans zu tun. Oder, Marc?“


Etwas überrumpelt, hier direkt angesprochen zu werden, belässt es Hill bei einem leidenschaftslosen Nicken.


Bene Zampach: „Wir sind die vielleicht vielversprechendste Generation des Förderkaders bisher. Das kommt nicht von irgendwo.“

Marc Hill: „Genau, wir sind einfach richtig talentiert. Egal in welchem Umfeld, wir liefern ab.“

Bene Zampach: „Ich meinte eigentlich, dass Mirkan seinen Teil dazu beiträgt.“


Ein in der Dynamik ungeschickt vorgetragenes Lob, welches Uysal trotzdem nicht einem erleichterten Nicken quittiert. Er quält sich zu einem Lächeln.


Robert Breads: "Ich verstehe."


Breads nickt dem Sprachrohr zu, das augenblicklich zu den Geschenken herüber geht und diese zusammenräumt, ganz offensichtlich im Begriff, sie wieder mitzunehmen.


Robert Breads: "Dann wünsche ich euch viel Glück auf eurem weiteren Weg."


Herablassend winkt Breads in Richtung Hill und Zampach, ehe er sich mit einem etwas zu breiten Lächeln an Uysal wendet.


Robert Breads: "Ihnen "viel Erfolg" zu wünschen wäre in Anbetracht deiner bisherigen Vita wohl zu viel des Guten."

Mirkan Uysal: „Jetzt reicht es!“


Angesichts der Lautstärke seines Ausruft hat Uysal alle Aufmerksamkeit auf sich. Ob das so geplant war, sei dahingestellt.


Mirkan Uysal: „Ich habe keine Lust mehr, dass du provokativer alter Mann uns Show für Show heimsuchst. Ich habe keine Lust mehr zu streiten. Es wird Zeit, dass ich dir zeige, der von uns der Bessere ist.“

Robert Breads: "Klingt ganz nach einer Herausforderung."


Das Sprachrohr: "FAKT!"


Mirkan Uysal: „Der bessere COACH. Du weißt genau, wie ich das gemeint habe. Du bist nicht dumm, nur verbittert.“

Robert Breads: "Du traust dich also nicht?"


Eine perfide Situation: Kneift er tatsächlich, wirkt er vor seinen Jungs schwach. Nimmt er an, muss er als ehemaliger Amateur gegen einen der besten GFCW-Wrestler aller Zeiten antreten und läuft Gefahr, im Ring blamiert zu werden.


Robert Breads: "Ich biete es dir sogar an - Brainwashed, unsere neue Spring Edition. Du gegen mich. Ein Match gegen Robert Breads, beim PPV."

Mirkan Uysal: „Nein. Selbst wenn es bedeutet, dass ich dir den Moment gönnen muss, dass du darüber lästern kannst, ich habe abgelehnt und sei feige. Aber nein. Ich würde niemals ein solches Spotlight für mich nehmen, während meine Förderkader-Jungs beim PPV draußen sind. Denn um die Jungs geht es, nicht um mich. Hättest du das auch verstanden, wärest du vielleicht ein besserer Coach gewesen.“


Seitenblick zu Zampach und Hill: Das Duo blickt ihren Coach relativ neutral an. Die Großmut, die Mirkan ihnen zeigen möchte, bejubeln sie nicht unbedingt – vielleicht ja auch, weil selbst ohne Mirkan-Match beim PPV bislang kein Programm für sie steht. So haben nur alle keine Kämpfe, aber niemand hat etwas gewonnen.


Robert Breads: "Wie großmütig von dir."

Das Sprachrohr: "FAKT!"


Noch immer die Arme um die Geschenke geschlungen verharrt das Sprachrohr in Position, um sie entweder direkt loszulassen oder anzuheben und mitzunehmen. Breads deutet nun auf Marc und Bene.


Robert Breads: "Dann möchte ich doch dieses Spotlight offerieren: Einer von den beiden, gegen mich. Beim PPV. Singles Match mit dem Hall of Famer."


Die Stimme von Breads klingt fast schon süßlich, als er weiterspricht.


Robert Breads: "Wer von beiden hat das mehr verdient, Mirkan?"


Der Dortmunder atmet kopfschüttelnd aus. Er ist kurz vor der Explosion, so sehr er sich auch zurückzunehmen versucht.


Mirkan Uysal: „Und schon wieder versuchst du, mich in eine Situation zu drängen, wo ich ablehnen muss. Wie clever von dir. In der Reihenfolge deiner Talente ist Provokateur knapp hinter Wrestler, aber offenbar deutlich vor Coach.“


Erstmals ein klarer Schuss in Richtung des Kanadiers. Begibt sich Uysal nun etwa auf das Niveau seines Rivalen? Der Dortmund legt den Kopf schief und wartet mit grimmiger Miene darauf, dass Breads etwas entgegnet. So lange darf er sich obenauf fühlen.

Doch während alle auf die Antwort von Robert warten, sieht man Marc Hill und Bene Zampach miteinander tuscheln. Reichlich unangebracht in der Situation, wie zwei Schüler während des Unterrichts. Drum drehen sich auch die Köpfe in Richtung der Rookies.


Marc Hill: „Können wir was vorschlagen?“


Er wartet nicht auf Zustimmung, sondern legt einfach los.


Marc Hill: „Bei eurem Streit…“

Bene Zampach: „…da geht es doch im Grunde um mehrere Dinge. Ja, ihr wollt eure Differenzen gerne körperlich klären. Aber vor allem geht es doch auch darum, wer der bessere Coach ist.“


Eine Aussage, der man nicht widersprechen kann. Also lässt man Zampach einfach reden.


Bene Zampach: „Und wir haben auch ein Anliegen: Wir wollen gerne beim PPV antreten. Wieso…“

Marc Hill: „…VERBINDEN wir diese drei Perspektiven nicht? So wie Corvetten-Ralf, der schöne Klaus und Karate-Tommy sich einst zur Nutella-Bande verbanden und dadurch alles besser wurde.“

Bene Zampach: „Soll heißen: Mirkan führt ein Team an. Mit uns Beiden. Und du, Robert, führst auch ein Team an. Dadurch ist allen geholfen: Wir haben unseren PPV-Spot, ihr könnt es euch im Ring geben und durch den Team-Aspekt kommt auch die Trainersache zum Vorschein. Wer ist der bessere Leader? Damit hätten wir doch alle Perspektiven berücksichtigt, oder?“


Einen Moment lang denkt Breads darüber nach, leckt sich über die Unterlippe. Schließlich kommt er zu einem Schluss und öffnet den Mund.


Das Sprachrohr: "FAKT!"


Der Kanadier dreht den Kopf zum Sprachrohr, das noch immer wie ein Frosch in Angriffsposition hinter den Geschenken hockt. Offenbar hat es sich das Ganze ebenfalls durch den Kopf gehen lassen und sieht sich nun gezwungen, diese Wahrheit zu verkünden.


Mirkan Uysal: „Robert Breads ist doch mutig, oder? Das würde bedeuten, eine solche Herausforderung könnte er nicht ablehnen, richtig?“

Das Sprachrohr: "FAKT!"

Mirkan Uysal: „Also ich jedenfalls bin dabei. Bene, Marc und ich. Gegen ein Team von dir, Robert. Ich kann mir schon denken, wen du auswählen wirst. Euren Faktenchecker und, hm…“


Ein herablassendes Lächeln tritt auf sein Gesicht.


Mirkan Uysal: „…hörst du das Grunzen? Was kann es sein? Der Pigster, Mann und Schwein. Ja, das wollen alle sehen. Breads und Lunenkind in einem Team. So hast du dein Team zusammen und die LPG-Produkte bekommen Sendezeit. Da ist doch allen geholfen, oder? Sieh‘, selbst an das Wohl der LPG denken wir.“

Das Sprachrohr: "FAKT!"


"Canada's Own" kräuselt die Lippen, lässt den Blick - nicht ohne die Augen genervt etwas zusammen zu kneifen - vom Sprachrohr über Hill und Zampach bis zu Uysal wandern. Dann nickt er knapp. Er kann das gar nicht ablehnen, ohne sein Gesicht zu verlieren.


Robert Breads: "Einverstanden. Wir sehen uns bei Brainwashed."

Das Sprachrohr: "FAKT!"


Er wirkt nicht sonderlich besorgt. Marc und Bene hat er mit dem Sprachrohr schon geschlagen, und wer von Mirkan und Lunenkind die bessere Addition für das Team ist, ist tatsächlich offen - wir wissen nur wenig über Mirkan im Ring, mit Ausnahme eines kurzen Impromptu-Matches im letzten Jahr. Breads hält weiterhin alle Trümpfe in der Hand, aber wie ihm das hier von der Gegenseite aufgedrückt wurde, passt ihm dennoch nicht.


Robert Breads: "Ich bin gespannt, ob die zu erwartende Enttäuschung in eurem Team ausbleiben wird."

Bene Zampach: „Wir werden Mirkan auf keinen Fall enttäuschen.“


Breads lacht und schüttelt den Kopf, bevor er mit einem niederträchtigen Funkeln in den Augen Uysal noch einmal ins Visier nimmt.


Robert Breads: "Euch beide meinte ich auch nicht."


Dann dreht er sich auf dem Absatz um, und verlässt - gefolgt vom Sprachrohr, das zum Packesel umfunktioniert wurde und die Geschenke der LPG an Hill und Zampach wieder mitnimmt - den Raum. Schließlich gibt es da noch eine gewisse Debütantin, auf die er ein Auge geworfen hat.



Rückblick: 07.02.2025.

Kurz nach dem Ende von War Evening.


Frustration: Würde man versuchen, die Gesichter der Anwesenden auf ein einzelnes Wort runterzubrechen, müsste man sich wohl für dieses entscheiden.

Drei Männer sitzen mit hängenden Köpfen im Catering-Bereich zusammen. Im Hintergrund räumen die Mitarbeiter bereits zusammen. Kisten werden mit Technik gefüllt und weggeschleppt. Morgen früh muss der große GFCW-Zirkus auf seiner endlosen Tour weiterreisen. Doch den drei Männern ist nicht danach, im Hotel zu verschwinden und mit ihrem Ärger und der Enttäuschung allein zu sein.


Caracal Matthews: „Die Hasen haben uns über den Haufen gehoppelt.“


Mit einem Schluck leert Caracool Royale sein Glas und stellt es so schwungvoll auf den Tisch zurück, dass man befürchten muss, es würde dabei zerspringen.


Caracal Matthews: „Da gibt es nichts zu beschönigen. Sie waren uns heute überlegen.“


Er stößt langsam und genervt Luft auf der Nase aus. Dann wandert sein Blick über die anderen Beiden: Es sind diejenigen, die ebenfalls unter den Rabbits leiden mussten und von ihnen bei der heutigen Show überrumpelt wurden, Daniel und Elias Eden.


Elias Eden: „Ein Engel und zwei gute Männer, erniedrigt durch gottlose Gestalten. Was für ein Mist.“


Auch Eden ist der Ärger anzusehen. In seinem jugendlichen Gesicht, das von blonden Locken gerahmt ist, fehlt das oft so optimistische Lächeln. Es hat einer nachdenklichen Miene Platz gemacht.


Daniel ist dagegen vorwiegend eins: Sauer.

Daniel: „Unglaublich! Wie konnte das passieren? Das wäre so als hätte man....also...ich weiß nicht. Man hätte auch vorbereitet sein können. Ich dachte, wir sind Profis? Aber wartet Guys....das ist nicht vorbei! Ich habe Visionen!“


Die Blicke von Matthews und Eden richten sich auf den Hundesohn. Mit so viel Optimismus hat keiner der Zwei heute Abend gerechnet. Sie dachten, dieses Aufeinandertreffen würde darauf hinauslaufen, sich gegenseitig zu bemitleiden.

Daniel: „Es war knapp. In einer Art, in der ich mir vorstellen kann, dass Euer – und auch mein – Weg noch nicht Zuende ist! Immerhin hat man erst dann verloren, wenn das Wild auf einen pinkelt. Und nicht dann, wenn es in die Falle läuft und vom Auto erfasst wird, das es dann in vierundachtzigtausend Teile teilt! Von daher sind wir durchaus noch im Match...“


Kurz holt der Legendensohn Luft, legt alles Positive das er irgendwo aufkratzen konnte, in seine Worte.

Daniel: „Wir, und damit meine ich neben mir, euch zwei, sind noch nicht am Ziel. Es wäre doch töricht, würden wir uns hinter dieser Niederlage, die nichtmal alle erlitten haben, verstecken! Wollt ihr etwas erreichen? Können wir! Wie wäre es denn, würden wir nicht nur diese beiden pseudomagischen Häschen herausfordern, sondern auch ihren vermeintlichen Anführer DER Fuchs?“


Daniel scheint mit seinen Worten ziemlich zufrieden zu sein, allerdings herrscht um ihn herum noch Skepsis – sichtbar – was er mit seinem Vorstoß meint.


Daniel: „Wollen wir das bei BRAINWASHED machen?“


Elias Eden: „Brainwashed? Welch passend klingender Name für eine Veranstaltung mit derlei abgrundtiefen Hasengestalten. Ich mag deinen Mut, Daniel. Du bist schon lange im Geschäft, du siehst selbst Chancen in der Scheiße.“


Der Engel zieht anerkennend die Augenbrauen hoch.


Elias Eden: „Ja, doch. Du hast Recht, das sollten wir tun. Wir können nicht feige sein. Die Hasen müssen gestoppt werden.“


Daniel schaut skeptisch, als Elias sich äußert. Die Augenbraue – und ja, das kann er fast so gut wie einige Vorbilder – wandert nach oben.


Daniel: „Aber? Da ist doch sicher ein „aber“?“


Elias Eden: „Ich bin doch ein mehrfach gebranntes Kind. Murphys Law schlägt bei mir immer wieder zul. Aber mal praktisch gedacht: wie stellen wir sicher, dass uns die Hasen nicht auch bei Brainwashed überrumpeln? Sie sind uns scheinbar einen Schritt voraus.“


Eine Frage, die durchaus gestellt werden kann. Vielleicht gestellt werden muss. Stille tritt ein. Man überlegt. Es ist Caracal, der die Stille mit einem Räuspern durchtrennt. Sofort hat er die Aufmerksamkeit der anderen Zwei.


Caracal Matthews: „Im Grunde ist es doch so…“


Er verstummt, während er nach passenden Worten kramt. Wenn er schon einmal einen guten Gedanken hat, will er ihn auch angemessen ausdrücken.


Caracal Matthews: „…wir haben bislang nach den Regeln der Rabbits gespielt. Wir haben uns in diese ganze Fuchsbau-Sache reinziehen lassen. Uns vom Weihnachtsmann und anderen Dingen ablenken lassen. Ich bin selbst auf die Suche nach dem Bau gegangen, obwohl ich in der Halle an eurer Seite hätte sein müssen.“


Während seiner Sätze fährt Matthews mit den Augen die anderen Zwei ab, um zu sehen, ob sie ihm folgen können. Scheinbar können sie es, Daniel und Elias hören aufmerksam zu.


Caracal Matthews: „Wahrscheinlich ist das der Fehler: Wenn wir uns gedanklich ins Hasenterritorium begeben, haben wir verloren. Dann sind sie uns überlegen, weil es die Wohlfühlzone in ihren kranken Köpfen ist. Wir sind nur ein Teil ihres Spiels. Also ist es ganz klar: Wir müssen das Spiel selbst gestalten. Wir müssen uns auf UNSERE Stärken besinnen…und nicht versuchen, die Hasenwelt zu betreten oder solche Sickos verstehen zu wollen.“


Der erste der nickt ist Daniel.


Daniel: „Absolut, Caracal. Aber wir stellst Du dir das vor?“


Ein kurzes Grinsen bei Matthews. Daniel stellt genau die Frage, auf die er gewartet hat – jetzt kann er zum logischen Schluss seiner Ausführungen kommen.


Caracal Matthews: „Jeder von uns hat eine andere Quelle von Fokus, um sich Motivation und Kraft für seine Karriere zu holen. So wie die Hasen mit ihrem Bau und ihrer Entführung ihre eigenen Quellen haben. Bei Elias ist es die Religion, bei Daniel dein alter Herr. Lasst uns zwei Wochen lang nicht an die Hasen denken, sondern an unsere gemeinsamen Stärken. Einverstanden?“


Er blickt in die Runde. Von Elias und Daniel kommt ein Nicken. Erst zögerlich, dann überzeugt.


Elias Eden: „Du hast Recht. Besinnen wir uns auf unsere eigenen Stärken. Denn diese sind reichhaltig. Wenn der Schleier der Angst weicht, sind wir so weit die Hasen schlagen zu können. Wir werden siegen!“


Der Engel beugt sich am Tisch vor und richtet die Faust den anderen entgegen. Daniel und Caracal kopieren die Geste, alle klatschen miteinander ab.


Daniel: „Es ist Zeit, die eigene Welt wieder kennen- und schätzen zulernen. Und eben nicht die Welt in der sich ein paar depperte Hasen ein Konglomerat mit einem Fuchs aufgebaut haben! Wir können sie schlagen! Und vor allem: Wir können uns vorbereiten, ohne dass sie es wirklich erfassen können! Und bis Brainwashed ist noch Zeit!“


Allein für diese Lüge sollte man Daniel schon teeren und federn, aber es sei so wie es ist.


Singles Match:

Skaði Fenrir vs Monica Shade

Referee: Guido Sandmann

Schneeflocken beginnen von der Hallendecke zu rieseln, als die Scheinwerfer die Einzugsrampe in eisige Farben tauchen und die ebenso fröstelnden Töne von

durch die Rheinlandhalle schallen, um die 1,93 große Schneewölfin Skaði Fenrir anzukündigen. Die Rookie mit der silbrigen Zottelmähne schreitet durch den Vorhang, Wolfsmütze auf dem Schopf, ihren trainierten und doch leicht drahtigen Body in ein fellartiges Top und Schurz gehüllt, mit ebenso animalischen Armschonern und einem Blick, der unweigerlich Assoziationen an ein Raubtier auf der Jagd weckt. Erfahrung im Ring mochte ihr abgehen, aber einen imposanten Anblick stellt sie bereits jetzt dar. Doch inwiefern dieser Look auch hält, was er verspricht, das ist die Frage, die sich die Zuschauer und der potentielle Förderer dieses Talents namens Robert Breads gleichermaßen stellen. Ebendieser so erfahrene wie erfolgreiche Veteran tritt ebenfalls durch den Vorhang. Er hatte angekündigt, dass er sich Skaði aus nächster Nähe ansehen will und genau das würde er jetzt auch tun. Er war letztlich derjenige, den es für Skaði Fenrir zu überzeugen galt. Obgleich auch ihre weitaus erfahrene, sowie erfolgreiche, Gegnerin mit auf dem Prüfstand war. Ebendiese sollte nun folgen, sicherlich zu leichtherzigen Tönen und sie würde mit ihrem Stoffschwein Lady Rosi jetzt sicherlich für kultige Stimmung und lautstarke „Oinks“ sorgen, richtig?

Falsch.

Statt heiteren, lustigen schweinischen Klängen garniert mit rosigem Scheinwerferlicht wird es plötzlich düster und violette Katzenaugen werfen von den Monitoren aus stechende Blicke in die Zuschauer, ehe die schummrigen Töne von

ertönen und für eine bedrohliche Atmosphäre sorgen, die viele komplett unerwartet trifft und daher nur für umso mehr Gänsehaut bei der GFCW Galaxy sorgt.
Als die Schweinehirtin Monica Shade durch den Vorhang schreitet, da beginnen die Zuschauer, die sie bisher nicht von außerhalb kannten, zu verstehen, dass ihre Erfolgsliste nicht die einer knuffigen Außenseiterin ist, die mehrfach mehr Schwein als Verstand hatte, sondern die einer Raubkatze mit reichlich Jagderfolgen. Wie Monica im Leopardentop, Leopardenschurz und schlagfertigen Handschuhen und Stiefeln gen Kommentatorenpult schreitet, kommt man ob der schaurigen Beleuchtung und der eindringlichen Musik nicht umher, selbst das so kuschelige Plüschschwein unter Monicas linkem Arm ein bisschen unheimlich zu finden. Und wie Monica ihre Lady Rosi auf dem Pult auf ein Kissen bettet und ein Headset überstülpt, muss sie Sven und Pete kaum ansehen, die beiden verstehen auch so – sollte Monica bei ihrer Rückkehr Lady Rosi nicht genau in der Position vorfinden, in der sie ihre Strategin zurückgelassen hat, es könnte ähnlich ungemütlich werden, wie wenn man versuchen würde eine der sieben Regeln des großartigen GFCW Wrestlers Darragh Switzenberg zu brechen.

Nun wo Lady Rosi ihren Platz am Pult eingenommen hat, schreitet die Frau mit dem massiven, rosaroten Zopf zum Ring, erklimmt den Apron und bildet mit der rechten Hand eine Tatze. „Long Island Leopard“ Monica Shade ist im Jagdrevier angekommen, welches die Schneewölfin als das Ihrige erachtet und doch – in diesem Match gibt es kein Spanferkel, das nur darauf wartet verzehrt zu werden. Sondern zwei Raubtiere, die beide in ihrem Gegenüber Beute sehen.

Die Musik verklingt, die Beleuchtung normalisiert sich – es kann losgehen, obgleich Monica erst einmal ihrer groß gewachsenen Rookie Kontrahentin die Tatze hinhält, für eine faire sportliche Begrüßung. Die Schneewölfin würde Monica lieber sofort eine reinhauen, aber ihrem Talent Scout diese Variation eines Handschlags zu verwehren, könnte als Respektlosigkeit gewertet werden und wie diese bei Robert Breads & Co ankommen würde ist fraglich. Und so beißt Skaði die Fangzähne zusammen und macht einen kurzen Fist Bump, bzw. Paw Bump, ehe es zeitig zum Collar and Elbow Tie-up kommt.

Man könnte meinen, dass die gut zwanzig Zentimeter größere Skaði die klaren Kraftvorteile gegenüber der Schweinehirtin haben müsste, aber so ganz eindeutig sind die Kräfteverhältnisse nicht. Vielmehr hält Monica gut dagegen und jeder Schritt, den Skaði die Kurzzeit Temptation Titelträgerin zurückdrängen kann, ist hart erkämpft. Letztlich schafft es die Norwegerin dann aber doch die Long Island Leopardin in eine Ringecke zurückzudrängen. Ein kleines, erstes Erfolgserlebnis. Klar, dass ob des obligatorischen Anzählens bei Aktionen in den Seilen der Lock Up gelöst werden muss und ebenso klar ist, dass Skaði hier jetzt nicht brav zurückgeht und nichts macht. Sie will aus dieser für sie günstigen Position natürlich Profit schlagen, indem sie Monica schlägt.


Aber diese Vorgehensweise war etwas zu klar.


Der versuchte Clothesline seitens der Schneewölfin fliegt über den Schopf der Schweinehirtin hinweg, die sich in Erwartung der Attacke duckt und ehe Skaði weiß wie ihr geschieht, da prasseln auch schon Chops und Punches auf sie ein. Chop, Punch, Chop, Punch, Chop, Punch, Chop, Punch – der Abwechslungsreichtum dieser Szenenbeschreibung dürfte verdeutlichen, dass die Wölfin hier gerade mächtig auf die Mütze und die Brust kriegt.

Ob einer gewissen Benommenheit der Norwegerin hievt Monica diese eine, bzw. drei Etagen höher, auf dass Skaði auf der Ringecke Platz nehmen darf. Monica Shade klettert hinterher und versucht sich an einem frühen Superplex, doch kaum ist die Aktion im Ansatz, spürt Monica einen Schmerz in der Magengegend, hervorgerufen von einem zeitigen Schlag seitens ihrer Kontrahentin. Ganz so einfach geht es dann doch nicht und nach ein paar weiteren Schlägen purzelt Monica herunter und bleibt auf der Matte liegen, wunderbar platziert, um von oben auf sie drauf zu springen. Und Skaði hat genau die Aktion im Repertoire, die in dieser Situation nicht nur günstig ist, sondern das Match prompt zu ihren Gunsten entscheiden kann:


Snow Splash!


Hinein in die hoch gezogenen Knie von Monica, die sich etwas enttäuscht erhebt und den Kopf schüttelt von wegen „das war doch so offensichtlich eine Falle und du springst mitten hinein“. Einen Elbow Drop später gibt es das erste Cover des Matches, doch auch wenn sich Skaði gerade der Magen übler umdreht als Lorenz beim Gedanken Lady Rosi eine Provision auszuzahlen, vermag es die Schneewölfin sich aus dem Pinversuch zu befreien, bevor es auch nur den One Count hätte geben können. Grund genug für Monica nachzusetzen, auf gleichsam simple wie erdrückende Weise. Im wahrsten Sinne des Wortes, bei ihrem Head Scissor Chokehold drückt sie mit der Beinpartie schließlich sehr viel zu. Der norwegischen Jägerin bleibt nur die Flucht in die Seile, welche sich ob ihrer Körpermaße nicht gerade allzu schwierig gestaltet, vor den kritischen Augen von Robert Breads aber dennoch der Wölfin Stolz mächtig ankratzt. Zumal sie eine tiefe und innige Abneigung gegen Seile und Schnüre hat – diese jetzt hier aktiv zu Hilfe nehmen zu müssen widerstrebt ihr als direkt auf mehreren psychologischen Ebenen.

Monica wartet bis drei, dann löst sie etwas früher, als es nötig gewesen wäre, sei es aus Fairness oder um durch den ungewöhnlichen Zeitpunkt etwas Überraschungsmoment zu kreieren. So oder so, die weitere Vorgehensweise sind einige Stomps, ehe Skaði aufgerichtet, in die Seile gehängt und mit weiteren Chops malträtiert wird. Beim Versuch auch noch einen European Uppercut mit etwas Anlauf folgen zu lassen reißt Skaði allerdings die Beine hoch und lässt Monica in einen Big Boot, bzw. Big Foot hineinlaufen.


Pete: „Bisher war das Match sehr einseitig, aber das war jetzt nicht so clever von der Schweinehirtin.“

Sven: „Man könnte sogar sagen, dass es dämlich war.“

Lady Rosi: „ ... “

Pete: „Lady Rosi ist nicht erfreut von deiner Aussage.“

Sven: „Unsinn, hör besser hin! Lady Rosi stimmt mir schweigend zu.“


Nach diesem ersten wirklich erfolgreichen Treffer hat Skaði Zeit um durchzuatmen, ein paar Wehwehchen wegzustretchen und vor allem natürlich weiter ihrer amerikanischen Kontrahentin ein paar Schläge zu verpassen. Und einen Whip In, gefolgt von einem feinen, hohen Dropkick. Problem: Monica ist nicht aus den Seilen zurückgefedert, sondern hat sich in diesen eingehakt, sodass Skaði in die Luft gekickt und ob des ausgebliebenen Trittwiderstands eine Bruchlandung hingelegt hat. Zwar kein allzu übler Sturz, aber nun ist die Wölfin trotzdem auf allen Vieren auf der Matte und nach dazu mit Beinen in Rücklage in Richtung ihrer Gegnerin. Anders gesagt hat Monica wenig Mühe ein, zwei freie Stomps zu landen und dann einen Deadlift German Suplex anzusetzen. Moment… einen was bitte? Es gibt doch keine Möglichkeit, dass Monica diese Aktion gegen die Schneewölfin mit ihren 1,93 zeigen kann…


Oder doch?


Jein – mit einem Ruck hat Monica zwar Skaði zurück auf den Füßen, aber diese macht sich schwer und verweigert Monica den Suplex. Stattdessen gibt es einen harten Elbow, der Monica den Waistlock lösen lässt, um stattdessen den schmerzenden Pony zu reiben. Oder besser gesagt die schmerzende Stirn darunter, für welche ihr Pony bei aller Dichte nur bedingt ein schützender Hairbag gewesen ist.

Skaði schnellt nach vorn per Lariat, aber Monica duckt sich weg und wirbelt selbst mit der Faust umher: Backfist to the Future! Treffer, Skaði kippt um, Cover! Eins! Zwei! Nein! Monica nickt anerkennend, fast so als ob Skaði hier gerade einen Test bestanden hätte. Von Robert Breads ist keine solche Regung zu erblicken, aber zumindest verfolgt er das Match weiter aufmerksam, was für beide Frauen ein gutes Zeichen ist. Nach kurzer Überlegung setzt Monica Shade dann zur Golden Rule bei der Schneewölfin an, dem Inverted Overdrive – aber nein! Skaði schnellt hoch, packt Monica am Arm und streckt sie per Clothesline nieder!


Pete: „Für einen Moment sah es so aus, als ob das Match vorbei wäre, aber Skaði gibt sich noch nicht geschlagen!“

Sven: „Wenn Monica dieses bisher so dominierte Match noch herschenkt, wäre das übelst peinlich.“

Lady Rosi: „ ... “

Pete: „Lady Rosi ist offenbar zuversichtlich, dass Monica sich von dieser Gegenwehr nicht überrumpeln lässt und behält die Ruhe.“

Sven: „Quatsch, Lady Rosi hat es die Sprache verschlagen, weil die Rookie gegen die hoch dekorierte Schweinehirtin noch immer im Match und jetzt sogar im Vorteil ist!“


Es war keine Übertreibung von Sven, Skaði ist nun in der Tat im Vorteil und anders als bei den vorigen Malen, wo ihre Offensive nur von kurzer Dauer verblieb, kann sie dieses Mal tatsächlich mehrere Aktionen hintereinander anbringen: erst weitere Short-arm Clotheslines, dann ein Gorilla Press, bzw. Military Press in einen Double Knee Gutbuster. Das Cover folgt und obgleich es bei Zwei einen starken Kick Out von Monica gibt – das hat die Schweinehirtin gespürt und nicht so locker weggesteckt. Da trügt auch der demonstrativ wedelnde linke Zeigefinger nicht drüber hinweg, der sagen soll „nein, so einfach geht das nicht gegen mich“. Nicht zuletzt weil ihre rechte Hand damit beschäftigt ist den schmerzenden Magen zu halten.

Grund genug für Skaði weiter nachzusetzen. Soll heißen: ein Mal zupacken und per Gut Wrench nach oben zur Wolf Bomb – nein! Doch nicht! Monica kontert per Huracanrana! Aber wieder nein! Skaði Fenrir blockt und hievt Monica wieder hoch, dieses Mal zu einer Crucifix Powerbomb… die dann ab nach vorn ins Knie gehen soll! Frostbite! Aber nein zum Dritten! Monica stößt sich rechtzeitig von Skaði weg und so saust das Knie der Wölfin hoch ohne die Schweinehirtin zu erwischen! Diese schlägt sofort per Discus Chop zu – Dark Blade! Ein lautstarkes Klatschen deutet nachhaltig an, wie sehr Skaðis Brust nun schmerzt. Die Norwegerin versucht dies so gut es geht zu ignorieren und versucht sich an einem European Uppercut, aber Monica weicht aus und vollzieht einen fiesen Release German Suplex! Fenrir überschlägt sich vom Aufprall auf den Nacken förmlich und nun hat Monica Shade den blick einer Wildkatze, die ihre Beute genau da hat, wo sie diese haben will! Die stolze Jägerin ist nun selber die Gejagte und die Jagd ist vorbei! Monica stopft Skaðis Kopf zwischen die Oberschenkel, hakt die Arme ein und dann geht es aufwärts nach ganz oben über die Schultern… und dann abwärts! Daedalus Destiny! Auch bekannt als Roshambo. Oder Double Underhook Dominator. Oder als der Move, der dieses Match beendet: Eins, Zwei, Drei, das Cover ist an dieser Stelle natürlich nur noch reine Formalität.


Siegerin des Matches per Pinfall: Monica Shade!!!


Die Schneewölfin hat sich in ihrem erst dritten Match vor Kameras teuer verkauft, aber letztlich war es dann doch ein ziemlich souveräner Sieg der haushohen Favoritin in diesem doppelten GFCW Debütmatch. Ob Skaði damit Robert Breads von sich überzeugen konnte? Ob Monica Shade nach dieser Vorführung von diesem (sowie Lorenz und Maximilian Lunenkind) mit anderen Augen gesehen wird? Fragen über Fragen, die an dieser Stelle unbeantwortet bleiben. Noch.




Dieser verdammte seelenlose Ort an dem der weiterhin der Weihnachtsmann festgehalten wird von der undurchdringlichen Dunkelheit geprägt. Alleine der Schein der pinken Neonröhren lassen diesen Raum noch surrealer erscheinen als er durch seine Bewohner eh schon ist. Die Kamera schwenkt herum und nun sieht man die leuchtende Schrift.



FUCHSBAU


Unter den acht Buchstaben sitzt zusammengekauert und völlig verwahrlost der Weihnachtsmann. Gefangen in seinem Sack sitzt er auf dem kalten Boden. Nur der Kopf guckt heraus. Die Mütze schief. Die Augen leer. Vor ihm hockt DER Fuchs. Er scheint ihm etwas zu erzählen. Die Worte sind jedoch für alle anderen nicht hörbar.


Weihnachtsmann: Du wirst sehen. Sie werden mich befreien. Und dann wirst du büßen…dann wirst du Leid erfahren.


Sofort ertönt das schrille Lachen des Fuchses. Dieser erhebt sich langsam und dreht sich herum. Sofort ändert sich die Miene.


DER Fuchs: „Leid erfahren. ICH werde Leid erfahren. Sagt er. Leid. Leeeiiiid!“


Ein wenig ist sogar die Verwirrung verwirrt. Aber DER Fuchs lässt sich davon nicht aus der Ruhe bringen.


DER Fuchs: „Du denkst, Leid wäre schlimm. Sonst würdest Du nicht so reden. Aber weißt Du was? Weißt du? LEID. Leid ist längst, wirklich lääängst nicht das Schlimmste, was einem passieren kann. Und du ahnst gar nicht, was das alles ist, was einem...ja. Genau.“


Der Anführer der Hasen tritt an den quadratischen Tisch der in der Mitte des Raumes steht. Er nimmt Platz. Zu seiner rechten Tsuki Nosagi. Zu seiner linken El Metztli. Der Platz vor ihm…leer. Die jagenden Hasen schauen gebannt zum Fuchs. Vor ihm auf dem Tisch liegt das Pad auf dem nun ein Video abgespielt wird. Das Video von Elias Eden, Daniel und Caracal Matthews. Gebannt schauen die beiden auf den Bildschirm.


DER Fuchs: „Mein Vater. Eure Väter. UNSERE Väter. Sind es nicht sie, die der Hauptgrund allen Leides sind, das wir zu erleiden haben? NATÜRLICH sind sie es!“


Kurz wird theatralisch nach oben, dann nach unten geschaut.


DER Fuchs: „Und genau deshalb gehen wir ihn. Diesen Weg. Den einzigen Weg, den man gehen kann, um dies zu bewältigen. Unsere Wünsche wurden mit ihren Toden zerstört, der Wunsch nach langem Leben nämlich. Also....haben wir angefangen, ES zu tun: Die Wünsche ANDERER zu zerstören! ZERSTÖREN!“


Wilder als zuvor wirkt er, während die Hasen sich nicht anmerken lassen, ob und wie sehr sie das trifft.


DER Fuchs: „Und wir haben Mittel und Wege um unsere eigenen Wünsche und die unserer Väter als Stellvertreter zu erfüllen.... UND den Weihnachtsmann!“


Zu jenem wandert der Blick dann auch.


Tsuki Nosagi: „Mein Vater sprach schon davon das der Weihnachtsmann nicht DER ist der die tiefsten Wünsche erfüllt.“


DER Fuchs nickt ihm zu.


Tsuki Nosagi: „Er sagte das man sich seine Wünsche selbst erfüllen muss. Das man dran glauben muss. Und Leiden muss um diese Ziele und Wünsche zu erreichen. Mein Vater hat gelitten. Er ist für seinen Traum gestorben. Diesen Traum werde ich für ihn erfüllen.“

El Metztli: „Niemand kann uns unsere Väter wiedergeben. Niemand kann uns unser Leid nehmen. Doch niemand hat uns mehr Leiden lassen als unsere Väter selbst.“


Stille.


El Metztli: „Sind sie für unser Leid verantwortlich?“


Stille.


El Metztli: „Haben sie es zugelassen das wir leiden müssen?“


Bedrückende Stille.


El Metztli: „Sind SIE der Auslöser dafür das wir Teil dieser Welt geworden sind?“


Die Szenerie wirkt verstörend und beängstigend.


Tsuki Nosagi: „Alle die sich uns unseren Zielen in den Weg stellen müssen leiden weil sie uns haben leiden lassen. Weil sie uns mit dem größten Schmerz zurückgelassen haben den man sich vorstellen kann.“


Die Hasen schauen den Fuchs an.


Tsuki Nosagi: „Sie haben uns allein gelassen.“

El Metztli: „Allein…als wir sie brauchten. Unerfahren und führungslos ließen sie uns in dieser Welt zurück. Leidend…obwohl…“

Tsuki Nosagi: „…sie uns hätten in den Arm nehmen müssen…sie uns hätten trösten müssen…“

El Metztli: „…sie uns hätten nicht leiden lassen müssen….“

Tsuki Nosagi: „Doch du…Fuchs…du hast uns aufgefangen. DU.“


Falls DEM Fuchs das runtergeht wie Öl, lässt er es sich zumindest nicht anmerken. Kurz wirkt es, als wolle er sich eine Träne aus dem Augenwinkel wischen, aber da ist wohl der Wunsch des Betrachters Vater des Gedanken. Wärmer als zuvor klingt er, als er spricht.


DER Fuchs: „Nun....um jemanden aufzufangen muss man Kraft haben. Und zur richtigen Zeit am richtigen Ort sein. Beides war gegeben. Doch als ich in eurer Situation war...ich hatte niemanden, der mich auffängt. Niemanden, der mir das gelobte Land zeigen konnte, der mir zeigen konnte, wie meine Wünsche in Erfüllung gehen.“


Gleichbleibend ist die Stimme DES Fuchses, ohne dass er in Monotonie verfiele. Im Gegenteil, er hört sich recht gut an.


DER Fuchs: „Stattdessen war da eine große Leere, denn er konnte – oder wollte – mir meine Wünsche einfach nicht erfüllen. Dabei sind Wünsche so wichtig. Sie halten uns am Leben. Und so abwegig, dass man sie nicht erfüllen könnte, waren meine Wünsche nun nicht.“

Tsuki Nosagi: „Unsere Wünsche sind mit unseren Vätern gestorben. Sie konnten uns nicht das geben was wir brauchten. “

El Metztli: „Jetzt werden wir nicht ihre Wünsche erfüllen…nein…mit deiner Hilfe werden wir unsere Wünsche erfüllen…und zwar so wie WIR das wollen. Wir folgen dir…Fuchs…“


DER angesprochene steht auf. Legt seine Hände auf die Schulter der Hasen.


DER Fuchs: „Ihr folgt mir. IHR seid die die mir dienen. IHR seid die denen ich vertraue. Mit euch erfülle ich Wünsche…GEMEINSAM werden wir größer als unsere Väter. Sie sind nicht unerreichbar. Sie haben nicht das erreicht wonach sich alle sehnen.“


Langsam dreht er sich um und geht ein paar Schritte in Richtung des Weihnachtsmannes. Tsuki und Metztli folgen ihm.


DER Fuchs: „Santa…der Tag kommt näher das dein Wunsch vielleicht in Erfüllung geht. Es wird jemand kommen der eine Chance kriegt. Sie werden versuchen dich zu befreien.“


Er schaut nach links, er schaut nach rechts.


DER Fuchs: „Metztli, Nosagi, ihr hab ihr Video gesehen…“


Er deutet auf den Bildschirm auf dem noch das Standbild der letzten Szene flackert.


DER Fuchs: „Sie glauben, dass wir ihr Spiel mitspielen werden. Doch solange unser Wunsch nicht erfüllt wurde bleibst du hier!!!“


Lachend verlässt er den Raum.


DER Fuchs: „Tsuki…Metztli…kommt…erfüllt Zampach und Hill ihren Wunsch…ihren Wunsch nach LEID!!!“


Metztli und Nosagi folgen DEM Fuchs und lassen einen gebrochenen Weihnachtsmann zurück im pinken Schein der Neonröhren.


DER Fuchs: „UND dann…widmen wir uns dem Wunsch der drei lustigen Gefährten…! Sie werden kommen. Sie wollen das unausweichliche. Und sie werden es kriegen…doch die Art und Weise bestimmen WIR!!!“



Die Kamera hat den ergrauenden Hinterkopf von Robert Breads gut im Blick, als er an die Tür vor ihm klopft.

Langsam schwebt die Kamera ein Stück zur Seite, um nicht nur besagten Hinterkopf, sondern auch das Seitenprofil von Breads einzufangen, ohne dabei die Tür zu vernachlässigen.

Eine Masterclass in Camera Work, diese zwei Schritte zur Seite.

CINEMA~! GFCW IS COOKING AND SLAYING.

Was wir nun sehen können, das uns zuvor verborgen war, ist der angesäuerte Ausdruck im Gesicht des Kanadiers. Es wirkt eindeutig nicht so, als würde er sich freuen, mit der Person zu sprechen, die er anscheinend zu sprechen gedenkt. Vielleicht ist er aber auch nur genervt, dass er das nach einem so vollen Tag auch noch machen muss: Hat er doch bereits sein Match für Brainwashed fest gemacht und sich das Debüt von Skaði Fenrir aus nächster Nähe angesehen.

Die Tür vor ihm öffnet sich und offenbart uns wenig überraschend, dass sich dahinter eine Kabine verbirgt. Eine junge Frau tritt in den Türrahmen.


Sam Grant: “Ja?”


Das klingt noch relativ höflich und beinahe überhaupt nicht pampig. Die junge Australierin sieht allerdings, wer ihr da einen Besuch abstattet, und ihre Lippen kräuseln sich sofort zu einem etwas spöttischen Lächeln.


Sam Grant: “Habe ich den Aufruf zum “bring your dad to work”-Day verpasst?”

Robert Breads: "Das wäre egal, du arbeitest ja nicht hier."


Ein kurzes Flackern huscht über das Gesicht von Samantha, sie zeigt ein wenig mehr Zähne als zuvor. Das ist wohl ein Stachel, der tatsächlich recht tief sitzt.


Sam Grant: “Touché.”


Sam verschränkt die Arme vor der Brust.


Sam Grant: “Das hier ist zwar Lunas Kabine, aber sie ist gerade nicht da.”

Robert Breads: “Muss wohl irgendeine Stacheldraht-Konstruktion für eure nächste Training-Session basteln?”

Sam Grant: “So in der Art.”


Sie zuckt mit den Schultern.


Sam Grant: “Wenn du sie also sprechen willst-”


Tatsächlich sorgt das dafür, dass ein wenig Körperspannung von Breads abfällt.


Robert Breads: "Ich wollte dich sprechen."


Grant hebt leicht die Augenbrauen, lässt sich ihre Überraschung aber ansonsten nicht großartig anmerken.


Sam Grant: “Macht Sinn. Würde dich wohl auch nur an euer letztes Match erinnern, in dem sie mit dir den Boden gewischt hat.”

Robert Breads: "Ich erinnere mich auch so, vielen Dank."

Sam Grant: “Demenz im gehobenen Alter ist ein ernstes Thema.”

Robert Breads: "Und du hast gegen einen Typen verloren, der statt der Wrestling- in der Polizeischule war. Können wir uns das Geplänkel also sparen und zum Punkt kommen?"


Grant beißt sich auf die Unterlippe und mustert den Kanadier noch einmal. Die Neugier ist allerdings zu groß, um zu widerstehen.


Sam Grant: “Schieß los.”


Breads nickt knapp.


Robert Breads: "Ich nehme an, du hast das Match von Fenrir gesehen?"

Sam Grant: “Groß, animalisch und mit einem beeindruckenden Splash? Hat gegen die Schweinefrau verloren? Ich glaube, ich habe da so ganz am Rande etwas mitbekommen.”


Breads ignoriert den Sarkasmus der knapp zwei Jahrzehnte jüngeren, angehenden Wrestlerin.


Robert Breads: "Ich habe ein gesteigertes Interesse daran, sie zu testen."


Tatsächlich klingt der Kanadier nun ein wenig euphorischer, auch wenn seine mürrische Grundstimmung ob der Diskussion mit Grant nicht verschwindet.


Robert Breads: "Sie hat sich ziemlich gut gegen eine etablierte Gegnerin geschlagen. Ein wenig besser, als ich gehofft hatte, um ehrlich zu sein. Aber ich möchte noch etwas mehr sehen. Gegen einen Gegner, der nicht klar favorisiert ist."

Sam Grant: “Das ist schön für dich.”


Grant kann nicht verhindern, dass ein wenig Frustration in ihre Stimme kriecht.


Sam Grant: “Aber was habe ich damit zu tun? Ich habe nichts gegen die Wolfslady, aber meine-”

Robert Breads: "Oder eine Gegnerin."


Es dauert eine kurze Sekunde, bis die Australierin die Worte von Breads verarbeitet hat. Sie schließt den Mund, denkt kurz nach und öffnet ihn dann wieder.


Sam Grant: “Ah.”


Sie hat offensichtlich verstanden.


Sam: “Okay.”


Nun drückt sie ihre Schultern etwas mehr durch, steht aufrechter.


Sam Grant: “Das ist natürlich etwas Anderes. Ich soll also gegen diese Fenrir antreten, ja? Für... dich?”

Robert Breads: "Wie schon gesagt: Du arbeitest nicht hier. Hast keinen GFCW-Vertrag. Aber ich könnte mit dem Office sprechen, und mit ein bisschen Überzeugungsarbeit im Namen der Zukunft unserer Promotion ein Match zwischen zwei hungrigen Talenten ansetzen lassen - Skaði Fenrir vs Sam Grant. Beim PPV. Eine verdammt große Chance, sich der Welt da draußen zu zeigen."

Sam Grant: “Tu doch nicht so, als wolltest du mir einen Gefallen tun.”


Sam mag relativ neu in der GFCW sein, aber Menschenkenntnis hat Samantha auch so.


Sam Grant: “Es ist vor allem eine verdammt große Chance für dich. Deine neue Gefährtin besiegt mich, und du wertest das in dem Stellvertreter-Krieg mit Luna, den du nur in deinem Kopf führst, als Sieg für dich, weil du sie selbst nicht schlagen kannst.”

Robert Breads: "Du gehst also davon aus, dass du verlierst?"

Sam Grant: “Das habe ich nicht behauptet.”

Robert Breads: "Klingt aber so."


Der Kanadier zuckt mit den Achseln.


Robert Breads: "Na gut. Dann suche ich jemand anderen, der diesen Spot haben will."

Sam Grant: “Moment.”


Breads, der gerade im Begriff ist, sich wegzudrehen, verharrt noch einmal in Position.


Sam Grant: “Ich habe nicht “Nein” gesagt.”

Robert Breads: "Aber auch nicht "Ja". Oder musst du erst Luna um Erlaubnis bitten?"

Sam Grant: “Das muss ich nicht.”


Grant ist zögerlich. Es ist ihr klar, dass Breads niemals aus der Güte seines Herzens so etwas vorschlagen würde, er muss also glauben, dass Fenrir Grant besiegen kann – andererseits ist die Chance eben auch wirklich groß. Sie, bei einem PPV?


Sam Grant: “Zumal ich Luna gerade nicht behelligen möchte. Sie muss sich schließlich auf ihr Match mit Ask Skógur vorbereiten.”


Ein schelmischer Blick von Grant in Richtung Robert.


Sam Grant: “Um den World Title.”


Breads rollt mit den Augen ob dieser durchschaubaren Provokation, wartet aber weiterhin auf eine finale Antwort.


Sam Grant: “Also schön. Ich bin so großzügig und tue dir den Gefallen. Ich trete bei Brainwashed gegen Skaði Fenrir an, wenn du das Office überzeugst. Und du wirst verdammt dämlich dreinschauen, wenn ich das Match gewinne, alter Mann.”



Backstagebereiche sind niemals dieselben, aber oft die gleichen. Und auch die Gestalten, die man dort sehen kann und die – in den meisten Fällen – auf willige Interviewpartner lauern. Nachdem Tammy in der letzten Show einen wahren Marathon hingelegt hat, liegt es nunmehr an Mac Müll sich noch ein paar Taler für die spätere Rente zu verdienen. Da Mac ja irgendwie nicht altert, dürfte es bis zum Renteneintritt aber noch ein paar Jahrzehnte dauern.


Aber gut sieht er heute mal wieder aus. Förmlich geschniegelt und gestriegelt. So wie jemand, mit dem man sich doch gerne unterhalten würde.


Alex Jr., der gerade angekommen ist und die Sporttasche in knalligem Rot noch über der rechten Schulter trägt, geriert sich als dankbares 'Opfer'. Mac wirkt wie ein NPC in einem MMO, den man spontan anspricht....nur das Fragezeichen müssen wir uns dazu denken. Es kann losgehen!


Mac Müll: „Alex! Man hat dich in der letzten Show ziemlich vermisst...“


Alex schaut überrascht. Aber ja, er war wohl wirklich nicht da. Und falls er da war, hat man ihn nicht gesehen.


Alex Jr.: „Ja, stimmt Mac. Aber dich habe ich irgendwie auch größtenteils vermisst.“


So wie sich die beiden da zuzwinkern mag man nichtmal ausschließen, dass die beiden was ausgeheckt haben.


Mac Müll: „Dafür dass du eine Show nicht da warst, hast Du für heute direkt eine große Herausforderung vor die Nase gesetzt. Oder vor die Brust, wobei du in der Hinsicht ja verlieren würdest.“


Alex schaut seeehr skeptisch ob Macs Aussage und muss doch tatsächlich einen Moment überlegen und gewissermaßen in sich gehen. Aber da bleibt er nicht und ist schneller als gedacht mit einer Antwort zur Stelle.


Alex Jr.: „Mac! Ich bitte dich. Luna ist sicher eine großartige Athletin, aber manchmal verliert sie sich in anderen Dingen. Im Ring gibt es sicher Bessere, aber würde ich mich automatisch dazu zählen? Ich glaube nicht. Luna hat trotz oder gerade wegen ihres Werdegangs schon einiges erreicht in der GFCW.“


Mac scheint mit der Antwort nur so halb zufrieden zu sein. Aber wie man den Interview-Routinier kennt, lässt er da nicht sofort locker.


Mac Müll: „Luna ist gerade zur No1-Contenderin auf den größten Titel der GFCW geworden. Da könntest du recht haben, mit der großen Aufgabe.“

Alex Jr.: „Zweifellos. Die GFCW ist voller großartiger Athleten und ich will mich nach Möglichkeit mit jedem von ihnen messen. Klar will ich auch gewinnen, aber wenn ich alles gebe, ist ein Sieg nicht das, was zwingend nötig ist. Ich will immer am Sieg schnuppern, sicher den einen oder anderen auch erringen. Wie man das halt so macht in diesem Business.“


Mac nickt.


Mac Müll: „Da klingst Du schon fast wie dein Vater...“


Alex schüttelt den Kopf und schaut für einen Moment zur Seite, ehe er befindet, dass er da mal was klarstellen muss. Vielleicht.


Alex Jr.: „Mac. Ich wäre dir sehr dankbar – und ich bin mir sicher, viele sehen das genauso – wenn du meinen Vater nicht immer erwähnen würdest. Ich trage ihn im Herzen, im Gefühl....aber ich muss mich nicht ständig mit ihm vergleichen. Aber ihr, ihr macht das immer. Jedes Mal, Mac. Ich bin Alex Jr. . Und man muss mich weder mit Johnboy Dog, noch mit Alex T., noch mit Daniel vergleichen. Ich schreibe meine eigene Legacy.“


Mac Müll versucht zumindest, beeindruckt zu schauen, was ihm aber nicht so richtig gelingt. Dafür wirkt er aber immerhin überrascht.


Mac Müll: „Dann wünsch ich Dir mal viel Erfolg....“


meint der GFCW Chef-Interviewer – und wird prompt von Alex stehen gelassen, der in Richtung Kabinentrakt stratzt. Zeit, sich vorzubereiten.



Die Szene beginnt mit einem leicht wackelnden Bild, als würde jemand noch versuchen, die Kamera richtig zu justieren. Die Linse fängt gerade noch die berühmte Wuppertaler Schwebebahn ein, die elegant durch das Bild gleitet. Das leise Rattern der Bahn mischt sich mit den Geräuschen der Stadt – vorbeigehende Passanten, entfernte Gespräche, das Summen des Verkehrs.

Noch bevor man eine Person sieht, ertönt eine Stimme – leicht unsicher, als würde sie mehr mit sich selbst sprechen als mit dem Publikum.


Jay Taven: „Uff… ist das jetzt überhaupt die richtige Einstellung? Warte… nee… ach verdammt, wie hält man das Teil richtig?“


Ein leises Knarzen, ein kurzes Fluchen – dann endlich erscheint Jay Taven im Bild. Er hält einen Selfie-Stick in der Hand, mit dem er offensichtlich noch nicht so ganz zurechtkommt. Doch er lacht kurz, schüttelt leicht den Kopf, dann richtet er seinen Blick in die Kamera.

Er ist in normaler Straßenkleidung unterwegs – eine dicke, offene Winterjacke, die er wohl aufgrund der Kälte trägt. Doch das, was darunter hervorblitzt, ist unübersehbar: Ein GFCW „World of Darkness“ Shirt. Ein klares Statement, das nicht unbemerkt bleibt.

Jay geht durch die Elberfelder Innenstadt, während er spricht. Seine Schritte sind bestimmt, aber in seiner Körpersprache liegt eine gewisse Aufregung – seine freie Hand fährt sich gelegentlich durch die Haare, seine Lippen zucken hin und wieder zu einem schiefen Lächeln.


Jay Taven: „Also… Leute, ich bin ehrlich… Ich bin verdammt nervös. Aber gleichzeitig – Mann, ich freu mich riesig, hier zu sein!“


Während er weitergeht, schwenkt die Kamera gelegentlich leicht, fängt dabei die geschäftige Atmosphäre von Wuppertal ein. Menschen gehen an ihm vorbei, einige werfen neugierige Blicke auf sein Shirt.

Jay atmet einmal tief durch, bevor er weiterspricht – diesmal mit einem leicht schelmischen Grinsen.


Jay Taven: „Und ich weiß, dass ihr genau wisst, auf wen ich mich hier am meisten freue. Ihr wisst es. Ich weiß es. Also… lasst es uns einfach nicht aussprechen.“


Er zwinkert in die Kamera, während sein Lächeln breiter wird. Die Zuschauer wissen genau, worauf er anspielt. Er spricht direkt mit ihnen, durchbricht die vierte Wand – ein Stilmittel, das seine charmante und lockere Art nur noch mehr unterstreicht.

Jay Taven setzt seinen Weg durch Elberfeld fort, doch in seinen Augen funkelt es – Vorfreude, Spannung, vielleicht sogar eine Spur Nervosität. Was auch immer ihn erwartet – er scheint bereit dafür zu sein.

Die Kamera fängt die Umgebung ein – Jay Taven hat sein Ziel erreicht. Vor ihm liegt ein Fitness- und Kraftcenter, direkt in der Nähe der Bushaltestelle Karlsplatz in Elberfeld. Das Gebäude hat große Glasfenster, durch die man das Innere gut einsehen kann.

Jay bleibt kurz stehen, sein Blick schweift über die Leute im Gym, bis er plötzlich auf jemanden trifft. Und in dem Moment verwandelt sich seine Nervosität in pure Freude – fast so, als wäre er ein Schuljunge, der sein Idol zum ersten Mal in echt sieht.


Jay Taven: „Da ist er… da ist er wirklich!“


Sein Grinsen wird breiter, während er die Kamera hektisch umschaltet, um das Geschehen drinnen zu filmen. Natürlich ist das Bild alles andere als stabil – verwackelt, unscharf, manchmal rutscht das Objektiv sogar ganz aus dem Fokus. Doch eine Sache erkennt man klar:

Aya, der Leader der World of Darkness, ist da.

Mit konzentrierter Miene hebt der Wuppertaler gerade schwere Hanteln, sein Körper angespannt, die Muskeln unter der Last arbeitend. Sein Fokus liegt voll auf dem Training – er scheint nicht zu bemerken, dass jemand ihn von draußen beobachtet.

Jay hingegen kann sich kaum zurückhalten. Er filmt weiter, sichtlich begeistert – seine Hände zittern leicht, und es ist offensichtlich, dass er sich einfach nicht daran gewöhnt hat, heimlich Aufnahmen zu machen.

Doch dann passiert es.

Eine tiefe, ernste Stimme ist plötzlich zu hören:


Unbekannte Stimme: „Hey, SIE – lassen Sie das bitte sein.“


Jay erstarrt. Die Freude weicht innerhalb eines Sekundenbruchteils einer peinlichen Verlegenheit. Sein Mund öffnet sich, doch er bringt erst nur ein Stottern heraus.


Jay Taven: „Ähm… oh… ich… ich wollte nur… also… es tut mir leid, echt… ich…“


Doch bevor er noch weiter versuchen kann, sich herauszureden, taucht eine große Hand vor der Kamera auf – breit, kräftig, unmissverständlich. Ein Security-Mitarbeiter des Fitnesscenters greift nach der Linse, und in dem Moment endet das Bild abrupt – ersetzt durch ein kurzes Rauschen, bevor der Bildschirm schließlich komplett schwarz wird.

Nun sind Pete und Sven mit überraschten Mienen über das Gesehene zu sehen und die versuchen dieses zuverarbeiten.


Pete: „Ähm… also… das war… irgendwie… seltsam?“

Sven: „Seltsam?! Pete, das war STALKING! Jay Taven hat da einfach draußen gestanden und Aya beim Training gefilmt!“

Pete: „Ja, aber ich dachte ehrlich gesagt, sein Verhalten letzte Woche sei einfach nur ein Weg gewesen, Aya zu provozieren. Aber das hier? Das sieht mir nicht mehr nur nach einer Taktik aus – der Typ scheint ja wirklich ein Fan zu sein!“

Sven: „Na ja, ein extrem tollpatschiger Fan, wenn du mich fragst! Hast du gesehen, wie er sich angestellt hat? Der wusste doch selber nicht, was er da eigentlich tut!“

Pete: „Stimmt – und dieser Moment, als der Security-Mann eingeschritten ist? Herrlich unangenehm! Ich wette, Jay ist jetzt knallrot angelaufen.“

Sven: „Die große Frage ist jetzt aber: Was hält Aya von dem Ganzen? Findet er das amüsant? Oder eher verstörend? Wir werden sehen…“



Die Kamera hat den ergrauenden Hinterkopf von Robert Breads gut im Blick, als er an die Tür vor ihm klopft.

Langsam schwebt die Kamera ein Stück zur Seite, um nicht nur besagten Hinterkopf, sondern auch das Seitenprofil von Breads einzufangen, ohne dabei die Tür zu vernachlässigen.

Eine Masterclass in Camera Work, diese zwei Schritte zur Seite.

CINEMA~! GFCW IS COOKING AND SLAYING.

Was wir nun sehen können, das uns zuvor verborgen war, ist der angesäuerte Ausdruck im Gesicht des Kanadiers. Es wirkt eindeutig nicht so, als würde er sich freuen, mit der Person zu sprechen, die er anscheinend zu sprechen gedenkt. Vielleicht ist er aber auch nur genervt, dass er das nach einem so vollen Tag auch noch machen muss: Hat er doch bereits sein Match für Brainwashed fest gemacht und sich das Debüt von Skaði Fenrir aus nächster Nähe angesehen.

Die Tür vor ihm öffnet sich und offenbart uns wenig überraschend, dass sich dahinter eine Kabine verbirgt. Eine junge Frau tritt in den Türrahmen.


Sam Grant: “Ja?”


Das klingt noch relativ höflich und beinahe überhaupt nicht pampig. Die junge Australierin sieht allerdings, wer ihr da einen Besuch abstattet, und ihre Lippen kräuseln sich sofort zu einem etwas spöttischen Lächeln.


Sam Grant: “Habe ich den Aufruf zum “bring your dad to work”-Day verpasst?”

Robert Breads: "Das wäre egal, du arbeitest ja nicht hier."


Ein kurzes Flackern huscht über das Gesicht von Samantha, sie zeigt ein wenig mehr Zähne als zuvor. Das ist wohl ein Stachel, der tatsächlich recht tief sitzt.


Sam Grant: “Touché.”


Sam verschränkt die Arme vor der Brust.


Sam Grant: “Das hier ist zwar Lunas Kabine, aber sie ist gerade nicht da.”

Robert Breads: “Muss wohl irgendeine Stacheldraht-Konstruktion für eure nächste Training-Session basteln?”

Sam Grant: “So in der Art.”


Sie zuckt mit den Schultern.


Sam Grant: “Wenn du sie also sprechen willst-”


Tatsächlich sorgt das dafür, dass ein wenig Körperspannung von Breads abfällt.


Robert Breads: "Ich wollte dich sprechen."


Grant hebt leicht die Augenbrauen, lässt sich ihre Überraschung aber ansonsten nicht großartig anmerken.


Sam Grant: “Macht Sinn. Würde dich wohl auch nur an euer letztes Match erinnern, in dem sie mit dir den Boden gewischt hat.”

Robert Breads: "Ich erinnere mich auch so, vielen Dank."

Sam Grant: “Demenz im gehobenen Alter ist ein ernstes Thema.”

Robert Breads: "Und du hast gegen einen Typen verloren, der statt der Wrestling- in der Polizeischule war. Können wir uns das Geplänkel also sparen und zum Punkt kommen?"


Grant beißt sich auf die Unterlippe und mustert den Kanadier noch einmal. Die Neugier ist allerdings zu groß, um zu widerstehen.


Sam Grant: “Schieß los.”


Breads nickt knapp.


Robert Breads: "Ich nehme an, du hast das Match von Fenrir gesehen?"

Sam Grant: “Groß, animalisch und mit einem beeindruckenden Splash? Hat gegen die Schweinefrau verloren? Ich glaube, ich habe da so ganz am Rande etwas mitbekommen.”


Breads ignoriert den Sarkasmus der knapp zwei Jahrzehnte jüngeren, angehenden Wrestlerin.


Robert Breads: "Ich habe ein gesteigertes Interesse daran, sie zu testen."


Tatsächlich klingt der Kanadier nun ein wenig euphorischer, auch wenn seine mürrische Grundstimmung ob der Diskussion mit Grant nicht verschwindet.


Robert Breads: "Sie hat sich ziemlich gut gegen eine etablierte Gegnerin geschlagen. Ein wenig besser, als ich gehofft hatte, um ehrlich zu sein. Aber ich möchte noch etwas mehr sehen. Gegen einen Gegner, der nicht klar favorisiert ist."

Sam Grant: “Das ist schön für dich.”


Grant kann nicht verhindern, dass ein wenig Frustration in ihre Stimme kriecht.


Sam Grant: “Aber was habe ich damit zu tun? Ich habe nichts gegen die Wolfslady, aber meine-”

Robert Breads: "Oder eine Gegnerin."


Es dauert eine kurze Sekunde, bis die Australierin die Worte von Breads verarbeitet hat. Sie schließt den Mund, denkt kurz nach und öffnet ihn dann wieder.


Sam Grant: “Ah.”


Sie hat offensichtlich verstanden.


Sam: “Okay.”


Nun drückt sie ihre Schultern etwas mehr durch, steht aufrechter.


Sam Grant: “Das ist natürlich etwas Anderes. Ich soll also gegen diese Fenrir antreten, ja? Für... dich?”

Robert Breads: "Wie schon gesagt: Du arbeitest nicht hier. Hast keinen GFCW-Vertrag. Aber ich könnte mit dem Office sprechen, und mit ein bisschen Überzeugungsarbeit im Namen der Zukunft unserer Promotion ein Match zwischen zwei hungrigen Talenten ansetzen lassen - Skaði Fenrir vs Sam Grant. Beim PPV. Eine verdammt große Chance, sich der Welt da draußen zu zeigen."

Sam Grant: “Tu doch nicht so, als wolltest du mir einen Gefallen tun.”


Sam mag relativ neu in der GFCW sein, aber Menschenkenntnis hat Samantha auch so.


Sam Grant: “Es ist vor allem eine verdammt große Chance für dich. Deine neue Gefährtin besiegt mich, und du wertest das in dem Stellvertreter-Krieg mit Luna, den du nur in deinem Kopf führst, als Sieg für dich, weil du sie selbst nicht schlagen kannst.”

Robert Breads: "Du gehst also davon aus, dass du verlierst?"

Sam Grant: “Das habe ich nicht behauptet.”

Robert Breads: "Klingt aber so."


Der Kanadier zuckt mit den Achseln.


Robert Breads: "Na gut. Dann suche ich jemand anderen, der diesen Spot haben will."

Sam Grant: “Moment.”


Breads, der gerade im Begriff ist, sich wegzudrehen, verharrt noch einmal in Position.


Sam Grant: “Ich habe nicht “Nein” gesagt.”

Robert Breads: "Aber auch nicht "Ja". Oder musst du erst Luna um Erlaubnis bitten?"

Sam Grant: “Das muss ich nicht.”


Grant ist zögerlich. Es ist ihr klar, dass Breads niemals aus der Güte seines Herzens so etwas vorschlagen würde, er muss also glauben, dass Fenrir Grant besiegen kann – andererseits ist die Chance eben auch wirklich groß. Sie, bei einem PPV?


Sam Grant: “Zumal ich Luna gerade nicht behelligen möchte. Sie muss sich schließlich auf ihr Match mit Ask Skógur vorbereiten.”


Ein schelmischer Blick von Grant in Richtung Robert.


Sam Grant: “Um den World Title.”


Breads rollt mit den Augen ob dieser durchschaubaren Provokation, wartet aber weiterhin auf eine finale Antwort.


Sam Grant: “Also schön. Ich bin so großzügig und tue dir den Gefallen. Ich trete bei Brainwashed gegen Skaði Fenrir an, wenn du das Office überzeugst. Und du wirst verdammt dämlich dreinschauen, wenn ich das Match gewinne, alter Mann.”



Dieser verdammte seelenlose Ort an dem der weiterhin der Weihnachtsmann festgehalten wird von der undurchdringlichen Dunkelheit geprägt. Alleine der Schein der pinken Neonröhren lassen diesen Raum noch surrealer erscheinen als er durch seine Bewohner eh schon ist. Die Kamera schwenkt herum und nun sieht man die leuchtende Schrift.



FUCHSBAU


Unter den acht Buchstaben sitzt zusammengekauert und völlig verwahrlost der Weihnachtsmann. Gefangen in seinem Sack sitzt er auf dem kalten Boden. Nur der Kopf guckt heraus. Die Mütze schief. Die Augen leer. Vor ihm hockt DER Fuchs. Er scheint ihm etwas zu erzählen. Die Worte sind jedoch für alle anderen nicht hörbar.


Weihnachtsmann: Du wirst sehen. Sie werden mich befreien. Und dann wirst du büßen…dann wirst du Leid erfahren.


Sofort ertönt das schrille Lachen des Fuchses. Dieser erhebt sich langsam und dreht sich herum. Sofort ändert sich die Miene.


DER Fuchs: „Leid erfahren. ICH werde Leid erfahren. Sagt er. Leid. Leeeiiiid!“


Ein wenig ist sogar die Verwirrung verwirrt. Aber DER Fuchs lässt sich davon nicht aus der Ruhe bringen.


DER Fuchs: „Du denkst, Leid wäre schlimm. Sonst würdest Du nicht so reden. Aber weißt Du was? Weißt du? LEID. Leid ist längst, wirklich lääängst nicht das Schlimmste, was einem passieren kann. Und du ahnst gar nicht, was das alles ist, was einem...ja. Genau.“


Der Anführer der Hasen tritt an den quadratischen Tisch der in der Mitte des Raumes steht. Er nimmt Platz. Zu seiner rechten Tsuki Nosagi. Zu seiner linken El Metztli. Der Platz vor ihm…leer. Die jagenden Hasen schauen gebannt zum Fuchs. Vor ihm auf dem Tisch liegt das Pad auf dem nun ein Video abgespielt wird. Das Video von Elias Eden, Daniel und Caracal Matthews. Gebannt schauen die beiden auf den Bildschirm.


DER Fuchs: „Mein Vater. Eure Väter. UNSERE Väter. Sind es nicht sie, die der Hauptgrund allen Leides sind, das wir zu erleiden haben? NATÜRLICH sind sie es!“


Kurz wird theatralisch nach oben, dann nach unten geschaut.


DER Fuchs: „Und genau deshalb gehen wir ihn. Diesen Weg. Den einzigen Weg, den man gehen kann, um dies zu bewältigen. Unsere Wünsche wurden mit ihren Toden zerstört, der Wunsch nach langem Leben nämlich. Also....haben wir angefangen, ES zu tun: Die Wünsche ANDERER zu zerstören! ZERSTÖREN!“


Wilder als zuvor wirkt er, während die Hasen sich nicht anmerken lassen, ob und wie sehr sie das trifft.


DER Fuchs: „Und wir haben Mittel und Wege um unsere eigenen Wünsche und die unserer Väter als Stellvertreter zu erfüllen.... UND den Weihnachtsmann!“


Zu jenem wandert der Blick dann auch.


Tsuki Nosagi: „Mein Vater sprach schon davon das der Weihnachtsmann nicht DER ist der die tiefsten Wünsche erfüllt.“


DER Fuchs nickt ihm zu.


Tsuki Nosagi: „Er sagte das man sich seine Wünsche selbst erfüllen muss. Das man dran glauben muss. Und Leiden muss um diese Ziele und Wünsche zu erreichen. Mein Vater hat gelitten. Er ist für seinen Traum gestorben. Diesen Traum werde ich für ihn erfüllen.“

El Metztli: „Niemand kann uns unsere Väter wiedergeben. Niemand kann uns unser Leid nehmen. Doch niemand hat uns mehr Leiden lassen als unsere Väter selbst.“


Stille.


El Metztli: „Sind sie für unser Leid verantwortlich?“


Stille.


El Metztli: „Haben sie es zugelassen das wir leiden müssen?“


Bedrückende Stille.


El Metztli: „Sind SIE der Auslöser dafür das wir Teil dieser Welt geworden sind?“


Die Szenerie wirkt verstörend und beängstigend.


Tsuki Nosagi: „Alle die sich uns unseren Zielen in den Weg stellen müssen leiden weil sie uns haben leiden lassen. Weil sie uns mit dem größten Schmerz zurückgelassen haben den man sich vorstellen kann.“


Die Hasen schauen den Fuchs an.


Tsuki Nosagi: „Sie haben uns allein gelassen.“

El Metztli: „Allein…als wir sie brauchten. Unerfahren und führungslos ließen sie uns in dieser Welt zurück. Leidend…obwohl…“

Tsuki Nosagi: „…sie uns hätten in den Arm nehmen müssen…sie uns hätten trösten müssen…“

El Metztli: „…sie uns hätten nicht leiden lassen müssen….“

Tsuki Nosagi: „Doch du…Fuchs…du hast uns aufgefangen. DU.“


Falls DEM Fuchs das runtergeht wie Öl, lässt er es sich zumindest nicht anmerken. Kurz wirkt es, als wolle er sich eine Träne aus dem Augenwinkel wischen, aber da ist wohl der Wunsch des Betrachters Vater des Gedanken. Wärmer als zuvor klingt er, als er spricht.


DER Fuchs: „Nun....um jemanden aufzufangen muss man Kraft haben. Und zur richtigen Zeit am richtigen Ort sein. Beides war gegeben. Doch als ich in eurer Situation war...ich hatte niemanden, der mich auffängt. Niemanden, der mir das gelobte Land zeigen konnte, der mir zeigen konnte, wie meine Wünsche in Erfüllung gehen.“


Gleichbleibend ist die Stimme DES Fuchses, ohne dass er in Monotonie verfiele. Im Gegenteil, er hört sich recht gut an.


DER Fuchs: „Stattdessen war da eine große Leere, denn er konnte – oder wollte – mir meine Wünsche einfach nicht erfüllen. Dabei sind Wünsche so wichtig. Sie halten uns am Leben. Und so abwegig, dass man sie nicht erfüllen könnte, waren meine Wünsche nun nicht.“

Tsuki Nosagi: „Unsere Wünsche sind mit unseren Vätern gestorben. Sie konnten uns nicht das geben was wir brauchten. “

El Metztli: „Jetzt werden wir nicht ihre Wünsche erfüllen…nein…mit deiner Hilfe werden wir unsere Wünsche erfüllen…und zwar so wie WIR das wollen. Wir folgen dir…Fuchs…“


DER angesprochene steht auf. Legt seine Hände auf die Schulter der Hasen.


DER Fuchs: „Ihr folgt mir. IHR seid die die mir dienen. IHR seid die denen ich vertraue. Mit euch erfülle ich Wünsche…GEMEINSAM werden wir größer als unsere Väter. Sie sind nicht unerreichbar. Sie haben nicht das erreicht wonach sich alle sehnen.“


Langsam dreht er sich um und geht ein paar Schritte in Richtung des Weihnachtsmannes. Tsuki und Metztli folgen ihm.


DER Fuchs: „Santa…der Tag kommt näher das dein Wunsch vielleicht in Erfüllung geht. Es wird jemand kommen der eine Chance kriegt. Sie werden versuchen dich zu befreien.“


Er schaut nach links, er schaut nach rechts.


DER Fuchs: „Metztli, Nosagi, ihr hab ihr Video gesehen…“


Er deutet auf den Bildschirm auf dem noch das Standbild der letzten Szene flackert.


DER Fuchs: „Sie glauben, dass wir ihr Spiel mitspielen werden. Doch solange unser Wunsch nicht erfüllt wurde bleibst du hier!!!“


Lachend verlässt er den Raum.


DER Fuchs: „Tsuki…Metztli…kommt…erfüllt Zampach und Hill ihren Wunsch…ihren Wunsch nach LEID!!!“


Metztli und Nosagi folgen DEM Fuchs und lassen einen gebrochenen Weihnachtsmann zurück im pinken Schein der Neonröhren.


DER Fuchs: „UND dann…widmen wir uns dem Wunsch der drei lustigen Gefährten…! Sie werden kommen. Sie wollen das unausweichliche. Und sie werden es kriegen…doch die Art und Weise bestimmen WIR!!!“



Das Licht in der Halle ist gedämpft, während die ersten Klänge von Cains – Age of Darkness, durch die Lautsprecher erklingt. Die Einzugsmusik von Ayas, düster und eindringlich, doch diesmal ohne die übliche Pyroshow oder das grelle Lichtgewitter. Ein einzelner Spot richtet sich auf den Entrence, durch den Aya ruhig und ohne Hektik tritt. Sein Blick ist ernst, fast ausdruckslos. Keine triumphale Pose, kein Spiel mit dem Publikum – nur kalte Entschlossenheit.




Er trägt ein elegantes schwarzes Jacket, das perfekt sitzt, dazu einen dünnen, enganliegenden Rollkragenpullover, der seine athletische Statur betont. Seine Hose ist ebenso schwarz, aus edlem, aber dennoch strapazierfähigem Stoff, und seine Schuhe – passgenau und hochwertig – reflektieren dezent das schummrige Licht der Arena. Sein gesamtes Erscheinungsbild strahlt Stil, aber auch eine unnahbare Kälte aus.

Langsam und kontrolliert setzt er sich in Bewegung. Normalerweise würde er seinen Fans aus der World of Darkness die Hand reichen, doch heute ignoriert er die ausgestreckten Arme. Einige Fans versuchen, ihn anzufeuern, rufen seinen Namen, doch er reagiert nicht. Keine Mimik, keine Regung. Nur zielgerichtete Schritte in Richtung Ring.

Als er den Ring erreicht, geht er nicht wie sonst über die Stahltreppe, sondern steigt direkt über das Apron und gleitet geschmeidig durch das mittlere Seil hinein. Ohne Umschweife streckt er eine Hand aus – kein Zögern – und ein Mitarbeiter reicht ihm umgehend ein Mikrofon.

Er verharrt kurz in der Mitte des Rings, hebt das Mikro langsam zu seinen Lippen, während die Halle in gespannter Erwartung erstirbt. Die Luft knistert vor Spannung, während Aya bereit ist, das Wort zu ergreifen. Seine Schultern angespannt, seine Augen hart und finster. Sein Kiefer ist fest aufeinandergepresst, während er das Mikro weiter hält. Die Halle ist laut, doch er selbst bleibt unerschütterlich, seine Stimme schneidend, voller unterdrückter Wut.


Aya : „Ich habe mich umgehört. Ich habe genau zugehört. Und wisst ihr, was mir hinter den Kulissen entgegengeschlagen ist?“


Er macht eine kurze Pause, lässt seinen Blick durch die Menge wandern, bevor er weiterspricht.


Aya : „Leute, die meinen, ich hätte es nicht mehr drauf. Dass ich meinen Biss verloren habe. Dass Aya nicht mehr der ist, der er mal war.“


Er beginnt, durch den Ring zu gehen, seine Bewegungen kontrolliert, aber geladen mit unausgesprochener Aggression. Das Mikrofon umklammert er fester, während sein Blick immer wieder zur Stage wandert.


Aya : „Ihr glaubt also, ich bin weich geworden? Ihr denkt, ich sei durch? Dann sage ich euch was – ich bin hier.“


Er bleibt abrupt stehen und zeigt mit der freien Hand auf den Boden.


Aya : „Und ich warte! Ich warte genau hier im Ring, damit irgendjemand sich traut, mir ins Gesicht zu sagen, dass ich es nicht mehr draufhabe!“


Seine Stimme hallt durch die Arena, doch außer den Reaktionen des Publikums bleibt es still. Einige Fans rufen seinen Namen, andere jubeln, doch Aya ignoriert alles. Stattdessen lehnt er sich auf die Seile, seine blauen Augen auf den Eingangsbereich fixiert.


Aya : „Na los! Kommt raus! IRGENDWER!“


Er reißt die Arme auseinander, als wolle er jemanden herausfordern, doch niemand erscheint. Sekunden vergehen, in denen nur das Summen der Halle und das Atmen des Publikums zu hören ist. Aya geht weiter, sein Kiefer angespannt, sein Blick noch finsterer. Immer wieder dreht er sich zur Stage um, hält kurz inne, schüttelt dann verbittert den Kopf.


Aya : „Genau das habe ich erwartet…“


Seine Stimme ist nun rau, fast schon verächtlich.


Aya : „Große Klappe hinter den Kulissen, große Klappe in den sozialen Medien – aber wenn es drauf ankommt, kommt keiner raus. Ebenso wie Jay Taven, der mich Stalkt. Aber um ihn soll es jetzt nicht gehen. Ihn werde ich mir später vornehmen.“


Er atmet schwer aus, fährt sich einmal durch die Haare, als würde er versuchen, sich zu beruhigen, doch die Wut brodelt weiter in ihm.


Aya : „Ich lese, was über mich geschrieben wird. Ich lese, dass ich mich zurückhalte. Dass ich mich nicht voll reinhänge, weil Dynamite private Probleme hat.“


Seine Lippen verziehen sich zu einem bitteren Lächeln, aber in seinen Augen liegt keine Spur von Amüsement.


Aya : „Dass ich mich deshalb zurückgenommen habe, um… was? Ihm einen Gefallen zu tun? Damit man mir später vorwirft, dass ich nur gewonnen habe, weil er nicht auf der Höhe war? He, so was ist menschlich aber das haben die meisten von Euch eh nicht verstanden das man bei so was mal einen gang zurückschraubt.“


Er lacht kurz, aber es klingt kalt, leer. Seine Finger tappen unruhig gegen das Mikrofon, als würde er seine Ungeduld kaum noch zügeln können.


Aya : „Aber wie ihr drauf seid, das ist nicht mein Weg. Ein Sieg über einen Dynamite, der nicht bei 100 Prozent ist? Das ist wertlos. Ein leerer Triumph, für den ich keinen Respekt erwarte und auch habe. Aber wisst ihr was?“


Seine Stimme wird leiser, doch sie verliert nichts von ihrer Intensität.


Aya : „Es reicht mir. Ich habe keine Lust mehr mir so einen Mist zu Ohren kommen zu lassen.“


Aya hält inne, schließt für einen Moment die Augen, als würde er den letzten Funken Zweifel in sich selbst auslöschen. Dann hebt er den Kopf, seine Haltung straff, seine Stimme von unerschütterlicher Entschlossenheit durchzogen.


Aya : „Dynamite, ich fordere dich heraus. In Düsseldorf. Bei Brainwashed! Ein Match, du gegen mich.“


Er ballt die freie Hand zur Faust, während sein Blick sich in die Kamera bohrt.


Aya : „Und wenn du nicht den Mut hast, mir gegenüberzutreten, dann schick jemanden, der es für dich tut. Aber dieses Kapitel endet. Und ich sorge dafür, dass es mein Sieg sein wird!“


Langsam senkt er das Mikrofon, während die Fans lautstark auf seine Worte reagieren. Doch Aya selbst zeigt keine Emotionen mehr – keine Spur von Unsicherheit oder Zweifel. Er ist bereit. Bereit für die Antwort, die kommen wird. Oder für die Stille, die alles sagt.

Während Aya mit entschlossener Miene die Stage passiert und hinter den Kulissen verschwindet, bleibt die Halle in einer Mischung aus lautstarker Begeisterung und gespannter Stille zurück. Die Kamera schwenkt auf das Kommentatorenpult, wo Pete und Sven die Szene sichtlich beeindruckt verfolgen.


Pete : „Wow… also, wenn das mal keine deutliche Ansage war! Aya hat sich hier gerade ein für alle Mal Luft gemacht und keinen Zweifel daran gelassen, dass er nicht bereit ist, sich irgendetwas nachsagen zu lassen!“

Sven : „Und das völlig zurecht, Pete! Man hat es ihm angemerkt – diese Wut, diese Entschlossenheit. Er hat sich umgehört, er hat die Stimmen aus dem Backstage-Bereich aufgeschnappt, die Leute, die an ihm zweifeln. Aber anstatt sich rauszureden oder sich zu rechtfertigen, sagt er ganz klar: Ich bin hier, ich bin bereit – wer traut sich?“


Die Regie zeigt noch einmal eine Wiederholung von Aya im Ring, wie er ungeduldig gewartet hat, doch niemand sich blicken ließ.


Pete : „Ja, aber das ist es ja – niemand ist rausgekommen! Er hat eine volle Minute im Ring gestanden, er hat gerufen, gefordert, provoziert – und nichts. Absolute Stille.“

Sven : „Und das hat ihn nur noch mehr angeheizt! Er ist wirklich wütend, Pete. Man merkt ihm an, dass er mit dieser ganzen Situation nicht zufrieden ist. Besonders die Diskussionen über Dynamite und dessen private Probleme scheinen ihn zu frustrieren. Er will einen richtigen Kampf, einen echten, fairen Wettkampf – und nicht einen Dynamite, der nicht bei 100 Prozent ist.“


Die Kamera zeigt den leeren Ring, während im Hintergrund noch einige Fans über das Geschehene diskutieren.


Pete : „Und jetzt ist Aya verschwunden – wortlos durch den Entrance gegangen, ohne sich noch einmal umzudrehen. Er hat seine Herausforderung gestellt, und jetzt liegt es an Dynamite, zu reagieren. Wird er in Düsseldorf bei Brainwashed gegen Aya antreten? Oder wird er jemanden schicken? Ich bin gespannt, wie das ausgeht!“

Sven : „Ich auch, Pete. Aber eines ist klar: Wer auch immer sich dieser Herausforderung stellt, der wird sich auf einen verdammt fokussierten und gnadenlosen Aya gefasst machen müssen.“



Set If Off – Creating Monsters



GFCW BRAINWASHED: SPRING EDITION
09.03.2025
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