Nach dem Pin stehen Tsuki und El Metztli über ihren besiegten Gegnern die ausgeknockt am Boden liegen. Zampach im Ring, Hill als Verlierer des zweiten Brawls mit Nosagi vor dem Squared Circle.
Pete: Das war ein gutes Match. Da sieht man das die Nachwuchsliga einige gute Talente hat. Sven: Ja aber am Ende gewinnen die Hasen klar. Pete: Doch haben die beiden den Hasen zwischendurch die Hölle heiß gemacht. Sven: Ich glaube die haben mit den beiden gespielt…und wie heißt es so schön? Pete: ??? Sven: Am Ende knallt die Peitsche…
Die Musik der Hasen erklingt und auf der Bühne erscheint DER Fuchs. Auf seinem Kopf…die Mütze des Weihnachtsmannes. Dreckig. Blutig.
Pete: Widerlich!!!! Frevel. Blasphemie!!! Sven: Steht ihm.
Unter Buhrufen schreitet er zum Ring. All die Unmutsbekundungen scheinen ihm absolut nichts auszumachen. Er genießt es eher. Nachdem er sich in den Ring gerollt hat, schaut er verächtlich zu den geschlagenen Kontrahenten seiner Hasen. Ein kurzes Nicken in Richtung Metztli und Nosagi und die beiden packen sich Zampach und Hill. Sie hieven sie auf die Beine. SUPERKICK VOM FUCHS GEGEN ZAMPACH SUPERKICK VOM FUCHS GEGEN HILL
Pete: Ekelhaft…das muss doch nicht sein. Sven: Ach ich finde da wurde nochmal ein Zeichen gesetzt.
DER Fuchs genießt sichtlich das Leid was er den beiden Newcomern zukommen lassen hat. Nosagi reicht ihm anschließend das Mic.
DER Fuchs: „Eden, Caracal…DANIEL!!!...Ihr drei wollt uns…Ihr wollt den Weihnachtsmann retten?“
Er nimmt die Mütze des Weihnachtsmannes vom Kopf und hält sie hoch.
DER Fuchs: „Wenn das euer Wunsch ist…ICH werde ihn euch erfüllen.“
Die Fans jubeln. Nicht dem Fuchs zu. Sondern der Tatsache das es ein Match zwischen den beiden Teams gibt und der Weihnachtsmann befreit werden kann.
DER Fuchs: „Ihr glaube das wir nach euren Regeln spielen…DIESEN Wunsch erfüllen wir euch nicht. Ihr kriegt ein Match nach UNSEREN REGELN.“
Die drei stehen Seite an Seite. Starr blicke sie in die Kamera.
DER Fuchs: „Wir haben den Weihnachtsmann eingesperrt. Wollt ihr ihn befreien müsst ihr uns auch einsperren…“
Pete: Was soll das denn jetzt schon wieder? Sven: Ich glaube das wird ne gute Idee die er da hat.
DER Fuchs: „Aber damit ihr nicht weglaufen könnt…sperren wir uns alle ein!!!“
Die Fans sind genauso ratlos wie Pete und Sven.
DER Fuchs: „REVERSE ELIMINATION CHAMBER MATCH!!!“
Pete: Oha…ich bin gespannt. Ein weiteres kurioses Match in der GFCW!!! Sven: Ich freue mich.
Lorenz: "Eine Unverschämtheit." Das Sprachrohr: "FAKT!"
Mit spitzen Fingern, als hielte er den abstoßendsten Gegenstand in der Geschichte der Menschheit in Händen, hebt Lorenz das Stück Papier in die Höhe. Sein Gesicht sieht aus, als wolle er sich gleich übergeben.
Maximilian Lunenkind: "Sehr schön. Lady Rosi muss Miss Shade überzeugt haben, die Initiative zu ergreifen."
Zufrieden nickt der Mann, der im Ring den Greatest Pigster verkörpert, wobei seine Zunge wohlwollend von unten nach oben schlackert. Lorenz hat den Zettel vom Tisch in der Mitte des Raums gefischt, der sich irgendwie in den Tiefen der Krefelder Halle verstecken dürfte. Dieser Tisch ist so ziemlich das Einzige an dem Raum, das nicht irgendwie seltsam wirkt. Eine gleichermaßen beeindruckende wie übertrieben wirkende Armada von Topfpflanzen ist an den Wänden aufgestellt worden und lässt nur den Bereich der Tür frei. Es ist, als wären die drei Mitglieder Lerbitz Performance Group von Fauna umzingelt, die sie anscheinend nicht erwartet haben.
Lorenz: "Ist das wirklich nötig gewesen?"
Säuerlich nimmt Lorenz eine besonders große Pflanze ins Visier. Bei seinem Blick könnte man vermuten, sie hätte ihm persönliches Leid zugefügt.
Das Sprachrohr: "Mehr Pflanzen bedeuten mehr Sauerstoff. FAKT!" Maximilian Lunenkind: "Du hast dich letzte Show beschwert, dass sie keine Eigeninitiative mit dem Raum gezeigt haben." Das Sprachrohr: "FAKT!" Maximilian Lunenkind: "Hiermit demonstriert Lady Rosi ihre außergewöhnlichen Fähigkeiten im Bereich Innenarchitektur, gepaart mit einer eindeutigen Bereitschaft konstruktive Kritik umzusetzen."
Stolz streckt Lunenkind die Brust heraus. In den letzten Wochen hat er einiges an Business-Jargon gelernt - soll heißen: Geschwollen daherschwafeln um möglichst wenig Inhalt nach möglichst viel aussehen zu lassen. Er ist zu einem richtigen Geschäfts-Schwein heran gereift.
Lorenz: "Ich nehme an, dein Outfit hat sie auch ausgesucht?" Maximilian Lunenkind: "Nein, das nennt man Gastfreundschaft."
Was genau Lunenkind damit meint, sei einmal dahingestellt. Fest steht, dass er sich heute in eine Tunika mit Puffärmeln und eine Leinenhose geworfen hat - beides natürlich in knallpink - und er Stoffschuhe zu tragen scheint, die vorne spitz zulaufen. Außerdem hat er sich Fake-Ohren angeklebt, selbstverständlich die von Schweinen. Auf seiner Tunika ist das Wort "OINK!" geschrieben, mit dem Kopf von E.T. in dem "O". Lorenz schürzt die Lippen, als er sich weiter im Raum umsieht. An den Wänden hängen ein Haufen Bilder, sie sind quasi vollgestopft damit. Einige davon zeigen wunderschöne Naturlandschaften - den Hossa-Nationalpark in Suomussalmi, die Plitvicer Seen in Lika-Senj und der Landschaftspark Nord in Duisburg - während andere ausgeschnittene Zeitungsartikel zu sein scheinen, oder zumindest Kopien davon. Stichwörter wie "Area 51", "Unbekanntes Flug-Objekt gesichtet?", “I fell to earth” und "L. Ron Hubbard" stechen ins Auge, ehe Lorenz mit seinem Gezeter wieder die Aufmerksamkeit auf sich zieht.
Lorenz: "Gastfreundschaft auf unsere Kosten."
Er wedelt mit dem Zettel umher, auf dem das Wort "INVOICE" nun eindeutig auszumachen ist.
Lorenz: "Miss Shade hätte ruhig ankündigen können, dass wir das hier bezahlen sollen." Das Sprachrohr: "Immerhin ist hier kein entführter Weihnachtsmann. FAKT!" Maximilian Lunenkind: "Ich finde es stilvoll und angemessen."
Der Marketing-Experte muss sich wohl eingestehen, dass er mit seiner Frustration allein auf weiter Flur steht. In diesem Moment klopft es an der Tür. Lorenz: "Wenn man vom Teufel spricht."
Maximilian Lunenkind: "Sie ist nicht der Teufel. Sie ist die Schweinehirtin."
Für Lorenz dürften diese beiden Begriffe mehr oder minder Synonym geworden sein.
Das Sprachrohr: "FAKT!" Maximilian Lunenkind: "Herein, herein, ich bin ein Schwein!" Das Sprachrohr: "FAKT!"
Bestens gelaunt und frisch geduscht schreitet Monica Shade durch die Zimmertür. Gehüllt in einen Bademantel, das Haar mit einem Handtuch zum Pferdeschweif hochgebunden und mit einem zusätzlichen Badetuch umwickelt. Jemand ist offensichtlich kein Freund vom Föhn. Damit Lady Rosi beim üblichen unterm-Arm-Transport nicht Gefahr läuft feucht zu werden, ist auch das Stoffschwein zur Sicherheit in ein Badetuch gewickelt.
Monica Shade: „Da seid ihr ja schon alle!“
Wie sie das sagt, fällt ihr Blick auf das Sprachrohr. Schwein und Hirtin gucken kurz etwas doof aus der Wäsche, dann haben sie diese skurrile Figur als existent abgehakt und blicken mit Stolz umher, sich selbst innerlich für ihre Einrichtung lobend und sich fragend, ob dies wohl der wunderbare Startschuss für eine Crossover Serie auf HGTV sein könnte.
Monica Shade: „Ich nehme an, das war organisierte Initiative genug? Schade natürlich, dass es nach dem Brexit schweineteurer geworden ist, Sachen aus London zu importieren, aber die Damen vom „Gardner’s Garden“ haben halt echt alles, was man braucht und sie sind zudem richtig nett, auch wenn sie eine meiner größten Konkurrentinnen unterstützen. Da weiß man, dass man was kriegt für sein Geld und dass das Geld an gute Menschen geht.“
Sachte streichelt sie über einen violetten Elfen-Krokus zu ihrer Linken.
Monica Shade: „Shoppen ohne selber zahlen zu müssen macht echt Spaß.“
Die aufrichtige Freude, die in ihren Augen funkelt, wird von Lorenz nicht erwidert. Zumindest nicht mit Freude seinerseits.
Monica Shade: „Nun gut, dann kann ich ja unsere nächste hochtalentierte Kandidatin für den Lerbitz Performance Group Förderkader hineinbitten, für unser großes Casting, für das ich einen passenden Namen vorschlagen möchte, zwecks Branding: „Perlen für die Säue“!“
Lady Rosi zappelt unter ihrem Arm ganz vergnügt, das Vergnügen ist ganz ihrerseits. Monica Shade: „Obgleich ich zuvor noch einmal betonen möchte, dass Skaði sich heute echt wacker geschlagen hat. Dass ich ihr eine Lehrstunde erteilen würde, war ja schon vorher klar, aber ich musste echt aufpassen, ansonsten hätte sie mich eiskalt abserviert. Weiß ja nicht, wie ihr das seht.“
Rein inhaltlich wäre dies der Zeitpunkt, wo jegliche Art von Einschätzung laut werden könnte, doch irgendwie implizieren Stimme, Haltung und Gesichtsausdruck der Schweinehirtin, dass abweichende Meinungen in ihrem Denkkosmos nicht vorkommen und deren Vorkommen auch nicht erwünscht ist.
Maximilian Lunenkind: "Ein wirklich beeindruckendes Debüt."
Der Dude im rosa Outfit wackelt bestätigend mit dem Kopf.
Maximilian Lunenkind: "Lady Rosi war eine fantastische Kommentatorin." Das Sprachrohr: "FAKT!" Lorenz: "Und dass sie uns gleich eine Verliererin angeschleppt haben-" Maximilian Lunenkind: "MEHR PERLEN FÜR DIE SÄUE! WIR WOLLEN MEHR!" Das Sprachrohr: "FAKT!"
Beide Fäuste geballt stimmt Lunenkind einen Fußball-Fan-artigen "Gesang" an, während das Sprachrohr unterstützend neben ihm einen Salto macht. Lorenz kommt gar nicht dazu, seine Nörgelei anzubringen - hätte Shade verloren, hätte er vermutlich ihre Kompetenz in Frage gestellt, er wäre also so oder so "Anti" gewesen. Seine Mitstreiter waren allerdings offenbar angetan genug vom Debüt der wölfischen Riesin, dass sie nun Nachschub aus dem gleichen Lager fordern.
Maximilian Lunenkind: "MEHR PERLEN! Wo ist die nächste Perle, Lady Rosi?"
In einem unerwarteten und zutiefst erschütternden Plottwist-Moment antwortet das Plüschtier nicht.
Maximilian Lunenkind: "Bitte bringt mir eine neue Perle!" Das Sprachrohr: "Je größer die Gruppe, desto stärker die Kampfkraft. FAKT!"
Monica genießt für einen Moment die positive Energie der beiden, dann räuspert sie sich und schickt sich an das heutige Talent vorzustellen.
Monica Shade: „Konträr zur frisch aus der Wrestlingschule kommenden Skaði Fenrir präsentiere ich heute eine Frau aus dem fernen Peru, die schon außerordentlich hat aufhorchen lassen! Im letzten Jahr wurde in nur einer Nacht aus dieser „niemand“ eine „jemand“ als sie im Tournament of Honor der damaligen Temptation Titelträgerin Miku Sendou die Stirn bot und diese am Rand der Niederlage hatte – keine glanzvolle Nacht für meine Dauerrivalin Miku, aber sehr wohl für die junge Frau, die dann auch noch beim National Fantasy Wrestling Day eine gute Figur abgab...“
Monica war gerade gut in Fahrt, da hält sie plötzlich nachdenklich inne. Ihre freie Hand, die nicht zum Schweinstransport benötigt wird, formt einen bohrenden Zeigefinger, mit dem sie ihre Schläfe bearbeitet, wie um so ihre Gedanken zu ordnen.
Monica
Shade: „...obwohl, bei Licht betrachtet ist sie vermutlich
gar nicht jung, sondern älter als wir alle zusammen, diese
Elfen klinken sich beim Erreichen ihrer Zwanziger ja noch
schneller aus dem Alterungsprozess aus, als unser US Präsident
Klimaabkommen aufkündigt...
Die Blicke wandern gen Tür. Eine nicht sehr bemerkenswerte Tür übrigens, man könnte sogar sagen eine Tür wie viele andere. Wortwörtlich sogar, gibt es doch dieselbe Art von Tür sicherlich mehrfach in der Rheinlandhalle. Doch Frauen wie jene, die nun durch die Tür tritt, gibt es in der Rheinlandhalle wohl nur diese Eine. Was nicht an ihrer schlanken Sanduhr-Figur liegt, nicht an ihrem tiefschwarzen Haar mit orangenen Spitzen, das mit Pony und Seitensträhnen ihr Gesicht umrandet und hinten herum lang ausgewachsen ist. Rote Augen sind auch kein Alleinstellungsmerkmal. Auch ihr ausschnittreiches Kleid und ihre kurzen, knuffigen Stiefel sind nicht das, was sie so einzigartig macht. Sondern ihre Ohren, die sind nämlich tatsächlich auffällig spitz zulaufend geformt. Kein Wunder also, dass die potentielle Schweineperle für Robert Breads Förderkader mit aufrichtiger Freude auf die Einrichtung blickt und besonders den Elfen-Krokus zu schätzen weiß. Obgleich ihr Blick auch auffällig lange auf den Kollagen zu den UFO Sichtungen & Co verweilt.
Elin Montero: „Wüsste Elin es nicht besser, sie… soll heißen ich würde vermuten, dass ihr mich davon überzeugen wollt, dass ich mich euch anschließen soll. Stattdessen ist es doch Elin… bin es doch ich, von der Überzeugungsarbeit erwartet wird. Und doch, Elin ist bereits überzeugt worden, wahrlich ein zum Bleiben einladendes Ambiente. Und das alles für Elin, ich bin gerühr...!“
Die roten Augen der Langohrigen weiten sich, als ihr Blick sich erstmals von der Inneneinrichtung lösen kann und Das Sprachrohr in Augenschein nimmt. Wo manch anderer sich rasch einer Vielzahl an Emotionen gegenübersieht, die von Irritation bis Unwohlsein und darüber hinaus reichen, ist im Blick der peruanischen Elfe rein gar nichts derartiges zu sehen. Im Gegenteil, mit zarten und doch forschen Schritten tritt sie höchst interessiert an Das Sprachrohr heran.
Elin Montero: „Elins Herz, es pocht so sehr – kann es denn sein? Ein wahrhaftiges Alien?“
Begeistert bis verträumt faltet sie die Hände, innerlich ein Dankesgebet mit einem Bittgebet verbindend, auf dass diese Begegnung der dritten Art wirklich eine solche Begegnung sein mochte.
Das Sprachrohr: "LÜGE! Das Sprachrohr ist nicht außerirdisch, da die Lerbitz Performance Group dort keine Filiale hat."
Was bedeutet, dass man dort nur schwerlich Profite einstreichen kann - und etwas anderes kümmert die LPG nicht. Einige Mitglieder allerdings schon.
Maximilian Lunenkind: "Aé ceádmil taedh, Elin."
So würdevoll wie möglich tritt Lunenkind nach vorne. Auf einer Würde-Skala von 1 bis 100 kratzt er gerade so am zweistelligen Bereich.
Maximilian Lunenkind: "¿O prefiere el español?" Lorenz: "Sie hat doch gerade Deutsch gesprochen.” Das Sprachrohr: "FAKT!"
Bevor Lunenkind seine enorme Zunge weit genug aus seinem Mund schieben kann, um weitere Worte von sich zu geben, wendet sich Lorenz an Monica. Seine Voreingenommenheit sieht er bestätigt, nicht widerlegt.
Lorenz: "Ich möchte nicht unhöflich sein..."
Wer's glaubt.
Lorenz: "...doch ich muss mit aller Hochachtung und allem Respekt im Sinne meines Arbeitgebers die folgende Frage stellen, so sehr es mich auch schmerzt: Was sollen wir..."
Seine Augen verengen sich, wandern zu Montero.
Lorenz: "...mit ihr?"
Monica guckt nun auch zu Elin, die noch immer schwärmend vor dem Sprachrohr steht, dann zu Lady Rosi und dann wieder zu Lorenz.
Monica Shade: „Was ihr mit Elin sollt? Nun… ähm… sie fördern? Klar, sie ist schon seit Ende 2021 dabei und damit nah dran den Sprung vom Talent zur gestandenen Wrestlerin von ganz allein zu vollziehen, aber wenn ihr eine Frau wollt, die im Moment immer noch Talentstatus genießt, sich auf höchstem Niveau schon als konkurrenzfähig erwiesen hat, sich einem gewissen Maß an Bekanntheit erfreut und auf lange Sicht fit bleiben dürfte, dann ist Elin eine relativ sichere Investition. Zumal ihr Black Arrow eine echt spektakuläre Aktion ist, das kommt bei Fans immer gut an.“
Besagte Elin hat derweil ob ihrer Faszination vom Sprachrohr den eigentlichen Sinn ihres Kommens komplett vergessen. Man darf vermuten, dass auch aus diesem angedachten Casting Interview kein Casting Interview mehr werden wird. Sie ist viel zu beschäftigt damit, es süß zu finden, wie das "Alien" die menschliche Sprache imitiert.
Elin Montero: „Elin versteht, die Herkunft will geheim bleiben, doch so du je bereit bist, deine wahre Identität zu enthüllen, dann zeig Elin doch bitte dein Raumschiff und verrate das Geheimnis des Kondors...“
So sonderlich Elins Verhalten auch für die meisten erscheinen mag - für die Frau, die mit ihrem Stoffschwein Matchtaktiken bespricht, ist Elins Verhalten wohl nicht sonderlich ungewöhnlich. Tatsächlich könnte man sogar mit scharfer Zunge mutmaßen, dass die Frau, die mit ihrem Stoffschwein Matchtaktiken bespricht, aktuell in diesem Raum nicht einmal zu den Top 3 der eigenwilligsten Persönlichkeiten zählt.
Das Sprachrohr: "Ich kenne nur das Geheimnis des Weihnachtsmannes. FAKT!"
Der Sprung vom Fuchsbau in diese Situation dürfte für das Sprachrohr tatsächlich ein relativ fließender Übergang sein, was den Weirdness-Grad angeht. Währenddessen wendet sich Lorenz - mit der Miene eines Mannes, der vor einem besonders hartnäckigen, aber lohnenden Kampf steht - nun direkt an Elin.
Lorenz: "Wie würdest du denn deine Marketability einschätzen? Welche Revenue Streams würden sich uns mit dir eröffnen? Ist dein Ringname SEO-tauglich? Ist dieser schwarze Pfeil spektakulär genug, um Viral Moments zu kreieren? Wie sicher ist die Investition in dich..."
Er lässt seinen Blick über die zweifelsohne etwas weirde Wrestlerin vor ihm wandern, und es wirkt fast so, als würde die Sorgenfalte auf seiner Stirn wachsen.
Lorenz: "...wirklich? Ich frage das mit allem angemessenen Respekt..." Das Sprachrohr: "LÜGE!" Lorenz: "...aber wo ist der Mehrwert für die Lerbitz Performance Group?" Maximilian Lunenkind: "Breads würde jetzt sagen: "Vielleicht ja im Ring."" Das Sprachrohr: "FAKT!" Maximilian Lunenkind: "Oder im Raumschiff." Das Sprachrohr: "LÜGE!" Lorenz: "Wir haben kein Raumschiff." Maximilian Lunenkind: "Aber unsere Methoden sind INTERGALAKTISCH GUT! Sie sind NICHT VON DIESER WELT! Unsere Leistungen sind AUSSERIRDISCH!"
Lorenz klemmt seinen Nasenrücken zwischen Daumen und Zeigefinger ein und wirft Monica Shade einen säuerlichen Blick zu - als wäre das alles ihre Schuld, und als hätte er selbst das hier nicht angeleiert. Also wechselt er die Taktik.
Lorenz: "Willst du denn mit uns zusammenarbeiten?"
Er wendet sich nun direkt an Elin. Sie hat zwar durchaus das Ambiente im Raum wertgeschätzt - das von Monica arrangiert wurde, nicht von der LPG selbst - aber eine Äußerung, was genau sie selbst eigentlich möchte, hat es noch nicht klar gegeben. Die Hoffnung stirbt zuletzt, muss Lorenz sich denken. Aber in aller Regel stirbt sie eben.
Lorenz: "Ich meine, das Sprachrohr ist eindeutig KEIN Alien. Es ist ein Produkt der Lerbitz Performance Group, entworfen von der sehr menschlichen und sehr geschiedenen Entrepreneurin Lerbitz." Das Sprachrohr: "FAKT!" Lorenz: "Wir sind ganz normale Menschen." Das Sprachrohr: "LÜGE!" Lorenz: "Das muss dich doch langweilen, oder?"
Die Spitzohrige fasst Lorenz mit sachter Zartheit bei den Händen und auch dass dieser seine Hände rasch zurückzieht, ändert nichts an Elins freundlichem Gesichtsausdruck gegenüber dem Marketingexperten.
Elin Montero: „Oh konträr, es wäre Elin eine große Freude mit Ihnen zusammenzuarbeiten, Herr Lorenz. Einem freundlichen und hilfsbereiten Menschen wie Ihnen begegnet man nicht oft...“ Das Sprachrohr: "LÜGE!" Elin Montero: „...wie Sie und ihr Arbeitgeber dieses bezaubernde Alien dabei unterstützen unerkannt auf Erden zu wandeln, sein Geheimnis wahren, ihm Bleibe und Auskommen bieten, ihm obendrein guter Freund sind und es so in aller Ruhe die menschliche Spezies kennenlernen kann… das würde nicht jeder tun. Tatsächlich würden es nur wenige tun und Elin weiß… also ich weiß das zu schätzen. Wie heißt es doch so schön? ‚Den wahren Wert eines Menschen erkennst du im Umgang mit Mitmensch und Nichtmensch.‘“
Es klingt nach Sprichwort, aber diese altklug wirkende Formulierung hat sie sich sehr sicher gerade zurecht gereimt. Nicht, dass dies einen großen Unterschied machen würde.
Elin Montero: „Menschenähnlichen Nichtmenschen wie Elin. Unsereins ist für gewöhnlich stets nützlich für das Portfolio. Immerhin glauben viele nicht daran, dass wir Elfen existieren, so wie viele bezweifeln, dass es Außerirdische gibt. Und doch, viele Ungläubige geben sich gern der Illusion hin, sodass sie in einer ironischen Wirrung des Schicksals in der Illusion die Realität erblicken und sich verzaubern lassen. Und mit Verlaub, viele Menschen tendieren dazu, uns Elfen recht attraktiv zu finden, was an und für sich bereits leicht verdientes Geld ist.“
„Leicht verdientes Geld“ – diese wie selbstverständlich geäußerte Aussage sollte Lorenz eigentlich gefallen. Sollte. Aber gefällt sie ihm auch?
Lorenz: "Hm."
Man kann es beinahe hinter der Brille rattern sehen.
Lorenz: "Das ist natürlich ein Punkt." Maximilian Lunenkind: "Wir werden uns mit unserem Elfen-Experten in Verbindung setzen." Lorenz: "Sobald wir einen gefunden haben. Ich werde mich sobald wie möglich auf die Suche begeben." Das Sprachrohr: "LÜGE!" Lorenz: "Ich werde jemandem die Aufgabe geben, sich auf die Suche zu begeben." Das Sprachrohr: "FAKT!" Lorenz: "Und wenn unsere Leute glauben, dass aus diesem... Ding..."
Ein wenig hilflos fuchtelt Lorenz mit den Händen umher, scheinbar unwissend, wie er die ganze Situation beschreiben soll (UFO-Alien-Elfen-Frau klingt so unpraktisch), und verbleibt letztlich dabei, auf die Ohren von Elin zu zeigen.
Lorenz: "...eine Geldquelle gemacht werden kann... dann könnte man darüber nachdenken-" Maximilian Lunenkind: "Sie könnte der Space Pigster werden!" Das Sprachrohr: "FAKT!" Maximilian Lunenkind: "Oder der Elven Pigster!" Das Sprachrohr: "FAKT!" Maximilian Lunenkind: "Aber gibt es außerirdische Schweine? Elfische Schweine? Was ist mit der Lore?"
Lorenz sieht aus wie Michael Ballack kurz vor Mitternacht am 21.05.2008.
Lorenz: "Vielleicht sollten wir, bevor wir mit solchen Pitches kommen, erstmal die Meinung der Experten abwarten." Maximilian Lunenkind: "Aber natürlich."
Zustimmend wackelt der Mann, der den Greatest Pigster verkörpert, mit der Zunge.
Maximilian Lunenkind: "Wir melden uns dann bei Lady Rosi."
Krächzende Techno-Beats erfüllen die Krefelder Rheinlandhalle. Die Zuschauer springen auf, schließlich kündigt sich ein Zugpferd der Company an. Die amtierenden Tag Team Champions zeigen sich dann auch sehr schnell. Raymond Douglas aka Morbeus wirkt in optimaler Verfassung an diesem Abend. Die etwas weniger werdenden roten Locken sind straff nach hinten gebunden und der Endvierziger trägt ausnahmsweise keine Ringklamotten. Passend zur Jahreszeit mit langer Hose und langärmligen Sweater. Natürlich ist das Teamgold auch vorhanden, welches er lässig über die Schulter hängen lässt. Neben ihm steht Sohnemann und Partner Kyle, der jedoch etwas malträtiert daherkommt. Eine Halskrause trägt der noch immer ungepinnte ehemaliger Ringerchampion des Landes Kanadas. Auch im Gesicht des jungen Mannes sind noch immer Spuren des Kampfes von vor zwei Wochen zu sehen. Das Gold trägt er um die Hüften, aber der Weg zum Ring wiegt dennoch schwer.
Sven: „Kann die Dynastie in dieser Verfassung überhaupt den Titel verteidigen?“ Pete: „Warten wir es ab, ob Kyle die Freigabe haben wird.“
Kyle und Morbeus klatschen mit den Fans ab und holen sich die akustische Rückendeckung. Im Ring angekommen holt sich Morbeus ein Mikrofon. Kyle scheint noch nicht so richtig fit und steht etwas apathisch neben seinem Tag Team Partner.
Morbeus: „Krefeld – Stadt aus Samt und Seide! Schaut her, schaut her. Hier sind wir eure GFCW Tag Team Champions. Leider strotzen wir beide nicht vor Saft und Kraft wie wir es sollten. Bei mir mag es auch am Alter liegen, nicht aber bei Kyle….“
Die Kamera fängt mit einem Portraitbild direkt den angeschlagenen Kyle ein. Er scheint kämpfen zu müssen konzentriert zu bleiben.
Morbeus: „Wie kann es sein, dass es Kräfte in dieser Liga gibt, die aktiv gegen die Hauptattraktion vorgehen? Wir haben einen PPV in zwei Wochen zu bewerkstelligen, wo doch bitte die Creme de la Creme sich die Klinge in die Hand gibt und euch den Fans ein unvergessliches Spektakel liefert….in diesen wirtschaftlich herausfordernden Zeiten…..“
„….und ungestraft versuchen Zane Levy und Drake wieder den GAU heraufzubeschwören, indem die Zukunft der Liga zerstört werden soll. Wie kann das nur sein?! Muss man denn schon froh sein, dass Kyle heute überhaupt wieder stehen kann? Fast täglich sind wir bei Ärzten und wollen als selbsternannte FIGHTING CHAMPIONS unseren Titel bei Brainwashed verteidigen. Aber Drake denkt nur von Zwölf bis Mittags. Wie er es immer getan hat.“
Morbeus hält kurz inne und schlägt Kyle dann väterlich auf die Schulter.
Morbeus: „Kyle ist der Grund, warum ich hier noch zu euch sprechen kann. Er hat mir den Arsch gerettet und mich wieder auf ein Leistungsniveau gehoben, dass ich noch immer fähig bin Matches und Titel zu gewinnen. Der dritte Platz bei Battlemania ist doch nicht mal übel für einen alten Wanker wie mich, HAHA.“
Ray dreht sich nun zu Kyle und nickt ihm zu.
Morbeus: „Du warst für mich da und nun bin es für dich. Wir beide werden dem Leviathan-Sturm trotzen. Wir beide werden unsere Titel aufs Spiel setzen bei Brainwashed. Wir sind für alles bereit………
I´LL TAKE YOUR DREAM AND CRUSH IT
Rhythmisch donnern Feuerfontänen entlang der Bühne in Richtung der Hallendecke, während Douglas mit einem resignierten Grinsen das Mikrofon absetzt und zu Boden blickt. Er war lang genug im Geschäft. Er wusste, ja wollte vielleicht sogar, dass Typen wie Vaughn beim ersten Pfiff auftauchen. Sie können nicht anders. Doch aus diesem leicht bevormundenden Blick wird schnell wieder ein aufmerksamer, als Kyle seinen Vater mit einem Ellbogenstupser aus dessen Gedanken reißt und wieder aufmerksam wie einen jungen Hund werden lässt – mehr zu jungen Hunden später am Abend. Es wäre immerhin nicht das erste mal, dass… ah okay. Nevermind. Sorge unberechtigt, denn fröhlich auf die Bühne gallopierend, taucht Vaughn ganz brav auf der Bühne auf, wie es sich eben so gehört. Nicht, dass das Sicherheit vor einem Angriff bedeutet, wer weiß wie viele von denen es gibt, aber zumindest drei dürften wohl beschäftigt sein, zählt man Luna mit, die auf ganz anderen Schlachtfeldern wandelt, und Zane, der pflichtbewusst hinter Drake hinterhertrabt und wieder wie sein typisches Ich irgendwo zwischen gelangweiltem Teenager und ausgelaugtem Veteran wirkt. Nicht, dass das zu beruhigend sein sollte, wissend, wie schnell er in was wechseln kann, wenn er möchte. Eine Leistung ist es allerdings schon, was das Publikum hier vom Stapel lässt, wenn man bedenkt, dass nicht einmal Hatebreed ohne Probleme durch die Buhrufe hindurchgröhlen kann, welche Leviathan hier entgegen geschleudert werden.
Drake:
„ALLES alles?“
Drake: „Also so alles wie Rainer Kalmund alles essen würde oder eher so ein alles wie Leute die sagen, sie hören alles und sobald man das erste Lied abspielt, das nicht innerhalb der letzten 3 Minuten im Radio lief ist es komisch?“
Fast schon diven-haft wischt er mit einer vollkommen genervten Handbewegung die Zwischenrufe aus den Rängen zur Seite.
Drake:
„Achja aber bevor wir zu irgendwas anderem kommen…
Ich begeb mich ja echt nicht gerne auf das Niveau von dem ganzen
durchschnitts-Dreck, der da hinten rumlungert, aber ich muss es
einfach mal sagen: Krefeld ist ja… okay vielleicht nach
Duisburg… aber auf jeden Fall ist Krefeld MIT die
hässlichste Stadt in Deutschland, das ist ja unnor…“
Drake: „Ey bevor ihr Freiersöhne jetzt aus Lokalpatriotismus buht, weil eure Väter euch das nach dem neunzehnten Liter Angry-Juice so eingetreten haben, denkt bitte mal kurz nach. Wenn man aus eurem Hauptbahnhof rausgeht und die Hauptstraße entlang hat man UNGELOGEN ÜBER NEN KILOMETER NUR HANDY-, WETT- UND DÖNERLÄDEN. WAS IST DAS??? Es ist n bisschen, als würde man durch die ersten Jahre von Morbeus Karriere latschen. Alkoholiker, schlechtes Essen und Scams einer am nächsten. Das einzige was fehlt ist die überdimensionierte Missgeburt daneben, aber die haben wir ja dafür hier.“
Kyle scheint schon aus dem Ring springen zu wollen, doch Morbeus hält ihn zurück. Wenn Drake auf dieses plumpe Niveau geht, kann er nur das hoffen. Lasse reden, sozusagen.
Drake: „Ey nehm den Glasknochen an die Leine du Vogel!“
Mutige Worte, wenn man bedenkt, dass Levy kein Stück fitter aussieht, als Kyle.
Drake: „Gut, wie auch immer. Ich habe gesagt, wir nehmen diese Titel an uns und befreien Kyle damit. Wir nehmen diese Titel an uns und befreien MICH damit. Wir nehmen diese Titel an uns, das ist, was wir gesagt haben, ihr setzt sie aufs Spiel, das ist das, was ihr gesagt habt. Ihr macht AAAAAAALLES… gut das hat Morbeus gesagt, während der einzige, der hier irgendwas macht sein Sohn ist, aber okay, egal. Also wenn ich das Kraft Ricks´scher Mathematik mal zusammenrechne… Ja… Doch… Wäre mein Vorschlag, dass Morbeus sich gar nicht erst hinter Kyle verstecken kann. Ich sage, wenn von den großen Herren hinter dem Vorhang niemand was dagegen hat: Leviathan. Kyle Douglas und Pickel am Arsch. Tornado Tag.“
Es bedarf nicht einmal mehr einer verbalen Antwort, nachdem Morbeus Mikro knackend auf dem Boden aufschlägt. Es gibt trotzdem eine: In Form von wüsten Beleidigungen, welche die vier unter dem Jubel der Zuschauer quer durch die Arena brüllen. Douglas steht auf dem ersten und zweiten Ringseil und hält mit Feuer in den Augen den Titel in die Höhe, während Kyle ein wenig ruhiger neben ihm steht und es ihm gleich tut. Levy scheint schon für Runde zwei bereit nach letzter Show, doch Vaughn hält ihn Grinsend zurück. Er winkt Kyle nur einmal zu und wendet sich von der Szenerie ab. Offizielle Zustimmung ausstehend – er hatte wieder einmal bekommen was er wollte. Und das nächste was er wollte, war Raymond Douglas endlich klar einen Titel zu entreißen.
Nachdem Tammy vor zwei Wochen den ganzen Abend voll zu tun hatte, scheint nun auch Mac Müll mal wieder ein bisschen arbeiten zu wollen und sogleich sehen wir den legendären Interviewer der GFCW aufgeregt durch den Backstagebereich laufen. Sein Ziel? Das ist schon in Sichtweite, und zwar die Kabine von… Aldo Nero.
Mac Müll: „Meine Damen und Herren, nachdem sich Aldo Nero vor zwei Wochen quasi selbst zum neuen Hauptherausforderer auf den GFCW World Championship ernannt hat, dürfen wir gespannt sein, was er auf seinem Weg bis dahin alles tun wird, um diese Position fortlaufend zu bestätigen.“
Müll und das Kamerateam erreichen nun die Kabine. Und dort klopft er nun auch direkt an.
Mac Müll: „Schauen wir mal, wie er sich das vorgestellt hat.“
Es dauert einige Sekunden, in denen Müll noch immer aufgeregt darauf wartet, dass sich die Kabine öffnet und Aldo Nero zum Vorschein kommt, um die Frage, die er in seiner Anmoderation bereits angedeutet hat, zu beantworten. Und die Tür öffnet sich… aber… und das hätte man wohl erwarten können… es ist nicht Aldo Nero, der aus dieser heraustritt. Es ist James Corleone. Und der würdigt Müll nicht einmal mit einer gezwungen-eleganten Begrüßung sondern hat nur einen genervten Blick nach dem Motto „Dein Ernst? Was willst du hier?“ für ihn übrig.
Mac Müll: „Mister Corleone, nach dem sich Aldo Nero vor zwei Woch…“
Corleone hebt die Hand ruckartig nach oben, was Müll verdeutlicht, dass dieser bitte ruhig zu sein hat, Corleone will die Frage nicht hören. Obwohl er die Anmoderation Mülls sehr unwahrscheinlich mitbekommen hat, weiß er genau was er fragen will und es sieht so aus, als würde Corleone kein Interesse haben darauf zu antworten.
James Corleone: „Es wurde alles gesagt. Aldo Nero hat ein unangefochtenes Anrecht auf den Titel, auch, wenn der aktuelle, vielleicht-NOCH-Champion das vielleicht anders sehen mag. Aldo Nero muss sich nicht mehr beweisen, er hat sich bewiesen und das in Rekordzeit. Für ihn gibt es nichts mehr zu tun, außer den finalen Schritt zu gehen und den GFCW World Heavyweight Championship zu gewinnen. In diesem Sinne, guten Tag Mister Müll, wir sprechen uns wieder, sobald Aldo endlich der offizielle Herausforderer Nummer 1 ist.“
Corleone tritt nun direkt wieder einen Schritt zurück und beginnt die Tür zu schließen. Noch bevor er das allerdings geschafft hat, schafft es Mac Müll noch eine Frage loszuwerden.
Mac Müll: „Aber… sollte Aldo nicht dafür auch ab und an mal wrestlen?“
Der Prozess der Tür-Schließung wird angehalten. Es vergehen einige Sekunden, bis die Tür in einem Ruck wieder geöffnet wird… … und dann ist es Aldo Nero, der nun aus dem Raum tritt. Ob der die ganze Zeit hinter der Tür gewartet hat? Unwahrscheinlich. Aber, dass Corleone hier die Ansagen verteilt, während Aldo sich in seiner Kabine verschanzt und seinen Manager reden lässt, war eher die Art von The End. Aldo hingegen will tatsächlich auch selbst reden und vor allem wirken. Glücklich wirkt Aldo allerdings weniger über Mülls wenig-subtilen Seitenhieb. Er tritt einen Schritt aus der Tür und sieht leicht geladen aus, während er sich vor Mister Müll aufbaut.
Aldo Nero: „Gegen wen?“
Müll wirkt etwas irritiert, die Liga ist doch so groß wie seit Monaten nicht mehr.
Aldo Nero: „Wer ist meiner würdig und kann mir auch nur ansatzweise eine Herausforderung bieten?“
Müll würden wohl schon einige relevante Antwortoptionen einfallen, aber er hat das Gefühl, dass es wohl etwas unklug wäre, diese jetzt zu nennen. Die Gefahr, dass Aldo daraufhin noch wütender werden könnte, ist dafür einfach zu groß. James Corleone steht dabei lediglich im Hintergrund und beobachtet einmal mehr aus nächster Nähe wie sich sein Junge entwickelt. Wie so oft in letzter Zeit hätte er selbst die Dinge wohl anders geregelt, aber warum nicht Aldo einfach mal machen lassen? Solange er sich keine groben Fehler leistet, kann doch nichts passieren… und der Junge hat das Gefühl davon die Kontrolle zu haben.
Aldo Nero: „Weißt du… eigentlich hast du ja recht.“
Diese Worte von Aldo klingen schon fast etwas verhöhnend. Als würde er sich nun einen Spaß draus machen wollen und einer Herausforderung tatsächlich nachkommen wollen. Aldo dreht sich nun zur Kamera und wendet sich somit von Müll ab und in diese beginnt er nun zu sprechen.
Aldo Nero: „Wenn es da draußen jemanden gibt, der meint er könne es mit mir aufnehmen, dann soll er kommen. Es ist eine Weile her, seit meiner letzten Open Challenge und laut Mister Müll hier, wird es mal wieder Zeit, dass ich jemandem die Knochen breche. Also, wenn sich jemand traut, dann erwarte ich ihn bei Brainwashed.“
Aldo spricht das „Mister Müll“ nicht auf dieselbe Art und Weise, als würde er den Anschein wahren wollen das Gegenüber zu respektieren, wie es sein Vater tut, sondern vielmehr abfällig und so, als würde er Müll tatsächlich nicht ernst nehmen. Er dreht sich nun noch einmal leicht zu dem Interviewer, bevor er abermals in die Kamera schaut, für einen weiteren Zusatz.
Aldo Nero: „Und sollte sich niemand trauen… dann wird Mister Corleone hier eine unglückliche Seele finden, die trotzdem mit mir in den Ring muss.“
Zum ersten Mal bezeichnet Aldo seinen Vater nicht als solchen, sondern nennt ihn „Mister Corleone“ wie es The End sonst getan hat. Hat das etwas zu bedeuten? Oder ist es nur ein Zufall?
Aldo Nero: „Und für die Angehörigen, dieser armen Seele… bedankt euch bei unserem Mister Müll hier, nachdem ich fertig mit ihr bin.“
Erneut ein abfälliger Blick in die Richtung des Interviewers. Die Nachricht ist klar, Aldo hält es grundsätzlich nicht für nötig zu kämpfen, bevor er endlich sein World Title Match erhält, aber, wenn man ihm auf den Sack geht, dann soll es halt so sein. Aber Gnade wird er seinem Gegner oder in Aldos Augen, seinem Opfer, nicht entgegenbringen. Mac Müll hat ihn angestachelt und wer auch immer sein Gegner sein wird – der muss es ausbaden.
Aldo Nero: „Wir sehen uns bei Brainwashed.“
Aldo kehrt Müll nun den Rücken zu und tritt wieder in seine Kabine ein. Müll ist inzwischen doch deutlich eingeschüchtert, während ihm Mister Corleone ebenfalls noch einen Blick zuwirft. Als wolle er andeuten: ‚Ich habs dir ja gesagt‘
James Corleone: „Obgleich ihrer tölpelhaften Art… haben sie geschafft, dass Aldo bei Brainwashed ein Match bestreiten wird. Ich bezweifle, dass sich jemanden finden wird, der sich traut seine Herausforderung anzunehmen, aber, sie haben es alle gehört, sollte sich niemanden finden, finde ich jemanden.“
Und jetzt zeichnet sich ein winziges, schadenfrohes Schmunzeln auf Corleones Gesicht ab.
James Corleone: „Und ohnehin… ist das nur die Vorspeise. Wer der Hauptgang wird, das entscheidet sich im Main Event von Brainwashed. Hirsch oder Schlange? Aldo isst Beides.“
Und damit tritt nun auch Corleone wieder in die Kabine und die Tür wird endgültig geschlossen. Mac Müll weiß nicht so recht, was er hiervon halten soll und auch, wenn er sich nicht optimal angestellt und jetzt potenziell Blut an den Händen hat, hat er etwas erreicht: Aldo Nero wird bei Brainwashed ein Match haben, in Form einer Open Challenge. Und das Feld potenzieller Herausforderer kennt, vor allem angesichts der aktuellen Besetzung der Liga, kein… …Ende.
Aiden Rotari, die Zweite. Diesmal ist sein Kommen angekündigt, also gibt es auch die dazugehörigen Fanfaren. Blaues Licht, kühl wie die Buttons einer gnadenlos vor sich hin surrenden modernen Maschine, beleuchtet die Halle, während Innerpartysystem den früheren World Champion zum Ring begleiten. Gewohnt stoisch, wenn auch mit etwas finstererem Blick als üblich, ignoriert Aiden bewusst alles um sich herum, als er zum Ring schreitet. Krefeld begegnet ihm mit etwas zwischen Antipathie und Neugier, eine Reaktion, die Rotari bekannt vorkommen dürfte. Doch dieses Mal ist ungewohnterweise er es, der noch im Dunkeln tappt. Er weiß nicht, was passieren wird. Traut Rasmus Rantanen sich, ihm unter die Augen zu treten, oder nicht? Und falls nicht - was dann? Im Ring angekommen nickt Aiden dem Referee Mike Gard zu, bevor ein Mitarbeiter Rotari erneut ein Mikrofon durch die Seile reicht, doch dieser lehnt höflich ab. Es ist seinerseits bereits alles gesagt worden, was gesagt worden ist. Er dreht sich schlicht in Richtung Entrance - nicht ohne gelegentlich die Crowd um sich herum zu scannen, nur zur Sicherheit - und wartet. Seine Musik verstummt. Er wartet. Das Licht normalisiert sich wieder. Er wartet. Ein unruhiges Murmeln geht durch die Zuschauerränge. Aiden Rotari wartet. Und wartet. Und wartet. Bis jemand auf die Rampe tritt.
Nicht nur an Rotaris Gesichtsausdruck, auch an denen der Zuschauer ist abzulesen, dass dies natürlich nicht der Mann ist, auf den man gewartet ist. Statt des verschmitzten Lächelns Rantanens sieht man den gewohnt ernsten Gesichtsausdruck von PJ Smidt. Der Ex-Polizist tritt zu gemischten Reaktionen auf. Er trägt ein ähnliches Outfit, wie man es vor zwei Wochen bei seinem Kampf gegen Samantha Grant im Performance Center gesehen hat: MMA-Shorts, Ringstiefel. Lediglich der Oberkörper ist zusätzlich durch ein Shirt bekleidet, auf dem durch Effekte verfremdet eine Polizeisirene zu sehen ist. Darunter steht sein Name geschrieben.
PJ Smidt: „Bin nicht gläubig. Wie sagt man: Zehn Gebote, hm?“
Obwohl er seinen Blick direkt in Richtung Rotari wendet, bleibt Smidt am Beginn der Rampe stehen. Dafür, dass er zum ersten Mal im Innenraum der Halle live spricht, nicht nur aus dem Backstagebereich, wirkt er selbstbewusst und souverän. Doch seine Vortragsweise ist gewohnt bieder und abgehackt.
PJ Smidt: „Das elfte Gebot muss Feigheit sein. Weil Rasmus wird nicht kommen.“
Er sagt es mit einer Spur Verachtung in der Stimme. Doch das Ende seines Satzes geht ohnehin in enttäuschenden Buhrufen des Publikums unter. Sie richten sich nicht gegen Smidts Anwesenheit – nur gegen den Grund dafür.
PJ Smidt: „Ist nicht bereit, Konsequenzen zu tragen. Steht nicht für sein Handeln grade. Rasmus sieht keine…Zeichen des Himmels dafür, gegen dich kämpfen zu müssen. Hat er uns gesagt, als der Kader ihn backstage zur Rede gestellt hat.“
Zum ersten Mal so etwas wie Emotion in Smidts Stimme: Als er von den Zeichen des Himmels spricht, schwenkt sein Tonfall in die Andeutung von Hohn. Smidt fährt sich mit der Hand durch den Vollbart und fixiert Rotari aus freudlosen Augen.
PJ Smidt: „Damit beweist er Feigheit. Ich verachte ihn dafür. Und du verachtest ihn auch dafür. Seh‘ es in deinen Augen, Aiden.“
Zum Beweis fährt die Kamera zum Ex-Champion herüber, der sein Gesicht vor Ärger verzogen hat. Einem Aiden Rotari gefällt es nicht, wenn sein Willen nicht durchgesetzt wird. Er will Rasmus im Ring, nicht PJ am Mikrofon.
PJ Smidt: „Aber eines muss ich sagen: Trifft nicht den Falschen mit dir, diese Enttäuschung. Hast es im Grunde verdient.“
Ein leises Raunen in der Halle. Ein verbaler Schuss des Rookies gegen einen etablierten Main Eventer. Mutig und unerwartet.
PJ Smidt: „Du bist ein Regelbrecher. Spuckst auf Gesetze im Ring. Drehst alles und lügst viel, um an deine Ziele zu kommen. Finde ich gut, dass du mal dein Ziel nicht erreichst.“
Eine unverhohlene Provokation. Würde man an Rotaris Gesicht ranzoomen, sähe man sicher den Zorn des Amerikaners. Doch das Bild bleibt nah an PJ. Der steht noch immer an der Rampe. Für seine markigen Worte in Richtung Rotari bekommt er erste Jubelrufe.
PJ Smidt: „Du betrügst immer. Nun hat Rasmus dich davon abgehalten. Deinen Sieg verhindert. Das macht Rasmus‘ Charakter nicht besser, aber ihr habt einander verdient. Habt es beide verdient, dass ihr euch gegenseitig reingeritten habt. Ihr Beide seid Lügner, zwei Verbrecher im Wrestling.“
Nun setzt sich Smidt in Bewegung. Er macht ein paar Schritte in Richtung Squared Circle. Auf der halben Strecke zum Ring bleibt er stehen.
PJ Smidt: „Ich sehe das Flackern in deinen Augen. Du wirst wütend, Aiden. Dabei sage ich nur die Wahrheit über dich. Über dein Handeln. Am Ende setzt sich Gesetzeslosigkeit niemals durch. Das hast du nun gemerkt. Auch Rasmus wird es merken…“
Zwei weitere Schritte Richtung Ring. Doch noch immer steht er mehrere Beinlängen vor dem Apron.
PJ Smidt: „…denn ich werde ihm zeigen, dass man als Betrüger und Feigling nicht den Förderkader anführen kann. Steht nur mir zu. Bin ein fairer Mann. Ein besserer Mann somit.“
Eine knappe, aber unmissverständliche Formulierung.
PJ Smidt: „Du bist wütend. Du willst kämpfen. Doch Rasmus ist nicht da. Also hast du nur eine Option: Kämpfe gegen mich. Jetzt. One on One.“
Man hätte sich denken können, worauf Smidts Monolog hinausläuft. Doch als es ausgesprochen ist, wird es trotzdem noch einmal laut in der Halle.
PJ Smidt: „Ich bin ein Anführer und geradeheraus. Ich mache, wozu Rasmus nicht bereit ist: Dich für deine Falschheit in einer fairen Auseinandersetzung zu bekämpfen.“
Aiden wirkt davon nicht sonderlich angetan. Sein Interesse gilt Rasmus Rantanen, keinem Machtkampf zwischen Rookies. Dieser Phase in seiner Karriere ist er seit Jahren entwachsen. Auf der anderen Seite könnte man PJ Smidt und dessen Worte gegenüber Rasmus sogar als Katalysator für das sehen, was anschließend passiert ist - wenn PJ Rasmus nicht so unterbuttert, will der dann den Skalp von Rotari? Der ehemalige World Champion lässt den Blick wandern, und zwar zu Ringsprecherin Laura, die etwas auf dem Knopf in ihrem Ohr reinbekommt. Sie hört zwei Sekunden lang zu, dann nickt sie. Und reckt den Daumen hoch. Das Match ist soeben vom Office abgesegnet worden. Während Rotari einen Seufzer ausstößt, sich aber in eine Ringecke begibt, marschiert PJ Smidt für das Match seines Lebens die letzten fehlenden Schritte zum Ring. Er tritt auf die unterste Stufe der Ringtreppe. Zieht sein Shirt aus. Wirft es zu Boden. Sein trainierter Oberkörper kommt zum Vorschein, die Tätowierung, die sich über den Arm schlängelt. Er hat Sam Grant besiegt. Die Ehre des Förderkaders verteidigt. Dem Gesetz gedient. Aber das hier…das ist mindestens drei Stufen schwerer.
In der Kabine, in der schon Alex Jr verschwunden ist. Die Kamera zoomt heran und siehe da: Der junge Mann ist nicht mehr alleine. Sein Bruder, immernoch Daniel, hat sich zu ihm gesellt. Respektive gleichzeitig mit der Kamera trifft er ein. Sonderlich gut gelaunt wirkt Daniel angesichts der Umstände nicht.
Fast schon väterlich legt er dem jüngeren Bruder die Hand auf die Schulter und versucht, ihm ins Gesicht zu schauen.
Daniel: „Sag mal.... den Kampf heute gegen Luna. Wolltest Du den oder ist das die übliche Willkür hier?“
Alex Jr.: „Ich kämpfe gegen jeden, der mag, wie du weißt. Ich muss mich messen, um besser zu werden. Ich würde auch gegen dich antreten, aber du weichst mir ja lieber aus. Stattdessen lässt du dich darauf ein, gegen verwirrte Hasen, einen bekloppten Fuchs und werweißnochwas zu kämpfen, anstatt einfach mal ernsthaft deinen Weg zu gehen, wie Dad immer gefordert hat.“
Daniel lässt das erst einmal sacken, will das aber wiederum auch so nicht stehenlassen.
Daniel: „Soso. Warst nicht DU vor wenigen Minuten – im Interview mit Mac, ich hab's gesehen – derjenige, der nicht mehr mit Dad verglichen werden und seinen eigenen Weg gehen wollte? Und jetzt zitierst Du ihn, um mich zu brüskieren und vor den Bus zu werfen? Sag mal, Junior....ist das dein verfickter Ernst?!“
Alex scheint sich keiner Schuld so richtig bewusst. Langsam entfernt er die Hand seines Bruders von seiner Schulter, als gehöre sie gar nicht dort hin. Tut sie ja irgendwie auch nicht.
Alex: „Wie kannst Du das Interview gesehen haben, wenn es gar nicht aufgezeichnet wurde? Ich war mir zumindest nicht bewusst, dass jemand daneben gestanden und gelauscht hat. Du hast dich sicher, feige wie du oft bist, hinter nem Pfeiler versteckt, nicht?“
Daniel muss leicht grinsen, denn ganz so Unrecht scheint Alex nicht zu haben. Trotzdem wäre er dem Augenschein nach nicht bereit, das so zuzugeben.
Daniel: „Ich habe es auf jeden Fall mitbekommen. Du bist in deinen Worten und Taten einfach nicht konsequent! Du kannst nicht sagen, dass du etwas nicht willst und es dann doch einfach machen. Funktioniert nicht. Hat auch bei dem nicht funktioniert, den du da indirekt zitiert hast. Du willst dich also Luna stellen? Gut, tu das. Aber erwarte nicht, dass die Leute johlend applaudieren, wenn du verkackst.“
Alex zieht irritiert die Augenbrauen in die Höhe und die Stirn kraus.
Alex: „Warum und vor allem seit wann redest du so mit mir, Bro? Ich hab dir nichts getan. Steigt dir die ganze Hasensache auf's Gemüt? Ist es das, was dich triggert? Was dich beschäftigt und nervt? Ich wäre froh, wenn du mich aus der ganzen Scheiße mit Hasen, Fuchs, einem Engel, dem Weihnachtsmann und Werdasonstnochallesmittut heraushalten könntest. Ich will einfach nur catchen, nicht einem Verein für Hokuspokus zusehen.“ Daniel: „Verein für Hokuspokus?“ Alex: „Sach mal, hast du Lappen auffe Ohren? Ja. Hokuspokus. Du verlierst total den Fokus, Bruder. Oder ist „Hasenbesieger“ vielleicht etwas erstrebenswertes, das du in deinem Leben unbedingt erreichen willst? Falls ja, viel Spaß dabei. Ich dachte, ich hätte einen Bruder mit Fokus.“
Daniel schweigt. Wie schon zuvor ist es eher Alex Jr., der hier die Ambition und Absicht hätte, zu reden – aber auch nicht sehr lustvoll dabei aussieht, wahrscheinlich weil er ahnt, dass er hierbei nur gegen eine – verblendete und unfokussierte – Wand reden würde.
Alex: „Wie dem auch sei. Ich werde diesen Kampf nachher bestreiten. Vielleicht willst du zusehen – ich glaube nicht – aber ich will dir wenigstens das Angebot machen, einem Catcher mit Fokus dabei zuzusehen, wie er dem Erfolg ein Stück näher kommt. Wir sehen uns beizeiten, Bruder.“
Daniel bleibt dabei, dass er nichts mehr sagt – Sekunden später ist er mit einem Nicken auf dem Weg zur Tür und lässt Alex mit seinen Gedanken alleine. Der wämmst mit Macht die Rechte in einen Spind, was ihm ein kurzes „Autsch!“ entlockt....gebrochen hat er sich offenbar nichts. Immerhin.
Rückblick: Zwischen den Shows.
Der Motor des VW-Busses wird abgeschaltet. Nun, wo das Rattern verstummt ist, liegt eine idyllische Szenerie in Stille dar. Vögel ziehen trotz der Kälte am Nachmittagshimmel vorbei, einzelne Sonnenstrahlen bemalen die Landschaft golden. Man sieht Felder und Bauernhäuser in der Ferne. Vielleicht muht irgendwo eine Kuh. Vielleicht bildet man es sich nur ein, weil es so gut zum Ambiente passen würde. Drei Männer entsteigen dem Bus und blicken sich um. Es sind Elias Eden, Daniel und Caracal Matthews.
Elias Eden: „Kommt.“
Das eine Wort genügt, und die anderen Beiden folgen dem Hünen mit den blonden Locken. Sie gehen einige Schritte, bis sie an ein gusseisernes Tor kommen. Eden schiebt es vorsichtig auf, ein Quietschen ist zu hören. Nun schwingt die Kamera herum. Man sieht, dass sich das Trio einer Kirche nähert.
Caracal Matthews: „Alt. Aber ein ziemliches Schmuckstück.“
Mit staunenden Blicken betreten Daniel und Caracal die Kirche. Innen ist es nicht protzig, aber auf angenehm zurückgenommene Weise prächtig. Jahrhundertealte Holzbänke, gekonnte Bemalungen an den Wänden. Ein schmaler Gang führt zwischen den Bänken hindurch zu einem Altar. Elias läuft ohne Scheu auf den Altar zu und kniet sich hin. Er versinkt im Gebet. Die anderen Beiden blicken einander an. Sie knien sich nicht neben Eden, doch lassen ihm seinen andächtigen Moment. Keiner sagt ein Wort.
Elias Eden: „This is my church, this is where I heal my hurts.“
Der Engel breitet die Arme aus und deutet an die bemalten Wände. Man sieht Szenen der Kirchengeschichte, doch auch Gemälde, die himmlische Umgebungen zeigen. Geflügelte Wesen auf Wolken.
Elias Eden: „Der Himmel auf Erden ist unendlich. Wann immer ich die Szenen der Engel an den Wänden sehe, egal ob hier oder anderswo, dann inspiriert es mich. Und ich weiß im Inneren, dass ich auf dem richtigen Weg bin.“ Daniel: „Zurück in den Himmel?“
Fragt Daniel, der bisher nur stummer Teilnehmer der Zeremonie zu sein schien.
Der gefallene Engel nickt.
Elias Eden: „Ich bin hier, um Prüfungen ableisten zu müssen. Wenn ich erfolgreich bin, darf ich zurück dorthin, wo ich einst war. Der Glauben, dass ich dies erreichen kann, gibt mir Kraft. Und der Glauben, dass der gesamte Himmel mit dem Herrgott auf unserer Seite ist.“
Caracal Matthews: „Auf deiner Seite, meinst du. Du bist hier der Engel.“
Die Aussage von Caracal quittiert Eden mit einem energischen Kopfschütteln.
Elias Eden: „Nein, ich spüre, dass er uns alle unterstützt. Ihr mögt nicht gläubig sein, aber ihr steht an meiner Seite. Ihr unterstützt meine Mission. Wir verrichten ein gutes Werk, indem wir die gottlosen Hasen bekämpfen. Monster in Tiermasken, die den Weihnachtsmann entführt haben. Es ist ein teuflischer Plan, mit dem sie die Freude aus der Welt heraussaugen wollen. Der Himmel hasst traurige Kinderaugen.“ Daniel: „Hm. Ich wieß nicht. Ich mag Kirchen nicht, sie sind mir unheimlich. Die Menschen, die Kirchen besuchen, sind mir unheimlich. Aber auf eine Art....ja, ich fühle das. Du hast Recht.“
Noch einmal deutet Elias Eden auf die Bilder an den Wänden. Dann auf den Altar.
Elias Eden: „Lasst die Kraft dieses Ortes auf euch wirken. Wir sind nicht nur zu dritt in unserem Kampf gegen die Rabbits, wir sind viele. Möge es euch eine Inspiration sein, wessen Werk wir verrichten.“
Glücklich, dass er seinen Kumpanen die Kirche zeigen konnte, lächelt Eden in sich hinein.
Elias Eden: „Das ist mein Ort der Stärke. Mit jeder Minute, die ich hier verbringe, fühle ich mich siegessicherer, dass unser Kampf erfolgreich sein wird.“
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Ein schneller Schnitt. Sogleich befinden wir uns an einem anderen Ort. Der VW-Bus kommt in neuer Szenerie zum Stehen. Wieder steigen Matthews, Eden und Daniel aus. Nach dem Aufenthalt in der Kirche scheint die zweite Station ihrer Rundreise ins Leben der Anderen anzustehen. Diesmal ist es Daniel, der die Führung übernimmt. Er winkt die anderen Beiden hinter sich her. Schon von weitem ist das Schild des „Friedhofes der Abendlichen“ zu sehen, der sichtbar außerhalb jeglicher Peripherie liegt. Schon wer sich umsieht, mag einige Gräber entdecken die zum Nachdenken anregen.
Aber, um die Ernsthaftigkeit zu wahren, diese Gräber sind gar keine Gräber sondern in der Nähe eines jenen Grabes aufgebracht worden, das ein jeder GFCWler kennt, der die GFCW immer geliebt hat.
Eine Hundehütte. Ungefähr zweieinhalb Meter hoch, etwa anderthalb Meter breit – und mit Ornamenten gesegnet, die einen Elias Eden verzücken lassen: Engel, Flügel, vieles, was Gott einst gut fand. Und in den letzten Jahren vernachlässigt hat.
„Hier ruht, in seligem Frieden Dan van Konop auch bekannt als Johnboy Dog *16.08.1963 † 23.12.2020
https://www.sportsuche.info/forum/showthread.php/9539-Geht-davon-aus
Daniel: „Hier ruht mein Vater. Jeder kennt ihn. Die meisten mochten ihn. Nicht alle, aber viele. Er gab mir Ziele auf, die ich erreichen will.“
Als sie die Inschrift auf dem Grab lesen, kehrt Stille ein. Elias Eden verschränkt die Hände zum Gebet und schließt im Gedenken die Augen. Matthews tritt von einem Fuß auf den anderen. Er sieht ergriffen aus.
Caracal Matthews: „Eine echte Legende, Mann. Der Hund. Der einzig wahre Kampfköter ruht hier.“
Der Royal Rookie hockt sich hin.
Caracal Matthews: „Ich erinnere mich noch, als ich ihn das erste Mal in Bewegtbildern wahrgenommen habe. Damals war die Big Cool Cat noch eine Young Cute Kitty, da habe ich mit meiner Mutter vor dem Fernsehen gekuschelt und Wrestling geschaut. So lange her. Junge, mal im Ernst, dein Vater war schon berühmt…“
Matthews stellt sich wieder auf und fixiert Daniel. Er denkt über etwas nach.
Caracal Matthews: „…da war noch Alessandro del Piero auf dem FIFA-Cover. Da wurde Morrowind noch zum Vollpreis verkauft. Dan van Konop hat das Wrestling echt geprägt. Leider habe ich nie gegen ihn kämpfen können.“
Er legt JBDs Sohn eine Hand auf die Schulter.
Caracal Matthews: „Tut mir leid, dass er nicht mehr hier ist.“
Elias Eden schließt sich der Beileidsbekundung an und schaut besorgt zu Boden.
Elias Eden: „Er ist nun an einem guten Ort. Aber das macht den Schmerz in der sterblichen Welt nicht kleiner für dich, natürlich.“
Verächtliches Lachen von der Seite. Daniel schaut einerseits gequält, aber auch der Ausdruck der Zufriedenheit lässt sich einfach nicht tilgen.
Daniel: „Ich bin überzeugt, dass er noch hier ist. Tyler's Sohn war krank....und hat Besserung erfahren. Ich hatte eine toxische Beziehung, die endete als er starb. Körperlich mag er also hinfort sein.....aber hey, er unterstützt uns, ich weiß das!“
Daniel atmet tief auf.
Daniel: „Und er ist derjenige, der mich zum Heavyweight-Title pushen wird!“
Eine Sichtweise, die die anderen Zwei offenbar nachvollziehen können. Sie nicken Daniel aufmunternd zu und die schlimmste Beklommenheit fällt aus ihren Mienen ab.
Daniel muss dabei an die letzte Show und die Begegnung mit dem Fuchs denken.
Kurz schaut er auf das Grab, vor dem das Trio steht.
Daniel: „Ich habe sicher das Zeug zum Champion. Weiß jeder. Aber so lange die Vergleiche kommen, solange man mir immer noch dazwischengrätscht, kann das einfach nichts werden! Mein Vater aber gibt mir von dort oben Kraft!“
Daniel: „Trotzdem frage ich mich, frage ich auch in Eurem Namen, wie er mit einer Bedrohung wie der der Hasen umgegangen wäre....die insaner sind als man jemals gedacht hätte!“ Elias Eden: „Ich bin mir sicher, er hätte einen Weg gefunden. Keine Gnade hätte er gezeigt, aber ohne unehrlich zu werden oder sich selbst zu vergessen. Er hätte den Spielchen widerstanden und seinen Plan durchgezogen.“ Daniel: „Ja, das hätte er. So wie auch wir einen Weg finden werden, DEN Fuchs, Tsuki und Metztli bei Brainwashed zu besiegen. An diesem Ort wird mir das deutlicher als je zuvor. Wir können und wir werden gewinnen.“ Caracal Matthews: „Danke, dass wir hier sein durften, Mann.“
:::::
Wieder ein schneller Schnitt. Nach Kirche und Friedhof sind wir nun an einem völlig anderen Ort. Und zwar in einem Zimmer. Matthews, Daniel und Eden starren in eine Webcam. Im Hintergrund sind blinkende Leuchtdioden in Neonfarben zu sehen, die Wände wurden mit Postern und geräuschdämmender Polsterung verkleidet. Alles leuchtet, alles ist farbenfroh. Ein elektronischer Track spielt im Hintergrund.
Elias Eden: „Was wird jetzt geschehen?“
Der Engel blickt fragend zu Caracal Matthews. Dieser sitzt zwischen seinen Partnern auf einem großen, kunstledernen Gaming Chair. Er hat ein futuristisches Design. Matthews grinst Eden an.
Caracal Matthews: „Wir gehen live auf Sendung.“
Er lehnt sich zufrieden in seinem sündhaft teuren Möbelstück zurück. Der Sponsorenaufdruck auf der Nackenstütze macht deutlich, dass er es nicht selbst bezahlen musste.
Daniel: „Das heißt?“
Caracal Matthews: „Mehr als eine Million Abonnenten auf Twitch. Sobald wir live sind, werden die Leute in den Stream reinströmen, als gäbe es Gratis-Sex.“ Elias Eden: „NEIN! Das hast du vor? Was ist das für eine Welt?“ Caracal Matthews: „Das war doch nur ein Vergleich, Elias. Wir gehen einfach online und unterhalten uns mit meinen Followern. Just chattin‘ – eine beliebte Kategorie im Internet.“
Außer dem Streamer wirkt niemand begeistert über die Aussicht. Eden und Daniel werfen sich beiläufig einen Blick zu, der Matthews aber nicht entgeht. Er lehnt sich zurück und blickt den Beiden ernst in die Augen.
Caracal Matthews: „Ich weiß, die ganze Streaming-Sache ist Neuland für euch. Aber lasst es einfach mal auf euch wirken. Ihr habt keine Ahnung, wie powerful es sein kann, wenn zigtausende Leute wegen dir in einem virtuellen Raum chillen. Wenn sie dir gut zureden. Wenn sie deine Fans sind. Wenn sie ihre Lebenszeit damit zubringen, dir zuzuhören, wie du über alles Mögliche redest.“
Die Erinnerung treibt ihm ein Grinsen auf die Lippen.
Caracal Matthews: „Das ist fast wie der Applaus der Fans in der Halle. Bloß, dass es nicht nur alle zwei Wochen kommt, sondern du kannst es jeden Abend von diesem Zimmer aus haben. Von der Cat Cave. Lasst es einfach mal auf euch wirken.“
Noch ist keine hundertprozentige Überzeugung in den Gesichtern der Zwei zu sehen, aber die ganz große Skepsis ist aus dem Blick gewichen. Vielleicht auch Caracal zur Liebe.
Caracal Matthews: „Der Zuspruch wird uns den letzten Push geben, glaubt mir. Die Leute wollen, dass wir die Rabbits bekämpfen. Das werdet ihr gleich merken. Das, Jungs…“
Der Kanadier lehnt sich in seinem Stuhl zurück und verschränkt die Arme hinter dem Kopf.
Caracal Matthews: „…ist meine Welt, meine Kraftquelle. Millionen Abonnenten für Caracool Royale. Ich kann machen, was ich will, und sie sind auf meiner Seite. Egal, wie verrückt ich bin. Und heute, da werden sie auch auf eurer Seite sein. Also setzt euer bestes Grinsen auf, wir gehen jetzt online. Let’s go.“
Angespannt strafft Daniel die Schultern. Elias Eden versucht, sein übliches Lächeln auf die Lippen zu bekommen. Er sitzt steif da, als würde er darauf warten, dass Bewerbungsfotos von ihm gemacht werden. Dann klickt Matthews einen Button an, sofort wird ein Ringlicht angeschaltet. Das Mikrofon beginnt, rot zu blinken. Der Live-Modus ist gestartet.
Caracal Matthews: „LEUTE! WILLKOMMEN ZUM STREAM! Krass, dass so viele von euch da sind. Heute wollen wir mit euch darüber sprechen, wie man am besten Hasen fickt.“
Mehr als einhundert Nachrichten in einer Sekunde strömen in den Chat. Erschrocken hebt Matthews die Hände.
Caracal Matthews: „War doch nur metaphorisch gemeint. Nicht den Melden-Button klicken, bitte! Wir reden über menschliche Hasen. Und um auf die Frage auf den Chat zu antworten: Nein, GTA-Roleplay wird es heute auch nicht geben. Auch nicht die letzten Level von Rift Apart. Aber ich habe was viel Besseres hier…“
Er legt einen Arm um Elias und den anderen um Daniel.
Caracal Matthews: „Ich habe einen Hundesohn und einen Engel hier. Das sind meine FREUNDE. Neulich waren wir zusammen in der Kirche und auf dem Friedhof. Das war Teambuilding, weil wir einen Krieg führen gegen einen Hasen und einen Fuchs, die den Weihnachtsmann entführt haben. Und heute, da bemühen wir die Schwarmintelligenz, um das große Ziel zu erreichen. Let’s goooooo! Vergesst nicht zu liken und lasst auch ein Abo da. Wow, danke für 100 gespendete Münzen, Gale69.“
Eine Bank, aufgebaut mitten im Ring. Verwittertes, naturfarbenes Holz. Breit genug, dass mehrere Personen nebeneinandersitzen können. Die Ringcrew hat ganze Arbeit geleistet, um in der kurzen Werbeunterbrechung diese Szenerie aufzubauen. Auch wenn noch nicht klar ist, was der Zweck des Ganzen ist. In schlaffer Haltung und gekleidet in einen beigefarbenen Anzug sitzt das neueste Switziverse Unlimited-Mitglied, Zac Alonso, auf der Bank. Sein Hosenbein ist ein Stück zu kurz und gibt den Blick auf Tennissocken und schmutzige Laufschuhe frei. Es erinnert frappierend an einen bestimmten Film.
Zac Alonso: „Hallo!“
Er sagt es in einem merkwürdigen Tonfall zu Jakob Fleestedt. Der ehemalige Rookie war soeben über die Ringtreppe in den Ring gekommen und hatte sich mit gehörigem Abstand zu Alonso auf die andere Seite der Bank gesetzt. Die Zuschauer betrachten zunehmend unruhig und ungläubig die Szene. Es wirkt wie Theater – im wahren Wortsinn. Fleestedt beginnt, in einer Umhängetasche zu kramen. Er beachtet Alonso nicht. Dieser spielt mit etwas, das er auf dem Schoß stehen hat. Eine Schachtel Pralinen.
Zac Alonso: „Mein Name ist Forrest. Forrest Gump.“
Der Neuzugang versucht sich in Sprachduktus und Stimmlage exakt an Tom Hanks. Nur kurz dreht Fleestedt seinen Kopf zu Alonso. Nickt ihm so zu, dass es gerade noch ein Mindestmaß Höflichkeit beinhaltet. Aber Forrest Gump scheint sich daran nicht zu stören. Er öffnet etwas ungeschickt die Pralinenschachtel. Dann hält er sie Fleestedt direkt unter die Nase.
Zac Alonso: „Möchten Sie eine Praline?“
Die Stimmlage wird anstrengend für die Zuschauer, er übertreibt es mit dem Schauspiel. Buhrufe. Von Fleestedt kommt Kopfschütteln als Antwort. Nur zögerlich zieht Alonso den Arm zurück.
Zac Alonso: „Ich glaube, ich könnte sie pfundweise essen.“
Er lacht. Während er weiterspricht, steckt er sich selbst eine Praline in den Mund. Ganz genau wie der echte Forrest Gump.
Zac Alonso: „Meine Mama hat immer gesagt, das Leben ist wie eine Schachtel Pralinen. Man weiß nie, was man kriegt.“
Jetzt wendet sich Fleestedt interessiert seinem „Gesprächspartner“ zu. Er betrachtet Forrest Gump eingehend. Ein Lächeln umspielt seine Lippen – und auch Alonso kann sich nicht ganz zurückhalten. Er corpsed.
Jakob Fleestedt: „Oh, da denke ich anders. Ich denke, man bekommt immer…“
Der Riesaer nimmt sich selbst eine Praline. So steht das aber nicht im Skript – nicht in dem des zitierten Films zumindest.
Jakob Fleestedt: „…was man verdient. Und deswegen sind wir Teil des besten Stables der GFCW und HABEN NICHTS ZU TUN!“
Auf ein unsichtbares Signal hin springen Fleestedt und Alonso gleichzeitig auf. Vor Schwung segeln die Pralinen durch die Luft. Verteilen sich wie kleine schokoladige Geschosse auf der Matte. Alonso zieht im Überschwang sein Gump-Sakko aus und wirft es auf den Boden. Darunter ist sein athletischer, tätowierter Oberkörper unbekleidet. Alonso und Fleestedt fallen sich in die Arme und klatschen miteinander ab.
Zac Alonso: „Yüüüaahr! Das war der mit Abstand BESTE TAKE bislang. Nennt mich Tom Hanks…“ Jakob Fleestedt: „…und ich könnte Hollywood-Jake sein, das größte Talent des Films. Wäre ich nicht schon das größte Talent der Wrestlingwelt und damit ziemlich beschäftigt.“ Zac Alonso: „Willkommen zum Großen Festival des Nichtstuns. Was sind wir, Sven?“
Sven: „GEIL!“
Jakob Fleestedt: „Eben.“
Der junge Mann spielt mit dem Mikrofon in seinen Händen. Stolziert über die Matte und tritt dabei die Pralinen in den Boden, so dass sie überall Flecken hinterlassen. Es ist ihm entweder völlig egal, oder er macht es bewusst. Jedes Mal, wenn er die Matte etwas mehr beschmutzt, wird sein Grinsen penetranter. Als er an den Seilen angekommen ist, lehnt sich Fleestedt betont lässig auf sie auf und blickt nach draußen.
Jakob Fleestedt: „Wir können tun, was wir wollen. Es bleibt bei einer Sache: Switziverse Unlimited ist die neue Realität der GFCW. Wir sind das Zentrum. Und wenn wir nichts zu tun haben, dann…“ Zac Alonso: „….gibt es nicht nur hervorragendes Schauspiel zu sehen, sondern es ist eine Botschaft an den Rest. Natürlich ist es das. Alles, was wir tun, ist bedeutungsvoll. Das ist die zentrale Eigenschaft unserer Gemeinschaft.“ Jakob Fleestedt: „Seht, wir stehen so weit über dem Rest, dass die Liga sich nicht einmal darum bemüht, Kämpfe für uns zu finden. Also ist unser Nichtstun keine Strafe, sondern es ist eine Einsicht. Es ist das Zugeständnis der GFCW, dass man sich nicht mit Switziverse Unlimited messen kann. Also streckt die Liga lieber alle Viere von sich und stellt sich tot. In dieser Sichtweise ist unser Nichtstun also das größte Kompliment, das man uns geben kann.“
Hochmütig lässt Fleestedt seinen Blick über die Reihen schweifen. Die Reaktionen sind negativ. Was auch sonst? Jakob dreht lässig das Mikrofon in den Händen.
Zac Alonso: „Doch wenn wir Zwei schon nichts zu tun haben, dann dürfen wir nicht den größten Nichtstuer der gesamten Liga außer Acht lassen. Den Ober-Relaxer. Ein Mann, der nicht nur die neue Realität der Liga möglich gemacht hat, sondern der so weit über dem Rest ist, dass er selbst bei Brainwashed…“ Jakob Fleestedt: „…möglicherweise absolut nichts tun wird. Weil er es kann. Begrüßen wir also den…naja, den was eigentlich, Sven?“
Sven: „DEN HERVORRAGENDEN GFCW-WRESTLER!“ Pete: „Sven, bitte. Etwas leiser, wenn du schon freiwillig mitmachst.“
Jakob Fleestedt: „DARRAGH SWITZENBEEEEERG!“
Ein Trommelwirbel setzt ein, der alsbald in „Conquest of Paradise“ von Vangelis übergeht. Zumindest bleibt der GFCW erspart, dass fortan Tammys Gesang als Entrance-Theme benutzt wird. Switzenberg belässt es bei den euphorischen, instrumentalen Klängen, die er schon seit seinem Debüt benutzt.
Buhrufe gehen durch die Halle, die am Schild ungebrochenen Selbstbewusstseins abprallen. Switzenberg tritt durch den Vorhang, wobei dieser von zwei gehorsamen GFCW-Mitarbeitern zur Seite gezogen wird, damit der Champion ungestört hindurchtreten kann, ohne dass sein Körper Kontakt mit dem Stoff haben muss, der seiner nicht würdig ist.
Sven: „OH – MEIN – GOTT! Der Switzidog!“
Während er mit einer Hand seinen Intercontinental-Title in die Luft hebt, führt Darragh mit der anderen den Switzidog an einer Lampe auf die Rampe. Das kann man nicht einmal als GFCW-Fans ausbuhen. Die Kameras richten sich auf den Hund. Auf ein Fingerschnipsen hin, gedrillt wie ein Soldat, setzt sich der Switzidog auf den Boden. Er blickt seinen Herrn und Meister aus großen Augen an. Sein Schwanz wedelt vorfreudig hin und her, während er auf eine Anweisung wartet.
Switzenberg legt die Hundeleine auf dem Boden ab. Dann winkt er einen GFCW-Mitarbeiter heran. Der Mann, mindestens so gehorsam wie der Hund, läuft gebückt auf Darragh zu. Er reicht Darragh ein aufgerolltes Poster. Der Champion nimmt es entgegen und breitet es vor dem Hund aus. Es ist eine Übersicht sämtlicher GFCW-Wrestler. Portraits aller Aktiven. Von A wie Ask Skógur bis Z wie Zane Levy.
Jakob Fleestedt: „Sehen Sie nun…die Vorführung eines Zaubertricks. Eingeleitet durch den Schauspielerkünstler Zac Alonso in seiner Rolle als Königin aus Schneewittchen.“
Der Angesprochene drückt sie Brust raus und setzt einen arroganten Gesichtsausdruck auf. Spricht mit unangenehm hoch verstellter Stimme.
Zac Alonso: „Hündchen, Hündchen auf der Rampe…“
Aufmerksam spitzt der Switzidog die Ohren. Gutmütig pendelt seine Zunge aus dem Maul, als er auf einen Befehl wartet.
Zac Alonso: „…wen schlägt Switzi bald zu Pampe?“
Sven: „Der Hund wird der Herausforderer ermitteln! Genial!“
Wieder setzt ein Trommelwirbel ein. Die Kamera zoomt an den braunen Labrador heran. Er blickt mit großen Augen zu seinem Herrchen auf. Als dieser nickt, steht der Switzidog auf. Er läuft um das Poster herum und schnüffelt daran. Dann hebt er eine Pfote über das Poster. Die Spannung steigt.
Zac Alonso: „Zeige es uns jetzt, wer würdig ist.“
Doch noch immer zögert der Hund. Sein Schwanzwedeln hört auf, er blickt konzentriert drein. Und dann, mit einem Ruck, wendet er sich ab und beginnt zu jaulen. Switzenberg schiebt das Plakat mit dem Fuß zur Seite.
Darragh Switzenberg: „Korrekt.“
Die ersten Worte Switzenbergs lassen die Stimmung der Szene schlagartig kippen. Wo eben noch Klamauk dominiert hat, ist nun die Aura von Ernsthaftigkeit zu spüren. Im Hintergrund sieht man, wie ein Mitarbeiter den Switzidog durch den Vorhang zurück in den Backstagebereich bringt.
Darragh Switzenberg: „Ich bin Darragh Switzenberg.“
Mit langsamen Schritten setzt sich der Kanadier in Bewegung. In einer einzigen Armbewegung wirft er den Titel über seiner Schulter. Er braucht ihn nicht zurechtrücken, er passt perfekt.
Darragh Switzenberg: „Niemand in der Liga ist in der Lage, mir ein angemessener Gegner zu sein. Viggo war es nicht…“
Pfiffe des Publikums bei der schmerzvollen Erinnerung an die Niederlage ihres Favoriten. Title Night liegt nun einige Monate zurück, doch der Stachel sitzt.
Darragh Switzenberg: „…Caracal Matthews wird es nie sein.“
Applaus für diese Aussage – aber auch nur von Fleestedt und Alonso im Ring. Die Zuschauerschaft sieht es eher anders. Es interessiert den Sprecher nicht.
Darragh Switzenberg: „Jason Crutch ist Vergangenheit. BattleMania war ein kurzes Lichtlein, das längst wieder verglüht ist. Es ist eine wirklich schwere Situation für die Liga, in der sie sich befindet. Dynamite muss sich zerrissen fühlen. Von der einen Seite zerrt die Emotion an ihm. Der Wunsch, mir diesen Titel abzunehmen. Aber von der anderen Seite, da zerrt auch der Rest seines Verstandes an ihm. Und diese Seite sagt ihm, dass es schlicht niemanden gibt, der mich herausfordern kann.“
Er nähert sich dem Apron. Während er über die Ringtreppe zum Squared Circle aufsteigt, setzen sich Fleestedt und Alonso auf die Seile, um sie für einen möglichst komfortablen Einstieg hinunterzudrücken.
Darragh Switzenberg: „Wir dürfen froh sein, dass offenbar der Verstand Dynamites gewonnen hat. Er weiß, dass es niemanden gibt, der mich besiegen kann. Denn wir befinden uns nur zwei Wochen vor Brainwashed…“
Ein Schwenk der Kamera zum grünen Logo der diesjährigen „Spring Edition“, welches auf einem Banner gedruckt in der Halle baumelt.
Darragh Switzenberg: „…und für mich wurde kein Match angesetzt. Ich weiß das zu schätzen, wirklich. Ich brauche mich also nicht mit albernen B-Lösungen herumschlagen, sondern kann mich auf die wichtigen Dinge konzentrieren. Auf das Nichtstun, wie es mir zusteht. Und darauf, so richtig fest zuzudrücken.“
In einer mittlerweile bestens bekannten Geste hebt Switzenberg die Hand zur Faust und drückt sie langsam zusammen. Pfiffe des Publikums. Darragh Switzenberg setzt sich zu Fleestedt und Alonso auf die hölzerne Bank. Alle Drei schlagen die Beine übereinander und nehmen eine Ruhepose ein.
Darragh Switzenberg: „Wenn jetzt die verdammte Kamera nicht meinen persönlichen Space verletzen würde, wäre die Ruhe perfekt.“
Der Kameramann tut, wie ihm befohlen, und verlässt Switzenbergs Kreis der Privatsphäre, der MINDESTENS 1,75 m Durchmesser um ihn herum ausmacht und platziert sich nun brav hinter der Parkbank, bevor es hier richtig Ärger vom Intercontinental-Champion gibt.
Sven: „Na endlich, scher dich weg da. Die ganze Zeit schwirrt dieser lästige…“
Weiter kommt Sven nicht. Denn gerade als der Intercontinental-Champion seine Tirade fortsetzen will, flippt der Kameramann aus. Er lässt unvermittelt die Kamera fallen, packt die Parkbank – und in einem Hulk-ähnlichen Anfall stemmt er die Sitzfläche hoch und kippt, begleitet von einem markerschütternden Schrei der Anstrengung, die Parkbank um, so dass die stämmige Sitzgerätschaft auf dem gesamten Switziverse landet.
Begraben und völlig überrumpelt liegen die drei Männer verschüttet, während das Publikum überhaupt nicht weiß, was hier gerade geschieht. Auch Sven und Pete sitzen mit offenen Mündern da.
Der Dude vom Filmteam schnappt sich das Mördergerät von Kamera und macht, begleitet von „Steh auf! Steh endlich auf!“-Rufen, Gesten, dass sich die Switziverse-Member doch bitte schön erheben sollten.
Und letztlich ist es Zac Alonso, der es als erster schafft, sich unter der Bank zu befreien und sich aufzurappeln. Und darauf hat Mr. Cameraman gewartet: einen euphorischen Schrei ausstoßend donnert er das Kameramonstrum mit voller Wucht gegen Alonsos Stirn. Fast besinnungslos stürzt der Handlanger auf die Bretter.
Die Fans flippen aus, sind aus dem Häuschen, als Fleestedt der nächste ist, der auf die Beine kommt. Ohne überhaupt zu wissen, was hier geschieht, stolpert auch er in einen derart heftigen Hieb mit der Kamera genau gegen die Stirn, dass auch er wie vom Blitz getroffenen auf die Matte donnert. Der zweite Schlag war so heftig, dass das Utensil in seine Einzelteile zerbrochen ist.
Switzenberg, dessen Kleidung sich irgendwie so in der Bank verheddert hat, dass er sich immer noch nicht davon befreien konnte, flucht und zetert, kriegt von seinem Umfeld nichts mit. Und nun entledigt sich der Kameradude endlich und langsam seines Overalls.
Pete: „JASON CRUTCH!“
Tatsache! Der Teil der Fans, die sich zur Crutch-o-Mania zählen, geht total steil. Jason Crutch steigt aus dem Overall, ist so voller Adrenalin, dass er wütend im Ring auf und ab stampft, sich selbst und die Halle pusht. Und dann geht er in Lauerstellung, den Blick auf Switzenberg geheftet. Und endlich, endlich…der Kanadier befreit sich von der lästigen Bank, greift sein Titelgold – und erblickt Jason Crutch! Jener macht eindeutige Gesten: „Komm schon! KOMM SCHON!“ Und der Interontinental-Champion ist so aufgestachelt – und sauer! – dass er, den Titelgürtel im Anschlag, plötzlich auf den Oberpollinger zustürzt. Doch dieser duckt sich geistesgegenwärtig weg – wirbelt herum. Switzenberg bremst ab, dreht sich herum, stürzt erneut auf Crutch los – und der kontert
Spinebuster!!
Schwer getroffen geht Switzenberg auf die Bretter, atmet, greift sich sofort an den Rücken. Rappelt sich hoch, schmerzverzerrt…und gerade will er herumdrehen, als Crutch ihn erneut erwischt…
Spear!!
Und erneut geht der Intercontinental-Champion auf die Matte. Die Crutch-o-Maniacs ticken noch einmal aus. Endlich kriegt der verhasste Intercontinental-Champions sein Fett weg. Erneut geht Jason Crutch in Lauerposition – doch nun entwischt ihm der Kanadier. Gerade rechtzeitig umfasst er das unterste Ringseil und lässt sich verletzt und erschöpft aus dem Ring purzeln. Auch Fleestedt und Alonso haben sich mittlerweile teils besinnungslos, teils mit der Besinnungslosigkeit ringend, aus dem Geviert gerollt. Ja, sie alle wurden EISKALT erwischt. Und das haut den härtesten Switzi-Bürger aus den Socken. Jason Crutch hat sich mittlerweile ein Mikrofon gekrallt – und atmet schwer und adrenalingeladen in das Sprechgerät.
Jason Crutch: „Switzenberg! SWITZENBERG, DU LUMP!“
Er dreht eine Ehrenrunde im Ring. Er weiß, dass es nichts bringt, dem IC-Champ nachzuklettern. Er kennt die ungeschriebenen Regeln, kennt das Business.
Jason Crutch: „Du dachtest, du hättest mich ausgeschaltet? Hast du ehrlich geglaubt, dein toller Plan, mich endgültig in die Rente zu schicken, hätte funktioniert? Dann, zum Teufel, KENNST DU JASON CRUTCH NICHT!“
Wieder muss er atmen, eine Pause machen. Er ist so heiß, wie lange nicht.
Jason Crutch: „In meiner Karriere haben die Leute schon mehr mit mir angerichtet. Der ‚liebe‘ Aya, der kürzlich wieder seine Stiefel geschnürt hat, hat mich aus einem verdammten Riesenrad geworfen! Und ich bin immer noch hier! Das, was du mir angetan hast, ist etwas, was mir früher alle zwei Wochen passiert ist! Und du hast ernsthaft geglaubt, ich würde das, was du mir angetan hast, auf mir sitzen lassen? Ich würde einfach zuhause bleiben, bei meiner Frau Anna, meinen Kindern, und es gut sein lassen? DAS war echt dein Gedanke?!“
Pete: „Jetzt, wo er’s so deutlich sagt…“
Crutch blickt nach draußen, ob Fleestedt und Alonso wirklich noch ausgeknockt sind. Switzenberg, der mittlerweile sitzenderweise einige Meter rückwärts die Rampe hochgekrochen ist, Crutch fest im Blick, seinen Titelgürtel mit beiden Händen an die Brust gepresst, kocht vor Wut.
Jason Crutch: „So, dann habe ich Neuigkeiten für dich! Battlemania und das Titelmatch – es hätte tatsächlich das Ende sein sollen. Es hätte das Ende meiner großartigen Karriere sein sollen. Es gibt unverrichtete Dinge, ja. Aber es wäre das Ende gewesen, ich hätte meinen Frieden gemacht und wollte es mit dem Gewinn des Intercontinental-Championtitels krönen. Aber so, wie du es geplant hast, werde ich nicht gehen.
Und deswegen habe ich einen Vertrag bis Ende des Jahres unterschrieben!“
Pete: „WAS?“ Sven: „WAS?“
Die Crutch-o-Maniacs lieben es – Switzenberg weniger, wie seine Reaktion mit den weit aufgerissenen Augen schließen lässt.
Jason Crutch: „Weißt du was? Im Grunde meines Herzens bin ich dir dankbar für das, was du mir bei der vorletzten War Evening angetan hast. Du hast mir mit diesem Angriff erst klar gemacht, dass ich einfach noch hier bleiben MUSS. Die Gehirnerschütterung, die mich zur Pause zwang – und ich hatte tatsächlich Glück, dass es nichts Schwerwiegenderes war! – hat mir erst klar gemacht, was ich wirklich, wirklich will!“
Pete: „Was ist es, Jason? Was willst du?“
Crutch dreht noch eine Ehrenrunde. Der Typ ist immer noch voll gepumpt mit Adrenalin, es ist unglaublich. Und dann wendet er sich erneut dem auf der Rampe kauernden Kanadier zu.
Jason Crutch: „Ich persönlich will es sein, der dir den Intercontinental-Championtitel entreißt. Das alleine ist der Grund, wieso ich diesen Vertrag unterschrieben habe. Ich werde dich jagen, Darragh. Und bei Brainwashed werde ich das Titelmatch einlösen, das ich mir mit dem Gewinn von Battlemania erkämpft habe!
Das Jahr 2025 wird das schlimmste Jahr deines Lebens, denn ich werde dich jagen.
Und bei Brainwashed gehörst du mir – und damit auch der GFCW-Intercontinental-Championtitel!“
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