Die Kamera zeigt die Skyline von Denver mit den Rocky Mountains im Hintergrund. Der Austragungsort der aktuellen War Evening Ausgabe. Dann wird in das Innere einer Bar geschaltet. Am helllichten Tag ist eher weniger Publikumsverkehr zu registrieren. An der Theke hängen ein paar Trucker ab und auch ein muskulöser Mann, der geistig abwesend wirkt. Die Kamera zoomt näher an die besagte Person heran. Es wird deutlich, dass Raymond „Morbeus“ Douglas bereits den „ganz frühen Wurm, oder Whiskey gefangen hat…“

Der Kanadier ext gerade ein Whiskey, schüttelt sich kurz und ordert dann einen neuen. Douglas wirkt, als ob das nicht der erste am heutigen Tag gewesen ist. Ein fahriger Blick ist bei genauerem Hinsehen schon zu erkennen. Im Hintergrund läuft der Fernseher, Lokalfernsehen. Ein Werbespot läuft gerade, der die GFCW-Show in Denver promotet. Da mehrere Gäste in der Pinte auf den Fernsehen starren und dort Morbeus als Main Eventer für die Show angepriesen wird, beginnt auch recht schnell das Tuscheln untereinander. Wortfetzen wie „Isser das?“ „Und der soll dann noch kämpfen können“ „Da wird doch keiner Geld bezahlen“ und andere irritierende Aussagen bezüglich des Mannes aus Vancouver.

Morbeus ist allerdings peripher an den Reaktionen der anderen Gäste interessiert und starrt lieber in sein leeres Whiskey-Glas. Die Barkeeperin, circa Mitte 20, kommt nun geschwind herbei und schenkt noch einen Doppelten nach. Sie versucht sich dann auch an einer Konversation.


Barkeeperin: „Harten Tag gehabt?“

Morbeus: „Diese Amerika-Tour geht unendlich lange. Ich weiß oft gar nicht mehr, wo ich bin. Nur in Denver ist das anders. Die 1.600 Höhenmeter machen mit mir immer was.“

Barkeeperin: „Das höre ich von vielen Gästen. Falls die Luft knapp wird, wir haben auch Sauerstoffgeräte dabei.“

Morbeus: „Nicht nötig. Das gute an Denver ist, man ist recht schnell betrunken!“

Barkeeperin: „Hehe, das stimmt. Hören sie. Sind sie wirklich der Wrestler, der auf den Postern abgebildet ist? Die GFCW ist in der Stadt. Und sie haben doch auch morgen den Kampf.“

Morbeus: „Ja, das ist alles richtig. Ich mache gerne ein Selfie mit Ihnen, oder schreibe ein Autogramm für Tante Wanda.“

Barkeeperin: „Och, vielleicht später. Meinen Sie denn wirklich, dass Sie hier noch zu kurz vor dem Kampf sitzen müssen…?“

Morbeus: „Alles gut. Ich habe gerade „Trainingsfrei“. Was soll man denn sonst hier auch machen?“


Die Barkeeperin lacht. Douglas schon fast im Charming-Mode.


Morbeus: „Ich mache das jetzt schon viele Jahre. Die Schmerzen lassen im Alter leider nicht nach. Mein Gegner ist deutlich jünger als ich und ich habe ihn ganz schon angepisst. Das hat Spaß gemacht, aber ich befürchte: Ask Skogur wird mir kräftig den Arsch versohlen.“

Barkeeperin: „Warum haben sie sich dann mit ihm angelegt?“

Morbeus: „Er erinnert mich an mich als jung war. Prinzipien haben, standhaft sein. All das zeichnete mich aus und habe meine Ideale dann doch irgendwann über Bord geworfen. Als würde ich gegen mein jüngeres Ich ankämpfen. Was ist alles nur falsch gelaufen in den letzten Jahren? Ich muss mir selbst beweisen, dass das nicht alles umsonst war. Ich muss ihn fertig machen. Früher war nicht alles besser, früher war alles beschissen. Ask erinnert mich an Früher! Über 20 Jahre bin ich nun in diesem scheiß Business. Reisen, reisen, reisen. Nichts als reisen. Und dann sind doch überall immer die gleichen Leute. Die gleichen Themen. Manchmal frage ich mich, warum mache ich das alles überhaupt noch?“

Barkeeperin: „Und was bewegt sie dann weiterzumachen?“

Morbeus: „Mein Kontostand, Hahah. Und alte Rechnungen die noch offen sind. Glücklicherweise ist nun die Zeit diese zu begleichen. Viele Dinge haben sich die letzten Jahre hochgeschaukelt, doch es lässt sich nicht mehr auf die lange Bank schieben.

Barkeeperin: „Hmm. Ich habe keine Ahnung vom Wrestling. Aber da sie wohl ne große Nummer sind, sollten sie nicht lieber nach dem Jacky ne Pause machen?“

Morbeus: „Ach, ich bin kontrollierter User, Schätzchen. Früher bin war ich meist 30 Stunden wach, hab Party gemacht und dann ging es in den Ring. Was für eine Zeit?! Da wird doch ein kleiner Pitstop mit ein paar Zweitaktern mich nicht umwerfen. Welchen Einfluss soll das schon auf meine Leistung im Ring haben, Hehehe.“


Douglas leert das Glas und die Barkeeperin schüttet nach. Die beiden unterhalten sich danach noch weiter angeregt. Die Kamera zoomt langsam heraus und zeigt noch die anderen Gäste die Morbeus weiterhin angaffen, bevor dieses Segment dann komplett endet.



James Corleone: „Das ist eine Falle.“


Wieder mal irgendwo in einem Hinterzimmer befinden sich James Corleone und natürlich auch The End im Gespräch miteinander. Harmonie sieht anders aus, aber vollständige Abneigung auch. Die Lage mag angespannt sein, aber wie wir vor zwei Wochen gesehen haben, ist sich vor allem The End bewusst, dass es nicht ohne Corleone geht.


Genüsslich schlürft der ehemalige GFCW Intercontinental Champion an einem Glas Whiskey, während Corleone vielmehr um ihn herumtänzelt. Corleone wirkt tatsächlich so etwas wie nervös, denn, auch wenn The End ihn braucht, dennoch ist er auf Bewährung und es scheint nicht so, als würde sich „Inspirational“ Jim gut dabei fühlen.


James Corleone: „Luna wird dich herausfordern. Sie will dich zu sich locken und dann…“


End sitzt auf einem Sessel, den Blick ins Leere gerichtet, bis er schließlich zu seinem Manager schaut.


The End: „Dann, was?“


Wieder schwingt hier ein Subtext mit: ‚Was willst du mir hier schon wieder erzählen?‘ könnte man meinen. The Ends Ansage an Corleone ist klar – er kann selbst denken und braucht ihn nicht dafür, um ihn auf offensichtliches hinzuweisen.


The End: „Ich bin mir sicher, dass du einen klugen Vorschlag hast, wie ich mit der Situation umgehen soll, also nur zu alter Mann.“


Obwohl es The End ist, der sitzt und Corleone „über ihm steht“, wie es die Position und Perspektive vorgibt, ist das Machtverhältnis hier klar, das hat The End eindrucksvoll bewiesen. Aber James Corleone ist natürlich auch kein so kleiner Geist, er weiß, dass er aufpassen muss, was er sagt, aber er weiß auch, dass er sich nicht klein machen lassen darf. Wie auch immer: in seiner Situation ist Vorsicht geboten.


James Corleone: „Oh, verzeih mir. Ich will dir auf keinen Fall vorgeben, was du zu tun und zu lassen hast. Ich bin mir sicher, du hast einen ausgezeichneten Plan.“


End stellt den Whiskey weg. Er erhebt sich und sucht den Blickkontakt mit Corleone. Natürlich entgeht ihm der zynische Unterton hierbei nicht. Die Stimmung spannt sich an, aber bleibt ruhig. Gerade hat das vielmehr was von einem einfachen gegenseitigen Demonstrieren der Macht, so wirklich böse ist – hier in der Situation zumindest – wohl keiner auf den jeweils anderen.


James Corleone: „Es kann sein, dass sie dich in die Falle locken. Sie rufen dich heraus und greifen dich an. Ich rate dir dazu, nicht darauf einzugehen.“


End schmunzelt leicht arrogant.


The End: „Durchaus möglich. Andererseits…“


Nun ist es The End, der in dem Raum herumläuft.


The End: „Ist Leviathan gerade nur noch ein Schatten seiner selbst. Ohne Kopf funktioniert die Schlange nun mal nicht und während der Eine den starken Mann als Champion spielt, ist die andere damit beschäftigt nicht an ihren Wunden zu erliegen. Silas befindet sich mal wieder in einer Existenzkrise, in der er sich den Konsequenzen seiner Entscheidungen stellen muss und Mykru? Hmm. Der ist mal wieder einfach nur dabei… oder auch nicht.“


End greift erneut nach dem Glas.


The End: „Und Drake… der weiß es vielleicht noch nicht, aber so langsam scheint all das unter ihm zu zerbrechen. Er hat sein Leviathan zurück, aber um welchen Preis? Der kümmert sich lieber um jemanden anderen als um seine Gefolgschaft. Die wissen doch alle selbst nicht, was sie gerade tun, also ist ein geplanter Angriff wohl das letzte, was die jetzt vorhaben könnten.“

James Corleone: „Du bist zu klug dafür, End. Unterschätzen sollte man sie trotzdem nicht. Was du Luna angetan hast… das werden sie dir nicht verzeihen.“


End nimmt einen weiteren Schluck.


The End: „Da hast du vollkommen recht und deshalb werde ich sie auch nicht unterschätzen. Ich werde natürlich nicht einfach zu ihr spazieren, wo sie mich hinhaben will.“


End dreht sich nun zu Corleone herum.


The End: „Du wirst das tun.“


Jetzt hat Ends Grinsen eher etwas Verschmitztes, während James Corleone die Anspannung immer deutlicher ins Gesicht geschrieben zu sein steht. End will, dass er in die Höhle der Schlange geht. In die Höhle der wütenden, wütenden Schlange.


The End: „Du weißt, was ich will. Du weißt, wozu ich bereit bin. Ich habe volles Vertrauen in dich und das du genau das richtige sagen, tun und entscheiden wirst, denn Mister Corleone… JETZT darfst du für mich sprechen.“


Ein kleiner Wink an das Interview mit Mac Müll vor zwei Wochen, als End Corleone noch mehr oder weniger das Wort verboten hat, das hat Corleone jetzt zurück, allerdings bedeutet das auch, dass er dieses jetzt an Luna Rosario richten darf.

Die allen Grund hat mächtig sauer auf The End zu sein.

Und natürlich… auf ihn selbst.

ABER: … aber, Corleone ist ein Profi. Auch, wenn hier vielleicht etwas gebührender Respekt, sich der wütenden Luna Rosario zu stellen, dazu gehört, denn Corleone glaubt natürlich an sein eigenes Wort – unterschätze sie nicht – so weiß er dennoch, wie er sich geben muss. Er mag gerade bei End etwas in Ungunst stehen, aber dennoch darf er seine Fassade nicht zerbrechen lassen.

Professionell wie eh und je, emotionslos und ohne die Miene zu verzieren, setzt er also zur Antwort an.


James Corleone: „Aber selbstverständlich. Ich habe nie davor zurückgeschreckt mich deinen Gegnern zu stellen und werde jetzt nicht damit anfangen. Ich werde dich nicht enttäuschen.“


Corleone richtet sich die Krawatte und läuft anschließend davon, während End ihm hinterherschaut. So richtig deuten kann man es nicht, aber tendenziell sollte man meinen auch ganz zufrieden.



Drei Stunden vor der Show…


Aiden Rotari: „Willkommen zu Hause.“


Mit dem Lächeln eines Fremdenführers auf den Lippen begrüßt der Mann aus Atlanta nicht nur einen, sondern gleich zwei Männer, die ihren Weg über den Parkplatz vor der Ball Arena beschreiten – der Heimat der aktuell besten Basketball-Mannschaft der Welt, der Denver Nuggets.


Heute Abend beheimatet die Location einige der talentiertesten und fähigen Wrestler, die unser Planet zu bieten hat. Ein Ort, an dem Champions sich im Moment wohl zu fühlen scheinen. Und wenn wir von solchen Wrestlern sprechen, werden die Namen Alex Ricks und Antoine Schwanenburg relativ früh fallen, vielleicht sogar an erster und zweiter Stelle – in welcher Reihenfolge auch immer. Sonderlich wohl scheinen sie sich jedoch beim Anblick dessen, was sich ihnen bietet, nicht unbedingt zu fühlen.


Antoine Schwanenburg steht dort, casual chic beschreibt seine Kleidung am Besten. Es ist sommerliches Wetter, knapp unter 30 Grad, da darf man auch mal den obersten Knopf des himmelblauen Hemdes aufgeknöpft lassen und die Krawatte natürlich auch weglassen. Darüber aber ein sportliches Sakko, die Ärmel ganz leicht hochgekrempelt, nicht mal bis zu den Ellbogen. Die Sommersonne strahlt von seiner großen Sonnenbrille ab, welche er non chalant abnimmt, als er seinen Körper in Richtung Alex dreht, denn der Mathematkier steht daneben. Die Hände hinter dem Rücken, das Hemd bis zu den Ellbogen hochgekrempelt. Kurz lässt er seinen Blick über das aufgebaute Szenario wandern. Dann geht sein Blick zu Aiden. Ein Schnaufen. Das muss als Begrüßung reichen.


Aiden Rotari: „Insofern sich mein Partner korrekt erinnert nahm die Geschichte von Brainpain ihren Ursprung ganz in der Nähe, richtig?“


Selbiger Partner ist bis jetzt noch nicht zu sehen. Stattdessen wuseln jedoch einige Mitarbeiter um Rotari herum, die meisten mit etwas in der Hand das wie ein Taco aussieht, einer klopft ihm im Vorbeigehen gar recht dankbar auf die Schulter während er Schwanenburg und Ricks nur mit gesenktem Kopf und beinahe leicht unterwürfig zunickt und da wir diese Szene momentan zu sehen bekommen, war anscheinend jemand aus der Kamera-Crew gedankenschnell genug ein Gerät auf die Szenerie zu richten, sobald Ricksenburg im Anmarsch war.


Aiden Rotari: „Ein solch triumphaler Empfang wie Robert in Toronto oder ein bedeutender Sieg wie mir in Atlanta werden dem großen Antoine Schwanenburg wohl heute leider verwehrt bleiben. Absurd, dass die GFCW nicht glaubt, dass sich die Leute in seiner eigenen Heimat genug für ihn interessieren, um ihm ein Match auf der Card zu geben, geschweige denn ein Großes. Gibt es da jemanden im Office, der schlecht auf den Champion aller Champions zu sprechen sein könnte?“


Ist das eine Andeutung in Richtung der Ehefrau von Antoine? Bis zu diesem Punkt hatten sich sowohl Rotari als auch Breads recht kooperativ gezeigt, was die Belange von Frau Schwanenburg anging. Das könnte allerdings selbstverständlich ebenso bloß eine leere Worthülse sein. Wie dem auch sei, kopfschüttelnd deutet Rotari auf die Szenerie hinter sich, die nun von der Kamera, die etwas herauszoomt, eingefangen wird.



Aiden Rotari: „Wenn die GFCW schon nichts für das Homecoming eines ihrer größten Helden tut, wollte ich das tun. Schließlich wurden in den letzten Wochen einige… unschöne Dinge gesagt. Und ich würde nicht wollen, dass wir in ein Match dieser Größenordnung gehen ohne zumindest versucht zu haben, böses Blut aus der Welt zu schaffen. Es soll schließlich um das gehen, was im Ring passieren wird, und nicht um… irgendetwas anderes. Um Sport. Um Business.“


Der Blick von Rotari heftet sich bei diesen Worten vor allem auf Ricks, den er aus Protokoll-Zeiten zumindest gut genug kennt um zu glauben, ihm mit diesem Aspekt entgegen kommen zu können.


Aiden Rotari: „Es gibt augenscheinlich einige Probleme, die euer ewiger Bund mit diesem Match und mir im Speziellen zu haben scheinen. Und so etwas lässt sich nur schwerlich hinter dem Rücken eines anderen klären. Deshalb wäre es mein Wunsch das hier und jetzt aus der Welt zu schaffen.“


Rotari tritt einige Schritte zur Seite, und ermöglicht uns so den Blick auf einige behelfsmäßig aufgestellte Tische und Stühle, an denen die Mitarbeiter, die sich am Foodtruck bedient haben, sitzen und ihr Essen bei gutem Wetter genießen, nicht ohne den gelegentlichen flüchtigen Blick in Richtung der Wrestler.



Die eine Hälfte von Sleaze setzt sich an einen noch freien Tisch, sogar luxuriöserweise mit einem Sonnenschirm daneben gepaart. Es ist ein runder Tisch, mit vier im 90 Grad Winkel zueinander aufgestellten Sitzgelegenheiten, sodass es egal ist, wer sich wo hin setzt, man hat immer alle im Blick und es werden keine zwei Seiten gebildet – auch wenn erst drei Mitglieder dieser offensichtlich von Rotari in aller Öffentlichkeit und vor Live-Publikum geplanten Tafelrunde anwesend sind.


Aiden Rotari: „Bedient euch gerne. Selbstverständlich kostenlos. Ich kann den Barbacoa Taco sehr empfehlen.“


Der Mathematiker tritt voran. Antoine will ihn noch kurz zurückhalten, legt seine Hand auf Alex’s Brust, ahnt einen Hinterhalt, doch allein per Blickkontakt führen die beiden ein Gespräch, das bei anderen Teams womöglich zu einer ausufernden Diskussion werden könnte. Die Augen des Mathematikers sprechen eine deutliche Sprache. Er hat keine Angst. Nicht vor einem Angriff von Sleaze. Nicht hier, nicht jetzt, womöglich generell nicht. So schüttelt er den Kopf und setzt sich in Gang, um eine Stuhllehne zu greifen, den Stuhl vom Tisch wegzuziehen und sich prompt zu setzen. Ohne Essen. Es wird lediglich ein Bein quer auf das andere gelegt und die Hände darauf ineinander gefaltet.


Alex: „Aiden…was willst du? Du hast wirklich den Eindruck, wir müssen noch einmal miteinander sprechen bis zu unserem Kampf? Es gibt keine Wogen zu glätten, Aiden. Antoine und ich haben kein Problem mit Sleaze. Robert und du stehen im Weg, also werden wir euch besiegen. Das ist alles…das ist die logische Konsequenz.“


Antoine jedoch bleibt vorerst noch stehen. Visiert Aiden an. Visiert Alex an. Visiert Adam an, denn so heißt der Taco-Mann bestimmt. Er wirkt irgendwie neutral. Nicht besonders genervt, nicht besonders zufrieden. Neutral eben.


Antoine: „Veggie.“


Das ging in Richtung Adam, dann setzt er sich schwungvoll auf den Stuhl, als würde ihm dieser Ort hier gehören. Wie selbstverständlich lässt er sich nieder, gibt Alex sofort ein Handzeichen, dann ein kleines Lächeln. Alex sucht den klassischen Diskurs, aber das ist falsch. Falsch in Antoines Augen.


Antoine: „Vielleicht wurde ich hier geboren, Aiden.“


Wieder ein Lächeln, während er seine Sonnenbrille fachmännisch oben in das Hemd einhängt.


Antoine: „Aber ich identifiziere mich nicht mit Orten.“


Dann zeigt er in die Ferne. Man sieht sie nicht, aber er zeigt in die Richtung der Rocky Mountains.


Antoine: „Die Berge, die vermisse ich natürlich. Aber ansonsten? Ist es mir egal. Ich lebe hier seit über 20 Jahren nicht mehr. Das ist nicht mein Heim. Das ist nicht meine Heim-Show. Ich habe aktiv dagegen gearbeitet, dass dies im Marketing ausgeschlachtet wird.“


Nun schlägt er die Beine übereinander.


Antoine: „Triumphaler Empfang, monumentaler Sieg. Ja, darüber könnt ihr euch freuen, in eurem „Homecoming.“ Mein Homecoming ist immer und überall. Überall ist mein Empfang triumphal, jeder meiner Siege ist monumental. Das ist mein Sport, mein Business. Dass, bei aller Liebe und Respekt, du darüber reden willst...“


Seine Mundwinkel verraten, was das nächste Wort sein wird oder werden würde, denn er zieht sie verschmitzt nach oben.


Antoine: „Also kommen wir zum Punkt. Wo ist Robert? Glaubst du wirklich, dass Alex und ich mit DIR über den Sport, über Business sprechen? Du bist Nichts, Aiden. Du kannst mir das Essen bringen, das ist eher deine Kragenweite. Ich warte, bis Robert da ist, bevor wir hier irgendwas klären, denn... böses Blut? Pardon? Du weißt nicht, wovon du redest. Böses Blut. Ich sehe davon nichts. Ich weiß davon nichts. Wo ist Robert?“

Robert Breads: "Hier."


Köpfe drehen sich, und zwar in die Richtung, aus der die Stimme kommt – mit Ausnahme von Aiden Rotari, der unablässig Antoine Schwanenburg im Visier hat. Die Kamera schwenkt ein Stück weit nach links, und tatsächlich tritt Breads hinter einer Gruppe von plaudernden Mitarbeitern hervor. Wie lange steht er da schon?


Robert Breads: "So behandelt man also jemanden, der einem ungefragt einen durchdachten und aufwändig geplanten Empfang bereitet?"


Damit dürfte geklärt sein, dass Breads die Konversation mitbekommen hat, die sich hier ereignet hat. Ob er zufällig erst jetzt angekommen ist oder bewusst gewartet hat, um zu sehen, wie mit Aiden Rotari umgegangen wird solange er nicht anwesend ist, ist nicht ersichtlich, während er sich an den letzten noch freien Platz setzt. In seiner Hand hält er eine Dose.


Robert Breads: "Aiden hat mich extra losgeschickt, ein Getränk zu holen dass hier in Colorado an der Spitze der Beliebtheitsskala liegt. Und so gehst du mit ihm um?"


Er hält das Behältnis, das ganz offenkundig Bier beinhaltet, in die Höhe. Die Aufschrift weist es als ein Produkt der Marke "Anchorage Blessed" aus – rein zufällig nicht nur tatsächlich überaus populär in der Gegend, sondern auch eine Erinnerung an den Ort von Antoine Schwanenburgs Titelverlust. Man könnte nun die Frage stellen, ob das ein unglücklicher Zufall oder minutiös geplante Passiv-Aggressivität ist, aber da wir hier von Robert Breads reden ist die zweite Variante die mit Abstand wahrscheinlichere. Mit einem Schulterzucken stellt er sie vor sich auf den Tisch, nahe genug bei Antoine, als dass er sie sich greifen könnte, wenn er wollte.


Robert Breads: "Genau da liegt unser Problem. Ich hätte wirklich gerne kein Problem. In meinem idealen Szenario steigen wir in sechzehn Tagen in den Ring, respektvoll und finden auf rein sportlicher Ebene heraus, welches Team besser ist. Das ist mein Wunsch. Aber, um eine Phrase zu bedienen, das Leben ist kein Wunschkonzert. Und so gibt es eben doch ein Problem."


Der Blick von Breads wechselt zwischen Ricks und Schwanenburg, während Rotari weiterhin den Ehemann von Amélie nicht aus den Augen lässt.


Robert Breads: "Ich habe kein Problem damit, dass ihr euch für die besseren Wrestler haltet. Ich fände es sogar seltsam, wenn das nicht der Fall wäre. Womit ich ein Problem habe, ist die Respektlosigkeit, die uns entgegengebracht wird."


Ein wenig Doppelmoral ist hier sicherlich im Spiel, aber die Aussagen von Schwanenburg bei der letzten Show lassen es nicht wirklich zu, ignoriert zu werden.


Robert Breads: "Der Fokus auf mich und das Ignorieren von Aiden ist zwar verständlich, wenn man bedenkt, dass es da ein noch nie dagewesenes Singles Match gibt, welches sicherlich hoch interessant wäre und welches einem gewissen Mann an diesem Tisch einfach nicht aus dem Kopf zu gehen scheint…"


Und nun wendet sich Breads spöttisch an den Mathematiker.


Robert Breads: "...nicht wahr, Alex?"


Falsch liegt der Kanadier nicht. Alex Ricks vs Robert Breads hat in der Tat noch nie statt gefunden. Das Duell um die Frage "Wer war der beste Wrestler im Protokoll?" könnte nun schließlich final zwischen Breads und Ricks beantwortet werden, nachdem NCT durch seine Pleite im Madison Square Garden aus dem Rennen ist. Doch "Canada's Own" macht schon weiter, bevor darauf weiter eingegangen werden kann.


Robert Breads: "Nur weil etwas nachvollziehbar ist, ist es allerdings noch lange nicht in Ordnung. Wir sind hier, bereiten euch einen freundlichen Empfang, und sind bereit, über die getätigten Aussagen in Richtung von mir und meinem Partner hinweg zu sehen. Wir sind bereit, ein Duell auf Augenhöhe, geprägt von Fairness und dem sportlichen Wettkampf-Gedanken mit euch zu führen. Das wäre meiner Ansicht nach das perfekte Szenario für Stranded."


Nun zieht der zweifache World Champion eine Grimasse, als würde ihm ein unangenehmer Gedanke in den Sinn kommen, der seine gute Absichten verdunkelt.


Robert Breads: "Das andere Szenario wäre ein… persönliches Match. Wir hätten keine Wahl als das, was uns vorgeworfen wurde, persönlich zu nehmen. Und ihr wollt kein persönliches Problem mit uns haben, denn dafür seid ihr nicht dumm genug."


Breads, der washed ist. Rotari, der längst nicht so gut ist, wie er glaubt zu sein. Das wurde Sleaze vorgeworfen, und das soll offensichtlich nicht so stehen gelassen werden. Der nachtragendste Mensch in der Geschichte der Promotion und ein moralbefreiter Lügner sind sicherlich keine Leute, mit denen man ein Problem auf einer persönlichen Ebene haben möchte, so viel steht fest – andererseits ist Ricksenburg auch für diese zwei sicherlich keine einfach zu knackende Nuss.


Aiden Rotari: "Also möchten wir eine Entschuldigung."


Noch immer hat Rotari den Blick nicht von Schwanenburg abgewendet. Dass diese Fixierung irgendwo zwischen "unangenehm" und "gruselig" anzusiedeln ist erübrigt sich zu erwähnen, ebenso wie die Tatsache, dass das entweder gewollt oder Aiden egal ist.


Robert Breads: "Von euch beiden. Schließlich steht der eine für das Wort des anderen gerade, wo ihr doch nicht nur ein Team, sondern sogar ewig seid, nicht wahr?"


Dabei nimmt Breads Ricks ins Visier. Er will damit eindeutig klar machen, dass ihm sehr wohl bewusst ist, dass Schwanenburg derjenige ist, der offenkundiger in die verbale Offensive gegangen ist, aber er Ricks nicht mit stumm dasitzen und Arme verschränken davon kommen lassen möchte.


Robert Breads: "Entschuldigt euch und schüttelt unsere Hände und unser Problem ist vom Tisch. Wir werden bei Stranded heraus finden, welches Team besser ist. Tut das nicht… und wir werden euch bei Stranded nicht bloß mit einer Niederlage davonkommen lassen. Wir werden uns gezwungen sehen, ein Statement zu machen. Sowohl am Mikrofon als auch im Ring. Ich warne euch ohne Umschweife vor, dass euch das nicht gefallen würde. Kein bisschen. Deshalb gebe ich euch, die ich als Sportler und Säulen dieser Promotion respektiere, die Chance, das abzuwenden. Ihr habt die Wahl. Zollt uns Respekt… oder findet heraus was passiert, wenn ihr es nicht tut."


Die Arme des Mathematikers bewegen sich nicht. Sie lagen auf dem Bein, sie bleiben dort liegen. Mit desinteressiertem Blick schaut Ricks auf Breads.


Alex: „Kennen wir uns nicht besser?“


Der gleiche Blick wird auch Aiden geschenkt.


Alex: „Haben wir uns im Protokoll nicht kennengelernt?“


Er schnauft. Dann schüttelt er fast schon entnervt den Kopf und schaut wieder vor sich auf die Tischplatte. Er hat keine Lust auf diese ganze Angelegenheit. Oft genug sind seine Emotionen recht verborgen, in diesem Falle ist seine Körpersprache aber doch deutlich.


Alex: „Es wird keine Entschuldigung geben. Nicht von mir…und auch nicht von Antoine?“


Er neigt den Kopf leicht zur Seite, schaut prüfend zu seinem Partner. Ohne wirklich eine Reaktion abzuwarten, geht der Blick aber schon wieder zur Tischplatte.


Alex: „Diese Veranstaltung hier unterstreicht, was ich wieder und wieder erkläre. Robert, Aiden…ich bin der beste Kämpfer von German Fantasy Championship Wrestling.“


Gerade das Wort „Kämpfer“ wird dabei betont, Ricks nimmt sogar den Kopf leicht nach vorn. Verstärkendes Nicken.


Alex: „Ich nehme mir nicht vor, ein Duell am Mikrofon gegen euch zu bestreiten. Ich weiß, wie gut ihr darin seid. Ich weiß, welche herausragenden Wrestler ihr seid. Welche Geschichten ihr erzählt, welche Vergleiche ihr habt, um die Moral eurer Gegner zu senken, eure Gegner zu demütigen oder euch selbst zu stärken. Das bin ich nicht. Das war ich nie.“


Er schaut wieder hoch, Blick gen Aiden.


Alex: „Ich sage, was ich denke. Ich sage, was ich für wahr und richtig halte. Ich sage nichts um Personen zu verletzen.“


Langsam und beiläufig nimmt er eine Hand vom Tisch hoch, ballt sie zur Faust und hält sie neben sein Gesicht.


Alex: „Dafür habe ich meine Kämpfe.“


Aus der Faust wird der Zeigefinger gelöst und auf Breads gezeigt. Alex’s Augen folgen ihm.


Alex: „Wenn du unsere Worte also persönlich nehmen möchtest, dann tu das, Robert. Wenn du denkst, uns fehlt Respekt, dann denke das. Eine Sache solltest du allerdings nicht tun, Robert.“


Er fährt den Finger wieder ein, legt die Hände wieder auf den Tisch. Sein Blick wird verengt.


Alex: „Uns mit einem Kampf drohen. Denn wenn wir wirklich herausfinden sollen, was passiert, wenn wir uns nicht entschuldigen…dann solltest du dir besser sicher sein, dass wir tun, was du möchtest. Denn im Ring werdet nur ihr etwas erfahren. Das Offensichtliche.


Ricksenburg…ist ewig.“


Antoine: „Der einzige, der sich hier entschuldigen muss, bist du.“


Der Zeigefinger wandert gen Aiden.


Antoine: „Denn du bist derjenige, der nicht in diese Runde passt. Du bist derjenige, der es nicht verdient, mit Alex und mir am gleichen Tisch zu sitzen, geschweige denn im gleichen Ring zu sein.“


Mit einer ausladenden Handbewegung verdeutlicht er den Tisch des Taco-Trucks.


Antoine: „Und du, Robert, von dir hätte ich mehr erwartet, als das hier.“


Erneut die ausladenden Handbewegungen, die Wahl des Etablissements gefällt ihm nicht so sehr, wie es scheint.


Antoine: „Dass du wirklich glaubst, du und Aiden hätten tatsächlich eine Chance gegen Alex und mich, das ist auch erschreckend entschuldigungswürdig. Den Respekt, den du forderst, den kannst du vielleicht für dich fordern, aber für Aiden? Respekt verdient man sich im Ring, durch seine Leistungen, durch Titel und Erfolge. Respekt verdient man sich nicht dadurch, neben jemandem zu stehen, der mal erfolgreich war. Selbst, wenn du nicht in den letzten Jahren massiv abgebaut hättest, was du definitiv getan hast, hättet ihr keine Chance, Robert. Aiden macht dich merklich schlechter, während Alex und ich uns gegenseitig besser machen. Also selbst wenn wir hier das große Fass aufmachen würde, wer wahrlich der BESTE aller Zeiten ist und wir uns auf dich einigen würden, was wir nicht tun würden, aber WENN…“


Während der Veggie-Taco an den Tisch gebracht wird, steht Antoine vom selbigen auf.


Antoine: „Die Synergie von Alex und mir würde dich selbst auf deinem absoluten Leistungs-Zenit übertreffen.“


Ein letztes Mal wird der Zeigefinger eingesetzt, gegen Aiden, während nun auch Alex aufsteht.


Antoine: „Er macht dich nicht besser, Robert. Im Gegenteil. Bei Stranded wirst du ein ganz, ganz böses Erwachen haben. Ich bin mir meiner Sache so sicher, Robert, dass ich dir hier und jetzt verspreche mich öffentlich bei dir zu entschuldigen, eines meiner famosen Statements absetzen werde, falls er…“


Gemeint ist natürlich Aiden Rotari.


Antoine: „NICHT dafür sorgt, dass ihr gegen uns untergeht.“


Dann ein Lächeln und ein Blick zum Taco, der durch die Sonne schön warm gehalten wird (da gibt es keine gesundheitlichen Bedenken).


Antoine: „Den überlasse ich euch. Junges und dennoch ranziges Gemüse scheint mir eher dein Beuteschema zu sein, Robert.“


Zur Verabschiedung klopft Alex zwei Mal auf den Tisch und dann geht er gemeinsam mit Antoine wieder in die Richtung, aus der sie gekommen waren. Der Blick von Rotari bleibt so penetrant fest auf den Rücken von Schwanenburg geheftet dass man geneigt ist darauf zu warten dort zu sehen wie sich ein Fadenkreuz manifestiert, während Breads sich seufzend zurücklehnt und mit Zeigefinger und Daumen seine Schläfen massiert.


Aiden Rotari: "Ich wage zu behaupten, dass sie die Option "persönlich" mit selbstbewusstem Nachdruck gewählt haben."

Robert Breads: "Ich habe genug Respekt vor Ihnen als Wrestler, um ihnen zumindest anzubieten diese Sache nicht eskalieren zu lassen."


Der ehemalige Performance Center Stand-Out schweigt eine Sekunde lang, ehe er den Kopf tatsächlich dreht – eventuell allerdings auch nur, weil Schwanenburg außer Sicht ist. Das verrät uns die Kamera-Perspektive nicht. Dennoch liegt nun seine ganze Aufmerksamkeit auf seinem kanadischen Partner, und aus den nun folgenden Worten spricht eine gewisse Forschheit.


Aiden Rotari: "Das hast du getan. Du hast ihnen vorgeschlagen, dein aktuelles Spiel zu spielen. Aber sie bevorzugen mein Spiel, das Spiel, dessen Regeln du vor über zehn Jahren für die GFCW geschrieben hast, wie es scheint – das ohne Respekt."

Robert Breads: "Ich weiß, ich weiß."


"Canada's Own" neigt sich in seinem Stuhl nach vorne, und schenkt Aiden demonstrativ das gleiche Maß aus Aufmerksamkeit, das auch ihm zukommt, um ihm zu beweisen, dass er ihn vollkommen ernst nimmt. Diese Konversation hat überdeutlich klar gemacht, welches Verhältnis hier vorherrscht, und die Fronten sind verhärtet. Nun, da Breads' Angebot abgelehnt wurde, kann er sein Gewissen von jeglichen Schuldgefühlen befreien, egal, wie unnötig dreckig und


Robert Breads: "Dann ist es nun unsere Aufgabe sicher zu stellen, dass sie sich an unsere Lektion für sie bei Stranded ewig erinnern werden."



In den Katakomben der Ball Arena ist Kyle Douglas, einer der heißesten Wrestler der vergangenen Monate, zu sehen. Die Crowd-Reaction ist nicht ohne, auch wenn Kyle heute gar nicht im Ring im Einsatz sein wird. Die Kamera fängt gerade ein, wie der Olympionike am Telefon ist…


Kyle: „Ma. Bitte versuche du doch mal mit Ray zu reden. Er sieht gar nicht gut aus. Zuerst habe ich mich ein wenig gefreut aus Schadenfreude. Aber jetzt nicht mehr. Ich glaube er braucht dringend Hilfe. Ich weiß nicht, ob er das heutige Match überleben wird?!“


..


Kyle: „Nein, ich kann nicht mit ihm reden und er auch nicht mit mir….Ja, wir sind beides Sturköpfe…“


Nun erscheint Niander Cassady-Taylor im Bild. Ein lautes pfeiffen ist aus der Halle zu hören.


Kyle: „Äh. Ich muss Schluss machen. Machs gut, Ma.“

NCT: „So so. Du hast doch gar kein Match, Kyle. Oder warum brauchst du Beistand von deiner Mutter?“

Kyle: „Witzig, Niander. Ich habe sie gebeten mal nach Ray zu schauen….“

NCT: „Vergiss doch den Vollidioten. Lass das gar nicht an dich heran. Das wäre falsch. Wichtig ist unser Match heute gegen Drake! Die volle Konzentration aller Children muss heute auf ihn und seine Schergen liegen. Nach dem Sieg von Kyd in der letzten Woche und deinem beeindruckenden Streak haben wir wieder Oberwasser! Wir sind im richtigen Fahrwasser. Aber wir brauchen nun die Fokussierung. Der große PPV Stranded steht bald an und ich will doch weiter richtig positionieren. Du bist die heißeste Aktie der gesamten Liga. Lass dich nicht von Nebenschauplätzen ablenken.“

Kyle: „Oh cool, Niander. Du weißt einen immer zu motivieren. Die Sache mit Drake will mir auch nicht aus dem Kopf. Er muss doch gesehen haben, dass nicht nur ich Matches gewinne. Wir sind ein großes Team.“


NCT: „Bei dem Mann etwas logisch ergründen zu wollen…spar dir die Zeit! Drake ist noch etwas rostig und noch lange nicht der Drake Nova Vaughn von früher. Ich werde ihn heute bezwingen und dann ist auch endlich sein Maul gestopft.“


Die Antwort reicht Kyle wohl. Motiviert verlässt er die Szenerie. Niander schaut seinem Zögling noch nach, als plötzlich Maurice und Kyd Flawless bei ihm stehen.


Maurice: „Boss, du hattest….“


NCT: „So ihr beiden. Ihr müsst das heute Abend regeln, ich nehme euch in die Pflicht. Tut alles dafür, dass ich heute Abend als Sieger den Ring verlasse. Macht euch nützlich und stellt euren Wert für die Children of Wrath unter Beweis! Egal in welcher Situation.“


Cassady-Taylor lässt dann die beiden stehen und verschwindet aus dem Bild. Maurice schaut dann Kyd nickend an, der jedoch zuckt etwas mit den Schultern. Die Kamera schwenkt aus, die Regie ist wieder dran.




War Evening, Ball Arena (Denver/Colorado, USA), 14.07.2023


In Kooperation mit




Pete: „Meine Damen und Herren, herzlich willkommen zu War Evening – der letzten Ausgabe unserer geliebten Bi-Weekly-Show, bevor es zurück nach Deutschland geht!“

Sven: „Ganz recht, Pete. In sechzehn Tagen wird es an den Stränden der Ostküste zu GFCW Stranded kommen, aber unser letzter Stop vor dem zweiten und damit letzten Pay-Per-View aus den USA auf dieser Tour ist heute Abend genau hier: In Denver im Bundesstaat Colorado.“

Pete: „Direkt aus der Ball Arena, Heimat der amtierenden NBA-Champions, der Denver Nuggets! Man ist hier also Gewinner und Stars gewohnt… und davon haben wir euch heute auch eine ganze Menge mitgebracht.“

Sven: „Fünf Matches! Dreizehn Wrestler! Und sicherlich noch viele mehr, die zwar nicht auf der Card stehen, aber dennoch anwesend sein werden.“

Pete: „Kommen wir zum ersten Match des Abends... oder auch nicht!“

Sven: „Wie bitte, was soll das denn heißen?!“

Pete: „Ich bekomme gerade aufs Ohr gesagt, dass der Opener abgesagt wurde, es wird kein Match stattfinden. Scheinbar sind Derrick und Nelson Chapman nicht in der Halle.“

Sven: „Was zum... Eine No Show?! OMG...“


???: „Allerdings, was für eine Frechheit. Diese jämmerlichen Feiglinge.“


Boris platzt in die Szenerie und haut die beiden Kommentatoren fast von ihren Stühlen, als er zwischen sie tritt.


Boris: „Dieser Derrick hat Muffensausen bekommen, hehe. War doch klar, dass der gegen meinen Kumpel den Hunkyman und mich, Boris die Bestie, nicht wird gewinnen können. Das ist ihm scheinbar auch klar geworden. Und Nelson, dieses Wiesel, hat auch die Hosen voll, denn er will mir auf diese Weise scheinbar bei Stranded aus dem Weg gehen. Aber das wird noch ein Nachspiel haben, das sage ich euch!“


Singles Match

El Otavio vs Mykru


Pete: „El Otavio tritt heute gegen Scarecrow an, der… Moment, nein, falsch. Oder doch nicht? Wer weiß das schon!“

Sven: „Wir wissen es, Pete. El Otavio und sein Partner, der spanisch-sprachige Muskelberg, sind auf bestem Wege, sich in Rekordzeit in die Nähe der Tag Team Titel zu arbeiten… und sie dann vielleicht sogar zu gewinnen.“

Pete: „Es wurde in der letzten Show auf jeden Fall schon einmal deutlich, dass sie das Zeug haben, die Champions zu pinnen – denn genau das hat Otavio in der letzten Show geschafft. Kann er dieses Kunststück wiederholen und vor dem Pay-Per-View beide Tag Team Champions in Singles Matches besiegen?“


Tag Team Match

Lionel Jannek & Thomas Camden vs Puppenspieler & Berzerk


Pete: “Parejas Increibles!”

Sven: “Nun, nicht so ganz, aber fast. Thomas Camden, seines Zeichens unser amtierender GFCW Intercontinental Champion, und der sich auf Abschiedstournee befindliche Lionel Jannek haben eine bewegte Vergangenheit. Was sie auch haben ist allerdings ein gemeinsamer Feind: Den Puppenspieler.“

Pete: „Der konnte ein dickes Ausrufezeichen setzen, indem er Jannek bei der letzten Show gepinnt hat. Er ist bereits einmal daran gescheitert, Camden den Titel abzuluchsen, aber aufgeben scheint ihm nicht in den Sinn zu kommen. Nach dem vielleicht größten Sieg seiner Karriere schnappt sich der Puppenspieler seinen Gefährten Berzerk, der bei der letzten Show eindrucksvoll debütiert ist, und tritt sowohl gegen Jannek als auch gegen Camden an.“

Sven: „Bislang hat sich die Puppenspieler-Truppe an Camden die Zähne ausgebissen… bleibt das heute auch so?“


Singles Match

Drake Nova Vaughn vs Niander Cassady-Taylor


Pete: “Ein Match, das eigentlich keiner verlieren darf. Drake hat zuletzt von Zereo Killer ordentlich die Leviten gelesen bekommen, und Cassady-Taylor ist als Verlierer aus dem finalen Duell mit Aiden Rotari heraus gegangen. Sollte hier jemand Ansprüche auf die Main Event Regionen der Card anmelden wollen ist ein Sieg hier momentan unabdingbar.“

Sven: „Und das lässt noch die ganzen möglichen Nebenschauplätze außer Acht. Drake und seine Found Family müssen sich noch immer mit The End herumschlagen, der heute Abend von Luna Rosario ins Visier genommen werden soll. Zane Levy, Scarecrow und Mykru haben allesamt mit schwierigen Herausforderern für ihre Titel zu kämpfen. Sicherlich eine Menge Kram, der DNV hier durch den Kopf geht.“

Pete: „Und da sind wir noch gar nicht bei Kyle Douglas angekommen – dem Schüler von Niander Cassady-Taylor, der nach Siegen gegen Aiden Rotari und Robert Breads keinesfalls zur Ruhe kommen darf, sondern den neuen alten Leviathan-Fixpunkt im Ohr hat. Das gefällt Niander natürlich nicht, auch wenn der gleichermaßen auch noch mit seinem Dauer-Erzrivalen Morbeus beschäftigt ist… meine Güte, eine Menge Dinge, die in diesem Match gleichzeitig eine Rolle spielen.“


Singles Match

Raymond „Morbeus“ Douglas vs Ask Skógur


Pete: “Main Event Time! Der bereits angesprochene Morbeus wähnt sich nach seiner Pleite im Madison Square Garden in einer Art Sinnkrise… und zwar hoffentlich nur das. Wollen wir hoffen, dass der Gute nicht tatsächlich rückfällig geworden ist, was den Alkohol angeht. Sein Verhalten ist nämlich definitiv… ungewöhnlich.“

Sven: „Ganz recht, wir wünschen ihm da selbstverständlich nur das Beste. Der Leidtragende in dieser Situation bis hier hin ist in erster Linie Ask, der sich vom „neuen“ Morbeus ausgesucht wurde und als Punching Bag herhalten soll. Das sieht Ask aber selbstverständlich nicht ein, und so kommt es heute zum Duell: Morbeus vs Ask, hier, im Hauptkampf von GFCW War Evening, live aus Denver!“



Das kommt uns bekannt vor. Wieder dieser unheimliche, dunkle Raum, nur durch ein schwaches Licht an der Decke erleuchtet, den wir schon in der Show zuvor gesehen haben. Und wieder stürmt und gewittert es. Und auch das unheimliche Gesicht desselben Mannes lässt nicht lange auf sich warten. Ein Blitzeinschlag und da steht der Koloss mitten im Raum.


Matthäus Meister: „Ich habe es dir gesagt…“


Noch einmal ein etwas lauterer Blitzeinschlag und plötzlich steht Meister näher.


Matthäus Meister: „Ich habe dir gesagt, dass es so kommen würde, David. Die beinharte Realität.“


Die entscheidenden Aktionen des Matches werden eingespielt, von Rauschen untermalt. Die Landung auf der Rampe, der Spinebuster und der entscheidende Final Judgement.


Matthäus Meister: „Was hat dir all dein ‚Herz‘ genutzt? Was hat dir deine ‚Ehre‘ genutzt? All deine ‚Aggression‘? Deine ‚Furchtlosigkeit‘?“


Wieder kommt Meister ganz nah.


Matthäus Meister: „Gar nichts.“


Blitz und Donner. Störendes Rauschen. Dann Meister wieder in der Raummitte… mit dem Rücken zu uns.


Matthäus Meister: „Und das war erst der Anfang… eine Warnung an alle in der GFCW. Gewöhnt euch lieber schon einmal an meine Dominanz.“


Mehrere zerstörerische Szenen aus Meisters bisheriger Karriere werden, wieder mit dem Störrauschen, eingespielt. Dann richtet er den bedrohlichen Blick wieder zu uns und lächelt leicht… wie ein Serienmörder.


Matthäus Meister: „Sagt einfach… ‚Meister‘ zu mir.“


Rauschen. Donnern. Blitzen. Schwarz. Ende.


Pete: „Uiuiui… Da bekomm ich jedes Mal eine Gänsehaut und bin froh, wenn nicht ICH es bin, den er bedroht.“

Sven: „Bei der letzten Show hat er David Hott regelrecht zerstört. Wer kann seine Worte da nicht ernst nehmen? Da kommt etwas Bedrohliches auf die GFCW-Wrestler zu.“



Die Fitnessstudios in Denver sehen offensichtlich nicht anders aus als in anderen Ort auf der Welt. Hier eine Bankdrückbank mit Gewichten, da ein Butterfly-Gerät, dort ein Laufband, hüben eine Rudermaschine und drüben, hinter einer Glaswand, ein Squashfeld. Dass auf diesem Squashfeld allerdings unzählige Matten liegen, daneben eine Tafel aufgebaut ist und das Ganze offensichtlich gerade mit einer Handykamera eingefangen wird, das ist dann vielleicht schon einer eine Denverer Eigenheit. Vielleicht aber auch ein kleiner Gruß in die Heimat.

In diesem Moment schaltet der Kameramann nämlich die Frontkamera ein und prompt bekommt man das freundliche Lächeln eines Hobbybäckers in verschwitzten Trainingsklamotten zu sehen.


Thomas: „Siehste Schatz, wir ham hier so gut wie alles…Du weißt, ich wär gern länger zuhause geblieben, aber ich schätz mal, ich kann hier noch was mitnehmen…oder Coach?“


Ruckartig dreht er die Kamera zur Seite und tadda, da isser – nicht Alex. Sondern Lio. Lionel Jannek, genau gesagt.


Lionel Jannek: „Das wäre aber Diebstahl. Lass es lieber.“


Kleines Zwinkern hinterher um zu verdeutlichen, dass das ein Scherz sein sollte.


Lionel Jannek: „Spaß beiseite, du weißt wir bekommen es bei der nächsten Show mit zwei Riesen zu tun. Da dachte ich es könnte nicht schaden, wenn wir uns ein wenig überlegen, wie wir da vorgehen.“


Da betritt auch der Österreicher nun die Matten und Camden hört aufmerksam zu. (Hoffentlich)


Lionel Jannek: „Da ja keiner von uns beiden so groß und breit ist wie Berzerk und dieser Arminio Rothstein für Arme, hab ich weder Kosten noch Mühen gescheut und uns ein ungefähres Äquivalent engagiert…“


LJ deutet zur Seite und ein Mann kommt ins Bild. Ein junger, aber sichtlich großer und muskelbepackter Mann. Camden staunt nicht schlecht. Sogar ein knappes Pfeifen kommt da raus.


Lionel Jannek: „Das ist Lardo. Ein Bodybuilder aus der Gegend, der gerade in einer Wrestling-Schule seine ersten Schritte gemacht hat. Er wird unser Sparring-Partner sein, an dem ich dir ein paar nette kleine Kniffe gegen Riesen des Wrestlings zeige.“


Der Oregano hat das Handy an die Glaswand gelehnt, sodass man nicht unbedingt im besten Kamerawinkel aber immerhin noch ausreichend das Geschehen auf der Matte verfolgen kann. Noch beim Positionieren grinst er in die Kamera und flüstert in Richtung seiner Frau…


Thomas: „Kann ja nur gut werden…“


Schwungvoll dreht er sich zum Ring, öööh…zu den Matten, klatscht vorfreudig in die Hände und stellt sich Lardo gegenüber, nur um mit einer Hand noch einmal den Größenunterschied zu betonen. Abschätzend nickt er Jannek zu, mit einem Mund, der zur Schnute geformt wurde.


Was folgt ist der Klassiker der Sportfilme – eine Montage. Fehlt eigentlich nur noch das peppige Lied, das nochmal Feuer unter dem Hintern macht, aber auch so sieht man eine kleine Entwicklung bei Camden und Jannek. Das stumpfe Anrennen bringt gegen Riesen nichts, also zeigt der Österreicher dem Amerikaner, welche Hebel man wie betätigen könnte und es wirkt. Camden kann in den nächsten Sekunden Lardo tatsächlich ein ums andere Mal auf die Matte schleudern. Es sind nicht die härtesten Powermoves aber mühsam ernährt sich das Eichhörnchen und wenn sich einer mit Ernährung auskennen sollte dann doch wohl der Hobbybäcker.


Nach dieser eindrucksvollen Video-Montage vom Training mit Kolossen, verabschiedet sich der gute Lardo höflich und scheint dankbar für die Erfahrung zu sein… gleichzeitig scheint es ihm aber auch an einigen Stellen ein wenig wehzutun. Wie dem auch sei, Camden sitzt auf einer Langbank im Hintergrund und gönnt sich erstmal etwas H2O. LJ sitzt neben ihm und deutet auf die Tafel die neben ihnen steht.


Lionel Jannek: „Ich denke du hast es jetzt verstanden. Nutze ihr Gewicht aus und verwende ihren Schwerpunkt gegen sie. Im Idealfall gelingt es uns einen bestimmten Körperteil von ihnen zu bearbeiten, sodass sie das Überge- ich meine ihr Gleichgewicht nicht mehr richtig halten können. Und wenn das fehlschlägt, dann gibt es noch viele andere Tricks die du gegen sie auspacken kannst-“


Camden dreht das Handgelenk und die ausgespreizten Finger hin und her, wiegt die Aussage seines Gegenübers ab. Er kneift ein Auge zusammen, steckt die Zunge über zwei entblößte Zähne und fährt damit die obere Zahnlinie ab.


Thomas: „Meeeeh, das mit den Tricks überlasse ich vielleicht dir, wenns da um die ein oder andere Regel geht…aber jo, Alex hat auch immer mal vom Momentum und Schwung geredet. Sollt ich hinkriegen. Seile, Ecken, mach deine Umgebung zu deinem Freund und so weiter und so weiter und so weiter.“

Lionel Jannek: „Und was du auf keinen Fall tun sollst-“


Is logisch, Camden rollt schon fast mit den Augen, macht einen übertriebenen Halbkreis mit dem Kopf und schaut dann schmunzelnd zu seinem Coach.


Thomas: „Mich auf ‘n Kräftemessen einlassen…naja…und halt verlier‘n.“


Jannek blickt Camden an und weiß nicht recht ob es Übermut oder Lerneifer ist, der da gerade in seinem Ton steckt. Der Österreicher schiebt die Tafel weg und nimmt nun selbst einen Schluck.


Lionel Jannek: „So viel also zur Theorie… Wie das Ganze dann in der Praxis aussieht, das werden wir ja dann sehen. Aber wenn wir keine unnötigen Fehler machen, dann stehen unsere Chancen sehr gut.“


So sitzen die beiden nebeneinander, Schweiß auf der Stirn, Flaschen in der Hand und Zufriedenheit im Gesicht.


Thomas: „Wird nich leicht werden. Berzerk is schon ‘n Viech, aber der Puppenspieler is nochmal ‘ne Stufe drüber. Wurscht, ob er kleiner is, der Kerl is ‘n Monster…aber wir beide sind da auch nich nur zu Spaß im Match. Irgendwie wurschteln wir uns schon durch. Das is mein Leben. Wie’s alles klappt, versteht man nie, aber am Ende des Tages hocke ich hier, bin der Intercontinental Champion und stehe im Match neben einem der größten Namen der Ligengeschichte…danke nochmal.“


Er hält die Flasche in seiner Hand leicht zur Seite, von Jannek gibt’s das kurze Stößchen, das ist gleichwertig zum Wort „Freilich“.


Thomas: „Ich glaub an uns, Lio, sonst hätt ich’s Match nich vorgeschlagen. Dafür is mir mein Körper zu schade…und egal wie heftig das am Freitag wird, wenn wir zusammenhalten, kriegen wir’s gerissen.“


Er schaut seinen Partner an, klopft ihm dann auf die Schulter und nimmt die Kamera aus der Entfernung ins Visier. Er lächelt zuversichtlich.


Thomas: „Sind doch ‘n gutes Team, oder Schatz?“


Dann verschwindet das Lächeln und für einen Moment wird Camden ernster in seiner Miene.


Thomas: „Oder was meinst DU, Puppenspieler? Biste bereit für Team Sachertorte?“


Singles Match:
El Otavio vs. Mykru

Referee: Karo Herzog


El Otavio steht schon im Ring, begleitet von El Montaña de los Musculos.



Buhend werden die Tag Team Champions in der Ball Arena begrüßt, doch interessiert hat das Scarecrow und Mykru noch nie. Sie stehen dort auf der Bühne, bewaffnet mit Pestmaske, mit Fackel und mit den Tag Team Championships auf den Schultern. So gehen sie zum Ring, immer als Team, selbst wenn es ein Einzelmatch ist. Laura betrachtet das Match trotzdem so, wie es auf der Card steht.


Laura: „Auf dem Weg zum Ring. Eine Hälfte der GFCW Tag Team Champions. Für die Birds of Decay. Begleitet von Scarecrow….MMMMMMMMMMMYKRUUUUUUUUU!“



Die Buhrufe werden lauter, doch das schert sie nicht. Sie gehen einfach ihren Weg, unterwegs, um El Otavio zu vernichten. Scarecrow redet seinem Partner gut zu, Mykru entert den Ring. Zeit zum Spielen. Doch plötzlich stürmt Otavio los und prügelt auf Mykru ein, der mit diesem abrupten Matchbeginn wohl nicht gerechnet hat.



Pete: „Otavio legt hier ja los wie die Feuerwehr und gewinnt die Oberhand, wer hätte das gedacht!“

Sven: „Mal sehen, das Blatt kann sich auch schnell wenden.“



Doch jetzt hat erstmal der Spanier (?!) das Monster in die Ecke geprügelt, um ihn dann in die gegenüberliegende Ecke zu whippen. Der federt zurück und...



DROPKICK!!!



Krachend geht Mykru zu Boden, obwohl Otavio gelinde gesagt ein Hänfling ist, aber der Dropkick war gut ausgeführt. Doch schnell kommt Mykru wieder hoch. El Otavio springt hoch und...



HURRICANRANA!!!



Wieder rappelt Mykru sich hoch, als...



ROUNDHOUSE KICK!!!



Die Aktion war ein Volltreffer und Mykru sinkt benommen zu Boden. Otavio covert.



EINS!



ZWEI!



KICK OUT!



Mykru: „Argh...“



Stöhnend rappelt er sich auf, als El Otavio zu einem weiteren...



ROUNDHOUSE KICK!!!



ansetzt. Nein, Mykru duckt sich drunter weg und packt sich Otavio dann, der jetzt mit dem Rücken zu Mykru steht.



BACK SUPLEX!!!



EINS!



ZWEI!



KICK OUT!



Mit Mühe und Not kommt Otavio raus. Draußen schaut der Muskelberg etwas bedröppelt drein, so als ahnte er schon, dass das der Wendepunkt in dem Match sein könnte. Wobei man das unter de Musculos' Maske natürlich immer nur schwer sagen kann. Mykru ist jetzt richtig wütend und legt los. Er packt sich Otavio...



GERMAN SUPLEX!



Doch er lässt Otavio nicht los!



GERMAN SUPLEX!



Pete: „Oh nein, er wird doch nicht...“

Sven: „...zu einer Suplex-Stafette ansetzen?! Ich denke doch, hehe.“



GERMAN SUPLEX!





GERMAN SUPLEX!





GERMAN SUPLEX!





GERMAN SUPLEX!



Endlich hat Mykru scheinbar genug und will den völlig besinnungslosen Otavio covern.



Sven: „Das war's dann wohl.“



EINS!



ZWEI!



DREI!





NEIN!!!!!



KICK OUT!!!!!!!



Pete: „What?!“



Irgendwie schafft Otavio es, den Arm hochzureißen, doch bei Besinnung ist er nicht. Mykrus Miene verfinstert sich. Er schleudert Otavio in die Ringecke und prügelt auf ihn ein. Wie von Sinnen lässt er der Gewalt freien Lauf und lässt sich auch durch das Zählen des Ringrichters nicht beeindrucken. Und dann tatsächlich, was selten vorkommt:

DING DING DING



Sieger des Matches durch Disqualifikation: El Otavio



Immer weiter prügelt Mykru auf Otavio ein. Die Ringlocke läutet, die DQ Niederlage der Tag Team Champions ist besiegelt, doch das dürfte in diesen Momenten keinen der vier Männer im Ring interessieren – Karo Herzog vielleicht schon. Moment – vier Männer? In der Tat, denn kaum dass Scarecrow den Ring entert um sich auf El Otavio zu stürzen, kommt El Montaña rettend zur Hilfe, rutscht in den Ring und stürzt sich seinerseits auf das Sprachrohr der Birds of Decay. Er reißt Scarecrow von seinem Partner herunter, prügelt nun selbst auf ihn ein, bis Mykru wieder zur Stelle ist und der mit einem tiefen Dropkick Montaña zur Seite tritt. Mit welchen Konsequenzen? Natürlich den, die es geben muss: El Otavio hat eine Gelegenheit wieder in den Kampf zurückzufinden und sich nun seinerseits auf die beiden Gegner zu werfen. Das Chaos nimmt seinen Anlauf und die Schlägerei unter den Vieren nimmt kein Ende. Herzog versucht mit dem wiederholten Läuten der Ringglocke ihr Bestes, redet auf die beiden Teams ein, doch ihre Worte vergehen einfach in den Weiten der Arena.

Diese vier bekommt man absolut nicht unter Kontrolle, zumindest nicht mit normalen Mitteln. Dann aber passiert das womöglich Einzige, was in dieser Situation helfen könnte.

ER erscheint…

Der Candy Commissioner.


I’m the Candy Man!


Ein bloßes Auftreten hätte vermutlich nicht gereicht, ein Brüllen ins Mikrofon wäre überhört worden, doch beim Ertönen seines Themes reagieren die beiden Teams dann doch, lassen zumindest für einen Moment von ihren Gegnern ab und schauen zum Ring, wo sich Fletcher auch direkt mit Mikrofon bewaffnet die Ehre gibt und mit einer schnellen Handdrehung die Musik abwürgt. Er streckte den Zeigefinger der freien Hand aus, deutet auf beide Teams und wedelt damit hin und her. Vielleicht will er auf beide zeigen, vielleicht will er einem Kind aber auch sagen, dass es halt einfach mal nicht die Gabel in den Toaster stecken soll.


Eric: „Ihr vier lasst das jetzt, klar? Selbst dir Mykru?“


Er neigt den Kopf nochmal leicht zur Seite in Richtung des Sonderbaren. Der Commissioner wirkt dezent ungeduldig, zieht die Augenbrauen hoch, nickt noch einmal verstärkend. Im Ring sinken die Hände.


Eric: „In zwei Wochen ist Stranded, da habe ich heute noch genug zu organisieren und planen auch ohne, dass ich hier jetzt noch Sicherheitsmann spielen muss. Vor allem, wenn es zwischen euch vieren doch eine so verdammt einfache Lösung gibt…“


Er schüttelt verwirrt den Kopf.


Eric: „Ich habe es doch selbst Sleaze und Ricksenburg schon gesagt…El Otavio, El Montaña ihr habt die Champions jetzt schon ZWEI Mal übertrumpft und Birds of Decay? Ihr hattet es doch schon von Anfang an auf die beiden abgesehen. Also machen wir das einzig Sinnvolle, Jungs…“


Er deutet auf eine Werbeeinblendung auf der Rampe.


Eric: „Stranded Jungs! El Otavio, El Montaña, ihr beide kriegt eure große Chance, direkt an die Spitze der Tag Team Division zu steigen und Mykru und Scarecrow, ihr kriegt die Chance nochmal wirklich zu zeigen, wer hier der Boss ist.“


Er räuspert sich, dann dreht er sich zur Galaxy.


Eric: „Meine Damen und Herren! Bei Stranded! Um die GFCW Tag Team Championship! El Otavio und El Montaña de los Musculos….gegen die Birds of Decay!“


Über die Schulter schaut er noch einmal in den Ring, zieht nochmal die Augenbrauen hoch.


Eric: „Alle zufrieden? Dann raus mit euch.“


So dreht er sich weg und verlässt die Bühne wieder, während sich die vier Matchteilnehmer bei Stranded im Ring gegenüberstehen und sich einen Staredown liefern. Zuversicht ist in allen vier Gesichtern zu sehen. Auf ein gutes PPV-Match. Fade out.




Schwanenburgunder.


Jetzt noch überlegener im Geschmack.


Noch siegreicher im Abgang.


Schwanenburgunder.


Der edle Tropfen des Erfolges.


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Jetzt in der kaiserlichen Edition aus Bio-Reben.


Schwanenburgunder, der kaiserliche.


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Schwanenburgunder.


So genießt bloß ein Kaiser.


Schwanenburgunder.



Und schon steht er nach einer Werbeunterbrechung im Ring, mit einem breiten Grinsen präsentiert sich der Kalifornier dem Publikum aus Colorado. Sympathien hat er unlängst verloren, sogar zuhause in den Staaten. Dennoch lässt er sich die gute Laune nicht verderben. Denn…


Zereo Killer: „Ich habe das wahr gemacht, was ich angekündigt habe. Ich habe Zane Levy gegen Drake gezeigt, was ich mit ihm anstellen werde. Und ich werde hier und heute ankündigen, erneut, damit es auch der letzte Idiot versteht, dass ich genau auf diese Art und Weise den Titel gewinnen werde. Dann ist das große Gold wieder dort, wo es hingehört, bei mir, der Legende die niemals stirbt, Mike MacKenzie also known as Zereo Killer!“


Er breitet die Arme aus, dreht sich im Kreis und präsentiert sich dem Publikum, welches ihm gnadenlos ausbuht.

Skeptisch blickt der Mann aus Los Angeles durch die Crowd.


Zereo Killer: „Offenbar sind nur meine Leute aus L.A. schlau genug um zu erkennen, dass ich der einzig Wahrhaftige hier in dieser Liga bin, dass ich das Nonplusultra bin, dass ich Derjenige bin, der ganz oben an der Nahrungskette steht!“


Er geht auf eine Kamera zu und spricht direkt zu seinem kommenden PPV Gegner.


Zereo Killer: „Zane Levy, ich kann es verstehen, dass du dich backstage versteckst und hier nicht rauskommst. Du hast noch gut zwei Wochen, dich an den GFCW World Heavyweight Title zu klammern, denn dann wirst du dich von dem trennen müssen! Du hast keine Möglichkeit mehr, dich feige auszählen zu lassen, denn der Titel wechselt, egal ob das Match durch Countout, Disqualifikation oder sonst was beendet wird. Ich bin zuversichtlicher denn je, dass dies die leichteste Titeleroberung meiner Karriere werden wird, verstehst du? Und ja, genauso wie bei Drake werde ich bei dir dafür sorgen, dass ich das Match durch Countout gewinne. Ich gratuliere dir, mein Lieber, du wirst in die Geschichte als Derjeniger eingehen, der seinen Titel auf diese Art und Weise verliert! Das kann auch nicht jeder von sich behaupten!“


Beantwortet wird diese Ausführung unter MacKenzies breitem Lachen nicht nur von Pfiffen, Buhrufen und den allseits verständlichen Daumen nach unten, sondern auch von den lauten, ersten Tönen von Avery Watts´ „Cut above“, begleitet von violetten und goldenen Lichtershows. Verziert wird die Szenerie von fließenden Nahaufnahmen des goldenen GFCW World Titles auf dem Titantron. Es ist ein zufriedener Ausdruck, der auf dem Gesicht des vermutlichen Herausforderers auf eben diesen Titel liegt, als er erwartungsvoll die Arme ausbreitet und sich der Rampe zuwendet.

Pete: „So viel zum Verstecken.“
Sven: „Es war vorhersehbar. Zanes Kampfgeist in allen Ehren, aber es macht ihn sehr viel provozierbarer und vorhersehbarer, als ein starker Champion es sein sollte.“
Pete: „Ist...Kampfesgeist nicht genau das, was einen starken Champion ausmacht?“
Sven: „Es ist Intelligenz, Pete.“

Doch die Diskussion der beiden wird rapide von dem zufriedenen Aufbranden der GFCW Galaxy unterbrochen, als unter seiner mittlerweile bekannten Auftrittsmusik als Champion ebendieser durch den Vorhang tritt. Er ist locker gestyled, Turnschuhe, Jeans und Kapuzenjacke – neben dem glänzenden Gurt auf seiner Schulter besteht das auffälligste Accessoir noch in den fingerlosen Handschuhen, mit denen er Titel und Mikrofon umfasst.

Genüsslich scheint der Mann auf dem Thron der GFCW die Atmosphäre in der Halle aufzunehmen. Langsame Schritte nach links, langsame Schritte nach rechts. Immer mit dem Blick in die Crowd und einem dankbaren Lächeln auf dem Gesicht. Doch es gibt auch noch Aufgaben außer im Ruhm baden, die einen Champion rufen. Und in diesem Moment, in diesem Fall steht diese Aufgabe im Ring. Und sie heißt Zereo Killer.

Mit festem Gang, nicht demonstrativ langsam, doch auch ohne sich zu Eile oder Wut hinreißen zu lassen, tritt Levy auf den Ring zu, in dem – als er sich nähert – Mackenzie spöttisch einladend einen Schritt, zwei Schritte, zurücktritt und dem Champion einen Platz mit ihm in der Mitte anbietet. Unbeirrt davon, dass er nicht zum Kämpfen hier ist, springt der Champion auch heute elegant auf den Apron und von dort aus mit einem weiteren Satz über das Seil in den Ring.

Es gibt keine Posen. Es gibt keinen weiteren Blick in die Crowd. Der Fokus liegt vor ihm, als er bis auf etwa einen Meter an Zereo Killer herantritt und mit einer kurzen Geste das Ende seiner Musik fordert.

Zane: „Weißt du Mike… Als allererstes Mal, muss ich dir danken. Du bist nicht gerade neu in diesem Geschäft, und du bist wahrscheinlich wie ich auch nicht erst dabei diesen Sport zu verfolgen, seitdem du selbst angefangen hast. Wir beide – du sehr viel mehr sogar noch – haben so, so viele Leute gesehen, die das getan haben, was du getan hast, oder es zumindest predigen. Hell. Einer davon sitzt sogar am Ring!“

Sein Arm wandert in Svens Richtung, bevor Levy in einen nachäffenden Tonfall versinkt.

Zane: „iHr haBt mIch niE geschÄtZt iHr halTet mIch zuRück mimimimi. Ich war mit einem der diese Scheiße gepredigt hat mehrere Jahre meines Lebens in der Kiste, verdammt, ich hab es aaaaaaalles gehört und ich habe es sogar gelaubt. Und in aller Ehrlichkeit? Natürlich schränkt es einen manchmal ein, wenn man für andere kämpft. Und es anderen Recht machen will. Und anderen helfen will. Und es gibt für alles eine gesunde Grenze aber am Ende muss ich sagen: Das nennt sich Moral. Das nennt sich Empathie. Und seit ich hier dich am Arsch kleben habe für diesen Titel, merke ich wie unfassbar gut es tut, einfach mal nicht auf Teufel komm raus das große alte Emo Arschloch zu sein. Und trotzdem musste ich diese Seite von mir nicht aufgeben.“

Es ist ein ehrliches Grinsen, das sich auf Zanes Gesicht legt. Ein wenig Dankbarkeit für das, was er in den letzten Wochen und Monaten erfahren durfte.

Zane: „Wir sind kein entweder oder, wir sind keine Anime Charaktere, die nur aus einem Charakterzug bestehen, aber du versuchst SO HART so zu tun und seit MONATEN legst du hier jede Woche dieselbe Platte auf und ich glaube nicht nur mir geht das langsam echt auf den Sack.“

Zustimmung flammt unter Applaus in der Halle auf, die Zereo Killer versucht wegzugrinsen, doch ein wenig meint man auch ein angespanntes Zähneknirschen wahrzunehmen.

Zane: „Und was für ein starkes Ding, gegen Drake, du keine Frage, ich werde niemals deine Leistungen in Frage stellen, wer das tut lügt, aber weißt du, was mir noch mehr stinken würde, als ein Champion zu sein, der durch Count-Out einen Titel verloren hat? Ein Champion zu sein, dessen Weg zum Titel aus drei Count-Outs bestand, weil ich es einfach nicht mehr anders geschissen kriege, ABER…“

Ein wenig Gelächter ist zu vernehmen, während erneut ein wenig Applaus zu hören ist, doch Zane im Ring unterbricht seine Worte nicht, sein Blick noch immer stark auf Zereo Killer.

Zane: „… da ich ja jetzt der good guy hier im Ring bin bewahre ich dich natürlich vor dieser Schmach. Ich mag am Anfang selbst n bisschen gezweifelt haben an mir. Aber selbst da konnte mir dieses Ding hier nicht abgenommen werden und ich kann mich heute hier hin stellen, jetzt wo das alles mal gesackt ist und dir ganz ehrlich sagen: Ich glaube nicht, dass du mich in zwei Wochen besiegen kannst, Mike.“

Nun wandert sein Blick langsam nach oben in Richtung der rundum laufenden Werbebanner für Stranded.

Zane: „Ich werde dieses Land, meine Heimat, als Champion verlassen. Und dann, Mike, kann ich endlich mich wieder dem widmen, was ich seit Wochen weiter tun sollte, und diesem Titel wieder das Image verleihen, dass man ihn durch Arbeit, durch Leistung, durch Scheiß, Blut, Tränen und nicht durch Namen und Commissioner gewinnt.“

Energisch schleudert er seinem Herausforderer die letzten Worte vor die Füße, was ihm abermals die Unterstützung der GFCW Galaxy einbringt, begleitet von wüsten Beleidigungen Zereo Killers.

Zane: „Ich bin ein Mann meines Wortes. Du hast dein Match. Du gewinnst MEINEN Titel auch mit Count Out und DQ, aber ich will eine Gegenleistung, wenn du dir so sicher bist, Mike. Um sicherzugehen, dass ich mit deiner Scheißnummer endlich durch bin danach. Nachdem ich gewinne… War es das für dich. Solange ich Champion bin?“

Er schüttelt den Kopf.

Zane: „Keinen Shot mehr für dich. Nada. Nix. Null. Greife in meine Matches ein, greife mich an, weine auf Social Media, stell dich auf den Kopf, wackel mit den Beinen, es ist egal. Last Chance. Dann akzeptiere ich deine Bedingungen.“

Er senkt das Mikrofon.


Die Fans feiern diesen Vorschlag ab und der Hall of Famer schüttelt vehement mit dem Kopf. Energisch geht er auf den ungebetenen Gast zu, presst einen Schallwandler zwischen deren Gesichter und brüllt hinein.


Zereo Killer: „Das kannst du getrost vergessen! Du bist nicht Derjenige, der hier die Forderungen stellt, oder Vorschläge macht! Ich habe gegen Drake Vaughn gewonnen, ich bin Derjenige, der das Sagen hat!“


Zane: „Ist die Welt nicht witzig, wie klein Leute wie du werden, sobald man sie fordert auch mal das zu bringen, was sie versprechen? Vielleicht brauchst du doch noch drei oder vier Anläufe bis dein hundertprozentiger Sieg kommt.“


Zereo Killer: „Genug mit dem Bullshit! Was zum Teufel glaubst du wer du bist!?!? NATÜRLICH (!!!) bin ich besser als du, und ich zweifle absolut nicht an, dass ich dich schlagen werde! Ich werde dir den Titel abnehmen, ich werde dich demütigen, du wirst, nachdem ich den Titel gewonnen habe, niemals wieder in die Nähe des GFCW World Heavyweight Champions kommen!!!“


Er ballt die Hände zu Fäuste und fletscht mit den Zähnen.


Zane: „The coward that never dies, oder wie war das?“


Der ehemalige Mr. #ISGI ist auf 180! Er schubst den Champion zurück und fährt rasch das Mikro zu seinen Lippen, was Levy zu einem breiten Grinsen bringt. Zereo kocht.


Zereo Killer: „Weißt du was?! So soll es sein! Du gegen mich bei Stranded in einem Singles Match, der Titel kann wechseln, egal wie das Match endet! Sollte ich nicht gewinnen, erhalte ich keine Chance mehr!!! YOU’RE ON!!!“


Schallendes Lachen von Zane dröhnt in das Mikrofon in seiner Hand, während er einen Schritt zurückgeht.

Zane: „Nett mit dir zu reden, Mike. Thank youuu. Wir sehen uns bei Stranded. Du kannst ja mal bis 10 zählen, während ich jetzt die Rampe hochgehe. In zwei Wochen wirst du es nicht können.“

Knackend fällt das Mikrofon auf den Boden während Levy hochzufrieden aus dem Ring tritt und seinen Herausforderer mit Schaum vor dem Mund im Ring zurücklässt. Und am unteren Rande des Bildschirms flammt von Liegestühlen und Palmen umrundet eine Grafik auf:


30.07.2023
GFCW Stranded
Daytona Beach, Florida
GFCW World Championship
Zane Levy © vs. Zereo Killer



Schwarze Behandschuhte Klauen werden unter kaltem weißen Licht beschien. Sie umfassen ein hölzernes Puppenspielerkreutz. Das Licht schwinkt unstätig hin und her. Die Gestalt zeigt sich unberührt und blickt stur auf seine Handfläche. Berzerks große Massige Gestalt zeichnet sich ab. Nachdenklich blickt der große Kerl auf das Kreuz und scheint in schwermütige Gedanken versunken. In diesen Gang scheint man sich nicht oft zu verirren. Unscharf lassen sich Gerätschaften und Heizungs- und Belüftungsrohre erkennen. Er will offenbar ungestört seinen Gedanken nachhängen. Fernab jeder medialer Aufmerksamkeit oder gar durch.... Menschen.


Ein Rückblick:


Gorilla Press des Giganten gegen Thomas Crutch!


Pete: „Nur nochmal zur Erinnerung, Thomas wiegt über 100 kg!“


Das hat dem Monster aber anscheinend niemand gesagt, das spaziert hier einfach mit Camden über sich die Gegend als wäre er statt 100kg Fleisch und Knochen 100kg Federn und dementsprechend viel leichter. Genau diese Machtdemonstration soll Berzerk aber zum Verhängnis werden, denn mit einem wilden Schwinger erwischt Camden ihn ihm Gesicht, strampelt sich frei, kommt hinter dem Monster auf die Beine, legt den Vorwärtsgang ein, rammt Berzerk gegen die Ringecke, nimmt den Schwung zurück mit, rollt das Monster auf, geht sogar in die Brücke (das kann Camden?!) und auf einmal sind die Schultern des Monsters auf der Matte!


1


2


3

Thomas Camden holt sich den Sieg!


Der Schmerz sitzt tief. Es ist sein Schmerz und er will sich Diesem ganz allein stellen. Er allein.



Doch selbst in den hintersten Ecken einer GFCW Veranstaltung kann man sich nicht vor einer Person verstecken. Ein Mann dessen Riecher immer da ist wo es gute Storys gibt. Niemand geringeres als....Mac Müll.


Vorsichtig nähert sich der erfahrende Mann mit dem Mikro seinem Ziel. Das Mikro vor sich und die Kamera hinter sich nähert er sich dem sitzenden Berzerk wie der Forscher in der Wildnis einer seltenen Spezies. Dennoch lässt er es dabei nicht an journalistischer Offensive mangeln.


Mac Müll: „Guten Abend Berzerk, ein paar Fragen zur derzeitigen Situation um den Puppenspieler. Was können wir vom heutigen Abend erwarten?!“

Berzerk: „Lasst mich in Ruhe!“

Mac Müll: „Komm schon die Zuschauer würden sich sicherlich über ein paar Worte freuen....“


Mit einem mal hat sich der Massige erhoben und stapft auf Mac Müll zu. Nun wird seine Gestalt sichtbar.Eine weiße weinende Theatermaske ziert dabei sein Gesicht. Er erreicht Mac Müll dabei schnell und packt ihn am Kragen.


Mac Müll: „Bitte nicht weh tun, ich gehe ja schon wieder.“


Da hält der Gefolgsmann des Puppenspielers inne und überlegt.


Berzerk: „Nein.“


Berzerk setzt Mac Müll wieder ab und schiebt ihn von sich.


Berzerk: „Geh einfach..“


Verschreckt will selbst ein Mac Müll da keine Nachfragen stellen und sucht Abstand.


Wieder setzt sich Berzerk und besieht wieder sein Abzeichen. Lange soll seine Einsamkeit jedoch diesmal nicht andauern. Denn schon als er wieder den Kopf hebt stehen 4Maskierte Gesichter vor ihm. Drei davon ebenso maskiert wie er. Das Vierte Gesicht in der Mitte ist das weiße breite Gesicht des Puppenspielers selbst. Mit schwarzen Blitzen ist sein Gesicht bekanntlich wieder durchzogen. Belustigt Lächelt er auf den Hünen hinab.


Puppenspieler: „Dass ging ja gerade noch mal gut, es scheint dass du dazu lernst. Hättest du jetzt auch noch Mac Müll angegriffen hätte nicht mal ich dir helfen können.“


Demütig blickt Berzerk zu seinem Herrn hinauf.


Berzerk: „Ich habe dich enttäuscht Meister. Ich habe versagt und muss nun einen Weg finden wie ich deine Gunst wieder gewinnen kann.“

Puppenspieler: „Steh auf.“


Betrübt kommt Berzerk dieser Aufforderung nach. Nun stehen sich beide von Angesicht zu Angesicht gegenüber.


Berzerk: „Meister ich habe es nicht geschafft Thomas Camden zu bezwingen. Du hast mich geprüft und ich habe versagt.“


Die Stirn in Falten gelegt dreht er den Kopf schief.


Puppenspieler: „Meinst du nicht du vergisst da etwas? Es war eine Strafe. Es war DEINE Strafe! Ich habe nie damit gerechnet dass du Thomas Camden wirklich besiegen könntest.“

Berzerk: „Hast du nicht Meister?“

Puppenspieler: „Nein, ihr etwa?“


Die Gestalten um ihn schütteln einstimmig den Kopf.


Puppenspieler: „Wäre ich davon überzeugt gewesen, dass du Camden schlagen würdest, wäre nicht ich um den Titel bei Allegiance angetreten sondern du. Es lief besser als Gedacht, du hättest ihn ja fast besiegt.


Väterlich legt der Puppenspieler Berzerk einen Arm auf die Schulter.


„Er wollte sich mit einem abgebrochenen Nudelholz verteidigen, als er uns herausgefordert hat zu diesem Tag Team Match heute Abend. Du hast ihm einen schweren Kampf geliefert und was noch viel wichtiger ist.....du hast ihm Angst gemacht.“


Die Augen des Puppenspielers beginnen in der Dunkelheit zu Leuchten und sein Unheil verströmendes Gesicht nimmt nun das Bild mehr und mehr ein. Nahezu prophetische Kläne scheint seine Stimme nun anzunehmen.



„Überlege mal was erst passiert wenn wir Jannek und Camden heute zeigen was hes heißt Angst zu haben in den Ring zu steigen. Zu zerbrechen an seiner eigenen Angst. Zu zerbrechen an uns. Wenn sich riesige Wände unüberwindbar vor dir Auftürmen. Wenn etwas deine gesamte positive Energie frisst. Wenn dieses Untier dich aussaugt solltest du dich zu nahe an es heran wagen. Wir werden dieses Untier sein und er wird noch vor Stranded vor uns niederknien.“


Da blicken die fünf Männer plötzlich in die ,sie filmende, Kamera.




HAST DU ETWA.... ANGST?!




Die Kamera fängt gerade ein, wie Maurice und Kyd durch den Backstagebereich tapern. Ein ungleicheres Pärchen ist in der GFCW wahrscheinlich kaum zu finden. Die beiden waren noch nie die besten Freunde, allenfalls in einer Zweckgemeinschaft. Doch nun scheinen sich beide eher in einer Schicksalsgemeinschaft zu befinden.


Kyd: „Hmm. Die Worte von Niander klingen bei mir noch etwas nach…“

Maurice: „Was meinst du?“

Kyd: „Wundert mich nicht, dass du das nicht vernommen hast. Seine Prüfaufgabe von uns, damit wir mal ihm unseren „Wert“ zeigen können.“

Maurice: „Ach so. Ja, Niander muss heute gewinnen!“

Kyd: „Und damit setzt er uns unter Druck. Wobei…wenn ich es mir so recht überlege, dann wohl eher dich, Maurice.“

Maurice: „Was meinst du?“

Kyd: „In meinen letzten Matches war es durchaus auch mal ruckelig, aber du bist ja gar nicht mehr zu sehen. Welchen Beitrag leistest du noch für die Children of Wrath? Wann hattest du dein letztes Match bei War Evening…keiner kann sich erinnern!“

Maurice: „Ich war schon GFCW Tag Team Champion. Ich muss hier keinem etwas beweisen.“

Kyd: „Da wäre ich mir nicht so sicher, keiner ist sich da wohl sicher. Was bringt ein Titelgewinn aus grauer Vorzeit uns hier und heute etwas? Drake sägt an Nianders Stuhl, nun braucht er uns. Aber er braucht dich, oder er will halt mal sehen, dass du für dein Geld überhaupt irgendetwas mal leistet!“


Maurice packt Flawless augenblicklich am Hals und zieht ihn nach oben, sodass beide auf Augenhöhe sind.


Maurice: „Halt deine kleine Fresse. Ich bin stets loyal zu Niander. Auf mich kanner immer zählen. Kümmere dich also um deine eigene Scheiße!“


Barsch wirft er Flawless zu Boden, der jedoch artistisch auf seinen Füßen landet.


Kyd: „We had our differences. Aber echt mal, ich glaube heute Abend müssen wir zusammenhalten. Alles, was war zählt nun nicht mehr. Wenn du bei den CoW bleiben willst, darfst du nicht mehr so inaktiv sein!“


Der Eroberer stutzt und es scheint bei ihm nun wirklich mal zu rattern im Oberstübchen. Der Prozess dauert einige Sekunden, bevor er dann Kyd Flawless ganz lapidar zunickt. Die Besiegelung einer Schicksalsgemeinschaft?

Die Kamera zoomt wieder raus und die Regie gibt wieder an Pete und Sven ab.


Pete: „Hmm. Kyd und Maurice raufen sich nun zusammen. The stakes are high bei den Children.“
Sven: „Und zusammen im Team ist man ohnehin stärker. Aber beide scheinen die Signale des Chefs verstanden zu haben. Das kann ein lustiger Abend werden.“