Ein düsterer Ort in der
ÖVB-Arena, dämmriges Licht und ein dicker Staubfilm,
der sowohl den Boden als auch die Möblierung überzieht,
die aus zusammengestellten Tischen und Stühlen besteht, die
auf ihren Einsatz für eine der zahlreichen Veranstaltungen
in der Halle warten. In dieser Abgeschiedenheit sitzt auf einem
der staubigen Tische der Mann, der in letzten Wochen viel an Häme
einstecken durfte. Es ist Kriss Dalmi, der serbische Junkie,
dessen Alptraum einem Dinosaurierei entschlüpft ist und nun
wieder ein Teil seines Lebens geworden ist: Strong Olli! Als er
die Kamera entdeckt, ist es aber nicht seine Nemesis, der er die
folgenden Worte widmet…
Kriss:
„MR. RODGEEEEERS! PHEASANT WARRIOOOOOR!
GFCW-GALAXIIIIIIIIEEEE!
Halloooooo!!!!!“
Es wird sehr schnell ersichtlich,
dass der ehemalige Intercontinental Champion im Moment druff ist
wie’n Esel (Cho!), was besonders durch die Spritze
ersichtlich wird, die, wie schon so oft, in seinem Arm baumelt.
Das menschliche Wrack hopst von dem Tisch herunter und wankt auf
die Kamera zu. Eine Mischung aus Husten und heiserem Kichern
entweicht der Kehle des Osteuropäers.
Kriss:
„Rodgers, du hast Dean Welkey gegen mich in den Ring
gesteckt und obwohl er es als einen seiner großartigsten
Erfolge verkauft, wenn er seinen verlogenen Mund öffnet, war
es dennoch nicht mehr als ein Remis, was er rausholen konnte. Ein
Ergebnis, das sogar noch nichtssagender ist, als eine einfache
Niederlage! Falls du geplant hattest, dass Dean mich als
Sprungbrett benutzt, dann muss ich dir leider sagen, dass dir das
nicht ganz gelungen ist! Nun soll es also dein anderer Schützling
gegen mich richten…“
Der Drogenrausch hat offenbar keine
beeinträchtigende Wirkung auf sein Sprechorgan. Nein, es
wirkt eher so als ob das Mitteilungsbedürfnis des verrückten
Erzfeindes von Strong Olli durch die Drogen in seinem Blut noch
einmal um ein Vielfaches verstärkt wird. Kriss Dalmi kann
seine Zunge kaum bremsen.
Kriss:
„Immerhin, deinen maskierten Klienten hast du mit deiner
Anleitung schon fast bis zum Intercontinental Championship
geführt! Was für ein großartiger Erfolg es für
die Gro Gock Gang doch wäre, wenn der Pheasant Warrior nun
bei Title Nights sogar das Gold gewinnt, oder?! Die Gro Gock
Gang, die aus dem Nichts gekommen ist und in kürzester Zeit
problemlos bis zum Intercontinental Titel durchmarschiert ist.
Damit würde der Pheasant Warrior eine ähnliche
Erfolgsgeschichte hinlegen wie…….. ich?“
Die Mundwinkel des geisteskranken
Serben gehen noch weiter in die Breite und er entblößt
seine widerwärtigen Junkiezähne zu einem fanatischen
Grinsen. Dann packt er die Kamera mit beiden Händen und
führt das Objektiv näher an sein Gesicht heran!
Kriss: „Ja,
Rodgers! Dort wo du mit deinem Klienten hin willst, dort bin ich
schon längst gewesen. Ich habe mich in einem 4-Way Dance
gegen Jimmy Maxxx, den jetzigen No 1. Contender auf den GFCW
Heavyweight Title, Lex Streetman, den ehemaligen German Pain und
Tag Team Champion und Rob Gossler durchgesetzt und dieses
wertlose Stück Metall dafür gewonnen. Dieses wertlose
Stück Metall, nach dem dein Guatemaltekischer Freund nun
strebt, um dein Bankkonto und somit auch deinen unersättlichen
Bauch fetter zu machen!
Was du
vollgefressenes Flusspferd aber noch nicht kapiert hast, ist der
Fakt, dass auch nachdem ich den Intercontinental Title an Rob
Gossler abgegeben habe, der Titel immer noch komplett entbehrlich
ist! Egal wie hoch Rob Gossler das Gold bei jedem seiner
Auftritte in den Himmel reckt, egal ob du glaubst, das der Gewinn
des Titels und die damit verbundene Prestige mehr Geld in deine
Portokasse spült. Das sind alles vergebliche Werke! Der Pfad
des Pheasant Warriors führt über ausgetrampelte Pfade,
Pfade die von MIR ausgetrampelt wurden! Der Pheasant Warrior ist
somit wenig mehr als ein Nachrücker… Nein, noch viel
schlimmer: Er ist ein Dalmi-Nachahmer!“
So als ob der Junkie gerade die
Weltformel entwickelt hätte, nickt Kriss Dalmi stolz und mit
geweiteten Augen mehrmals in die Kamera, um sich den
Wahrheitsgehalt seiner Aussage auch selbst noch mal zu
versichern.
Kriss: „Genau
wie Dean Welkey eine exakte Rickson-Kopie ist, genauso ist auch
der Pheasant Warrior wenig mehr als eine Epigone, ein
x-beliebiger Luchador, der einem x-beliebigen Titel
hinterherjagt, den ich schon vor einem halben Jahr absichtlich
ruiniert habe. Aber ich kann ihm dafür überhaupt nicht
böse sein. Im Gegenteil! Ich fühle mich geehrt, ist
Nachahmung doch die größte Form der Anerkennung, nicht
wahr, du EKELHAFTER?!“
In der Tat! Aufmerksame GFCW-Fans
wissen natürlich, von wem sich der Manager der Gro Gock Gang
für seine Catchphrase hat inspirieren lassen hat, war es
doch Kriss Dalmi, der dieses Wort in seiner jetzigen Nutzung an
dem schicksalhaften Tag geprägt hat, als er die Junkie World
Order gründete. Mit tellergroßen Pupillen starren die
Augen des Gründer der J.W.O., so scheint es, über die
Kamera direkt zum eigentlichen Drahtzieher der Gro Gock Gang.
Kriss: „Du
Winkeladvokat bist vielleicht noch ein viel größerer
Verehrer als dein lateinamerikanischer Klient! Also was willst du
windiger Möchtegern-Anwalt mir erzählen? Dass die Gro
Gock Gang die bessere Junkie World Order sei? Dass deine zwei,
unter Vertrag stehenden Stiefellecker im Ring soviel talentierter
sind als ich? Egal, was du gegen mich und meine Errungenschaften
in dieser Liga zu sagen hast, es ist komplett nichtig, denn aus
dir spricht bloß ein Fan, der seine Verehrung vor den
laufenden Kameras nicht zugeben will… ein EKELHAFTER!!!“
Die beiden Hände des Junkies
lassen von der Kamera ab und der Kameramann entfernt sich wieder
von der Person vor ihm. Fast schon lehrerhaft schwingt der Serbe
nun mahnend seinen Zeigefinger und setzt seine Kampfansage fort.
Kriss: „Der
Fasanenkrieger wird heute Nacht gegen mich untergehen und nachdem
ich ihn gepinnt habe, werde ich mich wieder meinem lieben Freund
Strong Olli widmen, mit dem ich ja auch noch eine kleine Rechnung
offen habe! Zwar habe ich bis heute keine Hochzeitskarte in
meinem Briefkasten vorgefunden, doch dieses romantische Ereignis
werde ich mir sicherlich nicht entgehen lassen. Ihr könnt
also davon ausgehen, dass ich mich später noch selbst auf
die Gästeliste setzen werde! Meine besten Wünsche gehen
schon jetzt an das glückliche Paar!“
An was denkt
man zuerst, wenn man eine Hand mitsamt eines Kugelschreibers in
ihr sieht, die auf einem Blatt Papier einem nicht klar zu
identifizierenden Text aufschreibt? Einen Liebesbrief... quatsch,
das würde in einen stereotypischen Teeniesfilm passen, aber
nicht zum Wrestling. Vielleicht ist es aber eine Geheimnachricht
an jemanden... auch falsch, schließlich sind die Zeiten von
geheimen Mitteilungen auf Papier längst vorbei und selbst
ein James Bond vertraut aktuell im Kino der modernsten
Kommunikationstechnik. Was also schreibt sich die Hand hier genau
auf und wem gehört vor allen Dingen dieses Körperteil,
welches wir bei der schreiberischen Tätigkeit bewundern
können? Dies alles kann uns aktuell nur an einem einzigen
Ort verraten werden. In Los Angeles.
Das Büro
Lex Streetmans in seinem eigenen „L.A. Gym“ ist seit
langer Zeit mal wieder Schauplatz eines aktuellen Ereignisses.
Trotz des etwas länger zurückliegenden Besuchs
unsererseits hat sich in diesem Arbeitsraum nicht viel verändert.
Immer noch ist es recht schlicht eingerichtet, gewährt durch
das recht große Fenster aber weiterhin einen
beeindruckenden Blick herunter in die Straßen der
Metropole. Der Suburb selbst ist ebenfalls anwesend und sitzt an
seinem Arbeitsplatz, während sein Blick immer wieder auf ein
vor ihm stehenden Monitor fällt. Ihm gegenüber sitzt
sein guter Freund und Partnercoach Chris Trip, der sich die
Aktivität seines Kollegen schon seit seinem Eintreffen vor
einigen Minuten anschaut, dies aber zu keiner bekannten
Beschäftigung des Blondschopfes zuordnen kann.
Chris
Trip: „Ich gehe mal stark davon aus, dass deine Arbeiten
hier nicht wirklich etwas mit dem Gym zu tun haben, oder?“
Mit einem
Kopfnicken deutet der Mann aus San Diego, der sich hauptsächlich
um die Fitness der hier trainierenden Schüler kümmert,
auf die Notizen hin, erntet dafür allerdings nicht einen
einzigen Blickkontakt des vollkommen konzentriert dreinblickenden
GFCW’lers. Stattdessen reißt der ehemalige Tag Team
Champion den mittlerweile voll beschriebenen Zettel von einem
Block ab und widmet sich sofort der nächsten Seite. Kurz
wird inne gehalten und etwas genauer auf den Monitor gestarrt.
Das verraten zumindest die leicht zusammengekniffenen Augen und
schon landen die nächsten Wortfetzen zwischen den Kästchen
des Papiers. Trip schnappt sich in der Zwischenzeit das bereits
voll gekritzelte Werk und überfliegt es grob. Seiner
hochgezogenen Stirn nach zu Urteilen begegnen ihn hierbei doch
recht überraschende Zusammenhänge.
Chris
Trip: „Matchprofil Eric Fletcher... seine Stärken...
seine Schwächen... seine Taktik... du schaust dir doch nicht
etwa...?“
Mit einem Mal
reckt Trip den Hals ein wenig um den Schreibtisch herum und
erlangt somit Einblick auf den Monitor. Zu sehen bekommt er dort
verschiedene Videoausschnitte und –zusammenfassungen,
frisch und aktuell aus dem Archiv der GFCW. Alte Matches des
World Champions, seine Parademanöver und auch Szenen seines
bisherigen Titelruns flimmern über den Bildschirm. Hin und
wieder lässt Streetman die ein oder andere Szene nochmals
zurückfahren und wenig später landen schon die nächsten
Wortfetzen auf seinem Notizzettel.
Wenn das nicht
mal eine akkurate Vorbereitung auf einen Kampf ist! So oder
ähnlich dürfte Trip nun wohl denken. Richtig verwundert
dürfte er allerdings nicht sein, schließlich hat auch
er in den letzten Tagen und Wochen mitbekommen, wie wichtig der
Suburb dieses Aufeinandertreffen mit dem Champion hält. Und
auch, wenn es diesbezüglich schon häufiger einen
Wortwechsel der beiden Freunde gegeben hat, so muss es aufgrund
des aktuellen Verhalten Streetmans nochmals getan werden.
Chris
Trip: „Selten habe ich bei dir eine so akribische
Vorbereitung auf ein Match gesehen. Ich meine, Notizenmachen über
seinen kommenden Gegner? So etwas ist bei dir doch vollkommen
neu. Du hast deine Aussagen also ernst gemeint, dass dies ein
immens wichtiger Kampf für dich ist, oder?“
Mit einem
Augen die Geschehnisse auf dem Bildschirm verfolgend, lugt Trip
aus dem Augenwinkel herüber zu seinem Gegenüber. Doch
dieser macht nicht den Hauch einer Anstalt, seine Tätigkeiten
nur kurz einzustellen. Stattdessen fährt der Stift nun über
eine bereits festgehaltene Notiz und nach einem Grummeln, aus dem
man die Wörter „Das ist doch Blödsinn!“
heraushören könnte, wird diese Erkenntnis auf dem
Papier kurz und rabiat wieder durchgestrichen. Letzten Endes
bekommen wir aber doch noch die Stimme des ehemaligen Tag Team
Champions zu hören, womit auch irgendwie widerlegt ist, dass
Männer nicht mehrere Sachen gleichzeitig können. Video
schauen, Notizen machen und reden... hoffen wir mal, dass alles
drei unfallfrei funktioniert.
Lex
Streetman: „Es ist eine Gelegenheit, die ich vielleicht
nicht so schnell nochmals bekommen werde. Wochenlang habe ich
selbst auf diese Chance hingearbeitet und nun hat es endlich
funktioniert. Ich will mir im Nachhinein keinen Vorwurf machen,
dass ich nicht alles in meiner Macht stehende getan hab, um
Fletcher zu besiegen. Besondere Situationen führend nun mal
manchmal zu besonderen Methoden.“
Das Reden hat
schon mal problemlos funktioniert und auch die anderen beiden
Aktionen scheinen ohne weitere Schwierigkeiten abzulaufen. Ein
kurzer Ratsch ertönt und schon ist das nunmehr zweite Blatt
vom Block abgerissen. Manch ein Lehrer wäre stolz auf
Streetman als Schüler, wenn dieser in seiner Klasse oder
Univorlesung sitzen würde. Chris Trip ist allerdings weder
ein Professor, noch ein Lehrer und somit lässt er sich
lediglich in seinen Stuhl vor dem Schreibtisch zurückfallen
und blickt den Headcoach dieser Institution weiter nachdenklich
an.
Chris
Trip: „Hört sich für mich fast so an, als ob die
Suburbs dir nicht so wichtig sind, wie das heutige Match. Ich
meine... selbst vor euren Titelmatches hab ich von dir nie solch
eine Art von Vorbereitung gesehen.“
Jetzt hat er
es doch geschafft! Innerhalb des Bruchteils einer Sekunde stockt
der Stift in der Hand und wird wenig später sanft auf der
Tischoberfläche abgelegt. Zum ersten Mal weicht Streetmans
Blick vom Sichtgerät weg und fokussiert sich wenig später
auf das Gesicht Trips. Mit einem Klick auf der neben dem
Bildschirm liegenden PC-Maus werden die Videosequenzen gestoppt.
Nun widmet sich der Los Angelino vollkommen seinem Mitcoach zu
und blickt ihn einige Momente lang an.
Auch der
Partner von Chris McFly Jr. wirkt ein wenig nachdenklich und auf
der Suche nach den richtigen Worten. Neben CMJ ist Trip wohl die
Person, die den ehemaligen Straßenjungen wohl am Besten
kennt. Vieles haben die Beiden Kumpel im Laufe der letzten Jahre
schon miteinander besprochen, oftmals auch private Sachen.
Wahrscheinlich einer der Gründe, warum Trip diese Aussage
wohl tätigen kann ohne sofort eine blöde Reaktion des
Blondschopfes zu bekommen. Und doch... eine Reaktion des Suburbs
bleibt natürlich nicht aus.
Lex
Streetman: „Die Suburbs sind eine komplett andere
Geschichte und haben nichts mit der jetzigen Situation zu tun. Im
Team bin ich nicht alleine und aber mit Chris einen
außergewöhnlichen Partner an meiner Seite, der auch in
der Lage ist, den Großteil eines Matches alleine tragen zu
können. Wir ergänzen uns nahezu perfekt und die
kleineren Schwächen des einen werden durch den anderen
wieder ausgebügelt.“
Obwohl er die
Meinung Trips in dieser Situation nicht ganz teilen kann, so
bleibt seine Stimme dennoch ruhig und entspannt. Das haben wir ja
in den letzten Wochen auch schon anders erlebt und gerade die
Geschichte mit Fletcher scheint Lex ja durchaus zum Brennen zu
bringen... ebenso wie die abgelaufene Fehde gegen Corps Nobilis.
Lex
Streetman: „Chris und ich sind vielleicht eine einmalige
Symbiose, die in ihrer Zusammenstellung besser wirkt, als jede
Matchvorbereitung der Welt. Aber auch die ist nicht unfehlbar und
versagt auch mal bei einem Kaliber wie Fletcher. Eric ist ein
anderes Level und womöglich eine Höhe, die wir bisher
noch nicht kennen gelernt haben. Er ist nicht Corps Nobilis, das
ist eine komplett andere Stufe... es ist vielleicht die finale
Stufe, die ich unbedingt gehen und erreichen möchte.“
Als ob er sich
neue Motivation zugesprochen hätte, rollt Streetman auf
einmal vom Schreibtisch weg und erhebt sich auch zum leichten
Erstaunen seines Gegenübers. Dieser macht auch keine
Anstalten irgendetwas entgegenzusetzen denn scheinbar hat sich
der Mann aus Los Angeles das ein oder andere Wort von der Seele
zu reden. Und was machen Wrestler meistens, wenn sie etwas
erzählen möchten? Richtig, sie laufen auf und ab
blicken hin und wieder Mal zu ihren Gesprächspartner, in
diesem Fall Chris Trip.
Lex
Streetman: „Ich möchte beweisen, dass ich es auch ohne
Unterstützung anderer und vollkommen alleine nach ganz oben
schaffen kann. Mit Sicherheit hat mich Chris in unserem Team
nicht durchgezogen oder Ähnliches, aber es sind nun mal zwei
verschiedene Paar Schuhe, ob du es im Team schaffst erfolgreich
zu sein oder eben alleine.“
Die Hände
vergraben sich tief in den Hosentaschen seines Trainingsanzugs
und sein Blick wendet sich nun an die Glasfassade seine Büros.
Unter ihm brausen die Autos die Avenue entlang, während sein
Blick an den gegenüberliegenden Gebäuden und Dächern
hängen bleibt. Auch wenn dieser Ausblick auf Dauer mit
Sicherheit eher trist und eintönig war, so genügte es
ihm stets von seiner Büroarbeit einmal hoch zuschauen und
zwischen den Zinnen und Schornsteinen hindurch kurz den Horizont
in Augenschein zu nehmen.
Lex
Streetman: „Damals... vor knapp ein einhalb Jahren war es
ähnlich bei meinen Auseinandersetzungen mit Pavus Maximus.
Anfangs hatte ich noch die Outlawz an meiner Seite, doch nach
deren Auflösung wollte ich ebenfalls zeigen, dass ich auch
alleine erfolgreich sein kann und mein Erfolg nicht auf der
Existenz der Gruppierung aufgebaut war. Auch wenn ich am Ende das
Unification Match verloren habe, so war es für mich trotzdem
ein großer Entwicklungsschritt und ein Beweis dafür,
dass mein Weg in der GFCW noch nicht vor bei war. Sicherlich,
Pavus Maximus ist nicht Eric Fletcher. Der Intercontinental Title
ist nicht der World Title. Alles ist hier und jetzt eine Stufe
extremer, aber auch ich habe mich seitdem weiterentwickelt und
befinde mich vielleicht aktuell in der besten Form meines Lebens.
Und deshalb werde ich mir diese Möglichkeit auf keinen Fall
entgehen lassen.“
Stille
durchzieht nun den Raum, wo man normalerweise Schreibgeräte,
Ordner und Aktenvernichter bei der Arbeit lauschen kann. Sowohl
Streetman, als auch Trip stehen respektive sitzen schweigend an
ihren Plätzen und lassen die letzten Worte noch ein wenig
nachwirken. Dann allerdings kommt urplötzlich wieder Leben
in die Szenerie und es ist wieder Streetman, der eine erste
Reaktion folgen lässt.
Ohne ein
weiteres Wort zu verlieren dreht er sich auf dem Bodensatz um und
schreitet schnurstracks in Richtung der Ausgangstür seines
Büros. Trip schaut für einen Moment erst ein wenig
verdutzt, kann nach kurzer Zeit aber dann doch reagieren und
sieht dem sich entfernenden Streetman hinterher.
Chris
Trip: „Und was, wenn man fragen darf, hast du jetzt vor?
Ist deine Vorbereitung etwa schon wieder beendet oder weißt
du mittlerweile alles über Fletcher?“
Kurz vor dem
Verlassen des Raumes bleibt Streetman nun stehen und dreht sich
nochmals in Richtung seines Kumpanen um. Sein Gesicht ziert
mittlerweile ein kleines Grinsen und ein kurzes Kopfschütteln
beantwortet die Frage Trips eigentlich schon ganz gut.
Lex
Streetman: „Theorie alleine wird mit nicht zu einem Sieg
reichen. Auch körperlich muss ich mich in meiner Bestform
befinden. Ich bin mir sicher, dass sich Fred Malone und die
anderen über ein wenig Sparring mit Sicherheit freuen
werden.“
Eine mögliche
Win-Win-Situation für beide Seiten und ob sich diese
Vorbereitungsart für Streetmans letzten Endes auszählt,
werden wir am Ende dieses Abends auf jeden Fall wissen. Spannend
wird es alle Mal werden...
Ein junger Mann im Ring, seine
langen dunklen Haare schütteln im Wind, während er
durch den Ring sprintet. Mit einer Clothesline reisst er seinen
Gegner zu Boden. Ein Elbow Drop quetscht den Brustkorb seines
Gegners ein.
Beide Mittelfinger streckt er
seinem Gegner und den Fans entgegen. Dann klettert er aus dem
Ring und greift nach einem Stuhl hinter der Ringabdeckung. Diesen
reckt er in die Luft über seinen Kopf und schreit so laut er
kann.
Wieder im Ring, hämmert er
den Stuhl voll ins Gesicht seines Gegners. Doch damit nicht
genug, er schlägt auf den am Boden liegenden Gegner weiter
ein mit dem Stuhl.
Er klemmt den Stuhl in die
Ringecke, um dann den Kopf von ihm zu greifen und ihn mit voller
Wucht und dem Kopf vorran gegen den Stuhl. Der Typ blutet, was
den jungen Mann in seinem schwarzen Shorts und Shirt und seinen
schwarz weißen Handschuhen und Kickpads noch mehr
anstachelt.
Dadurch wirft er seinen Gegner
aus dem Ring raus und wirft ihn dann gegen die Ringabsperrung.
Nur um dann auf ihn zu zu rennen und mit ihm mit einem Spear
durch die Barrikade zu brechen.
Dann sieht man den jungen Mann,
wie er in einem Gang mit einigen Frauen flirtet und Interviews
gibt mit allen möglichen bekannten TV Sendern, in denen er
sich als die geilste Sau auf dieser Erde ausgibt.
Er sei der Mann, er mache alles
richtig und er habe die volle Kontrolle. Was er sagt wird
gemacht, was er macht wird zu Gold.
Dann geht er in ein Büro,
auf dem Tisch steht groß sein Namensschild. Ebenso liegt da
ein Vertrag, ein Vertrag für eine Show. Für eine Show
von seiner Liga.
Ganz groß steht es auf dem
Zettel. F…..P……W!
Fantasy Pro Wrestling, die Liga
die er so groß gemacht hat. Die er zum Erfolg führen
wird. Durch den Mann der auf der ganzen Welt als DER Wrestler
gesehen wird. Er ist der King, der Mann der alles möglich
macht, sogar das was für andere unmöglich ist.
Der Mann
aus Berlin, der Intercontinental Champion. Der Anführer der
Outlaws und der Mann der einfach immer der beste sein wird.
Jimmy…… Maxxxxx……..
……… da wacht
er auf. In Schweiß gebadet und total außer Atem, so
sitzt er aufrecht in seinem Bett. Dem klapprigen Schlafsofa, das
in seiner total verdreckten Bruchbude das er Appartement nennt
steht. Das was für andere ein Traum wäre der ihr Leben
verändert, ist für ihn ein wahrgewordener Albtraum.
Für den Mann der hier mitten
in Downtown L.A seinen Erholungsschlaf hält. Zwischen den
Shows der GFCW, fliegt er in seine Wahlheimat Los Angeles. Nicht
nur weil er hier in Amerika auch mehr als genug für
Wrestling Promotions antritt, nein sondern weil er es schon lange
nicht mehr in Deutschland aushält.
Und das genau wegen diesen Bildern,
die ihm gerade den Kopf zermartern. In Deutschland, da fand er
seinen Anfang. Sein großer Start bei German Fantasy
Championship Wrestling. Doch war es ein schöner Start? Nein!
Warum war das so? Wegen ihm!
Nicht mal ein paar Monate war er
dabei und er dachte schon er wäre der Mann. Der King of the
Ring! Er dachte er hätte alles im Griff und wäre der
Mann am längeren Hebel und könnte jedem sagen was er zu
tun und zu lassen hat. Er hatte immer Recht. Er wusste was
richtig und falsch ist. Er wäre das Gesicht der GFCW, der
große Star dem alle zu Füßen liegen müssen.
Eine Erinnerung, eine Zeit die er
gerne vergessen würde. Weil sie ihn wie ein dunkler Schatten
verfolgt. Weil sie der Grund ist, das ihm keiner glaubt. Weil sie
der Grund ist das keiner an ihn glaubt.
Er wischt sich den Schweiß
aus dem Gesicht und dreht sich zu seinem Tisch vor dem Sofa. Da
steht ein Glas neben einer Flasche Whiskey. Ein kleiner Schluck
aus dem Glas. Diesen Traum will er vergessen, auch wen er ihn
schon seid Jahren verfolgt.
Jimmy steht auf und geht in sein
Badezimmer, das nicht minder sauberer ist als das Wohnzimmer.
Dort geht er ans Waschbecken, um sich erstmal kaltes Wasser mit
den Händen ins Gesicht zu werfen. Erstmal richtig wach
werden ist das Motto.
Zum Duschen hat er noch keine Lust,
erstmal ins Wohnzimmer auf den alten Sessel setzen und eine
Zigarette anmachen. Auch wen Jimmy versucht weniger zu rauchen,
weil er mehr auf Fitness achten will. Die eine zur Beruhigung der
Nerven, die wird erlaubt sein.
Dann schnappt Jimmy sich seine
kleine Handkamera, die er immer für diese andere Liga
benutzt. Und fängt an ein kleines Video zu drehen, während
er in seinem Fernsehsessel sitzt.
Jimmy
Maxxx: „Ich weiß, das ist nicht gerade die typische
Promo, Umgebung und Outfit in dem man mich kennt. Aber ich muss
einfach mal das jetzt los werden und auf Tape bringen, um es mit
den GFCW Fans zu teilen. Einfach weil es jetzt zu der nächsten
Show und meinem Gegner passt.“
Wieder zieht Jimmy nervös an
der Zigarette, der Traum hat ihn sehr mitgerissen. Es sind
Stücke, Erinnerungen aus der Vergangenheit die ihn immer
wieder einholen.
Jimmy Maxxx:
„Chris, gerade eben als ich in meinem Bett lag, sah ich die
Bilder die dich so sehr in Rage bringen. Vorallem wen es um mich
geht. Um meine Vergangenheit und meinem Verhalten in dieser Zeit.
Als ich noch eine Liga geleitet habe und wir beide Ringe
aufbauten in Kalifornien, um einen Platz in einer Liga zu
bekommen.“
Kurz holt sich der Berliner die
Flasche und das Glas zum Stuhl, möchte dabei noch etwas
trinken.
Jimmy Maxxx:
„Und ganz ehrlich, ich verurteile dich nicht dafür das
du so sauer auf meine Person reagierst. Das du mich nicht im Ring
willst, das du am liebsten so weit weg von mir sein möchtest
wie es nur möglich ist. Den in dieser Zeit, habe ich Jimmy
Maxxx, fast die Karriere von Chris McFly Jr. ruiniert. Warum?
Weil ich damals dachte, ich weiß alles. Ich habe auf alles
eine Antwort, weil ich habe ja ne eigene Liga und Titel gewonnen.
Wen das einen nicht zu einer Legende macht, was dann? Falsch!“
Jetzt muss er lachen, der Mann der
beim PPV Title Nights, der Nacht der Nächte in der GFCW um
den World Title antreten wird, lacht.
Jimmy Maxxx:
„Den wisst ihr, während ich irgendwo in Berlin unter
einer Maske und noch Fett wie eine Sau in kleinen Vereinshäusern
mir meine ersten Sporen verdient habe, hat Chris schon mit Lex
und einigen anderen in der NWA um das ganz große Gold
gekämpft und sich dort schon einen Namen gemacht. Während
man mir noch die Windeln wechseln musste, war Chris schon ein
bekanntes Gesicht, genauso wie sein Tag Team Partner Lex. Aber
ich war zu dumm und naiv um das zu sehen oder es einzugestehen.
In meinem Kopf gab es niemanden der über mir stand, ich war
der King. Doch in Wirklichkeit war ich einfach nur so dumm. Ich
habe mit einigen Aktionen nicht nur meinen Ruf, sondern auch den
von vielen Leuten wie eben Chris aufs Spiel gesetzt.“
Wieder ein Schluck aus dem Glas
voll Whiskey.
Jimmy Maxxx:
„Und dann, als Chris zur GFCW kam, habe ich den Vogel total
abgeschossen. Ich habe mich aufgeführt, wie ein Teenie bei
der Twilight Premiere. Ich bin so tief in McFly´s Arsch
gekrochen, das ich mehr über sein Rektal wusste, als sein
Urologe.“
Dann lächelt er wieder, mit
einem sehr selbstbewussten Blick in seine Handkamera.
Jimmy Maxxx:
„Aber Chris, das war dann und jetzt ist heute. Nicht das
ich dich nicht mehr respektiere, sondern ich habe vorallem
gelernt mich zu respektieren. Das heisst, wen ich gegen dich in
den Ring steige bei War Evening, dann nicht weil ich das will.
Nicht um irgendwelche Fanträume zu erfüllen. Wen ich
bei War Evening in diesen Ring steige und zu dir rüber sehe.
Dann sehe ich Chris McFly. Einen Mann. Einen Wrestler. Einen
Gegner, den ich besiegen muss, um selbst DER beste Wrestler zu
werden. Nicht weil ich das einfach sage, nicht weil ich das
einfach denke. Sondern weil ich es mir verdiene. Mit einem Sieg
gegen dich Chris und einem Sieg gegen Eric Fletcher bei Title
Nights.“
Ein Video ist zu sehen. Es ist ein
schöner Herbsttag, der so langsam zu Ende geht. Ein Park in
Bremen ist zu sehen, der nur noch spärlich besucht ist. Zwei
bekannte Gesichter laufen jedoch noch durch den Park. Es sind
ThunderSteel, die in Freizeitkleidung gekleidet sind. Thunder
verspeist gerade nach und nach kauend eine Bratwurst im Brötchen
während der Lord eine 0,5 Liter-Flasche Cola ab und zu
schluckweise trinkt. Auf einer Wiese lungern vier junge
angeheiterte Leute schätzungsweise zwischen 18 und 22 Jahre
alt, die gerade Bier und Schnaps am trinken sind und sie
verhalten sich nicht gerade leise. Überall herum liegen
Flaschen und Müll. ThunderSteel gehen an diesen Personen,
die ein Stück weit vom Weg entfernt sitzen, vorbei und
werfen ihnen nur einen kurzen Blick zu. Dann gehen sie langsam
weiter.
Säufer
1: Hey, schau dir mal diese komische Gestalten an. Aus welchem
Zirkus sind die denn ausgebrochen? Hahaha!!!
Säufer
2: Die haben doch gar nichts drauf. Das sind doch nur
Hampelmänner.
Säufer
3: Die haben keine Eier in der Hose. Hahahahaha!!!
Es schallt ein lautes Gegröle
von der Wiese herüber. Nachdem es wieder ein wenig ruhiger
geworden ist, steht einer der vier auf und geht in Richtung
ThunderSteel. Er wendet sich primär Thunder zu.
Säufer
1: Hey Dicker, friss nicht zu viel, sonst platzt du noch.
Thunder dreht sich um, kaut und
schluckt noch ein Stück Bratwurst und Brötchen
herunter, lässt es sacken und holt kurz Luft.
Thunder: Was
ist dir da aus dem Gesicht gefallen, du Arschloch.
Der Säufer bekommt einen
leicht ironieerfüllten erschreckenden Eindruck.
Säufer
1: Hey, hey. Jungs, habt ihr das auch gehört. Der
Fettschwabbel kann ja auch sprechen und uns kontra geben. Das
hätte ich nicht gedacht. Hahaha!!!
Nun spielt der Lord auch mit
und stellt sich vor Thunder und mustert ihn von oben bis unten.
LoS: Also
kommt schon. So dick ist mein Freund hier aber auch nicht. Du
hast da wohl einen Knick in der Pupille.
Die anderen angeheiterten Pöbel
stehen nun auch auf und gehen. Der Säufer, der mit Thunder
gesprochen hat, wendet sich dem Lord zu.
Säufer
1: Na schau mal einer an. Du Milchbubi mischt sich hier ein. Hab
ich dir das etwa erlaubt?
LoS:
Momentchen mal. Der Zweischläfrige hier ist mein bester
Freund und ich kann das nicht abhaben, wenn du mich Milchbubi
nennst. Sagst du das noch einmal, versuche ich dich mal zu
melken. Mal sehen, ob man von dir auch Milch gewinnen kann und
wenn, dann wird sie wohl ungenießbar sein.
Säufer
1: Also jetzt trifft mich der Schlag. Der Milchbubi sucht wohl
ebenfalls Stress. Jungs, ich glaube wir müssen denen mal
eine Lektion erteilen.
Thunder: Hast
du 'ne Pizza im Horchlappen? Du sollst meinen Freund nicht
Milchbubi nennen. Ansonsten erteile ich euch mal eine Lektion.
Der Pöbel zeigt mit dem Finger
auf Thunder.
Säufer
1: Hey, reize mich nicht. Ansonsten könnte das sehr
ungemütlich für euch beide werden. Nachher erkennt euch
eure Mama nicht mehr wieder, verstanden?
Der Säufer lächelt und
zwinkert seinen Kollegen zu.
Thunder: Wenn
du nochmal mit den Augen zwinkerst, zwinker ich mit den Fingern.
LoS: Dann
gibt’s vor die Sabberrinne, aber euch allen. Dann werden
eure Mütter euch nicht mehr wieder erkennen.
Die vier Pöbel schauen sich an
und fangen an zu lachen.
Säufer
2: Ihr seid zu zweit und wir zu viert. Das überlebt ihr nie.
Ein Säufer nimmt Anlauf und
möchte Thunder überraschend attackieren, doch der Lord
stellt ihm ein Beinchen und der Pöbel fliegt unsanft auf den
Boden.
Thunder: Da
hat's Bumms gemacht und unten isser! So schnell kann man
abstürzen, gelle?!
Der mögliche Anführer
macht einen Wink mit seiner Hand und alle gehen in Kampfstellung.
Thunder wirft sein Rest vom Wurstbrötchen weg und der Lord
lässt seine Flasche fallen. Es ist ein lauter Schrei zu
hören, der die Vögel aus den Baumkronen jagt. Alle
Aufmerksamkeit auf die akustische Quelle. Er kommt aus einer
Zierbuschstraße, wo die ganzen schön säuberlich
in einer Reihe gepflanzt wurden. Doch da ist nichts! Bis....
jemand aus dem Busch stolpert und sich böse Mault. Es ist
kein geringerer als der ultra Punk und genau so Begrüßt
er die Meute als er auf sie zu taummelt.
Sid: Ich bin
Punkman.... Ich befehle euch damit auf zu hören! Das sind
meine Freunde!
Gerade pünktlich zum Lachen
trifft er auf die Gruppe, etwas deprimiert blickt er zu
ThunderSteel....
Sid: Bleibt
ruhig meine Freunde, ich rede mit den Jungs....
Thunder und der Lord schauen
erstaunt zu Sid.
Thunder
& LoS: SID!!! Was
machst du denn
hier?
Der mögliche Anführer
muss lachen. Die anderen Säufer fangen auch hämisch an
zu lachen. Sid holt eine Kippe raus, steckt sie sich in den Mund
und fängt an mit tief hängendem Augenlid belehrende
Worte an seine jungen Schüler zu richten.
Sid: Ihr
wollt euch prügeln? Lass mich einen Schluck trinken und eine
Zigarette an stecken. Aber ich muss euch warnen, Punkman macht
euch viiiiiieeeel Aua!
Sid holt einen Flachmann aus seiner
Jackentasche, trinkt gekonnt mit einer Kippe am Mund den ganzen
aus, noch mit vollen Backen holt er das Feuerzeug raus, dreht die
Flamme hoch und macht es an. Dann tritt er an den Anführer
ran und spuckt ihm Kippe mit Backeninhalt ins Gesicht, darauf
geht sein ganzes Gesicht in Flammen auf und eine Fontäne
zündet alle vier an und eilig versucht Sid seine brennenden
Lippen zu löschen.
Sid: Punkman
meets Spiritus, ihr Spassten!
ThunderSteel bringen ein naja etwas
wehmütiges Lachen heraus. Eine schöne Schlägerei
wäre ihnen lieber gewesen. Da die Pöbel noch ein
kleines Problem haben, wenden sich ThunderSteel erstmal Sid zu.
Ein Handshake der beiden mit Sid folgt.
Thunder: Sid,
alter Kumpel. Erzähl mal. Was machst du hier?
LoS: Dich
haben wir schon eine Ewigkeit nicht mehr gesehen.
Sid: Ich bin
gestern eingeschlafen... wie und wann weiß ich nicht und
warum.... keine Ahnung.... Aber dann wach ich auf trinke 2-3
Fläschchen und auf einmal höre ich Geräusche und
plötzlich bin ich hier..... Und ihr?
Thunder: Wir
haben uns in den USA die Sendungen der GFCW angesehen und was da
für Kasper herumliefen. Ich dachte ich traue meinen Augen
nicht.
LoS: Naja,
dann lief noch solch ein dummer Werbespot, wo es den Anschein
hatte mein Bruder wurde umgebracht.
Thunder: Da
dachten wir: Machen wir ein wenig Urlaub, lassen wir mal unsere
Wrestlingschule Wrestlingschule sein und besuchen Parn und die
GFCW.
Sid: Oetti
hoch! Wir gehen mal gucken wo wir unser Gehirn sterilisieren und
wenn ich alkoholisierter bin, dann sagt ihr mir das noch mal und
wir gehen feiern.... Das hört sich gut an, ihr müsst
mit den Flaschen echt mal aufräumen...
Thunder:
Genau und zur Zeit habe ich die Corps-Studenten im Blickwinkel.
Meinten die doch, dass sie unsere Welcome back-Feier einfach so
stören könnten und es wäre ihre Zeit, die wir
ihnen klauen würden.
LoS: Nur weil
sie jetzt den neuen betrügerischen Commishioner Emilio
Fernandez ...
Thunder:
Gesundheit.
LoS: Danke.
... dabei haben und er noch uns zusammen mit den
Langzeitstudenten hinterrücks attackiert.
Thunder: Da
kam Parn an und hat mal das Stühlchen sprechen lassen. Dann
war Ruhe im Ring.
LoS: Achso,
nochmals danke für deine Hilfe, Sid.
Sid: Kein
Problem....
Thunder: Na
dann lasst uns mal etwas essen gehen. Ich konnte noch niemals mal
meine Bratwurst in Ruhe aufessen.
LoS: Gute
Idee. Gehen wir.
Doch als die drei sich umdrehen
wollen, haben die Pöbel wohl noch nicht genug. Mit einem
Geschrei wollen sich die vier auf ThunderSteel und Sid stürzen.
Doch Thunder dreht sich um, stürmt ebenfalls wie der Lord
los und schickt zwei der Pöbel mit einem Clothesline zu
Boden. Der Lord zeigt gegen den einen einen schönen
Hurrancanrana. Sid schnappt sich den letzten und zeigt einen mehr
wackligen Superkick, der aber sein Ziel trifft. Während sich
die vier Pöbel auf dem Boden teils vor Schmerzen winden,
wischt sich der Lord den Staub von seiner Kleidung ab.
Thunder: So
jetzt ist Ruhe im Karton.
LoS: Jetzt
haben wir denen eine Lektion erteilt und wir gehen nun endlich
essen.
ThunderSteel nehmen Sid in ihre
Mitte und gemeinsam verlassen sie den Park. Diese Szene fadet nun
auch langsam aus.
War
Evening, Bremen (ÖVB-Arena), 16.11.2012
In
Kooperation mit
Die ÖVB-Arena ist pickepacke
voll und warten natürlich nur auf eins... endlich den Anfang
der War Evening Ausgabe zu sehen. Das nun einsetzende Feuerwerk
auf der Entrance Rampe verrät uns auch schon, dass die
GFCW-Galaxie nicht mehr lange warten muss und prompt ist die
Halle geschwängert von Jubelschreien und Pops jeglicher Art.
„Masquerading of the Wicked“ von Edge of Thorns
klingt hierzu auch noch aus den Lautsprechern und die
umherschwirrenden Scheinwerfer lassen die Halle im grellen Licht
erstrahlen. Auf dem Titan Thron prangert selbstverständlich
das große GFCW Logo und zeigt gleichzeitig einen kleinen
aber vielaussagenden Hinweis, was uns in zwei Wochen erwarten
wird... Title Nights, der große Abschluss des GFCW-Jahres
2012!
Wie wohl jede einzelne Person in
der dieser Halle freuen sich auch Pete und Sven schon wie Bolle
auf die Großveranstaltung und wer weiß, vielleicht
werden wir heute noch das ein oder andere Match für den PPV
booken können. Die beiden Kommentatoren sind auf jeden Fall
auch wieder auf ihren angestandenen Plätzen und nachdem sie
sich ein letztes Mal von der fantastischen Atmosphäre hier
im hohen Norden Deutschlands überzeugt haben, widmen sie
sich ihrem lieben Kameramann und seinem Objektiv zu.
Pete: „Guten
Abend, liebe GFCW-Galaxie und herzlichen Willkommen zu einer
weiteren Ausgabe von War Evening! Nur noch zwei Wochen sind es
bis Title Nights, was auch automatisch heißt, dass wir
heute die letzte reguläre War Evening Show dieses Jahres
haben werden, bevor wir im Dezember das Jahr in zwei
Spezialausgaben nochmals Revue passieren lassen. Heute freuen wir
uns allerdings nochmals auf richtig Action im Ring und somit gebe
ich ab an...
Sven: „...
an mich natürlich und somit auch Hallo von meiner Seite aus!
Heute ist die letzte Chance, sich für den PPV nochmals
richtig in Position zu bringen und ein letztes tatkräftiges
Ausrufezeichen zu setzen. Von Singles Matches über ein Tag
Team Match, bis hin zu einer glorreichen Feier haben wir heute
wieder alles dabei. Schritt für Schritt sehen wir uns hier
aber jetzt erneut die Card für diesen Abend an.“
Single
Match: Kriss Dalmi vs. Pheasant Warrior Referee: Howard
Eagle
Sven: „Der
große Krieger aus Guatemala konnte sich in der letzten Show
gegen Savan durchsetzen und hat somit sein Recht auf ein
Intercontinental Titel Match bei Title Nights gegen Rob Gossler
behalten. Heute bekommt der Pheasant Warrior noch einmal die
Chance, ein letztes Signal an Gossler zu versenden, wenn er gegen
den zurückgekehrten Kriss Dalmi antritt.“
Pete: „Der
Serbe war einige Woche in einer Wiener Entzugsklinik stationiert
und ist zumindest laut den Aussagen seiner Ärztin clean.
Dieser Befund darf aber wohl stark angezweifelt werden. Für
Dalmi, ein übrigens ehemaliger Intercontinental Champion,
ist das erste Match wieder seit seiner Rückkehr und
allgemein seit seinem Titelverlust bei Brainwashed 2012!“
Code
of Honor-Series: Jimmy Maxxx vs. Chris McFly Jr. Referee:
Guido Sandmann
Pete: „Die
Code of Honor-Series geht in eine neue und vielleicht ja auch
schon letzte Runde. Vor zwei Wochen hat der Berliner letztendlich
das bekommen, was er wollte und tritt nun bei Title Nights gegen
den World Champion Eric Fletcher in einem „I Quit Match“.
Heute allerdings steht ihm erst mal der „Swingin’
Wrestler“ gegenüber, mit dem Maxxx ja auch so seine
Vergangenheit hat.“
Sven: „In
einer Promo der letzten Show machte Chris McFly Jr. nämlich
eben Jimmy Maxxx dafür verantwortlich, dass er unter die
Maske des „El Negro Cavaliere“ geschlüpft ist
und somit vielleicht einer der heißesten
Auseinandersetzungen der letzten Zeit angefacht hat. Für
McFly ist es auf jeden Fall keine einfache Zeit momentan und
vielleicht kommt ein Match gegen seinen offensichtlichen
Hassgegner gerade rechtzeitig.“
Tag
Team Match: Corps Nobilis (Heinrich von Sternburg &
Richard von Hansa) vs. Hardcore Madness (Rob Gossler &
Savan) Referee: Mike Gard
Pete: „Seit
ihrem Titelgewinn vor sechs Wochen sind die Adligen von Corps
Nobilis zweifache Tag Team Champion. Seit vier Wochen bilden sie
mit dem GFCW Commisioner Emilio Fernandez zusammen wieder „Ultima
Ratio Regum“ und letzte Show trainierten sie die vier
Talente des „Gro Gock Talent Search“. Nach dem
finalen Sieg gegen die Suburbs schweben die Süddeutschen
quasi auf einer Welle des Erfolges. Schauen wir mal, ob Hardcore
Madness daran etwas ändern können.“
Sven: „Nach
einiger Zeit tun sich Gossler und Savan heute wieder als Team
zusammen und möchten am Liebesten auch die Tag Team Division
von ihrem extremen Lebensweg aus Hardcore und Alkohol aufmischen.
Ob dem Intercontinental Champion und dem Ukrainer das
schlussendlich gelingt, werden wir heute sehen.“
Non-Title
Match: Lex Streetman vs. Eric Fletcher Referee: Peter
Cleven
Sven:
„Der heutige Main Event
ist ein Teil des Hauptkampfes von letzter Show und lässt die
kleine Geschichte dieser beiden Männer nun gipfeln. Schon
seit einigen Shows konfrontiert der Suburb Lex Streetman den
World Champion mit der Tatsache, dass er ihn noch nie gepinnt
hat. Und das, obwohl Fletcher behauptet hat, schon jeden aktiven
GFCW’ler besiegt zu haben.“
Pete: „Immer
und immer wieder provozierte Streetman den Candy Man, bis dieser
am Ende nach dem Main Event der letzten Show eine Herausforderung
aussprach. Heute sehen wir also dieses Match und es ist nicht nur
für Streetman die Chance, sich im Main Event der GFCW zu
profilieren. Auch Fletcher selbst wird im Bezug auf sein
anstehendes Titelmatch bei Title Nights alles auf einen Sieg
setzen.“
Sven: „Freuen
sie sich außerdem auf das, womit vor ein paar Wochen wohl
keiner gerechnet hätte. Unser Mann aus Sondershausen, Strong
Olli, wird hier und heute im Ring seine Freundin Mia zum Altar
führen und heiraten! Irgendwie rieche ich in dem
Zusammenhang auch schon die Fäulnis von Kriss Dalmi
aufkommen...“
Pete: „Na
hoffentlich nicht, es muss doch schließlich im Wrestling-TV
auch mal eine Hochzeit stattfinden, die nicht von irgendjemanden
ruiniert wird, sondern einfach nur ein Bild für die Ewigkeit
darstellt.“
Sven: „Wohl
kaum, ansonsten könnten sie auch in einer normalen Kirche
heiraten... freuen Sie sich außerdem auch noch auf
Auftritte von Robert Breads, Danny Rickson, Zereo Killer und
einem weiteren Teil der „Gro Gock Talent Search“!“
Pete: „Viel
Spaß also, mit dem letzten War Evening vor Title Nights,
wünschen euch Pete...“
Sven: „...
und Sven! Here we go!“
Natürlich sind die Fans immer
gut gelaunt, wenn man in die Halle schaltet. Heute sind sie es
aber auch durch den Umstand, dass sich die GFCW in der schönsten
Stadt Deutschlands befindet – Bremen.
Die nettesten und besten Menschen
der Bundesrepublik lächeln auf den Rängen der ÖVB-Arena
und werden bei einer Kamerafahrt gezeigt.
Was kann die Stimmung trotzdem so
richtig ruinieren? Wohl kaum mehr als die ertönende,
instrumentale Musik an dieser Stelle. Wir hören nämlich
das Theme der „Gro Gock Gang“. Auch das zu spielen
beginnende Video auf dem Titan Tron lässt eindeutig auf
einen Auftritt des Duos Mr. Rodgers und dem Fasanenkrieger
schließen.
Schon kurze Zeit schiebt sich
parallel zum Pfeifen des Publikums der voluminöse
Adoniskörper Mr. Rodgers auf die Bühne. Der Anwalt
grinst, wie meistens, so breit, als ob er einen All you can
eat-Gutschein gewonnen hat und deutet stolz neben sich. Dort
tritt der Pheasant Warrior, seines Zeichens No. 1 Contender auf
den Intercontinental-Titel, ins Bild.
Der Guatemalteke hat sich heute für
eine rote Version seiner Maske entschieden, auch die Ringhose ist
wie stets perfekt abgestimmt. Dazu trägt er einen weißen
Umhang, der durch eine Windmaschine in der perfekten Pose
gehalten wird.
Schon bald danach bewegt sich das
Bündnis in Richtung des Ringes. Sie wirken dabei deutlich
motivierter als der Schreiber beim Verfassen dieser Zeilen.
Pete: „Da
haben wir unseren No. 1 Contender! Er konnte Savan besiegen und
eindeutig klarstellen, wer bei Title Nights gegen Rob Gossler
antreten wird.“
Im Geviert angekommen gelangt auf
magische (!!!) Weise ein Mikrofon in die Hand des Anwalts, der
sogleich ein Räuspern erklingen lässt. Die Zuschauer
buhen aber munter weiter.
Mr. Rodgers:
„IHR EKELHAFTEN! Ruhe!“
Die Wirkung ist durchschlagend.
WIRKLICH? Nein lol nur ein Scherz. Tatsächlich sind die Fans
noch immer mies gelaunt und rufen abfällige Sachen über
die Gang, aber Mr. Rodgers fängt nun einfach an, schließlich
kann dieses Gewarte ja nicht für immer gehen!!!
Mr. Rodgers:
„Meine Damen und Herren, Zuschauer aus aller Welt. Ich
präsentiere Ihnen den großartigen, unverwechselbaren,
ehrbaren, herausragenden, edlen, liebreizenden,
leidenschaftlichen, leistungsfähigen, lobenswerten,
Besser-als-ihr-seienden, internationalen, potenten, kostbaren,
weltklasseseienden, gossler-zerstörenden No. 1 Contender,
den...“
Er reißt seine Arme in die
Luft.
Mr. Rodgers:
„PHEAAAAAAAASANT WARRIOOOOOOOOOOOOOR!!!11 <3“
Das Sprachrohr klopft seinem
Mandanten überschwänglich lobend auf die Schulter.
Mr. Rodgers:
„Noch fast genau zwei Wochen müssen wir warten und
dann wird hier in der GFCW endlich ein ernstzunehmender Champion
im Ring stehen! Dann muss sich ein Vertreter dieser Liga nicht
mehr schämen, wenn er gefragt wird, wer der
Intercontinental-Titelträger ist. Denn bald wird dieses Gold
nicht mehr von einem peinlichen Alkoholiker gehalten...“
Man kann sich schon denken, was
Rodgers an dieser Stelle sagen möchte, doch er verstummt und
blickt sich in der Halle um.
Mr. Rodgers:
„Und beim Thema Alkoholiker, beim Gerede über eine
gescheiterte, unnütze Existenz fällt mir noch ein
anderer Mann ein, der dem Krieger Probleme machen möchte –
Kriss Dalmi. DER EKELHAFTE!“
Kaum zu glauben, dass ausgerechnet
Mr. Rodgers' Catchphrase einst von Dalmi eingeführt wurde.
Doch das ist an dieser Stelle nur nebensächlich.
Mr. Rodgers:
„Tatsächlich scheint es doch ein Wink des Schicksals
zu sein, dass die GFCW meinen Mandanten heute gegen Gosslers
Vorgänger in den Ring schickt. Möchte uns die Liga
damit zeigen, wie schlecht es um den IC-Titel in den letzten
Monaten stand? Erst ein Junkie und nun ein Alkoholiker!“
Der Adipöse schüttelt
sich vor Ekel.
Mr. Rodgers:
„Ihr solltet deshalb alle sehr, sehr, sehr, sehr, sehr,
sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr genau hinsehen, wie Dalmi im
Ring vom Pheasant Warrior bloßgestellt wird. Und auch du,
Rob Gossler, hängst besser vor der Mattscheibe. Denn was
gleich im Ring passieren wird, ist DEINE Zukunft, du Ekelhafter!“
Das hören die Fans natürlich
überhaupt nicht gerne. Sie wollen ihrem Unmut auch sogleich
mit einem erneuten Anschwellen der Lautstärke außern.
Doch da reicht Mr. Rodgers stattdessen dem Fasanenkrieger das
Mikrofon. Den Guerrero hört man nicht unbedingt häufig,
also legt sich halbwegs gespannte Ruhe über die Halle.
Pheasant
Warrior: „A
Dios rogando y con el mazo dando – Gott hilft dem
Tüchtigen. Ein ganz und gar schönes Sprichtwort, wie
ich finde. Ich bin generell ein Fan von den Weisheiten unserer
Ahnen, den weisen Vorfahren. Und warum? In den meisten Sätzen
steckt mehr als nur ein Fünkchen Wahrheit. Und ich denke,
dass es so auch beim eben Gesagten ist. Man muss ehrlich arbeiten
und tüchtig sein, dann stellt sich Erfolg und Glück als
Belohnung dafür ein.“
Er deutet mit
dem Finger in die Kamera.
Pheasant
Warrior: „Rob Gossler! Hast du je ehrlich für deinen
Erfolg gearbeitet? Strenges Training und konsequente
Weiterentwicklung lassen sich nicht durch Partyorgien und eine
Lobby beim Publikum ersetzen, Alkoholist. Ich hingegen arbeite
Tag für Tag, Woche für Woche dafür, irgendwann in
die edlen Reihen meiner Vorgänger aufgenommen zu werden. Für
dieses Ziel darf ich mir keine Nachlässigkeiten und Ausfälle
leisten. In zwei Wochen, bei Title Nights, werden sich unsere
Wege kreuzen. Und ich weiß tief in meinem Herzen, dass sich
mein Training auszahlen wird und deine Regentschaft zu Ende
geht.“
Pfiffe aus dem
Publikum. Einzelne „GOSSLER DER BOSS“-Chants setzen
ein.
Pheasant
Warrior: „El que no llora no mama – Ohne Fleiß
kein Preis! Du wirst bei Title Nights feststellen müssen,
dass man es sich als Champion nicht leisten kann, für den
kurzfristigen Effekt des Alkohols das eigentlich Wichtige in
diesem Geschäft zu vernachlässigen! Du hast es bereits
einmal feststellen müssen, als ich dich besiegen konnte. Und
doch hast du seitdem keine Gegenmaßnahmen getroffen.“
Freudig
klatschend begleitet Rodgers jeden Satz des Fasanenkriegers und
legt sich immer wieder verbal mit ein paar Zuschauern an, die
diesem nicht genug Respekt erweisen.
Pheasant
Warrior: „Es geht in den Endspurt. Noch zwei Wochen haben
wir Zeit, letzte Vorbereitungen vor dem Duell zu treffen.
Gossler, was wirst du tun? Wirst du dich zwei Wochen in Kneipen
und auf Parties verkriechen? Es wäre unwürdig, aber
leider scheint das deine Persönlichkeit zu sein. Ich
hingegen...“
Er macht eine
kurze Pause und blickt in die Zuschauerreihen.
Pheasant
Warrior: „Ich weiß noch, wo meine Wurzeln liegen, aus
denen ich Kraft schöpfe. In Guatemala, der Heimat und
Brutstätte der Fasanenkrieger. Und ich werde noch heute
dorthin für die letzten Vorbereitungen reisen. Zwei Wochen
werden mich meine Brüder im Geiste dort verbereiten und mich
mental wie körperlich auf den Kampf vorbereiten.“
Mr. Rodgers hebt
schon siegesgewiss die Arme und schreit etwas Unverständliches,
während aus dem Publikum „WHAT?“-Chants ertönen,
die offenbar durch den Akzent des Kriegers begünstigt sind.
Pheasant
Warrior: „Pünktlich zu Title Nights kehre ich zurück
und dann, Rob Gossler, wirst du dem stärksten Pheasant
Warrior aller Zeiten gegenüberstehen!“
Mit einem Nicken
symbolisiert er, dass er ausgesprochen hat und legt das Mikrofon
weg. Auf ein Zeichen Rodgers' hin wird das Theme der Gro Gock
Gang gespielt.
Während
sich das Duo daran macht, den Ring zu verlassen, schaltet das
Segment an dieser Stelle ab.
„Fuck
man! Ich könnte mir immer noch in den Arsch beißen!“
„Jetzt
beruhig dich, dadurch wird es auch nicht besser.“
In der Kabine der Suburbs. Dem Tag
Team, dass sich selbst eigentlich mal an der Spitze der Tag Team
Division gesehen hat. Doch seid den letzten beiden Niederlagen,
die man auch als Team erlitten hat, ist die heile Welt arg
strapaziert. McFly, der Heißsporn des Teams läuft an
den Spinden der Umkleide auf und ab.
Chris McFly
Jr.: „Ich raff es einfach nicht… wieder verloren...
diese Niederlagenserie macht mir echt zu schaffen…“
McFly sinkt auf einen der Stühle
und fährt sich mit den Händen über das Gesicht.
Die Verzweifelung steht ihm durchaus ins Gesicht geschrieben.
Anders bei Lex Streetman. Der Leiter des „L.A. Gyms“
ist die vermeintliche Ruhe in Person. Zumindest äußerlich.
Lex
Streetman: „Mach dich doch nicht so fertig! Das passiert
den Besten unter uns mal und das weißt du auch. Jetzt hat
es eben mal dich erwischt…“
Chris McFly
Jr.: „Erst kann ich Fletcher nicht im One on One besiegen…
schön damit kann man noch leben, er ist ja der Champion und
nicht umsonst in der Position. Dann verlieren wir die verdammten
Titel an diese Schnösel… und dann als wir unser
Comeback geben wollen… pinnt mich wieder dieser Fletcher…“
Wütend springt McFly auf und
läuft in der Kabine auf und ab.
Lex
Streetman: „Komm mal wieder runter, Buddy! Heute ist ein
neuer Tag und neue Matches stehen an. Und ich denke außerdem,
dass du heute noch jemand anderen über den Weg laufen wirst.
Breads hat versucht einen Keil zwischen uns zu treiben. Und es
wird ihm nicht gefallen, dass er es nicht geschafft hat. Er ist
es nicht gewohnt, dass man ihm nicht gibt, was er will und schon
gar nicht das seine Psychotricks nicht mehr ziehen.“
Chris
McFly Jr.: „Fick Robert Breads voll! Der
kann mir gestohlen bleiben! Was will er den von mir? Mir einen
Dolchstoß geben, wo ich doch schon am Boden liege!?“
Schulterzucken vom Los Angelino.
Lex
Streetman: „Ich habe dir schon mal gesagt, dass ich dir da
nicht helfen kann und dass du da alleine durch musst. Du hast dir
mit ihm halt leider den Falschen gesucht für dein
Versteckspiel. Auch wenn denke ich mal 98% aller Leute da draußen
verstehen, dass es nichts Persönliches zwischen euch Beiden
war, was dich dazu gebracht hat.“
Chris McFly
Jr.: „Ich krieg das geregelt… aber heute muss ich
auch noch ausgerechnet gegen Jimmy… ran ich könnt
kotzen…“
Der Chicagoer ist sichtlich
aufgelöst als er wieder auf einen Stuhl sinkt.
Chris McFly
Jr.: „Warum diese Heulsuse? Ausgerechnet er… wo ich
wegen seiner verfickten Heldenverehrung überhaupt erst
diesen Blödsinn mit der Maske gemacht habe…“
Eine hochgezogne Augenbraue vom
„L.A. Gym“ Leiter ist die Folge.
Lex
Streetman: „Das ist das Einzige, was ich nicht verstehe an
deiner Geschichte. Oder zumindest nicht ganz. Der Druck, den du
hattest nach mehreren Wochen Pause und den Niederlagen in den
anderen Promotions, das ist schön und gut. Aber wegen Jimmy
so ein Theater machen? Ich weiß ja selbst aus der Outlawz
Zeit, dass er durchaus penetrant und anstrengend sein kann, aber
deshalb ne Maske nehmen? Ich finde, dass du dich da hast
vielleicht… aber auch nur vielleicht ein wenig zu sehr
hast von deinen negativen Erfahrungen hast lenken lassen.“
Seufzen von McFly als er seinen
Blick auf seinen Tag Team Partner richtet.
Chris McFly
Jr.: „Mag sein… aber ihr habt in nur in der GFCW an
der Backe… ich bin ihm in über zwei Jahren an so
vielen Orten über den Weg gelaufen… er ist einfach ne
Plage an manchen Tagen.“
Lex
Streetman: „Und wo ist der Mann mit dem riesigen Fighting
Spirit, der jemanden wie Jimmy früher zum Tap Out gebracht
hätte? Huh, wo ist der Swingin’ Wrestler? Ich rede
nicht von diesem Renegade Blödsinn. Nicht von dem, was diese
Berliner aus dir gemacht haben. Ich glaube nämlich, dass dir
Berlin nicht gut getan hat. Mit diesen ganzen Intrigen und
Taktischen Seilschaften, die man dort braucht, um klar zu kommen.
Wo ist der Chris McFly Jr., der mich mal besiegt hat in Detroit?“
Wieder ein Seufzen. McFly faltet
die Hände.
Chris McFly
Jr.: „Du hast Recht… was ist aus mir geworden? Wo
ist der Mann geblieben, der sich so übermächtigen
Gegnern wie dem Drachen in Rio gegenübergestellt hat? Wo ist
der Mann, der seinem Trainer von Angesicht zu Angesicht sagte,
dass er nicht in dessen Schuhen laufen könne…?“
Lex
Streetman: „Chris, du hast ein kleines Tief. Und ich weiß,
du kommst da wieder raus. Du packst das schon. Aber du musst
wieder zu dir und deinen Stärken finden. Zu dem Mann, mit
dem ich damals trainiert habe. Zu dem Mann, der die ganze Welt
erobert hat. Der unerschrocken in einen Käfig mit 7 Fremden
geht und am Ende die Entscheidung in einem Cage Match landet.“
Chris McFly
Jr.: „Ich weiß… nicht… so recht…“
Langsam steht Streetman auf und
schlägt seinem Kumpel leicht auf die Schulter. So wie das
Kumpels nun mal tun.
Lex
Streetman: „Ich kann dir nicht helfen ihn wieder zu finden,
den Swingin’ Wrestler in dir. Aber es war dieser Teil von
dir, mit dem ich zusammen Seite an Seite diese Liga erobern
wollte. Erinnerst du dich noch? Heute sind unsere Wege wieder
getrennt. Du weißt, dass ich ein wichtiges Match heute
gegen Eric Fletcher habe. Ein sehr wichtiges Match. Und du
solltest dich auf Jimmy konzentrieren. Denn ohne deinen berühmt
berüchtigten Fokus wirst du für ihn heute leichte Beute
sein. Und zu was für irrsinnigen Aussagen er im Stande ist,
falls er dich besiegen kann… das brauche ich glaube ich
nicht zu vertiefen, oder? .“
Mit einem Mal verengen sich die
Augen des Chicagoers.
Chris McFly
Jr.: „Das DARF nicht passieren… Er darf nicht
gewinnen. Schon alleine, weil das nicht sein Platz ist. Er hat
nicht das, was es braucht, um ganz oben zu stehen. Hat es nie
gehabt…“
Lex
Streetman: „Manche sehen das anders…“
Der Blick von McFly wandert umher
und findet den Blick seines Tag Team Partners.
Chris McFly
Jr.: „Weißt du… Ich gehöre nicht dazu…
vielleicht… vielleicht sollte ich ihn, also Jimmy von
meinen Ansichten mal überzeugen…“
Lex
Streetman: „Weißt du, Chris ich will nicht, dass es
heißt ich manipuliere oder ändere dich. Du bist mein
Freund. Ich meine... die Straßen, die WWHS, das Team…
wir gehen durch dick und dünn, das weißt du. Ich will
aber auch ehrlich mit dir sein. Wenn du Jimmy heute besiegen
könntest, würde das auch mir einen Gefallen tun. Know
I’m sayin’?“
Augenzwinkern vom Angelino und
Nicken vom Chicagoer. Er verzieht leicht den Mund.
Chris McFly
Jr.: „Lex wegen mir sind wir keine Tag Team Champs mehr.
Wegen mir haben wir letzte Show wieder verloren. Ich schulde dir
was.“
Lex
Streetman: „Bitte sieh das nicht so. Ich will nicht, dass
du ein falsches Bild von mir bekommst. Ich will aber auch, dass
du begreifst, dass meine große Stunde bald schlagen
könnte.“
Chris McFly
Jr.: „Hey wir sind Freunde, oder? Ich mein, du hast Recht,
wenn ich so drüber nachdenke, ist Vieles, was mir in Berlin
passiert ist nicht gut für mich gewesen und ja verdammt ich
schulde dir…
Lex
Streetman: „Wohoho! Du schuldest mir gar nichts! Vergiss
es! Freunde, keine Verpflichteten!“
McFly hebt den Finger als Lex noch
weiter fortfahren möchte.
Chris McFly
Jr.: „Freunde. Ja und Brüder im Geiste, richtig? Also,
was werde ich heute tun? Ich werde meinem kleinen Bruder…“
Lex
Streetman: „Im Geiste!“
Chris McFly
Jr.: „Im Geiste! Einen Gefallen tun! Und zwar Einen, der
sich gewaschen hat!“
High Five von Beiden. Die
Aufbauarbeit von Lex Streetman scheint gefruchtet zu haben: Aber
dafür sind doch schließlich Freunde da, oder?
Die Kamera schaltet in den
Backstagebereich, wo das Büro von Dynamite zu sehen ist. Der
Schreibtisch liegt voller Papiere und Dynamite ist beschäftigt
diese zu studieren und Notizen zu machen. Dann aber wird die
Konzentration durch ein Klopfen an der Tür des Chefs der
GFCW gestört. Dynamite blickt ein wenig genervt in Richtung
Tür. Er schnauft einmal kurz durch und dann ruft er
„Herein“. Die Tür geht langsam auf und es treten
ThunderSteel in das Büro. Dynamite's genervten Eindruck wird
schlagartig in einen überraschenden Chef geändert. Er
steht auf und geht langsam zur Tür.
Dynamite:
Thunder, Lord. Mensch, ich habe euch ja schon länger nicht
mehr gesehen. Ihr habt es tatsächlich wahr gemacht, dass ihr
die GFCW besuchen wollt. Wie geht es euch?
Dynamite schüttelt erst
Thunder's Hand, dann die Hand des Lord's.
Thunder:
Hallo Claude. Och uns geht es soweit gut. Ich freue mich wieder
hier zu sein ...
LoS: ... und
dass ich meinen Bruder wieder sehen kann. Hast du ihn gesehen?
Dynamite: Ja,
er war vorhin im Backstagebereich. Aber das war schon ein wenig
her.
Thunder:
Naja, wir werden ihn gleich mal suchen.
Dynamite:
Werdet ihr länger bleiben?
LoS: Das
wissen wir noch nicht. Es hängt u.a. von so komischen
Langzeitstudenten ab.
Thunder: Was
die letzte Show geleistet haben, war unter aller Sau.
Dynamite: Ja,
ich habe es mitbekommen. Aber mutige Aktion von Parn.
LoS: So ist
er halt. Wo gehobelt wird, da fallen Zähne.
Thunder: Aber
sag' mal. Das mit diesen Emilio... das kann doch nicht wahr sein.
ER ist der Commishioner der GFCW?!
Dynamite schaut ein wenig bedrückt
hinein und blickt leicht nach unten.
Dynamite: Ich
wollte schnellstens einen neuen Sponsor haben. Da flatterte ein
Angebot hinein, was ich ohne großes Zögern
unterschrieben habe. Hätte ich Nachforschungen anstellen
lassen, wäre das mit Emilio vielleicht aufgeflogen. Ich
hätte auf Maron hören sollen. Naja, jetzt ist es zu
spät. Aber vielleicht kann man ihn irgendwie stürzen.
Thunder: Hey,
wenn du Hilfe brauchst, du kannst auf uns zählen.
LoS:
Natürlich solange wir in Deutschland sind.
Alle drei müssen lachen.
Dynamite:
Naja. Jungs, entschuldigt mich bitte. Aber die Arbeit wartet.
Dynamite deutet mit dem Daumen nach
hinten auf dem Schreibtisch mit den Papieren.
Thunder:
Verständlich und wir suchen mal Parn. Übernimm dich
bloss nicht. Einen schönen Abend noch.
LoS: Bis
später vielleicht, Dynamite. Ciao.
Dynamite reicht noch mal den beiden
die Hand und dann verlassen ThunderSteel das Büro. Dynamite
setzt sich wieder an seinen Schreibtisch und versinkt wieder ins
Grübeln. Dann fadet die Szene wieder aus.
Single Match:
Kriss Dalmi vs. Pheasant Warrior
Referee: Howard Eagle
|
BÜÜÜÜÜÜÄÄÄÄÄÄÄÄÄHHHHH!!!!!!
Kriss
Dalmi wankt auf die Bühne, scheinbar steht er noch immer
unter dem Einfluss der illegalen Substanz, die er sich noch
vor der Preshow selbst verabreicht hat. Wie immer ist das
Ringgear seiner Wahl eine Kombination aus schwarzen Trunks,
Ellenbogen- und Knieschonern und Wrestlingboots, so weit, so
unspektakulär! Doch Kriss Dalmi wäre nicht Kriss
Dalmi wenn er daneben nicht auch das must-have Accessoire der
Herbstsaison dabei haben würde: die leere Spritze, die
mal wieder in seinem rechten Arm baumelt.
Laura:
„Das nächste Match ist auf einen Fall angesetzt!
Als Erster auf dem Weg zum Ring... Aus Belgrad, Serbien, mit
einem Kampfgewicht von 98 Kilogramm: KRISS
DALMIIIIIIIIIIIII!!!“
Sven:
„Meine Damen und Herren, Kriss Dalmi ist im Gebäude
und er ist so fertig wie eh und je! Er ist sogar so fertig,
dass er nicht mal mehr ein Match bestreiten kann, ohne dass
er sich vorher die Rübe wegballert!“
Pete:
„Jedenfalls ist dies hier nach einer langen, langen
Zeit mal wieder ein Match mit ihm, seit Brainwashed um genau
zu sein! Jetzt ist er wieder zurück im Ring und hat in
diesem Match direkt wieder eine harte Nuss zu knacken. Den
No. 1 Contender auf den Intercontinental Title, den Pheasant
Warrior.“
So
wankt der neben Pete Doherty wohl berühmteste Junkie der
Welt zum Ring, muss sich nebenbei aber auch immer mal wieder
an der Ringabsperrung festhalten, weil er von seinem Rausch
noch zu fertig ist. Als er am Ring ankommt rollt er sich
kraftlos rein und bleibt quasi auf dem Apron einfach liegen,
um vor dem bevorstehenden Match gegen den Pheasant Warrior
noch ein wenig Kraft zu schöpfen. Die Zeit dafür
hat Kriss Dalmi ja, schließlich ist es eine bekannte
Tatsache, dass der Guatemalteke sich bei seinem Entrance
immer besonders viel Zeit nimmt. Apropos Pheasant Warrior!
Die
instrumentale Musik, die die Gro Gock Gang ankündigt,
wird eingespielt und auf dem Tron zeigen sich die bekannten,
königlichen Bilder des mächtigsten Stableleaders
der ganzen Welt: MOHAMMED, DER FASAN GOTTES!
Dicke
Nebelschwaden bauen sich auf der Bühne auf, sodass das
gesamte Bühnenareal schon nach kurzer Zeit von einer
massiven Nebelbank eingeschlossen ist, die nun nicht mal mehr
den Blick auf das Tronvideo der Gro Gock Gang so richtig
zulässt. Im nächsten Moment feuern mehrere rot
leuchtende Pyroreihen aus diesem Nebelgebilde diagonal in die
Luft, zerreißen den rauchigen Teppich und hinterlassen
einen hell glitzernden Schein hinter ihrer Flugbahn. Dann
taucht aus den Schwaden ein kleiner Schatten auf. Nicht
größer als ein dreijähriges Kleinkind bahnt
er sich gemächlich seinen Weg in die Sicht der buhenden
Zuschauer: Es ist MOHAMMED, DER FASAN GOTTES!!!
Der
Vogel trippelt fröhlich göckend vor die Nebelbank,
schaut sich kurz um und wundert sich mal wieder, wo er hier
eigentlich gelandet ist. Dann tauchen weitere Schatten hinter
dem mächtigsten Stableleader der Welt, vor dem sogar
Robert Barker ANGST hat, auf. Ein Dutzend aztekischer Krieger
entern die Bühne und verteilen sich dort. Sie alle
tragen die traditionelle Kriegertracht dieser uralten
Zivilisation, farbenfrohe und mit Federn und Stroh verzierte
Lendenschürze, kunstvoll geschnitzte Speere und mit
Furcht einflößenden Dämonenfratzen verzierte,
mannshohe Schilde. So als ob die Azteken nie aufgehört
hätten zu existieren, bauen sich die Krieger in einer
dem Publikum zugewandten Reihe auf und brüllen in
Eintracht den Namen des Vogels mit prophetischer Zauberkraft:
MOHAMMED, DER FASAN GOTTES!!!!!!!!!
„MOHI!!!“
„MOHI!!!“
„MOHI!!!“
Und
dann taucht auch endlich die mythische Sagengestalt
Guatemalas auf, der Pheasant Warrior, der auserwählte
Krieger, der für hunderte, wenn nicht sogar tausende von
Kriegergenerationen steht! Wie schon zuvor kommt der
legendäre Wrestler heute in einer roten Version seines
klassischen Lucha Ringgears auf die Stage: Wrestlingtights,
Fasanenmaske, Wrestlingboots und Armstulpen, dazu ein weißer
Umhang. Ja, das großartige Erbe, das dieser junge Mann
verkörpert spiegelt sich sogar in seiner Ringkleidung
wieder. Man muss ihn einfach nur verehren!
Neben
dem sagenhaften Repräsentanten Guatemalas taucht
freilich auch sein Anwalt und Manager Mr. Rodgers auf. Wie
immer hat der voluminöse Anzugträger ein dreckiges
Lächeln auf den Lippen und deutet noch mal für alle
GFCW Fans mit seinen beiden Zeigefingern demonstrativ auf den
No. 1 Contender auf den Intercontinental Title, was der
GFCW-Galaxie noch mal ein paar mehr Buhrufe entlockt. Dann
verschwindet sein Lächeln plötzlich und der
todernste Blick ist auf Ringsprecherin Laura gerichtet, die
dem Anwalt mit angsterfüllten Augen zunickt. Offenbar
hat sie von dem adipösen Anzugträger mal wieder ein
paar „besondere Instruktionen“ bekommen.
Laura:
„Alle Hater und ganz besonders Kriss Dalmi können
sterben gehen, denn jetzt kommt der Jahrtausende alte Mythos,
das Vermächtnis des Krieges, das sich in ihm
manifestiert! Die Geister seiner Vorfahren, die zahllose
Schlachten geschlagen haben vereinen sich in ihm! Er ist die
LEGENDE aus GUATEMALA, mit einem Kampfgewicht von 91
Kilogramm und er wird von MOHAMMED, DEM FASAN GOTTES und
seinem Manager MR. RODGERS begleitet: Er ist der einzig
wahre, der grandiose, überragende, phänomenale,
unübertreffliche, sagenhafte PHEASANT
WARRIOOOOOOORRRRRRR!!!!!!!!!!!!!!!!!!“
Pete:
„Ich liebe den Pheasant Warrior einfach, keiner ist
besser als er!“
Sven:
„Ja, da hast du absolut recht, er ist einfach der
Überboss!“
Mr.
Rodgers nickt zufrieden. Laura hat ihre Sache gut gemacht.
Nun hat Mohi offenbar auch keine Lust mehr auf der Bühne
herumzustehen, weshalb er sich nun göckend in Richtung
des Ringes aufmacht. Das ist auch das Zeichen für die
Prozession, die sich dem kleinen Vogel nun ganz langsam
anschließt, wobei die aztekischen Krieger darauf
bedacht sind, nicht vor dem heiligen Vogel zu gehen, denn nur
seiner Heiligkeit ist es vorbehalten diesen rituellen Marsch
anzuführen. Weil Mohi nun mal so kleine Füße
hat, braucht er logischerweise ein bisschen länger,
weshalb sich der Tonmann im Hintergrund dazu entschlossen
hat, den Entrance Theme der Gro Gock Gang einfach noch ein
weiteres Mal abzuspielen.
„Boooring!“
„Booooooooring!!!“
„Boooooooooooooooring!!!!!“
Plötzlich
hält Mohi an, denn er hat Brotkrümel zu seiner
Linken entdeckt. Auch die Krieger und der Pheasant Warrior
samt Mr. Rodgers halten deshalb an. Dann trippelt Mohi zu den
Brotkrümeln und pickt sie mit seinem Schnabel auf. Dann
setzt er den Weg zum Ring fort. Dort angekommen, nimmt Mr.
Rodgers das heilige Tier auf seine Arme und der Pheasant
Warrior besteigt schnell die Ringtreppe, entledigt sich
seines Umhangs und springt dann mit einem Springboard
Somersault in den Ring, einfach so, weil er es kann!
Die
beiden Wrestler begeben sich dann in ihre jeweiligen Ecken
und die aztekischen Krieger ziehen sich in den
Backstagebreich zurück. Referee Howard Eagle checkt noch
mal beide Kontrahenten nach Foreign Objects ab und entfernt
unter den argwöhnischen Blicken des Pheasant Warriors
und mit einem Ächzen Dalmis die Spritze aus dem rechten
Arm des Junkies, welche Eagle in seiner Hemdtasche verstaut
(was er damit wohl noch vor hat?). Dann gibt er das Zeichen
dafür, das Match anläuten zu lassen.
*DingDingDing*
Kriss
Dalmi ist offensichtlich wieder voll da, was bestimmt auch
etwas mit dem Fakt zu tun, dass Howard Eagle ihm die Spritze
aus dem Arm gezogen hat. Jedenfalls ist er es kurioserweise,
der sofort auf den Pheasant Warrior zustürmt und den
Lock Up in der Mitte des Ringes forciert. Der Pheasant
Warrior reagiert noch, umgreift Hals und Schulter des Junkies
aber die Wucht mit der der Serbe angestürmt kommt, kann
er so kaum bremsen. Um von Dalmi nicht auf den Boden
befördert zu werden, geht er also zurück zu den
Seilen hinter sich, wo Howard Eagle anfängt den Serben
anzuzählen.
Eins…
Zwei…
Drei…
Und Dalmi löst!
ZACK!
Nicht ohne dem Luchador aber noch mal eine mitzugeben.
Backpfeife für den Guatemalteken, welcher sich daraufhin
wütend auf seinen Gegner stürzt. Forearm ins
EKELHAFTE Junkiegesicht, noch ein Forearm und noch einer! Der
Belgrader taumelt mit den Augen in zwei verschiedene
Richtungen schauend zurück und der Warrior reagiert
prompt, schnellt nach vorn und whippt Dalmi in die Seile.
Pete:
„Nein! Reversal von Dalmi, Arm Wrench!“
Sven:
„Forearm Strike von Dalm… Der Warrior taucht
drunter durch und kontert mit einem Hammerlock! Der Pheasant
Warrior scheint sich hier auf den Arm zu fokussieren in dem
bis eben noch die Spritze bei Dalmi steckte! Das geht ja
schon ordentlich los hier!“
Aber
nee, so ein Hammerlock ist jetzt nicht das innovativste und
problematischste Manöver der Welt. Kurzerhand kontert
der Erzfeind von Strong Olli also mit einigen
Ellenbogenschlägen in die Rippen des Guatemalteken und
tatsächlich sitzen diese! Der Pheasant Warrior lässt
von dem Junkie ab, welcher sich daraufhin blitzartig zum Gro
Gocker umdreht aber da kommen ihm schon längst zwei
Schuhsohlen entgegen geflogen – Dropkick vom Pheasant
Warrior und beide Wrestler krachen auf die Matte, wobei der
Junkie durch die Wucht einen kleinen Überschlag hinlegt.
Der Guatemalteke springt auch direkt wieder auf und
marschiert zu Dalmi hinüber, während Mr. Rodgers
mit Mohi auf dem Arm außerhalb des Ringes ordentlich
Party macht.
Offenbar
möchte die Sagengestalt aus Südamerika heute einen
anderen Plan fahren als sonst, weniger Highflying mehr
zielgerichtete Zerstörung, weshalb nun einige Footstomps
folgen. Der Adressat: Selbstverständlich der rechte Arm,
jener Arm in dem die Spritze steckte und so visiert der
Lateinamerikaner auch hier gezielt die Ellenbeuge an. Eins,
Zwei, Drei, Vier, der Pheasant Warrior hört gar nicht
mehr auf, während Kriss Dalmi aufschreit. Howard Eagle
sieht sich gezwungen einzugreifen und geht dazwischen, doch
der Fasanenkrieger denkt überhaupt nicht daran
aufzuhören und so muss der Ref nun eingreifen.
Eins…
Zwei…
Drei…
Vier...
Der
Pheasant Warrior lässt von seinem Opponenten kurz ab und
hebt die Arme demonstrativ nach oben, nur um im nächsten
Moment wieder den rechten Arm seines am Boden liegenden
Gegners zu packen und ihn mehrere Male wuchtvoll gegen die
Ringmatte zu kloppen. Kriss Dalmi stöhnt auf und beißt
die Zähne zusammen aber der Pheasant Warrior ist noch
nicht fertig mit seinem Werk. Mit Dalmis Arm in Griff, steigt
er mit seinen Beinen drüber und lässt sich auf den
Boden fallen – Hold No. 4! Aber Kriss Dalmi wehrt sich!
Er zieht den rechten Arm zum Körper hin und verhakt
seine Hände. Der Guatemalteke will voll durchziehen,
doch es scheint nichts zu nützen.
Pete:
„Der Warrior tritt Dalmi gegen die Rippen! Ja, Dalmi
muss lösen, der Pheasant Warrior kann den Arm Bar
durchziehen! Dalmi ist jetzt in einer Zwickmühle!“
Mit
der linken Faust kloppt Der Serbe unentwegt auf die Knie und
Schienenbeine des Latinos aber der lockert einfach nicht. So
ein Fieser! Muss halt eine andere Taktik her und so robbt der
Junkie sich langsam, Stück für Stück zu den
Seilen und ja, er kriegt sie zu fassen und umgreift das
Unterste mit seinem linken Arm. Howard Eagle beginnt den
Pheasant Warrior anzuzählen.
Eins…
Zwei…
Drei…
Vier…
und der Pheasant Warrior löst!
Kriss
Dalmi rollt sich zur Seite, weg von dem Pheasant Warrior und
in eine (halbwegs) sichere Ringecke, während er sich den
schmerzenden Arm reibt und sich selbst zurück auf die
Beine zwingt. Da kommt aber schon wieder der Pheasant Warrior
angerannt, springt auf das Middle Rope und ergreift dabei
erneut den geschwächten, rechten Arm. Mr. Rodgers vor
dem Ring reißt schon vorzeitig zum Sieg die Arme in die
Höhe! Springboard Arm Drag! NÄÄÄ, nicht
mit dem Serben! Der kloppt mit der linken Faust einfach auf
as Middle Rope und der Luchador rutscht ab, sodass er
kopfüber auf die Matte fällt. Der Fasanenkrieger
hält sich seinen schmerzenden Hinterkopf während
Dalmi in den Seilen hängt und die Pause nutzt ein wenig
zu verschnaufen.
Pete:
„Der Pheasant Warrior hat zu diesem Zeitpunkt ganz klar
das Match bestimmt, von Dalmi kam bisher keine großartige
Offensive, vielleicht kann er diese kleine Pause nun nutzen,
um seine Kräfte zu sammeln und dann zurückzuschlagen.“
Sven:
„Nein, nein, nein! Der Pheasant Warrior wird auf jeden
Fall gewinnen. ICH LIEBE DICH, PHEASANT WARRIOR!“
Der
Krieger, der von Sven über alles geliebt wird, steht
auf, doch ein wüster Tritt von Kriss Dalmi nach hinten,
der seinen Kontrahenten gegen die Brust trifft, lässt
den Maskierten nach hinten purzeln. Nun stützt sich auch
der Serbe von den Seilen ab und wendet sich mit einem fiesen
Grinsen seinem Gegner zu. Zeit in die Offensive zu gehen. Und
so zerrt der Belgrader die guatemaltekische Legende wieder
zurück auf die Beine und lässt einen Whip In in die
Ringecke folgen. Dalmi stürmt hinterher und verpasst dem
Pheasant Warrior eine brettharte Clothesline. Der Pheasant
Warrior droht hierauf nach vornüber zu kippen, doch der
Serbe ist noch lange nicht fertig, er packt sich den Kopf des
Maskenmanens und hämmert ihn mehrere Male gegen den
Ringpfosten.
Pete:
„Eins, Zwei, Drei, Vier!!! Kriss Dalmi rastet richtig
aus!“
.
.
.
.
.
.
Währenddessen
in der Crowd…
Unglückliche
Gesichter, gelangweilte Gesichter, der Funke will irgendwie
nicht überspringen… Ob es an dem viel zu langen
Entrance des Pheasant Warriors liegt oder an der Tatsache,
dass man bei einem Heel vs. Heel Match keine
Identifikationsfigur besitzt? Man weiß ich nicht so
genau, jedenfalls bleiben die Wrestlingchants aus und auch
der Applaus ist eher verhalten…
Howard
Eagle wird es zu bunt, er beginnt Kriss Dalmi anzuzählen:
Eins, Zwei, Drei, Vier… Dalmi lässt den Kopf des
Fasanenkriegers los, wartet bis der spießige Ref
aufgehört, sich zu beschweren und prügelt dann
munter weiter auf den Kopf seines Gegners ein. Als der
drogenkranke Ex-Sektenführer dann merkt, dass fürs
Erste keine Gegenwehr von seinem Opponenten zu erwarten ist,
setzt er ihn aufs Turnbuckle und steigt hinterher.
Sven:
„Mounted Punches nun erneut gegen den Kopf des
guatemaltekischen Highflyers! Eins, Zwei, Drei…
Irgendwie zählt niemand mit…“
Pete:
„Und das wundert dich zu diesem Zeitpunkt noch immer?
Du hast einen wahnsinnigen Junkie und ein Mitglied der Gro
Gock Gang im Ring. Wie kannst du erwarten, dass die Fans hier
bei irgendwem Sympathien entwickeln?“
Mr.
Rodgers schickt einen todernsten Blick zu Pete hinüber.
Hätte Mr. Rodgers Laseraugen, wäre Pete wohl nun
ein Häufchen Asche. Hat Mr. Rodgers aber nicht, weshalb
der Kommentator mit einem peinlich berührten Grinsen Mr.
Rodgers zuwinkt. Kriss indessen plant nun seinen nächsten
Schritt, legt den Arm des Latinos über seine Schulter.
Sven:
„Kriss Dalmi will den Warrior offenbar mit einem
Superplex auf die Matte zurückbefördern aber der
Warrior blockt ab!“
Der
Belgrader lässt einige Schläge gegen den Rücken
des Luchadors folgen aber der blockt weiterhin. Kriss Dalmi
kann ihn weiterhin nicht anheben. Stattdessen ballert der
Guatemalteke dem Gründer der Junkie World Order einen
Forearm Strike ins Gesicht. Mit glasigem Blick lockert der
Serbe daraufhin seinen Griff und der Maskierte hilft auch
noch mal selbst mit einem Tritt in die Magengegend nach.
Kriss Dalmi kracht auf die Matte und liegt nun schwer atmend
auf dem Rücken. Der Pheasant Warrior erhebt sich aus der
sitzenden Position und steht nun auf dem Turnbuckle. Auch die
Crowd ahnt, dass nun ein High Risk-Manöver ansteht, was
der Crowd sogar ein paar zaghafte Pops entlocken kann. Die
guatemaltekische Sagengestalt streckt beide Arme zu den
Seiten und geht in Pose. Dann springt er ab!
Pete:
„MOONSAUL… NEIN!!!!“
Der
Serbe zieht die Knie an und der Pheasant Warrior kracht auf
diese. Schreiend rollt dieser sich auf dem Boden und Kriss
Dalmi nutzt dieses kleine Kontermanöver mal direkt aus,
um einen schnellen Sieg einzustreichen. Der erste Pinversuch
von Kriss Dalmi und Howard Eagle beginnt zu zählen.
Eins…
Zwei…
Kickout!
Kriss
Dalmi ist der erste von Beiden, der zurück auf die Beine
wankt und diese Begebenheit nutzt der Drogenabhängige
auch, um an dem sitzenden Fasanenkrieger einen Sleeperhold zu
zeigen. Der Luchador zappelt mit den Füßen und
fummelt immer wieder an dem Arm Dalmis herum aber er kann den
Griff nicht lösen. Der Serbe will den Widerstand seines
Gegners weiter brechen und zwischendurch schlägt er,
während er den Druck auf die Kehle mit dem rechten Arm
aufrechterhält, mit der linken Faust immer mal wieder
gegen den Schädel des Maskierten. Doch der stolze
Krieger hat nicht vor, jetzt schon aufzugeben. Er sucht auf
dem Boden Halt für seine Füße und stemmt sich
zusammen mit Kriss Dalmi zurück in eine stehende
Position. So treibt er sich und Kriss Dalmi auch zurück
zu den Seilen. Statt aber den Griff weiterhin zu vollführen
bis er angezählt wird, lässt der serbische
Verbrecher los und schubst seinen Gegner nach vorn. Der
Pheasant Warrior läuft los und Dalmi jagt hinterher,
welcher auf den Boden slidet und sich dem Pheasant Warrior in
den Weg legen will. Letzterer federt von den Seilen ab,
springt über das Dalmi-Hindernis drüber, rennt
erneut zu den Seilen und federt dort mit einem Handspring
wieder ab.
Sven:
„Handspring Back Elbow!!! Die volle Packung für
Dalmi!“
Diese
Aktion schickt den Mann aus Belgrad direkt auf den Boden, wo
der Pheasant Warrior nun sein erstes Cover folgen lässt.
Eins…
Zwei…
Kickout!
Der
Guatemalteke verliert keine Zeit und führt den Serben
direkt wieder auf die Beine. Es soll mit dem ursprünglichen
Plan weitergehen und so nimmt will er den rechten Arm seines
Gegners weiterbearbeiten – diesmal mit einem
Armwringer, doch damit nicht genug! Während er den Griff
mit der einen Hand aufrechterhält, kloppt er mit der
freien Hand gegen den Ellenbogen, wodurch Kriss Dalmi ein
Schmerzensschrei entfährt und er auf die Knie sinkt. Der
Luchador lässt los, positioniert sich vor seinem
knienden Gegner und feuert einen stiffen Kick gegen die Seite
des Junkies ab: natürlich gegen den in Mitleidenschaft
Arm! Aber was ist das? Kriss Dalmi hält das Bein seines
Opponenten einfach fest. Das Ganze zwar nicht ohne Schmerzen
aber nun steht der Maskierte auf einem Bein relativ wehrlos
da. Bevor es jedoch überhaupt zum klassischen Step Up
Enzuigiri Konter kommen kann, schubst er den Warrior einfach
von sich, welches sich gerade noch mal so fangen kann aber in
dieser Situation sieht man auch wieder, wie unberechenbar der
Serbe sein kann. Mit einer plötzlichen Bewegung aus dem
Sprunggelenk heraus schießt der ehemalige Sektenführer
plötzlich nach vorn und streckt den Gro Gocker mit einem
Double Axe Handle Blow nieder. Danach folgt sofort das Cover.
Eins…
Zwei…
Kickout!
Kriss:
„HURENWIESEL!!!!!!!!!!!“
Der
Junkie steht schnell wieder auf und zerrt seinen Gegner
ebenfalls zurück aufs Schuhwerk. Er verpasst dem
Luchador noch eine Reihe von Forearm Strike ins Gesicht und
holt dann Schwung!
Pete:
„Kriss Dalmi whippt den Warrior in die Seile und stürmt
hinterher. RUNNING BIG BOOT GEGEN DEN GRO GOCKER!“
Sven:
„Moment mal! Der Pheasant Warrior ist zur Seite
ausgewichen! Mit einem Beine hängt Kriss Dalmi nun in
den Seilen!“
Und
das nutzt der Krieger natürlich schamlos aus, packt das
andere Bein seines Gegenübers und befördert den
Junkie so über das oberste Ringseil nach draußen,
welcher mit einigen Purzelbäumen unsanft auf dem Boden
aufkommt. Die anwesende GFCW-Galaxie wird nun selbst immer
unruhiger und scheint so langsam auch Gefallen an dem Match
zu finden. Der Mann aus Guatemala packt mit beiden Händen
das oberste Ringseil und setzt zum Sprung an.
Pete:
„SOMERSAULT PLANCHA AUF DALMI!!!! OH WOOOOWWWW!!!!!!“
Dalmi,
welcher inzwischen wieder versucht hatte aufzustehen, macht
nun erneut mit dem Boden und diesmal auch mit der
Ringabsperrung am Hinterkopf Gesellschaft und das Ganze
natürlich noch mit dem zusätzlichen Körpergewicht
des Luchadors. Die Fans im Bremen feiern das ab, obwohl ihnen
beide Akteure nicht sonderlich sympathisch erscheinen. Beide
Wrestler liegen nun fertig auf dem Boden und Kriss Dalmi hält
sich seinen schmerzenden Kopf.
Sven:
„Beide Wrestler rühren sich kaum mehr!!! Howard
Eagle beginnt beide anzuzählen!!!!!“
Pete:
„ Der Warrior schafft es zuerst wieder aufzustehen. Er
rollt Dalmi wieder zurück in den Ring…“
…und
steigt selbst hinterher. Dann covert der Luchador seinen
Gegner!
Eins…
Zwei…
Ganz
knappes Kickout!
Der
Mann mit der Maske schlägt mit beiden Händen auf
dem Boden auf. Es muss doch möglich sein dieses Mitglied
eines Schundvolkes zu pinnen! Der Pheasant Warrior springt
auf und auch Kriss Dalmi will sich wieder aufrichten, doch
ein flink ausgeführter, erneuter Enzuigiri befördert
das Drogenopfer wieder zurück auf den Boden der
Tatsachen. Ein weiteres Cover des Pheasant Warriors soll es
richten.
Eins…
Zwei…
Kickout!!!
Ohne
zu zögern zerrt der Pheasant Warrior seinen Kontrahenten
ein weiteres Mal auf die Beine und whippt ihn in die Seile.
Reversal von Dalmi! Nun ist es der Luchador, der auf die
Reise geschickt wird und in die Seile federt. Back Body Drop
von Kriss Dalmi! Der Pheasant Warrior fliegt mal wieder durch
die Lüfte und augenscheinlich hat er noch immer nichts
von seiner katzenhaften Agilität eingebüßt,
denn es sieht, wie schon gegen Zereo Killer, so aus als ob er
einfach auf den Füßen aufkommen würde. Nur
leider sieht es diesmal nicht ganz so elegant aus, denn der
Latino kann es nicht verhindern, dass er in Howard Eagle
reinkracht, der sich mehr schlecht als recht positioniert hat
und nun durch den Sturz unsanft mit dem Kopf auf dem Boden
aufkommt. Wie ungeschickt diese Refs sich aber auch immer
anstellen! <3
Pete:
„OH NEIN! DER REFEREE IST K.O.!!!! WER WIRD DENN HIER
JETZT FÜR ORDNUNG SORGEN???“
Sven:
„SHINING WIZARD VON DALMI!!!!!!!!“
Der
Warrior kippt stumpf zur Seite um. Kriss Dalmi wittert seine
Chance.
Pete:
„Was der Geisteskranke jetzt wieder vor???“
Sven:
„WAS? Dalmi geht zu Howard Eagle. ER HOLT SICH SEINE
SPRITZE ZURÜCK!!!“
Ganz
recht! Der Serbe fummelt an der Hemdtasche des fast
vollkommen weggetretenen Refs herum, während der
Pheasant Warrior in seinem Rücken inzwischen wieder
aufgestanden ist und sich für sein nächstes
entscheidendes Manöver bereit macht. Kriss Dalmi dreht
sich um und der Pheasant Warrior läuft los…
Pete:
„Nein! NEIN! NICHT SO!“
Kriss
Dalmi holt aus und rammt sie dem Pheasant Warrior mit der
Nadel bis Anschlag in die Brust, dann reißt er sie
wieder heraus und schmeißt sie aus dem Ring. Vollkommen
geschockt starrt der Guatemalteke erst Dalmi und dann seine
Brust an, aus der sich nun ein kleiner Blutfluss seinen Weg
nach unten bahnt. Der Luchador taumelt zwei, drei Schritte
zurück und kann es noch immer nicht fassen. Da kommt
aber schon Kriss Dalmi angestürmt.
Sven:
„SPEAR!!! SPEAR!!! SPEAR!!! DALMI LANDET DIE INJECTION
GEGEN DEN VOLLKOMMEN GESCHOCKTEN PHEASANT WARRIOR!!!!!!!!“
Mr.
Rodgers schlägt die Arme über den Kopf zusammen,
genau wie die Fans. Obwohl der Luchador mit dem adipösen
Manager im Bunde ist, konnte er wenigstens mit seinen
spektakulären Highflying-Aktionen für gute
Unterhaltung sorgen. Der spätere Hochzeitsgast von Olli
und Mia kriecht zum Referee, gibt ihm ein paar Backpfeifen
bis dieser wieder aus seinem Schlummer erwacht und instruiert
ihn seine Pflicht zu tun, welcher er auch direkt nachkommt.
Das Cover ist dann zu diesem Zeitpunkt nur noch reine
Formsache…
Eins…
Zwei…
Drei!!!
Sieger
des Matches durch Pinfall: Kriss Dalmi!!!
|
Barapapapapapa Papapapa
Barapapapapapa
Papapapa
Drei Sachen sind damit schon mal
geklärt. Nicht jeder GFCW-Wrestler ist ein geborener Sänger.
Rap das Armas ist textlich nicht übermäßig
anspruchsvoll. Und das Wichtigste von allem...sonderlich
aufgeregt scheint der Candy Man nicht zu sein und das obwohl ihm
heute jemand im Main Event gegenüberstehen wird, der nicht
erst einmal lautstark verkündet hat, dass er es kaum
erwarten kann, den Champion in die Finger zu kriegen.
Bis dahin ist aber noch Zeit, die
Show ist ja noch ganz frisch. Und wo wir schon bei „in die
Finger kriegen“ und „frisch“ sein sind...ja,
NATÜRLICH ist auch das Mettbrötchen mit von der Partie,
zusammen mit dem goldenen Gürtel auf der Schulter muss es ja
schließlich Fletchers rechten Arm dekorieren, während
er hier so unbescholten vor sich hinträllernd durch die
Gänge wandert auf der Suche nach einer ganz bestimmten
Person. Also davon ist jedenfalls auszugehen, warum geht man denn
sonst durch Backstagebereiche und wird von der Kamera begleitet?
Lange Zeit zum Grübeln bleibt
an dieser Stelle nicht, denn da enden auch schon Fletchers
Schritte. Konfrontation ist angesagt, denn da steht er seinem
Ziel gegenüber. Starrt ihn grinsend an, erwartet eine erste
Reaktion. Aber die bleibt aus. Ist auch nicht sonderlich
überrascht, wenn man bedenkt, dass es lediglich die Tür
zur eigenen Umkleide ist.
Eric
Fletcher: So...und wehe jetzt ist das Ding schon wieder
umgeräumt.
In Windeseile ist die Türklinke
heruntergedrückt und schon öffnet sich das heutige
Wohnparadies des Amerikaners. Obwohl...so ganz paradiesisch sieht
es noch gar nicht aus. Eher dunkel. So als wenn noch niemand das
Licht angeschalten hätte. Irgendwo ja auch logisch, wenn
sich noch keiner im Raum befindet. Zeit also, dass Licht jetzt
eben mal anzumachen und sich auf den Main Event vorzubereiten,
was in diesem Falle heißt, das Brötchen zu
verschlingen. Wobei halt... irgendetwas stimmt hier doch nicht.
Es ist gar nicht stockfinster im Lockerroom. Erst jetzt bemerkt
Fletcher ein hologrammartiges Leuchten aus ungefähr der
Mitte des Raumes. Das Licht leuchtet den Champion ununterbrochen
entgegen und jetzt kann der Candy Man sogar das Symbol erkennen,
was da so penetrant in seine Richtung leuchtet... es war ein
Stern!
Und das sogar nicht alleine. Denn
unmittelbar neben dem ersten Stern, welches von der einfachen
Darstellungsart her auch locker auf jeder Sankt
Martins-Kinderlaterne angebracht sein könnte, leuchtet in
friedlicher Einvernehmbarkeit ein zweiter Stern der gleichen
Güteklasse. Alles also ein wenig komisch und während
noch einzelne Lichtstrahlen aus dem Gang den leicht irritierten
Fletcher anleuchten, orientiert sich dieser nun endgültig
zum Lichtschalter und enthüllt letzten Endes das Rätsel
um die rätselhaften Himmelskörper.
Eric
Fletcher: Oh...mein...Gott, wie unglaublich überraschend.
Hast du nicht in der letzten Show genug Sterne gesehen?
Passender Kommentar des „Hüters
der Wahrheit“ denn seit letzter Show kennt sich einer
innerhalb der GFCW ja zumindest ansatzweise mit Sternen aus.
Nein, nicht Rob Gossler... seine Sterne sind ja schließlich
grün und zurzeit wohl eher auf Menschen hinter Fasanenmasken
gerichtet. Die Rede ist von Lex Streetman, der ganz entspannt auf
der Couch des Raumes sitzt und mit einem zufriedenen
„Streetman-Grinsen“ in Richtung seines heutigen
Gegners schaut.
Woher das Sternenlicht gerade eben
kam, klärt sich mittlerweile ebenfalls schnell auf, wenn wir
auf das T-Shirt des Suburbs blicken. Es scheint eine neue
Kreation zu sein und zeigt auf Brusthöhe die Umrisse von
drei Sternsymbolen, zwei davon sind im Inneren ausgefüllt
und reflektieren bei richtigem Lichteinfall aus dem Backstagegang
ein sternenähnliches Funkeln. Der dritte Stern ist nicht
ausgefüllt und befindet sich rechts neben seinen beiden
Kumpanen. Wozu das T-Shirt genau dient, sei an dieser Stelle erst
einmal außen vor gelassen, denn schon schreitet der World
Champion ein zwei Schritte in den Raum rein und blickt genervt
auf den Leiter des „L.A. Gyms“ herab. Das
Mettbrötchen bereits fester gepackt, falls es gleich mal
wieder seine unglaubliche Macht demonstrieren muss. Aber vorerst
bleibt es friedlich...also das Brötchen.
Eric
Fletcher: Unglaublich kreativ Streetman. „Hmm ich will dem
Champion mal ein bisschen auf die Eier gehen. Ach, geh ich doch
mal in seine Kabine, hat ja schon lange niemand mehr gemacht.“
Pass auf, ich hab jetzt noch gute Laune, deswegen frage ich dich
gar nicht erst, was du hier willst, ich gebe dir jetzt einfach
noch die Chance, hier herauszuwandern und mich in Ruhe essen zu
lassen. Später kriegst du eh noch genug Schläge ab, ok?
Die beiden Händen des blonden
Westamerikaners fahren nun langsam in die Höhe und
signalisieren schnell, dass sich Fletcher nicht so aufregen und
stattdessen entspannen sollte. Leichter gesagt natürlich,
als getan und daher gibt es noch einige erklärende Worte im
Nachgang serviert.
Lex
Streetman: „Ruhig Blut, Eric, ich bin nicht hierher
gekommen, um mir mit dir schon im Vorfeld die Köpfe
einzuschlagen. Dazu haben wir in den letzten Wochen unser
spannendes Aufeinandertreffen doch schon zu sehr aufgebaut, als
dass es jetzt so unspektakulär im Backstagbereich enden zu
lassen, oder?“
Keine Reaktion Fletchers, so sieht
es zumindest äußerlich aus. Lediglich das Brötchen
wandert einige Zentimeter nach oben. Im Inneren ist es nach
diesem überraschenden Gast in seinem Raum womöglich
anders. So wundert der argwöhnische Blick Fletchers auch
nicht, als sich Streetman von der Couch erhebt und sich ein wenig
im Raum umschaut. Solch eine Umkleidekabine des Champions sieht
immerhin doch noch ein wenig anders aus, als die üblichen
Lockerrooms.
Lex
Streetman: „Freust du dich denn gar nicht, mich heute zu
sehen? Immerhin hast du heute die Gelegenheit, endlich einen
weiteren Namen deiner ominösen Liste an besiegten GFCW’lern
hinzuzufügen. Das heißt natürlich FALLS du mich
heute besiegen kannst. Mhm... schöner Spind übrigens,
scheint mir die Deluxe-Variante zu sein.“
Mit einer leichten Fußbewegung
wird die Tasche des Candy Mans ein wenig beiseite geschoben und
der Aufbewahrungsort von Trainingsanzug und Co. ein wenig genauer
betrachtet. Dass dieses Interesse natürlich nicht vollkommen
ernst gemeint ist, dürfte an dieser wohl kaum einer
Erwähnung wert sein. Dass Streetman aber erneut vor dem
World Champion ein selten selbstbewusstes und
selbstverständliches Verhalten an den Tag legt, ist wohl
eher das Erstaunliche. Seit dem Zeitpunkt, wo er sich das erste
Mal Fletcher nach einem Interview des Champions gegenübergestellt
hat, sprüht der Mann aus Los Angeles schier vor
Selbstsicherheit und Zuversicht. Eine Fähigkeit, die ihm bis
vor Kurzem eigentlich noch gefehlt hat, nun ihn aber scheinbar
nochmals in seiner Entwicklung nach vorne bringt.
Lex
Streetman: „Aber mal Spaß beiseite! Lass uns doch
noch ein wenig über unser heutiges Match reden. Interessant,
dass du mich am Ende des Tag Team Matches dann doch
herausgefordert hast. War meine Penetranz der letzten Wochen dann
also doch erfolgreich? Fein! Ich werde dir zeigen, dass ich es
durchaus verdient habe in den höchsten Kreisen der GFCW
mitzumischen und somit auch mit dir zu konkurrieren. Dann
brauchst du dir auch keine Sorgen darüber machen, dass die
Spitze dieser Liga außer dir den Bach heruntergeht.“
Mit vor der Brust verschränkten
Armen hat sich Streetman mittlerweile wieder in Richtung von Eric
Fletcher umgedreht und schaut diesen mit einem Mix aus verbaler
Angriffslust und Eigenbewusstsein an. Solch einen Suburb haben
wir wahrlich noch nie gesehen, man könnte fast meinen, wir
würden eine Reinkarnation von Lex Streetman vor uns haben.
Eric hingegen ist wieder ganz der
Alte. Und zwar wirklich ganz der alte. Dieser miese Candy Man
Drecksack, der immer ein kleines hinterhältiges Grinsen in
Petto hat und es sich nie nehmen lässt, das dann allen zu
präsentieren. So schaut er Streetman und seine vor
Selbstbewusstsein nur so strotzende Haltung an und sagt einfach
erst einmal gar nichts. Er schmunzelt nur, scheint innerlich ein
immer lauter werdendes Lachen unterdrücken zu müssen.
Dann schnauft er laut durch, dreht den Kopf einmal zur Seite und
schaut nun für einen Moment in eine Ecke. Welche? Vollkommen
egal, hauptsache nicht zu Lex, so macht man das eben, wenn man
etwas Unlogisches verstehen will...oder sich über etwas
lustig macht. Kurzes Kopfschütteln...
Eric:
Putzig...
Das war jetzt nicht unbedingt eine
Antwort, die man erwarten konnte. Aber sie kam und kurz darauf
dreht sich Fletcher auch wieder, um Streetman erneut in die Augen
zu schauen, diesmal nicht nur, um ihn auszulachen. Nein da ist
auch ein Anflug des gespielten Erstaunens in den Augen des Poeten
zu erkennen. Aber er wird ernster. Legt sogar das Brötchen
auf den Tisch zu seiner Rechten, wischt sich die Hände
aneinander ab und faltet sie dann ineinander.
Eric:
Deine Penetranz? Deine Penetranz hat dir das Match hier
verschafft? Und jetzt willst du allen endgültig zeigen, dass
du ganz oben mitspielen kannst? Streetman, ich weiß...von
uns beiden bin ICH der Poet, deswegen kann es schon einmal
vorkommen, dass du manche Wörter durcheinander bringst. Was
du meintest, ist nicht Penetranz sondern IGNORANZ. Wichtiger
Unterschied, schau im Duden nach.
Was der Los Angelino auch ganz
bestimmt nicht machen wird. Denn auch wenn in der GFCW
grundsätzlich jeder mit Worten jonglieren kann, ist es wie
bei Art Attack. „Und einer der kann das ganz besonders
gut“. Und in der GFCW ist dieser einer nicht nur einer
sondern mehrer und Streetman gehört definitiv dazu. Ja ich
weiß, umständlich formuliert, merk dir 2 Dinge. 1. Ich
mag Art Attack. 2. Lex kennt den Unterschied zwischen Penetranz
und Ignoranz.
Wie auch immer, dieses angebliche
fehlende Wissen von Streetman muss natürlich erschaffen
werden und so mutiert Fletcher mal eben zum Lehrer und erklärt,
warum er die Herausforderung letztendlich stellte.
Eric:
Ja du hast recht, dein Gerede ging mir auf die Ketten, aber da
hätte ich drüber wegsehen können. Aber dann sehe
ich die Show und sehe, dass du MAL WIEDER die Kopiertaste bei mir
gedrückt hast. Setzt du dich da einfach vor die Kamera und
erzählst stolz von deiner Liste und wie ungeschlagen du 2012
noch bist? Lex kleine Frage....hast du dich selbst dabei ernst
genommen?
Ungläubiger Blick zum Suburb
aber bevor der wirklich antworten kann, legt Eric schon nach.
Eric:
Und dann erzählst du, wie sehr du dich jetzt auf Titelniveau
fühlst und wie sehr du endlich Jagd auf das große Gold
machen willst? Dass du die TRIPLE CROWN holen
willst?!.........Streetman egal wie sehr du hier den
Selbstbewussten spielst, die Fakten sprechen eine andere Sprache.
Die Fakten zeigen, was wirklich los ist. Seit du mich damals im
Interview mit Mäc Müll gestört hast und erkennen
musstest, wie verdammt übermächtig ich als Champion
eigentlich bin, nachdem ich deinen ach so grandiosen Freund
besiegt habe...seitdem spielst du vielleicht den Souveränen,
aber im Ring wird doch deine ganze Nervosität deutlich.
Nun geht der Champion noch einen
Schritt näher an seinen Gegenüber heran, starrt diese 4
cm Größenunterschied nach oben, fokussiert Streetman
eiskalt und spricht in einer Lautstärke, sodass klar wird,
diese Nachricht soll wirklich durch Streetman durchdringen und
ihn irgendwo im Inneren erwischen. Dann legt er die Zahlen auf
den Tisch.
Eric:
2 Niederlagen, ein Unentschieden, weil ICH uns da den Arsch
gerettet habe. Du WEISST, dass du nicht das Zeug zum Champion
hast und das behindert dich spätestens, wenn du in den Ring
steigst...und heute? Heute werde ich dir das ein für alle
Mal klar machen, damit du danach endlich mal anfängst,
irgendwen anders nachzuahmen.
Kurzer Moment der Stille, nur
starre Blicke von beiden. Dann geht Fletcher die Schritte wieder
zurück und legt wieder einen etwas lockereren Ton an den
Tag. Schluss mit Ernst, jetzt kommt wieder die Gemütlichkeit,
sogar das Mettbrötchen wird wieder aufgegriffen und
abgebissen. Und mit vollem Mund spricht man zwar nicht, aber
Champions dürfen das.
Eric:
So und jetzt bist du dran. Was zum Geier willst du hier? MICH
verunsichern? Viel Erfolg.
Nach
dieser Aufzählung an Tatsachen seitens Fletcher ist auch dem
Los Angelino der Spaß deutlich vergangen. Vergessen sind
die Sterne auf seiner Brust, vergessen ist der Spind... Fletcher
hat die verbale Schlacht eröffnet und da lässt sich
natürlich niemand zweimal bitten. Auf geht es also für
Streetman in den Angriffsmodus und wären wir jetzt im Wilden
Westen, würde der Suburb eine verdammt gute Figur im
Showdown abliefern. Die Augen zusammengekniffen zu engen
Schlitzen und seine Arme leicht angespannt schreitet er ein zwei
Schritte auf seinen Widersacher zu. Das Klacken der Cowboystiefel
fehlt jetzt zwar, aber Lex ist ja auch kein Cowboy oder Bandit
und der Vergleich war ja auch lediglich bildlich gedacht.
Aufmerksam
beobachtet der Candy Man seinen Gegenüber, wie er nun in
Robert-Breads-Gedächtnispose seinen Kopf schief legt und den
World Champion von der Seite aus mustert. Dann, nach wenigen
Momenten der Observation, normalisiert sich zumindest schon mal
sein Blick und die stahlblauen Augen kommen zwischen den beiden
Augenlidern wieder zum Vorschein. Langsam begradigt sich seine
Kopfhaltung auch wieder und parallel dazu scheint ihm an Eric
etwas aufgefallen zu sein. Anders kann man das kurz aufhellende
Grinsen auf seinem Gesicht nicht erklären, welches
allerdings ebenso schnell wieder verfliegt, wie es gekommen ist.
Lex
Streetman: „Muss ich dich wirklich erst verunsichern, Eric,
oder bist du dies nicht etwa schon längst? Und damit meine
ich nicht, dass du etwa Angst vor mir zu haben scheinst...
zumindest noch nicht, denn womöglich solltest du mich nach
unserem Match mal in einem anderen Licht sehen.“
Während
die Fragezeichen augenscheinlich beginnen, in das Gesicht
Fletchers vorzudringen, beantwortet Streetman seine eben
aufgestellte These unverzüglich selbst.
Lex
Streetman: „Du hast Angst zu versagen! Der Druck, den du
dir selbst aufbaust ist groß und deine größte
Sorge ist es, dass alle nach einer Niederlage gegen mich denken,
was für ein schwacher Champion du doch bist. Du redest dich
mit deiner betont lockeren und bissigen Redeweise stark, doch
dabei ist dies doch auch nur der Versuch, deine eigenen
Befürchtungen zu kaschieren.“
Mit
einem Abstand von einigen Metern beginnt der Suburb nun seinen
Gegner langsam und genüsslich zu Umkreisen. Er spürt,
dass die Augen des Champions ihn mittlerweile auf Schritt und
Tritt verfolgen, doch genau diese Tatsache entlockt dem
ehemaligen Tag Team Champion ein Anflug eines Grinsens.
Schließlich hat er im Stillen eine komplette Runde um den
Candy Man beendet, sodass sich die beiden Kontrahenten wieder
problemlos und geradewegs nach vorne anstarren können.
Lex
Streetman: „Da wäre zum Beispiel dein Vorhaben
gewesen, bis zum Ende des Jahres die Nummer eins in der ewigen
GFCW-Rangliste zu werden. Du musstest jedes Match gewinnen, um
dieses Vorhaben 2012 zu erreichen und genau diese Last wog
tonnenschwer auf deinen Schultern. Du wirktest verkrampft und
unter Druck gesetzt, gerade bei unserem Six Man Tag Team Match.
Wirklich kein schönes Gefühl, wenn man sich in dieser
Situation auf andere verlassen muss, oder?“
Schwingt
da etwa eine Prise Schadenfreude mit? Mit Sicherheit, schließlich
hatte Streetman schon eine Show nach dem oben genannten Main
Event zumindest erklärt, dass Fletchers geplatztes Vorhaben
wenigstens eine positive Sache an dem unbefriedigenden Draw
gewesen war.
Lex
Streetman: „Und mit „Arsch retten“ hattest du
in diesem Match auch wenig zu tun. Es war Rob Gossler, der fast
seinen Pogo Splash zum Sieg durchgezogen hätte, bevor das
Federviech aus Guatemala eingreifen musste. Mit deinem
egozentrischen Verhalten hast du eher noch mehr Unruhe in unser
Team gebracht, als es ein Robert Breads bei den Gegner machen
könnte. Und wenn ich gerade schon bei Breads bin, dann sei
dir auch Folgendes gesagt.“
Kurz
bricht der Leiter des „L.A. Gyms“ ab, um seinen
rechten Zeigefinger mahnend in die Höhe zu strecken.
Lex
Streetman: „Tief in deinem Inneren ist Robert Breads
ebenfalls eine Urangst von dir. Du hast Angst, dass sobald er
wieder Lust danach bekommt und in Höchstform ist, dass er
dir den Titel abspenstig machen könnte. Stets behauptest du,
der Beste innerhalb der GFCW zu sein. Stimmt dies aber auch
wirklich? Was ist mit Breads Comebackmatch, wo du ihm
gegenüberstandest, dein Allerletztes gegeben hast und er
dich trotzdem besiegen könnte, um wieder einen Vertrag zu
ergattern? Ist es für dich etwa befriedigend zu wissen, dass
es hier im Roster jemanden gibt, der dich womöglich wieder
besiegen und deinen ach so geliebten Titelgürtel dir
entreißen kann?“
Wieder
eine kleine rhetorische Pause, um die letzten Worte auch schön
wirken zu lassen. Letzten Endes begibt sich Streetman auch noch
ein zwei Schritte auf Fletcher zu und verkürzt ihren Abstand
zueinander somit um gut die Hälfte. Beinahe final sind die
Worte, die nun aus dem Mund des Amerikaners kommen und mit
Sicherheit sind sie auch eine Reaktion des Champions wert.
Lex
Streetman: „Wirke ich also wirklich SO verunsichert, Eric?“
Berechtigte Frage. Es sieht
eindeutig nicht danach aus. So verdammt selbstbewusst, wann hat
man Streetman schon einmal so erlebt? Klar von sich überzeugt
ist er immer, aber dem amtierenden Champion hier eine derartige
Predigt an den Kopf zu werfen? Das zeugt schon dicken Cochones,
wie orthografisch schwache Spanien-Fans schreiben würden.
Und so hat sich Lex auch eine ernsthafte Reaktion des Candy Mans
verdient. Kein dümmliches Grinsen, Schmunzeln, Schnaufen
oder was auch immer er sonst noch in seinem arg begrenzten
Arsenal an Reaktionen auf Lager hat.
Stattdessen erweitert er sein
Sortiment um eine Reaktion. Schlucken. Tatsache, ihm bleibt nach
Streetmans Ansprache erst einmal nichts anderes übrig, er
hat sich die Show wohl leichter vorgestellt oder zumindest
erhofft. Tja falsch gedacht. Dann tiefes Einatmen vom Poeten.
Augenschließen. Und mit eben diesen geschlossenen Augen
beginnt er dann auch wieder zu sprechen, deutlich ruhiger als
noch vorher. Provozieren und den Überlegenen spielen ging
eindeutig schief, jetzt geht er besonnener zu Werke. Wobei...so
wirklich ruhig wirkt er dabei nicht, er scheint eher zu sich
selbst statt zu Lex zu sprechen. Er will nicht kontern, nein, er
will sich selbst beruhigen, sich selbst Mut zu sprechen.
Eric: Ich
werde...nicht versagen. Ich kann jeden besiegen. Ich WERDE jeden
besiegen...klar? Jeden... Jeden....JEDEN!
So reißt er die Augen wieder
auf und streckt Streetman seinen Kopf entgegen. Voller Anspannung
zittert Fletchers gesamter Körper, sein Blick ist der eines
Wahnsinnigen, es fehlt nur noch der Schaum vor seinem Mund. Der
Junge ist zur Zeit einfach ein wandelndes Pulverfass mit gaaaanz
kurzer Zundschnür.
Eric: Genieß
deine paar Minuten im Rampenlicht Lex. Strotz ruhig vor
Selbstbewusstsein, denk ruhig, du wirst mich heute
besiegen...Streetman du irrst dich. Heute ist nicht deine Nacht.
Heute bist du nur eine weitere Stufe auf der Treppe in mein
persönliches Paradies. Und jetzt.....verschwinde!
Jetzt haben wir also doch wieder
Erics typisches Verhalten. Das tiefe Schnaufen, der starre Blick,
wenn auch mit zitternden Pupillen. Das Adrenalin durchströmt
gerade seinen kompletten Körper, läuft fast über.
Streetman sollte aufpassen, auch wenn Eric kein typischer
Angreifer ist.
Wir alle allerdings, Streetman
selbstverständlich mit eingeschlossen, wissen, dass man
einen Eric Fletcher zwar durchaus reizen kann, es aber besser
nicht übertreiben sollte. Und da auch der kalifornische
Blondschopf merkt, dass nun offensichtlich die Grenze erreicht,
hören wir nun keinen weiteren Konter von ihm. Stattdessen
steht der Suburb einfach nur da... und schaut. Deutlich ruhiger
als Fletcher schaut Streetman seinen Gegenüber an und
scheint förmlich ein wenig drauf zu warten, dass der Candy
man vielleicht doch noch einen gewaltigen Wutausbruch bekommt. Da
kann er aber aller Wahrscheinlichkeit nach noch lange warten,
denn Schwächen vor seinem Gegner zu zeigen, steht nicht
zwingend auf Fletchers „To Do-Liste“.
Also setzt der Mann aus Los Angeles
lediglich ein wiedereinmal selbstsicheres Grinsen auf und dreht
im Anschluss seine Füße in Richtung Ausgangstür
des Raumes. Auch wenn sein Selbstbewusstsein aktuell so groß
sein mag, wie der Mount Everest, sehen wir hier bei Weiten keinen
arroganten und überheblichen Lex Streetman. Bei einer Sache
ist er sich nämlich zu einhundert Prozent sicher.
Provozieren und necken konnte er Fletcher heute. Aber Ring wird
der Champion dadurch definitiv nicht schlechter sein und es wird
eine Top-Leistung von Lex selbst notwendig sein, um heute den
Sieg davonzutragen.
Lex
Streetman: „Die Sache mit dem Rampenlicht habe ich in den
letzten Wochen schon einige Male gehört, Eric. Und nicht du
wirst dafür sorgen, dass ich mich heute Abend im Spotlight
befinde. Es wird ganz und alleine mein Verdienst sein.“
Mit einem Fuß bereits unter
der Türschwelle hindurchgestoßen, bleibt er noch
einmal stehen und wendet sein Gesicht ein letztes Mal zu
Fletcher. Dieser steht noch immer in der Mitte des Raumes, kommt
allerdings nicht zum Sprechen. Streetman ist schlicht und
ergreifend schneller und ergreift erneut das Wort.
Lex
Streetman: „Seit nun mehr zweieinhalb Jahren bin ich in der
GFCW und ich habe mir stets meinen Weg durch die Card gekämpft.
Ich habe nie gemeckert, warum ausgerechnet gegen Person X und mit
Herrn Y antreten musste, sondern ist habe es einfach gemacht. Der
Lohn für diese Arbeit wird mir in den letzten Wochen nun
endlich serviert und freue mich auch schon, heute meinen
wohlverdienten Nachtisch abzuholen. Wir sehen uns im Ring, Eric!
Das heißt... falls du dich bis dahin wieder beruhigt hast.“
Mit dem allseits bekannten
„Streetman-Grinsen“ im Gesicht dreht sich der Leiter
des „L.A. Gyms“ wieder um und entschwindet aus dem
Blickfeld von Fletcher und der GFCW-Galaxie. Dann ist der
Champion wieder allein in der Kabine. Zeit sich von der
Anspannung zu befreien. Vollkommen geistesabwesend starrt er zur
Tür, durch die sein heutiger Gegner soeben wieder
verschwunden ist. Wie bei einem Schwächeanfall sackt er nun
zusammen, stolpert nach hinten, kann sich nicht halten, fällt
auf seine Bank und bleibt dort sitzen. Faltet die mittlerweile
kreidebleichen Hände ineinander, versteckt sie zwischen den
angewinkelten Knien, schaukelt einige Sekunden hin und her, der
Kopf gesenkt, sich selbst beschwörend. Dann beruhigt er sich
allmählich. Hebt den Kopf wieder an. Und er grinst. So wie
immer, wenn er sich seiner Sache sicher ist....
…:
So viel Stress schon wieder! Eine Show vor dem größten
PPV des Jahres hat man allerhand mit Papierkram zu kämpfen…
Tja… that’s Business…
Seufzend
sitzt der GFCW Chef Claude „Dynamite“ Booker an
seinem Schreibtisch und versucht den Papierkrieg für sich zu
entscheiden als es plötzlich an der Tür klopft.
Dynamite:
Herein.
Als
die Türklinke nach unten gedrückt wird, erscheint Zereo
Killer im Büro des GFCW Präsidenten. Ein fragender
Blick, ob er kurz stören könne.
Dynamite:
Komm herein. Ich beiße nicht.
Mit
dem Kopf nickend bedankt sich der GFCW Wrestler und wartet auf
das Zeichen des Chefs, dass er Platz nehmen darf. Dem Amerikaner
liegt sichtlich etwas auf dem Herzen.
Dynamite:
Was kann ich für dich tun, Zereo?
Eine
kurze Phase der Stille ist eingetreten, ehe sie von ZK
unterbrochen wird. Ohne irgendwelche Umschweife kommt er sofort
zur Sache. Der Fan Favourite beugt sich über den
Schreibtisch von Claude, schaut ihn in die Augen und sagt.
Zereo
Killer: Ich will bei Title Nights dabei sein! Ich will im
Intercontinental Title Match dabei sein!
Daraufhin
lehnt sich der Präsident zurück in seinen Sessel,
verschränkt die Arme und schüttelt den Kopf.
Dynamite:
Ich kann es gut nachvollziehen, dass du das willst. Jedoch hast
du das Match um den Platz des Nummer Eins Herausforderers
verloren… das geht nicht so einfach, Zereo! Deine Chance
ist leider vertan, so leid es mir auch tut.
Mit
dieser Reaktion hätte ZK durchaus rechnen können…
Nun lehnt sich auch der Killer zurück, scheint aber dieses
klare Nein nicht so einfach zu akzeptieren.
Zereo
Killer: Ich weiß, dass ich das Match verloren habe…
doch ich hab es nicht fair verloren.
Wütend
haut er auf den Schreibtisch, doch schon im nächsten Moment
folgt die entschuldigende Geste, ehe er fortfährt.
Zereo
Killer: Mein einziger Fehler war, dass ich mich mit Rob Gossler
anlegen musste… ich wurde eingerollt, schaffte aber knapp
den Kick Out, aber Gossler zählte dennoch durch, das ist
alles Andere als fair! Und außerdem frage ich mich, warum
der Champion ausgerechnet als Special Ref fungieren wollte???
Dynamite, ganz ernsthaft! Wie du sicherlich schon mitbekommen
hast glaube ich, dass unser Lieblingsalkoholist etwas mit der Gro
Gock Gang zu tun hat!
So
leicht lässt sich aber der Präsident nicht umstimmen.
Aber wenn man sich das mal überlegt… wenn der Killer
tatsächlich Recht behalten wird und Gossler hat etwas mit
der GGG am Hut, dann wird dieses Stable noch mächtiger. Doch
bevor Claude Booker überhaupt antworten kann, spricht der
Mann aus den USA weiter.
Zereo
Killer: Stell dir mal vor Dye… Der Pheasant Warrior gegen
Rob Gossler beim PPV um den Titel… wenn beide unter einer
Decke stecken, dann weißt du wohl wie das Match ausgeht
oder??? Entweder legt sich Gossler für PW sofort hin oder
anders rum, dann bekommst dafür sicherlich kein
Fünfsterne-Match! Und außerdem bei der letzten Show
hat Savan gegen den PW gewonnen, nun gibt es das Re-Match und PW
setzt seinen Number One Contender Spot einfach so aufs Spiel???
Ist ihm der Titel oder der Platz des Nummer Eins Herausforderers
nix Wert???
Wütend
kneift der Killer die Augen zusammen und spricht weiter.
Zereo
Killer: Und mir liegt noch der Satz von Gossler sehr im Magen…
Wenn er gewusst hätte, dass ich „sowas“ von ihm
denke, hätte er mich vom PW töten lassen und hätte
mich nicht gerettet… Nicht nur, dass dieser Satz
unglaubliche Wirkung auf mich hatte… denn ich bin ab und
an wirklich ein sensibler Mensch, ist halt so…
Verständnisvoll
nickt der Chef der GFCW. Dieser Satz war wirklich hart, aber so
ist der Alkoholist nun mal. Der Killer überlegt nochmal kurz
was er sagen wollte.
Zereo
Killer: Naja, wo war ich nochmal?? Ach, stimmt ja! Nicht nur,
dass dieser Satz von Gossler Wirkung auf mich hatte, nein, ich
finde ehrlich, er hat überraschend lange mit dem Save „für
mich“ gebraucht… Ich mein, wenn ich grad in den
Backstagebereich laufe brauch ich keine gefühlten fünf
Minuten, bis ich reinkomme um den Mann, den ich mal als meinen
Kumpel bezeichnete, zu retten…
Dynamite
hört interessiert zu, es kommen wirklich viele gute
Argumente zum Vorschein.
Zereo
Killer: Ich glaube es sollte nur so aussehen, als würde mich
Rob Gossler retten. Der Kick vom PW, den er mir verpasste, den
spüre ich heute noch. Ich bin auch schon seit dem 5. Oktober
nicht mehr im Ring gestanden aufgrund des Kicks und den
vorherigen Matches… Aber dieser Kick war ein gut getimter
Kick zuviel… Sie glaubten, sie hätten mich damit
ausgeschaltet und ich wäre für Title Nights wohl nicht
mehr fähig anzutreten, doch da haben sie falsch gedacht! Ich
bin da! Das Einzige was mich noch daran hindert beim PPV
anzutreten, ist dieses dumme verlorene Match… Dynamite,
hör mir bitte zu! Ich will auf keinen Fall, dass du dem
Pheasant Warrior den Platz des Nummer Eins Herausforderers
aberkennst… er hat es gewonnen… wie spielt ja
leider keine Rolle… er hat es gewonnen, darum hat er es
irgendwie verdient der Nummer Eins Herausforderer zu sein. Ich
hoffe lediglich, dass du aus dem Singles Match ein Triple Thread
Match machst, und der Hauptgrund ist nicht, weil ich unbedingt
den Titel will… Ich will sicher gehen, dass das beim PPV
keine Schiebung wird und sich der Eine für den Anderen
hinlegt… Wenn es wirklich stimmt, dass Gossler bei der GGG
anheuert, dann will ich mich quasi in ein Handicap Match booken
lassen! Da tu ich mir eigentlich keinen Gefallen oder siehst du
das anders??? Ich bin allerdings ein Fighting Champion und gebe
niemals auf! Ich will zeigen, dass ichs drauf hab! Ich will, dass
es einen Kampf gibt, und keine Schiebung!!!
Entschlossene
Worte! Der Amerikaner strotzt nur so voller Entschlossenheit,
dass Claude Dynamite Booker eigentlich nicht nein sagen kann. Vor
allem sind es triftige Gründe, die zum Vorschein kommen. Der
Präsident der GFCW überlegt lange, kommt dann aber zu
einer Antwort.
Dynamite:
Interessante Ansichten, Zereo. Es sind auch sehr gute Argumente,
obwohl du das besagte Match verloren hattest… Doch die
Frage ist, ob ich es riskieren kann, dich in das Match zu booken,
obwohl… du weißt schon… nicht gewonnen hast.
Nicht dass in Zukunft immer wieder Leute kommen und doch ins
Match wollen trotz Niederlage… Ich kann dir im Moment kein
Ja geben…
Enttäuscht
schaut der Wrestler auf den Fußboden, beinahe sämtliche
Hoffnungen verloren. Steht ZK beim PPV nun ohne Match da?
Dynamite:
… aber…
Doch
noch ein letzter Hoffnungsschimmer! Mit einem erwartungsvollen
Gesichtsausdruck blickt er in die Augen des Präsidenten.
Dynamite:
… ich sage auch noch nicht nein… ich muss es mir
überlegen… Und nun wenn ich dich bitten darf. Ich
will nicht unhöflich sein, aber ich hab echt viel um die
Ohren.
Der
Killer bedankt sich bei seinem Boss, schüttelt ihm die Hand
und als er die Tür des Büros öffnet, um es zu
verlassen, dreht er sich nochmal zu Booker um.
Zereo
Killer: Ich weiß, du machst das Richtige. Ich würde
dich nicht enttäuschen… ich würde dich niemals
(!!!)
enttäuschen.
Ohne
noch einmal in Richtung Dynamite zu schauen verlässt der
Killer den Raum, die Türe hinter ihm wird verschlossen und
zurück bleibt ein nachdenklicher Claude Booker… als
ob er nicht schon genug zu tun hat…
Wütend.
Enttäuscht.
Frustriert.
Verzweifelt.
Obsessiv.
Das alles sind Worte, die Robert
Breads momentan beschreiben. Der Kanadier hat nun wochenlang
versucht sein Match mit Chris McFly Jr. bei Title Nights zu
bekommen, er will seinen Platz bei der größten Show
des Jahres haben. Aber er will nicht nur einen Platz. Er will
genau diesen einen Platz, in einem Match gegen den Wrestler
seiner Wahl.
Das ist seine Arroganz, sein
Verständnis von seinem Status. Wenn er ein Match will, dann
kriegt er es. Und wenn sein Gegner nicht will, dann sorgt er eben
dafür. Und wenn das nicht klappt, dann geht er zu seinem
Partner. Und wenn das nicht klappt.. tja, was dann?
Das ist eine gute Frage. Auf jeden
Fall ist er in der Halle, obwohl er kein Match hat. Entweder will
er also noch seine Kokain-Wette gewinnen... oder er will noch
immer sein Match mit McFly haben. So oder so, „Canada's
Own“ läuft, mit seinem „Mitglied der
Blödel-Elite“-Shirt und einem Becher Kaffee in der
Hand, durch die Flure der Halle. Geistesabwesend pustet er auf
das heiße Getränk ein, während er scheinbar auf
dem Weg irgendwo hin ist.
Mac Müll: „Robert,
warte! Hast du Zeit für ein Interview?“
Breads wendet sich um und erblickt
den Interviewer Mac, der auf ihn zugehastet kommt und sich dabei
fast der Länge nach hinlegt, als er um eine Ecke läuft.
Robert
Breads: „Nein.“
Mac Müll: „Warum
nicht?“
Robert
Breads: „Ich habe einen guten Grund.“
Mac Müll: „Welchen?“
Robert
Breads: „Sage ich dir, sobald ich mir einen ausgedacht
habe.“
Endlich kommt Müll neben
Breads an, doch der bleibt gar nicht erst stehen, sondern läuft
einfach weiter und pustet seinen Kaffee an.
Mac Müll: „Ich habe
doch nur ein paar... Fragen...“
Tatsächlich ist der Hall Of
Famer nun schon mehr oder minder aus der Puste, weil er mit
Breads Schritt halten muss, der zugegebenermaßen das Tempo
erheblich anzieht.
Robert
Breads: „Du hast sicherlich noch fünf andere
Interviews am heutigen Abend mit Leuten, die dich tatsächlich
sprechen wollen. Also verzieh dich.“
Mac Müll: „Die
GFCW-Galaxie verdient...“
Endlich bleibt der Kanadier stehen,
wirbelt herum und drückt Mac den Becher Kaffee in die Hand.
Robert
Breads: „Hier! Nimm mein Hab und Gut! Und dann geh! Geh mit
Gott, aber geh! Geh weg! Bitte!“
Müll ist für einen Moment
sprachlos und weiß gar nicht, was er tun soll. Diesen
Moment nutzt der ehemalige GFCW-Champion schamlos aus und ist
schneller um die Ecke abgehauen als man gucken kann.
Es folgt ein Kameraschnitt, und
tatsächlich steht Breads nun vor einer Tür. Denn es
gibt da noch jemanden, den er aufsuchen kann, jemand, der ihm
vielleicht helfen kann – immerhin war er mal so eine Art
„Partner“ für Breads. Seit seinem Comeback vor
vier Wochen haben der Kanadier und er aber noch nicht wieder
miteinander gesprochen. Allgemein dürfte das letzte
On-Camera-Gespräch der beiden ein gutes Jahr her sein. Und
auch wenn unser mysteriöser Mann vor zwei Wochen nicht
seinen besten Tag bei War Evening hatte und einiges schief lief,
so hofft Breads doch auf Hilfe.
Und deswegen klopft er nun an.
Einen kurzen Moment lang passiert nichts, dann springt die Tür
auf, und ein alter Bekannter steht „Canada's Own“
gegenüber.
Robert
Breads: „Alter. Du wurdest von PARN in die Flucht
geschlagen. Jetzt mal im Ernst.“
Ja, man kann es sich wohl nun
denken – der Gegenüber des Kanadiers ist niemand
geringeres als Emilio Fernandez, der neue Commissioner der GFCW
(wer denn auch sonst?).
Der Spanier wirkt leicht
überrascht, hatte er doch kaum damit gerechnet das Breads
einfach so mir nichts dir nichts vor seinem Büro auftaucht.
Emilio:
„Senor Breads. Was für eine Überraschung. Nun,
ich würde mich jetzt liebend gerne mit ihnen über
vergangene Zeiten unterhalten, darüber reden wie toll ich
doch bin und mir von dir einen Drink servieren lassen, aber
leider habe ich gerade besseres zu tun.“
Der Spanier verweist auf die jungen
Damen hinter ihm und schlägt die Tür zu. Mit einem
blitzschnellen Reflex bekommt Breads den Fuß in den
Türspalt – und er verkneift sich auch das „Aua!“,
dass er wohl nun am Liebsten laut nach außen brüllen
würde.
Robert
Breads: „Moment, Moment... Emilio, es ist wichtig.“
Entnervt blickt das Blaublut den
Kanadier an. Scheinbar ist Breads doch nicht grundlos da.
Emilio:
„Meine Damen? Würdet ihr mich und Senore Breads bitte
alleine lassen?“
Mit einem Handzeichen wird den
jungen Frauen signalisiert zu verschwinden, was diese auch
machen.
Emilio:
„Also.. Ich hoffe das ist wirklich wichtig.“
Robert
Breads: „Es ist wirklich ganz simpel.“
Nun blickt sich der ehemalige
Dicio-Leader zum ersten Mal richtig im Büro des Spaniers um.
Anerkennend nickt er beim Anblick der – wahrscheinlich
unverschämt teuren – Einrichtung, dann wendet er sich
an Fernandez.
Robert
Breads: „Ich weiß, so ein Job als Commissioner ist
anstrengend. Ich habe vor zwei Wochen ja gesehen, wie schwer
beschäftigt du bist... und weiß aus Erfahrung –
also von Hikari – dass ein Commissionier auch scheisse sein
kann. Richtig scheisse. Aber ich bin mir sicher, das bist du
nicht, Emilio. Du bist nicht scheisse. Du bist keine schlechte
Autoritätsperson. Du bist gut. Du tust das Richtige. Und du
wirst auch heute das Richtige tun.“
Ein Lächeln legt sich auf
Breads' Lippen – es soll ganz offensichtlich charmant
wirken, allerdings sieht man ihm an, dass nicht alles ist wie
sonst. Seine Augen sind blutunterlaufen und statt
Selbstsicherheit spricht ihm Verzweiflung aus jeder Pore seines
Antlitz. Ihm gehen ganz offensichtlich die Ideen aus. Eigentlich
dachte er, er könnte das Match aus McFly raus bekommen –
hat nicht funktioniert. Dann ging er zu Lex Streetman - hat nicht
funktioniert. Das war nicht voraus zu sehen gewesen.
Normalerweise reicht das, normalerweise kriegt er, was er will –
aber diesmal nicht. Er hat sein Match noch nicht. Und deswegen...
Robert
Breads: „Deswegen, Emilio, musst du ein Match booken. Du
kannst das, nicht wahr? Du musst DAS Match booken. GFCW Title
Nights... Robert Breads vs Chris McFly Jr.... Emilio, das Match
muss statt finden. Das siehst du doch auch, Emilio, du siehst es,
du weißt es. Das Match muss statt finden, jeder will es
sehen – es wäre das Richtige für die Firma. Es
würde den Gewinn der Firma erhöhen, denn jeder würde
diesen Pay-Per-View kaufen, jeder würde Title Nights kaufen,
und die Firma, in die du investiert hast, würde noch mehr
Geld bekommen.
Überleg
dir das mal! Nicht nur wärst du der Held der Fans, dafür,
dieses Match anzusetzen, das sie alle sehen wollen, und das ihnen
dieser Vollidiot McFly verweigert... du würdest das Richtige
für die Firma tun, du würdest das Richtige aus der
Sicht eines Geschäftsmannes tun. Du glaubst, du bist reich,
Emilio? Nein, bist du nicht – du kannst noch richtig reich
werden! Glaub mir, JEDER Wrestling-Fan auf der Welt will dieses
Match sehen, wirklich JEDER. JEDER kauft diesen Pay-Per-View. Und
du wirst reicher sein als du es dir je vorstellen konntest.“
Die Mimik des Spaniers wirkt sofort
entspannter.
Emilio: „Wow,
Breads. Sie wissen wirklich mich zu überzeugen. McFly gegen
Robert Breads, das Match des Jahrhunderts. 2 ewige Streiter, ein
ewig währender Krieg. Und ich habe die Macht das alles zum
großen Showdown zu führen. Eine Schlacht, wie sie Gott
selbst noch nie gesehen hat. Sie haben recht, Breads. Jeder will
diese Schlacht sehen. Sie, die Fans, ich. Also ist meine Antwort
selbstverständlich... Nein.“
Breads beißt sich auf die
Unterlippe, um seinen Kiefer davon abzuhalten, nach unten zu
klappen. Sein Lächeln ist weggewischt – das kann doch
nicht wahr sein, das darf nicht wahr sein – warum nur? Was
soll er denn machen? Er muss das Match doch bekommen, er muss!
Robert
Breads: „Emilio... Ich...“
Breads sucht Worte - Worte, die
seinen Gegenüber überzeugen können, das Match
anzusetzen. Es muss doch noch irgendetwas geben... irgendeine
kleine Sache, irgendeinen wunden Punkt, irgendwas...
Robert
Breads: „Hast du vergessen, was ich dir damals alles
beigebracht habe? Hast du vergessen, wer dich zu dem gemacht hat,
der du heute bist? Emilio, ich habe dir alles gezeigt, was ich
kann und weiß, ich habe dir alle Möglichkeiten
offenbart, dir alle Türen und Tore geöffnet... habe
dich zu dem Mann gemacht, der Tobi Whitehouse gegenübertreten
konnte, dem Mann...“
Mit einer abwertenden Handbewegung
unterbricht der Spanier Canada's Own.
Emilio: „Sie
, Senore Breads, wollen mir sagen das sie mich zu dem gemacht
haben der ich bin? Sie wollen mir sagen, das meine Charmante Art,
meine gutes Aussehen und meine unvergleichliche Technik im Ring
von ihnen kommt? Das ist völliger Schwachsinn. Ich war immer
gut, von Geburt an. Als ich in die GFCW kam , sahen sie lediglich
eine Chance darin, sich durch meine Hilfe nach oben zu
katapultieren . Sie nutzten mein Talent, um sich zu untermalen.
Und letztlich verrieten sie uns und schlossen sich mit Jimmy Maxx
zusammen. Nein. Ich wüsste nicht was ich ihnen schuldig bin
um ihnen so einen gefallen zu tun. Sie haben ihr politisches
Schachspiel falsch gespielt. Und das Match kriegen sie nicht.
Jedenfalls nicht von mir.“
Fernandez blickt abwertend zum
Kanadier.
Emilio:
„Keine Chance.“
Robert
Breads: „Warum?!“
Mit einem Satz steht Breads vor dem
Spanier, nur weniger Zentimeter von ihm entfernt, und starrt auf
ihn hinab. Sein Blick ist voller Wut und Hass – er ist ein
verzweifelter Mann. Ein verzweifelter Mann, der noch immer nicht
das bekommen hat, was er will.
Robert
Breads: „Warum nicht... Warum kriege ich das Match nicht?
Was habe ich dir getan?“
Leicht lachend, ja eher schon
kichernd, wendet sich Emilio mit dem Rücken zum Kanadier.
Emilio:
„Vielleicht weil ich einfach Spaß daran habe, sie so
verzweifelt zu sehen? Vielleicht weil ich einfach sehen will wie
sie sich abmühen dieses Match zu bekommen und das um jeden
Preis? Sehen sie Breads, ich bin ein Mann der Unterhaltung liebt.
Und was ist unterhaltender als ein verzweifelter Mann der nicht
bekommt was er will. Solche Menschen gehen weit. Wie weit werden
sie gehen? Sie kriegen das Match nicht Breads. Machen sie was sie
wollen. Doch ich bin nicht ihre Lösung. Sie werden sich ihre
Schlacht mit Mcfly wohl durch ihn selbst holen müssen. Viel
Glück dabei, Senore Breads. Ich habe noch anderes zu tun.“
Der Spanier
schiebt Breads kompromisslos nach draußen, schlägt die
Tür zu und lässt den Kanadier draußen stehen.
Ein weiteres Mal geben die Kameras
nach hinten. Und wie so oft, wenn die Kameras respektive die
Regie nach hinten gibt, sehen wir einen der Männer um den es
heute mal wieder geht. Einen Wrestler selbstverständlich.
Ein ganz bestimmter? Mit Sicherheit sogar. Und so hören wir
ein weiteres Mal den Worten es dieser Gladiatoren der Neuzeit zu.
Es ist, mal wieder, Chris McFly. Der man Mann dem das Schicksal
in den letzten Wochen nicht so gut mitgespielt hat. Aber hören
wir selbst.
Chris McFly
Jr.: „Vier Niederlagen am Stück…“
Er sitzt am Boden, den Rücken
an die Wand gelehnt nur wenige Armlängen einer
Notausgangstür entfernt. Das Grüne Licht einer
Notausgangsbeleuchtung fällt in sein Gesicht. Auch sieht man
einen Glimmstängel in seiner rechten Hand. Das es in
Deutschland ein allgemeines Rauchverbot gibt, hat ihn bisher noch
nie davon abgehalten auch in geschlossenen Gebäuden zu
rauchen.
Chris McFly
Jr.: „Vier Niederlagen am Stück… seid dem Tag
Team Championship Match in Wien habe ich kein Match mehr
gewonnen… Das Match als El Negro Cavaliere gegen Robert
Breads? Verloren. Ein Non Title Singles Match gegen Eric
Fletcher? Verloren. Die Titelverteidigung gegen Corps Nobilis?
Verloren und zwar mit Pauken und Trompeten. Ein Tag Team Match,
welches die Wiederauferstehung der Suburbs hätte sein
sollen? Wieder verloren, wieder von Eric Fletcher gepinnt.“
Eine ernüchternde Bilanz. Wenn
man bedenkt das McFly mal ein Mann war der als Wrestler in
anderen Ligen, an anderen Orten dieses Business Hallen gefüllt
hat, dann ist das mehr als niederschmetternd.
Chris McFly
Jr.: „Und ausgerechnet jetzt, in meiner schwärzesten
Stunde, in der ich mich selbst fragen muss, ob ich alles bisher
richtig gemacht habe, oder nicht? Bekomme ich einen Mann
vorgesetzt als Gegner… gegen den ich… gegen den ich
nie wrestlen wollte. Jimmy Maxxx. Einer dieser Menschen die ich
für meine Lage mit verantwortlich machen könnte…“
Ein tiefer Zug an der Zigarette. Er
inhaliert das Nervengift und schnaubt es förmlich durch
seine Nase aus als wenn er ein Drache wäre der den Rauch
seines Feuers durch bebende Nüstern stoßen würde.
Chris McFly
Jr.: „Ich wollte nie gegen Jimmy Maxxx kämpfen. Nicht
weil ich Angst vor ihm habe, im Gegenteil, ein CMJ in Hochform
hat 4 Jahre lang einige der wichtigsten Namen im Geschäft
bekämpft. Jimmy Maxxx ist kein Name der in einem Atemzug
genannt wird mit so herausragenden Wrestlern wie Andy Meance,
Valkos Heritage, Marvin Percio, Rick Kernen, Ed Steele oder dem
Dragon Warrior. Jimmy Maxxx steht für all das was ich nicht
mag an diesem Business.“
Seine Worte sind ohne große
Emotionen gesprochen und wirken seltsam distanziert. Sein Blick
geht nach oben als er fortfährt.
Chris McFly
Jr.: „Wir sahen uns zuerst eines Tages im Juli oder August
2010 in Needles, Kalifornien. Wenn ich mich recht erinnere
schraubten wir zusammen an einem Ring herum der auf dem
legendären Junkyard in Needles heute noch steht. Schnell
kamen wir ins Gespräch. Doch was ist seit dieser ersten
Begegnung alles passiert? Die FPW, SUW, mein erster Auftritt für
die GFCW als mich Jimmy im November 2010 für die damalige
Title Nights Show in Orlando, Florida gewinnen konnte.“
Er schluckt kurz. Wieder ein tiefer
Zug an der Zigarette.
Chris McFly
Jr.: „Unzählige Begegnungen in unzähligen
Situationen. Immer wieder sind wir einander über den Weg
gelaufen. Immer wieder hat mir Jimmy versucht sprichwörtlich
Honig ums Maul zu schmieren. Immer wieder kamen diese Kommentare
von ihm, das er in mir einen der besten Wrestler der Welt sieht…
das ich der Star des 21ten Jahrhunderts bin… ja all diese
Dinge sagte er über mich… über mich, den
Wrestler der hier in der GFCW nichts wirklich erreicht hat…
der 4 katastrophale Niederlagen am Stück auf dem Kerbholz
hat.“
Er drückt die Zigarette am
Boden aus und verschränkt die Arme auf seinen Knien, spricht
dann mit in die Ferne gerichtetem Blick weiter.
Chris McFly
Jr.: „Aber nie, niemals kam es zu diesem Match. Jimmy
Maxxx gegen Chris McFly. Es
gab nie diese Möglichkeit einmal das direkte Duell zu
suchen. Wohl auch weil ich es nie wollte. Warum werden sich viele
fragen? Stimmt es doch das es viele Ähnlichkeiten zwischen
der einstigen Hardcore Ikone und Mir gibt. Jeder versuchte es mit
einer eigenen Promotion. FPW und SUW waren seine Versuche, welche
scheiterten. Meine Nachwuchspromotion heißt SCW und findet
in Chicago regelmäßig statt. Wir fingen zu einem
ähnlichen Zeitpunkt an zu wrestlen, doch ich bin ein
dreifacher Indie World, zweifacher Hardcore und dreifacher Tag
Team Champion. Was steht bei ihm im Buch des Lebens?“
Die Blanken Zahlen sprechen eine
deutliche Sprache.
Chris McFly
Jr.: „Noch vor nicht all zu langer Zeit hörte ich wie
Jimmy Maxxx sagte er wolle zeigen das er im Ring einer der besten
ist, wolle nicht mehr reden und lieber Matches zeigen, nannte
wieder einmal meinen Namen im Zusammenhang mit Namen die in
dieser Promotion, der GFCW, den Ton angeben. Und es ist nun schon
fast ein Treppenwitz eine Ironie des Schicksals… hier
sitze ich… habe die wohl niederschmetternste
Niederlagenserie meiner Karriere in den Knochen und er ist immer
noch im Gespräch für ein Match um den World Titel der
GFCW…“
Kopfschütteln vom Chicagoer.
Chris McFly
Jr.: „Ich war wohl noch nie so in einer Außenseiterrolle
wie jetzt… die Unbeständigkeit und Wankelmütigkeit
des Berliners Maxxx haben sich mehr und besser durchgesetzt
bisher als meine harte Arbeit. Das ständige sich neu
erfinden müssen um sich ständig den Fans neu
anzubiedern um ständig neu irgendwie oder irgendwo
herumzujammern… sind mehr wert als das was ich in den
letzten Jahren gezeigt habe? Als meine Kontinuität…
Ich bin ein Außenseiter und habe nach statistischen
Grundlagen her keine Chance einen Main Eventer in der GFCW zu
besiegen. Selbst Joe Jobber hat eine bessere Bilanz nach
Brainwashed als ich.“
Eine neue Zigarette findet den Weg
in den Mund von CMJ. Das Feuer eines Zippos flackert kurz auf.
Chris McFly
Jr.: „Jimmy verkörpert alles was ich nicht mag…
Unbeständigkeit, Jammern, Unzufriedenheit, keine wahre
Demut, keine Fokussierung, keine überzeugenden Resultate,
scheitern auf allen Ebenen, immer auf andere angewiesen und nie
hat er gezeigt ob er sich seinen Platz in den oberen Regionen der
Card überhaupt wirklich verdient hat. So sehr manche meinen
wir sind uns ähnlich, so unterschiedlich sind wir doch am
Ende des Tages.“
Er schippt den ersten verbrannten
Haufen Tabak von der Kippe.
Chris McFly
Jr.: „Nun Jimmy… es wird Zeit… es ist an der
Zeit das du wieder in deine richtige Ecke zurück gedrängt
wirst. Denn heute Nacht werde ich wieder auferstehen. Heute Nacht
werde ich all das was du immer von mir behauptest sogar mal in
eine Waagschale werfen. Ich werde dich im Ring jagen, denn ich
habe nichts mehr zu verlieren. Ich stehe mit dem Rücken zur
Wand. Wie soll ich eine Herausforderung eines Robert Breads
annehmen, wenn ich nicht mehr gewinnen kann. Doch ich habe etwas
gut zu machen! Und das ist, dich zu besiegen damit auch der Rest
der Welt da draußen sieht das du nichts im Titelkampf von
Titel Nights verloren hast! Denn wenn ich dich besiegen kann, der
Mann der in den letzten Wochen nichts und niemanden mehr besiegen
konnte, dann zeigt sich endlich wo du wirklich stehst! Dann zeigt
sich das Fletcher den Titel wirklich nicht gegen dich verteidigen
sollte! Sondern gegen Lex Streetman! Erschreckend simple diese
Logik, nicht wahr?“
Über sein Gesicht zieht ein
seltsames Grinsen.
Chris McFly
Jr.: „Meine Resultate der letzten Wochen waren ernüchternd.
Habe alles verloren und bin eigentlich nicht mehr das was man als
Top Wrestler bezeichnen kann. Doch ich stehe wieder auf! Ich
werde das wieder gut machen was ich bei den letzten Matches mit
Lex Streetman verbockt habe! Ich werde alles dran setzen um dich
zu demütigen Jimmy! Alles was du bist, ist ein Abklatsch von
dem was ich als richtig für das Business empfinde. Und du
stehst im Weg! Du stehst immer noch im Weg wenn es um den Platz
im größten Match des Jahres bei der größten
GFCW Show des Jahres geht. Und ich werde dich aus dem weg räumen!
Ich schulde es Lex und ich werde alles dafür tun um das
wieder gut zu machen was schief lief seit meiner Demaskierung…“
Der Ernst ist in seine Stimme
zurückgekehrt.
Chris McFly
Jr.: „Ich werde dich nicht nur einfach pinnen. Nein, du
wirst im STF leiden. Im Amkle Log… im Boston Crap…
Im Anaconda Vice wenn es sein muss… du und Fletcher
sprecht über I Quit Matches? Lächerlich. Ich werde das
wieder ausgleichen was schief gelaufen ist in den letzten Wochen.
Ich werde dich nicht besiegen weil es wichtig ist für mein
Ego. Nein! Das ist immer noch stabil genug. Ich werde dich
besiegen für Lex! Für meinen Freund, Weggefährten
und Tag Team Partner. Denn du stehst in seinem Weg und das Beste
was ich tun kann um zu zeigen das zumindest einer der Suburbs am
Ende des Jahres mit Titelgold geschmückt sein wird, ist…
dich aus dem Weg zu räumen!“
Die Entschlossenheit ist zurück.
Und mit dieser Entschlossenheit steht er auf und geht auf die
Kamera zu, packt das Objektiv.
Chris McFly
Jr.: „HÖRST DU JIMMY!? ICH WERDE DICH AUS DEM WEG
RÄUMEN!!!
Dann erlischt das Bild als hätte
jemand den Stecker gezogen. Und somit geht es weiter im Programm.
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