WAS GESCHAH ALS WAR EVENING OFF AIR GING
Er ist wieder zurück im Backstagebereich. Er hat seine Kabine wieder verlassen. Zum zweiten Mal am heutigen Abend. Vorhin ging er dort in die Halle, die sich mittlerweile fast komplett geleert hat und von den Arbeitern der GFCW nun übernommen wird, die den Ring und die Dekoration wieder abmontieren und zum Transport vorbereiten und kam seinem Ziel einen gewaltigen Schritt näher. Er wird sein Match schon bald bekommen, da ist er sich sicher. Noch immer laufen ihm einige Schweißperlen über die Stirn, da kann nichts helfen. Nicht die Dusche gerade eben und auch nicht der Strohhut, der ihn hier drinnen womöglich vor den starken Neonröhren beschützen soll. Aber wer weiß, vielleicht liegt es gar nicht an der Hitze, vielleicht ist es einfach nur der kalte Schweiß, wenn das Adrenalin langsam wieder abnimmt. Die Show heute, das Match vorhin, das war einfach ein einziger Rausch für Gordon Schelo. Und jetzt steht er hier vor seiner Kabine. Seine Tasche schon geschultert, ist er bereit wieder nach Hause zu fahren, doch zumindest eine kleine Zusammenfassung der Show wäre schön. Er will, nein er MUSS immerhin wissen, ob die Halbfinalkämpfe schon angekündigt wurden. Ob er wirklich gegen Lex Streetman antreten darf. Immerhin hat der Mann aus Los Angeles unter Garantie gewonnen, daran besteht für Schelo kein Zweifel. Und so geht er aufgeregt zu einem der Männer in den Blaumännern, packt ihn am Oberarm und dreht ihn zu sich. Kräftiger als gewollt, aber das ist bei Bauerntölpeln eben so. Der Mann schaut den Rosenheimer verdutzt und auch ein wenig erschrocken, aufgrund der holprigen Begrüßung, an, beruhigt sich aber schnell wieder, als er sieht, dass ihm der vermutlich netteste Charakter der ganzen GFCW gegenübersteht und ihn freundlich mit großen Augen anschaut.
Gordon: Hey, hast du die Show verfolgt? Hat Breads schon die Halbfinalkämpfe angesagt? Darf ich gegen Lex Streetman antreten?
Jetzt ist der Mann völlig verwirrt. Wieso denn Streetman? Hat Schelo die komplette Show verpennt? Dementsprechend irritiert streckt der Arbeiter auch seinen Kopf nach vorn.
Mann: Wieso denn Streetman? Sie meinen Malone, oder? Also direkt in der Show wurde nichts angekündigt, aber ich habe gehört, wie vorhin einige Leute davon geredet haben, dass Pavus Maximus gegen Chris van Core antritt. Dann kämpfen sie also gegen Fred Malone.
Und jetzt wendet sich das Blatt. Schelo ist der Verwirrte. „Ok klar“, denkt er sich, „die Backstagemitarbeiter kennen vielleicht nicht alle Wrestler so genau.“...aber Malone mit Streetman zu verwechseln? Ein Star der Liga und jemand, der eigentlich gar keinen Vertrag hat? Da stimmt doch was nicht.
Gordon: Du meinst Streetman oder? Was redest du denn hier von wegen Fred Malone?
Fragend hebt der Mann die Schultern und schaut den Bauern immer verwirrter an. Der Typ hat scheinbar echt die Show verpennt, diesen Gedanken kann man ganz klar in den Augen es Mannes erkennen.
Mann: Fred Malone hat heute statt Lex Streetman gekämpft. Es gab eine Erklärung in der Show, dass sich Lex erst einmal aus der GFCW zurückzieht, jetzt nachdem Robert Breads die Kontrolle über die Liga hat. Komisch, ich hätte gedacht, sie wüssten das, wo sie sich doch so gut miteinander versteh....
Weiter kommt er nicht, denn er wird von einem dumpfen Knall unterbrochen. Und für diesen ist Gordon Schelo verantwortlich. Denn der schlägt hier mit voller Wucht und geballter Faust einfach mal gegen die Wand neben sich und lässt dort einen einigermaßen kreisförmigen Abschnitt vom Putz abbröseln. Und schlagartig ändert sich auch Gordons Gesichtausdruck. Schluss mit lustig. Weg ist die Euphorie und Freude in seinen Augen, jetzt zieht er sie eng zusammen, presst die Augenbrauen nach unten und stellt die Nasenlöcher auf, während er mit den Zähnen knirscht. Dann atmet er einmal tief ein und nimmt die Hand wieder von der Wand, nur um den Zeigefinger drohend auszustrecken und damit auf den Mann zu zeigen.
Gordon: Was ist los? Streetman hat sich verzogen? Der hat sich gedrückt? WILLST DU MICH VERARSCHEN?! DER JUNGE HAT MIR DEN KAMPF VERSPROCHEN!
Und jetzt wird der Mann doch nervös. So kennt man den Dörfler normalerweise nicht. Vorsichtig tritt der Arbeiter einige Schritte zurück und hebt beschwichtigend die Hände.
Mann: I....I....Ich kann auch nichts machen. Er war heute auch nicht hier, es wurde nur ein Video mit dieser Nachricht gesendet. Ich kann ihnen leider nicht helfen.
Keine zufriedenstellende Antwort. Fassungslos schüttelt der Dörfler den Kopf und beginnt immer lauter zu schnaufen. Bis er schließlich ein lautes „MAAAANN!!!!“ ausstößt, welches vermutlich im gesamten Backstagebereich zu hören ist. Anschließend schüttelt er noch einmal den Kopf, stößt den Arbeiter zur Seite und stapft in Richtung Ausgang. Und er entschuldigt sich nicht einmal. Es ist ihm gerade wirklich egal, dass er gerade einem komplett Unschuldigen zumindest ein wenig Unrecht zugefügt hat. Ungewöhnlich für den Rosenheimer. Und es wird noch seltsamer. Denn neben ihm steht ein Mülleimer. Besser gesagt, stand, denn kaum dass er auf der gleichen Höhe ist, tritt er ihn auch schon im hohen Bogen weg, wobei dieser erst oben gegen die Gangdecke fliegt und anschließend wieder zu Boden geht. Mit einer Delle in der Seite und seinem Inhalt über den gesamten Gang verteilt. Schnell wird die nächste Kameraeinstellung eingeblendet. Gordon von vorn. Wie er stocksauer seinen Weg geht.
Gordon: Ich fass es nicht. 2 Monate. ZWEI MONATE freue ich mich auf diesen Kampf. Trainiere morgens, mittags, abends und träume davon nachts! Ich denke an nichts anderes mehr und WAS IST?! ER DRÜCKT SICH! Streetman du hast mich enttäuscht, das hätte ich von anderen in der Liga erwartet, aber du? Was soll das, verdammt nochmal?
Schnaufend geht er weiter seinen Weg, erreicht nun die Tür zur Tiefgarage und öffnet diese. Nicht mit der Hand wie ein normaler Mensch, er tritt sie einfach auf und lässt sie gleich einmal durchschwingen und gegen die Außenmauer der Halle knallen, wo nun dem Türknauf sei Dank ebenfalls ein wenig Putz abfällt. Aber Schelo lässt sich nicht beirren. Er geht geradewegs auf seinen Wagen zu, diesen alten Geländewagen, von dem er nicht einmal weiß, wie er eigentlich heißt. Er fährt aber gut und man kann auch bei einer Waldfahrt gemütlich sitzen. Doch diese Fahrt jetzt wird nicht gemütlich, der Strohhutjunge kocht vor Wut. Energisch reißt er die Fahrertür auf und schleudert seine Tasche auf den Beifahrersitz. Dann schaut er noch einmal in die Kamera und so wie es aussieht, hat er sich noch immer nicht beruhigt.
Gordon: Streetman, das war noch nicht das letzte Wort zwischen uns. Ich komme dich besuchen!
Dann steigt er in seinen Wagen, setzt sich und knallt die Tür hinter sich zu. Sekunden später brummt der Motor und Schelo fährt mit Vollgas davon. Fahrtziel? Los Angeles!
VOR FAST ZWEI MONATEN
Was für ein schönes Haus. Ja das dürfte so ziemlich das Erste sein, was einem bei diesem Anblick in den Sinn kommt. Genau so stellt man sich die perfekte Vorstadtidylle vor. Ein schönes großes Haus mit beigefarbenem Putz, einem rotem Spitzdach und natürlich einem weißen Lattenzaun, an dem das Schild „Ich brauche drei Sekunden bis zur Tür. Und du?“ inklusive Abbild eines Hundes, der zu 100% so NICHT auf diesem Grundstück zu finden natürlich ebenso zu sehen ist, wie der blecherne Briefkasten mit dem roten Klapppfeil an der Seite, der vom Postboten, den man hier natürlich namentlich kennt, bei Bedarf stets aufgestellt wird. Ja so lässt es sich lieben. Und wenn man dann noch einen traumhaft großen Garten an der Seite und zwei Ahornbäume zwischen Straße und Haus vor sich hat, die dem Herbst sei Dank in den schönsten Blattfarben gefärbt sind, dann ist man einfach zufrieden. So darf man zumindest annehmen. Es stellt sich allerdings die Frage, wer denn hier liebt und wie es der Zufall nun einmal so will, dürfte diese in den nächsten Momenten beantwortet werden. Denn ein Taxi hält vor eben diesem Haus an und eine Person steigt aus. Eine bekannte Person. Der Candy Man, Eric Fletcher, wenn man genau sein will. Der geht auch gleich noch einmal zum Fenster der Fahrertür, beugt sich hinunter, zeigt mit dem Finger auf das Haus und hinter sich und fragt, ob das tatsächlich die richtige Adresse ist. Zwar kann man die Antwort des Fahrers nicht sehen, aber dem Nicken Fletcehrs zufolge ist das wirklich der Ort, wo er hinwollte. Und gleichzeitig eindeutig der Ort, wo er nicht wohnt, er würde ja wohl sein eigenes Haus kennen. So stellt sich also immer noch die Frage, wer denn dieses Paradies sein zu Hause nennt und nun gleich Besuch bekommt. Denn schnurstracks, geht Fletcher zum Zaun, drückt die Klinke der kleinen Tür herunter, öffnet diese, bleibt dann allerdings noch einen Moment stehen und schaut noch einmal auf den Briefkasten, den er gerade nur im Vorbeigehen betrachtet hat. Ganz genau schaut er auf das Namensschild daran. Und muss plötzlich lachen. Lauthalts. Der Kopf wird in den Nacken geworden und schallendes Gelächter dringt aus seiner Kehle. Dann wischt er sich einmal mehr die dramaturgisch wertvolle Träne aus dem Gesicht, räuspert sich einmal und geht nun wirklich durch die Tür, den kleinen gepflasterten Weg zur Verande entlang, diese hinauf, stellt sich an die braune verzierte Holztür und klopft mit Hilfe des daran montierten Ringes. Und es dauert nicht lange bis man endlich von der Frage erlöst, wem denn dieses Paradies gehört. Denn man hört Schritte von innen. Näher kommende Schritte. Und dann wird die Klinke auf der anderen Türseite heruntergedrückt, die Pforte öffnet sich und dort steht.......MÄC MÜLL! In Unterhosen. In Unterhosen, einem gelben befleckten Hemd, schwarzen Kniestrümpfen, Hauslatschen und einem offenen Bademantel. Naja und dann eben auch noch das kleine Gläschen Hochprozentiger in seiner rechten Hand. Benebelt schaut er Fletcher an und bemerkt scheinbar gar nicht, dass er hier gerade halbnackt vor einer GFCW Kamera steht, oder ihm ist es einfach egal. Seinen Job ist er ja eh los. Er muss ja niemanden mehr interviewen...und trotzdem stellt er noch Fragen. Wenn auch leicht gelallt und aus dem Dreitagebart gemurmelt.
Mäc Müll: Errric, was willsten duu hier?
Der Amerikaner kann sich ein weiteres Lachen einfach nicht verkneifen, hat es aber auch nicht allzu angestrengt versucht. Ihm gefällt es, den sonst so perfekt gekleideten und immer vornehmen Mäc Müll mal ganz normal zu sehen. So wie jeder andere Mensch auch in seiner Freizeit ist. Und so reibt er sich schmunzelnd das Kinn, tritt dann einen Schritt nach vorn, drückt Mäc zur Seite und nimmt ihm bei der Gelegenheit gleich das Glas ab.
Eric: Reinkommen und mich für den Drink bedanken.
Perplex merkt Mäc nach ein zwei Sekunden, dass das Glas nicht mehr in seiner Hand ist, doch da hat Fletcher schon daran genippt und hebt es nun leicht an, um mit einem „Mhhmmm“ zu sagen, dass es scheinbar recht lecker ist. Und als wäre der Poet bisher noch nicht unfreundlich genug, geht er auch prompt ungebeten ins Wohnzimmer und wirft sich auf die Couch. Wo er allerdings vorher noch die Schuhe auszieht. Leicht torkelnd folgt ihm Mäc Müll, noch kommt er aber nicht wieder zu Wort.
Eric: Guter Scotch, du hast Geschmack.....naja egal, du hast doch gefragt, warum ich hier bin. Also ich habe eigentlich nur zwei Fragen. Erstens...Willst du mich eigentlich verarschen? Du heißt ja echt Mpll mit Nachnamen! Ich dachte immer, das wäre ein seltendämlicher Künstlername, aber an deinem Briefkasten steht ja echt „Müll“. Hättest du nicht den Nachnamen deiner Frau annehmen können? Ich meine, komm schon, ich bin ja auch gegen Emanzipation und diesen ganzen Scheiß, aber das würde dir ne Menge ersparen!.........achja und zweitens. Kommst du klar mit deiner Kündigung?
Endlich im Wohnzimmer angekommen, lässt sich Müll nun wie ein nasser Sack in den Sessel neben der Couch plumpsen. Und eigentlich wäre er jetzt mit antworten dran, muss man ja dazu sagen, Interviewer kennen die umgekehrten Regeln vielleicht nicht, vorher greift er aber lieber zur Flasche auf dem Tisch und dem Glas daneben, öffnet den Scotch, gießt ein Schlückchen ein, setzt aber recht früh wieder ab, nur um dann nicht die Flasche, sondern das Glas wegzuschieben. Rüber zu Eric. Und Mäc trinkt gleich aus der Flasche. So gut es geht, gleichzeitig liefert er aber auch eine Erklärung dafür wie zumindest ein Teil der Flecken auf seinem Hemd zustande kam. Nachdem er wieder abgesetzt hat, folgt die Antwort. Angepisst und unfreundlich, so wie man Mäc eigentlich nicht kennt.
Mäc Müll: Seh ich so aus?! Breads ha mia allllles gnommen. Isch war iiimer für die WFCW. Und nu? Nu sitzich hier.....und halts Fresse, meine Frau hieß früher „Klöten“. Scheise isch bin fertich. Lach mich do aus, is mir au egaaaaal.
Dem Candy Man gefällt das ganze Bild hier einfach zu gut. Ok auf den Aufzug von Müll könnte er verzichten, aber sein Verhalten ist einfach zu schön, um wahr zu sein. Und der Name seiner Frau tut sein Übriges dazu. So ist Fletcher die ganze Zeit über damit beschäftigt, nicht zu laut zu lachen und sein Gekicher möglichst leise zu halten, was ihm sichtbar schwer fällt. Glücklicherweise kann er nun aber wieder etwas sagen und sich vielleicht selber beruhigen. Ungewöhnlich, dass er den Ernst in die Situation bringt. Und das macht er jetzt wirklich. Zumindest verschwindet das Grinsen in seinem Gesicht und weicht einer neutraleren Mimik. Einfach nur pure Klarheit und Kühlheit. Was jetzt kommt, meint Eric wirklich so, wie er es sagt und damit Müll das auch vernünftig versteht, beugt er sich noch ein wenig vor zu ihm.
Eric: Mäc, ich bin nicht hier, um über dich zu lachen.......Also zumindest nicht nur. Ich bin hier, um dir zu helfen. So wie es sich für Freunde gehört.
Und mit einem Mal ist es, als wäre der Fusel wie weggeblasen. Mäcs Augen sind für einen Moment völlig klar, sein Kopf dafür noch verwirrter als zuvor. Überrascht schaut er Eric an. Alle drei die er gerade sieht.
Mäc Müll: F....F.....Frr....Freunde?
Und Eric könnte jetzt über den kleinen Stotteranfall lachen, aber er nickt nur. Vollkommen ernst meint er das hier. Schockierend. Nun stellt er auch noch sein Glas auf den Tisch und faltet die Hände ineinander. Nichts von dem was er hier sagt, soll unseriös wirken.
Eric: Ja Mäc Freunde. Seitdem Jerry nicht mehr in der Liga ist, bist du die einzige Person, die ich in der GFCW irgendwie mag. Du bist der Einzige, bei dem es mir wirklich Spaß macht, meine Zeit mit dir zu verbringen. Auch wenn deine Fragen nervig sind, auch wenn ich dich eigentlich immer nur verarsche, meine Fresse wir sind ein gutes Team. Du machst deinen Job verdammt gut, ich mache meinen verdammt gut und du bist verdammt nochmal ein loyaler Typ! Ich hab's dir doch schon mal gesagt, du bist mir sympathisch, du bist wirklich ein guter Kumpel für mich geworden. Und Jungchen ich werde dir helfen, damit du deinen Job wiederbekommst. Ich labere oft Scheiße....aber das meine ich ernst.
Das ist hier gerade wirklich eine Kopfspülung für Mäc Müll. Mit einem Mal ist er wieder nüchtern. Schocktherapie eben. Glasklar schaut er nun wieder Fletcher an und kann scheinbar auch nach Sekunden der Ruhe noch immer nicht fassen, was der „Hüter der Wahrheit“, dessen Aussagen eigentlich nie wahr sind, da gerade von sich gibt. Aber Mäc glaubt ihm. Und ist gerührt. Er blinzelt oft. Ist ein wenig gerührt, Alkohol verstärkt Emotionen, aber noch kann er die Tränen zurückhalten.
Mäc Müll: Du...du willst mir wirklich helfen? Wie denn? Warum denn?
Da muss der Candy Man gar nicht nachdenken. Wie aus der Pistole kommt seine Antwort herausgeschossen.
Eric: Keine Ahnung! Ich habe keinen Plan, wie ich dir deinen Job zurückbringe, aber ich werde mir was einfallen lassen. Und wenn ich mich mit irgendwelchen Idioten gut stellen muss. Selbst wenn ich dafür nett zu Breads sein muss, ich gebe dir deinen Job zurück. Ich habe Jerry damals zurück in die Liga geholt und ich werde das auch bei dir schaffen. Und warum? Das habe ich dir gerade schon gesagt. Du bist verdammt nochmal der beste Arbeiter dieser Liga. Breads wird in der nächsten Show irgendwelchen Ersatz für dich präsentieren, soll ich dir was sagen? Dieser jemand wird lächerlich sein. Klar ein paar Leute werden zu ihm gehen und mit ihm reden, weil er gerade da ist, aber verfolge die Shows. Du wirst Mäc Müll-Plakate finden und wenn ich selber welche malen und verteilen muss. Mäc ich bringe dir deinen Job zurück.
Es klappt nicht mehr. Mäc kann die Tränen nicht mehr zurückhalten, tatsächlich kullert nun eine Einzelne, dramaturgisch unglaublich Wertvolle, seine Wange herunter, während er angestrengt mit der Nase schnieft.
Mäc Müll: Wow, ich hatte keine Ahnung, dass du so viel von mir hältst. Wie kann ich mich bei dir revanchieren?
Und jetzt ist der Ernst wieder vorbei. Denn Eric grinst wieder breit und schnauft einmal durch die Nase.
Eric: Lass mich einfach dein erster Interviewpartner sein, wenn du deinen Job wieder hast. Einverstanden?
Und um diesen „Deal“ noch zu festigen, hält Eric seinem Lieblingsinterviewer auch noch die Hand hin, die dieser sofort ergreift. Ok beim zweiten Versuch, der erste war noch ein wenig wackelig und ging eher in Richtung Handgelenk. Aber das Abkommen steht. Und somit ist nun auch endlich geklärt, warum es für Dynamite so verdammt einfach war, Eric Fletcher in ein Team mit Sid the Scum und Chris van Core zu stecken.
Es wird langsam kälter draußen und das merkt man überall. Wobei, überall? Nicht wirklich. In Los Angeles strahlt noch immer die Sonne und auch sonst gibt es keinerlei Anzeichen dafür, dass schon bald Thanksgiving vor der Tür steht. Im Moment steht aber nicht etwas sondern jemand ganz anderes vor einer Tür, die nicht nur metaphorisch zu sehen ist. Und diese Tür gehört zum „L.A. Gym“, geleitet und genutzt von Lex Streetman und einer der bekanntesten Schüler dieser Einrichtung durfte in der letzten Show erst einen durchaus beeindruckenden Sieg im Turnier um den Platz des Nummer Eins Herausforderers auf der GFCW Titel feiern. Die Rede ist natürlich von Fred Malone, welcher im Halbfinale nun auf Gordon Schelo treffen soll. Der Mann der hier eben vor der Tür steht und wie ein Wahnsinniger anklopft. Aber scheinbar bleibt ihm der Zutritt durch den Hintereingang verwehrt, seitdem er nicht mehr dort trainiert. So
leicht lässt sich der Dorfjunge aber nicht abwiegeln. Er
will reden und so klopft er weiter munter gegen die Tür und
ruft immer wieder „Hey!“ oder „Leutz macht mal
auf!“, doch niemand hört ihn oder will ihn hören.
Schließlich hat im Studio aber doch jemand die Nase voll
und so hört man nun das Drehen eines Schlüssels
woraufhin auf schon die Tür geöffnet wird und ein,
zumindest für Schelo, alter
Edin: „Hey Gordon, lange nicht gesehen, wie geth’s?“
Doch Schelo hat keine Lust auf einen Plausch. Mit einem kleinen „Hey“, worauf auch gleich ein „Entschuldige mich“ folgt, schiebt er Stanovsky zur Seite, der ihn nur verwundert anschaut. Aber damit kann sich der Strohhutjunge ein anderes Mal beschäftigen, jetzt geht er schleunigst einen Gang entlang, fängt schon fast an zu joggen, presst dann kraftvoll eine Schwingtür auf, die an beiden Seiten erst einmal gegen die Wand schlägt, geht weiter und befindet sich nun im Hauptraum des Trainingsbereichs. Aber Schelo ist nicht hier um zu trainieren. Im Vorbeigehen stößt er die Sandsäcke aus seinem Weg und so wie diese schwingen, hat er ordentlich Kraft hineingelegt. Gordon ist angepisst. Und man kann sich vermutlich vorstellen, zu wer er in dieser Aufregung will. Und dieses Ziel erreicht er auch. Denn nun steht er vor einer Tür, die er nicht so einfach aufdrücken kann. „LEX STREETMAN – OFFICE“ steht dort in Großbuchstaben und wieder packt Schelo seine Faust aus, um energisch dagegen zu klopfen. Und wieder folgen die Rufe „Lex! Wir müssen reden, mach auf.“... doch es tut sich nichts. Die Tür bleibt zu und Streetman zeigt sich nicht.
Stattdessen wird das hartnäckige Anklopfen des Strohhutmannes munter fortgesetzt und mitunter sogar noch intensiviert. Manch ein Zuschauer hat vielleicht sogar schon Mitleid mit der Tür, schließlich kann das arme Etwas aus Holz doch gar nichts dafür, dass sie von Streetman nicht geöffnet wird. Stattdessen kassiert sie sozusagen immer weiter Schläge von Schelo, der anscheinend partout nicht aufhören möchte. Dann aber erfolgt doch endlich nach schier endlosen Sekunden das, worauf fast jeder gewartet hat. Es öffnet sich eine Tür... allerdings nicht die, von Streetmans Büro! Zu schade für Schelo, denn stattdessen kündigt sich aus der selben Richtung, aus der Schelo kam, eine zweite Person an, die ihm möglicherweise auch helfen könnte.
???: „Gordon, my fellow, seit wann bist du denn so stürmisch aufgelegt?“
Prompt enden die rhythmischen Berührungen der Tür und Schelo dreht sich um. Während man imaginär das erleichterte Seufzen der Holztür hören könnte, blickt die Kamera nun ebenfalls auf den neuen Besucher der Szenerie. Es überrascht hierbei, und nach den ersten gesprochenen Wörtern, nicht, dass sich niemand geringerer als Schelos Gegner, Fred Malone, durch den Trainingsraum bewegt und mit einem freundlichen, aber dennoch leicht überraschten Gesichtsausdruck auf seinen Gegenüber zu kommt.
Malone: „Edin kam zu mir und meinte, du wärst entschlossener durch die Gänge gerauscht, wie ein Ire auf dem Weg zum nächsten Pub. Was ist los, my fellow? Bist du etwa auf der Suche nach „ar cara“, unserem Freund, Lex?“
Grummelnd schaut Schelo noch einmal zurück zur Tür, doch das Thema kann er wohl wirklich abhaken. Sie ist und bleibt zu, hier wird kein Streetman mehr auftauchen. Und so seufzt er nun leicht enttäuscht und senkt auch den Kopf ein wenig ab, während er sich wieder zum Iren dreht.
Gordon: „Hey Fred... ja bin ich und du hast ihn auch nicht gesehen, oder?“
Dabei achtet er gar nicht auf Fred Reaktion. Stattdessen schüttelt er nur enttäuscht den Kopf und schaut für einen Moment an die Neonröhren der Hallendecke. Ein kleies Schnaufen entfährt noch seiner Nase, dann spricht er auch gleich weiter.
Gordon: „Weißt du, mich kotzt das verdammt nochmal an. Ich habe Lex für einen ehrenhaften Mann gehalten. Ich war so froh, ihn zu kennen. Endlich mal ein Typ, der zu seinem Wort steht! Und jetzt? Jetzt lässt er mich hängen! Seit Wochen, ach was red ich, seid MONATEN rede ich von nichts anderem als meinem Match gegen ihn und jetzt, wo ich SO KURZ vor dem Ziel bin, da zieht er sich zurück. Das ist doch ein schlechter Scherz!“
Wild gestikuliert der Strohhutjunge in der Gegend herum und zeigt so jedem, auch den Leuten in den hinteren Ecken des Raumes, die vom Gespräch kein Wort verstehen, an, dass er hier mit irgendetwas ganz und gar nicht zufrieden ist. Die laute Stimme tut da natürlich ihr übriges dazu. Aber dann atmet er einmal tief durch und wird wieder ruhiger. Denn auch Schelo ist klar, dass er hier gerade den falschen anmeckert, Malone kann für die ganze Sache nun mal überhaupt nichts.
Gordon: „Tut mir Leid, ich will deinen Sieg in der letzten Show nicht unter den Tisch kehren und es ist auch nicht so, dass ich mich nicht auf unseren Kamp freue... aber wenn die deine Eltern sagen, dass du zu Weihnachten einen neuen Traktor bekommst und dann hast du plötzlich doch nur eine Schubkarre vor dir, dann bist du eben angefressen. Das ist doch klar, oder?“
Die Stirn leicht in Denkfalten gelegt hört der vermeintliche Quoten-Ire in Los Angeles seinem Gegenüber aufmerksam zu. Gerade die letzten beiden Sätze lassen Malone ins Grübeln kommen, was durch das wiederholende Kratzen am Kinn auch visuell unterstützt wird. Letzten Endes scheint er Schelos Aussagen aber verstanden zu haben... wenn auch, auf seine eigene Art und Weise.
Malone: „Du meinst also, du hast dich auf ein schönes und leckeres Pint Guiness gefreut und bekommst stattdessen nur ein fades Kilkenny serviert?“
Das sofortige Grinsen im Gesicht zeigt die nicht wirkliche Ernsthaftigkeit dieses Satzes. Doch Schelos Reaktion ist, verständlicherweise, nicht wirklich humoristischer Natur, sodass Malone schnell wieder auf die ernste und verständnisvolle Schiene wechselt.
Malone: „Sorry, my fellow, war ein doofer Spruch von mir. Ich kann dein Unverständnis durchaus verstehen. Auch wir „Students“ haben nun mehrere Tage nichts mehr von Streetman gehört oder gesehen. Angeblich soll er sich stets in seinem Büro einschließen und dort an irgendetwas „arbeiten“. Häufig ist er auch gar nicht im Hause, sondern soll angeblich des Öfteren nach New York aufbrechen... warum auch immer.“
Ahnungsloses Schulterzucken folgt nun vom keltischen Kampfburschen, ehe er seinem Rosenheimer Gesprächspartner einen fast schon aufmunternden Klaps auf die Schulter gibt.
Malone: „Aber eins kannst du mir glauben. Ich kenne Lex mindestens genauso gut wie du und weiß daher, dass er definitiv ein Mann seines Wortes ist. Wenn er sagt, dass er gegen dich nochmals antreten wird, dann wird er dies auch bestimmt in naher Zukunft tun. Wie sagt ihr schließlich in „Good Old Germany“ in einem Sprichwort? „Aufgeschoben ist nicht gleich aufgehoben“, oder?“
Mit einem Murren nickt der Dörfler seinem Gegenüber zu und was bleibt ihm auch anderes übrig? Das Match gegen Streetman kann er nun eben erst einmal knicken, da gibt es nicht mehr dran zu ändern. Und was Malone da sagt, ist ja auch nicht verkehrt. Wer weiß, vielleicht laufen sich Lex und Gordon ja früher oder später noch einmal über den Weg. Und aus Strohhutsicht natürlich lieber eher viel früher als später. Und so ändert sich seine Mine langsam. Nicht mehr dieser angefressene Ausdruck mit den nach unten gezogenen Mundwinkeln, sie heben sich allmählich. Von einem Lächeln kann man zwar noch lange nicht sprechen, aber positiver sieht er jetzt trotzdem aus.
Gordon: „Stimmt schon. Tja dann bleibt mit eben nichts anderes übrig, als auf ihn zu warten und mir so lange die Zeit zu vertreiben...hmmm und das bringt mich doch wieder zu dir.“
Nun kommt doch ein leichtes Schmunzeln in Gordons Gesicht, während er Fred mit dem Zeigefinger auf die Brust drückt. Normalerweise ist so etwas immer eine kleine Provokation, aber die beiden kennen sich, die nehmen das einander nicht übel.
Gordon: „Bei War Evening treffen wie also aufeinander. Tja dann hoffe ich mal für dich, du hast hier noch gut trainiert, nachdem ich wieder abgehauen bin. Denn mal ehrlich, in unserem Sparringskämpfen habe ich dir doch immer gezeigt, wo’s lang geht. Da werde ich diesmal auch keine neuen Moden anfangen.“
Leicht überrascht zieht Malone beide Augenbrauen nach oben und schaut ein wenig ungläubig seinen kommenden Gegner für War Evening an. Nach wenigen Augenblicken folgt jedoch sofort ein ähnliches Grinsen, wie es Schelo zurzeit auf den Lippen hat.
Malone: „So, du meinst also du hättest mir die „Rocky Road to Dublin“ in unserem Trainingseinheiten gezeigt? Nun, was sagst du denn zu der Tatsache, dass ich vielleicht damals gar nicht mit voller Kraft dabei war? Ein sofortiger Untergang von dir gegen mich, hätte dir doch schon am ersten Tag sämtliche Motivation geraubt. Ich wollte einfach nur nett sein.“
Einen leichten Schulterklaps gibt es nun für Schelo. Nun ja, SO leicht war er dann vielleicht doch nicht, schließlich sind Iren von Natur aus und unabsichtlicherweise doch ein wenig gröber, als vielleicht manch anderer. Während sich Schelo also vielleicht doch kurz lieber den Oberarm halten würde, spürt der Rosenheimer bereits den Arm Malone um seinen Nacken liegen... alles wohlbemerkt jedoch rein kumpelhaft gesehen.
Malone: „Gordon, wie du selbst am eigenen Leib erfahren hast, finde ich hier optimale Trainingsbedingungen vor, um mich jeden Tag zu verbessern. Und genau solche Situationen, wie unser anstehendes Match, sind der Grund des wochen- und monatelangen Schuftens. Das ist die Möglichkeit mich zu beweisen... die Möglichkeit, dass wir uns beide beweisen können. Und wer, for god’s sake, würde sich eine Finalteilnahme denn schon entgehen lassen?“
Tja da fällt auch einem Bauern mit all seinen Weisheiten nichts ein. Das stimmt einfach. Und so bleibt Schelo eben auch nichts anderes übrig als zu nicken. Und zwar alles. Das Training hier ist wirklich gut, das Match ist eine große Chance und wenn es um ein Titelmatch geht, strengt man sich normalerweise noch ein wenig mehr an. Naja und die „Provokation“ am Anfang geht auch in etwa in Ordnung. Fred meint es ja nicht böse.
Gordon: „Was soll man da noch sagen? Ich werde motivierter sein? Ich werde besser vorbereitet sein? Freddy, wir wissen ja beide, dass das nicht stimmt. Meine Motivation ist im Arsch, seitdem sich Streetman zurückgezogen hat und bei mir daheim bleibe ich zwar fit, aber man kann Baumstämme nicht mit den Geräten hier vergleichen, das ist mir klar... Naja was soll’s? Ich lüge dir nichts vor, ich bin zwar von den Fakten her vielleicht sogar der Außenseiter, aber am Ende werde ich der Typ sein, der vom Mann im gestreiften Polo-Shirt den Arm gehoben bekommt.“
Und um das Ganze noch mit einem symbolischen „So einfach ist das“ zu untermauern, zuckt der Dörfler gleich noch einmal beiläufig mit den Schultern. Dann löst er such aus der „Umklammerung“ des Iren, schüttelt sich einmal kurz durch, zupft seine Sachen zurecht, wischt sich die Hand an der Hose ab und streckt sie dann aus.
Gordon: „Naja wie auch immer, du bist zwar nicht derjenige, gegen den ich kämpfen wollte, aber ich mag dich auch. Also trotz allem... viel Glück“
Unverzüglich und ohne großartig nachzudenken schlägt der Ire ein.
Malone: „Well, mit deinen Argumenten magst du vielleicht Recht haben, aber eine Sache können die ganzen Geräte hier mir nicht trainieren... Erfahrung! Natürlich hab ich schon mal die Luft in der GFCW schnuppern dürfen, doch das ist nur ein Wimperschlag von dem, was du in der Liga bereits erlebt hast. Aber anyway, wir werden ja sehen, wer am Ende das Glück auf seiner Seite haben wird. Eben jenes wünsche ich dir natürlich auch und egal, wie unser Match ausgeht, so können wir denke ich eins festhalten. Der Gewinner wird bestimmt ein würdiger Finalist sein.“
Ein letztes Nicken folgt von dem Mann aus Dublin, ehe er sich mit einem weiteren Schulterklopfer vom Strohhutjungen verabschiedet, sich umdreht und gen Raumausgang aufmacht. Die Fronten waren also geklärt. Es wird zwar nicht das Match werden, auf das sich alle Beteiligten anfangs eingestellt haben, doch es wird definitiv interessant werden. Interessant und für beide Protagonisten eine große Chance und während der eine Part, mit Namen Gordon Schelo, im Raum zurückbleibt, stößt der Andere, Fred Malone, nun eine Durchgangstür auf und verschwindet mit folgenden Worten in den Nebenraum.
Malone: „Good Luck, my fellow! Wir sehen uns in Mannheim!“
Die Show der Kunst – Part 1 von 4 – Die Einleitung
Das Bild auf der Leinwand erlischt. Der Projektor hat für heute seinen Dienst getan. Doch die Zuschauer haben den alten Kinosaal ohnehin schon längst verlassen, die Sitze sind allesamt bereits hochgeklappt und die Lichter gehen langsam und flackernd wieder an. Alles scheint leer und verlassen dazuliegen, so als wäre die letzte Vorführung schon vor Jahren gelaufen.
War sie auch. Bis heute.
Denn ein einziger Mann hat sich heute doch hierhin verirrt. Für eine Privatvorstellung. Er sitzt in der letzten Reihe, wo die Lichter noch nicht wieder angegangen sind, in seinem Sitz versunken. Die Beine liegen auf der Rückenlehne der Vorreihe. In seiner Hand eine Getränkeflasche. Nach dem letzten Schluck lässt er sie einfach durch den Gang kullern. Stört ja ohnehin keinen. Noch immer kann er nicht fassen, was er dort eben auf der Leinwand sehen musste. Er ist beinahe verstört, schüttelt in Gedanken versunken immer wieder mit dem Kopf.
Konnte der Urheber das echt ernst meinen oder war dieses Werk eine Parodie auf sich selbst? Wie kann so etwas vom Jemandem produziert werden, der offenbar nicht geistig behindert ist, aber andererseits dann doch auf dem geistigen Stand eines Teenagers ist, dessen Alltag aus RTL, schlechter Comedy und ganz offensichtlich viel, viel Traurigkeit und Langeweile besteht. Verstörend. Vielmehr besorgniserregend. Denn es ist im Grunde einfach nur verdammt nochmal traurig, so etwas mitansehen zu müssen. Dafür Lebenszeit zu verschwenden.
Danny Rickson seufzt. Er hat so eben das Werk „Danny Rickson – Das Musical“ von Tobi Whitehouse gesehen. Und es war verdammt nochmal das Unlustigste, womit er je Lebenszeit verschwendet hat. Und die Person, die die Reaktion von Rickson hier in Worte fasst, hat die gleiche Meinung.
Der Engländer steht auf, streicht seine Jacke glatt, murmelt etwas von „Geistigem Dünnschiss“ und schlängelt sich durch die Sitzreihen zur Leinwand vor, wobei sein Gesichtsausdruck wie das Ticken eines Metronoms quasi sekündlich zwischen Amüsement und Fassungslosigkeit über diesen, diese Worte dürfte angemessen sein, Scheißdreck, schwankt.
Vorne angekommen, betätigt er eine Kurbel, wonach sich der Vorhang schließt und die Leinwand verhüllt. Gott sei Dank. So kann nicht aus Versehen nochmal jemand an den Projektor stoßen und den Film anmachen. Beim nächsten Genuss dürfte Ricksons Gehirn vor der geballten Unlustigkeit explodieren.
Er seufzt. Offenbar erwartet die Welt da draußen von ihm irgendeine verbale Reaktion auf dieser Werk. Denn ansonsten heißt es am Ende ja, Rickson wäre einfallslos und nicht mehr motiviert. Also dreht sich der Engländer in Richtung der Kamera und räuspert sich, um dann seine Stimme zu erheben.
Danny Rickson: Sparen wir uns heute die Feindseligkeit, liebe Zuschauer. Wahrscheinlich würde ich nach dem Genuss purer Idiotie ohnehin nur irgendwas im Jugendslang hervorbringen können. Doch ich möchte ja, trotz aller Versuche, mich unbeliebt zu machen, dennoch für etwas stehen, was man in elitären Kreisen „Niveau“ und „Anspruch“ nennt. Ich meine, hey, ich habe den goldenen Scheißhaufen verliehen und damit den Anspruch schon tief gelegt, doch Tobi hat ihn noch einmal untertroffen. In einer Art und Weise, die ich für voll und ganz beschämend halte. Ich möchte mich daher im Namen der GFCW und auch im Namen der gesamten Menschheit für dieses hingekotzte Segment entschuldigen. Wäre die Messlatte für Lustigkeit nur 5 Zentimeter über dem Boden, dann hätte sich Tobi mit Bravour mitten durch den Erdball gegraben...
Er wirkt noch immer vom Fremdscham durchzogen, doch fängt sich dann immerhin wieder und setzt seine Ansprache fort.
Danny Rickson: Doch was mich leider noch mehr geschockt hat als dieses Musical ist leider die Art, wie die Menschen auf das Musical reagiert haben. Ich muss sagen, ich schäme mich aus vollstem Herzen dafür, der gleichen Spezies anzugehören wie die Leute, die folgende Dinge über dieses Musical gesagt haben.
Kurze Pause, dann zitiert er Dinge, die er bezüglich des Stückes gehört hat.
Danny Rickson: Die folgenden Worte stammen von Fanseiten und spiegeln ausdrücklich nicht meine Meinung wieder: „Wow, das war praktisch eine Beerdigung für Rickson. Aber ein verdammt geiles Musical“...“Haha xD richtig lustick. Tobi ist qaIILLL“ und „Ich liebe die Liga dafür, so lustig zu sein^^“
Man sieht seinem Gesicht an, sehr bestürzt über diese Reaktionen zu sein.
Danny Rickson: Wenn man so die Leute unterhält, dann frage ich mich wirklich, womit ich die letzten Jahre meine Lebenszeit verschwendet habe. Hätte ich dann nicht einfach jede Show nur in den Ring gehen müssen und „Deine Mudda“-Witze erzählen können um als witzig zu gelten? Wieso habe ich mich ab und zu sogar angestrengt um trotz aller Unbeliebtheit witzig und unterhaltsam zu sein? Für wen? Für Ewigpubertäre, die über so etwas wie „Danny Rickson – Das Musical“ lachen?
Er ballt die Faust, lockert sich dann aber wieder etwas, als er endlich zum Punkt kommen möchte. Dem Zweck, weshalb er sich uns heute in dieser Atmosphäre präsentiert.
Danny Rickson: Ich weiß, dass ich wahrscheinlich mit dem Versuch, auf andere Art zu unterhalten, untergehen werde, doch ich möchte es zumindest versuchen. Ich will den Versuch wagen, das GFCW Publikum mit Dingen zu unterhalten, deren Humorlevel nicht Limbo tanzt. Zum letzten Mal. Bevor ich den Titel entweder verliere, oder ihn nach der Verteidigung zu Boden schleudere, weil es für mich Nichts wert ist, eine Liga zu präsentieren, die in der Allgemeinheit ein Witz ist. Deren Liga zu Gelächter führt, wenn man sie als Arbeitgeber nennt.
Wut spiegelt sich in seinem Gesicht. Dann wendet er sich ab und geht zur Kurbel zurück, mit der er vorhin den Vorhang geschlossen hat. Er dreht erneut, diesmal in die andere Richtung.
Danny Rickson: Die heutige War Evening-Ausgabe, die letzte vor Title Nights, soll unter einem Motto stehen. „Ein War Evening der Künste“ Nennen wir den diese Sache hier Part 1 – Die Einleitung. Doch ich möchte heute noch mehr machen.
Er kurbelt den Vorhang ganz auf und es kommen die Schriftzüge „Part 2 – Eine Interpretation und Klarstellung“, sowie „Part 3 – Der Humor“ und „Part 4 – Die Musik“ zum Vorschein.
Danny Rickson: Ihr seht schon recht. Sobald ich mich später gefangen habe, werde ich mich diesem Mist noch ausführlich widmen und das Musical in all seinen schrecklichen Facetten sezieren. Dann möchte ich mich mit dem Humor von Tobi Whitehouse auseinandersetzen. Ein neuer Charlie Chaplin oder doch eher die pubertäre Version von Mario Barth? Wir werden uns auf jeden Fall seine lustigsten Momente in der GFCW anschauen... Und zum Abschluss werde ich dann noch selbst zur Gitarre greifen und ein Lied singen, welches selbst geschrieben ist, Bezug zu Tobi aufweist und nicht textlich zu 90% geklaut wurde...
Er beendet den Vortrag, indem er in die Hände klatscht. Dann schweift die Kamera noch einmal auf die Leinwand:
Das war: Part 1 – Die Einleitung“„
Still to come:
Part 2 – Eine Interpretation und Klarstellung Part 3 – Der Humor Part 4 – Die Musik“
War Evening, Mannheim, 17.11.2011
In Kooperation mit
Der "War Evening"-Trailer wird eingespielt mit der Musik „Masquerading of the Wicked“ von Edge of Thorns. Ein Schwenk geht durch das Innere der Halle. Die Fans werden eingefangen. Sie sind in super Stimmung. Die Fans stehen entweder auf ihren Plätzen und jubeln in die Kamera oder sie jubeln im Sitzen. Eine Pyroexplosionsreihe geht vor dem Titantron hoch. Nun schaltet die Kamera zu Sven und Pete, welche am Kommentatorenpult sitzen.
Nicolas: Hallo liebe GFCW’ler. Herzlich Willkommen zur letzten Folge von War Evening vor dem PPV Title Nights 2011. Es wird bestimmt wieder eine grandiose Show mit vielen tollen Matches. Frank: Hallo GFCW-Fans. Ja unter anderem treten die Teams von Dynamite und Robert Breads gegeneinander an – natürlich mit unbekannten Wrestlern, aber dazu mehr in der heutigen Card:
Single Match: Joe Jobber vs. Hunk Referee: Howard Eagle
Nicolas: Joe Jobber muss gegen Hunk antreten. Eine kleine Änderung vom Office aus.
Single Match: Brian Veilho vs. Parn Referee: Bob Taylor
Frank: Ebenfalls eine Änderung ist Brian Veilho gegen Parn.
Tag Team-Match: The Prophecy vs. Rob Gossler & Savan Referee: Guido Sandmann
Nicolas: Das neue Tag Team Prophecy kämpft gegen Rob Gossler und Savan.
GFCW Number One Contendership Tournament Semi Finals: Fred Malone vs. Gordon Schelo Referee: Peter Cleven
Frank: Fred Melane und Gordon Schelo treten im Halbfinale an.
Single Match: Shawn (w/ Davey) vs. Marc the Shark Referee: Mike Gard
Nicolas: Shawn und Marc the Shark ist der nächste Teil der Geschichte der Ärea.
GFCW Number One Contendership Tournament Semi Finals: Pavus Maximus vs. Chris van Core Referee: John Warden
Frank: Das zweite Halbfinale bestreiten Pavus Maximus und Chris van Core.
Single Match: Brainpain vs. Tobi „Your Favorite“ Whitehouse Referee: Bob Taylo
Nicolas: Brainpain, der Rückkehrer und Tobi Whitehouse, der andere Rückkehrer, treten gegeneinander an.
Main Event: 8 Men-Elimination Tag Team-Match: Sid The Scum (/w Storm Clouds) & Eric Fletcher (w/ Bala) & Chris van Core vs. ??? vs. Robert Breads & Danny Rickson & ??? & ??? Referee: Phönix
Frank: Der Main Event ist der Knaller schlecht hin. Nicolas: Team Dynamite mit Sid, Eric und Chris plus einen Unbekannten treten gegen Team Breads an mit Robert Breads, Danny Rickson und zwei Unbekannten. Frank: Nun aber geht die Show los mit der ersten Sequenz.
IT
IS THE END OF ALL HOPE
Und bevor
Brainpain damit fortfahren kann diesen wunderschönen Namen
immer und immer wieder zu sagen ertönt auch schon „Einer
Gegen Alle“ von Samsas Traum, und wie gewöhnlich ist
die GFCW-Galaxie wenig begeistert von diesem Song, was
wahrscheinlich weniger an der gesanglichen Darbietung liegt als
viel mehr daran das nun Robert Breads mit Sicherheit gleich in
die Halle kommen wird – und so passiert es dann auch.
Der Behüter von Kultur scheint sich sogar über die Anwesenheits des Kanadiers zu freuen, ein seichtes Grinsen huscht über Brainpains Lippen.
Brainpain: „Robert Breads, ich bin sehr erfreut, dass du den Weg hierher gefunden hast, ich musste dich nicht mal um deine Anwesenheit bitten!“
Leicht deutet er einen Applaus an.
Brainpain: „Wie es mir scheint, hast du mich etwas falsch in Erinnerung, lieber Robert Breads. Ich war niemals Standardware in der GFCW, also wirst du von mir auch keine Standpauke bekommen, wie sie jeder herunter leiert. Ich, lieber Breads, du bist für mich nichts weiter, als Mittel zum Zweck. Die GFCW ist am Boden, kein Mensch hier kann dich leiden und was ich persönlich über dich denke, ist vollkommen egal. Der springende Punkt, 'Chef', ist dass jeder dort draußen möchte, dass sich wirklich jemand gegen dich auflehnt. Damit meine ich keinen Sid, der gröhlend durch die Gegend läuft und Gebäude anzündet, in der Hoffnung, das GFCW-Gebäude war auch dabei. Ich rede nicht von einem Untergrund-Guerilla Krieg. Die GFCW-Galaxie lechzt nach jemandem, der dir auf anderer Ebene die Stirn bietet. Genau diese Person bin ich, lieber Breads.“
Brainpain macht eine kurze Pause. Um sich zu sammeln, streicht er sich kurz durch den Bart und fährt dann fort.
Brainpain: „Wer hier das sagen hat, ist mir im Grunde auch nicht wichtig. Nun ist es aber so, dass ich meine Rückkehr bekannt gegeben habe. Und der Zustand, den du darstellst, ist ganz genau der Aufhänger, auf den ich wartete, um endlich, um ENDLICH die Anerkennung zu bekommen, die mir gebührt. Du bist für mich ein Bauernopfer, nichts weiter. Ich weiß, dass ich dir in absolut jeder Hinsicht die Stirn bieten kann, dich gar übertrumpfen kann und wenn ich das tun muss, um den Respekt der GFCW-Galaxie zu bekommen, dann bist du, wie gesagt, nichts weiter als ein Bauernopfer. Du wirst für mich geopfert.“
Breads
rollt mit den Augen, scheinbar ist er doch eher genervt von
diesem Monolog. Pavus
Maximus, Lex Streetman, Jimmy Maxxx, gegen den du, wie ich weiß,
vor einem Jahr noch erbärmlichst verloren hast, Danny
Rickson, The H. und nicht zuletzt Dynamite... All' diese Leute
haben das gesagt, all' diese Leute haben es versucht, all' diese
Leute sind gescheitert, und ich würde dich nun gerne fragen,
warum das bei dir anders sein soll, aber das habe ich auch all'
die anderen Leute gefragt, und egal welche absurde Antwort die
mir gegeben haben, versagt haben sie am Ende trotzdem. Nun,
Brainy, weißt du, der eigentliche Grund, warum ich hier
heraus gekommen bin ist ein Anderer, und da ich im Gegensatz zu
dir tu' was ich sage kündige ich hier und jetzt dann auch
an, dass ich dir nun einfach mal die Wahrheit über meinen...
nennen wir es „Besuch“... hier draußen erzählen
werde.“ Brainpain: „Breads, während meiner Pause bin ich gereift. Du magst es langweilig nennen, ich nenne es Business. Von Tag eins, von der allerersten Sekunde an wollte ich nichts anderes, als ein Leitbild für die Gesellschaft darzustellen. Zu beweisen, dass Kultur und Sport ganz nah beieinander liegen und zu beweisen, dass Pro-Wrestling nicht zwangsläufig etwas für stupide Holzfäller ist.“
Der junge Amerikaner redet in einem ruhigem, aber bestimmten Ton.
Brainpain: „Nun, Breads, nun ist mir diese Chance gegeben. Was ist so falsch daran, diese zu ergreifen? Ich frage dich als Opportunisten, der du zweifelsohne bist, was ist falsch daran? Die Menschen freut es, dass ich mich gegen dich auflehne. Ob das besonders kreativ ist, ist doch völlig unerheblich. Ich habe hier in der GFCW nur ganz genau drei Leute neben mir respektiert, einer davon warst auch du. Ich respektiere dich auch noch immer. Aber du hast nun mal eine perverse Vorstellung von Unterhaltung. Schon als ich gehört habe, dass ein Fasan! Ein Fasan nun hier der Vizepräsident ist, konnte ich jeden einzelnen Menschen dort draußen verstehen, dass sie in der Verzweiflung sogar auf jemanden wie mich bauen. Auf jemanden, dessen Ansichten sie nie verstanden haben, nie verstehen wollten, oder was auch immer. Ich meine... Ich habe hier in diesem Ring schon Klavier gespielt und ich habe noch nie so laute Buhrufe gehört, wie in dieser Nacht damals. Und dennoch sehen mich die Leute lieber als dich. Ist das die Wahl zwischen Pest und Cholera? Ist mir völlig egal. So lange ich in diese Kerbe hineinschlagen kann, einen Fuß in die Tür bekomme und dann aus diesem Fundament etwas nach meinen Vorstellungen zimmern kann.“
Gestikulierend erhebt er seinen Finger
Brainpain: „Diese Menschen dort...“
Diesen Finger nutzt er nun, um einmal in das Rund zu zeigen.
Brainpain: „Diese Menschen sind dein größtes Kapital. Offenbar hast du das nicht so ganz verstanden. Nur, wenn du bei diesen Menschen einen Stein im Brett hast, werden sie neuen Ideen offen gegenüberstehen. Wenn sie dich hassen, werden sie auch deine Ideen und Vorstellungen hassen, selbst wenn es die besten Ideen in der Geschichte des Pro-Wrestlings sind. Ich bin kein Langweiler, Breads, mitnichten bin ich das. Ich denke einfach weiter als du, mein Freund. Wenn ich einen Samen in die Erde pflanze, entwickelt sich nur etwas daraus, wenn ich mich darum kümmere. Wenn ich ihn anschreie und mit Füßen auf ihn trete... wird sich niemals ein Sämling entwickeln. Dir fehlt ganz einfach das Feingefühl für die Position des Chefs.“
Siegessicher macht Brainpain einen Schritt auf Breads zu.
Brainpain: „Ich bin kein Langweiler. Ich bin geduldiger und warte auf den Sämling. Ich erwarte nicht, dass aus dem Samen sofort ein toller Baum sprießt. Irgendwann wird die Zeit kommen, in der ich die GFCW mit meinen Ideen umkremple. Aber dazu muss ich nun mal erst ein Fundament anlegen.“
Der
Kanadier starrt angriffslustig zurück, es erscheint völlig
klar, dass er keinen Schritt zurück weichen wird.
Brainpain runzelt die Stirn und scheint mittlerweile angeödet.
Brainpain: „Breads, Breads, Breads... was tun wir hier eigentlich? Wir drehen uns hier im Kreis. Dieses schwarz oder weiß, das gibt es nicht. Erfolg ODER Zuneigung. Was bewegt dich zu dieser These, dass nur eines möglich ist? In naher Vergangenheit gab es jemanden hier, der auch beides hatte.
Ohne jetzt einen langen Exkurs über die Farbenlehre halten zu wollen, komme ich zu dem interessantesten Teil deiner Aussage. Du fragst mich, ob ich DEINEN Weg gehen will, oder Dynamites? Nun, Breads, wie du weißt, denke ich immer sehr weit im voraus und versuche nahezu alles zu planen. Dieser Gedanke... deinen Weg zu gehen, mich dir vielleicht sogar anzuschließen, das war eine ernste Überlegung. Doch dies erschien mir nicht als der nachhaltigste Weg. Ich müsste lügen wenn ich sage, ich will keinen Erfolg. Natürlich will ich den. Aber ich bin keine Fünf-Minuten-Terrine, die mal kurz da ist, ich gehe über die Distanz. Sicher, mit dir an meiner Seite hätte ich Erfolg vielleicht sogar garantiert gehabt. Aber, Breads, seien wir mal ehrlich. Du bist kaputt. Du bist müde, du bist ausgelaugt und einfach ausgebrannt. Ich stehe seit wenigen Minuten mit dir im Ring und jede Faser deines Körper schreit danach. Dir ist der Kampf gegen deine Gegenspieler einfach zu viel geworden und jetzt zermürbst du ganz langsam. Was hätte ich dann getan, Breads, wenn du total zerfressen nicht mehr kannst du... einfach verschwindest? Dann stünde ich da, als dein Partner, gehasst bis in alle Ewigkeit, weil ich deinen Weg gegangen bin. Wofür? Für meine fünf Minuten Ruhm? Ich bitte dich. Du bist bald weg vom Fenster, das prophezeie ich dir hiermit. Nicht, weil ich dich bekämpft habe, sondern weil du diese Wand...“
Erneut blickt er ins weite Rund der Arena, so als ob er jeden einzelnen in die Augen sieht
Brainpain: „Weil du diese Wand nicht durchbrechen konntest! Dementsprechend stellte sich die Frage für mich überhaupt nicht, ob ich deinen Weg gehen will. Ruhm und Ehre werde ich auch noch erlangen, wenn du depressiv in einer Ecke kauerst.“
Mit ernster Mine drückt er sein Gesicht genau an das von Robert Breads
Brainpain: „Und ich verspreche dir eines... Wenn du abgedankt hast, und ich meinen Pfad zum GFCW World Heavyweight Championship zu Ende gegangen bin... Dann ist meine erste Amtshandlung folgende:“
Nun macht er zwei Schritte zurück und kramt sein Handy hervor. Er tippt eine Nachricht, eine SMS ein und zeigt diese in die Kamera
Mach den Fernseher an!
Brainpain: „Und sehen wirst du mich, wie ich mit dem Titelgürtel unter tobendem Applaus die Halle verlasse!“
Dem
Kanadier passt offensichtlich mal so gar nicht was Brainpain zu
sagen hat, er wird wütend, wirklich wütend – das
hat man von dem in den letzten Wochen und Monaten oftmals
gelangweilten und demotivierten Breads selten gesehen.
Nun
drückt „Canada's Own“ Brainpain den Finger auf
die Brust, sein Gesicht ist nur noch Zentimeter von dem seines
Gegenüber entfernt.
Mit dieser Drohung hatte Brainpain kaum gerechnet, aber Breads erzählte die Wahrheit. Brainpains Vertrag endet nach Title Nights. Etwas geschockt fehlen Brainpain erst die Worte, doch nach wenigen Sekunden hebt er doch das Mikrophon an. Er holt hörbar Luft, aber er sagt dennoch nichts und schließlich sinkt das Mikrophon zu Boden, ebenso sein Blick. Mit einem „Komm schon, Brainy!“, lenkt Robert Breads den Blick von Brainpain wieder auf sich. Man kann es Brainpain richtig ansehen, wie es in ihm arbeitet. Schließlich streckt Brainpain leicht demütig seine Hand zum Kanadier aus. Manisch grinst dieser und er streckt nun ebenfalls seine Hand aus und schüttelt die des Amerikaners. Ein Handshake! Breads' Lachen ebbte noch immer nicht ab und in Brainpain brodelt es richtig.
Auch die Zuschauer, 'die Wand', quittiert das Ganze mit einem heftigem Pfeifkonzert. Die Atmosphäre ist extrem aufgeladen es es grenzt an ein Wunder, dass dieser Hexenkessel noch nicht explodierte. Sekunde um Sekunde verrinnt, noch immer schütteln die beiden Nordamerikaner die Hände. Mit jeder vergangenen Sekunde, wird die Reaktion der Zuschauer immer lauter und hasserfüllter. Während Breads richtig zu genießen scheint, geht es Brainpain richtig gegen den Strich.
*** ** *
Breads geht zu Boden! Brainpain verpasst seinem Gegenüber eine Ohrfeige, die man in jeder Ecke der Arena problemlos hören konnte und der komplett unvorbereitete Interims-Präsident der GFCW geht zu Boden! Der Behüter von Kultur realisiert offenbar nicht, was er da gerade getan hat. Völlig starr blickt er zu Boden, ohne dabei einen bestimmten Punkt zu fixieren. Mit weit aufgerissenen Augen hält sich 'Canada's Own' die Wange und steht langsam wieder auf. Aus seinen Augen schreit es nahezu 'das hättest du lieber nicht getan' und als Brainpains suchender Blick die Augen von Breads findet, knallt in ihm eine Sicherung durch. Mit lautem Schrei stürmt er auf den schockierten Breads zu und bringt ihn erneut zu Boden! Wie wild fuchteln beide mit den Armen um sich gegenseitig zu bekämpfen. Beide treffen sich zum Teil empfindlich. Brainpain hat richtig eins auf die Nase bekommen, aus jener sofort etwas Blut läuft. Jetzt ist es bei Brainpain endgültig vorbei und voller Wut schlägt er auf seinen Boss ein, welcher jetzt verzweifelt, aber mit Erfolg, versucht die Schläge irgendwie abzuwehren, damit seine Nase unversehrt bleibt. Die Definition von Perfektion hat jetzt genug davon und steht ruckartig auf, nur um Breads ebenfalls auf die Beine zu zerren. Brainpain nimmt Anlauf und will seinen Culture Shock zeigen, doch Breads weicht aus und rollt sich aus dem Ring!
Laut
fluchend entfernt Breads sich vom Ring in Richtung
Entrance-Rampe, weg von Brainpain und seinen Schlägen,
während der Hüter der Kultur im Ring verbleibt und bloß
dorthin blickt, wo der Kanadier nun in Richtung Backstage-Bereich
aufbricht – so scheint es zumindest, doch kurz bevor er
dort angekommen ist, dreht er sich um, zähneknirschend und
mit geballten Fäusten.
Der Kanadier zieht mit einer abfälligen Handbewegung von Dannen. Brainpain prüft derweil noch einmal seine Nase und weiß nicht, was er von Breads' Ankündigung halten soll. Etwas fragend blickt er erneut zu den Zuschauern. 'Die Wand' jubelt und klatscht. Jetzt wirkt Brainpain sicherer und erhebt seine Hand. „End of all Hope“ schallt erneut aus den Lautsprechern und die Szene geht off.
Niemand hätte
es für möglich gehalten, doch nun ist er zurück.
Brian Veilho, Hollywood Rockstar der GFCW . Und nie sah er besser
aus, mit seinem Pelzmantel, seiner Sonnenbrille. So steigt er
auch aus seinem Auto aus, breit lächelnd und bereit den Tag
zu genießen . Lange auf seine Chance wird er nicht warten
müssen, schließlich tritt er direkt im ersten Match
an. Dieser Breads ist wohl doch nicht so schlimm wie alle sagen.
Für die Chance bleibt er jedenfalls dankbar. Er blickt sich
um. Was wäre wohl gewesen, wenn er die GFCW nie verlassen
hätte? Bevor er sich noch weiter im Gedanken vertieft,
blickt er auf eine Tür, es scheint Richtung Halle zu gehen.
Kurz überlegt setzt er sich in Bewegung, dabei sieht er sich
immer wieder um. Viele Backtagesarbeiter kreuzen seinen Weg.
Die einzige
Frage die er sich in diesem Augenblick stellt. An seiner Kabine
angekommen, bringt er seine Tasche in den Raum und bleibt nicht
lange in seinen persönlichen Kammern. Als er sich umdreht,
bemerkt er einen Mann, recht Muskulös und einen Strohhut
tragend. Dies muss Gordon Schelo sein. Er nimmt seine Chance wahr
und geht zuversichtlich auf den Mann zu.
Überrascht und auch ein wenig erfreut, mal im Backstagebereich von jemandem erkannt zu werden, hebt der Dörfler seinen Kopf an und sieht nun den Amerikaner vor sich. Und schnell entwickeln sich da einige Fragezeichen in seinem Kopf, schließlich war Veilho vor Gordons Zeit in dieser Liga. Trotzdem streckt er ihm freundlich die Hand hin.
Gordon: Der bin ich. Und du?
Erfreut nimmt
er die Hand des Landjungen an. Er macht einen freundlichen
Eindruck, also beschließt der Mann aus Hollywood ihn in ein
Gespräch zu verwickeln.
Ok diese Antwort half Gordon jetzt nicht so wirklich weiter. Klar, jetzt weiß er wenigstens, wer da vor ihm steht, nur hat Brian mit seinen Aussagen auch gleich wieder neue Fragen aufgeworfen, die sich zumindest Schelo nicht beantworten kann. Und so kratzt er sich irritiert am Kopf.
Gordon: Hollywood? Gibt’s da nicht nur Schauspieler? Brian du weißt schon, dass du nachher noch gegen einen Typen kämpfen musst, der hier schon von Anfang an in der Liga ist, oder? Das ist hier nicht nur zum Ring laufen, reden und Geld einsacken. Aber ok, du warst ja schon mal hier, das müsstest du ja selber wissen. Und wenigstens scheint deine Einstellung zu stimmen, dir geht’s genauso um die Leutz wie mir. Tja früher gab's da auch noch eine dritte Person mit der Einstellung, aber der ist nun auf einmal verschwunden und lässt mich hängen. Dann bleibt es eben an uns, die Fans zu unterhalten.
Der Dörfler
wird dem Hollywoodstar immer sympathischer.
Noch immer über dieses geplatzte Match murrend, nickt der Dörfler mit angefressener Miene. Die Nasenlöcher leicht aufgestellt, einen Mundwinkel nach oben gezogen und tief aus dem Inneren wird ein „Mhm“ gegrummelt.
Gordon: Genau. Seit Wochen habe ich mich auf das Match gefreut und was dann? Plötzlich, SO KURZ bevor es endlich stattfindet, verschwindet Lex einfach. „Wegen Robert Breads“...
die Anführungszeichen werden dabei von Schelo mit den Fingern nachgeahmt.
Gordon: Das ist vielleicht im Bürojob eine Entschuldigung. Da kannst du kündigen, weil dein Chef unfreundlich ist. Ist zwar eine dumme Ausrede, aber es machen viele. Aber beim Wrestling? Breads ist ein Wrestler wie du und ich. Wenn ich ein Problem mit dem Typen hätte, dann würde ich nicht wegen ihm abhauen, ich würde ihn in den Ring zitieren und ihm die Scheiße aus dem Leib prügeln. Und wenn er nicht kämpfen will, dann warte ich halt in seinem Büro. Und wenn er nicht in sein Büro geht, dann besuche ich ihn halt daheim. Herrje es gibt so viele Möglichkeiten, solche Sachen zu klären, aber wegrennen war noch nie eine! Vor allem nicht, wenn man dabei Leutz hängen lässt, die man vor kurzem noch Freund genannt hat.
Veilho kann
Gordons Frust durchaus nachvollziehen. Jede Enttäuschung
führt zu Wut, ein Star wie er musste es wissen.
Gleichgültig zuckt Schelo mit den Schultern und schüttelt dabei den Kopf. Überraschend, dass so ein netter Bengel scheinbar nichts gegen den Kanadier hat.
Gordon: Keine Ahnung, ich hatte bisher noch nicht viel mit ihm zu tun. Ich hatte ja auch noch keine Probleme mit dem Kerl. Wer weiß, vielleicht stellen sich die Leutz hier immer ein bisschen dämlich an, ich musste bei ihm nur ein Stückchen Torte auf den Boden werfen und schon hat er getan, was ich wollte. Und naja, immerhin hat er dieses Turnier gestartet. Also er ist nicht so nett wie Mr. Booker, aber man kann auch mit ihm klar kommen.
Der
Amerikaner grübelt. Sehr vieles ist anders. Das Dynmaite die
Macht verliert kam für ihn unerwartet.
Ein kurzes Nasenschnaufen reicht da eigentlich schon als Antwort. Das dürfte doch offensichtlich sein. Aber Schelo erklärt es trotzdem, ist ja immerhin ein netter Zeitgenosse.
Gordon: Ich werde mir die Zeit vertreiben, bis er wieder da ist und dann werde ich ihm zeigen, dass sich so ein Verhalten nicht gehört. Tja und zum Glück muss ich mich ja nicht allzu lange nach einer Beschäftigung umsehen. Heute werde ich Fred Malone plätten und bei Title Nights kämpfe ich dann gegen Pavus Maximus oder Chris van Core. Das werden auf jeden Fall zwei harte Kämpfe, zwischen denen ich ordentlich trainieren muss. Also unter zu viel Freizeit werde ich sicher nicht leiden.
Das Turnier
hatte Brian Veilho vollkommen vergessen.
Ein „Pfff“ ist die erste Reaktion Schelos. Nicht wirklich verachtend, aber ihm passt die Aussage Veilhos einfach nicht. Und so winkt er auch mit einer Hand ab, während er den Kopf leicht zur Seite dreht.
Gordon: Ach hör auf. Die haben sich genauso gewünscht, Streetman heute hier zu sehen, da kann ich noch so eine große Show abziehen, am Ende müssen sie doch zumindest in einem Bereich unzufrieden nach Hause gehen. Aber das kann ich auch nicht mehr ändern. Ich kann nur dafür sorgen, dass ein anderer Bereich besser wird, als sie es gedacht haben und dafür werde ich auch sorgen. Und ich hoffe mal, Fred hat sich vernünftig vorbereitet, damit er wenigstens einigermaßen mit mir mithalten kann und nicht komplett überrollt wird. GEWINNEN....wird er sowieso nicht....Viel Spaß noch in der Liga Brian, ich muss mich vorbereiten.
Und so streckt der Dörfler seinem Gesprächspartner zum Abschluss noch einmal die Hand entgegen. Eine letzte Geste der Freundlichkeit, die Veilho erneut annimmt. So gehen beide auseinander.
Rob steht mit einem 6er Bier vor der Kabine von Savan. Neben Rob steht sein jüngerer Bruder Norman. Norman raunt seinem Bruder etwas zu.
Norman: Und du willst wirklich ihn als deinen festen Tag Team Partner? Rob: Ja, es gibt kaum eine akzeptable Alternative um die Revolution auch in die Tag Team Division zu tragen.
Norman akzeptiert das zähneknirschend.
Norman: Na schön, aber wie willst du ein Raubein wie Savan überzeugen mitzumachen?
Rob grinst Norman selbstsicher an und hebt den Lehrerfinger.
Rob: Lass mich nur machen, dass bedarf viel Fingerspitzengefühl und Einfühlungsvermögen. Empathie ist das A und O dabei...Vertrau mir, ich weiß was ich tue.
Norman nimmt dies gleichgültig zur Kenntnis.
Norman: Ok, na dann mal los.
Mit einem kräftigen Tritt springt die Tür auf.
Rob: TADAAAA!
Mit
einem Sprung landet Rob im Raum. Breitbeinig, mit offenen Armen
und einem strahlenden Grinsen. Savan sitzt mit dem Rücken zu
Tür. Als die Tür aufspringt dreht er sich um schaut zu
Rob.
Rob schlendert ohne Weiteres auf Savan zu.
Rob: Heute ist dein Glückstag Savan. Dein Rosterleichendasein hat dank mir nun endlich ein Ende!
Savan
bricht in schallendes Gelächter aus.
Rob lächelt schmal und stellt beiläufig den Kasten Bier ab.
Rob: Verstehe...
Rob fährt mit erhobener Stimme fort.
Rob: Wie du vielleicht weißt dominiere ich bereits schon seid Längerem als GFCW Galaxy Champion das Roster dieser Liga.
Rob
klopft leicht mit der flachen Hand auf die Front seines Gürtels.
Savan sieht das Bier er zieht seine Kaputze über den Kopf
und macht das Fenster auf und wirft den Kasten raus.
Rob ist darüber wenig erfret, als der Kasten mit einem Scheppern draußen zu Bruch geht.
Rob: Hm...bist wohl doch nicht so cool wie ich dachte was? Naja dich kriegen wir schon noch erzogen. Werst nicht der Erste dem ich Manieren beigebracht habe. Der letzte der das Maul gegen mich aufgerissen hat, hat danach dermaßen die Hosen voll gehabt, dass er blitzschnell seine Wrestlingkarriere beendet hat und zurück nach Hause geflogen ist.
Savan
schnappt sich seinen Kendo-Stick und schlägt damit Rob die
Bierflasche aus der Hand.
Rob sieht auf seine nun leere Hand und kratzt sich am Kinn. Er schüttelt den Kopf.
Rob: Du machst dich nicht sympathischer. In ernstem Ton will er nun klar und deutlich mit Savan sprechen. Ich suche keinen Gegner...ich suche einen Partner. Verzeichne ich bei den Einzelwrestlern im Kampf gegen den Mainstream immer größere Erfolge, so nimmt der Unrat an anderer Stelle immer weiter zu. Die Tag Team Division verkommt immer mehr und ich alleine kann dem kaum her werden. Rob: Ich brauche einen Partner um mich dieser neuen Herausforderung zu stellen. Savan: Warum nimmst du die Pussy dahinten nicht? Die dir ähnlich sieht?
Wieder antwortet Rob mit einem schmalen Grinsen und erhobenem Zeigefinger.
Rob: Eine berechtigte Frage. Ich würde ja meinen Bruder nehmen aber... Er deutet mit einer Hand auf den schüchtern im Türrahmen stehenden Norman. ...Der Gute hat soviel Können wie Joe Jobber als Kleinkind.
Er sieht wieder zu Savan und legt die Arme auf Savans Schultern.
Aber du...du bist autentisch, unverwechselbar und stark genug um mein Partner sein zu können. Du bist der Richtige für diesen Job.
Er stellt sich neben Savan und legt den Arm um ihn.
Rob: Zusammen können wir den Mainstream und die verkommenen Lügner und Heuchler aus dieser Liga verbannen und eine neue freie unbeeinflussbare Liga schaffen.
Savan fühlt sich angeckelt. Savan macht einen Schritt zur Seite und zeigt einen Wurf. Rob überschlägt es in der Luft und er landet hart auf dem Boden. Savan drückt ihm den Kendo-Stick auf die Brust.
Savan: Lass dein Biergriffel von mir wenn du mich als Partner willst!
Rob kann selbst in dieser misslichen Lage noch zufrieden lächeln.
Rob: Ho, du bist gut. Doch nicht zu gut.
Rob tritt Savan von sich. Dieser macht einen Satz zurück und prallt mit dem Rücken gegen die Wand.
Rob: Kurz um, du bist der perfekte Partner. Savan: Das Geschwafel kenn ich ich von Rebel called Hate. Rob: Und der ist feige davon. Wie nicht anders zu erwarten von jemandem der an Pavus Seite steht. Ich bleibe bei dir und führe dich ins rechte Licht, auf den Pfad der Befreiung, du musst nur noch mit mir ziehen. Savan: Ich überlege es mir bis zum nächsten War Evening.
Rob tritt wieder näher auf Savan zu und fokusiert ihn abermals durchdringend.
Rob: Wir stehen dieses War Evening zusammen in einem Match gegen The Prophecy. Heute Abend haben wir die Chance ein Zeichen zusetzten ein. HEUTE ABEND. Ein Nächstesmal gibt es nicht!
Savan
grinst fies. Rob: Und ich werde sehn auf welcher Seite du stehst. Auf der Seite der Ehrlichen oder der Lügner.
Rob wendet sich zur aufgesprungenen Tür und schlendert gemütlich dorthin.
Rob: Entscheid dich Richtig wenn du weißt was gut für dich ist...au revoir. Norman folgt seinem Bruder aus der Kabine.
Man sieht eine weibliche Figur, die den beiden nachschaut. Danach verschwindet sie in die Kabine von Savan.
Der Titanthron springt an, eine Sternenklare Nacht wird eingeblendet, gefilmt von einem Stadthausdach. Auf dem Schornstein des Backsteingebäudes hockt der besoffene Punkbastard. Der Kamin hat schon seit Jahren nicht mehr gebrannt... Welch metaphorie des Zufalls, Sid auch nicht! Die eine Hand hält eine Oettingerflasche mit schalem Export und die andere stützt Sids Kopf und liegt dabei auf deinen Beinen auf. Die Kamera zoomt rein und fängt an Sids laufenden Monolog auf zu nehmen. Ohne die Kamera zu bemerken setzt Sid ihn fort.
Sid: Du hast geglaubt dein Comeback wäre wirklich so einfach? Ich habe mir doch vorgenommen zu trainieren! Alles Wichse! Wichse! Wichse! Aber zurück geht es jetzt nicht mehr!
Sid erhebt sich langsam, lehnt sich nach hinten und lässt das schale Bier runter tropfen, bis tief in seinen Rachen. Plötzlich verzieht sich sein Gesicht, er würgt und spuckt es aus. Sein Gesicht verzieht sich als hätte er grade.... jaaa als hätte er schales Oettinger getrunken... Aber wieso? Das war normal... Den Blick hatte er noch nie drauf, nur weil das Oettinger pisswarm und schal war.
Sid: Wichse! Ich will ein kaltes! Fuck! Ich habe ohne hin die Fresse voll verdamt! Hörst du!
Er dreht sich zur Stadt geht an den Häuserrand und Spricht zur Stadt!
Sid: Hörst du?! Verfickter Fleck Elend! Städter? Bauern? Sklaven?! Fickt euch! Ich werde nicht mehr euren besoffenen Pausenclown spielen! Wie könnt ihr auf die Idee kommen mich als euren Clown zu sehen! Wichse!
Sid sichtlich sauer dreht sich zum Kamin, tritt kräftig dagegen, haut sich den Fuß an und taumelt 2 Schritte, „Scheiße!“, murmelt es, dann geht er wieder ohne zu taumeln in Richtung Feuertreppe. Da fällt ihm der Kameramann auf, er wirft seine Flasche nach ihm.
Sid: Und du verpiss dich auch endlich mal! Du gehst mir auf die Eier!
Sie landet auf der Linse und diese zerspringt. Nur nach wage lässt sich am Bild vermuten was Sid macht und warum das Bild sich rot färbt. Audiotiv lässt sich aber auch feststellen wie sehr Sid sich auf regt, anhand der Schreie des Kameramanns und der Häufigkeit von „Wichse“, „alles Wichse!“ und „stirb!“ ausrufen.
Changes von Godsmack ertönt, zeitgleich gehen die Lichter aus. Bunte Lichtkegel huschen durch die Halle.
All or nothing
Rob Gossler erscheint. Er schreitet die Rampe herunter, begleitet von dem Buhen der Fans. Rob trägt eine hellblaue Jeansjacke, ein schwarzes T-Shirt mit einem großen grünen Stern in der Mitte. Dazu fingerfreie schwarze Handschuhe, halblange Jeanshose und schwarze halbhohe schwarze Militärboots. Um seine Hüften hängt ein wenig schief der GFCW Galaxy Titel. In der rechten Hand hält Rob ein Mikro.
It's sometimes life's between what's undecided And all for nothing It seems I'm wasting my time
Don't look down on me like I don't know anything that I've been doing You talk down to me It's time you take a better look inside
Die wenigen Fans die ihm trotz seines eher negativen Images die Hand reichen klatscht der ehemalige Psychopunk beiläufig ab.
I'll never be the same I'm moving back onto my ways I'm looking for changes to better my ways Rob steigt in den Ring. Bow down to me Taken your pride and stuff it down inside
Rob steht nun im Ring und wirft die Bierdose in die Menge, während er sich auf der Ringecke von den Fans feiern lässt.
I'll never be the same I'm moving back onto my ways I'm looking for changes into my way
Die Musik ist verklungen.
Rob steht nun in der Mitte des Ringes.
Rob: Guten Abend meine lieben Freunde und meine sehr verhassten Feinde Es ist einmal wiedersoweit, dass worauf ihr schon die ganze Zeit gewartet habt. Das Highlight dieses Abends steht kurz bevor. Ich als Maineventer werde wieder einmal eine Stellungnahme zu den neusten Ereignissen rund um meine Person und den Leuten abgeben die mit mir in Verbindung stehen oder standen. Sowie zu meinem hoch interessanten Match heutigen Abend. Cole hat den Schwanz eingekniffen weil er sich diskriminiert fühlte? Was ist denn dass für eine Kacke. Verdammt! Dies ist War Evening und nicht Zwei bei Kallwas!
Jubel brandet auf.
Hier werden Schläge und Niederlagen weggesteckt und zurück gefeuert und nicht heulend Diskriminierung vorgeworfen, bevor man sich heulend verkriecht! Aber ich dachte mir schon dass so ein Weicheihopper wie Cole beim ersten richtigen Gegner sich heulend die misslungene Kriegsbemalung aus dem Gesicht wischt und zurück an Mamas Brust springt.
Rob seufzt.
Rob: Schade jetzt konnte ich ihm gar nicht mehr benehmen beibringen. Ganz anders Sid the Scum! Der hat sich mir gestellt wie ein richtiger Anwärter auf den Titel und...promt verloren. Aber gegen mich zu verlieren ist ja keine Schande. Diesen Titel habe ich ja nicht errungen weil ich eine Eintagsfliege wie Stratus bin oder mich nach langer Abstinenz zurückmelde, nur um dann meinen vorläufigen Abschied bekannt zu geben wie Connor oder mich bei der ersten steifen Briese zurück in mein Schneckenhaus verkrochen habe wie besagter Cole. Nein diesen Titel hier... Er schnallt sich den Titel von den Hüften und hält ihn hoch. ...Diesen Titel hier habe ich mir verdient weil ich gekommen bin um diese Liga zu rocken und fest mein Ziel verfolgt habe hier aufzuräumen und meine Gegner zu beseitigen. Trotz Niederlagen und Rückschläge und nun stehe ich hier vor euch als nun 3 maliger Gewinner des GFCW Galaxy Gürtels und seid meinem Titelgewinn im September konnte mir keiner diesen Titel abnhemen und dass wird auch bis Ende des Jahres keiner mehr schaffen. Ich werde zur Silvesterparty mit diesem Titel erscheinen und niemand anderes wird ihn mir abnehmen können! Wenn es um den GFCW Galaxy Gürtel geht, kommt an mir keiner vorbei...KEINER!
Und mit diesem Gürtel werde ich auch weiterhin unter den Lügnern und Heuchlern dieser Liga aufräumen und mein Möglichstes tun um die Zombies dieser Gesellschaft zu erlösen.
Rob schnallt sich den Gürtel wieder um.
Aber ich habe auch schon neue Pläne. Ich werde meine Dominanz ausweiten! Ich werde die Tag Team Titel ins Visier nehmen und so ein neues Territorium erobert, was bisher fast auschließlich von den Überresten der Brothers in Arms beherrscht wurde. Bevor ich meinen endgültigen Partner gefunden habe. Is dieses Match ein erster Vorstoß in die Köpfe der Tag Team Konkurrenz und ein erster Test für einen der potenziellen Partner: Savan! Ich mache meine Entscheidung auch vom Ausgang dieses Matches abhängig.
Ich kann mich als GFCW Galaxy Champion ohne Probleme gegen diese verhüllten Witzfiguren "The Prophecy" durchsetzten. Diese zwei Schlafwandler sind doch gar nicht her ihrer Sinne, sondern irgendwo im Delirium und weils so lustig klingt was Die so von sich geben, hält man ein Mikro und ne Kamera auf sie gerichtet während sie brabbeln. Ein Stück Astro TV in der GFCW: Mit Gott hat dass Ganze nix zu tun. Die beiden kommen nur von ihrem Trip nicht runter. Pure Unterhaltung sind die Beiden! Nicht mehr und nicht weniger! Sie können nicht das Geringste gegen Rickson und Breads ausrichten und auch gegen mich haben sie selbst bei vollem Bewusstsein nicht den Hauch einer Chance. Aber eins verspreche ich euch...wir werden heute Abend unseren Spaß mit ihnen haben.
Unter seinem Theme verlässt Rob Gossler die Halle.
Es herrscht
Chaos hinter den Kulissen der GFCW, alle sind gespannt auf die
letzte War Evening Show vor Title Nights. Drei Personen die auch
auf jeden Fall gespannt auf die weiteren Entwickelungen sind
betreten gerade die Halle in Mannheim. Es sind Pavus Maximus,
seine Frau und der unbekannte Begleiter, der auch gerade mit
Pavus ein paar Worte zu wechseln scheint, als sie gerade ihre
Taschen hereintragen.
Kurz bleiben die 3 stehen, ein flüchtiger Blick von Jessy, ehe sie sich am aufgestellten Catering bedient. Pavus blickt seinen Gegenüber an.
Pavus: „Der Blick sollte stets nach vorne gerichtet sein. In der Vergangenheit zu leben und zu schwelgen hat noch niemanden weitergebracht. Jeder von uns muss seine Ziele festlegen und nach diesen streben. So auch du, mein Freund. Aber was genau hast du nun vor?“
Der Mann mit dem Kapuzenpulli blickt in das selbstbewusste Gesicht des Hamburgers, während dessen Frau sich genüsslich an den Knabbereien des Buffets satt isst.
???: "Naja Pavus, ich helfe dir gerne, das weißt du. Und ich werde dir auch in Zukunft helfen. Aber mal ehrlich, siehst du das hier als mein Karriereende? Dir hinterher rennend mit ner Skimaske aufm Schädel? Komm schon, du weißt dass ich mehr für die GFCW tun kann und ich weiß das auch. Es muss doch einen Weg geben wie ich wieder zur Arbeit kommen kann?" Pavus: „Den gibt es sicherlich – unsere Rivalität hat sich erledigt, du hast mir treue Dienste erwiesen und damit deine Loyalität mir gegenüber under GFCW unter Beweis gestellt. Es gibt hier so viele offene Schauplätze, so viele kranke Massen, die nur darauf warten dass sich jemand wie du zu ihnen gesellst und sie aufmischst. Ich weiß, dass du das Zeug dazu hast es allen hier zu beweisen, du kannst es mit jedem aufnehmen und etwas ganz großes erschaffen – was hast du dir als nächsten Schritt vorgestellt?“
Der Mann lächelt und atmet tief durch.
???;"Ich weiß das zurzeit einiges los ist, das wird heute auch noch zur Sprache kommen. Denn ich will mich heute Abend, wenn du im Ring sprichst, zu erkennen geben. Heute Abend wird mein Comeback sein und ich weiß auch wie ich zurück in die GFCW komme Pavus. Glaube mir ich bin nicht wieder da um die gleichen Fehler wie damals zu machen. Ich war jung, neu und unreif."
Ein kurzes Kopfnicken des Hamburgers, ehe er Jessy an die Hand nimmt, gemeinsam mit ihr und dem noch Unbekannten den Weg weitergeht und weitere Worte folgen lässt.
Pavus: „Du hast viel gelernt in deiner Abwesenheit, es ist viel passiert… es ist an der Zeit dass du deine Geschicke wieder in die Hand nimmst. Zeig Ihnen, zeig uns, zeig jedem hier wer du bist… mein Freund!“
Die drei kommen in ihrer Kabine an, stellen ihre Taschen in die Ecke und setzen sich erstmal. Die Reise nach Mannheim war lang und anstrengend.
???: "Vorallem möchte ich es mir beweisen dass ich mehr für die Liga tun kann. Ich habe zwar damals schon viel erreicht, doch konnte damit nicht umgehen. Das ist jetzt anders, mein Ego ist nicht mehr das, was es damals war." Jessy: „Ein gesundes Ego ist wichtig…“ Pavus: „Allerdings sollte man nicht die Erdhaftung verlieren. Ich denke du bist auf einem sehr guten Weg. Mach weiter so und du wirst all das schaffen was du dir vorgenommen hast.“
Der Hamburger greift nach der immer für ihn bereitstehenden Wasserflasche.
Pavus: „Ich habe mir vorgenommen das Turnier zu gewinnen – und genau das werde ich auch schaffen. Heute steht mir mit Chris zwar jemand gegenüber den ich schätze, aber auch er wird nur ein weiterer Schritt sein zu meinem großen Weg – genau wie bei dir jeder der da kommen mag nur ein kleiner Schritt auf deiner Leiter sein sollte. Meine Unterstützung ist dir dabei sicher.“
Wieder lacht der Unbekannte. Er kramt in seiner Tasche, will sich bereit machen für seinen großen Auftritt heute.
???: "Dass du das Turnier gewinnst, steht außer Frage. Leider fehlen der Liga Leute wie wir es sind, es gibt zurzeit keinen den man dir in den Ring stellen kann wo ich sage, ja das könnte spannend werden. Was denkst du warum ich wieder da bin? Weil ich die Zukunft der Liga nicht ein paar verwöhnten Kids überlassen will!"
Der Hamburger steht wieder auf, sein Gegenüber tut es ihm gleich.
Pavus: „Dann lass uns dafür sorgen dass diese Liga in eine rosige, eine bessere Zukunft gehen wird.“
Ein starrer Blick zu seinem Gesprächspartner, während Jessy eifrig mit dem Kopf nickt und auch der Unbekannte nickt.
???: "Ich bin nicht hier wegen Championtiteln, außerdem ist eh klar das du World Champion wirst bei Dooms Night Pavus. Ich bin hier um mir wieder einen Namen zu machen, welchen ich zerstört habe. Und ich weiß auch schon wie der erste Schritt in diese Richtung aussehen wird. Doch das sage ich dir dann im Ring, also mach dich fertig, damit wir unsere große Ankündigung machen können."
Ein entschlossener Blick wird zwischen den beiden Männern ausgetauscht, die ersten Griffe gehen in die Taschen. Es ist Zeit… ihre Zeit!
Die Show der Kunst – Part 2 von 4 – Eine Interpretation und Klarstellung
„6, Ungenügend“ steht auf dem Zettel, der auf einem kleinem Tischtisch niedergelegt wird. Ein Tisch, wie man ihn auch in der Schule findet. Kein Wunder bei genauerem Hinsehen, denn wir sind augenscheinlich auch in einem Klassenraum. Es gibt vier Bankreihen, in der Mitte ist ein kleiner Durchgangsflur. Und am vordersten Tisch sitzt ein Mann, wessen Gesicht im Verborgenen bleibt. Es ist ohnehin unwichtig. Vor ihm liegt ein Zettel mit beschriebener Aufschrift. „6, Ungenügend“. Die Höchststrafe. Eine Note, die wirklich nur für etwas verliehen wird, was komplett scheiße und so abgrundtief schlecht ist, dass man nicht weiß, ob der betreffende Schüler das wirklich ernst meinen kann. Und diese Frage stellte sich auch Danny Rickson in den letzten Stunden immer und immer wieder. Doch er kam stets zu einem Ergebnis: Ja, Tobi muss das Musical ernst gemeint haben. Gedacht haben, es wäre witzig. Und das macht die Sache umso trauriger. Und deswegen die Note 6, ausgeteilt vom „Lehrer“ Danny Rickson, was die Unterschrift neben der Schandnote deutlich macht.
Die Tür zum Klassenraum öffnet sich. Der Schüler blickt auf. Herein tritt, kaum überraschend, Danny Rickson. Mit einer Aktentasche unter dem Arm, ansonsten aber relativ normal gekleidet. Stumm setzt er sich vorne ans Pult, macht es sich gemütlich und blickt auf seinen einzigen Schüler, während er mit den Fingerspitzen aufs das Holz trommelt und grinst herablassend. Doch keine verbale Reaktion der Person, die wohl Tobi darstellen soll.
Danny Rickson: Und...?
Eine harmlose Frage, dennoch verbreitert sich das Lächeln auf den Lippen des GFCW Champions. Er sinkt tiefer in den Stuhl und seufzt amüsiert.
Schüler: Was und?
Trotzig verschränkt er die Arme, doch Rickson lehnt sich nach vorne und blickt seinen Schüler an und spricht dann langsam weiter.
Danny Rickson: Freust du dich denn nicht, Tobi?
Natürlich eine rein rhetorische Frage – im negativen Sinne. Tobi Whitehouse fand sein Musical doch sooooo witzig. Wie kann dann der böse Rickson eine „6“ darunter setzen?
Tobi: Ich verstehe das einfach nicht! Wieso zur Hölle denkst du, dass mein Musical schlecht war. Erklär mir das doch bitte...
Wütend schlägt Tobi auf den Tisch, doch Rickson bleibt ganz ruhig. Auf das Stichwort hat er ohnehin schon gewartet. So zerrt er aus der Tasche seiner Lederjacke einen Zettel hervor, auf dem das Drehbuch des Musicals gedruckt und mit reichlich Notizen „verziert“ ist. Nach einem Räuspern zoomt die Kamera an ihn ran. Nun wirkt das Bild so, wie man es aus traditionellen „Good Show“ Ausgaben kennt.
Danny Rickson: Nun gut, als ein gutherziger Mensch möchte ich dir aufzeigen, Tobi, warum das Musical nicht nur unglaublich unwitzig, sondern ein Angriff auf jeglichen guten Geschmack und sämtliche Hirnzellen des Zuschauers war.
Das Bild verschwimmt leicht, dann wechselt es in einen Ausschnitt
…
Der Vorhang geht auf und ein aufwendig gemachter Schulhof ist zu sehen. Einige spielende Kinder ein paar Gruppen von Teenagern, Mädchen wie Jungs stehen zusammen und reden. Die meisten sind gut angezogen, eigentlich alle bis auf einer. Ein Junge so ungefähr 15 Jahre alt steht einsam in einer des Ecke des Hofes und blickt gedankenverloren zu einem der Mädchen. Er trägt eine Wollmütze etwa so eine wie man sie gerne in Russland trägt. Sein T-Shirt hat die Aufschrift „Pokemon – Schnap sie dir alle“.
…
Danny Rickson: Man, da hat Tobi hat mindestens genauso gut recherchiert wie Christian von Boetticher nach dem Alter seiner Sexpartnerin. Doch um dich aufzuklären, Amy, so sei gesagt, dass ich keine 20 mehr bin, auch wenn ich weiterhin natürlich blendend aussehe. Genauer gesagt darf ich mich bereits stolze 34 Jahre alt nennen, dass entspricht dem Zehnfachen deines geistigen Alters. 15 war ich also vor 19 Jahren, das war Anfang der Neunziger. Kommen wir zum Punkt: Pokemon? In den frühen Neunzigern? Wo hast du gelebt? Tolle Recherche, aber in „Gladiator“ waren auch Jeans und Gasflaschen zu sehen. Mit dem Unterschied, dass dies keine Absicht war um Lacher in der Fraktion der Dr. Hipp Konsumenten zu ziehen.
Mit einem Schnipsen lässt er den nächsten Ausschnitt anlaufen.
…
Ich stehe ganz allein aufm Hofe Und ich denk an sie
armer Danny, armer Danny
Ich trink ein Glas Zitronenbrause Und ich weiß nich wie
armer Danny, armer Danny
Soll ich ihr jemals das gestehen was ich für sie empfinde
ja Danny, los Danny
…
Danny Rickson: Ein tolles Lied nicht wahr? Gut, es ist absolut scheiße. Doch vielmehr interessierte mich, warum es denn absolut 0% Bezug zu mir hat und ebensowenig zum Wrestling. Also habe ich einfach mal die ersten Wörter in Google eingegeben und tada. Kennt jemand das Lied „Armer Willi“ von Monsters of Liedermaching? Nein, Tobi aber umso mehr. Er hat es nämlich einfach 1 zu 1 kopiert und bloß meinen Namen ersetzt. Was für ein Held du doch bist, Tobi. Du schreibst ein Musical und klaust die Musik dafür, was für einen Aufwand du investiert...kleiner Tipp: Klau nächstmal was, was auch in irgendeiner Form ein Angriff auf mich ist und nicht den ersten Treffer der Googlesuche. Danke.
…
„Er kann einem also leid tun der Danny. Doch dann als er heranwuchs fand er doch noch ein Mädchen das sich mit ihm einließ. Ihr Name war Annabel. Sie war ungefähr 1,65 groß trug immer eine Fliegerbrille und einen viel zu kurzen Rock. Sie war vielleicht keine Schönheit doch es gab viel zu lieben, denn sie wog 130 schöne Kilogramm. Ein fetter Berg Liebesfleisch für Danny. Sie verbrachten einen Romatischen Liebesurlaub an der Nordseeküste, bis ja bis …...“
…
Danny Rickson: Tobi hat es schon geschafft, die Witzniveau mit seinen Nerdanspielungen flacher als die Brust von Christina Applegate zu legen und den Realitätsbezug gen 0 zu senken. Doch nun will er noch einen draufsetzen. Und wie macht man es in jedem richtig schlechten Collegefilm? Richtig, man sucht sich eine hässliche Olle raus und gibt sie dem ungeliebten Bösen. Doch hey, Tobi, nochmal ein kleiner Tipp. Auch wenn deine geographische Bildung Deutschlands Grenzen nicht verlässt, so sollte dir bekannt sein, dass ich nicht unbedingt ein Fan eines Landes bin. Vielmehr stolzer Engländer. Wieso sollte ich also mit meiner Freundin also an die Nordseeküste fahren, beziehungsweise an die Deutsche? Erneut großartige Recherche, doch es kommt ja noch viel besser. Und seid wann heißen englische Mädchen Annabel?
…
Annabel hat ihre Tage, keine Frage sie ist richtig schlecht gelaunt wenn ich sie frage 'gehn wir baden?' werde ich bloß angemault
Sie hat Bauchweh und Migräne wenn ich erwähn wie gut's mir geht spring in die Fluten und sie muß bluten und zeigt allen wie scheiße es ihr geht
…
Danny Rickson: Gut, Tobi leuchtet geistig nicht heller als eine Energiesparlampe in den ersten Sekunden. Dennoch...wie kann man zur Hölle so blöd sein und von der gleichen Band noch ein zweites Lied klauen? „Tod in der Nordsee“ von den Monsters of Liedermaching heißt es und diesmal hat Tobi sogar den Namen Annabel so gelassen. Mein Gott, habe ich mich fremdgeschämt. Das ist so dilettantisch. Der Typ klaut tatsächlich noch dreister als Nordseemöwen das Eis der Touristen. Und wird dafür von der RTL-Fraktion noch gefeiert. Film ab.
…
„Einige Monate vergingen, doch Danny war immer noch traurig. Er wohnt in einem kleinen ein Zimmer Appartment und trägt gerne Frauenunterwäsche die ihm viel zu klein ist. Er hat sich eine Katze angeschafft deren linke hintere Pfote leider etwas lahmt.“
„Immer wieder greift er in seine Hose und rückt seine Unterhose zurecht“
…
Danny Rickson: Cool Story, Bro. Ich trage also Frauenunterwäsche. Doch stehen solche Fetischisten nicht eher auf Slips und Tangas? Wieso soll ich dann also eine Unterhose benutzen? Ach, ich vergaß. Es ist ja so lustig. Hahahahihihihihihi...schlagen wir die Hand vor den Kopf und hoffen wir, dass es sich irgendwann rausstellt, dass dieser Tobi nicht zu unserer Spezies gehört.
…
Wenn die Heizung leckt und das Bier nicht schmeckt Wenn der Schlüpfer klebt und die Erde bebt Dieter Bohlen singt und der Käse stinkt
Wenn der Faden reisst und die Katze schläft
Wenn Dein Auto Dir unterm Arsch wegrostet Und 'n Liter Benzin dreitausend Euro kostet
SU SUSU SUSU SU SU SU SU SU SU SUSU SUSU SU SU SUIZID
…
Zurück im Klassenzimmer scheint Rickson am Boden zerstört zu sein. Unendlich traurig darüber, dass es auf diesem Planeten so etwas Bescheurtes wie Tobi Whitehouse gibt. Er schämt sich dermaßen, von der gleichen Spezies wie diese Hirnschmalzverschwendung zu sein.
Danny Rickson: Das Offensichtliche erwähne ich mal nicht. Natürlich ist das Lied von den Monsters of Liedermaching geklaut. Und weil er ja leider nicht in der Lage ist, Texte umzuschreiben, nimmt er ihn einfach 1 zu 1 und denkt sich deswegen aus, dass ich eine Katze habe, die absolut gar nichts mit dem Musical zu tun hat. Mein Gott, Uwe Boll ist gegen ihn der Messias der Drehbücher.
….
Wenn die Balken biegen, deine Haare nicht liegen Wenn der Schlüpfer klebt und die Erde bebt Wenn der Pulli kratzt und die Hose platzt Wenn Deine Alte motzt und die Katze schläft
…
Danny Rickson: Welche Alte, du Idiot? Hast du nicht selbst das Musical so geschrieben, dass sie ertrunken ist? Ich kann es nicht aushalten, es ist einfach so unglaublich peinlich, was für einen gottverdammten Scheiß du in wohl dreiminütiger Arbeit auf ein Blatt hämmerst und dich dabei noch toll fühlst, weil es ein paar Typen gibt, die dich auch noch feiern...
…
Einige Monate vergingen und langsam, ganz langsam kam Danny über die Anabel hinweg.
…
Danny Rickson: Die Anabel? Ist das nun ein Adelstitel wie „die Königin“? Oder sagt man in deinen geistigen Dimensionen immer einen Artikel vor einem Namen. Dann entschuldige ich mich bei dem Tobi. Obwohl, das klingt wie ein Schimpfwort...wobei, gibt es eine schlimmere Beleidigung, als jemanden mit Hirnmüll zu vergleichen? Fragen über Fragen.
…
Eines Tages kam eine Frau zu ihm. Sie war afroamerikanischer Abstammung. Gut sah sie nicht aus, jedenfalls ist sie nicht mein Geschmack.
…
Danny Rickson: Nicht dein Geschmack? Achso, deswegen hast du sie also entführt und festgehalten. Hatte ich vergessen. Ich klaue und entführe auch immer Dinge, die ich nicht mag. Ist ja auch logisch.
Er schüttelt den Kopf und muss vor soviel Dummheit fast weinen.
…
„Danny hat also doch noch eine Frau gefunden, zwar muss sie unter einfluss von Genußmitteln stehen das er ihr gefällt. Doch Danny nimmt das nicht so ernst. Er ist stolz endlich eine Frau fürs Leben gefunden zu haben. Darauf bildet er sich auch einiges ein. Er wird eingebildet hält sich für den größten auch wenn er nicht den größten hat.“
…
Danny Rickson: Gut, bei deinem Intellekt dürfte auch das Gedächtnis eher die Spannweite eines Kolibris haben...doch wenn du dich noch an 2006 erinnern könntest, dann müsste eine Person namens Katie etwas in deinem Kopf bewirken. Ja, stell dir vor, ich kenne Florence noch garnicht so lange und war vorher auch schon verheiratet. Und selbst wenn du damals die GFCW nicht verfolgt hast. Kennst du Wikipedia? Auch dort steht es haarklein von meinen Stalkern aufgeschrieben drin, wie es um mein Privatleben aussieht...wobei, kannst du Wikipedia überhaupt schreiben?
…
Musik: Monsters of Liedermaching & Tobi „Your Favorite“ Whitehouse
…
Danny Rickson: Der Witz, letzter Akt. Wo hast du bitte deinen Beitrag zur Musik gemacht? Weil du einmal den Namen „Willi“ gegen „Danny“ getauscht hast?
Er schlägt sich die Hände vor den Kopf.
Danny Rickson: Aber das reicht ja schon. War für dich sicherlich auch aufwändig. Wenn man mal bedenkt, wie lange du gebraucht haben musst, um zu merken, dass man Tastaturen nicht isst, sondern auf ihnen auch Drehbücher tippen kann.
Noch immer kopfschüttelnd blickt Rickson in die Kamera, als diese langsam wegzoomt und das Segment damit schlussendlich ausfadet.
„Das war: Part 2 – Eine Interpretation und Klarstellung“
Still to come:
Part 3 – Der Humor Part 4 – Die Musik
Zurück
in der Halle steht auch schon die nächste,
höchstwahrscheinlich relativ schwachsinnige, Szene an. Denn
im Ring stehen 3 Persönlichkeiten auf insgesamt 8 Beinen und
wer eins und eins zusammenzählen kann, weiß auch
prompt, dass das nur auf Nukular zutreffen kann. Der Bavarian
Luchador und Eric Fletcher beglücken also einmal mehr die
Fans mit ihrer Anwesenheit und scheinbar stehen sie da schon
einen Moment, denn eben diese Fans sind schon wieder
verhältnismäßig leise und so kann auch Eric
gleich anfangen zu reden, um die Aufmerksamkeit so wieder auf
sich und nicht auf die unauffällige braune Tüte in
seiner Hand, zu lenken.
Einen
Moment wartet er ab und schaut tatsächlich zur Rampe in der
Hoffnung eine Antwort zu bekommen, aber die bleibt aus.
Die Fans buhen bei der Erwähnung von Steroiden.
Erick Ivans: Steroide? Was erzählst du da? Denkst du etwa, dass Muskeln gleichzeitig auch Stärke sind? Falsch, ich weiß, wie man Kämpfe gewinnt. Bei der Feuerwehr habe ich hart den Geist, die Schnelligkeit und die Kraft trainiert. Und ich bin mir sicher, dass ich es überlegen bin. Ich bin ein Allrounder und Joe...ist auch ein Wrestler! Und deswegen können wir so viel Zeit an Gedanken über Bestrafungen verschwenden, wie wir wollen. Wir sind dennoch voll im Saft und können euch besiegen, wir glauben daran.
Joe nickt nur.
Joe Jobber: Vorbei die Zeit, in der ein Match gegen mich ein Freilos war. Ich habe meine Kraft durch die Unterstützung Ericks und die Herrlichkeit Mohammeds endlich gefunden und brenne wie ein Vulkan darauf, sie endlich einzusetzen...
Die Fans jubeln dem Underdog zu.
Joe Jobber: Wenn wir gewinnen, werden wir euch die lustigsten Outfits aller Zeiten schneidern lassen, damit ihr für lange Zeit eure große Klappe einpacken müsst...
Er reißt die Arme hoch und ein Großteil der Fans tut es ihm gleich.
Erick Ivans: Title Nights. Nukular gegen mich und Joe Jobber. Ihr wolltet einen harten Kampf und wir werden ihn euch bieten...mit Sieg für uns!
Damit lassen sie das Mikrofon fallen. Die verfeindeten Teams starren sich an. Und die Fans freuen sich richtig auf das Match, während langsam aber sicher das Bild ausfadet.
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