Ein düsterer Ort in der ÖVB-Arena, dämmriges Licht und ein dicker Staubfilm, der sowohl den Boden als auch die Möblierung überzieht, die aus zusammengestellten Tischen und Stühlen besteht, die auf ihren Einsatz für eine der zahlreichen Veranstaltungen in der Halle warten. In dieser Abgeschiedenheit sitzt auf einem der staubigen Tische der Mann, der in letzten Wochen viel an Häme einstecken durfte. Es ist Kriss Dalmi, der serbische Junkie, dessen Alptraum einem Dinosaurierei entschlüpft ist und nun wieder ein Teil seines Lebens geworden ist: Strong Olli! Als er die Kamera entdeckt, ist es aber nicht seine Nemesis, der er die folgenden Worte widmet…


Kriss: „MR. RODGEEEEERS! PHEASANT WARRIOOOOOR! GFCW-GALAXIIIIIIIIEEEE! Halloooooo!!!!!“


Es wird sehr schnell ersichtlich, dass der ehemalige Intercontinental Champion im Moment druff ist wie’n Esel (Cho!), was besonders durch die Spritze ersichtlich wird, die, wie schon so oft, in seinem Arm baumelt. Das menschliche Wrack hopst von dem Tisch herunter und wankt auf die Kamera zu. Eine Mischung aus Husten und heiserem Kichern entweicht der Kehle des Osteuropäers.


Kriss: „Rodgers, du hast Dean Welkey gegen mich in den Ring gesteckt und obwohl er es als einen seiner großartigsten Erfolge verkauft, wenn er seinen verlogenen Mund öffnet, war es dennoch nicht mehr als ein Remis, was er rausholen konnte. Ein Ergebnis, das sogar noch nichtssagender ist, als eine einfache Niederlage! Falls du geplant hattest, dass Dean mich als Sprungbrett benutzt, dann muss ich dir leider sagen, dass dir das nicht ganz gelungen ist! Nun soll es also dein anderer Schützling gegen mich richten…“


Der Drogenrausch hat offenbar keine beeinträchtigende Wirkung auf sein Sprechorgan. Nein, es wirkt eher so als ob das Mitteilungsbedürfnis des verrückten Erzfeindes von Strong Olli durch die Drogen in seinem Blut noch einmal um ein Vielfaches verstärkt wird. Kriss Dalmi kann seine Zunge kaum bremsen.


Kriss: „Immerhin, deinen maskierten Klienten hast du mit deiner Anleitung schon fast bis zum Intercontinental Championship geführt! Was für ein großartiger Erfolg es für die Gro Gock Gang doch wäre, wenn der Pheasant Warrior nun bei Title Nights sogar das Gold gewinnt, oder?! Die Gro Gock Gang, die aus dem Nichts gekommen ist und in kürzester Zeit problemlos bis zum Intercontinental Titel durchmarschiert ist. Damit würde der Pheasant Warrior eine ähnliche Erfolgsgeschichte hinlegen wie…….. ich?“


Die Mundwinkel des geisteskranken Serben gehen noch weiter in die Breite und er entblößt seine widerwärtigen Junkiezähne zu einem fanatischen Grinsen. Dann packt er die Kamera mit beiden Händen und führt das Objektiv näher an sein Gesicht heran!


Kriss: „Ja, Rodgers! Dort wo du mit deinem Klienten hin willst, dort bin ich schon längst gewesen. Ich habe mich in einem 4-Way Dance gegen Jimmy Maxxx, den jetzigen No 1. Contender auf den GFCW Heavyweight Title, Lex Streetman, den ehemaligen German Pain und Tag Team Champion und Rob Gossler durchgesetzt und dieses wertlose Stück Metall dafür gewonnen. Dieses wertlose Stück Metall, nach dem dein Guatemaltekischer Freund nun strebt, um dein Bankkonto und somit auch deinen unersättlichen Bauch fetter zu machen!


Was du vollgefressenes Flusspferd aber noch nicht kapiert hast, ist der Fakt, dass auch nachdem ich den Intercontinental Title an Rob Gossler abgegeben habe, der Titel immer noch komplett entbehrlich ist! Egal wie hoch Rob Gossler das Gold bei jedem seiner Auftritte in den Himmel reckt, egal ob du glaubst, das der Gewinn des Titels und die damit verbundene Prestige mehr Geld in deine Portokasse spült. Das sind alles vergebliche Werke! Der Pfad des Pheasant Warriors führt über ausgetrampelte Pfade, Pfade die von MIR ausgetrampelt wurden! Der Pheasant Warrior ist somit wenig mehr als ein Nachrücker… Nein, noch viel schlimmer: Er ist ein Dalmi-Nachahmer!“


So als ob der Junkie gerade die Weltformel entwickelt hätte, nickt Kriss Dalmi stolz und mit geweiteten Augen mehrmals in die Kamera, um sich den Wahrheitsgehalt seiner Aussage auch selbst noch mal zu versichern.


Kriss: „Genau wie Dean Welkey eine exakte Rickson-Kopie ist, genauso ist auch der Pheasant Warrior wenig mehr als eine Epigone, ein x-beliebiger Luchador, der einem x-beliebigen Titel hinterherjagt, den ich schon vor einem halben Jahr absichtlich ruiniert habe. Aber ich kann ihm dafür überhaupt nicht böse sein. Im Gegenteil! Ich fühle mich geehrt, ist Nachahmung doch die größte Form der Anerkennung, nicht wahr, du EKELHAFTER?!“


In der Tat! Aufmerksame GFCW-Fans wissen natürlich, von wem sich der Manager der Gro Gock Gang für seine Catchphrase hat inspirieren lassen hat, war es doch Kriss Dalmi, der dieses Wort in seiner jetzigen Nutzung an dem schicksalhaften Tag geprägt hat, als er die Junkie World Order gründete. Mit tellergroßen Pupillen starren die Augen des Gründer der J.W.O., so scheint es, über die Kamera direkt zum eigentlichen Drahtzieher der Gro Gock Gang.


Kriss: „Du Winkeladvokat bist vielleicht noch ein viel größerer Verehrer als dein lateinamerikanischer Klient! Also was willst du windiger Möchtegern-Anwalt mir erzählen? Dass die Gro Gock Gang die bessere Junkie World Order sei? Dass deine zwei, unter Vertrag stehenden Stiefellecker im Ring soviel talentierter sind als ich? Egal, was du gegen mich und meine Errungenschaften in dieser Liga zu sagen hast, es ist komplett nichtig, denn aus dir spricht bloß ein Fan, der seine Verehrung vor den laufenden Kameras nicht zugeben will… ein EKELHAFTER!!!“


Die beiden Hände des Junkies lassen von der Kamera ab und der Kameramann entfernt sich wieder von der Person vor ihm. Fast schon lehrerhaft schwingt der Serbe nun mahnend seinen Zeigefinger und setzt seine Kampfansage fort.


Kriss: „Der Fasanenkrieger wird heute Nacht gegen mich untergehen und nachdem ich ihn gepinnt habe, werde ich mich wieder meinem lieben Freund Strong Olli widmen, mit dem ich ja auch noch eine kleine Rechnung offen habe! Zwar habe ich bis heute keine Hochzeitskarte in meinem Briefkasten vorgefunden, doch dieses romantische Ereignis werde ich mir sicherlich nicht entgehen lassen. Ihr könnt also davon ausgehen, dass ich mich später noch selbst auf die Gästeliste setzen werde! Meine besten Wünsche gehen schon jetzt an das glückliche Paar!“



An was denkt man zuerst, wenn man eine Hand mitsamt eines Kugelschreibers in ihr sieht, die auf einem Blatt Papier einem nicht klar zu identifizierenden Text aufschreibt? Einen Liebesbrief... quatsch, das würde in einen stereotypischen Teeniesfilm passen, aber nicht zum Wrestling. Vielleicht ist es aber eine Geheimnachricht an jemanden... auch falsch, schließlich sind die Zeiten von geheimen Mitteilungen auf Papier längst vorbei und selbst ein James Bond vertraut aktuell im Kino der modernsten Kommunikationstechnik. Was also schreibt sich die Hand hier genau auf und wem gehört vor allen Dingen dieses Körperteil, welches wir bei der schreiberischen Tätigkeit bewundern können? Dies alles kann uns aktuell nur an einem einzigen Ort verraten werden. In Los Angeles.


Das Büro Lex Streetmans in seinem eigenen „L.A. Gym“ ist seit langer Zeit mal wieder Schauplatz eines aktuellen Ereignisses. Trotz des etwas länger zurückliegenden Besuchs unsererseits hat sich in diesem Arbeitsraum nicht viel verändert. Immer noch ist es recht schlicht eingerichtet, gewährt durch das recht große Fenster aber weiterhin einen beeindruckenden Blick herunter in die Straßen der Metropole. Der Suburb selbst ist ebenfalls anwesend und sitzt an seinem Arbeitsplatz, während sein Blick immer wieder auf ein vor ihm stehenden Monitor fällt. Ihm gegenüber sitzt sein guter Freund und Partnercoach Chris Trip, der sich die Aktivität seines Kollegen schon seit seinem Eintreffen vor einigen Minuten anschaut, dies aber zu keiner bekannten Beschäftigung des Blondschopfes zuordnen kann.


Chris Trip: „Ich gehe mal stark davon aus, dass deine Arbeiten hier nicht wirklich etwas mit dem Gym zu tun haben, oder?“


Mit einem Kopfnicken deutet der Mann aus San Diego, der sich hauptsächlich um die Fitness der hier trainierenden Schüler kümmert, auf die Notizen hin, erntet dafür allerdings nicht einen einzigen Blickkontakt des vollkommen konzentriert dreinblickenden GFCW’lers. Stattdessen reißt der ehemalige Tag Team Champion den mittlerweile voll beschriebenen Zettel von einem Block ab und widmet sich sofort der nächsten Seite. Kurz wird inne gehalten und etwas genauer auf den Monitor gestarrt. Das verraten zumindest die leicht zusammengekniffenen Augen und schon landen die nächsten Wortfetzen zwischen den Kästchen des Papiers. Trip schnappt sich in der Zwischenzeit das bereits voll gekritzelte Werk und überfliegt es grob. Seiner hochgezogenen Stirn nach zu Urteilen begegnen ihn hierbei doch recht überraschende Zusammenhänge.


Chris Trip: „Matchprofil Eric Fletcher... seine Stärken... seine Schwächen... seine Taktik... du schaust dir doch nicht etwa...?“


Mit einem Mal reckt Trip den Hals ein wenig um den Schreibtisch herum und erlangt somit Einblick auf den Monitor. Zu sehen bekommt er dort verschiedene Videoausschnitte und –zusammenfassungen, frisch und aktuell aus dem Archiv der GFCW. Alte Matches des World Champions, seine Parademanöver und auch Szenen seines bisherigen Titelruns flimmern über den Bildschirm. Hin und wieder lässt Streetman die ein oder andere Szene nochmals zurückfahren und wenig später landen schon die nächsten Wortfetzen auf seinem Notizzettel.


Wenn das nicht mal eine akkurate Vorbereitung auf einen Kampf ist! So oder ähnlich dürfte Trip nun wohl denken. Richtig verwundert dürfte er allerdings nicht sein, schließlich hat auch er in den letzten Tagen und Wochen mitbekommen, wie wichtig der Suburb dieses Aufeinandertreffen mit dem Champion hält. Und auch, wenn es diesbezüglich schon häufiger einen Wortwechsel der beiden Freunde gegeben hat, so muss es aufgrund des aktuellen Verhalten Streetmans nochmals getan werden.


Chris Trip: „Selten habe ich bei dir eine so akribische Vorbereitung auf ein Match gesehen. Ich meine, Notizenmachen über seinen kommenden Gegner? So etwas ist bei dir doch vollkommen neu. Du hast deine Aussagen also ernst gemeint, dass dies ein immens wichtiger Kampf für dich ist, oder?“


Mit einem Augen die Geschehnisse auf dem Bildschirm verfolgend, lugt Trip aus dem Augenwinkel herüber zu seinem Gegenüber. Doch dieser macht nicht den Hauch einer Anstalt, seine Tätigkeiten nur kurz einzustellen. Stattdessen fährt der Stift nun über eine bereits festgehaltene Notiz und nach einem Grummeln, aus dem man die Wörter „Das ist doch Blödsinn!“ heraushören könnte, wird diese Erkenntnis auf dem Papier kurz und rabiat wieder durchgestrichen. Letzten Endes bekommen wir aber doch noch die Stimme des ehemaligen Tag Team Champions zu hören, womit auch irgendwie widerlegt ist, dass Männer nicht mehrere Sachen gleichzeitig können. Video schauen, Notizen machen und reden... hoffen wir mal, dass alles drei unfallfrei funktioniert.


Lex Streetman: „Es ist eine Gelegenheit, die ich vielleicht nicht so schnell nochmals bekommen werde. Wochenlang habe ich selbst auf diese Chance hingearbeitet und nun hat es endlich funktioniert. Ich will mir im Nachhinein keinen Vorwurf machen, dass ich nicht alles in meiner Macht stehende getan hab, um Fletcher zu besiegen. Besondere Situationen führend nun mal manchmal zu besonderen Methoden.“


Das Reden hat schon mal problemlos funktioniert und auch die anderen beiden Aktionen scheinen ohne weitere Schwierigkeiten abzulaufen. Ein kurzer Ratsch ertönt und schon ist das nunmehr zweite Blatt vom Block abgerissen. Manch ein Lehrer wäre stolz auf Streetman als Schüler, wenn dieser in seiner Klasse oder Univorlesung sitzen würde. Chris Trip ist allerdings weder ein Professor, noch ein Lehrer und somit lässt er sich lediglich in seinen Stuhl vor dem Schreibtisch zurückfallen und blickt den Headcoach dieser Institution weiter nachdenklich an.


Chris Trip: „Hört sich für mich fast so an, als ob die Suburbs dir nicht so wichtig sind, wie das heutige Match. Ich meine... selbst vor euren Titelmatches hab ich von dir nie solch eine Art von Vorbereitung gesehen.“


Jetzt hat er es doch geschafft! Innerhalb des Bruchteils einer Sekunde stockt der Stift in der Hand und wird wenig später sanft auf der Tischoberfläche abgelegt. Zum ersten Mal weicht Streetmans Blick vom Sichtgerät weg und fokussiert sich wenig später auf das Gesicht Trips. Mit einem Klick auf der neben dem Bildschirm liegenden PC-Maus werden die Videosequenzen gestoppt. Nun widmet sich der Los Angelino vollkommen seinem Mitcoach zu und blickt ihn einige Momente lang an.


Auch der Partner von Chris McFly Jr. wirkt ein wenig nachdenklich und auf der Suche nach den richtigen Worten. Neben CMJ ist Trip wohl die Person, die den ehemaligen Straßenjungen wohl am Besten kennt. Vieles haben die Beiden Kumpel im Laufe der letzten Jahre schon miteinander besprochen, oftmals auch private Sachen. Wahrscheinlich einer der Gründe, warum Trip diese Aussage wohl tätigen kann ohne sofort eine blöde Reaktion des Blondschopfes zu bekommen. Und doch... eine Reaktion des Suburbs bleibt natürlich nicht aus.


Lex Streetman: „Die Suburbs sind eine komplett andere Geschichte und haben nichts mit der jetzigen Situation zu tun. Im Team bin ich nicht alleine und aber mit Chris einen außergewöhnlichen Partner an meiner Seite, der auch in der Lage ist, den Großteil eines Matches alleine tragen zu können. Wir ergänzen uns nahezu perfekt und die kleineren Schwächen des einen werden durch den anderen wieder ausgebügelt.“


Obwohl er die Meinung Trips in dieser Situation nicht ganz teilen kann, so bleibt seine Stimme dennoch ruhig und entspannt. Das haben wir ja in den letzten Wochen auch schon anders erlebt und gerade die Geschichte mit Fletcher scheint Lex ja durchaus zum Brennen zu bringen... ebenso wie die abgelaufene Fehde gegen Corps Nobilis.


Lex Streetman: „Chris und ich sind vielleicht eine einmalige Symbiose, die in ihrer Zusammenstellung besser wirkt, als jede Matchvorbereitung der Welt. Aber auch die ist nicht unfehlbar und versagt auch mal bei einem Kaliber wie Fletcher. Eric ist ein anderes Level und womöglich eine Höhe, die wir bisher noch nicht kennen gelernt haben. Er ist nicht Corps Nobilis, das ist eine komplett andere Stufe... es ist vielleicht die finale Stufe, die ich unbedingt gehen und erreichen möchte.“


Als ob er sich neue Motivation zugesprochen hätte, rollt Streetman auf einmal vom Schreibtisch weg und erhebt sich auch zum leichten Erstaunen seines Gegenübers. Dieser macht auch keine Anstalten irgendetwas entgegenzusetzen denn scheinbar hat sich der Mann aus Los Angeles das ein oder andere Wort von der Seele zu reden. Und was machen Wrestler meistens, wenn sie etwas erzählen möchten? Richtig, sie laufen auf und ab blicken hin und wieder Mal zu ihren Gesprächspartner, in diesem Fall Chris Trip.


Lex Streetman: „Ich möchte beweisen, dass ich es auch ohne Unterstützung anderer und vollkommen alleine nach ganz oben schaffen kann. Mit Sicherheit hat mich Chris in unserem Team nicht durchgezogen oder Ähnliches, aber es sind nun mal zwei verschiedene Paar Schuhe, ob du es im Team schaffst erfolgreich zu sein oder eben alleine.“


Die Hände vergraben sich tief in den Hosentaschen seines Trainingsanzugs und sein Blick wendet sich nun an die Glasfassade seine Büros. Unter ihm brausen die Autos die Avenue entlang, während sein Blick an den gegenüberliegenden Gebäuden und Dächern hängen bleibt. Auch wenn dieser Ausblick auf Dauer mit Sicherheit eher trist und eintönig war, so genügte es ihm stets von seiner Büroarbeit einmal hoch zuschauen und zwischen den Zinnen und Schornsteinen hindurch kurz den Horizont in Augenschein zu nehmen.


Lex Streetman: „Damals... vor knapp ein einhalb Jahren war es ähnlich bei meinen Auseinandersetzungen mit Pavus Maximus. Anfangs hatte ich noch die Outlawz an meiner Seite, doch nach deren Auflösung wollte ich ebenfalls zeigen, dass ich auch alleine erfolgreich sein kann und mein Erfolg nicht auf der Existenz der Gruppierung aufgebaut war. Auch wenn ich am Ende das Unification Match verloren habe, so war es für mich trotzdem ein großer Entwicklungsschritt und ein Beweis dafür, dass mein Weg in der GFCW noch nicht vor bei war. Sicherlich, Pavus Maximus ist nicht Eric Fletcher. Der Intercontinental Title ist nicht der World Title. Alles ist hier und jetzt eine Stufe extremer, aber auch ich habe mich seitdem weiterentwickelt und befinde mich vielleicht aktuell in der besten Form meines Lebens. Und deshalb werde ich mir diese Möglichkeit auf keinen Fall entgehen lassen.“


Stille durchzieht nun den Raum, wo man normalerweise Schreibgeräte, Ordner und Aktenvernichter bei der Arbeit lauschen kann. Sowohl Streetman, als auch Trip stehen respektive sitzen schweigend an ihren Plätzen und lassen die letzten Worte noch ein wenig nachwirken. Dann allerdings kommt urplötzlich wieder Leben in die Szenerie und es ist wieder Streetman, der eine erste Reaktion folgen lässt.

Ohne ein weiteres Wort zu verlieren dreht er sich auf dem Bodensatz um und schreitet schnurstracks in Richtung der Ausgangstür seines Büros. Trip schaut für einen Moment erst ein wenig verdutzt, kann nach kurzer Zeit aber dann doch reagieren und sieht dem sich entfernenden Streetman hinterher.


Chris Trip: „Und was, wenn man fragen darf, hast du jetzt vor? Ist deine Vorbereitung etwa schon wieder beendet oder weißt du mittlerweile alles über Fletcher?“


Kurz vor dem Verlassen des Raumes bleibt Streetman nun stehen und dreht sich nochmals in Richtung seines Kumpanen um. Sein Gesicht ziert mittlerweile ein kleines Grinsen und ein kurzes Kopfschütteln beantwortet die Frage Trips eigentlich schon ganz gut.


Lex Streetman: „Theorie alleine wird mit nicht zu einem Sieg reichen. Auch körperlich muss ich mich in meiner Bestform befinden. Ich bin mir sicher, dass sich Fred Malone und die anderen über ein wenig Sparring mit Sicherheit freuen werden.“


Eine mögliche Win-Win-Situation für beide Seiten und ob sich diese Vorbereitungsart für Streetmans letzten Endes auszählt, werden wir am Ende dieses Abends auf jeden Fall wissen. Spannend wird es alle Mal werden...



Ein junger Mann im Ring, seine langen dunklen Haare schütteln im Wind, während er durch den Ring sprintet. Mit einer Clothesline reisst er seinen Gegner zu Boden. Ein Elbow Drop quetscht den Brustkorb seines Gegners ein.


Beide Mittelfinger streckt er seinem Gegner und den Fans entgegen. Dann klettert er aus dem Ring und greift nach einem Stuhl hinter der Ringabdeckung. Diesen reckt er in die Luft über seinen Kopf und schreit so laut er kann.


Wieder im Ring, hämmert er den Stuhl voll ins Gesicht seines Gegners. Doch damit nicht genug, er schlägt auf den am Boden liegenden Gegner weiter ein mit dem Stuhl.


Er klemmt den Stuhl in die Ringecke, um dann den Kopf von ihm zu greifen und ihn mit voller Wucht und dem Kopf vorran gegen den Stuhl. Der Typ blutet, was den jungen Mann in seinem schwarzen Shorts und Shirt und seinen schwarz weißen Handschuhen und Kickpads noch mehr anstachelt.


Dadurch wirft er seinen Gegner aus dem Ring raus und wirft ihn dann gegen die Ringabsperrung. Nur um dann auf ihn zu zu rennen und mit ihm mit einem Spear durch die Barrikade zu brechen.


Dann sieht man den jungen Mann, wie er in einem Gang mit einigen Frauen flirtet und Interviews gibt mit allen möglichen bekannten TV Sendern, in denen er sich als die geilste Sau auf dieser Erde ausgibt.


Er sei der Mann, er mache alles richtig und er habe die volle Kontrolle. Was er sagt wird gemacht, was er macht wird zu Gold.


Dann geht er in ein Büro, auf dem Tisch steht groß sein Namensschild. Ebenso liegt da ein Vertrag, ein Vertrag für eine Show. Für eine Show von seiner Liga.


Ganz groß steht es auf dem Zettel. F…..P……W!


Fantasy Pro Wrestling, die Liga die er so groß gemacht hat. Die er zum Erfolg führen wird. Durch den Mann der auf der ganzen Welt als DER Wrestler gesehen wird. Er ist der King, der Mann der alles möglich macht, sogar das was für andere unmöglich ist.


Der Mann aus Berlin, der Intercontinental Champion. Der Anführer der Outlaws und der Mann der einfach immer der beste sein wird. Jimmy…… Maxxxxx……..


……… da wacht er auf. In Schweiß gebadet und total außer Atem, so sitzt er aufrecht in seinem Bett. Dem klapprigen Schlafsofa, das in seiner total verdreckten Bruchbude das er Appartement nennt steht. Das was für andere ein Traum wäre der ihr Leben verändert, ist für ihn ein wahrgewordener Albtraum.


Für den Mann der hier mitten in Downtown L.A seinen Erholungsschlaf hält. Zwischen den Shows der GFCW, fliegt er in seine Wahlheimat Los Angeles. Nicht nur weil er hier in Amerika auch mehr als genug für Wrestling Promotions antritt, nein sondern weil er es schon lange nicht mehr in Deutschland aushält.


Und das genau wegen diesen Bildern, die ihm gerade den Kopf zermartern. In Deutschland, da fand er seinen Anfang. Sein großer Start bei German Fantasy Championship Wrestling. Doch war es ein schöner Start? Nein! Warum war das so? Wegen ihm!


Nicht mal ein paar Monate war er dabei und er dachte schon er wäre der Mann. Der King of the Ring! Er dachte er hätte alles im Griff und wäre der Mann am längeren Hebel und könnte jedem sagen was er zu tun und zu lassen hat. Er hatte immer Recht. Er wusste was richtig und falsch ist. Er wäre das Gesicht der GFCW, der große Star dem alle zu Füßen liegen müssen.


Eine Erinnerung, eine Zeit die er gerne vergessen würde. Weil sie ihn wie ein dunkler Schatten verfolgt. Weil sie der Grund ist, das ihm keiner glaubt. Weil sie der Grund ist das keiner an ihn glaubt.


Er wischt sich den Schweiß aus dem Gesicht und dreht sich zu seinem Tisch vor dem Sofa. Da steht ein Glas neben einer Flasche Whiskey. Ein kleiner Schluck aus dem Glas. Diesen Traum will er vergessen, auch wen er ihn schon seid Jahren verfolgt.


Jimmy steht auf und geht in sein Badezimmer, das nicht minder sauberer ist als das Wohnzimmer. Dort geht er ans Waschbecken, um sich erstmal kaltes Wasser mit den Händen ins Gesicht zu werfen. Erstmal richtig wach werden ist das Motto.


Zum Duschen hat er noch keine Lust, erstmal ins Wohnzimmer auf den alten Sessel setzen und eine Zigarette anmachen. Auch wen Jimmy versucht weniger zu rauchen, weil er mehr auf Fitness achten will. Die eine zur Beruhigung der Nerven, die wird erlaubt sein.


Dann schnappt Jimmy sich seine kleine Handkamera, die er immer für diese andere Liga benutzt. Und fängt an ein kleines Video zu drehen, während er in seinem Fernsehsessel sitzt.


Jimmy Maxxx: „Ich weiß, das ist nicht gerade die typische Promo, Umgebung und Outfit in dem man mich kennt. Aber ich muss einfach mal das jetzt los werden und auf Tape bringen, um es mit den GFCW Fans zu teilen. Einfach weil es jetzt zu der nächsten Show und meinem Gegner passt.“


Wieder zieht Jimmy nervös an der Zigarette, der Traum hat ihn sehr mitgerissen. Es sind Stücke, Erinnerungen aus der Vergangenheit die ihn immer wieder einholen.


Jimmy Maxxx: „Chris, gerade eben als ich in meinem Bett lag, sah ich die Bilder die dich so sehr in Rage bringen. Vorallem wen es um mich geht. Um meine Vergangenheit und meinem Verhalten in dieser Zeit. Als ich noch eine Liga geleitet habe und wir beide Ringe aufbauten in Kalifornien, um einen Platz in einer Liga zu bekommen.“


Kurz holt sich der Berliner die Flasche und das Glas zum Stuhl, möchte dabei noch etwas trinken.


Jimmy Maxxx: „Und ganz ehrlich, ich verurteile dich nicht dafür das du so sauer auf meine Person reagierst. Das du mich nicht im Ring willst, das du am liebsten so weit weg von mir sein möchtest wie es nur möglich ist. Den in dieser Zeit, habe ich Jimmy Maxxx, fast die Karriere von Chris McFly Jr. ruiniert. Warum? Weil ich damals dachte, ich weiß alles. Ich habe auf alles eine Antwort, weil ich habe ja ne eigene Liga und Titel gewonnen. Wen das einen nicht zu einer Legende macht, was dann? Falsch!“


Jetzt muss er lachen, der Mann der beim PPV Title Nights, der Nacht der Nächte in der GFCW um den World Title antreten wird, lacht.


Jimmy Maxxx: „Den wisst ihr, während ich irgendwo in Berlin unter einer Maske und noch Fett wie eine Sau in kleinen Vereinshäusern mir meine ersten Sporen verdient habe, hat Chris schon mit Lex und einigen anderen in der NWA um das ganz große Gold gekämpft und sich dort schon einen Namen gemacht. Während man mir noch die Windeln wechseln musste, war Chris schon ein bekanntes Gesicht, genauso wie sein Tag Team Partner Lex. Aber ich war zu dumm und naiv um das zu sehen oder es einzugestehen. In meinem Kopf gab es niemanden der über mir stand, ich war der King. Doch in Wirklichkeit war ich einfach nur so dumm. Ich habe mit einigen Aktionen nicht nur meinen Ruf, sondern auch den von vielen Leuten wie eben Chris aufs Spiel gesetzt.“


Wieder ein Schluck aus dem Glas voll Whiskey.


Jimmy Maxxx: „Und dann, als Chris zur GFCW kam, habe ich den Vogel total abgeschossen. Ich habe mich aufgeführt, wie ein Teenie bei der Twilight Premiere. Ich bin so tief in McFly´s Arsch gekrochen, das ich mehr über sein Rektal wusste, als sein Urologe.“


Dann lächelt er wieder, mit einem sehr selbstbewussten Blick in seine Handkamera.


Jimmy Maxxx: „Aber Chris, das war dann und jetzt ist heute. Nicht das ich dich nicht mehr respektiere, sondern ich habe vorallem gelernt mich zu respektieren. Das heisst, wen ich gegen dich in den Ring steige bei War Evening, dann nicht weil ich das will. Nicht um irgendwelche Fanträume zu erfüllen. Wen ich bei War Evening in diesen Ring steige und zu dir rüber sehe. Dann sehe ich Chris McFly. Einen Mann. Einen Wrestler. Einen Gegner, den ich besiegen muss, um selbst DER beste Wrestler zu werden. Nicht weil ich das einfach sage, nicht weil ich das einfach denke. Sondern weil ich es mir verdiene. Mit einem Sieg gegen dich Chris und einem Sieg gegen Eric Fletcher bei Title Nights.“



Ein Video ist zu sehen. Es ist ein schöner Herbsttag, der so langsam zu Ende geht. Ein Park in Bremen ist zu sehen, der nur noch spärlich besucht ist. Zwei bekannte Gesichter laufen jedoch noch durch den Park. Es sind ThunderSteel, die in Freizeitkleidung gekleidet sind. Thunder verspeist gerade nach und nach kauend eine Bratwurst im Brötchen während der Lord eine 0,5 Liter-Flasche Cola ab und zu schluckweise trinkt. Auf einer Wiese lungern vier junge angeheiterte Leute schätzungsweise zwischen 18 und 22 Jahre alt, die gerade Bier und Schnaps am trinken sind und sie verhalten sich nicht gerade leise. Überall herum liegen Flaschen und Müll. ThunderSteel gehen an diesen Personen, die ein Stück weit vom Weg entfernt sitzen, vorbei und werfen ihnen nur einen kurzen Blick zu. Dann gehen sie langsam weiter.


Säufer 1: Hey, schau dir mal diese komische Gestalten an. Aus welchem Zirkus sind die denn ausgebrochen? Hahaha!!!

Säufer 2: Die haben doch gar nichts drauf. Das sind doch nur Hampelmänner.

Säufer 3: Die haben keine Eier in der Hose. Hahahahaha!!!


Es schallt ein lautes Gegröle von der Wiese herüber. Nachdem es wieder ein wenig ruhiger geworden ist, steht einer der vier auf und geht in Richtung ThunderSteel. Er wendet sich primär Thunder zu.


Säufer 1: Hey Dicker, friss nicht zu viel, sonst platzt du noch.


Thunder dreht sich um, kaut und schluckt noch ein Stück Bratwurst und Brötchen herunter, lässt es sacken und holt kurz Luft.


Thunder: Was ist dir da aus dem Gesicht gefallen, du Arschloch.


Der Säufer bekommt einen leicht ironieerfüllten erschreckenden Eindruck.


Säufer 1: Hey, hey. Jungs, habt ihr das auch gehört. Der Fettschwabbel kann ja auch sprechen und uns kontra geben. Das hätte ich nicht gedacht. Hahaha!!!


Nun spielt der Lord auch mit und stellt sich vor Thunder und mustert ihn von oben bis unten.


LoS: Also kommt schon. So dick ist mein Freund hier aber auch nicht. Du hast da wohl einen Knick in der Pupille.


Die anderen angeheiterten Pöbel stehen nun auch auf und gehen. Der Säufer, der mit Thunder gesprochen hat, wendet sich dem Lord zu.


Säufer 1: Na schau mal einer an. Du Milchbubi mischt sich hier ein. Hab ich dir das etwa erlaubt?

LoS: Momentchen mal. Der Zweischläfrige hier ist mein bester Freund und ich kann das nicht abhaben, wenn du mich Milchbubi nennst. Sagst du das noch einmal, versuche ich dich mal zu melken. Mal sehen, ob man von dir auch Milch gewinnen kann und wenn, dann wird sie wohl ungenießbar sein.

Säufer 1: Also jetzt trifft mich der Schlag. Der Milchbubi sucht wohl ebenfalls Stress. Jungs, ich glaube wir müssen denen mal eine Lektion erteilen.

Thunder: Hast du 'ne Pizza im Horchlappen? Du sollst meinen Freund nicht Milchbubi nennen. Ansonsten erteile ich euch mal eine Lektion.


Der Pöbel zeigt mit dem Finger auf Thunder.


Säufer 1: Hey, reize mich nicht. Ansonsten könnte das sehr ungemütlich für euch beide werden. Nachher erkennt euch eure Mama nicht mehr wieder, verstanden?


Der Säufer lächelt und zwinkert seinen Kollegen zu.


Thunder: Wenn du nochmal mit den Augen zwinkerst, zwinker ich mit den Fingern.

LoS: Dann gibt’s vor die Sabberrinne, aber euch allen. Dann werden eure Mütter euch nicht mehr wieder erkennen.


Die vier Pöbel schauen sich an und fangen an zu lachen.


Säufer 2: Ihr seid zu zweit und wir zu viert. Das überlebt ihr nie.


Ein Säufer nimmt Anlauf und möchte Thunder überraschend attackieren, doch der Lord stellt ihm ein Beinchen und der Pöbel fliegt unsanft auf den Boden.


Thunder: Da hat's Bumms gemacht und unten isser! So schnell kann man abstürzen, gelle?!


Der mögliche Anführer macht einen Wink mit seiner Hand und alle gehen in Kampfstellung. Thunder wirft sein Rest vom Wurstbrötchen weg und der Lord lässt seine Flasche fallen. Es ist ein lauter Schrei zu hören, der die Vögel aus den Baumkronen jagt. Alle Aufmerksamkeit auf die akustische Quelle. Er kommt aus einer Zierbuschstraße, wo die ganzen schön säuberlich in einer Reihe gepflanzt wurden. Doch da ist nichts! Bis.... jemand aus dem Busch stolpert und sich böse Mault. Es ist kein geringerer als der ultra Punk und genau so Begrüßt er die Meute als er auf sie zu taummelt.


Sid: Ich bin Punkman.... Ich befehle euch damit auf zu hören! Das sind meine Freunde!


Gerade pünktlich zum Lachen trifft er auf die Gruppe, etwas deprimiert blickt er zu ThunderSteel....


Sid: Bleibt ruhig meine Freunde, ich rede mit den Jungs....


Thunder und der Lord schauen erstaunt zu Sid.


Thunder & LoS: SID!!! Was machst du denn hier?


Der mögliche Anführer muss lachen. Die anderen Säufer fangen auch hämisch an zu lachen. Sid holt eine Kippe raus, steckt sie sich in den Mund und fängt an mit tief hängendem Augenlid belehrende Worte an seine jungen Schüler zu richten.


Sid: Ihr wollt euch prügeln? Lass mich einen Schluck trinken und eine Zigarette an stecken. Aber ich muss euch warnen, Punkman macht euch viiiiiieeeel Aua!


Sid holt einen Flachmann aus seiner Jackentasche, trinkt gekonnt mit einer Kippe am Mund den ganzen aus, noch mit vollen Backen holt er das Feuerzeug raus, dreht die Flamme hoch und macht es an. Dann tritt er an den Anführer ran und spuckt ihm Kippe mit Backeninhalt ins Gesicht, darauf geht sein ganzes Gesicht in Flammen auf und eine Fontäne zündet alle vier an und eilig versucht Sid seine brennenden Lippen zu löschen.


Sid: Punkman meets Spiritus, ihr Spassten!


ThunderSteel bringen ein naja etwas wehmütiges Lachen heraus. Eine schöne Schlägerei wäre ihnen lieber gewesen. Da die Pöbel noch ein kleines Problem haben, wenden sich ThunderSteel erstmal Sid zu. Ein Handshake der beiden mit Sid folgt.


Thunder: Sid, alter Kumpel. Erzähl mal. Was machst du hier?

LoS: Dich haben wir schon eine Ewigkeit nicht mehr gesehen.

Sid: Ich bin gestern eingeschlafen... wie und wann weiß ich nicht und warum.... keine Ahnung.... Aber dann wach ich auf trinke 2-3 Fläschchen und auf einmal höre ich Geräusche und plötzlich bin ich hier..... Und ihr?

Thunder: Wir haben uns in den USA die Sendungen der GFCW angesehen und was da für Kasper herumliefen. Ich dachte ich traue meinen Augen nicht.

LoS: Naja, dann lief noch solch ein dummer Werbespot, wo es den Anschein hatte mein Bruder wurde umgebracht.

Thunder: Da dachten wir: Machen wir ein wenig Urlaub, lassen wir mal unsere Wrestlingschule Wrestlingschule sein und besuchen Parn und die GFCW.

Sid: Oetti hoch! Wir gehen mal gucken wo wir unser Gehirn sterilisieren und wenn ich alkoholisierter bin, dann sagt ihr mir das noch mal und wir gehen feiern.... Das hört sich gut an, ihr müsst mit den Flaschen echt mal aufräumen...

Thunder: Genau und zur Zeit habe ich die Corps-Studenten im Blickwinkel. Meinten die doch, dass sie unsere Welcome back-Feier einfach so stören könnten und es wäre ihre Zeit, die wir ihnen klauen würden.

LoS: Nur weil sie jetzt den neuen betrügerischen Commishioner Emilio Fernandez ...

Thunder: Gesundheit.

LoS: Danke. ... dabei haben und er noch uns zusammen mit den Langzeitstudenten hinterrücks attackiert.

Thunder: Da kam Parn an und hat mal das Stühlchen sprechen lassen. Dann war Ruhe im Ring.

LoS: Achso, nochmals danke für deine Hilfe, Sid.

Sid: Kein Problem....

Thunder: Na dann lasst uns mal etwas essen gehen. Ich konnte noch niemals mal meine Bratwurst in Ruhe aufessen.

LoS: Gute Idee. Gehen wir.


Doch als die drei sich umdrehen wollen, haben die Pöbel wohl noch nicht genug. Mit einem Geschrei wollen sich die vier auf ThunderSteel und Sid stürzen. Doch Thunder dreht sich um, stürmt ebenfalls wie der Lord los und schickt zwei der Pöbel mit einem Clothesline zu Boden. Der Lord zeigt gegen den einen einen schönen Hurrancanrana. Sid schnappt sich den letzten und zeigt einen mehr wackligen Superkick, der aber sein Ziel trifft. Während sich die vier Pöbel auf dem Boden teils vor Schmerzen winden, wischt sich der Lord den Staub von seiner Kleidung ab.


Thunder: So jetzt ist Ruhe im Karton.

LoS: Jetzt haben wir denen eine Lektion erteilt und wir gehen nun endlich essen.


ThunderSteel nehmen Sid in ihre Mitte und gemeinsam verlassen sie den Park. Diese Szene fadet nun auch langsam aus.




War Evening, Bremen (ÖVB-Arena), 16.11.2012


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Die ÖVB-Arena ist pickepacke voll und warten natürlich nur auf eins... endlich den Anfang der War Evening Ausgabe zu sehen. Das nun einsetzende Feuerwerk auf der Entrance Rampe verrät uns auch schon, dass die GFCW-Galaxie nicht mehr lange warten muss und prompt ist die Halle geschwängert von Jubelschreien und Pops jeglicher Art. „Masquerading of the Wicked“ von Edge of Thorns klingt hierzu auch noch aus den Lautsprechern und die umherschwirrenden Scheinwerfer lassen die Halle im grellen Licht erstrahlen. Auf dem Titan Thron prangert selbstverständlich das große GFCW Logo und zeigt gleichzeitig einen kleinen aber vielaussagenden Hinweis, was uns in zwei Wochen erwarten wird... Title Nights, der große Abschluss des GFCW-Jahres 2012!

Wie wohl jede einzelne Person in der dieser Halle freuen sich auch Pete und Sven schon wie Bolle auf die Großveranstaltung und wer weiß, vielleicht werden wir heute noch das ein oder andere Match für den PPV booken können. Die beiden Kommentatoren sind auf jeden Fall auch wieder auf ihren angestandenen Plätzen und nachdem sie sich ein letztes Mal von der fantastischen Atmosphäre hier im hohen Norden Deutschlands überzeugt haben, widmen sie sich ihrem lieben Kameramann und seinem Objektiv zu.


Pete: „Guten Abend, liebe GFCW-Galaxie und herzlichen Willkommen zu einer weiteren Ausgabe von War Evening! Nur noch zwei Wochen sind es bis Title Nights, was auch automatisch heißt, dass wir heute die letzte reguläre War Evening Show dieses Jahres haben werden, bevor wir im Dezember das Jahr in zwei Spezialausgaben nochmals Revue passieren lassen. Heute freuen wir uns allerdings nochmals auf richtig Action im Ring und somit gebe ich ab an...

Sven: „... an mich natürlich und somit auch Hallo von meiner Seite aus! Heute ist die letzte Chance, sich für den PPV nochmals richtig in Position zu bringen und ein letztes tatkräftiges Ausrufezeichen zu setzen. Von Singles Matches über ein Tag Team Match, bis hin zu einer glorreichen Feier haben wir heute wieder alles dabei. Schritt für Schritt sehen wir uns hier aber jetzt erneut die Card für diesen Abend an.“


Single Match:
Kriss Dalmi vs. Pheasant Warrior
Referee: Howard Eagle


Sven: „Der große Krieger aus Guatemala konnte sich in der letzten Show gegen Savan durchsetzen und hat somit sein Recht auf ein Intercontinental Titel Match bei Title Nights gegen Rob Gossler behalten. Heute bekommt der Pheasant Warrior noch einmal die Chance, ein letztes Signal an Gossler zu versenden, wenn er gegen den zurückgekehrten Kriss Dalmi antritt.“

Pete: „Der Serbe war einige Woche in einer Wiener Entzugsklinik stationiert und ist zumindest laut den Aussagen seiner Ärztin clean. Dieser Befund darf aber wohl stark angezweifelt werden. Für Dalmi, ein übrigens ehemaliger Intercontinental Champion, ist das erste Match wieder seit seiner Rückkehr und allgemein seit seinem Titelverlust bei Brainwashed 2012!“


Code of Honor-Series:
Jimmy Maxxx vs. Chris McFly Jr.
Referee: Guido Sandmann


Pete: „Die Code of Honor-Series geht in eine neue und vielleicht ja auch schon letzte Runde. Vor zwei Wochen hat der Berliner letztendlich das bekommen, was er wollte und tritt nun bei Title Nights gegen den World Champion Eric Fletcher in einem „I Quit Match“. Heute allerdings steht ihm erst mal der „Swingin’ Wrestler“ gegenüber, mit dem Maxxx ja auch so seine Vergangenheit hat.“

Sven: „In einer Promo der letzten Show machte Chris McFly Jr. nämlich eben Jimmy Maxxx dafür verantwortlich, dass er unter die Maske des „El Negro Cavaliere“ geschlüpft ist und somit vielleicht einer der heißesten Auseinandersetzungen der letzten Zeit angefacht hat. Für McFly ist es auf jeden Fall keine einfache Zeit momentan und vielleicht kommt ein Match gegen seinen offensichtlichen Hassgegner gerade rechtzeitig.“


Tag Team Match:
Corps Nobilis (Heinrich von Sternburg & Richard von Hansa) vs. Hardcore Madness (Rob Gossler & Savan)
Referee: Mike Gard


Pete: „Seit ihrem Titelgewinn vor sechs Wochen sind die Adligen von Corps Nobilis zweifache Tag Team Champion. Seit vier Wochen bilden sie mit dem GFCW Commisioner Emilio Fernandez zusammen wieder „Ultima Ratio Regum“ und letzte Show trainierten sie die vier Talente des „Gro Gock Talent Search“. Nach dem finalen Sieg gegen die Suburbs schweben die Süddeutschen quasi auf einer Welle des Erfolges. Schauen wir mal, ob Hardcore Madness daran etwas ändern können.“

Sven: „Nach einiger Zeit tun sich Gossler und Savan heute wieder als Team zusammen und möchten am Liebesten auch die Tag Team Division von ihrem extremen Lebensweg aus Hardcore und Alkohol aufmischen. Ob dem Intercontinental Champion und dem Ukrainer das schlussendlich gelingt, werden wir heute sehen.“


Non-Title Match:
Lex Streetman vs. Eric Fletcher
Referee: Peter Cleven


Sven: „Der heutige Main Event ist ein Teil des Hauptkampfes von letzter Show und lässt die kleine Geschichte dieser beiden Männer nun gipfeln. Schon seit einigen Shows konfrontiert der Suburb Lex Streetman den World Champion mit der Tatsache, dass er ihn noch nie gepinnt hat. Und das, obwohl Fletcher behauptet hat, schon jeden aktiven GFCW’ler besiegt zu haben.“

Pete: „Immer und immer wieder provozierte Streetman den Candy Man, bis dieser am Ende nach dem Main Event der letzten Show eine Herausforderung aussprach. Heute sehen wir also dieses Match und es ist nicht nur für Streetman die Chance, sich im Main Event der GFCW zu profilieren. Auch Fletcher selbst wird im Bezug auf sein anstehendes Titelmatch bei Title Nights alles auf einen Sieg setzen.“

Sven: „Freuen sie sich außerdem auf das, womit vor ein paar Wochen wohl keiner gerechnet hätte. Unser Mann aus Sondershausen, Strong Olli, wird hier und heute im Ring seine Freundin Mia zum Altar führen und heiraten! Irgendwie rieche ich in dem Zusammenhang auch schon die Fäulnis von Kriss Dalmi aufkommen...“

Pete: „Na hoffentlich nicht, es muss doch schließlich im Wrestling-TV auch mal eine Hochzeit stattfinden, die nicht von irgendjemanden ruiniert wird, sondern einfach nur ein Bild für die Ewigkeit darstellt.“

Sven: „Wohl kaum, ansonsten könnten sie auch in einer normalen Kirche heiraten... freuen Sie sich außerdem auch noch auf Auftritte von Robert Breads, Danny Rickson, Zereo Killer und einem weiteren Teil der „Gro Gock Talent Search“!“

Pete: „Viel Spaß also, mit dem letzten War Evening vor Title Nights, wünschen euch Pete...“

Sven: „... und Sven! Here we go!“



Natürlich sind die Fans immer gut gelaunt, wenn man in die Halle schaltet. Heute sind sie es aber auch durch den Umstand, dass sich die GFCW in der schönsten Stadt Deutschlands befindet – Bremen.

Die nettesten und besten Menschen der Bundesrepublik lächeln auf den Rängen der ÖVB-Arena und werden bei einer Kamerafahrt gezeigt.

Was kann die Stimmung trotzdem so richtig ruinieren? Wohl kaum mehr als die ertönende, instrumentale Musik an dieser Stelle. Wir hören nämlich das Theme der „Gro Gock Gang“. Auch das zu spielen beginnende Video auf dem Titan Tron lässt eindeutig auf einen Auftritt des Duos Mr. Rodgers und dem Fasanenkrieger schließen.


Schon kurze Zeit schiebt sich parallel zum Pfeifen des Publikums der voluminöse Adoniskörper Mr. Rodgers auf die Bühne. Der Anwalt grinst, wie meistens, so breit, als ob er einen All you can eat-Gutschein gewonnen hat und deutet stolz neben sich. Dort tritt der Pheasant Warrior, seines Zeichens No. 1 Contender auf den Intercontinental-Titel, ins Bild.

Der Guatemalteke hat sich heute für eine rote Version seiner Maske entschieden, auch die Ringhose ist wie stets perfekt abgestimmt. Dazu trägt er einen weißen Umhang, der durch eine Windmaschine in der perfekten Pose gehalten wird.

Schon bald danach bewegt sich das Bündnis in Richtung des Ringes. Sie wirken dabei deutlich motivierter als der Schreiber beim Verfassen dieser Zeilen.


Pete: „Da haben wir unseren No. 1 Contender! Er konnte Savan besiegen und eindeutig klarstellen, wer bei Title Nights gegen Rob Gossler antreten wird.“


Im Geviert angekommen gelangt auf magische (!!!) Weise ein Mikrofon in die Hand des Anwalts, der sogleich ein Räuspern erklingen lässt. Die Zuschauer buhen aber munter weiter.


Mr. Rodgers: „IHR EKELHAFTEN! Ruhe!“


Die Wirkung ist durchschlagend. WIRKLICH? Nein lol nur ein Scherz. Tatsächlich sind die Fans noch immer mies gelaunt und rufen abfällige Sachen über die Gang, aber Mr. Rodgers fängt nun einfach an, schließlich kann dieses Gewarte ja nicht für immer gehen!!!


Mr. Rodgers: „Meine Damen und Herren, Zuschauer aus aller Welt. Ich präsentiere Ihnen den großartigen, unverwechselbaren, ehrbaren, herausragenden, edlen, liebreizenden, leidenschaftlichen, leistungsfähigen, lobenswerten, Besser-als-ihr-seienden, internationalen, potenten, kostbaren, weltklasseseienden, gossler-zerstörenden No. 1 Contender, den...“


Er reißt seine Arme in die Luft.


Mr. Rodgers: „PHEAAAAAAAASANT WARRIOOOOOOOOOOOOOR!!!11 <3“


Das Sprachrohr klopft seinem Mandanten überschwänglich lobend auf die Schulter.


Mr. Rodgers: „Noch fast genau zwei Wochen müssen wir warten und dann wird hier in der GFCW endlich ein ernstzunehmender Champion im Ring stehen! Dann muss sich ein Vertreter dieser Liga nicht mehr schämen, wenn er gefragt wird, wer der Intercontinental-Titelträger ist. Denn bald wird dieses Gold nicht mehr von einem peinlichen Alkoholiker gehalten...“


Man kann sich schon denken, was Rodgers an dieser Stelle sagen möchte, doch er verstummt und blickt sich in der Halle um.


Mr. Rodgers: „Und beim Thema Alkoholiker, beim Gerede über eine gescheiterte, unnütze Existenz fällt mir noch ein anderer Mann ein, der dem Krieger Probleme machen möchte – Kriss Dalmi. DER EKELHAFTE!“


Kaum zu glauben, dass ausgerechnet Mr. Rodgers' Catchphrase einst von Dalmi eingeführt wurde. Doch das ist an dieser Stelle nur nebensächlich.


Mr. Rodgers: „Tatsächlich scheint es doch ein Wink des Schicksals zu sein, dass die GFCW meinen Mandanten heute gegen Gosslers Vorgänger in den Ring schickt. Möchte uns die Liga damit zeigen, wie schlecht es um den IC-Titel in den letzten Monaten stand? Erst ein Junkie und nun ein Alkoholiker!“


Der Adipöse schüttelt sich vor Ekel.


Mr. Rodgers: „Ihr solltet deshalb alle sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr genau hinsehen, wie Dalmi im Ring vom Pheasant Warrior bloßgestellt wird. Und auch du, Rob Gossler, hängst besser vor der Mattscheibe. Denn was gleich im Ring passieren wird, ist DEINE Zukunft, du Ekelhafter!“


Das hören die Fans natürlich überhaupt nicht gerne. Sie wollen ihrem Unmut auch sogleich mit einem erneuten Anschwellen der Lautstärke außern. Doch da reicht Mr. Rodgers stattdessen dem Fasanenkrieger das Mikrofon. Den Guerrero hört man nicht unbedingt häufig, also legt sich halbwegs gespannte Ruhe über die Halle.


Pheasant Warrior: „A Dios rogando y con el mazo dando – Gott hilft dem Tüchtigen. Ein ganz und gar schönes Sprichtwort, wie ich finde. Ich bin generell ein Fan von den Weisheiten unserer Ahnen, den weisen Vorfahren. Und warum? In den meisten Sätzen steckt mehr als nur ein Fünkchen Wahrheit. Und ich denke, dass es so auch beim eben Gesagten ist. Man muss ehrlich arbeiten und tüchtig sein, dann stellt sich Erfolg und Glück als Belohnung dafür ein.“


Er deutet mit dem Finger in die Kamera.


Pheasant Warrior: „Rob Gossler! Hast du je ehrlich für deinen Erfolg gearbeitet? Strenges Training und konsequente Weiterentwicklung lassen sich nicht durch Partyorgien und eine Lobby beim Publikum ersetzen, Alkoholist. Ich hingegen arbeite Tag für Tag, Woche für Woche dafür, irgendwann in die edlen Reihen meiner Vorgänger aufgenommen zu werden. Für dieses Ziel darf ich mir keine Nachlässigkeiten und Ausfälle leisten. In zwei Wochen, bei Title Nights, werden sich unsere Wege kreuzen. Und ich weiß tief in meinem Herzen, dass sich mein Training auszahlen wird und deine Regentschaft zu Ende geht.“


Pfiffe aus dem Publikum. Einzelne „GOSSLER DER BOSS“-Chants setzen ein.


Pheasant Warrior: „El que no llora no mama – Ohne Fleiß kein Preis! Du wirst bei Title Nights feststellen müssen, dass man es sich als Champion nicht leisten kann, für den kurzfristigen Effekt des Alkohols das eigentlich Wichtige in diesem Geschäft zu vernachlässigen! Du hast es bereits einmal feststellen müssen, als ich dich besiegen konnte. Und doch hast du seitdem keine Gegenmaßnahmen getroffen.“


Freudig klatschend begleitet Rodgers jeden Satz des Fasanenkriegers und legt sich immer wieder verbal mit ein paar Zuschauern an, die diesem nicht genug Respekt erweisen.


Pheasant Warrior: „Es geht in den Endspurt. Noch zwei Wochen haben wir Zeit, letzte Vorbereitungen vor dem Duell zu treffen. Gossler, was wirst du tun? Wirst du dich zwei Wochen in Kneipen und auf Parties verkriechen? Es wäre unwürdig, aber leider scheint das deine Persönlichkeit zu sein. Ich hingegen...“


Er macht eine kurze Pause und blickt in die Zuschauerreihen.


Pheasant Warrior: „Ich weiß noch, wo meine Wurzeln liegen, aus denen ich Kraft schöpfe. In Guatemala, der Heimat und Brutstätte der Fasanenkrieger. Und ich werde noch heute dorthin für die letzten Vorbereitungen reisen. Zwei Wochen werden mich meine Brüder im Geiste dort verbereiten und mich mental wie körperlich auf den Kampf vorbereiten.“


Mr. Rodgers hebt schon siegesgewiss die Arme und schreit etwas Unverständliches, während aus dem Publikum „WHAT?“-Chants ertönen, die offenbar durch den Akzent des Kriegers begünstigt sind.


Pheasant Warrior: „Pünktlich zu Title Nights kehre ich zurück und dann, Rob Gossler, wirst du dem stärksten Pheasant Warrior aller Zeiten gegenüberstehen!“


Mit einem Nicken symbolisiert er, dass er ausgesprochen hat und legt das Mikrofon weg. Auf ein Zeichen Rodgers' hin wird das Theme der Gro Gock Gang gespielt.

Während sich das Duo daran macht, den Ring zu verlassen, schaltet das Segment an dieser Stelle ab.



„Fuck man! Ich könnte mir immer noch in den Arsch beißen!“

„Jetzt beruhig dich, dadurch wird es auch nicht besser.“


In der Kabine der Suburbs. Dem Tag Team, dass sich selbst eigentlich mal an der Spitze der Tag Team Division gesehen hat. Doch seid den letzten beiden Niederlagen, die man auch als Team erlitten hat, ist die heile Welt arg strapaziert. McFly, der Heißsporn des Teams läuft an den Spinden der Umkleide auf und ab.


Chris McFly Jr.: „Ich raff es einfach nicht… wieder verloren... diese Niederlagenserie macht mir echt zu schaffen…“


McFly sinkt auf einen der Stühle und fährt sich mit den Händen über das Gesicht. Die Verzweifelung steht ihm durchaus ins Gesicht geschrieben. Anders bei Lex Streetman. Der Leiter des „L.A. Gyms“ ist die vermeintliche Ruhe in Person. Zumindest äußerlich.


Lex Streetman: „Mach dich doch nicht so fertig! Das passiert den Besten unter uns mal und das weißt du auch. Jetzt hat es eben mal dich erwischt…“

Chris McFly Jr.: „Erst kann ich Fletcher nicht im One on One besiegen… schön damit kann man noch leben, er ist ja der Champion und nicht umsonst in der Position. Dann verlieren wir die verdammten Titel an diese Schnösel… und dann als wir unser Comeback geben wollen… pinnt mich wieder dieser Fletcher…“


Wütend springt McFly auf und läuft in der Kabine auf und ab.


Lex Streetman: „Komm mal wieder runter, Buddy! Heute ist ein neuer Tag und neue Matches stehen an. Und ich denke außerdem, dass du heute noch jemand anderen über den Weg laufen wirst. Breads hat versucht einen Keil zwischen uns zu treiben. Und es wird ihm nicht gefallen, dass er es nicht geschafft hat. Er ist es nicht gewohnt, dass man ihm nicht gibt, was er will und schon gar nicht das seine Psychotricks nicht mehr ziehen.“

Chris McFly Jr.: „Fick Robert Breads voll! Der kann mir gestohlen bleiben! Was will er den von mir? Mir einen Dolchstoß geben, wo ich doch schon am Boden liege!?“


Schulterzucken vom Los Angelino.


Lex Streetman: „Ich habe dir schon mal gesagt, dass ich dir da nicht helfen kann und dass du da alleine durch musst. Du hast dir mit ihm halt leider den Falschen gesucht für dein Versteckspiel. Auch wenn denke ich mal 98% aller Leute da draußen verstehen, dass es nichts Persönliches zwischen euch Beiden war, was dich dazu gebracht hat.“

Chris McFly Jr.: „Ich krieg das geregelt… aber heute muss ich auch noch ausgerechnet gegen Jimmy… ran ich könnt kotzen…“


Der Chicagoer ist sichtlich aufgelöst als er wieder auf einen Stuhl sinkt.


Chris McFly Jr.: „Warum diese Heulsuse? Ausgerechnet er… wo ich wegen seiner verfickten Heldenverehrung überhaupt erst diesen Blödsinn mit der Maske gemacht habe…“


Eine hochgezogne Augenbraue vom „L.A. Gym“ Leiter ist die Folge.


Lex Streetman: „Das ist das Einzige, was ich nicht verstehe an deiner Geschichte. Oder zumindest nicht ganz. Der Druck, den du hattest nach mehreren Wochen Pause und den Niederlagen in den anderen Promotions, das ist schön und gut. Aber wegen Jimmy so ein Theater machen? Ich weiß ja selbst aus der Outlawz Zeit, dass er durchaus penetrant und anstrengend sein kann, aber deshalb ne Maske nehmen? Ich finde, dass du dich da hast vielleicht… aber auch nur vielleicht ein wenig zu sehr hast von deinen negativen Erfahrungen hast lenken lassen.“


Seufzen von McFly als er seinen Blick auf seinen Tag Team Partner richtet.


Chris McFly Jr.: „Mag sein… aber ihr habt in nur in der GFCW an der Backe… ich bin ihm in über zwei Jahren an so vielen Orten über den Weg gelaufen… er ist einfach ne Plage an manchen Tagen.“

Lex Streetman: „Und wo ist der Mann mit dem riesigen Fighting Spirit, der jemanden wie Jimmy früher zum Tap Out gebracht hätte? Huh, wo ist der Swingin’ Wrestler? Ich rede nicht von diesem Renegade Blödsinn. Nicht von dem, was diese Berliner aus dir gemacht haben. Ich glaube nämlich, dass dir Berlin nicht gut getan hat. Mit diesen ganzen Intrigen und Taktischen Seilschaften, die man dort braucht, um klar zu kommen. Wo ist der Chris McFly Jr., der mich mal besiegt hat in Detroit?“


Wieder ein Seufzen. McFly faltet die Hände.


Chris McFly Jr.: „Du hast Recht… was ist aus mir geworden? Wo ist der Mann geblieben, der sich so übermächtigen Gegnern wie dem Drachen in Rio gegenübergestellt hat? Wo ist der Mann, der seinem Trainer von Angesicht zu Angesicht sagte, dass er nicht in dessen Schuhen laufen könne…?“

Lex Streetman: „Chris, du hast ein kleines Tief. Und ich weiß, du kommst da wieder raus. Du packst das schon. Aber du musst wieder zu dir und deinen Stärken finden. Zu dem Mann, mit dem ich damals trainiert habe. Zu dem Mann, der die ganze Welt erobert hat. Der unerschrocken in einen Käfig mit 7 Fremden geht und am Ende die Entscheidung in einem Cage Match landet.“

Chris McFly Jr.: „Ich weiß… nicht… so recht…“


Langsam steht Streetman auf und schlägt seinem Kumpel leicht auf die Schulter. So wie das Kumpels nun mal tun.


Lex Streetman: „Ich kann dir nicht helfen ihn wieder zu finden, den Swingin’ Wrestler in dir. Aber es war dieser Teil von dir, mit dem ich zusammen Seite an Seite diese Liga erobern wollte. Erinnerst du dich noch? Heute sind unsere Wege wieder getrennt. Du weißt, dass ich ein wichtiges Match heute gegen Eric Fletcher habe. Ein sehr wichtiges Match. Und du solltest dich auf Jimmy konzentrieren. Denn ohne deinen berühmt berüchtigten Fokus wirst du für ihn heute leichte Beute sein. Und zu was für irrsinnigen Aussagen er im Stande ist, falls er dich besiegen kann… das brauche ich glaube ich nicht zu vertiefen, oder? .“


Mit einem Mal verengen sich die Augen des Chicagoers.


Chris McFly Jr.: „Das DARF nicht passieren… Er darf nicht gewinnen. Schon alleine, weil das nicht sein Platz ist. Er hat nicht das, was es braucht, um ganz oben zu stehen. Hat es nie gehabt…“

Lex Streetman: „Manche sehen das anders…“


Der Blick von McFly wandert umher und findet den Blick seines Tag Team Partners.


Chris McFly Jr.: „Weißt du… Ich gehöre nicht dazu… vielleicht… vielleicht sollte ich ihn, also Jimmy von meinen Ansichten mal überzeugen…“

Lex Streetman: „Weißt du, Chris ich will nicht, dass es heißt ich manipuliere oder ändere dich. Du bist mein Freund. Ich meine... die Straßen, die WWHS, das Team… wir gehen durch dick und dünn, das weißt du. Ich will aber auch ehrlich mit dir sein. Wenn du Jimmy heute besiegen könntest, würde das auch mir einen Gefallen tun. Know I’m sayin’?“


Augenzwinkern vom Angelino und Nicken vom Chicagoer. Er verzieht leicht den Mund.


Chris McFly Jr.: „Lex wegen mir sind wir keine Tag Team Champs mehr. Wegen mir haben wir letzte Show wieder verloren. Ich schulde dir was.“

Lex Streetman: „Bitte sieh das nicht so. Ich will nicht, dass du ein falsches Bild von mir bekommst. Ich will aber auch, dass du begreifst, dass meine große Stunde bald schlagen könnte.“

Chris McFly Jr.: „Hey wir sind Freunde, oder? Ich mein, du hast Recht, wenn ich so drüber nachdenke, ist Vieles, was mir in Berlin passiert ist nicht gut für mich gewesen und ja verdammt ich schulde dir…

Lex Streetman: „Wohoho! Du schuldest mir gar nichts! Vergiss es! Freunde, keine Verpflichteten!“


McFly hebt den Finger als Lex noch weiter fortfahren möchte.


Chris McFly Jr.: „Freunde. Ja und Brüder im Geiste, richtig? Also, was werde ich heute tun? Ich werde meinem kleinen Bruder…“

Lex Streetman: „Im Geiste!“

Chris McFly Jr.: „Im Geiste! Einen Gefallen tun! Und zwar Einen, der sich gewaschen hat!“


High Five von Beiden. Die Aufbauarbeit von Lex Streetman scheint gefruchtet zu haben: Aber dafür sind doch schließlich Freunde da, oder?



Die Kamera schaltet in den Backstagebereich, wo das Büro von Dynamite zu sehen ist. Der Schreibtisch liegt voller Papiere und Dynamite ist beschäftigt diese zu studieren und Notizen zu machen. Dann aber wird die Konzentration durch ein Klopfen an der Tür des Chefs der GFCW gestört. Dynamite blickt ein wenig genervt in Richtung Tür. Er schnauft einmal kurz durch und dann ruft er „Herein“. Die Tür geht langsam auf und es treten ThunderSteel in das Büro. Dynamite's genervten Eindruck wird schlagartig in einen überraschenden Chef geändert. Er steht auf und geht langsam zur Tür.


Dynamite: Thunder, Lord. Mensch, ich habe euch ja schon länger nicht mehr gesehen. Ihr habt es tatsächlich wahr gemacht, dass ihr die GFCW besuchen wollt. Wie geht es euch?


Dynamite schüttelt erst Thunder's Hand, dann die Hand des Lord's.


Thunder: Hallo Claude. Och uns geht es soweit gut. Ich freue mich wieder hier zu sein ...

LoS: ... und dass ich meinen Bruder wieder sehen kann. Hast du ihn gesehen?

Dynamite: Ja, er war vorhin im Backstagebereich. Aber das war schon ein wenig her.

Thunder: Naja, wir werden ihn gleich mal suchen.

Dynamite: Werdet ihr länger bleiben?

LoS: Das wissen wir noch nicht. Es hängt u.a. von so komischen Langzeitstudenten ab.

Thunder: Was die letzte Show geleistet haben, war unter aller Sau.

Dynamite: Ja, ich habe es mitbekommen. Aber mutige Aktion von Parn.

LoS: So ist er halt. Wo gehobelt wird, da fallen Zähne.

Thunder: Aber sag' mal. Das mit diesen Emilio... das kann doch nicht wahr sein. ER ist der Commishioner der GFCW?!


Dynamite schaut ein wenig bedrückt hinein und blickt leicht nach unten.


Dynamite: Ich wollte schnellstens einen neuen Sponsor haben. Da flatterte ein Angebot hinein, was ich ohne großes Zögern unterschrieben habe. Hätte ich Nachforschungen anstellen lassen, wäre das mit Emilio vielleicht aufgeflogen. Ich hätte auf Maron hören sollen. Naja, jetzt ist es zu spät. Aber vielleicht kann man ihn irgendwie stürzen.

Thunder: Hey, wenn du Hilfe brauchst, du kannst auf uns zählen.

LoS: Natürlich solange wir in Deutschland sind.


Alle drei müssen lachen.


Dynamite: Naja. Jungs, entschuldigt mich bitte. Aber die Arbeit wartet.


Dynamite deutet mit dem Daumen nach hinten auf dem Schreibtisch mit den Papieren.


Thunder: Verständlich und wir suchen mal Parn. Übernimm dich bloss nicht. Einen schönen Abend noch.

LoS: Bis später vielleicht, Dynamite. Ciao.


Dynamite reicht noch mal den beiden die Hand und dann verlassen ThunderSteel das Büro. Dynamite setzt sich wieder an seinen Schreibtisch und versinkt wieder ins Grübeln. Dann fadet die Szene wieder aus.


Single Match:
Kriss Dalmi vs. Pheasant Warrior
Referee: Howard Eagle


BÜÜÜÜÜÜÄÄÄÄÄÄÄÄÄHHHHH!!!!!!







Kriss Dalmi wankt auf die Bühne, scheinbar steht er noch immer unter dem Einfluss der illegalen Substanz, die er sich noch vor der Preshow selbst verabreicht hat. Wie immer ist das Ringgear seiner Wahl eine Kombination aus schwarzen Trunks, Ellenbogen- und Knieschonern und Wrestlingboots, so weit, so unspektakulär! Doch Kriss Dalmi wäre nicht Kriss Dalmi wenn er daneben nicht auch das must-have Accessoire der Herbstsaison dabei haben würde: die leere Spritze, die mal wieder in seinem rechten Arm baumelt.


Laura: „Das nächste Match ist auf einen Fall angesetzt! Als Erster auf dem Weg zum Ring... Aus Belgrad, Serbien, mit einem Kampfgewicht von 98 Kilogramm: KRISS DALMIIIIIIIIIIIII!!!“


Sven: „Meine Damen und Herren, Kriss Dalmi ist im Gebäude und er ist so fertig wie eh und je! Er ist sogar so fertig, dass er nicht mal mehr ein Match bestreiten kann, ohne dass er sich vorher die Rübe wegballert!“

Pete: „Jedenfalls ist dies hier nach einer langen, langen Zeit mal wieder ein Match mit ihm, seit Brainwashed um genau zu sein! Jetzt ist er wieder zurück im Ring und hat in diesem Match direkt wieder eine harte Nuss zu knacken. Den No. 1 Contender auf den Intercontinental Title, den Pheasant Warrior.“


So wankt der neben Pete Doherty wohl berühmteste Junkie der Welt zum Ring, muss sich nebenbei aber auch immer mal wieder an der Ringabsperrung festhalten, weil er von seinem Rausch noch zu fertig ist. Als er am Ring ankommt rollt er sich kraftlos rein und bleibt quasi auf dem Apron einfach liegen, um vor dem bevorstehenden Match gegen den Pheasant Warrior noch ein wenig Kraft zu schöpfen. Die Zeit dafür hat Kriss Dalmi ja, schließlich ist es eine bekannte Tatsache, dass der Guatemalteke sich bei seinem Entrance immer besonders viel Zeit nimmt. Apropos Pheasant Warrior!







Die instrumentale Musik, die die Gro Gock Gang ankündigt, wird eingespielt und auf dem Tron zeigen sich die bekannten, königlichen Bilder des mächtigsten Stableleaders der ganzen Welt: MOHAMMED, DER FASAN GOTTES!


Dicke Nebelschwaden bauen sich auf der Bühne auf, sodass das gesamte Bühnenareal schon nach kurzer Zeit von einer massiven Nebelbank eingeschlossen ist, die nun nicht mal mehr den Blick auf das Tronvideo der Gro Gock Gang so richtig zulässt. Im nächsten Moment feuern mehrere rot leuchtende Pyroreihen aus diesem Nebelgebilde diagonal in die Luft, zerreißen den rauchigen Teppich und hinterlassen einen hell glitzernden Schein hinter ihrer Flugbahn. Dann taucht aus den Schwaden ein kleiner Schatten auf. Nicht größer als ein dreijähriges Kleinkind bahnt er sich gemächlich seinen Weg in die Sicht der buhenden Zuschauer: Es ist MOHAMMED, DER FASAN GOTTES!!!


Der Vogel trippelt fröhlich göckend vor die Nebelbank, schaut sich kurz um und wundert sich mal wieder, wo er hier eigentlich gelandet ist. Dann tauchen weitere Schatten hinter dem mächtigsten Stableleader der Welt, vor dem sogar Robert Barker ANGST hat, auf. Ein Dutzend aztekischer Krieger entern die Bühne und verteilen sich dort. Sie alle tragen die traditionelle Kriegertracht dieser uralten Zivilisation, farbenfrohe und mit Federn und Stroh verzierte Lendenschürze, kunstvoll geschnitzte Speere und mit Furcht einflößenden Dämonenfratzen verzierte, mannshohe Schilde. So als ob die Azteken nie aufgehört hätten zu existieren, bauen sich die Krieger in einer dem Publikum zugewandten Reihe auf und brüllen in Eintracht den Namen des Vogels mit prophetischer Zauberkraft: MOHAMMED, DER FASAN GOTTES!!!!!!!!!



MOHI!!!“

MOHI!!!“

MOHI!!!“



Und dann taucht auch endlich die mythische Sagengestalt Guatemalas auf, der Pheasant Warrior, der auserwählte Krieger, der für hunderte, wenn nicht sogar tausende von Kriegergenerationen steht! Wie schon zuvor kommt der legendäre Wrestler heute in einer roten Version seines klassischen Lucha Ringgears auf die Stage: Wrestlingtights, Fasanenmaske, Wrestlingboots und Armstulpen, dazu ein weißer Umhang. Ja, das großartige Erbe, das dieser junge Mann verkörpert spiegelt sich sogar in seiner Ringkleidung wieder. Man muss ihn einfach nur verehren!


Neben dem sagenhaften Repräsentanten Guatemalas taucht freilich auch sein Anwalt und Manager Mr. Rodgers auf. Wie immer hat der voluminöse Anzugträger ein dreckiges Lächeln auf den Lippen und deutet noch mal für alle GFCW Fans mit seinen beiden Zeigefingern demonstrativ auf den No. 1 Contender auf den Intercontinental Title, was der GFCW-Galaxie noch mal ein paar mehr Buhrufe entlockt. Dann verschwindet sein Lächeln plötzlich und der todernste Blick ist auf Ringsprecherin Laura gerichtet, die dem Anwalt mit angsterfüllten Augen zunickt. Offenbar hat sie von dem adipösen Anzugträger mal wieder ein paar „besondere Instruktionen“ bekommen.


Laura: „Alle Hater und ganz besonders Kriss Dalmi können sterben gehen, denn jetzt kommt der Jahrtausende alte Mythos, das Vermächtnis des Krieges, das sich in ihm manifestiert! Die Geister seiner Vorfahren, die zahllose Schlachten geschlagen haben vereinen sich in ihm! Er ist die LEGENDE aus GUATEMALA, mit einem Kampfgewicht von 91 Kilogramm und er wird von MOHAMMED, DEM FASAN GOTTES und seinem Manager MR. RODGERS begleitet: Er ist der einzig wahre, der grandiose, überragende, phänomenale, unübertreffliche, sagenhafte PHEASANT WARRIOOOOOOORRRRRRR!!!!!!!!!!!!!!!!!!“


Pete: „Ich liebe den Pheasant Warrior einfach, keiner ist besser als er!“

Sven: „Ja, da hast du absolut recht, er ist einfach der Überboss!“


Mr. Rodgers nickt zufrieden. Laura hat ihre Sache gut gemacht. Nun hat Mohi offenbar auch keine Lust mehr auf der Bühne herumzustehen, weshalb er sich nun göckend in Richtung des Ringes aufmacht. Das ist auch das Zeichen für die Prozession, die sich dem kleinen Vogel nun ganz langsam anschließt, wobei die aztekischen Krieger darauf bedacht sind, nicht vor dem heiligen Vogel zu gehen, denn nur seiner Heiligkeit ist es vorbehalten diesen rituellen Marsch anzuführen. Weil Mohi nun mal so kleine Füße hat, braucht er logischerweise ein bisschen länger, weshalb sich der Tonmann im Hintergrund dazu entschlossen hat, den Entrance Theme der Gro Gock Gang einfach noch ein weiteres Mal abzuspielen.




Boooring!“

Booooooooring!!!“

Boooooooooooooooring!!!!!“




Plötzlich hält Mohi an, denn er hat Brotkrümel zu seiner Linken entdeckt. Auch die Krieger und der Pheasant Warrior samt Mr. Rodgers halten deshalb an. Dann trippelt Mohi zu den Brotkrümeln und pickt sie mit seinem Schnabel auf. Dann setzt er den Weg zum Ring fort. Dort angekommen, nimmt Mr. Rodgers das heilige Tier auf seine Arme und der Pheasant Warrior besteigt schnell die Ringtreppe, entledigt sich seines Umhangs und springt dann mit einem Springboard Somersault in den Ring, einfach so, weil er es kann!


Die beiden Wrestler begeben sich dann in ihre jeweiligen Ecken und die aztekischen Krieger ziehen sich in den Backstagebreich zurück. Referee Howard Eagle checkt noch mal beide Kontrahenten nach Foreign Objects ab und entfernt unter den argwöhnischen Blicken des Pheasant Warriors und mit einem Ächzen Dalmis die Spritze aus dem rechten Arm des Junkies, welche Eagle in seiner Hemdtasche verstaut (was er damit wohl noch vor hat?). Dann gibt er das Zeichen dafür, das Match anläuten zu lassen.



*DingDingDing*



Kriss Dalmi ist offensichtlich wieder voll da, was bestimmt auch etwas mit dem Fakt zu tun, dass Howard Eagle ihm die Spritze aus dem Arm gezogen hat. Jedenfalls ist er es kurioserweise, der sofort auf den Pheasant Warrior zustürmt und den Lock Up in der Mitte des Ringes forciert. Der Pheasant Warrior reagiert noch, umgreift Hals und Schulter des Junkies aber die Wucht mit der der Serbe angestürmt kommt, kann er so kaum bremsen. Um von Dalmi nicht auf den Boden befördert zu werden, geht er also zurück zu den Seilen hinter sich, wo Howard Eagle anfängt den Serben anzuzählen.





Eins…





Zwei…





Drei… Und Dalmi löst!





ZACK! Nicht ohne dem Luchador aber noch mal eine mitzugeben. Backpfeife für den Guatemalteken, welcher sich daraufhin wütend auf seinen Gegner stürzt. Forearm ins EKELHAFTE Junkiegesicht, noch ein Forearm und noch einer! Der Belgrader taumelt mit den Augen in zwei verschiedene Richtungen schauend zurück und der Warrior reagiert prompt, schnellt nach vorn und whippt Dalmi in die Seile.


Pete: „Nein! Reversal von Dalmi, Arm Wrench!“

Sven: „Forearm Strike von Dalm… Der Warrior taucht drunter durch und kontert mit einem Hammerlock! Der Pheasant Warrior scheint sich hier auf den Arm zu fokussieren in dem bis eben noch die Spritze bei Dalmi steckte! Das geht ja schon ordentlich los hier!“


Aber nee, so ein Hammerlock ist jetzt nicht das innovativste und problematischste Manöver der Welt. Kurzerhand kontert der Erzfeind von Strong Olli also mit einigen Ellenbogenschlägen in die Rippen des Guatemalteken und tatsächlich sitzen diese! Der Pheasant Warrior lässt von dem Junkie ab, welcher sich daraufhin blitzartig zum Gro Gocker umdreht aber da kommen ihm schon längst zwei Schuhsohlen entgegen geflogen – Dropkick vom Pheasant Warrior und beide Wrestler krachen auf die Matte, wobei der Junkie durch die Wucht einen kleinen Überschlag hinlegt. Der Guatemalteke springt auch direkt wieder auf und marschiert zu Dalmi hinüber, während Mr. Rodgers mit Mohi auf dem Arm außerhalb des Ringes ordentlich Party macht.


Offenbar möchte die Sagengestalt aus Südamerika heute einen anderen Plan fahren als sonst, weniger Highflying mehr zielgerichtete Zerstörung, weshalb nun einige Footstomps folgen. Der Adressat: Selbstverständlich der rechte Arm, jener Arm in dem die Spritze steckte und so visiert der Lateinamerikaner auch hier gezielt die Ellenbeuge an. Eins, Zwei, Drei, Vier, der Pheasant Warrior hört gar nicht mehr auf, während Kriss Dalmi aufschreit. Howard Eagle sieht sich gezwungen einzugreifen und geht dazwischen, doch der Fasanenkrieger denkt überhaupt nicht daran aufzuhören und so muss der Ref nun eingreifen.





Eins…





Zwei…





Drei…





Vier...





Der Pheasant Warrior lässt von seinem Opponenten kurz ab und hebt die Arme demonstrativ nach oben, nur um im nächsten Moment wieder den rechten Arm seines am Boden liegenden Gegners zu packen und ihn mehrere Male wuchtvoll gegen die Ringmatte zu kloppen. Kriss Dalmi stöhnt auf und beißt die Zähne zusammen aber der Pheasant Warrior ist noch nicht fertig mit seinem Werk. Mit Dalmis Arm in Griff, steigt er mit seinen Beinen drüber und lässt sich auf den Boden fallen – Hold No. 4! Aber Kriss Dalmi wehrt sich! Er zieht den rechten Arm zum Körper hin und verhakt seine Hände. Der Guatemalteke will voll durchziehen, doch es scheint nichts zu nützen.


Pete: „Der Warrior tritt Dalmi gegen die Rippen! Ja, Dalmi muss lösen, der Pheasant Warrior kann den Arm Bar durchziehen! Dalmi ist jetzt in einer Zwickmühle!“


Mit der linken Faust kloppt Der Serbe unentwegt auf die Knie und Schienenbeine des Latinos aber der lockert einfach nicht. So ein Fieser! Muss halt eine andere Taktik her und so robbt der Junkie sich langsam, Stück für Stück zu den Seilen und ja, er kriegt sie zu fassen und umgreift das Unterste mit seinem linken Arm. Howard Eagle beginnt den Pheasant Warrior anzuzählen.





Eins…





Zwei…





Drei…





Vier… und der Pheasant Warrior löst!





Kriss Dalmi rollt sich zur Seite, weg von dem Pheasant Warrior und in eine (halbwegs) sichere Ringecke, während er sich den schmerzenden Arm reibt und sich selbst zurück auf die Beine zwingt. Da kommt aber schon wieder der Pheasant Warrior angerannt, springt auf das Middle Rope und ergreift dabei erneut den geschwächten, rechten Arm. Mr. Rodgers vor dem Ring reißt schon vorzeitig zum Sieg die Arme in die Höhe! Springboard Arm Drag! NÄÄÄ, nicht mit dem Serben! Der kloppt mit der linken Faust einfach auf as Middle Rope und der Luchador rutscht ab, sodass er kopfüber auf die Matte fällt. Der Fasanenkrieger hält sich seinen schmerzenden Hinterkopf während Dalmi in den Seilen hängt und die Pause nutzt ein wenig zu verschnaufen.


Pete: „Der Pheasant Warrior hat zu diesem Zeitpunkt ganz klar das Match bestimmt, von Dalmi kam bisher keine großartige Offensive, vielleicht kann er diese kleine Pause nun nutzen, um seine Kräfte zu sammeln und dann zurückzuschlagen.“

Sven: „Nein, nein, nein! Der Pheasant Warrior wird auf jeden Fall gewinnen. ICH LIEBE DICH, PHEASANT WARRIOR!“


Der Krieger, der von Sven über alles geliebt wird, steht auf, doch ein wüster Tritt von Kriss Dalmi nach hinten, der seinen Kontrahenten gegen die Brust trifft, lässt den Maskierten nach hinten purzeln. Nun stützt sich auch der Serbe von den Seilen ab und wendet sich mit einem fiesen Grinsen seinem Gegner zu. Zeit in die Offensive zu gehen. Und so zerrt der Belgrader die guatemaltekische Legende wieder zurück auf die Beine und lässt einen Whip In in die Ringecke folgen. Dalmi stürmt hinterher und verpasst dem Pheasant Warrior eine brettharte Clothesline. Der Pheasant Warrior droht hierauf nach vornüber zu kippen, doch der Serbe ist noch lange nicht fertig, er packt sich den Kopf des Maskenmanens und hämmert ihn mehrere Male gegen den Ringpfosten.


Pete: „Eins, Zwei, Drei, Vier!!! Kriss Dalmi rastet richtig aus!“




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Währenddessen in der Crowd…




Unglückliche Gesichter, gelangweilte Gesichter, der Funke will irgendwie nicht überspringen… Ob es an dem viel zu langen Entrance des Pheasant Warriors liegt oder an der Tatsache, dass man bei einem Heel vs. Heel Match keine Identifikationsfigur besitzt? Man weiß ich nicht so genau, jedenfalls bleiben die Wrestlingchants aus und auch der Applaus ist eher verhalten…





Howard Eagle wird es zu bunt, er beginnt Kriss Dalmi anzuzählen: Eins, Zwei, Drei, Vier… Dalmi lässt den Kopf des Fasanenkriegers los, wartet bis der spießige Ref aufgehört, sich zu beschweren und prügelt dann munter weiter auf den Kopf seines Gegners ein. Als der drogenkranke Ex-Sektenführer dann merkt, dass fürs Erste keine Gegenwehr von seinem Opponenten zu erwarten ist, setzt er ihn aufs Turnbuckle und steigt hinterher.


Sven: „Mounted Punches nun erneut gegen den Kopf des guatemaltekischen Highflyers! Eins, Zwei, Drei… Irgendwie zählt niemand mit…“

Pete: „Und das wundert dich zu diesem Zeitpunkt noch immer? Du hast einen wahnsinnigen Junkie und ein Mitglied der Gro Gock Gang im Ring. Wie kannst du erwarten, dass die Fans hier bei irgendwem Sympathien entwickeln?“


Mr. Rodgers schickt einen todernsten Blick zu Pete hinüber. Hätte Mr. Rodgers Laseraugen, wäre Pete wohl nun ein Häufchen Asche. Hat Mr. Rodgers aber nicht, weshalb der Kommentator mit einem peinlich berührten Grinsen Mr. Rodgers zuwinkt. Kriss indessen plant nun seinen nächsten Schritt, legt den Arm des Latinos über seine Schulter.


Sven: „Kriss Dalmi will den Warrior offenbar mit einem Superplex auf die Matte zurückbefördern aber der Warrior blockt ab!“


Der Belgrader lässt einige Schläge gegen den Rücken des Luchadors folgen aber der blockt weiterhin. Kriss Dalmi kann ihn weiterhin nicht anheben. Stattdessen ballert der Guatemalteke dem Gründer der Junkie World Order einen Forearm Strike ins Gesicht. Mit glasigem Blick lockert der Serbe daraufhin seinen Griff und der Maskierte hilft auch noch mal selbst mit einem Tritt in die Magengegend nach. Kriss Dalmi kracht auf die Matte und liegt nun schwer atmend auf dem Rücken. Der Pheasant Warrior erhebt sich aus der sitzenden Position und steht nun auf dem Turnbuckle. Auch die Crowd ahnt, dass nun ein High Risk-Manöver ansteht, was der Crowd sogar ein paar zaghafte Pops entlocken kann. Die guatemaltekische Sagengestalt streckt beide Arme zu den Seiten und geht in Pose. Dann springt er ab!


Pete: „MOONSAUL… NEIN!!!!“


Der Serbe zieht die Knie an und der Pheasant Warrior kracht auf diese. Schreiend rollt dieser sich auf dem Boden und Kriss Dalmi nutzt dieses kleine Kontermanöver mal direkt aus, um einen schnellen Sieg einzustreichen. Der erste Pinversuch von Kriss Dalmi und Howard Eagle beginnt zu zählen.





Eins…





Zwei…





Kickout!





Kriss Dalmi ist der erste von Beiden, der zurück auf die Beine wankt und diese Begebenheit nutzt der Drogenabhängige auch, um an dem sitzenden Fasanenkrieger einen Sleeperhold zu zeigen. Der Luchador zappelt mit den Füßen und fummelt immer wieder an dem Arm Dalmis herum aber er kann den Griff nicht lösen. Der Serbe will den Widerstand seines Gegners weiter brechen und zwischendurch schlägt er, während er den Druck auf die Kehle mit dem rechten Arm aufrechterhält, mit der linken Faust immer mal wieder gegen den Schädel des Maskierten. Doch der stolze Krieger hat nicht vor, jetzt schon aufzugeben. Er sucht auf dem Boden Halt für seine Füße und stemmt sich zusammen mit Kriss Dalmi zurück in eine stehende Position. So treibt er sich und Kriss Dalmi auch zurück zu den Seilen. Statt aber den Griff weiterhin zu vollführen bis er angezählt wird, lässt der serbische Verbrecher los und schubst seinen Gegner nach vorn. Der Pheasant Warrior läuft los und Dalmi jagt hinterher, welcher auf den Boden slidet und sich dem Pheasant Warrior in den Weg legen will. Letzterer federt von den Seilen ab, springt über das Dalmi-Hindernis drüber, rennt erneut zu den Seilen und federt dort mit einem Handspring wieder ab.


Sven: „Handspring Back Elbow!!! Die volle Packung für Dalmi!“


Diese Aktion schickt den Mann aus Belgrad direkt auf den Boden, wo der Pheasant Warrior nun sein erstes Cover folgen lässt.





Eins…





Zwei… Kickout!





Der Guatemalteke verliert keine Zeit und führt den Serben direkt wieder auf die Beine. Es soll mit dem ursprünglichen Plan weitergehen und so nimmt will er den rechten Arm seines Gegners weiterbearbeiten – diesmal mit einem Armwringer, doch damit nicht genug! Während er den Griff mit der einen Hand aufrechterhält, kloppt er mit der freien Hand gegen den Ellenbogen, wodurch Kriss Dalmi ein Schmerzensschrei entfährt und er auf die Knie sinkt. Der Luchador lässt los, positioniert sich vor seinem knienden Gegner und feuert einen stiffen Kick gegen die Seite des Junkies ab: natürlich gegen den in Mitleidenschaft Arm! Aber was ist das? Kriss Dalmi hält das Bein seines Opponenten einfach fest. Das Ganze zwar nicht ohne Schmerzen aber nun steht der Maskierte auf einem Bein relativ wehrlos da. Bevor es jedoch überhaupt zum klassischen Step Up Enzuigiri Konter kommen kann, schubst er den Warrior einfach von sich, welches sich gerade noch mal so fangen kann aber in dieser Situation sieht man auch wieder, wie unberechenbar der Serbe sein kann. Mit einer plötzlichen Bewegung aus dem Sprunggelenk heraus schießt der ehemalige Sektenführer plötzlich nach vorn und streckt den Gro Gocker mit einem Double Axe Handle Blow nieder. Danach folgt sofort das Cover.





Eins…





Zwei… Kickout!





Kriss: „HURENWIESEL!!!!!!!!!!!“


Der Junkie steht schnell wieder auf und zerrt seinen Gegner ebenfalls zurück aufs Schuhwerk. Er verpasst dem Luchador noch eine Reihe von Forearm Strike ins Gesicht und holt dann Schwung!


Pete: „Kriss Dalmi whippt den Warrior in die Seile und stürmt hinterher. RUNNING BIG BOOT GEGEN DEN GRO GOCKER!“

Sven: „Moment mal! Der Pheasant Warrior ist zur Seite ausgewichen! Mit einem Beine hängt Kriss Dalmi nun in den Seilen!“


Und das nutzt der Krieger natürlich schamlos aus, packt das andere Bein seines Gegenübers und befördert den Junkie so über das oberste Ringseil nach draußen, welcher mit einigen Purzelbäumen unsanft auf dem Boden aufkommt. Die anwesende GFCW-Galaxie wird nun selbst immer unruhiger und scheint so langsam auch Gefallen an dem Match zu finden. Der Mann aus Guatemala packt mit beiden Händen das oberste Ringseil und setzt zum Sprung an.


Pete: „SOMERSAULT PLANCHA AUF DALMI!!!! OH WOOOOWWWW!!!!!!“


Dalmi, welcher inzwischen wieder versucht hatte aufzustehen, macht nun erneut mit dem Boden und diesmal auch mit der Ringabsperrung am Hinterkopf Gesellschaft und das Ganze natürlich noch mit dem zusätzlichen Körpergewicht des Luchadors. Die Fans im Bremen feiern das ab, obwohl ihnen beide Akteure nicht sonderlich sympathisch erscheinen. Beide Wrestler liegen nun fertig auf dem Boden und Kriss Dalmi hält sich seinen schmerzenden Kopf.


Sven: „Beide Wrestler rühren sich kaum mehr!!! Howard Eagle beginnt beide anzuzählen!!!!!“

Pete: „ Der Warrior schafft es zuerst wieder aufzustehen. Er rollt Dalmi wieder zurück in den Ring…“


und steigt selbst hinterher. Dann covert der Luchador seinen Gegner!





Eins…





Zwei…





Ganz knappes Kickout!





Der Mann mit der Maske schlägt mit beiden Händen auf dem Boden auf. Es muss doch möglich sein dieses Mitglied eines Schundvolkes zu pinnen! Der Pheasant Warrior springt auf und auch Kriss Dalmi will sich wieder aufrichten, doch ein flink ausgeführter, erneuter Enzuigiri befördert das Drogenopfer wieder zurück auf den Boden der Tatsachen. Ein weiteres Cover des Pheasant Warriors soll es richten.





Eins…





Zwei… Kickout!!!





Ohne zu zögern zerrt der Pheasant Warrior seinen Kontrahenten ein weiteres Mal auf die Beine und whippt ihn in die Seile. Reversal von Dalmi! Nun ist es der Luchador, der auf die Reise geschickt wird und in die Seile federt. Back Body Drop von Kriss Dalmi! Der Pheasant Warrior fliegt mal wieder durch die Lüfte und augenscheinlich hat er noch immer nichts von seiner katzenhaften Agilität eingebüßt, denn es sieht, wie schon gegen Zereo Killer, so aus als ob er einfach auf den Füßen aufkommen würde. Nur leider sieht es diesmal nicht ganz so elegant aus, denn der Latino kann es nicht verhindern, dass er in Howard Eagle reinkracht, der sich mehr schlecht als recht positioniert hat und nun durch den Sturz unsanft mit dem Kopf auf dem Boden aufkommt. Wie ungeschickt diese Refs sich aber auch immer anstellen! <3


Pete: „OH NEIN! DER REFEREE IST K.O.!!!! WER WIRD DENN HIER JETZT FÜR ORDNUNG SORGEN???“

Sven: „SHINING WIZARD VON DALMI!!!!!!!!“


Der Warrior kippt stumpf zur Seite um. Kriss Dalmi wittert seine Chance.


Pete: „Was der Geisteskranke jetzt wieder vor???“

Sven: „WAS? Dalmi geht zu Howard Eagle. ER HOLT SICH SEINE SPRITZE ZURÜCK!!!“


Ganz recht! Der Serbe fummelt an der Hemdtasche des fast vollkommen weggetretenen Refs herum, während der Pheasant Warrior in seinem Rücken inzwischen wieder aufgestanden ist und sich für sein nächstes entscheidendes Manöver bereit macht. Kriss Dalmi dreht sich um und der Pheasant Warrior läuft los…


Pete: „Nein! NEIN! NICHT SO!“


Kriss Dalmi holt aus und rammt sie dem Pheasant Warrior mit der Nadel bis Anschlag in die Brust, dann reißt er sie wieder heraus und schmeißt sie aus dem Ring. Vollkommen geschockt starrt der Guatemalteke erst Dalmi und dann seine Brust an, aus der sich nun ein kleiner Blutfluss seinen Weg nach unten bahnt. Der Luchador taumelt zwei, drei Schritte zurück und kann es noch immer nicht fassen. Da kommt aber schon Kriss Dalmi angestürmt.


Sven: „SPEAR!!! SPEAR!!! SPEAR!!! DALMI LANDET DIE INJECTION GEGEN DEN VOLLKOMMEN GESCHOCKTEN PHEASANT WARRIOR!!!!!!!!“


Mr. Rodgers schlägt die Arme über den Kopf zusammen, genau wie die Fans. Obwohl der Luchador mit dem adipösen Manager im Bunde ist, konnte er wenigstens mit seinen spektakulären Highflying-Aktionen für gute Unterhaltung sorgen. Der spätere Hochzeitsgast von Olli und Mia kriecht zum Referee, gibt ihm ein paar Backpfeifen bis dieser wieder aus seinem Schlummer erwacht und instruiert ihn seine Pflicht zu tun, welcher er auch direkt nachkommt. Das Cover ist dann zu diesem Zeitpunkt nur noch reine Formsache…





Eins…





Zwei…





Drei!!!





Sieger des Matches durch Pinfall: Kriss Dalmi!!!




Barapapapapapa Papapapa

Barapapapapapa Papapapa


Drei Sachen sind damit schon mal geklärt. Nicht jeder GFCW-Wrestler ist ein geborener Sänger. Rap das Armas ist textlich nicht übermäßig anspruchsvoll. Und das Wichtigste von allem...sonderlich aufgeregt scheint der Candy Man nicht zu sein und das obwohl ihm heute jemand im Main Event gegenüberstehen wird, der nicht erst einmal lautstark verkündet hat, dass er es kaum erwarten kann, den Champion in die Finger zu kriegen.


Bis dahin ist aber noch Zeit, die Show ist ja noch ganz frisch. Und wo wir schon bei „in die Finger kriegen“ und „frisch“ sein sind...ja, NATÜRLICH ist auch das Mettbrötchen mit von der Partie, zusammen mit dem goldenen Gürtel auf der Schulter muss es ja schließlich Fletchers rechten Arm dekorieren, während er hier so unbescholten vor sich hinträllernd durch die Gänge wandert auf der Suche nach einer ganz bestimmten Person. Also davon ist jedenfalls auszugehen, warum geht man denn sonst durch Backstagebereiche und wird von der Kamera begleitet?


Lange Zeit zum Grübeln bleibt an dieser Stelle nicht, denn da enden auch schon Fletchers Schritte. Konfrontation ist angesagt, denn da steht er seinem Ziel gegenüber. Starrt ihn grinsend an, erwartet eine erste Reaktion. Aber die bleibt aus. Ist auch nicht sonderlich überrascht, wenn man bedenkt, dass es lediglich die Tür zur eigenen Umkleide ist.


Eric Fletcher: So...und wehe jetzt ist das Ding schon wieder umgeräumt.


In Windeseile ist die Türklinke heruntergedrückt und schon öffnet sich das heutige Wohnparadies des Amerikaners. Obwohl...so ganz paradiesisch sieht es noch gar nicht aus. Eher dunkel. So als wenn noch niemand das Licht angeschalten hätte. Irgendwo ja auch logisch, wenn sich noch keiner im Raum befindet. Zeit also, dass Licht jetzt eben mal anzumachen und sich auf den Main Event vorzubereiten, was in diesem Falle heißt, das Brötchen zu verschlingen. Wobei halt... irgendetwas stimmt hier doch nicht. Es ist gar nicht stockfinster im Lockerroom. Erst jetzt bemerkt Fletcher ein hologrammartiges Leuchten aus ungefähr der Mitte des Raumes. Das Licht leuchtet den Champion ununterbrochen entgegen und jetzt kann der Candy Man sogar das Symbol erkennen, was da so penetrant in seine Richtung leuchtet... es war ein Stern!


Und das sogar nicht alleine. Denn unmittelbar neben dem ersten Stern, welches von der einfachen Darstellungsart her auch locker auf jeder Sankt Martins-Kinderlaterne angebracht sein könnte, leuchtet in friedlicher Einvernehmbarkeit ein zweiter Stern der gleichen Güteklasse. Alles also ein wenig komisch und während noch einzelne Lichtstrahlen aus dem Gang den leicht irritierten Fletcher anleuchten, orientiert sich dieser nun endgültig zum Lichtschalter und enthüllt letzten Endes das Rätsel um die rätselhaften Himmelskörper.


Eric Fletcher: Oh...mein...Gott, wie unglaublich überraschend. Hast du nicht in der letzten Show genug Sterne gesehen?


Passender Kommentar des „Hüters der Wahrheit“ denn seit letzter Show kennt sich einer innerhalb der GFCW ja zumindest ansatzweise mit Sternen aus. Nein, nicht Rob Gossler... seine Sterne sind ja schließlich grün und zurzeit wohl eher auf Menschen hinter Fasanenmasken gerichtet. Die Rede ist von Lex Streetman, der ganz entspannt auf der Couch des Raumes sitzt und mit einem zufriedenen „Streetman-Grinsen“ in Richtung seines heutigen Gegners schaut.


Woher das Sternenlicht gerade eben kam, klärt sich mittlerweile ebenfalls schnell auf, wenn wir auf das T-Shirt des Suburbs blicken. Es scheint eine neue Kreation zu sein und zeigt auf Brusthöhe die Umrisse von drei Sternsymbolen, zwei davon sind im Inneren ausgefüllt und reflektieren bei richtigem Lichteinfall aus dem Backstagegang ein sternenähnliches Funkeln. Der dritte Stern ist nicht ausgefüllt und befindet sich rechts neben seinen beiden Kumpanen. Wozu das T-Shirt genau dient, sei an dieser Stelle erst einmal außen vor gelassen, denn schon schreitet der World Champion ein zwei Schritte in den Raum rein und blickt genervt auf den Leiter des „L.A. Gyms“ herab. Das Mettbrötchen bereits fester gepackt, falls es gleich mal wieder seine unglaubliche Macht demonstrieren muss. Aber vorerst bleibt es friedlich...also das Brötchen.


Eric Fletcher: Unglaublich kreativ Streetman. „Hmm ich will dem Champion mal ein bisschen auf die Eier gehen. Ach, geh ich doch mal in seine Kabine, hat ja schon lange niemand mehr gemacht.“ Pass auf, ich hab jetzt noch gute Laune, deswegen frage ich dich gar nicht erst, was du hier willst, ich gebe dir jetzt einfach noch die Chance, hier herauszuwandern und mich in Ruhe essen zu lassen. Später kriegst du eh noch genug Schläge ab, ok?


Die beiden Händen des blonden Westamerikaners fahren nun langsam in die Höhe und signalisieren schnell, dass sich Fletcher nicht so aufregen und stattdessen entspannen sollte. Leichter gesagt natürlich, als getan und daher gibt es noch einige erklärende Worte im Nachgang serviert.


Lex Streetman: „Ruhig Blut, Eric, ich bin nicht hierher gekommen, um mir mit dir schon im Vorfeld die Köpfe einzuschlagen. Dazu haben wir in den letzten Wochen unser spannendes Aufeinandertreffen doch schon zu sehr aufgebaut, als dass es jetzt so unspektakulär im Backstagbereich enden zu lassen, oder?“


Keine Reaktion Fletchers, so sieht es zumindest äußerlich aus. Lediglich das Brötchen wandert einige Zentimeter nach oben. Im Inneren ist es nach diesem überraschenden Gast in seinem Raum womöglich anders. So wundert der argwöhnische Blick Fletchers auch nicht, als sich Streetman von der Couch erhebt und sich ein wenig im Raum umschaut. Solch eine Umkleidekabine des Champions sieht immerhin doch noch ein wenig anders aus, als die üblichen Lockerrooms.


Lex Streetman: „Freust du dich denn gar nicht, mich heute zu sehen? Immerhin hast du heute die Gelegenheit, endlich einen weiteren Namen deiner ominösen Liste an besiegten GFCW’lern hinzuzufügen. Das heißt natürlich FALLS du mich heute besiegen kannst. Mhm... schöner Spind übrigens, scheint mir die Deluxe-Variante zu sein.“


Mit einer leichten Fußbewegung wird die Tasche des Candy Mans ein wenig beiseite geschoben und der Aufbewahrungsort von Trainingsanzug und Co. ein wenig genauer betrachtet. Dass dieses Interesse natürlich nicht vollkommen ernst gemeint ist, dürfte an dieser wohl kaum einer Erwähnung wert sein. Dass Streetman aber erneut vor dem World Champion ein selten selbstbewusstes und selbstverständliches Verhalten an den Tag legt, ist wohl eher das Erstaunliche. Seit dem Zeitpunkt, wo er sich das erste Mal Fletcher nach einem Interview des Champions gegenübergestellt hat, sprüht der Mann aus Los Angeles schier vor Selbstsicherheit und Zuversicht. Eine Fähigkeit, die ihm bis vor Kurzem eigentlich noch gefehlt hat, nun ihn aber scheinbar nochmals in seiner Entwicklung nach vorne bringt.


Lex Streetman: „Aber mal Spaß beiseite! Lass uns doch noch ein wenig über unser heutiges Match reden. Interessant, dass du mich am Ende des Tag Team Matches dann doch herausgefordert hast. War meine Penetranz der letzten Wochen dann also doch erfolgreich? Fein! Ich werde dir zeigen, dass ich es durchaus verdient habe in den höchsten Kreisen der GFCW mitzumischen und somit auch mit dir zu konkurrieren. Dann brauchst du dir auch keine Sorgen darüber machen, dass die Spitze dieser Liga außer dir den Bach heruntergeht.“


Mit vor der Brust verschränkten Armen hat sich Streetman mittlerweile wieder in Richtung von Eric Fletcher umgedreht und schaut diesen mit einem Mix aus verbaler Angriffslust und Eigenbewusstsein an. Solch einen Suburb haben wir wahrlich noch nie gesehen, man könnte fast meinen, wir würden eine Reinkarnation von Lex Streetman vor uns haben.


Eric hingegen ist wieder ganz der Alte. Und zwar wirklich ganz der alte. Dieser miese Candy Man Drecksack, der immer ein kleines hinterhältiges Grinsen in Petto hat und es sich nie nehmen lässt, das dann allen zu präsentieren. So schaut er Streetman und seine vor Selbstbewusstsein nur so strotzende Haltung an und sagt einfach erst einmal gar nichts. Er schmunzelt nur, scheint innerlich ein immer lauter werdendes Lachen unterdrücken zu müssen. Dann schnauft er laut durch, dreht den Kopf einmal zur Seite und schaut nun für einen Moment in eine Ecke. Welche? Vollkommen egal, hauptsache nicht zu Lex, so macht man das eben, wenn man etwas Unlogisches verstehen will...oder sich über etwas lustig macht. Kurzes Kopfschütteln...


Eric: Putzig...


Das war jetzt nicht unbedingt eine Antwort, die man erwarten konnte. Aber sie kam und kurz darauf dreht sich Fletcher auch wieder, um Streetman erneut in die Augen zu schauen, diesmal nicht nur, um ihn auszulachen. Nein da ist auch ein Anflug des gespielten Erstaunens in den Augen des Poeten zu erkennen. Aber er wird ernster. Legt sogar das Brötchen auf den Tisch zu seiner Rechten, wischt sich die Hände aneinander ab und faltet sie dann ineinander.


Eric: Deine Penetranz? Deine Penetranz hat dir das Match hier verschafft? Und jetzt willst du allen endgültig zeigen, dass du ganz oben mitspielen kannst? Streetman, ich weiß...von uns beiden bin ICH der Poet, deswegen kann es schon einmal vorkommen, dass du manche Wörter durcheinander bringst. Was du meintest, ist nicht Penetranz sondern IGNORANZ. Wichtiger Unterschied, schau im Duden nach.


Was der Los Angelino auch ganz bestimmt nicht machen wird. Denn auch wenn in der GFCW grundsätzlich jeder mit Worten jonglieren kann, ist es wie bei Art Attack. „Und einer der kann das ganz besonders gut“. Und in der GFCW ist dieser einer nicht nur einer sondern mehrer und Streetman gehört definitiv dazu. Ja ich weiß, umständlich formuliert, merk dir 2 Dinge. 1. Ich mag Art Attack. 2. Lex kennt den Unterschied zwischen Penetranz und Ignoranz.


Wie auch immer, dieses angebliche fehlende Wissen von Streetman muss natürlich erschaffen werden und so mutiert Fletcher mal eben zum Lehrer und erklärt, warum er die Herausforderung letztendlich stellte.


Eric: Ja du hast recht, dein Gerede ging mir auf die Ketten, aber da hätte ich drüber wegsehen können. Aber dann sehe ich die Show und sehe, dass du MAL WIEDER die Kopiertaste bei mir gedrückt hast. Setzt du dich da einfach vor die Kamera und erzählst stolz von deiner Liste und wie ungeschlagen du 2012 noch bist? Lex kleine Frage....hast du dich selbst dabei ernst genommen?


Ungläubiger Blick zum Suburb aber bevor der wirklich antworten kann, legt Eric schon nach.


Eric: Und dann erzählst du, wie sehr du dich jetzt auf Titelniveau fühlst und wie sehr du endlich Jagd auf das große Gold machen willst? Dass du die TRIPLE CROWN holen willst?!.........Streetman egal wie sehr du hier den Selbstbewussten spielst, die Fakten sprechen eine andere Sprache. Die Fakten zeigen, was wirklich los ist. Seit du mich damals im Interview mit Mäc Müll gestört hast und erkennen musstest, wie verdammt übermächtig ich als Champion eigentlich bin, nachdem ich deinen ach so grandiosen Freund besiegt habe...seitdem spielst du vielleicht den Souveränen, aber im Ring wird doch deine ganze Nervosität deutlich.


Nun geht der Champion noch einen Schritt näher an seinen Gegenüber heran, starrt diese 4 cm Größenunterschied nach oben, fokussiert Streetman eiskalt und spricht in einer Lautstärke, sodass klar wird, diese Nachricht soll wirklich durch Streetman durchdringen und ihn irgendwo im Inneren erwischen. Dann legt er die Zahlen auf den Tisch.


Eric: 2 Niederlagen, ein Unentschieden, weil ICH uns da den Arsch gerettet habe. Du WEISST, dass du nicht das Zeug zum Champion hast und das behindert dich spätestens, wenn du in den Ring steigst...und heute? Heute werde ich dir das ein für alle Mal klar machen, damit du danach endlich mal anfängst, irgendwen anders nachzuahmen.


Kurzer Moment der Stille, nur starre Blicke von beiden. Dann geht Fletcher die Schritte wieder zurück und legt wieder einen etwas lockereren Ton an den Tag. Schluss mit Ernst, jetzt kommt wieder die Gemütlichkeit, sogar das Mettbrötchen wird wieder aufgegriffen und abgebissen. Und mit vollem Mund spricht man zwar nicht, aber Champions dürfen das.


Eric: So und jetzt bist du dran. Was zum Geier willst du hier? MICH verunsichern? Viel Erfolg.


Nach dieser Aufzählung an Tatsachen seitens Fletcher ist auch dem Los Angelino der Spaß deutlich vergangen. Vergessen sind die Sterne auf seiner Brust, vergessen ist der Spind... Fletcher hat die verbale Schlacht eröffnet und da lässt sich natürlich niemand zweimal bitten. Auf geht es also für Streetman in den Angriffsmodus und wären wir jetzt im Wilden Westen, würde der Suburb eine verdammt gute Figur im Showdown abliefern. Die Augen zusammengekniffen zu engen Schlitzen und seine Arme leicht angespannt schreitet er ein zwei Schritte auf seinen Widersacher zu. Das Klacken der Cowboystiefel fehlt jetzt zwar, aber Lex ist ja auch kein Cowboy oder Bandit und der Vergleich war ja auch lediglich bildlich gedacht.


Aufmerksam beobachtet der Candy Man seinen Gegenüber, wie er nun in Robert-Breads-Gedächtnispose seinen Kopf schief legt und den World Champion von der Seite aus mustert. Dann, nach wenigen Momenten der Observation, normalisiert sich zumindest schon mal sein Blick und die stahlblauen Augen kommen zwischen den beiden Augenlidern wieder zum Vorschein. Langsam begradigt sich seine Kopfhaltung auch wieder und parallel dazu scheint ihm an Eric etwas aufgefallen zu sein. Anders kann man das kurz aufhellende Grinsen auf seinem Gesicht nicht erklären, welches allerdings ebenso schnell wieder verfliegt, wie es gekommen ist.


Lex Streetman: „Muss ich dich wirklich erst verunsichern, Eric, oder bist du dies nicht etwa schon längst? Und damit meine ich nicht, dass du etwa Angst vor mir zu haben scheinst... zumindest noch nicht, denn womöglich solltest du mich nach unserem Match mal in einem anderen Licht sehen.“


Während die Fragezeichen augenscheinlich beginnen, in das Gesicht Fletchers vorzudringen, beantwortet Streetman seine eben aufgestellte These unverzüglich selbst.


Lex Streetman: „Du hast Angst zu versagen! Der Druck, den du dir selbst aufbaust ist groß und deine größte Sorge ist es, dass alle nach einer Niederlage gegen mich denken, was für ein schwacher Champion du doch bist. Du redest dich mit deiner betont lockeren und bissigen Redeweise stark, doch dabei ist dies doch auch nur der Versuch, deine eigenen Befürchtungen zu kaschieren.“


Mit einem Abstand von einigen Metern beginnt der Suburb nun seinen Gegner langsam und genüsslich zu Umkreisen. Er spürt, dass die Augen des Champions ihn mittlerweile auf Schritt und Tritt verfolgen, doch genau diese Tatsache entlockt dem ehemaligen Tag Team Champion ein Anflug eines Grinsens. Schließlich hat er im Stillen eine komplette Runde um den Candy Man beendet, sodass sich die beiden Kontrahenten wieder problemlos und geradewegs nach vorne anstarren können.


Lex Streetman: „Da wäre zum Beispiel dein Vorhaben gewesen, bis zum Ende des Jahres die Nummer eins in der ewigen GFCW-Rangliste zu werden. Du musstest jedes Match gewinnen, um dieses Vorhaben 2012 zu erreichen und genau diese Last wog tonnenschwer auf deinen Schultern. Du wirktest verkrampft und unter Druck gesetzt, gerade bei unserem Six Man Tag Team Match. Wirklich kein schönes Gefühl, wenn man sich in dieser Situation auf andere verlassen muss, oder?“


Schwingt da etwa eine Prise Schadenfreude mit? Mit Sicherheit, schließlich hatte Streetman schon eine Show nach dem oben genannten Main Event zumindest erklärt, dass Fletchers geplatztes Vorhaben wenigstens eine positive Sache an dem unbefriedigenden Draw gewesen war.


Lex Streetman: „Und mit „Arsch retten“ hattest du in diesem Match auch wenig zu tun. Es war Rob Gossler, der fast seinen Pogo Splash zum Sieg durchgezogen hätte, bevor das Federviech aus Guatemala eingreifen musste. Mit deinem egozentrischen Verhalten hast du eher noch mehr Unruhe in unser Team gebracht, als es ein Robert Breads bei den Gegner machen könnte. Und wenn ich gerade schon bei Breads bin, dann sei dir auch Folgendes gesagt.“


Kurz bricht der Leiter des „L.A. Gyms“ ab, um seinen rechten Zeigefinger mahnend in die Höhe zu strecken.


Lex Streetman: „Tief in deinem Inneren ist Robert Breads ebenfalls eine Urangst von dir. Du hast Angst, dass sobald er wieder Lust danach bekommt und in Höchstform ist, dass er dir den Titel abspenstig machen könnte. Stets behauptest du, der Beste innerhalb der GFCW zu sein. Stimmt dies aber auch wirklich? Was ist mit Breads Comebackmatch, wo du ihm gegenüberstandest, dein Allerletztes gegeben hast und er dich trotzdem besiegen könnte, um wieder einen Vertrag zu ergattern? Ist es für dich etwa befriedigend zu wissen, dass es hier im Roster jemanden gibt, der dich womöglich wieder besiegen und deinen ach so geliebten Titelgürtel dir entreißen kann?“


Wieder eine kleine rhetorische Pause, um die letzten Worte auch schön wirken zu lassen. Letzten Endes begibt sich Streetman auch noch ein zwei Schritte auf Fletcher zu und verkürzt ihren Abstand zueinander somit um gut die Hälfte. Beinahe final sind die Worte, die nun aus dem Mund des Amerikaners kommen und mit Sicherheit sind sie auch eine Reaktion des Champions wert.


Lex Streetman: „Wirke ich also wirklich SO verunsichert, Eric?“


Berechtigte Frage. Es sieht eindeutig nicht danach aus. So verdammt selbstbewusst, wann hat man Streetman schon einmal so erlebt? Klar von sich überzeugt ist er immer, aber dem amtierenden Champion hier eine derartige Predigt an den Kopf zu werfen? Das zeugt schon dicken Cochones, wie orthografisch schwache Spanien-Fans schreiben würden. Und so hat sich Lex auch eine ernsthafte Reaktion des Candy Mans verdient. Kein dümmliches Grinsen, Schmunzeln, Schnaufen oder was auch immer er sonst noch in seinem arg begrenzten Arsenal an Reaktionen auf Lager hat.


Stattdessen erweitert er sein Sortiment um eine Reaktion. Schlucken. Tatsache, ihm bleibt nach Streetmans Ansprache erst einmal nichts anderes übrig, er hat sich die Show wohl leichter vorgestellt oder zumindest erhofft. Tja falsch gedacht. Dann tiefes Einatmen vom Poeten. Augenschließen. Und mit eben diesen geschlossenen Augen beginnt er dann auch wieder zu sprechen, deutlich ruhiger als noch vorher. Provozieren und den Überlegenen spielen ging eindeutig schief, jetzt geht er besonnener zu Werke. Wobei...so wirklich ruhig wirkt er dabei nicht, er scheint eher zu sich selbst statt zu Lex zu sprechen. Er will nicht kontern, nein, er will sich selbst beruhigen, sich selbst Mut zu sprechen.


Eric: Ich werde...nicht versagen. Ich kann jeden besiegen. Ich WERDE jeden besiegen...klar? Jeden... Jeden....JEDEN!


So reißt er die Augen wieder auf und streckt Streetman seinen Kopf entgegen. Voller Anspannung zittert Fletchers gesamter Körper, sein Blick ist der eines Wahnsinnigen, es fehlt nur noch der Schaum vor seinem Mund. Der Junge ist zur Zeit einfach ein wandelndes Pulverfass mit gaaaanz kurzer Zundschnür.


Eric: Genieß deine paar Minuten im Rampenlicht Lex. Strotz ruhig vor Selbstbewusstsein, denk ruhig, du wirst mich heute besiegen...Streetman du irrst dich. Heute ist nicht deine Nacht. Heute bist du nur eine weitere Stufe auf der Treppe in mein persönliches Paradies. Und jetzt.....verschwinde!


Jetzt haben wir also doch wieder Erics typisches Verhalten. Das tiefe Schnaufen, der starre Blick, wenn auch mit zitternden Pupillen. Das Adrenalin durchströmt gerade seinen kompletten Körper, läuft fast über. Streetman sollte aufpassen, auch wenn Eric kein typischer Angreifer ist.


Wir alle allerdings, Streetman selbstverständlich mit eingeschlossen, wissen, dass man einen Eric Fletcher zwar durchaus reizen kann, es aber besser nicht übertreiben sollte. Und da auch der kalifornische Blondschopf merkt, dass nun offensichtlich die Grenze erreicht, hören wir nun keinen weiteren Konter von ihm. Stattdessen steht der Suburb einfach nur da... und schaut. Deutlich ruhiger als Fletcher schaut Streetman seinen Gegenüber an und scheint förmlich ein wenig drauf zu warten, dass der Candy man vielleicht doch noch einen gewaltigen Wutausbruch bekommt. Da kann er aber aller Wahrscheinlichkeit nach noch lange warten, denn Schwächen vor seinem Gegner zu zeigen, steht nicht zwingend auf Fletchers „To Do-Liste“.


Also setzt der Mann aus Los Angeles lediglich ein wiedereinmal selbstsicheres Grinsen auf und dreht im Anschluss seine Füße in Richtung Ausgangstür des Raumes. Auch wenn sein Selbstbewusstsein aktuell so groß sein mag, wie der Mount Everest, sehen wir hier bei Weiten keinen arroganten und überheblichen Lex Streetman. Bei einer Sache ist er sich nämlich zu einhundert Prozent sicher. Provozieren und necken konnte er Fletcher heute. Aber Ring wird der Champion dadurch definitiv nicht schlechter sein und es wird eine Top-Leistung von Lex selbst notwendig sein, um heute den Sieg davonzutragen.


Lex Streetman: „Die Sache mit dem Rampenlicht habe ich in den letzten Wochen schon einige Male gehört, Eric. Und nicht du wirst dafür sorgen, dass ich mich heute Abend im Spotlight befinde. Es wird ganz und alleine mein Verdienst sein.“


Mit einem Fuß bereits unter der Türschwelle hindurchgestoßen, bleibt er noch einmal stehen und wendet sein Gesicht ein letztes Mal zu Fletcher. Dieser steht noch immer in der Mitte des Raumes, kommt allerdings nicht zum Sprechen. Streetman ist schlicht und ergreifend schneller und ergreift erneut das Wort.


Lex Streetman: „Seit nun mehr zweieinhalb Jahren bin ich in der GFCW und ich habe mir stets meinen Weg durch die Card gekämpft. Ich habe nie gemeckert, warum ausgerechnet gegen Person X und mit Herrn Y antreten musste, sondern ist habe es einfach gemacht. Der Lohn für diese Arbeit wird mir in den letzten Wochen nun endlich serviert und freue mich auch schon, heute meinen wohlverdienten Nachtisch abzuholen. Wir sehen uns im Ring, Eric! Das heißt... falls du dich bis dahin wieder beruhigt hast.“


Mit dem allseits bekannten „Streetman-Grinsen“ im Gesicht dreht sich der Leiter des „L.A. Gyms“ wieder um und entschwindet aus dem Blickfeld von Fletcher und der GFCW-Galaxie. Dann ist der Champion wieder allein in der Kabine. Zeit sich von der Anspannung zu befreien. Vollkommen geistesabwesend starrt er zur Tür, durch die sein heutiger Gegner soeben wieder verschwunden ist. Wie bei einem Schwächeanfall sackt er nun zusammen, stolpert nach hinten, kann sich nicht halten, fällt auf seine Bank und bleibt dort sitzen. Faltet die mittlerweile kreidebleichen Hände ineinander, versteckt sie zwischen den angewinkelten Knien, schaukelt einige Sekunden hin und her, der Kopf gesenkt, sich selbst beschwörend. Dann beruhigt er sich allmählich. Hebt den Kopf wieder an. Und er grinst. So wie immer, wenn er sich seiner Sache sicher ist....


: So viel Stress schon wieder! Eine Show vor dem größten PPV des Jahres hat man allerhand mit Papierkram zu kämpfen… Tja… that’s Business…


Seufzend sitzt der GFCW Chef Claude „Dynamite“ Booker an seinem Schreibtisch und versucht den Papierkrieg für sich zu entscheiden als es plötzlich an der Tür klopft.


Dynamite: Herein.


Als die Türklinke nach unten gedrückt wird, erscheint Zereo Killer im Büro des GFCW Präsidenten. Ein fragender Blick, ob er kurz stören könne.


Dynamite: Komm herein. Ich beiße nicht.


Mit dem Kopf nickend bedankt sich der GFCW Wrestler und wartet auf das Zeichen des Chefs, dass er Platz nehmen darf. Dem Amerikaner liegt sichtlich etwas auf dem Herzen.


Dynamite: Was kann ich für dich tun, Zereo?


Eine kurze Phase der Stille ist eingetreten, ehe sie von ZK unterbrochen wird. Ohne irgendwelche Umschweife kommt er sofort zur Sache. Der Fan Favourite beugt sich über den Schreibtisch von Claude, schaut ihn in die Augen und sagt.


Zereo Killer: Ich will bei Title Nights dabei sein! Ich will im Intercontinental Title Match dabei sein!


Daraufhin lehnt sich der Präsident zurück in seinen Sessel, verschränkt die Arme und schüttelt den Kopf.


Dynamite: Ich kann es gut nachvollziehen, dass du das willst. Jedoch hast du das Match um den Platz des Nummer Eins Herausforderers verloren… das geht nicht so einfach, Zereo! Deine Chance ist leider vertan, so leid es mir auch tut.


Mit dieser Reaktion hätte ZK durchaus rechnen können… Nun lehnt sich auch der Killer zurück, scheint aber dieses klare Nein nicht so einfach zu akzeptieren.


Zereo Killer: Ich weiß, dass ich das Match verloren habe… doch ich hab es nicht fair verloren.


Wütend haut er auf den Schreibtisch, doch schon im nächsten Moment folgt die entschuldigende Geste, ehe er fortfährt.


Zereo Killer: Mein einziger Fehler war, dass ich mich mit Rob Gossler anlegen musste… ich wurde eingerollt, schaffte aber knapp den Kick Out, aber Gossler zählte dennoch durch, das ist alles Andere als fair! Und außerdem frage ich mich, warum der Champion ausgerechnet als Special Ref fungieren wollte??? Dynamite, ganz ernsthaft! Wie du sicherlich schon mitbekommen hast glaube ich, dass unser Lieblingsalkoholist etwas mit der Gro Gock Gang zu tun hat!


So leicht lässt sich aber der Präsident nicht umstimmen. Aber wenn man sich das mal überlegt… wenn der Killer tatsächlich Recht behalten wird und Gossler hat etwas mit der GGG am Hut, dann wird dieses Stable noch mächtiger. Doch bevor Claude Booker überhaupt antworten kann, spricht der Mann aus den USA weiter.


Zereo Killer: Stell dir mal vor Dye… Der Pheasant Warrior gegen Rob Gossler beim PPV um den Titel… wenn beide unter einer Decke stecken, dann weißt du wohl wie das Match ausgeht oder??? Entweder legt sich Gossler für PW sofort hin oder anders rum, dann bekommst dafür sicherlich kein Fünfsterne-Match! Und außerdem bei der letzten Show hat Savan gegen den PW gewonnen, nun gibt es das Re-Match und PW setzt seinen Number One Contender Spot einfach so aufs Spiel??? Ist ihm der Titel oder der Platz des Nummer Eins Herausforderers nix Wert???


Wütend kneift der Killer die Augen zusammen und spricht weiter.


Zereo Killer: Und mir liegt noch der Satz von Gossler sehr im Magen… Wenn er gewusst hätte, dass ich „sowas“ von ihm denke, hätte er mich vom PW töten lassen und hätte mich nicht gerettet… Nicht nur, dass dieser Satz unglaubliche Wirkung auf mich hatte… denn ich bin ab und an wirklich ein sensibler Mensch, ist halt so…


Verständnisvoll nickt der Chef der GFCW. Dieser Satz war wirklich hart, aber so ist der Alkoholist nun mal. Der Killer überlegt nochmal kurz was er sagen wollte.


Zereo Killer: Naja, wo war ich nochmal?? Ach, stimmt ja! Nicht nur, dass dieser Satz von Gossler Wirkung auf mich hatte, nein, ich finde ehrlich, er hat überraschend lange mit dem Save „für mich“ gebraucht… Ich mein, wenn ich grad in den Backstagebereich laufe brauch ich keine gefühlten fünf Minuten, bis ich reinkomme um den Mann, den ich mal als meinen Kumpel bezeichnete, zu retten…


Dynamite hört interessiert zu, es kommen wirklich viele gute Argumente zum Vorschein.


Zereo Killer: Ich glaube es sollte nur so aussehen, als würde mich Rob Gossler retten. Der Kick vom PW, den er mir verpasste, den spüre ich heute noch. Ich bin auch schon seit dem 5. Oktober nicht mehr im Ring gestanden aufgrund des Kicks und den vorherigen Matches… Aber dieser Kick war ein gut getimter Kick zuviel… Sie glaubten, sie hätten mich damit ausgeschaltet und ich wäre für Title Nights wohl nicht mehr fähig anzutreten, doch da haben sie falsch gedacht! Ich bin da! Das Einzige was mich noch daran hindert beim PPV anzutreten, ist dieses dumme verlorene Match… Dynamite, hör mir bitte zu! Ich will auf keinen Fall, dass du dem Pheasant Warrior den Platz des Nummer Eins Herausforderers aberkennst… er hat es gewonnen… wie spielt ja leider keine Rolle… er hat es gewonnen, darum hat er es irgendwie verdient der Nummer Eins Herausforderer zu sein. Ich hoffe lediglich, dass du aus dem Singles Match ein Triple Thread Match machst, und der Hauptgrund ist nicht, weil ich unbedingt den Titel will… Ich will sicher gehen, dass das beim PPV keine Schiebung wird und sich der Eine für den Anderen hinlegt… Wenn es wirklich stimmt, dass Gossler bei der GGG anheuert, dann will ich mich quasi in ein Handicap Match booken lassen! Da tu ich mir eigentlich keinen Gefallen oder siehst du das anders??? Ich bin allerdings ein Fighting Champion und gebe niemals auf! Ich will zeigen, dass ichs drauf hab! Ich will, dass es einen Kampf gibt, und keine Schiebung!!!


Entschlossene Worte! Der Amerikaner strotzt nur so voller Entschlossenheit, dass Claude Dynamite Booker eigentlich nicht nein sagen kann. Vor allem sind es triftige Gründe, die zum Vorschein kommen. Der Präsident der GFCW überlegt lange, kommt dann aber zu einer Antwort.


Dynamite: Interessante Ansichten, Zereo. Es sind auch sehr gute Argumente, obwohl du das besagte Match verloren hattest… Doch die Frage ist, ob ich es riskieren kann, dich in das Match zu booken, obwohl… du weißt schon… nicht gewonnen hast. Nicht dass in Zukunft immer wieder Leute kommen und doch ins Match wollen trotz Niederlage… Ich kann dir im Moment kein Ja geben…


Enttäuscht schaut der Wrestler auf den Fußboden, beinahe sämtliche Hoffnungen verloren. Steht ZK beim PPV nun ohne Match da?


Dynamite: … aber…


Doch noch ein letzter Hoffnungsschimmer! Mit einem erwartungsvollen Gesichtsausdruck blickt er in die Augen des Präsidenten.


Dynamite: … ich sage auch noch nicht nein… ich muss es mir überlegen… Und nun wenn ich dich bitten darf. Ich will nicht unhöflich sein, aber ich hab echt viel um die Ohren.


Der Killer bedankt sich bei seinem Boss, schüttelt ihm die Hand und als er die Tür des Büros öffnet, um es zu verlassen, dreht er sich nochmal zu Booker um.


Zereo Killer: Ich weiß, du machst das Richtige. Ich würde dich nicht enttäuschen… ich würde dich niemals (!!!) enttäuschen.


Ohne noch einmal in Richtung Dynamite zu schauen verlässt der Killer den Raum, die Türe hinter ihm wird verschlossen und zurück bleibt ein nachdenklicher Claude Booker… als ob er nicht schon genug zu tun hat…



Wütend.


Enttäuscht.


Frustriert.


Verzweifelt.


Obsessiv.


Das alles sind Worte, die Robert Breads momentan beschreiben. Der Kanadier hat nun wochenlang versucht sein Match mit Chris McFly Jr. bei Title Nights zu bekommen, er will seinen Platz bei der größten Show des Jahres haben. Aber er will nicht nur einen Platz. Er will genau diesen einen Platz, in einem Match gegen den Wrestler seiner Wahl.


Das ist seine Arroganz, sein Verständnis von seinem Status. Wenn er ein Match will, dann kriegt er es. Und wenn sein Gegner nicht will, dann sorgt er eben dafür. Und wenn das nicht klappt, dann geht er zu seinem Partner. Und wenn das nicht klappt.. tja, was dann?


Das ist eine gute Frage. Auf jeden Fall ist er in der Halle, obwohl er kein Match hat. Entweder will er also noch seine Kokain-Wette gewinnen... oder er will noch immer sein Match mit McFly haben. So oder so, „Canada's Own“ läuft, mit seinem „Mitglied der Blödel-Elite“-Shirt und einem Becher Kaffee in der Hand, durch die Flure der Halle. Geistesabwesend pustet er auf das heiße Getränk ein, während er scheinbar auf dem Weg irgendwo hin ist.


Mac Müll: „Robert, warte! Hast du Zeit für ein Interview?“


Breads wendet sich um und erblickt den Interviewer Mac, der auf ihn zugehastet kommt und sich dabei fast der Länge nach hinlegt, als er um eine Ecke läuft.


Robert Breads: „Nein.“

Mac Müll: „Warum nicht?“

Robert Breads: „Ich habe einen guten Grund.“

Mac Müll: „Welchen?“

Robert Breads: „Sage ich dir, sobald ich mir einen ausgedacht habe.“


Endlich kommt Müll neben Breads an, doch der bleibt gar nicht erst stehen, sondern läuft einfach weiter und pustet seinen Kaffee an.


Mac Müll: „Ich habe doch nur ein paar... Fragen...“


Tatsächlich ist der Hall Of Famer nun schon mehr oder minder aus der Puste, weil er mit Breads Schritt halten muss, der zugegebenermaßen das Tempo erheblich anzieht.


Robert Breads: „Du hast sicherlich noch fünf andere Interviews am heutigen Abend mit Leuten, die dich tatsächlich sprechen wollen. Also verzieh dich.“

Mac Müll: „Die GFCW-Galaxie verdient...“


Endlich bleibt der Kanadier stehen, wirbelt herum und drückt Mac den Becher Kaffee in die Hand.


Robert Breads: „Hier! Nimm mein Hab und Gut! Und dann geh! Geh mit Gott, aber geh! Geh weg! Bitte!“


Müll ist für einen Moment sprachlos und weiß gar nicht, was er tun soll. Diesen Moment nutzt der ehemalige GFCW-Champion schamlos aus und ist schneller um die Ecke abgehauen als man gucken kann.


Es folgt ein Kameraschnitt, und tatsächlich steht Breads nun vor einer Tür. Denn es gibt da noch jemanden, den er aufsuchen kann, jemand, der ihm vielleicht helfen kann – immerhin war er mal so eine Art „Partner“ für Breads. Seit seinem Comeback vor vier Wochen haben der Kanadier und er aber noch nicht wieder miteinander gesprochen. Allgemein dürfte das letzte On-Camera-Gespräch der beiden ein gutes Jahr her sein. Und auch wenn unser mysteriöser Mann vor zwei Wochen nicht seinen besten Tag bei War Evening hatte und einiges schief lief, so hofft Breads doch auf Hilfe.


Und deswegen klopft er nun an. Einen kurzen Moment lang passiert nichts, dann springt die Tür auf, und ein alter Bekannter steht „Canada's Own“ gegenüber.


Robert Breads: „Alter. Du wurdest von PARN in die Flucht geschlagen. Jetzt mal im Ernst.“


Ja, man kann es sich wohl nun denken – der Gegenüber des Kanadiers ist niemand geringeres als Emilio Fernandez, der neue Commissioner der GFCW (wer denn auch sonst?).


Der Spanier wirkt leicht überrascht, hatte er doch kaum damit gerechnet das Breads einfach so mir nichts dir nichts vor seinem Büro auftaucht.


Emilio: „Senor Breads. Was für eine Überraschung. Nun, ich würde mich jetzt liebend gerne mit ihnen über vergangene Zeiten unterhalten, darüber reden wie toll ich doch bin und mir von dir einen Drink servieren lassen, aber leider habe ich gerade besseres zu tun.“


Der Spanier verweist auf die jungen Damen hinter ihm und schlägt die Tür zu. Mit einem blitzschnellen Reflex bekommt Breads den Fuß in den Türspalt – und er verkneift sich auch das „Aua!“, dass er wohl nun am Liebsten laut nach außen brüllen würde.


Robert Breads: „Moment, Moment... Emilio, es ist wichtig.“


Entnervt blickt das Blaublut den Kanadier an. Scheinbar ist Breads doch nicht grundlos da.


Emilio: „Meine Damen? Würdet ihr mich und Senore Breads bitte alleine lassen?“


Mit einem Handzeichen wird den jungen Frauen signalisiert zu verschwinden, was diese auch machen.


Emilio: „Also.. Ich hoffe das ist wirklich wichtig.“

Robert Breads: „Es ist wirklich ganz simpel.“


Nun blickt sich der ehemalige Dicio-Leader zum ersten Mal richtig im Büro des Spaniers um. Anerkennend nickt er beim Anblick der – wahrscheinlich unverschämt teuren – Einrichtung, dann wendet er sich an Fernandez.


Robert Breads: „Ich weiß, so ein Job als Commissioner ist anstrengend. Ich habe vor zwei Wochen ja gesehen, wie schwer beschäftigt du bist... und weiß aus Erfahrung – also von Hikari – dass ein Commissionier auch scheisse sein kann. Richtig scheisse. Aber ich bin mir sicher, das bist du nicht, Emilio. Du bist nicht scheisse. Du bist keine schlechte Autoritätsperson. Du bist gut. Du tust das Richtige. Und du wirst auch heute das Richtige tun.“


Ein Lächeln legt sich auf Breads' Lippen – es soll ganz offensichtlich charmant wirken, allerdings sieht man ihm an, dass nicht alles ist wie sonst. Seine Augen sind blutunterlaufen und statt Selbstsicherheit spricht ihm Verzweiflung aus jeder Pore seines Antlitz. Ihm gehen ganz offensichtlich die Ideen aus. Eigentlich dachte er, er könnte das Match aus McFly raus bekommen – hat nicht funktioniert. Dann ging er zu Lex Streetman - hat nicht funktioniert. Das war nicht voraus zu sehen gewesen. Normalerweise reicht das, normalerweise kriegt er, was er will – aber diesmal nicht. Er hat sein Match noch nicht. Und deswegen...


Robert Breads: „Deswegen, Emilio, musst du ein Match booken. Du kannst das, nicht wahr? Du musst DAS Match booken. GFCW Title Nights... Robert Breads vs Chris McFly Jr.... Emilio, das Match muss statt finden. Das siehst du doch auch, Emilio, du siehst es, du weißt es. Das Match muss statt finden, jeder will es sehen – es wäre das Richtige für die Firma. Es würde den Gewinn der Firma erhöhen, denn jeder würde diesen Pay-Per-View kaufen, jeder würde Title Nights kaufen, und die Firma, in die du investiert hast, würde noch mehr Geld bekommen.


Überleg dir das mal! Nicht nur wärst du der Held der Fans, dafür, dieses Match anzusetzen, das sie alle sehen wollen, und das ihnen dieser Vollidiot McFly verweigert... du würdest das Richtige für die Firma tun, du würdest das Richtige aus der Sicht eines Geschäftsmannes tun. Du glaubst, du bist reich, Emilio? Nein, bist du nicht – du kannst noch richtig reich werden! Glaub mir, JEDER Wrestling-Fan auf der Welt will dieses Match sehen, wirklich JEDER. JEDER kauft diesen Pay-Per-View. Und du wirst reicher sein als du es dir je vorstellen konntest.“


Die Mimik des Spaniers wirkt sofort entspannter.


Emilio: „Wow, Breads. Sie wissen wirklich mich zu überzeugen. McFly gegen Robert Breads, das Match des Jahrhunderts. 2 ewige Streiter, ein ewig währender Krieg. Und ich habe die Macht das alles zum großen Showdown zu führen. Eine Schlacht, wie sie Gott selbst noch nie gesehen hat. Sie haben recht, Breads. Jeder will diese Schlacht sehen. Sie, die Fans, ich. Also ist meine Antwort selbstverständlich... Nein.“


Breads beißt sich auf die Unterlippe, um seinen Kiefer davon abzuhalten, nach unten zu klappen. Sein Lächeln ist weggewischt – das kann doch nicht wahr sein, das darf nicht wahr sein – warum nur? Was soll er denn machen? Er muss das Match doch bekommen, er muss!


Robert Breads: „Emilio... Ich...“


Breads sucht Worte - Worte, die seinen Gegenüber überzeugen können, das Match anzusetzen. Es muss doch noch irgendetwas geben... irgendeine kleine Sache, irgendeinen wunden Punkt, irgendwas...


Robert Breads: „Hast du vergessen, was ich dir damals alles beigebracht habe? Hast du vergessen, wer dich zu dem gemacht hat, der du heute bist? Emilio, ich habe dir alles gezeigt, was ich kann und weiß, ich habe dir alle Möglichkeiten offenbart, dir alle Türen und Tore geöffnet... habe dich zu dem Mann gemacht, der Tobi Whitehouse gegenübertreten konnte, dem Mann...“


Mit einer abwertenden Handbewegung unterbricht der Spanier Canada's Own.


Emilio: „Sie , Senore Breads, wollen mir sagen das sie mich zu dem gemacht haben der ich bin? Sie wollen mir sagen, das meine Charmante Art, meine gutes Aussehen und meine unvergleichliche Technik im Ring von ihnen kommt? Das ist völliger Schwachsinn. Ich war immer gut, von Geburt an. Als ich in die GFCW kam , sahen sie lediglich eine Chance darin, sich durch meine Hilfe nach oben zu katapultieren . Sie nutzten mein Talent, um sich zu untermalen. Und letztlich verrieten sie uns und schlossen sich mit Jimmy Maxx zusammen. Nein. Ich wüsste nicht was ich ihnen schuldig bin um ihnen so einen gefallen zu tun. Sie haben ihr politisches Schachspiel falsch gespielt. Und das Match kriegen sie nicht. Jedenfalls nicht von mir.“


Fernandez blickt abwertend zum Kanadier.


Emilio: „Keine Chance.“

Robert Breads: „Warum?!“


Mit einem Satz steht Breads vor dem Spanier, nur weniger Zentimeter von ihm entfernt, und starrt auf ihn hinab. Sein Blick ist voller Wut und Hass – er ist ein verzweifelter Mann. Ein verzweifelter Mann, der noch immer nicht das bekommen hat, was er will.


Robert Breads: „Warum nicht... Warum kriege ich das Match nicht? Was habe ich dir getan?“


Leicht lachend, ja eher schon kichernd, wendet sich Emilio mit dem Rücken zum Kanadier.


Emilio: „Vielleicht weil ich einfach Spaß daran habe, sie so verzweifelt zu sehen? Vielleicht weil ich einfach sehen will wie sie sich abmühen dieses Match zu bekommen und das um jeden Preis? Sehen sie Breads, ich bin ein Mann der Unterhaltung liebt. Und was ist unterhaltender als ein verzweifelter Mann der nicht bekommt was er will. Solche Menschen gehen weit. Wie weit werden sie gehen? Sie kriegen das Match nicht Breads. Machen sie was sie wollen. Doch ich bin nicht ihre Lösung. Sie werden sich ihre Schlacht mit Mcfly wohl durch ihn selbst holen müssen. Viel Glück dabei, Senore Breads. Ich habe noch anderes zu tun.“


Der Spanier schiebt Breads kompromisslos nach draußen, schlägt die Tür zu und lässt den Kanadier draußen stehen.



Ein weiteres Mal geben die Kameras nach hinten. Und wie so oft, wenn die Kameras respektive die Regie nach hinten gibt, sehen wir einen der Männer um den es heute mal wieder geht. Einen Wrestler selbstverständlich. Ein ganz bestimmter? Mit Sicherheit sogar. Und so hören wir ein weiteres Mal den Worten es dieser Gladiatoren der Neuzeit zu. Es ist, mal wieder, Chris McFly. Der man Mann dem das Schicksal in den letzten Wochen nicht so gut mitgespielt hat. Aber hören wir selbst.


Chris McFly Jr.: „Vier Niederlagen am Stück…“


Er sitzt am Boden, den Rücken an die Wand gelehnt nur wenige Armlängen einer Notausgangstür entfernt. Das Grüne Licht einer Notausgangsbeleuchtung fällt in sein Gesicht. Auch sieht man einen Glimmstängel in seiner rechten Hand. Das es in Deutschland ein allgemeines Rauchverbot gibt, hat ihn bisher noch nie davon abgehalten auch in geschlossenen Gebäuden zu rauchen.


Chris McFly Jr.: „Vier Niederlagen am Stück… seid dem Tag Team Championship Match in Wien habe ich kein Match mehr gewonnen… Das Match als El Negro Cavaliere gegen Robert Breads? Verloren. Ein Non Title Singles Match gegen Eric Fletcher? Verloren. Die Titelverteidigung gegen Corps Nobilis? Verloren und zwar mit Pauken und Trompeten. Ein Tag Team Match, welches die Wiederauferstehung der Suburbs hätte sein sollen? Wieder verloren, wieder von Eric Fletcher gepinnt.“


Eine ernüchternde Bilanz. Wenn man bedenkt das McFly mal ein Mann war der als Wrestler in anderen Ligen, an anderen Orten dieses Business Hallen gefüllt hat, dann ist das mehr als niederschmetternd.


Chris McFly Jr.: „Und ausgerechnet jetzt, in meiner schwärzesten Stunde, in der ich mich selbst fragen muss, ob ich alles bisher richtig gemacht habe, oder nicht? Bekomme ich einen Mann vorgesetzt als Gegner… gegen den ich… gegen den ich nie wrestlen wollte. Jimmy Maxxx. Einer dieser Menschen die ich für meine Lage mit verantwortlich machen könnte…“


Ein tiefer Zug an der Zigarette. Er inhaliert das Nervengift und schnaubt es förmlich durch seine Nase aus als wenn er ein Drache wäre der den Rauch seines Feuers durch bebende Nüstern stoßen würde.


Chris McFly Jr.: „Ich wollte nie gegen Jimmy Maxxx kämpfen. Nicht weil ich Angst vor ihm habe, im Gegenteil, ein CMJ in Hochform hat 4 Jahre lang einige der wichtigsten Namen im Geschäft bekämpft. Jimmy Maxxx ist kein Name der in einem Atemzug genannt wird mit so herausragenden Wrestlern wie Andy Meance, Valkos Heritage, Marvin Percio, Rick Kernen, Ed Steele oder dem Dragon Warrior. Jimmy Maxxx steht für all das was ich nicht mag an diesem Business.“


Seine Worte sind ohne große Emotionen gesprochen und wirken seltsam distanziert. Sein Blick geht nach oben als er fortfährt.


Chris McFly Jr.: „Wir sahen uns zuerst eines Tages im Juli oder August 2010 in Needles, Kalifornien. Wenn ich mich recht erinnere schraubten wir zusammen an einem Ring herum der auf dem legendären Junkyard in Needles heute noch steht. Schnell kamen wir ins Gespräch. Doch was ist seit dieser ersten Begegnung alles passiert? Die FPW, SUW, mein erster Auftritt für die GFCW als mich Jimmy im November 2010 für die damalige Title Nights Show in Orlando, Florida gewinnen konnte.“


Er schluckt kurz. Wieder ein tiefer Zug an der Zigarette.


Chris McFly Jr.: „Unzählige Begegnungen in unzähligen Situationen. Immer wieder sind wir einander über den Weg gelaufen. Immer wieder hat mir Jimmy versucht sprichwörtlich Honig ums Maul zu schmieren. Immer wieder kamen diese Kommentare von ihm, das er in mir einen der besten Wrestler der Welt sieht… das ich der Star des 21ten Jahrhunderts bin… ja all diese Dinge sagte er über mich… über mich, den Wrestler der hier in der GFCW nichts wirklich erreicht hat… der 4 katastrophale Niederlagen am Stück auf dem Kerbholz hat.“


Er drückt die Zigarette am Boden aus und verschränkt die Arme auf seinen Knien, spricht dann mit in die Ferne gerichtetem Blick weiter.


Chris McFly Jr.: „Aber nie, niemals kam es zu diesem Match. Jimmy Maxxx gegen Chris McFly. Es gab nie diese Möglichkeit einmal das direkte Duell zu suchen. Wohl auch weil ich es nie wollte. Warum werden sich viele fragen? Stimmt es doch das es viele Ähnlichkeiten zwischen der einstigen Hardcore Ikone und Mir gibt. Jeder versuchte es mit einer eigenen Promotion. FPW und SUW waren seine Versuche, welche scheiterten. Meine Nachwuchspromotion heißt SCW und findet in Chicago regelmäßig statt. Wir fingen zu einem ähnlichen Zeitpunkt an zu wrestlen, doch ich bin ein dreifacher Indie World, zweifacher Hardcore und dreifacher Tag Team Champion. Was steht bei ihm im Buch des Lebens?“


Die Blanken Zahlen sprechen eine deutliche Sprache.


Chris McFly Jr.: „Noch vor nicht all zu langer Zeit hörte ich wie Jimmy Maxxx sagte er wolle zeigen das er im Ring einer der besten ist, wolle nicht mehr reden und lieber Matches zeigen, nannte wieder einmal meinen Namen im Zusammenhang mit Namen die in dieser Promotion, der GFCW, den Ton angeben. Und es ist nun schon fast ein Treppenwitz eine Ironie des Schicksals… hier sitze ich… habe die wohl niederschmetternste Niederlagenserie meiner Karriere in den Knochen und er ist immer noch im Gespräch für ein Match um den World Titel der GFCW…“


Kopfschütteln vom Chicagoer.


Chris McFly Jr.: „Ich war wohl noch nie so in einer Außenseiterrolle wie jetzt… die Unbeständigkeit und Wankelmütigkeit des Berliners Maxxx haben sich mehr und besser durchgesetzt bisher als meine harte Arbeit. Das ständige sich neu erfinden müssen um sich ständig den Fans neu anzubiedern um ständig neu irgendwie oder irgendwo herumzujammern… sind mehr wert als das was ich in den letzten Jahren gezeigt habe? Als meine Kontinuität… Ich bin ein Außenseiter und habe nach statistischen Grundlagen her keine Chance einen Main Eventer in der GFCW zu besiegen. Selbst Joe Jobber hat eine bessere Bilanz nach Brainwashed als ich.“


Eine neue Zigarette findet den Weg in den Mund von CMJ. Das Feuer eines Zippos flackert kurz auf.


Chris McFly Jr.: „Jimmy verkörpert alles was ich nicht mag… Unbeständigkeit, Jammern, Unzufriedenheit, keine wahre Demut, keine Fokussierung, keine überzeugenden Resultate, scheitern auf allen Ebenen, immer auf andere angewiesen und nie hat er gezeigt ob er sich seinen Platz in den oberen Regionen der Card überhaupt wirklich verdient hat. So sehr manche meinen wir sind uns ähnlich, so unterschiedlich sind wir doch am Ende des Tages.“


Er schippt den ersten verbrannten Haufen Tabak von der Kippe.


Chris McFly Jr.: „Nun Jimmy… es wird Zeit… es ist an der Zeit das du wieder in deine richtige Ecke zurück gedrängt wirst. Denn heute Nacht werde ich wieder auferstehen. Heute Nacht werde ich all das was du immer von mir behauptest sogar mal in eine Waagschale werfen. Ich werde dich im Ring jagen, denn ich habe nichts mehr zu verlieren. Ich stehe mit dem Rücken zur Wand. Wie soll ich eine Herausforderung eines Robert Breads annehmen, wenn ich nicht mehr gewinnen kann. Doch ich habe etwas gut zu machen! Und das ist, dich zu besiegen damit auch der Rest der Welt da draußen sieht das du nichts im Titelkampf von Titel Nights verloren hast! Denn wenn ich dich besiegen kann, der Mann der in den letzten Wochen nichts und niemanden mehr besiegen konnte, dann zeigt sich endlich wo du wirklich stehst! Dann zeigt sich das Fletcher den Titel wirklich nicht gegen dich verteidigen sollte! Sondern gegen Lex Streetman! Erschreckend simple diese Logik, nicht wahr?“


Über sein Gesicht zieht ein seltsames Grinsen.


Chris McFly Jr.: „Meine Resultate der letzten Wochen waren ernüchternd. Habe alles verloren und bin eigentlich nicht mehr das was man als Top Wrestler bezeichnen kann. Doch ich stehe wieder auf! Ich werde das wieder gut machen was ich bei den letzten Matches mit Lex Streetman verbockt habe! Ich werde alles dran setzen um dich zu demütigen Jimmy! Alles was du bist, ist ein Abklatsch von dem was ich als richtig für das Business empfinde. Und du stehst im Weg! Du stehst immer noch im Weg wenn es um den Platz im größten Match des Jahres bei der größten GFCW Show des Jahres geht. Und ich werde dich aus dem weg räumen! Ich schulde es Lex und ich werde alles dafür tun um das wieder gut zu machen was schief lief seit meiner Demaskierung…“


Der Ernst ist in seine Stimme zurückgekehrt.


Chris McFly Jr.: „Ich werde dich nicht nur einfach pinnen. Nein, du wirst im STF leiden. Im Amkle Log… im Boston Crap… Im Anaconda Vice wenn es sein muss… du und Fletcher sprecht über I Quit Matches? Lächerlich. Ich werde das wieder ausgleichen was schief gelaufen ist in den letzten Wochen. Ich werde dich nicht besiegen weil es wichtig ist für mein Ego. Nein! Das ist immer noch stabil genug. Ich werde dich besiegen für Lex! Für meinen Freund, Weggefährten und Tag Team Partner. Denn du stehst in seinem Weg und das Beste was ich tun kann um zu zeigen das zumindest einer der Suburbs am Ende des Jahres mit Titelgold geschmückt sein wird, ist… dich aus dem Weg zu räumen!“


Die Entschlossenheit ist zurück. Und mit dieser Entschlossenheit steht er auf und geht auf die Kamera zu, packt das Objektiv.


Chris McFly Jr.: „HÖRST DU JIMMY!? ICH WERDE DICH AUS DEM WEG RÄUMEN!!!


Dann erlischt das Bild als hätte jemand den Stecker gezogen. Und somit geht es weiter im Programm.