Endlich wieder Freitagabend. Die Arbeitswoche ist geschafft und zu Hause Entspannung angesagt.
Ein guter Film, eine interessante TV-Serie oder actionreiches Wrestling stehen auf dem Programm.
Was gibt es schöneres als diesen Abend mit einer Tüte Chips auszuklingen?
ABER HALT!
Da ist wieder dieses schlechte Gewissen! Erst freut man sich auf Chips und dann plagt einen wieder das schlechte Gewissen, ob der Unmengen an Kalorien und Fett die man nun wieder essen wird.
Wer will schon noch ein Couch-Potato sein? Wer will schon gegen seinen Trainingsplan verstoßen?
ALL DAMIT IST NUN SCHLUSS! LECKERE CHIPS MÜSSEN NICHT MEHR UNGESUND SEIN!
© Ein Produkt der Morbeus Foods GmbH
Es ist so weit. Zwei lange Wochen musste die GFCW-Galaxy warten. Bei Brainwashed hat eine der erfolgreichsten Kombinationen der vergangenen Jahre, hier in der GFCW, ihr Ende gefunden, als James Corleone seinem ehemaligen Schützling The End das Messer in den Rücken gerammt hat. Noch dazu kommt, dass er es nicht selber in das Fleisch seines Ziehsohnes gejagt hat, sondern in Form seines tatsächlichen Sohnes Aldo Nero. Und heute, hier und jetzt werden wir Antworten auf die große Frage bekommen, die über all dem schwebt: Warum ist das passiert?
Kaum erklingt diese Musik, beginnen sie auch schon. Die tobenden Buh-Rufe. Man hört den Hass so richtig herausschallen, aus den schreienden Stimmen der Fans, die bereits erahnen können, dass jetzt nicht nur Aldo Nero herauskommen wird. Als erstes treten zwei der vier Bodyguards, die das Gespann aus Aldo und James den ganzen Abend über begleitet haben, auf die Stage. So weit, so gut. Und dann folgt schließlich auch schon Aldo Nero. Der Sohn, der nun endlich die Anerkennung seines Vaters hat. Zumindest sollte man das meinen. Ihm gebührt ein großer Teil des Hasses der Fans. Doch der größere Teil, ja der gebührt James Corleone. Und nun endlich tritt auch er auf die Stage. Mister Purple, „Inspirational“ Jim und wenn es nach ihm geht, der wahre Drahtzieher hinter The End. Die Fans werden The End nicht zwingend mögen, taten sie nie und so schnell werden sie sich auch nicht mit ihm anfreunden, aber in dieser Sache scheint man sich einig. Der Hass richtet sich vor allem an James Corleone. Während nun James und Aldo bereits damit beginnen zum Ring zu laufen, folgen auch die letzten beiden Bodyguards, sodass diese das Vater-Sohn-Duo umschließen auf dem Weg zum Ring. James Corleone lässt sich vom Hass aus dem Publikum nicht abbringen, in seinen Augen hat er nichts falsch gemacht. Für Aldo ist diese Erfahrung auch nicht unbedingt neu, auch er wurde bereits ausgebuht, wenn auch nicht derart stark. Ohne Umschweife erreichen sie dann auch relativ schnell den Ring, in dem sie sich direkt positionieren und anrichten. James Corleone steht vorn, Aldo Nero dahinter und um sie herum, außerhalb des Ringes, stellen sich die Bodyguards auf. Sie sind in ständiger Bereitschaft, falls The End erscheinen sollte. Und damit sind wir nun alle ganze Ohr… oder, naja, noch nicht so ganz. Es dauert gefühlt eine Ewigkeit bis die Fans tatsächlich zum Verstummen kommen. Bis dahin reizen sie die Geduld von Mister Corleone und seinem Sohn noch einige Zeit aus, in der sie ihren Hass bekunden. Und selbst dann sind sie nicht wirklich still.
James Corleone: „Ihr alle wollt wissen, warum ich getan habe, was ich getan habe. Und dabei ist die Antwort doch so einfach, wie auch simpel: ich hatte keine andere Wahl.“
Langsam klingen die lautstarken Buh-Rufe aus dem Publikum dann tatsächlich aus. Man scheint nun wirklich hören zu wollen, was Corleone zu sagen hat.
James Corleone: „Niemand sagt James Corleone was er zu tun hat und James Corleone gehört niemandem. The End hingegen wollte mir erklären, dass ich zu alt sei, dass meine Zeit zu Ende wäre und ich doch in den Ruhestand gehen solle. Ihr habt es alle gehört. Und gleichermaßen hat The End verkündet, dass ich ihm gehöre und sollte ich mich gegen ihn stellen, dass ich ein toter Mann wäre.“
Corleone spielt hier auf verschiedene Gespräche an, die zwischen End und Corleone im Laufe der letzten Wochen stattgefunden haben. In der letzten Ausgabe War Evening vor Stranded hat The End noch verkündet, dass Corleone „ihm gehören“ würde und er sich schon allein deshalb nicht gegen ihn stellen könnte. Der „Hinweis“ Corleone sei zu alt und er könnte ihn nicht mehr gebrauchen, kam dann nach Stranded. The End hat James Corleone als Gefangenen deklariert und ihn dann freigelassen. Beides allerdings scheint Corleone nicht gefallen zu haben.
James Corleone: „Nun… weder bin ich im Ruhestand noch tot und all das, nachdem ich dem Jungen gezeigt habe, wer hier das Sagen hat. Und der Einzige, der eine Schuld daran trägt, dass die Situation nun ist, wie sie ist, ist The End. Er wollte den ‚alten‘ Corleone, hat aber auf so gut wie nichts gehört, was ich ihm geraten habe. Das ging bei Leviathan los und hat sich schließlich bis zu Aiden Rotari gezogen. Nun hat er den alten Corleone wieder und zwar gegen sich. Er wollte nicht auf mich hören und deshalb hat er nicht nur mich verloren, sondern auch sein heißgeliebtes Gold, den GFCW World Title. Wie schon gesagt, die Sache ist klar, einfach und logisch – The End hat sich all das selbst zu zuschreiben, denn er hat die fundamentalste aller Regeln, die ich ihm jemals beigebracht habe vergessen – vertraue niemandem. Und auch, wenn ich mich selbst immer wieder da herausgenommen habe, schließt das Wort ‚niemand‘ niemals jemanden aus. Er hätte auch mir nicht vertrauen dürfen und mit dem Tag, als er mich nicht mehr als Verbündeten wollte, wurde ich zu seinem Feind. Denn niemals wird jemand James Corleone hintergehen, so rum läuft das nicht. ICH bin derjenige, der sagt, wann es vorbei ist. Und jetzt… ist es vorbei. Nun stehen wir hier.“
Aldo Nero kann den Stolz über den Umstand hier neben seinem Vater zu stehen nun nicht mehr verbergen. Er ist sogar so stolz, dass er das Offensichtliche übersieht – so wie James Corleone jetzt redet – wie kann irgendjemand ihm jemals wieder vertrauen? Aldo Nero scheint das nicht zu stören. Er vertraut ihm bedingungslos, denn er ist ja sein Sohn.
James Corleone: „Ich bin allerdings kein dummer Mann. Und naiv bin ich auch nicht. Ich weiß, dass ich mich jetzt wohl in der gefährlichsten Situation meines Lebens befinde. Ich weiß, dass The End sich nicht so einfach geschlagen geben wird. Ich weiß all das, weil ich ihn zu diesem Mann erzogen habe, der er jetzt ist. Aber… leider… musste ich mir in den vergangenen Monaten auch eine neue Erkenntnis eingestehen: The Ends Stern beginnt damit zu erlöschen.“
Ein Raunen geht durch die Zuschauermenge. Meint er das ernst? End ist aktuell noch unaufhaltsam. Kann sich irgendjemand daran erinnern, wann er das letzte Mal ein Match ohne Eingriff, Sabotage oder sonst irgendeinem unfairen Umstand verloren hat? Man kann wohl nicht ganz einen gewissen Unterton überhören, der verrät, was eigentlich dahintersteckt: Corleone hat geahnt, dass End ihn abschießen will – mehr oder minder hat der das ja auch schon so angedeutet. Und bevor das passiert, schießt lieber er The End ab. Aber wir hören weiter zu.
James Corleone: „Vielleicht seht ihr das alle noch nicht, vielleicht sieht es nicht mal The End selbst, aber ICH sehe es und ich kannte The End schon immer besser als er sich selbst. Das, was er mir vorgeworfen hat, trifft vielmehr auf ihn zu. Er war unaufhaltsam, doch jetzt hat er es zwei Mal nicht geschafft Aiden Rotari zu besiegen. Davor hat er es einmal nicht geschafft Ask Skógur zu besiegen. Und wer sind jetzt die beiden Männer, die um den höchsten Preis der Liga antreten? Die Beiden… die The End nicht besiegen konnte. Die neuen Wrestler an der Spitze.“
Aiden Rotari. Ask Skógur. Im Falle von Aiden dürften die Matches, von denen Corleone spricht, klar sein, doch auch gegen Ask Skógur hat The End gekämpft und das sogar um Asks Intercontinental Championship, den er zu dem besagten Zeitpunkt noch hatte. In jedem dieser Matches gab es Eingriffe und dennoch hätte The End alle davon eher entscheiden können und wenn es nach James Corleone geht… siegbringend entscheiden müssen. Trotzdem… ist es wirklich ein legitimer Grund, den man The End vorwerfen kann… oder ein Vorwand seinen Verrat zu rechtfertigen?
James Corleone: „Vielleicht mag mein Zutun die Entscheidungen begünstigt haben, vielleicht waren es keine eindeutigen Ergebnisse, aber The End hat es nicht geschafft sie zu besiegen und nach diesen ausbleibenden Siegen werden mehr Niederlagen kommen. Und dann wird The End zum Relikt einer längst vergessen Zeit. Zu einem Robert Breads, an dessen letzten bedeutsamen Sieg sich keiner mehr erinnern kann. Doch bevor das geschieht, werde ich das sinkende Schiff verlassen, um meine Talente dort einzusetzen, wo auf mich gehört wird.“
Corleone wendet sich nun an Aldo Nero, bevor er wieder in die Massen schaut. Er deutet auf seinen Sohn, die neue Hoffnung im corleonschen Mindset.
James Corleone: „Und das ist der entscheidende Fehler, den The End begangen hat. Er hat nicht auf mich gehört und wollte seinen eigenen Kopf durchsetzen. Das hat ihm alles gekostet und ebenso eine glorreiche Zukunft. Man hätte das Ruder noch herumreißen können, aber The End hat den Mann verschmäht, der dafür zuständig war – seinen Kapitän. Mich“
Es scheint Corleone erfreut sich an der Schiffs-Metapher. Und es wird immer deutlicher – Corleone ist der, der gekränkt ist. The End hat sein Ego verletzt, weil er ihn „nicht mehr wollte“… und dafür musste The End nun bluten.
James Corleone: „Und damit sind wir wieder bei der lästigen Frage ‚Warum‘? Warum habe ich mich nun mit Aldo Nero verbündet, nachdem ich ihn wochenlang abgewiesen habe? Auch das ist ganz einfach, denn während The End ein Match nach dem Anderen nicht gewinnen konnte und schließlich sogar verloren hat, fuhr Aldo Nero einen Sieg nach dem Nächsten ein. Sicherlich sind Matches gegen Hugo Rodriguez oder Mike Müller nicht derart eindrucksvoll wie gegen Aiden Rotari und Ask Skógur, aber es geht auch vielmehr darum, WIE Aldo Nero diese Matches bestritten hat. Ein Güldenherz hatte keine Chance gegen Aldo. Caracal Matthews wurde absolut vernichtet von meinem Sohn. Keiner seiner Gegner konnte darauf hoffen deren Matches zu gewinnen, sie mussten lediglich dafür beten sie zu überleben. Aldo hat Potenzial, ein Potenzial, dass auch The End hatte und vielleicht noch viel mehr. Was ich aus The End gemacht habe, ist hinlänglich bekannt, doch was ich aus Aldo Nero machen werde, wird noch viel beeindruckender sein. Aldo Nero ist der neue Star am Wrestlinghimmel. Während The Ends Stern erlischt, wird sein Stern heller erstrahlen als je einer vor ihm. Ich war geblendet von dem Talent von The End, dass ich Aldo aus dem Blick verloren habe, doch jetzt, als ich gesehen habe, wie Aldo Nero seine Gegner chancenlos zerstört, ist es mir vollkommen klar. Aldo Nero ist ein Champion, Aldo Nero ist ein Naturtalent und Aldo Nero wird derjenige sein… der The End beendet… … sofern du seine Fehler nicht wiederholst.“
Nun dreht sich James Corleone vollständig zu Aldo, der seinerseits überaufmerksam zuhört.
James Corleone: „The End wollte nicht auf mich hören und nicht tun, was ich ihm geraten habe. Das ist ein Fehler. Wenn du, Aldo, auf mich hörst und tust, was ich dir sage, dann werde ich dir zu noch viel größeren Dingen verhelfen, als sie The End jemals geschafft hat. Wenn du dazu bereit bist, dann steht dir eine gigantische Zukunft bevor. Eine Zukunft die mit dem Ende von The End anfängt. Aldos Eroberung beginnt mit Ends Vernichtung. ICH habe The End erschaffen, nun wird es Zeit, dass ich ihn vernichte, denn wenn ich ihn nicht besiege, kann ihn niemand besiegen. Ich war derjenige, der ihm das Rettungsseil zugeworfen hat, wieder und wieder, nun werde ich derjenige sein, der ihm die Hand abhakt. Aber all das schaffe ich nur, wenn du mir dabei hilfst, Aldo, dann beseitigen wir den einzigen Mann, der deinem Siegeszug auch nur ansatzweise im Weg stehen kann. Wenn er weg ist, dann wird uns niemand aufhalten. Also, Aldo, bist du bereit das zu tun, was ich dir sage? Bist du bereit für die Zeit deines Lebens? Bist du bereit… zu erobern?“
James Corleone schaut Aldo tief in die Augen. Es dürfte mittlerweile jedem klar sein, dass Corleone auch offen aussprechen könnte, dass er Aldo im Falle eines Fallen ebenso betrügen würde, wie The End, wobei Aldo Nero ihm noch immer folgen würde. Aldo ist blind. Blind aus der Liebe zu seinem Vater. Blind durch die Anerkennung, die er gerade vermeintlich von ihm bekommt. Er würde ihm überall hin folgen und es steht auch komplett außer Frage, dass er ihm den Kopf von The End auf dem Silbertablett servieren wird. Aldo hat selbst ein Mikrofon und langsam führt er es nun zu seinem Mund, während James Corleone immer machthungriger zu seinem Sohn schaut…
Überraschung! Überraschend ist das Erklingen dieser Musik aus mehreren Gründen. 1.) ist The End meist nach großen Niederlagen wenigstens ein paar Wochen wie vom Erdboden verschwunden, 2.) folgen damit einhergehend nun keine tobenden Buh-Rufe, sondern tatsächlich sogar… Jubel? The End hat nichts dafür getan, dass er diese Reaktionen bekommt, außer, dass er zum Opfer eines noch viel böseren Menschen wurde. Außer, dass er verstoßen wurde. Aber das scheint zu reichen, dass man ihn positiv empfängt. The End wird nachvollziehbar. Nachvollziehbarer als je zuvor. Also, nicht falsch verstehen, es buhen noch genug Leute, aber deutlich weniger als bisher und der Jubel ist auch um einiges größer. Wie auch immer: die Menge reagiert als Ends Musik erklingt und noch viel lauter, als er dann tatsächlich auf der Stage erscheint.
Und im Ring dreht sich James Corleone, für einen winzigen Moment sichtbar schockiert, zur Stage. So auch Aldo Nero und die vier Bodyguards gehen ebenso in Angriffsstellung. Jetzt beginnt deren Arbeitstag so richtig.
The End ist da. Mit einer Lederjacke über einem dunklen Shirt, seiner schwarzen Jeans am Unterkörper und den langen, dunklen Haaren, geöffnet. Allerdings sah End sonst immer recht „cool“, gelassen und frisch aus… heute hingegen sieht man ihm an, wie fordernd die vergangenen Wochen gewesen sein müssen. End sieht fertig aus, gebrochen, wenn man so will. Und das hätte man wohl auch nicht erwarten müssen, Überraschung Nummer 3.) Ends Blick ist einzig und allein auf den Ring und noch genauer auf James Corleone gerichtet. Nicht an die Fans, nicht an Aldo, nicht an die vier Schlägertypen. Nur an James Corleone. Dieser verdeutlicht ihm allerdings noch einmal, dass seine engagierten Bodyguards nicht zum Spaß hier sind. Diese muskelbepackten, schwergebauten Männer, von einer Durchschnittsgröße von über 2 Metern, vermitteln zweifellos den Eindruck, dass man sich mit ihnen besser nicht anlegen sollte. Auch kein End. Es sind vermutlich keine direkten Wrestler, aber Riesen sind es trotzdem. End würde sicherlich jeden von ihnen packen, im direkten Duell, vielleicht sogar auch zwei gleichzeitig, aber gegen vier anzukommen, vor allem, wenn dann noch Aldo Nero hinter dieser Mauer an purer Manneskraft wartet, wäre kein guter Plan. Corleone würde ihm davon abraten. Es scheint auch, als wäre das der Plan. Die Hünen sollen End nur so lange in Schach halten, bis Aldo den Rest erledigen kann. The End läuft einige Schritte in Richtung des Ringes zu, bleibt dann aber doch stehen. Er erkennt, dass dort kein Durchkommen ist. Ein Überraschungsangriff hintenrum wäre wohl auch zwecklos gewesen. Nein, heute gibt es da keinen Weg in den Ring, heute kann er nur davor, mit diesem Abstand, stehen bleiben. Wie schon den ganzen Abend lang.
James Corleone: „Ich weiß nicht, ob ich überrascht sein sollte, dass du tatsächlich hier bist. Sonst versteckst du dich doch immer, wenn du verloren hast.“
Ein Schuss von Corleone, aus dem sogar etwas Frust spricht, den er jetzt endlich herauslassen kann. So war es nach zweiten Niederlage gegen Drake, als Leviathan gegen ihn geturnt ist und so war es auch, nachdem er den Titel verloren hat. End bleibt stehen. Er hat nicht mal ein Mikro. Alles, was er sagen will, spricht er mit seinen Augen, die an Corleone kleben. Es ist schwierig diese Emotionen genau in Worte zu fassen, es ist nicht mal die Wut, die am dominantesten aus seinem Blick herausstrahlt. Er ist wütend, zweifellos, aber er ist auch… verzweifelt? Vor allem aber ist er innerlich zerrissen. Er fühlt sich betrogen, aber nicht nur, weil ihm das Match gekostet wurde, sondern, weil seine Bezugsperson ihn hintergangen hat. So muss sich wohl Aldo Nero immer gefühlt haben.
James Corleone: „Aber ich weiß, was du hier willst. Du willst mich, du willst Aldo, du willst Rache, ist es nicht so?“
Schwere Frage. Irgendwie schon, irgendwie auch nicht. Will The End wirklich Rache?
James Corleone: „Du wirst deine Chance auf Rache bekommen, so viel ist sicher. Wir müssen nicht um den heißen Brei herumreden, wir müssen keine Spielchen spielen, es gibt nur einen Weg diese ganze Angelegenheit zu klären. Du willst uns? Du sollst uns bekommen. Title Night. The End gegen… Aldo Nero.“
Ein Aufschrei aus dem Publikum. Es mag fast schon etwas überraschend wirken, wie unproblematisch und schnörkellos dieses Match hier angekündigt wird, doch ist es wirklich überraschend? Es ist, wie Corleone schon sagt, der einzige Weg das hier zu klären. Also warum so tun, als gäbe es einen anderen?
James Corleone: „Wenn du dieses Match willst, dann mach ich dir einen Deal.“
Corleone betont das Wort ‚Deal‘ so schadenfroh, da er genau weiß, wie End das Abschließen von Deals mittlerweile verabscheuen muss. Ein „Deal“ mit Aiden Rotari hat diese ganze Sache losgetreten und ein Deal mit Aiden Rotari hat ihm letztendlich das Genick gebrochen. Und jetzt soll da wieder einer dieser Deals kommen. End sagt noch immer nichts.
James Corleone: „So tüchtig und fleißig diese netten Herrschaften um den Ring auch sein mögen und so gut sie ihre Arbeit auch erledigen, ich bin nicht sonderlich interessiert ihre Anwesenheit künftig dauerhaft in Anspruch zu nehmen. Du bekommst das Match, wenn du uns zusicherst, dass es bis Title Night zu keinerlei Handgreiflichkeiten kommen wird. Du wirst weder mir noch Aldo Nero ein Haar krümmen.“
End ballt die Faust. DAS will er eigentlich nicht, denn eigentlich will er – zumindest Aldo Nero – zerfleischen und unter dem Zufügen maximaler Schmerzen fertig machen. Aber mit den Männern vor dem Ring, könnte er dieser Chance wohl ewig verwehrt bleiben, wenn er kein direktes Match bekommt. Es ist wie bei Aiden Rotari, die Gegenseite weiß genau Ends Angriffspunkte auszuspielen. Und auch, wenn das Aiden Rotari so gut gemacht hat, wie keiner vor ihm, wird der beste in dieser Disziplin wohl immer James Corleone sein.
James Corleone: „Und außerdem… wird es kein normales Match. Keine Disqualifikation, kein Auszählen, keine Regeln, du kennst das. Zwei Männer, die kämpfen bis zum bitteren Ende und nur einer von ihnen, wird überleben.“
Es ist so offensichtlich, was diese Regel für The End bedeutet, dass er es von der ersten Sekunde an versteht. Keine Regeln bedeutet, dass es James Corleone jederzeit offen liegt, aktiv in dieses Match einzugreifen. Selbst die Schlägertypen könnten theoretisch eingreifen. Diesen Eindruck vermittelt diese Situation sehr eindrucksvoll. Aber auf der anderen Seite… kann er auch alles, was er will mit Aldo Nero machen. Ein verlockendes Angebot. Die große Frage dabei wird allerdings sein, wenn sich Corleone ihm nun wirklich aktiv entgegen stehen sollte… kann er ihm etwas entgegensetzen? Will er das überhaupt? Ends Blick bleibt düster und nicht zu deuten. Corleone erwidert diesen inzwischen nur noch. Auch er hat das Mikro gesenkt. Es liegt eine Stimmung in der Luft, die ihresgleichen sucht. The End vs. James Corleone Ein Kampf, in dem so viel auf dem Spiel steht. Ein Kampf, der gewissermaßen stets präsent war und der sich nun endlich in einem direkten Aufeinandertreffen gipfelt.
James Corleone: „Du musst dich nicht gleich entscheiden. Du hast zwei Wochen. Nur lass dir eines gesagt sein… diese Geschichte ist erst vorbei, wenn dein Ende besiegelt ist. Das wird auf dem einen oder anderen Wege geschehen. Ich weiß, dass du dich als Jäger siehst, aber du bist der Gejagte. Und ich bin erst dann froh, wenn ich dich erlegt habe.“
Das Bild fügt sich immer mehr zusammen. Der Turn bei Brainwashed war erst der Anfang von Corleones Plan End zu vernichten. Will er dieses Match vielleicht sogar noch viel mehr als The End? Alles macht immer mehr Sinn. The End wollte sich endlich von Corleone lösen, aber bevor der das zulässt, wird er The End lieber eigenhändig zerstören. Denn, so viel ist sicher… halbe Sachen gegen The End sind wirkungslos. Wenn man sich entscheidet gegen The End zu sein, dann muss auch den ganzen Weg gehen und den Job zu ende bringen. Und damit wirft James Corleone das Mikrofon weg. Aldo Nero tritt nun einige Schritt hervor, sodass er vor James Corleone und damit im direkten Blickfeld von The End steht. Jetzt ist dieser quasi gezwungen den Blick von seinem eigentlichen Ziel, auf seinen eigentlichen Gegner zu wechseln. The End vs. Aldo Nero Ein Kampf, der sich noch viel länger aufgebaut hat. Wird The End sich, unter den geforderten Bedingungen, dazu bereit erklären? Offenbar erfahren wir das in zwei Wochen.
The End hält den Staredown, nun mit Aldo Nero, noch etwas länger aufrecht, bis er sich schließlich abwendet. Es scheint tatsächlich so, dass wir heute keine Worte von The End hören werden. Der Hauptgrund dafür dürfte vermutlich sein, dass The End noch immer sprachlos ist, vor allem, wenn man sich sein äußeres Erscheinungsbild anschaut. End dreht sich vollends um und so läuft er nun wieder die Stage hinauf in Richtung des Backstagebereiches.
Pete: „Was eine Ansprache von James Corleone, was eine intensive Situation, die daraufgefolgt ist. Ich bin wie The End, sprachlos.“ Sven: „Ich weiß nur, dass das in einem riesigen Blutbad enden wird.“ Pete: „Wir haben heute viele Antworten bekommen und trotzdem bleiben noch immer Fragen offen. Allen voran: wie wird sich The End entscheiden? Wird er die Herausforderung, unter den geforderten Bedingungen, annehmen? Allerdings frage ich mich auch, ob sich Corleone das richtig überlegt hat. Aldo Nero ist gut, ja, aber ist er auch gut genug um gegen The End zu bestehen, vor allem in einem Match, in dem The End alles tun kann, was er will? Das wird eine Mammutaufgabe für Aldo Nero.“ Sven: „Ich glaube an dem Punkt, wo wir uns befinden, ist es sicher zu sagen, dass nichts von dem, was hier passiert etwas ist, was Corleone nicht erwartet hätte. Der weiß genau, was er tut und es wirkt, als würde alles nach Plan laufen. Bisher hat The End immer von Corleones Raffinesse profitieren können, doch nun… hat er sie gegen sich.“ Seina Sakuraba sagt nichts hierzu und scheint diese intensive Situation aufzusaugen.
Corleone wirkt zufrieden, Aldo Nero ist zufrieden. Sie haben ihre Herausforderung gestellt und nun müssen sie nur darauf warten, ob The End sie annimmt. Doch das erfahren wir erst in zwei Wochen.
Seit 23 Jahren harrt Claude „Dynamite“ Booker an der Spitze der GFCW aus, vor und hinter den Kameras. Die Zuschauer haben den Mann, dem sie ihre Lieblingsliga, in allen möglichen Emotionen gesehen: Obenauf, am Boden, glücklich, fröhlich, traurig. Und heute, das wird gewahr als die Kamera in den Backstagebereich schaltet, ist Dynamite vor allem wütend. Er läuft, die Hand zur Faust geballt, in seinem Büro auf und ab, das Gesicht ist verzogen, die Nase gekräuselt. Vor Dynamite steht ein Mitarbeiter der GFCW, genauer ist seine Rolle nicht am T-Shirt mit dem Ligenlogo auszumachen. Wenn sein Chef wütend ist, der Mann, dessen Launen ihm den Job kosten könnten, dann geht er besser in die Defensive und so ist es auch: Der Mittvierziger hat den Kopf gesenkt, blickt zu Boden und versucht sich so klein zu machen, wie das im engen Büro möglich ist. Außer einem ausladenden Schreibtisch ist wenig Platz, vor allem nicht mit einem unruhig hin und her laufenden Dynamite vor sich.
Dynamite: „Er ist nicht da? Was soll das heißen? Einfach nicht aufgetaucht?“
Mit dem Schuh scharrt der Mitarbeiter verlegen über den Büroboden, während der Blick des Präsidenten auf ihm ruht. Dann versucht sich der Mann am Augenkontakt, seine Stimme ist brüchig und vorsichtig.
Mitarbeiter: „Einfach nicht aufgetaucht ist vielleicht nicht das richtige Wort.“ Dynamite: „Sondern?“ Mitarbeiter: „Nun, er hat gestern eine Nachricht geschickt. Dass er…“
Der Mann zuckt zusammen als Dynamite mit der flachen Hand auf den Schreibtisch schlägt. Das Geräusch zuckt durch das ansonsten menschenleere und schneidet die schwache Stimme des Mitarbeiters ab.
Dynamite: „Eine Nachricht geschickt? Und wieso erfahre ich erst jetzt davon? Was war denn in dieser Nachricht.“
Der Gescholtene räuspert sich und versucht, so gut es geht die Schultern hochzunehmen. Jetzt nicht mehr eigene Worte finden zu müssen, sondern etwas zitieren zu können, fühlt sich schon etwas besser an. Als würde er die Schuld abladen können, von sich ablenken.
Mitarbeiter: „Mr. Switzenberg schrieb, er habe seinen Titel ja bereits verteidigt und würde davon ausgehen, dass seine Anwesenheit bis auf Weiteres nicht nötig ist. Er hinterließ eine Telefonnummer in den USA, wo sein Management zu erreichen ist. Außerdem…“ Dynamite: „Ja?“ Mitarbeiter: „…ähm, wünschte er schöne Feiertage. Ich gehe davon aus, dass er nicht mehr plant, in diesem Jahr aufzutreten.
Entgeistert wird Dynamite seine Arme in die Luft und lässt sich eine Spur zu dramatisch aus seinen Chefsessel fallen. Er rauft sich die Haare und schüttelt mit dem Kopf.
Dynamite: „Womit habe ich verdient, dass dieser Kerl mein Intercontinental-Champion ist? Was habe ich Gott nur getan, dass er mich so straft.“
Mit starrem Blick sitzt Dynamite an seinem Schreibtisch und reibt die Fingerknöchel über die Eschenholzplatte. Sein Mitarbeiter sieht die Chance, aus dieser unangenehmen Situation zu entkommen und macht einen Schritt auf Dynamite zu.
Mitarbeiter: „Soll ich seinem Vertreter Bescheid sagen? Dem Schwein? Ich nehme an…“ Dynamite: „Es gibt keinen Vertreter mehr!“
Wieder Dynamites Hand auf der Tischplatte. Wieder Stille. Schweigen. Nach einmal tief durchatmen wird Dynamite etwas ruhiger. Der erfahrene Chef scheint sich wieder auf seine gewohnte Fairness zu besinnen und darüber nachzudenken, dass der Mitarbeiter für die ganze Situation nichts kann.
Dynamite: „Diese Abmachung mit seinem Stellvertreter, die galt nur bis Brainwashed. Ich hatte sein Wort, dass er sich danach mehr Zeit für diese Liga nimmt. Und stattdessen…sitze ich hier bei der ersten Show auf der Road zu Title Night und dieser Kerl ist schon wieder nicht da. Was nimmt sich dieser Darragh Switzenberg eigentlich heraus, indem er glaubt, eigenmächtig seine Abwesenheit verlängern zu können?“ Mitarbeiter: „Eine ganze Menge.“
Der Boss zieht verwirrt die Augenbraue hoch. Mit einer Antwort auf seinen Monolog hat er nicht gerechnet.
Dynamite: „Bitte?“ Mitarbeiter: „Ähm…eine ganze Menge. Nimmt sich Switzenberg raus, meine ich. Ich…ich dachte, Sie wollten eine Antwort und…“ Dynamite: „Schon gut.“
Mit einer wegwerfenden Handbewegung entlässt Dynamite den Mitarbeiter. Nicht aus seinem Vertrag, sondern aus dieser Situation. Selten hat man jemanden so schnell die Flucht ergreifen sehen. Wenige Sekunden später fällt schon die Tür ins Schloss und Dynamite ist allein in seinem Büro. Allein mit der Kamera.
Dynamite: „Switzenberg, falls du das hier hörst…“
Er sucht direkt den Fokus der Kamera. Sein Gesicht ist verhärtet, die Augen sind voller Trotz.
Dynamite: „…dann merk‘ dir eins. Du bist vielleicht unser Intercontinental-Champion, aber du bist ganz bestimmt nicht am längeren Hebel. Ich habe mich einen PPV-Zyklus damit abgefunden, dass du glaubst, deine Karriere hier auf Sparflamme bestreiten zu können. Aber ich werde garantiert nicht zulassen, dass es so weiterläuft.“
Der Präsident streicht sich sein Sakko glatt und lehnt sich im Stuhl zurück, strahlt ein Gefühl der Überlegenheit aus. Nachdem er seinen Gefühlsausbruch wieder im Griff hat, geht eine Aura des Selbstbewusstseins von ihm aus.
Dynamite: „Wenn du glaubst, mit mir spielen zu können, dann werde ich dir zeigen, dass ich dich ebenso zum Spielball machen kannst.“
Ein süffisantes Lächeln schiebt sich auf die Lippen Dynamites.
Dynamite: „In genau zwei Wochen, in der Campushalle in Flensburg, wirst du bei War Evening da sein. Kein Stellvertreter, nicht per Video – sondern du, live. Und als kleine Strafe dafür, dass du heute gedacht hast, mit deiner Abwesenheit durchzukommen…“
Zufrieden über die Idee, die er hat, faltet Dynamite die Hände auf der Tischplatte und wirkt erstmals in diesem Segment so richtig entspannt.
Dynamite: „…wirst du deinen Intercontinental Title verteidigen. Gegen einen Gegner, den ich in zwei Wochen spontan entscheiden werde. Viel Spaß bei der Vorbereitung, Darragh.“
Ein wohliges Seufzen ist das Letzte, was du hören ist, dann schaltet das Segment ab.
Laura: „Das nächste Match entscheidet darüber, welche vier Wrestler zukünftig im Förderkader aktiv sein können.“
Die Stimme der GFCW, Ringansagerin Laura, steht auf der Matte und macht ihren Job mit gewohnt souveränem Auftreten. In den vier Ecken des Ringes sind hohe Stangen, im Wrestlingjargon Poles, angebracht. An ihren oberen Enden befinden sich kleine Umschläge, die auf eine Weise befestigt wurden, dass man sie mit einem kräftigen Ruck abnehmen kann.
Laura: „Acht Männer treten an. Und sie kämpfen um vier Verträge.“
Zur Sicherheit, damit auch der letzte Begriffsstutzige es mitbekommt, deutet Laura auf die vier Poles. Für die Zuschauer zuhause werden sie von der Kamera eingefangen.
Laura: „Das Match endet, sobald alle vier Verträge abgehängt wurden. Teilnehmer am Kampf sind die vier bisherigen Mitglieder des Förderkaders und vier neue Kandidaten. Begrüßen wir zunächst die bekannten Vier!“
Eine generische Rockmusik ertönt und ohne große Inszenierung kommen Vier auf die Bühne, die in ihrer bisherigen GFCW-Karriere sieglos geblieben sind: Primo Ravenna, Mike Janus, Michael Zollinger und Jakob Fleestedt. Auch wenn sportlich keine Glanzleistungen gezeigt wurden, es war nicht alles schlecht. Und so gibt es Anstandsjubel für die Mitglieder des Förderkaders. Diese treten zwar gemeinsam auf, bilden aber gut sichtbar keine Einheit. Nachdem Zollingers Angebot, einander zu helfen, vor zwei Wochen von den anderen abgeschmettert wurde, scheint ein Keil zwischen ihnen zu sein. Janus und Ravenna gehen voran und scheinen ihr Tempo am liebsten noch weiter erhöhen zu wollen, um den jeweils anderen abzuhängen. Ihnen folgt Jakob Fleestedt. Der mit 1,90m größte Wrestler der Förderkaders wirkt nicht nervös, aber in sich versunken und konzentriert. Er blickt nicht ins Publikum, sondern vor allem auf die Rampe. Den ganzen Weg bis zum Ring. Den Schluss macht Michael Zollinger. Der Kulmbacher, der sich seine Heimatstadt mit dem neuen englischen Fußballnationaltrainer teilt, wirkt geknickt. Traurig. Ihm ist anzusehen, dass er trotz der Niederlagen die Dynamik im Förderkader genossen hat. Er will nicht, dass es zu Ende. Die Vier bleiben vor dem Ring stehen, ein jeder nimmt eine Seite ein, so dass viel Abstand zwischen ihnen ist. Dann schaltet die Kamera wieder zu Laura um.
Laura: „Und nun lernen wir die vier Athleten kennen, die Mirkan Uysal und das GFCW Development-Team ausgesucht haben. Zwei Wrestler werden von unserer Nachwuchsliga GTCW sein und die anderen Athleten sind Wildcards aus der Independent-Szene.“
Vorfreudiger Jubel macht sich im Publikum breit. Neue Gesichter sind eine einfache Möglichkeit, Aufmerksamkeit und Interesse zu erzeugen.
Laura: „Wir werden kurze Videos von ihnen sehen, während sie auf dem Weg zum Ring sind.“
…
…
…
[Kandidat 1]
Die Kamera gleitet durch einen klassisch eingerichteten Friseursalon. Chromverzierte Stühle, geschwungene Spiegel und der vertraute Duft von Rasierwasser erfüllen den Raum. Hinter einem der Stühle steht ein großgewachsener Mann in einem makellos weißen Outfit, der mit präzisen Bewegungen einen Rasierer über den Nacken seines Kunden führt.
Terry "The Barber" Deen: "Wisst ihr, das Friseurhandwerk ist nicht einfach nur ein Geschäft. Barber Shops, ob hier in der Stadt oder in der Mitte des Rings, sind perfekte Gelegenheiten für Gespräche und Austausch. Und so ist der Forever Zicksdeen Barber Shop das pulsierende Herz der GTCW. Dort werden Geschichten geschrieben, dort werden Legenden geboren."
Seine Finger gleiten mit chirurgischer Genauigkeit über die Konturen des Hinterkopfes, während er jeden einzelnen Millimeter mit dem Rasierer bearbeitet. Ein zufriedenes Lächeln huscht über sein Gesicht, als er sein Werk im Spiegel betrachtet.
Terry "The Barber" Deen: "In diesem Stuhl haben schon Champions gesessen. Sie alle kommen zu mir, vertrauen mir ihre Geheimnisse an. Aber bald... bald werden sie nicht mehr nur wegen der Gerüchte kommen. Sie werden kommen, um dem neuen Zentrum des Wrestling Respekt zu zollen. Dieses Zentrum bin natürlich ich."
Der Rasierer summt bedrohlich, als Deen ihn näher an die Kehle seines Kunden führt. Seine Augen verdunkeln sich.
Terry "The Barber" Deen: "Und noch etwas... wenn jemand nicht stillhalten will, dann weiß ich genau, wie ich dafür sorge. Ein kleiner Schnitt hier... eine falsche Bewegung da..."
Der Kunde schluckt schwer, sein Adamsapfel tanzt nervös auf und ab, während Schweißperlen auf seiner Stirn erscheinen. Deen's Lächeln wird breiter, während er den Rasierer ausschaltet und sanft mit einem Handtuch über den frisch rasierten Nacken wischt.
…
…
…
[Kandidat 2]
Das Quietschen von Ringseilen ist zu hören. Durch die hohen Fenster der alten Turnhalle fällt spätes Nachmittagslicht, es zeichnet lange Schatten auf die Mattenfläche. Auf der Matte wird trainiert, Stöhnen und Aufprallen ist zu hören. Vor dem Ring steht ein älterer Herr von vielleicht siebzig Jahren. Man kann nicht erkennen, ob er Trainer oder nur Trainingskiebitz ist. Jedenfalls deutet er auf den Kerl im Ring.
Erzähler: „Der, der da trainiert, ist das größte Talent, welches ich seit langem in dieser Halle gesehen habe. Wir nennen ihn hier den Homeboy, denn er hat sich selbst keinen Namen gegeben.“
The Homeboy, eine muskulöse Gestalt in schwarzer Maske mit gelb-schwarzen Akzenten, bewegt sich durch die Seile wie Wasser durch einen Fluss. Trotz seines kräftigen Baus und obwohl er an den 190cm kratzt, ist er agil. Der Mann am Ring lehnt sich auf das unterste Seil, beobachtet jeden Schritt, jede Drehung. Seine Stimme ist rau, vertraut mit den Geräuschen der Halle.
Erzähler: "Sie fragen sich alle, warum er nicht spricht. Warum keine großen Worte, keine Ansagen, keine Versprechen?"
The Homeboy springt, sein Körper dreht sich in der Luft, landet präzise und federnd. Die schwarze Maske glänzt im Schweiß, das BVB-Logo auf seiner Trainingsjacke blitzt bei jeder Bewegung.
Erzähler: "Hier in Dortmund braucht es keine großen Worte. Wir sind eine Stadt der Taten, der ehrlichen Arbeit. The Homeboy verkörpert genau das - pure Action, pure Leidenschaft für den Sport, für unsere Stadt."
Mit einer fließenden Bewegung klettert The Homeboy auf den Turnbuckle, verharrt dort für einen Moment, die Arme ausgebreitet wie die Flügel eines Adlers.
Erzähler: "Die GFCW hat ihre Wurzeln vergessen, ist zu sehr in die Glitzerwelt abgedriftet. Aber The Homeboy ist hier, um uns daran zu erinnern, worum es wirklich geht: Echtes Wrestling, echte Emotionen, echtes Dortmund."
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[Kandidat 3]
Stroboskoplicht zerschneidet die Dunkelheit in tausend Fragmente. Bass vibriert durch den Raum, lässt die Luftmoleküle tanzen. Hinter den Turntables steht Toby Jinger, Kopfhörer halb auf dem Ohr, während seine Hände über die Regler gleiten. Die tanzende Menge vor ihm ist nur schemenhaft zu erkennen.
Toby Jinger: "Na, wer erinnert sich noch an mich?“
Ohne die Aufmerksamkeit von seiner Musik zu lassen, spricht Jinger mit der Kamera.
Toby Jinger: „Seht ihr, wie ich diese Beats kontrolliere? Wie ich die Musik fließen lasse? Vor langer Zeit, bei meiner ersten Zeit in der GFCW, war ich im übertragenen Sinne noch ein DJ, der nicht mal seinen eigenen Rhythmus finden konnte."
Seine Hand dreht am Crossfader, verschmilzt zwei Tracks zu einer pulsierenden Einheit. Das Publikum reagiert mit erhobenen Armen.
Toby Jinger: "Ich war verloren, war schwach, war... bedeutungslos. Aber dann fand ER mich. Oder ich fand IHN.“
Seine Stimme zittert vor Ehrfurcht.
Toby Jinger: „Braden! Der Mann, der aus Stolperern Tänzer macht, aus Versagern Champions, aus Eseln Rennpferde! Er ist die Saftpresse, die aus Zitronen zukünftige World Champions presst."
Das Licht wechselt zu einem tiefen Rot, während Jinger sich über das Mischpult beugt, näher an die Kamera heran.
Toby Jinger: "Oh, ihr erinnert euch an Braden nicht? Jaja, die jungen Leute von heute. Aber ihr werdet ihn kennenlernen. Der Trainer aller Trainer! Der Mann, der schweres Wasser in den Beinen zu köstlichem Wein macht! Er hat mich neu erschaffen, hat mir gezeigt, wie man den Beat des Lebens findet."
Ein neuer Track baut sich auf, die Spannung steigt mit jedem Takt.
Toby Jinger: "Und bald... sehr bald... wird er auch zur GFCW kommen. Wenn ich es heute schaffe, mir einen Vertrag zu holen. Ich bin nur der erste Tropfen eines Regens, der die Wrestling-Welt wässern wird, auf dass aus Knospen Talente erblühen. Braden kommt, und mit ihm eine neue Ära!"
Die Musik erreicht ihren Höhepunkt, explodiert in einer Kakophonie aus Beats und Bässen. Jinger hebt triumphierend die Arme.
Toby Jinger: "Der große Braden hat mich auserwählt, sein erster Schüler zu sein. Und jetzt bin ich zurück, um allen zu zeigen, was aus einem Versager wird, wenn er den richtigen Mentor findet. Drop the beat... und drop your doubts!"
Das Stroboskoplicht intensiviert sich, während Jinger in der Musik verschmilzt, sein Grinsen blitzt im pulsierenden Licht auf wie ein Versprechen kommender Großtaten.…
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[Kandidat 4]
Der Wochenmarkt ist voller Leben. Zwischen den bunten Ständen schlendert ein muskulöser Mann umher. Seine Haare sind kinnlang und schwarz, die Haut ist trotz Herbstwetter gebräunt und zeugt von einem mediterranen Elternteil. Der Mann hat ein verschmitztes Grinsen auf dem Gesicht. Seine Augen huschen von Stand zu Stand, während er sich eine Strähne seines wirren Haars aus der Stirn streicht. Er beobachtet die Verkäufer an den Ständen. Wie sie mit den Kunden plaudern, wie Geld den Besitzer wechselt. Der Ausdruck im Gesicht des Mannes wird…gierig. Er scheint einen Augenblick dagegen ankämpfen zu wollen, dann jedoch entspannt sich die Miene wieder. Er greift sich an den Hals und holt eine dicke silberne Kette hervor, an deren Ende ein verziertes Kreuz baumelt. Seine Lippen drücken dem Kreuz einen Kuss auf.
Rasmus Rantanen: „Ich danke dir, Jesus, dass du diese Welt für Rasmus Rantanen zu einem Präsentkorb machst, von dem er sich bedienen kann, wie er will. Mein Lieber, du hast sie ja extra für mich so rot werden lassen."
Mit flinken Fingern stibitzt er eine Handvoll Kirschen. Die Marktfrau ruft ihm empört etwas hinterher, doch Rantanen ist bereits drei Schritte weiter. Er ignoriert das Gezeter der Frau, dreht sich nicht einmal um. Sein Gesicht ist von einem breiten Lächeln gezeichnet, er ist sich keiner Schuld bewusst. Er beißt in eine Kirsche, verzieht das Gesicht.
Rasmus Rantanen: "Ups, zu sauer. Sorry, Jesus! Die waren wohl doch nicht für mich gedacht."
Er wirft die restlichen Kirschen achtlos über seine Schulter. Wieder nimmt er die Kette zur Hand und küsst das Kreuz.
Rasmus Rantanen: „Vergib mir die Verschwendung. Aber du weißt ja, ich mag's süß!"
Der Mann steuert bereits das nächste Ziel an. Ein älterer Herr am Käsestand schüttelt missbilligend den Kopf, als Rantanen sich ein Stück Gouda schnappt und hineinbeißt.
Rasmus Rantanen: "Mmmh... nee, zu alt. Der war bestimmt für jemand anderen gedacht!"
Das angebissene Stück landet in einer Pfütze. Käsehändler: "He, Sie müssen das bezahlen!" Rantanen faltet die Hände, blickt gen Himmel.
Rasmus Rantanen: „Verzeih‘ all den Narren. Sie haben nicht die Weisheit, zu verstehen, dass mein Handeln dein Wille ist.“
Mit tänzelnden Schritten bewegt er sich zum nächsten Stand, ignoriert die empörten Rufe hinter sich.
Rasmus Rantanen: "Oh, Lebkuchen! Im Oktober! Jesus, du weißt echt, was ich brauche!"
Er greift sich einen ganzen Lebkuchen, beißt hinein und spuckt aus.
Rasmus Rantanen: "Pfui Teufel! Oh... 'tschuldigung für das böse Wort, Jesus. Aber der war ja wohl nicht gesegnet. Besser, ich entferne ihn..."
Der Lebkuchen segelt in hohem Bogen durch die Luft. Menschen springen zur Seite, Rufe werden laut. Rasmus Rantanen steht in der Mitte des Chaos, die Hände erneut zum Gebet gefaltet, das unschuldigste Lächeln der Welt auf den Lippen.
Rasmus Rantanen: „Mein Freund, du verstehst mich. Die anderen sehen es nicht, dass wir zwei ein Team sind. Aber das macht nichts - Hauptsache, du verzeihst mir! Und das hast du wohl, denn du hast mir bereits ein neues Geschenk gemacht. Ein neuer Teller von dem ich bin bedienen kann."
Er zwinkert in die Kamera, während hinter ihm mehrere Markthändler wild gestikulierend auf ihn zeigen. Dann läuft Rantanen schnellen Schrittes davon bis die anderen ihre Verfolgung aufgeben. Rasmus holt einen Zettel aus der Hosentaschen und faltet ihn strahlend auf. GFCW-Förderkader Einladung zum Wild Card-Casting (Offen für alle Wrestler aus Kiel)
Der Mann blickt auf den Flyer, nimmt abermals die Kette in die Hand und drückt ihr einen langen Kuss auf. Dann segelt der Flyer zu Boden und Rantanen verschwindet.
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Als das vierte Video verschwindet und die Kamera wieder in die Halle schaltet, haben die vier Konkurrenten für das Förderkader-Establishment ihren Weg zum Ring bereits abgeschlossen. Sie stehen da und werden neugierig beäugt – von den Zuschauern genauso wie von Janus, Fleestedt, Ravenna und Zollinger. Man spürt sofort: Da ist durch Konkurrenz indizierte Feindseligkeit. Der Blick der Männer geht zu den Verträgen an den Stangen. Ab jetzt gibt es keine Allianzen mehr. Kein neu oder alt. Nur noch eins: In der Liga bleiben.
Claude Booker: „Herzlichen Glückwunsch an die vier Männer, die uns auf der Road To Title Night, der größten Show des Jahres, als Teil des Förderkaders begleiten werden!“
Wir befinden uns im Backstage-Bereich vor der mittlerweile oft genug beschriebenen und hoffentlich dementsprechend allseits bekannten Interview-Wand, welche seit der heutigen Ausgabe zusätzlich zu den Logos von Sponsoren auch mit dem Emblem für Title Night bestückt ist. Die wichtigste Show des Jahres steht an, und der Präsident höchst selbst gibt sich die Ehre, uns auf der Road To Title Night unter die Augen zu treten. Er hat ein breites Lächeln aufgesetzt und klatscht in die Hände, bevor er fortfährt.
Claude Booker: „Unsere Nachwuchsarbeit in den letzten Jahren ist ein Steckenpferd der Promotion geworden, und auch heute Abend werden wieder wichtige Schritte getan, um weiterhin zu gewehrleisten, dass es dabei bleibt. Die GFCW ist eine Top-Promotion mit vielen großartigen Wrestlern, sodass es allein schon eine grandiose Leistung ist, einen Spot in unserem Prestige-trächtigen Förderkader zu bekommen. Bloßes Talent reicht nicht – es braucht auch Fleiß, Disziplin und eine Menge Kampfgeist sowie die Unterstützung unserer wundervollen GFCW-Galaxie, um es ganz nach oben zu schaffen. Darum bin ich besonders froh, dass sich jemand, der das so sehr und so gut verkörpert wie niemand sonst im Roster, bereit erklärt hat, einem der vier Sieger des heutigen Abends das bislang größte Match seiner Karriere zu schenken – denn Ask Skógur wird in zwei Wochen direkt im Ring als perfektes Vorbild einem hoffentlich kommenden Superstar gegenübertreten, um ihm zu zeigen, worum es in der GFCW wirklich geht.“
Dynamite strahlt beinahe. Er wirkt tatsächlich sehr zufrieden damit, dass sich Ask offenkundig bereit erklärt hat, irgendeinem Anfänger die größte Nacht seiner Karriere zu geben, und ganz offensichtlich ist der Präsident auch noch nicht fertig.
Claude Booker: „Des Weiteren freut es mich sehr, eine weitere Ankündigung bezüglich des Mannes zu machen, den ich soeben vollkommen zurecht in den höchsten Tönen als den Traum eines jeden Präsidenten gelobt habe, wenn es darum geht, wer die eigene Promotion präsentiert. Ich habe seinem Wunsch nur zu gerne entsprochen und sein Status als No. 1 Contender für die GFCW World Championship erlaubt es mir, den Herausforderer für den höchsten Titel dieser tollen Promotion bei der größten Show des Jahres, GFCW Title Night aus Hamburg, bekannt zu geben… Ask Skógur!“
Überraschend ist es nicht, aber immerhin nun auch offiziell: Skógur bekommt seinen Title Shot, den er sich bei Brainwashed verdient hat, bei Title Night. Entzückt und mit einem recht zufriedenen Lächeln tritt Dynamite einen Schritt zur Seite und kann sich gerade so davon abhalten, reflexartig zu applaudieren, als der Schwede ins Bild tritt. Ask ist gut drauf und wieso sollte er das auch nicht sein? Er hatte schon große Matches, Titelmatches, er war schon Champion und auch schon kurz davor den GFCW World Title zu gewinnen, aber in einer solch prominenten Position, in der er der Hauptherausforderer für den größten Titel der Liga beim größten Event des Jahres der Liga ist, war er noch nicht. Er reicht Dynamite die Hand, schüttelt diese und richtet sich nun an die Kamera.
Ask Skógur: „Danke dir, Mann. Es ist… es ist echt ein bisschen krass. Es ist ne Weile her, da bin ich noch orientierungslos am Bahnhof herumgeirrt, ohne Plan was das hier werden soll und was ich eigentlich hier mache… und jetzt werde ich bei Title Night um den GFCW World Title antreten. Das… kann ich selber kaum glauben.“
Es ist nicht unbedingt so, als würde Ask hier mit stark mit seinen Emotionen zu kämpfen haben, aber so ein wenig rührselig ist er schon. Das verdeutlicht vor allem seine kleine Anspielung auf seinen ersten Auftritt in der GFCW, in der er tatsächlich und nicht nur metaphorisch, orientierungslos an einem Bahnhof herumgeirrt ist. Er hat einen weiten Weg hinter sich und nun fehlt nur noch der letzte Schritt um diesen erfolgreich abzuschließen.
Ask Skógur: „Damals gabs zwar schon das Performance Center, aber irgendwie hats mich nie dahin verschlagen. Die GTCW oder den Förderkader gabs allerdings noch nicht. Aber das ist ne coole Sache und hilft den jungen Leuten. Ich sprech aus Erfahrung. Ohne Hilfe, kann man hier ganz schnell an die Holly Hutchersons dieser Welt geraten. Ich für meinen Teil habe damals lieber zu den Keek Hathaways aufgesehen. Wie auch immer, ich hab recht schnell festgestellt, dass hier alles viel härter ist als gedacht. Und heute… da kann ich vielleicht meinen Teil dazu beitragen, dass die jungen Wrestler zu mir aufsehen, wenn sie die selbe Erkenntnis haben.“
Ask schwelgt noch etwas weiter in Erinnerung, denn sein bekanntester Gegner, der ihn unweigerlich wohl auch am meisten geprägt hat, war seinerzeit Holly Hutcherson.
Ask Skógur: „Lustigerweise… sind weder Holly, noch Keek heute noch hier. Ich allerdings, bin es. Man hat es hier nicht immer leicht. Man fällt, ob man nun stolpert oder einem ein Bein gestellt wird… und man scheitert. Aber wichtig ist, dass man sich nicht von seinem Ziel abbringen lässt. Ich bin das immer, so gut es eben ging, fair, ehrlich und mit Respekt angegangen und wie jeder weiß, hat mir das oft meine Matches gekostet. MIR wurde das Bein gestellt, ein ums andere Mal. Aber das ist egal, ich bin meinen Weg gegangen und so habe ich – fair, ehrlich und respektvoll – bei Brainwashed Robert Breads, ne richtige Legende, besiegt. Aber ich habe schon viele Legenden besiegt. Jetzt fehlt nur noch ein letzter großer Sieg, um das große Ziel zu erreichen. Und wenn ich das schaffen kann, dann kann das jeder schaffen. Und dann kann ich die Art von Champion sein, die ich immer wollte und das ist…“
Ask stockt. Er ist nicht schockiert, aber zumindest milde überrascht, als er Besuch bekommt. Dynamite, der an Skógurs Lippen gehangen hatte, dreht sich stirnrunzelnd um und befindet sich auf Augenhöhe mit einer Hand und deren schneeweißen Fingerknöcheln. Die Handfläche drückt einen goldenen Titelgürtel an die Schulter eines recht großen, dunkelhaarigen und überaus unwillkommenen Gastes.
Aiden Rotari: „Hallo.“
Der Blick von Rotari könnte Feuer gefrieren lassen. Der amtierende GFCW World Champion und mittlerweile zweifache Besieger von The End hat seinen Herausforderer ins Visier genommen und scheint bemüht, ihm durch bloßen Augenkontakt einen Eiszapfen ins Hirn zu rammen. Es ist eine andere Sorte Intensität wie die, die es zwischen Rotari und End gab, und es ist noch schwer, sie in Worte zu fassen. Die unmittelbare Gefahr von Gewalt und Blutvergießen liegt nicht so sehr in der Luft, wie es zuvor der Fall war, aber Rotari lässt trotzdem nicht zu, dass irgendjemand sich in seiner Gegenwart allzu wohl fühlt. Zu rücksichtslos und moralbefreit ist er im Rahmen seiner Titelregentschaft zu Werke gegangen.
Aiden Rotari: „Eine inspirierende Rede über deine größten Erfolge.“
Kein Funken Ehrlichkeit steckt in diesen Worten Rotaris, als er sie Ask entgegenschleudert. Seine Stimme ist ruhig, er schreit nicht und es geht keine unmittelbare Aggression von Aiden aus, aber dennoch fühlt sich jede Silbe so an, als würde sich ein unsichtbares Seil um die Kehle all jener legen, die nicht mit dem Luxus gesegnet sind, von ihm ignoriert zu werden.
Aiden Rotari: „Eine genauere Inspektion deiner entscheidenden Niederlagen würde dir allerdings potenziell in entscheidendem Maße weiterhelfen.“
Dynamite schürzt die Lippen, lässt „seinen“ Champion aber weitersprechen.
Aiden Rotari: „Bist du es doch gewohnt, Ask Skógur, dass du, wenn es wichtig wird, betrogen wirst. Von hinten überrascht. Getäuscht. Belogen. Bestohlen. Ein tragischer Held, so könnte man es nennen, wenn man denn wollte. Ich bin lediglich hier, um dir zu versichern, dass ich keinster Weise darüberstehe, dich ebenfalls zu belügen, zu betrügen oder anderweitig auszuschalten, um diesen Titel zu behalten.“
Psychologische Kriegsführung. Das hat Aide auch bei The End unablässig gemacht, und Ask Skógur ist nun das nächste Ziel. Ihm gegenüber direkt anzukündigen, was er vor hat, könnte bei Ask eine Menge Fragen auslösen: Warum macht er das? Meint er das ernst? Falls ja, was genau wird er probieren? Und so weiter und so fort.
Claude Booker: „Nicht unbedingt das, was man von seinem Champion hören möchte.“
Den Kommentar kann sich Dynamite nicht verkneifen. Er hält sich so gut es geht raus aus dem Titelgeschehen, lässt sein Roster machen, aber das heißt natürlich nicht, dass er keine Meinung hat. Rotari wendet den Blick von Ask ab und lässt Dyamite in den bodenlosen Abgrund starren, der sich hinter den Augen von Rotari zu verbergen scheint – sind die Augen doch das Fenster zur Seele.
Aiden Rotari: „Sie finden also nicht, dass ein amtierender Champion alles hintenanstellen sollte, um den höchsten Titel Ihrer Promotion zu halten, Sir?“ Claude Booker: „Die Methoden müssen mir nicht gefallen.“ Aiden Rotari: „Sie schienen meine Methoden im Rahmen des Protokolls eher als Pluspunkt aufzufassen, Sir.“ Claude Booker: „Das ist lange her. Und war ein Fehler.“ Aiden Rotari: „Ist Lionel Jannek auch schon lange her, Sir?“ Claude Booker: „Schau mal, es geht hier nicht um mich. Es geht um dich, Ask und die GFCW World Championship. Und deshalb sollte das Match, welches der Main Event unseres Jahres sein wird…“
Ein Grunzen von der Seite. Von dem Mann, um den es hier eigentlich geht, von dem der Fokus aber kurz gerückt wurde. Dye stoppt ab und schaut zu Ask und auch Aidens Blick wandert dahin.
Ask Skógur: „Ich schätze mal, dass du irgendnen guten Plan hast dieses Match, den Main Event, abzusichern und das mag sicher auch ne coole Idee sein, allerdings… ist das auch mein Match. Aiden Rotari vs. Ask Skógur. Es wäre aber weder ein Aiden Rotari Match, wenn er nicht kämpfen dürfte, wie er das tut, wie es kein Ask Skógur Match wäre, wenn für mich alles glatt laufen sollte. Ich hab mit Holly im Wald gekämpft, obwohl da Timo Schiller und Viggo auf mich gewartet haben, ich bin gegen Lionel Jannek angetreten obwohl auch der seine Schergen dabei hatte. Dann war da noch Morbeus mit seiner Crew oder die endlosen Eingriffe irgendwelcher Leute in meine Matches, die mir sämtliche Titel oder Chancen gekostet haben. Sogar Thomas Camden hat mich mal hintergangen… was ich damit sagen will… ich weiß, wie es ist betrogen, belogen, getäuscht und bestohlen zu werden. Damit habe ich zu tun, seitdem ich in der GFCW bin. Was ich allerdings in dieser Zeit gelernt habe, ist, damit umzugehen. So funktioniert die GFCW nun mal, so funktioniert das Wrestling. Und wir wissen alle, so funktioniert Aiden Rotari. Also komm ruhig, mach was auch immer du willst und gib mir alles, was du zu bieten hast. Denn ICH, Aiden, funktioniere so nicht. Und trotzdem… oder genau deshalb, werde ich dich besiegen.“
Ask stellt sich nun direkt gegenüber von Aiden. Er wird wieder deutlich ernster und man weiß inzwischen, dass es etwas zu bedeuten hat, wenn Ask ernst wird.
Ask Skógur: “Als ich hier angefangen habe, wollte ich in der ‚echten Welt‘ ankommen und scheinbar bin ich das inzwischen auch, denn mittlerweile muss ich selber schmunzeln, wenn ich sowas sage, aber mit dir ist es wie mit der Wildnis. Da läuft es auch nicht immer fair. Da ist mal ein starker Wellengang, sodass die Fische nicht beißen oder es regnet und stürmt, sodass man kein Feuer anbekommt. Mal ist es kalt, einsam und nichts läuft. Aber man muss sich zu helfen wissen und den Widrigkeiten der Natur trotzen. Und in diesem Falle, will ich… muss ich… den Widrigkeiten DEINER Natur trotzen. Denn das ist es, was wahre Champions machen. Sie kämpfen unter jeden Umständen, gegen jeden Gegner und stehen zu sich, um am Ende des Tages zu gewinnen.“
Leicht zögerlich nickt Dynamite schließlich. Er sieht Ask noch für einige Sekunden an, scheint ihn abzuschätzen, und sein Nicken wird energischer. Gut, ein einfaches Singles Match, ohne drum und dran, keine metaphorischen Handschellen für Rotari – den Dye nun ebenfalls anblickt. Rotari wirkt… enttäuscht? Davon, dass er nicht in seinen Möglichkeiten eingeschränkt wird?
Aiden Rotari: „Du hättest die Hilfe annehmen sollen. Wegen solchen Dingen redest du davon, was ein richtiger Champion ist, ein wahrer Champion, ein verdienter Champion, ein beliebter Champioin… aber du bist nicht Champion.“
Mit dem Kinn zuckt Rotari zu dem Titel auf seiner Brust.
Aiden Rotari: „Sollte es dir wichtig sein, bei Title Night der moralische Sieger zu sein, werde ich dir hier und jetzt schon einmal gratulieren. Ich werde der Sieger auf dem Papier sein. Du kannst der Champion der Herzen sein, ich werde der Champion der GFCW sein. Du kannst es dir nicht leisten, Chancen zu ignorieren oder Prinzipien über Resultate zu stellen, und dennoch… trotz all deinen Leistungen… hast du diese wichtige Lektion noch immer nicht gelernt. Und deshalb werde ich dich schlagen. Ich werde dich austricksten, screwen, betrügen, hintergehen, nenne es, wie immer du willst, aber ich werde tun, was nötig ist, und ich werde Linien überschreiten, von denen ich weiß, dass sie für dich unüberquerbar sind. Vielleicht werde ich nicht als guter Champion in die Geschichtsbücher eingehen, nicht als großes Vorbild, nicht als strahlende Persönlichkeit, doch ich werde erfolgreich sein. Um jedes Preis, Ask Skógur.“
Rotari tritt einen Schritt näher an Ask heran. Sie sind nicht ganz Nase an Nase, aber dass Aiden nicht zurückweicht, wie er es bei The End so oft getan hat, zeigt und schon den Unterschied in der Wahrnehmung unseres Champions.
Aiden Rotari: „Pass auf was hinter deinem Rücken passiert. Vertraue niemandem. Erwarte überall nichts und alles gleichzeitig. Vermute das Schlimmste und bereite dich darauf vor. Fühl dich nicht zu wohl. Fühl dich nicht zu sicher. Alles, was du tust, wird beobachtet. Bis Title Night sind es noch acht lange Wochen. In dieser Zeit kann eine Menge passieren.“
Ein Moment des intensiven Blickkontakts. Keiner von beiden gibt nach. Dann dreht Rotari sich weg und adjustiert den Titel auf seiner Schulter.
Aiden Rotari: „Und herzlichen Glückwunsch zum Titelmatch bei Title Night. Du hast es dir wirklich verdient.“
Ask bleibt stumm. Er hat vorerst nichts mehr zu sagen, denn er weiß, dass Aiden Rotari mit allem Recht hat, was er sagt. Aiden spielt mit offenen Karten, doch offene Karten bei Aiden Rotari haben nichts zu bedeuten. Für Ask ist klar, dass dieses Match die Herausforderung seines Wrestling-Lebens ist. Das wird Asks ultimativer Test.
Fanfaren erklingen in der Halle. Die Halle wird dunkel. Wieder erklingen diese eindeutig himmlischen Fanfaren, als seien sie von allen Engeln des Himmels höchstselbst getrötet worden. Auf dem Titantron wird dann folgerichtig folgendes Symbol eingeblendet:
Die Zuschauer reagieren gespannt. Was wird nun wohl passieren!
Die Fanfare verstummt. Auch das Bild auf dem Titantron ist nicht mehr. Ruhe. Dann erklingt eine sanfte und freundlichem aber dennoch kaum überhörbare Stimme:
„IT IS A LONG WAAAAAY…..BACK. HOME.!“
Mit mächtigen Gitarrenklänge kommt nun eine Person aus dem Tunnel in die Arena, die vielen noch völlig unbekannt ist. Der muskulöse Mann ist circa 2 Meter groß, hat lange blonde lockige Haare, trägt eine weiße Wrestlinghose mit goldenen Verzierungen an der Seite und weißen Wrestlingboots. Der Mann hat ein gewinnbringendes Lächeln, so viel ist gewiss. Schwiegermamas Traum ist zu Fleisch geworden. Am Rücken sind noch weiße Flügel angebracht, die den Mann tatsächlich, wie den Erzengel Gabriel erscheinen lassen.
Sven: „Für einige in der Halle ist der Mann noch unbekannt. Nicht aber für Fans von Golden Turnbuckle Championship Wrestling. ELIAS EDEN, meine Damen und Herren!“ Pete: „Eden hat sich in der GTCW schon Meriten verdient. So tut es nicht Wunder, dass wir ihn nun auch in der GFCW sehen!“ Seina: „Welcome Elias!“
Elias Eden, selbsternannter Engel seines Zeichens kommt gemächlich zum Ring. Vor dem Seilgeviert stoppt er kurz ab, das Scheinwerferlicht ist nun nur auf ihn gerichtet, und versucht mit einladenden Armbewegungen die Zuschauer für sich zu gewinnen.
Die Fans in Kiel bleiben allerdings reserviert. Elias Eden holt sich nun ein Mikrofon von Tammy und taucht in den Ring ein. Seine Flügel scheint er mit einem Motor bewegen zu können. Schließlich macht er mächtig Wind im Ring, als er flöge er gleich hinfort. Die Zuschauer nehmen es, je nach Altersklasse, erstaunt bzw. belustigt zur Kenntnis.
Elias Eden: „Liebe GFCW-Galaxy. Endlich ist es so weit. Das Licht am Ende des Tunnels ist zu sehen….denn ich ELIAS EDEN bin nun bei euch!“
„Auf die Fresse. Auf die Fresse!“
Elias Eden: „Gewiss, gewiss. In den nächsten Wochen und Monaten werden viele Kämpfer auf die Nase bekommen. Doch zuerst möchte ich mich euch vorstellen…..
Mein Name ist ELIAS EDEN. Ich entstamme aus dem Himmelreich. Doch kann ich mich nicht mehr daran erinnern. Ich wurde verstoßen aus dem Reich der Freude. Desillusioniert brauchte ich Zeit um mich zu sortieren. Doch der Glaube gab mir Kraft. Ein jeder Mensch hat in seinem Leben einen Auftrag. Und meiner ist sehr eindeutig: Ich muss zurück. Zurück nach Hause. Der Herr hat mir Aufgaben gegeben. Sehr sehr schwierige Aufgaben. Diese alle Aufgaben haben ich zu meistern. Damit ich wieder Einer sein darf. Einer der Ihren. Ich bin ein Engel. Ein Engel der mit seinen Füßen auf Mutters Erde steht. Ich bin hier, um meine Prüfungen abzulegen. Und die GFCW ist meine Abschlussprüfung. In der GTCW habe ich meine Gesellenprüfung abgelegt, wie die Sterblichen sagen würden. Nun folgt das Meisterstück bzw. die Meisterstücke. Wie viele Kämpfer ich bezwingen muss. Welche Gürtel voller Gold ich gewinnen muss, bis ich wieder nach Hause kann. Aber vielleicht sind es auch ganz andere Prüfungen, die ich hier abzulegen habe. Ich weiß es nicht. Ich weiß nur meine Reise beginnt hier nun von Neuem! Und auf diesem Weg lade ich euch, liebe GFCW-Galaxy, herzlich ein….mit mir diesen Weg zu gehen!“
Die Zuschauer sind erstmal positiv optimistisch. Es hatten sich schon größere Arschlöcher in diesen Ring verirrt.
EE: „Für die nächste Show rufe ich, Elias Eden, eine OPEN CHALLENGE aus! Jeder ist eingeladen gegen mich zu kämpfen!“
Danach gibt der selbsternannte Engel höflich das Mikrofon an Tammy zurück und verabschiedet sich von den Zuschauern.
Claude Booker: „Hast du einmal eine Sekunde?“
Robert Breads stöhnt, als er mitten im Schritt innehält. Betont widerwillig wirbelt er auf einem Fuß herum und bläst die Backen auf. Er ist bereits in Ring-Gear, auf dem Weg zur Gorilla Position, um sich mit seinem Partner Aiden Rotari zu treffen, kurz, bevor das Match startet.
Robert Breads: „Solltest du das nicht wissen? Du bist der Show-Runner.“ Claude Booker: „Es war eine eher rhetorische Frage.“ Robert Breads: „Und eine eher rhetorische Antwort.“ Claude Booker: „Was soll… wie auch immer. Du hast Recht. Wir sollten pünktlich sein. Also lass es mich kurzfassen.“
Der Präsident der Promotion hatte heute schon mit Breads‘ Pet-Project – welches mittlerweile den höchsten Titel der Promotion trägt – zu tun, und das hat die Laune von Dynamite nicht unbedingt in ungeahnte Höhen aufsteigen lassen.
Claude Booker: „Als Leiter der Nachwuchsabteilung sind Aussagen wie bei Brainwashed nicht in Ordnung. Ich würde dir das eher verzeihen, wenn du noch neu in diesem Job wärst und es nicht besser wüsstest, aber das tust du, und das tatest du auch bei Brainwashed. Es ist dein Job, als Head Coach des Performance Centers, die Nachwuchsförderung öffentlich zu repräsentieren, nicht zu kritisieren. Deshalb frage ich dich: Was sollte das?“
Selbstverständlich spielt Dynamite darauf an, dass Breads beim vergangenen Pay-Per-View unschöne Worte über den GFCW-Förderkader und dessen Art der Nachwuchsförderung verlor. Sein bisheriger Weg – von dem man mit dem Förderkader nun abgerückt ist – gefiel Breads besser, auch wenn er selbst darüber einige wenig erbauliche Dinge zu sagen hatte, was „Zensur“ und „Einschränkung“ seitens des Office betraf.
Robert Breads: „Ich habe meine Kredibilität gerettet.“
Mit dem Zeigefinger, ohne auch nur einen Zentimeter zurück zu weichen, deutet Breads in die Richtung, in der wir den Ring vermuten dürfen.
Robert Breads: „Das da willst du benutzen, um zu bestimmen, wer es wert ist, dass man kostbare Zeit und Mühe in ihn investiert? Ein „On A Pole Match“? Ein EIGHT WAY Match? Wenn ich so etwas ansetzen oder gar nur tolerieren würde, ohne etwas zu sagen, dann wird man mich nicht mehr ernst nehmen. Die Jungs werden mich nicht mehr ernst nehmen. Das ist kompletter Bullshit, den sich genauso gut dieser abgefuckte Lorenz hätte ausdenken können. Was soll so ein Mist beweisen?“ Claude Booker: „Der Nachwuchs hat stagniert, Robert.“ Robert Breads: „Wie bitte? Switzenberg ist eine GTCW-Eigenproduktion.“ Claude Booker: „Und ein ständiges Hindernis, welches es zu überwinden gilt.“ Robert Breads: „Guck dir bitte mal genau, wer gerade WORLD CHAMPION ist.“ Claude Booker: „Noch jemand, der in keinster Weise die Werte der GFCW repräsentiert.“ Robert Breads: „Ich liefere Erfolgsgeschichten.“ Claude Booker: „Du lieferst immer größer werdende Probleme.“ Robert Breads: „Es ist nicht mein Job, brave Händeschüttler und Babyküsser zu produzieren. Es sollten die Champions der Zukunft geliefert werden, und das habe ich getan.“ Claude Booker: „Ich bestimme, was genau dein Job ist, Robert. Und du solltest nicht nur großartige Wrestler, sondern Wrestler, die sich mit den Werten der GFCW identifizieren können, produzieren. Du solltest genauso sehr Trainer wie auch Pädagoge sein, und bei mindestens fünfzig Prozent deines Jobs hast du grandios versagt, und du zeugst keine Reue.“
Breads verschränkt die Arme vor der Brust und schnaubt.
Robert Breads: „Dann schmeiß mich doch als Head Coach raus.“ Claude Booker: „Darauf läuft es hinaus.“
Überrascht und verdutzt blinzelt Breads. Damit hat er nicht gerechnet. Er wollte sich bloß trotzig stellen.
Robert Breads: „Soll das heißen…“ Claude Booker: „Das soll heißen, dass du in deiner Rolle nicht mehr tragbar bist. Du bist als Wrestler noch immer ordentlich zu gebrauchen…“
Der Kanadier zuckt bei dieser einmal mehr extrem respektlos wirkenden Zusammenfassung seines Roster-Spots zusammen.
Claude Booker: „…aber es wird Zeit, vollends neue Impulse zu setze. Deswegen muss ich dir leider offiziell…“ Robert Breads: „Ich wollte sowieso heute kündigen.“
Das ist die offensichtlichste und dreisteste Lüge, die man seit langem gehört hat. Breads ist eindeutig schockiert.
Robert Breads: „Aber ich dachte, dass mache ich nach der Show. Ich hielt es für reine Schikane, jemand so etwas NOCH WÄHREND DIE SHOW LÄUFT mitzuteilen…. Direkt vor meinem… direkt vor DEINEM Main Event. Aber was soll man erwarten? Ich hätte es eigentlich wissen müssen.“
Booker hat den Mund geschlossen und überlegt offenbar, noch etwas dazu zu sagen, erinnert sich aber gleichzeitig a besagten Main Event und daran, sich möglichst kurz fassen zu wollen.
Claude Booker: „Ich akzeptiere deine Resignation als Head Coach. Eine Abfindung ist damit hinfällig.“
Breads ballt die Fäuste.
Claude Booker: „Viel Glück für dein Match, Robert.“ Robert Breads: „Das habe ich verfickt nochmal nicht nötig.“
Und – um wieder das letzte Wort zu haben – setzt Breads noch einen drauf, bevor er mit stark angekratztem Stolz abzieht und Claude Booker allein lässt.
Robert Breads: „Viel Glück mit deinen Koffer On A Pole Eight Way Matches.“
Pete: „Auch wir verabschieden uns von euch für heute, aber natürlich nicht ohne uns von unserem Gast zu verabschieden. Seina, Arigatō. Danke für's Kommen und für's Hiersein!“ Sven: „Vielen Dank für's Kommen, Seina. Sayōnara, bis bald und gute Heimreise!“ Seina: „Thank you for being your guest tonight! It was a pleasure for meeeeeeeeeeeee!“
Dabei lächelt Seina wie ein Honigkuchenpferd und klatscht dabei schnell in die Hände.
Seina: „GFCW Galaxy, have a nice evening and Sayōnara!“ Sven: „Dem ist nichts mehr hinzuzufügen. Einen schönen Abend noch und bis in zwei Wochen. Euer Sven!“ Pete: „Wir sehen uns in zwei Wochen wieder. Euer Pete!“
Die drei Kommentatoren stoßen gemeinsam mit einem Glas Flüssigkeit an und reden dabei noch etwas untereinander. Dabei zoomt die Kamera die Szene heraus, so dass auch die jubelnden Zuschauer zu sehen sind. Anschließend wird die Kieler City von oben gezeigt und das GFCW-Logo erscheint. Die Show ist aus!
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Danke an alle Schreiber!!!
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