Team
Rot (Fabian Ikari) vs. Team Gelb (Caracal Matthews)
Referee: Mike Gard
Sven: “Es
geht wieder los... bitte holt mich hier raus.”
Peinliche
Funkstille am Kommentatorenpult, während die “INTERNET
OVERDOSE”-genannte Eurobeat-Perversion über die
gigantischen Lautsprecherboxen dafür Sorge trägt,
dass die Menschen im Ostfriesland-Stadion allerlei spitze
Gegenstände in ihre Trommelfelle rammen – so als
wollten sie versuchen, sich vor den verstandeszersetzenden
Botschaften der Großen Alten zu schützen.
Pete:
“ähm... …... … Team Rot unter der
Führung von Kriss Dalmi macht heute den Anfang und
schickt erneut Fabian Ikari ins Rennen, der nach seiner
letzten Niederlage sicherlich einiges wieder gutzumachen
hat.”
Sven: “Er
soll schnell machen. Das hält ja kein Mensch aus.”
Während
sich die Menschen auf den Rängen wie die Crew der Event
Horizon nach der Rückkehr aus dem Warpraum in
gewaltorgiastischen Exzessen wortwörtlich gegenseitig
zerfleischen betritt Fabian Ikari die Bühne – und
diesmal sogar ohne dass sein Sensei Kriss Dalmi ihn dorthin
prügeln muss. Erneut trägt der Junge, der im
Internet aufgewachsen ist, lange, neon-farbene und an den
Seiten mit japanischen Kanji-bestickte Wrestlingtights und
weißen Stiefeln. Der klägliche nackte Oberkörper
ist übersät von dunkelblauen Hämatomen und
sogar Narben. Ob diese bloß ein Resultat des
gnadenlosen Trainingsprogrammes sind, darf im Hinblick auf
die sadistische Ader seines Mentors an dieser Stelle durchaus
angezweifelt werden.
Die wenigen Reaktionen, die der
Weeaboo erhält spiegeln sich in seinem
niedergeschlagenen Gesichtsausdruck wider. Erst als auch sein
Schutzherr auf der Stage auftaucht, driftet die Stimmung
deutlich ins Negative ab.
Pete:
“Fabian Ikari und Kriss Dalmi machen sich auf dem Weg
zum Ring und im Gegensatz zu seinem ersten Auftritt wirkt der
junge Mann in der Obhut des serbischen Superstars doch ein
wenig gefasster. Das Training unter der Aufsicht von Dalmi
scheint sich gewissermaßen bezahlt zu machen.”
Sven:
“Dann müssen wir jetzt ja nur noch den Auftritt
seines Gegners durchstehen, bis wir endlich zur Krüppelkeile
kommen... Vorzüglich!”
Apropos.
Leute, es ist so
weit. Hier kommt Caracool.
Wow *_*
Er hüpft, hopst, hoppelt,
jumpt, springt und huppt Richtung Kampfviereck. Die Fans
freuen sich sehr. Der blonde Flip Tripper legt einen High
Energy-Auftritt hin, verbindet Sprungkraft mit Tanzkunst und
wirkt euphorisch im Vorfeld seines Kampfes gegen Fabian
Ikari. Er will verhindern, dass dieser bereits im zweiten
Match den ersten Sieg einfährt, schließlich
dauerte es bei Matthews einst länger. Doch damit soll es
nun vorbei sein…nun ist es an der Zeit, Royal Rookie
zu werden und jeder Fight auf diesem Weg ist nur eine Hürde,
über die er godlike flipt.
Caracal betritt den Ring, indem
er erst auf den Apron und dann übers Toprope springt.
Auf der Matte tanzt er so ein bisschen. Dann dabt er und
wirkt kampfbereit. Fabian Ikari muss sich warm anziehen.
Mike Gard prüft bei beiden
Kämpfern noch mal das Ringgear, um die Möglichkeit
auszuschließen, dass einer der beiden sich durch einen
Fremdgegenstand einen unfairen Vorteil im Match verschaffen
will, kann dies jedoch recht schnell ausschließen. Dann
gibt er dem Zeitnehmer das Zeichen, die Ringglocke zu läuten.
Die von Kommentator Sven herbeigewünschte Krüppelkeile
kann somit starten.
*Ding
Ding Ding*
SOFORT SCHNELL CARACAL MATTHEWS
NACH VORNE!
An Fabian Ikari vorbei, um auf
das Middle Rope der Ringecke in seinem Rücken zu steigen
und die Crowd im Ostfrieslandstadion dazu zu animieren, Lärm
zu machen. Rhythmisch klatscht der Flip Tripper in die Hände
und bedeutet der GFCW-Galaxie es ihm gleichzutun.
Sven:
“Was soll denn das jetzt? Die sollen sich auf die
Fresse hauen!”
Pete:
“Komm schon, Sven. Sei keine Spaßbremse! Caracal
Matthews sorgt einfach für eine gute Zeit.”
Die Stimmung in der Halle ist
gut.
Und darum kann das Match nun
endlich beginnen.
...wenn da nicht noch die
andere Seite des Runds wäre, die es gilt zum Toben zu
animieren. Erneut seinen konsterniert dastehenden Gegner
ignorierend, erklimmt der Fliperatur-obelpreisträger auf
der entgegensetzten Ringseite die Ropes und spornt die Fans
im Ostfrieslandstadion mit dem Call-and-Response-Prinzip dazu
an, klatschend den Namen seines Tag Teams zu brüllen.
Caracal
Matthews: “FLIP!”
*Clap*
“TRIP!”
*Clap*
Caracal
Matthews: “FLIP!”
*Clap*
“TRIP!”
*Clap*
Caracal
Matthews: “FLIP!”
*Clap*
“BUUUUHHHH!!!”
Da wurde ein gewisser
serbischer Unbeteiligter scheinbar ungeduldig. Während
sich Caracal Matthews bei seiner Showeinlage mit dem einen
Fuß auf das Bottom Rope stützte, hat Kriss Dalmi
scheinbar, ohne dass es Ringrichter Mike Gard bemerkte, dem
entsprechenden Seil mit seinem Oberkörper einen Stoß
verpasst. Matthews verlor dadurch das Gleichgewicht und ist
rücklings auf die Ringmatte zurückgestolpert. Und
Fabian Ikari wittert seine Chance.
Sven: “Na
endlich zeigt dieser Obernerd mal ein bisschen Initiative.”
Pete: “So
wie bei Kämpfen in Dungeons & Dragons?”
Sven:
“Halt deine Klappe...”
Ob es nun
die letzte Ansprache Dalmis in der Kabine des Teams war oder
die unorthodoxen Methoden des Serben bei seinem Schützling
tatsächlich Früchte getragen – Fabian Ikari
ist in den Angriff übergegangen und deckt den vollkommen
überrumpelten Caracal Matthews nun mit wüsten
Schlägen ein, die technisch vielleicht nicht sonderlich
anspruchsvoll aussehen, aber dafür ihre Wirkung vorerst
nicht verfehlen. Tatsächlich scheint es Ikari damit
sogar zu schaffen, Matthews zurück in die Ringecke zu
drängen, in der er zuletzt noch für gute Stimmung
in der Hall... im Stadion gesorgt hat. Schnell geht Mike Gard
jedoch dazwischen und trennt die Männer nach kurzem
Anzählen voneinander.
Pete:
“Uffff! Überraschender Suckerpunch mit einem
blitzschnellen Shot gegen Ikaris Kinn. Dies scheint die
Revanche für den hinterhältigen Angriff seines
Gegners zu sein.”
In der
Tat sieht Caracal aka Caracool nicht vollends so glücklich
aus, wie es zu Beginn des Kampfes noch aussah. Er legt die
Stirn in Falten. Dann deutet er mit beiden Zeigefingern in
die Seile und sprintet los. Vom Schwung aus den Seilen
beschleunigt, stürmt der Jumping Yeti vom Highmalaya auf
Ikari zu und springt vor diesem in die Luft – DROP KICK
gegen die Hühnerbrust Ikaris! Der Getroffene geht zu
Boden, aber ein Pin Attempt folgt (noch) nicht. Stattdessen
befördert sich Caracal Matthews mit einem Kip Up wieder
auf die Beine, macht einen völlig sinnentleerten aber
dafür cool aussehenden Rückwärtssalto aus dem
Stand und zerrt im Anschluss auch Fabian Ikari wieder zu sich
hoch.
Pete:
“Heftiger CHOP gegen Ikari! Und noch einer! Und noch
einer!”
Der Leittragende versucht
seinerseits mit schwächlich aussehenden Faustschlägen
in die Magengrube des kaukasischen Teils von FlipTrip
gegenzuhalten. Dennoch scheint das Kräfteverhältnis
hier eindeutig zu sein.
Pete:
“Whip-In von Matthews.”
Ikari
wird auf die Reise geschickt und federt aus den Ropes wieder
zurück, wo ihn Caracool mit einem BACK ELBOW empfängt
– so zumindest der Plan. Denn wenn Fabian Ikari eines
gut kann, dann ist es sich Wegducken, wenn Kriss Dalmi mal
wieder mit Gegenständen nach ihm wirft, weil er eine
Anweisung seines Mentors nicht verstanden hat. Und so geht
die Aktion des augenscheinlich an ADHS-leidenden hopsenden
Monarchen ins Leere. Und Ikari? Der zeigt nun seine erste
legitime Wrestlingaktion seitdem er das erste Mal vor die
Kameras der GFCW getreten ist.
FOREARM
SMASH!
Ein gleichermaßen
wütendes wie freudiges “JA, MANN!!!”
ausstoßend, kommentiert der Serbe vor dem Ring die
Aktion seines Mentees, die den Flip Tripper zwar weder von
den Füßen haut, noch sonderlich viel Schaden
angerichtet zu haben scheint, aber ausreicht, um dem
Getroffenen einen irritierten Moment abzuringen, ein Fenster,
um auf dieser Aktion die nächste aufzubauen.
Pete:
“JUMPING KNEE STRIKE! Aber von Matthews!! Und ein
SPINNING HEEL KICK hinterher! Er holt Schwung in den
Seilen...”
TILT-A-WHIRL
HEADSCISSOR TAKEDOWN!
Mit einer schwungvollen
Umdrehung holt Professor Hüpf Fabian Ikari von den
Füßen, legt sich auf diesen drauf und hakt dessen
Bein ein. Der Ringrichter macht sich bereit für den
Count.
ONE
TWO
KICK
OUT!
Sven: “Um
hier auch mal fair zu sein: Man kann es vielleicht als
Steigerung sehen, dass Fabian Ikari inzwischen eine so
ausreichende Kondition zu haben scheint, dass er nicht erst
kurz vor knapp auskicken muss. Auch wenn es vielen Fans nicht
schmecken wird, aber seit Kriss Dalmi ihn unter seine
Fittiche genommen hat, scheint er einen ganz klitzekleinen
Fortschritt gemacht zu haben.”
Pete:
“Das ist für Caracal Matthews aber auch ein
Zeichen, dass er seinen Gegner vielleicht ernster nimmt. Oder
es vielleicht tun sollte?”
Konjunktive existieren in der
neonfarbenen Welt des Tag Team-Partners von Rosford Williams
augenscheinlich nicht. Nachdem er wieder in die Vertikale
zurückgekehrt ist und dies NATÜRLICH mit einem
Kik-Up getan hat, läuft er einmal einen großen
Bogen um den auf dem Boden liegenden Fabian Ikari, der
indessen von Kriss Dalmi angebrüllt wird, dass er
gefälligst aufstehen und weiterkämpfen soll.
Sven:
“Was macht Caracal Matthews denn nun schon wieder?”
Der scheint einmal mehr die
positive Energie der anwesenden Crowd beschwören zu
wollen und steigt nacheinander auf die vier Ringecken, wo er
jeweils beide Arme nach oben reißt, um die Fans im
Ostfriesenstadion zum Applaus aufzurufen.
“CA-RA-COOL!”
“CA-RA-COOL!”
“CA-RA-COOL!”
Sich seinem nun ebenfalls
langsam wieder auf die Beine kommenden Opponenten widmend,
schließt er zu diesem mit einem völlig
deplatzierten aber cool aussehenden Radschlag auf und
verpasst ihm anschließend einen SPIN KICK in die
Magengrube, um darauf selber Schwung in den Seilen zu holen,
wieder auf Ikari zuzulaufen und über ihn
drüberzuhechten.
SUNSET
FLIP POWERBOMB!
Einmal drehen sich beide
ineinander verschlungenen Körper in der Luft und der
nicht-japanische Bursche mit dem japanischen Nachnamen knallt
rücklings auf die Ringmatte. Dessen Schultern in
sitzender Position auf den Grund forcierend, versucht Caracal
Matthews direkt den nächsten Coverversuch.
ONE
TWO
T...
KICK OUT!
Diesmal nicht mit einem Kik-Up
aber mit einer schwungvoll aus den Hüften ausgeführten
(und COOL aussehenden) Drehung der Beine kommt Caracal
Matthew mit der Eleganz eines Ninjas zurück in den
Stand, schnappt sich ohne große Umschweife seinen
Gegner und whipped diesen in die Ringecke, wo der Schüler
Dalmis mit der Rückseite gegen die dortigen Bucklepads
kracht und ob des gewaltigen Aufpralls zusammenbricht. In der
entgegengesetzten Ringecke stehend, macht sich der
Fliperatur-Nobelpreisträger bereit, seine nächste
Aktion gegen Ikari auszuführen.
Nicht ohne jedoch noch mal an
die Crowd zu appelieren, ihm ihre positiven Vibes
rüberzusenden, indem er diverse Fortnite-Tänze für
sie aufführt.
Sven:
“Gut, das war’s dann.”
Pete:
“Wie ‘das war’s’? Warte mal, wo
willst du denn jetzt hin? Wir sind auf Sendung!”
Sven:
“Ich komme wieder, wenn diese beiden Dumpfbacken mit
Ihrem Match fertig sind.”
Ein Knacken des Headsets
impliziert den Abgang von Sven, während Caracools kleine
Tanzeinlage mit einem Dab in Richtung Ikaris beendet wird.
Dann nimmt er Anlauf.
Pete:
“Ikari wird von Kriss Dalmi aus dem Ring gezogen!!
Matthews hat sich zuviel Zeit gelassen!!”
Welches
akrobatische Manöver der Repräsentant des
Lunenkind’schen Chaotentrupps hier auch immer geplant
hatte – er kann es nicht ausführen. Als er
bedröppelt dreinschauend auf den angrenzenden Bottom
Ropes der Ringecke, “kümmert” sich der Serbe
indes um seinen Schützling vor dem Ring. Indem er ihn
vor sich herschubst und allerlei nicht jugendfreie
Schimpfworte an den Kopf wirft.
Pete:
“Kriss Dalmi sieht überhaupt nicht glücklich
über den Verlauf des Matches aus und hält Fabian
Ikari offensichtlich eine deftige Standpauke. Allerdings
sollte er dabei aufpassen, nicht zu sehr handgreiflich zu
werden. Technisch wäre es zwar ein Sieg über
Disqualifikation. Ein sonderlich überzeugender wäre
es aber nicht und so wie wir Kriss Dalmi einschätzen
können, wäre er darüber auch nicht wirklich
zufrieden.”
Mike Gard ermahnt währenddessen
Kriss Dalmi, sich nicht weiter ins Match einzumischen und
beginnt damit, seinen Mentee auszuzählen. Und Caracal
Matthews?
Dessen ADHS kickt leider viel
zu krass, als dass er darauf warten könnte, bis Fabian
Ikari von selbst wieder das Seilgeviert betritt. Also gibt er
sich NATÜRLICH seinen fliptastischen Urinstinkten hin
und nimmt mit nach vorn ausgetrecktem Zeigefinger Anlauf.
SPRINGBOARD
CORKSCREW PLANCHA AUS DEM RING!
AUF
IKARI UND DALMI!
Von den Querelen untereinander
abgelenkt, reißt das sich um die eigene Achse drehende
menschliche Geschoss Team Rot von den Beinen und lässt
sich nach einem weiteren Kip-Up von der Crowd feiern. Ein
kurzer Prüfblick in den Ring zu Mike Gard verrät
Air Rossys Brother from another Mother dass er bis zum
inzwischen neu gestarteten Ten Count noch genug Zeit hat, um
auf Fabian Ikari zu dabben, woraufhin er ihn einmal mehr nach
oben zerrt und in den Ring schiebt.
Pete:
“Kein Cover von Caracal Matthews, stattdessen zieht er
den leblosen Fabian Ikari vor die Ringecke und klettert auf
die Seile.”
Erneut wendet er sich von dort
oben an die Fans im Stadion. Deutet gestisch mit seinen
umeinander kreisenden Zeigefingern an, dass nun eine
spektakuläre und COOL aussehende Aktion vom Top Rope
folgen soll. Der Mentee des Zungenmutanten richtet sich zu
voller Größe auf, nimmt noch einmal Augenmaß
und springt dann ab.
630
SENTON SPLASH!
Pete:
“MATTHEWS VERFEHLT! WIEDER KANN SICH IKARI IN LETZTER
SEKUNDE RETTEN!”
Caracool knallt auf die
Ringmatte und krümmt sich vor Schmerzen. Und Fabian
Ikari ergreift seine Chance auf einen Sieg. Er rollt seinen
Kontrahenten. Kann dies der Upset und Beginn einer steilen
Wrestlingkarriere sein? Der Ringrichter zählt den
Versuch.
ONE
TWO
THR...
KICK OUT!
Die Kinnlade des Tag Team
Partners von Viggo Constantine reicht bis zum Boden. Das
hätte es doch sein müssen! Dennoch scheint es, als
ob diese eine kleine Chance etwas in dem schmächtigen
Geek ausgelöst zu haben scheint. Er kämpft sich
zurück auf die Beine, schnappt sich Matthews am Kopf und
wendet alle Kraft auf, um auch den Jumping Yeti vom
Highmalaya in den Stand zu befördern.
Pete:
“KICK von Ikari gegen die Brust von Caracal Matthews!
Er hat scheinbar endlich begriffen, dass er viel, viel
aggressiver agieren muss, wenn er diesen Kampf noch zu seinen
Gunsten drehen will.”
Es spricht Verzweiflung aus dem
Antlitz des Anime-Co(nso)omers, der eben diese Erkenntnis im
gleichen Augenblick wie der grüne Kommentator erlangt
haben muss. Er schnappt sich das Handgelenk seines Opponenten
und versucht seinerseits eine Irish Whip, bloß um seine
Hand kurzerhand von Matthews weggeschlagen zu bekommen und
buchstäblich in einen Reversal zu laufen. Für den
Internetjunkie geht es in die Seite...
Pete:
“CROSSBODY VON FABIAN IKARI!!! Aber Caracal Matthews
schafft es, ihn zu fangen!! Fireman’s Carry jetzt von
Matthews! Aber Ikari wehrt sich!!”
Einmal, zweimal, dreimal kracht
Fabian Ikaris Ellenbogen seitlich gegen den Schädel von
Professor Hüpf, sodass dieser den Jungen aus dem
Internet aus seinem Griff entlassen muss. Ein neuerlicher
Versuch vom schmächtigen Ikari, den Sieg zu erringen,
wird gestartet, als er sich wieder in die Seile begibt, um
von dort Schwung zu holen.
INJECTION
VON IKARI! DER SPEAR SEINES MENTORS!
PELE
KICK VON MATTHEWS!
Freilich
musste das Kontermanöver des Flip Trippers einen Salto
enthalten, damit es auch ausreichend COOL aussieht. Dennoch
scheint die Aktion des Mitgliedes von Team Gelb genau das
richtige Timing gehabt zu haben, um den Weeaboo mit seiner
Stiefelspitze am Kopf zu treffen. Fabian Ikari bricht
zusammen. Schnell – und diesmal ohne unnötige
akrobatische Einlage – kehrt Caracal Matthews hingegen
wieder in die Vertikale zurück, tut gleiches für
den daraufhin groggy umhertaumelnden Ikari und setzt bei
diesem – von ihm abgewandt – einen Three-Quarter
Facelock an.
ASAI
DDT! DER FLIPTASTISCHE FLIP-NISHER VON CARACOOL! *_*
Mit einem Rückwärtssalto
(mit was auch sonst?!) segelt Caracal Matthews über
Fabian Ikari hinüber und reißt seinen Gegner im
Fall mit. Ikari donnert mit dem Hinterkopf auf die Ringmatte
und scheint aufgrunddessen nun vollkommen ausgeschaltet zu
sein. Caracal Matthews legt sich für das finale Cover
auf dessen Brust und hakt sein Bein ein. Kriss Dalmi, der
nachdem er bei Matthews Aktion außerhalb des Ringes die
Stiefelsohle gegen den Schädel geknallt bekommen hat und
nun wieder unter den Lebenden weilt, sieht wie Mike Gard
beginnt zu zahlen und steigt auf den Apron. Aber es scheint
zu spät zu sein...
ONE
TWO
THREE!
*Ding
Ding Ding*
Sieger
des Matches durch Pinfall: Caracal Matthews!!!
Viele mögen den Flip
Tripper für beschränkt halten. Vielleicht sogar
noch beschränkter als seinen Tag Team Partner.
Letztendlich weiß er aber, in welchen Momenten er
besser auf seine akrobatischen Einlagen verzichtet. Ein
solcher Moment ist jetzt, denn just als Mike Gard die
Ringglocke läuten ließ und sein Theme aufzuspielen
beginnt, entert Kriss Dalmi den Ring und der
Fliperatur-Nobelpreisträger nimmt unverzüglich
Reißaus.
Sven:
“SO! Was habe ich alles verpasst?”
Pete:
“Kriss Dalmi hat Caracal Matthews aus dem Ring gejagt.
Feiern lässt er sich aber natürlich trotzdem. Das
kann er sich nach diesem erfolgreichen Auftakt meines
Erachtens aber auch erlauben.”
Auf der Bühne angekommen,
badet der Repräsentant des gelben Teams im Jubel der
Massen, die immer noch begeistert sind von seinen COOLEN
Wrestlingaktionen. Und um den Menschen im Ostfrieslandstadion
das zu geben, wonach sich ihr Herz verzehrt, vollführt
der hopsende Monarch aus dem Stand einen Rückwärtssalto.
Und dann noch einen. Und dann noch einen. Und dann noch
einen.
Währenddessen hat sich
Kriss Dalmi wieder seinem Schüler zugewandt, der
inzwischen das Bewusstsein zurückerlangt hat und nun mit
dem flehenden Blick eines Hundes zu seinem Sensei aufschaut,
der just davor in die Wohnung gemacht hat.
Pete: “Oh
Gott! Dalmi greift seinen eigenen Schüler an!!”
Sven:
“Dass sich Kriss Dalmi seinem Schützling gegenüber
missbräuchlich verhält, konnte man bereits aus
ihren früheren Interaktionen erahnen und zuletzt bei
der heutigen Preshow in einem Video-Segment miterleben. Dass
er dies jedoch so ungeniert und mit einer solch brutalen
Härte vor den Augen der anwesenden Fans im
Ostfriesenstadion tut, überrascht selbst mich. Er ist
ein rücksichtsloser Bastard, ein Tier in
Menschengestalt!”
Wieder und immer wieder tritt
der Belgrader auf den Jungen aus dem Internet ein. Ein
wahnsinniges Funkeln, irgendwo zwischen Verzückung und
Raserei, findet sich dabei in seinen Augen wieder. Fabian
Ikari lässt es über sich ergehen. Nach dem Match
hat er keine Kraft mehr, um sich gegen die ungezügelten
Tritte zu wehren. Keine Hilfe in Sicht. Keine Security. Keine
Kollegen aus dem Locker Room. Und vor allem: Kein Viggo
Constantine.
Obwohl die Fans nicht für
Ikari applaudiert haben, so buhen sie nun doch gegen Kriss
Dalmi an. Der Zeitnehmer läutet wiederholt die Glocke,
um den Meister der Geschmacklosigkeiten zur Räson
aufzurufen. Auch Mike Gard redet auf ihn ein. Aber all diese
Eindrücke werden von einem dichten, roten Schleier des
Hasses vor seinen Augen und Ohren ausgeblendet.
Es dauert nicht lange, bis die
Ohnmacht Fabian Ikari aus der Bredouille errettet und Kriss
Dalmi seine ungebremsten Gewaltakte bloß noch gegen
einen leblos wirkenden Körper richtet. Dann. Nach
quälend langen Sekunden versiegt die zornige Eruption
des Ex-Junkies endlich und wie um dieser Demütigung noch
die Krone aufzusetzen, spuckt er dem Jungen als finales
Symbol der Verachtung ins Gesicht. Zügig blendet die
Regie von den gewaltsamen Bildern weg, hin zum
Kommentatorenpult.
Pete:
“Meine Damen und Herren, was für ein Skandal wie
hier gerade miterleben mussten! Ich hoffe die Sanitäter
werden gleich eintreffen und sich um Fabian Ikari kümmern.”
Sven: “Es
stellt sich die Frage, ob er in diesem Zustand überhaupt
in zwei Wochen bei Stranded antreten kann. Sollte dies nicht
der Fall sein, war das im Ring nicht nur eine widerwärtige
Aktion, die dem Spitznamen ‘Meister der
Geschmacklosigkeiten’ zur höchsten Ehre gereicht,
sondern auch äußerst unüberlegt, da Viggo
Constantine laut den Regeln des Matches nicht alleine
antreten kann.”
Pete:
“Wie dem auch, wir wünschen Fabian Ikari auf jeden
Fall eine schnelle Genesung. Und damit geben wir zurück
an die Regie.”
„Wir
haben versagt…“
„Ja.
Wir haben nicht das erreicht was wir uns vorgenommen haben.
Wir
wollten siegen.
Wir
haben dafür trainiert.
Wir
waren bereit.“
Grelles
Licht. Psychodelische Musik. Gerüche die selbst den größten
Magier Mittelerdes fremd wären. Der Raum…leer. Leer
bis auf drei Stühle. Auf diesen Stühlen sitzen drei
Männer. Zwei kennen wir aus den vergangenen Wochen. In ihrer
skurrilen Kleidung die zart rosa schimmernd eher den Schein von
fluffigen Zuckerwatte Wolken.
„Ihr
habt nicht versagt. Ihr habt gegen ein Team verloren was in der
einen Sekunde etwas mehr Können gezeigt hat. Euer Weg ist
noch weit. Und was viel wichtiger ist…..“
Die
Stimme gehört zu der dritten Person die halb verdeckt im
Schatten sitzt den sein großer Hut wirft. Sein Gesicht ist
nicht zu erkennen. Bekleidet mit einem weißen Anzug samt
weißem Hemd und Schuhen wirkt er in dem grellen Raum fast
unsichtbar. Dass der Schatten seines Hutes sein Antlitz bedeckt
macht ihn noch unheimlicher als er ohnehin schon wirkt. Seine
Stimme setzt dem ganze noch den Punkt auf den Strich.
„Ihr
habt einen sehr schwierigen Weg hinter euch. Ihr habt Dinge
erlebt die sich kaum jemand vorstellen kann. Ihr hatte keine
Hoffnung. Kein Glauben. Keine Ziele. Bis ich euch gefunden habe.
Bis ihr euch in meine Obhut begeben habt. Ich hab euch ein neuen
Lebensinhalt gegeben.“
Jedes
dieser Worte ist voller Intensität. Und voller positiver
Verrücktheit. Man spürt die Euphorie. Man spürt
die Stärke.
„Ich
hab euch an einem Ort gefunden der schrecklicher nicht sein kann.
Niemand kann sich so einen Ort vorstellen. Keine Phantasie der
Welt ermöglicht es einem sich das vorzustellen was man dort
erlebt.“
Der
Unbekannte steht auf und geht um die beiden Rabbits herum. Er
legt Ihnen die Hand auf ihre Schultern.
„Ihr
seid durch die Hölle gegangen. Ihr wart da wo niemand sein
will. Ihr habt alles verloren. Ihr habt Dinge getan…Ihr
musstet Dinge tun die man von keinem verlangen will. Und dennoch
seid ihr hier. Ihr seid hier und habt einen steinigen Weg hinter
euch. Und dieser steinige Weg wird euch helfen den vor euch
liegenden Weg leichter zu gehen. Ihr lernt. Ihr seid in der Phase
des Ausprobierens. Ihr setzt das um was wir trainieren. Und dabei
kann man auch verlieren.“
Die
Rabbits nicken. Man hat den Eindruck dass ein Vater hinter seinen
Kindern steht und Ihnen eine Philosophie mit auf dem Weg geben
will.
„Ihr
habt gegen Rotari gewonnen. Ihr habt zwei Legenden aus der Liga
geworfen. Und ihr habt jetzt gegen zwei gute junge Wrestler
verloren die schon länger dabei sind als ihr. Das ist ein
Lernprozess. Mir war klar dass es Rückschläge geben
wird. Aber so eine Niederlage ist nix gegen das was ihr verloren
habt. Doch stellt euch einfach vor was ihr erreichen könnt.“
Er
malt ein buntes Bild mit seinen Armen in die Luft. Zumindest
scheint es so. Sein Körper macht dabei komische Bewegungen.
Wie Kate Bush in ihrem rotem Kleid wutheringt er sich durch die
heights. Die Rabbits schauen ihm gebannt zu.
„Stellt
euch in eurer Phantasie vor was ihr erreichen könnt. Was ihr
erreichen wollt. Lasst eure Phantasie wahr werden. Ich werde euch
auf diesem Weg begleiten. Wie ich es schon seit eurer Befreiung
getan habe. Euch ist schlimmes wiederfahren. Ihr habt daraus
gelernt und wollt das dies niemand anderen ebenfalls passiert.
Also folgt mir. Folgt mir und wir werden einen erfolgreichen Weg
zusammen gehen.“
Er
begibt sich wieder vor die Rabbits und setzt sich hin.
Kerzengerade sitzt er da. Die Hände auf den Knien. Er legt
den Kopf nach links.
El
Metztli: „Danke deiner Phantasie gibt es uns. Dank dir sind
wir aus diesem Loch…diesem Ort entflohen und dürfen
zeigen dass wir mehr sind als das was du damals vorgefunden hast.
Du hast das in uns gesehen was uns ausgemacht hat. Du hast uns
einen Weg aufgezeigt um das hinter uns zu lassen. Als ich wieder
zu mir gekommen bin warst du es der mir gezeigt hat das nicht ich
das Monster war. Das Monster…“
El
Metztli verstummt als sein Gegenüber den Kopf auf die rechte
Seite legt. Bedächtig schaut er der Luchadore zu Boden.
„Ihr
beide seid hier weil ihr das gleiche Ziel verfolgt wie ich. Und
ich bin hier schon lange. Ich kenne diese Liga und was hier
möglich ist. Und heute gibt es einen neuen Versuch für
euch. Kyd ist erneut euer Gegner. Diesmal nicht mit Kyle. Diesmal
ist es Rosford der euren Gegner komplettiert. Das was war El
Metztli ist jetzt nicht von Belangen. Eure Vergangenheit
behindert euch aktuell sobald ihr sie zulasst. Eure
Vorstellungskraft ist das was euch stark macht. Und dies sollt
ihr nutzen. Tsuki…“
Der
Japaner steht auf und verbeugt sich.
„Wir
haben erneut das Dojo von Douglas gegen das wir antreten. In
deiner Vergangenheit hast du auch immer mit einem Gegner zu tun
gehabt. DU weißt wie man sich darauf einstellt. DU hast die
Eigenschaft die Erfahrung aus den Kämpfen dir zu Nutze zu
machen. Glaub an dich und nutze deine Verbundenheit zu Metztli.
Nutzt eure gemeinsame Vorstellungskraft. Nutzt eure Vergangenheit
um jetzt zu bestehen.“
Der
Japaner nickt zustimmend.
Tsuki
Nōsagi: „Herr. Nichts liegt uns ferner als aufzugeben.
Die Niederlage letzte WE war knapp. Bei einer Wahl hätte man
gesagt dass eine Stimme den Unterschied gemacht hat. Aber dazu
hätte es nicht kommen müssen. Heute werden wir es
besser machen und einen Schritt in die richtige Richtung machen.
Wir werden Ihnen zeigen das Phantasie Berge versetzen kann.“
Er
verbeugt sich erneut.
„HAHAHAAHAHA…Wille
Tsuki…Wille. Doch dies gepaart mit Phantasie wird der
Schlüssel zum Erfolg sein. Ihr seid bereit das zu tun was
euch letzte Show gefehlt habt. Ihr habt die Zeit im Performance
Center genutzt. Euer körperliches Talent ist unerschöpflich.
Nun geht. Wir werden uns nach dem Kampf am Ort unserer
Vorstellung sehen.“
Der
Unbekannte steht auf und dreht sich um. Er geht auf den großen
Spiegel zu der sich am Ende des Raumes befindet. Die Rabbits
stehen auf und schauen ihrem Mentor nach. Der Blick auf den
Unbekannten ist verdeckt. Tsuki Nosagi und El Metztli verbeugen
sich und geben den Blick frei. Der Unbekannte ist von hinten zu
sehen. Jedoch scheint er im Spiegel zu stehen. Anders. Als sich
die Rabbits wieder erheben schauen wir in ihre Spiegelbild. Zwei
entstellte Hasenfratzen. Als Maske und als Bemalung. Anders. Die
Rabbits drehen sich um und verlassen das Bild. Mit dem Blick auf
dem Spiegel, dem Unbekannten von hinten. An seiner Seite zwei
kleine Hasen geht die Szene off.
7
Tage vor War Evening
Auf
dem Gelände von Holly Hutcherson, Kalifornien
___
Die
Pferde. Sie sind das Erste, was er hört. Ihr Schnauben, das
Stampfen ihrer Hufen auf sandigem Boden, das Wiehern. Sie klingen
nah. Ungewohnt
nah.
Von
dieser Erkenntnis erweckt steht Holly Hutcherson aus dem Bett
auf, durchquert einen weitläufigen, mit Holz ausstaffierten
Raum und tritt ans Fenster. Mit dem Handrücken schiebt er
das Rollo zur Seite. Ein weiterer wolkenloser Tag ist
angebrochen. Die helle Morgensonne kündet von anstehender
Hitze und blendet ihn, er kneift die Augen zusammen. Dann schaut
er hinaus. Auf die Weiten seiner Ranch. Die Felder und Weiden,
die sich über Meilen hinweg wie ein gemustertes Tuch zu
Füßen des Hauptgebäudes hinwerfen; nur vereinzelt
ragen Bäume und Sträucher wie Finger aus der flachen
Landschaft hinaus. In der Ferne ist eine ungepflasterte Straße
zu erahnen, an sie schließt das Netz von Zäunen an,
dass den Besitz Hutchersons unübersehbar kennzeichnet. Sein
Land.
Durch die Entfernung wie Spielzeughäuser aussehend liegen
Ställe und Unterstände dar. Doch wo zwischen ihnen
sonst die Herden edler Pferde umherstreifen, ist heute gähnende
Leere. Kein Pferd, kein Rind, kein Schaf ist an diesem Morgen auf
den Weiden zu sehen. Die Ranch ist wie ausgestorben, als hätten
die tierischen Bewohner kollektiv die Flucht angetreten.
Doch
da sind die Geräusche der Tiere. Eine Stampede aus
Hufschlägen, zu einem wilden Lärm anschwellend. Holly
Hutcherson öffnet das Fenster, um sich hinauszulehnen. Er
beugt sich weit über den Fensterrahmen und dreht den Kopf
zur Seite, bis er nicht nur die Weite sehen kann, sondern auch
den Innenhof des Hauptgebäudes direkt unter ihm. Der Platz,
wo sonst das Lagerfeuer brennt. Das Herz, das Innere, seiner
Gemeinschaft. Ein von Gebäuden eingerahmtes Areal mit Bänken
und schattenspendenden Bäumen, auf dem fast jeden Abend der
Klang von Gitarren erklingt. Ein Refugium für die Menschen
der Gemeinschaft nach einem langen Arbeitstag.
Doch
in eben jenem Refugium wimmelt es nun von Tieren. Die
schwitzigen, unruhigen Leiber dutzender Pferde pressen sich in
den Innenhof, trampeln die Asche vergangener Feuer nieder und
drängen sich an die Hauswand. Wie sind sie dahin gekommen?
Ein ganzes Netz aus Zäunen hatte genau
das verhindern
müssen.
Holly
Hutcherson: „Viggo! Timo!“
Er
ruft im Lauf die Namen seiner Gemeinschaftsmitglieder, die
zwischen den Shows mit ihm zurück in die USA gereist sind.
Dann ist er selbst schon auf der hohen Treppe, die vom
Schlafzimmer nach unten führt. Nimmt zwei Stufen auf einmal,
stürzt in seiner Hast fast und hält sich gerade noch am
knarrenden Geländer fest. Von draußen kommt das
unruhige Getrampel der Tiere, von innen tönen die eiligen
Schritte seiner Gemeinschaft, die, durch den Ruf ihres Mentors
erweckt, aus den Zimmern gestürmt kommt. Unten angekommen
rennen sie in Richtung der Tür. Hutcherson reißt sie
auf. Und wird fast umgestoßen als ein schwarzes Pferd
neugierig und zielstrebig ins Innere gestampft kommt. Auf seinem
Weg reißt es eine große Vase um, Scherben verteilen
sich auf dem Teppich. Das
Durcheinander von draußen ist nach innen gekommen.
Das laute Klirren sorgt für den Rückzug des Tieres. Der
Weg nach draußen ist frei und Hutcherson stürmt
hinaus. Hinter ihm sind Miri, Timo Schiller und Viggo
Constantine.
Holly
Hutcherson: „Wie konnte das passieren? Was machen sie
hier?“
In
seiner Stimme ist unterdrückter Groll. Das sanfte Geflüster,
das üblicherweise seinem Mund entfährt, ist im Zorn
aufgeraut. Er blickt auf den Innenhof. Pferde und kleinere Tiere
laufen umher und richten ein Chaos an. Ziegen fressen sich an
sorgfältig gepflegten Dekorationspflanzen satt und
hinterlassen nur Stängel, Pferde scharren mit ihren Hufen
den Boden auf. Auf einem Wohnwagen, der direkt im Zugangsbereich
geparkt steht, zeigen sich schon deutliche Kratzer und Dellen.
Ein Huhn flattert auf die Motorhaube.
Ein
Meer aus freigelassenen Tieren.
Viggo
Constantine: „Ich…ich…also wir haben die
Zäune überprüft. Wie jeden Abend.“
Der
junge Engländer ist kreidebleich im Gesicht. Er hat seinen
Mentor enttäuscht. Ist es seine Schuld? Es muss
seine
Schuld sein. Er rauft sich das ohnehin wild abstehende Haar und
blickt mit hektischen Augen umher. So viel Chaos. Wo anfangen, um
wieder Ordnung zu schaffen?
Timo
Schiller: „Da! He, hilf uns.“
Der
Mann aus Dortmund zeigt auf einen Mann auf der anderen Seite des
Innenhofs, der mit gutem Blick auf die Eingangstür dasteht,
aus der die Gemeinschaft soeben gestürmt kam. Er lässt
seinen Blick über die wilde Tierherde schweifen, die den
Innenhof verwüstet. Soeben reißt ein junges Pferd in
wildem Spiel den Außenspiegel des Wohnwagens ab. Und der
Beobachter…sieht irgendwie zufrieden aus.
In
seiner Hand trägt er eine Drahtschere.
Timo
Schiller: „Das ist doch…“
Bevor
er den Namen herausschreien kann, sucht der Unbekannte selbst den
Blick von Holly Hutcherson. Er hält wie beiläufig die
Reste eines Zauns in die Luft und wirft die Drahtschere auf den
Boden. Seine Tattoos strahlen von seinem freien Oberkörper,
die Sonne prallt auf den kahlen Kopf ab und die Hose ist
abgenutzt wie eh und je. Ja, es besteht kein Zweifel, wer hinter
diesem ganzen Schlamassel steckt: Ask Skógur ist da und
geht direkt aufs Ganze.
Ask:
„Öhm… Holly? Da… laufen ein paar Tiere
auf deinem Hof rum.“
Der
Schalk sitzt Ask Skógur im Nacken, das verdeutlicht nicht
nur dieser mehr als zynisch und provokante Spruch, sondern auch
Asks schelmischer Blick. Sein Plan scheint vollkommen aufgegangen
zu sein. Das Chaos ist da, die Tiere frei, die Natur UNCHAINED.
Und
während sich alle Beteiligten noch in Schockstarre befinden,
wird Ask kurzzeitig eine Spur ernster.
Ask:
„Unser letztes Aufeinandertreffen ist nicht ganz so
ertragreich gelaufen, wie ich mir das vorgestellt hatte, also
dachte ich mir… ich komme nochmal vorbei. Und diesmal
nicht nur zum Wohnwagen, sondern direkt zum großen Holly
nach Hause.“
Die
Oberlippe Hutchersons zuckt, er wirkt wie elektrisch geladen.
Seine Hand schnellt vor, er deutet auf den Mann. Dann
durchschneidet seine Stimme die Lärmstampede so laut, dass
sich die Tiere unmittelbar vor ihm erschrecken und ängstlich
Reißaus nehmen.
Holly
Hutcherson: „Ergreift ihn!“
Ohne
Zögern setzen Viggo Constantine und Timo Schiller an. Im
Bestreben, dem Willen ihres Mentors zu folgen, zeigen sie keine
Angst – auch wenn der Weg zu Ask Skógur von
dutzenden wilden Tierleibern gesperrt ist. Wie durch ein
Labyrinth suchen sich die zwei Wrestler einen Weg, drängen
sich gefährlich nah an wirbelnden Hufen vorbei. Von der Tür
aus betrachten Miri – ängstlich – und Holly –
mit eisigem Blick – den Weg der Zwei zu Ask Skógur.
Der hat noch immer ein Lächeln auf den Lippen.
Viggo
Constantine: „Dich holen wir uns! Komm, Timo…Timo?“
Fragend
dreht sich Constantine zu seinem Kameraden um. Der fällt
plötzlich – von einem trabenden Appaloosa gerammt –
in den Staub direkt vor Skógur. Er stöhnt vor
Schmerzen. Constantine steht dem jungen Schweden allein
gegenüber. Dennoch setzt er zum Angriff an.
Das
Getummel der Tiere nimmt kein Ende und auch wenn Viggo eifrig den
Aufforderungen seines Meisters Folge leisten will, steht er nun
allein da. Inmitten der verschiedensten Tiere, auf die die Unruhe
langsam abzufärben droht. Und ehe er sich versieht…
hat er eine Faust im Gesicht. Ask hat ihn geradezu erwartet und
begrüßt ihn nun mit einem Hieb nach dem nächsten.
Viggo gerät ins Straucheln und versucht irgendwie die
Fassung zu wahren, doch Asks Überraschungsmoment hat ihm
hier einen eindeutigen Vorteil verschafft. Doch Viggo versucht
sich wacker zu schlagen und schließlich gelingt es ihm
sogar tatsächlich eine eigene Offensive zu initiieren. Er
schlägt zurück, auch Ask taumelt. Es entwickelt sich
ein Hin und Her und dennoch bleibt der große Faustkampf
aus, dafür ist zu viel tierisches Durcheinander vor Ort. Als
Viggo nun schließlich wieder zum Schlag ausholen will, wird
ihm dieses schließlich auch zum Verhängnis. Er wird
von einer Ziege erwischt und abgelenkt. Perfekt für Bruder
Natur, der diesen Moment sofort zu nutzen weiß. Viggo
taumelt erneut… und zwar direkt in den Ellbogen Skógurs.
BJÖRNSMACK
Der
Bärenhieb erwischt Viggo direkt und gnadenlos. Sofort geht
er zu Boden. Um Ask herum wird es kurzzeitig etwas lichter,
lediglich sein tierischer Tag Team Partner in Form der Ziege,
steht gegenwärtig unmittelbar neben Ask. Mit einem kleinen
anerkennenden Kopfnicken in ihre Richtung, bedankt sich Ask, bis
sein Blick wieder zu Holly zurückwandert, während sich
die beiden angreifenden Männer Hollys versuchen aus dem Weg
des Getrampels der Tiere zu rollen.
Ask:
„Das ist sie, Holly, die Macht der Natur.“
Ask
breitet die Arme aus als er diese Worte voller Inbrunst nach
außen schreit. Geladen vor Emotionen und Freude, dass alles
so gut funktioniert hat, schaut er zu Holly.
Die
Eisaugen Hutcherson sehen den triumphierend lächelnden Ask
Skógur. Sie sehen auch Viggo und Timo, die geschlagen im
Staub vor dem Schweden liegen. Ein kaum merkliches Zittern
durchfährt den Körper Hutchersons, seine Hände
ballen sich zu Fäusten. Er ist in Begriff, seine Kontrolle
zu verlieren. Skógur scheint das herbeizusehnen, beugt
sich kampfbereit nach vorne und blickt Holly durch den Fluss aus
Tieren hindurch direkt in die Augen.
Hutcherson
macht einen Schritt nach vorne.
Überwindet
die erste Reihe von Tieren, die ihn von Ask trennt.
Auch
die zweite oder dritte Reihe nimmt er ohne Probleme. Doch dann
auf der Hälfte bleibt er stehen, dreht sich wieder zu Miri
und in Richtung der Tür des Hauptgebäudes um.
Holly
Hutcherson: „Kommt!“
Er
gibt ein eindeutiges Zeichen mit seiner Hand. Doch es richtet
sich nicht an Miri, die mit erschrockenen Augen das Szenario
betrachtet, sondern an andere der Gemeinschaft. Fünf oder
sechs Männer, die der Ruf später als Timo oder Viggo
erreicht hatte, drängeln sich jetzt aus dem Hauseingang.
Farmarbeiter. Aber treu Hutcherson umgeben. Feurige Augen, vom
Hass wegen des unerlaubten Eindringlings entzündet, richten
sich auf Ask Skógur. Sie stürmen voran, um sich dem
Angriff auf Skógur anzuschließen.
Holly
Hutcherson: „Holt ihn euch!“
Der
Anführer schiebt mit dem Selbstvertrauen eines erfahrenen
Cowboys ein massiges Ross zur Seite, um den Weg freizumachen für
seine Arbeiter. Den Weg zur Rache. Um Ask Skógur zu
ergreifen und für dieses Chaos, diese Verwüstung, zur
Verantwortung zu ziehen.
Das
ist der Punkt, an dem Ask Skógur heute ein wenig schlauer
ist als noch vor ein paar Wochen. Er wäre wohl liebend gern
auf seine Angreifer zu gerannt, um zu kämpfen, entgegen
jedweder Logik. Doch die Wut bringt ihn hier nicht weiter. Ask
hätte keine Chance, er würde Holly ausgeliefert sein
und DAS ist das letzte was er will.
Ask:
„Wie es aussieht, bist du immer noch nicht bereit für
ein Gespräch. Schade drum. Falls du deine Meinung allerdings
noch ändern solltest und dich mir ALLEIN stehen willst,
weißt du wo du mich finden kannst.“
War
Evening. Ask muss diese Worte nicht aussprechen, die Aussage ist
mehr als klar.
Die
Lücke zwischen den Angreifern und Ask wird immer kleiner, so
langsam sollte sich der Schwede einen Plan überlegen, wie er
noch heil und sicher aus dieser Nummer herauskommt. Aber genau
diesen Plan, scheint Ask auch schon zu haben. Sei es seine
natürliche Verbundenheit zur Tierwelt, ein ausgeklügeltes
Gespür für Timing oder einfach nur eine gehörige
Menge an Glück, aber genau im richtigen Moment kommt ein
starkes und robustes Pferd angetrabt.
Ask
greift zu und als hätte er nie etwas anderes im Leben getan,
schwingt er sich bravourös auf den Rücken des Pferds.
Am Sattel mangelt es leider, aber glücklicherweise ist das
Tier bereits mit einer Leine versehen, sodass Ask auch recht
schnell die Kontrolle über den Vierbeiner gewinnen kann. Ask
weiß, wie er sich zu verhalten hat, gibt seiner rettenden
Freikarte ein paar lobende Worte entgegen und setzt bereits zur
Flucht an.
Ask:
„Du weißt, was ICH will. Wenn du mich willst, ist das
deine einzige Chance.“
Mit
einem letzten Blick zu Hutcherson setzt Ask nun an und galoppiert
eindrucksvoll davon. Seine Angreifer wollen es tatsächlich
versuchen und setzen zur Verfolgung an, doch spätestens als
der Staub der Hufen von Asks Pferd aufgewirbelt wird und ihnen
entgegenweht, sehen sie ein, dass das ein hoffnungsloses
Unterfangen ist.
Als
sich der Staub langsam wieder zu legen beginnt, hat Ask den
Innenhof bereits verlassen und die weiten Felder der Ranch
erreicht. Bald ist der Eindringling nur noch ein kleiner
werdender Fleck in der Landschaft und Ask lässt Chaos,
Verwüstung und einen zornigen Holly Hutcherson zurück.
Mit
einem sanften, liebevollen Quietschen schwingt die Tür auf.
Das geschäftige Treiben eines einzelnen Mannes dahinter, auf
das wir einen kurzen Blick erhaschen dürfen, macht klar:
Hier wurde Claude Booker, Dynamite, dem großen Chef der
Liga und Anführer des Protokolls, seine provisorische
Kommandozentrale eingerichtet. Ein Weg, die Show im Auge zu
behalten und gleichzeitig keinen ganzen Tag seiner alltäglichen
Arbeit seinen Verpflichtungen vor Ort opfern zu müssen.
Es
sollte wenig überraschend sein, dass Canadas Own, der Hall
of Famer Robert Breads, die Person ist, die gerade aus dem Büro
tritt und die Tür wieder hinter sich schließt. Leise
dringt aus der Ferne der Lärm des Stadions in den
Backstagebereich. Worum auch immer es in ihrem Gespräch
gerade ging, die Aufmerksamkeit des Coaches wird sofort wieder
anderweitig benötigt. Denn er wird bereits erwartet. Und
zwar nicht von jemandem, von dem zu vermuten ist, er wäre
ein angenehmer Gast.
Zane:
„Robert.“
An die
Wand gelehnt, ein Bein angewinkelt, komplett in einen übergroßen,
schwarzen Hoodie versunken, die Hände in den Taschen,
blicken die müden Augen Zane Levys Robert Breads entgegen.
Außer seiner Worte rührt der Purifier sich nicht vom
Fleck. Er starrt Robert nur entgegen. Aufmerksam, als würde
ein Vogel seine Beute verfolgen.
Zane:
„Ich wollte zu Dye?“ Robert
Breads: „Das wollen eine Menge Leute.“
Der
Kanadier wirkt nicht unbedingt begeistert, Zane Levy zu
erblicken, ist aber nach den Ereignissen der letzten Wochen und
ganz besonders der letzten Ausgabe von War Evening zumindest…
interessiert. Interessiert genug auf jeden Fall, um nicht direkt
weg zu gehen. Stattdessen bleibt er sehr demonstrativ zwischen
dem einstigen Erzfeind von DNV und der wichtigsten Tür der
Promotion stehen.
Robert
Breads: „Er hat allerdings wenig Zeit, wie du dir sicher
vorstellen kannst. Und seine Motivation, sich ausgerechnet mit
einem Verfechter… oder ehemaligen Verfechter… des
Leviathan’schen Gedankenguts zu unterhalten, dürfte
auch nicht allzu ausgeprägt sein.“
Langsam
und nachdenklich nickt Zane. Er wirkt nicht überrascht. Wäre
wohl auch naiv gewesen zu denken, das Protokoll würde mit
ihm großartig etwas zu tun haben wollen. Dann beginnt er
leicht zu lächeln.
Zane:
„Hm. Ich würde dich ja gerne zur Seite schaffen und
einfach reingehen, aber ich denke, das is nicht der beste Start
zum Verhandeln oder?“ Robert
Breads: „Es wäre zumindest interessant, wenn du es
versuchst.“
Schulterzucken
von Breads. Beide Seiten sind sich hier ziemlich sicher, den
jeweils anderen niederringen zu können, aber im Notfall hat
der Kanadier Dynamite und dessen Security-Notfall-Knopf im Rücken
und Zane… nun, wen hat Zane noch im Rücken?
Robert
Breads: „Aber gut, ich beiße an. Worüber möchte
Zane Levy verhandeln?“
Levy
scheint zufrieden. Jetzt geht das Gespräch dahin, wo er es
haben wollte. Die Hände bleiben in den Taschen, doch er
stößt sich sacht von der Wand ab und stellt sich
aufrecht vor Breads. Sein Ton ist ruhig, sachlich. Er lässt
nichts von all der Aufgewühltheit der letzten Wochen
durchscheinen.
Zane: „Ich
glaube, wir sind uns in einer Sache einig, auch wenn es
vielleicht die einzige ist. The End darf auf keinen Fall Stranded
als Champion verlassen. So weit richtig?“
Eher
eine rhetorische Frage. Der zweifache GFCW Heavyweight Champion
zuckt mit den Schultern.
Robert
Breads: „Du kennst die Antwort, aber ich deine Beweggründe
für diese Konversation noch immer nicht.“ Zane:
„Ich will euch meine Hilfe anbieten.“
Bei
diesen Worten entgleitet Breads ein kleines bisschen die
Selbstkontrolle – und er prustet los. Mit einem Blick, der
misstrauischer kaum sein könnte, mustert „Canada’s
Own“ seinen Gegenüber.
Robert
Breads: „Immerhin hast du Humor, wie schön. Nun…
so lustig ich diese Idee auch finde, so kostbar ist auch MEINE
Zeit. Ich bin kein großer Fan von dir, aber für dumm
halte ich dich nicht.“
Dafür
hat er ihm in der Vergangenheit schon eine Menge anderer Label
mit negativer Konnotation aufgedrückt, aber das hier scheint
nicht unbedingt der Zeitpunkt dafür zu sein, diese zu
wiederholen.
Robert
Breads: „Du wirst wissen, dass die Antwort „Nein,
warum sollten wir, das Protokoll, bitte darauf eingehen?“
lautet. Was mich zu der Vermutung führt, dass du noch etwas
zu sagen hast. Also, bitte.“
Ein
wenig genervt scheint Zane nun doch zu sein. Findet Breads noch,
er muss Levy jeden Satz abringen, scheint der eher frustriert,
dass Breads nicht schon längst weiß, worum es genau
geht. Unter einem schnaufenden Ausatmen, die Schultern noch immer
gesenkt, die Hände noch immer versenkt, blicken die
eingesunkenen Augen scharf zu Canadas Own.
Zane:
„Fügt mich dem Match bei Stranded hinzu.“
Nun
wird aus dem vorherigen Prusten ein tatsächliches,
uneingeschränktes Lachen. Breads muss sich zusammenreißen,
um überhaupt antworten zu können, so dermaßen
absurd erscheint ihm diese Forderung.
Robert
Breads: „Ich sollte mein Urteil über deine Dummheit
vielleicht noch einmal revidieren, wenn das hier kein Auftritt
sein soll, sich als Hofnarr beim Protokoll zu bewerben. Du kannst
dich bei Aiden Rotari und Desmond Briggs bedanken, dass du vor
gerade mal vier Wochen ein Titelmatch bekommen hast, dass du
überhaupt nicht verdient hast. Das war mehr als großzügig
für einen… oder etwas… wie dich.“
Mit
jetzt doch sehr eindeutig abschätzigem Blick mustert der
Kanadier seinen Gesprächspartner von oben bis unten. Es ist
dieser Ausdruck eines Gefühls von Abscheu und Enttäuschung
gegenüber jemand anderem, der bei Breads schon seit über
einem Dutzend Jahr immer mal wieder auftaucht.
Robert
Breads: „Du solltest nicht gierig werden. Und mich auch
nicht für dämlich genug halten, dir, ohne den
triftigsten aller triftigen Gründe in irgendeiner Form bei
irgendetwas entgegenzukommen.“
Deutliche
Worte von Breads. Deutlich genug, dass Levy die Hände aus
den Taschen nimmt jedenfalls. Ob er wirklich geglaubt hätte
es wäre so einfach, weiß nur er selbst. Doch er
scheint es jedenfalls seinen Nerven zuliebe gehofft zu haben. Er
fährt einmal mit den Händen über das Gesicht, als
er beginnt auf Breads in einem krampfhaft ruhigen Tonfall
einzureden.
Zane:
„Robert, ich glaube, du hast dich da in was verrannt. Du
bist doch sonst nicht so kurzsichtig. Ihr dürft euch nicht
von Ultraviolence täuschen lassen verdammt. Ja Aiden hat
Luna besiegt. Und ja, ich konnte End einmal das Match kosten.
Aber Leviathan wird sich nicht nochmal so einfach überrumpeln
lassen. Die werden da sein. Mit weiß Gott was im
Schlepptau. Ich weiß nicht, was mit Drake ist. Luna hat in
letzter Zeit den Kontakt zu ihren Brüdern wieder
aufgenommen. Scarecrow bandelt mit Mykru an. Wir brauchen eine
Rückversicherung.“ Robert
Breads: „Wer ist wir?“
„Skepsis“
ist gar kein Wort, um zu beschrieben, wie
skeptisch
Robert Breads gerade dreinschaut.
Robert
Breads: „Und warum glaubst du, dass es keine
Rückversicherung gibt?“ Zane:
„Weil ich nicht gerade blind war die letzten Monate. Briggs
als Champion war nur das geringste Übel. Diehl war der
Auserwählte. Und selbst ER war nur Plan B, nachdem Alex
Drake nicht schlagen konnte. Du und Aiden mussten den ganzen
Laden retten, nachdem NCT und die Wahrheit ein Flop waren.
Desmond is schon angefressen, weil ihr eure Ressourcen nicht in
ihn steckt. Klar. Er ist ja nur eine provisorische Lösung.
Der Heavyweight Titel muss über Schwanenburg laufen. Für
euch vielleicht akzeptabel. Aber nicht in euren Reihen. Ihr
schwimmt.“
Die Chronik
der Geschehnisse war zweifelsohne richtig. Doch ob die
Interpretation, die Zane ein überlegenes Lächeln
aufsetzen lässt, es auch ist, weiß wohl in diesem
Gespräch nur sein Gegenüber. Breads‘ zweifelnder
Ausdruck weicht nun so langsam einer Miene, die echtes Interesse
zur Schau stellt – so hört er doch immerhin hier, was
jemand, der das „feindliche Lager“ in- und auswendig
kennt, für ein Bild vom Protokoll hat. Daraus ließe
sich mit Sicherheit etwas… Vorteilhaftes extrahieren.
Robert
Breads: „Und wo schwimmen wir deiner Meinung nach hin?“
Levy
lässt sich nicht lange bitten. Er fällt wieder
rückwärts an die Wand, verschränkt die Arme und
redet mit einer Ausstrahlung von Überlegenheit weiter. Wenn
er sich da mal nicht selbst belügt.
Zane:
„In den desolatesten Pay Per View, den ihr euch vorstellen
könnt. Trotz allem, was ihr in eurem Arsenal habt. Und jetzt
läuft Hilfe dir sogar zu. Falls du wirklich glaubst, du
kannst ablehnen, lass mich dich noch einmal klar warnen. Ihr
wollt Leviathan nicht die kleinste Chance geben. End darf auf
KEINEN Fall mit diesem Titel den Strand verlassen.“
Doch
schon wird der Tonfall wieder anders. Fast schon…
verzweifelt. Levys Hass auf Leviathan sitzt tief. Sieht Breads
nicht, was er hier riskiert? Die Sätze aus dem Mund des
Purifiers werden schneller.
Zane:
„Scarecrow könnte die Rookie Royal gewinnen. Ich sehe
nicht, wie ihr verargumentieren könnt, niemanden von
Leviathan ins Schlüsselmatch zu lassen. Sie hatten einen
schlechten PPV aber sie sind nicht geschlagen. Weit davon
entfernt sogar. Es darf. Nicht. Passieren. Leviathan darf NIEMALS
Fuß fassen bei Stranded. Und weißt du warum ich hier
bin, Robert? Ich kann sie alleine nicht aufhalten.“
Die
Betonung des letzten Satzes hat etwas endgültiges. Etwas
resigniertes. Er brauchte das Protokoll. Und es schmeckte ihm GAR
nicht. Die gesamte Körpersprache und die Augen werden wieder
etwas leerer, als er diese Schlussfolgerung tatsächlich laut
ausspricht.
Zane: „Aber
ich kann jemandem das Leben zur Hölle machen. Und bei Gott
werde ich euch das Leben zur Hölle machen, wenn ihr End
diesen Titel holen lasst, Robert.“
Nun
entfernt er sich wieder von der Wand. Er macht einen Schritt auf
Breads zu, so dass die Distanz fast unangenehm gering ist.
Robert
Breads: „Das haben schon ganz andere versucht. Zum Beispiel
solche, die dich vor zwei Wochen im Ring besiegt haben.“
Das
ist allerdings richtig. Kriss Dalmi „überlebt“
zu haben – und bei Ultra Violence sogar noch ein weiteres
Mal – ist wohl eine Auszeichnung, mit der Breads sich
durchaus schmücken kann.
Robert
Breads: „Wie schon gesagt, unser Präsident ist ein
vielbeschäftigter Mann. Sollte sich die Gelegenheit ergeben…
und das kann ich nicht garantieren… werde ich aber sicher
zumindest erwähnen, was dein Anliegen war. Ich bin durch
meinen Posten schließlich so einer Art… Neutralität
gezwungen, schätze ich.“
Die höfliche
Version von „Und jetzt hau ab.“ Weiß natürlich
auch Zane zu verstehen. Er zieht zwar noch einmal die Augenbraue
hoch, doch dann wendet er sich ab.
Zane:
„Tu nichts dummes Robert.“
Und während
er wegschreitet grinst er ein wenig in sich hinein. Und Robert
Breads tut es ihm gleich, als er ihm hinterherblickt. Was immer
sie vorhaben. Beide scheinen zu denken, sie hätten es
erreicht. Und als Levy um die Ecke biegt, macht der Hall of Famer
auf dem Absatz kehrt und öffnet die Tür zu dem Büro
wieder.
Robert Breads: „Ich
wüsste da allerdings jemanden, dem das gefallen könnte…“
Tag
Team-Match:
Team
Grün (Kyd Flawless & Rosford Wiliams) vs. Team Pink
(TSEizn Ra(re)BBits) /w El Metzli & Tsuji Nosagi)
Referee: Mike
Kontrak
Der
Entrance ist Gold und Schwarz gehüllt. Auf dem Titantron
ist eine sternenklare Nacht zu sehen. Sternschnuppen huschen
durch das Standbild. Plötzlich setzt musikalisch
folgender Sound ein:
Aus
dem Entrance stürmt der bunt gekleidete Kyd Flawless mit
grüner Haarpracht in das Stadion von Emden. Seine
Wrestlingstiefel sind in dunkelblau gehalten und tragen ein
Abbild der Milchstraße drauf. Seine Tights sind in
Batikfarben, ein Mix aus rot, orange und blau. Sein
Oberkörper ist nicht bedeckt, sodass die etwas magere
aber athletische Figur ins Auge sticht. Kyd hat sich, sein
Gesicht wieder mit einem überdimensionierten Blitz
verziert. Passend zum Team Grün ist dieser nun auch in
der Jade-Farbe. Auf dem Titantron erscheint nun das Logo des
Catchers:
Direkt
hinter ihm stürmt sein heutiger Teamkollege Rosford
Williams in den Innenraum des Stadions. Rosford ist dabei
ähnlich wir Flawless gekleidet, wie ein harmonisches Tag
Team eben nun einmal auch auftritt Coach Dragan folgt dann
gewohnt gemächlich zum Ring. Er trägt als Zeichen
seines Teams wieder eine grüne Baseballkappe. Im Ring
angekommen steigt Team Grün auf zwei diametral
voneinander liegende Ringpfosten und posieren für das
Norddeutsche Publikum. Die Zuschauer jubeln den Neulingen zu.
Sven:
„Team Grün kommt viel Elan aus dem Tunnel zum
Ring. Aber wo ist eigentlich ihr drittes Mitglied, Kyle
Douglas?“
Pete:
„Vermutlich schmollt er noch in irgend einer Ecke…“
Plötzlich
ertönt ein weiteres Entrance Theme eines Neulings….
Auf
dem Titantron wird folgendes Logo eingeblendet:
31-0
Aus
dem Entrance schreitet nun der leger gekleidete Ringmeister
aus Kanada. Kyle Douglas hat sich seinen Schädel wieder
frisch rasiert, kein Haar ist zu erkennen. Die Nase etwas
hochtragend wartet er auf den Applaus der Fans aus Emden.
Vergeblich. Die Reaktionen sind bestenfalls gemischt. Seine
Teamkameraden wurden mit deutlich mehr Applaus begrüßt.
Die Kamera schwenkt nun kurz zum Ring. Dort stehen Kyd und
Rosford nebeneinander und machen sich über den separaten
Entrance des angeblichen Teamcaptains etwas lustig. Dragan
nimmt das alles stoisch zur Kenntnis.
Einzelne
jüngere Fans klatschen auf dem Weg zum Ring mit Kyle
zwar ab, die GFCW-Nerds verzagen aber seinen
Liebesbekundungen.
Pete:
„Aha. Der Prinz lässt sich nur mit eigenem
separatem Auftritt bitten.“
Sven:
„Schon ein bisschen kurios. Bei seinem ersten Kampf
wirkte er noch selbstlos, kam sogar mit der Musik von Kyd
Flawless in den Ring. Nun ein eigener Auftritt selbst wenn er
nur als Begleitung heute beim Match dabei ist. Douglas ist
ein komischer Vogel….“
Im
Ring wünscht Kyle D seinen Partnern per Fistbump für
das nun anstehende Match und stellt sich dann mit Dragan
außerhalb des Ringes auf.
Auf
dem Titantron mummeln zwei süße kleine
Hoppelhäschen friedlich und vergnügt auf einer
Wiese. Eine Wiese voller Blumen in allen erdenklichen Farben.
Der rosafarben Himmel wird durch ein paar weiße
flauschige Wolken und einem Regenbogen der besonderen Art
bedeckt.
Die
Häschen hoppeln lächelnd und mit bunt kreiselnden
Augen auf den Vordergrund zu. Sie stupsen mit ihren Näschen
an die imaginäre Scheibe.
PAFF
Eine
rosafarbene Wolke verzieht sich nach kurzer Zeit. Die schöne
grüne Wiese und die dunklen Blumen sind verbrannt und
der Hintergrund brennt. Das Gesicht des einen Hasen ist
angemalt. Blut verschmiert der Mund. Der andere trägt
eine Totenkopfhasenmaske. Grinsend und mit schwarzen Augen
blicken sie nach vorn.
PAFF
Auf
der Rampe vor dem Titantron entsteht eine rosafarbene Wolke.
Nach kurzer Zeit treten zwei Figuren aus ihr hinaus.
El
Metztli und Tsuki Nōsagi.
TSEizn Ra(re)BBits
El
Metztli trägt eine weiße Jeans und rosa Boots.
Sein Oberkörper ist mit mexikanischen Totenkopf Tattoos
verziert. Sein Gesicht versteckt er unter einer Luchadore
Maske die an einen verrückten Hasen erinnert. Die Augen
groß. Ein Kreisel der sich ineinander dreht. Die
Mundwinkel des Hasen zeigen nach oben und nach unten. Tsuki
Nōsagi trägt eine weiße kurze Wreslting Short
und rosa kniehohe Wrestlingboots. Seine Haare sind weiß
und sein Gesicht ist in der unteren Hälfte bemalt. Ein
blutiger Hasenmund ziert sein Antlitz. Die schmalen Augen
sind Blut unterlaufen. Am Ring angekommen betreten sie von
beiden Seiten den Ringapron. Sie schauen sich an. Neigen ihre
Köpfe nach links und betreten anschließend den
Ring. Seite an Seite schauen sie zurück zum Titantron.
HAHAHAHHAAA…
Mike
Kontrak kontrolliert beide Teams und läutet das Match
schließlich an.
DINGDINGDING
Auf
Seiten von Team Grün beginnt Kyd Flawless. Nosagi
startet für Team Pink.
Pete:
„Ich bin mal gespannt wie das Match diese Woche
ausgehen wird.“
Sven:
„Sie kennen sich ja jetzt schon von vor zwei Wochen.“
Pete:
„Ok. Kyle ist aber nicht dabei. Eine kleine Veränderung
ist das schon.“
Sven:
„Klein? Kyle hat Team Grün letzte Show den Sieg
gebracht. Auch wenn er der kleine Prinz ist.“
Pete:
„Die Stile von Kyd und Rosford dürften aber besser
zusammenpassen. Ich glaube, sie sind nun ein stärkeres
Team!“
Ein
respektvoller Handschlag zwischen Kyd Flawless und Tsuki
Nosagi. Anschließend geht es direkt mit voller Kraft
los. So wie das letzte Match zwischen Ihnen endete so fängt
es auch an. Die beiden zeigen starke offensiv Aktionen.
Kontern sich aber auch immer wieder gegenseitig aus. Das
Mitglied der Rabbits kann sich durch harte Chops einen
leichten Vorteil erkämpfen und drängt Kyd zurück
in die Ringecke der Hasen.
WECHSEL
MIT EL METZTLI
El
Metztli nutzt seine Kraftvorteile und befördert Kyd
Flawless mit einem schönen Vertical Suplex auf die
Ringmatte. Ab in die Seile und ein kurz gezogener schneller
Elbow Drop.
Coverversuch
ONEEEEE
T….KICKOUT
Pete:
„So einfach lässt sich Flawless nicht pinnen.“
Sven:
„Trotzdem war es ein Versuch wert.“
El
Metztli setzt nach und nimmt Flawless in eine Ground
Headlock. Flawless windet sich und versucht den Griff zu
entkommen. Ohne Erfolg. Die Kraftvorteile des Luchadores
zwingen Kyd Flawless zur Resignation und seinen Partner
Rosford Williams zum Eingreifen. Er sprintet in den Ring und
tritt auf El Metztli ein der den Griff lösen muss. Mike
Kontrak ermahnt natürlich das Team Grün. Damit
können diese aber leben denn das Ziel der Aktion wurde
erreicht.
Pete:
„Unfair…aber erfolgreich.“
Sven:
„Ich würde sagen clever.“
El
Metztli setzt jedoch sofort nach. Er nimmt Anlauf.
BOCKSPRUNG
ÜBER KONTRAK FLYING CROSS BODY GEGEN TEAM GRÜN
Kyd
und Rosford fegt es auf dem Ring. Die Fans sind aus dem
Häuschen. Mike Kontrak schaut verdutzt. Flawless und
Williams sortieren sich. Die Aktion war nicht hart, hat sie
jedoch überrascht.
WECHSEL
MIT TSUKI NOSAGI
Die
Rabbits schauen sich an. In die Seile und…
SUICIDE
SUMMERSAULT ÜBERS DRITTE SEIL!
Team
Grün muss unsanft in die Ringabsperrung. Alle vier
liegen am Boden und krümmen sich vor Schmerzen. Die
Rabbits sind nach ein paar Sekunden wieder auf den Beinen und
lassen sich feiern. Mike Kontrak steht im Ring und hat die
Hände über den Kopf geschlagen. Dann beginnt er mit
dem Countout.
1………
2………
Nun
kommt auch Kyle Douglas zu den Vieren und beschimpft El
Metzli wüst. Für den Japaner hat er dagegen nur
abfällige Gesten parat, zeigt ihm an er sei soft und
eines GFCW-Ringes nicht würdig.
Auch
wenn Dragan schlichten will, die Rabbits haben schon einen
„dicken Hals“ auf den kanadischen „Trash-Talker“
und wollen diesem nun einen einschenken.
In
der Zwischenzeit konnte sich Team Grün aber etwas
erholen und unsisono werden die Gegner nun von hinten
attackiert.
3……….
Team
Grün rollt die Rabbits wieder in den Ring. Die Highflyer
von Team wechseln nun. Erster Einsatz von Rosford Williams
für seine neuen Farben.
Williams
vs. Nosagi
Williams
fegt Nosagi mit einem Dropkick auf den Boden. Dann springt er
auf das zweite Seil und fliegt mit einem Splash direkt wieder
auf den Japaner. Rosford kommt nun so richtig in Fahrt.
Schnell spritzt er auf das Top Rope und zeigt eine SHOOTING
STAR PRESS!
Pete:
„Autsch. Der Move ging aber daneben. Nosagi konnte sich
wegrollen!“
Williams
macht Bekanntschaft mit dem Ringboden. Doch sein Feuer lodert
nach wie vor. Schnell hat er sich aufgerappelt und rennt
wieder in die Ringseile um Anlauf zu nehmen, Nosagi steht
gerade wieder und wird mit einer HURRICANRANA direkt wieder
auf die Matte geschickt!“
Das
Cover von RW
1…………………..
2…KICKOUT!
Sven:
„So leicht geht’s dann aber auch nicht!“
Rosford
setzt ein verschmitztes Lächeln auf nach dem Motto:
„Hätte ja klappen können.“ Er bleibt
aber weiter am Drücker. Wieder geht er auf Top Rope.
Doch nun schreit Kyle Douglas von draußen was rein,
Rosford lässt sich ablenken.
Pete:
„Was will Douglas von ihm? Er wirbelt so mit der Hand
umher, aber was soll das alles bedeuten?“
Sven:
„Dragan schubst nun Kyle kurz und verflucht ihn auf
Kroatisch. Williams steht achselzuckend auf dem Top Rope…“
Nun
widmet sich Williams wieder seinem Gegner, doch dieser liegt
gar nicht mehr im Ring. Der Japaner wechselt gerade mit dem
Luchador El Metzli.
Rosford
Williams vs. El Metzli
Rosford
versucht den Mexikaner direkt mit einem Asai Moonsault zu
überraschen, doch der Move geht auch wieder schief. Kyd
Flawless schlägt die Hände über den Kopf, denn
der Aufprall war heftig. El Metzli nimmt nun erstmal ein
wenig Tempo aus dem Match. Er stellt den sich krümmenden
Gegner auf und bearbeitet ihn mit CHOPS, die aber mal so
richtig auf dem Oberkörper knallen. Die Zuschauer
goutieren die Schläge mit stimmungsvollen WOOOOH-Rufen.
Metzli
versetzt Williams dann einen blitzschnellen EYE POKE, was ihm
allerdings eine böse Ermahnung von Ref Kontrak
einbringt. Diese unfaire Aktion bringt nun auch Dragan auf
die Palme. Dieser beschwert sich lauthals bei Kontrak und
fordert die sofortige Disqualifikation. Allerdings wird jeder
Einspruch hier gestenreich negiert. El Metzli ist nun kurz
abgelenkt, was Williams nutzen konnte, um schnell mit
Flawless wechseln zu können.
El
Metzli vs. Kyd Flawless
Flawless
versucht MEtzli mit einem SPEAR zu Boden zu schicken, aber
der Mexikaner flippt einfach über seinen Gegner drüber.
Dann rennt der 1 Meter 95 Riese in die Seile….und wird
am Fuß von Kyle Douglas festgehalten! Kontrak verwarnt
sofort Kyle Douglas und droht ihm an, dass wenn er noch
einmal eingreifen sollte, dann wird er aus der Halle
verwiesen. Die Zuschauer pfeifen Douglas aus. Metzli sabbelt
irgendetwas unverständliches auf spanisch. Wortfetzen a
la Hijo de Puta sind aber zu verstehen.
Pete:
„Junge, Junge. Das tolle Match ist doch langsam
ziemlich verfahren!“
Sven:
„Für beide Teams ist es die Generalprobe für
den großen Rookie Rumble. Warum sollte hier irgendwer
irgendjemand etwas schenken.“
El
Metzli packt Flawless mit seinen langen Armen und
FACECRUSHER!
Pete:
„Tolle Aktion!“
Metzli
stompt danach auf seinen Gegner ein und versucht dann einen
BOSTON CRAB an Flawless anzusetzen. Ein absoluter
Submissionspezialist scheint der junge Mexikaner aber nicht
zu sein. Viel zu nah an den Ringseilen liegt Kyd Flawless und
der Mann aus Seattle kommt so schon nach wenigen Sekunden mit
seinem linken Arm in das rettende Ringseil. Metzli löst
den Griff und ärgert sich.
Sein
Partner draußen redet dem Mexikaner gut zu und bittet
ihn auch zu wechseln. El Metzli signalisiert ihm, dass er das
nach dem nächsten Move auch tun werde. Noch einmal pusht
sich der Mann aus Mittelamerika und rennt wieder in die
Seile, schlägt dann ein Rad und dann noch einen Salto.
Flawless kann jeweils immer gut ausweichen, aber hier scheint
ein Hurricane gestartet zu sein. Metzli mit einem High Kick –
ins Leere. Flawless versucht einen Neckbreaker, aber
gekontert. Whip in- von El Metzli- Reversal. Double
Clothesline übers Seil!
Pete:
„Und nun laufen wieder alle zusammen!“
El
Metzli liegt auf Flawless. Douglas ist aber schon wieder in
der Szenerie und lässt sich vom heraneilenden Nosagi
umschubsen. Dragan zeigt den Vorfall Mike Kontrak und will
nun, dass auch Nosagi verwarnt werden soll.
Sven:
„Freunde, Freunde. Wir sind hier doch nicht beim
Fußball.“
Kontrak
ist mit der Situation wohl etwas überfordert und
versucht Herr der Situation zu werden. Williams hat sich
unterdessen Metzli gepackt und brawlt mit diesem Richtung
Backstagebereich. Nosagi tut gleiches mit Flawless. Kontrak
zählt wieder und ist schon bei
4……………………………………..
Kyle
und Dragan verfolgen die Vier. Kyle flüstert nun Dragan
etwas zu, der seinem Schützling kurz zunickt.
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6……………………………………….
Kyle
geht nun zu den vier Aktiven die schon auf der Rampe brawlen.
Dragan ist derweil bei Kontrak und redet auf den zählenden
Unparteiischen ein.
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8…………………………………….
Kyle
versucht nun Flawless und den Japaner zu trennen – mit
Erfolg. Flawless spurtet zum Ring zurück. Das sieht nun
auch El Metzli! Der aktuell Ringeberechtigte von Team Pink.
Doch Williams versucht ihn festzuhalten, wird dann aber vom
heraneilenden Nosagi niedergeschlagen.
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Flawless
ist wieder im Ring. Dragan wuchtet sich nun selbst in den
Ring, dabei ist er noch immer am Schimpfen wie ein Rohrspatz.
Kontrak versucht sich auf die Szenerie draußen zu
konzentrieren – vergebens. Die feuchte Aussprache von
Dreizentner Mann Dragan kann man nicht ignorieren.
Währenddessen rennt El Metzli in Topspeed zum Ring……und
wird unsanft zu Fall gebracht! Kyle Douglas stellt dem langen
Mexikaner vom Referee ungesehen ein Bein und der Luchador
küsst den Hallenboden. Nosagi haut dann aus Frust Kyle
Douglas nieder, aber zu spät!
10.
Kontrak
läutet die Ringglocke.
Sven:
„Herrje, was für ein Schauspiel!“
Laura:
„Sieger nach Countout……TEAAAAMMMM GRÜN!“
Das
dumpfe Pochen von Knöcheln auf Holz klingt leise in den Gang
des Backstage-Bereiches hinaus. Eigentliche eine blanke
Höflichkeit, sich kurz anzukündigen und auf die
Erlaubnis zum Eintreten zu warten. Doch vielleicht eine, die man
nicht zwingend erwarten würde, wenn man sich ansieht, wer
hier gerade auf der Suche nach… tja, nach wem auch immer
ist. Und schon gleich zweimal, dass Scarecrow tatsächlich
wartet, ob er hereingebeten wird.
Die Tattoos, die seinen
gesamten Körper zieren liegen Matt im grellen Licht der
Beleuchtung, die sich konträr auf den violetten Haaren
reflektiert. Die gesamte Haltung des jungen Mannes ist eine
völlig andere, als die, die man noch aus den Monaten vor The
End kennt. Aufrecht, zielstrebig, alleine und gerne auch mal im
Blickpunkt.
Man konnte über The Ends Übernahme
von Leviathan, ja seine Inkludierung generell, denken, was man
wollte. Ob sie das war, was die Gruppe brauchte. Eine Erneuerung.
Oder eine Schwächung durch das vergraulen und dann verstoßen
von Zane Levy. Doch wenngleich Scarecrow Drake als Idol wahrnahm,
von ihm trainiert wurde, in die Shows geholt… So ganz
schien er sein mangelndes Selbstbewusstsein, seine mentale
Labilität nie ablegen zu können. Doch The End und James
Corleone scheinen genau diese Wirkung, diesen Einluss auf ihn
gehabt zu haben.
Ein neuer Wrestler war geboren worden.
Einer, der rostige Veteranen und andere Rookies besiegen konnte.
Doch dessen großer Schritt nach vorne noch auf sich warten
lässt. Doch diese Chance wurde ihm nun geboten. Royal
Rookie. Der Klang hat schon etwas. Ein Event, ein Match, ein
Sieg, der ihn endgültig vom Rest seiner „klasse“
abheben könnte. Eine Art Plattform, auf der er stehen
konnte. Unter die er nicht so schnell fallen würde, bei
seinen weiteren Flugversuchen.
Doch alleine würde
das schwer werden. Das hatte er letzte Show erkannt. Und so steht
er nun hier. Brav wartend vor der Kabine, an deren Tür nun
endlich herangezoomt wird.
„Thomas Camden“
Die
Schaltzentrale von Team Blau. Die Kabine des Mentors. Dumpf
dringen Stimmen aus ihr. Ein weiteres Gesamttreffen vor dem
entscheidenden, Team-internen, Vorbereitungskampf später am
Abend?
Jedenfalls ertönt Gelächter. Doch ein
„Herein?“, „Ja?“, oder ähnliches
lässt vergeblich auf sie warten, so dass Scarecrow, mit
einem Anflug von Genervtheit in den Augen, erneut gegen die Tür
klopft.
Wieder ertönt keine Antwort, so dass
Scarecrow sich nun doch auf die Drake´sche Schule verlässt,
einmal durchatmet, sein bestes Lächeln aufsetzt und die Tür
öffnet. Ganz wie sein Trainer.
Scarecrow:
„Thomas? Sorry, ich wollte nur mal ganz im….“
Er
stockt. Die Stimmen auch. Leicht, minimal, verengen sich
Scarecrows Augen, doch die Stimme bleibt noch so ruhig, wie bei
seiner Begrüßung.
Scarecrow:
„Ellis.“
Camden
verschluckt sich, zur kollektiven Unterraschung, an einem Muffin
und bekommt für einen Moment einen Hustenanfall, woraufhin
er sich vom Stuhl nach vorn wirft, den Kopf zwischen die Knie
legt und den Krümel wieder aus der Luftröhre
hinausstößt. Trotz des Überlebenskampfes hebt er
aber trotzdem noch die Muffinhand und grüßt Scarecrow
damit. Nach wenigen Sekunden hat er den Kampf überstanden,
atmet erleichtert mit einem „Boaah“ durch und dann
noch einmal, deutlich entspannter…
Thomas:
„Grüß dich, Scarecrow. Willste was essen?“
Er
deutet auf den Teller direkt neben Diehl.
Ellis:
„Freut mich wahnsinnig, dich zu sehen, Silas!“
Ein
leichtes Kopfnicken in Richtung des Mentors des Teams, mehr hat
Scarecrow vorerst nicht übrig, als er sich umdreht und
sorgfältig die Klinke herunterdrückt, um die Tür
zu schließen. Fast so, als wolle er ein paar extra Sekunden
herauskitzeln, um seine Gedanken zu ordnen. Ob er es selbst noch
wahrhaben wollen würde, ist eine spannende Frage, doch seine
gesamte Art trägt Spuren von Drake in sich. Wenig
überraschend, wenn man ehrlich ist. Wie auch immer: Er hatte
NICHT damit gerechnet, Ellis Diehl hier zu sehen. Friede, Freude,
aber doch kein Eierkuchen am Ende? Bei Camden unwahrscheinlich.
Aber naja. Der wirkt trotzdem leicht irritiert. Ein
Stirnrunzeln macht sich über Camdens Augen breit. Er merkt,
dass Silas hier nicht so ganz glücklich mit der Situation
ist. Er brummt einen Moment lang.
Thomas:
„Öööööhmmm…alles klar
Silas? Wollteste was von mir? Isses ok, dass Ellis hier
is?“ Scarecrow:
„Neeee, alles gut. Wir sind ja ein Team.“
Sarkastisch
ist vielleicht das falsche Wort für den Tonfall, doch der
Blick auf Diehl legt schon einen gewissen Nachdruck in das letzte
Wort. Und keinen positiven.
Scarecrow:
„Es sei denn ich störe euch, dann würde ich
natürlich wieder gehen.“
Ah.
Jetzt wird der Ton schon eindeutiger. Oder? Ist das…
drohend? Camden will schon beschwichtigen, doch der Rookie kommt
ihm zuvor.
Ellis:
„Ach was, Scary, du störst natürlich nicht und
gehen brauchst du schon lange nicht. Thomas und ich...“
Ellis
rückt Thomas fast schon unangenehm auf die Pelle.
Ellis:
„Wir werden dir nachher schon genug Kante bieten, da wäre
es nur unfair, wenn wir dich jetzt schon auf's Korn nehmen
würden. Oder ist etwa das der Grund, warum du hier bist?
Neid?“
Grinsen
beim Potsdamer.
Ellis:
„Neidisch, dass ich mit Thomas in einem Team bin?“
Unter
Aufbringen einer großen Ladung Selbstbeherrschung,
ignoriert der Israeli Ellis´ Kommentar, von einer kurz
geballten Faust und einem Augenrollen mal abgesehen, und wendet
sich mit seiner Aufmerksamkeit zumindest augenscheinlich voll
seinem Mentor zu.
Scarecrow:
„Alsooo…“
Nun
wirkt er doch wieder ein wenig unsicher. Ein Hauch des alten
Scarecrow, als er seine Fußspitzen betrachtet und das Wort
lange hinzieht.
Scarecrow:
„...vor zwei Wochen habe ich, wie immer, den Anruf
bekommen, dass ich für ein Match gebookt bin, ja? Ich und
Mykru gegen euch beide.“
Camden
nickt mit einem Lächeln, er gibt den Daumen hoch.
Anscheinend ist das Match auf seinen Mist gewachsen.
Scarecrow:
„Und… ich habe mir eine Frage gestellt. Warum? Warum
würdest du das zulassen? Welchen Sinn hat es? Wir haben
nicht viel Vorbereitungszeit. Nicht viele Shows. Wäre es
nicht vorteilhafter für uns, gegen andere Teams anzutreten?
So wie die es tun?“
Die
Worte sprudeln nur so aus Silas´ Mund. Als wolle er das
unangenehme Nachfragen schnell hinter sich bringen.
Scarecrow:
„Ich dachte erst, vielleicht ist es der einzige Weg gewesen
uns ALLEN ein Match zu geben, weißt du? Bisschen
reinkommen. Aber…“
Sein
Blick wandert wieder nach oben. Und wieder liegt er auf Diehl.
Doch diesmal: Messerscharf.
Scarecrow:
„Luna und End hatten eine andere Idee. Eine, die ich
wahrscheinlicher finde, umso länger ich drüber
nachdenke. Aber ich habe gesagt, ich rede erstmal mit dir offen
drüber.“
Camdens
Daumen wird wieder eingefahren, auch das Lächeln
verschwindet. Aber er hört Scarecrow weiter zu.
Ellis:
„Ne, ne, ne, mein Lieber. Das dachte ich mir schon, du
willst nur dafür sorgen, dass ich nicht mit Thomas antreten
kann, ist es nicht so? Neid, ich wusste es von Anfang an!“
Tief
atmet Scarecrow ein. Seine Körpersprache liegt zwischen
Aggression, aber auch Überwindung, so konfrontativ zu sein.
Alleine ist es doch anders als Leviathan. Noch immer. Bislang
hatte er damit gegen Camden doch auch kein Problem? Was wollte er
ihm hier vorwerfen, dass das so schwer war.
Scarecrow:
„Ich glaube, Thomas, dass du Ellis Matchpraxis gegen uns
geben willst, weil du ihn zum Sieg pushen willst. Und
gleichzeitig kannst du uns schaden. Sind wir ehrlich, du bist
vermutlich der beste Wrestler in diesem Match. Relativ klar. Du
kannst uns schwächen. Ellis kann etwas lernen. Und im Match
helfen wir Ellis dann noch, dumm wie wir sind.“
Der
Blick wechselt zu Thomas, doch wird nicht freundlicher.
Scarecrow:
„Ich bin hier, um dir zwei Dinge zu sagen.“
Als
wolle er seine Mutter fragen „Kann ich dir was sagen, ohne
dass du böse wirst?“ kneift er die Lippen zusammen,
doch er hält den Augenkontakt.
Scarecrow:
„Das erste ist die Bitte, das Mykru nicht anzutun. Das
zweite ist eine Warnung, Thomas. Leg dich nicht mit Leviathan
an.“
Camden
entblößt zwei Eckzähne, deckt sie aber direkt mit
der Zunge ab, die er laut schnalzend die obere Zahnreihe
entlangzieht, bevor er sie wieder in den Mund zurückwandern
lässt. Lunenkind wäre stolz auf ihn, oder würde
ihn TELEFONHÖRER nennen, weiß man nie so genau. Sachte
legt er den angebissenen Muffin beiseite, klatscht dann beide
Hände ineinander, holt einmal tief Luft und stößt
dann ein Wort aus…
Thomas:
„Also…“
Camden
nickt und lehnt sich ein wenig nach vorn.
Thomas:
„Erstmal…ich hab Schiss, dass Mykru mir und Ellis
deutlich mehr antun kann als wir ihm. Du eigentlich auch, Silas.“
Das
sagt er mit einem freundlichen Lächeln. Die Situation wird
dadurch aber nur bedingt entschärft. Scarecrows Blick legt
die Antwort, er wünsche sich genau das, näher, als
seinem Gegenüber vielleicht Recht ist.
Thomas:
„Ich fands halt sinnig, wenn wir uns heute nochmal
gegenseitig fit machen. So wie Alex das mit Aiden vor hat. Klang
für mich nich blöd. Und ich denk mir halt, wenn schon
die Leute für Stranded fit machen, dann isses doch sinnvoll,
das gegenseitig zu machen. Da wissen wir dann halt wenigstens
auch wann Schluss is. Wär doch sonst auch irgendwie blöd,
wenn ihr so Bock auf’n PPV habt und dann schaut ihr am Ende
in die Röhre, weil ihr heute gegen irgendnen direkten
Konkurrenten antretet und der sich ‘nen Vorteil verschaffen
will, indem er euch vorm Match noch eins reinwürgt und
irgendwo übertreibt. Ich sag ja nich, dass es einer machen
würde…ich denk mir halt nur, dass n unnötiges
Risiko nich sein muss.“
Sagt
er mit einem Schulterzucken und nickt sich dabei noch einmal
bestätigend zu.
Thomas:
„Is ja nett, dass du mich für ‘nen guten Gegner
hältst, Silas und vielleicht is das dann heute auch n fieser
Vorteil für uns…aber ich dacht halt, du funktionierst
mit Mykru vielleicht besser als mit Ellis oder mir. Naja…und
so wie unsre Begegnung hier läuft…lag ich gar nich
mal so falsch, oder?“
Ellis
nickt.
Ellis:
„Du hast wie immer zu 100% Recht, Thomas. Du bist der beste
Mentor, den man sich nur vorstellen kann!“
Jetzt
wird es Scarecrow dann doch zu bunt.
Scarecrow:
„Ellis ich hör dich so schlecht, du erstickst da an
Thomas… du weißt schon. Willst du mir was
sagen?“
Ellis:
„Junge, wenn es ein Problem für dich ist, dass ich
Thomas' Back- und Wrestlingkünste bewundere und dass du dir
das als edgy Boy selbst in einem öffentlichen Raum nicht
eingestehen kannst, dass es bei dir auch so ist, dann geh' in
deinen Keller und starr' halt das Poster an, während ich
hier beim Original bleibe.“
Resigniert
entweicht Silas´ Lungen die Luft.
Scarecrow:
„Was auch immer. Ich weiß Bescheid.“
Mit
was genau er „Bescheid“ weiß, ist jetzt
natürlich die Frage. Eine, die wohl nicht sofort beantwortet
wird. Mit einem respektvollen, aber nicht gerade freundlichen,
Nicken verabschiedet er sich von seinem Mentor, ignoriert Ellis
Diehl in Perfektion und verlässt den Raum mit einem
lautstarken Schließen der Tür.
Ellis:
„Denen werden wir es zeigen, Thomas. Du kannst auf mich
zählen.“
Man hat den Chef Interviewer der
GFCW selten so energisch gesehen. Ja fast wütend. MacMüll
hastet durch den Flur. Er hat sein Ziel gefunden und holt es
schnell ein. Der angesprochene tut dem rasenden Reporter jedoch
nicht den Gefallen. Er geht einfach stur weiter. Samt Gepäck.
MacMüll:
„Miller...was...wen schleppst du da mit dir rum?“
Keine Reaktion. Die GFCW Legende
springt um Miller herum und stellt sich ihm in den Weg. Dieser
bleibt endlich stehen und schaut MacMüll von oben herab an.
MacMüll: „Na
endlich....können wir...“
Der Reporter steht schwer atmend
vor Muskel Miller.
Muskel
Miller: „Na was ist los Macci? Bist nicht in form? Solltest
mal was für deine Fitness tun. Du wirst auch nicht jünger.“
Mit hochrotem Kopf steht MacMüll
vor dem durchtrainierten SteveSteel 2.0. Der ehemalige Irre der
sich Schlachten mit Bartholomäus und der Familie um JBD
geliefert hat hat eine enorme Wandlung vollzogen. Er verfolgt den
Lifestyle mit dem ihm der Bronzed Adonis aus der Lethargie geholt
hat. Jener Steel der jetzt seit ein paar Wochen selbst in eine
Spirale gefangen scheint.
MacMüll: Ich...Ich hab
schon etwas trainiert.
Double M prüft den Bizeps von
MacMüll.
Muskel
Miller: Nicht schlecht...nicht schlecht. Weiter so. Wenn du
Ernährungstipps brauchst dann hast du meine Nummer. So...ich
muss nun weiter.
MacMüll stellt sich ihm in den
Weg.
Muskel
Miller: Ohohoh...mutiger und selbstbewusster bist du auch
geworden.
MacMüll nickt: Ich mache
Boxtraining...
Der muskelbepackte Miller staunt
Bauklötze. RESPEEEEEEKT!!!
MacMüll: Das ist jetzt aber
nicht das Thema. Die Fans verlangen Antworten. Und WER zum Teufel
ist das?
MacMüll deutet auf die
regungslose Person die Miller entspannt auf seiner Schulter
trägt. Wie ein großer Sack Proteinpulver hängt
Daniel herum.
Muskel
Miller: Ach du meinst Daniel. Ja. Der war platt. Hab ihn ein
wenig zu hart rangenommen. Der war nix gewohnt. Schlapp. In etwa
so in Form wie du Macci.
Miller dreht sich um und zeigt Mac
den schlafenden Daniel.
MacMüll: War das der Grund
wieso Daniel letzte Woche nicht seine seit Monaten angekündigte
Stellungnahme abgeben hat?
Muskel Miller nickt.
MacMüll: Er war nicht da
weil ihr trainiert habt?
Erneut nickt Miller.
MacMüll: DU hast ihn aus
der Kneipe geholt um ihn fit zu machen? Er war deswegen nicht in
der Show um seine groß angekündigte Antwort zu
geben???
Wieder ein Nicken.
MacMüll: Was ist los mit
dir? Früher warst du irre...jetzt drehst du komplett ab. DU
bist ein Fanatiker. Ein Fanatiker eines Kultes.
Muskel
Miller: Kult?
MacMüll: Ja...der Muskel
Kult. Es kann ja gut sein das er dich gerettet hat. Dieser Kult.
Das Steve Steel dich zurück aus dem Reich der wandelnden
Toten geholt hat. Doch gibt es dir nicht das Recht über das
Leben der anderen zu bestimmen.
Muskel Miller hört gespannt zu
was der Hall of Famer ihm zu sagen hat.
MacMüll: Du hast seit
deiner Rückkehr immer wieder Probleme mit Daniel gehabt. Ihr
habt euch das Leben aus dem Körper geprügelt. Und
jetzt...jetzt hilfst du ihm stärker zu werden?
Ein grinsender Miller zuckt mit den
Schulter. Daniel wabbelt nur so herum.
Muskel
Miller: Ihm helfen? Ha...das ich nicht lache.Ich zeige ihm den
richtigen Weg. Den Weg um das zu erreichen was sein Vater wollte.
MacMüll: Was sein Vater
wollte?
Muskel
Miller: Ich hatte einige tolle Gespräche mit dem alten Hund.
Da hat er mir einiges verraten. Interessante Dinge. Dinge die
auch für den kleinen Welpen hier von großer Bedeutung
sind. Er war regelrecht schockiert als ich es ihm offenbarte. Du
erinnerst dich?
MacMüll: Der PPV...das
Match. Er hat sich hingelegt...aber wieso?
Muskel
Miller: Wieso? Na ja...Daniel wird sich erklären. Doch wann
das sein wird entscheidet einzig und allein Daniel. Aktuell...
Er wackelt mit dem schlafenden
Daniel herum. Keine Regung.
Muskel
Miller: Aktuell sehe ich Daniel nicht in der Verfassung auch nur
irgendein Statement abzugeben. Er hat sich etwas verausgabt.
MacMüll: Irgendwann wird er
Rede und Antwort stehen müssen. Und dann musst auch du
Antworten liefern müssen. Viele Fans machen sich schon einen
Spaß daraus und veralbern Daniel mit kuriosen Videos auf
denen er Rede und Antwort steht.
Muskel
Miller: Ich kenne diese Videos. Das ist alles sicherlich lustig
und spaßig. Kreativ solche Sachen bei Youtube hochzuladen.
Doch ihm tun die Fans damit keinen Gefallen. Und diese Antworten
von denen du sprichst. Ich bin keiner Antwort schuldig. Nicht
euch. Nein. Das geht nur Daniel und mich etwas an. Und bis dahin
werde ich Daniel den Weg zeigen den er gehen muss um Antworten
liefern zu können.
MacMüll: Welchen Weg? Den
des Muskel Kultes? Ist Steve Steel ihr Anführer?
Muskel
Miller: Steve? Steve ist der Grund wieso ich hier stehe. Und
Steve ist der wessen Weg ich gehe und dessen Botschaft ich
verbreite. Doch muss ich ihn davon überzeugen das auch er
diesen Weg erkennt. Das er ihn wieder mitgehen wird.
MacMüll: Wo ist Steve?
Muskel Miller schiebt MacMüll
zur Seite.
Muskel
Miller: Ich bin mir nicht sicher. Doch habe ich eine Idee. Und da
werde ich jetzt hingehen.
Ohne ein weiteres Wort marschiert
Muskel Miller samt Daniel davon.
Fünf
Tage vor der Show…
Vivien
Tolnai: „Warum genau heute?“
Wir
befinden und einmal mehr in den heiligen Hallen des GFCW
Performance Centers. Es ist eine turbulente Zeit, wenn man
bedenkt, dass die Stars der Institution momentan darum kämpfen,
einen von ihnen zu krönen. Stranded wirft weiterhin seine
Schatten voraus und der Royal Rookie wird schon bald gefunden
sein.
Umso
überraschender ist es, dass eine seriöse Journalistin
sich tatsächlich den Ratschlag von – ausgerechnet –
Maximilian Lunenkind zu Herzen genommen hat, der in der letzten
Show doch seinem Teammitglied Vasilis Rizou vorgeschlagen hatte,
er solle seine Geschichte lieber Vivien Tolnai erzählen,
statt ihn damit zu nerven.
Nun,
hier sind wir. Am Rande der momentan stattfindenden Einheit –
wir sehen Robert Breads im Hintergrund der Szenerie, der neben
dem Pfosten eines Ringes steht, und stirnrunzelnd einen Versuch
beobachtet, aus einem Side Headlock direkt in einen Figure Four
Leg Lock zu kommen – haben sich Tolnai und Rizou
eingefunden, um sich ein wenig ungestört unterhalten zu
können.
Vasilis
Rizou: „Ähm… Heute ist Capybara Appreciation
Day.”
Mit
einem unsicheren Lächeln deutet Rizou auf das Tattoo auf
seiner Stirn. Unter seinen Locken ist das niedliche Tier deutlich
zu erkennen. Und ausgehend davon, dass wir zum Zeitpunkt dieses
Interviews den zehnten Juli haben, spricht Rizou hier die
Wahrheit.
Vasilis
Rizou: „Und so… also quasi… fing damit alles
an. Vor einem Jahr. Das war der letzte Tag, bevor ich im
Performance Center angefangen habe. Ab da ging es dann…
richtig ab, sozusagen. Ähm…“
Der
große und breite Mann kratzt sich am Kopf, er ist sichtlich
nervös – wahrscheinlich stark dadurch bedingt, dass
der Gute nicht lügen kann. Sollte also eine unangenehme
Frage seinen Weg kreuzen hat er keine Chance, ihr wirklich
auszuweichen. Steve Steel und Muskel-Miller sei Dank.
Vivien
Tolnai: „Und wie bist du zur GFCW gekommen?“
Ihr
Tonfall bleibt bewusst nüchtern – nicht unfreundlich,
aber klar distanziert.
Vasilis
Rizou: „Also, ich war… ich war eigentlich
Bodybuilder, ich meine… ähm… vielleicht sieht
man das ja…“
Bloß
ein Nicken von Tolnai, als Rizou demonstrativ beide Bizepse
anspannt.
Vasilis
Rizou: „…und dann meinte… also, mein
allerbester Freund meinte halt zu mir: „Weißt du, was
richtig gottlos und grob wäre? Wenn wir Wrestler werden!“
Das meinte er so… ja, Anfang letzten Jahres, oder
vielleicht auch im Frühling, als… äh… das
Performance Center an Coach Breads ging, glaube ich, und er war
immer großer Fan, also damals, schon als Kind, von…
Lex Streetman… und Zereo Killer… und diesem, ähm…
Jason Crutch, auch, glaub ich. Und er wollte unbedingt Wrestler
werden. Also waren wir bei einem, nun ja, Try-Out, sozusagen.
Und
dann haben sie mich dann, also, genommen, weil sie dachten, ich
habe Potential, so rein körperlich, denn ich bin kein, ähm…
kein Fan gewesen. Aber es war eine große Chance und…
also mein bester Freund und ich, dann haben wir das Try-Out
gemacht, und er war so verzaubert und beeindruckt von allem und
dass wir die Leute aus dem TV gesehen haben und… also…
ihn haben sie dann leider nicht genommen.“
Pause.
Rizou beißt sich auf die Unterlippe und scheint in Gedanken
zu versinken. Um zu verhindern, den jungen Griechen komplett zu
verlieren, räuspert sich Tolnai.
Vivien
Tolnai: „Und… was dann?“
Vasilis
Rizou: „Oh, ähm, also…“
Er
schreckt wieder hoch, dann wiegt er den Kopf leicht hin und her,
ehe er weiterspricht.
Vasilis
Rizou: „Ich bin ja hier, also kann man sich, nun ja, also
schon denken, dass ich angenommen habe, das war im Juni letztes
Jahr, also haben sie gesagt, ich könnte anfangen am elften
Juli, das werde ich nie vergessen, weil ich ja… also,
wegen dem Tattoo.“
Wieder
zeigt Vasilis auf seine Stirn. Tolnai nickt verständnisvoll,
ehe sie ihn weiterreden lässt.
Vasilis
Rizou: „Wir haben dann… also ich und mein bester
Freund und ein paar andere Leute… für mich eine Party
geschmissen. Am Tag davor, klar, weil ich ja… also, weil
ich meinem besten Freund vorher versprochen hatte, seinen Traum
für uns beide zu leben. Und dann, naja, also, ich habe das
gut gemeint, aber er hat mich so angeguckt, so komisch, den Kopf
geschüttelt, aber dann gelächelt, und so gesagt „Ja,
klar, ich freue mich total“, aber ich glaube… ich
glaube er hat es nicht so gemeint.“
Da
ist es zum ersten Mal: Rizou zuckt unruhig zusammen, nachdem er
gesprochen hat. Das hatte er wohl nicht unbedingt sagen wollen,
aber er war eben gerade mitten in der Geschichte gewesen und
Lügen ging schlicht und ergreifend nicht. Tolnai beugt sich
hingegen leicht nach vorne, für einen Interview-Gast ist
diese Eigenschaft aus Sicht der Interviewenden natürlich so
etwas wie ein Segen.
Vivien
Tolnai: „Er hat also gelogen?“
Vasilis
Rizou: „Ich… denke schon, ja. Aber… ich
dachte einfach, er würde sich schon für mich freuen,
aber er wäre halt noch… naja, du weißt schon.
Aber dann… dann hatte ich diesen Filmriss, und ich bin am
nächsten Tag aufgewacht, und da war… da war es dann
eben da.“
Wieder
gestikuliert er zu seiner Stirn.
Vasilis
Rizou: „Mein bester Freund… er hat mir am nächsten
Morgen erzählt, ich wäre voll besoffen gewesen, also so
richtig, was ich eigentlich kaum glauben kann, aber ich hatte ja
den Filmriss, also muss das so gewesen sein und… also, er
hat gesagt, ich wollte ein Face Tattoo. So als Versprechen an
ihn, dass ich wirklich alles geben würde, weil mit so einem
Face Tattoo… naja, da kann man nur noch Rapper oder
Wrestler werden, oder?
Da
kann man nicht… in der Bank sitzen… oder im Büro
oder so… so einen normalen Job, wo man gutes Geld
verdient. Nein, also hat er gesagt, ich hätte mir ein Face
Tattoo geholt, als Beweis unserer Freundschaft, um zu zeigen,
dass ich unseren Traum nicht einfach bei der ersten, nunja,
Gelegenheit aufgeben würde. Und weil es Capybara Tag war…
also, hat er zumindest gesagt, habe ich mir den Capybara geholt.
Was eigentlich komisch ist, weil… weil…“
Die
Lippen des großgewachsenen Mannes beben, seine Augen sind
voller Furcht, aber Tolnai hakt weiter nach.
Vivien
Tolnai: „Warum war das komisch?“
Vasilis
Rizou: „Naja, weil er so der Typ war, der auf komische
Tiere und Tiernamen oder so steht. Sein Wrestlername war auch…
irgendwas mit einem… Affen, ja, einem Affen. Und ich stehe
auch eigentlich voll nicht auf Tattoos, und so eine Idee passt
gar nicht zu mir, auch wenn ich voll besoffen war, was eigentlich
nur passierte, wenn er mich anstiftete und…“
Er
holt einmal tief Luft, dann legt er los.
Vasilis
Rizou: „Also denke ich schon, dass er mir irgendwie so eine
reinwürgen wollte, weil er neidisch oder sauer war, aber ich
weiß es halt nicht, und wir reden eigentlich nicht mehr,
weil er so viel zu tun hat, naja, sagt er, mit seinem DJ-Dings,
was er nun stattdessen macht, wo er so sagt, er liebt das voll,
aber ich bin jetzt hier und weiß nicht so genau, ob ich das
wirklich will, weil es ja unser Traum war und vorher seiner, aber
nie so wirklich meiner, weißt du, aber ich glaube echt, ich
habe Talent, und probieren will ich es trotzdem, also, es zu
schaffen, aber so ganz verstehe ich die ganze Kultur nicht, und,
hm, wie soll ich sagen… er erträgt es glaube ich
nicht, dass ich jetzt hier bin, aber ich bin ja nur wegen ihm
hier, und nun ist er weg, sozusagen, also quasi, und ich bin
alleine und ohne meine Familie und Freunde aus Griechenland und…
da sind diese… Leute.“
Vivien
Tolnai: „Das ist wirklich eine… beeindruckende
Geschichte.“
Man
merkt der Reporterin an, dass sie Mitleid hat, aber aus Gründen
der journalistischen Integrität spart sie sich das Trösten
nun.
Vivien
Tolnai: „Wen meinst du konkret?“
Vasilis
Rizou: „Na… alle hier.“
Mit
der Hand wedelt Rizou umher, als wolle er damit die gesamte
Promotion umschreiben.
Vasilis
Rizou: „Die ganzen Verrückten. Mein Team, das gelbe,
hm, Team… mit diesem wahnsinnigen Coach, der… also,
ich verstehe schon den Sinn, weil Wrestling hier und überall
sonst auch voll durchgedreht ist, und wenn wir den Typen
überstehen, dann überstehen wir alle, also, glaube ich
zumindest, das ist die Idee… aber dann dieser Flipper, der
immer rumspringt, und glaube ich auch sehr komisch ist, und der
andere, dieser Liam… also, der ist halt ziemlich
schlecht.“
Schulterzucken
von Rizou. Das ist zumindest eine Wahrheit, die nicht neu ist,
das hat er ja vorher schon einmal ausgesprochen.
Vasilis
Rizou: „Und dann kämpfe ich jetzt mein erstes Match,
und ich bin nervös, weil ich, naja, ich habe ihm gesagt, ich
glaube nicht so richtig an ihn, was ja auch stimmt, weil…
na, klar stimmt das, weil ich ja nicht lügen kann, wegen
diesen… wegen diesen Freaks hier, halt. Wrestling, man.
Aber wenn ich jetzt gegen diese Luna verliere… also, so
wie Buzzfill auch… dann bin ich ja auch schlecht, oder
nicht? Ich meine, ich glaube, diese Luna ist schon gut, die hat
ja dieses Jahr super viel gewonnen, nur nicht gegen… hier,
also, gegen deinen Freund.“
Tolnai
hebt die Augenbrauen.
Vivien
Tolnai: „Aiden Rotari ist mit Sicherheit nicht mein
Freund.“
Vasilis
Rizou: „Das sagen, also, das sagen alle, aber trotzdem hat
irgendwie jeder mit dem zu tun und der kommt damit durch…
bei meinem Rookie-Team, bei dir, bei Timo und dadurch ja so halb
bei den Hollys, bei den Schlangenmännern sowieso, bei dem
fiesen Kerl Briggs und dem ganzen Protokoll, also, naja,
irgendwie sagt keiner, dass er sein Freund ist, aber trotzdem ist
er überall. Deshalb sage ich ja, Wrestling ist komplett
komisch, richtig seltsam, und es verwirrt mich, und manchmal
macht es mich auch wütend, und oft habe ich Angst.“
Doch
nun tritt Entschlossenheit in den Blick von Rizou, als er die
Faust neben seinem Gesicht ballt – vielleicht ein wenig zu
theatralisch, um es hundertprozentig ernst zu nehmen, aber an
seiner Intention kann es schlicht keine Zweifel geben. Er muss
die Wahrheit sagen.
Vasilis
Rizou: „Aber jetzt habe ich, also, jetzt bin ich, hm…
es ist die Chance, auf die… wie sagt man… also, ich
muss jetzt besonders gottlos und besonders grob sein, jawohl. Ich
muss es den Leuten jetzt zeigen. Ich bin jetzt hier, und das ist
jetzt mein Leben, auch wenn ich mir das alles nie…
erträumt habe, oder so. Aber so ist das Leben.
Man
findet die, ähm, besten Dinge oft einfach per, nun ja,
Zufall. Und nur weil ich nicht in, ähm, Stormy Boy
Bettwäsche geschlafen habe, kann ich ja trotzdem…
kann ich es ja trotzdem hier zu was bringen. Über das letzte
Jahr ist dieses, also, dieses verrückte Ding hier mein ein
und alles geworden. Und ich will darin gut sein, ja, ganz
ehrlich, ich will dazu gehören, auch wenn es oft noch so…
unerreichbar wird.
Und
wenn ich gewinne, also, den Royal Rookie, dann… dann wäre
ich ein richtiger Wrestler, also so richtig, und dann wüsste
ich… dass das hier meine Zukunft ist. Und dass ich hier
wirklich hingehöre, und nicht nur, naja, hier bin für
jemand anderen, weißt du? Ich muss das… für
mich selbst machen… und für das gelbe Team, ist ja
klar, so ist das ja nicht.
Ich
muss unbedingt der Royal… ähm… Rookie werden.“
Cage Match:
Daniel & Muskel Miller vs. „Einen
Haufen Jobber“
Referee:
Bob Taylor
MUSKEL
MILLER
w/
Daniel
Auf
dem Titantron sehen wir Miller. Muskel Miller. Schwitzend.
Gewichte stemmend. Posierend vor einem Spiegel.
Definiert
Trainiert
Muskulös
Miller
Da
betritt der Hühne auch schon die Rampe. In goldener
Ringershort und Wrestling Boots. Auf der Schulter hängt
Daniel. Langsam…stolzierend schreitet Double M Die
Rampe herunter zum Ring. Der Käfig ist schon an Ort und
Stelle. Im Ring steht der Haufen von Jobber. Miller dreht
eine Runde um den Käfig und schaut immer wieder ins
Publikum und zeigt dabei seinen Bizeps.
Pete:
Ich weiß nicht was ich von dem neuen Miller halten
soll.
Sven:
Ich mag ihn.
Pete:
Du bist ja auch nicht normal. Aber vielleicht bekommen wir ja
noch die seit Wochen versprochene Erklärung von Daniel.
Bob
Taylor öffnet den beiden die Tür. Miller setzt
Daniel auf der Ringtreppe ab. Dieser wirkt weiter sehr
schläfrig. Ein paar Ohrlaschen haben auch nicht den
gewünschten Effekt. Miller hält ihm dann etwas
unter der Nase und Daniel zuckt zusammen und wirkt sofort
hellwach.
Pete:
Was war das?
Sven:
Riechsalz
Daniel
schaut sich fragend um und realisiert dann wo er ist. Ein
Blick zu Miller, gefolgt von einem Stoß der Miller kurz
zurückweichen lässt und Daniel ist im Reich der
Wachen angekommen. Sofort hält er sich die Arme und die
Brust. Miller nickt stolz.
Pete:
Muskelkater?
Sven:
Sieht so aus. Das kann ja was werden.
Miller
packt sich Daniel und stellt diesen auf die Beine. Auch diese
scheinen weich wie Pudding. Er redet dann auf ihn ein und
deutet immer wieder in den Ring. Dort stehen die Jobber und
warten darauf das das Match losgeht. Miller redet weiter auf
Daniel ein. Dessen Gesichtsausdruck wird grimmiger und
grimmiger. Urplötzlich stürmt Daniel in den Ring
und springt in den Haufen von Jobber. Muskel Miller lacht
laut auf und folgt ihm lässig. Er schließt die Tür
hinter sich und schaut sich den wilden Brawl in der Ringmitte
an.
Pete:
Soll das etwa ernst gemeint sein?
Sven:
Sieht doch so aus.
Daniel
wehrt sich mit allen Kräften die der Körper noch in
sich hat. Die Jobber sind zwar zahlenmäßig
überlegen, doch Daniel ist ja nicht irgendwer. Immer
wieder fliegt einer der jungen Nachwuchskräfte durch den
Ring. Ein Hip Toss hier. Ein Bodyslam da. Da eine Clotheline
und hier eine Big Boot. Natürlich muss Daniel auch wilde
Schläge und Tritte einstecken, doch der Wille in seiner
Familie war schon immer sehr groß.
Pete:
Daniel kämpft sich die Seele aus dem Laib und Miller
schaut nur zu.
Sven:
Das wird schon einen Grund haben denke ich.
Mittlerweile
liegen drei Jobber zwischen Ringseilen und Käfig.
Ausgeknockt. Jetzt stehen noch vier Jobber um Daniel herum
Dieser scheint sehr außer Atem zu sein. Er ist mit den
Kräften am Ende. Doch er deutet allen Vieren an das er
bereit ist. Dieser stürmen auf ihn los. Zwei lässt
Daniel mit den Köpfen zusammenprallen. Die anderen
beiden hängen an ihm dran. Mit einem Schulterwurf
schüttelt er einen ab.
HAZARD
GEGEN JOBBER #7
Daniel
schafft es kaum noch auf die Beine. Die Jobber erweisen sich
jedoch als zäh und gehen erneut auf Daniel los. Die
Erfahrung hilft ihm aber und erneut kann er zwei Jobber mit
dem HAZARD ausschalten.
Pete:
Er schlägt sich gut.
Sven:
Ja er haut alles raus was er hat.
Zwei
Jobber stehen nun vor Daniel welcher nur noch die Arme hängen
lässt. Er kann sich den Angriffen kaum noch wehren. Zwei
Tritte in den Magen von Daniel und er geht auf die Knie. Die
Jobber gehen in die Seile, kommen zurück und
DOUBLE
CLOTHELINE VON MILLER GEGEN DIE JOBBER
Krachend
gehen sie zu Boden. Daniel schaut teilnahmslos hoch. Muskel
Miller präsentiert seinen Körper. Er packt sich den
einen Jobber und legt ihn auf den anderen. Whip In…
MUSCLE
ELBOW DROP AUF DIE JOBBER
Miller
schaut Daniel an und fordert ihn auf weiterzumachen. Er
provoziert ihn. Puscht ihn. Er zieht sich einen Jobber heran
und.
MUSCLE
BOMB GEGEN DEN JOBBER
Daniel
wirkt wütend. Die Jobber erkennen nun das Hopfen und
Malz verloren ist. Sie versuchen auf die Beine zu kommen und
stürmen zur Tür. Miller aber stellt sich Ihnen in
den Weg. Daniel zieht sich auf die Beine und packt sich einen
der Jobber der gerade aus dem Käfig flüchten will.
Ebenso Miller. Nacheinander werden die Jobber vom Käfig
gezogen.
MUSCLE
BOMB GEGEN JOBBER #5
HAZARD
GEGEN JOBBER #4
MUSCLE
BOMB GEGEN JOBBER #3
HAZARD
GEGEN JOBBER #2
MUSCLE
BOMB GEGEN JOBBER #1
Bob
Taylor schaut sich das Schlachtfeld an. Überall
ausgeknockte Jobber. Dazwischen Daniel und Muskel Miller.
Double M zeigt Daniel an das er einen schönen Haufen
machen soll. Dieser packt sich nacheinander die Jobber und
türmt sie aufeinander auf. Anschließend folgt das
Cover von Daniel
ONEEEEEE
TWOOOOOOO
THREEEEEEE
Sieger
durch Pinfall…
Daniel
und Muskel Miller
Die
beiden lassen sich kurz feiern. Daniel knickt ermüdet
ein. Miller lacht auf und packt sich den entkräfteten
Daniel und legt ihn sich auf die Schulter. Der Käfig
fährt hoch und Miller tritt an das Kommentatoren Pult
von Pete und Sven.
Miller:
Seht ihr. Das nenne ich mal ein Workout. Training ist das
einzige was Daniel nötig hat. Ihr wollt eine Erklärung
von ihm. DAS da….
Er
deutet auf den Haufen Jobber im Ring.
Miller:
Das da ist eine Erklärung. Es wird keine andere
Erklärung mehr geben. Daniel wird auf eine andere Art
und Weise das mitteilen was er uns mitteilen will. Dieser
Running Gag ist nicht länger ein Gag. Er wird bitterer
Ernst. Und jetzt. Kümmere ich mich um Steel.
Er
spannt seine Brustmuskulatur an.
Miller:
Jetzt wird gepumpt…Bin jetzt warm!!!
Miller
haut das Mikrofon auf den Tisch und verlässt mit Daniel
die Halle.
Pete:
Na…das war anscheinend nur eine Trainingseinheit
Sven:
So sah es auch aus. Die beiden haben die Jobber gut zerstört.
Pete:
Bei Miller sehe ich schon eine Veränderung.
Sven:
Was Daniel angeht mache ich mir Sorgen.
Pete:
Jeder der sich mit Miller abgibt ist in Gefahr Bin aber
gespannt was wir von denen noch erwarten können.