Rückblick War Evening, 06.02.2015 -

After the Bell“

After the lights went out”

After the show went off”





Fassungslosigkeit…



Enttäuschung…



Demütigung…



Das Licht geht aus.



Normalerweise geht War Evening „off the Show“ mit einem Gekreische, mit einem Gegröle, mit einem Mix aus Chants…doch heute Abend ist das anders! Heute Abend ist es nicht so wie sonst…denn heute Abend ist eine Verbindung entzwei gegangen, die eigentlich unzerstörbar schien. Heute Abend, im Main Event von War Evening, ist etwas geschehen, das nicht für möglich gehalten wurde. Heute Abend kämpfte Jason Crutch gegen Lionel Jannek in einem „World Title“ vs Bestbezahlter Wrestler der GFCW-Match - eine Klausel, die Lionel Jannek seit seiner Vertragsunterzeichnung innehat. Und um einen Titel, der nur in Jason Crutchs „Welt“ existiert…


Doch nun ist es vorbei…


Lionel Jannek hat gesiegt…


Die offiziellen Kameras sind aus...die offiziellen! Doch einer der noch am Ring anwesenden Kameramänner scheint etwas zu wittern - denn seine Kamera läuft noch mit...


Jason Crutch, im Ring hockend, den Kopf gesenkt, den Blick auf die locker im Schoss ruhenden Hände gerichtet, Tränen in den Augen, erhebt sich…Pete, der Kommentator, redet auf ihn ein…der Timekeeper redet auf ihn ein…die Fans in der ÖVB-Arena haben mittlerweile die Halle verlassen…sie ist leer. Es herrscht die gewohnte „Stille“ nach einer War Evening…der Staff macht sich daran, die Ringgerätschaften abzubauen, beginnend mit dem Kommentatorenpult. Und das ist der Grund, wieso Pete hier bei Jason Crutch im Ring steht. Er versucht, den GFCW-Wrestler dazu zu bewegen, den Ring langsam zu verlassen. Das Match ist vorbei! Er versucht mit beruhigenden Worten, JC aus dem Ring zu bewegen.


Doch Jason Crutch hört ihn nicht…Er ist in „seiner Welt“…


Pete greift Crutch unter die Arme, hebt ihn hoch. Tatsächlich lässt sich der Oberpollinger aufhelfen. Er nimmt die Hilfe an, jetzt, da sich sein Körper wieder gefangen hat. Wie lange hat er hier gesessen? Die Halle ist leer, also muss es bestimmt eine halbe Stunde gewesen sein.


Jason Crutch: „Wo ist mein Gürtel?“


Pete redet auf Crutch ein, doch er hört ihn nicht. JC geht die Ringtreppe runter, schwankt - denn der Punch mit dem Schlagring in den Nacken zeigt immer noch Wirkung. Sein rechtes Bein ist immer noch angeschlagen, also humpelt er…er humpelt die Entrance-Rampe hinauf Richtung Backstage-Bereich. Allein. So allein. Ja...nicht einmal Dr. Reuth ist bei ihm...warum sollte er auch?


Jason Crutch: „WO IST MEIN GÜRTEL!!!???“

Jason Crutch: „ER IST WEG!!!!“


Hat er das gerade laut gesagt? Er weiß es nicht, aber der Staff um ihn herum blickt ihn verwirrt an. Das sagt wohl alles…der Kameramann hält immer noch mit seinem Arbeitsgerät auf den Oberpollinger.


Nach draußen - denkt er. Nur nach draußen…RAUS HIER!


Jason Crutch: „Hol den Gürtel, Mensch! Ich bin der verdammte World Champion!“


Er hält inne - überblickt es nicht. Und dann erreicht er die Tonne, aus der immer noch etwas schwarzer Rauch aufsteigt. Ein Mix aus Benzin, Asche und dem beißenden Geruch von Rauch steigt ihm in die Nase...Und es wird ihm nochmal klar, was Lionel Jannek getan hat. Zumindest EINEM TEIL von ihm wird das klar. Crutch steht vor der Tonne, ballt die Fäuste, kneift die Augen kräftig zusammen. Dann öffnet er sie wieder – ruckartig, reißt sie weit auf, blickt ins Nirgendwo.


Jason Crutch: „Nicht zu retten...nicht zu retten...“


Man kann nur ahnen, was er denkt, während er den Curtain durchschreitet und in den Backstage-Bereich eindringt. Hier, in den stillen Gängen der Arena, in diesem Fall die ÖVB-Arena von Bremen, ist im ersten Moment niemand zu sehen. Crutch humpelt den Gang entlang – immer verfolgt von dem neugierigen Kameramann. Doch Crutch schweigt nicht, während er humpelt...


Jason Crutch: „Ich habe verloren…ich…habe verloren! Bin ich…ich bin kein Champion mehr…? Oder?“

Jason Crutch: „DOCH!!! DU BIST CHAMPION!! DU BIST EIN VERDAMMTER WORLD CHAMPION!“

Jason Crutch: „Er hat mich geschlagen! 1, 2, 3! Er hat mich geschlagen! Es ist vorbei!“

Jason Crutch: „NEEEEEEEIIIIIIIIIIINNNNNNN!!!!!! Es ist NIEMALS VORBEI!!!! Er hat dich betrogen! Mit einer feigen Attacke in den Nacken!!!“

Jason Crutch: „Aber warum...warum hat er das getan?“

Jason Crutch: „Er konnte das nur tun, weil ER dich übers Ohr gehauen hat. Der Doc! Er trägt die Schuld! Er ganz allein! Er hat dich betrogen!“

Jason Crutch: „Aber warum...warum hat er das getan?“

Jason Crutch: „Weil er eifersüchtig auf dich ist! Er war es die ganze Zeit! ALLE sind sie auf dich eifersüchtig! Weil du etwas bist, was sie alle nicht sind: Du bist ein World Champion!“


Der Kameramann kann es nicht fassen! Sein Näschen hat ihn nicht im Stich gelassen! Er fängt hier etwas ganz großartiges ein! Ja, genau in diesem Moment! Er fängt die Selbstgespräche eines offensichtlich Wahnsinnigen ein! Das ist Gold wert, zum Teufel! Jerry, du hast es geschafft, denkt er. Und ja: Sein Name ist tatsächlich Jerry...



EIN PAAR TAGE VOR WAR EVENING –IRGENDWO DEUTSCHLAND



Kleine Wolken, hektischem Atems tauchen im faden Mondschein auf. Eine dunkle Gestalt, nur Schemenhaft erkennbar läuft schnellen Schrittes durch einen kahlen und winterlichen Wald. Hin und wieder streift diese Figur einen knorrigen und trockenen Ast, ein paar brechen sogar von der Schnelligkeit und der Wucht ab vom Stamm.

Obwohl der Mond hell am Himmel erstrahlt und einem Jeden den Weg durch das Wirrwarr an Bäumen zeigt, so kann es durchaus schwer sein bei schnellerem Tempo Trittsicher hindurch zu laufen. Der Boden ist matschig. Laub vergangener Tage hat sich mit dem am Boden gesammelten Frost zu einer teils rutschigen Masse verbunden. Auch die am Boden liegenden Äste können an manchen Stellen keine große Sicherheit geben.


Die Atemwolken erscheinen gleichmäßig. Doch sie wehren nicht lange, den die verursachende Person ist zu schnell um die Wolken sich entfalten zu lassen. Seine gehetzt wirkende Person durchbricht die filigranen Gebilde brutal und läuft zielsicher in Richtung Lichtung.

Keine fünf Meter von der Person entfernt führt ein wesentlich bequemer Weg in dieselbe Richtung. Breit und frei von irgendwelchen Gefahren.


Toxic Lugosi kennt diesen Wald. Seit Jahren läuft er durch diesen Flecken unberührter Natur. Der Hauptgrund für ihn an diesen Ort zu ziehen, sich von der Außenwelt zurück zu ziehen.


Vermutlich könnte er diese Strecke auch mit verbundenen Augen laufen, so oft ist er diese Strecke schon gelaufen. Zu jeder Tages- und Nachtzeit, im Winter und im Sommer. Er liebt die Herausforderung, sich ganz auf seine Sinne konzentrieren zu müssen. Keine Möglichkeit der Ablenkung. Seine Augen sind vielleicht um diese Uhrzeit im Nachteil, doch sein Gehör und sein Gefühl in den Füßen, die in Windeseile die Struktur des Bodens beurteilen entwickeln sich zu seinem Vorteil. Instinktiv weiß er wohin und mit welcher Geschwindigkeit er treten muss.


Er ist seit gut einer halben Stunde unterwegs. Sein Puls und sein Atem sind gleichmäßig und konstant. Er kennt sein Tempo und weiß wie er sein Training angehen muss.


Das lief doch mit Mustermann gegen Streetman und Maxxx ganz gut. Wir haben uns hervorragend im Ring verstanden und haben den Titelträgern gezeigt, das wir es ernst meinen.


Das Non-Title-Match war in der Tat für Mustermann und Lugosi gut verlaufen. Warum sollte man es auch anders sehen? Schließlich haben sie die aktuellen Titelträger besiegt. Und die Zusammenarbeit zwischen Mustermann und ihm wird von Mal zu Mal besser. Die Abstimmung im Ring und die einzelnen Aktionen werden immer Besser vom Timing her. Wenn es so weitergeht, sollte es kein Problem sein, als Herausforderer Nummer Eins in naher Zukunft ein Titelmatch zu bekommen.


Wir haben sie einmal besiegt. Ohne das etwas auf dem Spiel stand. Dann sollten wir auch die Titel holen können. Druck erhöht bei mir die Leistungsfähigkeit. Und ich glaube selbst Mustermann wird ebenso hervorragend in einem Titelmatch bestehen können.


Die Lichtung ist schon in Sichtweite. Eine große, Ehrfurcht erregende Buche hat sich an ihr einen beachtlichen Platz erobert und hat andere Bäume in den Hintergrund verdrängt. Der Mondschein tut sein Übriges um diesem Szenario seinen unwirklichen Touch zu geben.


Was das jetzt soll, das jeder von uns nun in Singlematches antreten soll, verstehe ich zwar nicht so ganz, doch mir soll es recht sein. Ich habe Maxxx in einem Tag-Team-Match geschlagen, dann werde ich ihn auch wieder einmal Alleine schlagen-wie schon so oft. Es wird eine willkommene Abwechslung sein. Eine Art Training.


Und während Lugosi über sein nächstes Match nachdenkt, hat er die alte Buche erreicht. Halbzeit für ihn. Er wärmt sich kurz auf um in wenigen Minuten wieder zurück zu laufen.


Maxxx alleine ist schwach. Zusammen mit Streetman sind beide ernstzunehmende Konkurrenten, doch alleine jeder für sich, sind Beide nicht mehr die großen Wrestler die sie mal irgendwann, irgendwo waren.


Lugosi ist schon wieder auf dem Weg zurück. Zurück zu seinem Haus. Die Temperaturen sind in der letzten Stunde merklich gefallen und die Kälte gewinnt mehr und mehr die Oberhand über die Außenwelt. Frost fängt an sich am Boden zu bilden. Die vorhin noch matschige Oberfläche des Bodens, wird nun härter und knackiger und die Eiswolken aus Lugosis Mund werden nun größer und dichter. Seine Atemfrequenz erhöht sich.


Das Geäst und das Laub fangen nun an zu knacken und man könnte meinen die Umwelt wurde in den letzten Minuten ausgetauscht. Minusgrade herrschen in dem Wald. Ein kleiner Wind kommt auf und lässt die Temperatur kälter erscheinen, als sie doch schon ist. Toxic merkt davon zu erst wenig. Er ist so vertieft in sein Training, das er alle äußeren Einwirkungen ausblendet und sich voll und ganz auf sich konzentriert.


Doch wenn Mustermann auf dem Niveau weitermacht, welches er momentan hat sehe ich da keine Schwierigkeiten. Und Maxxx ist im Grunde nur ein mittelmäßiger Techniker, gefangen in einem Ego eines Schwergewichtschampions.

Mustermann und ich sollten unsere Matches beide gewinnen und somit unseren Anspruch als Herausforderer Nummer Eins festigen können.


Lugosi läuft eine weite Rechtskurve und einige Meter links von ihm blitzen hin und wieder vom Mondlicht angeschienene Metalldrähte. Der Grenzzaun, welches sein Grundstück von der restlichen Außenwelt abtrennt. Lugosi hat diesen Zaun nicht gezogen, weil er sich so sicherer fühlt, dazu benötigt er keinen Zaun. Der Zaun soll einzig und allein irgendwelche Idioten fernhalten, die das Wort Privatsphäre nicht kennen oder nicht respektieren.



In einiger Entfernung sieht er wohlbekannte Rauchfahnen aufsteigen. Das erste Anzeichen seines Heims. Der Kamin brennt, die wohlige und trockene Wärme ist genau das richtige nach einem abendlichen Lauf. Schon bald wird Lugosi die Außenbeleuchtung seines Hauses sehen, dann die ersten Umrisse seiner Trainingshalle.

Zwei Gaslampen hängen links und rechts neben dem gusseisernen Gartentor neben der Trainingshalle.


Lugosi erreicht das Tor und öffnet den stählernen Verschluss. Die Gaslampen lassen den hinteren Teil seines Anwesens eine etwas schauerliche Atmosphäre zukommen. Lugosi ist auf dem Weg zu seiner Trainingshalle um noch etwas Krafttraining zu machen, als er in den Augenwinkeln eine Gestalt in der Küche bemerkt.


Was zum...?


Lugosi bleibt stehen. Und schaut noch einmal genauer hin. Er kann die Person nicht erkennen. Schwarze, schemenhafte Bewegungen laufen in der Küche hin und her.


Na warte. Wo ist denn...


Lugosi schaut sich kurz um und entdeckt die Axt aus Edelstahl neben dem Brennholz. Mit einer schnellen und lautlosen Bewegung greift er sie und macht sich mit leichten Schritten zur Terrassentür.


Gerade als er einen genaueren Blick riskiert, bückt sich die Person und er kann sie nicht mehr sehen. Lugosi wartet kurz, atmet tief ein und öffnet mit einer schnellen Bewegung die Tür. Mit der glänzenden, erhobenen Axt in der Luft stürmt er in die Küche.


Toxic Lugosi: „Was...?“



New York! Stadt des Broadway, Heimat der Manhattans, einstige Teilzeitheimat von Franz Beckenbauer und bis heute der einzig wahre „Big Apple“, den es in all den Jahren der Menschheitsgeschichte gegeben hat. Hier lässt es sich leben – wenn man sich mit der Hektik und dem Trouble der Großstadt, der Weltmetropole arrangieren kann. Bekannt ist New York auch für seine Sportstätten, von der natürlich gerade der legendäre Madison Square Garden, den die meisten seit vielen Jahren nur noch „MSG“ nennen, herausragt. Als Veranstaltungsort für Wrestlingveranstaltungen hat er sich einen besonderen Namen gemacht – und wird so, wie er heute ist, nicht mehr lange existieren. Gut also, dass die GFCW die einmalige Chance nutzte, für die !Across The Ocean-Tour 2015“ auch den MSG in ihre Planung mit aufzunehmen. Einer, der die Chance besonders gern wahrgenommen haben wird, ist Johnboy Dog.


Mal abgesehen von den GFCWlern, die ohnehin oft in den Staaten sind, hat der Haudegen eine sehr große Affinität zu den Staaten und damit fast automatisch zu New York und dem MSG. So verwundert es kaum, dass er sehr zeitig in New York ankommt und schon fünf Tage vor dem Rest des Trosses, an einem Donnerstag, in New York angekommen ist. Sofort ging's in das altbekannte Penthouse an der 3rd Avenue, von dessen Rückseite der Ausblick zwar nicht toll, aber eben ruhig ist. Genau das, was der Haudegen nun braucht, der sich auch seiner Familie erfreuen darf: Daniel ist zwar nicht da, Tyler, Alex Jr. und Michelle haben es allerdings hergeschafft – Kunststück, wohnen die doch in direkter Nähe. Nach einem halbwegs festen Mal geht es dann schließlich auch für den Hund hinaus, als es an der Tür schellt.


Johnboy Dog (durch die Gegensprechanlage): „Yeah?“
???: „Itse me, itse Mario....äh...Mäc Müll!“

Johnboy Dog: „Komme.“

Sprach's und zieht sich eben eine Weste um. Eine ziemlich dicke Weste, denn draußen liegt Zentimeterdicker Schnee und den Tod will er sich dort nicht holen. Mac Müll wartet unten und begleitet, nach einem satten Handshake mit dem Hund, diesen schließlich zu seinem Pick Up. Jeder in den USA fährt entweder Yellow Cab oder PickUp – jedenfalls gefühlt, also macht auch der Hund da keine Ausnahme. Immerhin hat er ein Fahrzeug mit Allrad erwischt – einen vergleichsweise kleinen Amarok von VW. Aber selbst der ist ja alles andere als klein geraten, wenn man einen Golf danebenstellt. So entert der Hund flugs die Fahrerseits, Mac Müll die Beifahrertür und netterweise ist der Wagen mit genug Kameras gespickt, dass man die kommende Unterhaltung der beiden genau verfolgen kann, wenn man denn gesteigertes Interesse daran hat. Schließlich bewegt sich der Wagen, ein fürchterlich leiser Diesel – aber kein Hybrid – vom Fleck und die Unterhaltung, die einen exotischeren Ort kaum haben könnte, nimmt ihren Lauf.


Mac Müll: „Nun fahren wir ein wenig durch New York, Johnboy Dog und ich. Hat es einen Grund, warum Du einige Tage eher da bist als viele andere?“

Johnboy Dog: „Natürlich hat es den. Es gibt für alles im Leben einen Grund, Mac. Ich wollte mich akklimatisieren, meine Family sehen, mir die Gegend wieder vor Augen führen. Mit den Menschen kommunizieren, die unsere Show besuchen werden. Ich werde morgen eine Convention besuchen und da Fragen beantworten, so wie jetzt. Ich werde jeden Tag trainieren. Aber ich werde auch jeden Tag an den Titelverlust und an das möglicherweise kommende Match beim PPV denken.“

Mac Müll: „Mit dem Titelmatch sprichst Du einen wichtigen Punkt an. Beide Fight Club Members sind bereits im Match, während es das Dschungelkind nicht geschafft hat. Man hat Euch beide ja interagieren sehen. Warst Du sehr enttäuscht, dass es beim letzten War Evening nicht für das Kid gelangt hat?“

Johnboy Dog: „Natürlich, ich würde lügen wenn ich behauptete, ich sei nicht irgendwo enttäuscht gewesen. Ich war ja nicht umsonst mit am Ring. Mike hat diese Chance bekommen und er konnte sie, sehr knapp, nicht nutzen. Aber ich denke nicht, dass er den Kopf in den Sand stecken wird. Er wird Parn schlagen, endlich ein Match gewonnen haben und daraus neue Energie ziehen.“


Währenddessen biegt man zwei Seitenstraßen weiter ab und fährt langsam durch eine etwas bessere Gegend. Sonderlich viel Schnee geräumt wurde hier allerdings trotzdem nicht. Viele Autos an den Seiten sind immernoch zugeschneit, aber die meisten hier haben ohnehin eine eigene Garage am und im Haus. Einfach, weil man es sich leisten kann. Dass immer neuer Schnee fällt, macht die Lage nicht einfacher. Immerhin aber ist der Hund ein umsichtiger Fahrer, der sich gerade vor allem viel Zeit lässt. Der Weg zum Garden ist nicht allzuweit, so dass er ruhig bummeln kann. Und Mac sich neue Fragen ausdenken. Nen Spicker hat er ja nicht dabei.


Mac Müll: „Deine Verbindung zu Dschungle Kid ist für viele in der GFCW sehr verwirrend. Zu Beginn war es wohl Daniel, der dir zum Sieg verhalf und, ich denke das ist unbestritten, dafür sorgte, dass Du Intercontinental Champion wurdest und...“
Johnboy Dog: „Mac?“

Mac Müll: „Ja?“

Johnboy Dog: „Das stimmt so nicht. Es gab keine Absprachen, weder mit Daniel, Mike noch sonstwem der jemals als Dschungle-Kid hier herumgeturnt ist. Auch wenn Lugosi das gern anders gesehen und selbst Jason Crutch lange das Gegenteil behauptet hat. Es ist ihr gutes Recht, das zu behaupten, denn sie konnten es nicht besser wissen. Ich halte nur fest: Ich habe in jedem Match bis an meine Grenzen gehen müssen und bin ausschließlich deshalb, weil ich an jenem Abend besser als The bad Bat war, Intercontinental Champion gewesen. Genauso wie ich den Titel verloren habe, weil er bei Title Nights einfach besser war als ich. Ende.“

Mac Müll: „Jason Crutch hat dir ja Respekt gezollt und erschüttert reagiert, als Toxic den Belt dann einfach im Ring vor deine Füße geworfen hast....“
Johnboy Dog: „Oh ja! Und mir ging es in dem Moment ähnlich, Mac. Weißt du....jeder, der mit Wrestling anfängt, will irgendwann nach oben. Titel gewinnen, Menschen unterhalten. Am liebsten beides. Niemand kann mir sagen, Titel bedeuteten ihm nichts. Von daher kann ich nicht verstehen, wie man etwas so wertvolles ein weiteres mal so beschmutzen kann, Mac. Ich habe den Titel mitgenommen. Nicht, weil ich dachte dass Dye ihn mir dann zugesteht, das würde er vielleicht sogar tun aber es wäre nicht gut. Eher aber, weil ich der festen Überzeugung bin, dass ich mir das Ding beim PPV sowieso holen werde. Warum? Weil ich an mich und meine Fähigkeiten glaube!“

Mac Müll: „Du wärst dann zweifacher Intercontinental Champion, so wie Toxic...“
Johnboy Dog: „Aber Mac – bedenke eins: Immer wenn es heißt, XYZ ist soundsovielfacher ABC-Champion, heißt es auch, dass er den Titel mindestens einmal weniger verloren hat! Wenn ich zehnfacher Champion bin, habe ich zwar zehnmal jemanden besiegt der diesen Titel gehalten hat. Ich habe aber auch neunmal gegen jemanden verloren, der besser war als ich!“


Mac Müll nickt und es entsteht für einen ziemlich langen Moment ein Schweigen, das nur durch das Surren des Schweibenwischermotors und das Gerubbel des Schweibenwischergummis auf der Frontscheibe untermalt wird. Und vom dezenten Nageln des leisen Diesels unter der langen Haube des Amarok.

Schließlich erreicht man den Parkplatz unweit des MSG und stellt den Wagen dort ab. Da das Interview aber noch nicht zuende ist, verlässt man auch den Wagen noch nicht, sondern verharrt eine Weile dort, während die Standheizung selig bollert.


Mac Müll: „Neben beiden Mitgliedern des Fight Club könntest du auf den Sieger von El Futuro gegen Player treffen. Welcher der beiden wäre dir lieber?“

Johnboy Dog: „Wenn ich den Gürtel haben will, muss ich jeden schlagen. Ich halte Player für brandgefährlich, auch wenn die Schnittmenge mit El Futuro natürlich größer ist. Er hatte einen wunderbaren Lehrmeister und ist ein nicht zu unterschätzender Gegner – für niemanden. Ich habe ihn schon einmal beinahe auf die leichte Schulter genommen und wäre fast dafür bestraft worden. Da gibt es kein 'Wen mag ich lieber haben', Mac. Beide sind sehr gefährlich – genauso wie beide Mitglieder des Fight Club, die natürlich erst einmal zusammenarbeiten werden.“

Mac Müll: „Wie schaut dein Plan B aus? Night Ryder wird für dich eine harte zu knackende Nuss....“

Johnboy Dog: „Es gibt ja keine unknackbaren Nüsse. Aber du hast schon recht, für mich ist Night Ryder eine weitgehende Unbekannte. Was jedoch nicht heißt, dass ich ihn auf die leichte Schulter nehmen will. Er erinnert mich fast ein wenig an mich selbst vor gut zwanzig Jahren – jetzt habe ich ihn sogar gelobt!“
Mac Müll: „Bleibt als abschließende Frage noch...die Gro Gock Challenge. Wirst Du mit jemandem teilnehmen? Zu einem Plan B willst du ja nichts sagen.“

Johnboy Dog: „Ich habe auch keinen Plan B. Ich will zum zweiten mal Intercontinental Champion werden und, so mich die Zeit lässt, eine Ära prägen. Und selbst falls das wider Erwarten nichts wird...dann schnappe ich mir Mike und mische mit ihm die Tagteamszene auf. So wie vor 25 Jahren. Und vor 20. Und vor 10. Es ist niemals zu spät, sich etwas zu wagen.“


Schließlich öffnet der Hund als erster seinen Wagenschlag und steigt aus, Mac folgt ihm einige Momente später. Es ist kalt in New York. Aber JBD zu allem bereit. Definitiv. Und so zielstrebig wie er sich fühlt und gibt, so bewegt er sich auch. Er wird nur noch diese Chance haben – da muss er ja, kann gar nicht anders, als sie zu nutzen!



Toxic Lugosi: „Was...?“

Max Mustermann: "Hallo!"


Der Teufel steht in Lugosis Küche, bekleidet mit Kochmütze sowie Schürze mit dem Aufdruck "Hells Kitchen" und hätte fast vor Schreck das Backpulver in seiner Hand fallen lassen, entspannt sich jedoch jetzt wieder sichtlich, nachdem der Agent Provocateur bemerkt, dass es nur sein Tag Team Partner ist, der nach Hause kam.


Lugosi dagegen steht immer noch mit der Axt in der Luft in seiner eigenen Küche. Er versteht nicht was hier vorgeht.


Toxic Lugosi: „Was zum Teufel soll das? Was machst du hier? Wieso bist du hier? Erklär mir das! Jetzt!“

Max Mustermann: "Ich backe, ist das nicht offensichtlich?"


Wie zur Verdeutlichung deutet der Verdammer der Verdammnis und von fremden Küchen erst auf die Mütze, dann auf die Axt in Lugosis Hand.


Max Mustermann: "Im Gegensatz zu der Axt in der Hand. Was machst du damit in einer Küche, Kartoffeln schälen? Hast du keine normalen Messer? Leg das Ding weg, du machst dich ja lächerlich!"


Mit der Inbrunst der Überzeugung, dass ER hier der Normale ist, obwohl er bei seinem Tag-Partner eingebrochen ist um in einer fremden Küche Teig zu kneten, schüttelt der Entfacher des Fegefeuers - und Lugosis Ofen zwecks Backvorgang - den Kopf.


Toxic Lugosi: „Ich nehme die Axt erst runter, wenn du mir das hier alles befriedigend erklären kannst!“

Max Mustermann: "Ich erzähl dir ja gleich alles, sobald du aufhörst hier Jack Nicholson in Shining nachzuspielen. Was soll denn das?!"


Prüfend schaut Lugosi Mustermann an und entscheidet sich, das es ausreicht, das die Axt in greifbarer Nähe ist.


Toxic Lugosi: „Also gut. Die Axt ist aus der Hand. Was, was machst du hier?“

Max Mustermann: "Ich wollte Brot backen, aber ich hatte nicht mehr genug Mehl daheim. Der Supermarkt hat schon zu, deshalb bin ich hier. Ich wusste ja nicht, dass du schon so früh zurück kommst."


Toxic Lugosi kann es nicht glauben, was sein Tag-Team-Partner gerade von sich gibt. Dementsprechend kann er auch nur den Kopf schütteln und lässt sich auf einen Küchenstuhl nieder. Und bedeutet Mustermann weiter zu erzählen.


Max Mustermann: "Ich habe nämlich über meinen kommenden Gegner recherchiert und da fiel mir auf, dass er Robert Breads heißt. Verstehst du? Breads! Wie Brot! Und nachdem ich IM INTERNET ein Gerücht entdeckte, dass Robert Breads angeblich einst eine Bäckerausbildung machte - was aufgrund seines Namens ja auch völlig logisch ist! - habe ich mich an die Lehren von diesem Typen.. wie heißt er gleich noch? Zug zu, oder so, keine Ahnung, die chinesischen Namen kann ich mir nicht merken. Aber er hat ein gutes Buch geschrieben. Jedenfalls sagte der einst, Luzi.. also so nannte er mich, das war quasi mein Kosenamen damals. Er sagte Luzi, um deinen Feind zu verstehen, musst du dich in ihn hineinversetzen zu können. Also lange Rede, kurzer Sinn, deshalb backe ich jetzt Brot. So. Jetzt weißt du es."

Toxic Lugosi: „Das ist wieder einer der Versuche mich zu verarschen oder? Du hast doch nicht wirklich vor dich auf diese Weise auf dein Match gegen Breads vorzubereiten?“


Lugosi steht auf um aus dem Kühlschrank eine Dose Bier zu holen.


Max Mustermann: "Pass da hinten auf meinen Teig auf, der ist schon ausgerollt!"


Lugosi antwortet darauf gar nicht und holt sich eine Dose heraus, um sich damit wieder auf den Stuhl zu setzen.


Max Mustermann: "Vielleicht solltest du dich auch besser mal auf deinen Gegner vorbereiten. Wobei, das ist ja nur Jimmy Maxxx, der kann eh nichts. Wieso ist der überhaupt Tag Team Champion? WAS SOLL DENN DAS?! Sobald ich das Brot hier in der Mitte gebrochen und im biblischen Sinne an die GFCW Jünger verteilt habe, sollten wir das endlich mal ändern."

Toxic Lugosi: „Unsere Chancen auf die Gürtel stehen im Moment sehr gut. Wir werden sicher unsere Matches in New York gewinnen und sollten uns dann darum kümmern das wir ein Titelmatch bekommen. Wir haben die TT-Champs schon besiegt. Wir haben ein Recht auf die Titel!"

Max Mustermann: "Ganz genau. Aber ein Schritt nach dem Anderen. Wenn du schon mal da bist.. wie genau stelle ich den blöden Ofen hier ein? Ich kenn mich mit solchem neumodischen Kram nicht aus!"


Und während die Fearsome F(r)iends noch Brot backen, geben wir zurück ins Studio.



Ein Video ist auf dem Titantron zu sehen. Der Betrachter sieht die Brookyn Bridge zum Abend. Ein Schwenk erfolgt um die Brücke. Dahinter leuchten die Lichter der Stadtteile Manhattan und Brooklyn. Anschließend wird auf die Brooklyn Bridge geschaltet, wo einige Autos über die sechsspurige Strasse fahren. Der Fußgängerweg ist nun zu sehen. Zwei Personen stehen zur Zeit dort oben und schauen sich die Skyline von Manhattan an. Es sind El Futuro und das Masked Wonder.


Masked Wonder: Bienvenido a Estados Unidos, más precisamente en Nueva York. Mi segunda casa ahora. Cuando no estoy trabajando en el GFCW, lucho en América en varias ligas Independiente. ¿Tienes una referencia a Estados Unidos, mi amigo?

Untertitel: Willkommen in Amerika, genauer in New York. Meine zweite Heimat inzwischen. Wenn ich nicht in der GFCW tätig bin, wrestle ich in Amerika in diversen Independentligen. Hast du auch einen Bezug zu Amerika, mein Freund?


Der Blick vom maskierten Wunder wandert zu seinem Tag Team-Partner El Futuro.


El Futuro: „Si, aber weniger zu New York. Du weißt das ich auch Wurzeln in Puerto Rico habe und damit in gewisser Weise auch immer nah an Amerika gebunden war. Aber mein Zuhause weg von Zuhause ist Chicago. Dort habe ich lange Trainiert unter McFly und fand mit meiner heutigen Freundin auch mein großes Glück. Schon seltsam, auch sie hat Wurzeln in San Juan, aber wir sind uns nie begegnet. Es bedurfte schon die Stadt Chicago und die Menschen die dort leben um sie zu treffen und mit ihr jemanden zu finden der den rastlosen Guerrero der ichbin, wenigstens ab und an mal zur Ruhe kommen zu lassen.“


Kurz schweigen beide wieder und lassen die gewalltige Skyline der Metropole noch ein wenig mehr auf sich wirken.


Masked Wonder: No está mal. ¿No es un fabuloso panorama, mi amigo? Quién puede ver mis videos, conoce mi buen sabor de paisajes.

Untertitel: Nicht schlecht. Ist das nicht ein fabelhaftes Panorama, mein Freund. Wer meine Videos sieht, kennt ja meinen guten Geschmack in Sachen Landschaften.


Einen kurzen Augenblick schwenkt die Kamera das schöne Panorama am Abend entlang. Dann aber sind die beiden Athleten der GFCW wieder zu sehen.


Masked Wonder: El GFCW comienza incluso con esta muestra su "Across the Ocean-Tour" y yo estoy deseando que llegue aquí en Estados Unidos que se permita a ocurrir por la GFCW.

Untertitel: Die GFCW startet ja mit dieser Show ihre „Across the Ocean-Tour“ und ich freue mich schon hier in Amerika für die GFCW auftreten zu dürfen.

El Futuro: „Oh ja... ich freue mich auch. Heißt es doch auch für uns im Zeitraum dieser Tour das die Reisewege für uns beide vertrauter und auch kürzer sind.“

Masked Wonder: La característica especial de dos maneras, por supuesto, a principios del PPV de GFCW - GFCW Doom's Night 2015. Allí tendrá la oportunidad de etiquetar equipo de oro para el cinturón de seguridad alrededor de sus caderas. No es cierto, mi amigo?

Untertitel: Der besondere Höhepunkt in doppelter Hinsicht ist natürlich das baldige PPV der GFCW – GFCW Doom's Night 2015. Dort werden wir eine Chance haben uns das Tag Team-Gold um die Hüften zu schnallen. Nicht wahr, mein Freund?

El Futuro: „Oh ja... und ich verspreche dir bei allem was mir etwas bedeutet das ich Alles tun werde damit wir am Ende des Abends die Gürtel um unsere Hüften schnallen können.“


Er legt die Hand auf die Schulter seines Weggefährten, schaut ihm in die Augen die unter seiner Maske ruhen.


El Futuro: „Und ich danke dir auch das du mir das Vertrauen auch weiter entgegenbringst auch wenn ich manchmal einen Starrkopf bin und mit dem IC Titelmatch noch etwas anderes auf der Agenda habe. Du weißt das ich ohne dich nie zur GFCW gekommen wäre. Und ich werde dein Vertrauen nicht enttäuschen.“


Ein lächeln huscht um den Mund von The Masked Wonder als er sehr gebrochen antwortet.


Masked Wonder: Geschenkt!


Und damit weiter im Programm.




".. Was .."




Es ist eine Art Grillanzünder, wie es aussieht. Dann reicht er Breads das Säckchen, und während der es öffnet, kippt Skillet die ganze Flasche über Cashew aus. Dann dreht er sich zu Breads um, der etwas in seiner rechten Hand hält. Durch sein blutiges Gesicht kann man kaum noch die Augen erkennen, aber man sieht doch, wie ein wahnsinniges Funkeln in seinen Blick kriecht. Dann öffnet er seine zur Faust geballten rechte Hand und zu Vorschein kommt... Ein Feuerzeug!


Pete: „Jemand muss dieses Irren stoppen! Der will ihn umbringen! Der hat sie nicht mehr alle!“


Der Kanadier lacht laut auf, freudlos, emotionslos, dann macht er sein Feuerzeug an und kniet vor Cashew nieder. Er packt seinen Gegner mit der freien linken Hand am Kinn und zieht seinen Kopf so nach oben, sodass er genau in die Flamme des Feuerzeugs blickt. Furcht tritt in Cashew's Gesicht, und Skillet steht hinter Breads, den Stuhl im Anschlag, während „Canada's Own“ seinen Gegner weiter anlächelt, als wäre das alles ein Kaffeekränzchen. Cashew blickt nocheinmal in die Flamme, dann zu Skillet, dann blickt er Breads mit einem hasserfüllten Blick in die Augen, bevor er ausruft: „I Quit!“


Pete: „Das Match ist gelaufen.“

Sven: „Nicht für Breads!“


Die Glocke läutet, und das Match ist vorbei, aber Breads macht keine Anstalten sich von Cashew wegzubewegen. Stattdessen lächelt er jetzt nur noch breiter, als würde er die Hilflosigkeit seines Gegners genießen. Aber da stürmen schon 6 Security-Männer die Rampe hinunter, und sie packen den Kanadier von hinten und ziehen ihn von seinem Gegner weg.





".. Was .. soll .."





Wutentbrannt stürmt der Kanadier die Rampe hoch, bis er sich noch einmal umdreht. Und dann rennt er. Er rennt auf den Ring zu, er rennt auf Dynamite zu, und das ohne ein Anzeichen von Zurückhaltung. Ein wütender Stier spricht dem Kanadier aus dem Gesicht, bis vier GFCW-Sicherheits-Kräfte sich ihm in den Weg stellen. Er stoppt gar nicht erst ab, sondern tritt gleich den ersten mit einem Bicycle Kick um. Der Sicherheitsmann geht zu Boden, und ehe irgendwer reagieren kann, fängt sich der nächste gleich schon den Candian Cutter ein. Die anderen beiden sind entsetzt und wollen den Kanadier festhalten, aber er tritt dem einen Security-Mann zwischen die Beine und schleudert ihn gegen die Absperrung. Der Letzte steht dem Wahnsinnigen nun gegenüber, verängstigt, und ohne Chance, dem nun folgenden Canadian Cutter zu entkommen.





".. das .. "





Er beugt seinen Kopf vor und geht mit seinen Lippen direkt an ihr Ohr und flüstert ihr etwas zu.


Robert Breads: „Ich weiß aber auch, wann mich jemand manipulieren will.“


Mit diesen Worten packt Breads Brooks blitzschnell mit beiden Händen am Hals und es gibt tatsächlich einen Canadian Cutter für die blonde Frau! Das alles geht so schnell, dass sie keine Chance hat zu reagieren und nun liegt sie mit dem Gesicht auf dem Boden von Dicio's Kabine, laut stöhnend, während Breads sich langsam wieder aufrichtet. Er blickt einmal kurz auf sein Werk und es scheint kurz, als wolle er seine Hand nach der Frau ausstrecken, aber dann sieht man wieder diese entschlossene Kälte in seine Augen treten und er dreht sich auf dem Absatz um und verlässt die Kabine um Christine zurück zu lassen.





".. Was .. soll .. denn .."





Emilio packt zu, und Elena dreht den Kopf verängstigt, fast flehentlich zu Emilio und redet pausenlos auf ihn ein. Fernandez aber grinst sie nur an, und dann schubst er sie nach vorne. In einer fließenden Bewegung packt Robert Breads sie um den Hals und hämmert sie dann mit dem Canadian Cutter zu Boden. Scheinbar sind die beiden Dicio-Mitglieder nun zufrieden mit ihrem Werk, denn sie blicken auf ihre Opfer hinab. Breads' Brust hebt und senkt sich stark, und die Flamme des Wahnsinns in seinen Augen brennt, ähnlich wie bei Brainwashed im Gespräch mit Dynamite.





"WAS"





Robert Breads: „Dynamite, bitte, ich möchte dir den Gast von Christine und mir vorstellen, auch wenn du ihn natürlich kennen solltest. Aber trotzdem, ich will ja schließlich ein guter Gastgeber sein: Deine Nichte Sylvia!“


Guter Gastgeber“ trifft es wohl nicht wirklich, denn die zierliche Frau, die Freundin von Emilio Fernandez, ist auf dem Stuhl gesfesselt, mit Schnüren an den Armen und Beinen. Zusätzlich hat sie eine Augenbinde verpasst bekommen. Ihr Mund bewegt sich pausenlos, scheinbar ruft sie nach Hilfe, aber der Ton scheint abgestellt zu sein, denn man hört nichts.





"SOLL"





Robert Breads: „Mir ist völlig egal, ob das, was ich tue, gerecht ist. Mir ist einzig und allein wichtig, ob ICH bekomme, was ICH will. Und wenn Maron darunter leiden muss... dann ist das eben so.“


Maron zuckt auf dem Stuhl hin und her, als sie das hört. Verzweifelt schreit sie gegen das Klebeband um ihren Mund an und wirft den Kopf hin und her, die Stuhlbeine wackeln.


Robert Breads: „Halt den Mund!“


Wütend über die Unterbrechung seiner persönlichen Horror-Show schnellt das Messer nach oben und ehe man sich versieht, sitzt es an der Kehle. Wie einfach es nun wäre, zu schneiden, den Schmerz zu spüren, die Angst, die Hoffnung, all das, mit nur einem Schnitt... aber nein. Er darf sich nicht von seinen inneren Zwängen kontrollieren lassen. Stattdessen setzt Breads die hölzerne Maske des Hohns auf und schlägt zu, ins Gesicht der Frau, die mit samt des Stuhls nach hinten kippt und dort liegen bleibt.





"DENN"





Mit langsamen Schritten und in einer Arena voller Menschen, die ihn hassen, läuft er hinüber zum Stuhl, bückt sich, wobei ein wenig Blut auf die Sitzgelegenheit tropft, ehe er selbige aufnimmt und sie ausklappt, um sie aufzustellen.


Mit einem diabolischen, bösartigen Grinsen packt er Dynamite am Kopf und zerrt ihn quer durch den Ring, hin zum Stuhl, der dort steht, und führt seinen Kopf durch die Lücke zwischen Lehne und Sitzfläche hindurch. Eine Szene, die sich vor einem Jahr schon einmal so ereignet hat.


Vor genau einem Jahr, bei GFCW Brainwashed 2010 hatte Robert Breads auf genau diese Art und Weise die Karriere des größten Wrestlers, den die GFCW je gesehen hatte, beendet. Nun soll Nummer zwei folgen. Die beiden größten und wichtigsten Männer der GFCW-Geschichte, ausgeschaltet bei der selben Show, mit dem selbem Move, von ein und dem selben Mann.


Mit der gleichen banalen Endgültigkeit, mit der auch J.T.K.'s Karriere hier vor einem Jahr ihr Ende fand, geht es nun abwärts für Dynamite. Der Canadian Cutter, während sein Hals und sein Kopf quasi im Stuhl stecken, setzt den Schlusspunkt hinter die Geschichte eines der größten Männer, den das Wrestling je gesehen hat. Mit dem Aufschlag des Stuhl's auf der Matte splittern nicht nur die Knochen in Dynamite's Körper, auch die alte GFCW splittert in tausend Teile und liegt in Scherben. Es ist zu Ende.





"DAS?!"





SCHLAG GEGEN OUTHS!!!


Aus dem Angriff Breads gegen den Champion wird plötzlich eine Attacke gegen die Managerin, welche sofort und unter dem Raunen der Fans zu Boden geht. Auf der Stelle lässt Streetman von seinem Gegner ab und kniet sich gegen die offensichtlich angeschlagene Blondine nieder. Sämtliche Intensität, die ganze spannende Atmosphäre ist auf einmal weg und das Einzige, was man noch hört, ist der Count des Referees.






War Evening

20.02.2015

Der Tag der ANTWORT



GLEICH





Einiges hat sich an Merchandise auf dem Wagen getürmt, den man vor den Garden gestellt hat – und es ist klar, die GFCW ist vor Ort. Je ein kleiner Bereich gilt den einzelnen Wrestlern, so dass man neben Johnboy Dog vermutlich auch noch den einen oder anderen entdeckt – Yokomizo hat einen Stand, aber da will keiner hin. Das Merchandise von Peter Falk dagegen ist der Renner...moment...Peter Falk hat Merch?! Ja, ein kurzer Moment um irritiert zu gucken, aber nun gut...manch einer wundert sich ja, dass selbst das Dschungle-Kid Merch hat, aber das scheint ja recht normal zu sein. So verkauft man hier sein Merch, schreibt Autogramme – und lässt Fotos mit sich schießen. Johnboy Dog ist sich da wirklich für keinen Mist zu schade – auch mit demenzkranken Frauen die aussehen wie Mae Young und riechen wie Paloma Inkontinenzia lässt er sich abrichten..äh..ablichten.

Schließlich sind aber alle Autogramme geschrieben, alle Bilder gemacht und ein Teil des Merchs ist auch verkauft, den Rest wird man sich wohl für den Abend der Veranstaltung aufheben. Johnboy Dog schaut ziemlich zufrieden drein, als er sich schließlich die Jacke wieder auszieht – eine exklusive JBD-Jacke wie sie im GFCW-Shop für satte 249€ zu haben ist – und in die Halle geht, wo es deutlich wärmer ist als draußen. Leider hat sich das Wetter in New York immernoch nicht signifikant verbessert. Drinnen trifft er, kaum dass er die Halle betreten hat, auf jemanden den er nur zu gut kennt: Das Dschungle-Kid.


Johnboy Dog: „Hey Mike!“


Wahrscheinlich wird er auf Dauer der einzige in der GFCW sein, der das Dschungelkind beim Namen nennt, weil es der Verfasser dieser Zeilen einfach nicht gebacken kriegt, die Daniel-Löschung zu übermitteln. Aber Johnboy Dog darf der, der kennt den guten Mike Kontrak ja seit über 20 Jahren.


Dschungle Kid: „Gut ausseh. Viel verkauft hatter?“


Der Hund nickt und nähert sich bis auf wenige Dezimeter an den alten Freund an, der wirkt als sei er in der Form seines Lebens. Grundsätzlich mag er das auch sein, wenngleich er kaum jünger als der Hund ist.


Johnboy Dog: „Siehst auch gut aus. Und ja, Verkäufe liefen ganz gut. Sind nette Menschen hier, die sich noch über Wrestling freuen. Du verhaust gleich Parn, ja?“


Eine Reihe strahlend weißer Zähne blitzt Johnboy Dog entgegen, als der alte Mann ihm gegenüber ihn angrinst. Und nickt – keinen Zweifel lässt er daran, dass es zumindest gegen Parn für einen Sieg reichen wird.


Johnboy Dog: „Weißt du...wenn ich irgendwann nichts mehr zu tun habe, sollte ich dich managen. Oder ich stelle dir Pepe an die Seite, was hältst du davon?“


Das Dschungle-Kid schaut einigermaßen skeptisch. Manager? Braucht er eigentlich nicht, reicht doch eigentlich die In-Ring-Leistung für gewöhnlich. Andererseits mag selbst der Dschungelmensch festgestellt haben, dass die Sprachbarriere sich gerade jetzt im gehobenen Alter nicht gerade leicht überwinden lässt – und das wäre eigentlich genau das, was ihm noch fehlt, vielleicht doch nochmal im Singles-Bereich durchzustarten. Also schaut er nachdenklich in Richtung des Hundes und zögert mit einer Reaktion. Bis er schließlich nickt.


Dschungle-Kid: „Vielleicht ist gute Idee. Vielleicht mach auch wieder Animals. Das cool damals.“


Die Ansicht hat das Kid nicht alleine, denn nun ist es Johnboy Dog der grinst – ganz als hätte er das erwartet oder sogar forcieren wollen. Also geht er hinter das Kid, legt dem den Arm um die Schulter – gut, wenn der eine ganze Ecke kleiner ist, so sieht das umso kameradschaftlicher aus – und führt ihn schließlich in Richtung Backstagebereich.


Johnboy Dog: „Das ist eine sehr gute Idee, Mike. Hat ja damals schon ziemlich gut funktioniert. Wobei ich eh mal mit dir sprechen muss. Es gibt da eine Tagteamchallenge...“


Mike Kontrak...ehm..das Dschungelkind strahlt. Sein alter Freund, der irgendwie auch ein Mentor ist, will ihn nun sicher fragen ob er mit ihm daran teilnehmen will? Einen anderen Grund für die Erwähnung kann es ja eigentlich kaum geben!


Johnboy Dog: „Ich...wollte dich fragen ob du mir böse wärst, wenn ich zunächst Jason Crutch frage, ob er die Zeit und Lust erübrigen kann, mit mir zu teamen. Unsere Chemie in den wenigen Tagteammatches war bisher ganz gut. Außerdem warten auf dich ja andere Aufgaben.“

All die Euphorie die sich im Gesicht des Dschungelmannes angesammelt hatte – sofern man das durch die Maske und das Facepaint das natürlich schon aufgetragen ist erkennen kann – weicht von einem Moment auf den anderen aus jenem. Ein starres Nicken folgt und man merkt dem Kleineren an, dass er arg enttäuscht ist – nicht böse, aber doch einigermaßen enttäuscht, dass JBD ihn nicht direkt als ersten fragt, sondern erst Jason Crutch in Erwägung zieht. Das unheimlich blöde Gefühl der zweiten Wahl bricht sich aber glücklicherweise noch nicht Bahn. Ist vielleicht auch ganz gut so, denn so merkt der gute Johnboy nicht allzuviel davon.


Dschungle Kid: „Nee, okay ist. Aber wenn sag nein, du frag mir, ja?“


Ein Lächeln ringt er sich dann doch ab. So ganz blöd ist selbst Zweite-Wahl-sein nicht, wenn das Gegenüber ein mehrfacher Midcardchampion ist. Ist ja netterweise auch so, dass das Dschungelkind ohne den Hund gar nicht vor Ort wäre. Und Johnboy Dog wäre ja auch ziemlich blöd, wenn er die Geste nicht als solche erkennen und annehmen würde. Also schaut er kurz auf die Hand, die ihm da gereicht wird, streckt die eigene aus – und schlägt schließlich ein!


Johnboy Dog: „Sicher werde ich das tun, wenn es erforderlich ist. Gut, dass ich mich nach all den Jahren wenigstens auf eine Person felsenfest verlassen kann!“


So wie er das sagt, spürt man dass er das auch so meint und eben nicht nur so sagt. Der Griff in dem er die Hand des anderen hat und schüttelt ist fest und bleibt auch so, bis er nach einigem Herumgeschüttel schließlich loslässt. Noch ein Klaps auf den Dschungelkind-Hinterkopf und es kann weiter gen Backstagebereich gehen. Wenn das keine gute Nachricht vor der Show ist, was denn dann?



Es gab diese Tage im Leben, an denen einfach alles schief gehen musste. Für einige Leute war das der Wochenanfang, für andere Leute gehörte Freitag der 13. zu diesen Tagen. Für Rage war es immer der erste Arbeitstag an dem alles etwas schwierig war und die Welt über einen zusammenbrechen konnte. Warum sollte der erste Tag in einer GFCW Show anders verlaufen als ein normaler Arbeitstag zu Hause? Nur weil man ein Termin im Madison Square Garden, DER Kulisse für Wrestlingabende schlechthin hatte?

Nein, das war nicht unbedingt der Grund für schlechte Laune. Für Suicide Rage, der extra aus Deutschland Anreisen musste, sollte dies die Vorbereitung für ein Tryout werden. Meeting mit dem Office, Treffen mit den Road Agents, Einweisung in den Arbeitsalltag. All diese Dinge sollten heute geschehen, doch hatte man wohl vergessen Rage zu sagen, dass seine größte Aufgabe des Abends darin bestand erst mal in den Madison Square Garden reinzukommen. Durch den Hintereingang, versteht sich. Genau dieser kleine Eingang für die Leute, die hier arbeiteten und der selbstredend von einem amerikanischen Sicherheitsdienst bewacht wurde. Verdammt!


Suicide Rage: „Bruder, glaub mir ich komme wegen einem Tryout. Ich bin neu hier. Meine Papiere habe ich vorgezeigt.“


Der Bulle aus New York starrte Rage nur an. Völlig teilnahmslos, als hätte er mit dem aktuellen Problem so rein gar nichts zu tun. Hatte er auch nicht. Er war halt Amerikaner und konnte eine Einladung zu einer Vorstellung auf Deutsch nun mal nicht verstehen. Lesen konnte er den Text natürlich so oft er wollte, würde aber nichts an seinem Verständnis ändern.


Suicide Rage: „Ich habe ein Vorstellungstermin, Bruder. Steht dort in den Unterlagen…. Warte mal… Seite 2 wenn ich mich nicht irre?“

Security: „Brother, what do you talk about? Junkies don't come in and now get out of my way!”


Das war der Moment, in dem es besser war vorerst den Rückzug anzutreten bevor der Typ noch ein Aufstand machte und völlig durchdrehte. Ein letzter Versuch?


Suicide Rage: „Okay, wie wäre es wenn sie einfach das Handy benutzen würden und mal nachfragen? Ich meine irgendjemand muss doch über mein Erscheinen informiert sein, oder?“

Security: „Last time: get out! NOW!”


Der große, stämmige bärtige Kerl, der aussah als hätte er seit Monaten die Bierbar nicht verlassen, baute sich vor Rage auf und lies die Muskeln spielen. Zeit für einen gepflegten Abgang. Nicht ohne einen drauf zu setzen. Eine Drohung! Okay, eher eine Verzweiflungstat immerhin wurde ja aus dem Job nun doch nichts.


Suicide Rage: „Okay, ist schon okay… aber meckere mich nicht an, wenn sie dich dafür feuern. Ich meine es haben schon ganz andere Typen ihren Job wegen weniger verloren, weist du.“


Der Kerl hob nur eine Braue an und zog den Mundwinkel runter. Er hatte offensichtlich keine Lust mehr mit der halben Portion, der eigentlich auch ganz gut gebaut war, zu reden. Er würde sich ja doch nur pausenlos wiederholen, wie eine kaputte Schallplatte.


Suicide Rage: „Ich zum Beispiel.. wenn du es wirklich wissen willst.“


Der Türsteher atmete tief ein und wollte schon seinen Körper spielen lassen, als bei Rage das Handy losging.


Suicide rage: „Einen Moment… ich bin gleich für dich da. Ein Telefonat dann darfst du mir eine verpassen, okay? Hallo… ja… ich stehe quasi vor der Tür. Ehm nein es war nicht schwierig… nein alles klar… nein kein Problem… ehm naja doch eine kleine Sache wäre da noch, der Türsteher hier will mich nicht reinlassen. Es hat ihn wohl niemand unterrichtet das… wie... sie kümmern sich darum? Na wenn das so einfach geht? Okay. Von mir aus. Alles klar. Wiedersehen.“


Während der Unterredung lies Rage den Türsteher nicht aus den Augen. Gerade als der Bulle von New York endlich seine Fäuste spielen lassen wollte erhielt der Wachmann über sein Headset eine Nachricht. In wenigen Sekunden schien sich das Blatt zu wenden, denn plötzlich war es kein Problem mehr Rage Einlass zu gewähren.




War Evening, New York City (Madison Square Garden), 20.02.2015


In Kooperation mit



Ein Rundrum-Schwenk durch den Madison Square Garden! Nochmal: Ein Rundum-Schwenk durch den MADISON...SQUARE...GARDEN! Hat Claude „Dynamite“ Booker einen Topf voll Gold gefunden? Hat er in die richtigen Aktien investiert? Irgendetwas muss passiert sein, denn die GFCW hat es geschafft, für eine ihrer Shows den großen Madison Square Garden anzumieten. Was für eine Leistung! Die Halle ist, wie könnte es anders sein, picke-packe-voll, und die Stimmung ist der Burner! Plakate allerorten, Fangesänge werden angestimmt, aufbrandende Jubelrufe, auf der Entrance-Stage werden gerade weitere Tausende Dollar für die Pyro rausgehauen – ein ergreifender Gänsehautmoment! Die Fans sind gehyped und gespannt auf eine weitere Ausgabe, auf eine BESONDERE Ausgabe von War Evening!


Pete: „Herzlich willkommen, liebe GFCW-Galaxy, zu einer weiteren Ausgabe, einer BESONDEREN Ausgabe von War Evening! Und, moment...LIVE, aus dem MADISON...“

Sven: „...SQUARE...“

Pete: „...GARDEN! WOW! Das kann man gar nicht laut genug betonen! Leute, wir schreiben hier gerade Geschichte! Wer hätte das gedacht, dass ich einmal hier sitzen würde, live, aus dem Garden, und eine War Evening Ausgabe kommentieren würde? Es könnte kaum schöner sein, außer, ich hätte nen anderen Kollegen. Aber wie dem auch sei: Wir haben eine proppervolle Card heute Abend und einen Haufen zu tun, deswegen blenden wir gleich mal über auf den Screen des Matches, das uns heute als erstes erwarten wird.“


Singles Match:

Dschungel Kid vs. Parn

Referee: Peter Cleven


Pete: „Im ersten Match wird das Dschungle Kid auf Wiedergutmachung aus sein! Der Mann aus dem Dschungel hat letztlich eine schmerzliche Niederlage gegen Jasper Randall vom Fight Club einstecken müssen. Irgendwie konnte er noch nicht richtig Fuß fassen in der GFCW, nach all den Wirrungen um ihn, wer er überhaupt wirklich ist. Dabei wurde aber klar, dass speziell Johnboy Dog eine spezielle Vergangenheit mit dem Mann hinter dem Dschungle Kid zu haben scheint. Es bleibt spannend zu beobachten, inwieweit JBD dem Kid weiter unter die Arme greifen wird.“

Sven: „Inwieweit der Dschungle Kid allerdings in seinem heutigen Match gegen Parn Hilfe nötig haben wird, wird abzuwarten bleiben. Wenn er hier die Hilfe von JBD benötigt, sehe ich keine große Zukunft für das Dschungle Kid.“


Tuniermatch: No. 3:

Johnboy Dog vs. Night Ryder

Referee: Thorsten Baumgärtner


Pete: “Und im nächsten Match ist der Hund auch schon selbst an der Reihe, wenn er gegen Night Ryder in das Geviert steigen wird. Das Turnier um den Einzug in das Fatal Four Way Match um den vakanten Intercontinental-Championtitel ist in vollem Gange, und mit beiden Mitgliedern des Fight Club, die sich qualifiziert haben, sind wohl bereits die ersten Sensationen gelungen. Eine Sensation wäre es wohl auch, wenn Night Ryder hier eine Runde weiterkommt – oder nicht, Sven?“

Sven: „Wer weiß, Pete? Wenn Night Ryder es dieses Mal ausnahmsweise schafft, rechtzeitig zu seinem Match zu erscheinen, ist durchaus mit ihm zu rechnen. Night Ryder hatte es in den letzten Shows nicht gerade mit der Pünktlichkeit. Wir dürfen aber gespannt sein, ob er dem Recken Johnboy Dog hier LIVE im MADISON SQUARE GARDEN das Wasser reichen kann. Night Ryder wird Topleistung bringen müssen, wenn er JBD die Wiedergewinnung des Intercontinental-Championtitels vermasseln will. Zwei Plätze für das Fatal Four Way Match sind noch frei – nach dem heutigen Abend wird es nur noch einer sein!“


Singles Match:

The Bad Bat“ Toxic Lugosi (/w Max Mustermann) vs. Jimmy Maxxx (/w Lex Streetman)

Referee: John Warden


Sven: “Im Anschluss erwarten uns die Mitglieder der Fearful F(r)iends, Gurkeneinleger oder wie auch immer sie sich jetzt nennen mögen, und der GFCW-Tag-Team-Champions, den Outlawz 2.0. Heute werden Jimmy Maxxx und Toxic Lugosi die Fronten verhärten, denn neulich mussten die Champions bereits eine Niederlage gegen Lugosi und seinen skurrilen Tag-Team-Partner hinnehmen. Eigentlich fast schon ein No-Go, wenn man bedenkt, dass gerade Lex Streetman und Jimmy Maxxx dabei sind, sich gegen ihre Herausforderer Nummer 1, El Futuro und Masked Wonder, in Szene zu setzen, bzw. sich in Szene setzen WOLLEN. Die Niederlage hat das ganze sicherlich nicht gefördert.“

Pete: „Umso wichtiger ist, dass Jimmy Maxxx heute die Scharte auswetzt und den Ausrutscher gut macht. Sollte Toxic Lugosi hier einen weiteren Sieg für sein Team davontragen können, darf ganz ehrlich und lautstark die Frage gestellt werden, ob sie nicht doch bei Dooms Night eine Rolle um den GFCW-Tag-Team-Championtitel spielen sollten? Und wenn man Mustermann kennt, hält er mit Worten, Beschwerden und so weiter nicht hinter dem Zaun. Er beschwert sich ja jetzt schon, wieso er noch kein Tag-Team-Champion-Titelträger ist. Also...im Moment. Er war’s ja schon mal.“


Singles Match:

Robert Breads vs. Max Mustermann (/w „The Bad Bat“ Toxic Lugosi)

Referee: Bob Taylor


Sven: “Also wäre ein Match mit Max Mustermanns Beteiligung nicht schon genug, müssen wir ihn sogar noch im Main Event ertragen.”

Pete: „Nur dass er diesmal selbst in den Ring steigt. Robert Breads feiert tatsächlich sein Comeback in der GFCW. Vor vier Wochen hat er unglaublich große Töne gespuckt und im Grunde jeden GFCW-Wrestler im Roster gebasht – und es sich im gleichen Atemzug bereits wieder mit der GFCW-Galaxy verscherzt. Robert Breads will seinen alten Platz zurückhaben und hat eine Open Challenge ausgesprochen. Max Mustermann ist darauf angesprungen, und so werden wir heute im Main Event, hier, im MADISON SQUADE GARDEN, sehen, ob Robert Breads seinen Worten Taten folgen lassen kann und ob er noch das Zeug hat, mit den aktuellen Topstars mitzuhalten.“

Sven: „Breads hat den Mund voll genommen, aber in gewisser Weise hat er wohl wunde Punkte getroffen, denn fast alle fühlten sich direkt angesprochen. Mustermann ist heute der erste in der Reihe. Ein würdiger Main Event für GFCWs Auftritt im Garden?“

Pete: „Sie werden es uns heute beweisen! Aber das ist noch nicht alles: Außerdem werden wir heute erfahren, was Dr. Reuth veranlasst hat, seinen langjährigen Patienten Jason Crutch im letzten Main Event zu verraten. Er hat sich gegen ihn gestellt, ihn den Sieg gekostet. Im Zuge dessen konnte Lionel Jannek den Pappgürtel verbrennen und einen weinenden Crutch zurücklassen. Heute wird Dr. Reuth eine Stellungnahme für seinen Verrat abgeben! Ferner dürfen wir sicher sein, von den anderen GFCW-Wrestlern zu hören. Dooms Night rückt immer näher, liebe GFCW-Galaxy. Begleitet uns bei einem weiteren großen Schritt dorthin. Hier, LIVE, aus dem MADISON...“

Sven: „...SQUARE...“

Pete: „...GARDEN!!!!“



Wer ist Robert Breads?



Und jetzt sehen wir genau diesen Robert Breads, der in einer Art Interview-Bereich zu sitzen scheint. Der Kanadier, der vor kurzem erst wieder in die GFCW zurück gekehrt ist, hat die Beine überschlagen, die Arme vor der Brust verschränkt und ein süffisantes und ebenso überhebliches Lächeln aufgesetzt, das zu sagen scheint: “Ihr steht alle unter mir. Hört zu, während euer Herrscher spricht.”


Robert Breads: “Ich wurde doch tatsächlich mit Fragen bombadiert. Wirklich. “Den Namen habe ich ja schonmal gehört, aber wer ist dieser Breads eigentlich?” “Warum redet jeder von dem?” “Warum sagt jeder, der ihn kennt, er sei besser als alle Anderen?” Das ist wirklich peinlich für die GFCW-Fanbase. Aber gut... bevor wir uns der Gegenwart und Zukunft der Liga widmen, werfe ich einen letzten Blick zurück, ein einziges und finales Mal, um es euch Unwissenden zu zeigen: Wer ist Robert Breads?”


...


GFCW Brainwashed, 13.09.2009


Mac Müll: "Ich stehe hier mit Robert Breads, dem neuen..."


Robert Breads: "Ruhe! Ich kann mich selbst vorstellen! Mein Name ist Robert Breads. Und ich bin der zukünftige GFCW World Heavyweight Champion!"



Robert Breads: “Richtig, September 2009. Ich war schon in dieser Liga, bevor irgendwer von euch da war. Ich war schon in dieser Liga bevor einige von euch überhaupt gewrestlet haben. Und das da gerade eben waren meine allerersten Worte in der GFCW. Denn ich halte nichts von falscher Bescheidenheit. Wer die realistische Selbsteinschätzung meines Könnens als der beste Wrestler in der Geschichte dieser Liga als Arroganz betrachtet, ist selbst Schuld. Ich habe angekündigt, den Titel zu gewinnen, bei meinem allerersten Auftritt. Und ein Jahr später, im Main Event von Title Nights 2010, der größten Show des Jahres...”



Breads grinst breit und legt sich zum Cover auf die Hardcore-Ikone...


Eins...


Zwei...


Drei! Robert Breads ist GFCW Heavyweight Champion!



Robert Breads: “Ich habe mein Wort gehalten, und ich habe gerade mal ein knappes Jahr gebraucht. Zu diesem Zeitpunkt war ich schon Tag Team Champion gewesen, habe I Quit-Matches gewonnen, habe in einem Triple Cage Match meine Chance gewonnen um diesen Titel anzutreten... und bei Title Nights selbst drei Männer besiegt, um mir das Gold zu holen. Nur etwas mehr als ein Jahr, nur 15 Monate, und ich habe schon mehr erreicht als ein Puppenspieler oder ein Toxic Lugosi in den nächsten zehn Jahren erreichen werden. Was ist da der nächste Schritt, hm?

Der Main Event der 10th Anniversary Show, der größten Show in der Geschichte der GFCW, gegen den wahrscheinlich schwersten Gegner meiner Karriere, um den GFCW World Title. Und was habe ich getan, hm?”



Breads hat er dann nun aber doch geschafft, steht selbst ebenfalls auf dem dritten Seil, ganz oben. Langsam packt er sich Rickson, zieht ihn nach oben, und dann ist da dieser magische Moment, der Moment, in dem sich beide Kontrahenten, vollkommen bedient und am Ende, gegenseitig in die Augen sehen, und beide wissen, dass es in diesem Moment vorbei ist. Es wird einen Sieger geben. Und in diesem Moment... In diesem einem Moment, in dem beide vom obersten Seil herunterfliegen, Körper an Körper, vom obersten Seil auf die Matte, wissen sie, wer von beiden der Beste ist.


Sven: „CANADIAN CUTTER VOM TOP ROPE! RICKSON IST AUSGEKNOCKT! DAS COVER!“


Pete: „EINS! ZWEI! DREI! NEEEEEEEEIN!“


Sven: „Breads hat es geschafft! Er verteidigt seinen Titel in einer Schlacht gegen Rickson!“



Robert Breads: “Ich habe gewonnen. Anderthalb Jahre nach meinem Debut habe ich das größte Match in der GFCW-Geschichte gewonnen. Ich habe alles besiegt, was es zu besiegen gab. Jimmy Maxxx, großer GFCW-Veteran? Nicht so lange in der Liga wie ich und mit einer Statistik von 0-11 gegen mich. Ganz richtig, null zu elf. Lex Streetman, am längsten amtierender Champion der Geschichte? Von mir mehr als einmal besiegt. J.T.K., Rekordchampion unserer Promotion? Ich beendete seine Karriere. Aber das alles war natürlich nicht genug, nein.

Nachdem meine Titelregentschaft, eine der Erinnerungswürdigsten aller Zeiten, zu Ende ging, ging ich einen Schritt weiter. Bei Brainwashed 2011 trat ich gegen Claude “Dynamite” Booker höchst selbst an. In einem Match, in dem es um die Kontrolle über die GFCW ging – dem Gewinner sollte die GFCW gehören, der Verlierer musste die Liga verlassen.”



Gib auf!“ Der Schrei von Breads tönt laut und deutlich durch die Halle. Er glaubt nicht, was er sieht – Dynamite's Kämpferherz scheint nicht zu brechen. Die Situation ist ausweglos, er kann nicht mehr gewinnen, aber trotzdem gibt er nicht auf. Was soll das? Warum gibt er nicht auf? Es gibt keinen Weg mehr, wie Dye das noch gewinnen kann. Das ist ungewinnbar. Aussichtslos. „Warum gibst du nicht auf?“


Booker starrt bloß zurück, sein Kiefer hängt in einem ungesunden Winkel unter seinem Kopf, und dann tut er etwas Seltsames – er lächelt. Er lächelt Breads an, und er hebt die Fäuste, bereit zum Kampf. Das gibt dem Kanadier den letzten Kick. Alle Sicherungen knallen durch, und dann gibt es kein Entkommen mehr.


Breads packt Dynamite am Arm und zerrt ihn auf die Beine, und zeigt einen Whip-In in die Ringecke, wo Booker mit dem Rücken gegen die Polster kracht. Ehe er weiß, was passiert, springt Breads schon los, und gibt dem Präsidenten, was er hat.


BICYCLE KICK IN DER RINGECKE!



Dynamite fällt nach vorne, aus der Ringecke heraus und auf die Knie, wie ein nasser Sack kniet er dort vor der Ringecke, und da holt Breads Schwung in den Seilen und stürmt nochmal auf Booker zu.




BICYCLE KICK! NUMMER FÜNF!


Die fast schon unmenschliche Bestrafung, die Breads nun auf Booker niederprasseln lässt, scheint noch nicht zu Ende zu sein. Der Kanadier geht in die Hocke, packt ihn um den Hals, zieht ihn auf die Beine und dann setzt Robert Breads mit dem Canadian Cutter und dem anschließenden Cover der über eine Dekade langen GFCW-Karriere von Claude „Dynamite“ Booker ein Ende.


Sieger des Matches durch Pinfall: Robert Breads


Die Welt liegt in Scherben. Alles ist falsch und nichts ist richtig. Nichts stimmt. Der Himmel ist der GFCW-Galaxie auf den Kopf gefallen. Robert Breads hat Dynamite besiegt. Robert Breads hat Dynamite's Karriere beendet. Robert Breads ist der neue Präsident von German Fantasy Championship Wrestling

Claude „Dynamite“ Booker ist kein Teil der GFCW mehr.



Robert Breads: “Ich habe eine Ära beendet. Ich habe Dynamite aus der GFCW geworfen – etwas, was davor und auch danach nie wieder passiert ist. Die GFCW war mein Spielzeug... bis ich keine Lust mehr darauf hatte. Bis ich einfach kündigte, ging, weil ich keine Lust mehr auf das Spielzeug hatte und es Dynamite zurück gab. Aber irgendwann kehrte ich zurück, ein halbes Jahr später, um es noch einmal allen zu zeigen. Und um noch einmal im Main Event von Title Nights zu stehen. Das tat ich dann auch, in einem Match gegen den größten Wrestling-Star, den es damals gab – der nur in die GFCW kam, um sich mit Robert Breads zu messen. Und wie ging das wohl aus, hm?”



Tatsächlich macht Breads den Abflug und landet unsanft in der Ringecke. Das will Chris nun ausnutzen, er springt auf... und sackt zusammen, das Bein gibt kurz nach. Und das nutzt Breads!


Bicycle Kick!


Das Cover!



Eins...


McFly kickt aus! McFly kickt bei eins aus! Er richtet sich einfach auf, er geht auf die Knie und dann spuckt er Robert Breads an, behandelt ihn genauso respektlos wie Breads ihn, und das lässt der Kanadier nicht ungestraft!


Bicycle Kick!


Wieder folgt der Pin! Peter Cleven ist unten!



Eins...


Zwei...


Drei!



Sven: „MCFLY KICKT AUS! ER KICKT AUS! Hat man sowas jemals schonmal gesehen? Ich glaube ich es nicht, ich kann es nicht fassen.“


This is awesome!


This is awesome!


This is awesome!


Breads kann es ebensowenig fassen, aber er hat keine Zeit, sich zu ärgern, er springt auf, zieht seinen Gegner zu sich heran, hakt dessen Arme ein, wie beim Butterfly Suplex von McFly...



RB DRIVER! DER DOUBLE UNDERHOOK PILEDRIVER!



Sofort ist Peter Cleven da, Breads legt sich auf McFly...


Eins...


Zwei...


Drei! Das Match ist vorbei! Robert Breads besiegt Chris McFly Jr.!



Robert Breads: “Immer größer wurden die Superlative, meine Freunde. Ich übersprang immer wieder meine eigene Messlatte, die ich immer weiter nach oben legte. Und im Jahr 2013 zeigte ich noch ein letztes Mal meinen Wert. Ich hielt die besten Promos. Ich hatte die besten Matches. Zereo Killer? Schon im Jahr davor besiegt. Lex Streetman? Auch noch einmal besiegt. Eric Fletcher? Ich beendete auch seine Karriere. Name him, wenn er zu dieser Zeit in der GFCW war, habe ich ihn besiegt. Und zum Schluss stand ich noch einmal im Main Event von Title Nights – zum dritten Mal, wer kann das schon von sich behaupten?

Im besten Match, das diese Liga bis heute gesehen hat, lieferte ich mir mit Danny Rickson einen unvergesslichen Klassiker. Fünf von fünf Sternen, zehn von zehn Punkten, die GFCW war für das beste Match seit Ewigkeiten, vielleicht aller Zeiten, verantwortlich. ICH war dafür verantwortlich. Und jetzt bin ich wieder da.

Wisst ihr jetzt, mit wem ihr es zu tun habt? Wisst ihr jetzt, wer hier vor euch steht? Der World Champion, Karrieren-Killer, Anniversary-Show-Main Eventer, GFCW-Präsident, dreifacher Title Nights Main Eventer und beste Wrestler in der Geschichte dieser Liga. Meine Damen und Herren, ihr kennt jetzt allesamt die Vergangenheit.

Und noch heute Abend zeige ich euch sowohl Gegenwart als auch Zukunft.”



Fokussierte Geräusche, die vor Anstrengung nur so strotzen, dringen aus einem kleinen Raum durch dessen Tür man nicht sehen kann, die aber nur angelehnt ist. Zur Abwechslung aller hat sich dieses Mal nicht Mac Müll in den Backstagebereich getraut, um in der Hütte des Hundes auf Stimmenfang zu gehen, sondern Tammy ist die Mutige, die hoffentlich auch für ihren Mut belohnt wird. So öffnet sie die Tür etwas weiter und sieht, auch das kennt man schon, den alten Hund auf einem Ergometer strampeln über dessen Lenker der Intercontinental Titel hängt. Da hängt er wenigstens so, dass er theoretisch drauf zu strampeln könnte.


Tammy: „Dog!“


versucht Tammy mal etwas auf sich aufmerksam zu machen. Das fahle Licht des kleinen Raumes umhüllt sie allerdings nicht und der schwitzende Kerl auf dem Ergometer scheint auch nicht gucken zu wollen. Erst als Tammy sich nochmals räuspert schaut er gen Tür und wird spontan langsamer. Tammy sieht er verhältnismäßig selten, also will die Gelegenheit genutzt sein.


Eine Minute später steht der angegraute, der Tammy um einiges überragt, neben der Interviewerin und hat sich das Handtuch in den Nacken gelegt. Noch immer ist der Kopf des Hundes leicht gerötet, ein Beweis dafür dass er vorhin alles aus sich herausgequetscht hat. Bleibt nur zu hoffen, dass er für sein Match noch genug übriggelassen hat.


Tammy: „Schön, dass Du dir die Zeit nimmst!“


Der Hund grinst und eigentlich ist es eher den Brandschutzbestimmungen zu verdanken, dass er jetzt keine Fluppe im linken Mundwinkel hat. Die würde die Situation glatt abrunden. Aber gut, muss es eben der Altherrencharme richten, den er immer mit sich spazieren trägt.


Johnboy Dog: „Für DICH, Tammy, habe ich immer Zeit.“

Tammy dagegen grinst und kann sich den passenden Konter nicht verkneifen.


Tammy: „Manches Mal, Dog, glaube ich ja dass die Liste der Personen für die du immer Zeit hast mindestens so lang ist wie die Liste der Leute die du kennst!“

Johnboy grinst. So kennt er Tammy, meistens jedenfalls. Und kann gar nicht anders, als auf das seichte Geschäker einzusteigen, auch wenn man eigentlich aus einem anderen Grund hier steht.


Johnboy Dog: „Soso... du führst also Listen über mich? Ist das Deine Aufgabe in der GFCW wenn du nicht gerade Interviews führst?“


Tammy schaut leicht ertappt, überspielt das aber schließlich, indem sie sich einfach dazu entschließt, den Master des TGO die erste Frage zu stellen. Die Show läuft ja fast und die Fans wollen was sehen – und da sie nicht mit einem tollen Ausschnitt glänzt, müssen es halt die Fragen tun. Und am besten noch die Dazugehörigen Antworten des Hundes.


Tammy: „Du triffst heute auf Night Ryder, ein halbwegs neues Gesicht in der GFCW, das beim letzten War Evening einen bleibenden Eindruck hinterlassen hat. Wie schätzt du ihn ein?“
Johnboy Dog: „Night Ryder erinnert mich ein bisschen an mich selbst vor vielen Jahren. Er sieht ähnlich aus, hat ein ähnliches Moveset...nur die Verbindung zu den Fans hat er nicht so. Aber das ist etwas das du mit den Jahren lernst. Night Ryder kann es in der GFCW weit bringen...nur heute ist für ihn im Turnier erst einmal Endstation, da bin ich mir ziemlich sicher.“

Tammy: „Du meinst, er ist noch nicht so weit?“

Johnboy Dog: „Ich denke eher, dass ich besser drauf bin. Und ihn an die Grenzen bringen kann – überschreiten wird er sie heute nicht, es sei denn in eine andere Richtung, die wir noch nicht kennen. Aber für das Finale wird es so nicht reichen. Von daher bin ich sehr guter Dinge.“

Tammy: „In einem möglichen Finale wirst du auf den Fight Club und entweder El Futuro oder Player treffen. Erhöht oder verringert die Anwesenheit des Fightclub deiner Chancen eher?“

Johnboy grinst und tauscht das Handtuch, das er bis eben um den Hals trug gegen den Intercontinental Titel, den er sich über die Schulter wirft.


Johnboy Dog: „Weißt du...ich denke dass der Fight Club zusammenarbeiten wird. Aber das ist heute auch noch nicht wichtig. Nötigenfalls arbeite ich mit Player oder El Futuro zusammen und wir schlagen sie gemeinsam und machen dann den Sieger unter uns aus. Aber für jeden der Beteiligten ist es eine große Chance, die es einfach zu nutzen gilt. So schnell wird sie in dieser Form vermutlich nicht wiederkommen...von daher bin ich fast geneigt, Toxic Lugosi dankbar zu sein.“


Tammy staunt nicht schlecht, als der Hund das sagt. Toxic Lugosi dankbar sein?

Tammy: „Wieso willst Du dem, der den Titel einfach in den Ring geworfen hat, dankbar sein?“
Johnboy Dog: „Nun...Paul hat erkannt, dass er nicht ist wie ich. Er ist kein Fighting Champion, wenn Du so willst. Deshalb hat er den Titel niedergelegt und sich mit der Mustermanngurke zusammengetan um zusammen den Schafskrieg des Todes zu führen. Soll er tun, obs nun gegen Outlawz oder Springbohnen geht. Ist nur gut für ihn, dass er meinen Weg nicht kreuzt. Weißt du aber, was ich an seiner Stelle getan hätte?“


Tammy schüttelt den Kopf.


Johnboy Dog: „Ich hätte mich nach OBEN orientiert, so wie ich es auch getan hätte, hätte man mir nicht die Chance eröffnet im Schnelldurchlauf zum zweifachen Intercontinental Champion zu werden! So muss Jason Crutch im Moment leider ohne mich auskommen, Zereo Killer ist ja auch gerade nicht da, aber Jason macht das sehr gut! Stell dir vor, Toxic Lugosi würde mit Lionel Jannek fehden! Da würden zwei zusammenpassen...das geht nicht!“


Das scheint selbst Tammy zu verstehen, die ja manches Mal nun wirklich keinen Schnellverstehpreis zu gewinnen imstande ist.


Tammy: „Weißt du, wie es Jason Crutch geht?“

Johnboy Dog: „Nein, aktuell nicht. Aber ich hoffe, es geht ihm gut und er geht gestärkt aus dem hervor, was ihm wiederfahren ist. Das gönnt und wünscht man keinem, von daher hat er meinen höchsten Respekt, wenn er wiederkommt. Ich helfe ihm auch gern.“

Tammy: „Ein anderer GFCW-Superstar der bald zurückkommen will, ist Zereo Killer. Wie stehst Du seinem Comeback gegenüber?“

Johnboy Dog scheint einige Momente zu zögern – anscheinend fasst Tammy da ein relativ heißes Eisen an. Aber schließlich bekommt sie doch eine Antwort auf ihre Frage.


Johnboy Dog: „Dazu kann ich mehr sagen, wenn er wieder da ist. Ich bin zwar überzeugt davon dass Mike McKenzie nach wie vor der Alte ist – nur ob ich das gut finden will, weiß ich noch nicht. Er muss den nächsten Schritt machen, so wie einige andere ihn gemacht haben.“

Tammy: „Dann bleibt mir fast nur, dir viel Spaß für dein Match gegen Night Ryder zu wünschen. Und viel Erfolg.“

Johnboy Dog: „Danke. Bis demnächst.“


Kaum hat Tammy sich umgedreht, schaut der Dog noch einmal fokussiert in die Kamera und zeigt auf den Belt auf seinen Schultern. Dieses verflixte Gold will er noch lange behalten – das ist allerspätestens jetzt sonnenklar!



Pete: So. Jetzt mal ein Wechsel … Zu Player. Dieser hatte nach der War Evening vor Wochen wieder ein Sit-Down Interview mit Mac Müll.

Sven: Ja und was er zu sagen hatte, seht ihr jetzt!


Es wird nun das Video von dem Sit-Down Interview eingespielt. Man sieht den Interview-Raum, indem Mac Müll und Player sitzen.


Mac Müll: Ladies und Gentleman Willkommen zu einem weiteren Sit-Down Interview. Dieses mal wieder mein Gast: Player. Hey Player wie geht’s so?

Player: Hey … Ganz gut. Danke.

Mac Müll: Kommen wir gleich zur Sache: Bei der letzten War Evening hattest du dich endlich zu El Futuro geäußert. Du hast gesagt „The Future is Now“ und das du ihn besiegen wirst um zu Dooms Night ins Fatal 4 Way Match zu kommen. Noch irgendwelche Gedanken dazu?

Player: Ich glaube ich habe mich klar genug ausgedrückt als ich das gesagt habe!

Mac Müll: Also hast du alles gesagt, was du zu El Futuro zu sagen hast?

Player: Vielleicht … Vielleicht auch nicht. Vielleicht werde ich El Futuro noch einmal Face To Face konfrontieren … Vielleicht werde ich ihm eine Nachricht zu kommen lassen … Aber vielleicht habe ich auch wirklich alles gesagt, was es zu sagen gibt. Wer weiß…

Mac Müll: Ok. Kommen wir nun zu deinem Match. Es war eigentlich als Tag-Team Match angesetzt. Du und Night Ryder gegen den Belzebub und den Puppenspieler. Night Ryder ist zu dem Match nicht aufgetaucht. Was hast du im ersten Moment gedacht?

Player: Was ich gedacht habe? Das ich enttäuscht bin. 2 Wochen vorher habe ich ihm gegen diesen Cereal Killer Typen geholfen und so dankt er mir? Indem er mich einfach alleine lässt und gegen Belzebub und Puppenspieler in einem Handicap Match antreten lässt? Das verstehe ich nicht. Ich dachte er wäre ein netter Typ, aber anscheinend habe ich mich getäuscht.

Mac Müll: Allerdings hat Night Ryder in einem Exklusiv Interview mit mir erklärt, dass er zu spät zur Arena kam, weil er in eine Polizeikontrolle geraten ist. Was ging dir da dann durch den Kopf?

Player: ( Player lacht etwas ) Eine Polizeikontrolle … ( Jetzt wird sein Gesicht wieder ernst ) Ist das sein fucking Ernst? Er ist jetzt ein GFCW Superstar und gerät in eine Polizeikontrolle? GFCW Superstars geraten nicht in Kontrollen! Das ist lächerlich!

Mac Müll: Wenn du das sagst …Gut. In dem Handicap Match wurdest du dann wieder von einem Video abgelenkt, dass erneut deine Rettung vorhersagt. Irgendwelche Gedanken dazu?

Player: Nein … Nur das derjenige – und wir wissen alles wer dahinter steckt – das bekommen wird, was ihm zusteht. Mehr nicht.

Mac Müll: Gut. Das Match hast du dadurch dann verloren. Night Ryder kam nach dem Match um dir zu helfen, da Belzebub und Puppenspieler dich noch angegriffen hatten. Du verpasst Night Ryder dann noch den Game Changer. Was das wirklich notwendig.

Player: Natürlich war das notwendig. Ich war wütend auf Night Ryder da er nicht zu unserem Match aufgetaucht ist und das habe ich ihm damit, glaube ich, mehr als deutlich gemacht.

Mac Müll: Allerdings erwartet Night Ryder jetzt eine Entschuldigung von dir!

Player: Wofür soll ich mich entschuldigen? Dafür das ich wütend auf ihn war, weil ER mich im Stich gelassen hat. ( Player schüttelt den Kopf ) Forget it!


Und mit dieser Aussage endet das Video.


Sven: Sieht so aus, als hätten Player und Night Ryder noch einiges zu klären.

Pete: Ganz genau. Doch jetzt gehen wir erst mal in eine kurze Werbepause.



Der Mann der tausend künstlichen Leben macht sich seinen Weg durch den Backstagebereich. Er ist offensichtlich guter Laune, hat er doch heute Abend frei. Die Hose gebügelt, das Jaket glänzend passend über das weiße Hemd, ist er mit seinem Aussehen heute wieder einmal der Liebling aller Schwiegermütter. Der schwarze Zylinder stilsicher über das Gesicht geschoben und ein charmantes Lächeln auf den Lippen, bahnt er sich selbstbewusst seinen Weg durch die Menge.


Da greifen ihn plötzlich zwei Hände und ziehen ihn in einen Seitengang. Überrumpelt an die Wand gepresst sieht er sich plötzlich drei übel drein blickenden Jungs in schwarzen Lederjacken gegenüber.


„Guten Abend Püppi! Na erinnerst du dich noch an uns?“


Die Hand spannt an der Brust des Puppenspielers und hält ihn straff zurück versucht der Puppenspieler gelassen zu bleiben.


Puppenspieler: „Oh.. Jungs schön euch wiederzusehen... was verschafft mir die Ehre?“


Während der zwei den Puppenspieler weiter an die Wand drücken, lockert der Dritte seine Nackenmuskulatur und wirft seinen Kopf nach hinten um die Langen Zöpfe unter seiner schwarzen Mütze aus dem Gesicht zu fegen.


Er lehnt sich lässig neben den in Not befindenden Puppenspieler an die Wand und lässt seine Blicke durch seine Umgebung schweifen.


„Weißt du noch wie wir dir geholfen haben bei deinem „Kollegen“? Dieser wie hieß er gleich noch.... Deamon of Death? War ein ganz schön harter Bursche der Kerl. Nicht wahr Bob?


Ein kräftiger Glatzkopf mit ungepflegten Dreitagebart streicht sich mit einer Hand über den Kiefer um zu verdeutlichen dass er sich sehr wohl an ihn erinnern kann wobei er dass sehr schlecht schauspielert.


„Ja Bobo spürt die Schmerzen heute noch....“


Der Puppenspieler versucht sich aus dem Griff herauszuwinden, doch wird er erneut von Bob und dem zweiten Handlanger fixiert.


Puppenspieler: „Ja dass ist Wrestling, dass kann schon mal passieren, aber ihr habt eure Sache gut gemacht, ich habe gewonnen.“


Davon nimmt der Sprecher der Gruppe scheinbar kaum Notiz, er blickt den Puppenspieler nicht einmal an.


„Ja ja kann schon sein.... naja du hast jedenfalls gewonnen, auch wenn wir dafür einiges an Federn lassen mussten.... aber dass ist schon in Ordnung, uns fehlt da nur noch etwas.... so eine Art Gegenleistung wäre nicht schlecht.“


Der Puppenspieler seufzt und wird der Situation allmählich überdrüssig.


Puppenspieler: „Verstehe... könnt ihr mich jetzt nicht endlich loslassen damit wir dass wie anständige Männer besprechen können? Ihr ruiniert meinen Anzug.


Der Sprecher bedeutet seinen beiden Kameraden den Puppenspieler los zu lassen.

Die Männer lassen von ihm ab und der Puppenspieler lockert sogleich seine Muskulatur und richtet seinen Anzug, so wie seinen Zylinder damit auch alles wieder anständig sitzt.


„Vielen Dank.... also schön, was kann ich für euch tun?“


Der Mann lächelt nun dem Puppenspieler pseudofreundlich entgegen.


„Weißt du, wir wollen Teil des Geschäfts werden, auch ein Stück vom Kuchen, Geld, Weiber, Berühmtheit, das ganze Paket halt und... tja da kommst du ins Spiel!


Er setzt dem Puppenspieler nun deutlich den Finger auf die Brust sieht ihm bedrohlich in die Augen.


„Du wirst mich und meinen Freund Bobo hier (deutet auf den Glatzkopf) in die GFCW bringen.“Verzeih die harte Umgehensweise. Nichts für ungut wir wollten nur dass du uns auch richtig verstehst. Da gehen wir lieber auf Nummer sicher bevor wir uns missverstehen. Ich denke wir können dann auf dich zählen?“


Doch Puppenspieler kratzt sich am Kopf und scheint noch so seine Zweifel an den Beweggründen der beiden zu haben.


Puppenspieler: „ja also... eine Frage hätte ich da noch...“


Die Drei drehen sich noch einmal zu ihrem Vertreter um.


„Mit Verlaub meine Herren aber warum versucht ihr euer Glück nicht selbst?“


Der Mann vor ihm atmet noch einmal tief durch dann springt er plötzlich auf seinen Gegenüber zu und baut sich auf Nasenlängenbreite vor ihm auf.


„Nun hör mal zu du fetter Klugscheißer! Jeder von euch aufgeblasenen Wichsern hier hat seine Connections, ganz egal wie er dass Ghettokind hier auch raus lässt. Trainer, Manager, Sponsoren, krasse Verträge. Den ganzen Scheiß! Und wir haben nichts..... außer dich!


Der Mann beruhigt sich nun wieder etwas und entfernt sich langsam wieder vom Puppenspieler, allerdings ohne noch ein aller letztes mal den mahnenden Finger auf ihn zu richten.


„Kümmere dich drum sonst hat das üble Folgen!“


Und mit wahrnenden Blicken verabschiedet sich das Trio vom Puppenspieler.


Dieser atmet erst einmal durch und schüttelt fassungslos den Kopf.


„Diese Hitzköpfe“



In den unendlichen Weiten des Backstagebereichs im altehrwürdigen Madison Square Garden kommt der starke Mann der GFCW, Claude “Dynamite“ Booker, aus seinem Büro heraus. Begleitet wird er mal wieder von zwei namenlosen als auch gesichtslosen Schlipsträgern, die unheimlich wichtig tun. Dynamite schließt hinter den beiden die Tür ab.


Namenloser Schlipsträger: “Also Mr. Booker, was halten Sie denn von meiner Idee? Ich denke wirklich, dass wir den Firmen-Umsatz so noch einmal drastisch werden steigern können.“

Dynamite: “Mh, ja also, ich denke, dass …“

Gesichtsloser Schlipsträger: “Ja sicher, aber wir sollten auch daran denken, das Online-Geschäft auszubauen, das ist heutzutage unheimlich bedeutsam für eine nachhaltige Firmenstrategie.“

Dynamite: “Stimmt schon, dennoch …“

Namenloser: “Genau, genau, das Online-Geschäft! Das sag' ich doch auch immer!“

Gesichtsloser: “Ja, so erreichen wir noch ganz neue Märkte! Die Show heute hier in New York kann nur ein erster Schritt sein, wir müssen regelmäßig hier in Amerika vertreten sein, der unbestrittenen Heimat des Sports Entertainment!“

Dynamite: “SCHLUSS JETZT!!! Verdammt noch mal! Hier bin immer noch ich der Chef. Ihr Enthusiasmus in allen Ehren, aber jetzt müssen wir erstmal die heutige Show über die Bühne bringen, ok? Um alles andere kümmern wir uns später, ja?“

Namenloser & Gesichtsloser: Ähm, na klar, Chef.“


Als die drei Männer sich gerade auf machen wollten, die Szenerie zu verlassen, tritt plötzlich Night Ryder dazu.


Night Ryder: “Ein US-Branch der GFCW? Verdammt ja, das hört sich gut an, gefällt mir, eure Ideen. Am besten die nächste Show in meiner Heimatstadt Chicago. Hehe.“

Dynamite: “Ryder … Was gibt’s?“

NR: “Na nu, warum so abweisend? Bin ich etwa in Ungnade gefallen wegen der Sache vor zwei Wochen? Hör mal, Dye, das war eine einmalige Sache, das war einfach bad luck, wie man so schön sagt. Ich wurde von der Staatsgewalt aufgehalten, da kann man nichts machen, das ist wohl sowas wie höhere Gewalt. Du solltest aber mal ein ernstes Wörtchen mit Player reden, oder heißt die Firmen-Leitung es etwa gut, wenn der mir wie aus dem Nichts seinen Game Changer verpasst?? Und damit ernsthaft die Karriere des größten Talents der Company einfach so gefährdet??“

Dynamite: “Ja ich bin in der Tat nicht gerade erfreut darüber, wie das alles bei deinen ersten Auftritten gelaufen ist. Erst kommst du bei deinem Debüt-Match auf den letzten Drücker und hast dann Glück, dass Player für dich eingreift und dann diese Sache bei der letzten Show. DU hast das ganze Match gefährdet! Ich sollte dich hochkant raus werfen!“


Night Ryder vergeht nun sein selbstsicheres Lächeln, scheinbar hatte er nicht im Ansatz mit einer solchen Zurechtweisung durch Dynamite gerechnet. Plötzlich wird er kleinlaut.


Night Ryder: “Ähm, wa – as, ja gut, es war ja keine Absicht …“

Dynamite: “Das wäre ja auch noch schöner! Absicht oder nicht, so ein Verhalten kann nicht toleriert werden! Du kannst von Glück sagen, dass du heute im Turnier um den Intercontinental-Titel stehst, andernfalls wärst du jetzt bereits gefeuert.“

Night Ryder: “WAAAS? Das kannst du nicht ernst meinen, ich bin ein künftiger Superstar, sämtliche Promotionen weltweit reißen sich um mich, und du willst mich einfach so raus schmeißen?“

Dynamite: “Wir werden sehen, Ryder. Wir werden sehen. Ich habe die Fanreaktionen bei den ersten Shows genau beobachtet, genau so wie das multimediale Echo in den sogenannten neuen Medien und die waren alles andere als wohlwollend bisher!“

Night Ryder: “BITTE?!? Also das habe ich aber doch ein wenig anders gesehen. Klar, die Leute müssen sich ja erstmal an mich gewöhnen, aber dann werden sie mich lieben, da bin ich mir sicher. Anstatt solche abgehalfterten Gestalten wie diesen Suicide Rage unter Vertrag zu nehmen solltest du dich lieber mehr auf mich konzentrieren, statt darüber nach zu denken, mich zu feuern. Tststs, unglaublich.“

Dynamite: “Ganz ruhig, noch bist du ja nicht gefeuert. Vielmehr hast du heute eine riesige Chance mit deinem Match gegen Johnboy Dog. Die solltest du nutzen!“

Night Ryder: “Eine Chance? Ja, das stimmt schon, das ist wirklich eine ganz gute Möglichkeit für mich, dass zeigt eben, wie sehr ich hier doch wertgeschätzt werde.“

Dynamite: “Vorsichtig, mein Freund.“

Night Ryder: “Schon gut, du wirst schon sehen, ihr werdet alle sehen. Heute mache ich aus dem Boy Hundefutter, BÄÄM, SPEAR! Hahahahaha!“

Dynamite: “Wir werden sehen, wir werden sehen …“


Mit diesen Worten lässt Dye den talentierten Athleten einfach stehen, gefolgt von seinen beiden Lakaien. Ryder schaut dem Cheffe nachdenklich hinterher.


Singles Match:

Dschungel Kid vs. Parn

Referee: Peter Cleven


Während man Parn für diesen Gottvater aller GFCW-Jobbermatches keinen Entrance gönnt, bekommt zumindest sein Gegner einen. Die Kommentatoren erhalten dieses Mal allerdings auch keine Verstärkung in Form von Johnboy Dog, sondern müssen sich ganz allein durch das Match kämpfen. So wie das Dschungle-Kid.


Kleiner Feuerzauber eröffnet den Entrance des Dschungelmenschen, der heute in farbenfrohem Outfit die Stage hinabgeht. Mit vereinzelten Fans klatscht der kleine Mann sogar ab und rutscht ziemlich elanvoll in den Ring, in dem er auf das zweite Seil in der Ecke steigt und sich auf die Brust klopft, als wäre er Tarzan persönlich. Gut...vom Bewegungsablauf her ist das eher Tarzans Großvater, der dort im Ring steht. Schließlich aber wird die Ringglocke geläutet und das Match kann beginnen.


Sven: „So...dann sehen wir mal, wie lange der Bekloppte heute durchhält. Wahrscheinlich verliert er sogar gegen Parn!“
Pete: „Du traust ihm sehr viel zu, mh?“
Sven: „Ich orientiere mich an dem, was er gezeigt hat. Und das war bisher eben außerordentlich weniger. Und erinnere dich an Joe Jobber! Seit der gegen Kaito Uchida gewonnen hat, sind unsere Jobber unberechenbar!“

Das mochte allerdings stimmen. Das Kid allerdings lässt diesmal recht wenig anbrennen. Parn sucht seine Chance sofort in der Offensive. Punshes gegen das Kid, dann ein WhipIn – und nach einer Clothesline geht der erste Punkt sogar an den Langzeitjobber. Parn freut sich wie ein paniertes Schnitzel und jubelt zu den Fans, achtet dabei aber nicht auf das Dschungelkind. Spinkick vom Allergemeinsten und weil Parn nach dem ersten noch in die Knie geht, wird er mit einem Roundhousekick auf die Matte genagelt. Das Kid lässt einen infernalischen Schrei los und covert nicht etwa – nein, nun wird das Top Rope zum Ziel, in der Ringecke steht die zu groß geratene Stubenfliege ganz oben und wartet darauf, dass Parn sich bewegt. Aber der rührt sich nicht. Erst als er kurz zuckt, segelt das Dschungle-Kid mit einem Elbow herunter – doch was ist das? Parn regt sich und rollt aus dem Weg! Hart kommt das Dschungelkind auf, während Parn sofort sein Heil in einem Pinversuch sucht:
….....1......2...kickout!

Das Dschungle Kid springt wie von einer ganzen Horde von Taranteln getroffen auf und will mit einer Clothesline auf Parn losgehen, doch der duckt sich. Einen Kick vom Kid kann er abfangen, doch dem folgenden Enzuigiri ist er dann nicht mehr gewachsen – klatschend batscht der blanke Fuß des Kids an seinen Hinterkopf. Wie eine Bahnschranke sinkt Parn zu Boden, während das Kid einen infernalischen Schrei ausstößt. Mit anderthalb Sprüngen steht es auf dem Top Rope und wartet auf Parn, der sich noch in Position legen muss. Schließlich liegt er aber dort und kassiert einen krachenden Frog Splash, der einen ganzen Haufen Sterne verdient haben muss!


…....1.......2........3!


Sieger des Matches durch Pinfall: Dschungle-Kid!!!


Sven: „Das war, trotz der Intensität, ein wenig dünn, was der Bekloppte da gezeigt hat. Wenn er nochmal um irgendeinen Titel oder überhaupt irgendwas in der GFCW antreten will, muss er einige Schippen drauflegen!“
Pete: „Na, immerhin hat er jetzt sein erstes Match in der GFCW gewonnen. Auch wenn es kein wirklich gutes war und er selbst gegen einen Jobber in Bedrängnis geraten ist.“




Die Kameras schalten nun wieder Backstage, wo Mac Müll einen neuen Interviewgast neben sich hat. Und es ist der Mann der heute Abend gegen „The Bad Bat“ in den Ring steigen wird, das Hardcore Kid Jimmy Maxxx.


Mac Müll: „Maxxx heute Abend wirst du gegen einen der beiden Partner des Teams antreten, die euch vor kurzem im Ring besiegen konnten. Meinst du heute Abend wartet ein besseres Ende auf dich?“


Aufgewärmt und mit leichen Schweißperlen schaut der Berliner in die Kamera und wirkt motiviert.


Jimmy Maxxx: „Wie ich bereits einmal sagte, Toxic Lugosi ist einer der besten der GFCW und nicht umsonst Intercontinental Champion gewesen. Der Fakt das er den Titel regelrecht weggeworfen hat, wird aber kein Faktor im heutigen Match spielen. Heute Abend geht es für mich um etwas anderes.“

Mac Müll: „Und das wäre?“

Jimmy Maxxx: „Das heute Abend seid langem mal wieder der Spotlight auf mich gerichtet ist. Versteh mich ned falsch Mac, ich stehe gerne hinter meinem Bruder und Partner Lex aber, nach der ganzen Zeit wo er jetzt im Ring war und ich meistens nur zuschauen durfte fühlt es sich gut an wieder selber anzugreifen.“

Mac Müll: „Was sagst du zu der Sache zwischen euch und vorallem El Futuro? Hat er seine Schuld getan nach seinem Match mit Lex Streetman?“

Jimmy Maxxx: „Ich weiß nicht wie Lex das ganze sieht, ich habe ihn heute noch nicht gesehen. Aber für mich ist die Sache noch lange nicht geklärt. Mir ist es sowieso unverständlich was dieser ganze chaotische Kram soll....“


Etwas genervt schlägt Jimmy die Hände in die Hüften.


Jimmy Maxxx: „Ich meine warum stürzen sich auf einmal alle, die sich vorher einen Scheiß um einen Titel gekümmert haben, den ich einmal selber gehalten habe nun wie wild in dieses Turnier. Ein Turnier das es nicht geben würde, wenn men Gegner heute Abend nicht seinen eigenen Erfolg einfach weggeworfen hätte.“

Mac Müll: „Und du meinst wirklich das du diese Umstände heute Abend aus dem Match und deinen Gedanken lassen kannst?“

Jimmy Maxxx: „Ja klar, denn es wäre ja Kontraproduktiv für unser Ziel wenn ich auf eine persöhnliche Ebene gehen würde. Lex und ich wollten und wollen immernoch das die Augen auch auf die Tag Team Titel gerichtet werden. Außerdem wollte ich auch gerne, das der IC Title wieder mehr Aufmerksamkeit kriegt. Nur hätte ich mir gewünscht das es unter besseren Umständen wäre...“


Er schnallt seinen Tag Team Gürtel ab und hält ihn in die Kamera.


Jimmy Maxxx: „Wie ich bereits eben sagen wollte, für mich ist die Sache mit Futuro und Wonder noch nicht wieder auf einen grünen Zweig. Denn unsere Sache sollte um das hier gehen, die GFCW Tag Team Titel. Für die beiden Mexikaner ist das Ding hier aber anscheinend nur ein Nebenschauplatz, da sie lieber im Turnier mitmachen. Ich bin kein Nebenschauplatz.... die Outlawz sind kein Nebenschauplatz und die GFCW Tag Team Titel sind kein Nebenschauplatz!“



Zu den Klängen seines Themes „Machéte“ von Tiro & Tarantula kommt El Futuro die Gangway entlang gelaufen und springt dann auf den Apron. Kurz lässt er die Atmosphäre des Madison Square Gardens auf sich wirken. Dann steigt er zwischen dem zweiten und dritten Ringseil in den quadratischen Zirkel und lässt sich von einem der Showtechinker ein Mikrophon reichen. Denn Bruchteil einer Sekunde zögert er. Dann fadet sein Theme aus und er setzt das Mikro an.


El Futuro: „Good evening Ladies and Gentleman, hola señioritas y señiores… I will continue in german as germany is our main market and the show is going to be televised in Germany. But if you want to talk to mi en persona… I’ll going to be at one of the merchendise tables later on!“


Weltmännisch hat El Futuro hier in seiner ganz eigenen Art und Weise in englisch und spanisch die Zuschauer begrüßt und auch erklärt das er seine Aussagen in deutsch treffen werde da dort nun mal der Hauptmarkt der Show ist. Weiter gedacht als manch anderer wahrscheinlich und deshalb auch von dem einen oder anderen aus Deutschland mit gereistem Fan mit Applaus bedacht während die amerikanischen Fans das natürlich etwas anders zu sehen scheinen.


El Futuro: „Letzte Woche lieferte ich mir mit Lex Streetman eine 30 Minuten andauernde Schlacht. Es ging vor und zurück. Der Los Angelino hat mir Alles abverlangt. In Deutschland sangen die Menschen „Match of the year!“. Wahrlich ist es noch zu früh im Jahr um das wirklich so festzuhalten, aber ich glaube schon dass wir einiges gezeigt haben und dass man sich lange an dieses Match erinnern wird. Nur leider, leider ging dieses Match nur mit 2 zu 2 in einem Unentschieden zu ende. Wenn man bedenkt das Lex Streetman sogar den ersten Fall geholt hat… dann muss ich sagen dass sich dieses Match für mich wie eine Niederlage anfühlt. Ich gab Lex, den ich nach wie vor als eine Respektsperson sehe, Alles, wirklich ALLES was ich habe… und es hat nicht gereicht.“


Kurz hält er inne. Läuft zwei Schritte im Ring die auf dem Großbildschirm direkt gezeigt werden und setzt dann wieder an.


El Futuro: „Es hat einfach nicht gereicht und wenn ich bedenke das seine Hand bereits auf meiner Brust lag und um ein Haar mit dem Countdown sogar noch ein Fall daraus geworden wäre, dann kann ich, nein, dann muss ich ganz klar sagen: Gratuliere Lex, auch wenn es in den Geschichtsbüchern anders stehen wird. Du warst der bessere Mann. Du hast mich besiegt.“


Leicht scheint es ihm nicht zu fallen. Die Färbung seiner Stimme hat etwas Niedergeschlagenes an sich. Aber wieder hält er nur kurz inne.


El Futuro: „Nichts desto trotz habe ich eines ganz klar beweisen können. Ich bin stark, schnell und fit genug um in zwei Matches an einem Abend Alles geben zu können! Ich werde mich nicht von meinem Ziel abbringen lassen und werde beim PPV sowohl in einem Kampf um den Intercontinental Titel als auch um die Tag Team Titel stehen. Ich werde an diesem Abend zeigen DAS es möglich IST sowohl als Singles Wrestler als auch als Tag Team Wrestler ganz oben zu stehen!“


Markige Worte. Aber wer sich ansieht was der Latino schon in kurzer Zeit für Ausrufezeichen setzen konnte, in dem er ganz nahe dran war John Boy Dog zu besiegen und auch mit Zereo Killer einen ehemaligen World Champion gepinnt hat, der kann sich sicher sein das man diese Worte mehr als ernst nehmen muss.


El Futuro: „Nun wird es aber Zeit über das zu sprechen was noch kommen wird auf dem Weg dahin. Nicht wenige empfinden es als herablassend von mir weil ich Player, meinen Gegner nächste Woche…“


Weiter kommt er nicht, denn auf einmal ertönt in der Halle das Lied „Empire State Of Mind“ von Jay Z! Die Fans rasten natürlich aus – denn es ist ja die inoffizielle Hymne für die Stadt New York! Und zu diesem Lied betritt nun tatsächlich Player die Halle! Player steht auf der Stage und schaut sich beeindruckt um. Von seinen Lippen kann man ein „WOW“ ablesen. Er begibt sich auf den Weg zum Ring. Im Ring angekommen lässt er sich ein Mikro geben.


Player: Bevor ich zu dir komme El Futuro … MANHATTEN!


*WHAT?*


Player: MADISON SQUARE GARDEN!


*WHAT?*


Player: HOW YOU DOIN? I have to say: I am impressed! Never … Never EVER … was i standing in front of such an amazing crowd like tonight! The MSG is one of my favourite Arenas in the world and i can`t believe that I`m standing right in the middle of it. And to show my appreciation: Later on tonight I am going to throw one of my grill parties in the parking lot and you are all invited!


*THANK YOU PLAYER* *THANK YOU PLAYER*


Player: Tja, du bist nicht der einzige der hier Englisch kann mein Freund. Lass mich dir eines sagen: Was du hier abziehst – mich hinzustellen als wer ich nur irgendeine kleine Hürde auf deinem Weg zum Fatal 4 Way Match bei Dooms Night – das ist einfach nur respektlos! Und in 2 Wochen werde ich dir dermaßen die Tour vermasseln das du nie wieder jemanden so respektieren wirst wie mich!


El Futuro lässt das Gesagte sacken. Dann setzt auch er wieder an.


El Futuro: „Wie ich schon sagte, ich habe nichts gegen dich. Und ich halte dich…“

Player: WIE ich schon sagte: Du hälst mich nur für eine kleine Hürde. Aber glaube mir wenn ich dir sage: Ich bin keine Hürde! Im Gegenteil. Ich bin ein Stein. Ein riesiger Brocken, der dir im Weg steht und unzerbrechlich ist. An mir wirst du dir die Zähne ausbeißen. Und noch was: Du sagst gerne: Die Zukunft gehöre mir. Aber wie ich schon vor zwei Wochen sagt: The Future is now! Und heute in 2 Wochen wirst du das als erster zu spüren bekommen!


Kurz hält der karibische Luchador inne. Er scheint sich zu sammeln und zu überlegen was er jetzt noch sagen kann.


El Futuro: „Okay... wie du meinst. Ich wollte die Sache als ehrbarer Luchador mit dir gerne zur Aussprache bringen aber das scheint Nichts zu werden. Du hast deinen Standpunkt. Ich habe meinen. Und wenn ich so drüber nachdenke... ja, es wird zeit das wir uns in der nächsten Show gegenüberstehen. Du, ich und das recht das des Stärkeren. Und dann werden wir sehen wem die Zukunft und wem...“


El Futuro bewegt sich zu seinem Gegenüber. Beide sind nun fast Stirn an Stirn.


El Futuro: „...und wem die Gegenwart gehört!“


Dann wirft er das Mikrophon weg. Das Gerät schlägt auf und der Techniker kann gar nicht schnell genug herunter regeln so das noch ein deutliches...


**KLONK**


...zu hören ist. Dann slidet der Luchador unter dem Bottomrope durch und verlässt die Szenerie während Player noch einmal das Mikro zum Mund führt.


Player: Du hast recht … Das werden wir sehen. Und du wirst vor allem sehen dass es für dich heißen wird – Help me out here Manhatten – ITS PLAY TIME …


Player hält das Mikro nach oben und jetzt schreit der komplette Madison Square Garden:


*BITCH*


Und jetzt lässt sich Player von den Fans im Madison Square Garden noch ein wenig feiern.



Suicide Rage saß in seiner Umkleidekabine. Es war dunkel, doch nicht so dunkel dass man die Hand vor Augen nicht erkennen konnte. Mehr in einer Form, die die meisten Menschen als angenehm empfinden würden, wenn sie beispielsweise ein Date hatten. Im übertragenen Sinne hatte auch Suicide Rage so etwas wie ein Date. Zwar nicht mit einer hübschen Braut aber mit seinem neuen Job. Und dieses Date warf Probleme auf.

Wie bei einem realen Date mit einer Frau hang auch hier in der Arena alles vom richtigen Auftritt auf. Das Aussehen musste stimmen, das Outfit sollte gut gewählt sein und auch die Darbietung im und außerhalb des Rings sollte die Menschen unterhalten. Eine schwierige Aufgabe, wenn man bedenkt dass Suicide Rage diese Dinge noch nie zuvor getan hatte.

Okay dann lass mich mal nachdenken.“, flossen die Worte leise aus seinem Mundwinkel,Einige dieser Typen in den Staaten haben eine Zeitlang Schminke getragen. Ich habe keine Ahnung warum. Ich sollte das erstmal testen, vielleicht bringt das Zeug ja irgendwas?“

Der Mann betrachtete sein Spiegelbild. Die Lichter entlang des Spiegels sorgten für eine optimale Beleuchtung. Doch es gefiel Suicide Rage nicht was er dort sah. Ein Kerl mit Pockenarben und Schnitten im Gesicht. Dunkles Haar. Ungepflegter Bart. Und dann diese Farben im Gesicht als käme er gerade aus einer Kneipenschlägerei zurück. Nein, das war sicher kein Bild das jeder sehen wollte. Suicide Rage dachte intensiv nach.

Der Typ aus der Filmreihe ‚The Crow‘ hatte eine bleiche Gesichtsschminke. Mit schwarzen Kontrasten. Gab es nicht auch mal einen Kerl im Ring der etwas Ähnliches trug, als ich klein war und Wrestling im Fernsehen sah?“

Natürlich gab es solche Wrestler. Immerhin hatten einige Ligen schon versucht einen Crow Charakter in den Ring zu bringen. Diesen Typen kopieren wollte Suicide Rage nun wirklich nicht aber die Idee eine weiße oder bleiche Gesichtsfarbe zu wählen und seine Narben blutunterlaufen zu betonen gefiel ihm schon. Irgendwie passte es zu seinem Namen. Irgendwie machte dieses Gesicht Angst.

Das könnte funktionieren.“, flüsterte Suicide Rage so als könne jemand im Raum seine Worte hören. Vielleicht gab es ja versteckte Kameras, die den Fans alles zeigen konnte was in der Halle so passierte?

Langsam begann Suicide Rage seine Gedanken auf die Haut zu übertragen, bis sein Gesicht komplett abgebleicht war und nur die Kerben, Narbe seiner früheren Konflikte, zurückblieben. Die Pockennarben waren verschwunden. Doch die Bartstoppeln drangen durch die Schminke und gaben dem Bild eine etwas seltsame aber bedrohliche Erscheinung. Im letzten Schritt füllte Suicide die Narben mit einer blutähnlichen Farbe aus.


Mein Gott. Zwar keine Krähe im Ring aber ein Joker. Wären meine Haare grün, rot oder lila würde man mich für einen entlaufenden Marvel Comic Helden halten.“


Eine merkwürdige Selbsterkenntnis tat sich da auf. Aber irgendwo auch zutreffend, denn Wrestling bediente sich auch der Comicelemente wenn man an Typen wie Hulk Hogan, den Ultimate Warrior, Sting oder Raven dachte. Und genau so etwas schoss Suicide Rage in dem Moment durch den Kopf. Ein Freak. Ein Heavy Metall Freak? Eine mysteriöse Erscheinung? Oder eine Mischung aus allem zusammen?

Wer oder was willst du im Ring darstellen, Suicide Rage? Wer bist du? Was tust du hier eigentlich? Wohin wird dein Weg dich führen? In den Abgrund? Oder ins Paradies?

Ein leises Seufzen überkam Suicide Rage. Es gab so viele Fragen auf die er keine Antwort hatte. Sein Gesicht jedenfalls gefiel ihm zunächst und er war sich sicher so den ersten Auftritt bestreiten zu wollen. Doch welche Ringkleidung war optimal?

Suicide Rage entschied sich für die üblichen Stiefel und dazu passend Knieschoner. Bei den Hosen konnte er keine Wahl treffen, es missfiel ihm einfach alles. In der Not frisst der Teufel fliegen, heißt es, und so wählte Suicide Rage eine einfache Lösung. Er schnitt sich eine Jeans zurecht, färbte sie schwarz um anschließend ein Freak Design aus roten Farben zu schaffen. Die Farbtöne und das Design passte Suicide Rage einfach den Verlauf seiner Narben im Gesicht an. Dazu ein passendes T-Shirt der Band Zombies und schon war sein erstes Suicide Rage Erscheinungsbild fertig. Die Narben an den Armen würde er einfach im Laufe der Zeit mit Tätowierungen verbergen und kurzfristig mit Tapes verdecken.


Das ist also Suicide Rage, der Wrestler.“


Ein kurzer aber zutreffender Kommentar. Mit diesen Worten ließ sich Suicide in den Stuhl vor dem Spiegel fallen. Aber irgendwie hatte der Mann das Gefühl etwas würde fehlen. Er kramte in seinen Taschen rum und fand schließlich eine alte zerschlissene Brieftasche. Er suchte die Brieftasche ab und fand einen Personalausweis.

Wer genau bist du?“, fragte sich Suicide Rage und las einen Namen auf den Ausweis: Ralf Langner. Ralf? Langner? Oh Gott was für ein grauenvoller Name. Sollte er wirklich irgendetwas von diesen Namen in seine gerade erschaffene Ringeridentität legen? Würde es glaubwürdig klingen? Ralf Langner. Der Wrestling Star mit der Creme Maske.

Plötzlich schleuderte Ralf seinen Ausweis in die nächste Ecke. Wut überkam ihn. Die Wut auf seinen Vater, der sein Leben durch brutalen Schläge bestimmte und die Wut auf seine Mutter, die eben das zugelassen hatte. Auf der einen Seite hatte Ralf allen Grund wütend zu sein, auf der anderen Seite hatten diese Ereignisse dafür gesorgt dass er kein Feigling wurde und sein Leben auf seine Weise bestritt.


Ich bin Suicide Rage. Ralf Langner ist tot! Hier im Ring und in der Halle bin ich S-U-I-C-I-D-E R-A-G-E! Mein bisheriges Leben ist vorbei. SUICIDE RAGE lebt! SUICIDE RAGE wird kämpfen und Suicide Rage folgt seiner Bestimmung“


Es flogen noch einige Gegenstände gegen die Wand. Glas splitterte. Möbel gingen zu Bruch. Der Spiegel überlebte diesen Ausbruch nicht. Eigentlich blieb an diesen Abend gar nichts heil. Wirklich alles war zerbrochen, die Einrichtung ebenso wie Suicide Rages Seele.

Als der Mitarbeiter der GFCW den Raum betrat sah er nur einen Mann auf den Boden sitzend inmitten einer Trümmerlandschaft. Er hielt sich die Hand vors Gesicht und schluchzte leise. Man hatte den Eindruck er würde weinen.



Die Sonne scheint in tief rotem Schleier über die einsame Wüstenlandschaft. Ein letztes mal zieht sie ihre Runden über die Sandberge der unendlichen Weiten. Die Totenschädel sagen ihr gute Nacht als sie vorbeizieht. Sie können diesen Ort nicht mehr verlassen..... nie mehr.... dieser Ort ist nicht für den Menschen gedacht, dass mussten schon viele einsehen, die glaubten der Welt hier ihre Schätze abtrotzen zu können und doch wagen es zwei dunkle Reiter in der Dunkelheit diesen Ort abermals zu betreten. Die Pferde tragen sie immer weiter fort in die Einsamkeit. Ihre Reise endet schließlich an steinernen Bauten. Die Pferde kommen zum Stehen, die Reiter steigen ab.


Der Puppenspieler nimmt seine Kapuze ab und sieht auf den mit verwitterten ehemals weißen Säulen bedachten Eingang. Er hat seinen Zylinder gegen ein weißes Kopftuch getauscht. Obwohl seine Züge stark ermattet sind und seine Schminke langsam die Haut verlässt, glühen seine Augen vor Begeisterung und über seine spröden Lippen breitet sich ein spitzes Grinsen aus, als er über die Steine fährt.


„Wir sind da.“


Seine Begleitung steigt ein wenig zaghafter vom Pferd und versteckt sich zunächst weiter hinter ihrem schwarzen Umhang, während sie argwönisch die Klippen rechts und links neben sich betrachtet aus dessen Ritzen die Dunkelheit in Rinnsalen zu fließen scheint.


„Hätten wir nicht bei Tage und mit einem Automobil hier hinfahren können?“


Der Puppenspieler ist immer noch erleuchtet von den Malereien an den Säulen des Eingangs. Es scheint so als wage er es nicht einzutreten. Die Frage seiner Begleituin, welche nun offensichtlich Minna zu sein scheint beantwortet er nur beiläufig.


Puppenspieler: „Es gibt einen Grund warum man an diesen Ort nur mit Vorsicht kehren sollte und so unauffällig und natürlich wie möglich. Motorengeräusche wie die von Jeeps könnten die Götter verärgern.“


Minna ist das Ganze für gewöhnlich nicht Geheuer.



Minna: „Glaubst du wirklich? Ich mein was kümmert es die Götter schon wer hier wie auftaucht.


Verärgert dreht sich der Puppenspieler zu ihr um und faucht sie an.


„Dass ist keine Frage des Glaubens sondern der gesunden Vorsicht!“


Erschrocken rudert Minna zurück.


Minna „Verzeih`.... versprich mir nur dass wir diesen Ort schnellsmöglich wieder verlassen.


Der Puppenspieler ist nun fest entschlossen die Ruine zu betreten, während er eine Fackel entzündet hat er bereits die nächsten Schritte in Richtung der Höhle vollzogen.


Puppenspieler: „Ich verlasse diesen Ort nicht bevor ich bekommen habe was ich will.“


Als sie die Höhle betreten finden sie einen einzigen großen Raum betreten haben macht der Puppenspieler seine Fackel nach kurzer Zeit in der Mitte des Raumes fest und erhellt damit den Raum vollständig im Feuerlicht.


Verstaubt und zur Ruhe gebetet liegt er nun vor ihnen. Spinnenweben überziehen die Regale der Bücher und seltsamen Artefakte welche sich rechts und links von Ihnen auftun. Dolche Kreuze, Masken tun sich Links und Rechts von ihnen auf doch der Puppenspieler ist ruhelos bei seiner Suche. Während Minna ängstlich in der Nähe der Fackel ihren Schutz sucht, ist der Puppenspieler respektlos in der Vergangenheit Vergessener am Wühlen.


„Wo ist es! Wo ist es!“


Immer ungeduldiger und herrischer poltert er herum als könnte er es erzwingen.


„Wo ist es nur... wo... WO.........WOOOO!“



Sein Blick fällt auf ein Skelett was auf einem hölzernen Stuhl seine letzte Ruhe gefunden hat. Wütend marschiert der Puppenspieler zu dem Skelett herüber und zerrt an seinen Knochen! Er schreit ihm ins Gesicht.“


Puppenspieler: „Wo finde ich es! SAG ES MIR DU ALTER NARR! SAG ES MIR!“


Auch wenn es keinem der Beteiligten sonderlich helfen wird, bittet ihn Minna sich zurückzuhalten.


Minna: „Bitte hör auf Puppenspieler, dass bringt doch nichts....


Doch der Puppenspieler lässt sich nicht bremsen.


Puppenspieler: „Ich will eine Antwort! Wo finde ich es!“


Doch das Skelett will nicht antworten.


AAAAAAAHHHHHHHHHH!



Wütend reißt der Puppenspieler in einem Ruck dem Leichnam den Kopf ab und wirft ihn durchs Feuer, so dass sich die daneben stehende Minna mindestens genauso furchtbar erschreckt. Der Schädel fliegt durch das Feuer und landet hinter der Fackel auf dem Erdboden und dreht sein schauriges Antlitz der Decke zu.


Der Puppenspieler richtet seinen Blick nun an die hohe Decke und entdeckt Schriftzeichen. Seine Augen fahren über die krakeligen Buchstaben und fremdartigen Symbole und sein Gesicht verwandelt sich in ein besänftigtes Lächeln.


„Ja dass wollte ich wissen.“


Er scheint zu lesen, doch dann weicht sein besänftigtes Lächeln, stillem Entsetzen.


„Geh nach draußen Minna ich komme nach.“


Minna: „Ich warte draußen auf dich.“


Sie lässt sich die Aufforderung nicht zweimal sagen und verschwindet aus dem Raum.


Der Puppenspieler nimmt die Fackel aus der Verankerung und legt in Windeseile Feuer in der gelehrten Stube ehe er ebenfalls vor den Flammen die Flucht aus dem Raum ergreift.


Draußen angekommen sehen Beide die Flammen und den Qualm aus der Höhle aufsteigen.


„Lass uns gehen Minna.“



Wir befinden uns im Außenbereich des Parking Lot, wo gerade Player seine Grill Party stattfindet. Player steht gelassen am Grill und unterhält sich mit einigen Fans… natürlich auf Englisch…


Player: “… you can bet on that. I have nothing but respect for El Futuro. And we will put on an amazing match and…“


Auf einmal tippt jemand Player auf die Schulter. Player dreht sich um und es steht Night Ryder vor ihm.

Player dreht sich noch einmal kurz zu den Fans…


Player: “Excuse me for a moment.“


Player dreht sich wieder zu Night Ryder.


Player: “Hey Ryder … Was geht ab? Willst du nen Steak? Und ein Bier vielleicht?“

Night Ryder: “Ob ich ein Bier will?!? Eigentlich … gar keine schlechte Idee.“


Player greift in den mobilen Eisschrank zu seiner Linken und wirft Ryder ein eisgekühltes Bier herüber. Der andere öffnet zischend die Dose und leert sie mit einem Ansetzen restlos aus. Als er fertig ist seufzt er laut.


Ryder: “AH, köstlich. Das tat gut! Aber eigentlich bin ich nicht hier, um mich zu besaufen. Vielmehr will ich mit dir über die Aktion bei War Evening von vor zwei Wochen mal ein ernstes Wörtchen reden. Du hast mir den Game Changer verpasst, Mann. Was sollte das?“

Player: “Was das sollte? Bro … Du hast mich eiskalt im Stich gelassen … Wegen einer Verkehrskontrolle?! Das geht nicht man. Ich war komplett sauer!“

Ryder: “Einigen wir uns darauf, dass wir beide Mist gebaut haben, ok? Friede Freude Eierkuchen? Ich habe echt keine Lust, mich mit dir anzulegen. Wir haben doch genug gemeinsame Feinde, lass uns weiterhin gemeinsame Sache machen. Beim nächsten Match werde ich performen, und dann hauen wir jedes Team weg, wer immer da auch kommen mag!“

Player: “Alles klar. Komm … Darauf stoßen wir an … Ein Bier geht ja noch oder?“


Player wirft Night Ryder wieder ein Bier zu.


Ryder: “OK, dann ist alles gut zwischen uns. Prost, mein Guter! Aber ich darf hier jetzt nicht zuviel trinken, schließlich muss ich nachher noch ins Finale um den Intercontinental-Titel einziehen! Hehe...“


Night Ryder lacht laut auf.


Player: “Ich wünsche dir wirklich viel Erfolg in deinem Match. Und ich hoffe, dass du es ins Fatal 4 Way Match bei Dooms Night 2015 schaffst. Aber dir muss eins klar sein: In 2 Wochen habe ich mein Turnier Match gegen El Futuro. Und falls … Nein wenn ich gewonnen habe, werden wir beide uns in diesem Fatal 4 Way Match gegenüberstehen und dann heißt es jeder für sich selbst!“

Night Ryder: “Klar. Am Ende werden wir beide gemeinsam im Ring stehen, und dann zeige ich dir mal, wie man richtig wrestlet!“


Und damit prosten die beiden sich lachend zu, der ganze Streit scheint wie weggeblasen zu sein. Eine Traube an Fans umschließt die beiden.


Player: “Ok Manhatten. The party goes on!“



Novize: „Kanntest du dieses Gefühl, dass sich alles um dich herum verändert, nur du dich selbst nicht? Kanntest du dieses Gefühl, wenn du merkst wieviel dir etwas bedeutet, wenn es beinahe weg ist? Die GFCW ist solch ein Ort, bei dem ich immer wieder daran denken muss. Sie ist mein zu Hause. Sie gibt mir Halt, obwohl dort nur gestörte Psychopathen und Egomanen rumlaufen.“


Der „Novize“ tritt vor die Kamera. Sein Gesicht wird durch ein Halstuch, welches über den Mund und die Nase gezogen wurde, verdeckt. Die Kapuze seiner Sweatshirt-Jacke ist tief ins Gesicht gezogen. Lediglich die grünen, beinahe leuchtenden, Augen sind zu erkennen.


Die Jacke trägt er offen und ein weißes V-Neck T-Shirt, worunter sich Brustmuskeln abzeichnen rundet das Bild vor der Kamera ab. Der Blick des Mannes wirkt traurig, als er starr nach unten sieht.


Novize: „Ich bin viel in meiner Karriere herumgekommen. Ich habe viele Länder bereist und war in vielen Ligen tätig. Renommierte Ligen, wechselten sich mit kleineren Indy Promotions ab. Doch nur drei Ligen konnten mir für einige Zeit dieses rastlose Gefühl nehmen. Dieses Gefühl weiterziehen zu müssen. Dieses Gefühl etwas an einem anderen Teil der Welt zu verpassen. Zwei Ligen mit Sitz in Deutschland und eine Liga aus den USA, die nachher ihre Zelte in der Karibik aufschlagen musste…diese gottverdammte Karibik…“


Der „Novize“ unterbricht sich für einige Sekunden um sich zu sammeln. Es kommen Bilder aus der Karibik hoch, die er lieber nicht sehen möchte. Doch er kann es nicht ändern, dass vor seinem geistigen Auge seinen traurigsten Moment in seinem Leben immer wieder erleben muss. Dieses Gefühl alleine zu sein ist immer da gewesen. Er war ein Monster, der sich selbst eingeredet hat er brauche Niemanden. Doch er musste feststellen, dass er Sie braucht.


Novize: „PCWA, XFWA und GFCW sind die Ligen gewesen, die mich für einige Zeit in Ihren Bann ziehen konnten. Ist es nicht merkwürdig, dass die Ligen wo mir Schmerz hinzugefügt wurde tief in meinem Herzen verankert sind? Während ich bei der PCWA in die Intrigen einiger größerer Spieler geriet, so konnte ich dort die Mindgames erlernen. In der XFWA konnte ich diese Mindgames zu meinem Vorteil nutzen und sogar Gold um die Hüften schnallen. Doch was geschah danach? Ich fiel in mein erster Loch…kam heraus und ging zurück zur XFWA in die Karibik. Auch wenn Sie dort CWC hieß. Ich musste dort deinen Tod miterleben…“


Eine erneute Unterbrechung folgt, als der Novize unter dem Halstuch schwer schlucken muss.


Novize: „Das Schlimmste daran ist, dass ich nichts machen konnte. Ich wollte dir helfen und konnte nichts mehr für dich tun…ab diesem Moment war ich alleine. Deine Liebe gab mir Kraft, da du immer für mich da gewesen wärest. Ich habe dich verstoßen und du bist trotzdem zurückgekehrt und nahmst mich in die Arme. Ich war der Ältere von uns Beiden, aber du warst die Reifere und Klügere. Ich habe um dich getrauert und versank hingebungsvoll im Alkohol. Erst nach Monaten raffte ich mich auf und kam zurück nach Deutschland. Zu meinem wahren zu Hause…GFCW…“


Die Kamera zoomt in die Totale und jetzt sieht man das der „Novize“ an einem Grab steht. In seinen Händen hält er einen Strauß roter Rosen und er blickt traurig auf die Grabstein.


Novize: „Vier Buchstaben, die mir ein Zuhause gaben. Vier Buchstaben, die mich zurückholten. Zurück aus meinem Mitleid und aus meiner Schaffenskrise. Aber Sie holten auch das Böse in mir zurück und ich nutzte es zu meinem Vorteil. Auch der GFCW drückte ich meinen Stempel auf, indem ich Menschen manipulierte und Sie zu meinem Vorteil missbraucht habe. Ich errang den zweithöchsten Einzeltitel der Liga und man sagte mir eine große Zukunft voraus. Ich schielte bereits mit einem Auge auf Lex Streetman. Ich war drauf und dran den Sprung an die Spitze zu schaffen. Mein Name wurde gleichgehandelt mit Zereo Killer, welcher dann den Sprung ganz an die Spitze geschafft hat.“


Der Mann sinkt auf die Knie und berührt leicht den Grabstein.


Novize: „Und was tat ich? Ich ging einfach, weil die innere Unruhe mich forttrieb. Ich warf alles über Bord und ging zurück in unsere Heimatstadt, welche mir ein Leben lang fremd vorkommen wird. So vergingen einige Monate, wo ich mich erholte und dann doch den Schritt bereute. Ich wollte zurück zur GFCW. Ich hatte mich all der Zeit verändert und gelobte Besserung, doch daraus wurde nichts. Es war ein laues Lüftchen, da ich wieder gegangen bin. Ein furioser Start, aber das war schon alles.“


Die Rosen werden sanft in die vorhergesehene Wasserstation gestellt, während der Mann mit den grünen Augen weiterspricht.


Novize: „Ich ging erneut davon und man warf mir einige böse Dinge an den Kopf. Zu Recht muss ich sagen, da ich einigen Leuten vor den Kopf stieß. Doch jetzt bin ich zurück. Zurück an dem Ort, wo ich hingehöre. Diese vier Buchstaben, die mir mehr bedeuten als mein eigenes Leben. Diese vier Buchstaben, denen ich etwas schuldig bin…neben dir…“


Die Kapuze wird abgenommen, lediglich der Hinterkopf des „Novizen“ wird gefilmt. Hellblonde kurze Haare sind zu sehen. Er scheint bei einem Friseur gewesen zu sein, da die Haare jetzt akkurat geschnitten sind. Man sieht eine Bewegung der Hände und das Mundtuch schein kurzzeitig nach unten gezogen worden zu sein. Sanft scheint er seine Lippen auf den Stein zu pressen. Dann wird das Halstuch wieder hochgezogen und die Kapuze wieder über den Kopf gestülpt. Er erhebt sich langsam und fährt mit den Fingern über die Inschrift.


Novize: „Werde ich jemals die Rastlosigkeit verlieren? Werde ich jemals diesen Dämon aus meinem Kopf kriegen? Werde ich jemals von irgendeiner Seele geliebt werden? Kann ich überhaupt jemanden lieben? Nur dich habe ich geliebt, sowie ich es immer tun werde kleine Schwester…Ich liebe dich…“


Der „Novize“ dreht sich um und verschwindet langsam vom Grab. Die roten Rosen werden gefilmt, welche von den abendlichen Sonnenstrahlen dieses schönen Tags im Februar eingefangen werden. Die Blumen werden schnell eingehen, aber er ist jetzt wieder da und kann sich regelmäßig um das Grab kümmern. In der Ferne hört man ein letztes Mal die Stimme des Mannes.


Novize: „GFCW…du bist nicht allein…“