Thomas
Camden & Lionel Jannek vs. Puppenspieler & Berzerk
Referee: Robin Stahlbrand
FEEL
THE MOVEMENT,
FEEL
THE PRESSURE!
YOU
WANNA TRY TO TAKE ME UNDER?
I’LL
NEVER BOW, ‘TIL I’M SIX FEET UNDER!
LISTEN
TO THE SOUND OF ROLLING THUNDER!
YOU
CAN’T BREAK ME! YOU’LL NEVER TAKE ME DOWN!
Es
ertönt „Down“ von Thousand Foot Krutch. Und
die Fans freuen sich. Die Halle wird leicht verdunkelt und
wenig später wird ein einzelnes Flutlicht aktiviert, in
dessen Mitte sich der bekannte Österreicher befindet.
Als er seine Pose zeigt geht das Licht schlagartig wieder an
und der „Superior One“ macht sich, unter dem
Jubel der Fans, auf den Weg zum Ring. Dabei vergisst er auch
nicht mit der ersten Reihe und einigen Fans die sich aus der
zweiten Reihe nach vorne quetschen abzuklatschen.
Im
Ring angekommen wird beim Turnbuckle noch einmal posiert,
bevor die Musik verstummt und LJ sich seiner Trainingsweste
entledigt. Man sieht ihm an, dass er für dieses Tag-Team
Match bereit ist.
Let
me take you down
'Cause
I'm going
TO
.
.
.
Thomas:
„DENVER! COLORRRRRRRRRRADO!“
Zeit
für den Champion! Der hat das Mikrofon schon wieder
abgegeben und macht sich mit Titelgold auf der Schulter und
Unterstützung der Fans im Rücken auf dem Weg zu
seinem Partner. Schon aus der Entfernung schickt er dem
Österreicher einen kleinen Gruß, während er
die Beatles zusammen mit der Galaxy begleitet.
Der
Ring wird erreicht, mit Jannek wird abgeklatscht, das T-Shirt
ist für die Fans gedacht…und dann ist der Spaß
vorbei.
HAST
DU ETWA ANGST?
Die Lichter verdunkeln sich und
unheimliches Glockengeläut erfüllt die Halle
Laura:
„Aus einer unbekannten Gegend....
„Mit
einem Gewicht von 352kg...
„Der
Puppenspieler und Berzerk!“
Schon
erscheint das dämonische Duo auf der Bühne und
schreitet seinen Weg zum Ring.
Der
Puppenspieler lächelnd und scheinbar best gelaunt in
einem schwarzen Einteiler, darüber ein Jacket. Der
Zylinder Sitzt gut auf dem runden weißen Gesicht
welches mit schwarzen Blitzen durchzogen ist. Sein Grinsen
aus den dünne schwarzen Lippen könnte nicht größer
sein. Mit dem Spazierstock in der Hand tänzelnd er
geradezu zum Ring und wird bei seinem Weg nicht Müde die
Fans um ihn herum zu begrüßen und sogar mit
einigen Wenigen die Hände zu schütteln. Sein
Kamerad ist dafür weniger zu haben. Berzerk stapft in
leicht gebückter Haltung seines massigen Oberkörpers
und Stiernacken entgegen. Seine Arme breiten Arme sind dabei
leicht gebeugt. Die behandschuhten Hände zu einer Faust
verkrampft. Vor seiner schwarzen Maske trägt er eine
weiße Theatermaske. Auch er hat seinen bulligen Körper
in einen schwarzen Einteiler gehüllt.
Während
Der Puppenspieler sich im Ring noch verbeugt, geht ohne
Berzerk unauffällig in seine Ringecke.
Pete:
„Ein neues Kapitel also in der Geschichte zwischen dem
Puppenspieler und Thomas Camden. Diesmal jeweils mit
Verstärkung an der Seite.“
Sven:
„Der Puppenspieler zusammen mit Berzerk an der Seite
sind schon eine ganz besondere Erscheinung. Da wird Janneks
‚Trainingseinheit‘ nicht wirklich was bewirken
können.“
Pete:
„Haben wir nicht gelernt, Thomas Camden nicht mehr zu
unterschätzen?“
Sven:
„Ich habe auch gelernt, Lionel Jannek nicht mehr zu
überschätzen.“
Während
sich die beiden noch kabbeln, geht Robin Stahlbrand bereits
in die Ringmitte und gibt das Startzeichen für das
Match. Läuft es identisch zu den bisherigen Matches mit
diesen Beteiligten ab?
Jein.
Natürlich
haben der Puppenspieler und Berzerk den kräftemäßigen
Vorteil, dominieren das Geschehen, wenn es nur darum geht,
den Ring zu kontrollieren, doch Camden und Jannek sind
eindeutig gut vorbereitet. Sie nutzen das Seilgeviert zu
ihrem Vorteil, vor allem der Superior One spielt seinen
Geschwindigkeitsvorteil aus. Beide bearbeiten sie jeweils die
Beine ihrer Gegner, verschaffen dem Puppenspieler und Berzerk
so einen immer wackeligeren Stand und nutzen die Ringseile
ihrerseits um Schwung zu holen, tatsächlich aber auch
so, wie in der Trainingsstunde besprochen.
So
geschieht es nicht nur einmal, dass Berzerk in die Seile
gestoßen wird, zurückfedert und dieser Rückschwung
für einen schnellen Wurf genutzt wird. Man würde es
gerne Belly to Belly Suplex oder German Suplex nennen, so
ganz passend wäre das für das Aussehen der Aktionen
aber auch nicht.
Trotzdem,
die beiden Publikumslieblinge stehen ihre Männer.
Zumindest bis Lionel Jannek wieder einen Arm Drag mit der
gleichen Schwunghilfe zeigen will, vom Puppenspieler aber
stattdessen mit einer Lariat zu Boden gebracht wird.
Sven:
„Ich sag’s ja, seine Pläne sind zum
Scheitern verurteilt.“
Pete:
„Ein harter Treffer vom Puppenspieler. Jetzt kann es
problematisch für Lionel werden.“
Tatsächlich
übernehmen der Puppenspieler und Berzerk jetzt das
Kommando. Natürlich hält Jannek dagegen, lässt
sich nicht so einfach mit einem Chokeslam auf die Matte
hämmern, sondern kämpft dagegen an und schlägt
auf den Arm und den Oberkörper des Puppenspielers ein,
doch am Ende reißt der den Tactial Sovereign zu sich
heran, verpasst ihm noch eine Kopfnuss und dann gibt es eben
doch den Chokeslam, bevor Berzerk wieder in den Ring darf.
Der macht da weiter, wo sein Anführer aufhörte,
bearbeitet Jannek mit harten Attacken und wirft ihn mit einem
Powerslam erneut auf die Matte, wenn auch das anschließende
Cover nicht zum Erfolg führt.
So
vergehen die nächsten Minuten im Match. Kraftaktion um
Kraftaktion gegen Lionel Jannek, dessen Verteidigung immer
schwächer wird aber nie komplett abebbt. Berzerk und der
Puppenspieler wechseln einander immer wieder ab, während
Camden nichts anderes übrig bleibt als die Halle
einzuheizen und um noch mehr Unterstützung für
Jannek zu bitten, was Denver bereitwillig macht.
Pete:
„Die Arena steht definitiv hinter Camden und Jannek.“
Sven:
„Bringt den beiden aber auch nichts, wenn die Gegner
solche Monster sind.“
Wohl
wahr und wieder folgt ein Wechsel, der einen recht frischen
Berzerk zurück in den Ring schickt. Der geht wieder
gemächlich und fast schon überheblich zu Jannek,
zieht diesen wieder auf die Beine, zerrt ihn zu sich um ihm
noch ein paar Worte mit auf den Weg zu geben, bevor die
nächste Aktion folgen soll und dann schleudert er ihn in
die Ringecke. Berzerk noch mit einem Kommentar zu Camden,
dann nimmt er Anlauf und rennt los…in ein
ausgestrecktes Bein Janneks!
Berzerk
wird am Kopf erwischt, wankt zurück und Jannek sieht
seine Chance. Er nimmt noch einmal alles zusammen, was er
gerade noch in sich hat, „hüpft“ auf das
zweite Ringseil, springt ab und
Over
Castle gegen Berzerk!
Pete:
„Das verschafft ihm Luft!“
Sven:
„Berzerk wollte es wieder zu deutlich machen, wie schon
gegen Thomas.“
Beide
liegen sie nun im Ring, doch kaum dass Stahlbrand sie
anzählt, kommt Bewegung ins Spiel. Sie bewegen sich. Was
vor allem bei Jannek interessant ist, immerhin ist der in der
Nähe vom Intercontinental Champion. Dafür ist
Berzerk der Frischere – auch unterwegs zu seinem
Partner. Sie ziehen sich zum Wechsel. Die Meute ist heiß.
Camden streckt sich über die Seile so weiter er nur
kann, der Puppenspieler hält seinen Arm zu seinem
Partner.
Dann
gibt es den Doppelwechsel.
Voller
Energie springt Camden in den Ring, stürzt sich auf den
Puppenspieler und es entbrennt ein offener Schlagabtausch.
Ungewohnt ungestüm vom Oregono, doch gegen ein Ungetüm
wie den Puppenspieler ist das vielleicht auch nötig.
Trotz der überschüssigen Energie des Hobbybäckers
haben die Schläge des Puppenspielers aber mehr Wucht und
so kann er schon bald Camden in die Seile treiben. Der federt
da aber zurück und räumt den Puppenspieler mit
einer kraftvollen Lariat ab.
Pete:
„Auch Thomas schlägt sich gegen den Puppenspieler
besser als noch bei Allegiance.“
Sven:
„Schlechter geht auch kaum.“
Das
Match wird wieder etwas ausgeglichener, wobei Lionel und
Thomas ihren Gegnern noch in einer Sache etwas voraus haben.
Sie funktionieren besser als Team. Berzerk und der
Puppenspieler wirken wie eine Zweckgemeinschaft, sie wechseln
nur um frisch zu bleiben, doch sie handeln nicht gemeinsam.
Das wurde vom Puppenspieler schon früh klar gemacht. Er
will hier keine Hilfe, er will alleine zeigen, wie gut er
ist. Diesen Anspruch haben weder Camden noch Jannek. Sie
nutzen bei jedem Wechsel den kurzen Moment der Überzahl
um noch eine gemeinsame Aktion durchführen zu können
und somit zumindest für wenige Sekunden die
Kräfteverhältnisse umzudrehen.
So
folgt ein erneuter Wechsel zwischen den Publikumslieblingen
und der Champion darf wieder in den Ring gegen Berzerk, der
in der gemeinsamen Ringecke hängt. Jannek nimmt Camden
an der Hand, schleudert ihn in Richtung Berzerk. Thomas
landet eine harte Clothesline, geht aus dem Weg, Jannek
feuert direkt eine hinterher, verlässt dann den Ring und
Camden packt den nach vornüber in den Seilen hängenden
Berzerk und zeigt noch einen DDT. Das Cover führt aber
nicht zum Erfolg. Weiter machen ist die Devise.
Berzerk
wird am Boden weiter bearbeitet, doch allen Tritten zum Trotz
richtet der sich langsam wieder auf, wird von Camden dann in
die Seile geschickt. Wieder kommt er zurück und…
Spinebuster
von Camden!
Er
hebt den Riesen vielleicht nur 5 cm vom Boden ab, doch
ausgehoben ist ausgehoben! Über die Anstrengung kann er
aber nur kurz stolz sein, denn im Moment, in dem er den
Körper wieder gerade stellt, sieht er bereits den
heranstürmenden Puppenspieler, der ihn mit einem Big
Boot zu Boden schickt!
Pete:
„Der Puppenspieler hat sich eingewechselt, als Berzerk
in den Seilen war!“
Sven:
„Clever gemacht!“
Berzerk
rollt sich geschlagen aus dem Ring und der Puppenspieler
kümmert sich um Thomas. Er sammelt ihn vom Boden auf,
lädt ihn auf die Schultern und nimmt Anlauf, doch jetzt
wird das Spiel wiederholt! Er bemerkt nicht, dass sich Jannek
weit über die Seile lehnt und Thomas am Schuh berührt,
um sich einzuwechseln.
Pete:
„Gleiches Spiel von Lionel Jannek!“
Sven:
„Er kann also gut abschauen, beeindruckend.“
So
nimmt der Puppenspieler Anlauf und hämmert Camden mit
einem Running Powerslam auf die Matte. Er will das Cover
nachsetzen, doch Stahlbrand zählt nicht. Riskant –
den Puppenspieler so zu provozieren. Der Hutträger
schaut den Ringrichter finster an, baut sich vor ihm auf,
doch noch bevor der Offizielle die Situation erklären
kann, hat Jannek den Puppenspieler bereits umgriffen und
zeigt mit all seiner Kraft einen German Suplex!
Jetzt
ist er heiß, jetzt springt Jannek fast schon auf, heizt
die Fans nochmal ein, pusht sich, pusht sie, pusht alles und
jeden und deutet an, dass er zum finalen Schlag ausholen will
– dem Peak of Superiority. Er wartet, bringt sich in
Position und dann steht der Puppenspieler wieder.
Peak
of Su
Nein
– Chokeslam vom Puppenspieler! Er packt Jannek mitten
im Ansatz und schleudert ihn auf die Matte, doch damit nicht
genug. Mit dem Österreicher auf der Matte, packt er
diesen direkt noch einmal am Hals, reißt ihn wieder auf
die Beine uuuund zeigt einen zweiten Chokeslam!
Pete:
„Der Puppenspieler ist wütend.“
Sven:
„und dominant!“
Zweimal
ist kein Mal. Und so packt er Jannek tatsächlich ein
drittes Mal am Hals. Wieder beugt er sich nach vorn und zerrt
ihn auf die Beine…doch da kommt Camden in den Ring!
Er
will seinem Partner zur Hilfe heilen, wird aber vom
Puppenspieler abgefangen und nun selber mit der freien Hand
in den Ansatz zum Chokeslam genommen. Pure Dominanz vom
Puppenspieler.
Nur
dass sich Camden wehrt. Er ergibt sich nicht einfach so
seinem Schicksal, sondern beginnt auf den Puppenspieler
einzuschlagen und damit scheint er auch Jannek wieder
halbwegs Lebensenergie zu verleihen. Wenn auch schwach kommt
selbst von ihm wieder ein wenig Gegenwehr. Noch hält der
Puppenspieler aber beide fest…
Bis
Berzerk den Ring entert und Camden mit einem Shouldertackle
zur Seite stößt. Der Oregono kann sich gerade so
an den Seilen halten, doch da rauscht Berzerk schon wieder
heran und räumt Camden und sich selbst mit einer
Clothesline über die Seile nach draußen.
All
das bringt aber das Geschehen im Ring durcheinander. Stört
den Puppenspieler. Der wollte doch einmal mehr seine Macht
demonstrieren. Er lässt von Jannek ab, schaut zu
Berzerk, gibt ihm einen bösen Blick, schüttelt
erzürnt den Kopf und dreht sich wieder zu Jannek.
PEAK
OF SUPERIORITY!
Pete:
„Lionel mit dem Volltreffer!“
Sven:
„Und nicht einmal das bringt den Puppenspieler zu
Boden!“
Der
Hutträger wird schwer getroffen, doch er geht nicht zu
Boden, wankt lediglich im Zombiemodus in die Seile, federt
zurück und
PEAK
OF SUPERIORITY!
Und
jetzt liegt er. Zwei Treffer überstehen auch sein Körper
nicht. Der Puppenspieler kollabiert, die Galaxy ist heiß,
Jannek realisiert nur so ganz langsam, was er gerade im
Autopilotmodus geschafft hat und dann kann das Cover fo
Pounce
Tackle!
Pete:
„Nein!“
Sven:
„JA!“
Die
Glocke läutet sofort, doch was geschehen ist, ist
geschehen. Matthäus Meister entert unter den Buhrufen
den Ring und schleudert Jannek aus dem selbigen. Vor dem Ring
geht es weiter. Er wirft sich auf seinen ehemaligen „Chef“,
schlägt auf ihn ein, reißt ihn dann wieder hoch
und schleudert ihn gegen die Fanabsperrung. Während all
das passiert, ziehen sich der Puppenspieler und Berzerk
zurück, auch Camden verlässt von Ärzten
gestützt die Halle, hat sich beim Sturz über die
Seile anscheinend zumindest für den Moment verletzt,
wirkt aber nicht so, als wäre es etwas Ernsteres. Nur
hier, diesmal kann er wirklich keine Hilfe für Jannek
sein. Selbst ist der Österreicher und so versucht der
sich zu wehren, hält dagegen, schlägt in einem
Anflug der Verzweiflung und des einzigen Auswegs selber auf
Meister ein, doch das verrückt höchstens die
Krawatte ein wenig.
Meister
macht, was er am besten kann. Vollstrecken. Ein weiterer
Treffer, dann schleudert er Lionel zurück in den Ring.
Direkt geht Matthäus hinterher, entert den Ring erneut
und dann wird es ernst. Er packt sich LJ, nimmt ihn in den
Ansatz zum Final Judgement
Doch
dann lässt er ab. Achtlos wirft er Jannek zur Seite,
schaut zur Rampe und sieht, sehr zur Freude der Fans, wie
David Hott zum Ring eilt und im gleichen Moment ins
Seilgeviert rutscht indem Meister in aller Seelenruhe diesen
zur anderen Seite verlässt und ihn mit einem fiesen
Grinsen umkreist.
Pete:
„David Hott kommt gerade rechtzeitig um NOCH
Schlimmeres zu verhindern.“
Sven:
„Weil Matthäus das so erlaubt. Schau dir David
doch mal an, du glaubst doch nicht ernsthaft, dass er hier
IRGENDWEN vor Matthäus Meister beschützen könnte?“
+
Zufrieden
und böse grinsend zieht sich Matthäus Meister langsam
zurück. Immer mit dem Gesicht zum Ring und darauf bedacht,
dass bei all der Action seine Krawatte immer noch richtig sitzt.
David Hott, der immer noch sehr angeschlagen aussieht, mit den
Verbänden und blauen Flecken, lässt sich ein Mikrofon
in den Ring reichen und stapft wie ein gereizter Tiger durch den
Ring.
David
Hott: „MATT! Wir haben noch etwas zu erledigen!! Ich bin
noch nicht mit dir fertig!!“
Zustimmender
Jubel bei den Fans. Hott stellt sich in die Ringmitte und blcikt
nun zu seinem Ex-Partner.
David
Hott: „Du hast echt nichts dazugelernt, huh? Du glaubst
immer noch, dass dich deine Masse unbezwingbar macht. Aber ich
werde dir das Gegenteil beweisen! So einfach wie bei der letzten
War Evening kommst du mir nicht davon! Wir sehen uns bei Stranded
wieder! Du und ich und dieses Mal-“
Weiter
kommt Hott nicht, denn plötzlich packt ihn Jemand am Arm und
zieht so das Mikrofon von seinem Mund weg. Der Brite dreht den
Blick zum Greifer und begreift, dass es niemand geringerer ist,
als sein ehemaliger Hautevolee-Captain! Lionel Jannek. Und er
sieht Hott mit einem starren Blick ins Gesicht, als er sich
langsam aufrichtet. Auch die Fans sehen diese Szene und
quittieren sie mit Jubel aufgrund von steigendem Interesse. Da
stehen die beiden nun und blicken sich an. Der eine sichtlich
böse, der andere eher um Deeskalation bemüht. Und dann
gibt es da noch den dritten Mann, der das ganze Geschehen auf der
Rampe mit Interesse beobachtet. Hott reißt sich von LJs
Griff los und hebt beschwichtigend die Hand.
David
Hott: „Lio… ich weiß…“
Die
vielen Rufe der Fans vermischen sich und werden zunehmend lauter.
„You fucked up!“ ist zu hören. „LJ’s
gonna kill you!“ ebenso wie „Yes!“-Rufe oder
wiederholte, auffordernde „Fight!“-Rufe. David
versucht dem keine Beachtung zu schenken, während ihn Lionel
Jannek unentwegt niederstarrt.
David
Hott: „Ich weiß zwischen uns ist viel passiert. Vor 7
Monaten bei Title Night, als wir uns von dir, unserem Mentor,
losgesagt haben und dich… richtig hart angegriffen haben.“
LJs
Miene wird nicht lockerer und Hott ringt um die richtigen Worte.
David
Hott: „Es… es war falsch… dumm und
unentschuldbar was wir da getan haben. Und im Gegensatz zu Matt,
bin ich Mann genug das einzusehen. Ich habe viel von dir gelernt
und hätte mich einfach nicht von Dye so einlullen lassen
sollen… Lio, es tut mir-“
*KLATSCH!*
Pete:
„WOAH!“
Sven:
„Oooooooohohohohooo! Ein richtiger ‚Bitch-Slap‘
wie die jungen Leute heutzutage sagen! Danke Lio! Das war
überfällig!“
Pete:
„Sieht so aus, als würde LJ Hotts Ansprache nicht
hören wollen.“
Ein
Raunen geht durch die Halle und die Fans sind nach dieser
unerwarteten Backpfeife sehr überrascht. Hott weiß gar
nicht wie ihm geschieht und starrt erstmal, selbst sehr geschockt
und überrascht, ins Leere. Meister lacht still für sich
über diese Szene. LJ aber verzieht wütend das Gesicht
und als ihn Hott fragend anblickt, schnappt ihm LJ das Mikro aus
der Hand, lockert das Handgelenk und atmet tief durch. Die Fans
werden wieder lauter, denn Jannek wirkt bereit einen verbalen
Mord an seinen beiden ehemaligen Schützlingen zu begehen. Er
schubst Hott so, dass dieser wieder aufrecht vor ihm steht.
Lionel
Jannek: „Was ist los mit dir?! Was soll der Scheiß,
hä?!“
Hott
blickt LJ an und versteht die Welt nicht mehr. LJ wird es ihm
wohl schon sehr bald erklären.
Lionel
Jannek: „Willst du mich beleidigen, oder was? Hab ich dich
so trainiert?? Als eine kleine Bitch, die mit ihren Taten nicht
zurechtkommt??“
Hott
schüttelt verständnislos den Kopf und scheint sich
erklären zu wollen… Aber LJ will es nicht hören
und schubst ihn einmal verächtlich.
Lionel
Jannek: „Halt die Fresse, David! Jetzt rede ich!“
Erneut
ein Raunen bei den Fans und Davids Stimmung schwingt jetzt doch
ein wenig um. Meister hingegen amüsiert sich weiterhin sehr
über alles und verschränkt abwartend die Arme.
Lionel
Jannek: „Du und Matthäus, ihr habt mich damals für
Dye fallen lassen, weil ihr dachtet an seiner Seite macht ihr den
nächsten Schritt und es würde alles noch besser für
euch laufen… und was hat euch das am Ende gebracht? Er hat
so einen Keil zwischen euch beide geschoben, dass ihr
auseinandergebrochen seid. Eines der besten Tag-Teams der Welt.
Einfach vernichtet. War es das wert?!“
Da
steigert sich der Österreicher jetzt so richtig rein und die
letzte Frage war wohl nicht nur für den getroffenen David
Hott, sondern auch an Matthäus Meister gerichtet. Der Koloss
allerdings scheint mit seiner Entscheidung zufrieden zu sein.
Hott wie erwähnt schon weniger und er blickt, etwas
unangenehm berührt, auf die Matte.
Lionel
Jannek: „So dämlich eure Entscheidung auch war, ihr
habt euch damals für diesen Schritt entschieden. Jetzt steh
auch dazu! Steh zu deinen Taten und Worten und versuch dich hier
nicht zu rechtfertigen! Es ist sowieso sinnlos, David, ich will
mit dir nichts zu tun haben, außer dir deinen verdammten
Schädel einzuschlagen! Nur das das einmal klar ist.“
Sven:
„Daaaamn!“
Pete:
„Klare Worte von Lio… Da hat er nach 7 Monaten so
einiges loszuwerden, wie es aussieht.“
Lionel
Jannek: „Daran ändert auch nichts was du bei
Allegiance getan hast. Glaub bloß nicht, dass du deswegen
jetzt auf einem moralischen, hohen Ross sitzt, oder ich dir
deswegen alles verziehen habe! DER da…“
LJ
deutet auf Matthäus Meister, der immer noch auf der Rampe
präsent ist.
Lionel
Jannek: „Dieser Typ da drüben, den du so angepisst
hast gerade, er ist dir weit voraus, David.“
Hott
schüttelt erneut den Kopf und zeigt Unverständnis über
diese Aussage. Doch LJ weiß wovon er redet.
Lionel
Jannek: „Denn, im Gegensatz zu dir, ist er wenigstens
standhaft! Er steht zu dem was er tut und er tut es verdammt gut,
wenn ich mir dich so ansehe… und es zeigt auch das du
verlierst, David, sieh dich einmal an! Blaue Flecken, Pflaster,
Verbände… und du denkst ernsthaft, dass es bei einem
weiteren Match zwischen euch anders laufen würde? Ich sage
dir, was passieren wird: Er wird dich zerstören, bei
lebendigem Leib auffressen, wenn du nicht bald kapierst wo du
stehst und was du ändern musst!“
Das
scheint Hott doch einzuleuchten und er nickt leicht… kann
aber LJ nicht in die Augen sehen. Nicht nur weil die Kritik
harsch, ehrlich und wahrheitsbezogen ist, sondern auch weil ihn
immer noch ein schlechtes Gewissen plagt. Doch LJ hat ja klar
gemacht, dass er davon nichts wissen will.
Lionel
Jannek: „Und nicht nur er, David. Auch ich werde dich in
deinem aktuellen Zustand, geistig wie körperlich, in einem
Match vernichten… und ich habe keinen Bock lange darauf zu
warten.“
Da
werde4n sowohl Hott, als auch Meister, mit einem Schal mehr als
hellhörig. Ebenso wie die Fans.
Lionel
Jannek: „Es ist wohl mehr als offensichtlich, dass uns die
Schatten der Vergangenheit noch immer begleiten und, dass immer
noch eine Menge böses Blut zwischen uns herrscht. Dann würde
ich vorschlagen, lassen wir es doch alles heraus… in einem
Hautevolee Triple Threat!“
Zustimmender
Jubel bei den Fans, erwartungsvolles Lächeln bei Meister und
offener Mund der Übertölpelung bei Hott.
Lionel
Jannek: „Ein Three Way Dance… David Hott gegen
Matthäus Meister gegen Lionel Jannek! Dann werden wir sehen
wer der Beste ist und dann werden wir auch sehen, ob ihr zwei das
Blut mehr fließen sehen wollt als ich!“
Sven:
„Holy Shit! Das kann ja was werden!“
Pete:
„Ein Triple Threat zwischen allen ehemaligen Mitgliedern
der 5*Hautevolee! Bei Stranded! Was für ein Match!“
Meister
nickt zufrieden und zustimmend… Hott hingegen scheint da
bedenken zu haben.
Lionel
Jannek: „Was ist los, David? Matthäus wird sicher
dabei sein und es ist deine große Chance allen zu zeigen,
auf welchem Level du stehst. Ziehst du etwa den Schwanz ein? Bist
du wirklich zu so einer jämmerlichen Bitch verkommen?“
*KLATSCH!*
Eine
weitere provokante und harte Backpfeife des Österreichers
gegen Hott, begleitet von einem weiteren Raunen des Publikums.
Hott ballt die Fäuste und sein Gesicht ändert sich zu
böser Miene…
Sven:
„Haha! Sehr schön! Bitte, machs nochmal, Lio!“
Pete:
„Da wird bereits eifrig gezündelt und- OH! Jetzt geht
es hier ab!!!“
Jetzt
schlägt Hott zurück! Zur Begeisterung des Publikums und
der Zufriedenheit Meisters prügeln jetzt Jannek und Hott
wild aufeinander ein! Der Schlagabtausch dauert allerdings, sehr
zum Unmut der Fans, nicht lange, weil er schnell von etlicher
Security getrennt wird.
„LET
THEM FIGHT! LET THEM FIGHT! LET THEM FIGHT! …“
Jannek
ruft Hott noch ein paar Male das böse Wort zu und Hott macht
klar, dass LJ das bereuen wird. All das, während beide
weiterhin versuchen aufeinander los zu gehen. So kann die
Security die Situation nur mühsam auflösen. Und
Matthäus Meister? Der zieht sich, selbstzufrieden grinsend,
langsamen Schrittes in den Backstage-Bereich zurück. Er
scheint sich seiner Sache sehr sicher zu sein. Noch einmal sehen
wir die chaotischen Szenen, die sich gerade Ringside abspielen,
bevor die Regie zu Pete und Sven schaltet.
Pete:
„Was für ein Chaos! Von einem chaotischen Tag-Team
Match, zu harten Worten, zu einem chaotischen Brawl… und
das Resultat aus dem ganzen Chaos hier, ist ein Triple Threat
Match bei Stranded, mit allen Mitgliedern der ehemaligen
5*Hautevolee!“
Sven:
„Da wird Meister der absolute Favorit sein. Hast du Lio und
David gesehen? Vergiss es, die beiden werden sich fortwährend
an den Kragen gehen und Meister braucht dann nur einen Moment, um
den Sieg einzufahren… wie gegen Hott! Haha!“
Pete:
„Abwarten. Es sieht zwar im Moment danach aus, aber in
einem Triple Threat kann alles passieren.“
Allmählich
geht es in Richtung des Endes eines weiteren fantastischen
Wrestlingabends unter dem Banner der GFCW-USA-Tour. Naja. Und
wenn man so will eigentlich auch gegen Ende der gesamten Zeit der
Liga in den vereinigten Staaten. In zwei Wochen würde das
sehr wilde halbe Jahr sein Ende finden.
Doch
noch? Noch ist es nicht soweit. Weder für die Tour, noch für
heute Abend… Doch es ist nahezu Zeit, für den Mann,
der hier mit Kapuze über dem Kopf ein letztes Mal sein Tape
um die Finger verstärkt, durch den Vorhang zu treten. Und
sein Statement zu setzen. Doch die Ruhe würde nicht
einmal mehr die wenigen Minuten andauern, bis seine Musik ertönt.
Denn wer hier plötzlich um die Ecke stürmt… Ist
ein nicht mehr gerade frischer Raymond „Morbeus“
Douglas. Anklagend wandert sein Zeigefinger auf Drake Nova
Vaughn.
Morbeus:
„Da isser ja. Drake! Der Mann, der mir damals den Titel
gestohlen hat….“
Ein
kurzes Prusten entweicht aus dem Mund Vaughns, der immer noch
konzentriert nach unten blickend nicht einmal die Augen unter der
Kapuze zu wenden scheint. Als wäre er eingefroren verweilt
Morbeus eine Sekunde lang in dieser Pose, bis schließlich
ratschend auch das letzte Stück Tape abgerissen wird und
Drake sich endlich Douglas zuwendet, noch allerdings nur kurz die
Augen nach oben rollt, um sich zu vergewissern, wer da
tatsächlich alles steht. Doch Morbeus ist alleine.
Natürlich.
Drake:
„Ich weiß, du wirst langsam n bisschen… Nennen
wir es instabil bis vergesslich aber darf ich dich daran
erinnern, dass ich mit KEINEM deiner beiden Titelverluste etwas
zu tun hatte. Und das OBWOHL ich dir einen davon abgenommen habe.
Es ist n Kunststück so unschuldig zu sein.“
Zur
allgemeinen Faszination scheinen die Klebestreifen, um Finger und
Handgelenke endlich zufriedenstellend zu sein, als Drake prüfend
noch einmal die Faust öffnet und schließt, bevor er
seine tiefen, blauen Augen kalt auf Morbeus richtet.
Drake:
„Deinen World Title hast DU an Antoine verloren. Ganz
alleine, nachdem DU ihn geraubt hast. ICH war nicht mal hier. Und
Zane? Der hat am Ende das aufgewischt, was DU verschüttet
hast, und muss sich jetzt mit nem besessenen, alten Sack, weit
jenseits seiner besten Jahre rumschlagen. Naja gut das muss ich
ja jetzt auch gerade.“
Theatralisch
seufzt er auf.
Morbeus:
„Komm schon Freak, verarschen kann ich mich selbst. Wir
reden hier um den Intercontinental Title. 2021. So lange ist es
noch nicht her. Du hast dich danach als Triple-Crown-Champ feiern
lassen. Was eine Farce.“ Drake:
„Mir schon klar.“
Sein
Mundwinkel wandert nach oben.
Drake:
„Ich wollte es nur von dir hören. Tja, dann erzähl
doch mal. Wo hab ich dir den Titel gestohlen, hm? Ich habe weder
deine Wohnung angezündet noch dir die Flausen in den Kopf
gesetzt, ich hätte es getan. Du hast es gesehen. Du hast es
auf mich geschoben. Du wolltest mich bestrafen. Du bist
gescheitert.“
Es
gibt nichts weiteres als ein Schulterzucken, während Vaughn
langsam die Arme zu einer Verschränkung zusammenlegt und
sich suchend nach einem Signal des Personals umblickt, wie viel
Zeit er noch hätte, bevor er in den Ring steigen
muss.
Drake:
„Und einmal mehr, hatte ich nichts damit zu tun, denn falls
du dich erinnerst – und es tut n bisschen weh das
zuzugeben, aber naja – ich war in dem Moment, als ich
diesen Titel gewonnen habe nichtmal wirklich bei Bewusstsein
okay, alsooooooo, rück deine vier verbleibenden Gehirnzellen
gerade und sag mir, was du von mir willst, solange ich noch
bereit bin zuzuhören.“
Morbeus:
„Hatte vergessen, dass du eine kurze Aufmerksamkeitsspanne
hast. Naja, ein Wiedersehen im Ring ist bisher zwischen uns nicht
möglich gewesen. Erst war ich lange weg und dann warst du
lange weg. Jetzt sind wir beide wieder da…und ich muss
sagen, Du siehst scheiße aus!“
Aus
Drakes Mund entweicht ein kurzer Laut, der etwas vollkommen
Unglaubliches suggeriert: Der Patient Zero wollte antworten, doch
ihm kommt einfach kein guter Kommentar in den Kopf, als er sich
nur ungläubig ein wenig nach vorne beugt und Morbeus
betrachtet.
Drake:
„Was zur verfickten Hölle ist denn…“
Doch
Zusammenhangslos bügelt Douglas ihm über den Mund.
Morbeus:
„Auf der einen Seite bin ich heute emotional in deinem
Team, auch wenn du es mir nicht glaubst. Hau dem scheiß
Niander bitte richtig einen auf die Mappe, Haha. Es gibt weltweit
keinen größere manipulativeren Kackvogel als ihn.
Obwohl…vielleicht ich..Muahaha.“
Es
sind die Augenbrauen, die fragend nach oben wandern, als Vaughn
die letzten Aussagen seines Gegenübers wahrnimmt.
Drake:
„Ne, im Ernst, was zur Hölle ist aus dir geworden? Aus
dem Idealisten, der die gesamte Liga vom Image, vom
wirtschaftlichen auf links drehen wollte, und daran hart
gearbeitet hat und sich im Ring nach oben gekämpft und
Leuten ihre Chance gegeben hat. Wanderst du gerade echt wieder
zurück zu den Stimmen in deinem Kopf und deinem Softball
oder mit was du damals geredet hast?“
Die
Stimmlage klingt fast ein wenig… verzweifelt? Fast, als ob
er sich wirklich Gedanken um Morbeus Zustand machen
würde.
Drake:
„Davon abgesehen. NCT ist n Push-Over. Ich mache das nicht,
um mich zu beweisen, oder dir nen Gefallen zu tun. Nur, um Kyle
nen Punkt zu beweisen.“
Der
beschwingte Douglas wird nun ernst. Mit leicht angespannter
Stimme wendet er sich an Drake…
Morbeus:
„Das ist, was ich nicht verstehe, Anarcho. Was willst du
von Kyle? Der Junge braucht die CoW nicht, klar. Aber brauchst du
ihn für deinen Guerilla-Krieg? Er sollte seinen Weg gehen
und da braucht er dich nicht dafür.“
Drake:
„Vorsicht, Onkelchen.“
Nochmal
wandert er einen Schritt auf Morbeus zu, doch die Arme bleiben
verschränkt, der Blick hart und ruhig.
Drake:
„Nicht wieder die Tatsachen verdrehen, das hatten wir
vorhin schon. Ich BRAUCHE Kyle nicht für Leviathan. Ich
MÖCHTE Kyle nicht einmal für Leviathan. Was ich will,
ist das da n anständiger, talentierter, junger Typ davon
abgehalten wird, noch mehr Zeit seiner Karriere bei einer
Fraktion wie den Children of Wrath zu verbringen.“
Die
Finger wandern in Aufzählung hoch.
Drake:
„Ein manipulativer Anführer, der selbst sich nichtmal
den Arsch abwischen, dessen hirn- und skrupelloser Handlanger,
der dich zermalmt, sobald du falsch schaust, und dann der nette
Typ von nebenan, der nur dabei ist, weil er alleine von ner
Fliege geschlagen werden würde. Ich will einmal im Leben das
richtige tun, Raymond. Aber… Aber….“
Frustriert
ballt er die Fäuste.
Drake:
„Er lässt mich einfach nicht an sich ran. Ich komme
nicht wirklich durch zu ihm. Er WEIß dass ich recht habe,
das SPÜRE ich, aber er ist so sehr in den Klauen da drinnen,
weil er denkt, es läuft ja im Moment gut und dass das NULL
der Verdienst der CoW ist, das SCHNALLT er gar nicht oder will es
nicht schnallen, ich weiß es nicht. Deshalb mache ich das
heute Abend doch. Niander ist schwach. Wertlos. Auch für
Kyle. Und das werde ich ihm zeigen. Und NATÜRLICH wird Kyle
wieder versuchen müssen, die Kohlen aus dem Feuer zu holen,
aber es wird nicht klappen. Und auch das werde ich ihm zeigen.
Und wenn ich ihm noch mehr zeigen muss…“
Seine
Augen verengen sich, ohne dass er den grinsenden Blick von
Morbeus löst.
Drake:
„Dann zeige ich ihm auch gerne noch, dass die Children of
Wrath ihn nicht beschützen können, aaaaaaber ich will
das wirklich vermeiden, wenn ich mal so ehrlich sein darf.“
Mittlerweile
ist im Hintergrund zu sehen, wie Kyd Flawless und Maurice „The
Conquerer“ Drake und Morbeus erblickt haben. Beide sind
noch ein gutes Stück entfernt von den beiden, die keine
Chance haben die CoW-Members zu sehen. Beide schauen sich kurz
an, um dann heimlich dem Gespräch lauschen zu wollen.
Morbeus:
„Ok, ok. Whatever. Die Children of Wrath müssen früher
oder später zermalmt werden. Das sehe ich doch auch so.
Dabei unterstütze ich deine Initiative. Ein riesengroßer
Scheißhaufen wird das alles immer was Niander
anpackt.“ Drake:
„Siehe den vor mir…“
Morbeus:
„Na na na, zum Glück haste nicht mich gemeint, du
Clown….“
Die
Ohren von Kyd und Maurice im Hintergrund werden wohl immer
größer. Währenddessen drosselt Morbeus seine
Stimme etwas, da er noch ein Bitte an Drake hat:
Morbeus:
„Dir ist vermutlich aufgefallen, dass all meine Legionen
fort sind. Allein bin ich. Ich habe mich da allerdings mit Ask
ziemlich verkracht. Der Junge ist doch deutlich jünger als
ich und so. Da du mich damals bei unserem PPV-Match übern
Tisch gezogen hast…“
Augenrollen
bei Drake.
Morbeus:
„… habe ich einen gut bei dir. Also ich denke du
solltest mir den Gehörlosen oder meinetwegen auch jemand
anderen nachher schicken…..du weißt schon, falls ich
mich widererwarten gegen den Waldschrat in einer schwierigen
Situation befinden sollte….die Haudegen in dieser Liga
müssen doch zusammenhalten…“
Schallendes
Gelächter bei Drake, das dann jedoch plötzlich
verstummt.
Drake:
„Weißt du was… Warum eigentlich nicht. Wir
werden zusehen.“
DNV
springt auf, schreitet davon und lässt den grinsenden
Morbeus einfach stehen. Der Kanadier streicht sich danach noch
überlegt übers Kinn. Das Ende der Unterhaltung scheint
ihm zu gefallen. Kyd und Maurice sind im Hintergrund zu sehen wir
sie sich gegenseitig zunicken und dann kurz in Deckung gehen, als
Morbeus an ihnen unbemerkt vorbeigeht.
Sven:
„Das sind aber mal Entwicklungen die Niander und Kyle
sicherlich interessieren werden!“
Pete:
„Ich weiß nicht was in Morbeus gefahren ist, aber er
scheint wirklich nicht mehr der Alte zu sein.“
Sven:
„Wie sagt man so schön? And here we go.“ Pete:
„Das wird nicht schön.“ Sven:
„Manchmal muss man tun, was man tun muss. Das ist kein
Kindergarten. Und diese Auseinandersetzung ist kein Spiel.“ Pete:
„Seit einem Monat warten wir darauf, was Luna dazu sagen
wird. Was Leviathan dazu sagen wird.“
Grüne
Scheinwerfer beginnen sich um den Ring und durch die Crowd zu
bewegen, gepaart mit hartem, weißem Licht, das sich mit
kompletter Schwärze abwechselt, um eine Illusion eines sich
ruckartig bewegenden Raumes zu schaffen. Es sind die züngelnde
Schlange, das weit aufgespreizte Maul, die Bilder von
Straßenkämpfen, ihre In-Ring Highlights, die den
Titantron verzieren. Es ist die angespannte Stimmung in der
Halle. Es sind die zerrissenen Reaktionen. Es ist all das, was
jedes Mal um sie herum passiert, wenn Luna Rosario eine Halle der
GFCW betritt, doch alles, was sie tut, scheint in einem Moment
wie ausgelöscht und weggeblasen, als die Kamera auf der
obersten Stufe der Arena die komplett in weiß gekleidete
Luna Rosario erblickt. Ihr Outfit zeugt nicht von einem
anstehenden Match. Doch von der Bereitschaft zu kämpfen. Und
so wie man sie kennt, wohl bis zum letzten Tropfen Schweiß
und Blut, den sie vergießen kann.
Sven:
„Niemand zu sehen. Außer ihr selbst.“ Pete:
„Wir haben gesehen, wie gefährlich The End sein kann.
Und auch Leviathan muss sich dessen bewusst sein. Ich kann mir
nicht vorstellen, dass Luna hier nicht irgendwo ihre Verstärkung
versteckt hat.“ Sven:
„Aber sieh sie dir an, Pete…“
Es
liegt eine unsichere Mischung aus Bewunderung und Schock in der
Stimme des Kommentators. Die Stiche, die Narben, die Krater und
Wunden, die The Ends Angriff vor einem Monat hervorgerufen hat,
sind teilweise immer noch deutlich zu sehen. Eines der Augen ist
vollständig verbunden. Nicht geschient, aber unmisslich
angeschlagen hängt der vor einiger Zeit noch verletzte Arm
neben ihr herunter. Doch unermüdlich tragen ihre Beine sie
Stufe für Stufe für Stufe in Richtung des Rings
herunter.
Luna:
„Schluss mit der Show.“
Da
ist nichts demonstratives. Da ist nichts aggressives. Da ist nur
die klare Forderung. Keine Zigaretten. Keine halben
Schlägereien mit Fans. Kein Bier. Keine fliegenden
Becher. Nichts. Heute ist es einfach nur Luna. Und ihre
Stimme.
Luna:
„Was vor zwei Shows passiert ist…“
Kurz
muss sie ihren Ansatz unterbrechen, da sie den Mikrofonarm
benötigt, um sich über die Absperrung zu drücken.
Luna:
„...sollte mir vielleicht eine Lektion sein.“
Mit
etwas ausdruckslosen Augen greift sie den Ringpfosten als Stütze
und trippelt die drei metallenen Stufen zum Seilgeviert hinauf.
Luna:
„Wo zur Hölle sind für uns, beziehungsweise für
mich, die Grenzen in diesem Leben?“
Schwungvoll
geht sie in die Hocke, um sich zwischen zwei Seilen hindurch
endlich in die Ringmitte zu schieben und sich entspannt auf
eines der Turnbuckle zu setzen. Der Blick geht nach unten, in die
Mitte des Rings, während die Arme auf den Oberschenkeln
aufgestützt werden.
Luna:
„Meine Grenze war nicht, minderjährig quasi jeden Tag
irgendwo blutend auf der Straße zu enden. Meine Grenze war
nicht, jeden Tag Angst davor zu haben, dass irgendn Bulle oder
Staatsanwalt mir meine gesamte Zukunft zerfickt. Meine Grenze war
nicht, einen Mann zu heiraten, dessen einziger Lebenssinn es war,
zu manipulieren und zu zerstören. Meine Grenze war es nicht,
hier Leuten die Knie zu zerschmettern. Meine Grenze war nicht
erreicht, als meine gesamte Familie unter einen machtbesessenen
Egomanen gestellt wurde, sie war nicht erreicht, als mein Körper
sich nicht mehr selbst stützen konnte, sie war nicht
erreicht, als Drogen ihn nicht mehr stützen konnten, sie war
nicht erreicht, als ich mich heulend daheim zugeschossen habe,
weil mir WIEDER mal die Chance genommen wurde ganz nach oben zu
kommen, aber am Ende des Tages… Glaube ich, dass ihr alle
etwas aus den Augen verliert. Ich bin nichtmal 30.“
Mit
einem traurigen Lachen zuckt sie die Schultern.
Luna:
„Mein gesamtes Leben, nach dem allem hier… Steht
noch bevor. Eine Wrestling Liga. Sport. Und wir haben ihn so
lange zur Bühne von etwas gemacht, das größer
ist, bis ich jetzt da bin… Wo ich meine Grenze ziehen
sollte. End ist wahnsinnig. End ist kein Mensch, für den es
in der „realen“ Welt irgendwo einen Platz gibt. Naja
nur… Das ist hier real. Hier haben Menschen wie er einen
Platz. Wegen dem Spektakel. Well. Da sitze ich jetzt mit eins
komma fünf funktionierenden Armen, einem funktionierenden
Auge und x-tausend Schrieben, dass die Patientin ja ausdrücklich
gegen ärztlichen Rat nach Hause ist. Denn natürlich
sehe ich auch diese Grenze nicht ein. Das is wohl einfach wer ich
bin.“
Sie
richtet sich auf dem Turnbuckle auf und man meint in ihrem freien
Auge leicht die Tränen aufsteigen zu sehen.
Luna:
„Ich kann mir absolut nichts erklären, was zuletzt
passiert ist. Ich weiß weder, wie wir End jemals annehmen
konnten, ich weiß nicht, wie zur Hölle ich fast
Champion werden konnte und ich glaube mein Kopf weigert sich
immer noch anzunehmen, was vor einem Monat passiert ist. Ich habe
so, so viel weggeworfen von meinem Leben. Und vielleicht sollte
ich hier weggehen. Ein einfaches „End du hast gewonnen. Wir
gehen alle nach Hause.“ Wir könnten Champus saufen bis
wir blöd werden von der Kohle, die wir hier alle gemacht
haben. Vielleicht sollte ich einfach mal anfangen, um das Leben
zu trauern, dass ich hätte haben können. Aber da bin
ich nicht. Ich bin noch nicht bei Akzeptanz. Ich bin noch bei
Denial.“
Ein
wenig erstickt scheint sie zu schlucken, während sich ihr
Kopf in Richtung der Bühne dreht.
Luna:
„Und ich glaube immer noch, dass ich das richten kann. Hey
End. Wenn du hier rauskommen willst, dann tu es. Nein. Ich WILL,
dass du hier rauskommst. Ich will, dass du über meine Narben
lachst, über meine Verletzungen, über unsere Panik,
über meine Tränen, ich will, dass du dich sicher
fühlst, ich will, dass diese ekelhafte Freunde von diesem
Ekelhaften Menschen vor meinen Augen erlischt, wenn du merkst,
dass ich noch so, so, so viel mehr Blut und Tränen habe, die
ich in diesem Ring vergeben kann und es ist mir egal, ob es
heute, oder morgen, oder in zwei Wochen an irgendeinem
verschissenen Strand ist. DU machst mich verantwortlich Leviathan
auseinandergerissen zu haben. Oh ja. Das habe ich. Und ich habe
damit allen außer dir eine bessere Zukunft geschenkt, also
komm und versuche mich dafür nochmal zu bestrafen, denn wie
du siehst, dein ersten Mal hat verfickt nochmal NICHT GENÜGT
DU BASTARD!“
Aufgepeitscht
springt sie auf und starrt rasch in der Halle herum. Sie scheint
sich mit der eingeschränkten Sicht schwer zu tun, alles
genau zu überblicken….
Pete:
„Jetzt wird es spannend.“
Sven:
„Luna fordert The End und allem Anschein nach, kommt der
auch? Zumindest haben wir heute bereits anderes gehört.“
Und
genauso kommt es auch. Auf der Stage erscheint nun nicht The End,
sondern James Corleone. Und seine Präsenz macht sich direkt
wieder in der Halle breit. Keine Anzeichen von „Angst“
oder „Furcht“, dass ihm hier etwas passieren könnte,
nein, der Mann stolziert einmal mehr in seiner dominanten und
überlegenen Ausstrahlung in Richtung Ring. Auf der einen
Seite könnte man das Publikum zwar schon als kochend vor Wut
beschreiben. Doch das ist nichts im Vergleich zu Luna, die sich
nicht einmal die Mühe macht zu fluchen und zu toben. Sie
sucht weiter die Halle ab, doch ihrem Blick nach scheint sie zu
ahnen, dass die End sie hier tatsächlich auflaufen lässt.
Natürlich. Was könnte sie sonst wütender machen?
Im
Anzug, mit Gehstock und erhobenen Hauptes erreicht er das
Seilgeviert auch sogleich und entert es ohne große
Umschweife. Dort stellt er sich Luna direkt gegenüber und
symbolisiert, dass er hier The End vertritt und auch wenn dieser
ihn hier „vorgeschickt haben mag“ – er steht
dazu trägt es mit Fassung.
Die
Buh-Rufe sind sehr laut, doch verstummen immer mehr, als Corleone
das Mikrofon zum Mund hebt.
James
Corleone: „Das, was dir geschehen ist, war eine logische
Folge auf das, was bei Allegience passiert ist. Eine Aktion,
erfordert immer eine Reaktion. Ein Fehler, erfordert behoben und
in diesem Falle – bestraft zu werden.“
Corleone
behält seine finstere Miene bei.
Luna:
„Dann soll…“
James
Corleone: „Du, bist in Leviathan…“
Keinerlei
Beirrung, keinerlei Sorge.
James
Corleone: „...unter The End gewachsen wie kaum jemand
anderes. Du hast PPV Main Events bestritten, um den GFCW World
Championship gekämpft und in den brutalsten Matches
gestanden. All das unter The End, der Mann, der es zugelassen
hat. Der dich dabei unterstützt hat. All das, was Drake,
dein Mann nie getan hat.“
Weiß
treten die Knöchel an Lunas Händen hervor.
Luna:
„James, ich warne dich.“
James
Corleone: „Und doch… warst du diejenige, die sich
als erstes gegen The End erhoben hat. Nachdem Zane Levy sich
vollends zu uns bekannt hast, warst du stets der größte
Unruhepol. Du wurdest suspendiert, hast deine Karriere aufs Spiel
gesetzt und die Rebellion gegen The End begonnen. Und jetzt,
wirst du dafür geradestehen.“ Luna:
„ES REICHT!“
Klappernd
tritt sie Corleones Gehstock zur Seite, woraufhin dieser kurz den
Halt verlieren zu scheint, sich aber schnell wieder fängt.
Schnaubend tritt Rosario bis auf wenige Zentimeter an ihn heran,
doch er beginnt nur langsam zu Grinsen. Rosario war aufgewühlt
und außer Kontrolle. Und er? Kontrolliert wie eh und je.
Wenn es auch nur eine Angstfähige Faser in seinem Körper
gibt, so ist sie tief, tief verborgen.
Luna:
„Ich habe es alles 10 Mal gehört, ich habe dafür
fast ein Auge verloren, also schieb dir deine billigen Phrasen in
den Hals bis du endlich langsam erstickst, wie du Ungeziefer es
verdienst. Du bist doch sonst so schlau? Hat End dir das hier
alles vorgesagt, das ist eher sein Niveau an Intellekt.“
Corleone
rümpft die Nase. Eine Reaktion, dass er „getroffen“
wurde?
Nein.
James
Corleone: „Nein, der Grund, warum ich dir das sage, ist,
weil du besser bist als das.“
Kurz
atmet Luna schnaubend im Mikro aus.
Luna:
„Hast du mir gerade vorhin eigentlich zugehört, James?
Es ist nicht schwer, n besserer Mensch als ich zu sein. Aber ich
bin eben genau so. Sorry, not sorry.“
Langsam
schüttelt Corleone den Kopf. Wenn es nicht er wäre,
könnte man fast sagen, es wirkt aufrichtig, wobei er jetzt
doch unauffällig den Kopf zumindest ein klein wenig von
Rosario entfernt.
James
Corleone: „Wir haben es alle im letzten Jahr gesehen, zu
was du fähig bist. Du warst kurz davor den Titel zu
gewinnen, im Kampf gegen Antoine Schwanenburg und wenn du mich
fragst, es wäre nur eine Frage der Zeit gewesen, bis du ihn
gewonnen hättest. Du bist eine Kämpfern, die bis ans
Limit geht. Über jede Schmerzensgrenze hinaus. Alles, was
dein Körper hergibt und noch vielmehr, bist du bereit zu
geben. Du bist eine Kriegerin. Und DAS ist, wie du dich sehen
solltest.“
Luna:
„Ich… was?“
James
Corleone: „Du bist nur zu blöd, um das zu sehen.“
Abermals
klammern sich Lunas Fäuste zusammen und erneut scheint im
sichtbaren Auge das Wasser zu beginnen aufzusteigen.
Sven:
„Luna hat sichtlich mit sich zu kämpfen.“ Pete:
„Ich glaube das hätten wir alle, wenn wir ihr Jahr
gehabt hätten.“
James
Corleone: „Du entscheidest dich lieber dafür, zu dem
Mann zurückzurennen, der dich in all dem limitiert. Du
gehst, obwohl du so weit warst, lieber einen Schritt zurück.
Die Grenzen, die dein Körper überschreitet, schafft es
dein Verstand nicht einmal zu erreichen.“
Corleone
lässt seine harschen Worte nachhallen und untermalt sie mit
einem noch viel böseren Blick.
James
Corleone: „Und jetzt… ist es zu spät. Du hast
diese Entscheidung getroffen und den Fehler begangen. Du hast
dich gegen The End gestellt und ihn betrogen und damit hast du
dein Ende besiegelt. Du denkst, dass du noch nicht fertig bist,
mit ihm? Nein, ER ist noch nicht fertig mit DIR. Das, was da vor
einigen Wochen geschehen ist, war der Anfang, bei Stranded,
bringt er es zu Ende.“
Luna:
„I figured.“
Leicht
nickt sie, doch es scheint durch den verbissenen und gepeinigten
Gesichtsausdruck fast schon ein Lächeln durchzuscheinen. Am
Ende… ist es doch was sie wollte.
James
Corleone: „Denn ja, The End nimmt deine Herausforderung an.
Er wird sich dir stellen. Dir, der Kämpfern, der Kriegerin,
der Frau, der Schmerz nichts ausmacht, die nur daran wächst.
Und er wird dir Schmerzen zufügen, denen selbst du nicht
gewachsen bist. The End akzeptiert.
Und…
er überlässt dir die Entscheidung, was für ein
Match es sein wird. Versteh es, als letzten Wunsch.“
Oha?
Ob das wirklich Ends Worte waren? Ein minimales Schmunzeln auf
Corleones Gesicht lässt vermuten, dass dem nicht so war,
aber End wollte ja unbedingt, dass Corleone das Ding alleine
wuppt und wenn er wirklich der Mann ist, der er von sich selbst
behauptet zu sein, dann sollte das ja auch kein Problem sein.
Noch
immer macht Corleone keinen Anschein, dass er eingeschüchtert
ist oder zumindest trägt er es nicht nach außen.
Je
näher Luna im allerdings jetzt wieder grinsend kommt, umso
mehr könnte man meinen, dass er durchaus ein wenig unsicher
wirkt, auch wenn er es immer noch nicht zeigen will. Aber
letztendlich stimmt all das, was er über Luna gesagt hat,
und deshalb weiß er auch, was ihm hier blühen könnte.
Aber
wie schon gesagt: Corleone ist ein Profi und weiß, dass er
keine Schwäche zeigen darf.
James
Corleone: „Na komm schon, tu, was du nicht lassen kannst.“
Verbittert
entgegnet er Lunas Blick.
Doch
die schmunzelt nur leicht und dreht sich von ihm ab.
Luna:
„Ey James. Ich weiß nicht, ob du sowas kennst, aber
ich bin wieder bei Drake, weil ich ihn liebe. Und mir ist egal,
ob er mich vielleicht irgendwann irgendwo mal als Wrestlerin
limitiert hat, weil er mich zu dem Menschen macht, der ich bin,
und so scheiße der sein mag, und so sehr ich manchmal
darüber nachdenke – wie vorhin – am Ende... ich
wollte es nie anders. Und wenn End das ganze hier noch ein
letztes Mal in meine Hand gibt… Ach komm Junge. Du weißt
genau, wie ich kämpfe.“
Knackend
fliegt das Mikrofon zu Boden und ohne, dass eine Musik in der
Halle zu hören werde entfernt sich Luna durch die sehr sehr
dicke Luft der Arena, die sicherlich nicht nur der extremen Hitze
geschuldet ist.
Corleone atmet auf und nach einer
angemessenen Zeit, die er noch wartet, ohne, dass er direkt
flieht oder zu lange dableibt, bis Luna es sich anders überlegt,
verlässt er den Ring. Ohne sich noch einmal umzudrehen,
läuft er schließlich die Rampe hinauf.
Ein cremiger
Teig wird vom Rührgerät bearbeitet. Fast schon
hypnotisierend bleiben die Furchen des Rührers in der Masse
eingekerbt, bis eine Runde vollendet ist und der Teig an gleicher
Stelle wieder durchfahren wird.
Von oben rieseln
plötzlich kleine Stückchen Schokolade in den Teig.
Sofort werden sie vom Teig aufgefangen und durch das Rühren
in der Masse vergraben.
Aus dem Off
ertönt die Stimme einer Frau. Lieblich, fast schon
verführerisch haucht sie in das Mikrofon.
Schokoladig...
Die
Schokosplitter hören auf zu fallen. Stattdessen läuft
von der anderen Seite nun weiße Sahne, gemischt mit
Karamell, in die Schüssel.
Cremig...
Und wieder
beginnt das Rieseln. Diesmal jedoch keine Schokolade. Feine
Bröckchen an Haselnüssen regnen in den Teig.
Nussig...
Fließend
geht das Bild über. Weg von der Rührschüssel und
hin zu einem fertigen Kuchen, serviert auf einem edlen schwarzen
Teller mit goldener Verzierung. Mit Schokolade überzogen
ruht er dort und wirft einen matten Glanz in den leeren Raum.
Langsam wird alles gedreht und von allen Seiten präsentiert.
Dazu wieder die Stimme...
Das
Ergebnis...
Wieder
verschwimmt das Bild und statt dem Kuchen dreht sich auf dem
Tisch nun ein weißer Karton. Dann stoppt er. Abrupt
schaltet die Kamera um, zeigt das Logo der Box. Dazu eine
gänzlich andere Stimme. In einem ganz anderen Tonfall...
Alex:
Pi-Pie. Rund in der Form, rund im Geschmack. Der Genuss...ist nur
eine logische Konsequenz.
…
…
…
JETZT NEU!
Der PI-PIE² verwöhnt den Gaumen mit
Zartbitter-Schokostücken und einer himmlischer Glassur in
saftig lockerer Konsistenz. Und das alles ganz:
VEGAN
Laktosefrei
Glutenfrei und weizenfrei.
Die liebliche Frauenstimme wird wieder von der
Monotonie des Mathematikers ersetzt.
Alex:
Minus Laktose, minus Gluten ergibt plus Geschmack.
Singles
Match:
Drake
Nova Vaughn vs. Niander Cassady-Taylor
Referee: Thorsten
Baumgärtner
ZOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOORRRRR
RRRRRRRRRRRRRRRRRRRRNNN
Unter
lauten Buhrufen kommt Niander Cassady-Taylor aus dem
Entrance. Der gebürtige Mann aus Louisville, Kentucky
trägt seine bekannte Wildwest-Uniform. Er scheint
siegessicher zu sein, wir jedes Mal wenn er zum Ring kommt.
Hinter ihm laufen auch Kyd Flawless und Kyle Douglas ein.
Wild gestikulierend versucht Kyd Kyle etwas zu erklären.
Kyle schüttelt aber nur ungläubig mit dem Kopf
dabei.
Pete:
„Flawless versucht Kyle zu schildern, was er eben
gesehen hat. Doch Douglas scheint ihm kein Wort zu glauben.“
Laura:
„Aus Louisville, Kentucky, mit einer Körpergröße
von 1 Meter 94 und 120 Kilogramm…NIANNNDERR
CASSADY-TAAAAYYYLOR!“
Die
CoW gehen also etwas chaotisch zum Ring. Am Ring angekommen
drückt Maurice die Ringseile nach unten, sodass NCT
locker über die Seile spazieren kann. Vom Conquerer
allerdings kein Wort in Richtung Boss, was er da so eben
alles mitgelauscht hat. Unter lauten Buhrufen posiert NCT für
das Publikum oder eben nur für sich. Die anderen CoWs
stehen Spalier. Niander zeiht Hut und Jacke aus und ist dann
auch bereit für den Kampf.
Drake
schaut grinsend zu Niander. Er ist auch ready to fight und
der Triple-Crown-Sieger hat nun einen überheblichen
Gesichtsausdruck aufgesetzt.
DING
DING DING
„Patient
Zero“ ist knapp 10 Zentimeter kleiner, aber bestimmt 30
Kilogramm leichter als Niander. Doch Drake beginnt direkt mit
einer krachenden Offensive. Wilde Punches gegen den Kopf des
Cowboys. Niander geht reflexartig in die Ringseil, federt
sich dort dann ab und duckt sich dann weg von dem eingehenden
Fäuste-Inferno. Drake versucht dann seine Kicks
durchzubringen, doch Niander kann die Tritte abwehren und
schickt dann Drake mit einer Clothesline auf die Matte.
Niander
grinst zufrieden. Scheinbar war das genau das, womit er
spekuliert hat. DNV ärgert kurz, setzt dann aber sein
überhebliches Grinsen wieder auf. Der klobigere Niander
versucht Drake zu packen, doch der springt quasi über
seinen Gegner und bevor sich NCT drehen kann, gibt es
Forearms in den Rücken, Tritte gegen das Bein und dann
wird NCT in den Turnbuckle geschubst. NCT torkelt zurück
und wird mit einem DDT auf die Matte geschickt.
Drake
setzt sofort einen Drive-By-Kick nach, der auch trifft.
Sofort geht er auf das Top Rope. Doch da ist Kyd Flawless und
packt Drake am Bein. Drake schimpft mit dem jungen Mann aus
Seattle und auch Referee T. Baumgärtner ist not amused
und schickt Kyd nun weg. Die Irritation reicht Niander, der
nun wieder voll da ist und Drake auf dem Ringpfosten an der
Gurgel gepackt hat. Niander drückt den Hals des
Leviathans zu und slamt ihn dann mit einem kräftigen
CHOKESLAM auf die Matte. Direkt das Cover von NCT
1…………………………..
2…
Kickout!
Sven:
„Überraschende Aktion, keine Frage. Der Chokeslam
hatte ordentlich wumms drin. Aber Drake ist noch zu frisch!“
NCT
deckt Drake nun, wohl auch mit viel Ärger, mit Schlägen
und Tritten ein und lässt in der Ecke noch Shoulder
Blocks folgen. Bei einem hievt sich Drake jedoch hoch und
Niander fährt ins Leere. Drake kommt mit einem Double
Foot Stomp auf NCTs Rücken runter. Dann landet er hinter
Cassady und zieht den Inverted Frankensteiner durch! Erstes
Cover von Drake! Aber Niander kommt direkt schon wieder raus.
Wieder zieht DNC NCT hoch, der ihm aber bei erster
Gelegenheit in die Augen sticht. Dann geht Nianderin die
Seile und zeigt einen High Knee Lift gegen Drake. Dann packt
er sich den Mann aus Anchorage und schwächt ihn weiter
mit einem sehenswerten SIDEWALK SLAM.
Pete:
„NCT hat im Moment die Kontrolle.“
Sven:
„Ist es der Ringrost bei Drake? Ich hatte ihn vor dem
Match schon favorisiert.“
Drake
kommt schleppend hoch. Provokant hält ihm Niander den
Stinkefinger hin und wischt ihm damit zusätzlich noch
unangenehm über das Gesicht. Dann geht NCT in die Seile,
wird aber von Drake erstaunlicherweise mit einem Kick
empfangen! Mehr als drei weitere Kicks kriegt er aber nicht
durch. Dann versucht er einen Whip-In, NCT kontert und haut
einen Spinebuster raus. Wieder Cover.
1………………………….
2…………
KICKOUT!
Die
Children of Wrath schlagen die Hände über den Kopf.
Ihr Boss hatte es fast geschafft Drake zu bezwingen. Doch NCT
ist nun Fired UP! ER stellt sich Drake wieder auf und
versucht einen German Suplex, doch Drake landet auf seinen
Füßen. Dropkick von Nova und Niander wankt. Dann
folgen Tritte gegen die Knie von Niander. Bevor der Cowboy
einknickt, hat ihn Drake aber schon mit einem Belly to Belly
Suplex auf die Matte geschickt.
Drake
schüttelt weiteren Rost ab, in dem er Niander packt und
dann seinen ersten Signature Move am heutigen Abend zeigt:
DARK ENLIGHTMENT! Der Piledriver hat ordentlich gesessen und
die zornigen Kinder draußen zucken zusammen.
DNV
lacht in Richtung Kyle Douglas und zeigt dann den SHATTERED
MASKS gegen seinen Boss! Fieser Curb Stomp von Drake. DNV ist
nun wohl da und übernimmt das Kommando.
Drake
verhöhnt Niander und zeigt deutlich an, dass NCT nicht
gut genug sei. Kyle Douglas tritt nun auf den Apron, aber
Drake zeigt nur ein mitleidiges Lächeln. Dann widmet
sich Drake seinem Kontrahenten und setzt einen LEGLOCK an.
Niander windet sich vor Schmerzen.
Pete;
„Wird ihm einer CoW nun zu Hilfe eilen. Immerhin ist
Drake ja ganz allein gekommen. Die Children sind doch also
massig im Vorteil!“
Drake
macht sich weiter auf, das Match nun zu gewinnen. Niander
steht zwar, doch Drake steht hinter ihm…..DRAGON
SUPLEX!
Das
Cover
1………………………
2…………………..KICKOUT!
Erleichterung
ist bei den Children zu sehen. NCT hat es zwar geschafft,
aber er ist gezeichnet. Drake geht in die Ringseile, will
seinen Gegner nun weiter attackieren, doch Niander weicht aus
und kontert mit einem Dropkick. Drake versucht mit einem
Lariat zu kontern, doch Niander wicht wieder aus: SCOOP SLAM!
Das
Cover
1…………………
2…..KICKOUT!
Niander
ist plötzlich wieder im Match. Kyle, Kyd und Maurice
feuern ihn an. Nun packt er Drake zu einem weiteren
CHOKESLAM, doch der Mann aus Hannover mit einem EYEPOKE! Das
bringt nun den Hünen Maurice auf die Palme. Wütend
stapft er auf den Apron und beschimpft Baumgärtner. Der
Referee ist etwas verdattert, sonst redet der Eroberer doch
auch nicht.
Drake
will sich einen Vorteil verschaffen, doch ist schon wieder im
Hintertreffen. Niander hat etwas benebelt ein paar Kicks
gesetzt und etwas glücklich Drake getroffen, der taumelt
nun in die Arme von Cassady-Taylor.
BOUND
FOR GLORY!
Der
Finisher von Niander kommt wie aus dem Nichts. Der Flatliner
in der Midwest-Version knipst alle Lampen bei Drake aus.
Direkt das Cover……doch Baumgärtner hat von
alledem nichts mitbekommen, er ist immer noch am Diskutieren
mit Maurice!
Flawless
und Kyd versuchen Maurice nun endlich von Baumgärtner
abzubringen, doch der hat sich wohl richtig in Rage geredet.
Beide zerren an ihm und bitten Baumgärtner
durchzuzählen.
NCT
wunder sich, dass keine Counts erfolgen und schaut irritiert
nach oben. Zornesröte ist zu erkennen, da seine eigenen
Jungs hier den Ref in Beschlag genommen haben. Niander steht
nun auch auf und will der Diskussion ein Ende bereiten.
Pete:
„Wer kommt da nun aus den Zuschauerrängen? An den
Ring?“
Sven:
„LUUUNA! Es ist Luna. Unbemerkt von den Protagonisten
ist sie bei Drake und reicht ihm einen Schlagring!“
So
schnell wie sie da war, ist Luna Rosario aber auch wieder
weg. NCT kann das Thema mit Baumgärtner und Maurice nun
beenden und alle anderen konzentrieren sich wieder aufs
Match. Drake liegt noch immer im Ring, hat aber wohl im
Verborgenen schon den Schlagring über seinen Handballen
gestreift.
Niander
zeigt an, dass nochmal der Bound for Glory kommen soll. Doch
als Niander Drake auf die Beine stellen willl…….KLONCK!
Schiri
Baumgärtner hat es nicht gesehen, aber Drake hat den
Schlagring eingesetzt und Niander ins Reich der Träume
geschickt. Dann fällt auch Drake theatralisch um, damit
er unbemerkt den Schlagring aus dem Ring werfen kann.
Die
Children of Wrath sind gerade noch in der Diskussion
untereinander und sind gerade nicht nur abgelenkt, sie haben
von dem Schlag auch nichts mitbekommen.
Drake
rollt sich dann zu Niander…..und legt sich auf den
Cowboy.
1…………………………………..
2…………,
Kyle
deucht was hier gerade passiert ist und springt in den Ring
und direkt weiter auf Drake………..
3.
Kyle
unterbricht das Cover, doch Baumgärtner lässt schon
den Ringgong läuten. Er war zu spät!
Laura:
„Sieger des Matches via Pinfall….DRAKE NOVA
VAUGHN!“
Dort steht
der Puppenspieler neben Berzerk an einer grauen Betonwand. Beide
Mannen sind nach dem Match sichtlich verschwitzt. Berzerk hockt
am Boden während der Puppenspieler stehend auf ihn
hinabblickt. Erzürnt und strenge liegen in seinem durch
verwischte Schminke gezeichnetem Gesicht.
Puppenspieler:
„Was soll ich mit dir nur machen? Wieder einmal hast du
unsere Pläne durchkreuzt . Warum kannst du dich nicht im
Griff haben. WARUM NICHT?!“
Berzerk
starrt betroffen und lässt die Schimpftirade über sich
ergehen und wagt es nicht Blickkontakt aufzunehmen. Ein stummes
Eingeständnis.
Berzerk: „
Ich wollte doch nur... Camden hätte das Cover durchbrochen.
Ich wollte dich schützen Meister.“
Puppenspieler:
„Ich hätte Jannek besiegt. Ich hatte ihn da wo ich ihn
haben wollte. Hättest du mich nur machen lassen.“
Betrügende
Stille setzt ein. Der Puppenspieler starrt Berzerk an. Berzerk
schaut zu Boden.
Puppenspieler:
„Steh auf.“
Berzerk sieht
vorsichtig nach oben. Kann kaum glauben diese Anweisung gehört
zu haben.
Puppenspieler:
„Jetzt steh schon auf habe ich gesagt!“
Schließlich
leistet Berzerk der Aufforderung Folge und erhebt sich zögerlich.
Dann packt ihn der Puppenspieler bei den Schultern und lächelt
den verschreckten Muskelberg an. Seine Stimme klingt nun wieder
wesentlich sanfter.
Puppenspieler:
„Vertrauen brauche ich. Vertrauen Berzerk. Warum willst du
mir denn nicht vertrauen. Was ist denn nur los mit dir? Der
Puppenspieler weiß was Richtig und Wichtig ist. So glaub
mir doch.“
Thomas: „Hab
ich dich.“
Da gehen die
Köpfe Schreckhaft in Richtung der Stimme. Mit dem Gold auf
der Schulter fest umgriffen steht der Oregono einige Meter von
den beiden entfernt im Gang. Der Schweiß ist mittlerweile
getrocknet, von der Erschöpfung im Match hat er sich schon
wieder einigermaßen erholt. Ein Lächeln traut er sich
in Gegenwart der beiden vielleicht nicht, aber so eine gewisse
Zufriedenheit über die aktuelle Situation gibt es da doch.
Er geht einen Schritt auf die beiden zu, deutet aus der Ferne
schon auf den Puppenspieler.
Thomas:
„Dich, Puppenspieler…es gibt was zu bereden.“
Der
Puppenspieler lässt die Hände von Berzerk, wischt sich
den Schweiß von der Stirn und hat sogleich seine Fassung
wiedergefunden. Wenngleich er seine Entrüstung durch ein
Lächeln zu überspielen sucht.
Puppenspieler:
„Thomas, hat man dir keine Manieren beigebracht?! Dies ist
eine private Konversation. Ich darf doch diesbezüglich ein
wenig um Respekt bitten oder? Aber nun gut, wo du uns jetzt schon
gestört hast, was kann ich für dich tun?“
Camdens
Finger wandert zur Seite, deutet auf Berzerk.
Thomas: „Um
ihn…und um dein ganzes Gefolge, deine Anhänger, deine
wasauchimmer.“
Er wedelt
schnell mit der Hand durch die Luft, wirft einen ernsten Blick
auf den Puppenspieler und fährt fort.
Thomas: „Du
hast die Schnauze voll davon, dass die sich andauernd bei dir
einmischen und – Überraschung – sieht bei mir
nich anders aus. Also warum tun wir uns nich beide ‘nen
Gefallen, hmm? Weißte, was edel an Stranded is? Sogar
verdammt edel?“
Jetzt gibt es
tatsächlich doch ein kleines Schmunzeln, ein
Augenbrauenzucken.
Thomas: „Da
gibt’s ‘nen Ring im Wasser. Schön schwer für
irgendwen uns da in die Quere zu kommen. Und für dich auch
ganz schön, wenn ich nich wegrennen kann, oder?“
Der
Puppenspieler räuspert sich und scheint sichtlich genervt.
Puppenspieler:
„So soll es sein, wir sehen uns bei Stranded ein letztes
Mal um es zu beenden. Genieße deine Zeit als Champ solange
du es noch bist.... und jetzt geh` mir aus den Augen!“
Da wird das
Schmunzeln des Champions nochmal breiter. Es ist vermutlich nicht
der cleverste Vorschlag aller Zeiten…aber er hat, was er
wollte. Warum auch immer.
Thomas: „Na
dann…Schwimmflügel nich vergessen.“
Ein weiterer
Augenbrauenzupfer und schwupp, schon dreht er sich weg. Ernst
schauen Puppenspieler und Berzerk dem sich abkehrenden Thomas
Camden nach. Dann fadet die Szene aus.
Singles
Match:
Morbeus
vs. Ask Skogur
Referee: Guido Sandmann
Hinter
dem Vorhang steht er – Ask Skógur. Wir haben ihn
heute bisher noch nicht gesehen und der Grund dafür ist
einfach: er hat vollkommen in der Vorbereitung für sein
Match gegen Morbeus gesteckt.
Wir
sehen wie Ask noch ein paar letzte kleinere Aufwärmübungen
macht, bevor er sich schließlich aufrafft und wie schon
in den Matches gegen Alex Ricks oder Zane Levy, atmet er noch
einmal tief durch. Auch heute steht wieder ein wichtiges
Match an und natürlich will er an seinen jüngsten
Siegen anknüpfen und nicht die nächste Niederlage
einstecken.
Ask
läuft los…
…
und wird
direkt euphorisch vom Publikum begrüßt. Man mag
Ask halt, auch wenn er es einem manchmal nicht so ganz leicht
macht.
Bereits
im Wrestlingoutfit, lediglich mit einer Weste über die
Schultern geworfen, läuft er auch direkt zum Ring, wobei
er noch mit dem ein oder anderen Fan abklatscht. Er macht
schließlich bei einem kleinen und noch sehr jungen
Wrestling-Fan Halt, der allerdings ein Ask Skógur-T-Shirt
trägt und das scheint Ask zu freuen.
Er
hat wohl immer noch nicht so richtig verstanden und
realisiert, was für einen Stellenwert er mittlerweile in
diesem gewaltigen Wrestling-Business hat. Aber egal, er hält
ihm die Faust zum Abklatschen hin und setzt direkt seinen Weg
in den Ring fort.
Ask
slidet hinein, feiert noch kurz auf dem Ringpfosten und
genießt noch etwas die Jubelrufe aus dem Publikum,
bevor er schließlich darauf wartet, dass der nächste
ehemalige World Champion, gegen den er kämpfen wird, zum
Ring kommt. Denn Wrestler von dieser Kategorie hat er nun
schon mehrfach gekämpft in den letzten Wochen und
Monaten. Mal erfolgreich, mal weniger.
Wie
wird es heute?
Die
harten Techno-Klänge Gesaffelsteins klingen in Denver
auch wie immer wummernd aus den Boxen. Doch die Zuschauer,
die nicht genau wissen, was Ray Douglas aktuell so vorhat,
empfangen ihn deutlich verhaltener. Auf der Rampe stehend
schaut er nickend in das weite Rund. Gekleidet mit seinen
grünen Ringerboots, abgerissenen Jeans und einem weißen
T-Shirt geht es dann eben diese auch runter. Zaghaft klatscht
er mit den Zuschauern ab und geht dann weniger fokussiert zum
Ring.
Sven:
„Äh, hat Ray getrunken? Ist er wirklich topfit?“
Pete:
„Normalerweise geht er zielgerichteter zum Ring…“
Douglas
macht auf dem Weg zum Ring noch weiter Scherze mit den Fans,
sodass das Entrance Theme ungeahnte Stellen offenbart, die
aufgrund der Länge des Tracks selten bei einer GFCW-Show
abgespielt wurde. Ask Skogur im Ring wirkt derweil noch
ruhig, ihn scheinen die Mäzchen aber eventuell schon
gehörig auf den Zeiger zu gehen.
Nun
macht Morbeus sogar noch Selfies mit den Fans in der ersten
Reihe. Schulterklopfer gibt es und als ein Fan Morbeus seinen
halben Becher Bier reicht, ext dieser den im Bruchteil von
Sekunden!
Pete:
„Oh je, Ray. Das ist nicht gut für dich.“
Sven:
„Der Mann ist alt genug, Pete. War vermutlich eh nur
Bud Light.“
Der
Pöbel jubelt nach dieser relativ stumpfen Aktion des
Kanadiers. Morbeus geht nun dann auch tatsächlich zum
Ring. Skogur würdigt er aber weiterhin keines Blickes.
Dann lässt er sich im Ring auch noch feiern und gibt
sich von Laura das Mikrofon.
Morbeus:
„Denver, Colorado. Ihr seid die allergeilsten,
allerkrassesten….“
Die
Zuschauer in Denver jubeln laut uns skandieren:
Ray
Ray Ray Ray
Morbeus:
„MOTHERFUCKERS!“
KLONK.
Morbeus schmeißt das Mic einfach auf den Boden und
verzieht seine Miene. Die Fans wissen erstmal nicht, wie sie
damit nun umgehen sollen. War das nun eine Beleidigung?
Guido
Sandmann hat auf jeden Fall keine Aktien in dieser Thematik
drin und läutet das Match an.
Ask
rennt direkt auf den noch nicht fokussierten Morbeus zu und
haut ihn mit einem Shoulder Block um. Dann tritt er noch ein
paar mal auf Ray ein. Douglas rollt sich dann aber erstmal
aus dem Ring und versucht sich zu sammeln. Ask bittet seinen
Kontrahenten unter lauten Anfeuerungsrufen wieder in den
Ring. Er will einen sauberen Kampf im Ring haben.
Morbeus
tapert aber draußen erstmal umher und pustet durch.
Sandmann ist schon bei Drei. Der Countout läuft. Ray
Douglas geht noch einen Ringpfosten weiter, sodass er im
maximalen Abstand von Ask ist. Er schaut dann den Schweden
an, der fairerweise wartet, bis sich Ray wieder in den Ring
gerollt hat.
Sven:
„Die Zuschauer applaudieren für so viel Fairplay.
Langweilig!“
Ask
wartet bis Morbeus in der Ringecke steht und geht dann wieder
in die Offensive. Der Kanadier tänzelt etwas wirr im
Ring herum. Selten hat man diesen Move bisher bei ihm
gesehen. Dann der Lock-Up. Ask ist Sieger und dreht Morbeus
Arm ein. Schläge auf die Schulter. Doch Morbeus rollt
sich aus dem Armdrag raus und holt Ask mit einem Fußwischer
von den Beinen. Ray macht einen ungrazilen Purzelbaum nach
hinten und steht wieder. Genauso Ask. Douglas holt aus und
haut Ask einen mächtigen Chop auf die Brust. Es klatscht
ordentlich und die typische Fanreaktion bei dieser Aktion
kommt auch directement. Skogur revanchiert sich ebenfalls mit
einem kräftigen Chop. Und so stehen sich die beiden
gegenüber und verteilen abwechselnd stiffe Schläge
gegeneinander. Schmerzverzerrt schauen beide drein, doch
keiner will hier dem anderen den „Chop-Sieg“
gönnen.
Morbeus
hat nun aber wohl die Schnauze voll und Tritt Ask in den
Magen, die anschließende Clothesline geht aber ins
Leere. Ask dagegen trifft Morbeus im Konter mit dem
BJÖRNSMACK! Dieser herbe Spinning Back Elbow bring Ray
auf die Matte.
Pete:
„Schaut mal her. Was sich da in der ersten Reihe der
Zuschauer tut. Drake Nova Vaughn ist da mit einem eigenen
Klappstuhl!“
Sven:
„Drake schaut grinsend in die Zuschauer und setzt sich
dann in bester Lage neben einen Fan, der das natürlich
total abfeiert. Hält Drake also Wort und wird er dann
gegebenenfalls Morbeus zur Hilfe kommen?“
Pete:
„Warum auch immer!“
Auch
im Ring haben sowohl Ask als auch Morbeus die Ankunft des
„Patient Zero“ vernommen. Ask zeigt sich
irritiert und schüttelt mit dem Kopf. Morbeus, der noch
auf dem Boden liegt, grinst sich dagegen einen ab.
Ask
will nun Morbeus wieder packen, doch der kontert mit einem
saftigen Punch. Dann geht Morbeus in die Seile und….DOUBLE
CLOHESLINE. Beide liegen auf dem Boden.
Sven:
„Das erste Abtasten ist nun beendet und es entwickelt
sich doch langsam mal ein spannendes Match.“
Ask
ist 15 Jahre jünger und steht schon wieder. Vorn hinten
packt er Ray und wirft ihn mit einem German Suplex zurück
auf die Matte. Dann geht er in die Seile…..TIMBER!
Doch Morbeus kann in letzter Sekunde noch ausweichen.
Pete:
„Häh? Wer kommt denn da nun aus dem Entrance
gestürmt?“
Sven:
„Es ist Maurice! Maurice „The Conquerer“
kommt allein und fokussiert schnurstracks den Ring.“
Die
Kamera schaltet in die erste Reihe zu Drake und der
Triple-Crown-Gewinner muss herzhaft anzulachen. Seine
Trollerei hat die CoW wohl stark getriggert.
Skogur
mit dem Whip-In und Morbeus wird mit einem Superkick
getroffen. Dann ist aber auch schon Maurice im Ring. Skogur
schaut Maurice kopfschüttelnd an. Maurice schnauft Ask
an, um ihn Angst zu machen. Was nicht funktioniert. Maurice
holt aus und schlägt dann auf Ask ein, der torkelt nach
der ordentlichen Schelle zurück. Dann schaut Maurice auf
Morbeus, packt diesen….
HOCH
UND RUNTER. Der mächtige Chokeslam von Maurice knockt
Morbeus aber nur so halb aus, denn er kann sich mit einem Arm
noch am Seil festhalten und den Sturz aus der Höhe stark
abmildern. Für Referee Guido Sandmann ist das aber genug
das Match an dieser Stelle schon abzubrechen!
Laura:
„Sieger des Matches durch Disqualifikation…..ASK
SKOGUR!“
Maurice
will nun weiter auf Morbeus eintreten, doch Ask haut Maurice
mit dem FORCE OF NATURE aus dem Ring!
Als
Ask so halbwegs realisiert hat, was hier gerade abgegangen
ist, beginnt er direkt wieder wüst durch den Ring zu
toben. Keine Gefahr eines Wutausbruchs, aber ohne Frage ist
er mehr als aufgebracht. Wer Ask kennt, weiß, dass der
von solchen „Siegen“ oder Matchausgängen
generell nicht viel hält und wieder mal wurde er nun um
ein richtiges Match betrogen.
Dementsprechend
geladen reagiert Ask nun auch auf Maurice, der allerdings
schon weit genug weg vom Ring ist. Ask schaut ihm hinterher,
unzufrieden mit der Gesamtsituation.
Und
damit geht es ihm wie Morbeus. Der hinter Ask bereits wartet
und das… mit einem Mikrofon.
Morbeus:
„Ask.“
Langsam
dreht sich Ask um. Sein Gemüt fährt so allmählich
runter. Es folgt ein weiteres tiefes Durchatmen, bevor er
schließlich komplett Auge in Auge mit Morbeus steht,
wie schon vor zwei Wochen. Ask grunzt und hört zu, was
Morbeus zu sagen hat.
Morbeus:
„Das ist doch gerade alles irgendwie scheiße
gelaufen. Ich habe wirklich keine Ahnung woher der Einzeller
gekommen ist? Bzw. warum er das hier überhaupt gemacht
hat. Aber das scheint mein Leben zu sein. Anyway, Skogur. SO
können wir das hier alles nicht stehen lassen! Und
deshalb mache ich dir ein Angebot, sodass wir endlich
herausfinden, wer der besserer Wrestler von uns beiden ist!“
Ask
zögert kurz. Nicht weil ihn das Angebot nicht
interessiert, vielmehr, weil die Anspannung immer noch tief
in ihm sitzt. Dann besorgt auch er sich ein Mikrofon.
Ask:
„Ich bin ehrlich. Ich mag dich nicht. Warum… ja,
das hab ich ja mittlerweile wohl genug erklärt, denke
ich.“
Das
ist jetzt erstmal nicht unbedingt die Antwort, die Morbeus
hören will, aber Ask ist auch noch nicht fertig.
Ask:
„Aber… jetzt sind wir hier mal wirklich einer
Meinung. Das ist nicht das Match, dass ich will. Das ist
nicht der Sieg, den ich will. Also ja… Lass uns erneut
kämpfen. Bei STRANDED!“
Jubel
bricht aus im Publikum.
Ask:
„ABER… nicht so. Diesmal soll keiner
eingreifen.“
Noch
mehr Jubel.
Ask:
„Und… es ist Stranded, richtig? Letztes Jahr,
habe ich da in der Natur gekämpft. In einem Wald und es
war wohl das härteste Match meines Lebens. Dann will ich
das dieses Jahr wieder tun. Lass uns wieder in der Natur
kämpfen, aber diesmal…
Im
Wasser.
Da…
sollten wir ungestört sein.“
Sven:
„Oha. Ask scheint den Ring im Wasser zu meinen, den es
bei Stranded auch in diesem Jahr wieder geben wird, nun gut,
da sollte wirklich keiner eingreifen können.“
Pete:
„Spannend! Mal schauen was Morbeus davon hält.“
Morbeus:
„Aha, ne Wasserratte bist du also auch noch! Liebend
gern, Moosmann. Dann kämpfen wir eben im Wasser
gegeneinander. NO SANCTIONS MATCH. Die Küstenwache wird
schon dafür sorgen, dass wir ungestört sein werden!
WIR SEHE UNS IN ZWEI WOCHEN BEI STRANDED, ASK! IT´S
ON!“
Ask
nickt Morbeus zustimmend zu. Die Wut sitzt noch tief in
seinem Gesicht. Auf Maurice, auf Morbeus, auf den Ausgang
dieses Matches. Aber bei Stranded wird es anders. Da wird er
gegen Morbeus kämpfen, ungestört, auf dem Wasser.