Es ist vollbracht. das harte umkämpfte Match zweier ehemaliger Feinde (?) ist vorbei. Vergangene Rivalitäten zwischen Jimmy Maxxx und Zereo Killer wurden längst ad acta gelegt und sie respektieren sich gegenseitig. Auch wenn man Mike während des Kampfes teilweise angemerkt hatte, dass er ein bis zwei Gänge zurückschalten wollte, hat er letzten Endes alles gegeben um den Tag Team Champion zu besiegen. Das hatte es auch benötigt, denn Maxxx war hochmotiviert, doch es reichte nicht. Zereo Killer hat sein erstes Match 2015 erfolgreich bestritten und JM mit dem dritten Spear infolge besiegt. Die Fans könnten sich glücklich schätzen so einen tollen Opener mitzuerleben, denn das ist bekanntlich erst der Beginn! Das erste von drei Highlights ist gerade über die Bühne gegangen. ZK, der auch Probleme mit seinen Beinen hat, hilft seinem Gegner dabei aufzustehen. Sie stehen sich erneut gegenüber von Angesicht zu Angesicht, hören die Musik von Evanescence aus den Boxen dröhnen, doch viel mehr prägt sich der Applaus für beide Athleten in ihren Gehörgängen ein. Sie nehmen das Publikum wahr und grinsen… Nur einen Moment später macht die ehemalige Hardcore Ikone allerdings ein Zeichen, dass er nun in den Backstagebereich gehen will und Zereo Killer die große Bühne überlassen will. Mike weiß die Geste zu schätzen und während er seinen Opponenten noch kurz hinterherblickt, feiert er mit seinen Fans. Die Crowd wird unglaublich laut, als der Kalifornier alle vier Ringecken erklimmt und endlich auch selbst versteht, dass er im Wrestlingring im Jahr 2015 angekommen ist!
Das Facepainting ist kaum mehr vorhanden, sein Brustkorb hebt und senkt sich extrem rasch, er wischt sich den Schweiß von der Stirn, doch sein Lächeln will nicht verschwinden. Das kann man nicht so einfach wegwischen! Die Generalprobe für ihn persönlich hat er erfolgreich bestanden. Erstes Match, erster Sieg! Nun wird es auch an der Zeit hinter den Vorhang zu verschwinden… oder etwa doch nicht? MacKenzie macht ein Zeichen, dass das Theme gecuttet werden sollte und er will ein Mikro. Es dauert lediglich einen kurzen Augenblick, dann wird ihm das Sprechgerät zugeworfen. Gekonnt fängt er es lässig auf und bevor er losreden kann, muss er zuerst mal kräftig durchatmen.
Zereo Killer: „Puh…“
Immer noch sehr erschöpft, stehend legt er seine Arme in die Oberschenkel und atmet weiterhin tief durch…
Zereo Killer: „Zeiten haben sich geändert… Es ist noch gar nicht so lange her, da hielt ich von Jimmy Maxxx nicht sehr viel… Ich glaube, dass wir endlich all unsere Differenzen beiseite gelegt haben und in diesem Match alles gegeben haben! Dieses Mal hatte ich das bessere Ende für mich, allerdings hast du meinen tiefsten Respekt, dass du trotz deiner Verletzung mir alles abverlangt hast. In einigen kurzen Augenblicken hatte ich echt gezögert 100%ig meine Leistung abzurufen, denn ich will dich echt nicht verletzen… doch das wusstest du beinahe auszunützen… Danke für dieses Match, Jimmy, danke!“
Samt Schallwandler in der Hand klatscht er für seinen besiegten Gegner und das Publikum geht natürlich mit, doch durch ein kurzes Räuspern macht der ehemalige GFCW Champion darauf aufmerksam, dass er mit seiner Rede noch längst nicht am Ende ist…
Zereo Killer: „Wisst ihr… dieses Jahr ist wirklich alles Andere als leicht für mich… Ich will jetzt nicht schon wieder von meiner Verletzung sprechen, sondern von der letzten Show…“
Mit einem Fingerzeig deutet Mr. #ISGI auf die Riesenleinwand, die wir alle als Titantron kennen und lieben gelernt haben… Es werden in Bild und Ton Ereignisse der vergangenen War Evening Show gezeigt, natürlich das aggressive Auftreten seines Sohnes Luke… und auch der The Big Hit 2.0 von Mike gegen seinen Sohn… dann friert das Bild ein und ZK zeigt sich sehr bedenklich. Er hat seine Augen geschlossen und den Kopf ein wenig Richtung Boden gesenkt. Auch die Schultern hat er fallen gelassen und ist nun tief in sich gekehrt… Ein tiefer Seufzer ist durch das Mic zu vernehmen, ehe er versucht die richtigen Worte zu finden.
Zereo Killer: „Luke hat mir meinen Auftritt vorweggenommen… Genau zu diesem Zeitpunkt als Luke auf der Auftrittsrampe erschien, wäre eigentlich meine Zeit gewesen. Ich wollte rauskommen und euch sagen, dass ich trotz der Attacken beim PPV nicht verletzt bin und schon bald mein erstes Match bestreiten werde… Zu dem Zeitpunkt wusste ich auch noch nicht wer mich attackierte und ich wollte klar machen, dass ich es herausfinden will… Natürlich gehörte mein Sohn zu meinen Hauptverdächtigen…“
Nach diesen Worten muss Mike erneut schlucken, denn er will das einfach nicht wahr haben, dass sein eigen Fleisch und Blut ihn so abgrundtief hasst…
Zereo Killer: „Er sagte euch was Sache ist, er sagte der GFCW, den GFCW Fans, den Wrestlingfans, was er alles von ihnen hält… Er attackierte sogar Jannek verbal, was ich als sehr größenwahnsinnig ansehe… Er sprach davon, dass er wiedermal dafür sorgen musste, dass ich vom Ring fernbleibe… doch dann bin ich rausgekommen und was hab ich getan???“
Fragend blickt er durch die Crowd, doch das war mehr eine rhetorische Frage. Die Antwort liegt klar auf der Hand, GFCW Fans haben es alle gesehen.
Zereo Killer: „Ich habe meinen Sohn gedroht und meine erste Wrestlingaktion in diesen Jahr war ein Big Hit 2.0 gegen Luke MacKenzie!“
Verzweifelt blickt er durch die Zuschauer, Verwunderung ist der zweite Gedanke der aufkommt… denn die Crowd steht voll und ganz hinter Zereo Killer. Laute YES-Chants sind zu hören und verbreiten sich wie ein Lauffeuer durch die Zuschauerreihen.
Zereo Killer: „Ihr steht dennoch hinter mir??? Wie kann das sein, wenn ich selbst nicht mal wirklich hinter mir stehe??“
Unterschiedliche Rufe sind nun aus dem Publikum zu hören, doch ein ganz bestimmter Chant wird immer lauter und immer mehr gehen drauf ein, sodass allmählich die YES-Chants durch „IT’S NOT YOUR FAULT!“ ausgetauscht werden. MacKenzie stemmt die Hände in die Hüften und kann sich sogar ein Grinsen nicht verkneifen. Er schüttelt den Kopf und ist fassungslos, erleichtert, was auch immer. Die unterschiedlichsten Gefühle ziehen gleichzeitig ihre Kreise durch den Kopf von Zereo Killer.
Zereo Killer: „Ihr glaubt also tatsächlich, dass das nicht meine Schuld ist? Dass ich nichts dafür kann? Ganz ehrlich: Was würde ich ohne euch machen?“
Er kratzt sich am Hinterkopf, geht im Geviert hin und her und überlegt sich ein paar Worte, ehe es weiter im Text geht.
Zereo Killer: „Wisst ihr… was ich bei euch in der GFCW schon alles miterlebt hab, ist wirklich unglaublich… Zuallererst kam mein totgeglaubter Bruder zurück, dann wollte ich im Ring heiraten, wurde aber von dieser billigen Schlampe hintergangen und sie tat sich mit meinem Gegenspieler zusammen, ich gewann unzählige Awards und erreichte jeden Titel in der GFCW, doch das alles wurde von dem Moment überschattet, als Lionel Jannek das Finest Hour Turnier letztes Jahr gewann… Er wollte sich nicht nur im Ring mit mir messen, nein, er will mich psychisch und physisch fertig machen und ich gebe es zu… beinahe wäre es ihm gelungen… Wegen ihm hatte ich keinen guten Draht mehr zu meiner Tochter, meine Verlobte Leighton ist mir abgehauen und ein junger Man kehrte in mein Leben, der sich als meinen Sohn ausgibt und der mit meiner Ex-Schlampe zusammen ist!!! Ich hatte einen Autounfall und dachte ich kann nie wieder wrestlen, musste mir immer sämtliche Scheiße von Jannek im TV anhören… ich war am Boden zerstört…“
Erneut lässt er seine Schultern fallen und atmet tief durch…
Zereo Killer: „Doch ihr seid der Hauptgrund, weshalb ich wieder da bin! Ich bin hier, um für Gerechtigkeit zu sorgen und letzten Endes werde ich auch meine Rache bekommen! Das Ding mit Jannek ist noch lange nicht durch… und ihr werdet mir die Kraft geben, dass ich auch das Richtige im Falle von Luke tue…
……
Und was ich mit Lionel Jannek anstellen werde? Dieses Wort muss erst erfunden werden!
Nun erlässt das Mikrofon fallen. Ein lautes Ploppen ist aus den Boxen zu hören, er zwingt sich zu einem Lächeln und sucht den Blickkontakt zu unzähligen Augenpaaren im Publikum. Jedes einzelne gesprochene Wort ist die absolute Wahrheit! Wenn man tief in seine Augen sieht kann man erkennen, dass er im Augenblick nicht Derselbe ist… aber er atmet, er lebt, seine Fans halten ihn am Leben und lassen ihn weiterhin glauben, dass alles wieder seine Richtigkeit bekommen wird.
Unter lauter Musik und noch lauterem Jubel marschiert ZK in den Backstagebereich. Auf der Auftrittsrampe bleibt Mike noch mal stehen, dreht sich um und winkt seinem Publikum zu… Ein sehr emotionaler Auftritt des Wrestlers der es bewiesen hat, dass er es immer noch drauf hat!
Wir befinden uns in der Kabine von Team Happy Hour, wo besagtes Team gerade gemeinsam mit ihrer Managerin Miss Cinderella die Taktik für die kommende Battle Royal besprechen. Alles andere als ein Sieg wäre eine Enttäuschung für Miss Cinderella, das hat sie den beiden Jungs deutlich gemacht.
An der Tafel sind mehrere einfache Szenarien und die Abläufe davon gekritzelt. Gordon und Brandon haben sich inzwischen an die „Doktorenschrift“ ihrer Managerin gewöhnt. Tatsächlich wirken Beide für ihre Verhältnisse erstaunlich fokussiert. Miss Cinderella hat dies wohlwollend zur Kenntnis genommen. Deswegen hat sie für die heutige Lernsession ein besonderes Thema gewählt, dass den Erfolg bringen soll.
Miss Cinderella: „Meine Herren, heute besprechen wir, wie man erfolgreich bescheißt!“
Ein wenig fällt den beiden Happy Guys die Haltung aus dem Gesicht. Cindy fängt aber sofort an die Tafel umzudrehen und an dieser wie wild zu skizzieren. Das erste Objekt ist ein Stuhl und bekommt die Kennzeichnung A.
Miss Cinderella: „Der Klassiker! Ein Chairshot! Zuschlagen mit einem Stuhl. Nicht unbedingt originell, aber immer noch sehr effektiv.“
Sie malt eine Person an in einem gestreiften Hemd, welcher in Richtung des Stuhls blickt und schreibt die Worte „NO GO!“ darüber.
Miss Cinderella: „Die Grundregel damit selbst diese einfache Technik von Erfolg gekrönt ist, ist stets dafür zu sorgen, dass der Ringrichter diese Aktion nicht sieht. Wir mögen unsere Ringrichter wie unsere Gerechtigkeit – blind!“
Hastig malt sie zwei Kreise und eine Faust darunter. Kennzeichnung B.
Miss Cinderella: „Der Low-Blow oder auch Cheap Shot genannt. Der Schlag in die Kronjuwelen. Diese Technik ist schnell einsetzbar und auch mit den Füßen oder anderen Dingen kombinierbar. Zwei Sekunden Unachtsamkeit des Ringrichters genügen, um einen vernichtenden Schlag in die Familienplanung eurer Gegner zu machen. Bei Damen ist diese Technik nicht ganz so effektiv. Methode A könnte sich hier als nützlich erweisen.“
Sofort malt Cinderella wieder wild. Mehrere Striche und in die Striche malt sie dann eine Hand. Das Ganze wird mit einem C beschriftet.
Miss Cinderella: „Wo wir schon bei den Damen sind und auch bei einigen Herren, die es etwas länger auf dem Kopf tragen, ein weiterer Klassiker – Haareziehen! Dies ist nicht so effektiv wie Methode A und B, hat aber den Vorteil, dass man dafür vom Ringrichter nur ermahnt wird. Dies kann unter anderen zur Ablenkung dienen, um Methode A oder B ungesehen durchzuziehen, oder aber um sich eine vorteilhaftere Position seinem Kontrahenten gegenüber zu sichern.“
Sie legt die Kreide beiseite und spricht nun gezielt ihre Mandanten an.
Miss Cinderella: „A, B oder C! Dies sind Waffen deren Einsatz im Ring nicht vernachlässigt werden darf. Auch bei ehemaligen Tag Team Partnern wie Jason Dwight nicht, Brandon.“
Bei der Erwähnung des Namens verändert sich die Miene von Cornwallace augenblicklich. Der junge Waliser blickt ins Leere und hängt seinen eigenen Gedanken nach. Die Begegnung mit Dwight vorher am Abend war schmerzhaft gewesen. Er hatte erwartet, dass man sich in die Arme fallen würde am Tag, wo man sich wieder begegnet und dann sowas. Dwight hatte ihn beleidigt ... ihn als Idioten tituliert. Cornwallace seufzt laut, was seinem Partner und seiner Managerin natürlich nicht verborgen bleibt, aber sie hört erst einmal zu.
Gordon Banes: "Hey, Dude, was ist los? Wieso so trüb?"
Er blickt seinen Partner an und schenkt ihm ein aufmunterndes Lächeln. Es ist wichtig, dass er die Konzentration bewahrt und sich nicht ablenken lässt. Apropos Ablenkung ... genau in diesem Augenblick hüpft Toto das Rhesusäffchen auf den kleinen Tisch in der Kabine und klaut sich eine Erdnuss aus dem Behälter, der darauf steht. Schließlich blickt das Äffchen in die Kamera und zeigt dieser deutlich den Fickfinger für alle die seinen Sieg gegen Klinge den Wolf anzweifeln! Cornwallace jedoch seufzt erneut.
Brandon Cornwallace: "Es ist wegen Jay-Jay, Dude! Ich ... ich verstehe ihn einfach nicht! Wie kann er nur die großartige Zeit verleugnen, die wir zusammen verbracht haben?"
Sein Partner blickt ihn etwas ratlos an und klopft ihm schließlich auf die Schulter.
Gordon Banes: "Dude, Mann, das wird schon werden! Ich hab den Kerl doch vorhin gesehen Bruder! Der hat irgendwelche Probleme mit sich selbst und projiziert das alles auf dich! Voll Psycho und so!"
Cornwallace blickt ihn zweifelnd an.
Brandon Cornwallace: "Er hat nicht so gewirkt, als ob er nicht wüsste wovon er spricht ..." Gordon Banes: "Natürlich nicht, Dude! Der hat das geschickt verborgen. Genau wie Superman seine Geheimidentität verstecken tut!" Brandon Cornwallace: "Meinst du wirklich?" Gordon Banes: "Aber natürlich, Dude! Ich bin absolut sicher! Und wenn du daran glaubst, dann kann ihm auch geholfen werden!"
Cornwallace will gerade etwas erwidern, als es Miss Cinderella reicht. Sie erwartet von den beiden, dass sie ihnen zuhören und nicht, dass sie miteinander diskutieren.
Miss Cinderella: „RUHE!“
Sie klopft laut auf die Tafel.
Miss Cinderella: „Ich verlange Hundert Prozent Konzentration.“
Sie beugt sich nach vorne, will ihren Klienten in die Augen sehen.
Miss Cinderella: „Dies ist genau das was wir nicht brauchen, Brandon. Du willst Dwight zeigen, dass Team Happy Hour ein ernsthaftes Tag Team ist. Gut! Dann besieg ihn im Ring und gleich alle anderen mit. Dies ist unsere Chance auf einer weiteren Ebene des Wrestlings Erfolg einzustreichen und damit die Anerkennung zu bekommen, die euch für euren…“
Sie schluckt weil sie das eigentlich nie sagen wollte, aber die Jungs brauchen das jetzt.
Miss Cinderella: „… GLAUBEN unter Beweis zu stellen!“
Während Banes voll überzeugt von den Worten seiner Managerin wirkt und eine entschlossene Miene an den Tag legt, wirkt Cornwallace immer noch nicht so recht bei der Sache! Zu sehr beschäftigt ihn die heftige Reaktion von Jason Dwight beim Wiedersehen. Er hatte einfach nicht damit gerechnet! Er holt tief Luft und spricht schließlich aus was er denkt.
Brandon Cornwallace: "Ich ... ich kann heute nicht kämpfen Leute! Ich muss Jay-Jay helfen!"
Der Waliser wirkt völlig durch den Wind. Das Treffen mit dem ehemaligen Partner hat ihm eindeutig nicht gut getan. Miss Cinderella wäre jedoch nicht die größte Managerin aller Zeiten, wenn sie nicht wüsste, wie sie Brandon aufheitern kann. Eigentlich hat sie seitdem sie vor wenigen Sekunden das Wort „GLAUBEN“ in den Mund genommen hat nur noch das Bedürfnis sich mit Schmirgelpapier unter eine Dusche zu stellen und zu reinigen, bis dieses schmutzige Gefühl fort ist… aber sie erkennt halt, dass hier noch mehr kommen muss, um das Team in die richtige Verfassung für einen Sieg zu bringen. Einer göttlichen Fügung sei dank glauben die Beiden doch eh alles, was sie sagt. Mit zarter Stimme spricht sie Brandon direkt an.
Miss Cinderella: „Brandon, aber gerade wenn du Jay-Jay helfen willst, musst du gegen ihn kämpfen.“
Fragend blickt er sie an und sie wird das Gefühl von Schmutz auf ihrer Haut nicht los. Es wird noch schlimmer, aber sie muss hier ihre ganze Finesse aufbringen, um Brandon zu überzeugen.
Miss Cinderella: „Erinnerst du dich noch als ich euch als Belohnung für das gute Training vor einiger Zeit habe die Avengers gucken lassen.“
Mit Krokodilstränen in den Augen nickt er.
Miss Cinderella: „Hawkeye war von Loki verwirrt und böse gemacht und wie konnte Black Widow ihn befreien? Jetzt ist es Zeit für dich, Brandon, ein Avenger zu sein. Du bist Jason Dwights Black Widow. Wenn du ihn nicht verprügelst, wird er immer verwirrt und böse sein.“
Sie fasst ihn sogar vorsichtig an die Wange. Und übrigens, wer sich fragt wieso die legendäre Tochter von Azrael Rage, nicht von Mad Dog wie Gordon und Brandon glauben, die Avengers kennt… man muss sich dem Niveau seiner Klienten anpassen. Würde sie hier Mark Twain zitieren, wären die Beiden nur verwirrt, aber Iron Man, Hulk und Thor kennen die Beiden auswendig. Es macht einfach den Job leichter.
Miss Cinderella: „Du wirst den bösen Fluch über ihn brechen und dann wird er erkennen, dass du kein Idiot bist, sondern sein Freund der einen anderen Avenger nur geholfen hat.“
Mit großen Augen blickt Cornwallace seine Managerin und zugleich seinen heimlichen Schwarm an. Sie ist so weise. Er bewundert diese Eigenschaft an ihr. Mit einer nunmehr viel entschlosseneren Miene nickt er schließlich mit dem Kopf.
Brandon Cornwallace: "Du hast sicher Recht, Miss Cindy! Ich bin Jay-Jays Black Widow und ich werde Jay-Jay zeigen, dass ich kein Idiot bin! Ich werde ihm dabei helfen sich wieder zu erinnern!" Gordon Banes: "Du wirst ihn fertig machen, Dude! Ich GLAUBE ganz fest daran!"
Beide blicken sie nun Miss Cinderella an und schenken ihr einen Blick, den man mit dem eines bettelnden Hundes gleichsetzen könnte. Schließlich nickt sie ihnen leicht entnervt zu und es folgt endlich der erste des Abends ...
... HIGH-FIVE!
Erleichtert atmen die beiden Happy Guys aus. Der High-Five war absolut notwendig! Jetzt kann sie nichts mehr aufhalten. Diese Mongo Challenge wird ein besseres Team Happy Hour erleben als jemals zuvor! GLAUBT daran!
„…anal nathrak, uthvas bethud, do che-ol di-enve…”
Irgendwann am heutigen Tage am Flussufer der Weichsel. Jenem Fluss der die wunderschöne Stadt Krakau, oder Kraków, wie die Polen selbst sagen.
„…anal nathrak, uthvas bethud, do che-ol di-enve…”
Langsam öffnet Sir Ewan der Jüngere seine Augen. Benommen sieht er aus, der Ritter ohne Furcht und Tadel.
„…anal nathrak, uthvas bethud, do che-ol di-enve…”
Wie ein Echo aus einer fernen Zeit hört er die Zauberformel die wieder einmal den Sprung zwischen den Zeiten und den Ufern möglich gemacht hat. Alles wäre auch halb so wild bei diesen magischen Zeitreisen wenn man sich danach nicht immer fühlen würde als hätte man ein Gelage abgehalten wie bei der Bezwingung von Mordred und seinem Heer.
"Ach, gedenkt der edle Herr Zauberlehrling den nun endlich auch einmal auf die Beine zu kommen?"
Korrektur. Die Kopfschmerzen und die gehässigen Kommentare des jeweils Mitreisenden wenn dieser mal wieder schneller und besser auf den Beinen ist.
Sir Ewan: „Rowan... möge er mich daran erinnern das ich ihm beim nächsten Turney in unserer Zeit den Fehde Handschuh entgegen werfe! Musst du denn jetzt so laut brüllen?“ Sir Rowan: „Ich, brüllen? Mich deucht er hat wieder mal dem Wein und dem Bier gefröhnt?"
Langsam kommt Sir Ewan der Jüngere nun den auch endlich mal auf die Beine. Dreck, Schlamm jeglicher Couleur hat sein Gewand mal wieder in ein Abbild eines wahren Kampfes gebracht. Eines Kampfes mit den Gezeiten. Und der urtümlichen schamanischen Magie die man nun mal immer an der Rüstung hat wenn man über Avalon in das einundzwanzigste Jahrhundert übersetzt.
Sir Ewan: „Wie lange bist du nun schon wieder auf den Beinen? Und warum siehst du schon wieder aus als wenn du ein halbes Zelt mit Gewändern der Jetztzeit geplündert hast?“
Vor ihm steht tatsächlich kaum wieder zu erkennen der Edle Rowan. Zu erkennen an dem gewaltigen Erker, genannt Nase, die selbst einem Römer zur Ehre reichen würde. Jedoch der Rest gewaltig befremdlich. Eine blaue Hose, man nennt das wohl heuer Baggy-Jeans hängt dem stolzen Ritter auf halb acht an den Beinen.
Sir Ewan: „Ist das wirklich die Mode in diesem Teil Europas?“
Geschlossene Sandalen, Turnschue oder Sneakers genannt. Mit gigantischen Schnürsenkeln in Seilstärke. Dann das Kettenhemd UNTER einem VIEL zu weit geschnittenen Shirt das zu Zeiten König Artus' als Tunika durchgegangen wäre mit der Aufschrift #YOLO.
Sir Ewan: „Was sind dies für Stulpen an deinen Armen?“
Auf den gänzlich aus Stoff gefertigten Armstulpen, die aufgrund ihrer Beschaffenheit absolut Kampfes ungeeignet sind ist ein angelsächsische Kürzel zu lesen welches wohl ausgeschrieben „You cannot see me!“ heißen soll.
Sir Rowan: „Schaue er nicht so! Das sind die Insignien eines populären Ritters der Neuzeit!"
Aber gehen wir weiter nach oben mit der Bekleidung. Auf dem Kopf des edlen ruht eine Art von Helm die an der Front mit einem steifen Schild versehen ist und seltsamen Zeichen versehen ist die wohl für die Währung der Polen zu stehen scheinen. Wir halten also fest: Moneyboy nur mit einem Kettenhemd unter dem T-Shirt.
Sir Ewan: „Hast du auch was für mich gefunden? Und wage es ja nicht mir den gleichen Tant andrehen zu wollen!“ Sir Rowan: „Gewiss nicht! Meine Wenigkeit ja das er sich lieber langweilig und zweckdienlich zu kleiden beleibt!"
Und so holt Sir Rowan eine simple Stoffhose hervor. Eingeweihten sofort als eine Anzughose erkenntlich. Auch ein schlichtes weißes Hemd und simple schwarze Schuhe kommen zum Vorschein. Zufrieden nickt Sir Ewan der Jüngere.
Sir Ewan: „Damit kann ich mich denke ich sogar besser sehen lassen als du.“
Gesagt getan. Wenige Minuten später laufen die beiden auch schon eine der Straßen entlang und geben ein seltsames Bild ab. Ein Hipster und ein Juppie mit geschulterten Leinenhosen die bis zum Abend wieder trocken sein müssen damit man am Wettstreit genannt Mongo Tag Team Challenge teilnehmen kann.
Sir Rowan: „Wir sollten einen lokalen Lakain nach dem Weg fragen."
Auch hier gesagt. Getan.
Lokaler Lakai: „Kurwa!“ Sir Rowan: „Danke, sehr freundlich." Sir Ewan: „Das klang aber nicht freundlich.“
Na das kann ja noch lustig werden bis die beiden an der Tauron Arena sind.
Marvin Percio: „Während die Konkurrenz sich irgendwelche Raumschiffskits ausmalen, parkt in unserer Garage längst das Mutterschiff, mit dem wir das GFCW-Universe beherrschen werden. Unser Endgame ist nicht in einer Kiste in einem dunklen Keller, es steckt in unseren Ringerstiefeln. Wir brauchen keinen Masterplan, wir SIND der Masterplan.“
Es sind Bilder aus einem Promo-Video, die wir zu sehen bekommen. Vorproduziert. Das Team bestehend aus Marvin Percio und Robert Breads, Schulter an Schulter, vor einem dunklen Hintergrund – nichts lenkt von den Beiden und ihren Worten ab.
Robert Breads: „Wir sind das, was diese Liga braucht. Wir sind das, was das Wrestling braucht. Wir sind das Heilmittel für all' die Krankheiten, die diese und auch jede andere Liga befallen haben. Während ihr euch Gedanken darüber macht, was ihr dieses Mal für einen besonderen Entrance abfeiern wollt, denken wir darüber nach wie wir unseren nächsten Gegner zerstören, das nächste Match gewinnen, den nächsten Titel gewinnen.“
Dazu werden nun ebenfalls Bilder eingespielt. Percio mit dem World Carnage Title in der GWS, dem Salvation Title. Breads mit dem GFCW World Heavyweight Title, dem GFCW Tag Team Title. Zwei der dekoriertesten Männer ihrer Ligen.
Marvin Percio: „Marvin Percio. Robert Breads. Wrestler unter den 'Sports Entertainern'. Der schwebende Absatz über den Maden, bereit sie alle zu zerquetschen. Ihr wisst was wir alleine erreichten. Und heute Abend erhöhen wir den Einsatz, indem wir uns verbünden. Wir fürchten uns nicht vor Herausforderungen. Wir zerstören sie gemeinsam, mit vereinten Kräften. Wir werden wir euch in diesem Ring Wunden zufügen, von denen ihr euch nie wieder erholen werdet. Ihr werdet erleben, wie sich die Dämonen eurer schlimmsten Alpträume in diesem Wrestlingring nicht in der Form von Satanisten, selbsternannten Monstern oder Terroristen manifestieren, sondern in der reinsten, natürlichen und gefestigten Form des Wrestlings selbst.“
Erneute Clips – Clips von Chops, Lariats, Kicks, Suplessen, Slams... Wrestling-Moves. Keine Spielereien, keine komischen Tricks, sondern reines, pures, auf den Sieg ausgerichtetes Wrestling.
Robert Breads: „Wir sind der Beweis, dass Statistiken nicht alles sind – denn auch wenn wir nicht die meisten Titel gewonnen haben, nicht die meisten Matches gewonnen haben sind wir universell akzeptiert als die besten Wrestler der Geschichte unserer Ligen. Wir sind der Beweis, dass man Wrestling nicht in Zahlen messen kann, denn was wir tun sprengt jede Norm, jede Formel, jedes Modell. Wenn ihr gerade glaubt, das Spiel verstanden zu haben, ändern wir die Regeln indem wir sie erweitern. Wir übersteigen euren Horizont, denn wir tun Dinge, an die ihr euch nicht zu denken traut. Es gibt keine Grenzen für uns, denn wir definieren die Grenze Nacht für Nacht neu – und ihr könnt euch strecken und strecken und strecken, ihr werdet sie nie erreichen.“
Jetzt sieht man Bilder von geschlagenen Gegnern, Wrestlern, die versucht haben, Breads und Percio zu schlagen – und gescheitert sind. Danny Rickson, Eric Fletcher, Melina, KHRISTOS, Chris McFly, Lex Streetman... die Liste ließe sich beliebig weiter führen.
Marvin Percio: „Seid euch also versichert, wir binden unsere Stiefel nicht in friedlicher Absicht. Heute Abend zelebrieren wir den aktiven Widerstand gegen die Tyrannei der Unterschichts-Unterhaltung der YOLO-Generation.“
Einblendungen der heutigen Gegner – Team Happy Hour, die Fearsome F(r)iends, die Pink Panthers, Team KO, die Pöbel-Viren... den Teams, die für all' das stehen, was Breads und Percio besiegen wollen.
Robert Breads: „Während ihr weiter auf dem Boden auf eure eigenen Worte und Taten masturbiert weil es keiner außer euch selbst tut stehen wir weit darüber, über euch allen, und blicken aus der Vogelperspektive auf das erbärmliche Schauspiel herab, das sich uns darbietet. Und während ihr euch die Augen auskratzt, alles gebt und kämpft bis zum Umfallen sehen wir zu, in der Gewissheit dieses Spiel mit einem Fingerschnipsen beenden zu können. Wir entscheiden, wer leben darf. Wir entscheiden, ob ihr leben dürft. Denn jeder, den wir hier nicht wollen, wird zerstört. Seine Karriere getötet. Begraben. Zerfetzt. Wir sind die Götter, die über euer Schicksal richten, und es gibt nichts, was ihr dagegen tun könnt. Ihr seid unseren Lauen ausgeliefert.“
Wieder der Schwenk zurück zu den beiden Wrestlern – gleichsam stur in die Kamera blickend, gleichsam wütend, gleichsam fokussiert auf das Ziel. Das einzige Ziel.
Marvin Percio: „Heute Abend vollführen wir den gewaltsamen Putsch gegen die geistige Umnachtung der GFCW. Heute Abend ziehen wir in den Krieg für die Rückgewinnung des Status Quo Ante! Wir stecken unser Schlachtfeld mit den vier Pfosten und den drei Seilen ab und kämpfen um jeden Zentimeter darin. DIESER Ring ist unser Feld der Ehre, die Trunks unsere Uniform und der Applaus der Massen unser Schlachtruf. Wir sind Eroberer, Befreier und Beherrscher des Squared Circles. Wenn dieser eine Kirche ist, so sind wir seine Priester, schreiben seine Gebote und verbreiten seine Religion. Wenn dies ein Thronsaal ist, sind wir darin die Herrscher, erlassen die Gesetze und zwingen euch auf die Knie. Denn wir sind die geborenen Könige dieses Sports, doch wir verkörpern diesen Status nicht durch Symbolik und Optik, sondern durch unsere Attribute und Taten. Wir haben das Zepter nicht in der Hand, es ist unsere Faust. Wir tragen unsere Krone nicht auf dem Kopf, sie ist unsere Stirn. Und wenn du uns vor die Augen trittst rammen wir dir Beides ins Gesicht. Wir sitzen nicht auf einem Thron, sondern stehen auf unseren Beinen und wenn wir mit diesen nicht gerade Fußstapfen im Sand der Geschichte hinterlassen, hinterlassen wir sie auf den gefallenen Körpern der Konkurrenz, wenn wir über sie hinweg schreiten.“ Robert Breads: „Und ihr...“
Eine Gefühlsregung bei Breads. Er lächelt bösartig, vollkommen humorlos und beinahe sadistisch.
Robert Breads: „...könnt absolut nichts dagegen machen.“
Marvin Percio & Robert Breads Der Masterplan
Das x-te Interview heute Abend – mit Sicherheit. Würde uns alle wundern, wenn es nicht so ist. Diesmal sind es Jasper Randall und Drake Ackley, DER ehemalige GFCW-Intercontinental-Champion, die bei McMüll bereit stehen. Sie tragen schon ihre Wrestlingklamotten und scheinen mehr als bereit zu sein.
McMüll: „Drake, Jasper. Die Tag-Team-Challenge steht kurz bevor. Was sind eure letzten...“
Doch weiter kommt der Hall of Famer nicht. Jasper entreißt dem engagierten Reporter das Mikrofon unter bösem Blick. Dann stiert er ihn eindringlich an, dass der arme Kerl zusammenzuckt. Dann beginnt der Wortführer des Fight Club zu sprechen. Wie immer mit ruhigem Ton, aber heiser und...ebenso eindringlich wie der Blick, der immer noch auf dem Reporter haftet.
Jasper Randall: „McMüll. Wir tauschen heute einmal die Rollen. Was hältst du davon? Du machst einen ganz hervorragenden Job hier in der GFCW. Wie lange schon? Ich nehme an, seeeehr lange, nicht wahr?“
McMüll zögert zunächst, fühlt sich etwas überrumpelt. Doch Randall meint es ernst und drückt ihm das Mic fast ins Gesicht. Der Interviewer zupft sich sein Revers zurecht und antwortet dann doch etwas verschüchtert.
McMüll: „D...das kann man wohl sagen, Sir.“
Das Mic wandert wieder zurück zu Randall, der leicht zu grinsen beginnt.
Jasper Randall: „Doch, lieber McMüll, du bist unzufrieden. Nicht wahr? Unzufrieden damit, was für Arbeiten du verrichten musst. Ist das richtig?“ McMüll: „Nun, ich...“
Randall führt das Mic wieder weg vom Interviewer. Drake Ackley hat sich fast unbemerkt von der Szenerie hinter den beiden momentanen Hauptdarstellern davongestohlen und steht nun links von McMüll. Beide Fight Club Mitglieder haben den schmalen Interviewer in die Zange genommen.
Jasper Randall: „Du hast dich doch sicherlich oft gefragt: Warum bin ich hier? Für schnöden Mammon renne ich hier backstage herum, ständig auf der Suche nach interessanten Aussagen, die irgendjemanden zu einem „AAAAH“ oder „OOOOH“ hinreißen. Du denkst doch insgeheim, dass du stattdessen was anderes verdient hättest. Oder irre ich mich?“
Wieder wandert das Mic vor McMülls Mund. Der blickt sich etwas verschüchtert nach dem neben ihm stehenden Drake Ackley um, der dort grimmig dreinblickend auf ihn herabsieht.
McMüll: „I...Ich weiß, dass...“
Nun aber erhebt sich Randalls Stimme etwas, er wirbelt herum, malt mit der linken Hand förmlich eine Nachricht in die Luft.
Jasper Randall: „McMüll, New York Times! McMüll, Superbowl! McMüll, NBC! Wäre es nicht das, was du machen solltest? Stattdessen tingelst du durch kleine Turnhallen und machst den Hampelmann. Ich beobachte dich länger, McMüll. IST ES NICHT SO??!“
Durch den letzten Satz wird McMüll tatsächlich aufgerüttelt und blickt entgeistert in die Kamera. Hat Jasper Randall tatsächlich einen Punkt getroffen?
Jasper Randall: „Oder wünschst du dir nicht etwas ganz anderes? Wünschst du dir nicht insgeheim, all deine innere Enttäuschung, die du mit dir mitschleppst, all deinen Frust, der dich plagt, mal herauszulassen? Was wünschst du dir wirklich, McMüll?“
Dann drängt sich Randall bedrohlich an den Hall of Famer heran, fast schon Nase an Nase beugt er sich herab.
Jasper Randall: „Möchtest du mir nicht eine verpassen, McMüll? Möchtest du nicht deiner innerlich angestauten Wut freien Lauf lassen, und mich schlagen? Kein NBC für dich, keine New York Times, kein Pulitzer-Preis...NICHTS! Wirst du wütend, McMüll? Bist du frustriert? Willst du mir eine verpassen?“
Und wirklich...McMüll scheint wütend zu werden. Sein Blick verfinstert sich während der letzten Worte merklich, er beißt die Zähne zusammen. Ganz offensichtlich trifft Jasper Randall einen wunden Punkt – und Drake Ackley grinst zufrieden.
Jasper Randall: „Folge dem Ruf des Fight Club, McMüll. Ich weiß, du willst es. Du hast die Schnauze voll davon, dein Leben zu vergeuden. Du willst all die Wut rauslassen, die Wut darüber, dass du keine Chance gegen die BOSSE hast. Die Bosse, die dir verwehren, das zu tun, wofür du eigentlich geschaffen bist. Na...?“
Immer wütender, immer aggressiver...zuviel der Wahrheit...
Jasper Randall: „WAS IST JETZT???“
BÄÄÄÄÄMMM
McMüll ballt die Faust, holt aus und schlägt Jasper Randall mitten in die Fresse! Randall plustert sich aber sofort auf, McMüll begreift erst einen Moment später, was er gerade getan hat. Sein Blick erhellt sich, das Finstere weicht Entgeisterung – und er schämt sich. Und hat Angst, fürchtet die Reaktion von Randall. Doch dieser grinst zufrieden, ebenso wie sein Tag-Team-Partner.
Jasper Randall: „Gut gemacht, McMüll. Sehr gut! Ich bin stolz auf dich! Du hast Potenzial! Du bist einer von uns, weißt es aber noch nicht.“
Ackley packt den bestürzten McMüll an den Schultern und drängt ihn aus dem Bild. Dann nimmt er das Mikrofon von seinem Tag-Team-Partner in Empfang und wendet sich an die Kamera.
Drake Ackley: „Einmal mehr hat der Fight Club bewiesen, dass es unzählige von uns gibt! In jedem von uns, in jedem von EUCH schlummert das Gen des Fight Club. Die angestaute Wut, der Frust über die Behandlung, die ihr in eurem gewöhnlichen, traurigen Leben erfahrt, muss raus! Und WIR geben euch die Gelegenheit. Der Fight Club ist eine Familie. Eine große Familie, in der jeder willkommen ist, der Erlösung sucht. Erlösung von der ständigen Suche nach dem Gefühl, das euch wissen lässt, dass ihr noch lebt. SCHMERZ!“ Jasper Randall: „Die Tag-Team-Challenge gibt uns genau dazu Gelegenheit! Genauso, wie wir McMüll in unseren Reihen willkommen heißen würden, seit ihr alle dazu eingeladen. Breads, Team KO, Backfetti Power...wer immer ihr sein wollt, nehmt unsere Hilfe an! Heute, im Ring! Denn ihr werdet sehen: Der Fight Club widersetzt sich über kurz oder lang dem System, das euch alle unten halten will. Gemeinsam können wir es schaffen!“
Und damit fadet das Bild auch langsam aus, während die Fight Club Mitglieder weiter grimmig in die Kamera stieren.
Heute ist der Tag gekommen. Die große GFCW Gro-Gock Mongo Challenge steht an und auch wenn er eine brisante Vorgeschichte in dieser Promotion hat, ist er heute nur einer von Vielen, der sich mit den anderen im Ring beweisen muss. Die Rede ist natürlich nicht von Robert Breads, sondern von Tom Hdot, welcher sich hinter jenem nicht verstecken braucht. Mit knallharter Wut oder raffinierter Intrigen hatte das Twoface bisher immer einen Plan das zu erreichen, was es sich vorgenommen hat. An der Umsetzung mag es zwar hin und wieder gehapert haben, doch das soll heute nicht der Fall sein. Der Sieg dieser Battle Royal resultiert in einem Titelmatch um die GFCW Tag Team Championship und damit endlich der Titelregentschaft des Twoface, welche doch schon längst begonnen haben sollte.
Tag Team Championship. Dafür benötigt man einen Partner. Man. Hdot nicht, wie er bereits vor genau einem Jahr bei eben jener Challenge bewies. Er betrat den Ring mit einem unvertrauten Partner, welcher gefühlt im gleichen Moment wieder seine Koffer gepackt und den Ring verlassen hat und somit keine größere Hilfe war, als das Bündniss welches sich früher The Abyss nannte und für den Kieler heute nichts weiter darstellt als vergeudete Zeit. Nichts desto trotz war es Hdot der die mit die meisten Leute in der Battle Royal eliminiert hat und trotz seiner Eintrittsnummer Drei bis in die Schlussphase durchgehalten hat. Doch dieses Jahr soll es zum Sieg reichen.
Langsam schlurft Tom Hdot durch den fortwährend gleich aussehenden Backstagebereich der GFCW. Ein befremdliches Gefühl. Zwar war Hdot lange nicht weg, doch es scheint sich einiges geändert zu haben. Nur noch wenige bekannte Gesichter. Einige für den Norddeutschen unbekannte Menschen, wie der Fightclub und Johnboy Dog haben schon auf den Gängen ihr Unwesen getrieben und obwohl sich Hdot sicher ist jeden Einzelnen im direkten Duell schlagen zu können, nehmen sie einen höheren Stellenwert als er im Roster ein. Doch jetzt ist keine Zeit für Jimmy Maxxx Komplexe. Hdot beschleunigt seinen Schritt und betritt nun endlich den ihm zugeteilten Lockerroom.
Hilary Tate: „Hey, Tiger. Bist du bereit?“
Hdots Tag Team Partnerin spricht zu ihm, während sie auf einem Stuhl sitzend ihre Fäuste bandagiert. Wir sind zweifellos im 21. Jahrhundert angekommen wenn eine Frau zusammen mit einem Brandopfer in den Ring steigt um etwa 19 andere Teams aus eben jenem zu werfen. Dass gerade der sonst so misogyne Hdot sich nicht nur auf eine Beziehung einlässt, sondern dieser Frau auch noch den Kampf um das Titelgold anvertraut, grenzt stark an dem achten oder sogar neunten Weltwunder. Doch das Vertrauen ist sicher nicht in die falschen Hände gelegt, denn die braunhaarige MMA-Kämpferin hat bereits in vielen Situation und sogar in Jason Crutchs patentiertem „No-Sanctioned-Crutchs-Career-on-the-line-Mixed-Tag-Team-I-Quit-Match” bewiesen, dass sie hart austeilen kann und ihre Sportart auch in der abgewandelten Form des Wrestlings perfekt beherrscht.
Tom Hdot: „...“
Das Twoface steht nur apathisch in seiner Umkleide. Viel zu viele Gedanken gehen ihm gerade durch den Kopf. Vorurteile gegenüber Frauen hat der Kieler noch immer und da passt es eigentlich doch nicht so Recht in sein Denkmuster, dass seine Freundin mit ihm Seite an Seite in diesem kräftezehrenden Match steht.
Hilary Tate: „Jetzt wach doch mal auf! Den ganzen Tag sagst du kein Wort und stehst total neben dir? Was ist denn los? Heute ist doch der Tag auf den du so lange gewartet hast!“
Recht hat sie. Doch vielleicht ist sich Tom Hdot gar nicht mehr sicher, ob ihm die Sache mit dem Wrestling überhaupt liegt. Er ist jetzt einige Monate ohne ausgekommen, was natürlich seiner vergangenen Alkoholabhängigkeit geschuldet war. Hilary hat ihn mit ihrem Training zwar wieder gut in Form gebracht, doch auch praktische Matcherfahrung fehlt ihm. Ein normales Singles-Match hätte dem Kieler sicherlich gut getan, bevor er an sich selbst die Forderung stellt eine derartig große Challenge zu gewinnen. Doch mit einem gesunden Fokus und der richtigen Partnerin an der Seite ist das doch hoffentlich alles kein Problem.
Tom Hdot: „Nein, es ist nichts. Ich fühle mich nur so komisch. Alle fragen sich bestimmt warum ich so eine lange Auszeit hatte. Jetzt sind die Karten völlig neu gemischt. Die großen Namen von vor einem halben Jahr sind spurlos verschwunden und unbekannte Namen stehen plötzlich an der Spitze hier. Ich meine wer zur Hölle steht denn da auf der Card? Jimmy Maxxx und Zereo Killer vergnügen sich im Opener. Dann tritt Streetman gegen Kriss Dalmi an. Wer zur Hölle ist denn das? Und in der Challenge machen auch Namen mit bei denen ich mich Frage was für Gestalten uns da erwarten. Da heißt der eine, wie der andere wahrscheinlich aussieht. Jasper Randall. Sir Rowan. Das da versuche ich gar nicht auszusprechen...“
Inzwischen hat sich der Janusköpfige einen Flyer aus seiner Hosentasche gegriffen. Dort ist die Card des heutigen War Evening abgedruckt und im Moment zeigt er auf das Team der Pöbel-Viren Password Steal Exe & Spyware Install Exe.
Tom Hdot: „Brandon Cornwallace, wer ist denn das schon wieder? Und was bitte soll das sein? Backfetti Power!? Wer zur Hölle nennt sich denn Big Backstein?“
Scheinbar beginnt das Twoface vollends den Verstand zu verlieren, doch Hilary Tate ist aufgestanden und legt ihren Finger auf seine halb verbrannten Lippen.
Hilary Tate: „Ssh. Ganz ruhig, fahr mal runter. Du wusstest doch dass auch Gastauftritte aus anderen Ligen dabei sind. Dass die sich alle nicht ansatzweise mit dir messen können ist dir hoffentlich klar. Seit du weggewesen bist lief hier doch alles sportlich den Bach runter, da werden dir die GFCW eigenen Wrestler genauso wenig das Wasser reichen können. Und jetzt atme tief durch. Wir wollen das Ding ja schließlich gewinnen und der Ring räumt sich nicht von alleine auf. Wir haben unsere Taktik durchgesprochen, wir sind beide körperlich auf unserem absoluten Höhepunkt und mental sind wir jedem einzelnen Wrestler der auf diesem Stück Papier steht überlegen.“
Die brünette Dame nimmt Hdot den Zettel aus der Hand, reißt ihn in der Mitte durch und verteilt die beiden Hälften auf dem Boden. Dann legt sie ihre Arme um seinen muskulösen Nacken und schaut ihn eindringlich an.
Hilary Tate: „Wir schaffen das schon, ja?“
Langsam macht sich ein Lächeln auf dem zweigeteilten Gesicht Hdots breit. Ein absolut seltener Anblick. Langsam legt er seine Arme nach vorne als wolle er Hilary auch umarmen, doch da lässt sie ihn wieder los, macht einen Schritt nach hinten und beginnt mit schnellen Kniebeugen.
Hilary Tate: „Und jetzt mach dich fertig. Du weißt ja, ein gutes Warm-Up und der Kampf ist schon halb gewonnen. Das wird ein absolutes Chaos im Ring, da musst du einen kühlen Kopf bewaren, aber du darfst auch nicht auf Sparflamme da hineingehen. Das sind zwar alles niedere Athleten, aber du weißt ja, in Rudeln kann einem alles gefährlich werden...“
Jedes Mal wenn Hilary aus der Kniebeuge aufsteht, boxt sie zweimal schnell in die Luft. Hdot schaut sie lange mit einem leicht verwirrten Blick an.
Tom Hdot: „Kann es nicht sein, dass du das Ganze etwas zu ernst nimmst? Ich meine...“
Da wird Hdot plötzlich von seiner Freundin in einem weniger zärtlichen Ton unterbrochen.
Hilary Tate: „Das ist doch nicht dein Ernst! Hast du eine Ahnung wie sehr ich mich dafür eingesetzt habe, damit du von deiner Alkoholsucht wegkommst? Ja? Und damit du endlich wieder das machst was du am Besten kannst, nämlich Wrestling! Und jetzt erzählst du mir dein In-Ring Comeback wäre nicht so wichtig? Komm schon!“
Hilary schaut ihren Freund empört an. Hdot hingegen kratzt sich fortwährend am Kopf und findet nicht die richtigen Worte um sich zu rechtfertigen. Diese Gelegenheit nutzt Hilary Tate um weiter auf ihn einzureden.
Hilary Tate: „Und nicht nur das, dieses Match ist dein Sprungbrett zur Tag Team Championship! Du wolltest doch seit du der GFCW beigetreten bist Titelgold um deiner Hüfte tragen und daraus wurde aus vielerlei Gründen nichts, aber jetzt ist die Chance endlich da und du willst die Flinte ins Korn werfen? Was ist denn mit dir los? So kenne ich dich überhaupt nicht!“
Das Twoface geht ein paar Schritte zurück und lehnt sich gegen die Wand. Seine Freundin und Managerin scheint nicht ganz zu verstehen worauf er hinaus will, doch das ist nicht gerade leicht wenn er selbst genauso wenig weiß was er zum Ausdruck bringen will.
Tom Hdot: „Naja, die Tag Team Championship. Vielleicht ist das wirklich keine so gute Idee. Die Challenge letztes Jahr habe ich quasi alleine bestritten und auch an The Abyss hat man gesehen, dass ich eigentlich mehr ein Singles Competitor bin...“
Plötzlich scheint der ehemaligen MMA-Kämpferin ein Licht aufzugehen, denn sie stöhnt nun genervt auf und rollt mit den Augen.
Hilary Tate: „Ach das ist es also! Du vertraust mir mal wieder nicht. Oh, Hilary, ich kann nicht mit dir in den Ring steigen. Oh, Hilary, du bist doch eine Frau... Oh, Hilary, das mache ich lieber alleine. Was ist denn los mit dir? Ich habe schon Dutzende Männer und Frauen verprügelt, dich eingeschlossen, und du willst mir jetzt erzählen, dass ich nicht mit dir an der Challenge teilnehmen kann?“ Tom Hdot: „Nein, das ist es nicht aber...“
Hdot versucht etwas dazwischen zu stammeln aber er schafft es nicht Hilary aus ihrem Redefluss zu reißen.
Hilary Tate: „Liegt das vielleicht daran, dass ich keine fünfhundert Kilo wiege wie dieser Berzerk mit dem du angetreten bist? Oder muss ich mir wirklich erst Eier anschaffen damit ich mitmachen darf? Komisch, als ich an Crutchs Seite war hattest du kein Problem damit, dass ich mitkämpfe. Du glaubst wahrscheinlich echt, dass ich es nicht schaffe und dir nicht das Titelgold beschere oder so ein Scheiß! Weißt du was? Ich hab mehr Titelgürtel gehalten als du Schlappschwanz!“
Plötzlich knistert die Luft im Raum. Hilary schaut so böse es ihre rehbraunen Augen nur zulassen. Hdot hat während er seine Rüge bekommen hat auf den Boden geschaut und blickt nun langsam wieder hoch. Er steht eine Weile mit offenem Mund herum, weil er keine Worte findet, bevor er antwortet.
Tom Hdot: „Ach, du hast ja Recht. Sei nicht böse, es tut mir leid. Ich weiß das passt nicht zu mir, aber vielleicht habe ich einfach etwas Lampenfieber vor diesem Match. Ich schätze das legt sich wieder sobald ich ins kalte Wasser geschmissen werde. Und es liegt nicht an dir, du bist die beste Partnerin die ich für dieses Match haben kann.“
Kurz schaut Hdot wieder auf den Boden, auf dem der zerrissene GFCW Flyer liegt.
Tom Hdot: „Wir gewinnen das locker, du hast ja so Recht. In der Challenge kann uns niemand das Wasser reichen, da bin ich mir sicher. Okay, ich... Ich bereite mich dann auch auf das Match vor. Ich will es ja schließlich auch gewinnen. Im Ring bin ich wieder der alte starke Tom, den du kennen und lieben gelernt hast, ja?“
Seit seiner Rückkehr verhält sich Hdot wirklich nicht wie die Fans ihn kennen. Ob die schwere Zeit, die er während seiner alkoholkranken Phase durchgemacht hat einen anderen Menschen aus ihm gemacht hat? In jedem Fall wäre jede Freundin sicher sehr glücklich über diese zuckersüßen Worte. Jede Freundin bis auf Hilary, welche ihn angewidert ob dieser Süßholzraspelei anschaut. Sie schüttelt sich kurz die Verwirrung aus dem Gesicht und greift dann Hdot am Arm, während sie wieder mit ruhiger Stimme spricht.
Hilary Tate: „Ich glaube du musst einfach mal den Kopf freikriegen. Wir verschieben das Warm-Up ganz kurz, komm mal eben mit raus. Wir können es nicht gebrauchen, dass du so durch den Wind bist.“
Das Twoface wird von Tate nach draußen gezogen um einen Spaziergang anzutreten, der ihn wieder auf Vordermann bringen soll. Die beiden treten aus dem Lockerroom und die Tür fällt zu. Wie die beiden wohl im heutigen Match harmonieren werden? In jedem Fall handeln beide aktuell wie man es ihnen vor ihrer Auszeit niemals zugetraut hätte. Wie sich das im Ring auswirken wird erfahren wir allerdings noch nicht. Das Bild wird ausgefadet und die Kamera schaltet zum nächsten Segment.
Es ist der Tag der großen Mongo Challenge und es scheint obligatorisch, dass sich an diesem Tag mehr Menschen in der Veranstaltungshalle der GFCW aufhalten als es sonst der Fall ist. Für jemanden wie Johnboy Dog, der ab und an mal beim Bralin' Rumble teilnimmt, ist das nun nicht so ungewöhnlich, aber es sind ja nochmal einige Akteure mehr. Man trifft alte Bekannte, wechselt den einen oder anderen Handschlag...und knurrt sich an. Jeder will die Challenge gewinnen und sich einen Shot auf die GFCW-Tagteam-Titles sichern. Und wer könnte daran mehr Interesse haben, als ein geradezu kongeniales Duo, bestehend aus dem GFCW-Intercontinental Champion Johnboy Dog sowie dem GFCW-World-Heavyweight-Champion Jason Crutch? Richtig, niemand!
Johnboy
Dog: „Bahm!“
Mac
Müll: „Verehrte GFCW-Fans, liebe GFCW-Galaxie und
liebe Zuschauer. Ja, auch die, die gerade von ihren Ehefrauen
dazu genötigt werden, sich die großartige Action
halbnackter Männer in der GFCW anzusehen. Wir haben hier den
amtierenden GFCW-Intercontinental- und den
GFCW-Heavyweight-Champion vor uns sitzen – Johnboy Dog und
Jason Crutch!“
Mac Müll: „Johnboy Dog und Jason Crutch. Ihr seid beide zusammen bei der großen Gro-Gock-Mongo Challenge vertreten und werdet dort als eines der wenigen Teams die Fahne der GFCW hochhalten. Wie kam es zu diesem Pakt und was versprecht Ihr euch davon? Fangen wir mit dir an, Johnboy.“
Johnboy Dog rückt sich ein wenig in seinem Sessel zurück und blinzelt. Offenbar macht ihm die Sonne, in der er sitzt, einige Probleme und eine Sonnenbrille hat er nicht dabei. Aber gut, ist halt ein harter Hund und wird das sicherlich überleben.
Johnboy Dog: „Dass ich ein großer Crutch-Fan bin ist ja nichts neues. Ich verfolge sein Tun schon seit er in der GFCW ist und muss sagen, dass mir gefällt was er tut. Er hat den steinigen Weg beschritten und es nun tatsächlich zum Heavyweight-Champion geschafft. Viel mehr geht da eigentlich kaum.“ Mac
Müll: „Was fasziniert Dich besonders an ihm?“ Mac Müll: „Du hast gerade Deinen Titelgewinn bei War Evening angesprochen. Hinter den Kulissen munkelt man, dass der Hüne möglicherweise von dir angeh-“
Johnboy Dog lässt den armen Mac nicht etwa ausreden, sondern fährt ihm fieserweise mitten in die Parade.
Johnboy Dog: „Wolltest Du 'angeheuert' sagen? Im Ernst? Mir ging ja die Dschungle-Kid-Sache schon auf die Nüsse, aber scheinbar scheint es für keinen realistisch, dass ich auch nur ein Match ohne Hilfe, Eingriffe oder sonstwas gewinnen könnte, mh? Das nervt. Aber ich weiß auch nicht, wie ich's Gegenteil beweisen soll.“ Jason Crutch: „Tust du doch! Heute, mit mir!“
Crutch war gar nicht im Bild, weswegen der Kameramann sofort reagiert, als der GFCW-Heavyweight-Champion in das Interview einsteigt, ohne gefragt worden zu sein.
Crutch nippt gerade, in den unbequemen Stuhl geflätscht, aus einer Tasse Cappuchino und lässt die überraschten Blicke auf sich ruhen, die er mit einem Augenbrauen-Hochziehen quittiert.
Jason Crutch: „Dann bin ich wohl dran. Mülli, du alte Socke. Wir alle wissen doch mittlerweile, dass JBD seine Titel immer auf umstrittene Art und Weise gewinnt, nichts neues also.“
Diese Aussage unterstreicht er grinsend - aber selbst der alte Hund kann sich ein Schmunzeln nicht verkneifen. Es scheint, als seien gegenseitige Sticheleien bei den beiden Herren mitunter schon sowas wie gang und gäbe. Das Grinsen von Crutch zeigt aber eindeutig, dass er keinesfalls Böse meint.
Jason Crutch: „Ihm aber hier zu unterstellen, er hätte etwas mit diesem Hünen zu tun? Ich meine, ein bisschen Kenntnis in Erbanlagenkunde zeigt, dass dieser Strolch sicher kein weiterer Sohn von JBD sein kann. Aber wir schweifen ab. Du wolltest mich sicherlich gerade fragen, wieso ich mit JBD teame?“ Tammy: „Eigentlich war ich dran und ich wollte eigentlich…“ Jason Crutch: „Das ist aber alles kein Problem, ich antworte auch gerne, bevor die Frage gestellt wird. Man kann JBD nicht weniger als Respekt entgegenbringen. Ich kenne kaum jemanden in der GFCW, der mehr Kampfgeist besitzt als dieser ältere Gentlemen neben mir. Wir sind wie Harrison Ford und Sean Connery. Ich bin für die Action zuständig, und er für die oberlehrerhaften Sprüche. Es ist MONGO CHALLENGE, Baby! Das Match werden die mongohaftesten der Mongohaften gewinnen. Wir werden viel versuchen müssen und uns weit aus dem Fenster lehnen müssen, aber wir werden versuchen, so mongohaft wie möglich zu sein. Ich meine, mein Partner heute ist ohnehin schon nahe dran, der größte Mongo überhaupt zu sein. Schließlich kann nur er Battle Royals gewinnen, die nirgends im TV ausgetragen werden. Und das will schon was heißen!“ Tammy:
„Willst du damit also sagen, dass Johnboy Dog nur dabei
ist, weil er...“
Johnboy Dog: „Was haben wir denn da....ah, die Gurkeneinleger! Crutch, was hältst du von den Gurkeneinlegern? Sollen wir die zurück ins Glas stopfen? Lugosi reißt ja in letzter Zeit eh keine Bäume mehr aus...etwas flügellahm der Gute.“ Jason Crutch: „Ich glaube, wenn wir jeden Namen, den Max Mustermann und Toxic Lugosi ihrem Team gegeben haben, aufgelistet hätten, würden die beiden alleine 20 Teams stellen.“ Johnboy Dog: „Dann haben wir den Fight Club....den ehemaligen Intercontinental Champion. Die können ziemlich aufräumen, wenn sie wollen, aber da sich eh beide auf mich stürzen werden, kannst Du sie mit Leichtigkeit eliminieren. Was haben wir denn noch... Pink Panthers! Bitte was? Wer hat an der Uhr gedreht? Ist es wirklich schon so spät? Ehm...mach du mal weiter bitte. Ich hab da noch Nikotin und Bakterien gesehen...ich glaube es hakt!“
Ungläubig und dezent angewidert schaut der Hund zu Jason Crutch und gibt ihm den Wisch, während von den Interviewern immer noch nicht wirklich viel zu hören ist. Tammy spielt immerhin mittlerweile mit ihrem Smartphone herum, als ahne sie, dass das noch etwas dauern wird. Der GFCW-Heavyweight-Champion entreißt seinem Tag-Team-Partner „die Liste“.
Jason Crutch: „Ralph Ramon und Knalltüte...Würde man mich nach einem Favoriten fragen, würde ich auf Knalltüte tippen. Ich kenne sein Profil, ich kenne seinen Werdegang. Knalltüte ist einer der härtesten Hunde – tschuldige, Dog – den ich kenne. Aber ich habe mich gut auf Knalltüte vorbereitet. Ich habe stundenlanges Schattenboxen hinter mir und denke, dass ich Knalltüte auf diese Weise gut entgegenkommen kann. Weiter im Text: Tom Hdot und Hilary Tate...aaaaaah! Meine Ex! Also zunächst einmal, Mülli: Ich kann an einer Hand gar nicht mehr abzählen, wie oft und in welchen Matcharten ich Tom Hdot schon alles besiegt habe. Freue mich aber grundsätzlich auf die Gelegenheit, ihm noch einmal gegenüberzustehen. Und mit Hilary habe ich ja ohnehin ein Hühnchen zu rupfen, ne? Die Pöbelviren? Aha, interessant. Aber ich denke, dass Johnboy und ich eine ordentliche Firewall aufgebaut haben, die nix durchlässt, nicht einmal die Pöbelviren. Sofern es sich um andere Viren handelt, sollte sich evtl. Dr. Dick der beiden annehmen, aber das is ne andere Geschichte.“
Der
Hund schaut verdutzt und reckt den Blick auf den Wisch, den
Crutch immer noch in der Hand hält.
Johnboy
Dog: „Also ich tippe auf die Fragezeichen!“
Jason
Crutch: „Das darfst du nicht!“
Jason
Crutch: „Glücklicherweise trägt die Bürde,
dein Sohn zu sein, schon jemand anderes. Und nein, du darfst
nicht. Jedes dieser verdammten Teams wird auf sich selbst als
Sieger tippen – und dann ausscheiden. Wir werden auch auf
uns tippen – aber eben gewinnen! Das unterscheidet uns von
den anderen!“
Der GFCW-Heavyweight-Champion bedeutet dem Kameramann, der wohl „Jerry“ weißt, er solle mal das Bild nur auf ihn richten. Und nun wirkt er doch etwas ernst.
Jason Crutch: „Den Wisch habe ich ja schon zerrissen, dennoch findet sich dort ein Name, der mir dennoch etwas Respekt abluchst: Robert Breads! Breads, du hast mich schon geschlagen. Kompliment, Glückwunsch. Ich denke, obwohl der Sieg für dich ja eigentlich unbedeutend ist, schließlich bin ich ja nur ein Möchtegern und du die große Nummer, hast du es doch jedem erzählt, dass du Jason Crutch schon besiegt hast. Du hast es Jerry, dem Kameramann erzählt. Du hast es Jerry, dem Kabelträger erzählt. Zum Teufel, du wirst es wohl sogar Jerry, der Putzfrau erzählt haben! Doch hier bei der Battle Royal geht es nicht um das 1, 2, 3. Hier geht es um Teamwork, etwas Losglück und darum, den anderen über die Seile zu bugsieren. Breads, und alle anderen: Die Tag-Team-Challenge mag für euch nur eine Mongo Challenge sein, doch für mich und Johnboy Dog ist das weit mehr. Wir sind der amtierende GFCW-Intercontinental- und GFCW-Heavyweight-Champion! Jeder weiß aber, dass der Sieg dem Team einen Shot auf die GFCW-Tag-Team-Titel verspricht. Ob sich Jimmy Maxxx noch daran erinnert oder nicht. Er wird sich schon eine Ausrede einfallen lassen, damit dieses Match nicht zustande kommt, was ich gehört habe. Fakt ist aber, dass Johnboy Dog und ich scharf drauf sind, uns noch einen weiteren Titel einzuverleiben. Stell dir das nur mal vor, Dog: Alle Titel der GFCW vereint bei zwei Männern...gibt es was Größeres? Nun sag schon, Dog? Gibt es was Größeres als das?“
Beinahe könnte man meinen, alle Anwesenden wären während des langen JC-Monologs eingeschlafen, doch jemand ist noch wach: Es ist der Dog – auch wenn er schon etwas schläfrig aussieht...
Johnboy
Dog: „Ehm....was? Wann gibt’s eigentlich was zu
mampfen? Und...ehm...ja! Gibt es! Aber davon ab wäre es
schon stark, alle Titel der Liga auf zwei fähige (!) Männer
zu vereinen, die sich auch darum scheren, diese gründlich zu
repräsentieren! Aber vermutlich klinge ich schon so, als
würde man mit der Challenge auch gleich den Titel
gewinnen...“
Johnboy
Dog: „Mülli?“
McMüll: „Ich habe zwar noch einige Fragen auf meinem Zettel stehen, aber ich sehe irgendwie grade, dass wir gar nicht mehr allzu viel Zeit haben. Deswegen nur das: Darf man erwarten, dass ihr euch einen Teamnamen ausgedacht habt?“
Crutch und JBD tauschen Blicke, der GFCW-Heavyweight-Champion zuckt dann mit den Schultern.
Jason Crutch: „Wir haben ja ehrlich gesagt darüber nachgedacht, uns „Tim und Struppi“, „Obelix und Idefix“ oder „Lucky Luke und Rantanplan“ zu nennen, doch wofür das ganze? Wir könnten uns auch „Team PDX“ nennen, oder „Team LMAA“, schließlich nehmen an der Challenge auch Teams teil, die sich „Team FRO“ oder „Team K.O.“ nennen, und da weiß auch kein Schwein, was das bedeuten soll. Namen sind Schall und Rauch, lieber Mülli. Deswegen treten wir an als das, was wir nun mal sind: Johnboy Dog, GFCW-Intercontinental-Champion und Jason Crutch, GFCW-Heavyweight-Champion! Und ihr könnt euch sicher sein: Die zahlreichen Crutch-o-Maniacs und all die Doggy-Dogs dort draußen in der Halle stehen hinter uns, feuern, oder bellen uns an, brüllen uns zum Sieg. All das führt dazu, dass es heute Abend nur uns als Sieger geben kann!“ Johnboy
Dog: „Wuff!“
Johnboy Dog: „Was ich damit sagen will: Mit all diesen grandiosen Crutch-O-Maniacs und Doggies da draußen, können wir nur gewinnen! Nee warte... können nur wir gewinnen, so rum! Wir sind ja keine Laufkundschaft, die sich nur extra für ein Match zusammentut, nur um dann wieder getrennte Wege zu gehen! Wir sind wie eine Symbiose aus gut und perfekt! Aus heiß und kalt! Und daran führt bei der Challenge kein Weg vorbei!“
Welch Worte! Worte die offenbar selbst Mac Müll nun dazu veranlassen, weitere Fragen einfach steckenzulassen. Womit das Segment einfach sang- und klanglos endet....nicht aber ohne dass man im Hintergrund sieht, wie die beiden wrestlenden Herrschaften mit der Schorle anstoßen – offenbar ist man wirklich sehr von dem überzeugt, was man tut!
Max Mustermann: "DU! Warum bist du hier! WAS SOLL DENN DAS?!"
Wir schalten Backstage in die Gänge des Lockerrooms und sehen einen aufgebrachten Max Mustermann. Dieses Szenario ist nichts neues, fast schon alltäglich und für die Zuschauer ein gewohnter, fast schon lieb gewonnener Anblick. Überraschend ist höchstens die Person, auf die sein bebender Zeigefinger deutet, befindet sich am anderen Ende doch der Son of Rome, Marvin Percio.
Der nun fragend die Augenbrauen hebt und den 0815-Wrestler mustert. Irgendwie kommt sein Gegenüber dem Römer und erklärten Imperator der GWS vertraut vor, allerdings hat er auch einfach ein Allerweltsgesicht. Vielleicht eines von vielen anderen, dem er schon in selbiges getreten hat.
Marvin Percio: "Kennen wir uns? Habe ich dir irgendwann mal die Freundin ausgespannt oder deinem Zahntechniker zu einem Vermögen verholfen?" "NEINNEINNEIN! Du hast hier nichts verloren! Das hier ist nicht deine Liga. Das hier ist MEINE Liga! Du hast deine eigene, in Needles! Hättest du da nicht bleiben können?!" Marvin Percio: "Was ist? Angst vor dem bösen Mann, der deiner Liga mit Überfremdung droht? Ist das etwa die Art wie die GFCW-Ureinwohner ihre Eroberer begrüßen, die gekommen sind um gebrannte Erde und geschändete Frauen zu hinterlassen?"
Passend zu seinem gelangweilten Tonfall beim Thema Raub und Vergewaltigung beißt Percio abschließend in einen Apfel und wirft ihn nach einem Bissen weg, nur um auch visuell zu unterstreichen was für ein Arschloch er ist - denn Mustermann hätte diesen Apfel sicherlich gerne gehabt. Määhphisto mag Äpfel. Und Marvin Percio ist für ihn kein unbekannter, sondern - was viele nicht wissen, nicht einmal der Römer selbst in diesem Moment - gar sein Schäfer. Lange, lange ist es her seit die beiden sich das erste mal begegnen. Aber natürlich wird der Administrator der Unterwelt nicht einfach seine Tarnung fallen lassen, nur weil sowas wie sein bester Freund - neben Lunenkind und Lugosi natürlich - mal eben zu besuch kommt! Nein, natürlich nicht. Der größte Trick des Teufels war der Menschheit.. ihr kennt den Spruch. Ja und das der Teufel in Wahrheit gerade mal kein Schaf, sondern der Wrestler Mustermann ist, muss halt auch keiner wissen. Auch das gehört zum Trick. Was die Sache komplizierter macht als ein Dribbling von Messi durch den gesamten Strafraum von Real Madrid.
Max Mustermann: "Was willst du überhaupt bei dieser Tag Team Challenge? Da gibt es nur einen Shot auf den Tag Team Title. Du HASST Midcard-Title!"
Der GWSler vor ihm zieht die Augenbrauen nun sogar noch ein Stück höher bei dieser Information, verwundert darüber dass jemand aus der GFCW tatsächlich seine Hausaufgaben gemacht hat.
Marvin: "Ich merke mein Ruf eilt mir voraus. Aber es geht hier nicht um Titelgold, sondern darum ein Exampel zu statuieren. Hauptsächlich an Typen wie dir. Nimm das bitte nicht persönlich, auch wenn es so gemeint ist." Max Mustermann: "An mir? AN MIR?! Hör mal, Freundchen! Du hast doch gar keine Ahnung wovon du da sprichst!" Marvin: "Oh, ich weiß genau wer du bist."
Das verunsichert den Verdammer der Verdammnis nun doch und verdammt deshalb schon mal im Voraus seine Unachtsamkeit. Hat er sich etwa verraten? Hat er einen Fehler gemacht? Sitzt seine Frisur nicht richtig, oder so?
Max Mustermann: "Ach ja?" Marvin: "Oh ja, mein Freund."
Uh-Oh. Sein Schäfer erkennt halt sein Schaf, egal ob im Wolfs oder im Menschen-
Marvin: "Du bist einer dieser Typen, die Wrestling für einen Comedyact halten, weil sie im Theater und den Nachtclubs von der buhenden Menge von der Bühne gejagt wurden. Die diesen Sport so.." Max Mustermann: "MÄÄÄHÄHÄHÄ!" Marvin: "Was ist? Hast du einen Anfall oder sowas?" Max Mustermann: "Oh. Haha. Ich dachte schon du sagst jetzt sowas wie "Du bist ein Schaf" oder so."
Der Entfacher des Fegefeuers winkt erleichtert ab, bevor ihm einfällt, dass das jetzt erst recht verdächtig wirken könnte.
Max Mustermann: "Äh. Also ich mein das so metaphorisch. Weil die Typen das hier gerne machen. Tier-Metaphern. Stryfe vor allem. Frag Stryfe! Der macht dauernd welche!"
Seufzend schüttelt Percio den Kopf. Die Typen hier sind noch schlimmer als Robert ihm am Telefon erzählte.
Marvin: "Äh, ja.. Whatever." Max Mustermann: "Ja, wie auch immer. Wir sehen uns dann im Ring, wo ich dich einreiße wie die Mauer bei.. bei.."
Marvin: "Den Berlinern?"
Max Mustermann: "Nein, ich hab schon gegessen. Ich meine die Mauer im Miley Cyrus Video!"
Irritiert verzieht Marvin Percio nun zum dritten Mal die Augenbraue, überlegt sich kurz eine Antwort, lässt es dann aber einfach sein und Mustermann genau so einfach stehen. Das ist also die Liga in die Määhphisto damals ging, um gegen Geflügel anzutreten? Kein Wunder war sein Schaf seit dem nie wieder so wie früher.
|