„Mit einem sehr gebotenen Respekt muss die Wrestling-Company von einem ihrer Urgesteine Abschied nehmen. Im Alter von 57 Jahren starb Dan van Konop alias „Johnboy Dog“ nicht an, aber zumindest MIT Covid 19.“
…
…: „Nein…“
„Der 57-Jährige hinterlässt insgesamt 4 Söhne und eine Tochter (mit Tammy), von denen zwei erwachsen sind und auch in seine Fußstapfen traten. Die herzliche GFCW-Gemeinde…“
…
…: „Nein… ich…“
Nur wenige Augenblicke später wird langsam der Titantron eingeblendet. Zereo Killer ist kurz davor zu weinen, er kann es einfach nicht glauben. Anscheinend fehlt ihm die Kraft dazu die GFCW News fertig zu lesen, er klappt den Laptop zu und atmet tief durch.
Es ist ruhig, gespenstisch ruhig. Mike erhebt sich von seiner Sitzgelegenheit und stemmt die Hände in die Hüften, ehe er ein paar Schritte hin und her geht und sich letzten Endes doch noch dazu überwinden kann, die News fertig zu lesen.
„Die herzliche GFCW-Gemeinde hält sich eine Show vor, die sie dem langjährigen `Mitstreiter widmen wird. Wie erst jetzt bekannt wurde, verstarb der Ex-GFCW-Champion im Kreise seiner Familie Mitte Dezember, also vor Weihnachten.“
…
Wieder starrt er wortlos in den Bildschirm, ehe der Laptop endgültig weggepackt wird.
Zereo Killer: „Das darf doch alles nicht wahr sein, oder?“
Ungläubig schüttelt er den Kopf, ehe die Szene switched. Es wird anschließend das Datum des Neujahrstages 2021 eingeblendet. Abermals sieht man den beliebten Amerikaner, sich selbst zu einem Lächeln zwingend, wie er etwas an die GFCW Fans zu sagen hat.
Zereo Killer: „Liebe GFCW Familie… wir alle dachten, dass das Jahr 2020 ziemlich schlecht aufgrund des Covid-19 Virus war, doch hätte das Jahr 2021 schlechter starten können als mit der Nachricht, dass unser geliebter Vater, Bruder, Freund, Rivale, Feind Dan von Konop verstorben ist? Ich denke nicht…“
Kurz hält er inne, ehe er neben sich just in diesem Augenblick eine Grabkerze anzündet.
Zereo Killer: „Einer der großartigsten Männer, die ich jemals in diesem Sport kennenlernen durfte, ist leider von uns vergangen. Für viele mag es eventuell ein wenig überraschend kommen, dass ich so sehr an dem Tod dieses großartigen Menschen nage. Was allerdings nur die Wenigsten wussten ist, dass wir uns abseits der Kameras auch sehr gut verstanden. Auch wenn ich schon lange in diesem Business bin, konnte ich von ihm noch eine Menge lernen und es entwickelte sich doch eine gute Freundschaft, eine gute Bindung. Es gab natürlich immer wieder ein Auf und Ab zwischen uns…“
Nun muss Mike kurz grinsen, ehe er wieder fortfährt.
Zereo Killer: „Mein Charakter vor der Kamera ist recht ähnlich wie die Privatperson Zereo Killer. Ich bin sehr emotionale, oftmals auch ein Heißsporn, Hitzkopf und so weiter… Wir hatten mal einen Streit, dass ich ihn sogar auf Facebook entfreundet habe und mich bei ihm aufgrund seines Verhaltens bei Claude Booker beschwerte…“
Er sieht zu seiner linken, dort steht ein Schwarzweißfoto von Zereo Killer und Johnboy Dog unmittelbar nach einem Match. Dem Outfit nach zu urteilen dürfte es der Main Event von der 15th Anniversary Show gewesen sein. Dan van Konop wird hier gerade auf dem Bild festgehalten, wie er MacKenzie auf die Schultern klopft, der gerade GFCW Intercontinental – und GFCW Heavyweight Champion geworden ist. Sie lachen sich gegenseitig an.
Doch nun blickt Double M wieder in die Kamera und spricht weiter.
Zereo Killer: „Wisst ihr, was das Witzige an dieser Geschichte ist? Wenn ich jetzt darüber nachdenke weiß ich gar nicht mehr, weshalb wir uns gestritten hatten. Fakt ist, dass ich zu schnell agierte, ihm blockierte, mich beim Chef beschwerte… auf alle Fälle hatten wir ein paar Monate später ein Gespräch und ich entschuldigte mich… Er nahm die Entschuldigung an und wir machten einfach weiter, wo wir aufgehört hatten, als noch alles gut war!“
Zufrieden grinst ZK.
Zereo Killer: „Genau so ein Mensch war er! Er kann nicht nur austeilen, er akzeptiert es auch, wenn sein Gegenüber einen Fehler gemacht hat, nimmt dessen Entschuldigung an und wirft es nie wieder vor, als hätte es diese blöde Situation nie gegeben!“
MacKenzie zieht sich nun eine Gedenkschleife über den rechten Arm… nur zaghaft lässt er diese nach dem Überstreifen mit der linken Hand los.
Zereo Killer: „Ich bin dankbar, dass ich 2012 in der GFCW angefangen habe. Johnboy Dog, Dan van Konop, ich bin dankbar, dass ich dich im Laufe meiner GFCW Zeit kennenlernen durfte. Neben IceCube sehe ich dich als meinen GFCW Mentor, der mir trotz meiner Erfahrung noch so viel beibringen konnte! Ich werde dich als Lehrer, Mentor, Partner, Kontrahent, Rivalen… aber vor allem als Freund vermissen und dich immer in meinem Herzen tragen!“
Nun erhebt sich Zereo Killer. Eine Träne kullert ihn über die Wange.
Zereo Killer: „2021 ist für dich! Ich werde dieses Wrestlingjahr dir zu Ehren zu etwas Besonderem machen!“
„Ruhe in Frieden, alter Hund.“
Die Fahrstuhltüren öffnen sich und ein Rollstuhl rollt aus dem Personenbeförderungsmittel ins Sichtfeld. Geschoben von einem Pfleger bewegt sich der Rollstuhl zur Station A. Die davor wartende Sicherheitskraft stoppt den Pfleger – aber, Moment…diesen „Pfleger“…den kennen wir doch…?!
Sicherheitskraft P. Räfekt: „Guten Tag, zur Station A kommen Sie nur mit…“
Der „Pfleger“ unterbricht die Sicherheitskraft, aber nur, indem er die Hand hebt und stumm ein Clipboard vorzeigt, welches der Sicherheitsmensch prüfend mustert.
Sicherheitskraft P. Räfekt: „Ah, sehr gut. Unser Passierschein A-38, den wir während Corona-Zeiten ausstellen und der zum Besuch ermächtigt. Da ist nicht leicht dran zu kommen. Vielen Dank. Schönen Tag Ihnen noch.“
Der „Pfleger“ schiebt den Rollstuhl durch die Türen, die sich automatisch öffnen. Ein eisiger Windhauch strömt den beiden entgegen. Der „Pfleger“ stoppt in seiner Bewegung und erschaudert, als der eisige Windhauch ihn umgibt. Der Insasse des Rollstuhls lässt seine Stimme vernehmen:
Stimme: „Ich will mal nur hoffen, dass er dieses Mal noch da ist, Justus…“
Eine Krankenschwester huscht über den Gang:
Krankenschwester: „Guten Tag. Kann ich Ihnen helfen?“
Findige GFCW-Leser und auch –Zuschauer werden schon geahnt haben, um wen es sich hier handelt. Der Name „Justus“ ist gefallen. So gibt es nicht viele, die diesen Namen tragen. Wohl aber ein uns wohl bekannter Chauffeur eines uns noch besser bekannten Herren. Und so sehen wir ihn auch vor uns: Rufus von Greifenstein ist es, der sich mit einer List mittels seines als Pfleger getarnten Chauffeurs Justus, Zugang zu diesen Räumlichkeiten verschafft hat.
Rufus von Greifenstein: „Ah, mein schönes Kind.“
Und mit einer Süße in der Stimme, die einfach nur ekelhaft und widerlich ist und einem lüsternen Greis gleicht und mit einem geifernden Blick, der die durchaus attraktive Krankenschwester vor sich förmlich auszieht, setzt von Greifenstein fort:
Rufus
von Greifenstein: „Eine Pracht, eine wahre Wonne, wie
herzlich Sie mich begrüßen. Ich möchte zu Herrn
Miller. In welchem…“ Rufus von Greifenstein: „Vielen Dank…ganz schön kalt hier übrigens…ist das für die Patienten nicht…“ Krankenschwester: „Ach, hören Sie auf…hier ist immer was kaputt…erst die Elektrik…jetzt die Heizung…und wir sollen den Menschen helfen…“
Justus schiebt den Rollstuhl nun den Gang entlang, um schließlich vor Zimmer 69 zum Stehen zu kommen.
Rufus von Greifenstein: „Du wartest hier, mein treuer Justus. Das werde ich alleine erledigen. Du hast mir, wie so oft, schon genug geholfen. Ohne diese ganze Maskerade mit mir als Patient wären wir niemals in dieses, mitunter, schäbige „Krankenhaus“ gekommen. Überhaupt nicht vergleichbar mit unserer Einrichtung im Spessart. Aber, wie dem auch immer sei: du wartest hier. Wenn jemand kommt weißt du was zu tun ist…
Und mit einem untertänigen Kopfnicken bestätigt der Chauffeur, dass er verstanden hat. Rufus von Greifenstein, der als Patient verkleidet in seinem Rollstuhl sitzt, macht sich nun auf und klopft an die Tür zu Zimmer 69. Sein Begleiter Justus nimmt gegenüber auf einem Stuhl Platz.
„RUFUS…
was eine Freude DICH zu sehen…“
Rufus schnellt im Rahmen seiner Möglichkeiten herum und schaut zum Bett. Dort sitzt Phoenix C. Miller. Grinsend. Glücklich. Bekleidet mit einem goldenen Seidenpyjama. Ein paar Spuren des Kampfes gegen Bartholomäus zeichnen sein Gesicht. Wunden, die nie ganz verheilen werden. Auf seinem Beistelltisch steht eine Flasche Schwanenburgunder und ein Stück Pi Pie verdelt mit Goldglasur. Miller schlägt die Decke von sich und richtet sich auf.
PCM: „Ich habe auf dich gewartet Rufus…ich habe dich vermisst…du glaubst nicht was dein Besuch in mir auslöst…du bist der erste der mich besucht seitdem ich erwacht bin…Es muss ein Zeichen sein…“
Miller schaut freudestrahlend in seinem Zimmer umher. Er scheint vor Glücksgefühlen fast zu platzen. Eine Träne kullert seine Wange herunter. Wieder fixiert er mit seinem Blick sein Gegenüber.
PCM: „Ja es muss ein Zeichen sein das DU derjenige bist der an dem Tag hier erscheint an dem ich erwache…An dem ich aus diesem schrecklichen Albtraum erwache…Ich weiß nicht wie…Wie all das hier passiert ist…doch weiß ich welches Glück ich erfahren habe…welches Glück mich durchfahren ist als sich meine Augen öffneten und ich all das hier gesehen habe…“
Miller breitet seine Arme aus und scheint die Welt umarmen zu wollen.
PCM: „Komm her Rufus…lass dich umarmen…“
Doch Rufus von Greifenstein mag es einfach nicht glauben. Mit weit aufgerissenen Augen, die nichts anderes als Entsetzen ausstrahlen, blickt er Miller an, der voller Freude schäumend im Bett sitzt und ihn anstrahlt, während er, Rufus, in einer Art Schockstarre verharrt. Ist das, zum Teufel, derselbe Mann, der seinem Bartholomäus über Wochen das Leben schwer gemacht hat? Der sich als die größte Herausforderung in seiner – zugegeben kurzen - Karriere herausgestellt hat? Ist das derselbe Mann, der ihn mehrmals mit gewissen „Kenntnissen“ über seine Vergangenheit drangsaliert und bedroht hat??? Während ihm all diese Gedanken durch den Kopf geistern, trocknet ihm der offenstehende Mund aus, denn er bringt kein Wort hervor. Stattdesseen ergreift Miller erneut das Wort.
PCM: „Das Universum hat uns zusammengeführt…es eint uns…in unserem Leben…“
Rufus schaut Miller nervös an…
PCM: „…genauso wie in unserem Schicksal…“
Miller deutet auf den Rollstuhl der an seinem Bett steht.
PCM: „ Doch all das ist unwichtig…ich habe mich noch nie besser gefühlt. Ein Gefühl als ob ich von alten Ketten erlöst wurde…Ich konnte noch nie so klar denken wie jetzt…Nichts aus meiner Vergangenheit blockiert mich…Nichts wird man daran hindern mein neues Leben zu starten…Doch genug von mir Rufus…Was genau führt dich zu mir?“
Die Unterlippe von Greifensteins bebt, zittert. Immer wieder versucht er krampfhaft, etwas zu sagen, doch der bloße Schock sitzt immer noch tief. Was zur Hölle ist nur geschehen? Wer ist dieser Mann?! Es vergehen etliche Sekunden, in denen Rufus immer noch mit den Worten ringt, Sekunden, in denen ihn aber PCM weiterhin genüsslich lächelnd anstarrt. Dann aber gelingt es dem verdutzten Rufus, erste Worte zu finden.
Rufus von Greifenstein: „B-bist d-du…es wirklich? Simon? Ich meine…Simon? Bist du das? Ich, äh…“
Er holt ein graues Taschentuch, das vor ewigen Zeiten wohl einmal weiß gewesen war, hervor und wischt sich den Schweiß von der Stirn. Immer noch gehen etliche Gedanken in seinem Kopfum. Doch dann scheint er sie gesammelt zu haben, sortiert zu haben – und verstanden zu haben. Und er versucht, dieses „Spiel“ mitzuspielen. Ein „Spiel“, dessen sich PCM selbst wohl nicht ganz sicher zu sein scheint…
Rufus von Greifenstein: „I-Ich meine…ja, ich wollte dich besuchen kommen! Du und ich, ja. Wir teilen…ein Schicksal, ja…Ähem…“
Ein Frosch im Hals. Keine Frage. Ja, er hat versucht, das „Spiel“ mitzuspielen. Doch er stellt fest: er kann es nicht! Er kann es einfach nicht! Er schüttelt den Kopf, ganz so, als müsste er die eben sortierten Gedanken NOCH EIN LETZTES MAL ordnen. Und dann, deswegen, sofort, unverblümt, die zielgerichtete Frage:
Rufus von Greifenstein: „H-hast du irgendeine Ahnung, was in den letzten Wochen vor Title Night geschehen ist? Ich meine…du…oder besser…SIMON. Er…er erwähnte ein Geheimnis bezüglich meiner Person. Ich meine…eine Geheimnis. Er sagte…SIMON sagte, er kenne ein Geheimnis von mir…ich meine…hui, ist es hier heiß drin! Ist es hier heiß drin?“
Wie in Sturzbächen rinnt der Schweiß von der Stirn und erneut wischt sich Rufus von Greifenstein darüber. Er ist durch. Völlig.Vor ihm im Bett sitzt Miller. Die Hände auf dem Schoß. Grinsend bis hinter beide Ohren. Fasziniert von den Worten von Greifensteins strahlt er im Gegensatz zu seinem Gegenüber eine fast ekelhafte Ruhe und Gelassenheit aus. Er lächelt Rufus an und wartet noch ein paar Sekunden bis er wieder das Wort ergreift.
PCM: „Wer ist dieser Simon von dem du sprichst?
Die Augen von Rufus von Greifenstein weiten sich. Wie in Schockstarre sitzt dieser in seinem Stuhl.
PCM: „Ja, dieser Simon…wer ist das?“
Rufus weicht mit seinem Rollstuhl etwas zurück. Hört er richtig? Hat dieser Mann hier im Bett wirklich keine Erinnerung an „Simon“, an die Geschehnisse um Title Night? Weiß er überhaupt ob der Existenz von „Simon“? Rufus ist verwirrt, und blickt sich um. Dabei fixiert sich sein Blick plötzlich, und bleibt hängen an einem gerahmten Foto, das auf PCMs Nachttisch steht. Wiesosteht es dort? Und wieso ausgerechnet...ein Foto VON DIESEM ORT??? Hat...es etwas mit dem Geheimnis zu tun, das Simon erwähnte? Pure Panik ist auf Rufus‘Gesicht zu sehen. Beinahe andächtig nimmt er das gerahmte Bild in die Hand. Mit zögernder Stimme fragt er:
Rufus: „Woher...hast du dieses Bild? Wieso steht das hier?“ PCM: „Das? Ach das…das waren noch Zeiten…“
Er nimmt Rufus das Bild aus der Hand und seufzt, als er es betrachtet.
PCM: „Ich habe mich selten so wohl und glücklich gefühlt wie dort…Vor Jahren war das eine Zeitlang...mein Zuhause!“
Jegliche Farbe ist aus Rufus‘ Gesicht gewichen. Schnappatmung wäre untertrieben.
Rufus von Greifenstein: „Dein...Zuhause...?“
Rufus hyperventiliert und rollt wortlos zur Tür und verlässt das Zimmer. Dabei hat er völlig vergessen, dass er das Bild zurückgibt.
PCM: „Rufus?..Wohin?..Willst du schon gehen? Sagst du mir noch wer dieser Simon ist?“
Auf dem Gang bleibt Rufus stehen, wischt sich mit dem Taschentuch über die Stirn. Sofort eilt Justus herbei, sorgt sich um seinenArbeitgeber, fragt alleine mit seinem Blick nach dem werten Befinden. Und Rufus, als hätte er den bloßen Blick als Frage verstanden, gibt Antwort:
Rufus von Greifenstein: „Oh, wegen Simon, Justus. Ja, Simon ist weg...Es...existiert kein ‚Simon‘ mehr...“
Er bekommt kaum Luft, versucht sich zu erholen. Es gelingt etwas. Dann fällt Rufus‘ Blick zurück auf das gerahmte Foto, das er in Händen hält. Und er meint zu seinem Chauffeur:
Rufus von Greifenstein: „Und das...ist vielleicht auch besser so für mich. Los, schnell! Wir verschwinden!“
Dann lässt er das Foto fallen und er und Justus verlassen die Szenerie...Der Kameramann zeigt uns letzten Endes nur noch das Foto in Großaufnahme. Das Foto, das Rufus von Greifenstein einen solchen Schrecken versetzt hat:
Berlin-Friedrichshain. Das Gebiet der Simon-Dach-Straße und der Revaler Straße gilt international als Szeneviertel bzw. „Partymeile“. Das Arbeiterviertel hat aber auch einige strukturelle Veränderungen in den letzten Jahren hinter sich. Wohnungen und Häuser wurden saniert, Besserverdienende zogen in den Kiez. Schicke Läden und Gastronomie siedelten sich an, alteingesessene Bewohner und Gewerbetreibende mussten weichen.
Wie befinden uns in einem Loft in einem ehemaligen Fabrikgelände des Viertels, in dem neue hochpreisige Lofts und Penthousewohnungen entstanden sind. Auf den 115 m² Wohnfläche des Lofts leben seit kurzem drei Angestellte der GFCW, die sich noch mit ihrer neuen Wohnsituation vertraut machen müssen: Carola Birkenstock, Max Moustache und Slay Oakland. Max schaut stehend aus dem Fenster des Wohnbereiches, währenddessen Slay auf dem Chesterfield Ledersofa sitzt.
Slay *seufzend*: „All die Jahre habe ich die scheiß Yuppies immer verdroschen mit ihren verfickten Chesterfield Sofas und jetzt bin ich selbst einer.“ Max: „Come on, Slay! Da ist hier ein idealer Ort zum Leben - für Leute, die das Besondere mögen und Wert auf Design legen. Das Ledersofa ist von Le Corbusier, Sofa und Sessel von Zanotta. Wir haben einen Eero Saarinen Esstisch und ein Sideboard von USM Haller! Ich glaube, ich lebe im Paradies!“
Max merkt, dass diese Worte seinen Kompagnon nicht aufheitern. Dann schaut Max auf sein Smartphone und checkt die Ergebnisse der Premier League.
Max: „Hey Slay, Leeds United hat 5:0 bei West Bromwich gewonnen?! Läuft bei dir, Wow!“ Slay: „5:0 auswärts nicht schlecht, aber was hilft es, wenn es keiner im Stadion sehen kann? Der ganze Zirkus hat für mich nichts mehr mit dem wahren Fußball zu tun. Solange das Drecksvirus verhindert, dass keiner ins Stadion darf, interessiert mich der Scheiß nicht mehr!“
Nun erscheint mit Carola Birkenstock auch die dritte Bewohnerin des Lofts im Wohnzimmer.
Carola: „Slay, wie war das eigentlich nochmal früher bei dir? Du warst echt so richtig krass engaged beim Fußball, oder was?“
Slay Okland lehnt sich im Chesterfield-Sofa zurück und legt lässig seinen rechten Arm auf die Lehne, dann schaut er Carola an.
Slay: „Kann man so sagen, Carola. Ich war Mitglied bei der Leeds United Service Crew. Wir waren die härtesten Bastarde ganz Englands. Yorkshire FINEST! Eigentlich haben wir alle verkloppt, keine „Firm“ der anderen Clubs hatte gegen uns eine Chance! Wir haben die Auswärtsfans entweder an der Elland Road auf dem Busbahnhof oder am Bahnhof von Leeds „empfangen“. Dann regierte der blanke Hass. Viele hatten Baseballschläger, Schlagringe et cetera pp. dabei. Aber der Style war nichts für mich, für mich galt noch der Ehrenkodex nur mit Fäusten und Tritten den Gegner zu attackieren, daran habe ich mich eisern gehalten. Ich kann aber sagen, nie jemanden auf die Schnauze gehauen zu haben, der nicht wusste auf was er sich da eingelassen hat.“ Carola: „Krass und das hast du dann alle zwei Wochen am Wochenende gemacht?“ Slay: „Jede Woche! Die schönsten „Spieltage“ waren eigentlich immer auswärts. Wir sind in die anderen Städte eingefallen und haben da die Pubs meist auf links gedreht, nix bezahlt und zwischendurch ne ordentliche Keilerei gehabt. Freiheit. Einfach machen was man will, zumindest bis die Bullen gekommen sind, HAHAHA.“ Carola: „Wie bist du denn da rein geraten?“ Slay: „Mein großer Bruder hatte mich da schon mit 14 da reingeholt, er war in der Führung der Service Crew. Ich habe lange zu ihm aufgeschaut und habe seine Anweisungen alle befolgt. Er hat mir auch den Tipp gegeben mit dem Wrestling anzufangen, um gerade im Nahkampf die Gegner zermalmen zu können.“ Carola: „Ey krasse Sache. Warum bist du dann überhaupt nach Berlin gekommen?“
Slay atmet einmal tief durch und schaut dann freundlich, aber bestimmt Carola an: „Ach, das führt jetzt zu weit. Aber es ist viel passiert in Leeds, einiges lief echt scheiße, hard times...“ Carola Birkenstock schaut den freundlich grinsenden Max an, der an der Fensterbank lehnt. Max signalisiert Carola nun mit einem gut gemeinten Nicken, dass sie nun bei Slay nicht weiter nachhaken sollte.
Slay: „Auf jeden Fall ist das hier ne andere Welt für mich. In nem hippen Loft wohnen und auf Designer-Möbel rumlümmeln. Mein 20-järiges-Ich würde mir harte Schellen verpassen, wenn ich ihm das erzählen könnte und mit was? Mit Recht!“
Alle drei müssen bei so viel Reflektionsfähigkeit eines ehemaligen Hooligans lachen, die Kamera schwenkt aus.
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Ein Stockwerk höher liegt das Penthouse, das auch kürzlich einen neuen Mieter willkommen heißen konnte. Raymond „Morbeus“ Douglas steht am Geländer „seines Balkons“ und lässt seinen Blick über die Dächer der Stadt schweifen. Neben ihm steht sein Coach – Dragan.
Dragan: „Ah, Big City Morbeus, mej Brat. Haha, wie Mr. Hollywood guckst du in die Ferne. Morbeus: „Mach nur deine Witze, alter Mann. Die letzten Monate liefen gut und dann kann man sich auch mal was gönnen. Wie lange soll ich denn in deinem Eckernförde bleiben? Dat alte Fischerdorf.“ Dragan: „Vergiss nur nicht, wo do herkommst. Ist gar nicht lange her..mit einer kleinen Sporttasche bist du kleinlaut bei mir angekrochen….das war erst im September! Uhh, Dragan, hilf mir hast du gestöhnt. Ich muss wieder besser im Wrestling werden…HAHA. Wer zahlt eigentlich die Miete für die Kleinen unter Dir? Morbeus: „Du! Wenn du mich weiter nervst. Das hier, wird unsere Base. Hier wird sich die Fists for Future Foundation entwickeln und gedeihen, Dräg. Alle unter einem Dach. Damit wir bestehen können in der GFCW gegen die Ricks, Schwanenburgs, Janneks und wie sie alle heißen, müssen wir eine Einheit werden!“ Dragan: „Aah, du hast ja doch etwas bei mir gelernt, guter Junge.“ Morbeus: „Die Liga weiß jetzt, dass ich nicht nur ne große Fresse habe, sondern auch Taten folgen lasse. Vor der FFFF werden alle auf der Hut sein, versprochen. The UUB haben sich bei Title Nights gut eingeführt und du hast Max und Slay im Training gehabt, das sind zwei Diamanten.“ Dragan: „Gute Jungs, keine Frage. Bessere Unterstützung kannst du dir kaum wünschen. Die beiden sind jung, wollen ihre Chancen nutzen und akzeptieren dich als ihren Anführer….Boah Ray, hier draußen wird es langsam kalt.“ Morbeus: „Komm lass uns reingehen und unsere alten Ärsche auf die teuren Designermöbel fläzen.“
Dragan setzt sich etwas ungelenk auf den lilafarbenen Sessel und der korpulente Mann versucht krampfhaft eine bequeme Sitzposition einzunehmen.
Morbeus: „Ein Bild für die Götter! Kennst Du noch Jabba the Hut von Krieg der Sterne?“ Dragan; „Genug geschwätzt. Du weißt warum ich hier bin.“ Morbeus: „Unsere Wege werden sich wieder trennen. Du bist ein bodenständiger Mensch und dafür schätze ich dich sehr. Du wirst immer in Eckernförde bleiben wollen.“ Dragan: „Es tut mir leid, aber ich gebe meine Schule nicht auf. Ich kann dein Angebot leider nicht annehmen. Ich passe auch nicht hier her, mej Brat. In Zukunft, du hast natürlich mein Wort, werde ich die Foundation vom Fernseher anfeuern. Und wenn der Schuh mal drückt…ich werde dir immer helfen!“
Morbeus grinst seinen alten Freund dankbar an. Beide erheben sich, gehen aufeinander zu und umarmen sich. Plötzlich hören die beiden laute Schritte im Treppenhaus, wie einst im DoJo in Eckernförde als sich Carola und The UUB bei den beiden alten Haudegen vorstellten. Carola, Max und Slay kommen in die Wohnung gestürzt und sehen die sich umarmenden Morbeus und Dragan.
Max: „Ohhh, ihr habt es schon gehört…“
Max Moustache geht mit offenen Armen auf die verdutzten Dragan und Morbeus zu und umarmt die beiden.
Max: „Traurig, es ist so traurig…“
Morbeus und Dragan reißen sich voneinander los und schauen leicht angewidert Carola, Max und Slay an.
Morbeus: „Was zum HENKER ist hier los?“ Carola: „Ray, hast du denn nicht die Push-Meldung der GFCW-App gecheckt?“ Max: „Bei Skysport News HD kommt es doch auch schon!“ Morbeus: „NEIN. Was ist denn hier überhaupt los?“ Carola: „Johnboy Dog ist gestorben, er hatte Corona!“
Dragan wird blass im Gesicht und plumpst wieder einmal ungelenk auf den lilafarbenen Sessel.
Dragan: „Oh mein Gott, JBD. Das darf doch nicht wahr sein. Er war doch sogar zwei Jahre jünger als ich.“ Max: „Als kleiner Junge war ich ein großer Fan von ihm, ich habe mich so gefreut, dass wir nun mit ihm als Commissioner zusammenarbeiten können….dieses verdammte Virus.“
Dragan, Carola und Max schauen zu Boden und müssen sichtlich diese traurige Nachricht verarbeiten. Währenddessen schaut Slay achselzuckend Morbeus an.
Slay: „Hey, Boss. Wer wird denn jetzt Commissioner der GFCW?“
Morbeus fasst sich kurz durch seinen rötlichen Dreitage-Bart, kratzt sich dann an seinem Kinn und schaut dann wieder Slay Oakland an.
Morbeus: „Der König ist tot…..lang lebe der König, HAHAHAHA!“
Sven: „Frohes neues Jahr von der Foundation, die wohnen jetzt also mondän in Berlin – Alle unter einem Dach.“ Pete: „Herzergreifend ihre Anteilnahme als sie vom Tod des Hundes hörten.“ Sven: „Dein Ernst? Machtspieler Morbeus denkt nur daran, wer jetzt neuer Commissioner wird. Am Liebsten wohl er selbst?!“ Pete: „Falls er es werden sollte, was ich nicht glaube, wird er sein Amt aber ohne Dragan ausführen müssen. Sein Coach und irgendwie auch Mentaltrainer verlässt das Stable und bleibt lieber im beschaulichen Eckernförde!“ Sven: „Das kann ja was werden…ob sich Morbeus darüber nicht irgendwann grün und ähh..grün ärgert?“
War Evening, Oberhausen (König Pilsener Arena), 15.01.2021
In Kooperation mit
. . . Die Show beginnt anders als sonst. Kein Feuerwerk. Keine Lichtershow. Die Halle bleibt schwarz. Die Videoleinwand ist schwarz und entsprechend werden auch die Fans leise. Ihnen wurde wohl schon vorher gesagt, was gleich passieren soll. Und so passiert es dann auch. Die erste Show des Jahres beginnt nicht mit Zico Chain. Heute…soll ein anderes Lied diese Show eröffnen.
Dann wird ein Video abgespielt. Ein Video voller Momente einer einzigartigen Karriere. Während Johnboy Dogs Theme aus den Lautsprechern schallt, sehen wir einen Rückblick seiner fast vierzigjährigen Karriere, seit seinem Karrierestart 1980. Filmmaterial aus all seinen Karrierestationen. Die GWF, die FWF und natürlich die GFCW. Die Titelerfolge in all den Ligen, die wichtigsten Matches, die größten Fehden, die legendärsten Fehden. Beinahe 8 Minuten sehen wir dieses Video und es endet mit einer traurigen aber wahren Grafik.
Wrestler Commissioner Champion Hall of Famer Legende Johnboy Dog 1963 – 2020
Und dann sind wir in der Halle, jetzt kommt auch der Kameraschwenk, wo von 4.000 Zuschauern quasi ebenso viele JBD-Plakate hochgehalten werden und lautstark
JBD JBD JBD JBD JBD JBD JBD JBD JBD JBD
für einige Zeit durch die Halle schallt. Sie wollen einfach nicht aufhören, die Kamera ist mittlerweile bei Pete und Sven gelandet. Die beiden Kommentatoren sind in schwarz gekleidet, wirken betrübt nicht so euphorisch wie sonst zu Showbeginn. Man sieht, wie sehr sie mit den Tränen zu kämpfen haben, wie gerührt sie von dieser Reaktion der Fans sind. Und sie werden die Fans nicht abwürgen. Nicht heute. Nicht jetzt. Sie bekommen ihren Moment. Langsam, ja langsam wird es dann doch ruhiger…und die Show soll beginnen.
Pete: „GF…puh…ok…GFCW Galaxy…Willkommen! Zu! War Evening!“ Sven: „Willkommen im Jahr 2021 werte Zuschauer und ganz einfach…danke. Danke für diese Reaktion. GFCW Galaxy, ihr alle wisst es bereits, kurz nach Title Nights 2020 ist unser Commissioner Johnboy Dog im Alter von 57 leider verstorben.“ Pete: „Ein Schlag, der uns alle schwer getroffen hat und uns auch in der nächsten Zeit mit Sicherheit schwer beschäftigen wird. Doch uns war klar. Heute Abend soll kein Abend der Trauer sein. Heute Abend ist ein Abend an dem wir das LEBEN des Dan van Konops feiern werden…und manch einer giert anscheinend auch schon nach seinem Posten.“ Sven: „Viele werden sich im Laufe dieser Show zu Wort melden und dabei auch über Johnboy Dog reden, doch natürlich werden wir euch auch mit Action zu unterhalten versuchen. Und um dieses Jahr zu starten…“
Five
Minutes of Fame-Challenge:
Pete: „Title Nights 2020 begann mit solch einer Challenge und mit einer Wahnsinnsüberraschung. Drake Ackley nahm die Challenge damals an und tatsächlich konnte sich Cornelius durchsetzen. Ob der heutige Gegner ähnlich überraschend wird?“ Sven: „Leicht wird es auf jeden Fall nicht, eine Überraschung wie Drake Ackley noch zu toppen, aber gut, wir werden es sehen. Auf jeden Fall dürfte Drake dieses Jahr mit mächtig Selbstvertrauen starten.“ Pete: „Als nächstes steht dann ein Match auf dem Plan, wo eine andere Emotion definitiv im Vordergrund stehen dürfte…“
Johnboy
Dog-Gedenkmatch Nr. 1:
Sven: „Dschungel-Kid & Jo Dardano. Zwei langjährige Weggefährten von Johnboy Dog wollen ihm mit diesem heutigen Match noch einmal einen ganz persönlichen Gruß übermitteln. Wer sich ihnen stellen wird? Ich habe absolut keine Ahnung. Aber wer auch immer es ist, sie sollten sich auf zwei hochmotivierte Gegner einstellen.“ Pete: „Wie recht du hast. Dieses Match ist eins von zwei Matches, die noch einmal an die Verbindungen erinnern soll, die Johnboy Dog in dieser Liga und auch sonst im Wrestling knüpfte. Und unter diesem Stern steht auch unser nächstes Match.“
Johnboy
Dog-Gedenkmatch Nr. 2:
Sven: „Es ist ja schon ein wenig sarkastisch, dass ausgerechnet Maurice in solch einem Gedenkmatch antritt, wenn man bedenkt, was er bei Title Night mit Johnboy Dogs Sohn anstellte. Aber eigentlich…ist es nicht genau solch ein Sarkasmus und solch einer Ironie, die zu einem JBD Match einfach perfekt passt?“ Pete: „Zum Mann, der immer einen lockeren Spruch auf den Lippen hatte und immer ein wenig den Ernst aus einer Situation nehmen konnte? Ich glaube, von woauchimmer er uns gerade zuschaut, bei dieser Matchansetzung muss er mindestens schmunzeln.“ Sven: „Und auch hier. Maurice setzte bei Title Nights ein Zeichen, Titelverlust zum Trotz. In diesem Jahr will er allein durchstarten…und wer sich auch immer ihm in den Weg stellt, sollte besser aufpassen.“ Pete: „Ich bin aber auch gespannt, ob Maurice hier nicht eine Überraschung erlebt. Eine Überraschung, die im Main Event wohl eher ausbleibt. Diese beiden Kontrahenten, konnten sich bereits bei Title Nights mehr als gut kennenlernen.“
Two
out of Three Falls-Match um den GFCW Intercontinental
Titel:
Sven: „Auf einen hervorragenden Title Nights Opener und Match-des-Jahres-Kandidaten folgt nun dieser Main Event, der allein von der Ansetzung her, ihrem Title Nights Aufeinandertreffen noch einmal eins draufsetzt.“ Pete: „Lionel Jannek bekommt eine zweite Chance um Player die Intercontinental Championship abzunehmen. Viel besser kann man das neue GFCW Jahr im Ring nicht starten.“ Sven: „Und wir werden sehen, wer sich außerhalb des Rings noch alles die Ehre gibt. Unser Intercontinental Champion ist geblieben, die restlichen Titel haben gewechselt. Und…naja…leider muss ich verkünden, dass der Kaiser heute Abend nicht anwesend ist.“ Pete: „Die neuen Champions werden sich aber mit Sicherheit zu Wort melden. Und um genau zu sein…beginnen wir damit auch jetzt.“ Sven: „Viel Spaß!“
Viel zu sehen ist nicht und trotzdem bricht die Halle in Jubel aus. Der Raum ist schwarz, das Licht abgeschalten, eine Lichtquelle beleuchtet nur einen einzigen Punkt.
Die GFCW Heavyweight Championship
Und hinter ihr erkennt man dank der Reflektionen der Lichtstrahlen die Konturen des neuen Champions – des Mathematikers – Alex Ricks. Die sind laut, die Fans sind glücklich, zeigen ihren Zuspruch, aber wenn sich über den Jahreswechsel bei Ricks nichts dramatisches geändert hat, dann sind ihm diese Reaktionen…egal. Trotzdem gibt er den Fans Zeit zum Jubeln, bleibt still, bleibt regungslos, ändert seinen Blick minimal weg von der Kameralinse frontal vor ihm hin zum goldenen Gürtel frontal vor ihm. Seine Lippen öffnen sich langsam, er will beginnen, die Halle wird leiser. Es folgt…die Neujahrsansprache des neuen Champions. Noch immer schwach beleuchtet.
Alex: „Zahlen sind absolut…und relativ. Zehn Pfund Gold…fallen in Fort Knox nicht auf, wenn sie fehlen würden. 10 Pfund Gold hier vor mir sind alles, was jeder Kämpfer von German Fantasy Championship Wrestling erlangen will…und was ich habe.“
Wieder der Jubel der Fans, Ricks muss kurz pausieren.
Alex: „Ein Jahr entspricht auf der Menschheitsuhr noch nicht einmal einer Sekunde. Ein Jahr als Untergegebener Antoines…erschien länger.“
Kurzes Schlucken nach der Nennung des Kaisernamens. Wunden heilen doch Narben bleiben. Die Fans buhen bei der Erwähnung Schwanenburgs, doch der Champion schüttelt den Kopf.
Alex: „Ricksenburg ist ewig.“
Sagt er klar und deutlich in die Kamera, die Fans verstummen, reagieren irritiert. In welche Richtung soll das denn jetzt gehen?
Alex: „Antoine…ich werde dich nie vergessen. Und ich weiß, dass sich unsere Kurven wieder schneiden werden, doch es wird nicht mehr sein wie früher.“
Er geht einen Schritt nach vorn, aus dem Schatten heraus. Sein Gesicht wird klarer sichtbarer, auch die Schulterpartie bekommt Konturen. Er trägt ein Hemd, soviel ist sicher. Sein Blick weiterhin klar und starr zur Kamera. Seine Stimme ruhig und abgeklärt wie eh und je.
Alex: „Es ist fünf Jahre her, dass ich bei German Fantasy Championship Wrestling debütierte. Ein Sieg gegen Ettore Boye…beim 15jährigen Jubiläum. Damals meinte ich zu Mäc Müll, dass ich in einem Jahr jeden in dieser Liga besiegen würde. Das war damals die Problemstellung, das ist heute die Problemstellung. Ich trage das Gold. Ich sollte besser sein als jeder andere Kämpfer bei German Fantasy Championship Wrestling. Nun…was haben wir gegeben?“
Er setzt erneut kurz ab, schnauft kurz durch, die Fans sollen mitdenken, während er weiterhin die Kamera ins Visier nimmt.
Alex: „5 Jahre sind vergangen und man bezeichnet mich als Triple Crown Champion…Ich hielt die Tag Team Titel…in einer Zeit, als Antoines Blankoscheck uns so viele Auswege bescherte…. Ich hielt den Intercontinental Titel…um Antoine den Rücken freihalten und ihn unterstützen zu können…Ich hielt den Heavyweight Titel…weil sich Jason Crutch und…“
Ein Kurzes Stoppen, kleine Regung der Mundwinkel, die Pupillen wandern etwas nach unten…
Alex: „Johnboy Dog miteinander beschäftigten und ich dazwischen kam…“
Zufrieden wirkt er bei seiner Aufzählung nicht, auch die Fans sind unruhig, hatten sich eine freudigere Promo erhofft, wo sie ihren neuen Champion lauter zujubeln können. Und bei diesem Namen ist die Stimmung natürlich noch einmal betrübter. Noch dazu hätten die Fans den Champion sicherlich gerne auch in der Halle gesehen.
Alex: „Ich war erfolgreich…aber nie der Beste. Fast schon nebenbei besiegte ich Namen wie Don Sheen, Drake Ackley, Kid Daniel, jedes Mitglied von Nemesis, doch ich war nie der Beste, der ich sein wollte. Ich stand immer im Schatten…bis…“
Er geht einen Schritt weiter zum Titel….
Alex: „…zu…“
Noch einen Schritt…
Alex: „Title Nights…“
Er steht vor dem Gold, berührt es mit der Hand, das Licht wird angeschalten, der Mathematiker wird komplett beleuchtet. Seine Haare, sein 7-Tage-Bart, er wirkt wieder gepflegter, das bis zu den Ellbogen hochgekrempelte graue Hemd, tut da noch sein übriges dazu, genauso wie die schwarze Stoffhose. Er streift über das Gold, fährt mit dem Finger über die Namensplatte. Tatsächlich, da steht Alex Ricks. Der Name des Wrestlers, der von den Fans in diesem Bild auch wieder lautstark bejubelt wird. Mit Kopf gen Gürtel fährt er fort.
Alex: „Und nun…“
Er greift den Titel an der Goldplatte, reißt ihn schnell hoch, wirft ihn sich auf die Schulter, , umgreift ihn, schaut nickend in die Kamera.
Alex: „…stehe ich in niemandes Schatten.“
Nochmal wird der Jubel lauterer, während Ricks mit starrer Miene weiter die Kamera ins Visier nimmt. Die Lautstärke ebbt ab.
Alex: „Hier steht der German Fantasy Championship Wrestling Heavyweight Champion nach vier Siegen bei vier Großveranstaltungen in 2020. Nach Siegen über Zane Levy, Drake Nova Vaughn und vor allem…Antoine Schwanenburg.“
Buhrufe.
Alex: „Doch der BESTE…besiegt auch jeden anderen.“
Die Fans werden unruhig. Ooooh, jetzt kommt der Moment? Eine neue Herausforderung? Ricks schnauft kurz durch.
Alex: „Dieses Gold…erlaubt es niemandem im Schatten zu stehen. Auch nicht in meinem. Kaum jemand hat diesen Satz häufiger gehört als ich, doch er ist wahr: Wenn du dieses Gold willst, musst du dich beweisen. Und das hast du schon zum Teil getan.“
Du, du, du, wer ist das?! Raus mit der Sprache! So oder so ähnlich dürften die Gedanken der Fans lauten. Ricks atmet noch einmal durch, reizt die Spannung aus.
Alex: „Title Nights war nicht nur mein Abend. So viele Kämpfer haben dort ihre Ausrufezeichen gesetzt. Ich habe den Abend verfolgt. Ich habe ein Auge auf die Liga…und ich habe nur Tage später mit Johnboy Dog geredet... Er war schon krank…und doch nahm er sich die Zeit für mich. Das zeigt, was er für ein Mann war…was German Fantasy Championship Wrestling für ihn bedeutete. Er nahm sich keine Pause. Er wollte, dass es weitergeht. Und das wird es. In zwei Wochen findet ein Turnier statt. Vier Männer, drei Kämpfe. Du gewinnst…und du erhältst deinen Titelkampf beim 20jährigen Jubiläum.“
Wieder jubeln die Fans einfach nur in bloßer Hoffnung, dass Ricks hier auch gescheite vier Namen auswählen wird und am Ende nicht Hunk auf Joe Jobber trifft, während Parn im Halbfinale gegen den Großmeister Duran ran muss. Aber unwahrscheinlich, vertrauen wir lieber darauf, dass Ricks dem ehemaligen Commissioner etwas Fanfreundliches vorschlug. Ricks geht noch einen Schritt weiter, steht so nah wie möglich vor der Kamera, sodass er und das Gold noch komplett im Bild sind. Klarer Blick. Nicht so leer und tödlich wie sonst. Einfach nur souverän. Niemand kann ihm etwas. Keine Überheblichkeit – nur Selbstvertrauen.
Alex: „Du wirst noch heute informiert. Der beste Kämpfer von German Fantasy Championship Wrestling erwartet dich bei der größten Veranstaltung der Geschichte von German Fantasy Championship Wrestling. Die Beweisführung beginnt.“
Sagt er und nimmt beim letzten Satz die Kamera in die Hand, um sie doch noch einmal weiter zum Gesicht zu bringen. Sekunden später ist ein Knopf gedrückt und das Bild zurück in der Halle, wo die Fans sich vermutlich schon austauschen, wer hier zu den glücklichen Vieren gehören könnte. Eine Frage, die auch die Kommentatoren gerne beantwortet hätten.
Pete: „Also warte, warte, warte…Fassen wir es noch einmal zusammen. In zwei Wochen erleben wir zwei Halbfinalmatches und am gleichen Abend auch noch ein Finalmatch? Insgesamt 4 Teilnehmer und der Sieger wird der erste Herausforderer auf die Heavyweight Championship für die Anniversary Show?“ Sven: „So wurde es mir gerade auch noch einmal bestätigt, ja, Pete, ganz genau. Und wir werden heute auch noch erfahren, wer die vier Glücklichen sind. Ich glaube, da machen sich backstage gerade so einige Leute Hoffnungen.“ Pete: „Das kann man ihnen auch nicht verübeln. Eine Chance auf das große Gold auf der größten Bühne der GFCW Geschichte? Das ist DIE eine Chance, die jeder nutzen will!“ Sven: „Ich bin auf jeden Fall gespannt, wer diese Chance bekommen soll. Wenn Ricks da wirklicher selber mitreden durfte, dann erwarte ich da schon eine wirklich durchdachte Wahl.“ Pete: „Bestimmt und Johnboy Dog garantierte sowieso immer, dass wir hier auch vier verdiente Teilnehmer sehen werden. Puh, ok…das neue Jahr beginnt schon einmal spannend.“ Sven: „Absolut…und wir schauen jetzt auch gleich einmal, wie es weitergeht.“
Der Teil GFCW Galaxy, der heute Anwesend ist, ist völlig aus dem Häuschen, das das GFVW Jahr 2021 nuk endlich beginnt!
Im Ring steht Schon Laura bereit.
Laura: "Ladies und Gentleman. Heißt jetzt bitte Herzlich Willkommen … den amtierenden Intercontinental Champion … "THE MAN" … "THE CHAMP" … PPPPPLLLLLAAAAAYYYYYEEEEERRRRR!!!!!"
Die Fans brechen in Tosenden Jubel aus, während der Theme von Player anfängt zu spielen…
Das Lied läuft nur ungefähr 20 Sekunden und man hört eine bekannte Stimme…
Player: "Hey Hey, stopp mal kurz… Stopp mal kurz…"
Die Musik hört auf zu spielen…
Player: "Der Song war letztes Jahr! Er hat seine Dienste getan, doch jetzt ist es Zeit für etwas anderes! Hier Spiel das mal!"
Es vergehen einige Sekunden der Ruhe, ehe dann ein anderes Lied anfängt zu spielen…
Die GFCW Galaxy reagiert verwirrt auf diesen Song. Doch auch jetzt hört man nach ca 20 Sekunden die Stimme von Player…
Player: "Nein, Nein, Nein, Höhe, ähm… nicht dieser Song. Mein Fehler. Der da! Los spiel ab!"
Wieder kehrt Ruhe ein.
Doch dann…
Yeah You know I've been around for a while now Not sure if I have much left to prove Yeah, I do, haha
Und kaum sind diese Worte in dem Song gesprochen, wird ein Spotlighf auf die Entrance Stage geworfen. Und in diesem steht er dann… der IC Champion… PLAYER!!!
*YYYEEEAAAHHH*
Mit fettem Grinsen und dem IC Titel über der Schulter schaut er sich zunächst in der Halle um, ehe er sich dann auf dem Weg zum Ring macht. Das Spotlight bleibt dabei die ganze Zeit auf ihn gerichtet.
Am Ring angekommen bleibt er kurz vor diesem stehen und schaut sich ein weiteres Mal in der Halle um…
Der Refrain des Songs setzt ein, Player greift den Titel und streckt ihn in die Höhe! Dabei geht ein Riesen Feuerwerk auf der Stage los!
Das Grinsen im Gesicht von Player wird dabei immer fetter.
Das Feuerwerk geht zu Ende und nun betritt er endlich den Ring.
Im Ring lässt er sich sofort ein Mikro von Laura überreichen. Sie verlässt den Ring. Und Player geht enthusiastisch im Ring auf und ab…
Player: "Ok Ok Ok Ok …. OK!"
Die Musik hört auf zu spielen.
*PLAYER* *PLAYER* *PLAYER*
Player: "Danke Danke liebe GFCW Galaxy … UND HERZLICH WILLKOMMEN ZUR ERSTEN WAR EVENING 2021!!!"
*YYYEEEAAAHHH*
Player: "Das letzte Mal, als ich in diesem Ring stand, hatte ich ein Match um meine Intercontinental Championship gegen Lionel Jannek bei Title Night. Long Story Short: Hammer Match! Respekt an Lionel, er hat mir alles abverlangt und das beste Match meiner Karriere aus mir herausgeholt! Doch am Ende, wie man sehen kann, war ich an diesem Abend…"
Er reißt seinen Titel in die Höhe…
Player: "SUPERIOR!!!"
*YYYEEEAAAHHH*
Er legt den Titel wieder über die Schulter…
Player: "Um genau zu sein, war ich das ganze letzte Jahr über SUPERIOR! Ich gebe zu, ich habe nicht alle meine Ziele erreicht. Zum Beispiel diesen Titel durchweg zu halten, aber nichts desto trotz habe ich, nichts gegen andere Superstar die sich auch den Arsch aufgerissen haben, das beste Jahr von allen gehabt!"
*YYYEEEAAAHHH*
Player: "Es war ein großes Jahr für mich, ein "Breakout" Jahr, von mir aus. Und wir machen hier und heute da weiter, wo wir letztes Jahr aufgehört haben! Mit einem Titelmatch, einem Two Out Of Three Falls Match, um meine IC Championship, gegen Lionel Jannek. Ein Rematch von Title Night sozusagen. Und ich weiß was ihr jetzt denkt: Ich habe letztes Jahr gesagt, jeder Challenger hätte nur einen Shot, doch dieses Match heute muss sein. Es muss sein! Ich muss meine Form vom letzten Jahr bestätigen und das Jahr 2021 würdig ins Rollen zu bringen!!!"
*YYYEEEAAAHHH*
Player: "Und ich verspreche euch: Ich WERDE meine Form bestätigen! Ich WERDE dieses Jahr würdig ins Rollen bringen! Und ich WERDE heute, wie bei Title Night, SUPERIOR SEIN!!! DANKE GFCW GALAXY, BIS SPÄTER!!!"
Er schmeißt das Mikro weg, sein neuer Theme fängt an zu spielen und er lässt sich noch ein wenig von der GFCW Galaxy feiern, ehe er den Ring verlässt und erst einmal in die Werbung gewechselt wird.
Endlich wieder Freitagabend. Die Arbeitswoche ist geschafft und zu Hause Entspannung angesagt.
Ein guter Film, eine interessante TV-Serie oder actionreiches Wrestling stehen auf dem Programm.
Was gibt es schöneres als diesen Abend mit einer Tüte Chips auszuklingen?
ABER HALT!
Da ist wieder dieses schlechte Gewissen! Erst freut man sich auf Chips und dann plagt einen wieder das schlechte Gewissen, ob der Unmengen an Kalorien und Fett die man nun wieder essen wird.
Wer will schon noch ein Couch-Potato sein? Wer will schon gegen seinen Trainingsplan verstoßen?
ALL DAMIT IST NUN SCHLUSS! LECKERE CHIPS MÜSSEN NICHT MEHR UNGESUND SEIN!
© Ein Produkt der Morbeus Foods GmbH
Sven:
„Das war’s, aus und vorbei! Nach wie vor ist
Cornelius ungeschlagen und dass obwohl er schon gegen Drake
Ackley und Zereo Killer im Ring stand!“ Danke, aber nein Danke! Das sagen die wilden Gestiken von MacKenzie. Er will die fünftausend Euro nicht annehmen, blickt zur Hallendecke hoch. Man muss kein professioneller Lippenleser sein um zu verstehen, was gesagt hat. „For Johnboy!“
Dieses Match widmet er zu 100% Johnboy Dog. Er bedankt sich sogar bei Cornelius van Leeuween, ehe er den Ring verlässt und mit einigen Fans abklatscht.
Im Ring wird der Holländer noch einmal eingeblendet, der mit seinen fünftausend Euro in der Hand dasteht und noch lange dem bereits verschwundenen Mr. ISGI hinterherblickt. Für ihn scheint diese Sache noch nicht vorbei zu sein. Wird es irgendwann zu einem weiteren Aufeinandertreffen der Beiden kommen?
Endlich möchte man schon fast sagen. Es hat ein Jahr gedauert, doch endlich zeigt eine GFCW Kamera wieder das Doppel 10er-Segment einer Dartscheibe in Nahaufnahme. Ein Segment in das mit wiederholtem Tok Tok Tok drei Mal am Draht, knapp vorbei. Der Champion muss sich erst einmal wieder gewöhnen. Der Champion, dessen Hand im Bild auftaucht, um die Pfeile aus der Scheibe zu ziehen. Damit zoomt auch die Kamera heraus, um den Rest der schlicht eingerichteten Kabine zu zeigen. Ein Bildausschnitt, der damit endet, dass sich der Mathematiker 2,37m von der Scheibe entfernt aufstellt und auf einem kleinen Beistelltischchen neben sich die Heavyweight Championship präsentiert. Er nimmt Maß, wirft und spricht vor sich hin.
Alex: „Doppel 11 einmal, gut, 35 Punkte noch. Nach der Runde dann a…herein.“
Das letzte Wort folgte aufgrund des Klopfgeräuschs aus Türrichtung. Doch der geneigte Leser/Zuseher bleibt nicht lange in der Annahme, dass die Person, die immerhin so freundlich war, anzuklopfen auf das ebenso freundliche „herein“ gewartet hat. Denn als die Kamera in Richtung Kabinentür schwenkt, sehen wir bereits – begleitet von einem Raunen der paar anwesenden Fans in der Halle – den Besucher. Und es ist Rufus von Greifenstein! Der zweifelhafte Manager und (Zieh-)Vater von Bartholomäus sitzt, erhabener denn je, in seinem hochmodernen Rollstuhl und begutachtet, ein verschmitztes Lächeln auf den Lippen, den GFCW-Heavyweight-Championgürtel auf seinem provisorischen Sockel. Ein Blick, den man vorerst einige Sekündchen so stehen lässt, ehe es Alex Ricks dann doch ein etwas zu langes Momentchen der Ruhe ist. Er ging in der Zwischenzeit zur Scheibe, zog die Pfeile heraus und wollte sich wieder wurfbereit machen, als er dann doch einmal hochschaut und eben Rufus bemerkt und registrierend zu sich selbst nickt. Und nachdem der Besucher nicht zu Worte kommt, ist er selbst es, der das aufweckende Wort ergreift.
Alex: „Rufus von Greifenstein.“
Wie aus einem süßen Traum blitzartig erwacht ruckt Rufus von Greifenstein in seinem Stuhl auf und wendet sich nun an den GFCW-Heavyweight-Champion.
Rufus von Greifenstein: „Alex Ricks, es ist mir ein äußerstes Vergnügen, Sie erstmals persönlich kennenzulernen. Eine Weihnachtsfeier gab es ja in 2020 leider nicht, wo man mal mit einem Gläschen Schampus hätte anstoßen können. Meine Whatsapp mit Glückwünschen zu Ihrem Titelgewinn ist wohl nicht angekommen?“
Die Frage ist äußerst provokant, denn was der Zuschauer nicht weiß, ist, dass es so eine Whatsapp nie gegeben hat. Von Greifenstein wartet, lauert auf eine Reaktion des Champions. Ein Schnaufen, das ist allerdings alles. Viel mehr bekommt man aus dem Mathematiker auch selten heraus. Ricks dreht sich langsam ab, nimmt wieder Maß, wirft aber noch nicht, gibt seinem nicht-mehr-Gegenüber lieber noch eine Chance.
Alex: „Nachdem wir uns noch nicht persönlich kennen, Rufus von Greifenstein, solche Floskeln sind mir…“
Der dritte Pfeil schlägt ein. Kein Treffer in der Doppel 12.
Alex: „egal. Also?“
Rufus von Greifenstein blickt sich in der Kabine um, verzieht das Gesicht, als wäre ihm ein unangenehmer Duft in die Nase gestiegen, holt ein altmodisches, grau kariertes Taschentuch, das wohl mal weiß war, hervor und hält es sich fast auffällig unauffällig vor die Nase. Er scheint ebenso unauffällig andeuten zu wollen, dass ihm das Ambiente hier nicht behage. Ricks entgeht diese erneute leichte Provokation über seine Schulter hinweg ebenso wenig, belässt es aber dabei, nicht darauf einzugehen.
Rufus von Greifenstein: „Es gefällt mir, Alex, dass Sie sofort zum Punkt kommen möchten. Denn sehen Sie, so wie Sie Ihre persönliche Nemesis in Antoine Schwanenburg erledigt haben, so haben auch wir uns Simons entledigt. Und selbstverständlich ist mir nicht entgangen, dass Sie zuvor ankündigten, sofort in die nächste Herausforderung hinein zu tauchen. Nun, hier bin ich!“
Etwas überlegen breitet Rufus von Greifenstein die Arme aus. Ricks dreht sich tatsächlich wieder um, mustert von Greifenstein mit abwesendem Blick. Verzieht keine Miene, lässt ein, zwei Sekunden verstreichen, schnauft wieder durch und spricht ruhig.
Alex: „Rufus von Greifenstein, Sie wirken nicht kampftauglich auf mich.“
Rufus von Greifenstein fährt mit dem Rollstuhl etwas im Lockerroom herum, fast so, als würde er etwas suchen. Dabei will er sich einfach nur ein Bild machen, wie der Champion so seine Zeit während den Shows verbringt. Und dabei lässt er anhand seiner Gesichtszüge deutlich erkennen, dass er absolut nichts von Ricks und seiner Kabine hält – obwohl die Tonlage seiner Ansprache, die er hält, während er Ricks Kabine inspiziert, etwas völlig anderes vermittelt.
Rufus von Greifenstein: „Bitte, Alex. Sie sind schlauer als das. Sie glauben doch nicht ernsthaft, dass Sie ein Turnier um den Nummer-1-Herausforderer Posten ausrufen und dabei gleichzeitig annehmen können, dass dabei ein Weg an meinem Bartholomäus vorbeiführt. Ich bitte Sie…“
Alex: „Bartholomäus nimmt am Turnier teil.“
Abrupt bleibt der Rollstuhl stehen, Rufus dreht sich zum Champion, der weiterhin dort steht, wo er von von Greifenstein hinterlassen wurde. Nichts hat sich an der Haltung des Mathematikers geändert, er schaut weiterhin dorthin, wo Rufus soeben noch war. Und im gleichen Tonfall wie zuvor spricht er auch weiter.
Alex: „Bartholomäus hat bei Title Nights einen überzeugenden Sieg erreicht. Genauso überzeugend, wie er auch in den Monaten zuvor bei German Fantasy Championship Wrestling auftrat. Er ist eine große Herausforderung und nach meinen Beobachtungen entwickelt er sich immer noch weiter. Das können Sie ihm mitteilen.“
Dann dreht sich der Champion doch noch einmal zu Rufus, nimmt ihn ins Visier, deutet auf die Scheibe neben dem Ziehvater des ersten offiziellen Teilnehmers von Ricks’s Miniturnier.
Alex: „Nun…würden Sie mir beim Herausfahren noch meine Pfeile bringen?“
Rufus von Greifenstein postiert sich in seinem Fahrgerät unmittelbar vor Alex Ricks und blickt ihn von unten her an. Ein selbstgefälliges Lächeln umspielt seine wulstigen Lippen, während er die Augen zu Schlitzen formt.
Rufus von Greifenstein: „Ihre Einstellung gefällt mir zwar, Alex. Aber ich bin nicht sicher, ob Sie sich damit nicht übernehmen werden. Sie sollten vorsichtig sein, was Sie sich wünschen. Bartholomäus wird dieses Turnier gewinnen, oh ja! Das wird er! Und dann…“
Rufus von Greifenstein dreht den Rollstuhl um und fährt in Richtung Tür…
Rufus von Greifenstein:“ …wird er Sie in kleine Stückchen zerfetzen.“
Gerade, als er die Kabine verlässt, ruft er noch…
Rufus von Greifenstein: „Justus! Die Pfeile!“
…und während tatsächlich sein Chauffeur Justus in die Kabine tritt und, wie von Ricks erbeten, die Dartpfeile aus der Scheibe zieht und sie dem Heavyweight-Champion reicht, verlässt Rufus von Greifenstein die Szenerie…während sich der Mathematiker wieder dem Dartboard zuwendet. So wurde also der erste Turnierteilnehmer bekanntgegeben.
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