Rückblick
Dooms Night ist vorüber. Die Halle ist fast leer, bis auf ein paar Betrunkene, die auf ihren Plätzen sitzengeblieben sind und sich noch selbst feiern. Sie grölen Lieder wie „ZIEHT DON SHEEN DIE LEDERHOS‘N AUS, LEDERHOS‘N AUS, LEDERHOS‘N AUS!“, „AUSSER ZK KÖNNT IHR ALLE GEH’N! AUSSER ZK KÖNNT IHR ALLE GEH’N!“ oder „RHODES IS HARDCORE *clapclapclap* RHODES IS HARDCORE *clapclapclap*“.
Doch interessant ist diesmal ausnahmsweise nicht, was in der Halle passiert, sondern was im Lockerroom passiert. Denn dort geht ein Oberpollinger auf und ab, das Smartphone am Ohr. Jason Crutch ist immer noch nicht geduscht, trägt immer noch seine Wrestlingklamotten. Und obwohl sein Match gegen Don Sheen und Daniel, das er wieder einmal mit einer Niederlage beenden musste, schon ein bisschen her ist, sieht man immer noch die Blessuren, die er davongetragen hat.
Jason Crutch: „...wenigstens froh, dass er wohl nicht mehr da ist und sich verpisst hat. Gut, dass du die Rollläden runtergelassen, alles abgeschlossen und die Polizei angerufen hast...Ja, Baby. Ich weiß...Ja, okay. Ich weiß, aber wer weiß schon, wozu sie noch fähig sind. Du wärst ja einmal beinahe angefahren worden. Du und das Kleine...Sie nehmen auf nichts Rücksicht.“
Er fährt sich durch das verschwitzte Haar, setzt sich jetzt auf die Bank. Ja, Anna wurde vorhin live gestalkt. Während des Triple Threat Matches um den IC-Titel. Das Video wurde live eingeblendet, in die Halle, hat Jason Crutch logischerweise abgelenkt. Der Don nutzte dies aus, zerlegte Crutch mit seinem Finisher. Den Pin konnte er aber nicht erzielen, stattdessen wurde er von Daniel mit dessen Finisher auf die Bretter geschickt. Anschließend hat sich Daniel auf Crutch gelegt und ihn bis drei auf der Matte gehalten (Anm.: nicht aufgefallen? Natürlich, stand nämlich nicht so offensichtlich im Matchwriting. Aber jetzt wisst ihrs!).
Jason Crutch: „Mir...es spielt keine Rolle momentan, wie es MIR geht. Wichtig ist, dass es dir und dem Kleinen gut geht. Es...“
Kurz Stille. Seine Verlobte Anna scheint ihn unterbrochen zu haben und nun zu sprechen. Er schließt die Augen kurz, beißt sich auf die Lippe. Dann etwas kleinlaut.
Jason Crutch: „Es geht mir beschissen, Baby. Ich wollte es unbedingt, verstehst du? Endlich diese Niederlagenserie auf großer Bühne überwinden. Es...nagt an mir. Macht mich fertig. Sie lachen über mich. Ich höre sie förmlich lachen, verstehst du? Und ich war so nahe dran. Ich hatte Don Sheen im Camel Crutch. Es war nur eine Frage der Zeit. Und dann...dieses Video. Ich wollte sofort aus dem Ring, der Halle. Aber ich konnte nichts tun. Ich war...einmal mehr machtlos. Ich fühle mich nicht mehr wie ein ganzer...was? Warte, Babe...ich ruf dich zurück...! Ich dich auch...Ciao!“
RUMMS!
Nein,
das ist keine neue Crutchips-Werbung, sondern ein ziemlich
saurer, schwitzender alter Mann!
Jason Crutch: „Whoa-whoa-whoa, ruhig, Kumpel. Hey! Scheiß Abend, was? Daniel also, huh? Es musste zwangsläufig soweit kommen. Du...gegen ihn, Johnboy. Ob es dir schmeckt oder nicht...“
Erst jetzt bemerkt JBD Jason Crutch, hat aber immer noch einen hochroten Kopf – ganz, als habe er sich extra vorher mit Tomatenmark eingerieben oder sogar darin gebadet. Sauer ist für seinen Zustand offenbar erst gar kein Ausdruck.
Johnboy Dog: „Was meint der kleine Scheißer sich da einmischen zu müssen? Ich hätte den Demon sicher auch ohne seine Hilfe besiegt, aber nein – der kleine Stinker muss ja zeigen, dass er Eier hat – Eier? Eier! Und wenn er unbedingt zeigen will, dass er Eier hat, dann doch anders, Jason!“
Sauer…jaja, kein Ausdruck. Jason Crutch wird angestarrt, aber kann nicht wirklich etwas für den emotionalen Ausbruch des Ringer-Methusalems.
Johnboy
Dog: „Er wird eine Herausforderung kriegen, die sich
gewaschen hat! Don Sheen ist in eurem Match nicht der schwächste
gewesen, daher steht ihm ein Rückmatch zu – und das
wird er schon in der nächsten Show bekommen! Ich habe es
satt, wie mir hier auf der Nase herumgetanzt wird! Tut mir nur
leid für dich, ich denke du weißt, dass ich dich da
schlecht hinzufügen kann…nach heute vor allem…“
Der Oberpollinger lässt seinen Kumpel Dampf ablassen. Er selbst weiß, gerade seit den letzten Wochen, dass das einfach manchmal nötig ist. JC wartet, bis der Commissioner damit fertig ist, lässt ihn einige Male durchatmen und reicht ihm dann eine Tüte Crutchips aus seiner Sporttasche.
Jason Crutch: „Ich weiß, JBD, ich weiß. Ich bin raus aus der IC-Titelgeschichte. Ich hab‘s heute vergeigt. Aber ich hab dir gesagt, dass dein verdorbener Bengel Probleme macht. Wer weiß das derzeit besser als ich? Ich stand vor ein paar Minuten noch mit ihm im Ring. Diese Stalker-Geschichte, Johnboy, es....“
Er unterbricht sich selbst. Er wird ernst, guckt seinen Kumpel eindringlich an.
Jason Crutch: „Einer von ihnen stand vor meinem Haus, John. Anna war alleine daheim. Ich...“
Plötzlich verfinstert sich sein Blick und er donnert seine Faust gegen einen der Spinde. Das Scheppern dröhnt noch länger nach. Sofort schwillt Crutchs Faust an, wird rot. Er fletscht die Zähne, beruhigt sich aber sogleich. Dann, etwas kleinlaut, nachdenklich:
Jason Crutch: „Johnboy, es steht viel für mich auf dem Spiel. Das Haus, das Auto, das Kind...ich will nur das Beste für Anna und das Kleine. Ich stecke da finanziell etwas...tief drin. Es muss einfach alles klappen. Und den nächsten PPV-Sieg-Bonus...er würde mir enorm helfen, verstehst du. Aber die Stalker-Geschichte....die PPV-Niederlagen-Serie...2017 ist bislang das beschissenste Jahr für mich. Wolff hat es mir vorhin auch eindeutig klar gemacht. Und vielleicht...ist sogar er es.“
JBD hört zu, schüttelt dann aber mit dem Kopf. Dass auch ihm die Stalkersache nahe geht, weiß Jason wohl auch ohne, dass er es extra betonen muss. Trotzdem ist das Seufzen des älteren Herrn auch für Jason Crutch sicher gut hörbar.
Johnboy Dog: „Jason…“
beginnt er, hält aber danach inne. Es ist an der Zeit, sich einige Zentimeter auf den ehemaligen Heavyweight- und Intercontinental Champion zuzubewegen.
Johnboy Dog: „Weißt du….ich kann deinen Unmut sehr gut verstehen – und auch deine Sorge. Aber ich sorge mich auch, weißt du? Nämlich darum, dass du bald jeden in der GFCW verdächtigst, der Stalker zu sein. Ob Jerry, Mike, Daniel, Don….es fehlt eigentlich nur noch, dass du mich verdächtigst. Du weißt genau, dass ich das nicht tun würde und du weißt ebenso, dass ich für nahezu jeden GFCWler meine Hand ins Feuer legen würde. Du solltest wissen, wo die Grenze ist, Jason.“ Jason Crutch: „Ich weiß deine Vorsicht und deine Anteilnahme zu schätzen, Johnboy. Aber vorerst will ich Wolff im Ring. Hardcore-Rules. Bei War Evening. Ich brauch das jetzt einfach, es muss sein! Wolff ist neu hier – er ist ein tougher Mistkerl, der das Hardcore-Wrestling wieder an die Fans herantragen will. Er hat diese Geschichte gegen Baron Rhodes laufen und hat sich wacker geschlagen. Wolff, ein Mann, der wohl alles dafür tun würde, seine Mission zu erfüllen. Und vielleicht ist ihm dabei auch jedes Mittel recht. Für den gewissen IMPACT zu sorgen. Du hättest vorhin seine Blicke sehen sollen, als ich ihm gegenüberstand. Ich muss mich ihm beweisen, JBD. Frag mich nicht, wieso. Ich weiß nur, dass es sein muss – bei War Evening.“
Dieses Mal muss Johnboy Dog nicht lange überlegen – es braucht etwa fünf Sekunden, bis er Jason Crutch zunickt.
Johnboy Dog: „Die GFCW-Galaxie wird sich freuen, Jason. Reißt die Hütte ab!“
Beide Männer schweigen eine Weile, gucken nur starr auf den Boden. Wahrlich, es lief absolut beschissen heute – für BEIDE! Und so stehen sie stumm und etwas verzweifelt da, starren auf den Boden. JBD die Tüte Crutchips in der Hand, Crutch streichelt die malträtierte Hand. Dann, begleitet von einem ausladenden Seufzer:
Jason Crutch: „Vielleicht sollten wir zusammenpacken. Besser wird’s nicht...gehen wir noch was Essen?“
FADEOUT
In der Garage sehen wir Baron Rhodes auf einer Kiste sitzen, die Fahrzeuge und Personen beobachtend. Er öffnet mit einem kleinen, unscheinbaren Büchsenöffner einen Westerntopf und stellt die Dose auf einen kleinen Feldbrenner zum Erhitzen. Als das Smartphone piept, zieht er es aus einer Tasche, prüft die eingehenden Nachrichten und rümpft sich die Nase. War es eine schlechte Nachricht? Oder eine Gute? Wir wissen es nicht. Das Smartphone wird auf einen GFCW Backstage Koffer abgelegt. Dann beginnt Baron Rhodes genüsslich die Bohnen zu essen, als wäre es ganz normal, die Mahlzeit in einer Garage in einer Halle einzunehmen. Ein Kamerateam nähert sich. Rhodes sieht kurz zur Linse, setzt seine Beobachtung fort.
Baron Rhodes: „Letzte Nacht bei Doom’s Night habe ich der Welt gezeigt, was passiert, wenn sich ein dummer Idiot in meinen Weg stellt. Letzte Nacht habe ich Wolff, den selbsternannten Mr. Hardcore, eine schmerzvolle Niederlage zugefügt, als ich ihn vor den Augen der GFCW Galaxy in seiner eigenen Disziplin geschlagen habe. Er nennt sich Anarchist, ein Freiheitskämpfer, der ohne Regeln auskommt und glaubt damit, seinem Gegner überlegen zu sein?“
Der Lawmaker wirft einen Blick auf sein Smartphone und checkt nochmal die Informationen. Er rümpft sich wieder die Nase, dieses mal wirkt es abwertend, missbilligend. Schüttelt dann abwertend, wiedersprechend den Kopf.
Baron Rhodes: „Ich denke, Dooms Night hat uns ein anderes Bild gezeigt. Das Bild einer gefallenen Ikone, die nur noch von dem guten Ruf der Vergangenheit lebt und sich die Höhepunkte der Hardcore Zeit zurückwünscht, weil er sonst nichts mehr in seinem Leben hat, als Schmerzen. Die Schmerzen seines Körpers ... die Schmerzen seiner Seele ... und ich gehe jede Wette ein, dass Wolff durch seine Art und Weise sich profilieren zu müssen sogar den Schmerz des Verlustes erleiden musste.“
Mit Wucht stellt Baron Rhodes die Dose auf die Kiste ab. Soße spritzt durch die Gegend und befleckt Kleidung, Gegenstände und die Kameralinse. Er wischt sich die verschüttete Soße von der Kleidung, die ein einschaltender Zuschauer durchaus für Blut halten könnte, wenn er die Dose nicht gesehen hat.
Baron Rhodes: „Ich habe noch keine Erfolge feiern können, wie Wolff. Keinen Champion Titel besessen, keine Fehde bis aufs Blut geführt und noch nie in meinem Leben, abgesehen von meinen ersten Matches, ein Wrestling Ring von innen gesehen. Ich habe meine Höhepunkte im regionalen Kickboxen gehabt, daher weiß ich, wie es sich anfühlen muss, mal an der Spitze gewesen zu sein. Doch diese Zeit ist jetzt vorbei!“
Vermutlich, um sich etwas zu beruhigen, sieht Baron Rhodes durch die Garage. Er wirkt fokussiert, vielleicht wartet er auf ein Ereignis? Wir wissen es nicht. Als Baron wieder zur Kamera sieht, kann man Wut und Frust gleichermaßen in seinen Augen ablesen, während das Gesicht eher kalt und teilnahmslos wirkt.
Baron Rhodes: „Trotzdem ich Wolff gerade eben in einem No DQ Match einen herben Rückschlag verpasst hat, lässt er sich heute Nacht erneut auf ein Hardcore Match ein, ein Match ohne Regeln gegen Jason Crutch.“
Erstaunter Blick in die Kamera.
Baron Rhodes: „Jason Crutch? Einen ehemaligen mehrfachen Champion und er glaubt, den Mann zu besiegen, wo er schon an einem Neueinsteiger kläglich scheiterte? Ist das sein ernst? Wirklich sein ernst?“
Der Lawmaker winkt ab und greift lieber wieder zu seiner Dose. Er versucht, in die Zukunft zu blicken, mental, wenigsten für einen Augenblick.
Baron Rhodes: „Ich denke, die Geschichte mit Wolff ist vorbei. Wenn er aus der letzten Nacht nichts gelernt hat, dann werden ihn andere Straßenköter das Mark aus den Knochen prügeln. Was habe ich damit zu tun? Sollte es mich interessieren? Ich habe gewonnen und im entscheidenden Moment bewiesen, was ich draufhabe. Sollen sich die Hunde doch um die Knochen kümmern. Was solls?“
Mit einem leichten Lächeln auf den Lippen nimmt Rhodes eine weitere Portion Bohnen zu sich. Auch wenn er distanziert wirkt, so lässt ihn die Story Wolff noch lange nicht in Ruhe. Und der Zuschauer kann das durchaus fühlen.
Baron Rhodes: „Ich sollte mich nicht länger um den Abfall der Liga kümmern, sondern um meine Zukunft. Ich wünschte, ich könnte sagen, nach dem PPV ist es jetzt an der Zeit sich um Dinge, wie dem Intercontinental Titel zu kümmern, doch befürchte ich, dass die Zeit dazu noch nicht gekommen ist. Zuerst muss ein aktuelles Problem gelöst werden: Domination!“
Tiefes durchatmen. Domination ist aus Rhodes Sicht eher ein unbeschriebenes Blatt, er hatte noch nie mit der Domination zu tun, nie gegen sie gekämpft und ihre Kämpfe im Fernsehen auch nicht wirklich verfolgt. Alles, was Rhodes weiß ist, dass Domination beim PPV nichts abgeliefert hat. Die Fans wollten Tag Team Action im Ring und haben ein No Match kassiert. Böser Fehler! Eine Schwachstelle?
Baron Rhodes: „Alles, was ich über Domination weiß, ist, dass sie sich wünschen ein Lawmaker in der GFCW zus ein. Während ich meine Brötchen als Jäger auf den Straßen Amerikas verdiente, begann Domination die GFCW aufzumischen, die Tag Team Szene durch zu schütteln und zu übernehmen. Aus ihrer Sicht, jedenfalls. Diese Einstellung spricht für sich, macht sie durchaus zu gefährlichen Raubtieren in der Tag Team Division, mit der ich eigentlich nichts am Hut habe.“
Nachdenklich blickt Rhodes dann doch auf einen Gabelstapler. Was man mit dem Gerät alles anrichten könnte, was für ein Spaß das machen würde damit über Wolff zu rasen ... ARGH! Falsches Thema! Rhodes spricht doch gerade über Domination?
Baron Rhodes: „Doch das Ganze scheint auch Makel zu haben. Ich höre die Statements der Domination, die Tag Team Szene beherrschen zu wollen, aber ich sehe keinen Eintrag in der History. Keinen Titelgewinn, stattdessen regiert der Fight Club ein weiteres Mal und das schon eine wirklich lange Zeit. Wie kommt das? Warum haben so viele Leute, wie die Domination aufzuweisen haben, keine Chance sich den Titel abzugreifen? Wieso? Sagt es mir, ich verstehe es nicht ... oh ... Moment mal ...“
Selbstsicher und verschlagen lächelt Baron Rhodes jetzt in die Kamera. Es ist dieses Mal kein verstecktes Grinsen, keine Regung, die hinter vorgehaltener Hand geschieht. Es ist ein offen an die Leute gerichtetes Lächeln, amüsiert und wissend, womöglich?
Baron Rhodes: „Vermutlich liegt das daran, dass Domination so sehr mit sich und ihren erklärten Feinden zu tun haben, dass sie nicht merken, was um ihnen herum geschieht. Sie sind so sehr auf das eine, interne Thema, konzentriert, dass sie kein Match mehr abliefern und nicht bemerken, wie die Augen der Wölfe sich auf sie legen. Heute Nacht treffen Domination auf das Team der Steele Brothers und Baron Rhodes, zwei Neulinge, für die bislang keine Zeit war, ihr Verhalten zu studieren. Das könnte der entscheidende Fehler sein, denn die Domination weiß nicht, wie Rhodes und die Steele Brothers arbeiten. Vermutlich halten sie Brian für einen verrückten Hinterwäldler, doch ich versichere euch, das ist nicht der Fall.“
Es folgt ein abwertender Blick, dann setzt der Lawmaker das Statement fort.
Baron Rhodes: „Ich mag die Steele Brothers nicht und es gibt nur 2 Gründe überhaupt mit ihnen arbeiten zu müssen. Der 1. Grund ist, weil mich Sam, der Ziehvater von Brian, darum gebeten hat, seinem Sprössling beizustehen und der 2. Grund liegt darin versteckt, dass ich, Baron Rhodes, den Sieg gegen Domination brauche, um die Leiter auf deren Kosten hochzuklettern. Ich lege nicht viel Wert darauf, mich mit dem Abfall der GFCW, um die müden Knochen prügeln zu müssen, ich will mehr aus meiner Karriere machen und für meine Karriere muss Domination sterben. Alles was Player, Azreal und Savior über mich wissen müssen, ist, dass der Lawmaker jeden exekutiert, der ihm im Weg steht!“
In der Zwischenzeit fährt ein Wagen vor, hält in der Nähe von Baron Rhodes. Der wendet den Blick ab, die Augenbraue gehen hoch. Urplötzlich lässt Baron Rhodes alles stehen und liegen und rennt los, sprintet der Person hinterher, die aus dem Wagen steigt. Dabei lässt er das Smartphone liegen. Die Kamera schwenkt Rhodes nach, versucht die Verfolgungsjagd einzufangen, schwenkt kurz zum Smartphone, auf dem ein Steckbrief zu sehen ist: Bob Dawson, Schottland, Road Agent, 2.000$ Reward. Wanted by Schottland Yard.
Die Zuschauer haben wenig Zeit, das Display zu lesen, um zu verstehen, was vor sich geht. Im nächsten Moment hört man Geräusche einer Schlägerei, eine Autotür, die gegen einen Kopf schlägt und Security, die sich um Baron Rhodes sammelt, um die Streithähne zu trennen. Es hat den Anschein, als wenn der Lawmaker seine Kasse um eine weitere Beute gefüllt hat, ohne zuvor das GFCW Office von seiner Absicht unterrichtet zu haben.
War Evening, Jena (Sparkassen-Arena), 14.04.2017
In Kooperation mit
Next Stop, Jena! Und mit dieser Nachricht springen die Hallenscheinwerfer an und zeitgleich fliegt ein kunterbuntes Feuerwerk auf der Entrance Rampe in die Luft! Dutzende von Raketen und Spezialpyros werden gezündet und verwandeln den heutigen Austragungsort kurzerhand in einen Ort voller „Ohhhhhhs“ und „Ahhhhhs“. Die GFCW-Galaxie ist wie auf Ansage ebenfalls mit von der Partie und ein Großteil der Leute springt begeistert von ihren Sitzen auf. Der beißende Duft von Schwarzpulver füllt ihre Nasen, doch dies hält die verrückten Wrestling-Fans nicht davon auf, völlig euphorisiert und glücklich selbstgebastelte Schilder und Plakate in die Luft zu halten! Die Scheinwerfer der Halle flitzen wieder einmal durch die pickpacke vollen Fanreihen und fangen immer wieder eben jene Poster ein. Die „Edge of Throns“ mit ihrem GFCW-Klassiker „Masquarading of the Wicked“ runden den typischen Showbeginn passend ab und nach „Doom's Night“ lässt sich sagen: Die Fans sind „on fire“ und bereit für ein bisschen „Good Old German Wrestling!“
Ebenfalls natürlich bis in ihre Haarspitzen motiviert sind unsere beiden Herren am Kommentatorenplatz, zu welchen just in diesem Augenblick geschaltet wird. Pete und Sven sitzen in gewohnter Manier und mit wieder einmal pickfeinen Anzügen auf ihren Plätzen und lassen fürs Erste die Stimmung in der Halle noch ein wenig auf sich wirken. Grund genug also, bester Laune zu sein und so zeigt uns der gute Pete noch einmal sein schönstes Zahnpastalächeln und erhebt wenig später wie gewohnt seine Stimme über Headset.
Pete: „Hallo und herzlich Willkommen,liebe GFCW-Galaxie, zu einer neuen Ausgabe von „GFCW War Evening“! Unser erstes großes Highlight des Jahres ist Geschichte, denn vor zwei Wochen fand mit „Doom's Night 2017“ eine unfassbare Show steht, die uns noch immer vollkommen in den Bann gezogen hat. Nach einer großen Show ist aber bekanntlich vor der nächsten großen Show und somit blicken wir bereits mit großer Vorfreude auf Ende Juni, wenn es wieder heißt... „Who's Finest Hour is it now?!“. Auf dieser „Road to Finest Hour 2017“ machen wir heute in Jena Halt, wo wir mit drei Tausend begeisterten Fans die Geschehnisse der Großveranstaltung aufarbeiten und den erfolgreichen Weg der Liga weiterschreiten werden.“ Sven: „Da hast du absolut Recht, mein lieber Kollege, und damit auch „Hallo!“ von meiner Seite aus! Alle drei Champions konnten beim PPV ihre Titel verteidigen, aber das heißt nicht, dass es dazu keinerlei Gesprächsstoff mehr geben würde. Die Show hat viele Fragen beantwortet, aber genauso Viele auch wieder aufgeworfen. Freuen wir uns also heute auf eine Show, die genauso spannend werden wird, wie die letzte Nacht in Leipzig! Uns erwarten heute Matches, bei denen alles geboten ist, was das liebe Fans-Herz begehrt... Multi-Men Matches, Titelmatches und ein bisschen „extrem“ wird es auch zugehen. Meine Damen und Herren... mit Freude präsentieren wir euch die heutige Match-Card für die „War Evening“-Show aus Jena!“
Hardcore Match:
Tag Team Match:
Singles Match:
GFCW Intercontinental Championship
Pete: „Soweit die heutige, sehr kompakte Card. Natürlich stehen aber traditionell nach einer Großveranstaltung die Karten sehr gut, dass auch andere Superstars ihre persönlichen Erlebnisse von der Show Revue passieren lassen möchten. Freuen Sie sich also auf mögliche Auftritte vom schon angesprochenen GFCW Heavyweight Champion Johnboy Dog, Alex Ricks, dem Fight Club, den GFCW Tag Team Champions von BIG RIG und Vielen mehr! Viel Spaß also mit der heutigen Ausgabe von „War Evening“ aus Jena wünschen euch Pete...“ Sven: „... und Sven! Ab geht die wilde Fahrt!“
Kein „I want it all“, dafür aber eine Schalte und ein Zoom auf den Ring, wo die letzten Takte von JBD's Einzugsmusik noch ausklingen. Da hat der Werbefachmann wohl nicht richtig aufgepasst, so dass wir den sagenhaften Einzug des Commissioners – heute tatsächlich im blauen Anzug unterwegs – verpasst haben. Das scheint ihm und vor allem der GFCW-Galaxie aber eher weniger auszumachen, wie sich akustisch vernehmen lässt.
„YOU STILL GOT IT!“
„DEMON
SUCKS!“
Der ältere Herr, dem der Anzug verdammt gut steht, lässt die Reaktionen auf sich einwirken. Vereinzelt wird in den akustischen Äußerungen der Demon durch Daniel ersetzt, was im Anbetracht des Ausgangs von Doom's Night ja nun wirklich niemanden sonderlich überraschen sollte. Aber die Rufe verstummen, als der Mittfünfziger nach einigen Gedenksekunden das Mikrofon langsam hebt, um einige Worte zu sagen. Wobei, werden es wirklich nur einige sein? Oder wird er hier gleich einen wahren Monolog vom Zaun brechen? Bald werden wir es wissen!
Johnboy Dog:
„Danke, danke! Danke...“
Johnboy Dog: „Bei Doom's Night haben wir einige Antworten auf Fragen bekommen – auch auf solche, die wir gar nicht gestellt haben. Vor allem aber haben wir gesehen, wer in der GFCW auf dem Weg nach ganz oben ist – und wer nicht!“
Zustimmung seitens der Zuschauer animiert ihn zur nächsten kurzen Pause, innerhalb derer er einige Schritte im Ring umherwandert. Die Eindrücke auf sich wirken lässt. Und schließlich seine Rekapitulation von Doom's Night fortsetzt.
Johnboy Dog: „Der Demon of Death hat bewiesen, dass seine Zeit vorbei ist. Ich habe das bewiesen, die GFCW-Galaxie hat das gesehen!“
Ein wenig Zustimmung folgt, doch vor allem Murmeln durch viele andere Zuschauer. JBD hält auf seinem Weg durch den Ring glatt wieder inne und schaut sich wieder im weiten Rund um.
Johnboy Dog: „Ich habe gesagt, dass nach Doom's Night – und stellenweise auch dort – die Weichen für Finest Hour gestellt werden. Und ich habe Wort gehalten: Ich werde Finest Hour als Champion erreichen. Dessen bin ich mir sicher.“
Eine kurze Pause, weiter geht’s.
Johnboy Dog: „Finest Hour wie es bisher war, ist gestorben. Aber Finest Hour ist nicht tot! Es wird das Match des Jahres dort geben – aber wer dort teilnehmen darf, das entscheidet neben der GFCW-Galaxie....meine Wenigkeit.“
In die klare Rede und den Jubel mischen sich vereinzelte Buhrufe. Immerhin redet niemand gleich von Schiebung, aber das wäre beim Wrestling ja irgendwie auch seltsam.
Johnboy Dog: „In den nächsten vier Shows werden jeweils zwei Akteure ihre Chance bekommen, sich durch einen Kampf zu qualifizieren. Dieser Kampf wird jeweils im Main Event der Veranstaltung stattfinden und ich werde Ringside sein, um mir einen Eindruck zu verschaffen.“
Na, vielleicht hört da doch der eine oder andere die Nachtigall trappsen? JBD macht sich wenig daraus und schaut sich im weiten Rund um. Die Reaktionen scheinen recht positiv zu sein, so dass er ein Nicken folgen lässt.
Johnboy Dog: „Die GFCW-Galaxie wird in einer Abstimmung die jeweilige Matchart wählen, von denen drei zur Auswahl stehen! Dazu wird es, zum ersten Mal in der Geschichte der GFCW, eine elektronische Abstimmungsmöglichkeit geben. Dadurch soll sichergestellt werden, dass...“
Alex Ricks bei Finest Hour auf Johnboy Dog trifft? Die Wahrscheinlichkeit, dass der Commissioner seinen Satz so beenden wollte, konvergiert wohl gegen 0 und trotzdem ist es die Musik des Mathematikers, die die Fans hier ein weiteres Mal zu Jubelrufen hinreißt. Jubel, der noch ein klein wenig lauter wird, als Ricks tatsächlich die Bühne betritt.
Noch immer humpelt er leicht, sein Bein noch immer angeschlagen nach dem PPV. Glücklicherweise hat er heute kein Match, kann sich also schon. Die Ehre gibt er sich hier dann aber doch. Mit Mikrofon bewaffnet, bleibt er im Eingangsbereich stehen, seine Musik verstummt so plötzlich, wie sie auch ertönte. Das Mikro geht hoch, die Fans werden still und Alex...gerade so laut, dass man seine Aussagen verstehen kann.
Alex: „Johnboy Dog, deine Abstimmungen...sind mir egal.“
Woooo Jubel, der Mathematiker sagt seinen Satz! Aber da kommt noch mehr.
Alex: „Aber wenn du nach Herausforderern auf deinen Titel suchst...der Erste heißt Alex Ricks.“
Damit ist das Mikro auch schon wieder abgesetzt. Kurz, prägnant, aber deutlich. Und wäre er nicht so angeschlagen, wäre auch sein Gang entschlossener. So wirkt es nicht ganz so einschüchternd, wie er die Rampe hinunterläuft, sein Gesicht ist trotzdem ein Ausdruck purer Selbstsicherheit...und Gleichgültigkeit. So erreicht er schließlich den Ring und positioniert sich vor dem Champion. Würdigt ihn aber keines Blickes, hat nur Augen für das große Gold, das so herrlich die Schulterpartie des Commissioners zum Glänzen bringt. Trotzdem nimmt er das Mikro noch einmal zum Mund, deutet beiläufig auf den Hund...
...und verschränkt die Arme wieder hinter seinem Rücken. Der Hund bleibt überrascht und schiebt sich etwas näher, als könne er es kaum glauben, dass Ricks sich hier wahrhaftig vor ihm errichtet hat.
Johnboy Dog: „Es ist nicht die feine Art, mich zu unterbrechen, Alex! Eigentlich müsste ich dich dafür in ein Käsereibe-on-a-pole-all-you-can-eat-MMA-Close-to-the-Top-Match stecken, aber ich heiße ja nicht Jimmy Maxxx. Deshalb stelle ich keine Aufgaben und Hürden, die zu hoch sind.“
JBD dreht eine halbe Runde im Ring, lässt den Stoiker dabei aber keinesfalls aus den Augen. Zwar ist Ricks der letzte, von dem er eine Attacke erwarten würde, aber sicher ist sicher. Schließlich hat er den Mathematiker wieder erreicht und ist nahezu einen Viertelmeter entfernt, drängt Ricks förmlich dazu, das Titelgold zu berühren. Ricks schaut auf den Titel, dann zum Hund, rührt sich aber keinen Millimeter. Fernab des Mike scheint JBD Ricks dazu aufzufordern, doch mal Hand an die Championship zu legen, aber der sonst so stoische Mathematiker sträubt sich ein wenig. Schließlich streicht er aber doch Minimal mit zwei Fingern über das Gold, das JBD ihm aber schnell wieder entzieht.
Johnboy Dog: „Nur gucken, nicht anfassen!“
meint der alte Herr und nimmt Ricks noch ein letztes Mal in Augenschein.
Johnboy Dog: „Beim nächsten War Evening solltest du dich bereit halten, Alex. Ich habe einen Gegner für dich, der dich an dein Limit bringt. Wer das sein wird....nun, ich halte nichts von vorherigen Ankündigungen, weil immer mal etwas dazwischen kommen kann. Aber du solltest bereit sein, Ricks. VERDAMMT bereit!“
Mit diesen Worten schaut er, einen Schritt zurückgetreten, den Mathematiker an, der damit sicher gerechnet hat. Trotzdem fällt der Arm mit den Fingern die eben noch den Titel striffen, herab. Der Blick liegt immernoch stoisch auf dem Gold, welches sich langsam entfernt. Ricks hebt den anderen Arm mit dem Schallwandler und gibt sich keine Mühe, ein Lächeln vorzutäuschen.
Alex: „So sei es.“
Spricht's,
lässt den Schallwandler zu Boden fallen und dreht förmlich
binnen Sekunden langsam ab, um den Ring zu verlassen. Kein Blick
zurück, wissend dass Johnboy Dog kein Mann hinterhältiger
Attacken ist. Stumm und humpelig ist der Weg, den Alex Ricks nun
zurücklegt – aber er weiß, dass er bereit sein
wird.
Das Bild faded ein und zu sehen sind Savior, Azreal und Player! Player steht mit verschränkten Armen und einem ernsthaften, in Richtung Savior und Azreal, Blick da. Savior und Azreal stehen ein paar Schritte abseits von Player und schauen nervös auf den Boden. Plötzlich hört man wie sich eine Tür öffnet und kurz darauf wieder schließt. In das Bild läuft nun derjenige, der gerade den Raum betreten hat: Bryan! Dieser stellt sich in die Lücke die zwischen Player und Savior & Azreal ist. Seinen Blick wendet er in Richtung der letzteren…
Bryan: „Ich weiß, was ihr im Moment fühlt. Ihr seid angepisst! Aber trotzdem seid ihr auch ängstlich. Ängstlich in jener Hinsicht, was mit euch beiden geschehen wird, nachdem ich euch das Ultimatum gesetzt habe, dass ihr nur bei einem Sieg von Player neue Verträge hier in der GFCW bekommt … Wie wir wissen hat Player verloren. Das würde eigentlich heißen dass ihr keine neuen Verträge bekommt. Die letzten 2 Wochen habe ich lange darüber nachgedacht. Und ich bin letztendlich zu der Entscheidung gekommen das ich euch doch neue Verträge unterschreiben lasse!“
Savior und Azreal richten ihre Köpfe auf und man sieht Erleichterung in ihren Gesichtern. Doch diese ist nur von kurzer Dauer, denn beide setzen jetzt ein etwas ernsteres Gesicht auf…
Savior: „Also als erstes: Danke, Bryan! Das bedeutet und wirklich sehr viel und zeigt uns, dass du weiterhin Vertrauen in uns hast, als deine Klienten! Doch jetzt kommt zweitens: Selbst das du uns neue Verträge verschaffst macht nicht gut, was Player bei Dooms Night getan hat! Er hat uns ohne Grund angegriffen, nachdem ER verloren hat!“ Azreal: „Ganz genau! Wir haben getan was ihr von uns verlangt habt und doch hat PLAYER es versaut! Er hat sich diese Niederlage selbst zuzuschreiben!“
Player sein Gesicht wird noch ernster. Seine Arme sind nicht mehr verschränkt und er pumpt sich regelrecht auf…
Player: „Um eine Sache mal ganz klar zu stellen: Ich bin „THE MAN“! Ich bin derjenige der all die Aufmerksamkeit auf Domination lenkt! Ich bin derjenige, der in den großen Matches steht! Ich bin derjenige der auf Plakaten ist, in Werbungen zu sehen ist, das meiste Merchandise von uns verkauft! Ich bin der Top Guy in dieser Gruppe! Das heißt ihr beide, habt das zu tun, was ICH euch sage! Und das habt ihr bei Dooms Night nicht getan! Ihr solltet mir helfen zu gewinnen! Es war nicht meine Schuld, sondern eure! Dieser kleine Angriff nach dem Match war nur dazu da um euch daran zu erinnern wer hier am größeren Hebel sitzt! Und nur damit wir uns verstehen: Ihr wisst wie ich manchmal drauf sein kann! Also könnt ihr froh sein, dass es nur so eine harmlose Attacke war!“
Bryan macht eine Geste die anzeigt, dass Player sich etwas herunterfahren soll, was Player auch macht.
Bryan: „Wie dem auch sei! Dooms Night war vor zwei Wochen! Heute ist War Evening und ihr drei habt es heute GEMEINSAM mit den Steele Brothers und Baron Rhodes zu tun. Ein großes 6-Man Tag-Team Match! Also bereitet euch darauf vor, schiebt diese Spannung zwischen euch zur Seite und macht diese Rookies fertig!
Nach dieser Ansage verlässt Bryan das Bild. Player und Savior & Azreal schauen sich mit ernsten Blicken an und das Bild faded aus.
Wir sehen ein Football-Feld. Kleinkinder zwischen acht bis zehn Jahren trainieren hier. Flashige Musik aus den 80er Jahren unterstreicht das ganze Bild.
Dann sehen wir einen der kleinen Racker, der gegen die Offense der Gegner keine Chance hat. Die Offense rennt gegen ihn an – und drückt ihn zu Boden.
Ein weiterer Versuch der Offense. Die rennt an – und der kleine Racker wird wieder zur Seite gestoßen, die Offense bricht durch.
Beim nächsten Snap dasselbe Bild: Die Offense rennt an – der kleine Racker stemmt sich dagegen an. Aber wieder vergeblich: Er wird wie eine Feder zur Seite gewischt, die Offense bricht durch und erzielt einen Touchdown.
Während die Offense den Touchdown feiert, geht der kleine Racker auf die Auswechselbank, nimmt seinen Helm ab und pfeffert ihn zu Boden. Dann setzt er sich enttäuscht auf die Bank, beugt sich nach vorne, legt die Ellenbogen auf die Knie und stützt mit seinen Händen den Kopf.
Plötzlich zoomt die Kamera heraus. Und neben dem kleinen Jungen sehen wir plötzlich Jason Crutch sitzen. Der Oberpollinger trägt Blue Jeans und ein schwarzes T-Shirt mit roten „US AGAINST THE WORLD“-Lettern. Die schwarz-verspiegelte Sonnenbrille auf der Nase, eine Tüte „JASON CRUTCHs CRUTCHIPS“ in der Hand guckt er starr nach vorne. Er stopft sich gerade einige der Chips in den Mund und blickt knuspernd stur gerade aus. So sitzen sie da. Jason Crutch, chips-kauend. Neben ihm der kleine enttäuschte Junge.
Dann dreht sich Crutchs Kopf wortlos zu dem kleinen Jungen hinüber. Der Junge sieht auch ihn an. Stumm hält Crutch dem Jungen die Chipstüte hin. Der Junge guckt ihn zunächst entgeistert an. Aber Crutch bedeutet ihm mit einer Mimik, dass er ruhig zugreifen solle. Der Junge greift einmal in die Tüte, stopft sich Chips in den Mund. Ruckartig kehrt Zuversicht und Euphorie in sein Gesicht zurück. Noch einmal fasst er in die Tüte, stopft sich noch eine Handvoll JASON CRUTCHs CRUTCHIPS in den Mund.
Man hört den Schiri pfeifen. Schnitt
Der Junge steht wieder auf dem Feld. Die Offense der Gegner hat wieder den Ball. Wie zuvor wird der kleine Racker angerannt. Doch nun gelingt es ihm: Unterstrichen von einem lauten Knall (der vom Off eingespielt wird) wird der Gegner zu Boden gerissen.
Beim nächsten Versuch prallt der Racker wieder auf seinen Gegner – und kann ihn, erneut unterstrichen von einem gewaltigen Knall aus dem Off – zu Boden ringen.
Beim dritten Versuch geschieht sogar das schier unmögliche: Der kleine Racker geht auf den ballführenden Spieler los (anhand der Nr. ist es der Quarterback, der selbst einen Run versucht), macht seine Brust breit, schlägt den Quarterback zu Boden, schnappt sich sogar selbst den Ball, rennt die restlichen zehn Meter und erzielt selbst einen Touchdown!
Der Schiri pfeift.
Schnitt.
Man sieht, wie seine Teamkameraden den kleinen Racker feiern und hochleben lassen. Freude pur.
Schnitt.
Wir sehen Jason Crutch auf der Reservebank sitzen, die Tüte JASON CRUTCHs CRUTCHIPS in der Hand, in der anderen einige der Chips. Er blickt weiter ungerührt starr nach vorne und kaut JASON CRUTCHS CRUTCHIPS.
Sprecher aus dem Off, völlig euphorisch: „JASON CRUTCHs CRUTCHIPS – für den Extra-IMPACT“
CUT
Wolff steht bereits im Ring.
Und das Publikum wird laut! Hier kommt der so geliebte Jason Crutch! Der Oberpollinger tritt auf die Entrance Stage, breitet dort seine Arme aus und dreht sich um seine eigene Achse. Auch wenn diesmal kein Lächeln in seinem Gesicht zu sehen ist klatscht er auf dem Weg zum Ring mit den Fans in der Frontrow ab. Er wirkt heute wieder nicht so heiter, wie man es jahrelang von ihm gewohnt war.
Laura: „Und sein Gegner, auf dem Weg zum Ring, aus Oberpolling, mit einem Gewicht von 105 kg: JASON CRUUUUUUTCH!“
Crutch wirft Wolff gleich mal nen bösen Blick zu, als er auf den obersten Turnbuckle klettert, um sich den Fans nochmal zu präsentieren. Üblich sind, dass er alle vier Turnbuckle abkommt – doch diesmal ist nach dem ersten Schluss. Denn Wolff attackiert den Gegner sofort, noch auf dem Turnbuckle stehend.
Plötzlich wird eine weitere Einzugsmusik eingespielt.
In this Moment: BLOOD
Laura: „Meine Damen und Herren, bitte begrüßen sie jetzt den spezial Kommentator des heutigen Abends. Aus Detroit, Michigan, USA. Er ist der Lawmaker, Baron Rhodes.“
Wolff ist für einen Moment abgelenkt und sieht zum Eingang, was dort geschieht. Rhodes läuft direkt zum Ring, ohne auf etwas oder jemanden zu achten, geht auf die Ringtreppe zu, stellt den ersten Fuß rauf, während er sich am Turnbuckle festhält. Es folgt eine kurze Phase des Staredowns, in der unklar ist, was jetzt geschehen wird, doch Wolff lässt sich nicht ablenken und geht direkt ins Match über, während der Lawmaker dann doch zum Kommentatorenpult weiterzieht und die Kollegen begrüßt.
Crutch erhebt sich. Erschöpft, leicht taumelnd. Aber das Knie scheint sich wieder beruhigt zu haben, denn humpeln tut er nicht mehr. Mike Gard reißt Crutchs Arm zum Zeichen des Sieges nach oben, während seine Theme ertönt. Schwer atmend blickt er auf den daliegenden Gegner herab.
Pete: „Ob wir nun eine Erkenntnis darüber erhalten haben, ob Wolff der Stalker ist, sei mal dahingestellt. Für JC ging es wohl wirklich nur darum, irgendwie Dampf abzulassen.“
Unter Jubelrufen seiner Crutch-o-Maniacs macht sich der Oberpollinger auf den Weg in die Umkleidekabine.
Früher am Tag in einem Trainingscenter bei Jena.
Die Bildeinstellung zeigt zwei schwarze Boots, die sich Schritt für Schritt auf die Kamera zubewegen. Das Bild schwenkt langsam empor, schwarze Kniepads, eine rote Hose und ein makelloser muskulöser Körper vor einer weißen Wand zeigt das Bild. Der Fighter schlägt einige Male in seinen Kickbox Handschuhen, dann wird das Bild im Schnelllauf für eine Sekunde herrausgezoomt und wir sehen Brock Steele, der gerade zwischen den Seilen in einen Trainingsring steigt. Von Größe und Aufbau her kann man wohl davon ausgehen, dass dieser Ring weniger für das Wrestling als viel mehr für andere Kampfsportarten gedacht ist. In dieser Variante lässt sich ein Sandsack von der Decke zum Training absenken, was hier auch geschieht, während Brock Steele sich mit Schattenboxen befasst. In einem Ledersessel am Ring lümmelt sich hingegen Brian Steele pfleglich hinein, wie ein Rebell, der gegen die Ordnung seiner heilen Adelswelt aufzustreben gedenkt. Das lange blonde und gewellte Haar lässt sich THE Brian Steele ins Gesicht fallen. Er trägt alte Ringkleidung, bestehend aus Leggins mit Heavy Metal Insignien und einer Lederjacke, die mit einer Jeansweste bestückt ist, die wiederum im 80er Look zahlreiche Sticker bekannter und unbekannter Nu Metal Größen aufzeigt.
Brock: „Brian? Brian. BRIAN!“ Brian: „Hmm?“
Etwas gelangweilt zieht sich THE Brian Steele einen Kopfhörer aus dem Ohr und sieht zum Ring, an dem sich Brock Steele anlehnt, während er mit Brian spricht.
Brock: „Wo zum Teufel sind deine Trainingsklamotten?“ Brian: „Im Hotel.“ Brock: „Wo?“ Brian: „Im Hotel. Ich brauche sie nicht vor unserem Match heute Abend.“
The Iron Man schüttelt nur den Kopf, während er kurz zu Boden sieht. Eine rötliche Färbung steigt den eisernen Wrestler ins Gesicht. Er hasst es einfach, wenn jemand seinen Sport nicht ernst nimmt, vor allem wenn es sein Bruder und Tag Team Partner ist. Immerhin hat „The Man Made of Iron“ Brock Steele jahrelang für diese Chance trainiert, was man deutlich an seinen Muskelbau sehen kann. Er verspührt wenig Lust, sich die Chance kaputt machen zu lassen.
Brock: „Brian, du weißt schon, worum es heute Abend geht, oder? Wir stehen in einem Match gegen Domination. Du erinnerst dich? Domination, das Stable, das sich in einer heißen Fehde gegen das relativ junge Team der dying Breed befindet. Im Gegensatz zu uns bestreitet Dying Breed schon Hauptkämpfe, die alleine auf die Intensität ihrer Fehde gegen Domination zurückzuführen sind. Ich denke nicht, dass wir das auf die leichte Schulter nehmen sollten.“ Brian: „Das tue ich auch nicht, lieber Bruder. Ich habe mir für heute nur ein anderes Trainingsprogramm vorgenommen, als du. Ich weiß, du liebst das Fighten im Ring gegen einen Sandsack, aber ...“
Mit einer schnellen Bewegung schwingt THE Brian Steele die Beine vom Sessel, legt das Handy zur Seite und schwingt die Haare in den Nacken. Dann zieht er sich einen verstärkten Knie und Armschutz über die Kleidung und legt die Jacke beiseite. Er steht auf, geht zu einem kleinen Fenster, der zum Hinterhof ausgerichtet ist und sieht durch das Fenster.
Brian: „ ... ich habe mir etwas Besseres ausgesucht, das meinen Fähigkeiten entspricht.“
Der Mann mit der mobilen Kamera läuft zu Brian und versucht einen Blick durchs Fenster zu erhaschen. Im Hinterhof liegen zahlreiche Matten und Matratzen an Kletterwänden und Turnbuckles, die vermutlich die Überreste zerstörter Ringe sind und hier, sozusagen, wiederverwertet werden.
Brock: „Du wirst doch nicht wieder mit deinem Backyard Wrestling anfangen?“ Brian: „Nein. Das nun wirklich nicht, geht aber in die richtige Richtung, mein Bruder.“
Mit sanfter Stimme, bei der man nie sagen kann ob sie von Depression, Frust oder Trauer getragen wird, dreht sich THE Brian Steele zu seinem Bruder, deutet auf seinen Körper.
Brian: „Sieh mich an, Brock. Siehst du das? Ist das der Körper eines starken Wrestlers, der mit Shortclothelines, Powerbombs oder Sidebreaker seinen Gegner einschüchtern kann? Ist er das??? Nein! Ich habe nur, im Vergleich zu dir, einen kleinen schmächtigen Körper, der eher in einer Cruiserweight oder Welterweight Division gehört. Und das bedeutet wohl, dass ich Aktionen, die du bringen kannst, bestenfalls ausgelacht werde, oder?“
Da ist was dran. Das muss auch ein Brock Steele einsehen. Nur fällt ihm nichts ein, das diesen Nachteil ausbessern könnte. So muss er zu dem Thema schweigen.
Brian: „Darf ich deinem Schweigen entnehmen, dass du keine Antwort auf das Problem kennst? Wie bedauerlich, dann muss ich das wohl erledigen, hmm? Wie ich das anstellen werde, fragst du mich? Danke der Nachfrage wegen, ich dachte schon, du würdest nie fragen. Ich habe schon vor Jahren damit begonnen einen harten Stil zu trainieren. Ich springe von hohen Objekten, greife mit Gegenständen an und versuche durch Geschwindigkeit, Aggressivität und blutigen Schlägen meine Gegner zu beeindrucken. Vergiss die harten Kerle, vergiss die Hardcore Wrestler, vergiss die MMA Fighter. Wenn THE Brian Steele von der Mauer ... oder ... einem Gerüst ... der Ringtreppe oder der Absperrung springt ... oder sogar auf das Konstrukt der Videoleinwand klettert, um seine Feinde schon beim Einzug mit einem Springboard Moonsault aus über 5 Meter Höhe springt, wird jeder Trottel erkennen müssen, wie gefährlich ein Match gegen THE Brian Steele sein kann. Ich bin ein Experte im Extremsprung und nur ich fliege aus jeder Höhe, mit jedem Gegenstand auf den Gegner und bringe ihn zum Bluten!“
THE Brian Steele dreht sich wieder um, sieht zur Kamera und deutet mit dem Zeigefinger in die Linse.
Brian: „Und das ist, was ich mit Domination anstellen werde. Ihr denkt, ihr seid für mich bereit. Ihr glaubt, ihr könnt meinen kranken Verstand manipulieren und mich zur Aufgabe bringen? Eh, eh! Das wird dieses Mal nicht funktionieren! Mein Match gegen Big Rig war ein Fehler, keine Frage. Doch diesen Fehler werde ich nicht wiederholen. Ich weiß, wer Domination ist und ich weiß, was sie wollen. Ich kenne meine eigene Fähigkeit und werde dieses Mal besser, härter und schneller kämpfen, als ich es jemals zuvorgetan habe. Ich brauche diesen Sieg! Ich will diesen Sieg! Und niemand stellt sich in meinem Weg!“
The Iron Man wendet sich ab und beginnt am Sandsack zu trainieren, während Brian Steele den Kameramann wegschubst und zur Tü geht, die in den Hinterhof führt. Ein Kameramann mit einer mobilen Kamera begleitet ihn dabei, fokussiert das Sandsacktraining und stellt sogar Fragen, die der Zuschauer vermutlich gerne beantwortet haben möchte.
Stimme: „Wie fühlen sie sich, wenn ihr Bruder diese Ausraster hat?“
The Man Made of Iron schweigt und schlägt nur umso härter auf den Sandsack ein. Der Oberkörper färbt sich, wird röter, schweiß ist zu sehen, und plötzlich hält Brock Steele den Sandsack fest.
Brock: „Ich hasse diese Art. Ich hasse das ganze moderne Zeug, das seit Jahren Einzug ins Wrestling nimmt. Das hat nichts mehr mit der soliden Mattentechnik zu tun. Aber ich kann ihn verstehen. Das Match gegen Domination ist wichtig und es gibt eine echte Chance, das Match zu gewinnen. Sehen wir uns die Fakten an. Domination ist mit der Dying Breed beschäftigt und nehmen uns nach der Niederlage gegen Big Rig nicht ernst. Die Domination ist mittlerweile so zerstritten und frustriert, dass sie nicht mal mehr ein Match bestreiten. Was glaubt ihr, wird heute Nacht passieren? Denkt ihr wirklich, Domination werden sich zusammentun, um uns die Stirn zu bieten? Glaubt ihr wirklich, Domination befindet sich noch in der Verfassung, überhaupt solides Tag Team Wrestling zu zeigen? Denkt ihr das?“
Es folgen weitere Schläge gegen den Sandsack, zum Teil angeheizt durch die Gedanken an das bevorstehende Match, zum anderen aus Frust wegen der Niederlage gegen Big Rig. Es folgt eine kurze Pause.
Brock: „Ich sage dir was. Heute Nacht ist unsere große Chance in der Tag Team Division Fuß zu fassen. Ich bin nicht glücklich mit der Niederlage gegen Big Rig, dachte sogar, die Steele Brothers seien bereit für die ganz großen Kämpfe. Das war eine Fehleinschätzung. Was aber keine Fehleinschätzung ist, ist die Tatsache, dass kein Team der GFCW den Zusammenhalt der Steele Brothers brechen kann. Wenn wir heute Abend gegen Domination gewinnen, wird das den Untergang der Gruppierung einleiten. In den Geschichtsbüchern wird stehen: Nach einer Niederlage gegen The Steele Brothers begann Domination zu zerbrechen. Es wird dort heißen: Domination sei nicht stark genug, um gegen Stahl zu bestehen. So wird es geschehen, denn jeder kann deutlich sehen, dass die Zeit der alten Garde abgelaufen ist. Die Zeit der neuen Garde, die Zeit der Steele Brothers, wird kommen und unsere große Zeit beginnt mit der Zerstörung von Domination!“
Mit Wucht schubst The Man Made of Iron den Sandsack in Richtung Kameramann, der von der Wucht umgehauen wird und zu Boden geht. Das Bild zeigt das weitere Training des eisernen Brock aus der liegenden Seitenlage, bis das Bild ausblendet.
Was man sieht, ist, dass man sieht, was man sieht. Mit anderen, verständlicheren Worten, man sieht War Evening vom 14. April 2017. Tatsächlich. Die Kamera hält direkt auf einen Fernseher, der live überträgt, was in diesem Moment gezeigt wird. So landet man als Zuschauer eben in einer Endlosschleife und fragt sich womöglich nach dem Grund. Doch bevor man selbst auf eine Antwort kommt, wird einem diese bereits in Form einer herauszoomenden Linse gegeben. So wird also mehr eingefangen als nur der Fernseher.
Eine Kommode. Eine Wand. Mehr Wand. Eine Tischkante. Ein Tisch. Bedeckt mit einem Schachbrett. Mitten in einer Partie. Das Spiel läuft wohl erst seit Kurzem. Die Teilnehmer?
Links: Antoine Schwanenburg Rechts: Alex Ricks
Der Mathematiker ist am Zug. Mustert das Feld. Kein Augenkontakt zum Mann, der bei Dooms Night womöglich für die größte Überraschung gesorgt hat. Außer natürlich für Ricks. Er wusste doch schon immer Bescheid. Er weiß, wer Brainpain war und vermutlich genießt Schwanenburg auch nur deswegen das Privileg, hier zu einer Partie Gehirnwrestling eingeladen worden zu sein.
Springer von H4 auf F5. Es wird gezogen und er lehnt sich wieder zurück, nimmt die Teetasse zu seiner Rechten und gönnt sich einen Schluck, stellt die Tasse wieder ab und mustert das Spielfeld.
Alex: „Die Geheimniskrämerei ist also vorbei? Und nun, was hast du vor? Baron Rhodes? Daniel? Johnboy Dog?“
Antoine muss das Feld nicht lang' beäugen, um seinen Zug zu machen. Ein leicht verstecktes Lächeln huscht ihm über die Wangen, welches allein vom Bart schon nahezu komplett verschluckt wird. Ob Ricks ahnt, in welche Falle er gerade gelockt wird? Wie dem auch sei, dem Schach-Virtuosen scheint das kleine Spielchen zu gefallen. Wann hat er schon die Gelegenheit sein Lieblingsspiel mit einem Kollegen zu spielen?
Antoine: "Geheimniskrämerei? Tz, du tust ja fast so, als wäre dies geplant gewesen."
Er winkt ab.
Antoine: "Dabei ist dies die größte Schande, welche mir je erfuhr. Das heißt einiges, wenn man bedenkt, dass ich mal ein Match gegen Jimmy Maxxx verloren habe. Lass es uns einfach ausgrauen, in Ordnung? Es ist wie es ist. Das Ziel liegt logischerweise auch auf der Hand. Baron Rhodes? Ohne deine Hilfe könnte ich mir nicht einmal seinen Namen merken. Soll er glauben, dass er mir es irgendwann 'heimzahlen' kann. Dieser Idiot ist selbst schuld, wenn er meint, die Erde würde sich um ihn drehen und alles geschieht nur wegen ihm."
Schwanenburg streicht sich durch den üppigen Bart und wartet den Zug seines respektierten Kollegen.
Antoine: "Ich habe getan, was ich für nötig und das Richtige hielt. Es ist mir egal, was er darüber denkt, denn er spielte in meinem Schachspiel absolut keine Rolle. Daniel? Was soll ich denn mit dem? Ich verbinde nichts mit ihm und nichts verbindet ihn mit mir. Was er macht, ist mir ebenso egal. Er ist ein respektierter Gegner, mit dem selben Ziel, das war es. Sein Ziel, dein Ziel, mein Ziel, unser Ziel ist etwas weitaus höheres. Johnny, mein alter Kollege, muss entthront werden. Von uns. Die Revolution hat begonnen, das jüngste Gericht wird über ihn hereinbrechen und er wird auf den Platz versetzt, welcher ihm rechtmäßig zusteht und ihm vor sieben Jahren schon gehörte." Alex: „Große Worte. Du solltest nur nicht übermütig werden.“
Sagt der Mathematiker, zieht und schon musste einer von Schwanenburgs Bauern dran glauben. Ob das der Plan des Kölners war und die Falle zuschnappte oder ob nur einmal mehr bewiesen wurde, dass er sich für den allgemeinen Pöbel nicht sonderlich interessiert...das werden wohl die nächsten Züge zeigen. Zunächst sollen ihn aber noch die Worte seines Gegenübers beschäftigen.
Alex: „Wir verstehen uns, dein Ziel ist mein Ziel. Und ich habe deine Ansprachen bei War Evening oder auch bei Dooms Night natürlich verfolgt. Ich habe gehört, dass du mich unterstützen möchtest. Das wurde mir in der Vergangenheit aber schon mehrmals erklärt und endete meistens in Nachteilen für mich. Deswegen lass dir etwas gesagt sein, was du vermutlich ohnehin weißt.“
Der Blick geht hoch vom Spielfeld hin zum Bärtigen. Und mit einem Mal ist diese „freundschaftliche“ Atmosphäre, wie sie in Ricks' Umgebung ohnehin komplett ungewohnt erscheint, für einen Moment verflogen. Es wird ernster, seine Augen sind von der altbekannten Leere gefüllt.
Alex: „Wenn auch du mich hintergehen willst, wirst du es bereuen.“
Für eine Sekunde ist es still. Blicke werden ausgetauscht. Die beiden verstehen sich genau. Sie wissen, was der andere denkt. Nahezu in Zeitlupe sinkt Ricks' Blick dann wieder auf das Spielfeld.
Alex: „Aber bisher habe ich keinen Anlass, dir zu misstrauen Antoine. Sei dir sicher, ich bin dir dankbar für deinen Zuspruch und ich werde mich bei Gelegenheit gerne revanchieren...aber vertrau mir, ich kann die meisten Probleme auch ohne Hilfe lösen.“
Antoine schlürft jetzt auch etwas von seinem Tee. Ungewohnt lang lässt er sich für diesen Zug Zeit. Er versucht irgendeine Reaktion von Ricks zu erhaschen, aber darauf kann man bekanntlich lange warten. Er schaut ihm ins Gesicht, ohne dass es erwidert wird, fast als würden sie Poker spielen.
Antoine: "Nun, verschwenden wir diese kostbare Zeit nicht mit Mutmaßungen. Wie du sicherlich weißt habe ich noch nie jemanden hintergangen. Wir sollten uns eher über Finest Hour Gedanken machen, nicht wahr?"
Mit flinken Handbewegungen steht nun die Dame am Platz des zuvor geopferten Bauern.
Antoine: "Alle Namen im Topf sind vollkommen egal. Es gibt nur drei Hauptrollen in diesem Spiel. Johnboy Dog, Alex Ricks und Antoine Schwanenburg. Wir sollten uns auf alle Eventualitäten vorbereiten, aber wenn die Dinge nach Plan laufen und wir sie ihren logischen Lauf nehmen lassen, wird einer von uns Beiden am Ende dieser Nacht an der Spitze dieser Promotion stehen. Wenn wir als Team agieren wird es für unsere Gegner etwa so schwer uns zu schlagen, wie durch null zu dividieren."
Ein Mathe-Joke, echt jetzt? Wo für schlechte Gags über die Mathematik doch eigentlich Johnboy Dog die alleinige Herrschaft inne hat. Es zeigt allerdings, dass die Atmosphäre recht locker zwischen den Beiden ist. Fast könnte man gar von Freundschaft sprechen. Die bis dato einzige Person, welche Antoine Schwanenburg einen Freund nannte war niemand geringeres als... Robert Breads.
Antoine: "Ach und übrigens... Schach."
So kann man eine neue Freundschaft auch direkt wieder beenden. Aber nein, kultivierte Menschen stehen selbstverständlich über solchen Dingen. Es gibt ja noch Auswege. Denkt sich Ricks, zieht und bringt sich so erst einmal aus der Schusslinie. Zumindest was das Spiel angeht. Da waren ja aber auch noch Worte in seine Richtung gerichtet.
Alex: „Du weißt, es gibt in jeder Berechnung immer Abweichungen von der Norm...aber ja, eine Zusammenarbeit von uns wird einige Zufallsvariablen eliminieren.“
Beiläufig der Griff zum Tee, während er seine Hand mit seinen Augen verfolgt und dabei weiterspricht.
Alex: „Einer von uns beiden wird also den Titel gewinnen? So soll es sein.“
Er gönnt sich einen Schluck, schließt die Augen, schlürft genießerisch. Setzt die Tasse in aller Seelenruhe wieder ab, faltet die Hände vor seinem Bach ineinander, lehnt sich zurück.
Alex: „Aber dieser Jemand bin am Ende ich. Besser, du erfährst es jetzt schon.“
Antoine lacht triumphierend.
Antoine: "Nun..."
Blitzschnell fliegen die Finger und Antoine versetzt den Mathematiker in eine scheinbar unauswegliche Lage auf dem Schachbrett.
Antoine: "Mein Freund, du magst deine Vorzüge haben, aber Schach ist mein Spiel. Ob du nun gewinnst oder ob ich derjenige welche bin, für mich spielt es keine Rolle. Ich sehe nur und ausschließlich das Große und Ganze, du verstehst? Wir sind die Elite, gewinnst du, gewinne ich. Solltest du der de jure Champion sein, werde ich alles in meiner Macht stehende einleiten, damit dies auch so bleibt. Von dir erwarte ich selbstredend selbiges."
Es scheint, als würde Alex keine Lösung für das Problem finden, ein seltenes Phänomen.
Antoine: "Schach und Matt, mein Lieber."
Ein Ausdruck von Freude huscht durch das Gesicht des Behüters von Kultur und respektvoll reicht er seinem Schachpartner die Hand. Der Freiburger muss seine Niederlage zumindest an diesem Abend einsehen und stürzt seinen König. Er erwidert den Händedruck. Ist dies nun eine Respektbekundung an seinen Gegner, ist es die Antwort auf Schwanenburgs Forderung oder ist es gar Beides? Wie auch immer und was es am Ende bedeutet, über den 14. April im Jahre 2017 wird man in Zukunft noch viel zu reden haben. War man hier Zeuge, wie eines der unaufhaltbarsten Bündnisse aller Zeiten mit diesem Händedruck beschlossen wurde? Zwei Parteien, jeder für sich allein bereits eine Großmacht, verbünden sich mit dem Ziel eine andere Großmacht abzusetzen. Eines ist sicher, das wird Konsequenzen nach sich ziehen. Ob nun logisch oder perfekt, auf jeden Fall sind diese beunruhigend für alle Anderen.
Fade Out.
Michael Payne sitzt in seiner Kabine, den Hut tief ins Gesicht gezogen. Neben sich die Bierflasche, die Arme tief in die Brust verschränkt. So sitzt er da, die Bilder vom Pay Per View ziehen an ihm vorbei. Dieses grinsende Gesicht eines Ryder. Die Schläge die er einstecken musste, taten weh. Aber mehr schadet es dem Ego, das er seinen Sieg über Player nicht richtig feiern konnte. Und jetzt auch noch das, eine Person bricht einfach die Stille der Umkleide.
Nanu? Unerwarteter Besuch für Michael Payne?! Es ist Zereo Killer! Er rümpft ein bisschen mit der Nase, zieht die Augenbraue in die Höhe. Der Mann, den er versuchte bei Doom’s Night nach seiner Niederlage zu retten, was aber letzten Endes doch noch schief ging. So richtig schief! Den Finisher von Rider auf den Stuhl scheint er heute noch ein bisschen zu spüren, dennoch fragt Zereo Killer mit einer Geste, ob er eintreten darf…
Ein simples Nicken reicht um unmissverständlich klar zu machen, dass er sich gern setzen darf.
Zereo Killer: „Danke…“
Nun sitzen sie gegenüber, Zereo Killer und Michael Payne… MacKenzie sucht den Augenkontakt mit seinem neu gewonnenen Gesprächspartner, dieser schaut nur fragend aus der Wäsche… doch bevor eine Frage kommen kann, beginnt sofort ZK zu sprechen.
Zereo Killer: „Du hast nicht nur dich selbst quasi geopfert und mich somit auch gerettet…“
Eine kurze Redepause legt er nun ein, damit man sich genau an die Szene erinnern kann. Natürlich meint er die Anschlussszene nach dem Rider vs. Zereo Killer – Match.
Zereo Killer: „… du hattest sogar von Anfang an damit Recht, dass Rider selbst der Maskierte ist… und ich habe dir nicht geglaubt.“
Bevor sich Payne dazu äußern kann, ist erneut der Kalifornier der Schnellere. Er steht auf, streckt Payne die Hand entgegen und fügt noch was hinzu.
Zereo Killer: „Oh Mann… ich musste mich schon sehr oft entschuldigen, seit ich in der GFCW bin, weil ich zu oft den falschen Personen vertraut habe… Bei dir bin ich mir jetzt sicher, dass du nichts Böses wolltest, mich von Anfang an warnen wolltest… ich möchte mich aufrichtig bei dir entschuldigen und…“ Michael Payne: „Stop.... Zereo, ich muss da mal etwas klarstellen...“
Er steht auf, nimmt seine Bierflasche und hebt den Hut aus dem Gesicht. Nun sieht man auch die angespannte Mimik des Amerikaners.
Michael Payne: „Die Aktion beim Pay Per View.... das war kein Freundschaftsdienst ok? Sondern das Richtige! Es war das, was getan werden musste. Um dieses ewige hinterm Rücken zu beenden. Dieses hinten rum attackieren und bescheißen.-“
Er nimmt einen Schluck, stellt die Flasche dann laut ab.
Michael Payne: „Wir beide sind keine Buddys. Vor allem nicht nach deinen Aktionen mir gegenüber. Deinem Misstrauen, das macht keinen guten Eindruck. Um ehrlich zu sein, ich brauche auch niemanden! Eigentlich, da wollte ich nach meinem Sieg gegen Player Jagd auf meine Dämonen machen. Mir Daniel und den Fight Club schnappen, den Job beenden. Und mir den Titel holen. Und nun, muss ich mich mit zwei Hampelmännern rumschlagen dessen Ego angekratzt ist und...“ Zereo Killer: „… aber ich verspreche dir, dass wir uns gemeinsam um Rider und den Demon of Death kümmern werden, okay? Lass uns zusammenarbeiten. Wir müssen denen zeigen, dass sie sich mit den falschen Leuten angelegt haben, okay?“
Immer noch steht die Hand da… und Payne willigt ein! Ein Nicken ist zu sehen, das Glitzern in seinen Augen ist zu erkennen. MacKenzie scheint den richtigen Nerv getroffen zu haben.
Zereo Killer: „Michael Payne und Zereo Killer! Keine Chance für diese Idioten!! Und danach kannst du dir Daniel schnappen… und wer weiß? Vielleicht schnappen wir uns noch die Tag Team Title, dann haben wir gleich mehrere Fliegen mit einer Klappe!“ Michael Payne: „Killer, ich mag dich nicht... noch nicht. Du hast diese Sache hier beinahe im Keim erstickt. Verstehst du das? Ich war kurz davor dich da draußen einfach abkacken zu lassen gegen diese beiden Gören mit Selbstbewusstseinsproblem. Eine Chance ok? Ich arbeite mit dir zusammen um auch dieses Kapitel abschließen zu können und meinen Weg auf Title Nights fortzusetzen. Alles andere, besprechen wir ein anderes mal....“
Keine wirkliche Reaktion auf die Idee mit den Tag Team Titles, dennoch schlägt er danach ein und die Szene fadet aus.
Es folgt eine Schalte nach hinten...
???: „Seeehr gut, sehr sehr gut! HIHIHI, die haben alle ganz schön blöd geguckt, als ich Ihnen den mystischen Demon of Death präsentiert habe. Damit hatte keiner gerechnet, KEINER! Ein Jahrhundert-Coup!“
Wir sehen nun, natürlich, den Manager Percy Addams, der backstage in einem der vielen, dunklen Gänge der Halle einfach so herumzustehen scheint, als die Kamera aufblendet. Er trägt einen schwarzen, billigen Kaufhausanzug und ein weißes Hemd mit grün-lila gestreifter Krawatte. Percy reibt sich mit einem verschmitzten Lächeln im Gesicht die Hände.
Percy Addams: „Hihihi, hohoho, wie köstlich! Nicht wahr, Mr. Murk?“ Demon of Death: „Grmpf …“
In diesem Augenblick tritt der Hüne mit einem tiefen Brummeln, das aus seinem dichten Bart kommt, in den Kamerabereich. Der Demon trägt seine Ringkleidung, und das obwohl er heute gar kein Match zu bestreiten hat. Zumindest nicht als Aktiver. Stiefel, Leggings, tiefausgeschnittenes Muskelshirt, alles in schwarz.
Percy Addams: „Leider nicht so ganz mit dem erhofften Ende für mich, ähm ich meine für uns natürlich, für uns. Und das alles nur, weil dieser widerliche, dreckige Daniel eingegriffen hat. Dieser hündische Spross! Pah! Warum ist ausgerechnet DER Intercontinental Champion?! Den Titel wird er schon bald verlieren, womöglich sogar schon heute! Don Sheen ist ein vielversprechenderes Talent als dieses hüpfende Kid. Aber noch viel besser ist Rider McKnight, richtig Demon? Deshalb habe ich mir auch ihn ausgesucht, um gemeinsam ganz oben anzugreifen.“
Demon of Death: „Wir haben ihn uns ausgesucht, Percy, wir. Vergiss das mal nicht! … Rider ist die Zukunft der GFCW, weil er eine jüngere Version von mir ist. Und nun hat er auch endlich seine dunkle Seite entdeckt, was ihn zu einer schier unüberwindbaren Bedrohung für das gesamte Roster macht.“ Percy Addams: „Ja ja, aber Rider ist die eine Sache, Johnboy Dog die andere. Und ihn konntest du bei Dooms Knight nicht besiegen, zumindest nicht den Titel erobern. Dabei hatte der Hund nur riesiges Glück, dass sein Sohnemann „eingegriffen“ hat, nennen wir es einmal so.“ Demon of Death: „Johnboy Dog …”
Tatsächlich richten sich auch Percy's Augen recht erstaunt auf die Gestalt, die sich näherschiebt. Johnboy Dog, wohl noch kurz in einem Gespräch mit einem Road Agent, erreicht das ungleiche Duo. Der Agent verschwindet alsbald aus dem Bild und JBD, noch im gleichen Aufzug wie man ihn im Ring sah, schultert den Heavyweight-Belt noch einmal richtig.
Johnboy Dog: „Der Demon of Death....“
Ein Raunen geht durch die Halle, das man selbst bis hier hinten zu hören und zu spüren glaubt. Es knistert ein wenig in der Luft und der Oldtimer hält vor dem kaum jüngeren Rick Murk inne.
Johnboy Dog: „Ich bin tatsächlich aufrichtig bestürzt, dass unser Kampf so zu enden hatte. Du lechzt sicher nach einer weiteren Chance, nicht?“
Mr. Addams und der DoD schauen den Commissioner einige Augenblicke überrascht an, so als hätte keiner damit rechnen können, dass der Hund hier plötzlich einfach so mir nichts dir nichts auftaucht. Und dann ergreift Percy das Wort, der sich gerade gekünstelt aufregen will.
Percy Addams: „Bestürzt?! Allerdings bin ich bestürzt, Herr Commissioner! Das war das allerletz …“ Demon of Death: „GRMPF … Johnboy Dog, dein Sohn wird dir bald auch nicht mehr helfen können … Dieses Mal konntest du deinen Kopf noch aus der Schlinge ziehen … Ich lechze keineswegs nach einer weiteren Chance … Ich will nur dich zerstören, JBD! … Wie ich bereits gesagt habe, du bist kein würdiger Commissioner! Mit dir an der Spitze wird diese Liga kaputt gehen! Und deshalb werde ich dich …“
Percy Addams zieht erschrocken die Luft ein, während die Kamera genau auf das Gesicht von Murk heran zoomt.
Demon of Death: „ZERSTÖREN! Grmpffff …“
Addams fängt nervös an mit seinem Stofftuch zu spielen.
Percy Addams: „Ähm ja, hihi. Also wir wollen sehr wohl eine Revanche haben, o ja! Ein Rückmatch um den Titel, denn es war doch ganz klar, dass der Demon das Match gewonnen hätte, wenn Daniel nicht aufgetaucht wäre!“
Johnboy Dog scheinen die Worte sehr zu gefallen, die Addams da an ihn richtet – so muss, scheint er zu empfinden, ein echter Manager reagieren...JBD hätte als Manager vermutlich ähnlich reagiert. Trotzdem ist er bemüht, nicht allzu überrascht dreinzublicken.
Johnboy Dog: „Du denkst also, werter Demon, werter Ricky, Zerstören wäre der richtige Weg? Nun...“
Johnboy Dog scheint einige Momente nachzudenken. Dann aber schleicht sich ein spitzbübisches Grinsen auf die Züge des alten Hundes, der Percy die Hand auf die Schulter batscht.
Johnboy Dog: „Mister Addams, Ihr Monster möchte gerne zerstören. Nett wäre es, wenn es nicht mich zerstören will, denn sonst könnte es passieren, dass ich, werter Percival, etwas ganz anderes zerstöre....“
Der Blick, voller Ernsthaftigkeit von der man nicht weiß, ob sie gespielt ist, hebt sich gen DoD, auch wenn der einige Zentimeter weiter oben die Augen hat.
Johnboy Dog: „....die Karriere des Ricky Murk!“
Der Demon reagiert mit einem diabolischen Grinsen auf diese mächtigen Worte des Commissioners. Percy Addams scheint erstmal abzuwarten. Dann brummt der Hüne los.
Demon of Death: „Du willst meine Karriere zerstören?! … Mh, das ist dann wohl nur fair, nehme ich an, jaa. Aber … diese Chance wirst du nicht bekommen! Ich will deinen Titel nicht, Johnboy …“ Percy Addams: „W-waaas?!“ Demon of Death: „Schweig, Percy! … Ich bin zurückgekommen, um in der GFCW aufzuräumen! Dazu brauche ich keinen Titel. Johnboy Dog, wir werden uns wieder über den Weg laufen … da kannst du dir mehr als sicher sein. Aber … zu meinen Bedingungen!“ Percy Addams: „Schluck …“
Noch einmal straft der Demon Johnboy Dog mit einem mürrischen Blick direkt aus der Hölle … und wendet sich dann ab! Er verlässt einfach die Szene und lässt Addams und den Commissioner stehen.
Percy Addams: „H-hey! … D-demon? … Mr. Mu-hurk! … Also das ist jetzt … ich fass es nicht! Jetzt haut der einfach ab!“
Der Commissioner lächelt still in sich hinein, scheinbar durchaus glücklich darüber, den dämonischen Hünen hier quasi in die Flucht geschlagen zu haben. Dafür hat er ja nun einen Percy Addams.
Johnboy Dog: „Tja, Mr. Addams...schaut so aus, als wären dem Monster Flügel gewachsen, mh?“
Der Commish kann nicht anders und grinst nun in sich hinein, mit einem Lächeln ist es nicht mehr getan. Percy findet das alles andere als lustig und nutzt das durchgeschwitzte Taschentuch, um sich die Stirn gleich nochmal abzutupfen.
Johnboy Dog: „Ich will den Demon im Ring. Und ich habe Vertrauen, dass Mr. Addams das bewerkstelligen kann. Nicht mehr heute, aber binnen der nächsten drei Shows. Ansonsten sehe ich schwarz, Mr. Addams...“
Der Kopf schiebt sich noch ein wenig näher an den des puterroten P. Addams, der nicht nur Blut und Wasser, sondern ein ganzes Meer schwitzt. Ein Nicken folgt, viel zu heftig, um zu realisieren, was er da gerade tut.
Johnboy Dog: „....für Sie!“
Mit diesen Worten dreht Johnboy reichlich abrupt ab, während Addams den Arm nach oben reißt, den Mund sperrangelweit aufsperrt und schließlich nervös auf den Nägeln herumzukauen beginnt, ehe das Bild ausfadet.
Das Licht in der Halle wird abgedreht, es wird dunkel. Blitze schießen über die Leinwand und lassen eine Silhouette entstehen, die an Alice Cooper erinnert, der sich regungslos in einer ähnlichen Position wie auf dem Cover seines Erfolgsalbum ‚TRASH‘ befindet.
FEED MY – FRANKENSTEIN!
Im nächsten Moment wird ein Suchscheinwerfer auf die Rampe gerichtet, wo jetzt ein leerer Schaukelstuhl steht, der sich nicht bewegt. Nur wenige Sekunden später bewegt sich der Stuhl von alleine, es sieht es so aus, als wenn sich jemand hineinsetzt. Ein Geist?
Die Kamera zoomt näher und in der Großaufnahme steht auf der Lehne des Stuhles geschrieben:
LORD KENDRICK, EARL OF COVENTRY R.I.P 2015
Nun wird den Zuschauern, die sich mit dem Hintergrund der Steele Brothers auskennen, dieser Stuhl gehörte einst den verstorbenen Vater der Brüder Brian und Brock. Das Licht wird in einem blauen Licht geschaltet, als der neue Entrance Song der Steele Brothers eingespielt wird.
ALICE COOPER : FEED MY FRANKENSTEIN
In diesen Moment erscheint das ungleiche Brüderpaar am Eingang. Für einen kurzen Moment scheint es so, als würde THE Brian Steele vor seinem Match einige Tipps seines Vaters erhalten. Er beugt sich über den Stuhl und nickt beständig, so als würde ihm der Geist seines Vaters zuflüstern, bis der Iron Man Brock Steele seinem Bruder auf die Schulter klopft und bedeutet, dass es losgeht.
Laura: „Aus Coventry, England, mit einem Kampfgewicht von 275 KG, sie sind die MATCHBUSTERS der Schotten und der Alptraum der Waliser, Brock Steele und THE Brian Steele, THE STEELE BROTHERS!“
Als das ungleiche Brüderpaar den Ring erreichte, ziehen sie seitlich jeweils rechts und links am Ring vorbei, steigen in der Mitte des Aprons hinauf, um den Ring zwischen den Seilen zu betreten. Im Ring treffen sich die Steele Brothers in der Mitte. Während Brock Steiner seinen Körper durch ein Muskelspiel zur Schau stellt, geht THE Brian Steele in die Knie und fixiert das Publikum mit einem kalten Blick, während ihm das Haar ins Gesicht fällt. Dabei grinst Brian fies und hinterhältig, als halte er sich für eine Art Vampir kurz vor einer erfolgreichen Jagd.
Nachdem die Steele Brothers ihren Einzug vollendeten, steigt auch Baron Rhodes ohne Einzugsmusik zu ihnen in den Ring, da er bis vor kurzem noch als Co Kommentator am Set gearbeitet hat, und das Match Wolff vs. Jason Crutch durch seinen mehr oder minder geistreichen Kommentar unterstützte.
Die Kamera bewegt sich durch die Gänge und scheint auf der Suche nach jemandem zu sein. Sie wandert vorbei am Catering, an den Umkleidekabinen der Wrestler, ja sogar am Zimmer des Hausmeisters. Bis man ihn, an einer Ecke stehend, entdeckt. In einem teuren Armani Anzug steht dort Don Sheen, ein Handy am Ohr haltend und sprechend. Die Kamera fängt einige Worte von ihm ein.
Don Sheen: „Hast du alles erledigt? Du weißt was ich meine. Alles klar. Wir sehen uns nach der Show.“
Er legt auf und will gerade gehen, als wir eine bekannte Stimme aus dem Hintergrund hören.
???: „Warten Sie Mister Sheen!“
Mac Müll kommt, leicht verschwitzt und außer Puste, ins Bild gejoggt. Der Don dreht sich um, atmet tief durch, fährt sich durch die Haare, setzt ein Lächeln auf, welches falscher nicht sein könnte, und legt seinem Interviewpartner seine Pranke auf die Schulter.
Don Sheen: „Was gibt’s denn mein Freund? Hab dich schon lange gesehen. Gehts dir gut? Wie geht’s Frau und Kindern? Deinem Hund?“ Mac Müll: „Denen geht es soweit gut. Aber was die GFCW Galaxie bestimmt deutlich mehr interessiert, ist Ihr Match heute Abend um den Intercontinental Championtitel. Sie treffen auf Daniel, der bereits bei Dooms Night seinen Gürtel gegen Sie und Jason Crutch verteidigen konnte. Wieso werden Sie heute die Arena als Champion verlassen?“
Sheen kratzt sich kurz am Hinterkopf, lockert mit einigen Bewegungen noch einmal seinen Nacken, fokussiert dann aber Mac Müll und beginnt zu sprechen. Leichte Rage ist in seiner Stimme zu erkennen, aber der Rich Guy schafft es gute Mine zum Bösen Spiel zu halten.
Don Sheen: „Wieso ich heute den Gürtel mit nach Hause nehmen werde? Das ist eine ganz einfache Angelegenheit. Dieser Lappen Jason Crutch ist nicht dabei im Match. Wäre er nicht gewesen wäre ich schon lange Intercontinental Champion. Daniel wird wohl das geringste Problem sein. Dieser Stumpen hat zwar Talent, aber was er noch viel mehr hat ist einfach reines Glück. Ich sehe es nicht ein, dass sich solche Leute wie er Champion nennen dürfen. Gold ist für die Reichen bestimmt, nicht für solche minderen Menschen wie ihn. Weißt du Mülli, ich bin das oberste Glied in der Nahrungskette. Jedes Lebewesen strebt danach so zu sein wie Don Sheen, aber erreichen kann es so gut wie niemand. Daniel ist in dieser Kette irgendwo im unteren Mittelfeld. Die Rollen für das Match heute Abend scheinen klar verteilt oder nicht? Kurzfassung: Daniel bekommt auf die Fresse und ich werde Intercontinental Champion sein.“
Mac Müll muss etwas grinsen, was der Don bemerkt und ihm direkt ins Gesicht greift. Dadurch vergeht dem Interviewer dass Lachen und er schaut sehr ängstlich drein, bis der Rich Guy den Griff löst und ihm locker auf die Wange tätschelt. Daraufhin schüttelt Sheen demonstrativ mit dem Kopf.
Don Sheen: „Mülli Mülli Mülli. Du hast anscheinend deine Manieren vergessen. Gelacht wird erst wenn ich dir sage, dass du zu lachen hast. Ich glaube wir haben wirklich zu lange nicht mehr geredet und ich habe auch überhaupt keine Lust mehr, mir deine dummen Fragen zu geben. Also pack dein scheiß Mikro und mach ne Fliege, bevor ich richtig böse werde. Und ich denke da hast du nicht so viel Lust drauf, oder etwa doch?“ Mac Müll: „Nein Mister Sheen. Tut mir Leid für mein Verhalten“
Kleinlaut und mit gesenktem Kopf zieht der Interviewer von dannen. Sheen gibt dem Kameramann ein Zeichen, so dass der Fokus wieder rein auf den Rich Guy gesetzt wird. Ohne Emotionen blickt der Don in das Aufnahmegerät und beginnt mit monotoner Stimme zu sprechen.
Don Sheen: „Daniel. Ich hoffe du siehst das. Du wirst heute Abend so stark verprügelt werden, dass du morgen nicht mehr weißt dass du jemals Champion warst. Gold gehört genauso zu mir wie die Wolken zum Himmel. ICH bin der beste Wrestler der GFCW. Du bist nur eine distanzierte Nummer. Jena wird heute Abend sehen, wer der wahre Champion ist. Daniel, ich bin dein Ende. Das bekommt heute jeder einzelne in dieser Arena, und vor den Fernsehgeräten zu sehen. Deine Regentschaft endet in einer guten Stunde. Denn ich bin Don Sheen and you should be jealous!“
Sheen drückt die Kamera nach unten und holt wieder sein Handy aus der Jackentasche. Er tippt eine Nummer ein und verschwindet wieder in den Gängen. Damit wird das Bild langsam wieder schwarz.
Die Halle erweckt zum Leben bei den krachenden Sounds von Rob Zombie, die einen der Sieger vom Pay Per View ankündigen. Dieser kommt durch den Vorhang, sein Mantel schwingt durch die Luft da er es anscheinend eilig hat. Den Hut hat er wieder tief ins Gesicht gezogen, während er sehr rasch zum Ring geht. Mit den Siefeln hart auf die Stahltreppe tretend geht er hoch zum Ring und durch die Seile betritt er den Ring. Ein Mikrofon wird ihm gereicht und er stellt sich an die Seile und blickt in die Runde der Fans.
Michael Payne: „Ich weiß das ich eigentlich heute Abend hier stehen sollte, mit einem kühlen Bier in der Hand am feiern über meinen Sieg bei Dooms Night. Ich habe genau das getan, was ich vorhergesagt habe. Domination hat alles versucht, genauso wie ich Player und seiner Gruppe jede Chance gegeben habe um mich zu schlagen. Aber sie haben den Job nicht fertig gebracht.“
Er zeigt das er noch Fit ist und steht, als ob das Match gegen Player nicht wirklich eine Spur hinterlassen hat.
Michael Payne: „Die Dominanz, die in meinen Augen eh noch nie bestanden hat, ist endgültig zerschlagen. Player kann sich nun ganz weit hinten anstellen während er sich weiterhin vorstellt, welche angeblichen Erfolge er schon hatte und sein Manager kann das ihm dann ja verklickern während er ihm vielleicht noch den Rücken massiert oder sowas. Keine ahnung was für eklige selbstaufgeilende Dinge die sonst noch gemeinsam so treiben in der Kabine Backstage, ich möchte es gar nicht wirklich wissen....“
Kurz schmunzelt er, dann aber verdunkelt sich seine Mimik wieder. Im Gedanken, die Attacke von Ryder, die Schläge und Tritte. Und das kindliche Spiel mit dem Feuer der beiden gegen ihn und Zereo Killer.
Michael Payne: „Jedoch kann ich das nicht, ich kann nicht feiern. Ich kann mich nicht freuen und nach vorne schauen. Obwohl ich genau das tun wollte, ich hatte mir vorgenommen gegen neue stärkere Gegner anzutreten. Vielleicht auch meine Augen schon auf den IC Titel zu richten. Aber es kam alles anders nicht wahr Ryder und Demon?“
Er blickt in die Kamera, spricht jetzt direkt die beiden Angreifer mit den Hockeymasken an.
Michael Payne: „Ihr beiden habt einen großartigen Pay Per View ruiniert, habt einen Mann von hinten attackiert wie kleine verwöhnte Kinder die ihre Eltern beklauen. Statt euch wie zwei Männer jemanden zu einem Kampf zu stellen. Genau dieser Bullshit muss aufhören, wir sind erwachsene Männer. Das hier ist kein Ballettanz sondern Pro Wrestling. Man gewinnt oder verliert und je nachdem geht es für einen bergauf oder bergab. Ihr beide habt aber entschieden, euren Abgang auf kosten meines Erfolges und dem Namen eines Mannes zu machen der mehr erreicht hatte als ihr. Weil euch euer Neid und euer Frust auffrisst und ihr nicht damit fertig werdet, das ihr einfach versagt habt. So wie auch Player und seine Domination.“
Der Schweiß läuft seine Stirn runter, die Adern stehen an seinem Hals sehr sichtbar ab.
Michael Payne: „Also mache ich es kurz und schmerzlos, denn heute ist meine Lust und meine Nervenstärke sehr begrenzt. Ihr beide habt mir gewaltig an die Karre gepisst mit eurer Aktion. Heute Abend da kriege ich dich in den Ring und dann lasse ich mal meinen Frust an euch aus! Heute Abend puste ich das Feuer euerer falschen Vorstellung ihr wärt beide so böse Dämonen der Hölle aus und ich zerre euch zurück in die Realtät und den Boden der Tatsachen!“
Dann verlässt er den Ring wieder.
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