Rückblick: In der letzten Woche bei den StreamKing-Awards in Tulsa, Oklahoma


Die zweitausend Zuschauer im Publikum, geschätztes Durchschnittsalter 15 Jahre, brüllen schon wieder. Das machen sie seit einer guten halben Stunde, seit ihre Idole auf die Bühne gekommen sind. Jubel, wie er einst Popstars oder Schauspielern entgegenschlug, ist nun auch für einen Berufszweig üblich, bei dem die ältere Generation noch immer die Augenbraue hebt und im Bemühen um ironische Distanzierung witzelt: „Influencer? Ich dachte, das ist die Grippe“. Doch fick dich weg, Boomer, nun sind die Streamer auf der Überholspur. Egal ob YouTube oder Twitch: Sie sind die Vorbilder einer neuen Generation, die zu tausenden nach Oklahoma gepilgert ist, um den jährlichen Awards von StreamKing beizuwohnen. Bald wird auch dein Kind unter ihnen sein, Dennis. Ein paar Jahre noch und du wirst an Weihnachten Channelmitgliedschaften verschenken.

Auf der Bühne befindet sich mittig ein Moderatoren-Duo. Mann und Frau, schwarz und weiß, Rockertyp und Hip-Hopper, ordentlich beleibt (sie) und gertenschlank (er): Die Organisatoren haben sichergestellt, dass ausgewogen repräsentiert wird. Links und rechts der Moderatoren befinden sich vier Stars der Streaming-Szene und grinsen aufgesetzt in die Kamera, damit der Shot auf die Leinwand übertragen werden kann und das Publikum wieder jubelt, während es die nächste Dose Monster wegext und diesen Move live bei TikTok streamt, denn früh übt sich.

Ganz links auf der Bühne sitzt xxRomario69 mit einem Call of Duty-Shirt. Seine blaugefärbten Haare fallen keck über den Brillenrand. Wann immer es sich anbietet, antwortet er auf Fragen der Moderatoren ausweichend und endet mit einer Anspielung auf ein Meme. Das röhrt. Zu Beginn seines Auftritts wurde ein Best Of seiner Live-Ausraster gezeigt, 3,7 Millionen Abonnenten gefällt das. Neben ihm: JeremyFox, südkoreanischer League of Legends-Profi, Körperbau Richtung Gottesanbeter, im Shirt seines Sponsors. Man sieht ihm an, dass ihm unwohl dabei ist, demaskiert vor einer Kamera zu sitzen, normalerweise kennt man ihn nur unter dem Pelz seiner Fursona im Stream. Heute jedoch trägt er nur die flauschigen rosa Handschuhe, ist ansonsten er selbst, was scheiße ist, aber juckt auch nicht wirklich. Denn die meisten Blicke gehen ohnehin zur Dritten im Bunde: SaralalaXOXO, Einst als Real Life-Doll gestartet, heute gereift (mit 24 in den Augen loli-enthusiastischer Discord-Moderatoren halt nur noch bedingt fickbar), aber noch immer ist die Maid-Uniform am Start. Sobald die Aufmerksamkeit mal für 30 Sekunden nicht auf ihr liegt, haut sie ohne Zusammenhang neckisch ein Ahegao-Face aus, was ihr eine gespielt empörte Ermahnung der Moderatoren einbringt, und bei jeder Wiederholung abonniert ein IPWler ihren OnlyFans-Kanal.

Am Rand und irgendwie verlegen dreinschauend ist ein aufstrebender Stern am Streaming-Himmel. Jemand, der mit rund 2 Millionen Abos eher zum unteren Rand der „Stars“ gehört, doch es geht voran. Ein bekannter Name bei Fifa, Fortnite, GTA-RP. Seine Körpermasse sticht heraus gegenüber den anderen auf der Bühne, er trägt ein armesfreies Tanktop, um die athletischen Arme voller Tattoos zu betonen.

Es ist Caracal Matthews.



Moderatorin: „So, Leute. Das waren unsere Fragen. Aber jetzt kommen unsere…“


Sie machen es spannend. xxRomario69 deutet eine Laolawelle an, die ins Publikum überschwappt.


Moderatorin: „…Zuschauerfragen!“


JAAA!“


Moderatorin: „Wer von euch Geilons hat eine Frage? Na, wer? Los, traut euch?“


Locker fünfzig Hände gehen hoch. Ein paar verschwitzte StreamKing-Mitarbeiter, die den Feierabend herbeisehnen wie ich das Ende dieses RPs, strömen in die Zuschauerreihen, schieben sich vorbei an nach Axe und altem Schweiß riechenden Teenagerkörpern, um Mikrofone an diejenigen zu verteilen, die was zu sagen haben.

Ausgewählt für die erste Frage ist eine Blonde, vielleicht sechzehn oder siebzehn. Sie trägt ein Cyberpunk 2077-Shirt und ist dadurch schon direkt stabiler als 90% der restlichen Anwesenden.


Moderatorin: „Na, los. An wen richtet sich deine Frage?“


xxRomario69 und JeremyFox straffen schon in Vorfreude ihren Körper, SaralalaXOXO kickert und streckt spielerisch ihre Zunge heraus. Das Publikum jubelt. Doch die Zuschauerin lässt sich Zeit.


Zuschauerim: „Ähm, also meine Frage geht an Caracal.“


OOOOOH!“


Auch Matthews wirkt überrascht, ist er doch der am wenigsten bekannte Mann auf der Bühne. Er hatte sich gerade entspannt zurückgelehnt, nun muss er sich erstmal wieder im Sitz aufrichten. Als das getan ist, schaltet er sein Mikrofon ein.


Zuschauerin: „Caracal. Sag mal, schämst du dich nicht, so heftig gegen Aldo Nero verloren zu haben?“

Moderatorin: „Hä?“

Moderator: „Wer is’n Aldo Nero? Hab ich ja noch nie gehört. In welchem Game hat Caracool denn gegen den verloren?“


Das Moderatoren-Duo blickt verwirrt zu Caracal Matthews. Dessen Gesicht hat sich verfinstert. Er blickt einen Augenblick lang zu Boden und just als er was sagen will, prescht der flippige xxRomario69 dazwischen. Mit kreischender Stimme springt er auf.


xxRomario69: „Sag Cara, wo hat dir dieser Aldo-Typ einen Headshot gegeben? Hab immer gewusst, dass du ein Shooter-Noob bist.“

Caracal Matthews: „Nein, das war kein Shooter…“


Wieder wird Matthews im Satz abgewürgt. Diesmal ist es die Zuschauerin aus dem Publikum, die ihm das Wort abschneidet.


Zuschauerin: „Es war im Wrestling. Bei Brainwashed. Caracal hatte keine Chance, ich bin enttäuscht.“


Der Moderator lacht auf.


Moderator: „Achso, Wrestling! Aber das macht Caracool doch nur so nebenbei, Mädchen. Wir sind hier bei den StreamKing-Awards. Bitte keine Fragen zu solchen Nebensätzlichkeiten. Caracool ist Streamer, kein Wrestler.“

Moderatorin: „Genau, nächste Frage bitte.“


Wieder rauschen die Mitarbeiter durchs Publikum. Diesmal bekommt ein Junge von maximal 12 Jahren das Mikrofon gereicht. Er hält stolz eine Flasche Prime in die Kamera. Auf seinem Shirt ist das Gesicht von JeremyFox in voller Pracht abgebildet, das heißt: In fuchsiger Fursona. Am Arm hat der Junge ein Armband, welches ihn als Brony auszeichnet.


Kind: „Yoooo, Leute. Ich grüße erstmal meine Klasse, außer Josh die fette Sau, und meine Frage geht an das Schnittchen da. An Saralala.“


Das Gesicht der Angesprochenen leuchtet auf. Sie drückt wie zufällig ihre Ellbogen zusammen, um ihre Oberweite vorzudrücken, ein weiterer IPWler schließt ein Abo ab.


Kind: „Ich würde gerne wissen…“

Caracal Matthews: „Warte mal, Junge.“


Überraschung auf der Bühne und im Publikum. Caracal Matthews ist aufgesprungen. Nun steht der Streamer auf der Bühne, das Kabel seines Mikrofons überspannt. Alle Blicke sind auf ihm, was die anderen Stars heftig nervt. Aber Matthews hat dafür keinen Blick. Er wirkt…erschüttert.


Caracal Matthews: „Was ihr da grad gesagt habt…“


Er deutet auf die Moderatoren.


Caracal Matthews: „…das stimmt nicht. Caracal Matthews ist kein Wrestler im Nebenberuf und Streamer im Hauptfigur. Caracal ist noch immer der Royal Rookie, auch wenn er verloren hat.“

SaralalaXOXO: „Der was?“

Caracal Matthews: „Der Royal Rookie. Eine Auszeichnung für Nachwuchswrestler. Und bei Brainwashed…“


Der Kanadier stampft auf den Boden. Er sieht weiterhin betroffen aus, der Blick ist leer und nachdenklich.


Caracal Matthews: „…da bin ich ihr verdammt nochmal nicht gerecht geworden. Meine Niederlage war eine Schande, da hast du verdammt Recht, Mädchen.“


Er deutet auf die Zuschauer im Publikum, die vorhin die Frage an ihn gerichtet hat. Sie hat sich wieder hingesetzt, erscheint jetzt aber wieder auf der Leinwand.“


Caracal Matthews: „Ich weiß, dass 99% hier im Publikum nicht wissen, wer Aldo Nero ist. Das müsst ihr auch nicht wissen. Aber wisst eins: An diesem Abend war er einfach der bessere Mann. Sehr viel besser.“


Schnaufen bei Matthews.


Caracal Matthews: „Und die größte Schande ist, wie ich diese Niederlage bisher hingenommen habe. Ich habe meine Sachen gepackt, bin nach Hause gefahren, hierher geflogen. Jetzt sitze ich auf dieser Bühne, reiße Witze und grinse und diskutiere mit einem hyperaktiven Typen, einem Furry und einem Luder.“

SaralalaXOXO: „Ey!“

Caracal Matthews: „Ich tue, als wäre nichts gewesen. Aber jetzt wo ich drüber nachdenke: Diese Niederlage tut verdammt weh. Denn wenn

ich zurückdenke. Wenn klein Caracal in der Zeit zurückreist bis er wieder das young Cara-Cub ist, da hat dieser Boy, der ich einst war, nicht davon geträumt, Videospiele zu spielen und damit Geld zu verdienen. Nein, der Boy hat von was anderem geträumt.“


Er tritt an die Kante der Bühne heran. Ignoriert die Moderatoren und Streamer hinter ihm. Spricht direkt zum Publikum.


Caracal Matthews: „Davon, ein Wrestlingstar zu sein. Wie die Typen, die ich auf der Leinwand gesehen habe. Und dabei habe ich geträumt, ich will so sein wie sie. Als Erwachsener habe ich dann wirklich die Chance bekommen, einer von ihnen zu werden. Ein Wrestler. Aber was mache ich stattdessen?“


Seine Stimme senkt sich, der Gesichtsausdruck ist angespannt.


Caracal Matthews: „Ich verschwende meine Zeit. Nachdem ich Royal Rookie wurde und auf einem guten Weg war, setze ich jahrelang aus. Komme zurück und trainiere nur auf halber Flamme. Gehe gegen Aldo Nero unter…und mache nicht mal was dagegen. Wenn das der Boy von früher wüsste – er würde sagen…“


Matthews wendet sich der Kamera zu. Er sieht sich selbst auf der großen Leinwand. Spricht mit seinem digitalen Über-Ich, dass die Kamera ihm liefert.


Caracal Matthews: „…du spielst mit deinem Kindheitstraum. Du hast alle Chancen der Welt, aber du nimmst die nicht ernst. Und wenn der Boy das sagen würde: Er hätte verdammt nochmal Recht.“


Im Hintergrund genervtes Aufstöhnen. Die drei anderen Streamer diskutieren, wenn sie endlich wieder zu Wort kommen. Sie können mit dem Monolog nichts anfangen, das Rampenlicht für einen anderen ist unerträglich.


Caracal Matthews: „Ich bin nicht Streamer und Wrestler. Nicht in der Reihenfolge. Ich will ein Wrestler sein, der nebenbei vielleicht ein bisschen streamt, wenn Zeit übrig ist. Aber mein Fokus muss auf dem Ring sein. Dafür fange ich heute an zu arbeiten. Und deswegen…“


Er dreht sich zu den Moderatoren um, die ihn böse anfunkeln. Die Störung der Veranstaltung ist natürlich auch nicht in ihrem Interesse.


Caracal Matthews: „…gehe ich jetzt.“


Der Kanadier legt das Mikrofon auf den Schoß der Moderatorin und macht sich auf, die Bühne zu verlassen. Hunderte Handykameras filmen das Geschehen, überraschtes Raunen geht durch die Halle. Ein letztes Mal, jetzt ohne eigenes Mikrofon, richtet sich Matthews an die Kamera.


Caracal Matthews: „An alle da draußen. Lasst ein Like und ein Abo da. Denn ab jetzt werdet ihr auf meinem Kanal den Aufstieg eines Wrestling-Superstars erleben.“



Einige Stunden vor der Show…

Aiden Rotari: „Es tut mir leid.“

Robert Breads: „Schon gut.“


Der Kanadier macht eine wegwerfende Handbewegung in Richtung Rotari und setzt ein geübtes Lächeln auf, das seine Augen nicht erreicht. Der Parkplatz vor der Halle ist noch so gut wie leer, bloß einige Wagen der Crew und Wrestler stehen bereits hier. Niemand scheint Anstalten zu machen, ein Auto zu zerstören.


Robert Breads: „Hau schon ab, ich mach das.“

Aiden Rotari: „Danke.“


Der GFCW World Champion steht neben seinem Mentor, Freund und Partner im heutigen Main Event, den Gürtel auch nach Brainwashed – nicht ohne eigenes Zutun, aber doch in erster Linie dank einem Mann namens James Corleone und dessen Nicht-Zieh-Sohn – eng an den Körper gepresst. Wer gedacht hat, seine Obsession damit, diesen Titel so nah bei sich zu haben wie möglich, wäre nach dem endgültigen Ende der Geschichte mit The End vorbei, lag falsch.


Aiden Rotari: „Ich wusste nicht, dass die Exklusiv-Reportage für die Homepage zum gleichen Zeitpunkt geshootet werden soll. Sonst hätte ich eine andere Uhrzeit für unser gemeinsames Pre-Tape für den Main Event vorgeschlagen. Es ist eindeutig mein Fehler. Ich hätte mich besser informieren sollen.“


Beinahe unterwürfig verneigt Rotari sich ein wenig.


Robert Breads: „Passt schon. Ich weiß ja, dass du es nicht mit Absicht gemacht hast.“


Da sprechen 99 % Sicherheit aus Robert Breads. Aber eben keine hundert.


Robert Breads: „Jetzt verschwinde, wir brauchen eine Promo für den Main Event.“


Mit einem bestätigenden Nicken dreht Aiden Rotari sich um, und geht zielgerichtet aus dem Bild, wo wir eine Stimme hören, die einige vielleicht noch als die von Vivien Tolnai wiedererkennen. Breads sieht Rotari und wohl auch Tolnai hinterher, während ihre Stimme – die Aiden erklärt, wovon die Reportage genau handeln soll – immer leiser wird, und ein beinahe eifersüchtiges Brennen ist in seinen Augen zu erkennen, während er sich auf die Unterlippe beißt und die Handflächen aneinander reibt.

Eifersüchtig auf Aiden, weil der eine komplette Reportage zu bekommen scheint – sicher, er hat The End (zum zweiten Mal) besiegt und ist World Champion, aber das fünfzehnjährige Jubiläum von Breads hat keinen gekratzt… oder doch eifersüchtig auf Vivien, weil Rotari mittlerweile wichtigere Weggefährten hat als Breads?


Robert Breads: „Na dann… ich zähl mich rein, Malte, zentrier‘ du den Shot… fünf… vier… drei… oh, fuck off.“


Das gilt nicht dem Kameramann, offenbar Malte genannt, sondern dem, was die Kamera nun einfängt, indem sie nach unten gerichtet wird, Richtung Breads‘ Füßen.

Dort steigt dichter, pinker Nebel auf. Die Kamera schwenkt nicht weiter und kann so keine Ursache ausmachen, doch unaufhaltsam kriechen die farblich auffälligen Schwaden an den Beinen von Robert Breads hoch.

Mit zuckrig wirkenden Fingern scheint der Nebel nach Breads zu greifen, ihn Stück für Stück zu verschlingen und somit die Realität schwinden zu lassen, um ihn in die mystische Welt von-


Robert Breads: „Wow, sehr dramatisch, noch nie gesehen. Wo seid ihr blöden Wichser? Als ob ich mich ernsthaft Frage, wer wohl dahinterstecken könnte. Pinker Nebel! Krass! Sowas von 2012. Muss ich erst eine Nebel-Karotte formen damit ihr angehoppelt kommt, oder was?“


Fünfzehn Jahre seit seinem Debüt in der GFCW, und das bedeutet auch, dass so gut wie niemand in der gesamten Historie der Promotion mehr abgefuckte, mysteriöse, geisteskranke und exzentrische Persönlichkeiten gesehen hat als Robert Breads. Er ist so gut wie jedem und allem schon einmal begegnet, und rosafarbener, aus dem Nichts auftauchender Nebel ist vielleicht eine 3/10 auf der „GFCW-haftigkeit“-Skala.


Robert Breads: „Jungs, wenn ihr euch ewig mit eurem Auftritt Zeit lasst, gehe ich einfach zum Catering, also wenn ihr bitte…“


Der Kanadier schaut kurz auf die Uhr, um zu signalisieren das die Zeitspanne die er angesetzt hatte sehr kurz war und abgelaufen ist. Er dreht sich um und erschrickt auf eine Art und Weise, die selbst Elmer Fudd nicht besser hätte darstellen können.


Robert Breads: „Ich bin kein Fan von Überraschungen.“


Der Hall of Famer verschränkt die Arme hinter der Brust, um möglichst trotzig zu wirken, geht aber doch bei dieser zwei gegen eins Situation einen Schritt zurück – sicherheitshalber. Er mag die Hasen für verrückt halten, aber das macht sie nicht unbedingt harmloser. Vielleicht sogar im Gegenteil. Tsuki Nosagi schaut seinem Gegenüber prüfend an. Vorsichtig tritt er näher, wirkt dabei jedoch in keinster Weise bedrohlich. Fast schon vertraulich steht er ganz nah neben Breads dem man ansieht das er sich nicht wohl dabei fühlt. Als der Japaner dann anfängt ihn mit der Nase anzustupsen reicht es dem Kanadier. Er zuckt provozierend in Richtung des Hasen und geht einen weiteren Schritt zurück. Hasentypisch zieht sich Tsuki Nosagi schnell zurück. El Metztli nickt seinem heutigen Gegner respektvoll zu.


Robert Breads: „Oder Nagetieren. Aber ich mag Vögel. Fasane, zum Beispiel.“

El Metztli: „Magst du etwa keine Nagetiere, Roberto?“


Breads verdreht aufgrund der spanischen Ausdrucksweise seines Namens die Augen, belässt es aber dabei. Wohlwissen das eine Zurechtweisung zu keinem vernünftigen Ergebnis führen würde.


Robert Breads: „Kennt ihr einen Mohi?“


Nosagi schaut schüchtern aber mit wirrem Blick hinter seinem mexikanischen Partner her.


Tsuki Nosagi: „Fa´s Schwester hieß nicht Mohi.“


El Metztli reibt sich den Bauch und leckt sich über die Lippen. Er grinst. Breads schaut angewidert. Überraschend springt Nosagi hinter Metztli her und schleicht langsam um den Kanadier herum.


Tsuki Nosagi: „Wir machen dir keine Angst. DAS spüren wir. DAS sehen wir. DAS riechen wir…“


Er schnuppert an Breads der seine Augen weit öffnet und skeptisch schaut.


El Metztli: „Mohi war der Fasan. Nicht Fa´s Schwester.“

Robert Breads: „Ich dachte, ihr sollt friedliche Möhren-Fresser sein. Keine kranken… Schnüffelmonster.“


El Metztli schreit los: „KRANK?! Du weißt nicht was es heißt krank zu sein.“


Tsuki Nosagi: „Verrückt…wir sind nicht krank…wir sind verrückt. DAS ist ein gewaltiger Unterschied!“


Breit grinsend nickt er dabei sehr nahe neben Breads Gesicht. Seine Augen zucken dabei unaufhörlich zwischen Metztli und dem Kanadier hin und her. So als ob er nach Zustimmung sucht.


Tsuki Nosagi: „Doch unser Geisteszustand sollte nicht deine größte Sorge sein. Nicht heute, nicht gestern und auch nicht vorgestern.“


Im Moment sieht Breads allerdings durchaus so aus, als wäre das seine Priorität Nummer eins.


El Metztli: „Wir sind wirr. Wir sind verrückt. Doch sind wir auf keinen Fall die kleinen kuscheligen Hasen für die du uns hältst. Dazu sind wir nicht hier um andere glauben zu lassen das wir nur zum Spaß hier sind. Somit kommen wir zu unserem Match heute Abend. Jeder von euch beiden ist alleine schon ein schwerer Gegner. Und dein Partner ist Rotari, unser World Heavyweight Champion. Er ist der beste Single Wrestler der GFCW. Doch seid ihr ein gutes Team? Wo ist die Schwachstelle in einem Team von zwei Größen der GFCW wobei einer von euch beiden der Champion ist.“

Tsuki Nosagi: „Ein Champion der ohne Ehre ist. Ein Champion dem man nicht trauen kann. Traust du ihm? Sieht er dich auch als den Teil eures Teams welches schlagbar ist.“

El Metzli: „Das hört man im Hasenbau“

Tsuki Nosagi: „Wird er sich in den Mordisco de Usagi werfen um dich zu retten?“

El Metztli: „Mümümü…ich glaube nicht das der Champion derjenige sein will der am Ende am Boden liegen wird und die 3 Klopfer des Referees neben sich spüren wird.“


Bei diesen Worten stampft er dreimal hart mit dem Fuß auf den Boden. Damit haben sie eindeutig einen Nerv getroffen. Der Kanadier plustert sich trotz Unterzahl so gut es geht auf, während Kameramann Malte um die Szene herumläuft und einen Winkel zu finden versucht, bei dem der pinke Nebel, der vom Wind nun über den Parkplatz verteilt wird, möglichst wenig der Szenerie verdeckt.


Robert Breads: „Schwachstelle? Ihr nennt einen Hall of Famer eine Schwachstelle? Einen zweifachen World Champion der GFCW? Einen World Champion der PCWA? Einen vierfachen Wrestler des Jahres? Einen…“

El Metztli: „Du lebst von deiner Vergangenheit. Und das macht dich zu unserem Problem. Wir werden unsere Vergangenheit zu derer machen, die in ihrem Leben und unter der Vergangenheit anderer Leiden.“

Tsuki Nosagi: „NIEMAND sollte unter der Vergangenheit anderer leiden. UND UNSERE VERGANGENHEIT IST SCHMERZ UND LEID!!!“

El Metztli: „Das ist euer Problem. Du WARST der Champion. Rotari IST der Champion. Er ist DIE Gegenwart und er zieht dich in seinem Fahrwasser mit. Doch wie lange? Wie lange wird der Champion jemanden aus der Vergangenheit mitziehen?“

Robert Breads: „Was wisst ihr schon?“


Ehrliche Genervtheit und bitterer Zorn schwingen in den Worten des Kanadiers mit, als er seine Stimme erhebt.


Robert Breads: „Woher wisst ihr irgendwas über mich oder Aiden? Habt ihr das in eurem Erdloch gefunden, wo ihr mit Rabbit called Hase Crack raucht, oder habt ihr das in der rosa Kristallkugel gesehen? Ich nehme doch keine Ratschläge von Verrückten an. Das seid ihr: Verrückt. Ihr kriegt doch keinen kohärenten Gedanken zu Ende, ohne dass irgendein Kaninchen euch das Hirn zerballert. IHR. WISST. NICHTS.“

Tsuki Nosagi: „Wir wissen das was die Stimme aus dem Hasenbau uns sagt. Und der Hasenbau ist überall.“

Robert Breads: „Achja?“


Der Mittvierziger klingt mittlerweile wie ein bockiges Kind.


Robert Breads: „Beweist es. Was ist Morbeus‘ Geheimnis?“


El Metztli und Tsuki Nosagi nehmen Breads in die Mitte. Nicht bedrohlich. Doch sehr nahe mit ihren Mündern an seinen Ohren. Sie scheinen zu flüstern.


Robert Breads: „Scharlatane. Das seid ihr. Betrüger. Wichtigtuer. Freaks, die ein wirres Kostüm brauchen, weil ihr Talent nicht ausreicht, und um berühmt…“


Der pinke Nebel verdichtet sich wieder. Die Hasen die schon ein paar Schritte weiter gegangen sind stoppen. Wie gerade beginnen die beiden mit ihren Füßen an zu klopfen.


Tsuki Nosagi: „Robert, jedes kleine Kind liebt Hasen. Auch du hattest Hasen. Jeder im Hasenbau weiß das. Und Geschichten die man sich im Hasenbau erzählt überdauern alles. Deine gesamte Vergangenheit ist da unten vergraben. Mein kleiner Robert...wir können…“

Robert Breads: „Einen erwachsenen Mann im Hasenkostüm davon reden hören, dass er sich für meine Kindheit interessiert, ekelt mich allenfalls an. Das ist… was für ein Scheißzeug pumpt ihr da bitte in diie Luft?“


Man hört Breads pusten und Husten. Der pinke Nebel ist so dicht, dass man kaum etwas sieht. Der Kanadier wedelt mit den Armen und flucht.


Tsuki Nosagi: „Auch du Robert wirst am Ende dem Gegenüberstehen der dir die Gegenwart vor Augen hält.“


So schnell wie der Nebel sich verdichtete, so schnell verzieht er sich auch wieder. Und zurück bleibt ein verdutzter aber auch mächtig angepisster Robert Breads.


Robert Breads: „Was zum…“


Viel weiter kommt er nicht, denn der Anblick des an die Mauer des Gebäudes genagelten Plüschtier-Hasen, der geköpft und mit einem Namensschild, dass ihn als „Mr. Maple“ ausweist, ausgestattet wurde, überrascht sogar den GFCW-erprobten Kanadier. Anscheinend klingelt bei dem Namen tatsächlich etwas bei Robert, der die Stirn runzelt und vor Überraschung leicht den Mund offenstehen hat.


Die Stimme der Hasen ertönt: „Robert…dein Geheimnis ist bei uns sicher…solange wir wollen.“



Die Kamera schwenkt durch die belebten Gänge der Mercedes Benz Arena in Berlin. Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren, Techniker prüfen die letzten Scheinwerfer, Crewmitglieder eilen hektisch hin und her, und im Hintergrund hört man das Knirschen und Klappern der Ringcrew, die sich um die letzten Feinarbeiten des Rings kümmert. Noch sind die Türen für die Fans geschlossen, doch der Lärm und die Anspannung deuten darauf hin, dass es nicht mehr lange dauern wird, bis die GFCW Galaxy ihre Plätze einnimmt.


Inmitten dieses geordneten Chaos sieht man eine einsame Gestalt, die langsam und scheinbar ziellos durch die Flure schleicht. Es ist Nelson Chapman, der wie ein Geist durch die Szenerie gleitet, sein Blick starr und leer, als ob er die Menschen um sich herum gar nicht wahrnimmt. Seine Schultern hängen schwer, sein Gang wirkt träge, und die Schatten in seinem Gesicht erzählen von einer inneren Unruhe, die noch lange nicht überwunden ist. Seit dem PPV "Brainwashed", bei dem er mit einem dunklen Kapitel seiner Vergangenheit konfrontiert wurde, scheint er nicht mehr ganz er selbst zu sein. Gedankenverloren murmelt er leise vor sich hin, als ob er in einem stummen Dialog mit sich selbst gefangen wäre.


Plötzlich taucht aus einer Seitentür Tammy auf, die quirlige und allseits beliebte Interviewerin der GFCW. Mit einem Lächeln auf den Lippen und einem Mikrofon in der Hand geht sie auf Nelson zu, sichtlich darauf bedacht, ihn aus seiner Trance zu holen. Normalerweise wäre es Mac Müll, der sich in solchen Momenten in die Nähe der GFCW-Stars wagt, um sie für ein kurzes Statement vor die Kamera zu ziehen, doch heute hat Tammy die Aufgabe übernommen.


"Nelson! Nelson Chapman!", ruft sie ihm fröhlich zu, doch es gibt keine Reaktion. Er geht einfach weiter, ohne sie auch nur eines Blickes zu würdigen.


Tammy beschleunigt ihren Schritt, holt ihn ein und versucht erneut, seine Aufmerksamkeit zu erlangen. "Nelson, kannst du uns ein paar Worte zu deinem Match heute Abend sagen? Wie fühlst du dich nach den Ereignissen bei 'Brainwashed'? Glaubst du, du bist heute fokussiert genug?"


Doch Nelson bleibt abwesend. Er murmelt weiter leise vor sich hin, sein Blick starr auf den Boden gerichtet. Tammy runzelt die Stirn, sichtlich irritiert und ein wenig besorgt über seinen Zustand. Sie will gerade einen weiteren Versuch starten, als ihr Blick plötzlich an etwas hinter Nelson haften bleibt.


Ihre Augen weiten sich, das Mikrofon rutscht ihr fast aus der Hand, und innerhalb eines Wimpernschlags verwandelt sich ihr fröhlicher Ausdruck in pure Furcht. Ihr Gesicht wird kreidebleich, die Lippen zittern, und dann schreit sie. Ein markerschütternder Schrei, der die wenigen umstehenden Techniker und Crewmitglieder innehalten lässt.


Ein paar Meter weiter hinten im Gang steht eine Gestalt. Eine unheimliche, verstörende Figur, deren Präsenz allein die Luft im Raum zu verdicken scheint. Der Körper der Person ist in dunkle Kleidung gehüllt, so dass sich die Statur nur grob erahnen lässt. Doch das, was Tammy den Atem stocken lässt, ist die Maske. Eine groteske, verstümmelte Maske, die einem Barbie-Kopf ähnelt. Sie ist entsetzlich verzerrt, als ob jemand den harmlosen Kinderspielzeug-Gesichtsausdruck in etwas Albtraumhaftes verwandelt hätte. Die Augen der Maske sind leer und hohl, die Lippen zu einem grotesken, künstlichen Lächeln verzogen, das in scharfem Kontrast zu der düsteren Aura steht, die die Gestalt umgibt.


Nelson scheint durch den Schrei zumindest stückweise wieder in der Realität angekommen zu sein und so bleibt für ihn nicht unbemerkt, dass Tammy vor Angst zittert und ihre Hände ins Leere greifen, als sie versucht, einen klaren Gedanken zu fassen. Chapman versucht die junge Frau zu beruhigen, doch diese schreit erneut lauthals und deutet mit zittrigen Arm auf das, was hinter unserem ehemaligen Model lauert.

Jedoch bekommt unser Mann aus Queens nicht einmal die Möglichkeit eingeräumt, sich um zu drehen und zu sehen, wovon Tammy so sehr in Angst und Schrecken versetzt wurde, schickt ihn ein Schuh der Größe 45,5 zu Boden!


Running Big Boot


Der maskierte Angreifer findet sich ebenfalls ohne groß zu zögern auf dem Boden der Flure wieder, dort wird Nelson direkt mit ein paar Schläge weiter zugesetzt und die Attacke mündet darin, dass zwei kräftige Hände sich an Chapman's Hals wiederfinden und ihm Stück für Stück die Luft rauben.

Die Kamera zoomt heran, fängt so das von Schmerzen verzerrte Gesicht ein. Die unheilvolle Gestalt scheint Chapman noch etwas zuzuflüstern, eher er so plötzlich still und heimlich zu verschwinden scheint, wie er zuvor auch aufgetaucht ist.




War Evening, Wunderino Arena, (Kiel), 18.10.2024


In Kooperation mit



BOOM! BANG! BOOM! Ein großes Feuerwerk, tausende jubelnder Fans und das Gefühl einer Nachkriegsstimmung… all das kündigt die erste Ausgabe War Evening NACH Brainwashed und damit die erste Ausgabe War Evening auf der Road to Title Night an!

Die Kamera fährt durch die GFCW-Galaxy, vertreten durch euphorisch und ausgelassen-feiernde Kieler-Wrestlingfans, die auf einen prall gefüllten Abend voller Action, Antworten und richtungsweisender Entwicklungen in Richtung des größten GFCW-Event des Jahres warten und nicht nur das, denn heute ist noch etwas besonders.


Pete: „Herzlich Willkommen, meine Damen und Herren! Seien sie gegrüßt zur heißesten Phase des GFCW-Jahres. Title Night steht vor der Tür und ab heute dürften alle finalen Weichen dafür gestellt werden, was uns im Dezember erwarten wird!“

Sven: „Hey, was geht.“

Pete: „Nun sei doch etwas herzlicher, denn schließlich steht uns eine ereignisreiche Show bevor und davon abgesehen, haben wir… Besuch! Herzlich willkommen Seina Sakuraba!“


Wir sehen nun neben Sven und Pete eine Frau, in einem schwarz-weißen Rüschenkleid mit rosa Haaren, die sehr euphorisch und energiegeladen wirkt.


Seina: „GFCW! GFCW! GFCW! Who is new challenger? I’m so excited! Extremely excited to be here! I can’t wait to see what the GFCW and their wrestlers have to offer! SAIKOU DESUNE!”

Pete: „Es freut uns auch, dass du da bist! Sie hat meint, dass sie sehr aufgeregt auf den heutigen Abend ist und gar nicht abwarten kann, was die GFCW und ihre Wrestler zu bieten haben. Das ist das Beste! Und ich kann mich nur anschließen.“

Sven: „Um das vielleicht kurz für unsere Zuschauer zu erkären, Pete, Seina begleitet uns durch den heutigen Abend, da die GFCW einen neuen TV-Vertrag mit einem japanischen Fernsehsender abgeschlossen hat. Sie wird stellvertretend heute mit am Start sein und das Geschehen kommentieren. So macht man das Pete, so holt man die Zuschauer ins Boot.“

Pete: „Danke für diese ergänzenden Informationen, Sven! Für die Zuschauer: Seina hat einen Knopf im Ohr, sodass sie konstant die Übersetzung erhält, von dem was wir oder die GFCW-Wrestler sagen. Sie wird uns heute mit ihrer Expertise dabei unterstützen, die Show zu kommentieren! Möchtest du vielleicht kurz etwas über dich erzählen, Seina?“

Seina: „Of course! I LOVE Pro wrestling so much. Soooo much! And I was so happy to be a part of tonight’s show! I was watching the GFCW for a while now and can’t wait to see all those amazing wrestlers for real!”

Pete: „Das ist die perfekte Ausgangslage für den heutigen Abend. Und nun, lasst uns doch nun gemeinsam mal einen Blick auf die heutige Card werfen.“


Singles Match:
Mike "The Mirror" Müller vs. Nelson Chapman
Referee: Thorsten Baumgärtner

Pete: “Das erste Match des Abends kann schon ziemlich interessant werden. Auf der einen Seite haben wir Nelson Chapman, der nach dem eher ungewöhnlichen Ende seines PPV-Matches heute die nächste Chance bekommt einen Sieg einzufahren, um damit die Erfolgsleiter zu erklimmen und auf der anderen Seite haben wir…“

Sven: „Ein Schwein. Und für dich Seina, nicht nur irgendeinen Schwein, sondern The Great Pigster! Und er wird gegen einen Mann antreten, der es verpasst hat beim PPV seinen Gegner zu pinnen, weil er von unheimlichen Kinderstimmen abgelenkt wurde. Ich mein das ernst.“

Seina: “WOAW! That is crazy! But sounds to me like you have a lot of different talents with a wide range of entertaining features!”

Pete: „Nun… Sven… so ganz falsch liegst du ja nicht. Mike Müller befindet sich aktuell tatsächlich noch ein seiner… Findungsphase. In dieser ist er aber knapp daran vorbeigeschrammt Hauptherausforderer auf den Intercontinental Championship zu werden. Er mag gegen Viggo verloren haben, hat aber eine gute Leistung gezeigt. Ja und Nelson Chapman… wir wissen nicht, was genau die Szenen am Ende seines Matches zu bedeuten hatten, aber lass uns das mal nicht so lächerlich betrachten, Sven. Chapman wirkte verstört, aufgebracht und ergriffen. Ich bin sehr gespannt, wie es mit ihm weitergeht und ob wir vielleicht mehr darüber erfahren haben, was ihn da so mitgenommen hat.“



Singles Match:
Caracal Matthews vs. ???
Referee: Mike Gard

Seina: “I guess for the next match we don’t know the opponent yet? That’s surprising! Do you have any idea who could it be?”

Pete: “Gute Frage! Nachdem Caracal Matthews bei Brainwashed vernichtend von Aldo Nero besiegt wurde, steht auch er nun vor neuen Herausforderungen um die Niederlage mit einem Sieg auszugleichen. Wer aber dahintersteckt, Seina, wissen wir nicht. Da sind wir genauso gespannt wie du.“

Sven: „Für Caracool kann man wohl nur hoffen, dass es nicht Aldo Nero wird, sonst stehen die Chancen schlecht.“

Seina: „Or he might get the opportunity to get his win back!”

Pete: „Wer auch immer sein Gegner heute sein wird, Caracal wird alles geben jetzt einen Sieg nachzulegen und dafür kann man ihm nur das Beste wünschen. Aldo Nero hingegen, den werden wir wohl erst danach sehen…“


James Corleone erklärt seine Handlungen

Pete: „Und zwar im nächsten Programmpunkt, bei dem wir hoffentlich einige Antworten bekommen.“

Sven: „In einem der schockierendsten Momente der jüngeren Vergangenheit hat James Corleone The End nicht nur fallen gelassen, sondern sich aktiv daran beteiligt, dass sein ehemaliger Klient auch noch scheitert. Gemeinsam mit seinem Sohn, Aldo Nero, haben sie End betrogen, der somit das GFCW World Title Match gegen Aiden Rotari verloren hat.“

Seina: „Damn. This sounds like a lot of drama. I wonder how the End is gonna react on that betrayal. It was a hard fight at the PPV and he almost got the win, until he got screwed badly.”

Pete: „So ist es und vor allem interessiert uns alle, wieso das überhaupt passiert ist.“


Die Kamera schaltet, bei dieser Berichterstattung der Ereignisse von Brainwashed, backstage. Wir sehen am Hintereingang der Halle, an dem die Wrestler und Mitarbeiter ankommen, eine Limousine anfahren.

Vor dieser Limousine sammeln sich nun einige, an der Zahl vier, sehr groß und sehr breit gebaute Männer in schwarzen Anzügen an. Ihre Ausstrahlung verdeutlicht vor allem eines – mit denen legt man sich lieber nicht an.

Sie positionieren sich vor der Limousine, die schließlich anhält und deren Tür sich im nächsten Moment öffnet.

Zuerst steigt Aldo Nero heraus. Ebenfalls im Anzug, im Vergleich zu den muskulösen Männern allerdings mit weißem Hemd unter dem schwarzen Jackett. Aldo richtet sich den Anzug, bis schließlich auch Mister James Corleone aus der Limousine steigt. Er trägt ein ähnliches Outfit – gut, von ihm kennt man das ja auch – und auf der Nase eine Sonnenbrille.

Die fünf Männer formieren sich nun schließlich sowohl um Aldo, als auch um James Corleone, während sie in Richtung des Backstagebereiches laufen.


Pete: „Da haben wir ihn gerade gesehen, den Mann, der heute einen großen Erklärungsbedarf hat. Was es mit ihm auf sich hat, mit seiner Gefolgschaft und mit seiner nun scheinbar neu gefundenen Verbindung zu Aldo Nero, das werden wir heute sehen, meine Damen und Herren.“


4 Contracts on a Pole:
Mike Janus vs. Primo Ravenna vs. Jakob Fleestedt vs. Michael Zollinger vs. ??? vs. ??? vs. ??? vs. ???

Referee: Karo Herzog

Seina: „A lot of more surprises!”

Pete: “Dieses Match wird mit Abstand das wegweisendste Match für die Zukunft der GFCW, denn hier stehen vier Verträge auf dem Spiel. 8 Männer beginnen in diesem Match und nur vier werden es als aktiver Teil des GFCW-Förderkaders auch wieder verlassen. In jeder Ringecke ist ein Vertrag angebracht und sollte man diesen ergattern können, hat man seinen Platz sicher. Falls nicht, ist man raus.“

Sven: „Neben den vier aktuellen Noch-Mitgliedern des Förderkaders werden zwei GTCW-Wrestler und zwei Wrestler aus dem Independent-Bereich an diesem Kampf teilnehmen. Schauen wir mal wer bleiben darf, wer neu dazukommt und wer gehen muss.“

Seina: „Good look to all of them! This really sounds like a fantastic opportunity with a bit of a high risk! You can win it all but for that you must win. Like I said, good luck!”



Tag Team-Match:
TSEizn Ra(re)BBits (Tsuki Nosagi & El Metzli) vs. Robert Breads & Aiden Rotari
Referee: Mike Kontrak


Pete: „Und schließlich der Hauptkampf des heutigen Abends. Die Männer, die bei Brainwashed die GFCW-Tag Team Titel nicht erringen konnten, werden gegen niemand geringeres als die Legende Robert Breads und den GFCW World Champion Aiden Rotari antreten, besser bekannt als Sleaze. Wenn das mal kein würdiges Main Event Match ist.“

Sven: „Das sind zwei pinke Hasen, die gegen die Top-Stars unserer Liga antreten.”

Seina: “This real sounds like a high-profile match to me! The top champion of the company with his mentor facing of the former number one contenders for the tag titles! I watched Brainwashed and with how things ended I wouldn’t be surprised to see them want to challenge the Douglas Dynasty again!”

Pete: “Ich hätte es nicht besser zusammenfassen können. Die intensive Geschichte zwischen Morbeus, Kyle Doulas und TSEizn Ra(re)BBits dürfte noch nicht vorbei sein, zumindest kann man das vermuten. Hier stehen sie aber erstmal gegen Rotari und Breads im Ring, die als Team auch schon einiges an Erfahrung hinter sich haben. Also wir dürfen gespannt sein, wie das hier ausgeht und ob sich Morbeus und Douglas zeigen werden.“

Sven: „Abgesehen davon werden wir wohl noch schauen, wie es mit Ask weitergeht, der jetzt offiziell Herausforderer Nummer 1 auf den World Championship sein dürfte. Oder wie sieht es bei Viggo aus, der bei seinem Intercontinental Championship Match kläglich gescheitert ist?“

Pete: „Fies. Viggos Niederlage war aufgrund seiner Verletzung fast schon prädestiniert. Auch bei ihm hoffe ich, dass er sich davon nicht abbringen lässt. Er hat so lange dafür gekämpft den IC-Title endlich zu gewinnen, da sollte er jetzt nicht aufgeben. Aber ja, diese Sache ist noch offen und, wir haben auch noch ein Comeback im Raum stehen.“

Seina: „Drake Nova Vaughn, right?”

Pete: “Genau. Er ist bei Brainwashed zurückgekommen und hat direkt Robert Breads konfrontiert. Was geht da ab? All das und noch vieles mehr werden wir heute in der Show sehen. Als viel Spaß, liebe GFCW-Galaxy und viel Spaß Seina Sakuraba!“

Seina: „This sounds like a lot of fun! You guys really have a wide range, you have drama, you have opportunities, and you have guys fighting over their broken bodies to achieve their dreams! I am looking forward to see all these talented wrestlers in action!”



Kaum sind Seina, Sven und Pete damit fertig die heutige Card hochanalytisch durchzugehen, wird auch schon in den Backstagebereich geschalten, denn dort scheint etwas Interessantes zu passieren.

Wir sehen direkt schon wieder Aldo Nero, James Corleone und die vier groß und breitgebauten, muskulösen und einschüchternden Männer in schwarz, die sehr wahrscheinlich als bodyguard-ähnlicher Begleitschutz engagiert wurden sind. Gemeinsam stolziert diese Gruppe voran.

Man sieht James Corleone an, dass er nicht unbedingt glücklich mit den Ereignissen ist, die sich bei Brainwashed abgespielt haben. Aber sie waren notwendig. Und dass alles so reibungslos funktioniert hat, stimmt ihn dann wiederum doch… zufrieden.

Ob Aldo wirklich glücklich und zufrieden ist? Man kann es nicht genau deuten, aber man erkennt, dass er alles gibt den Anschein zu wahren, dass es so sei. Endlich sind Vater und Sohn, also – der leibliche Vater und Sohn, ein Gespann, eine Einheit, eins.

Diesen Moment muss er auskosten, solange es geht.

Und schließlich bleiben sie stehen.

Demonstrativ gehen zwei der Männer in Angriffsposition. Sie stellen sich vor Corleone und Nero um eindeutig und klar zu vermitteln, dass an ihnen kein Vorbeikommen ist.


James Corleone: „Schon in Ordnung.“


Corleone gibt das Zeichen. Wer auch immer da steht, scheint keine Gefahr zu sein. Die beiden Männer drehen sich leicht seitlich, was dem offenbar gerade erschienenen Gesprächspartner die Möglichkeit eröffnet auf Mister Purple zu zugehen.

Ja und wer steht da nun eigentlich?


Aiden Rotari: „Hallo.“


Lapidar und beinahe locker empfängt der noch immer amtierende GFCW World Champion – und daran haben sowohl Corleone als auch Nero ihren Anteil – seinen alten… kann man mittlerweile Weggefährten sagen? Es ist nicht ganz so eine Konstante in den Shows gewesen wie es die Paarung End/Corleone war, oder aber davor Leviathan mit The End an der Spitze, aber wären die beiden zu einer solchen Beziehung fähig könnte man Rotari und Corleone beinahe so etwas wie „Freundschaft“ andichten, wenn man denn wollte.

Immerhin hat Rotari End den Titel abgenommen und Corleone dafür gesorgt, dass Aiden auch Champion bleibt.


Aiden Rotari: „Wie ich sehe haben Sie die nötigen Vorsichtsmaßnahmen getroffen. Sie waren schon immer klüger, als man Ihnen zugestand. Auch wenn ich mir nicht sicher bin, ob ihn das aufhalten wird.“


Von wem die Rede ist muss wohl kaum erklärt werden – dass The End auf Rache aus sein wird ist selbstverständlich.


Aiden Rotari: „Ich bin sehr froh, dass ich mir darüber keine Gedanken mehr machen muss.“


Eine Anspielung auf die Stipulation vom PPV: Sollte The End Rotari nicht besiegen, würde er keinen Shot mehr auf dessen Titel bekommen, solange Aidens Regentschaft andauert. Das tut sie noch immer und The End hat – wieder – gegen Rotari verloren. Also ist Aiden erst einmal aus dem Schneider.

Ein Grund mehr für ihn, den Titel so eng an sich zu drücken, wie er es gerade tut.


Aiden Rotari: „Wobei Sie mit Sicherheit der eine Mann auf diesem Planeten sind, der noch mehr über die Gefahren weiß, die von diesem Menschen ausgehen, als ich.“


Der Blick von Aiden wandert über die Bodyguards zu Corleone und landet schließlich auf Aldo Nero. Die Furcht oder die Anspannung, die beim Anblick von The End in Rotari hochgekocht sind, sind hier nicht zu spüren. Aldos Eroberung war bislang beeindruckend, aber nichts, was einem Aiden Rotari das Blut in den Adern gefrieren lässt.


Aiden Rotari: „Und der neue Auserwählte bietet sicherlich zusätzliche Sicherheit.“


Corleones Mundwinkel geht leicht nach oben, was als spielerisches Schmunzeln auf Rotaris seichte Provokation zu verstehen sein könnte. Aber die Beiden haben nun lang genug miteinander zu tun gehabt, als, dass Corleone sich davon wirklich provozieren lassen würde.


James Corleone: „Nur, weil ich jetzt auf der anderen Seite stehe, heißt das nicht, dass all das, was ich jemals über The End gesagt habe, nicht wahr sei. Er ist eine… Naturgewalt, wie er in letzter Zeit so oft und treffend bezeichnet wurde. Ihm hier im offenen Feld ohne Schutz zu entgegnen und das, nachdem er zahlreiche Gründe hat, sauer auf mich zu sein, wäre idiotisch. In dem Sinne ist Vorsicht also besser als Nachsicht. Da haben sie recht. Kann ich ihnen sonst noch irgendwie helfen, Mister Rotari?“


Corleone geht noch nicht weiter auf das große „Warum“ was hier im Raum steht ein, sondern kommentiert die Ereignisse ganz nüchtern. Es liegt kein Spott, keine Häme in Richtung The End, in der Luft. Und dennoch ist The End kein Freund mehr. Er ist ein Feind, den es nicht zu unterschätzen gilt.

Aldo Nero hält sich bei all dem noch weitestgehend im Hintergrund, wobei auch er parat steht, sollte Rotari Dummheiten machen.


Aiden Rotari: „Ich denke, Sie haben mir bereits genug geholfen, Sir.“


Näher an ein „Dankeschön“ für das, was bei Brainwashed passiert ist, wird Corleone wohl nicht kommen.


Aiden Rotari: „Ich habe um Ihre Hilfe nicht gebeten, aber ich bin auch nicht dumm genug, sie auszuschlagen. Das wollte ich lediglich klar stellen. Sie haben aus freien Stücken gehandelt – und ich habe reagiert, wie ich reagieren musste.“


Der Champion nimmt sich also nachträglich noch einmal aus der Schussbahn von The End. Aiden könnte natürlich lügen, klar, aber Corleone würde ihn sicherlich mit in die Sache hinein ziehen, wenn es so wäre. Tatsächlich war Rotari also anscheinend nur indirekter Profiteur von den Plänen von Mr. Purple.


Aiden Rotari: „Dennoch ist Ihnen hoffentlich klar, dass meine Vorarbeit sowie meine tatsächliche Performance im Ring der Hauptgrund sind, warum The End nicht mehr Champion ist. Ich will nicht undankbar erscheinen, aber da ich mir sicher bin, dass Sie nicht mir, sondern in erster Linie sich selbst geholfen habe, sehe ich auch keinen Grund für weitere… Schulden meinerseits.

Es zählt, was auf dem Papier steht. Und da steht, dass Aiden Rotari The End besiegt hat. Punkt.“


Und wieder zeichnet sich ein süffisantes Lächeln auf Corleones Gesicht ab, wird aber nicht vollends ausgeführt. Corleone will letztendlich dennoch die Fassade wahren. Er weiß, worauf Aiden Rotari hinauswill, das war von dem Moment an klar, als Rotari ihm eine Zusammenarbeit angeboten hat.

Er würde ihn fallen lassen, sobald The End besiegt ist. Und dieser Punkt ist jetzt. Aber wie gesagt, damit hat Corleone gerechnet.


James Corleone: „Mister Rotari, wir wissen Beide, dass sie ohne mein Zutun weder den Titel von The End gewonnen noch diesen gegen ihn verteidigt hätten. Die ganze Welt weiß das.“


Corleone lässt diesen Vorwurf im Raum stehen, wenn er auch als Fakt gemeint ist.


James Corleone: „Nichtsdestotrotz weiß ich auch, mit wem ich hier spreche. Ich erwarte keine Gegenleistung. Schließlich waren sie ein wichtiger Teil in meinem Siegeszug über The End.“


Ganz selbstverständlich offenbart James Corleone eine Ansicht, hinter der kein doppelter Boden steckt. Er meint, was er sagt, und er sagt, dass ER es war, der The End besiegt hat und nicht Aiden Rotari.


Aiden Rotari: „Ihr Siegeszug über The End beinhaltet bloß keinen einzigen Sieg Ihrerseits.“


Rotari will hier kein großes Streitgespräch heraufbeschwören, allerdings auch nicht die Behauptung stehen lassen, er wäre nur ein austauschbarer Part im großen Plan von James Corleone gewesen.


Aiden Rotari: „Ich habe ihn besiegt. Zwei Mal, wenn der Rest der Promotion es nicht ein einziges Mal vollbringen konnte. Das sind die Fakten. Die Geschichte wird nicht von Männern geschrieben, die ein Addendum verfassen, und letzten Endes könnte ich genauso gut fragen, ob Ihr… „Siegeszug“ nicht von ein paar wohlgewählten Worten eines gewissen Aiden Rotari inspiriert wurde.“


Kein schlechter Punkt. Erst war es Robert Breads gewesen, dann Aiden Rotari, und zwar lange und konsequent: Der Bruch zwischen Corleone und End wieder und wieder in die Wege geleitet und herbei beschworen worden. Wie groß der Einfluss von Aiden und Robert wirklich war ist nicht messbar und nicht belegbar, und genau deshalb kann Rotari hier mehr oder minder sagen, was auch immer er will – zumindest das Gegenteil beweisen kann Corleone nicht.

Und Corleone weiß das auch. Aber eingestehen würde er sich das niemals und noch weniger vor Aiden Rotari.


Aiden Rotari: „Dennoch möchte ich keinen weiteren Zwist heraufbeschwören. Ich habe einen Titel zu verteidigen. Sie haben ebenfalls… zu tun. Sollte es jemanden geben, der wiederholen kann, was ich getan habe, und The End stoppen, dann sind es sicherlich James Corleone und der neue Auserwählte.“


Die dunklen Augen von Rotari ruhen auf Aldo Nero. Ihm ist klar, sollte er länger Champion bleiben und Aldo tatsächlich The End besiegen, wäre er ein logischer Contender, und dann… nun, vielleicht kann es doch nicht schaden, ein WENIG Zwietracht zu sähen. Und so spricht er demonstrativ weiter mit dem Mann, der vom Königsmacher zum Königsmörder geworden ist, während er Aldo Nero mit so viel Gleichgültigkeit überschüttet, wie es nur eben möglich ist.


Aiden Rotari: „Viele Künstler übertreffen ihr Debüt niemals. Man kann nur einmal aus dem Nichts kommen. Ich werde gespannt beobachten, Sir, was sie dieses Mal mitgebracht haben, wenn man es mit The End vergleicht – das wird ihr Maßstab sein, das wissen wir beide, und es ist eine schwere Aufgabe. Haben Sie den dominantesten Champion der letzten Jahre für ein Upgrade eingetauscht… oder für einen Abklatsch?“


Sobald Rotari mit seiner Antwort fertig ist, schnellt Aldo Nero aus dem Hintergrund. Er schiebt sich leicht an Corleone vorbei und stellt sich direkt vor Aiden Rotari.

Man merkt, dass dieser Staredown nicht vergleichbar intensiv mit denen ist, die es zwischen Aiden Rotari und The End gab, aber man merkt auch, dass Aldo Neros Auftritt hier deutlich imposanter ist, als er es noch beim letzten Mal gewesen ist, als die Beiden aufeinandergetroffen haben. Damals kam es zu einem Gespräch vor einem gemeinsamen Match, dass Aiden Rotari für sich entscheiden könnte. Und selbst im Vergleich zu vor zwei Wochen hat Aldo eine deutlich beeindruckendere Ausstrahlung.

Er ist derjenige der The End niedergestreckt hat. In Corleones Plan und Aiden Rotaris glücklicher Fügung war er der Mann, der das Urteil vollstreckt hat. Zumindest ist es das, was Aldo Nero glaubt. Er ist davon überzeugt, dass er der entscheidende Faktor in dieser Geschichte war. Ob James Corleone und Aiden Rotari das auch sind?

Während sich Aldo nun weiter aufplustert und Aiden Rotari diesem relativ gelassen gegenübersteht, hält James Corleone seinen Arm vor der Brust seines Sohns. Langsam schiebt er ihn damit immer weiter zurück, um sich selbst wieder in den Fokus und das Blickfeld von Aiden Rotari zu befördern.


James Corleone: „Jede Entscheidung, die ich getroffen habe, habe ich aus freien Stücken und guten Gründen getroffen. Dessen bin ich mir vollends bewusst und dazu stehe ich auch und wie schon gesagt, sie haben ihren Teil dazu beigetragen, das will ich nicht bestreiten, aber mehr als das, haben sie nicht getan. So wie ich das sehe, haben wir Beide gegenseitig voneinander profitiert. Belassen wir es dabei.

Vorerst.

Aber wir werden uns wieder sehen. Und sollten sie… das da… dann noch haben, dann werde ich dafür sorgen, dass es wieder an seinen rechtmäßigen Platz gelangt. Zu mir.“


Corleone zeigt auf den GFCW World Title. Mit dieser Andeutung deutet er erstmals an, dass er sich selbst als Mastermind hinter dem Phänomen „The End“ und dessen Titelgewinn und -regentschaft versteht. Oft schon konnte man es vermuten, aber jetzt und hier macht es Corleone offensichtlich.

Aldo Nero geht darauf nicht weiter ein. Für ihn scheint es klar – seine Vater und er sind jetzt die Einheit und sobald er den Titel gewinnt, dann gebührt dieser Erfolg auch seinem Vater, ist doch klar. Er versteht sich nicht als Abklatsch, er ist davon überzeugt, dass er, in der Tat, das Upgrade ist.

Corleone deutet nun auf seine Männer und auf Aldo und gemeinsam schreiten sie schließlich weiter fort. Wir werden sie heute noch einmal sehen und hören. Doch das Kapitel Aiden Rotari ist für James Corleone erstmal abhakt.

Vorerst.



In den Katakomben der Arena hält die Kamera auf den Locker Room der aktuellen GFCW-Tag Team Champions. Morbeus und Kyle Douglas sind heute nicht für einen Einsatz im Ringgeviert vorgesehen. Allerdings wollen sie das aktuelle Geschehen nicht unkommentiert stehen lassen.


Kyle: „….ich sehe kein Szenario wie die beiden Hasen dieses Duell heute Abend überleben sollen. Legende Robert Breads und World Champion Aiden Rotari…come, on!“

Morbeus: „…ich hab schon Pferde vor der Apotheke kotzen sehen. Mehr möchte ich dazu nicht sagen, Kyle.“


Plötzlich beginnt der Fernseher an der Wand zu flackern. Rasend schnell schaltet das Programm durcheinander. Die beiden Tag Team Champions erschrecken sich leicht und starren zur Flimmerkiste. Ebenso die Kamera Nach endlos scheinenden des Zappings (ein Begriff der 90er btw) wird ein Bericht aus dem japanischen TV eingeblendet.


速報 - レスリング・デス

Breaking News – Todesfall beim Wrestling


Der japanische Reporter steht vor einem Banner der Wrestling Veranstaltung, die wir aus dem Video kennen was bereits bei War Evening vor 4 Wochen zu sehen war. Ein Bild des verstorbenen Wrestlers wird eingeblendet. Das Foto zeigt ihn vor der Veranstaltung mit einem kleinen Jungen im Arm. Der Reporter beginnt zu sprechen und die Untertitel übersetzen die für die meisten Europäer unverständliche Sprache.


Fumi Saito: „Nach neusten Informationen verstarb der unter dem Namen Tsuki Nosagi bekannte Wrestler an den folgen der schweren Verletzungen die er sich während des Tag Team Title Match zugezogen hat. In dem Kampf um die Gürtel stand er mit seinem Bruder in seinem ersten Titel Match der Karriere einem international bekannten Tag Team gegenüber. Infolge von mehreren Schlägen mit diversen Gegenständen die in dem Match zugelassen waren verlor Tsuki Nosagi das Bewusstsein. Anscheinend wurde die Situation von den Offiziellen nicht erkannt und Nosagi verlor wichtige Minuten im Kampf um sein Leben. Nachdem dieser dann zum Ende des Matches erneut Angriff eines, wie bisher bekannt geworden, ungeplanten Endes wurde, endete nicht nur das erste Titel Match in der Karriere Nosagis, sondern auch das Leben des talentierten Wrestlers. Sobald weitere Neuigkeiten bekannt werden unterrichten wir sie umgehend. Unser Beileid geht an die Familie des Wrestlers. Tragischerweise musste der kleine Bruder Nosagis die Tragödie am Ring mitansehen.“


Raymond und Kyle schauen wie erstarrt zum Bildschirm. Der Bildschirm wird schwarz. Es klopft an der Tür. Kyle springt auf und reißt diese energisch auf. Der Flur ist leer. Vor der Tür liegt eine zusammengerollte Zeitung. Er packt sie sich und geht nach einem prüfenden Blick auf den Flur zurück in die Kabine. Kyle rollt die Zeitung auseinander. Auf der Titelseite ein mehr als schauriges Bild.


Muerte en el ring: Accidente, Tragedia o Asesinato?

Die Tag Team Champions schauen gebannt in die Zeitung.


Kyle: „Ich kann kein spanisch. Was soll der scheiß??? Von wem ist der Mist?“


Bevor Raymond darauf antworten kann geht wie von Geisterhand die „Alexa Box“ an.


Alexa „Übersetzung der Tageszeitung „Tijuana Daily – Datum 19.10.2004 – Resort Sport – Bericht: Tod im Ring – Unfall, Tragik oder Mord?“


Kyle schaut seinen Partner an und zuckt mit den Schultern.


In der gefühlslosen KI-Stimme ist aus der Box die Übersetzung des Berichts zu hören der in der Zeitung steht, die Kyle in der Hand hält.


Alexa: „Nach neusten Informationen starb der Wrestler El Metztli #1 im Halbfinale des Tag Team Champion Turniers der AAA unter mehr als mysteriösen Umständen. In dem bekanntlich durchgeplanten Sport wich ein Gegner des Luchadores anscheinend vom festgelegten Ende ab und attackierte den wehrlosen El Metztli mehrfach mit einem bisher unbekannten Objekt. Für die Fans war dies die meiste Zeit nicht ersichtlich weswegen diese die schrecklichen Ereignisse zuerst nicht realisiert haben. Nach ersten Erkenntnissen gingen auch die anderen Teilnehmer des Matches von abgesprochen Abläufen aus. Als das dann geplante Ende jedoch nicht wie erwarten ablief kam Unruhe auf. Während der Vater El Metztlis als sein Manager seinem Sohn zu Hilfe eilte wollte wurde er von den Gegnern, geplant oder ungeplant davon abgehalten. El Metztli wurde „Opfer“ weiterer Attacken. Erst als ein weißes Handtuch in den Ring flog kam weitere Hilfe zum Ring. Die Verletzungen waren am Ende so schwer das El Metztli #1 auf dem Weg ins Krankenhaus verstarb.“


Die Alexa Box beendet die Übersetzung. Kyle „zerknüddelt“ die Zeitung und wirft diese in hohen Bogen in den Müll.


Kyle: „WAS HABEN WIR DAMIT ZU TUN?? ICH WAR NOCH NIE IN JAPAN ODER IN MEXIKO!!!“


Das Klingeln von Morbeus Handy unterbricht Kyle. Der Angerufene nimmt ab und schaltet auf Lautsprecher. Die unbekannte Stimme ist zu hören.


Erzähler: „Raymond…Kyle…ich habe hier zwei Figuren, die euch sprechen wollen. Hört zu und werdet Teil des Hasenbaus.“

El Metztli: „Raymond…Kyle…jede Geschichte hat einen Anfang. Jedes Leben hat einen Ursprung. Und jedes Leben endet mit dem Tod.“

Tsuki Nosagi: „Einige Leben sind voller Glück. Einige voller Leid. Unser Leben war von Glück geprägt bis Leid es verdrängte.“

El Metztli: „Auch Leid hat seinen Ursprung. Auch dein Leben, Morbeus, ist geprägt von Glück und Leid. Du hast dir dein Glück erarbeitet. Doch hast du dir auch dein Leid selbst zugefügt.“

Kyle: „Wovon spricht er? Was meint er?“

Tsuki Nosagi: „Das Leid einiger kann auch das Leid anderer werden. Glück und Leid liegen sehr nah beieinander…“

El Metztli: „Wir wissen um dein Geheimnis. Wir kennen dein Glück. Wir kennen dein Leid. Wir wissen mehr von dir, als dir lieb sein kann.“

Morbeus: „….habe ich schon mal gesagt, dass ich Rätsel hasse? “

Kyle: „Ich bin auch nicht so der Typ für diese Escape Room-Scheiße. Aber die Hasen wollen uns doch damit etwas sagen.“

Morbeus: „Deren beiden Väter sind im Ring gestorben….muss ich mir jetzt um mein Wohlergehen Sorgen machen?“

Kyle: „Liegt auf der Hand. Das Ganze wirkt nicht sehr subtil, aber die haben einen Punkt. Oder hast du in deiner Vergangenheit noch andere Dinge getan, von denen ich wissen müsste?“


Raymond Douglas schaut seinen Sohn nun etwas unterkühlt an. Die kleinen Spitzen, die er von Kyle des Öfteren abbekommt perlen meist immer an ihm ab. Doch nicht dieses Mal….


Morbeus: „..Ich bereue keine Fehler. Ich bereue nur die guten Taten, die ich für die falschen Menschen gemacht habe.“


Kyle Douglas runzelt die Stirn. Morbeus verzeiht danach keine Miene mehr, verschwindet aus dem Kamera-Bild und lässt seinen Partner mit diesem Spruch wie aus einem „Sprüche-Kalender“, alleine stehen.


Singles Match:

Mike „The Mirror“ Müller vs. Nelson Chapman

Referee: Thorsten Baumgärtner

Die Lichter in der Mercedes-Benz Arena werden gedimmt, während die Fans gespannt auf den nächsten Kampf warten. Ein dumpfes Murmeln geht durch die Reihen, als plötzlich "Unleashed" von Killswitch Engage durch die Lautsprecher dröhnt und die Halle mit druckvollen Gitarrenriffs erfüllt.


This innocent blood is on your hands

Deceive me

Come face to face with the final stand

Release me

It's the part of me you can't comprehend

Unleash me

You've unleashed the wild within

The wild within, yeah


Pete: "Und da ist er, Sven! Nelson Chapman – doch verständlicherweise sieht er etwas angeschlagen aus, der Angriff dieser mysteriösen Gestalt scheint seine Spuren hinterlassen zu haben.”

Sven: "Das stimmt, Pete. Die Spuren sind deutlich zu erkennen. Und jetzt muss man natürlich schauen, in wie weit ihn das heute Abend hier gegen Mike Müller beeinträchtigen wird. Und ob es überhaupt klug war dieses Match anzutreten!”


Ein einzelner Scheinwerfer leuchtet auf, und Nelson Chapman tritt aus dem Eingangstunnel. Seine Schritte sind nochmal langsamer als gewöhnlich, und seine Mimik zeigt eine Mischung aus Schmerz, Verunsicherung und dennoch Entschlossenheit. Er trägt seinen silbernen Aktenkoffer bei sich und seine Augen blicken in die Menge der German Fantasy Championship Wrestling Galaxie, während er sich auf den Weg zum Ring macht.


Als Nelson den Ring erreicht, holt er ein Paar Handschellen hervor mit welchen er seinen Aktenkoffer am Ringpfosten befestigt!

Er rollt sich in den Ring, steigt auf den Apron und zieht einmal kräftig am Koffer, um sicherzustellen, dass dieser nicht irgendwie abhanden kommen kann. Dem Schlüssel lässt er danach vorne in seiner Hose verschwinden. Die Kamera zoomt auf seinen grimmigen Gesichtsausdruck.


Sven “Der Inhalt des Koffers ist uns zwar nach wie vor nicht bekannt, aber nach der Aktion beim vergangenen PPV wird hier noch einmal verdeutlicht, wie wichtig der Inhalt für Nelson zu sein scheint!”

Pete: "Und Brainwashed ist eigentlich genau das richtige Stichwort, denn hoffentlich hat Mike sich genauestens angeschaut was mit Chapman passiert, wenn man sich dem Ding nähert. Weil diese blinde Wut war praktisch unaufhaltsam!”


Unser Mann aus Queens scheint derweil bereit zu sein, so hat er sich in der Ringmitte eingefunden, streckt kurz die Arme mitsamt geballter Fäuste in die Luft und gibt einen grell durchdringenden Schrei von sich.


Unterbrochen wird er schließlich von einem laute „OINK!“ – und das kündigt die Ankunft von Mike „The Great Pigster“ Müller an. Er hastet auf die Rampe und muss sich noch ein paar harsche, laute und unfreundliche Worte von Lorenz darüber anhören, dass Mike das BRANDING weiter intensivieren muss, da es scheinbar immer noch Leute gibt, die ihn mit „The Mirror“ verwechseln, Mike’s total dummer vorherigen Idee. Bevor Müller argumentieren kann, dass „The Mirror“ doch die Idee von Lorenz und Lunenkind war, ist der Marketing-Experte von der Bühne verschwunden.


Pete: „Mike hätte beim PPV im Auftrag von Darragh Switzenberg Viggo besiegen sollen, um unserem Intercontinental Champion ein erneutes Aufeinandertreffen mit seinem Ex-Protegé zu ersparen.“

Sven: „Doch dann hat Mike verloren, Viggo dabei jedoch entscheidend verletzt und Switzenberg etwas noch Besseres geschenkt: Einen mühelose, deutlichen und für Viggo blamablen Erfolg in Form einer lockeren Titelverteidigung. Und auf Viggos Angebot, sich gegen Switzenberg zu stellen, ist er auch nicht eingegangen.“

Pete: „Dazu konnte er in der War Evening vor Brainwashed einen Sieg einfahren. Klar, mit ein wenig Hilfe, aber… einen Sieg. Und nun, wo er gerade in der Gunst von Switzenberg gestiegen sein dürfte, wo er gerade im Ring die Puzzleteile zusammensetzt… soll er am „Branding“ arbeiten.“

Sven: „Nachvollziehbar und logisch von Seiten Lorenz, Lunenkind und Lerbitz. TRIPLE L!“


Der Mann im Schweinekostüm klettert in den Ring und blickt in das weite Rund der Arena, wo ihm einige „OINK! OINK! OINK!“-Chants entgegenschallen. Durch die Maske kann man nicht genau sein Gesicht erkennen, aber begeistert scheint Mike davon nicht mehr zu sein.


Es war erst cool, überhaupt Reaktionen zu bekommen. Aber so langsam dämmert Mike, dass Lorenz Recht haben könnte: Die Leute genießen das ironische Meme und finden es lustig. Sie posten Videos auf Social Media und packen weinend lachende Emojis dazu. Mike ist der „lovable Loser“, der sich für sie zum Affen – pardon, zum Schwein – macht und sie belohnen ihn damit, ihn anzugrunzen.


Interessiert sich hier jemand für Mike Müller? Dafür, ob er gewinnt oder verliert? Oder warten sie bloß, bis der lustige Schweine-Mann seine lustige Schweine-Nummer abzieht?


Die Glocke läutet.


Mike Müller fasst zu Beginn des Matches einmal kurz den Koffer, der am Ring steht, ins Schweine-Auge. Selbstverständlich hat der Pigster Brainwashed gesehen und tritt nun demonstrativ einen Schritt weg vom Koffer, um klarzumachen, dass er keinerlei Anstalten machen wird, sich diesem zu nähern. Er will auf keinen Fall, dass Chapman reagiert, wie er das beim Pay-Per-View getan hat.


Die Anfangsphase gestaltet sich für den bislang recht erfolglosen Schweine-Mann schwierig, aber nicht unerfolgreich. Die Kombination aus der körperlichen Überlegenheit und der Tatsache, dass Chapman eindeutig eher bei siebzig oder achtzig Prozent ist, statt bei hundert – der Attacke vor dem Match sei Dank – gibt ihm einen klaren Vorteil.


Chapman ist sich dessen natürlich bewusst und kontert das mit einer Menge Aggressivität und initiiert mehr oder minder pausenlos irgendwelche Offensiv-Aktionen, wenn es die Situation zulässt. Müller ist sich offenbar nicht ganz bewusst, wie er damit umgehen soll. Er ist stärker und größer und schwerer und wurde vorher nicht attackiert, er hat keinen Ring-Rost, und so kann er Chapman, wenn dieser zu größeren Aktionen wie seinem Swinging Neckbreaker ansetzt, stets irgendwie von sich stoßen, aber die Offensive des Schweins kann sich ebenfalls nicht richtig entfalten.


Er hat mächtige Punches und ein paar solide Uppercuts, die er gegen Nelson durchbringen kann, aber die sorgen nicht dafür, dass Chapman lange am Boden bleibt. Ein erfahrener oder cleverer Wrestler könnte mit dem Handicap von Chapman sicherlich arbeiten und das Match fix dominieren – man stelle sich The End oder Aiden Rotari in der Rolle von Müller vor – aber Mike bekämpft Feuer mit Feuer und lässt sich von Chapman in dessen Art von Match hineinziehen, statt geduldig zu kontern und zu warten, bis Nelson over-extended.


Schließlich gelingt es Mike doch, eine Aktion von Chapman – einen Knee Strike, bei dem er abspringt – zu kontern, indem er das Bein festhält, mit beeindruckender Kraft Chapman zu fassen bekommt und einen Belly To Belly Suplex zeigt, der Nelson durch den Ring schleudert. Chapman scheint sich nun auch bewusst, dass sein Nachteil durch die Pre-Match-Attacke größer ist, als er selbst angenommen zu haben scheint, und nimmt sich wütend, aber notwendigerweise eine kurze Pause, indem er aus dem Ring rollt und Luft holt, während er finster auf das Schwein in der Mitte des Seilgevierts stiert.


Selbst durch die Maske kann man die Erleichterung und Zufriedenheit von Mike Müller spüren, und er genießt seinen Teil-Erfolg, indem er einen Arm hochreißt und sich Jubel hingehen will – doch der kommt nicht. Ihm kommen bloß Chants entgegen.


OINK!

OINK!

OINK!


Man braucht keinen Experten, um zu erkennen, dass die geballte Faust von Mike bedeutet, dass er gar nicht so begeistert davon ist, dass die Fans TATSÄCHLICH auf diesen „kultigen“ Kram anspringen. Er scheint erst mit dem Arm eine Geste zu machen, dass sie das lassen sollen, aber erinnert sich dann wohl doch an die Worte von Lorenz: Das Branding. Er soll das Branding vorantreiben, weil er ja sowieso nicht gewinnen kann, und…


Und…


Widerwillig und mit sichtlichem Unbehagen „animiert“ The Great Pigster nun die Leute in der Halle dazu, weiter zu OINKEN. Eine beträchtliche Anzahl von Fans tut das auch. Es dürfte die mit Abstand größte Reaktion sein, die Mike Müller jemals erhalten hat – eine halbe Arena spielt dabei mit, wie ihm das Schweine-Image aufgezwungen wird, weil sie es lustig finden.


Man sieht die Schultern von Mike ein kleinwenig in sich zusammensacken, als ihm das bewusst wird.


Im nächsten Moment wird ihm das Schweine-Dasein auf andere Art und Weise zum Verhängnis. Denn gefangen in dieser Situation hat Mike einen weiteren Rookie-Fehler gemacht und seinen Gegner kurzfristig komplett vergessen.


Diese Chance lässt sich Nelson Chapman natürlich nicht entgehen. Es ist ja nicht seine Schuld, dass Mike in diesem Albtraum gefangen ist, und er slidet wieder in den Ring und reißt Müller am Ringel-Schwänzchen seines Kostüms nach hinten, was einige Lacher auf den Rängen erntet.


Nicht so lustig ist das für Mike, als Nelson hochspringt und ihm das Knie an den Hinterkopf ballert.


Müller taumelt nach vorn, und ist angeschlagen genug, als dass Nelson nachsetzen kann. Sein Swinging Neckbreaker geht durch und Chapman folgt mit einem Cover, das bis zwei geht. Er ärgert sich kurz und nimmt sich erneut eine Sekunde Pause, die er vermutlich nicht brauchen würde, wäre er vor dem Match nicht angegriffen worden, bevor er sich wieder aufrichtet und dann…


GEHT.

DAS.

LICHT.

AUS.


OH FUCK.


Die Blicke schießen automatisch zur großen Videoleinwand, auf der wir ein uns mittlerweile bekanntes… nun, „Gesicht“ kann man nicht wirklich sagen, oder? Wir kennen die Maskierung mittlerweile, haben wir sie doch früher am Abend gesehen, als diese Gestalt hier Nelson Chapman attackiert hat. Und nun ertönt eine Stimme durch das Sound-System der Arena, die sich direkt an Nelson Chapman richtet.


DAS, WAS DIR HEUTE WIDERFAHREN IST, WAR LEDIGLICH EIN VORGESCHMACK. EINE KLEINE ERINNERUNG AN MEINE PRÄSENZ. NOCH KANNST DU DAS SCHLIMMSTE ABWENDEN.


ALLERDINGS FÜRCHTE ICH, DASS GEDULD EINE TUGEND IST, DER VOR LANGER ZEIT SCHON ABGESCHWOREN WURDE.“


Und mit diesen Worten endet der kurze Einspieler. Der Bildschirm wird schwarz, das Licht in der Halle geht wieder an und wir sind zurück beim Match zwischen dem Ex-Spiegel und dem Ex-Model. Nelson wirkt verstört, irritiert und wirft einen kurzen Blick auf seinen Koffer, ehe er den Kopf schüttelt und versucht, sich zu besinnen: Da läuft immer noch ein Match.


Er kann sich später mit diesem Kram befassen. Er muss noch immer gewinnen.


Und so dreht er sich um, und Mike Müller… steht bereits wieder.


LARIAT!


Chapman duckt sich! Müller saust vorbei, und das Schwein wirbelt herum.


TALARIA BOOTS!


Der Spinning Heel Kick von Chapman – unter dem Mike sich wegduckt! Durch die Ablenkung mit dem Video konnte Müller sich erholen! Nelson fällt auf die Matte, und Mike folgt mit einem blitzschnellen und überraschenden PRAWN HOLD – der Nelson Chapman bis drei auf der Matte hält!


Sieger des Matches durch Pinfall: Mike „The Great Pigster“ Müller


Sofort rollt sich Mike aus dem Ring. Mit diesem mysteriösen Angreifer, dem Koffer und Chapman will er nichts zu tun haben. Er hatte mehr Glück als Verstand, und hat dieses Match eher überlebt als wirklich gewonnen, aber wie sein alter Weggefährte Aiden Rotari wohl nun sagen würde: „Auf dem Papier steht ein Sieg.“


Müller stolpert die Rampe hoch, und sein Enthusiasmus über diesen Erfolg – wieder einmal nur mit Hilfe errungen, aber eben errungen – wird dadurch gedämpft, dass die „OINK!“-Rufe jedweden Jubel der Fans übertönen. Das Meme-Schwein hat gewonnen, das ist ja ulkig!


Im Ring sitzt Nelson Chapman, und man kann erkennen, dass es in ihm brodelt. Nicht nur, dass er heute attackiert wurde, nun wurde ihm auch noch das Match gekostet. Mit finsterer Miene rollt er in Richtung seines Koffers, den er wieder mit in den Backstage-Bereich nehmen will, und richtet seinen Blick auf die Videoleinwand, auch wenn dort mittlerweile der jubelnde Mike gezeigt wird. Wir wissen jedoch, an wen Nelson Chapman wirklich denkt.


Das wird ein Nachspiel haben.




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Robert Breads: „…Leute meinen Entrance nicht sehen wollen?“


Robert Breads ist stinksauer. Mal wieder. Immer noch. Man mag es halten, wie man will, aber seit seinem Nahezu-Ausraster anlässlich seiner Nicht-Würdigung bei Brainwashed schwankt er irgendwo zwischen „Genervt“ und „Außer sich“, und jetzt gerade ist er bei, schätzungsweise, „wirklich wütend“. Aber nicht auf die sympathische Keek Hathaway-Art, sondern auch die nervtötende Robert Breads-Art.

Ja, er steht direkt zum Beginn dieses Segments im Ring. Ja, man hat während seines Entrance Werbung geschaltet, weil man ihn anscheinend als den nicht unbedingt wichtigsten Teil der Show erachtet hat. Und das beleidigt Robert Breads natürlich ungemein, der nach fünfzehn Jahren GFCW ganz genau weiß, was „Er steht bereits im Ring“ bedeutet.

Zornig wendet er sich den Fans in der Halle zu, von der ich mir nicht ganz sicher bin, welche es nun sein soll, weil das auf der Homepage komisch ist, aber das stört Robert Breads nicht, der in seiner langen Karriere schon weitaus widrigere und dümmere Dinge überstanden hat. Er hat ein Mikrofon in der Hand und ist umgeben von einer Crowd, die ihm momentan nicht allzu wohlgesonnen ist, aber das ist bei seiner aktuellen Dauer-Miesepeter-Nummer auch kaum zu erwarten.


Robert Breads: „Aber meine Promo darf ich noch halten, ja?“


Schnaubend schüttelt Breads den Kopf, ehe er sich über das Top Rope in Richtung der Rampe lehnt, als könne er durch den Videobildschirm direkt in den Kopf der Person stieren, die für diesen respektlosen Auftritt verantwortlich ist. Natürlich wird niemand herauskommen, und er könnte auch einfach anfangen mit was auch immer er zu sagen hat, aber nein – er muss deutlich machen, dass er noch immer die beleidigte Leberwurst spielt. Wobei man sich mittlerweile wirklich fragen muss, ob er das nur spielt.


Robert Breads: „Schön. Denn ich bin heute nicht in den Ring gestiegen, um über mich selbst zu sprechen, sondern jemand anderen zu loben – jemand, von dem ich nie gedacht hätte, auch nur ein positives Wort über ihn zu verlieren.“


Stolz und motivierend nickt Breads in Richtung Publikum, als erwarte er Applaus für diese bravouröse Heldentat, von der niemand so ganz überzeugt ist, dass er sie vollbringen wird. Robert Breads spricht am Ende IMMER irgendwie über sich selbst.


Robert Breads: „Ihr könnt mir glauben, das meine ich ernst. Ich dachte, er wäre ein im Leben falsch abgebogener Irrer, ein Kriss Dalmi ohne Drogenproblem… also, von dem ich weiß… aber dafür mit jedem anderen Problem. Irgendwas zwischen Marquis de Sade, einem Anime-Protagonisten und dem dreizehn-jährigen Emo-Mädchen auf Tumblr… gibt es das noch? Bin ich alt? Wie auch immer. Ich dachte wirklich, er wäre ein widerlicher Lump, ein nichtsnutziger Verschlechterer des Wrestlings, ein furchtbarer Einfluss, ein schandhaftes Vorbild… doch vielleicht… vielleicht… muss ich mein Bild von Drake Nova Vaughn korrigieren.“


Beinahe ehrfürchtig über diese von ihm selbst erbrachte Leistung, jemanden neu zu evaluieren, spricht Breads den Namen von Drake aus, der eine große Reaktion vom Publikum zieht. So kennen wir es: Ein großer Star kehrt zurück, also ist der Jubel erst einmal grundsätzlich groß. Wie das Ganze sich dann entwickelt, wird sich zeigen.


Robert Breads: „Denn wir haben etwas gemeinsam: Wir glauben an die Legende Robert Breads.“


So viel zum Thema „Es soll nicht um mich gehen“. Klar, Breads wird sagen, er spricht über Drake, aber eigentlich redet er bloß wieder über sich selbst.


Robert Breads: „Denn nur das kann erklären, warum Drake nach dem grausigen und fatalen und zahlreichen und niederschmetternden und demotivierenden und deutlichen und brutalen und unzweifelhaften Desaster, das ihn und seine Sippschaft ereilt hat, zurückgekehrt ist.“


Ein paar weniger Adjektive hätten es an der Stelle wohl auch getan, aber Breads wollte eben sicher gehen, dass auch wirklich klar wird, wie sehr Drake – und seine Crew rund um Luna, Zane, Scarecrow und Mykru – in ihren letzten Tagen auf’s Maul bekommen haben.


Robert Breads: „Das respektiere ich total. Hey, wenn jemand es wertzuschätzen weiß, nach einer richtigen Klatsche nochmal wieder zu kommen, dann ich. Man könnte den Weg des Feiglings gehen wie Brainpain oder den Weg des Extremisten wie Zereo Killer, doch Drake hat sich entschieden, noch einmal zurückzukehren.

Und das nach DER Packung, die The End Leviathan verpackt hat. Ich meine, die unter uns, die Ball Knowledge haben, erinnern sich, dass ein Chairshot vom MITTLERWEILE AMTIERENENDEN GFCW WORLD CHAMPION Drake für lange Zeit aus dem Spiel genommen hat, und den Aufstieg von The End erst ermöglichte.

Aber in der Außenwahrnehmung? The End hat die Loser geputzt. One Season Wonder Luna Rosario hat er am Strand ersoffen. Den peinlichsten World Champion seit Johnboy Dog hat er vernichtet. Mit Scarecrow, dem peinlichsten „Talent“, das jemals im Performance Center aufgeschlagen hat, und Mykru, der… ja, den gab es auch… hat er mit Sicherheit auch irgendwas gemacht, aber sie sind zu unwichtig, als dass ich mich erinnern könnte. Und dann hat er Drake auch noch weggeklatscht! Ich meine, klar, das war The End, der dominanteste World Champion seit einem gewissen ROBERT BREADS, aber dass man so niedergemacht wird… das komplette eigene Lebenswerk, die Familie, Freunde, alles wofür man steht… davon muss man wirklich erstmal zurückkommen.

Es hat schließlich den AKTUELL AMTIERENDEN GFCW WORLD CHAMPION gebraucht, um The End zu entthronen, und nicht nur einmal, sondern zweimal zu besiegen. Keine Schande, dass man sich als Drake Nova Vaughn da unterordnen muss.“


Irgendwie klingt diese ganze Episode angeblichen Lobes von Breads ein wenig weniger aufmunternd und erheiternd als man annehmen würde.


Robert Breads: „Nachdem die eigene Karriere so mühelos wie publik in sämtliche Einzelteile zerfetzt wurde, braucht es schon einen sehr guten Grund, nochmal zurückzukommen. Einen wirklich guten Grund. Den besten Grund überhaupt. Den einzigen Grund, warum man sich, nach dieser wirklich niederschmetternden Zeit als Schlachtlamm eines Stärkeren, noch einmal zurückmeldet, das Höchste der Gefühle, das Ziel aller Ziele: Ein Match gegen Robert Breads bei der größten Show des Jahres!

Triple Crown Champion Drake Nova Vaughn gegen den Besten aller Zeiten, Robert Breads. Ich meine, es ist nicht jemand vom Kaliber Danny Rickson, aber ich bin nicht gierig und Drake ist auf jeden Fall ein sehr viel passenderer Gegner als dieser Camping-Enthusiast.“


Gegen den Breads verloren hat und der nun No. 1 Contender für den GFCW World Title ist – aber vom Bezug zur Realität scheint der Kanadier sich spätestens mit dieser absurden Promo ohnehin vollends entfernt zu haben.


Robert Breads: „Endlich jemand, der ein Match gegen Robert Breads – und dann noch bei Title Night – als das ansieht, was es immer noch ist und für immer sein wird: Der Stoff, aus dem Legenden sind. Und deshalb, Drake… ist JETZT dein Moment, mir gegenüberzutreten!“


Hart schlägt die Gitarre ein, um den Beginn von Hatebreeds „Idolized and Villified“ zu markieren, während ein gedimmtes, dunkelblaues Licht, die Halle in eine leicht unheimliche Atmosphäre hüllt, was den Fans aber absolut nichts ausmacht. Tosender Jubel füllt die Ränge, ob wohl aus Zuneigung zu Drake oder einfach nur ob dem Fakt, dass jemand Breads´ Liste der 1001 Selbstbemitleidungen ein wenig kürzt…?

Pete: „Da lässt sich jemand nicht zweimal bitten.“
Seina: „He told Robert Breads: See you in two weeks. Well… two weeks are over, and guys: I am so ready for this confrontation.“

Ihren Enthusiasmus scheint Breads weitgehend zu teilen. Auch er starrt gebannt auf die Bühne, nicht ohne sich kurz umzusehen. Er kennt das Playbook von Drake gut genug. Die dunklen Klamotten und die dunkle Halle bieten einen perfekten Hintergrund für eine Attacke aus dem nichts. Doch die bleibt aus. Ebenso wie… naja, jede andere Form des Auftauchens von Drake. Unter lauten Buhrufen setzt ein vollkommen entnervter Robert Breads hastig das Mikro wieder an die Lippen, als auch Vaughns Musik wieder in den Hintergrund fällt und schließlich komplett verstummt.

Robert Breads: „Es ist wirklich…“
Drake: „Mach dir nicht ins Hemd, Robert, ich bin ja schon da.“

Suchend schwenkt die Kamera durch das jubelnde Publikum, fast parallel mit Roberts wuterfüllten Augen und findet schließlich ein altbekanntes Grinsen in den oberen Reihen der GFCW-Galaxy. Langsam steht Vaughn von seinem Stuhl auf, lässt dabei ein demonstratives Ächzen hören, als würde ihm der Rücken schwer wehtun und starrt mit stechendem Blick über die Köpfe der Fans in den Ring.

Drake: „Ich sollte mich nicht mehr so schief hinsetzen, ich werde auch jeden Tag älter, hm? Eine Tatsache, der DU dich ja vehement zu verschließen versuchst, mein Bester.“


Sven: „Das könnte richtig unschön werden, falls die beiden anfangen, sich gegenseitig Worte an den Kopf zu werfen.“
Seina: „As much as Breads failed in the Ring as of late: He is still as dangerous as ever with his speech.“

Drake: „Und das absurdeste daran ist: Du hast absolut keinen Grund das zu tun. Denn du, Robert, hast etwas geschafft, das die aller- aller- allerwenigsten Menschen auf diesem Planeten geschafft haben. Du hast etwas hinterlassen. Klar, irgendetwas hinterlässt jeder, aber du weißt, was ich meine, denn du hast es selbst gesagt: Ich glaube an die Legende von Robert Breads. Beziehungsweise, lass es mich anders formulieren, denn Glaube hat nichts damit zu tun, wenn die Fakten so klar vor einem liegen. Ich SEHE die Legende von Robert Breads. Ich SCHÄTZE die Legende von Robert Breads. Und das witzige ist, Robby… Das tun wir alle.“

Nanu? Heute auf Kuschelkurs? Breads Blick nach zu urteilen, bleibt er skeptisch. Und dem geneigten Zuschauer wird bewusst sein: Besser ist das wohl, während Vaughn seine Worte mit einer ausladenden Geste über die Zuschauenden und einem ernsten Blick untermalt.

Drake: „Jede Person in dieser Arena, daheim vor dem Fernseher oder PC oder Handy oder Kühlschrank, jede Person in diesem Locker Room, jede Person im Office, im Aufsichtsrat oder Betriebsrat oder was auch immer noch rumsitzt in dieser Firma, hell, jeder gottverdammte Wrestlingfan auf diesem Planeten weiß, wer Robert Breads ist und was er getan hat. Die einzige Person, die EINZIGE Person, der nicht bewusst scheint, wie groß Robert Breads ist… Bist du selber.“

Fast anklagend zeigt der Finger von DNV mit einer kurzen Bewegung in Richtung Ring, in dem Breads ein paar nicht hörbare Worte zurückwirft, die bei Vaughn wohl nie ankommen.

Drake: „Tag ein, Tag aus sehe ich einen alten Mann, der den Kindern auf der Straße zuruft sie sollen nicht so viel Spaß haben, nur weil er eben schon halb am verrotten ist. Der nie etwas gefunden hat, das ihn erfüllt, abgesehen davon, der allerbeste zu sein. Und das, Robert, ist das, was dich so hoch gebracht hat. Und das ist das, das dich jetzt in den Abgrund zieht. Du MUSST dich nicht jeden Tag verteidigen und deine Karriere rekapitulieren. Alle wissen, was du getan hast, die EINZIGE Person, der es nie genug ist… Bist du. Und das….“

Applaus brandet in der Halle auf.

Pete: „Irgendjemand muss mal aussprechen, was alle denken.“
Sven: „Hatte Drake noch nie Probleme mit.“
Pete: „Eher dass er dachte, dass alle etwas denken, aber eigentlich dachte nur er es.“
Sven: „Macht nachdenklich.“

Drake: „Und das obwohl du selbst in der Dämmerung deiner Karriere SO viel erreicht hast. Naja. Dämmerung klingt schon heftig, wenn du wolltest hättest du noch mehr als genug Jahre in dir. Dieses Bild, das du erledigt bist… Naja. Das hast nur du. Weißt du, wie glücklich die Leute wären, wenn einfach der Robert Breads, den sie lieben gelernt haben alle zwei Wochen hier rauskommt, 10 Minuten gegen jemanden catcht und man die Legende einfach genießen kann? Du hast hier so viel aufgebaut Junge. Dieser Liga hat ein Performence Center, einen Förderkader, eine Nachwuchsliga hervorgebracht, viel auf deinem Rücken. Und aus diesem Konstrukt stammt der aktuelle World Champion und wer hat ihn trainiert, gefunden, ausgebildet? DU. Du hast alles erreicht. Du hast deinen Nachfolger gefunden. Einen würdigen. Einen, der nicht nur auf den Moment wartet, dich zu hintergehen, du hast deinen Teil dazu beigetragen einen Dämon vom Thron zu stoßen, den ich mit meiner ganzen Familie nicht aufhalten konnte. Ihr konntet es. Nichts ist ewig Robert. Aber irgendwie schaffst du trotz all dem, was du immer noch erreichst, nicht die Vergangenheit loszulassen, weil es in der Gegenwart nicht mehr nur um dich geht. Sie überholen dich. Links und Recht. Du wirst die Geister die du riefst nicht mehr los. Und es frisst dich auf.“

Es erscheint beinahe so, als wäre Vaughn weniger sauer oder genervt, als vielmehr… enttäuscht oder mitleidig. Ein langsamen Kopfschütteln und ein nahezu niedergeschlagener Blick weichen jedoch schnell etwas, das man so lange und so oft von Drake sah: Blankem Feuer, das in den Augen lodert.

Drake: „Aber gut. Du willst die Vergangenheit nicht loslassen? Fine. Hier bin ich. Denn ich bin kein bisschen anders, Robert. Leviathan war nie dazu gemacht ewig zu sein. Leviathan war dazu da hell zu brennen und schnell zu verglühen, aber den Leuten etwas mitzugeben, was ewig währt und bei Gott, ist mir das 100 mal lieber als langsam zu erfrieren wie du. Es war kurz, es war intensiv, wir haben die Welt für einen Moment aus den Angeln gehoben und genauso schnell traf uns der Meteorit, der uns komplett zu Staub zersprengt. Und wir waren zufrieden. Aber auch ich kann nicht loslassen Robert. Es gibt… zu viele Dinge, die nie erledigt worden sind. Und eines davon… bist du. Freut mich, dass du so schnell schaltest. Das witzigste an der Sache ist: Du meinst, ich komme zurück, um mich nochmal in DEINEM Schatten ins Licht zu ziehen? Mach dich nicht lächerlich Robert. Bei deinem aktuellen Stand in dieser Liga? Mein Auftauchen ist das einzige, das dich davon abhält in 5 Minuten in nem Dark Match Bob Buttermesser besiegen zu dürfen. Also solltest du MIR danken, dass ich nie darüber weggekommen bin, dass ich bei allem Krieg den wir mit euch geführt haben, dich nie auf einer großen Bühne erlegen konnte. Diesmal werde ichs tun Robert. Zeit wartet auf niemanden. Und wenn diese Lektion IMMER noch nicht angekommen ist? 15.12. Meine Heimat. Hamburg. Robert Breads. Drake Nova Vaughn. Du und Leviathan. Ein letztes Mal.“


GFCW Title Night 2024
Hamburg, Deutschland
15.12.2024


Special Singles Match


GFCW TRIPLE CROWN CHAMPION
DRAKE NOVA VAUGHN

vs

GFCW HALL OF FAMER
ROBERT BREADS


Ein kurzer Spot wird eingeblendet. Das Nachtleben von Tokio ist zu sehen und im nächsten Moment wird der japanische Fernsehsender von außen gezeigt. Anschließend sieht der Zuschauer einen Einblick hinter den Kulissen des Fernsehstudios, wo Seina in einem schalldichten Raum sitzt und eine Sendung der GFCW über einen großen Monitor mit Kopfhören verfolgt, während sie ihre Kommentare in ein Studiomikrofon hereinspricht. Die Kamera begleitet sie dabei für einen längeren Moment, während sie Seina teils umkreist. Danach wird Seina von vorne eingeblendet. Mit einem Lächeln und einem Daumen hoch, einem lauten Ruf von ihr: "Saikou desune..." endet der Spot.