Die Arena ist bereits auf Betriebstemperatur. Die Fans sind kommplett aus dem Häuschen, sie feiern ausgelassen den War Evening und leftzen geradezu nach dem nächsten Highlight dieser letzten Show vor dem mit Spannung erwarteten letzten PPV der GFCW im Jahre 2012 nach Jesus Christus....und mittendrin GFCW Legenden schelcht hin und Kommentatoren der ersten Stunde: Sven und Pete, die es sichtlich schwer haben in diesem Pool aus Frohsinn noch professionell ihren Job zu machen.
Pete: Was haben wir heute nicht schon für geniale Matches gesehen mit Kris Dalmi, Jimmy Maxxx, Chris McFly... Sven:...und nicht zu vergessen der Phaseant Warrior... Pete:...du sagst es Sven und sein Gegner bei Title Nights hat etwas ganz besonders für uns vorbereitet bevor er mit seinem Partner Savan gegen die aktuellen Tag Team Champions Corps Nobilis in den Ring steigen wird...dass solltet ihr zu Haue an den Bildschirmen auf keinen Fall verpassen... Sven:...Doch zuvor gehen wir in eine kurze Werbeunterbrechung...
Wieder zurück in der Halle, sind wir wieder bei Pete und Sven am Kommentatorentisch.
Pete: So und nun schalten wir rüber zum Parkplatz wo uns Rob etwas ganz Besonderes zu präsentieren hat.
Die Kamera schaltet in die dunkle kalte Herbstnacht von Bremen. Das Plätschern von unzähligen kleinen Regentropfen ist zu hören. Der Wind zieht mit lautem Rauschen am Kamerateam vorbei, während es sich brennen Mülltonnen nähert, dessen dichte hohe, spitzzulaufende Flammen im Wind nach rechts und links wanken, bis sie an ihrer Spitze in grauen Qualm aufgehen und zurück in die Atmosphäre ziehen. Die Kamera zieht vorbei an einer Reihe von Autos, die verlassen und traurig auf den Parkplätzen stehen. Das Quietschen von Schuhen in den schlammigen, spiegelnden Fützen des Asphalts ist zu vernehmen. Dann befindet sich die Kamera auch schon mitten auf dem ausgeleuchteten Platz und in der Fütze vor uns können wir schon zwei Gestalten im halbdunkeln sehen, die wohl genau vor uns stehen müssten. Die Kamera sieht auf und blickt nun genau auf die Oberkörper von Rob Gossler und seinem Partner Savan: Der Hardcore Madness! Freudig haben beide ihre Kendostäbe in den Händen und Rob zudem noch ein Mikro, mit welchem er die Fans freudig begrüßt, in bester Samstagabendshowmanier ala möchte gern super Moderator.
Rob: Guten Abend meine Freunde und Feinde! Hier ist die Hardcore Madness mit einer wichtigen Ankündigung für euch all da draußen! Das durchgeknallteste und abstoßenste Tag Team der Wrestlingwelt hat eine Nachricht an alle da draußen! Alle partywütigen Spinner, strebsamen Bücherwämser verklemmten PC Wichser und ganz besonders an alle studentenverbindungstreuen Corps Nobilis Anhänger! Wir befinden uns heute Abend auf einer ganz besonderen Mission. (nebenbei: Trommelwirbel bitte)
Und im Hintergrund setzt tatsächlich ein Trommelwirbel ein….und verstummt ebenso plötzlich wieder.
Rob: BEAT THE SNOPS! Savan/ Rob: Tadaaaa! Rob: Ja ganz recht, auch wenn wir nicht um ihre Titel antreten werden, was uns im übrigen sehr traurig stimmt, da wir anderweitig beschäftigt sind, werden wir diese verwöhnten Prollärsche aus ihren samtigen Höschen holen und ihnen den Kavier und die Überräste der vom Aussterben bedrohten Tierarten aus ihren Mägen prügeln und ein Feuerwerk in ihren Köpfen entfachen, was bis weit nach Title Nights sie verzehren wird. Sie werden HARDCORE MADNESS NIE VERGESSEN! Aber hey, warum reden wir nicht mit ihnen selbst? Sie sind doch hier! Liebe Wrestling Freunde, bitte begrüßt mit mir die amtierenden GFCW Tag Team Champions:…..CORPS NOBILIS!
Rob und Savan machen der Kamera den Weg frei auf zwei Strohpuppen wie sie deletantischer nicht einmal von einer Vorkindergartenkrabbelgruppe gebaut werden könnten. Auf die Köpfe der beiden aufs Gröbste zusammengeschnürten Strohhaufen, ist lieblos jeweils ein Zettel mit ihrem Namen geklept. Das ist auch schon alles was diese Puppen voneinander unterscheiden. Beide sind bis auf die Kochtopfdeckel, die auf ihren Schultern festgeschnürt sind, absolut „Nackt“. Nachdem wir nun „das Corps“ eingehend betrachten durften, beginnt Rob auch schon mit seinem Interview, wobei sich Savan hinter die Puppen begibt um ihre Stimmen zu imitieren.
Rob: Guten Abend Corps! Ihr habt euch ja mit Emilio Fernandez angefreundet, was erhofft ihr euch davon? Hvs: Er ist unsere heimliche Liebe und der einzige der uns so richtig befriedigt. Rob: Das hört sich ja nach einer Menge Spaß an, Ihr werdet eure Titel voraussichtlich gegen zwei Rückkehrer in die GFCW verteidigen was sagt ihr dazu? Rvs: Hoffentlich schlagen sie nicht zu hart zu, dass tut immer so weh…. RvH: Hoffentlich wird mein Höschen nicht schmutzig, dann schimpft Mutti mit mir und ich krieg einen Monat Hausarrest und darf nicht mehr in Mamis Bettchen schlafen.
Rob winkt beschwichtigend ab.
Rob: Ach ihr schafft es schon eure Höschen trocken zu halten und wenn ihr lieb seid geht es auch ganz schnell und schmerzlos… Rob: Wir sind eure heutigen Gegner, freut ihr euch schon drauf? RvS: Wir haben ja solche Angst von euch verprügelt zu werden, alle haben sich vor uns in den Staub gepackt um von uns gepinnt zu werden. Hvs: Bitte seid so lieb und verliert gegen uns ja? Dann bekommt ihr auch ganz viel Geld und mein Vati schenkt euch ein Anwesen in Ibiza. RvS: Wir möchten doch nur auch mal so groß und berühmt werden wie die Brothers in Arms, die Road Warriors oder die DX oder wenigstens auch nur einigermaßen so wie ihr.
Rob kratzt sich gespielt nachdenklich am Kinn.
Rob: Nagut…aber nur wenn ihr ein Spiel mit uns spielt ok?
Treu doof wie eh und je antworten die beiden wohlhabenden Studenten.
HvS/RvS: Okeee…. Rob: Also schön, bleibt genau so stehen ja? Genau so und schön still halten.
Eine äußerst komische Szene als könnten diese Strohpuppen weglaufen… Rob entfernt sich nun wieder etwas von den beiden Puppen und begibt sich an die Seite seines Tag Team Partners, der nun bereits mit schwingendem Kendostick Maß nimmt und die Puppen fixiert. Rob nimmt nun die Pose eines alt gedienten Sportmoderators ein wie er so häufig in die diversen Fernsehformaten zu hören und zu sehen ist.
Willkommen meine Damen und Herrn zu diesem großartigen Sportereignis! Hier sehen wir den dreimaligen Champion im Strohkopfweitschlagen. Sein Können und all seine Erfahrung wird er in diesen Schlag legen müssen, um sich erneut die begehrte Medallie zu sichern. Er hat sich für ein Langholz aus Asien entschieden. Eine exzellente Wahl mit schnellem Schlagtempo und enormer Prezession, einzig und allein die Stabilität könnte Probleme verursachen aber ein erfahrener Schläger wie er wird, dass schon auszugleichen wissen und hier kommt er auch schon! Er nimmt Anlauf, holt aus und schlägt den Kopf von HvS meilenweit in den Bremer Nachthimmel, ja meine Damen und Herren, damit hat er es wieder einmal geschafft. Savan holt Gold für die Ukraine im Strohkopfweitschlagen, herzlichen Glückwunsch!
Nun nimmt Rob sich selbst die Strohpuppe von Richard von Hansa zur Brust und hält den Stab wie einen Baseballschläger schwingend hinter dem Kopf. Savan kommentiert.
Savan: Die letzten Minuten dieses nervenaufreibendne Spiels meine Damen und Herren. Rob Gossler steht bereit und muss einen perfekten Schlag landen, will er für die Madness noch den Sieg nach Hause holen! Savan: Rob nimmt Anlauf und schlägt den Kopf in den Himmel! Unglaublich! Homerun!
So wie der Kopf im Nachthimmel versinkt, sprintet der Alkoholist los und läuft an allen vier Ecken, mit brennenden Mülleimern vorrüber, bis er schließlich jubelnd seinem Tag Team Partner in die Arme fällt. Beide springen sie ausgelassen umher und feiern ihre, aus ihrer Sicht, grandiose Tat. Rob zückt eine Bierflasche, die er wie Champagner über den Platz spritzt. Rob spritzt dabei auch Savan an und beide gehen balgend zu Boden. In diesem Moment schaltet die Kamera ohne Weiteres ab.
Sven: Wir schalten gleich mal zu Mac Müll. Er steht zusammen im Backstagebereich mit ThunderSteel.
Eine Schalte erfolgt in den Backstagebereich. Mac Müll und ThunderSteel stehen vor einem riesengroßen GFCW-Logo. Mac Müll strahlt in die Kamera.
Mac Müll: Liebe GFCW-Galaxie. Bei mir hier sind die mehrfachen Tag Team-Champions Thunder und der Lord of Steel. Jungs, wie geht es euch. Es ist schon ein Weilchen her, wo wir uns das letzte Mal gesehen haben. Thunder: Uns geht es doch immer gut, Mac. Und wie ist dein wertes Befinden? Mac Müll: Auch gut. Hab schon einige Zeit lang nichts auf die Fresse bekommen.
Die drei Akteure müssen lachen.
Mac Müll: Ich habe gehört, dass ihr die GFCW und auch Parn besuchen wollt. Ist da vielleicht mehr drin als NUR ein Besuch? LoS: Naja. Uns reizt es schon ein paar Langzeitstudenten in den Hintern zu treten, so dass sie bald mit ihrem Studium fertig werden. Mac Müll: Ihr meint Corps Nobilis. Thunder: Na wen denn sonst. Das was sie sich letzte Show geleistet haben – das war ein No Go! Mac Müll: Schön fand ich es nicht. Außerdem hat ja noch Emilio euch attackiert. LoS: Dieser Schnösel bekommt es auch noch mit uns zu tun. Solch ein Betrüger schleicht sich hinterrücks in den Officebereich der GFCW hinein und dann attackiert er noch uns. Thunder: Es hieße, dass wir deren Zeit stehlen würden. Na wartet ab. Das letzte Wort ist noch nicht gesprochen. Mac Müll: Also könnten wir euch vielleicht bald mal wieder im Ring sehen? Vielleicht mit Parn? Thunder: Wer weiß. LoS: Apropo Parn. Hast du ihn gesehen? Mac Müll: Aber ja. Er hatte ein ...
Mac Müll stockt kurz der Atem. Möglich hat er wohl etwas gesehen, wo er aber auf Anhieb nicht so richtig geschaltet hat. ThunderSteel schauen ihn gespannt an, was er sagen wird.
Mac Müll: Er hatte ein Gespräch mit Corps Nobilis. Das war gar nicht so lange her. Ich hatte da ein Interview und hatte es in meinen Augenwinkeln gesehen, dass die drei ein Gespräch hatten. Dann sind sie in Richtung Ring gegangen.
Der Lord erschrickt.
LoS: WAS?!? Thunder, komm schon. Wir müssen ihn finden bevor die Studis ihm noch bearbeiten. Thunder: Worauf warten wir noch.
Ohne sich zu verabschieden eilen ThunderSteel in Richtung Ring und lassen einen nun einsamen Mac Müll zurück, der noch ein leises „Bis bald ... ... Jungs.“ herausbekommt.
„Mo’ Money Mo’ Problems“, Richard von Hansa, Heinrich von Sternburg, blablablabla! Ihr wisst bescheid! Heute gibt’s für alle Hater mal die extrakurze Light-Einführung und deshalb kommen wir direkt zur Sache! Corps Nobilis haben auf dem Weg zum Ring ein neues Valet dabei, zumindest sieht es so aus!? Dieses „Valet“ ist für die GFCW-Galaxie allerdings keine unbekannte Person.
Pete: „Das ist doch PARN! Corps Nobilis haben Parn dabei und sie prügeln ihn zum Ring!“
Das hat der Kommentator mit dem schärfsten Verstand in der ganzen GFCW richtig erkannt. In der Tat ist es das Rüstung tragende, Elfinnen bangende, Mütter überfahrende GFCW-Urgestein, der Überboss Parn, der noch in der letzten War Evening Ausgabe die ehemaligen Tag Team Champions vor der adligen Vereinigung Ultima Ratio Regum gerettet hat. Diesmal aber ist er aber, wie Pete ebenfalls richtig gesagt hat, in einer heiklen Situation. Es scheint als ob die adligen Studenten sich die Jobberlegende schon im Backstagebereich vorgeknöpft haben, jedenfalls wankt der junge Mann mit einem desorientierten Blick ordentlich, während er immer wieder von Richard oder Heinrich nach vorn geschubst wird. Mit ihrem neuen Spielzeug im Ring angekommen, schnappt sich Richard ein Mikrofon und hat jetzt bestimmt gleich etwas zu sagen oder so…
„You suck!“ „You suck!“ „You suck!“
Richard: „Schaut mal, wenn wir heute Abend mitgebracht haben, die GFCW-Legende Parn, der Bruder von Lord of Steel! Der, der seinem Bruder und seinem nicht weniger wertlosen Pappkameraden Thunder aus der Patsche half, als er mich, Emilio und Heinrich mit einem Stuhl angriff, war es nicht so, Parn?“
Das inoffizielle Sprachrohr Nobilae beugt sich zu Parn hinunter, welcher vor seinen Füßen liegt. Von dem Mann, der von der Insel Lodoss stammt kann man in nächster Zeit wohl keine sonderlich sinnvolle Antwort erwarten, weshalb der Jurastudent sich enttäuscht seufzend doch wieder dem buhenden Publikum zuwendet.
Richard: „Parn verhalf den metusalemischem Prekariat alias ThunderSteel, die kleine Auseinandersetzung, die wir mit ihnen hatten, zu ihren Gunsten zu drehen! Damit hat dieser Wurm allerdings auch bewiesen, dass er überhaupt keine Manieren besitzt. Man mischt sich nicht so ohne Weiteres in die Angelegenheiten anderer Leute ein, BESONDERS wenn es die Belange des Adels sind. DAS IST EXTREM UNHÖFLICH!“
Ein Tritt in die Magengrube und Parn windet sich mit gequälter Miene auf dem Boden. Weiter im Text.
Richard: „Das du jetzt wie ein geschlagener Hund vor mir auf dem Boden liegst ist die natürliche Konsequenz deiner Unverfrorenheit, es ist die natürliche Ordnung: Aktion – Reaktion! Ein physikalisches Gesetz, genau wie die urzeitliche Unterteilung der Menschen in Adel und Dreck!“
Und noch ein Tritt in die Magengrube. Die Jobberlegende zieht sich zusammen und hustet schmerzerfüllt.
Richard: „Aber um dich menschlichen Abfall soll es heute Abend überhaupt nicht gehen und so wie mir das mein guter Freund Emilio erzählt hat, bist du später ohnehin noch eingespannt, also erlaube ich dir hiermit den Ring zu verlassen!“
Dass er das aus eigener Kraft nicht mehr kann, ohne sich noch mehr zu blamieren, ist, wenn man seinen Zustand begutachtet, eigentlich offensichtlich, trotzdem wartet Richard von Hansa mit dem Fuß tapsend ungeduldig darauf, dass sich Parn erhebt. Als er aber nach einigen Sekunden immer noch nicht tut wie ihm von Richard geheißen, funkelt der Bajuware seinen Stadtvetter entnervt an, welcher diese Geste sofort versteht. Zwar könnte man den Mutterkiller einfach aus dem Ring schieben aber das reicht dem adligen Hünen scheinbar nicht. Stattdessen zerrt er den Möchtegern-Ritter auf die Beine, so dass dieser kraftlos gegen die Ringseile lehnt und CLOTHELINED IHN MUTTERGEFICKT NOCH MAL SO HART WEG, DASS ER BEIM AUFKOMMEN MERKWÜRDIGE VERRENKUNGEN MACHT WIE BEIM RAGDOLL-EFFEKT IN COMPUTERSPIELEN!!!!!!!!!!
Wider Erwarten wird diese Aktion von Heinrich äußerst negativ vom Publikum aufgenommen und Buhrufe und Pfiffe erfüllen erneut die Halle. Ein kurzes, Aufmerksamkeit erregendes Räuspern von Richard von Hansa soll wieder daran erinnern, dass er mit seinem Anliegen offenbar noch nicht fertig ist.
Richard: „Nun, da wir das aus dem Weg geschafft haben, kommen wir zu meinem Hauptanliegen zurück! ThunderSteel, wahrscheinlich seid ihr jetzt irgendwo in der Halle mit ihren ekelhaften Bierbäuchen endlich mal von der Couch aufgestanden und bewegt eure trägen Ärsche in den Ring, es sei denn ihr wollt, dass wir diesem Cretin namens Parn noch mehr Schmerzen zubereiten! Wie soll ich das ausdrücken? Es gibt Klärungsbedarf!“
Kurz nachdem Richard von Hansa seinen Satz beendet hat, schlägt ein Blitz hinter den Studenten ein. Dann treten Thunder und der Lord of Steel durch den Vorhang und bleiben mit einem Mikro vor der Rampe stehen. Thunder führt noch einen Baseballschläger in der anderen Hand mit sich. Beide tragen ThunderSteel-T-Shirts, welche man in offiziellen GFCW-Shop käuflich erwerben kann und Jeanshosen sowie Turnschuhe. Beide sehen nicht erfreut an und die Kämpferlust steht ihnen förmlich ins Auge geschrieben.
Thunder: „Schluss jetzt!!! Was zu weit geht, geht zu weit!“ LoS: „Ihr habt nicht umsonst meinen Bruder so bearbeitet. Das verspreche ich euch. Sagt mir einen Grund warum ich nicht gleich in den Ring kommen soll und euch die Qualle aus dem Drömel hauen soll.“
Der Lord dreht sich zu seinem Tag Team-Partner Thunder um.
Thunder: „Lass mal, den beiß' ich eine Beule in den Bart, dass ihnen die Hose wegfliegt.“
Thunder holt einmal tief Luft.
Thunder: „Hey ihr dummen Schnösel. Sagt mir einen Grund, warum ich nicht ebenfalls in den Ring kommen soll um euch mit diesem bleichen Migränestift einen Scheitel zu ziehen, dass ihr euch einbildet ich wäre eure Adoptivmama.“ LoS: „Das ist eine Sache zwischen uns vieren und Parn hat nichts damit zu tun. Er hat uns nur geholfen, denn drei gegen zwei war ein wenig unfair – nachdem euer spanischer Oberfutzi, dieser Betrüger Emalie Furznandez sich einmischte. Deswegen gab es ja letzte Show von Parn nochmal richtig Haue. Mit dem Stühlchen in die Schnauze.“ Thunder: „So und nun sagt uns einen triftigen Grund warum wir euch nicht jetzt gleich die Raupen aus der Nuss hauen sollen?“
Aufgestachelt warten ThunderSteel auf eine Antwort und die Zuschauer stacheln Thunder und den Lord of Steel mit lauten „ThunderSteel“-Rufen weiter an. Richard von Hansa scheint sich seiner Sache ziemlich sicher zu sein, denn er wirkt nicht sonderlich eingeschüchtert von den Drohungen der beiden Amerikaner. Eher selbstgefällig wirkt dieses Schmunzeln auf seinen Lippen. Heinrich von Sternburg hingegen wirkt da eher angriffslustig. Voller Vorfreude reibt der Hüne sich seine Hände. Einmal mehr führt das infoffizielle Sprachrohr Nobilae den Schallwandler an seine Lippen.
Richard: „Diesen Grund möchte ich euch gerne nennen: Einen Shot auf unsere GFCW World Tag Team Title, die Chance es uns mit einem fairen Kampf im Ring heimzuzahlen. Überlegt doch mal: Wir, Corps Nobilis, die Lichtgestalten des Tag Team Wrestlings, die unerreichten Könige des Seilgevierts, sind in dieser Liga konkurrenzlos: Nukular, Der Kult, The Suburbs, sie alle sind entweder weg oder haben es aufgegeben uns das Tag Team Gold streitig zu machen. Wir haben bei Title Nights nichts zu tun und bevor wir an diesem Termin unser Geld in Höhe des Luxemburgischen Bruttoinlandprodukts in Monacos Luxuscasinos verbrennen, bieten wir euch diese einmalige Gelegenheit an!“
ThunderSteel wirken misstrauisch und außergewöhnlich ruhig. Sie schauen sich gegenseitig an.
Thunder: „Seid ihr verrückt oder seid ihr euch so sicher, dass ihr eure Titel verteidigen werdet?“ LoS: „Vergesst nicht, dass wir auch schon mehrmals den Tag Team-Titel gehalten haben. Auch hier in der GFCW einmal.“ Thunder: „Und wir leiten aktuell in den USA eine Wrestlingschule.“ LoS: „Also Thunder, hör mal...“
Thunder und der Lord stecken ihre Köpfe zusammen und beraten sich untereinander ein wenig, ohne dass das Mikro es auffängt und solang sich die beiden weiter austauschen fährt Richard von Hansa einfach mal fort.
Richard: „Gebt es zu, ihr wollt es doch auch! Es brennt euch unter den Fingernägeln wieder in den Ring zu steigen! Ihr seid doch nicht bloß aus eurer Rente zurückgekommen, um in der GFCW nach dem rechten zu sehen. Der Jubel der Fans in der letzten Show hat euch angefixt, ihr wollt wieder wissen, wie sich die Hitze des Gefechts anfühlt, wie es sich anfühlt, wenn das Adrenalin durch den Körper pumpt! Ihr wollt euch und den Fans noch einmal beweisen, dass ihr es noch immer drauf habt! Ist es nicht so?“
Der Lord schaut zu Thunder herüber.
LoS: „Also da hat der Langzeitstudent schon irgendwie Recht. Das Gefühl wieder aktiv in den Ring zu steigen, das reizt mich schon. Und die Fans möchten das bestimmt auch, dass wir wieder in den Ring steigen.“
Thunder überlegt weiter und schaut sich den Lord, die Zuschauer und Corps Nobilis an.
LoS: „Wie wäre es, Thunder. Wollen wir es den beiden zeigen, dass wir noch nicht zum alten Eisen gehören und unsere Rente noch in weiter Ferne ist?“ Richard: „Also was sagt ihr? Ein Match zwischen ThunderSteel und Corps Nobilis um die GFCW World Tag Team Titles, damit ihr eure nichtvorhandene Ehre als Wrestler wiederherstellen könnt?“
Thunder sagt endlich wieder etwas.
Thunder: „Hey Langzeitstudent, wir nehmen das Titelmatch an. Ihr beide gegen uns beide um die Tag Team-Titel bei GFCW Title Night 2012. Aber heult nicht später, wenn wir eure Titel um die Hüften tragen. Sagt nicht, dass wir euch nicht gewarnt haben.“ LoS: „Yeah!!! Let's dance!!!“
In der ganzen Halle bricht Jubel aus, die Fans freuen sich darauf, die ehemaligen Tag Team Champions endlich wieder in einem Seilgeviert der GFCW zu sehen. Die bajuwarischen Tag Team Champions lächeln niederträchtig und verlassen den Ring, um den Rückkehrern den Jubel der GFCW-Galaxie zu überlassen. Die Fans sollten glauben, dass die beiden Amerikaner eine realistische Chance gegen die Könige des Tag Team Wrestlings haben…
„ThunderSteel!“ „ThunderSteel!“ „ThunderSteel!“
Pete: „BAH GAWD!!!!!!!!!!!! THUNDERSTEEL UND CORPS NOBILIS TREFFEN BEI TITLE NIGHTS AUFEINANDER!!!!!!!!!!!!!! NIE IM LEBEN HÄTTE ICH MIT DIESER ÜBERRASCHENDEN WENDUNG DER EREIGNISSE GERECHNET, BOOKER!!!!!!!!!!!!!!“ Sven: „WHUT DA HALE??????? ICH BIN TOTAL VON DEN SOCKEN, J.R.!!!!!!!!!!!!!!!!“
Es ist soweit, Jimmy Maxxx ist
Backstage auf dem Weg zu seinem Match. Die lange rote Hose an,
die roten Armbänder an. Die Handschuhe, Knee und Elbow Pads
sitzen.
Eric: Na Meister? Besiegst du McFly?
Der Berliner
versucht seine Gelenke aufzuwärmen, während er seinen
Blick etwas gestreßt in Richtung des Candy Man
wirft.
Nichts dergleichen und so winkt Fletcher einfach nur kopfschüttelnd ab, zieht dazu auch noch eine Art Duckface mit den Worten „Och nö lass mal“. Dann rückt er seinen Titel wieder an den richtigen Platz auf seiner Schulter und wirkt wieder ernster. Zumindest etwas. Wirklich viel von seiner Wut vor zwei Shows ist nicht mehr zu sehen.
Eric: Nein Maxxx. Ich will dir viel Glück wünschen. Dann musst du mich misstrauisch anschauen, damit ich danach irgendeinen fiesen Kommentar bringen kann, der diese Glückwünsche wieder komplett zunichte macht. Ich will dem Buch „Fehden für Dummies“ folgen...aber ich glaube, das kann ich mir bei dir sparen. Du als ECHTER Wrestler, der den ganzen Kram nicht will.
Kurzes Auflachen. Dieses Gehabe ist und bleibt für Fletcher einfach das komplette Gegenteil dessen, wofür er steht. Aber man muss es Maxxx lassen, er hat es damit immerhin wieder in den Main Event gegen den Candy Man geschafft.
Eric: Aber ernsthaft, ich will sicher gehen, dass du bereit bist. Du hast dich in den letzten Wochen ja nicht gerade durch tolle Leistungen im Ring ausgezeichnet. Tja, ICH werde heute meinen Teil dafür leisten, den Leuten zu zeigen, dass die richtigen Typen bei Title Nights im Main Event stehen. Die Frage ist Jimmy.....wirst DU deinen Teil leisten? Besiegst du McFly?
Maxxx lässt
seine Arme locker zur Seite fallen und steht direkt vor dem World
Champion. Seine Augen betrachten den Candy Man, von oben bis
unten. Sie sehen diese Haltung, diese total überzeugte und
abgehobene Haltung vom Champion.
Der Champion schmunzelt, reibt sich das Kinn. Nett die Antwort vermieden. So ungefähr dürften seine Gedanken aussehen.
Eric: Nett der Antwort ausgewichen...
Sag ich ja. Dann ist der amüsierte Part aber wieder vorbei. Ruckartig reißt Fletcher seine Hand herunter, ändert schlagartig seine Mimik und starrt Maxxx aggressiv an. Geht noch einen Schritt auf ihn zu, streckt den Kopf nach vorn, berührt mit seiner Stirn fasst Jimmys. Doch der weicht nicht zurück, fokussiert Fletcher ebenso, während dieser die Zähne aufblitzen lässt und fortfährt, langsam...eindringlich.
Eric: ICH....bin der beste Wrestler der ganzen Liga. Mach dir um mich keine Sorgen. Egal ob in einem Titelmatch oder heute Abend...Ich...besiege....Lex....aber was ist mit dir Jimmy? Besiegst du McFly?
Maxxx
lächelt, ein wahres Schmunzeln auf dem Gesicht des
Herausforderers auf den World Title.
Mit jedem Satz wird Fletchers Blick frustrierter, wütender, genervter. Er kann es langsam nicht mehr hören, wie jeder ihm erklärt, dass er sich keinen Respekt verdient. Dass er noch nichts geleistet hat. Aber er ist es auch langsam leid, immer wieder seine Erfolge aufzuzählen. Man kann sehen, wie es in ihm arbeitet. Soll er Maxxx jetzt wieder aufklären, oder spart er sich all das mit der Gewissheit, dass es eh nichts bringen würde? Dass er genauso gut auch gegen eine Wand sprechen könnte? Für einen Moment dreht er sich zur Seite, abseits vom sturen Augenkontakt mit seinem Herausforderer. Denkt weiter nach, schüttelt dann den Kopf.
Eric: Nicht schon wieder.
Die Entscheidung wurde getroffen, Jimmy wird wieder konfrontiert. Die Angriffslust in Fletchers Augen ist unübersehbar, aber auch wenn er vieles macht...matchexterne Angriffe sind nicht sein Gewerbe, das ist bekannt. Eher greift er sich da selbst an, wenn man eine ganz bestimmte Litfaßsäule zurückdenkt.
Eric: Schön Maxxx...verschließ ruhig weiter deine Augen vor den Fakten, mach es ruhig wie der gesamte versiffte Rest der Liga. Ich habe oft genug versucht, euch aufzuklären, aber der Hüter der Wahrheit ist auch nur die GFCW-Version von Don Quijote. Nur dass ich meine Windmühlen auch weiterhin nacheinander aus dem Weg räume. Heute Lex, bei Title Nights dich. Ich gehe meinen Weg und wenn du sagst, die Sache zwischen dir und McFly geht mich nichts an....okay, dann ist das eben
Und so dreht er sich nun tatsächlich zur Seite. So einfach wird man den Poeten los? Man sagt einfach, dass es ihn nichts angeht? Wobei? Kann es sein, dass er den Satz noch gar nicht beendet hat?
Eric: FALSCH!!!
Wie ein Verrückter reißt er sich selbst zu Jimmy herum und springt ihm fast ins Gesicht, als er nun ganz nah an ihn herangeht und ihn somit fast zum Stolpern bringt.
Eric: Was ihr in diesen anderen Buschligen treibt Jimmy, in euren QVC's und WOW's und ABC's und was weiß ich für Ligen, das ist mir alles scheißegal. Macht, was ihr wollt! Aber wenn ihr euch in der GFCW gegenübersteht, dann geht es auch um die GFCW und egal, wie sehr du und der Rest der Liga mich missachten, als Champion habe ich Verantwortung für diese Liga! Also will ich gefälligst gute Kämpfe sehen. UND DESWEGEN SAG MIR MAXXX! BESIEGST DU MCFLY?!?!?!
Lauter
geht es nicht. Maxxx lacht und geht langsam auf den Vorhang zu.
Soll etwa er jetzt seine Koffer packen? Hat der Candy Man
endgültig den Mann aus Berlin das Maul gestopft? Sollte es
doch so einfach gewesen sein für Eric Fletcher?
doch er blockt selbst. Er zieht nicht durch, aber es reicht. Fletcher versucht instinktiv sich zu verteidigen, zieht die Arme hoch, tritt zurück, doch er stolpert, geht zu Boden, der Titel fällt von der Schulter. So liegt er nun dort, schnappt sich sofort den Gürtel, zieht ihn zu sich an die Brust, robbt sich zurück an die Wand und schaut angespannt auf Maxxx. Man kann nicht sicher sagen, ist es Nervosität oder einfach nur Wut über diesen erneuten kleinen Moment der Stärke, der Maxxx einmal mehr ein Wortduell hat gewinnen lassen. Eins steht aber fest, der Champion wird Jimmy nicht unterschätzen bei Title Nights.
Jimmy klappt
den Stuhl auf und stellt ihn vor dem am Boden sitzenden Fletcher
hin.
Das Mettbrötchen – inzwischen eine beinahe ikonische Figur in der GFCW. Eric Fletcher hat das Mettbrötchen berühmt genug, und nun kommen die ganzen Opfer-Faker, die auch Fame wollen und deswegen das Zeug fressen. Dazu gehört scheinbar seit Neuestem auch Claude “Dynamite” Booker, denn der greift sich gerade eines der Brötchen vom Catering-Tisch und betrachtet es, überlegt scheinbar kurz und beißt dann hinein.
Er wirkt kurz etwas unschlüssig, dann nickt er jedoch anerkennend und dreht sich um, damit er sich auch noch etwas zu Trinken schnappen kann.
Robert Breads: “Dynamite, wir müssen reden.”
Vor Schreck lässt der Präsident seinen Snack fallen und selbiger klatscht auf den Boden.
Claude Booker: “Robert, was soll das de...”
Bevor er den Satz zu Ende bringt stoppt Dynamite und legt die Stirn in Sorgenfalten. Breads sieht alles andere als gesund aus. Bei Emilio sah er schon ziemlich mies aus, aber jetzt zittern auch noch seine Lippen und seine Pupillen zucken nervös zwischen den beiden Augen seines Gegenüber hin und her. “Canada's Own” wirkt wie ein Tier auf der Jagd, gehetzt und beinahe verhungert.
Claude Booker: “Stimmt etwas nicht?”
Schallendes Gelächter von der Gegenseite – laut und durch den ganzen Flur gut hörbar. Glücklicherweise ist aber niemand außer Dynamite anwesend, der diesen seltsamen Ausbruch beobachten kann.
Robert Breads: “Etwas? ETWAS? Du bist ja gut... NICHTS ist richtig, Dynamite, nichts, und du bist der Einzige, der daran etwas ändern kann. Du weißt, was los ist. Du musst das Match ansetzten.”
Breads muss gar nicht mehr erwähnen, um welches Match es geht. Booker weiß Bescheid.
Claude Booker: “Ich muss gar nichts, Robert.” Robert Breads: “Doch, das musst du!”
Breads blinzelt scheinbar überhaupt nicht mehr, sondern nähert sich zentimeterweise seinem Gegenüber, indem er sich immer weiter nach vorne beugt.
Robert Breads: “Du musst, Dynamite. Du bist IHR Mann... der Mann der Galaxie, der Fans, der GFCW-Anhänger... und sie brauchen dieses Match, sie brauchen dieses Match mehr als alles andere. Diese Liga, Dynamite, braucht dieses Match. Jeder will dieses Match sehen, und du musst es ansetzen. Deine GFCW-Galaxie würde es dir nie verzeihen wenn diese Traum-Begegnung nicht statt findet, nur weil McFly Angst vor mir hat und weil du zu faul warst, dieses Match anzusetzen.”
Dynamite will ansetzen, etwas zu sagen, doch Breads hebt die Stimme und spricht weiter, schreit sogar fast schon.
Robert Breads: “Und überleg doch nur mal, Dynamite, dieses Match, in deiner Firma! Nicht in der PCWA, nicht in der GWS, nicht in der FSP... dieses absolute Gott-Match, das Dream-Match überhaupt, findet in der GFCW statt, nicht in irgendeiner anderen Liga, sondern hier, in deiner Liga. Du könntest der Mann sein, der das größte Match aller Zeiten gebookt hat! Du könntest der Mann sein, der dafür sorgt, dass die GFCW und Robert Breads Geschichte schreiben... ist es nicht das, was du willst? Dass die GFCW die beste Liga überhaupt ist? Du hast die Chance, alle anderen Ligen vor Neid erblassen zu lassen, wenn du dieses Match bei deinem größten Pay-Per-View präsentierst... Willst du das nicht, Dynamite? Willst du nicht Geschichte schreiben?”
Einen Moment lang ist Booker sprachlos. Selbstverständlich hat auch er mitbekommen, dass Breads in den letzten Stunden, Tagen und sogar Wochen alle möglichen Ideen hatte, wie er an sein Match mit McFly kommen konnte – die einen sogar gut und logisch, andere basierten auf völlig hanebüchenen Theorien. Man hatte aber bemerkt, dass seine Ideen mit der Zeit immer schlechter wurden, er wurde immer verzweifelter, seine Theorien wurden immer abstruser... und dann das... das war doch...
Claude Booker: “Kann ich dich mal etwas fragen, Robert?” Robert Breads: “Nein, warte, Dynamite, hör mir noch zu, ich muss noch... überleg doch mal! Nicht nur das alles... du könntest McFly abstrafen, ja! Er hat versagt, nicht wahr? Du hast ihn geholt, um mich zu vernichten, und er hat versagt, er hat verloren. Steck ihn in dieses Match, das er nicht will, dann kannst du ihn...” Claude Booker: “Robert, es reicht. Du hast in den letzten Wochen genug gelogen, manipuliert und dabei versagt.”
Nun ist es an Breads, sprachlos zu sein. Mit dieser forschen Reaktion hatte der Kanadier nicht gerechnet.
Claude Booker: “Ich verstehe eins nicht. Warum willst du unbedingt dieses Match? Warum willst du nicht den World Title, die GFCW wieder haben oder so... warum macht es dich so fertig, nicht gegen McFly kämpfen zu können? Deine Karriere ist auch ohne einen Sieg gegen McFly beeindruckender als die vieler Legenden, du brauchst diesen Sieg nicht... Was ist also dein Problem?” Robert Breads: “Machst du Witze?”
Nun steht Breads direkt vor Booker, der Präsident kann den Atem seines Gegenüber im Gesicht spüren – und die Spucke seines ewigen Nemesis, als dieser zu schreien beginnt.
Robert Breads: “Dieses Match IST meine Karriere. Ohne dieses Match bin ich nichts! Alles, was ich getan habe, Dynamite, alles...
Ich habe mich in einem I Quit-Match auspeitschen lassen, eine härtere Schlacht als sich Fletcher und Maxxx es sich überhaupt vorstellen können... ich habe ein Triple Cage Match gegen vier Leute gewonnen, die alle nur das Ziel hatten, mich zu besiegen, indem ich einem Gegner fast den Kopf weggetreten hätte... Ich habe den World Title gewonnen, indem ich alle meine Freunde verraten habe, alle Leute, die mich je mochten... Ich habe meinen Körper in einem kranken Match gegen DICH...”
Und dabei drückt er Dynamite den Zeigefinger auf die Brust, schreit noch lauter, schrill und hysterisch.
Robert Breads: “...DICH völlig zerstört, um die GFCW zu übernehmen... ich habe ALLES geopfert was ich habe, Freundschaften, Titel, meinen Körper... nur um unsterblich zu werden, nur um zum größten Mann der GFCW-Geschichte zu werden. Und bin ich das? Nein, natürlich nicht! Immer noch reden alle von J. T. K., von Tommy Cornelli, von Bam Bam... die Meisten haben diese Leute doch noch nie gesehen, und doch stellt man sie über mich, und das HASSE ich.”
Nun packt der Kanadier seinen völlig überraschten Chef am Kragen und hebt ihn ein wenig an, auf die Zehenspitzen – Breads hat jegliche Kontrolle über sich und seine Worte verloren.
Robert Breads: “Ich hasse Eric Fletcher dafür, dass er näher an der Unsterblichkeit dran ist als ich. Ich will es, Dynamite, ich will DER Star werden, DER Superstar dieser Liga – nicht nur für heute, nicht für morgen, sondern für alle Zeiten. Und dafür reichen Titel nicht... ich brauche diesen Sieg.
McFly steht über all' diesen Leuten, die ich dir gerade aufgezählt habe. Er steht über Bam Bam oder Cornelli, denn er ist kein GFCW-Superstar, sondern ein Wrestling-Superstar. Niemals zuvor hatte mal einen Champion aus drei anderen Ligen in dieser Liga. Und ich muss ihn besiegen – und nicht wie Eric Fletcher, mit einem Einroller bei 'irgendeiner' Show, nein – es muss Title Nights sein, es muss die größte Show des Jahres sein.
Wenn ich auf dieser großen Bühne zeige, dass ich besser bin als Chris McFly Jr. bin, dann werde ich nicht nur die größte GFCW-Legende aller Zeiten, dann werde ich eine Wrestling-Legende. Dann werde ich einer der Größten aller Zeiten. Dafür habe ich alles geopfert, Dynamite. Einfach alles. Für eine Chance auf Unsterblichkeit. Und endlich offenbart sie sich mir, und dann bekomme ich sie nicht... ICH HABE ALLES GEOPFERT, ALLES! ICH HABE MIR DIESES MATCH VERDIENT! ICH BRAUCHE ES! UND DU WIRST ES MIR GEBEN!” Claude Booker: “Ich lasse mich nicht erpressen.”
Mit diesen Worten schubst Dynamite Breads von sich, der mit einem überraschten Schrei nach hinten taumelt und sich noch irgendwie an der Tischdecke des Catering fest hält, doch er stolpert über seine eigenen Füße und fällt nach hinten und reißt dabei das Tuch herunter.
Es sieht wenig würdevoll aus, wie Breads da auf dem Boden sitzt, inmitten einer Menge Speisen und Getränke, die sich quer über den Boden verteilt haben.
Claude Booker: “Du kriegst nicht immer, was du willst, nur weil du 'Robert Breads' heißt. Du kriegst von mir kein Match. Dein Ego braucht diesen Sieg vielleicht, deine Karriere aber nicht. Das Leben geht weiter, Robert. Komm darüber hinweg.” Robert Breads: “Ohne dieses Match ist meine Karriere vorbei!”
Einen Moment lang zögert Booker. Eine leere Drohung? Der letzte Ausweg, die letzte manipulative Idee eines verzweifelten Besessenen? Oder die Wahrheit?
Claude Booker: “Ich werde dieses Match nicht ansetzen. Wenn du es haben willst, hol es dir bei McFly – bei ihm liegt die Entscheidung, ob es dieses Match gibt oder nicht. Ich für meinen Teil...”
Und dann passiert etwas Seltsames: Jemand lacht. Dynamite hebt den Kopf und blickt irritiert umher, während Breads einfach nur auf den Boden starrt. Die ernste Situation wird völlig auf den Kopf gestellt, als niemand geringeres als Mac Müll die gespannte Atmosphäre völlig zerstört – kichernd, und non-stop redend.
Mac Müll: “Alter, das sah so behindert aus, jetzt mal ehrlich, stolperst einfach nach hinten, fällst um, fliegst hin, man.”
Mac beugt sich zu Breads herunter und stellt den Kaffeebecher vor sich ab – den Kaffeebecher, den er heute früher von Breads bekommen hat.
Mac Müll: “Naja, wie auch immer, ich muss dir noch Geld geben, hast die Wette gewonnen, hätte nicht gedacht, dass du das schaffst, aber echt klasse, das Zeug in den Kaffee zu tun, man muss fair sein, hier hast du...”
Und dann zückt Müll einen Hundert-Euro-Schein und drückt diesen Breads in die Hand, der immer noch völlig abwesend an Mac vorbei guckt. Der Hall Of Fame-Interviewer schnappt sich seinen Kaffeebecher, springt auf, klopft Dynamite auf die Schulter und zieht weiter.
Mac Müll: “Man, du hattest Recht, das Zeug ist der Hammer, macht alles gleich viel einfacher, gibt es ja gar nicht, fühle mich so gut, endlich mal gut drauf, ist wirklich der Wahnsinn...”
Und dann zieht er von dannen. Dynamite starrt einfach nur dem Interviewer hinterher und ihm klappt der Mund auf – was war das? Dieser vollkommen bizarre Auftritt von Mac Müll mit dem Kaffeebecher, und er drückt Breads Geld in die Hand... also blickt Booker auf den Kanadier.
Robert Breads steht wieder auf den Beinen und starrt auf den Geldschein herab, dann wirft er ihn zu Boden und wirbelt herum.
Claude Booker: “Breads! Warte! Was hat das zu bedeuten?”
“Canada's Own” hält inne. Langsam dreht er den Kopf noch einmal zu Dynamite – und in seinen Augen sieht man eine wilde Entschlossenheit, keinesfalls mehr den gebrochenen Mann von gerade. Irgendetwas hat 'Klick' gemacht. Irgendetwas ist anders, was auch immer dieses Verhalten von Mac Müll zu bedeuten hat.
Robert Breads: “Das bedeutet, dass ich immer bekomme was ich will. Immer.”
Booker versteht nicht, doch Breads schweigt und hastet davon, offenbar hat er eine neue Motivation gefunden, offenbar hat er neuen Mut gefunden. Offenbar will er noch einen letzten Versuch starten – einen letzten Versuch, seine Chance auf Unsterblichkeit zu bekommen.
Nun ist es an der Zeit, dass die ÖVP Arena in Bremen zum Kochen gebracht wird, und wie geht das wohl besser, als dass einer der Publikumslieblinge schon bald die Halle betreten wird?
Zum ersten Mal am heutigen Abend wird sein Theme gespielt, jedoch sieht man den Mann aus Kalifornien schon zum zweiten Mal. Bei den Klängen von Evanescence gehen die Fans richtig ab. 14.000 Menschen haben sich hier versammelt, um die letzte Show vor dem letzten PPV des Jahres zu sehen! Diese Lautstärke ist ohrenbetäubend, doch ein Mann scheint sich daran sehr gewöhnt zu haben.
Sichtlich zufrieden erscheint der zweifache Awardsieger auf der Auftrittsrampe, ein breites Grinsen macht sich bemerkbar. Seine Kapuzenjacke, anders als beim Auftritt bei der letzten Show, hat er diesmal mit dem Reißverschluss zugemacht. Die Kapuze hängt wieder halb über das Gesicht, sodass man nur die Mimik wahrnehmen kann, jedoch seine Augen sieht man nicht! Die Fans drehen durch, ihr Zereo Killer zeigt sich auch in Bremen, ihr absoluter Fan Favorit! Nach einem lauten Schrei reißt der Amerikaner seine Arme in die Höhe, die Kapuze wirft es dabei nach hinten und ein beeindruckendes Feuerwerk wird entfesselt! Außerdem ist zu erkennen, dass er in der einen Hand ein Mikrofon hält und in der Anderen ein Klemmbrett mit irgendwelchem Schreibkram drauf. Mit einem kurzen Spurt läuft der zweifache Awardsieger in Richtung Seilgeviert und will auch relativ schnell zur Sache kommen.
Als ZK beginnt, sein Mic hochzuhalten, um die Reaktionen der Fans einzufangen, wird sein Theme ausgefadet. Er dreht sich langsam im Kreis, hält das Sprechgerät in Richtung der Fans und die werden immer lauter… und lauter… und lauter! Die Halle kocht!
Zereo Killer: Eigentlich wollte ich sofort loslegen, denn ich habe wirklich tolle Neuigkeiten zu verkünden. Aber diese Stimmung hier in Bremen haut mich echt um ey!
Der Mann aus Los Angeles legt es drauf an, dass die Fans in der ÖVP Arena erneut komplett ausrasten… und genau das geschieht.
Zereo Killer: Das sind exakt die Momente, weshalb ich in das Sports Entertainment eingestiegen bin! Das sind exakt die Momente, weshalb ich mich dafür eingesetzt habe, beim PPV dabei sein zu dürfen! Ich gebe alles für euch, ihr gebt mir aber alles zurück in Form von Unterstützung… und euren Jubelrufen!!!
Kaum hat er den Satz ausgesprochen, sind schon wieder die YOU STILL GOT IT Rufe zu hören! ZK verweist mit einem Grinsen auf seine Rückenpartie, denn das Kapuzenshirt wird vom Schriftzug I STILL GOT IT geprägt. Anschließend setzt der Killer wieder an, um etwas zu sagen… doch dann überlegt er kurz. Es scheint so, als wäre ihm genau in diesem Augenblick ein Lichtlein aufgegangen. Er legt das Mikrofon und das Klemmbrett mit Schreibkrimskrams auf die Ringmatte. Anschließend zieht er langsam den Reißverschluss vom Kapuzenshirt runter. Man kann schon erkennen, dass er darunter ein schwarzes T-Shirt trägt, und irgendwas steht drauf. Einen Augenblick später ist es so weit, das Kapuzenshirt ist ausgezogen und wird über eine Ringecke gelegt. Die Fans schauen mit erstaunten Gesichtern zu ihrem Liebling hoch, der lediglich mit einer fragenden Geste in der Mitte des Gevierts steht. Auf dem T-Shirt ist folgendes abzulesen:
RG = G³?
Die Fans beginnen zu buhen. Der Killer nickt verständlich, während er sich kurz bückt, um seine zwei mitgebrachten Utensilien wieder aufzuheben.
Zereo Killer: Ich kann euch sehr gut verstehen, liebe Fans. Doch diese Frage ist für mich immer noch nicht geklärt… Gehört Rob Gossler zur Gro Gock Gang???
Er wird kurz von lautstarken NO-Chants unterbrochen, ehe der USAler fortfährt.
Zereo Killer: Ich hoffe es auch nicht, doch ich glaube schon, dass er zumindest eine Veränderung durchgemacht hat… Er ist nicht mehr derselbe Rob Gossler, als ich in der GFCW angekommen bin. Hm… vielleicht hat ihn auch der Titelgewinn einfach verändert, ich weiß es nicht…
Auch das gefällt dem Publikum nicht, was ZK hier anspricht. Dennoch sollte man es in Erwägung ziehen, dass es sich doch bewahrheiten könnte. Kurzes Durchatmen vom Mann, der beim PPV immer noch ohne Match dasteht, dann geht’s weiter im Text.
Zereo Killer: Wie ihr sicherlich mitbekommen habt, habe ich mich heute ausführlich mit Dynamite unterhalten… Danke hierfür, dass du dir die Zeit genommen hast.
Ein kurzer Salut in die Kamera in Richtung des Präsidenten…
Zereo Killer: Ich habe gute Nachrichten.
Ist es etwa genau das, was wir uns alle denken??? Sein Grinsen wird immer breiter. Seine Körperhaltung immer aufrechter. Bauch rein, Brust raus, tief durchatmen, ZK hat eine großartige Ankündigung zu machen!
Zereo Killer: Claude Dynamite Booker, der Präsident der GFCW, hat das Intercontinental Title Match für den PPV ein wenig abgeändert! Zu Rob Gossler und dem Pheasant Warrior gesellt sich ein dritter Mann dazu… Zereo Killer!!!
Die Halle dreht durch! Erneut erklingen die Jubelrufe für ihren Liebling, die man an dieser Stelle nicht näher erwähnen muss. Allerdings ist ein fetter Mann in der ersten Reihe erwähnenswert, denn der hat gerade sein persönliches Hulking Up, als er sein T-Shirt zerreißt und weiterjubelt. Doch dann geht’s weiter im Text.
Zereo Killer: Und ich werde beim PPV für euch… und auch für mich herausfinden, ob unser Intercontinental Champion wirklich etwas mit der Gro Gock Gang zu tun hat oder nicht!!!
Doch schon kurz nach der erfreulichen Nachricht ertönt ein Theme eines Wrestlers, der darüber alles Andere als begeistert sein dürfte, das Theme des eigentlichen No. #1 Contenders!
Die instrumentalen Klänge, die den Pheasant Warrior ankündigen, lassen die Stimmung in der Halle umschwenken. Buhrufe empfangen die nun auftauchenden Männer. Zu erraten, dass es sich bei den Beiden um den Fasanenkrieger und Mr. Rodgers handelt, ist keine schwere Aufgabe.
Die zwei Herren bewegen sich in Richtung des Ringes, sehen aber davon ab, in das Geviert zu treten und bleiben dann davor stehen. Mr. Rodgers sprüht nur so vor schlechter Laune und Wut, seine Adern treten klar am Hals hervor.
Mr. Rodgers: „VERBRECHER! GAUNER! GANOVER! KORRUPTE!!!“
Er stapft ärgerlich mit dem Fuß auf den Boden.
Mr. Rodgers: „Das kann doch nicht wahr sein! Die Liga hat sich erneut der Lächerlichkeit preisgegeben und gezeigt, dass es keine ehrlichen Männer an der Spitze gibt! Sag mir, Zereo Killer, was hast du Dynamite geboten, damit er sich über das ungeschriebene Gesetz, dass es EINEN Contender gibt, hinwegsetzt?“
Die Fans warten gespannt auf eine Antwort, doch die Frage war offenbar rhetorisch gemeint, da der Manager schon wieder das Mikro in Anschlag bringt.
Mr. Rodgers: „DU EKELHAFTER! Schämst du dich nicht, den Pheasant Warrior durch Bestechung um sein fair erkämpftes Recht zu bringen? Der Krieger hat dich und Gossler bereits besiegt und damit einen Einzelkampf verdient. Was bitte soll dich berechtigen, die gleiche Möglichkeit wie er zu bekommen?“
Der Publikumsliebling verrollt kurz die Augen und kann sich ein Schmunzeln nicht verkneifen.
Zereo Killer: First of all: Warum sprichst eigentlich immer du für deinen Power Ranger? Hats ihm vor Ehrfurcht wie immer die Sprache verschlagen???
Man kann aus den Zuschauerreihen einige Lacher hören. Das gefällt dem Killer auch sehr gut und er macht gleich weiter.
Zereo Killer: Dein Schädel glüht schon, als würde er bald platzen… als hättest du gerade den Power Ranger persönlich aus deinem dicken Hintern gepresst! Naja, du bist ja so dick, sodass er wohl innerhalb einer Sekunde rausgeschossen kam, dabei zu Boden fiel und dadurch seine Stimme verloren hat! Seien wir doch mal ehrlich, wahnsinnig intelligent wirkt er nicht, wenn er sich immer hinter dir verstecken muss oder?
Auch wenn es kaum mehr möglich ist, so scheint es, dass sich sein Schädel noch weiter errötet. Die Wut steht auch dem PW ins Gesicht geschrieben, man kann den Hass förmlich spüren.
Zereo Killer: Falls ihr es vorhin nicht gesehen habt. Ich sprach mit Dynamite und ich hab immer noch die Befürchtung, dass ihr mit Rob Gossler unter einer Decke steckt…
Kurzer Hinweis auf sein RG = G³? – T-Shirt!
Zereo Killer: … und beim PPV hab ich die Gelegenheit herauszufinden, obs wirklich ein faires Match wird… oder ob ihr tatsächlich nur gegen mich arbeitet um den Titel untereinander auszumachen… und da wäre noch was.
Es sieht so aus, als wolle der völlig entzürnte Manager der Gro Gock Gang ZK unterbrechen, doch der fällt ihn wehement ins Wort.
Zereo Killer: Jetzt halt doch mal die Klappe!!! Ich war noch nicht fertig, du kleiner Wicht!!! Abgesehen von dem kontroversen Ende des Nummer Eins Herausforderer Matches gibt es eben noch weitere Gründe, allen voran: Wie kommt der Power Ranger auf die glorreiche Idee, seinen hart umkämpften – dass ich nicht lache – Gewinn des No. One Contenders so kurz vorm PPV aufs Spiel zu setzen??? Vor allem, da er in der Show zuvor souverän verloren hat, gegen genau diesen Gegner?!?! Hattest nochmal Glück, dass du den Contenderspot nicht verloren hast!!! Schon allein deswegen hast du eigentlich gar nicht verdient, beim PPV gegen unseren Lieblingsalkoholisten anzutreten! Eigentlich müsste das Match Rob Gossler vs. Zereo Killer heißen!!!
Das Sprachrohr der Gro Gock Gang würde wohl explodieren, wenn es denn physikalisch möglich wäre. Umso mehr verwundert es aber, dass der Fasanenkrieger höchstselbst zum Mikrofon greift und anstelle seines Anwalts das Wort an Zereo richtet.
Pheasant Warrior: "Deine Logik verwirrt mich, Zereo Killer. Doch lasse mich zunächst deine erste Frage beantworten. Wieso habe ich meinen Spot gegen Savan aufs Spiel gesetzt? Ich tat es, weil ich ein Mann von Ehre bin. Ich hatte verloren und wollte es besser machen. Und ich machte es besser und ließ so die Zweifler verstummen, die Savan vor mir auf der Contenderleiter ansiedeln wollten. Doch wie kommst du darauf, Zereo, dass du gegen Gossler antreten solltest? Das verwirrt mich, wirklich. Ich habe dich geschlagen und ich habe Gossler geschlagen. Und weil ich einmal gegen einen Mann verlor, der keiner von euch Beiden ist, sollt ihr dann davon profitieren? Das ist doch komplett abwegig."
„Voller Bewunderung“ klatscht der Publikumsliebling in die Hände.
Zereo Killer: Wow, der Power Ranger kann wohl doch sprechen, ich bin beeindruckt! Ein Mann von Ehre??? Dass ich nicht lache! Hast du schon vergessen, wie du mich besiegt hast??? Durch nen billigen Einroller, bei dem ich meiner Meinung nach auch noch rechtzeitig ausgekickt bin, aber trotzdem bis DREI durchgezählt wurde!!! Weshalb scheust du einem Three Way Dance beim PPV??? Du hast uns doch beide schon besiegt, kannst du das nicht nochmal??? Zweifelst du??? Und außerdem hab ich auch schon Rob Gossler besiegen können.
Nun reicht es RG, der will sich diese Konversation nicht länger tatenlos mitansehen, sein Theme ertönt und es ist Zeit für den Alkoholisten, für den Intercontinental Champion, Rob Gossler!
Fight von Motörhead ertönt und Rob erscheint auf der Bildfläche und ja es scheint dem Jubel und Grölen der Fans zu urteilen noch einige Fans des Alkoholisten in der GFCW Fanszene zu befinden.
Breitbeinig stolziert Rob mit Iro, T-Shirt, Jeans Jacke, Boots und seinem typisch süffigen Charme die Rampe hinunter, wobei ihn ein Hauch von unterdrücktem Zorn begleitet.
Kurz vor dem Ring bleibt er stehen und sieht seinem ehemaligen Freund wütend in die Augen. ZK tut es ihm Gleich und der mentale Krieg scheint schon begonnen zu haben ohne dass auch nur eine Körperregung zu sehen ist. Alles spielt sich bereits in ihren Augen ab.
Rob lässt schließlich von seinem Gegner ab und umkreist drohend den Ring. ZK lässt ihn dabei nicht aus den Augen wie er seinen Kreis zieht und schließlich wieder am Ausgangspunkt zum stehen kommt. Er spreizt die Arme und atmet schwer auf und ab. Die Last des Zorns scheint ihm schwer zu schaffen zu machen. Dann macht er endlich Anstalten sich ein Mikro zu greifen und es langsam zu seinem Mund zu führen. Aber was er dann zu sagen hat, ist weniger ruhig bedrohlich, denn ein offener explosiver Angriff.
Rob: Es reicht ZK, es reicht wirklich! Ich habe die Schnauze gestrichen voll von dir! Du wirst von Show zu Show widerlicher und verlierst mehr und mehr dein Gesicht vor der gesamten GFCW! Merkst du nicht wie du dich zum Affen machst? Vernebelt dir der obligatorische Lärm deiner jubelnden Fans so sehr den Kopf, dass du nicht merkst wie du deinen Verstand verlierst und all deine Würde bereits in deiner kurzen GFCW Karriere fast gänzlich verloren hast? Nicht nur dass du mir unterstellst, ich würde mit den beiden Pfosten dahinten paktieren!
Ein deutlicher Schwenk zum Warrior.
Rob: Nein, du bist tatsächlich zu Dynamite gerannt und hast ihn so lange belatschert bis er dich ins Match gebookt hat und sich damit selbst um seine Unantastbarkeit gebracht hat, in dem er seine eigenen Regeln bricht!
Er holt tief Luft.
Rob: Okay ein letztes Mal, vielleicht begreifst dus ja jetzt… Du hast dein Match verloren weil du nicht aufgepasst hast und du kannst von keinem Ringrichter dieser Welt verlangen, dass er auf Entgleisungen der Akteure Rücksicht nimmt. Er hat sich strikt an das Regelwerk zu halten, nicht mehr und nicht weniger und dass habe ich gemacht, wenn wir mal meinen „Ausrutscher“ bei Seite nehmen.
Ein entschuldigendes Lächeln und seufzen folgt, ehe er anklagend fortfährt.
Rob: Letzten Endes, auch wenn es dir nicht gefällt, du hast das Match verloren und das muss ein Jeder in dieser Liga und Anhänger dieser Liga hinnehmen…. Doch Anstatt es zu akzeptieren und dich auf neue Ziele zu stürzen oder an einer erneuten Titelchance ehrlich zu arbeiten, betrügst und mogelst du dich durch und dass auch noch mit Erfolg! Schämst du dich denn gar nicht? Du hast einen gutherzigen Menschen übers Ohr gehauen und dich deiner Titelgier wegen über alles gestellt was dieser Liga heilig ist. Hauptsache du stehst bei Title Nights im Ring gegen mich! Solche Methoden würden mich bei Breads, Danny Rickson oder den beiden Kirmesfiguren da drüben, nicht weiter stören, aber bei dir?
Er schüttelt den Kopf.
Rob: Der schillernde Star Zereo Killer liegt wohl immer mehr im Sterben und dafür haben wir jetzt eine billige Breadskopie.
Rob schüttelt abermals enttäuscht den Kopf ehe er nach einem kurzen Augenblick der Trauer wieder erzürnt und entschlossen seinem Gegenüber anblickt.
Rob: Weiß der Teufel wie du Dynamite oder vielleicht sogar Al Spawn dazu gebracht hast dich ins Match zu booken und vielleicht wollen wir die Details auch gar nicht erfahren, ich nehme deine Herausforderung an!
Die Menge beginnt zu jubeln, jetzt ist es amtlich: Rob Gossler, Phaseant Warrior und Zereo Killer im Three Way Dance um die GFCW Intercontinental Championship.
Doch keiner der Beteiligten scheint sich so recht zu freuen, statt dessen herrscht eine knisternde Anspannung bei allen Vieren, so dass man als Fan recht schnell wieder verstummt, in Stiller Erwartung gleich einen kleinen Vorgeschmack auf Title Nights erleben zu dürfen, doch Nein, stattdessen ergreift der Hamburger noch einmal das Wort.
Rob: Aber sei dir Gewiss ZK! Ich und der Warrior werden dir bei Title Nights den schlimmsten Abend deines Lebens bescheren. Du hast dir dein eigenes Grab geschaufelt und wir werden dich Betten, aber keine Sorge ich werde auf deinen Niedergang trinken dass verspreche ich dir und ich halte mein Wort!
Dass der Intercontinental Champion sauer ist, war von vornherein klar, aber dass er so ausartet, das hat wohl niemand prophezeit, auch nicht Zereo Killer, der sich laut Rob Gossler ins Match gemogelt hat. Kurze Zeit steht der Kalifornier mit offenem Mund da, ehe er sich wieder sammelt und immer, wenn er etwas angespannt wirkt, geht er im Ring hin und her. Es dauert aber nicht lange, bis Rob Gossler und auch der Pheasant Warrior eine Antwort erhalten.
Zereo Killer: Du denkst also, ich habe mich ins Match hineingemogelt? Ich habe betrogen? Ich bin titelgeil? Nein, Gott verdammt, nein!!! Ich fühlte mich um meine Chance gebracht und dass du sagtest, dass ihr zwei mir beim PPV den schlimmsten Abend meines Lebens beschert, bestärkt meine Vermutung nur noch, dass Rob Gossler etwas mit der Gro Gock Gang zu tun hat!
Erste Misstrauensanzeichen in der Crowd gegenüber dem Champion sind zu sehen. Der zweifache Awardsieger verweist ein weiteres Mal auf sein T-Shirt, was Rob Gossler wütend macht. Zähnefletschend und mit voller Verachtung blickt er zum Wrestler im Seilgeviert. Mr. Rodgers und der Pheasant Warrior mischen sich in diese Konversation nicht ein. Abermals schauen sie amüsiert zu, wie sich die beiden Faces befeinden.
Zereo Killer: Du meinst, ich verliere mein Gesicht??? Nein, ich gehe nur meinen Prinzipien nach! Ich stehe für alles Gute in dieser Liga, ich stehe zu meinen Fans, sie stehen auch zu mir! Ich hasse nur Ungerechtigkeit und das Gefühl betrogen zu werden! Wie ihr vielleicht vorhin gesehen habt, konnte ich Dynamite mit meinen Argumenten überzeugen, dass ich im Match dabei sein darf. Das sollte dir vielleicht auch zu denken geben! Vielleicht bin ich nicht der Einzige der daran glaubt, dass du etwas mit Dick und Doof zu tun hast!
Wie ein wildes Tier kreist ZK durch den Ring. Er wirkt sehr entschlossen. Der Schock von den heftigen Anschuldigungen… nein! Der Schock von den heftigen Beleidigungen scheint ihn immer wütender zu machen.
Zereo Killer: Eins sage ich dir: Ich hoffe für dich und für deine Fans, dass du sie nicht enttäuschst. Aber beim PPV werden wir sehen, ob du nur ein guter Schauspieler bist und mit der Gro Gock Gang zusammenarbeitest… oder ob du doch ein würdiger IC Champion bist und deinen Titel in einem richtigen Triple Thread Match verteidigen willst.
Nun bleibt der Mann, der nun doch beim PPV seine erste Chance auf Titelgold bekommt, in der Mitte des Ringes stehen… und sein typisches Grinsen ist zu erkennen.
Zereo Killer: Apropos Triple Thread Match…
Plötzlich hören alle Teilnehmer wieder zu. Rob Gosslers Wut-Mimik verschwindet, Mr. Rodgers hört auch auf zu lachen und auch der Pheasant Warrior sind nun auf dem Mann im Ring fokussiert. War hat er nun vor?
Zereo Killer: Es wird nicht irgendein Triple Thread Match!
Nun hebt der Mann aus Los Angeles sein Klemmbrett in die Höhe.
Zereo Killer: Jeder von uns wird einen hohen Einsatz in diesem Match haben.
Was zur Hölle meint der Publikumsliebling damit?
Zereo Killer: Rob Gossler… du wirst deinen Titel aufs Spiel setzen.
„Ach was du nicht sagst“ scheint sich der IC Champion zu denken. Welch eine Überraschung. Dann wird wieder Zereo Killer gezeigt, sein Grinsen artet nun in ein Gelächter aus.
Zereo Killer: Mr. Rodgers… dein Klient, der Power Ranger wird für die Gro Gock Gang mehr denn je kämpfen müssen! Euer Einsatz sind die Amtshandlungen von Mohammad!!!
„WAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAA AAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAASSSSSSS?“
So schallt es von Mr. Rodgers rüber. Der dickliche Manager stapft vor Wut wie eine ganze Zebra-Herde auf dem Boden und schreit lauter als drei Vogelschwärme. Sein Gesicht ist tomatenrot.
Mr. Rodgers: „DAS KANN NICHT WAHR SEIN IHR HUNDE! Ich werde Heerscharen von Rechtsberatern hinzuziehen und die Legitimität überprüfen lassen. Dynamite begibt sich auf ganz dünnes Eis, unsere vertraglichen Vergünstigungen einfach für nichtig erklären zu wollen!!!“ Zereo Killer: Haltet doch mal den Rand!!! Ich bin noch nicht fertig!
Eine drohende Geste in Richtung des Number One Contenders und seinen dicklichen Manager. Die Galaxie rastet aus. Egal ob Zereo Killer durch den Lärm seiner Fans den förmlich den Verstand verliert oder nicht, er lebt halt dafür. Genau darum ist er hier in einem Wrestlingring!
Zereo Killer: Tja… und was setze ich aufs Spiel? Wenn ich verliere, dann bin ich von demjenigen, gegen den ich verloren habe, bis zum letzten War Evening vor Dooms Night 2013 der Diener! Der kann alles mit mir anstellen, alles von mir verlangen… und ich muss mich dran halten… das ist mein Einsatz!
Ein Raunen geht durch die Crowd. Man möge sich nur vorstellen was die Gro Gock Gang mit dem Killer machen würde… Mr. Rodgers vergisst kurzzeitig seine Wut über den Einsatz des Stables und reibt sich plötzlich die Hände. Sein Klient konnte ZK bereits besiegen, also warum soll er das nicht nochmal schaffen? Auch Rob Gossler sieht ziemlich interessiert an den beiden Einsätzen aus… Er hat hierbei am wenigsten zu verlieren, denn es war ja klar, dass er seinen Titel aufs Spiel setzt… aber die Amtshandlungen… und Zereo Killer als Personal Bitch… das hat schon was!
Zereo Killer: Doch das ist immer noch nicht alles!
Verdammt nochmal! Was hat der Mann aus den USA noch anzukündigen?
Zereo Killer: Das sind drei verdammt wichtige Dinge, die in diesem verdammt wichtigen Match aufs Spiel gesetzt werden, und damit es nicht zu einer zweifelhaften Entscheidung kommen kann… Beziehungsweise dass es nicht zu einem umstrittenen Match-Ende kommen kann.
Schuldzuweisender Blick in Richtung des Alkoholisten. Dieser winkt einfach nur ab. Er kann es nicht mehr hören.
Zereo Killer: Wird es in diesem Match keinen Referee geben!!! Es wird ein ganz besonderes Match werden! Der Name der Matchart lautet:
Kurzes durchatmen, die Spannung steigen… Alle sind gespannt und fokussieren den Amerikaner, welcher sehr zufrieden in der Mitte des Ringes steht und die Matchart bekannt gibt.
Zereo Killer: THREE FUCKING IMPORTANT ITEMS ON THREE FUCKING POLES MATCH!!!
Was zum Geier hat dies zu bedeuten??? Der passendste Ausdruck zu dieser Matchart dürfte wohl WHAT THE FUCK lauten. Man hat das Gefühl, als würden sich über den Köpfen der Fans und auch bei den Kontrahenten imaginäre Fragezeichen bilden. Zum Glück erfolgt die Erklärung sofort.
Zereo Killer: An drei der vier Ringecken werden fahnenmastartige, fast vier Meter hohe Stangen befestigt. Auf einer Stange hängt der Intercontinental Champion Titel… auf der zweiten Mohammads Amtshandlungen… und auf der dritten mein Einsatz als… naja… Quartalsdiener sozusagen…
Der GFCW Star, der es immer noch drauf hat, benötigt eine kurze Verschnaufpause, ehe er fortfährt.
Zereo Killer: Das Match ist erst zu Ende, wenn alle drei Dinge abgehängt wurden! Im Prinzip kann jeder in diesem Match etwas gewinnen… aber es kann auch jeder alles verlieren!
Während ZK im Ring hin und her geht, blickt er in Richtung der Mitglieder der Gro Gock Gang…
Zereo Killer: Stellt euch mal vor, wenn es der Pheasant Warrior schafft, meinen Einsatz von der Stange zu nehmen… dann muss ich mich euren Willen beugen… Es wäre für mich so ziemlich das Schrecklichste was mir passieren könnte.
Was von den Zuschauern mit Buhrufen quittiert wird, gefällt dem Sprachrohr der GGG und auch dem Pheasant Warrior sehr gut. Der Blick vom Killer wandert nun zum Champion.
Zereo Killer: Für mich ist es sogar noch schlimmer als Rob Gossler beibringen zu müssen, dass es gesünder wäre Leitungswasser anstatt Bier zu trinken.
Wenn man in die Augen des Champions blickt kann man erkennen, dass er es gar nicht mehr erwarten kann, den Amerikaner beim PPV in die Finger zu kriegen. Es scheint so, als würde er sich mittlerweile sogar freuen.
Zereo Killer: Und du Rob Gossler… stell dir mal vor, du hast die letzten Amtshandlungen von Mohammad… dann können die nimmer alles machen was sie wollen! Das würde die Gro Gock Gang ja doch schwächen…
Kurzes Räuspern.
Zereo Killer: Oder auch nicht… falls du zur Gro Gock Gang gehörst!
Wütend schüttelt Gossler den Kopf. Ein für alle Mal! Er gehört nicht zu diesem Heel-Stable! Vielleicht kapiert ZK irgendwann mal!
Zereo Killer: Und weil ich so titelgeil bin… jaja… hab ich die Chance, mir meinen ersten Champion Titel zu sichern.
Und nun ertönen wieder ohrenbetäubende „YOU STILL GOT IT“ Rufe!!!
Zereo Killer: Doch der Titel ist mir nicht genug! Alle drei Dinge sind mir persönlich gleich wichtig! Ich will natürlich von niemandem herumkommandiert werden! Ich will aber auch der Gro Gock Gang die Flügel stutzen und mir die Amtshandlungen sichern… und ich will natürlich neuer Intercontinental Champion werden. Der Titel verliert mit nem Alkoholiker als Champion deutlich an Wert!
Auch dieser Seitenhieb in Richtung des Champs hat gesessen. Rob Gossler schafft es in keinster Weise seine Wut zu unterdrücken.
Zereo Killer: Auch wenn dieses Match beim PPV wahrscheinlich ein Handicap Match für mich wird… ich werde mein Bestes geben, nicht nur für euch, sondern auch für mich! Ich werde die Gro Gock Gang in Form von Pheasant Warrior und Rob Gossler – dem neuesten Mitglied der Gang – besiegen und alle in die Schranken weisen!!! Ich werde beim PPV ein neues Gesicht zeigen! Ich werde bei Title Nights mein In Ring Comeback feiern! Ich werde besser sein als jemals zuvor!!!
Der Killer geht auf eine der vier Ringecken und lässt sich feiern! Er reißt die Arme in die Höhe und spricht anschließend weiter, bleibt allerdings auf dem Top Rope stehen.
Zereo Killer: Und diese neue Sportart… sie wird mir in diesem Match helfen! Wir sehen uns bei Title Nights!
Nun wird das Theme von Zereo Killer eingespielt, die Halle wird dunkel, ein blauer Lichtkegel fängt Zereo Killer ein. Er verwirft das Mikrofon, sein Klemmbrett mit seinem Einsatz fürs Match hat er noch dabei… und was macht er nun??? Er bleibt auf dem Top Rope und marschiert über das oberste Seil, als hätte er festen Boden unter den Füßen. Er spaziert regelrecht bis zum anderen Turnbuckle, klettert erst von dort runter und verlässt durch die Crowd den Ort des Geschehens!!! Was für eine Ansage! Uns erwartet beim PPV ein geschichtsträchtiges Match!!! Bei Title Nights heißt es:
Pheasant Warrior (Mohammads letzte Amtshandlungen)
vs.
Zereo Killer (Persönlicher Diener bis zum 1. PPV 2013)
vs.
Rob Gossler (Intercontinental Title)
THREE FUCKING IMPORTANT ITEMS ON THREE FUCKING POLES
Das sind wir also. In der typischen amerikanische Vorstadt. Häuserblöcke grau in grau aneinandergereiht, zwischendrin immer wieder enge dunkle Gassen, in denen wer weiß was passiert. Häuserblöcke die allesamt identische Treppenaufgänge, Fensterläden und Dachziegel haben, Häuserblöcke bei denen einer ausschaut wie der andere. Häuserblöcke, deren Eintönigkeit sich auf die Natur umschlägt. Natürlich, hier und da alle paar Meter wurde einmal ein Baum oder ein kleines Gebüsch in den gefplasterten Fußgängerweg gepfercht, um zumindest einen minimalen Ansatz von Natur zu schaffen, doch der Rest der Umgebung wird von durch Auspuffgase verseuchter dreckiger und nebliger Luft ausgemacht. Grau in Grau also auch von Grau umhüllt. Eine triste Atmosphäre.
Diese Umgebung schlägt sich auch auf die Gemüter der Menschen nieder, doch davon ist zumindest in diesem Moment nichts zu sehen. Denn die Straßen sind leer. Es sind lediglich die ersten Sonnenstrahlen des Tages, die dort über den Asphalt wandern, sämtliches Leben steckt noch in den Häusern und genießt vermutlich die letzten Momente, bis es sich auf den tristen Weg in den grauen Arbeitsalltag machen muss. Sie machen Jobs, die sie hassen, um dann Zeug zu kaufen, dass sie nicht brauchen, um damit Leute zu beeindrucken, die sie nicht mögen.
.....Haaa.........
.....Haaa.........
.....Haaa........
Und doch. Eine Person ist doch bereits auf den Straßen. Eine einzige Einsame. In einen passenderweise grauen Kapuzenpulli, grauen Jogginghosen und weißen Turnschuhen gehüllt, läuft sie dort schwer atmend den Weg entlang. Die Kamera filmt die Person seitlich, folgt ihr, filmt, wie immer wieder kleine Dunstwolken aus der Mundregion kommen, wie der Atem wieder kondensiert, wenn auch das Gesicht der Person verdeckt bleibt. So geht das Schauspiel noch einige Sekunden, der Jogger wird einfach stumm weiter verfolgt bei seinem Trainingsprogramm. Dann erreicht er einen dieser Treppenaufgänge.
Kein besonderer, er unterscheidet sich in keinster Weise von den Restlichen und doch, an diesem hält der Jogger an. Er senkt den Kopf, stemmt die Arme in die Hüfte und beugt sich nach vorn.
…...Haaaaa......
…..Haaaa......
…...Haaaa.......
Schließlich dreht er sich frontal zur Kamera und setzt sich auf die Treppe. Noch immer ist der Kopf gesenkt, noch immer ist die Atmung schwer. Aber er nimmt die Kapuze ab. Richtet sich langsam wieder auf und nun schaut er in die Kamera. Und es überrascht niemanden, wen man hier zu sehen bekommt. Wir sind nicht umsonst in einer amerikanischen Vorstadt, da können ohnehin nur zwei Menschen in Frage kommen. Und wenn man sich die heutige Matchcard noch einmal genau ansieht, wird schnell klar, wer sich hier so gründlich für seinen Main Event vorbereiten muss.
Eric: Wen habt ihr erwartet?
Ok vielleicht gab es doch noch jemand anderen, der durch amerikanische Vorstädte joggt^^
Eric: Na was habt ihr geglaubt, hä? „Amerikanische Vorstadt? HA! Ist doch klar, wer das ist.“...Tja Kinder, falsch gedacht. Denn wisst ihr was? Ich bin zwar kein Hipsterfan und ich werde man ganz sicher NIEMALS diese bescheuerten fettgerahmten Brillen kaufen...aber ich war schon Eric Fletcher BEVOR es anscheinend cool wurde.
Ist erst einmal eine recht sinnlose Aussage. Eigentlich überhaupt keine von Bedeutung, wenn man versucht, darüber nachzudenken, aber der Candy Man wird sich schon etwas dabei gedacht haben, während er hier mit grimmigem Blick in die Kamera schaut.
Eric: Kleine Frage, wer ist das? Er ist in den USA auf der Straße groß geworden, musste sich im Leben immer irgendwie durchschlagen, kam dann irgendwie zum Wrestling, war verdammt gut, kam zur GFCW, entwickelte sich zu einem der größten Publikumslieblinge der Liga, war verdammt erfolgreich und wurde als Geheimtipp für einen möglichen Run als World Champion gehandelt. Zu schwer? Hier noch ein paar Tipps. Er ist ungefähr 1,85m groß, wiegt um die 95kg, wurde eine kurze Zeit von einer Frau begleitet, hat eigentlich nur einen wirklichen Freund im Wrestlinggeschäft, der für ihn fast so etwas wie ein „Bruder“ ist und neulich hat er sich für 2012 ein ganz bestimmtes Ziel gesetzt. Also? Wer ist es? Genau, ihr habt es erfasst....ICH!
Und wieder. Da hätte man auch durchaus jemand anderes dahinter vermuten können. Und wenn man mal bedenkt, dass dieser jemand heute noch dem Candy Man gegenüberstehen wird, kann man ganz stark davon ausgehen, dass sein Name nun auch endlich noch in dieser Promo fallen wird. Diese Promo, die nun wieder fortgesetzt wird.
Eric: Streetman...du denkst, deine Zeit ist nun endlich gekommen. Du denkst, du bist jetzt endlich an der Reihe, der große Star der Liga zu werden, dich endlich zum GFCW Champion zu krönen und mich zu stürzen. Du denkst, du kannst mich heute Abend besiegen. Aber Lex du irrst dich. Denn bei deinem Weg, dein „Alternative Way“, wie du ihn ja mal genannt hast...bin ich dir immer einen Schritt voraus. Wörtlich. Denn dein ganzer Weg...führt durch meine Fußstapfen. Nichts was du tust und was von Bedeutung ist, habe ich nicht auch schon getan. Niemand, der dich begleitet, war nicht auch schon an meiner Seite. Ein junger, aufstrebender Wrestler um zusammen für Furore zu sorgen? Du hattest Maxxx, ich hatte Bala. Ein Stable? Du hattest Maxxx und Team KO, ich hatte das Corps. Breanna Ouths? Ich hatte Beth Lehem. Chris McFly? Mein Halbbruder, J.T.K.. Einmal German Pain- einmal Tag Team Champion? Zweimal Intercontinental Champion. Aufgewachsen in LA? Aufgewachsen in Las Vegas. Will 2012 ungeschlagen bleiben? Wollte bis 2012 der erfolgreichste GFCW-Wrestler aller Zeiten werden.
Da bricht der Redefluss wieder ab. „Wollte“, da liegt der Hase im Pfeffer. Und bei der Realisierung, dass Eric sein Paradies eben nicht mehr in diesem Jahr erreichen kann, muss er noch einmal schlucken. Auch wenn es seinen Masterplan nur um ein paar Monate verzögert, auch wenn es nichts am Endergebnis ändern wird, es wurmt ihn. So schnauft er tief durch, brummt leise für einen Moment und formiert anschließend ganz langsam ein neues Grinsen in seinem Gesicht. Er sieht eben das Positive in solchen Situationen.
Eric: Und es bricht mir das Herz, dass ich mein Ziel nicht erreichen kann, gleichzeitig freue ich mich aber, dass nun ausgerechnet du mir heute wirklich gegenüberstehst. Denn ganz ehrlich...deine Nachahmungsversuche schmeicheln mir ein wenig. Ich find's wirklich schön, dass ich für jemanden das Vorbild bin. Und deswegen werde ich dir auch dabei helfen, mich weiter zu kopieren. Deswegen werde ich heute HÖCHSTPERSÖNLICH dafür sorgen, dass auch du dein Ziel für 2012 nicht erreichst. Dass du doch auch selber eine Niederlage einstecken musst. Und dann lehne ich mich zurück und genieße die weitere Show. Sieh zu, wie du dann durchdrehst, von den Fans verlassen wirst, aus der Liga geworfen wirst, wiederkommst, der Reihe nach absolut JEDEN aus dem Weg räumst und dann irgendwann DOCH der GFCW World Champion wirst. Denn eins steht fest Lex, das Zeug dazu hast du, sonst hättest du mich niemals bis hierhin kopieren können.
Was?! Hat Fletcher seinem Gegner da gerade wirklich Talent zugesprochen? Das kann nicht sein, da muss irgendwas die Übertragungsfrequenz durcheinander gebracht haben, irgendwer muss da am Ton herumgespielt haben. Und am Bild auch. Denn Erics Blick passt seltsamerweise zu dieser unmöglich gefallenen Aussage. Konzentriert schaut der Candy Man in die Kamera und nickt ruhig, aber entschlossen. Er meint es anscheinend wirklich ernst, was er sagt. Nicht einmal ein Grinsen, dass eine Sarkasmusvermutung begründen würde. Nein, kein Zweifel...Fletcher hat wirklich jemandem Respekt gezollt, Herzlichen Glückwunsch, Lex Streetman. Nun aber genug davon, der Poet erhebt sich nämlich von der Treppe stellt sich auf der Stufe auf und starrt weiter in die Kamera, die ebenfalls nach oben wanderte, um mit dem Champion auf einer Höhe bleiben zu können.
Eric Fletcher: Aber auch wenn du irgendwann Champion wirst, Streetman......HEUTE bist du nichts weiter als eine Stufe auf der Treppe in mein persönliches Paradies.
Das wird nun auch verdeutlicht, indem sich der Poet von der Kamera abwendet, die restlichen Treppenstufen hinaufsteigt und nun einfach zum Beenden dieser Szene die Haustür öffnet und eintritt. So wird das Bild nun allmählich schwarz, während man im Hausinneren noch die Worte vernehmen kann “Who the hell are you?! Get the fuck outta my house! I'm callin the Cops!“......war wohl offensichtlich nicht Fletchers Wohnung.
GRO GOCK TALENT SEARCH
Ein kurzer Einspieler wird gezeigt. In schneller Schnittreihenfolge werden die Trainingserlebnisse der Gro Gock Talent Search Teilnehmer noch einmal Revue passiert gelassen, die sich natürlich hauptsächlich dem physischen Training widmet. Man sieht Just Freddie, Rex Falcone, Garrison Gaeta und Vlad Kepicic dabei, wie sie im Fitnessraum Gewichte heben, auf einem Laufband die Kilometerzahlen hochschnellen lassen oder wie sie im Wrestlingring wieder und immer wieder zwischen zwei Seiten des Seilgevierts hin- und herlaufen und sich von den Seilen abfedern lassen. In anderen Einstellungen kann man die Teilnehmer dabei beobachten wie sie sich gegenseitig mit einer Reihe von simplen Suplessen in die Matte donnern oder Forearms und Uppercuts austauschen und das richtige Fallen bzw. „Selling“ üben, was auch immer dieses komische Wort zu bedeuten hat. Wir haben ja keine Ahnung, wir sind ja bloß dumme Mark-Zombies, die solche Fritten wie Eric Fletcher, Chris McFly Jr. oder Zereo Killer feiern…
Natürlich sehen wir auch das per Fanvoting bestimmte Ausscheiden des ersten Kandidaten, des Serbien-Sympathisanten Vlad Kepicic, welcher in ergreifenden Bildern und mit feuchten Augen wortwörtlich seine Sachen packen und die Trainingseinrichtung des Corpshauses verlassen muss. Über diesen Schnelldurchlauf der Geschehnisse legt sich aus dem Off die Stimme von Richard von Hansa, der das Gezeigte kommentiert, und das so ganz ohne „kayfabe“, was auch immer dieses seltsame Wort zu bedeuten hat. Wir haben ja keine Ahnung, wir Fans schlucken einfach das, was wir von der Company vorgesetzt bekommen und hinterfragen den Wahrheitsgehalt des Gezeigten nicht wirklich…
Richard: „Dies ist die letzte Show vor Title Nights und nachdem Vlad Kepicic vor wenigen Tagen von der GFCW-Galaxie herausgevotet wurde, ist die Anspannung unter den verbliebenen drei Talent Search Teilnehmern noch mal in ungeahnte Höhen geschnellt! Bevor sich die Talente vor der GFCW-Galaxie im Ring präsentieren können, müssen sie neben dem regulären, täglichen Training im Keller unseres Corpshauses noch eine letzte Hürde nehmen, eine Challenge die ihnen noch einmal alles abverlangen wird!“
Eine neue Einstellung zoomt auf die drei Nachwuchswrestler, die nebeneinander in einer leeren Trainingshalle stehen und ernst in die Kamera starren. Ein weiteres Mal fährt das Objektiv über jedes der konzentrierten Gesichter und fängt deren Angespanntheit ein. Erneut spricht Richard von Hansa dabei aus dem Off.
Richard: „Während die letzte Challenge darum ging, eine auf den Punkt gebrachte Shoot Promo gegen die anderen Talente abzuhalten, läuft die Challenge dieser Ausgabe unter dem Motto ‚in fremden Gewässern fischen’! Garrison Gaeta, Rex Falcone und Just Freddie, jeder einzelne von ihnen hat ein besonders herausragendes, charakterliches Merkmal, das ihn definiert. Garrison Gaeta hat einen ausgeprägten Sinn für Ästhetik und Mode, Rex Falcone ist ein Meister der Manipulation und der zielgerichteten Gesprächsführung und Just Freddie versteht es besonders gut, sich mit der Ausstrahlung eines Reaktors vor der Kernschmelze erfolgreich der Damenwelt zu präsentieren. In dieser Challenge geht es nun darum, dass jeder der übrig gebliebenen Talent Search Teilnehmer sich im Spezialgebiet eines anderen Teilnehmers versucht.
Egal wo ob man nun im Ring steht, nur im Backstage abhängt oder durch die Welt reist, es ist essentiell, dass man spontan auf unvorhergesehene Ereignisse reagieren kann und dabei auch ein manches Mal gezwungen ist aus seiner gegebenen Rolle herauszufallen. Als Wrestler muss man sich schnell auf ungewohnte Situationen einstellen können und mit dieser Challenge werden wir die Talent Search Teilnehmer auf diese wichtige Fähigkeit hin testen!“
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http://www.youtube.com/watch?v=nvOQ2DnTd-Y (Hintergrundmusik-SWAG!)
Das P1 in München, für die besser betuchten Partygänger Deutschlands eine der ersten Anlaufstellen, strahlt der Club doch diesen gewissen exklusiven Charme aus. Es verwundert niemanden, dass die Herren Nobilae Richard von Hansa und Heinrich von Sternburg hier auch ein- und ausgehen. Das letzte Mal als man sie in diesem Ambiente bei War Evening sah, haben die Studenten mit dem jetzigen GFCW Heavyweight Champion Eric Fletcher und Nukulars inoffiziellem Maskottchen, dem Hausschweinchen Poppy, damals den Eintritt des Candy Mans bei Corps Nobilis gefeiert. Nun sind sie wieder in die heiligen Hallen der Freude und des Tanzes eingekehrt und haben erneut einen Außenseiter im Schlepptau, für den diese Art der Unterhaltung höchst wahrscheinlich belanglos und niveaulos erscheint.
Richard: „Garrison, du weißt weshalb wir hier sind! Du hast heute die Aufgabe wie Just Freddie in dieser exklusiven Umgebung ein paar Mädels dazu zu bewegen, sich zu uns an unseren Tisch zu gesellen. Das ist ganz besonders für Heinrich von Bedeutung, der dieses promiskuitive Drecksstück Breanna Ouths endlich wieder vergessen muss…“
Zustimmendes Nicken von Heinrich von Sternburg. Trotz alledem sieht er nicht komplett glücklich bei der Erwähnung seiner ehemals großen Liebe aus. Egal, er ist ein HARTER KERL, DER KEINE SCHWULEN GEFÜHLE ZEIGT!!!!!!!!!
Heinrich: „HOL DIE SCHLAMPEN RAN, JEEEEEEEEETZT!!!!!!!!!!!“
Beim Anblick dieser unansehnlichen, EKELHAFTEN Menschen, die auf der Tanzfläche abfeiern oder kichernd und tratschend Cocktails an der Bar schlürfen, muss das Model Garrison Gaeta seinen Würgreiz unterdrücken. Diese ungeheuerlichen Bratzen, die dachten, sie wären etwas Besonderes weil irgendwelche Banausen auf www.beautifulpeople.com ihnen durch positive Votes eine Mitgliedschaft gewährt haben. Nein, sie waren alle auf einer Stufe, sie waren alle HÄSSLICH, ein einziger Graus für einen überzeugten Ästhetiker wie ihn, einer der wusste, was wahre Schönheit bedeutet.
Garrison: „Ich kann es nicht, ich kann es nicht, ich kann es nicht!!!! Überall Hässlichkeit, soweit das Auge reicht… Ich muss... Ich muss…“
Garrison kriegt Pausbacken, so als ob gleich ein konzentrierter, druckvoller Strahl Kotze aus seinem Mund schießt. Hilflos wedelt der italienische Schönling mit den Armen und blickt sich nach einer Möglichkeit, den retrograden Mageninhalt irgendwohin zu entleeren. DOCH DA IST KEINE!!!! Mit den Augen rollend deutet Richard seinem Stadtvettern Heinrich mit einer Handbewegung an, ihrem Schüler zu helfen, woraufhin der riesige Bajuware aus der Innentasche seines Jacketts ein paar zusammengefaltete Papiertüten – Kotztüten um genau zu sein – herausholt und sie Gaeta reicht. Dieser entfaltet eine davon hastig und mit einem ekelhaften Würg- und Plätschergerausch erbricht sich das Model in die Tüte.
Richard: „Bist du dann langsam mal fertig? Wir wollten heute Abend noch ein paar Bitches klären!“
Vollkommen am Ende von der anstrengenden Kotzerei schaut der Italiener mit einem angestrengten Blick wieder auf, nickt seinen Trainern kurz zu und stellt die volle Tüte irgendwo an einer unauffälligen Stelle ab.
Richard: „Wir warten dann an unserem Tisch!“
Garrison Gaeta versucht seine Atmung zu kontrollieren, sich zu konzentrieren und den Würgreiz zu unterdrücken. Für den Fall der Fälle hatte er ja immer noch die anderen Kotztüten dabei.
Garrison: „Okay, okay, okay! Konzentrier dich Gaeta! Du willst GFCW-Wrestler werden, dafür musst du auch in den sauren Apfel beißen! Über kurz oder lang wirst du mit noch viel mehr hässlichen Menschen konfrontiert, als den hier anwesenden! Ja, ich schaffe das, ICH SCHAFFE DAS!“
Der überzeugte Ästhetiker nimmt allen Mut zusammen und blickt sich in diesem Meer der Hässlichkeit um. Überall unästhetische Menschen, einer hässlicher als der andere. Aber das ist jetzt egal! Er mischt sich unter die tanzende Menge, immer darauf bedacht von keinem dieser abstoßenden Wesen berührt zu werden. Als er eine Gruppe Frauen ausgemacht hat, die immerhin weniger hässlich sind als der ganze feiernde Rest, atmet er einmal tief ein und aus. Dann geht er auf die Partygirls zu.
Gaeta: „Hey, Mädels! Habt ihr Lust… Ha… Ha… Habt ihr Lust…“
Garrison Gaetas Gesichtsfarbe nimmt eine unnatürliche Bleichheit an. Immerhin, die Aufmerksamkeit der für normalsterbliche Verhältnisse gutaussehenden Damen hat er schon mal. Sie Lächeln den perfekt gestylten Schönling interessiert an.
Hässlon 1: „Hey, schöner Mann! Hast DU nicht Lust auf ein kleines Tänzchen!“ Hässlon 2: „Komm schon gerade läuft unser Lieblingslied!“ Gaeta: „Ich… Ich würde total gerne mit euch zwei Hässl… Hübschen tanzen aber… aber… OH MEIN GOTT!!!!!“
Gaeta versucht noch eine der Tüten aus seiner Hosentasche herauszufischen und auseinander zu fummeln, doch es ist zu spät. Eine Kaskade aus Magensäure und unkenntlichem Unverdautem ergießt sich über das Minikleid der einen jungen Frau, die nun… na ja, jetzt eher dem optischen Bild entspricht, das Garrison Gaeta versucht über sie und ihre Freundinnen zu propagieren. Die Mädels kreischen entsetzt und alle drum herum stehenden Tanzenden weichen zwei, drei Schritte zurück, um nichts von dem umherspritzenden Erbrochenen abzubekommen und so langsam muss man sich auch fragen, wie groß der Magen des Italieners ist, dass er eine so große Literanzahl auf den Boden erbricht. Richard und Heinrich schauen sich das ganze aus sicherer Entfernung von ihrem Tisch an. Beide schütteln enttäuscht den Kopf, das ist dann doch irgendwie schief gelaufen…
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Die Ludwig-Maximilians-Universität in München ist ein Ort höchster Bildungsansprüche. An dieser Einrichtung haben schon illustre Persönlichkeiten wie Otto Hahn, Ottfried Fischer (Der Dicke mit dem roten Stuhl), Florian Noack und König Ludwig I. von Bayern studiert. Natürlich darf man auch Richard von Hansa als wichtigen Studenten nicht vergessen. Man sieht ihn durch die Gänge des Hauptgebäudes stolzieren. Neben ihm schreitet der „King of Starlight“ Just Freddie, der ein „Skrillex“-Shirt mit einer Jogginghose kombiniert hat und überdimensionale „Beats by Dr. Dre“ Kopfhörer trägt.
Richard: „Also Freddie. Auch du musst diese Woche in fremden Gewässern unterwegs sein. Und zwar wirst du eine Aufgabe von Rex übernehmen. Er hat bekanntlich einige Geschäfte am Laufen. Manche erfolgreich...und manche weniger. So wie seine Aktien einer vor dem Konkurs stehenden, japanischen Herstellerfirma von kleinen, gelben Hubschraubern. Und deine Aufgabe, Freddie, ist es, dass diese Aktien im Wert von 5000 Euro in den nächsten Minuten einen neuen Besitzer befinden! Und zwar unter den betuchten Studenten, die hier durch die Gänge strömen.“
Tatsächlich laufen links und rechts an dem Duo Studenten vorbei. Manche wirken nicht unbedingt so, als ob sie Interesse an Aktien haben, andere Leute tragen stolz ihr Macbook unter dem Arm und nippen an ihren Lifestyle-Kaffeebechern. Freddie aber hat schon die Personen ausgemacht, die er ansprechen möchte: Wenig überraschend handelt es sich um zwei aufgestylte Mädchen der Münchener Upperclass.
Der „King of Starlight“ cripwalkt also sogleich auf die Damen zu und kommt vor den Dunkelhaarigen zu stehen. Diese wirken überrascht, doch Freddie zieht sich sogleich seine Jogginghose zurecht.
Just Freddie: „Wow! Hast du Wasser in den Beinen!?“ Mädchen: „Was, warum?“ Just Freddie: „Meine Wünschelrute hat voll auf dich angeschlagen!“
Errötet blickt die Studentin zu Boden, während ihre Freundin wie ein Auto guckt und offenbar nur Bahnhof versteht.
Just Freddie: „Mädels! Nun hört mal dem Papa zu, er hat was Wichtiges zu sagen. Und zwar geht es um eure Zukunft, ihr Schnecken. Was ich hier in der Hand halte sind Aktien von unschätzbarem Wert. Sie werden sobald vom Wert explodieren. Und nun habt ihr die Chance, sie mir abzukaufen. Und warum ist der Papa so nett zu euch?“
Er plustert sich auf und stemmt die Hände in die Hüften.
Just Freddie: „Weil eure süßen Milchtüten in die edelsten Kleider gehören! Und mit diesen Aktien habt ihr bald das Cash in petto um euch die Kleider direkt von den Pariser Laufstegen zu holen!“
Das brüskierte Mädchen antwortet Freddie nicht. Also wendet sich dieser der zweiten Studentin zu, die bislang nur geguckt hatte.
Just Freddie: „Was sagt die Perle dem Papa dazu?“ Studentin 2: „Excuse-moi! Ich...verstehe...nicht so gut Deutsch! Bitte französisch falls gut?“
Ohne zu wissen, wovon Freddie hier erzählt, schenkt sie ihm einen bezaubernden Augenaufschlag und lächelt den King of Starlight an. Und natürlich kann er französisch! Die Wörter, die jeder auf Französisch kann!
Just Freddie: „Voulez vous coucher avec moi, ce soir? Mein Baguette ist das Knusprigste in ganz Europa!“
Geschockt reißt die Angebaggerte den Mund auf, während Freddie die Aktien anscheinend vergessen hat. BAMM! Nur eine Sekunde später bekommt er die Handtasche der Französin ins Gesicht, ehe diese vor Wut stampfend mit ihrer Freundin die Szenerie verlässt.
Man sieht Richard von Hansa, der enttäuscht mit dem Kopf schüttelt.
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Es wird zu einer dritten Szene geschaltet und nachdem Garrison Gaeta und Just Freddie schon ihre „hellen“ Momente hatten, fehlt natürlich noch einer im Bunde: Rex Falcone! Das Mitglied der Cosa Nostra befindet sich im Moment in einem Büroraum, der nicht generischer sein könnte. Neben Falcones ständigen Begleitern, seinen Trainern Richard und Heinrich, befindet sich neben dem Anzugträger noch eine weitere Person, ein sportlicher, durchgestylter Mittvierziger mit kurzem grau meliertem Haar, halb offenem Kragenhemd, einer Designerjeans und Fliegersonnenbrille auf der Nase.
Richard: „Rex, ich möchte dir Quentin Cano vorstellen, er ist ein amerikanischer Modedesigner und einer der ganz großen aufstrebenden Stars in der Modebranche!“
Quentin: „Es freut mich deine Bekanntschaft zu machen, Rex!“
Das ganze Gebaren dieses Amerikaners wirkt äußerst feminin. Die Körperhaltung, das Gestikulieren, die affektierte Stimme und letztendlich auch die Tatsache, dass er dem Mafiosi die Hand wie eine Hofdame anbietet. Ja, es besteht kein Zweifel: Quentin Cano ist tief mit der Modedesignerszene verwurzelt! Stirnrunzelnd nimmt der leidenschaftliche Geschäftsmann die Hand des Designers an, versucht dabei aber immer noch die Höflichkeit zu wahren.
Rex: „Die Freude ist ganz meinerseits!“ Richard: „Nun, wir sind aus einem ganz bestimmten Grund hier, Rex. Du wirst dich heute in das Hoheitsgebiet von Garrison Gaeta begeben. Bei deiner heutigen Aufgabe darfst du dich ein bisschen kreativ ausleben!“
Rex Falcone schaut Richard und Heinrich an, als hätten die beiden gerade höchstpersönlich Jesus Christus ans Kreuz genagelt. Richard aber nickt bloß bestätigend und mit einem verspottenden Lächeln auf den Lippen.
Richard: „Ganz recht! Deine Challenge ist es, in diesem Büro dein eigenes Ringgear zu designen! Quentin wird dich darüber aufklären, was du genau zu tun hast!“
Quentin: „Wie Mr. von Hansa schon gesagt hat, möchte ich, dass du deine Kreativität entdeckst! Das Ringgear, das du in den nächsten 30 Minuten entwerfen wirst, soll eine Erweiterung deiner Persönlichkeit darstellen, sie soll deine Charakterzüge widerspiegeln und das, was dich im Ring ausmacht! Versuche dabei aber über den Tellerrand zu schauen und halte dich nicht mit dem Standard auf. Stagnation ist der TOD eines JEDEN Modedesigners und der Mode GENERELL! Deshalb musst du UNBEDINGT vermeiden mit etwas Langweiligem wie Trunks zu kommen.“
Noch immer spricht bloß die pure Planlosigkeit aus dem Gesicht des Mafiosos, Quentin aber wartet nicht erst auf eine bestätigende Reaktion des Italieners, nimmt ihn an der Hand und zieht ihn zu einem großen Tisch mit einem Bürostuhl mit und deutet ihm an, sich dort niederzulassen. Auf dem Tisch liegt direkt vor Rex Falcone ein Zeichenblock und daneben einige bunte Stifte verschiedenster Couleur. Es braucht offenbar nicht mehr für das geeignete Design! Corps Nobilis und der Modedesigner Quentin Cano verlassen den Raum…
30 Minuten später
Skeptisch beugen sich Richard, Heinrich und Quentin über das unfassbar kreative Design des Mafiosos, der mit erwartungsvoller Haltung beobachtet, was die Experten zu seiner ersten Kreation zu sagen haben.
Quentin: „Nun ja… *räusper* Es ist… joah… Es sind immerhin keine Trunks…“
Richard und Heinrich schauen sich bloß an und schütteln beide enttäuscht mit dem Kopf.
ERIC FLETCHER the best
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