Ein kleiner Hinterhof im Norden
Berlins, unweit des Haltepunktes Blankenburg. Schick sieht es
hier aus und man müsste sich schon sehr irren, würde
man diesen Bezirk nicht irgendwie auch noch Berlin zuordnen. Doch
jetzt am Abend, wo sich bereits Dunkelheit über die Stadt
legt, beginnt manch eine Gestalt erst, ihr Unwesen zu treiben.
Auch das Nachtleben spielt hier eine Rolle, ist im Hinterhof aber
eher nicht anzutreffen. Oder doch?
Jene stehen
mit dem Rücken zur Kamera an einer etwas höheren Bar
und bestellen bei einem imaginären Barkeeper – den es
nämlich nicht gibt – ein kühlers Blondes für
den größeren der beiden, während der andere sich
einen Scotch eingießt. Zur Vereinfachung werden wir die
beiden einfach „Großer Biker“ und „Kleiner
Biker“ nennen. Großer Biker: „Das mag ja sein, Kid...aber so richtig sehe ich Dich da nicht. Du hast Dir hier etwas aufgebaut, etwas mit Zukunft. Stattdessen kommst Du an und erzählst mir, du wolltest nach Paris um jemandem zu helfen. Hat Dir denn von denen mal jemand geholfen? Wo waren die denn, als es dir dreckig ging und Du Hilft gebraucht hättest?“
Das sitzt. Der jüngere der beiden ext seinen Scotch und atmet hörbar aus. Glücklicherweise hat er sich nicht verschluckt, sonst wäre es nun lauter im ansonsten gut gedämpften Bunker.
Großer Biker: „Ich kann gern weiter machen! Wo waren denn deine großartigen Dich-jetzt-Braucher, als Du gesessen hast, dir einen Kopf gemacht hast wie es weitergeht – und dein Bruder gelitten hat? Ich sag's dir Kid: Sie waren NICHT FÜR DICH DA!“
Der Große ist nun an der Reihe, an seinem Bier zu nippen. Offenbar hat er es mit dem leermachen nicht sonderlich eilig. Nun ist der Kleinere der beiden, vom Großen – der wohl Olaf heißt, „Kid“ genannt, mit Reden an der Reihe. Und ganz offensichtlich, das wird deutlich, besteht dazu redlicher Bedarf.
'Kid': „Du kapierst es es nicht, Dude. Ich bin jetzt schon so lange dabei...und ja, ich hab Mist gebaut. Viel Mist. Aber ich bin in Form! Und ich will's denen nochmal zeigen. Mehr als diese Einladung werde ich nicht mehr bekommen, denke ich. Und welche Chance soll ich denn nutzen, wenn ich die vermeintlich letzte schon hab liegenlassen? Gar keine mehr? Wie ein Einsiedler hier versauern anstatt meinen Traum zu leben?“
'Olaf' wirkt einen kurzen Moment nachdenklich, muss dann aber tatsächlich nicken. Kid hat da solide Worte gefunden, in denen er sich teils wiederfindet.
'Olaf': „Und
das hier ist alles nichts wert? Nur Lückenfüller, bis
„sie“ wieder anrufen und dich wichtig finden? Das ist
doch verdammt nochmal nicht dein Ernst!“
Olaf: „Weil...weil wir hier verwurzelt sind, Mann! Für mich ist der Zug abgefahren, was die anderen denken weiß ich nicht. Aber...“ Kid:
„...aber?“
Olaf: „Wir stehen zu Dir, Kid. Wenn du das Ding machen willst – mach es. Wir stehen zu dir. Wir sind dabei, wenn Du uns brauchen solltest. Nicht so wie die anderen Pfeifen, die dich einfach fallen lassen. Wir haben mal einen Eid geschworen und auch wenn der schon ein wenig Staub angesetzt hat, so gibt es doch keinen Grund, daran zu zweifeln, Kid.“
Der Jüngere scheint ein wenig besänftigt und legt dem Größeren die Hand auf die Schulter.
Kid: „Das
heißt, ihr kommt mit?“
Trotzdem scheint das in etwa die Antwort zu sein, die sich das Kid erhofft hat, weshalb er die Hand auf Olafs Schulter kurz hebt, um sie gleich darauf wieder hinabsausen zu lassen.
Kid: „Du und die Jungs, ihr seid echt die Besten!“
Nach dieser kleinen Konversation tut die Kamera das, was sie in solchen Situationen fast immer tut: Sie fadet aus....
„JOE!! OH, MEIN GOTT!!!“ Das ist Tammys Stimme. Das erkennt er sogar dann, wenn die Analgetika zu wirken beginnen und alles vor seinen Augen verschwimmt. Schönes Gefühl. Fühlt sich wie Fliegen an, während man gleichzeitig von der wundervollsten Frau auf der ganzen Welt umsorgt wird. Schöner könnte wirklich nur ein richtiges Date mit ihr sein. Oder der Gewinn des GFCW World Titles... Nein, ein Date wäre definitiv schöner! Besagte Blondine eilt neben den portugiesischen Sanitätern her, die Joe Jobber, der eine Zervikalstütze um den Hals trägt, auf einer fahrbaren Trage durch die verschlungenen Gänge des Praça de Touros do Campo Pequeno schieben. Es ist kurz nach dem ersten Match, als der Fight Club auf hinterlistige Art und Weise eine Disqualifikation herbeiführte und den größten Underdog der Liga brutal abfertigte, sodass er sich nun in diesem kritischen Zustand befindet. Die Rettungsmänner reden im energischen Tonfall auf die Interviewerin ein, die immer wieder mit leidvoller Miene zum Mann ohne Rosterpage hinabschaut, aber sie versteht leider kein Portugiesisch. Das geht so lange gut, bis die medizinische Prozession unerwartet stoppt und einer der Rettungssanitäter sie sanft aber bestimmt von der Trage wegdrückt, um ihr klarzumachen, dass ihre Anwesenheit im Moment vollkommen fehl am Platze ist. Sie stockt, blickt ihnen mit erstarrter Miene hinterher. Er spürt ihre Anwesenheit nicht mehr. Der süßliche Duft ihres Parfüms löst sich aus seinem Geruchssinn, er bemerkt, dass ihre Stimme und das Klicken ihrer High Heels auf dem Hallenboden verschwunden sind und die vorbeiziehenden Deckenleuchten wirken immer schummriger und schummriger. Schade, war doch so ein schönes Gefühl… Dann umgibt ihn Schwärze. <> 5 Stunden später Er öffnet die Augen und das erste, was Joe bemerkt sind die lähmenden Schmerzen, die seinen ganzen Körper erfasst zu haben scheinen. Und die Kopfschmerzen. Oh, Gott, diese furchtbaren Kopfschmerzen! Er versucht seinen Kopf nach links oder nach rechts zu neigen, herauszufinden, wo er sich befindet, aber es geht nicht, irgendetwas zwingt seinen Hals, in gerader Position zu bleiben. Stattdessen lässt er allein seine Augen über die Umgebung gleiten. Er befindet sich in einem Krankenzimmer, weiß aber nicht genau, wie er hierhergekommen ist. Neben ihm hat die Interviewerin auf der Kante seines Krankenbettes ihren Kopf auf ihren verschränkten Armen abgelegt und scheint zu schlafen, was direkt zu seiner nächsten Frage führt. Wie viel Zeit ist vergangen, seit er im Ring von Jasper Randall und Drake Ackley ausgeschaltet wurde? Tammy: „Joe? Bist du endlich wach?“ Sie hebt gähnend ihren Kopf, um ihn mit ihren verschlafenen, blauen Äuglein in die Augen zu schauen. Gott, sie ist so schön, selbst wenn man ihr die Erschöpfung und den Stress der letzten Stunden (?) im Gesicht ablesen kann. Tammy: „Wie spät ist es.“ Joe muss lachen, merkt kurz darauf aber, dass er sich das besser hätte verkneifen sollen, als ein Schmerz durch seinen Körper fährt. Joe Jobber: „Das wollte ich dich eigentlich auch fragen.“ Letztendlich eine Frage die aber erstmal unbeantwortet bleibt, denn dem größten Underdog der GFCW brennen ganz andere Dinge auf der Seele. Joe Jobber: „Was ist mit mir passiert, Tammy? Ich weiß nur noch, dass der Fight Club mich angegriffen hat. Von danach habe ich vereinzelte Erinnerungsfetzen, aber ich kann sie nicht zu einem schlüssigen Ganzen zusammenfügen. Du warst aber bei mir… oder?“ Tammy nickt lächelnd. Oder versucht es wenigstens, denn nun wird ihr wieder bewusst, warum sie überhaupt hier ist. Tammy: „Ja, Joe. Ich war da, als du von den Sanitätern abtransportiert worden bist. Dynamite und ich sind ihnen zum Krankenhaus gefolgt, um zu sehen, wie es dir geht.“ Joe Jobber: „Und was sagen die Ärzte?“ Einmal mehr schenkt sie ihm ein Lächeln. Tammy: „Dass du verdammt viel Glück hattest und es viel schlimmer hätte kommen können. Platzwunden, blaue Flecken, eine leichte Gehirnerschütterung, aber keine Brüche. Fürs Erste bist du also über dem Berg.“ Nun ist er es, dessen Lippen sich zu einem glücklichen Ausdruck verziehen. In diesem Moment scheint eine ganze Steinlawine von seinen Schultern zu fallen. Joe Jobber: „Dann ist ja gut, dann kann ich ja… Moment, wie ist es überhaupt ausgegangen? Der Fight Club wurde disqualifiziert, oder? Das heißt ich bin eine Runde weiter und könnte in zwei Wochen im Halbfinale antreten!“ Und da sind sie auch schon bei dem Thema angekommen, das sie fürchtete und von dem sie sich erhoffte, es niemals ansprechen zu müssen. Aber von dem Moment an, als sie mit Dynamite im Taxi saß und sie zum Krankenhaus fuhren, wusste sie, dass sie es früher oder später ansprechen musste. Und es war besser, es jetzt anzusprechen, bevor noch mehr passierte. Joe Jobber: „Wa-was ist, Tammy?“ Es ist so schwierig ihm in die Augen zu schauen. Tammy:“ Also, wegen deiner Turnierteilnahme…“ Joe Jobber: „Was… Hat der Fight Club etwa gewonnen??“ Verschämt streicht sie sich einige ihrer blonden, gewellten Strähnen hinter das Ohr. Alles in ihrem Körper sträubt sich dagegen, aber sie muss es ihm einfach sagen. Es wäre nur fair. Tammy: „Ich möchte, dass du aus dem Turnier aussteigst, Joe.“ Joes Augen weiten sich. Joe Jobber: „Bitte, was?! Aussteigen? A-aber ich muss doch das Turnier gewinnen, damit ich den World Champion schlagen kann! Warum soll ich jetzt aufhören, da ich schon im Halbfinale stehe?“ Weil du offensichtlich im Krankenhaus liegst und dir das Gleiche in zwei Wochen blühen wird. Für einen normaldenkenden Menschen ein absoluter No-Brainer, nicht so für den von Tammy besessenen Joe Jobber, wofür sie ihn zwar insgeheim verflucht, was aber nicht ihre immer deutlicher werdende Unbehaglichkeit vertreiben kann. Unruhig rutscht sie auf ihrem Stuhl hin und her. Tammy: „Aber du kannst doch auch zu einem anderen Zeitpunkt World Champion werden! Warum musst es ausgerechnet jetzt, beim Finest Hour-Turnier sein?“ Joe Jobber: „Na, damit ich meinen Teil der Wette am schnellsten einlösen kann und wir endlich auf unser Date gehen können! Das war doch der Deal! Erinnerst du dich etwa nicht mehr?“ Es wäre so einfach, diese Frage zu bejahen, ganz davon abgesehen, dass es niemals eine Wette war und Joe sich viel zu sehr in diese ganze Sache reingesteigert hat. Aber sie kann ihn nicht anlügen, nicht wenn er in diesem Zustand vor ihr liegt. Sie beißt sich auf die Lippe, schaut verlegen nach unten. Was für eine Scheiß-Situation! Tammy: „Doch, ich erinnere mich, aber... Weißt du, als du mich Anfang des Jahres zum gefühlt tausendsten Mal danach gefragt hast, ob wir auf ein Date gehen… Na ja, da konnte ich einfach nicht nein sagen.“ Joe Jobber: „Nicht nein sagen?“ Sie schüttelt den Kopf, schaut ihn fassungslos an. Ist er denn so schwer von Begriff? Tammy: „Bitte stell dich doch nicht so dumm und mach es mir schwerer, als es gerade für mich ist! Hast du es denn nach all der Zeit nicht selbst gemerkt? Du hast mir jahrelang Avancen gemacht, hast es wieder und immer wieder versucht, aber… aber es soll einfach nicht sein, Joe. Ich habe wirklich kein Interesse an dir. Nicht so. Ich wünschte, wir könnten einfach nur weiter befreundet sein…“ War das gerade das Geräusch gesprungenen Glases? Tammy scheint es nicht bemerkt zu haben, dafür Joe umso mehr. Das alle anderen Schmerzen übertreffende Stechen in seiner Brust muss von seinem Herz gekommen sein, das just in diesem Moment in abertausende Scherben zerbrochen ist. Eine kaum für Tammy auszuhaltende, plötzliche Leere legt sich über den Blick des Mannes ohne Rosterpage. Joe Jobber: „A-aber warum hast du dann erst gesagt, dass du mit mir auf ein Date gehen würdest, wenn ich World Champion werde? Das verstehe ich nicht.“ Eine weitere unangenehme Frage, die sie eigentlich nach Möglichkeit umschiffen wollte, aber jetzt nützt wohl alles nichts mehr. Die Fakten müssen auf den Tisch. Sie sucht mit ihren Fingern seine Hand, will sie ergreifen, aber er zieht sie unter einem gedämpften, qualvollen Stöhnen, weg. Tammy: „Das habe ich nur gesagt, weil ich dachte, du würdest niemals World Champion werden. Weil ich darauf hoffte, dass das Ziel für dich so unerreichbar, so vollkommen unrealistisch klingen würde, dass du es gar nicht erst versuchen würdest. Ich hätte ja nicht ahnen können, dass du dich wirklich für das Finest Hour-Turnier anmelden würdest und dass dir dann… DAS hier zustößt!“ Erste Tränen lösen sich aus ihren Augenwinkeln und bahnen sich ihren Weg an ihren Wangen hinab. Joe Jobber: „Ist das wirklich dein Ernst? Ich hatte niemals eine Chance auf ein Date, selbst wenn ich World Champion geworden wäre?“ Seine Stimme klingt so… ausdruckslos. Als sei überhaupt kein Leben mehr in ihm. Und das bricht auch Tammy in diesem Augenblick das Herz. Tammy: „Es tut mir leid, Joe. So leid… Ich bin ein schrecklicher Mensch!“ Joe Jobber: „Ist schon gut, Tammy…“ Er zwingt seine Mundwinkel nach oben, versucht zu lächeln und diese ganze grausame Situation irgendwie erträglich für beide zu machen, aber es gelingt ihm nicht. Zu groß sind Schmerzen, körperlich wie auch seelisch. Tammy hat inzwischen ihr Gesicht in ihren Händen vergraben und schluchzt Sturzbäche aus nassem Salz. Joe Jobber: „Kannst du mich jetzt bitte alleine lassen? Ich fühle mich ausgelaugt und möchte ein wenig schlafen.“ Sie hebt den Kopf wieder an, versucht ihn mit ihrem verheulten Blick anzuschauen, aber seine Augen scheinen einen Punkt im Nichts zu fixieren. Sich das Gemisch aus Tränen, verlaufenem Kajal und schwarzer Wimperntusche mit dem Zeigefinger von den Wangen wischend, bringt die Backstage-Interviewerin ein ersticktes „Natürlich“ hervor. Sie sucht blind nach ihrer Handtasche, bekommt diese auf der Fensterbank zu fassen und erhebt sich wimmernd. Als sie die Tür erreicht und geöffnet hat, dreht sie sich noch einmal um. Immer noch verweilt sein Blick in der Leere. Tammy: „Ich hoffe wirklich, dass du bald wieder wohlauf sein wirst.“ Keine Antwort, nur der starre Blick nach vorne. Wieder muss sie sich dazu zwingen, nicht erneut loszuheulen. Sie hat alles kaputtgemacht. Einfach alles kaputtgemacht. Wortlos schließt sie die Tür hinter sich. Der geneigte Zuschauer mag sich zu diesem frühen Zeitpunkt in der Show nun fragen, ob es das nun war? Hat Joe Jobber überhaupt noch einen Grund, im Turnier weiter zu machen? Würde er gegen die Konkurrenz nicht sowieso hoffnungslos untergehen? Bevor er noch weiter über diese Frage nachdenken kann, verlieren seine Augenlider den Kampf gegen die Gravitation und er fällt in einen tiefen Schlaf…
Dier Bercy-Arena. Klein aber fein. Und heute bekommen die 17.000 Fans die glücklich genug waren eine Karte zu bekommen eine ganz besondere Show zu sehen. Denn die GFCW ist in der Stadt! Und als wäre das selbst nicht schon Grund genug sich stundenlang um die Karten anzustellen, findet heute Abend auch noch ein GFCW World Heavyweight Championship Match statt! Pay-Per-View-Feeling bei War Evening, das kann man sich einfach nicht entgehen lassen. Einige Fans waren sogar so ungeduldig, dass sie viel zu früh zur Halle gekommen sind und nun auf den Einlass warten. Ob nun der Hintergrundgedanke war einfach nicht zu spät kommen zu wollen, Schlangen vor dem Popcorn-Stand zu vermeiden oder vielleicht vor der Show noch das eine oder andere Autogramm von seinem Liebling ergattern zu wollen sei mal dahingestellt. Olivier ist aber eindeutig aus letzterem Grund hier. Er wartet geduldig auf dem Parkplatz auf die Ankunft seiner Lieblinge. Obwohl er eigentlich das Autogramm von JEDEM nehmen würde, wenn er ihm nur über den Weg läuft! Egal ob Zereo Killer, Joe Jobber oder Michael Payne… aber sein absoluter Traum wäre ein Autogramm von Jason Crutch! Jawohl, Olivier ist ein Crutch-O-Maniac und trägt auch das dazu passende T-Shirt. Mit Stift und Schreibblock bewaffnet wartet er… und wartet… Wieder fährt ein Wagen ein… und Olivier reißt die Augen erstaunt auf! Unverkennbar! Es gibt nur EINEN Mann in der GFCW der es sich leisten kann zu jeder Show in einer Limousine zu kommen! Lionel Jannek! Und auch wenn es der größte Rivale seines Lieblings ist, kann er ein Autogramm des österreichischen Mega-Stars einfach nicht verschmähen! Als Lionel Jannek aussteigt kommt Olivier ganz mutig auf ihn zu…
Olivier: „Pardon…?“
Nervös und doch etwas eingeschüchtert von der Präsenz des „Alpha Lone Wolf“ spricht er diesen an. Dieser dreht seinen Kopf in die Richtung aus der die Stimme kam und starrt Olivier nur an…
Olivier: „Könnte isch ihr Autogramm ´aben?“
Und wie üblich hält er dabei Jannek den Block und den Stift hin. Lionel Jannek dreht sich langsam zu ihm um… macht überhaupt keine Anstalten den Stift oder den Block entgegenzunehmen (Warum auch? Dafür gibt es eigene Autogrammstunden für die er zusätzlich bezahlt wird!) und mustert den jungen Mann ausführlich… dabei fällt sein Blick unweigerlich auf das Jason Crutch-T-Shirt das Olivier trägt… dann nimmt er die Sonnenbrille ab und blickt ihm in die Augen…
Lionel Jannek: „Du bist also einer dieser ‚Crutch-O-Maniacs‘?“
Olivier wird ein wenig unwohl… nicht nur weil dieser durchtrainierte Mann ihn so bedrohlich ansieht, sondern auch weil er durchaus um den Hass des „Übermächtigen“ für Crutch und seine Fans weiß… Er merkt wie es ihm die Kehle zuschnürt vor Angst…
Olivier: „…J-ja…“
Noch einmal sieht sich Jannek den Fan von oben bis unten an… ein zweifelhafter Blick erfüllt sein Gesicht…
Lionel Jannek: „Dann bist du also auch einer von diesem Typen von denen Crutch behauptet sie würden ihn zu Höchstleistungen pushen?“
Jetzt nickt Olivier nur noch… er bringt kein Wort mehr heraus und steht da wie versteinert… Nach ein paar Sekunden peinlicher Stille prustet der Lionel Jannek amüsiert…
Lionel Jannek: „Das soll doch wohl ein Witz sein oder?“
Jannek baut sich vor dem Fan auf, dem jetzt die Panik ins Gesicht geschrieben steht…
Lionel Jannek: „Beantworte mir eine Frage… Warum gefällt dir Crutch so? Warum jubelst du ihm zu?“
Olivier kann vor lauter Angst nicht mehr klar denken… aber er versucht sich etwas zusammenzureimen, damit er aus dieser Situation herauskommt…
Olivier: „Weil… er witzig ischt… und… und… gute Matches ´at…“ Lionel Jannek: „Falsch!“
Vor Schreck fällt Olivier nach hinten um und sitzt nun am Parkplatz-Boden, während Lionel Jannek über ihm steht…
Lionel Jannek: „Sie dich doch an… Du bist erbärmlich! Deswegen jubelst du Crutch zu! Weil er genauso erbärmlich ist wie du! Er ist schwach… ein Underdog… ein Clown! Und er gibt dir Hoffnung weil er einmal in seinem Leben etwas erreicht hat… durch Betrug! Denn anders kann ein Typ wie er nicht erfolgreich sein! Betrug… oder Glück! Und das weißt du ganz genau, denn du bist genauso!“
Olivier sitzt unverändert am Boden und blickt Jannek angsterfüllt an. Er will jetzt nichts sagen oder tun was ihn vielleicht in größere Schwierigkeiten bringen würde…
Lionel Jannek: „Warum stehst du denn nicht auf und kämpfst selbst?“
LJ fordert Olivier mit einer Handgeste auf aufzustehen und etwas zu machen… aber der arme Kerl hält nur schützend die Hände vors Gesicht…
Lionel Jannek: „SAG ES! Warum kämpfst du nicht?“ Olivier: „W-weil… weil isch zu schwach bin…“ Lionel Jannek: „Genau so ist es! Und deswegen kannst du auch Crutch nicht helfen!“
LJ hockt sich nun zu dem armen Fan hinunter und blickt ihm ganz tief in die Augen… das ist so unangenehm, dass Olivier seine Augen schließen muss…
Lionel Jannek: „Damit ist es bewiesen… Die Schwäche und die Wertlosigkeit der ‚Crutch-O-Maniacs‘… ihr habt keine Kraft die ihr Crutch geben könnt… das ist alles nur eine weitere Illusion der sich Crutch hingibt, um seine eigenen Schwächen auszublenden… aber das nützt nichts… denn ich kenne seine Schwächen… und heute wird es keinen Betrug geben der die Tatsache verschleiert das ICH der bessere Mann bin… heute wird das Glück auch nicht auf seiner Seite sein… Heute ist der Abend an dem ich SEINE Schwäche und SEINE Wertlosigkeit beweise… und es gibt nichts was er oder IHR dagegen tun könnt, ihr kollektiver Haufen an Schwächlingen!“
Nach diesen Worten erhebt sich Lionel Jannek wieder…
Lionel Jannek: „Und jetzt hau ab!“
Das lässt sich der gute Olivier nicht zweimal sagen und macht sich so schnell wie möglich davon… Lionel Jannek blickt ihm hinterher… ‚Ja, genau. Lauf weg du erbärmlicher Feigling‘ denkt sich der „Übermächtige“. ‚Das hättest du auch machen sollen, Crutch. Denn heute wirst du eine Bloßstellung bekommen von der du dich nie wieder erholen wirst! Heute werde ich richtigstellen was du und Reuth angestellt habt. Und alle deine Crutch-O-Maniacs vereint werden daran nichts ändern können!‘ Mit diesen Gedanken macht sich Lionel Jannek auf den Weg zu seiner Garderobe… er ist bereit… und voll konzentriert…
Das
gewohnte schummrige Licht...die Weiten des Raumes sind nicht
auszumachen, weil sich das Offensichtliche irgendwann in der
Schwärze der Dunkelheit verliert. Stöhnen, Ächzen
und Gegröle klingt durch den Raum. Es ist die gewohnte
Stimmung und es sind die gewohnten Laute, die durch einen der
zahlreichen Underground-Fight Clubs klingen. Das ist das Zuhause
des GFCW-Tag-Teams Fight Club. Wo wir uns befinden? Wer weiß...in
einem Club in Berlin? In einem Club in Frankfurt? In einem Club
in Gelsenkirchen? Sind wir überhaupt in Deutschland, oder
befinden wir uns in einem der Clubs in den USA, New York...oder
Chicago? Es bleibt unbeantwortet. Denn eines ist klar: Das
Ambiente ist stets dasselbe und lässt nicht auf den Ort
schließen. Das spielt aber auch keine Rolle. Wichtig ist
nur die Tatsache, dass sich auch hier wieder beinahe zwei Dutzend
Männer getroffen haben, die ihrem Alltag entfliehen wollen.
Die dem Broteschmieren für ihre Kinder für einige
Stunden entfliehen wollen. Die der Aktenablage im Büro für
einige Stunden entfliehen wollen. Die dem Leeren der Mülltonnen
auf den Straßen entfliehen wollen. Ein leeres, unerfülltes
Leben hinter sich lassen – und wenn auch nur für
einige Stunden. Nur kurz sich selbst wieder spüren, sich
selbst fühlen. Es sind diese Art Männer, die sich in
die wohligen Arme des Fight Club flüchten, in die Arme von
Jasper Randall und Drake Ackley. Und wieder einmal werden wir
Zeuge, wie eben diese Sehnsucht nach SPÜREN, nach FÜHLEN
erfüllt wird. Erfüllt wird durch Schmerzen, das schöne
Gefühl des Schmerzes, das einen erfüllt, wenn ein Arm
kurz davor ist zu brechen. Das Gefühl des Schmerzes, das
einen erfüllt, wenn eine Augenbraue nach einem harten Schlag
aufplatzt. Wie herrlich...
Mit einem hellen Klingen rammt sich die Spitze eines schwarzen Spazierstocks in den grauen Betonboden. Lässig stemmen die weißen Handschuhe den Spazierstock von sich. Grinsend wird die Krempe des Zylinders nach oben geschoben und entblößt das dämonisch weiße Antlitz des Puppenspielers, durchzogen von schwarzen Blitzen. Missgestaltet und doch glücklich.
Puppenspieler:
„Guten Abend Gentlemen.
Randall, aber auch Ackley, gefällt es überhaupt nicht, mit welcher Überheblichkeit ihr Tag-Team-Partner bei der kommenden War Evening Ausgabe hier hereinspaziert, als würde er durch den Park flanieren. Doch auf eine gewisse Art und Weise flößt es Randall Respekt ein – und er lässt sich zu einem kaum merklichen, aber dennoch anerkennenden Lächeln hinreißen. Bevor er eine Antwort gibt, streckt er nur lässig die rechte Hand zur Seite weg, und irgendjemand reicht ihm eine Wasserflasche. Randall nimmt einen kleinen Schluck.
Jasper Randall: „Eigentlich sollte ich dich fragen, wie zum Teufel du gewusst hast, dass wir uns heute genau hier aufhalten. Doch ich weiß, dass ich darauf keine Antwort erhalten werde. Deswegen lassen wir das Geplänkel. Viel mehr würde mich interessieren, wieso du dir deiner Gesundheit so sicher bist. Ich möchte dich daran erinnern, dass es nur ein Wort von mir braucht, und ein Dutzend Leute stürzen sich auf dich und vermöbeln dich auf eine Art und Weise, die du dir nicht vorzustellen wagst.“
Dieser, nun ja, „Drohung“ wird mehr Wert verliehen, indem die Leute um den Puppenspieler herum mit den Knöcheln knacken oder mit dem Genick rollen. Doch den Puppenspieler lassen selbst diese Drohgebärden kalt. Er ist aus einem bestimmten Grund hier. Und genau den wollen Randall und Ackley erfahren.
Der Puppenspieler sieht sich von der Meute des Fight Clubs umringt. Auch wenn er der Situation auch angemessen Respekt zollt, so bleibt er dennoch Herr der Lage.
Puppenspieler: „Oh Jungs, tut nichts was ihr später bereuen würdet. Bedenkt doch... ihr wollt doch gar nicht mich... ihr wollt Michael Payne... ihn wollt ihr doch in die Finger bekommen..... nicht?"
Er reckt vorsichtig den Kopf in Randalls Richtung und flüstert ihm und seinem Kollegen leise zu.
Puppenspieler: „Ich kann euch dabei helfen...“
Dann jedoch geht er wieder überheblich in die Distanz. Er weiß welche Trümpfe er hat und weiß wie er mit diesen Herrschaften umzugehen hat, während er an seinen Handschuhen zupft.
Puppenspieler: „Wenn ihr allerdings lieber in Unterzahl 3 zu 2 gegen Michael Payne, den Bezwinger von Berzerk Ryder und eine undefinierbare Unbekannte antreten wollt, kann ich das sicherlich verstehen.“
Selbstlos streckt er die Hände von sich und geht leicht in die Knie vor dem „Thron“ des Fight Clubs.
Puppenspieler: „Ich bin hier in eurem Reich... es liegt ganz allein bei euch.“
Der Puppenspieler streckt die Waffen vor dem versammelten Fight Club und es liegt an Jasper Randall und Drake Ackley eine Entscheidung zu treffen.
Eben jene blicken sich einen Moment nachdenklich an. Wie so oft scheinen sie sich mit ihren Blicken alleine blind zu verstehen, ohne ein Wort zu sagen. Und dann ist es Ackley, der das Wort ergreift. Wieder einmal verschränkt er die Arme vor der Brust und bleibt weiter schräg hinter dem auf dem Barhocker sitzenden Randall stehen – beinahe wie eine Art Bodyguard.
Drake Ackley: „Ich erinnere mich, dich vor einigen Wochen in der Qualifying-Runde des Turnieres um den Intercontinental-Championtitel besiegt zu haben. Und gerade deswegen nötigt es uns zusätzlichen Respekt ab, dass du den Mut hast, hier aufzutauchen. Nochmal: Wie auch immer du uns gefunden hast. Du bist ein schräger Typ, Puppenspieler. Aber du hast Recht.“
Jasper Randall ist es, der den teilweise vermummten Anhängern kaum merklich zunickt. Und diese wissen diese Geste zu deuten. Sie lösen den Schwall um den ungebetenen Gast auf und gehen auf Distanz. Für den Puppenspieler ist die erste Bedrohung gebannt.
Jasper Randall: „Du hast Recht, wir wollen Michael Payne eine Lektion erteilen. Es wird höchste Zeit dafür. Die Tatsache, dass du hier stehst, bedeutet, dass du eine Menge Mumm in den Knochen hast. Und ich sehe auch, dass wir bei War Evening durchaus eine Einheit bilden können. Interessant finde ich die Aussage, dass du uns helfen kannst. Und weißt du, das macht mich neugierig. Denn ich will auf keinen Fall, dass sich unser Team vor Michael Payne, Ryder und der großen Unbekannten die Blöße gibt. Dieses Match ist wichtig für uns. Im Übrigen auch für dich, Puppenspieler. Denn wie ich sehe, willst du in unsere Fußstapfen treten und demnächst der neue Intercontinental-Champion werden. Es ist also auch in deinem Interesse, beim Six-Man-Tag-Team-Match alles zu geben, wenn du als ernsthafter Herausforderer auf Johnboy Dogs Titel wahrgenommen werden willst.“
Der Puppenspieler grinst, er hatte keine andere Antwort erwartet. Gütigst deutet er ein Nicken an und zeigt sich mit dem Fight Club einverstanden.
Puppenspieler: „Das habt ihr fein erkannt, meine Herren. Es wäre sicherlich keine gute Werbung um meinen Anspruch auf den Intercontinental Titel zu untermauern, sollten wir unterliegen.
Der Puppenspieler streckt bereitwillig dem Fight Club die Hand entgegen.
Puppenspieler: „ Ich darf auf eine gute Zusammenarbeit hoffen?“
Wieder tauschen Ackley und Randall Blicke aus. Ein kurzes, kaum sichtbares Nicken beider. Dann erhebt sich Randall vom Barhocker, und auch Ackley tut einen Schritt auf den Puppenspieler zu. Und tatsächlich reichen sich die „Geschäftspartner“ die Hände – auch wenn ein gewisses Misstrauen in der Luft liegt…
Jasper Randall: „Da du den weiten Weg gemacht hast, Puppenspieler, und schon einmal hier bist, sollten wir die Gelegenheit auch nutzen, und uns eine Strategie zurecht legen. Wie wäre es, wenn du noch einen Moment hier bleibst. Als unser Gast. Und uns beraten?“
Es bedarf keiner Antwort, aber an den Augen des Puppenspielers ist abzulesen, dass er einverstanden ist. Bevor das Bild endgültig ausfadet, sieht man noch, wie der „Eindringling“ in den Reihen der Fight Club Anhänger „willkommen“ geheißen wird…
Was dieser kurzfristige „Geschäftsabschluss“ für das Six-Man-Tag-Team-Match zu bedeuten hat?
Paris, die Stadt der Liebe. Oder auch die Stadt der Aufstände, wenn man manchen Medien glauben darf. Vor allem aber eine sehr verkehrsreiche Stadt, die gerade vor der GFCW-Show – es ist der Donnerstag vor der Show – durch knatterndes Gebell eines motorisierten Zweirades angereichert wird. Die Halle in Bercy, die sicher wieder ausverkauft sein wird, liegt recht hoch dort, ist nicht das modernste Gebäude in Frankreich...aber für die GFCW vollkommen ausreichend. Immerhin gibt es die Liga seit fast 15 Jahren, sodass auch sie nicht mehr die neueste und innovativste ist. Aber das ist für den dunkel gekleideten Biker nicht wichtig, der sich unter strahlendem Sonnenschein seinen Weg zum Rückwärtigen Eingang – jenem für die wichtigen Leute – bahnt und die noch dampfende Mühle schließlich dort abstellt. Den Helm setzt er allerdings noch nicht ab, sondern geht mit jenem zur Eingangstür, die – man ahnt es – verschlossen ist. WAS SOLL DENN DAS? Also bleibt ihm nichts anderes übrig, als anzuschellen. Was er dann auch tut. Es dauert seine Zeit, schließlich aber ertönt eine Stimme aus dem kleinen Lautsprecher gleich unter der installierten Kamera. Und natürlich wird hier alles auf Deutsch dargereicht, auch wenn es sehr wahrscheinlich eher französisch ist, was dort zu hören ist.
Stimme:
„Ja?“ Mann:
„Das...ehm...“ Mann: „Aber
ich muss hier rein!“ Mann (langsam
richtig gestresst): „Sehen
Sie....ich muss hier rein. Sonst sind die Fans
enttäuscht...“ Mann:
„Balaklava? Ehm...ja!“
Kurzer Ortswechsel.
Wir befinden uns nach wie vor in der Arena, aber es ist ungefähr zehn Minuten früher am Tag.
Es gibt eine Schalte ins Büro des GFCW-Chairman, der immernoch Dynamite, Claude Booker und hastenichtgesehen heißt. Ihm gegenüber sitzt eine der gegenwärtigen Hauptattraktionen der GFCW, auch wenn das vor gut einem dreiviertel Jahr noch niemand hat glauben wollen – der GFCW-Intercontinental Champion Johnboy Dog. Jener hat sich in das durchaus moderne Mobiliar zurückgelehnt und spielt mit einem der edlen Stifte, die Booker auf dem Schreibtisch stehen hat. Ja, stehen, denn die sind in solch stehenden Halterungen integriert. Der Mann weiß halt, was seichter Luxus ist, man!
Sonderlich viel scheint man noch nicht verpasst zu haben. Dye steht am einzigen Fenster des Büros, während der Dog einfach nur dasitzt.
Dynamite:
„Was genau kann ich denn nun für dich tun, Dog? Du
wirktest etwas....unkonkret, als Du mich angerufen hattest. Und
nun sitzt du hier und sagst nichts.“
Johnboy Dog:
„Ich? Was ich will? Na, die Herrschaft über die GFCW
sicher nicht. Trotz meiner Beteiligung, die ich immernoch nicht
gut investiert sehe...aber das ist in der Tat nicht der Grund,
warum ich hier bin. Du hast gesehen, was der Puppenspieler und
Lionel Jannek bei War Evening mit mir veranstaltet haben, Dye.
Ich erwarte, dass Du deinen zweitwichtigsten Champion
schützt.“
Dynamite:
„Schützen...? Wie meinst Du das?“ Dynamite:
„Einen fähigeren Contender als den Puppenspieler?
Oh...ehm...nein. Lugosi, Mustermann und Co widmen sich dem
Tagteamtitel, Jimmy Maxxx pausiert wohl und für einen Zereo
Killer und Robert Breads scheint der Titel nicht bedeutsam. Also
bleibt fast nur der Puppenspieler....und er kriegt sein
Match.“ Dynamite:
„Weil ich es ihm schon vor Wochen versprochen habe –
oder auch nicht – und in ihm etwas sehe. In Dir natürlich
auch, aber er arbeitet hart an sich und soll sich mal an dem
Titel versuchen. Ich verstehe deine Bedenken ehrlich gesagt
nicht...“
Johnboy Dog seufzt theatralisch und wirft einen Blick auf den Tisch, Sekunden später pfeffert er spontan den Kuli knapp an Dye vorbei. Der zuckt durchaus erschrocken zusammen und schüttelt resigniert den Kopf.
Johnboy Dog:
„Kann ich Dir einen Deal abringen...?“
Johnboy Dog: „So schwer es mir auch fällt, wird das Match eben stattfinden. Allerdings würde ich gerne die Stipulation wählen. Ist das machbar?“
Dynamite nickt erneut.
Johnboy Dog:
„Danke....wenigstens etwas.“
…...womit
wir wieder beim Ausgang des ganzen Segmentes wären, nämlich
dem Biker, der nach einem „Ja?“ von Dynamite den Raum
betritt und sich selbstbewusst in seiner Lederkluft präsentiert.
Dem Intercontinental Champion gilt ein knapper Blick, ehe dessen
Arm auf seiner Schulter landet.
Kid Daniel:
„Lass das. Ich bin geschäftlich hier und Du weißt
das auch, Alter Mann.“
Johnboy Dog: „Ich hab keine Videos gesehen, Booker. Aber ich weiß, was in dem Jungen steckt. Es muss nur herausgekitzelt werden – und er einfach mal am Ball bleiben. Aber das trau ich ihm...Dir..zu.“
meint er, den Blick nun zum Spross gedreht. Der verzieht keine Miene und schaut zu Dynamite, den er eindeutig eher als Ansprechpartner sieht.
Kid Daniel:
„Mit wem teame ich?“
Kid Daniel:
„Perfekt! Dann lasst uns mal loslegen.“
Dynamite: „Du wirst den Opener mitkommentieren. Es wäre allerdings hilfreich und wünschenswert, wenn Du dich so weit aus dem Geschehen raushalten könntest. Und kein Entrance mit Dani- eh Kid Daniel, ja?“
Die beiden
eben genannten, also der Hund und das Kid, schauen sich
verwundert an, zucken dann aber mit den Schultern. War ja
offenbar doch nicht so wichtig, das Statement des Chefs. Dennoch
ist es zunächst das Kid, das das Office verlässt.
Johnboy Dog hat offenbar noch eine Kleinigkeit mit Dynamite zu
klären. Oder der mit ihm? Johnboy Dog: „Ganz ehrlich? Wenn er sich hängen lässt....3 Wochen. Wenn er aber am Ball bleibt....kann er die Zukunft der GFCW werden! Das Talent hat er.“
Dynamite wirkt ob dieser Auskunft durchaus zufrieden und nickt. Für die Kamera bedeutet das wiederum, dass nun Schicht im Schacht ist – und man Sekunden später bereits nichts mehr sieht.
War Evening, Paris, Frankreich (Bercy Arena), 15.05.2015
In Kooperation mit
„Masquarading of the Wicked“ von den Edge of Throns hämmert aus den Boxen und sofort schalten wir in den heutigen Austragungsort der Show. Raketen und Pyros auf der Entrance Rampe zünden und lassen ein farbenfrohes und ebenso lautes Feuerwerk stattfinden. Die Scheinwerfer in der Halle strahlen von der Decke herab durch die proppevollen Ränge, wo sich erneute eine fanatische GFCW-Galaxie eingefunden. Wieder einmal scheint ein förmliches Meer an Schildern und Plakaten im Publikum vertreten zu sein und dass das französische Publikum gut gelaunt ist, lässt sich nicht nur am ohrenbetäubenden Lärmpegel in der Halle festmachen.
Der Rundflug durch den On-Air Bereich endet standesgemäß bei den beiden „Meister der Headphones“ und zeitgleich zu diesem Umschnitt wird auf dem Titan Thron das Logo unserer aller Lieblingsliga eingeblendet. Pete und Sven sind wieder einmal im besten Zwirn vorzufinden und begrüßen die Fans mit einem freundlichen Lächeln und einem ebenso herzlichen Nicken. Der „grüne Mann“ sortiert noch kurz seine Notizzettel, während „der Blaue“ einen kleinen Schluck aus seinem Wasserglas nimmt, und schon kann das übliche Prozedere am Anfang der Show losgehen.
Pete: „Einen wunderschönen guten Abend, meine Damen und Herren, und herzliche Willkommen zu einer weiteren Ausgabe von „GFCW War Evening“! Unserer „Capital Rush Tour 2015“ geht in die nächste Runde und heute verschlägt es uns in die Stadt der Liebe! Frankreichs Hauptstadt heißt uns heute Willkommen, wo wir mit insgesamt 17.000 fantastischen Fans in der Bercy Arena zu Gast sind und einen weiteren großen Schritt in Richtung „Finest Hour 2015“ machen werden. Action und Matches gibt es hierbei allerhand wir Beide hier am Kommentatorenpult freuen uns schon wie Bolle auf die heutige Show, nicht wahr?“ Sven:
„Da kannst du Gift drauf nehmen und damit auch „Hallo“
von meiner Seite aus! Am heutigen Tag erleben wir unter Anderem
die drei Halbfinalmatches im diesjährigen „Finest
Hour“-Turniers und nachdem es bereits in der ersten Runde
die ein oder andere Überraschung gab, sind wir gespannt, wer
von den sechs verbleibenden Kandidaten ins große Finale
beim PPV einziehen und wer seine Hoffnungen hier und heute
begraben muss. Außerdem bieten wir heute auch noch einen
großen Knaller-Main Event an, wenn das große Gold ein
weiteres Mal zwischen den beiden Erzrivalen Jason Crutch und
Lionel Jannek ausgekämpft wird. Soviel aber erst mal zum
Anfang. Werfen wir nun einen genaueren Blick auf die Materie...
hier kommt die heutige Matchcard für den War Evening aus
Paris!“
Six Men-Tag Team-Match:
Sven:
„Die Gegner zumindest sind definitiv bekannt und alles
andere als unbeschriebene Blätter in der GFCW. Der Fight
Club nahm letzte Show noch am „Finest Hour“-Turnier
teil und verprügelten Joe Jobber dort nach Strich und Faden.
Genauso diese Aggressivität dürften Drake Ackley und
Jasper Randall wohl auch heute wieder an den Tag legen und mit
dem Puppenspieler bekommen sie einen genauso gefährlichen
weil unberechenbaren Komplizen an die Seite geschenkt. Spannung
pur also in unserem Opener, bereits da wird wahrscheinlich die
Hütte brennen!“
Finest Hour-Halbfinal-Match 1:
Sven:
„Motivation, nachdem man nach Strich und Faden verprügelt
wurde? So desillusioniert ist glaube ich noch nicht einmal Joe
Jobber... wie dem auch sei, sein Gegner Player hat mit Micheal
Payne ebenfalls die Auftakthürde genommen und strebt
natürlich ebenfalls den Finaleinzug ein. Inwieweit dieser zu
realisieren ist, hängt allerdings mit Sicherheit davon ab,
wie sich Savior und Players anderen Ex-Kollegen der Domination
verhalten werden. Wieder einmal haben sich die vier schließlich
in den Haaren und durchaus möglich, dass Players ehemaliger
Kumpane sich hier und heute während des Matches zeigen wird.
Wir werden also abwarten müssen, ob dieses Match einen
sauberen und ordentlichen Ausgang nehmen wird.“
Finest Hour-Halbfinal-Match 2:
Pete: „Setzen wir das Turnier fort mit dem Duell zwischen Zereo Killer und dem Rückkehrer Demon of Death! Was haben wir uns alle vor zwei Wochen auf das Match zwischen Zereo und Robert Breads und was wurden wir letzten Endes enttäuscht! Nach kurzem Geplänkel verließ „Canada's Own“ einfach den Ring und ließ sich freiwillig auszählen. Somit steht Mike MacKenzie mehr oder minder mühelos im Halbfinale und ist seinem Traum vom Turniersieg einen großen Schritt nähergekommen.“ Sven: „Wir werden sehen, ob ihn dieser Ausgang gegen Breads zufrieden stimmt. Sein Gegner hingegen kehrte vor zwei Wochen völlig überraschend zurück und nahm den letzten, noch unbesetzten Platz im Turnier ein. Nach dem Sieg gegen The Godlike kann er heute also auch dessen Bruder aus dem Turnier kegeln und sein Comeback somit noch weiter krönen. Von 0 auf 100 in nur drei Matches... das könnte für den Demon tatsächlich funktionieren!“
Finest Hour-Halbfinal-Match 3:
Pete: „Das will ich mir gar nicht ausmalen. Dann sehe ich lieber Tom Hdot im Finale, auch wenn dieser mir ebenfalls nicht ganz koscher ist. Mit einem Sieg über den amtierenden Tag Team Champion Lex Streetman reist er allerdings mit verdammt viel Momentum an und wird alles daran setzen, seinen guten Run beizubehalten. Definitiv ein spannendes Match zwischen den Beiden, wo meiner Meinung nach Jeder den Sieg davontragen könnte.“
Gerade so haben sie es geschafft. Pete und Sven läuten wie immer mit ihrer ritualisierten Cardbesprechung die Show ein und geben somit den Startschuss für die Action… doch bevor sie ein paar Abschlussworte finden können, werden sie von einem Theme unterbrochen… In der Stadt der Liebe wird es für diesen Mann mit Sicherheit viel Gegenliebe geben, denn er ist einer der beliebtesten Männer der GFCW. Vielleicht können noch Lex Streetman oder auch der amtierende GFCW Heavyweight Champion Jason Crutch mit ihm mithalten… aber dann wars das auch schon! Niemand sonst kann es in Sachen Fan Favoritenstatus mit Zereo Killer aufnehmen. Pete und Sven fühlen sich schon ein wenig vor den Kopf gestoßen, doch es muss etwas wirklich Wichtiges sein, wenn MacKenzie das Duo unterbricht.
In der Halle geht das Licht aus, lediglich das blaue Spotlight verharrt auf der Auftrittsrampe. Ein paar Augenblicke später zücken die siebzehntausend Fans ihre Smartphones und machen das für sie perfekte Foto, denn dann ist es so weit. Zereo Killer ist der Erste, der sich bei den Fans in Paris blicken lässt und die Halle tobt! Sie bringen das Fass zum Überlaufen, die Decke wird schon jetzt von der Bercy Arena gerissen, und das obwohl die Show noch nicht mal wirklich angefangen hat!
Mr. #ISGI hat sich heute für ein spezielles Outfit in Orange-gelb entschieden und sieht absolut wild entschlossen aus. Einige Schilder werden in die Höhe gerissen, welche schon prophezeien, dass er das Finest Hour Turnier gewinnen wird. Mit den drei Worten „WAKE ME UP“ beginnt der Refrain und genau zu diesem Zeitpunkt reißt der Mann aus Kalifornien die Arme in die Höhe und rund um den Titantron wird ein tolles Pyro entfacht. Die Halle bleibt danach aber dunkel, nur der blaue Lichtkegel folgt ihm auf den Weg zum Ring. Zu erkennen ist ebenfalls, dass der muskulöse GFCW Superstar mit einem Mikrofon bewaffnet ist. Er hat einige Worte an die GFCW Galaxy in Frankreich zu richten. Mike rennt um den Ring herum und entschuldigt sich fürs Erste bei seinen Kumpels Pete und Sven, ehe er über die Ringtreppe steigt und das oberste Seil erklimmt.
Entschlossen reißt er die Arme in die Höhe und von seinen Lippen ist seine Catchphrase I STILL GOT IT zu lesen! Er nimmt die orange-gelbe Brille ab und steckt diese in das Kapuzenshirt. Seine zu Schlitze geformten, wild entschlossenen Augen sind zu erkennen und er schaut durch die ausverkaufte (wie sollte es auch sonst anders sein? ^^) Halle. Nahezu jede Frau und jeder Mann ist auf der Seite des Mannes aus Los Angeles… Er kennt das Ganze Prozedere nun schon seit mehr als dreizehn Jahren, doch immer noch ist er berührt von dieser Gegenliebe die ihn in jeder Halle erwartet… Für seine Verhältnisse entert er unspektakulär den Ring, also auf ganz normale Art und Weise. ZK nähert sich der Mitte des Ringes und deutet an, dass das Theme nun abgebrochen werden sollte und die Halle wird im Anschluss auch wieder normal beleuchtet.
Ein weiterer Blickkontakt mit seinen Fans… Er dreht sich um die eigene Achse um mit so vielen seiner Anhänger Kontakt aufzunehmen, dann setzt hebt er den Schallwandler zu seinen Lippen und atmet einmal tief durch. Er beginnt zu sprechen… nein, doch nicht. Die Crowd lässt ihn nicht zu Wort kommen. Sie wollen klarstellen, was sie vom Finest Hour Halbfinalteilnehmer denken.
YOU STILL GOT IT!!!
YOU STILL GOT IT!!!
YOU STILL GOT IT!!!
YOU STILL GOT IT!!!
YOU STILL GOT IT!!!
YOU STILL GOT IT!!!
Er schüttelt den Kopf. Seine Fans sind einfach die Besten. Auch der zweite Versuch endlich loszusprechen scheitert kläglich. Die Jubelschreie und Chants wollen einfach nicht leiser werden. Der Superstar of the Year hält nun das Sprechgerät nicht mehr zu seinen Lippen, sondern zu den Fans und dreht sich noch mal im Kreis. Er feuert sie richtig an, dass es noch lauter und noch lauter und noch viel viel lauter wird! Und das scheint ihm tatsächlich zu gelingen. Die dunkle Mine hat sich längst verzogen und wird durch ein freundliches Grinsen ersetzt. Zereo Killer klatscht in die Hände… doch dann ist es an der Zeit, dass er loslegt. Er ist sicherlich nicht nur hier um mit seinen Fans zu feiern. Alle guten Dringe sind drei, das scheint sich auch der Mann mit den tausend Facepaintings zu denken, als er den Schallwandler ein drittes Mal zu seinen Lippen hebt. Und tatsächlich, die Franzosen werden neugierig, was der Publikumsliebling zu sagen hat.
Zereo Killer: „Es ist also nicht nur ein Gerücht, dass Paris die Stadt der Liebe ist! Ich glaube so viel Gegenliebe habe ich noch in keiner anderen Stadt hier in Europa erhalten! Paris, ihr seid einfach nur geil!“
Cheap Pops hätte er nicht nötig, es lieben ihn sowieso schon alle. Zereo Killer kann eben nicht anders und gibt die Liebe auch gern wieder zurück. Nachdem die Crowd noch mal richtig laut geworden ist, bittet ZK um Ruhe und seine Fans hören nun auf ihn. Mike MacKenzie ist hier rausgekommen um etwas zu sagen.
Zereo Killer: „Es wird nun wirklich ernst Freunde… Ich habe mir die letzte Show noch mal angesehen und eine Szene mehrmals… Ich kann dabei nur noch den Kopf schütteln.“
Er deutet auf den großen Titantron, welcher nun die Aufmerksamkeit sämtlicher Zuschauer auf sich zieht und wir sehen, was sich nach dem GFCW Intercontinental Match zwischen Lionel Jannek und Johnboy Dog abgespielt hat. Heftig buht die Crowd, denn das sind Dinge, die man einfach nicht sehen will. Das ist einfach abartig, widerlich und unter jedem Niveau… Mike senkt den Kopf und hat die Augen für einen Moment lang geschlossen. Er schüttelt mit dem Kopf und ein Seufzen ist zu hören.
Zereo Killer: „Das sind die Wege, die Lionel Jannek geht, damit er ein Titelmatch noch vor dem PPV bekommt? Dieser verdammte Österreicher hat einfach nur Glück gehabt, dass wir zu Beginn der letzten Show aufeinandergetroffen sind, denn wäre das Backstage nach dieser Szene gewesen, hätte mich die gesamte verdammte Security von Dynamite nicht davon abhalten können ihn die Tracht Prügel seines Lebens zu verpassen! Wie es Jason Crutch schon gesagt hat: Er scheut keiner Herausforderung, du hättest einfach fragen müssen, wie ein Mann! Doch du bist einfach kein Mann, du bist einfach nur eine M*$%#§!!!“
Holy Shit! Hat er das tatsächlich gesagt? Man kann das Zähneknirschen hören, der freie Arm hat sich längst zu einer Faust gebildet und die Adern sind deutlich sichtbar. Immer wieder schafft es Lionel Jannek seine Gegenspieler zur Weißglut zu bringen. Ihm ist absolut jedes Mittel recht um seine Ziele zu erreichen.
Zereo Killer: „Ich würde am liebsten höchstpersönlich dafür sorgen, dass du nicht als Sieger aus dem heute angesetzten Titelmatch gehst… doch ich habe mit Jason Crutch telefoniert und ich vertraue auf seine Worte nun zu einhundert Prozent! Er wird dich heute besiegen und dann musst auch du dich wieder hinten anstellen! Lionel Jannek, mach dich auf einen Jason Crutch gefasst, der mehr als 100% geben wird, denn er kämpft genauso wie ich für das Gute in der GFCW! Wir sind Männer die hier sind um alles zu geben, um der Zereo Army und auch den Crutch-o-Maniacs eine tolle Show zu bieten! Wir scheuen keiner Herausforderung und du wirst das bekommen, was du verdienst! Jason Crutch wird dich in Grund und Boden stampfen, dann kannst du zu Athena flüchten und um den M*$%#§-Titel antreten!!!“
So ausfallend hat man den Mann aus der Westküste der USA noch nie gehört. Er hat einfach die Schnauze voll und lässt seiner Wut freien Lauf.
Zereo Killer: „Ich habe wirklich noch nie so einen feigen Hund wie dich gesehen! Du bist das Allerletzte und für dich kann man absolut nur Hassgefühle empfinden! Ich hoffe wirklich, dass ich dich schon bald in die Finger kriegen werde, du absoluter Abschaum, du Schandfleck von Österreich!“
Seine Fans lauschen seinen Worten und können es auch kaum glauben, was er hier zum Ausdruck bringt. Wie ein wilder Tiger macht der Fanfavorit seine Kreise im Ring und spricht sich so richtig in Rage.
Zereo Killer: „Es gibt nur einen weiteren Mann, der so ähnlich ist wie du… Er ist genauso ein verdammter Feigling… ein kanadischer Feigling!“
Nun verharrt MacKenzie wieder in der Mitte des Ringes und die Fans beginnen erneut mit lauten Buhrufen. Wer damit gemeint ist, dürfte doch klar sein, oder?
Zereo Killer: „Er ist zwar nur ein halb so großer Feigling wie du, denn er ist lediglich vor mir davon gerannt. Er hatte keine Lust auf das Turnier, hatte keine Lust ehrenhaft auf dem Turnier auszuscheiden… ehrenhaft in der ersten Runde auszuscheiden. Deswegen ist er geflüchtet, weil er einfach nur Schiss gehabt hat, dass ich einen besseren Tag erwische als er und am Ende des Matches meine Hand Richtung Hallendecke gestreckt wird! Doch Robert Breads ist ein Name in der GFCW, ob man ihn hasst oder liebt! Er ist einer der Besten, da wirst du nie sein, Jannek, niemals!“
Kurze Redepause und er beginnt wieder im Geviert herumzugehen… dann blickt er direkt in die Kamera vor ihn und streckt einen Zeigefinger in die Höhe. Folgende Worte sind an Canada’s Own gerichtet.
Zereo Killer: „Doch du bist und bleibst ein Feigling, du kleiner Kanadier! Niemals hätte ich gewollt, dass ich so eine Runde weiterkomme. Ich bin in diesem Turnier dabei, weil es wie für mich gemacht ist! Ich will mich von Runde zu Runde durchkämpfen! Ich will allen zeigen, dass ich der Beste bin, und um das beweisen zu können, wollte ich die Besten der Besten schlagen! Und ich wollte mit dir anfangen, Robert Breads! Doch wie bereits erwähnt, du hattest keine Lust drauf und hast dich einfach auszählen lassen… Ich hatte dich extra motiviert, dass du das Match dann doch willst. Immerhin stand es zwischen uns unentschieden. Einmal hattest du gewonnen, einmal hatte ich gewonnen… Das muss dir doch an deinem Ego kratzen, dass ich nun mit 2:1 in Front liege??“
Der Meister des Slacklinens schüttelt mit dem Kopf und lacht spöttisch.
Zereo Killer: „Aber du hast auf das Turnier geschissen, du hast im Prinzip auf die GFCW geschissen und die Zuschauer um ein geiles Match gebracht… Genauso wie Zlatan Ibrahimovic auf Paris und Frankreich geschissen hat, als er das Land als Scheißland bezeichnete…“
Laute Buhrufe sind natürlich zu hören, die nicht nur Robert Breads, sondern auch dem Star von PSG gelten. Doch der Killer spricht unbeirrt weiter.
Zereo Killer: „Du hast dich dafür entschieden nicht durch das Turnier zu kämpfen und dir deine Chance zu verdienen. Du bezeichnest mich als zweitwichtigstes Comeback in diesem Jahr? Weißt du was? Ich brauch eigentlich nicht mehr viel über dich zu sagen. Dein Comeback ist ein Witz, du hast deinen Biss verloren. Wahrscheinlich hat dir Dalm1 in der PCWA die Zähne ausgeschlagen und dein Gebiss steckt immer noch irgendwo in der PCWA Halle fest… ist mir auch Schnuppe… du hast es eigentlich nicht verdient, in einem GFCW Ring zu stehen. Du bezeichnest diese Liga als deine Liga? Die Liga war viel besser dran, als Canada’s Own in der PCWA war. Verpiss dich wieder dorthin und lass den Jungs ne Chance im Turnier, die auch darum kämpfen würden…“
Laute YES-Chants verbreiten sich wie ein Lauffeuer und der Killer nickt rhythmisch den Kopf dazu.
Zereo Killer: „Ich habe jetzt lange genug über den Abschaum der GFCW gesprochen. Nun würde ich mich lieber an jemand Anderen wenden. Einen Mann, den ich sehr schätze. Ein Mann, der leider unglücklich aus dem Turnier bereits ausgeschieden ist… Ein Mann, mit dem ich meine Heimatstadt teile…“
Er deutet mit seinem linken Arm zur Auftrittsrampe.
Zereo Killer: „Lex, bist du schon da? Ich bitte dich, würdest du rauskommen?“
Hoffnungsvoll schaut er weiterhin zum Vorhang. Eine Zeit verharrt er in dieser Position und als sich nichts rührt, führt er das Mikrofon wieder zu den Lippen, doch plötzlich ertönt das erhoffte Theme!
Gemeint ist selbstredend mit CkY und „96 Quite Bitter Beings“ das Theme der Outlawz 2.0 und da die beiden GFCW Tag Team Champions derzeit alles andere als häufig einen gemeinsamen Auftritt außerhalb der Rings hinlegen, erscheint wie von Zereo gewünscht lediglich der Los Angelino himself an der Schnittstelle zwischen On-Air Bereich und Katakomben. In seiner rechten Hand hält der zweite GFCW Triple Crown Winner neben MacKenzie ebenfalls bereits ein Mikrofon, allerdings scheint Lex Streetman noch nicht so richtig zu wissen, wofür er nun genau den Schallwandler einsetzen soll oder gar muss. Ein spontanes Herausrufen von Zereo Killer... dies kann bekannterweise alles bedeuten.
Entsprechend neugierig und verwundert zugleich schreitet der Leiter des „L.A. Gyms“ die Rampe herunter und wird, ähnlich wie vorhin der Meister des Facepaintings, von der GFCW-Galaxie genauso herzlich empfangen. Klare Sache, hier treffen zwei der beliebtesten Worker der letzten Jahre aufeinander und dass sie ihre Sporen in der Gunst der Fans schon längst verdient haben, kann man aus den Kehlen des französischen Publikums einfach nicht überhören. Solch eine fantastische Atmosphäre zaubert dann selbst bei Streetman ein kleines Grinsen auf die Lippen, welcher just in diesem Moment den Ring betritt und ebenfalls auf ein großes Tam-Tam beim Entrance zu verzichten weiß. Bekannterweise nicht unbedingt als Erfinder der Emotionen bekannt, lässt es sich Lex hingegen nicht nehmen, gegenüber seinem Stadtbuddy und mittlerweile auch Freund MacKenzie durchaus herzlich zu werden. Ein Handshake mitsamt einer kurzen Umarmung folgt, ehe die stahlblauen Augen des „GFCW Rekordchampions“ im Anschluss zu den randvollen Reihen der Arena abdriften. Auch LS kann sich von der heutigen beeindruckenden Kulisse zunächst nicht losreißen und so wundert es nicht, dass auch von ihm die ersten Worte in Richtung Paris und Publikum gehen.
Lex Streetman: „Verzeiht mir mein fehlendes Französisch, aber ich denke, es dürfte Jeder hier verstehen, wenn ich sage... Paris, es fühlt sich verdammt gut an, hier zu sein!“
Cheap Pops, ole ole! So viel ganz direkte Interaktion mit den Fans muss dann aber auch genug sein, denn im Gegensatz zum durchaus talentierten Entertainer Zereo Killer beschränkt sich der meist wortkargere Streetman ja eher ausnahmslos auf das, was er im Ring zeigen kann. Es sei denn, er wird natürlich herausgerufen oder herausgefordert. So wie jetzt. Nur... weswegen eigentlich?
Lex Streetman: „Zereo... Mike... es fühlt sich ebenfalls gut an, mit dir in einem Ring zu stehen und das dürftest du mittlerweile ja wissen. Allerdings hast du mich gerade eben backstage ziemlich auf dem kalten Fuß erwischt, als deine Worte zu mir ins Ohr drangen. Immerhin haben wir Beide zurzeit glaube ich eher individuelle Baustellen, an denen wir werkeln, und so bin ich gerade über deinen „Call Out“ ein bisschen überrascht.“
In der Tat scheint der Blondschopf noch keinen blassen Schimmer oder keine Vorahnung zu haben, warum er zu solch einem frühen Showstatus herauskommen sollte und noch scheint Mr. #ISGI noch nicht so wirklich mit der Sprache herausrücken zu wollen. Vielleicht hilft da ja eine kleine nette Nachfrage weiter.
Lex Streetman: „Ich denke, auch die GFCW-Galaxie ist relativ neugierig auf dein Vorhaben und so hoffe ich, dass du nun etwas Licht ins Dunkle bringen kannst. Also... was kann ich genau für dich tun, mein Lieber?“ Zereo Killer: „Meine Damen und Herren, Lex Streetman is in the building!!!“
Klatscht der Halbfinalist in die Hände und das Publikum bricht ein weiteres Mal in Jubelrufen aus.
Zereo Killer: „Danke, dass du hier rausgekommen bist und mit mir gemeinsam diese tolle Atmosphäre geniest! Doch ich habe dich natürlich nicht nur hier rausgebeten um dir zu erklären wie toll ich Paris finde, nein, es hat noch einen viel wichtigeren Grund.“
Nun wird’s interessant. Was hat Zereo Killer vor? Und was hat vor allem Lex Streetman damit zu tun? Auch ZK’s Stadtvetter spitzt die Ohren und ist sehr neugierig geworden.
Zereo Killer: „Du bist einer, der immer alles gibt, das gefällt mir. Du bist auch so ein Wrestler, der natürlich auch für sich selbst wrestlet, aber vor allem für seine Fans. Du hast im Turnier alles gegeben und bist unglücklich in der ersten Runde gegen das Twoface ausgeschieden. Hdot ist ein talentierter Mann, das ist wahr, dennoch war es für mich eine große Überraschung, dass er dich in diesem wichtigen Match besiegen konnte…“
Nur ungern denkt auch Lex Streetman an die vergangene Show zurück. Nicht nur die Niederlage ist ihm ein Dorn im Auge, auch die Unstimmigkeiten innerhalb des Teams bringen Sorgenfalten zum Vorschein.
Zereo Killer: „Was ich auch an dir sehr schätze ist, dass du nicht so ein Feigling wie Robert Breads bist. Ich mache dir ein Angebot.“
Der Killer wartet auf eine Reaktion des Outlawz. Doch diese fällt recht nüchtern aus. Selbstverständlich hatte sich Streetman den Ausgang seines eigenen „Finest Hour“-Turniermatches anders vorgestellt und wer weiß, wie sein Match gegen Hdot ohne die Auftritte von Max Mustermann, Jimmy Maxxx und Toxic Lugosi ausgegangen wäre. Doch „Hätte, hätte, Fahrradkette“ zählt auch in der GFCW nicht und so muss der Blick des Amerikaners weiterhin nach vorne gehen. Zum PPV. Zum bereits festgesetzten Titelmatch gegen die Fearsome F(r)iends aka die Gurkeneinleger.
Lex Streetman: „Ja, die Niederlage gegen Hdot war in der Tat so nicht geplant und schon gar nicht in der Art und Weise, wie sie zustande gekommen ist. Schlussendlich werden ich und auch Jimmy bei „Finest Hour“ allerdings die Möglichkeit haben, diesen schon lange währenden Konflikt gegen Mustermann und Lugosi zu beenden und vielleicht ist es daher sogar besser, wenn ich mich nunmehr voll und ganz auf die Sache konzentrieren kann, anstatt zweigleisig zu fahren.“
Das Phänomen des „Tanzen auf zwei Hochzeiten“ war ja immerhin vor nicht allzu langer Zeit genau der Kritikpunkt gewesen, den die Outlawz, und vor allen Dingen Lex, dem guten El Futuro im Vorfeld ihres Matches bei „Doom's Night“ ankreideten. Aus diesem Grund also vielleicht doch ein kleiner „positiver“ Faktor, dem man an der Niederlage von vor zwei Wochen erkennen kann. Aber wir schweifen ab...
Lex Streetman: „Aber darum soll es hier bei deinem Angebot an mich doch bestimmt nicht gehen, oder? Nun spanne weder mich, noch die GFCW-Galaxie noch länger auf die Folter! Was möchtest du von mir, Mike? Warum sollte ausgerechnet ich hier und jetzt zu dir in den Ring kommen?“
Wieder wird es komplett ruhig in der Halle und die Aufmerksamkeit konzentriert sich ein weiteres Mal nur auf den Mann, der es noch immer drauf hat. Dieser blickt kurz zuversichtlich in die Zuschauermenge.... dann zu Lex. Schlussendlich hebt er sein Mikrofon an seine Lippen und offenbart seinen Vorschlag.
Zereo Killer: „Die Fans hier in Paris sind wirklich super, also haben sie auch ein super Match verdient! Ich würde dir hier und jetzt ein Viertelfinalrundenmatch anbieten! Zereo Killer gegen Lex Streetman, der Sieger trifft später auf den Demon of Death! Rush Hour auf dem Weg ins Finale! Na, was sagst du?!“
Die Crowd rastet aus! Ist das tatsächlich sein Ernst? Ist das der Ernst von Mike MacKenzie??? Das kann er doch nicht ernst meinen, oder??? Oder kann er doch???
Womöglich genau diese Fragen schwirren gerade im Kopf des sichtlich überraschten Outlawz herum. Für einige Sekunden blickt er seinem Gegenüber erst merklich verwundert und dann auch ein wenig skeptisch an. In bester „Robert Breads-Manier“ fällt der blondhaarige Kopf sogar ein wenig zur Seite weg und guckt den Killer folglich ein wenig „schräg“ an. Die Augenlider verengen sich vor Unverständnis ein wenig und bevor man hier etwas falsch versteht, fragt der jüngere Mann aus Los Angeles nochmals vorsichtshalber nach.
Lex Streetman: „Habe ich... das richtig verstanden? Du willst deinen sicheren Spot im Halbfinale des Turniers nochmals aufgeben und mir eine zweite Chance geben, weil ich unglücklich aus dem Wettkampf ausgeschieden bin? Du willst dir nach Breads „glorreicher Aktion“ ein weiteres Mal beweisen, dass du zu Recht weitergekommen bist und nicht nur der glückliche Junge warst? Hier und heute soll ein weiteres Viertelfinalmatch zwischen Zereo Killer und Lex Streetman um den Halbfinalspot gegen den Demon of Death später am Abend stattfinden?“
Wenn es nach den völlig elektrisierten Fans geht, dann definitiv! Auch Zereo scheint von dieser Idee (logisch, war ja auch seine Eigene) vollkommen angetan zu sein und holt sich beim Publikum noch weitere Bestätigung ab. Bestätigung, die er auch vom eigentlich angefachten Gegner bekommen wird?
Lex Streetman: „Mike, dein Angebot ehrt mich und es zeigt gleichzeitig, was für ein selbstloser Mensch du bist, der lieber der Fairness nachstrebt, als sich an der schnellen Abkürzung zu bedienen, die sich vor ihm auftut. Du willst deinen Spot zurück an der Spitze der Liga auf ehrliche Art und Weise gewinnen und dafür gebührt dir wieder einmal mein allertiefster Respekt. Allerdings... muss ich dein Angebot ablehnen! Ich werde nicht noch einmal im „Finest Hour“-Turnier 2015 antreten!“
Murren und lautes Aufraunen im Publikum! So nah war Paris dem Traummatch der zwei Favorites und jetzt so was. Auch Zereo scheint die Mimik nach dieser Antwort förmlich aus dem Gesicht zu fallen. Sein Mund öffnet sich, schon bereit ein lautes Contra zu geben. Doch Streetman ist schneller und fährt mit seiner Entscheidung fort.
Lex Streetman: „Lass es mich erklären! Es ist nicht wegen dir oder dass ich heute nicht gegen dich in den Ring steigen wollen würde. Glaube mir, ein Duell zwischen uns Beiden reizt mich noch immer und wird auch irgendwann wieder stattfinden. Ich selbst bin lediglich der Meinung, dass ich meine Chance in diesem Turnier, aus welchen Gründen auch immer, nicht nutzen konnte und es ein normaler Vorgang ist, ab dann nicht mehr im Turnier vertreten zu sein. Was würde die anderen Beteiligten denken, die ihr Match ebenfalls verloren haben? El Futuro? Dein Bruder, The Godlike? Würden die es fair finden, wenn ich möglicherweise von deiner Großzügigkeit profitieren könnte und mir quasi durch die Hintertür den Turniersieg holen würde? Würde sie dein Angebot hier glücklich stimmen?“
Rhetorische Frage natürlich, weswegen Lex kurz eine Pause einfügt, ehe er im ruhigen aber dennoch überzeugenden und bestimmten Tonfall weiter in Richtung des Killers spricht.
Lex Streetman: „Ich glaube, die Antwort kannst du dir selber geben. Ich kann und möchte dein Angebot nicht annehmen und ich bin mir sicher... du würdest es in meiner Situation genauso ablehnen. Du hast dein Herz am richtigen Fleck und hast es mit diesem Angebot wieder einmal bewiesen. Doch auch du weißt, dass ich ein Ehrenmann durch und durch bin und deshalb deinen Vorschlag nicht wahrmachen kann. Bereite dich also besser auf den Demon vor, denn das könnte ein großer Schritt für dich in Richtung Finale werden.“ Zereo Killer: „Warte mal Lex, warte!“
Fährt er seinem Kumpel in die Parade. Von seinen Lippen ist ein eindeutiges „sorry“ abzulesen, denn er hat Streetman unterbrochen.
Zereo Killer: „Okay, ich versteh deinen Standpunkt. Du hattest deine Chance und hast sie, wenn auch unglücklich, nicht nutzen können. Du hast noch anderes business zu tun, auch das versteh ich… Dann wandle ich meinen Vorschlag ein wenig um.“
Ein kurzes Räuspern ist vom jüngsten Triple Crown Champion zu hören und Lex Streetman ist neugierig, was der Killer noch im Petto hat.
Zereo Killer: „Ich will nicht kampflos im Halbfinale sein! Wenn du nicht willst, dass ich dir eine zweite Chance gebe, dann gib du mir eine zweite Chance!“
Mit einem entschlossenen Blick durchbohrt M² seinen Gesprächspartner. LS stehen die imaginären Fragezeichen ins Gesicht geschrieben. Wie um Himmels Willen soll er dem Killer eine zweite Chance geben? Er muss schon etwas deutlicher werden.
Zereo Killer: „Ich will eine zweite Chance bekommen, dass ich ein tolles Viertelfinalmatch habe! Lass uns gegeneinander antreten und ich setze mein Halbfinalticket aufs Spiel! Du gegen mich! Für dich geht’s „nur“ darum, den Fans ne gute Show zu bieten. Für mich geht’s darum, dass ich meinen Status als Kämpfer untermauere, weil ich nichts geschenkt bekommen haben will! Wenn ich gegen dich verlieren sollte, dann scheide ich freiwillig aus dem Turnier aus und dann… tja, dann ist der Demon of Death automatisch im Finale! Andererseits: Wenn ich dich besiege – und ich werde verdammt noch mal alles geben – dann trete ich später am Abend noch mal an und werde den Dämon besiegen! Ich werde an einem Abend versuchen zwei sehr wichtige Siege einzufahren um somit ins Finale des Finest Hour Turniers einzuziehen!“
Die Fans rasten aus, als Zereo Killer Lex Streetman den Arm entgegenstreckt.
Zereo Killer: „Na? Was sagst du? Lex Streetman gegen Zereo Killer! Ein faires, sauberes Match, um den Fans zu zeigen, was wir draufhaben!“
Auch damit könnten die französischen Fans leben und dies gibt die Bercy Arena abermals Kund. Dem Einzigen, dem dieser Vorschlag 2.0 nicht so einfach in Exstase versetzt ist abermals der Mann, welcher sich momentan Co-Tag Team Champion nennen kann. Hin und her neigt sich der Kopf des Los Angelino und eine Entscheidung fällt ihm sichtlich schwer. Wie er schon selbst gesagt hat, ein Match der beiden Stadtvetter hätte ganz viel Leckeres zu bieten, doch ob der Rahmen innerhalb des „Finest Hour“-Turniers wirklich dazu passt.
Lex
Streetman: „...“
Lex Streetman: „Du willst dieses Match unbedingt, richtig? Willst dich um jeden Preis vor deinem Halbfinalmatch nochmals messen und dir damit ein wahres Mammutprogramm heute aufbürden, oder? Machen wir uns nämlich nichts vor... ein Match zwischen uns Beiden würde sowohl dir, als auch mir alles abverlangen. Du müsstest bis an dein Limit gehen und dies genau im Wissen, dass im Falle eines Sieges ein weiterer gefährlicher Gegner in Form des Demon of Death auf dich wartet.“
Logisch, dies dürfte dem erfahrenen Erschaffer des ehemaligen Custom Belts bekannt sein und Zereo wirkt auch alles andere als überrascht von Lexs Aussagen. Und dieser ist noch nicht fertig mit seinen Gedankengängen und scheint Zereo nochmals mit einer anderen Herangehensweise auf den Zahn fühlen zu wollen.
Lex Streetman: „Der Demon dürfte in einer erschöpften Verfassung ein harter Brocken für dich werden... vorausgesetzt, du schaffst es überhaupt die erste Hürde zu nehmen. Mike, du weißt auch, dass ich kein Mann großer Worte bin und schon gar nicht mit meinen eigenen Fähigkeiten prahle... aber nur, dass das nochmals klar ist: Der allerleichteste Aufgabe in diesem Roster bin ich dann auch nicht, verstanden? Immerhin... hab ich unser einziges Singles Match gegeneinander vor knapp zwei Jahren gewonnen und dürfte seitdem mit Sicherheit nicht soooo viel von meinem Können eingebüßt haben. Es besteht die realistische Möglichkeit, dass du gegen mich verlierst... dass du dann völlig umsonst deinen Spot abgegeben hast und dein Traum geplatzt ist. Ist dir diese Selbstbestätigung trotz des Risikos wert? Zum letzten Mal... willst du WIRKLICH dieses Match Zereo Killer VS Lex Streetman unter deinen zuletzt vorgeschlagenen Bedingungen bestreiten?“
Noch immer hält Zereo seine Hand in Richtung Streetman und scheint nicht eine Millisekunde von Streetmans Worten beeinflusst worden zu sein. Zereos Entschluss steht. Er will dieses Match haben... koste es, was es wolle. Wenn er verliert, dann ist dies eben so, doch er hat dann wenigstens versucht, die Schmach aus der ersten Runde auszumerzen.
Langsam und bedächtig fällt Streetmans Blick von Antlitz seines Gegenüber auf dessen ausgestreckte Arm, welche noch immer nach einem Handshake schmachtet. Laute „Shake his hand“-Rufe aus dem Publikum füllen langsam die Halle, als sich der Outlaw langsam in Bewegung setzt und nach einigen Schritten unmittelbar vor Zereos Hands zum Stehen kommt. Wieder ein Blick auf Zereos Hand. Dann der Augenkontakt zurück in dessen Gesicht. Ein Grinsen. Eine Entscheidung.
ES GIBT KEINEN HANDSHAKE!!!
KEINEN HANDSHAKE!
ZEREOS AUSGESTRECKTER ARM WIRD NICHT ERWIDERT!
… nickt stattdessen nur! Ein Nicken! Auch eine Art des Einverständnisses! Ein „Ja!“! Ja zum Match, Ja zu „Zereo Killer VS Lex Streetman II“!!! Ekstase in den Reihen, Ekstase am Kommentatorenpult. Ekstase auch bei Peter Cleven. Der kommt nämlich schon die Rampe herunter gerannt und slidert in den Ring. Verdammte Kacke... das Match startet JETZT SOFORT!!!
Im Backstagebereich steht Mac Müll, wieder einmal, für einen Intervieweinsatz bereit. Der erfahrene GFCW-Mann richtet noch flugs seine Krawatte, bevor der Kameramann ihm ein Zeichen zu geben scheint, dass die Szene jetzt starten soll.
Mac Müll: „Meine Damen und Herren, bitte begrüßen Sie mit mir einen Rückkehrer, den Dämon des Todes!“
Der Demon of Death tritt grimmig zu Mac Müll, während nun auf den Flatscreens im Hintergrund sein Feuerthema zu sehen ist. Der 46-jährige Hüne, der jetzt oberkörperfrei auftritt, ist für sein Alter noch beeindruckend trainiert.
Mac Müll: „Ähm, sei mir gegrüßt, Dämon. Ich denke ich spreche im Namen aller Wrestlingfans, wenn ich sage: Schön, dass du wieder da bist und willkommen zurück! Schön auch, dich mal so richtig von Angesicht zu Angesicht zu sehen. So ganz ohne Maske oder Gesichtsbemalung. So siehst du ja schon fast 'normal' aus.“ DoD: „Mac Müll, du hast nichts verstanden. Die GFCW-Galaxie hat nichts verstanden. Der Dämon ist in mir drin, er ist in meiner Natur fest verankert, ein Stück meiner Seele. Der Dämon, das ist keine rote Maske oder ein bisschen Schminke.
Er spricht diese Worte mit dunkler Stimme und grimmiger Fratze, die Augen zu engen Schlitzen zusammen gekniffen, so dass ihn das 'normale' Aussehen ohne Maske oder Bemalung nicht weniger bedrohlich wirken lässt, eher im Gegenteil.
Mac Müll: „Aha, verstehe. Nun, du bist zurückgekehrt, was hat das zu bedeuten? Du hast angedeutet, einen Rachefeldzug starten zu wollen. Die Namen Andre Kunze, der Puppenspieler, sowie Fight Club sind gefallen. Allesamt Leute, mit denen du in gewisser Weise noch eine Rechnung offen hast. Und dann hast du dir bereits den unschuldigen Ryder vorgenommen, einen Newcomer. Warum das?“ DoD: „Das hatte ich bereits deutlich gesagt. Ryder ist ein widerlicher Emporkömmling, einer, der sich bei den Fans anbiedert und unbedingt nach oben will. Genauso wie Zereo Killer. Immer auf der Jagd nach Titeln, immer auf der Suche nach Bestätigung und Aufmerksamkeit. Kommt dir das nicht auch verdächtig vor? Was haben die bloß, dass sie so sehr auf die Meinung anderer geben? Doch ich werde denen mal zeigen, was Wut bedeutet, was Hass bedeutet, was Scheitern bedeutet. Diese abscheulichen 'Good Guys', Mac Müll. Die Fans jubeln ihnen zu, wollen so sein wie sie und ihnen sogar nacheifern. Sie laufen in abartigen bunten Kostümen herum, davon bekomme ich Augenkrebs! Mal sehen, ob die Leute ihrem Champion Zereo Killer immer noch zujubeln, wenn er nachher zerschmettert im Ring liegt! Und was die anderen von dir Erwähnten angeht: Man wird sich schon wieder sehen! Irgendwie sind wir uns ja gar nicht mal so unähnlich in unserem Bestreben, das muss ich doch zugeben.“ Mac Müll: „Wow, das sind starke Worte von dir. Zereo Killer ist schließlich nicht irgendjemand, sondern der so ziemlich erfolgreichste Superstar der letzten Zeit. Solltest du das Match gewinnen wäre das der größter Erfolg deiner bisherigen Karriere …“
Urplötzlich fährt der Dämon die riesige Pranke aus und greift Mac Müll rüde am Hals. Der Interviewer japst erschrocken nach Luft. Die Augen des Hünen funkeln bedrohlich.
Demon: „Glaubst du wirklich, ich interessiere mich für so etwas wie Karriere?! Hörst du mir denn nicht zu, du ignoranter Narr! Dann werde ich dir noch einmal sagen, was für mich von Bedeutung ist: Zerstörung, Schmerz, Angst! Das will ich in der GFCW verbreiten, und davor ist auch niemand gefeit, aber schon gar nicht diese bunten Publikumslieblinge! Ich werde sie mir einen nach dem anderen vornehmen und schön säuberlich in ihre Einzelteile zerlegen.“ Mac Müll: „Alles klar, habe ich jetzt verstanden … bitte … lass mich los, ich krieg keine Luft mehr.“
Für den Bruchteil einer Sekunde intensiviert der Dämon seinen Griff noch einmal, bevor er Mac Müll schließlich von sich stößt und abrupt den Interviewbereich verlässt. Ein nach Luft schnappender Mac Müll bleibt sichtlich schockiert zurück, während die Kamera ausblendet.
|