Im
Backstagebereich läuft ein sichtlich nervöser L.A.
Dragon vor einem schwarzen Umhang, an dem ein Fernseher
angebracht ist, auf und ab. Es ist eine Standart Kulisse, wie sie
für Backstage Videoaufzeichnungen und Interviews in
zahlreichen Ligen benutzt wird, nur dass dieser Umhang aus
werbetechnischen Gründen das Logo des L.A. Gym, der Schule
des ehemaligen Heavyweight Champions Lex Streetman, führt.
Der L.A. Dragon bleibt immer wieder stehen, greift sich mit den
Händen am Kopf, zieht die Maske zurecht, und verweigert
einen direkten Blickkontakt zur Kamera. Dennoch kann man sein
Herzrasen sehen, der Brustkorb hebt und senkt sich bei jedem
Atemzug sehr tief, als stünde der L.A. Dragon in einem
Match. Er trägt Wrestlingkleidung. Seine graue Maske, eine
graue Hose, auf dem sich sein persönliches Logo farblos
befindet, und graue Boots. Die Beine sind mit
Schienenbeinschützer und dicke Gelenkpolsterungen
ausgestattet, ebenso die Arme, was auf seine In-Ring Spezialität
hinweist: gefährliche Flugmanöver und feine Techniken.
L.A.
Dragon: „Ich habe mich viele Wochen auf diesen Moment
vorbereitet. Seit Januar arbeite und trainiere ich in Deutschland
und bereite mich auf eine Wrestling Karriere in der GFCW vor.
Seit zahlreichen Shows warte ich darauf, meine Chance zu bekommen
und eingesetzt zu werden. Seit 8 oder 10 Wochen bin ich in jeder
Show Backstage und warte auf mein erstes Match. Die Zeit meines
Tryouts entpuppt sich immer mehr zu einer schmerzlichen
Geduldsprobe. Werde ich meine Chance erhalten? Oder schickt man
mich wieder zurück?“
Der
L.A. Dragon schüttelt den Kopf, sieht betroffen zu Boden.
Ein tiefes, langes Durchatmen folgt, die Hände werden in die
Seite gestemmt, ein direkter Blickkontakt nach wie vor vermieden.
L.A.
Dragon: „Als ich in der letzten Show debütieren
sollte, wurde ich durch eine Polizeikontrolle aufgehalten. Man
warf mir vor, Teil einer internationalen mexikanischen
Drogenbande zu sein. Ich wurde geprüft und untersucht, immer
und immer wieder. Doch die Polizei konnte keine Verbindung
feststellen, mir nichts nachweisen. Wie auch? Ich bin unschuldig!
Aber das macht mir keine Sorgen, als viel schlimmer empfinde ich
die Zurückhaltung des GFCW Office. Immer und immer wieder
werde ich seither vertröstet, Anfragen zu meinem Trout und
meinen ersten Match bleiben ungehört.“
Dann
plötzlich wendet sich der L.A. Dragon der Kamera zu. Die
Ernsthaftigkeit seiner folgenden Forderung bleibt durch die Maske
zwar verdeckt, doch spricht die Aggressivität in seinen
Augen eine eigene, eindeutige Sprache, als er den Zeigefinger in
Richtung Kamera richtet.
L.A.
Dragon: „Ich habe nicht den langen Weg nach Deutschland
gemacht, um als namenloser maskierte Wrestler in der Maße
unterzugehen. Ich bin der L.A. Dragon und ich trage diesen Namen,
weil ich im L.A. Gym trainierte. Niemand Geringeres als Lex
Streetman zeigte mir, wie ich mich im Wrestling zu bewegen habe.
Er lehrte mich, zu meinen mexikanischen Wurzeln auch das
europäische und amerikanische Wrestling ernst zu nehmen. Er
nahm mich in seinem L.A. Gym auf und erklärte mir, dass es
nur auf mich ankomme, ob ich mich nach oben arbeiten werde oder
nicht. Er sagte mir immer wieder diesen Satz, den ich niemals im
Leben mehr vergessen werde: Within every dreamer beat the heart
of a dragon“
Der
Zeigefinger bewegt sich immer ungeduldiger zur Kamera, die Augen
strotzen nur so von Nergie und esto länger der L.A. Dragon
redet, umso deutlicher werden die Venen seiner Halsschlagader
sichtbar. Die natürliche Farbe seiner Haut ändert sich
ins Dunkle und man könnte jeden Moment erwarten, dass der
L.A. Dragon an den Folgen eines Herz- oder Hirnschlags den Löffel
abgibt.
L.A.
Dragon: „Ich werde nicht mehr länge warten! Ich gehöre
zu den am besten vorbereitetsten Wrestlern überhaupt und ich
habe Techniken gelernt, die kaum ein Wrestler zeigen wird! Ich
bin die Zukunft des L.A. Gyms, die Zukunft der GFCW und die
Zukunft des Wrestlings! Daher fordere ich, im Namen des L.A.
Gyms, eine gerechte Chance ein. Und um meinen Willen und meine
Forderung zu unterstreichen, melde ich mich hiermit als Kandidat
für das Finest Hour Turnier an!“
Dann
bewegt sich der L.A. Dragon einen Schritt weiter zur Kamera,
beugt sich etwas hinab, um von oben herab auf den Zuschauer und
potentiellen Mitstreitern zu sehen.
L.A.
Dragon: „Wuh, habe ich jetzt die Pläne eines
renommierten Superstars vereitelt, der auf einen Platz in diesem
Turnier spekulierte? Huh? Habe ich das gewagt? Dann kann es nur
eine Antwort auf diese Schmach geben! Wer immer sich durch meine
Forderung provoziert fühlt oder sogar übergangen fühlt,
kann in der kommenden War Evening Ausgabe gegen mich antreten!
Ich werde mir und der Welt beweisen, dass ich es wert bin, trotz
meiner Abstammung, an diesem Turnier teilzunehmen! Ich wurde
geboren, um zu kämpfen, um zu siegen und um dem L.A. Gym
Ehre zu bringen! Und wer an meinen Worten zweifelt, darf mich um
meinen Platz im Turnier herausfordern. Ich bin der L.A. Dragon,
eine Auslese des L.A. Gym und ich sage euch: In jedem Träumer
schlägt das Herz eines Drachen!“
Mit
diesen Worten blendet die Szene direkt aus.
Ein
wackeliges Kamerabild...jemand schleicht durch die Gänge,
flüstert mit sich selbst, führt auf diese Weise
Selbstgespräche, doch richtig verstehen kann man die Worte
nicht, da sie immer wieder von einem aufgeregten Keuchen zersetzt
werden. Hastige Blicke scheinbar...
Einer
der Stalker!
Klar
wird das, als wir das Kamerabild um einen Container herum spähen
sehen und wir dort Jason Crutch sehen. Und dieses Mal ist der
Stalker, ähnlich wie bei Dooms Night, live drauf! Der
Stalker ist live in der Arena und wird live auf dem Titan Tron
ausgestrahlt. Jason Crutch hat ein Handtuch um die Schulter
gelegt. Er lehnt gegen eine der Transportkisten, hält sich
mit einer Hand einen Eisbeutel gegen das noch etwas angeschlagene
Knie und telefoniert mit der anderen Hand...
Jason
Crutch: „...mag sein, verdammt. Aber ich habe es mir
geschworen, dass ich ihnen das BESTMÖGLICHE Leben bieten
möchte, mit allem Drum und Dran. Ein großes Haus, ein
großes Auto, eine tolle Ausbildung. Es... ...
...Übernommen? Nein. Nun ja...“
Er
zögert etwas. Ein leises „YES“ ist zu vernehmen,
das ganz klar von dem Stalker kommt. Welchen Wert hat dieses
Telefonat mal wieder? Dringt wieder etwas Neues an die
Öffentlichkeit?
Jason
Crutch: „Ich habe alles reingesteckt. Einfach ALLES. Ich
mag in Finanzdingen nicht der Klügste und Cleverste sein,
Doc, aber das ist mir auch egal. Obs ein schmieriger Deal war und
nur lukrativ für den Bankier nützt mir jetzt auch nix
mehr. Ich... ... ... Ja, ich hätte Sie... ... ...Doc, bitte.
Jetzt nicht! Ich habe das Match gegen Wolff hinter mir, der mir
alles an mir aber mal so richtig umgedreht hat. Im Moment spüre
ich jeden Knochen, jeden Muskel im Leib. Ich musste feststellen,
dass Wolff mir in Sachen Hardcore einiges voraus hat. Und
außerdem habe ich...Moment...“
Er
horcht kurz auf, zögert ein weiteres Mal. Dann:
Jason
Crutch: „Ja, ich habe oft genug gesagt, dass ich...“
Dann
wird es immer leiser, immer unverständlicher, denn Jason
Crutch entfernt sich langsamen Schrittes aus der Szenerie. Erst
nach einigen Sekunden wagt sich der Kameramann aus seinem
Versteck, folgt dem Begründer der Crutch-o-Mania, späht
um den Mauervorsprung. Niemand zu sehen. Irgendwas
Unverständliches murmelt der Stalker in sich hinein, geht
den Gang entlang. Ein Schwenk in eine der Abbiegungen. Crutch ist
weg.
Man
hört Schritte, die Absätze auf dem kalten Betonboden.
Die Schritte des Kameramannes. Eine Abbiegung nach links, ein
Schwenk nach rechts. Niemand zu sehen.
Und
unvermittelt beginnt das Kamerabild zu wackeln. Ein Stöhnen
ist zu hören, ein Schrei. Verschiedenste Farbtöne
verwischen ineinander, so dass man gar nicht mehr erkennen kann,
welche Objekte wir hier sehen. Kampfgeschrei.
Jason
Crutch: „ICH HAB DICH, DU SAU! Du Mistkerl! Du
verdammter...halt still!“
Ein
Kampf. Der Stalker hat die Kamera verloren. Das Bild zeigt uns
lediglich die Decke der Gänge. Dann wird sie, wohl durch den
Kampf, umgeworfen. Und wir sehen Jason Crutch, der eine junge,
aber uns unbekannte Person mit dem Bauch voran per Chickenwing
auf den Boden drückt. Crutch, mit hochrotem Kopf, zieht den
Griff einmal mehr fester, lässt das Opfer aufschreien.
Jason
Crutch: „Du bleibst jetzt schön hier, hast du mich
verstanden?? Keinen Mucks, oder ich brech dir die Arme! Du hast
sicher Antworten! Und das trifft sich gut, denn ICH habe verdammt
viele Fragen! Und auch wenn du mir nicht alles sagen wirst, so
werde ich mir dieses nette Teil dort nehmen und es mir ansehen.
Und das sehr genau! Für jetzt ist erst mal Schluss!“
Mit
einer Hand greift er nach der Kamera – und es dauert nicht
lange, und das Bild fadet aus...
Es
vergehen hier nun einige Augenblicke, bis die Show mit dem
nächsten Segment weitergeht. Eigentlich soll jetzt der
Co-Mainer folgen, und auf dieses Match haben sich die Fans hier
in Jena schon richtig gefreut. Warum passiert denn hier nichts?
Die ersten Zuschauer werden schon unruhig, als plötzlich der
Vorhang auf der Entrancestage zur Seite geschoben wird und Percy
Addams die Bühne betritt. Der Manager wird mehr oder weniger
gleichgültig von den Fans empfangen, keine allzu
ausfallenden Reaktionen auf sein Erscheinen hin. Auch wenn er
mittlerweile allseits bekannt in der GFCW ist, haben die Fans
scheinbar noch keine wirkliche Beziehung zu ihm aufbauen können.
Doch daran will Addams nun arbeiten. Er torkelt schwitzenderweise
zum Ring, begleitet von den neugierigen Blicken der Zuschauer.
Addams hat noch nicht einmal eine eigene Musik. Schließlich
bekommt er ein Mikro gereicht und entert etwas unbeholfen den
Ring. Mehrere Male setzt er das Mikro an und bricht dann wieder
ab, scheinbar weiß er nicht so ganz, wie er hier beginnen
soll. Die Zuschauer werden unruhig und beginnen, zu pfeifen.
Percy
Addams: „A-also ich … äh … Hihihi …
je-jetzt lassen Sie mich doch einmal zu Wort kommen. Ich-äh,
ich bin hier, um noch einmal über das Match zwischen Zereo
Killer und meinem Mandanten, Rider McKnight, bei Dooms Night 2017
zu sprechen!“
BUUUH!!!
Das
gefällt den Leuten nicht, sie wollen Action sehen. Sie
wollen McKnight gegen Michael Payne sehen, das Duell der beiden
Schwergewichte. Doch da müssen sie sich wohl noch eine Weile
gedulden, denn Addams hat hier etwas zu sagen.
Percy
Addams: „Ja-ja, ich weiß schon, dass Sie das nicht
hören wollen, aber Rider hat fair and square gewonnen!“
BUUUH!!!
Also
das ist jawohl eine bodenlose Unverschämtheit! Jeder der
Dooms Night gesehen hat weiß, dass das so überhaupt
nicht der Wahrheit entspricht.
Percy
Addams: „A-also g-gut, hihihi. Da war vielleicht, ja
vielleicht ein klitzekleiner Eselstritt dabei. Ein g-ganz
kleiner. Aber Rider hat Zereo nur von seiner eigenen Medizin
schlucken lassen. Er …“
BUUUH!!!
Die
Fans lassen Addams jetzt überhaupt nicht mehr zu Wort
kommen, so sehr missfallen ihnen seine Äußerungen
hier. Und dann, mitten in das Pfeifkonzert hinein ertönt
plötzlich Riders Musik!
Der
Titantron verdunkelt sich, die Farben schwarz, blau und grau
dominieren jetzt. Außerdem sind helle Flammenwände auf
der Videowand zu sehen. Und dann biegt der Modellathlet himself
um die Ecke. Er ist komplett in schwarz gekleidet. Er trägt
eine schwarze Biker-Lederhose(!) mit silberner Gürtelschnalle,
dazu ein enges schwarzes Tanktop mit dem Rider-Logo und schwarze
Schuhe. Hände und Unterarme sind weiß bandagiert. Der
Demon Knight schaut grimmig drein, allerdings kann man auch ein
süffisantes Lächeln erkennen. Die Fans buhen munter
weiter. Scheinbar weiß man nicht so genau, was man von
Riders Aktionen bei Dooms Night halten soll. Das war schließlich
eine ziemlich miese Aktion von ihm gegen Zereo Killer. Rider
schreitet schnurstracks Richtung Seilgeviert, wo Percy bangen
Blickes auf seinen Mandanten wartet. Im Ring angekommen baut
Rider sich dann unmittelbar vor Addams auf, den er um einen guten
Kopf überragt. Plötzlich reißt er ihm mit einer
schnellen Bewegung das Mikro aus der Hand, Addams taumelt
bestürzt
einen Schritt zurück. Rider
lächelt schelmisch in die Crowd hinein, dreht nun mit dem
Mikro in der Hand erstmal eine Runde durch den Ring. Und Percy …
ja, Percy beginnt plötzlich … zu lachen! Er beginnt
laut zu lachen!
Rider
McKnight: „Ach Percy, du hattest verdammt Recht! Zereo
Killer ist auf unsere List hereingefallen, hehe! Das war ein
genialer Coup, dieser Eselstritt!“
Addams
geht zu den Seilen und lässt sich flugs ein neues Mikrofon
reichen. Dann setzt er mit einem fiesen Wieselgrinsen im Gesicht
an.
Percy
Addams: „Mein genialer Masterplan hat funktioniert! Wir
haben Zereo Killer endlich besiegt, und zwar auf der großen
Stage! HIHIHI! Was bedeuten schon seine lächerlichen Siege,
wenn man das überhaupt so nennen kann, zuvor bei War
Evening?!“
BUUUH!!!
Unfassbar,
diese Zwei! Das war scheinbar alles hinterhältig
geplant! Percy Addams hatte
wohl von Anfang an vor, Zereo Killer bei Dooms Night zu
hintergehen und sein Schicksal zu besiegeln. Die Fans sind außer
sich.
Rider
McKnight: „Zereo Killer ist nicht mehr euer Held, neiiin!
Er wird nie wieder derselbe sein, der er vor seinem … so
genannten Gesinnungswechsel war. Mike ist jetzt nur noch ein
Schatten seiner selbst, weder Fleisch noch Fisch! Er hat es nicht
mehr drauf, so sieht es doch aus! Er hat sich aus der PCWA
zurückgezogen, wie ein jämmerlicher Feigling. Und
langsam aber sicher wird er sich auch aus der GFCW
‚zurückziehen’, wie er es nennen wird. Ihr
werdet sehen, o ja!“
BUUUH!!!
Ein
gellendes Pfeiffkonzert. Doch das scheint Rider keineswegs zu
stören, nein er genießt es sogar, dass die Zuschauer
ihn hier ausbuhen. Das kann man unschwer an seinem diabolischen
Grinsen erkennen.
Rider
McKnight: „Die Zukunft gehört nicht mehr Zereo Killer,
nein! … Die Zukunft gehört, MIR! RIDER MCKNIGHT! ICH
bin jetzt das Gesicht der GFCW, ICH! The Face of GFCW, jaa! Beim
PPV habe ich angefangen, ein neues Kapitel GFCW-Geschichte zu
schreiben, ich habe einen ersten denkwürdigen Moment
geschaffen in einer Reihe vieler kommender, denkwürdiger
Momente! Es werden sich immer alle an den Sieg Riders über
Zereo Killer bei Dooms Night 2017 erinnern, es werden …“
Plötzlich
wird das Gerede des Riders und seiner neuen Einstellung, die er
hier großkotzig präsentiert, durch die Musik des
Mannes, der bei Dooms Night verloren hat, unterbrochen! Die Crowd
flippt aus, als sie Zereo Killer zu Gesicht bekommen. Schnell
erscheint dieser auf der On Stage und bleibt dort stehen.
Zereo
Killer: „Stoppt diese verdammte Musik!“
Puh…
da scheint jemand ziemlich aufgebracht zu sein. Der grimmige
Blick erfasst das ungleiche Duo im Ring, ehe er mit seinen Worten
fortfährt.
Zereo
Killer: „Du glaubst, dass du Geschichte geschrieben hast,
Rider?!?“
MacKenzie
verneint diese Frage selbst, während Rider und sein dickes
Anhängsel im Ring nur drüber
lachen können.
Zereo
Killer: „Du glaubst doch nicht ernsthaft, dass du mich
wirklich besiegt hast, oder?!? Mit dieser Aktion bei Doom’s
Night hast du dir keinen Gefallen getan…“
Rider
McKnight: „Du kommst hier heraus und unterbrichst mich
einfach so?! Einfach so?! Daran sieht man, dass du dich kein
bisschen verändert hast! Du bist immer noch der nach
billiger Aufmerksamkeit haschende Heuchler, der du schon immer
warst und auch immer sein wirst! … Du sagst, dass ich dich
nicht wirklich besiegt hätte?! Pah, ich habe nur das getan,
was du vor ganz genau einem Jahr ebenfalls getan hast, um ein
Match zu gewinnen, ja sogar um einen Titel zu erobern, um zwei
Titel zu erobern! Damals hast du endlich dein wahres Gesicht
gezeigt, das sich unter der glatt gebügelten Fassade schon
immer verborgen hat! Und jetzt glaubst du plötzlich, die
Fans mal wieder belügen zu müssen. Ihnen etwas
vorspielen zu müssen, was du halt einfach nicht bist!“
McKnight
wendet sich jetzt direkt an die Zuschauer hier in Jena und
natürlich auch an all diejenigen, die vor den
TV-Bildschirmen mitfiebern.
Rider
McKnight: „Und Ihr … Ihr werdet natürlich mal
wieder drauf reinfallen. Werdet Mr. I still got it schon bald
wieder fröhlich zujubeln, wenn er sich den nächsten
Bösewicht vornimmt und beherzt für das Gute kämpft,
für Euch, für die GFCW-Galaxie! Das wollt Ihr ihm
wirklich abnehmen?! Pah, Ihr seid doch bloß heuchlerisches
Pack, so wie euer so genannter Held, ganz genau so!“
BUUUH!!!
Rider
spuckt verächtlich aus. Das Pfeifkonzert wird jetzt
ohrenbetäubend. Wie kann er es nur wagen, die Fans hier so
zu beschimpfen?! Gerade er, der noch vor kurzem selbst ein
Fan-Favourite war?!
Rider
McKnight: „Ja, buht mich nur aus! Ich brauche Euch nicht!
ICH bin nicht angewiesen auf irgendwelche Trottel wie euch, die
mir zujubeln, um mich gut zu fühlen! Ich bin kein Zereo
Killer, neiiin! Ich lasse lieber Taten sprechen, ich gewinne
Matches und keine Rededuelle! Matches wie bei Dooms Night! Und du
… du hast halt verloren, weil du nicht bereit gewesen
bist, weil du nicht fokussiert warst auf das, was wirklich zählt!
Du bist zu beschäftigt damit dir auszumalen, was wohl die
ach so lieben Fans von dir denken. Wobei … wir wissen ja
nun, dass das alles nur geheuchelt ist. Ich bin Derjenige, der
dieses Match gewonnen hat, ich bin Derjenige, der Dooms Night
2017 geprägt hat! Du hattest es vor einem Jahr nicht
geschafft! Das Einzige, was du geschafft hast ist all deine
moralischen Grundsätze über Bord zu werfen, auf deine
Fans zu scheißen, nur um zu Unrecht Doppelchampion zu
werden! Was hat es dir gebracht?! Einen Scheißdreck! Du
hast alles, wofür du mal standest, aufgegeben, für
diese Augenblicke! Verdammt, du wurdest nicht mal nominiert bei
den GFCW Awards bei den Most Shocking Moments! Und warum nicht?
Weil wir alle wussten, du wolltest hier nur wieder dabei sein,
weil wir alle wussten, dass ZEREO KILLER in aller Munde sein
sollte! Doch das Einzige, was von diesem Abend Dooms Night 2016
von dir übrig geblieben ist, ist dass du dich selbst der
Lächerlichkeit preisgegeben hast und wirklich alles über
Bord geworfen hast! Du… wurdest nicht mal nominiert, mein
Sieg gegen dich, unser genialer Plan gegen dich… das hat
viel mehr Impact als deine Scheiße, die du fabriziert hast.
“
Der
Kalifornier geht auf der Rampe auf und ab… diese lange
Rede hat tatsächlich seine Wirkung hinterlassen, auch die
Crowd wartet nun auf eine Reaktion des wieder aufkommenden
Publikumslieblings…
Zereo
Killer: „Glaube mir wenn ich dir sage, dass ich heilfroh
bin, dass ich nicht mal nominiert wurde… es gibt so oder
so immer noch genug Leute, die mich an meine dunkle Zeit vor nem
Jahr erinnern… und ich werde echt nicht gern daran
erinnert. Auch du, Rider… auch du wirst es irgendwann
einsehen, dass das der falsche Weg sei.“
Nun
verfinstert sich sein Blick, kämpferisch blickt er Rider
entgegen, nähert sich dem Ring, was von der GFCW Galaxy
frenetisch gefeiert wird.
Zereo
Killer: „Doch eines sollst du dir im Klaren sein, Rider…“
Mike
ist schon am Ring, steigt die Treppen hoch, findet den Weg
zwischen die Seile hindurch und stellt sich Rider gegenüber.
Der Manager zieht sich auch ein bisschen zurück, lässt
die beiden GFCW Superstars das unter sich ausmachen.
Zereo
Killer: „Nun weiß ich, wer die Maskenmänner
sind, nun weiß ich, wer auf meiner Seite steht und wer ein
falsches Spiel spielt… Wenn wir das nächste Mal
aufeinandertreffen, weiß ich was mich erwartet… und
dann wirst du nicht gewinnen.“
Man
sieht, wie es bei Rider arbeitet. Er hatte einen wesentlich
aggressiveren Zereo Killer erwartet. Er scheint davon ausgegangen
zu sein, dass er ziemlich ausrastet und er selbst die Fäden
in dieser Konfrontation in den Händen hält… doch
wie’s aussieht scheint es nicht der Fall zu sein…
Mr.
#ISGI grinst seinem Gegenüber ins Gesicht, wendet sich ab,
verlässt den Ring wieder… auf halbem Wege bleibt er
stehen, dreht sich zu Rider um und setzt das Mikrofon noch ein
letztes Mal an.
Zereo
Killer: „… denn unter fairen Bedingungen…
wirst du mich wohl nie besiegen können!“
Er
lässt das Mikrofon fallen, sein Theme wird wieder
eingespielt, die 3.000 Fans machen ordentlich Krach und zum
Schluss der Szene wird ein wütender Rider eingefangen, der
trotz des großen Sieges nur
schwer zu besänftigen ist.
Singles
Match: Michael Payne (/w Zereo Killer) vs. Rider McKnight
(/w Demon of Death & Percy Addams)
Referee:
Peter Cleven
Während
Zereo Killer noch auf der Entrancerampe steht ertönt
plötzlich die Musik von Michael Payne! Und prompt
erscheint der Evolutionist auch schon auf der Stage. Payner
und MacKenzie nicken sich kurz zu und marschieren dann
gemeinsam in Richtung Ring. Payne klettert schnell ins
Seilgeviert, während Zereo Killer draußen Stellung
bezieht.
DING
DING DING
Jetzt
stehen sich Payne und Rider endlich im Ring gegenüber
und umkreisen sich erstmal ausgiebig. Ein vorsichtiger Beginn
also von beiden Akteuren, sie respektieren die immensen
Fähigkeiten des jeweils anderen. Draußen stehen
Percy Addams auf der einen und Zereo Killer auf der anderen
Seite des Ringes, um die jeweiligen Partner zu unterstützen.
Aber wo ist der Demon of Death?!
Pete:
„War der DoD hier nicht auch als Begleitung für
Rider angekündigt worden? Also ich sehe hier keinen
Demon.“
Sven:
„Das stimmt, Pete, der Demon sollte hier eigentlich
auftauchen, so stand es auf der Card. Nun gut, er ist nicht
hier … Achtung, da geht’s jetzt rund!“
Weder die
beiden Kommentatoren noch die Zuschauer in der Halle und vor
den Bildschirmen können sich darüber weiter
wundern, denn in diesem Moment geht die Action endlich los!
Payne und Rider stürmen aufeinander zu und gehen in
einen ersten Lock Up. Nach einigem Gerangel gewinnt
schließlich Payne die Oberhand und kann McKnight den
Arm verdrehen. Dieser schreit vor Schmerzen laut auf. Dann
setzt der Evolutionist zu einem beherzten Whip In an. Rider
federt aus den Seilen zurück, und gerade will Payne ihm
eine üble Clothesline verpassen, aber der Modellathlet
taucht drunter hinweg und holt in den gegenüberliegenden
Seilen Schwung.
CLOTHESLINE!!!
Dann
halt jetzt! denkt sich
Michael Payne und verpasst Rider halt die jetzt die eben
schon fällige Clothesline, so dass dieser krachend zu
Boden geht. Doch Rider wäre nicht Rider, wenn er sich
davon unterkriegen lassen würde. Nein, sofort springt er
wieder auf, als wäre nichts gewesen. Doch statt wie ein
Wilder auf Payne loszugehen, hält er erst einmal
Abstand. Ein anerkennendes Lächeln erscheint jetzt in
Riders Gesicht. Er wird Michael Payne hier nicht
unterschätzen, das ist mal klar. Erneut umkreisen sich
die beiden Kontrahenten. Die Kamera schaltet nun auf die
beiden Unbeteiligten draußen. Zereo Killer und Percy
Addams beobachten das Geschehen gespannt und laufen auf und
ab. Addams lächelt zufrieden ob der überlegten
Vorgehensweise seines Mandanten. BÄM!!! Im Ring kommt es
zum nächsten Lock Up! Die beiden Powerhouses krachen
erneut zusammen, und dieses Mal kann sich Rider durchsetzen,
der zwar einen guten Kopf kleiner ist als Payne, dafür
aber mehr Gewicht auf die Waage bringt. Analog zur Szene
gerade verdreht nun der Mann aus Atlantic City seinem Gegner
den Arm hinter dem Rücken, um dann zu einem Whip In
anzusetzen. Allerdings nicht in die Seile, sondern in eine
Ringecke.
WHIP IN in die
Ringecke!!!
Aber
gekontert! Payne dreht den Spieß um und schleudert
Rider selbst in die Ecke! Der kracht überrascht gegen
den Ringpfosten, und Michael Payne reagiert blitzschnell.
BIG SPLASH!!! Voll
getroffen!
Rider
taumelt ein paar Schritte in die Ringmitte und klappt dann
zusammen wie ein Schweizer Taschenmesser. Payne setzt schnell
nach, dreht Rider um und covert ihn.
1!
.
.
.
2!
.
.
.
Nein
nein, KICK OUT natürlich!
So leicht
lässt McKnight sich hier nicht die Butter vom Brot
nehmen. Die Kamera zoomt wieder nach draußen. Percy
Addams hatte die Hände bereits über dem Kopf
zusammen geschlagen, aber es ist ja alles noch mal gut
gegangen. Immer wieder schaut er dann in Richtung der
Entrancerampe, ganz so, als würde er etwas suchen …
oder jemanden.
BANG BANG BANG
Mittlerweile
hat Payne Rider hochgenommen und verpasst ihm nun eine
heftige Salve an Faustschlägen. Bei jedem Treffer fliegt
Riders Kopf so heftig zurück, dass seine nassen Haare
wild durch die Luft fliegen. Fast so, als wäre es
absichtliches Headbangen. Mh … Schließlich folgt
ein letzter, so übler Schlag, für den Payne
besonders weit ausgeholt hatte, dass McKnight schließlich
wieder zu Boden gehen muss.
Sven:
„Der Evolutionist dominiert hier ganz klar die ersten
Minuten des Matches. Rider ist ziemlich hilflos, er kriegt
kein Bein an Land, wie man so schön sagt.“
Pete:
„Ganz ruhig, Sven, es sind doch gerade einmal drei
Minuten um. Rider kommt schon noch, wart’s ab.“
Wieder
zeiht Payne den benommenen 32-jährigen hoch und will
gerade zu einer weiteren Schlagsalve ansetzen, als Rider
plötzlich wieder Luft zu bekommen scheint. Er blockt den
ersten Schlag von Payne mit dem linken Arm ab und verpasst
dem Detroiter dann selbst eine mit der Rechten. Payne taumelt
zurück. Wütend greift Payne wieder an, aber erneut
blockt Rider den Schlag ab.
BÄM!
Erneut geht Riders Rechte voll
ins Ziel!
Erstaunen
macht sich auf Michael Paynes Gesichtszügen breit.
Scheinbar kann er es nicht so ganz glauben, dass Rider die
Schläge immer wieder abwehren kann, denn er versucht es
nun ein drittes Mal. Doch erneut blockt Rider den Schlag ab!
Dieses Mal gibt er sich aber nicht damit zufrieden, nur ein
einziges Mal zurück zu schlagen, jetzt ist es an Rider,
eine Salve an Fausthieben auf Michael Payne einprasseln zu
lassen. Dieser muss sich dadurch in eine der Ringecken
zurückdrängen lassen, wo er erstmal kauernd nach
Deckung sucht. Aber Rider packt ihn schnell und whippt ihn in
die Seile, und als Payne zurück gefedert kommt …
SUPERMAN PUNCH!!!
Volltreffer ans Kinn von
Michael Payne!
Sven:
„Das muss die Entscheidung sein! Was für ein
brachialer Schlag, Paynes Kinn muss zertrümmert sein!“
Sofort
setzt Rider zum Cover an, Peter Cleven slidet schnell nach
unten.
1!
.
.
.
2!
.
.
.
3!
.
.
.
NEIIIN!!! KICK
OUT!!!
Pete:
„Unfassbar! Da
kommt Michael Payne noch einmal heraus, dieser Teufelskerl!“
Rider
kann es auch nicht fassen, er greift sich vor Bestürzung
an den Kopf.
Rider
McKnight: „Drei! DREI verdammt! ARGH!“
Wütend
schaut er den Referee an, der aber nur mit den Schultern
zuckt und sich nicht einschüchtern lässt. Draußen
vor dem Ring tobt Percy Addams wie ein HB-Männchen.
Percy
Addams: „Das ist Schiebung! Was soll denn das, das war
ganz klar ein Count bis drei! Sie sind doch bestochen, der
Commissioner hat sie doch gekauft, Cleven!“
Addams
kriegt sich gar nicht mehr ein und klettert nun sogar auf den
Apron, was Peter Cleven dazu zwingt, ihm seine ganze
Aufmerksamkeit zukommen zu lassen. Diese Chance nutzt Rider
aus, um Michael Payne zu choken. Mit beiden Händen
drückt er ihm die Kehle zu, so dass Payne hilflos
röchelt. Das ruft jetzt Zereo Killer auf den Plan, der
ich bisher zurück gehalten hatte. Aber nun stürmt
er auf den Apron und will gerade durch die Seile steigen, um
Payne zur Hilfe zu kommen. Das sieht natürlich Percy
Addams, der flugs den Apron wieder verlässt, so dass
Peter Cleven seine Aufmerksamkeit nun wieder den
Geschehnissen im Ring zukommen lassen kann … und dann
sehen muss, wie Zereo Killer sich hier doch tatsächlich
unfair in das Match einmischen will!
Peter
Cleven: „Hey hey hey, wagen Sie es ja nicht den Ring zu
betreten, sonst verweise ich Sie aus der Halle!“
Zereo
Killer: „Aber ich … Rider hat …“
Peter
Cleven schaut zu Rider herüber, der natürlich
rechtzeitig wieder von Michael Payne abgelassen hatte, so
dass Cleven ihn nicht bei seiner Untat erwischt hatte.
Peter
Cleven: „Ruhe! Runter jetzt vom Apron, aber zügig!“
Und
tatsächlich, MacKenzie gibt sich geschlagen und lässt
sich wieder auf den Hallenboden fallen, aber nicht ohne Rider
und Addams noch einmal mit einem vernichtenden Blick zu
strafen.
Pete:
„Unglaublich, wie unfair ist das denn?! Cleven, mach
doch die Augen auf, verdammt!“
Sven:
„Hehehe, Heel-Work par excellence!”
BUUH!!!
Die
Zuschauer quittieren das mit einem gellenden Pfeifkonzert.
Rider geht jetzt in einer der Ringecken in Position. In
Position für seinen gefürchteten Spear! Still hockt
er da und wartet, wartet darauf, dass Michael Payne sich
langsam wieder aufrappelt. Und der rappelt sich mühsam
wieder hoch. Payne zieht sich an einer Ring ecke hoch und
taumelt einige Schritte in die Mitte … Riders Augen
funkeln und spurtet los …
SPEAR!!!
NEIN!!!
Michael Payne kann ausweichen und Rider McKnight kracht voll
mit der Schulter voran gegen den Ringpfosten! Jetzt lächelt
der Evolutionist verschmitzt drein. Sofort schnappt er sich
Rider, der in der Ecke hängt, und setzt an …
SPINAL
SURGERY gegen Rider McKnight!!!
Pete:
„Wahnsinn, Payne kann seinen Finisher durchziehen! Das
muss es gewesen sein!“
Peter
Cleven vergeudet keine Zeit und setzt zum Zählen an.
1!
.
.
.
2!
.
.
.
…
…
Darkness
… Plötzlich gehen alle Lichter aus und es wird
dunkel in der Halle.
Sven:
„Was zum …“
Pete:
„Das ist doch … JETZT kommt also der DoD!!! Er
wartet hier bis zum allerletzten Augenblick, um in das Match
einzugreifen!“
Und
tatsächlich, als die Lichter nach wenigen Augenblicken
wieder angehen, steht der Hüne auf der Entrancerampe.
Die Kamera zoomt heran und zeigt den grimmigen, dämonischen
Blick des Düsteren, der zunächst einige Augenblicke
verstreichen lässt, bevor er sich schnurstracks auf den
Weg zum Ring macht. Und das ruft Zereo Killer auf den Plan!
Er stürmt Ricky Murk entgegen, will ihm einen heftigen
Punch verpassen, aber der Riese blockt ab und schlägt
selbst zu. Immer und immer wieder! Schließlich geht der
Kalifornier zu Boden, was die Fans in der Halle vor Schreck
aufschreien lässt. Michael Payne hatte das ganze,
scheinbar etwas in Schockstarre, aus dem Ring beobachtet,
während McKnight immer noch in der Ringmitte liegt. Der
Demon of Death hat Zereo auf dem Hallenboden liegen gelassen
und klettert jetzt über den Apron in den Ring, und
Michael Payne erwacht jetzt wieder zum Leben. Die beiden
prügeln wie wild aufeinander ein.
DING
DING DING … DING DING … DING DING DING
Die
Ringglocke schellt wie von Sinnen, natürlich muss Peter
Cleven das Match hier abbrechen. Er macht zaghafte Ansätze,
Murk und Payne voneinander zu trennen, gibt aber schnell auf.
Immer weiter prügeln die sich, als Payne schließlich
tatsächlich die Oberhand zu gewinnen scheint! Gegen den
größeren Demon! Wahnsinn … Jetzt ist es nur
noch Payne, der Ricky Murk zu Boden prügelt.
Pete:
„Jaaaa, komm schon Michael Payne, du schaffst es!“
Und
tatsächlich, Murk liegt jetzt regungslos auf der Matte
und Michael Payne keucht erschöpft. Er hat es geschafft!
Erleichtert dreht er sich zur Kamera und will …
SPEAR!!!!! SPEAR
!!!!! SPEAR!!!!!
Da ist
Rider wieder und verpasst dem Detroiter einen Spear aus der
Hölle!!! Payne wird fast zerteilt und liegt jetzt direkt
neben dem DoD.
Sven:
„Unfassbar! Man darf Rider McKnight niemals
abschreiben, niemals!“
Pete:
„Rider, du Hund! Das war unfair!“
Aber das
ist Rider sowas von egal. Er kniet jetzt in der Ringmitte und
grinst diabolisch. Von draußen kommt jetzt Percy Addams
in den Ring geklettert. Er geht sofort zu Rider und tätschelt
diesen wie wahnsinnig, redet ihm zu. Aber das interessiert
Rider überhaupt nicht. Er schaut nur in Richtung
Entrancebereich … wo Zereo Killer sich langsam wieder
aufrappelt. Auch kniet auf dem nackten Hallenboden und hält
sich die Rippen vor Schmerzen. Die Blicke der beiden treffen
sich. Immer wieder schaltet die Kamera zwischen den beiden
Athleten hin und her … bevor die Szene ausfadet und
War Evening in die Werbung geht.
Eigentlich
hätten SIE gar nicht hier zu sein brauchen. Eigentlich haben
SIE nämlich gar kein Match. Dennoch sind SIE aber hier, denn
ER hat durchaus ein Match. Und das ist nicht mal gerade
unbedeutend, schließlich geht es um SEINEN
Intercontinental-Championtitel. Der Fight Club ist hier
versammelt. GFCW-Tag-Team-Champions.
GFCW-Intercontinental-Champion. Wieder. Alles scheint wieder so
zu sein, wie es sein muss. So würde wohl der FC
argumentieren. „So, wie es sein muss“. Die drei
Männer haben sich versammelt. Wo? Keine Ahnung. Irgendwo in
den Katakomben wahrscheinlich? Sind sie überhaupt in der
Halle? Wann? Keine Ahnung. Vor zwei Tagen? Vor einer Woche? Jetzt
gerade? Wir wissen es nicht. Spielt es aber denn auch eine Rolle?
Was uns aber klar ist: Sie haben ein Statement abzugeben. Jasper
und Drake in ihren mausgrauen Kapuzenpullis, die Tag-Team-Gürtel
wohl um die Hüften darunter geschnallt. Jasper lehnt gegen
einen Mauervorsprung, die Arme und Beine verschränkt. Drake
steht auf der anderen Seite, Arme ebenso verschränkt. Doch
entgegen seinem Partner, der auf den Boden starrt, blickt der
Chicagoer genau in die Kamera. Zentral in der Mitte aber steht
Daniel...
Daniel:
„Wisst ihr Jammerlappen da draußen, wer vor euch
steht? Wisst ihr, wer wieder die Show gerockt hat und bewiesen
hat, dass nur ZUSAMMENHALT wichtig ist? Ihr wisst es! Daniel,
Jasper, Drake – der Fight Club!“
Offenbar
hat sich Daniel eines der endlos kaubaren Kaugummis von Drake
Ackley geliehen, denn auch der Mittzwanziger kaut auffallend
darauf herum.
Daniel:
„Wir haben ein weiteres Mal Geschichte geschrieben. ICH
habe Geschichte geschrieben, indem ich Jason Crutch UND Don Sheen
zermatscht habe wie Fliegen, die sinnlos am Fenster herumlungern!
WIR haben Drohungen gesetzt, ganz klar – und wir haben
Ernst gemacht! Ich habe Ernst gemacht!“
Daniel
grinst und präsentiert dabei eine neue Zahnlücke im
oberen Gebissteil. Das lässt ihn mit den Stoppeln, die er ja
mittlerweile sein Eigen nennt, ungleich gefährlicher
aussehen.
Daniel:
„Alter Mann, du hast gesehen, was ich von deiner ach so
tollen Regentschaft halte! Versteckst dich hinter einem
Zeitlimit, umgehst die Regeln, weil du sie definierst! Man kann
Jimmy Maxxx ja viel anhängen, aber er war wenigstens fair!
Der hat sich nicht hinter Zeitlimits versteckt, großartigen
Kandidaten Matches verwehrt oder seinen Frust ausgelassen, indem
er die die er nicht mochte, in sinnfreie Matches gesteckt hat, in
denen sie nur verlieren konnten! Hast du dich mal gefragt, warum
dich in der GFCW und im Locker Room keiner mag? Genau das sind
die Gründe, Johnboy! Das sind sie….und wir werden
weitere liefern! ICH werde weitere liefern! Spätestens bei
Finest Hour bist du fällig, alter Mann!“
Wir
sind es gewohnt, dass eigentlich der Mann, der JETZT erst zu
sprechen beginnt, derlei Promos beginnt. Aber irgendwie scheint
sich der FC im Wandel zu befinden. Denn Jasper spricht erst als
Nummer zwei, steht in der Dreiecksformation hinter Daniel. Die
Arme und Beine noch verschränkt, gegen die Wand gelehnt,
blickt er immer noch zu Boden. Dass sein Gesicht gar nicht zu
sehen ist, muss nicht erwähnt werden, denn im Profil unter
der übergezogenen Kapuze des Pullis gibt es da nichts zu
sehen. Dass er spricht, sieht man ohnehin nur daran, dass sich
die Kamera nun auf ihn fokussiert und ihn zentriert. Mit
rauchiger, kühler Stimme spricht er.
Jasper
Randall: „Man hat uns ein Ende prophezeit. Das Ende des
Fight Club. Und ihr hättet das Ende des Fight Club mit
Wohlwollen aufgenommen, richtig? Ihr wärt euch in die Arme
gefallen. Ihr hättet uns den Effe gezeigt und uns
entgegengerufen: FUCK OFF, FIGHT CLUB! Doch nichts davon ist
passiert. Denn wir existieren immer noch.“
Keine
Regung, kein Mucken, kein Zucken. Die Worte wirken.
Unterstreichen tut er sie, indem er eine schöpferische Pause
einlegt.
Jasper
Randall: „Big Rig hat uns beim National Fantasy Wrestling
Day geschlagen, weil wir es zuließen. Aus Frust darüber
hätten Drake und ich uns fast zerfleischt. Doch dieser Mann
hier, dieser Mann, der Intercontinental-Champion ist und der sich
bei Dooms Night die Aufmerksamkeit der gesamten GFCW-Galaxy auf
sich zog, weil er seinen Vater attackierte und sich damit
automatisch ins Spiel um den GFCW-Heavyweight-Championtitel
gebracht hat, hat uns wiedervereint. Beinahe hätten Drake
und ich vergessen, worum es beim Fight Club geht. Wir hätten
all unsere Erfolge weggeworfen. Doch er, Daniel, hat uns die
Augen geöffnet. Er hat uns zurück in Erinnerung
gerufen, wieso wir hier sind. Wieso wir kämpfen. Ohne Daniel
gäbe es den Fight Club womöglich gar nicht mehr. Und
das werde ich ihm nie vergessen. Dank diesem Mann sind wir noch
hier.“
Nun
die Regung. Jasper dreht sich zur Kamera, die Arme nicht mehr
verschränkt, nicht mehr an die Wand gelehnt. Sein Gesicht
bleibt aber immer noch im Schatten der Kapuze verborgen. Er tritt
an Daniel heran, legt eine Hand auf seine Schulter.
Jasper
Randall: „Wir kämpfen, weil wir eine Botschaft
verbreiten. Wir kämpfen nicht nur für uns, wir kämpfen
für alle verlorenen Seelen dort draußen, die nicht
wissen, was sie mit ihrem Leben anfangen sollen. Diese Seelen
nehmen wir gerne in unsere Reihen auf.“
Dann
zoomt die Kamera heraus und Drake Ackley tritt neben die beiden
anderen Herrschaften und kaut Kaugummi. Nun sehen wir alle drei
Mitglieder zentriert im Bild.
Jasper
Randall: „Wir sind wie eine große Familie. Ihr, Big
Rig, musstet bei Dooms Night feststellen, dass es keinen Sinn
macht, gegen den Fight Club anzugehen. Euer tätlicher
Angriff nach dem Match hat deutlich gezeigt, wie verzweifelt ihr
seid. An dem Abend von Dooms Night haben wir euch das Herz
herausgerissen, denn ihr dachtet, ihr hättet uns bereits
beim National Fantasy Wrestling Day zerstört. Und wir haben
euer Weltbild wieder zunichte gemacht. Unsere Erfahrung, unsere
Kaltschnäuzigkeit ist eurem Temperament und eurer
Ungestümtheit überlegen. Ihr werdet nie die Klasse des
Fight Club haben. Ihr könnt eure Fans an eurer Seite haben.
Ihr hört die „Ne, Ne, Ne“-Rufe, und wohin hat es
euch gebracht? Wir fokussieren uns auf das Wesentliche. Jetzt
wieder. Dank dieses Mannes.“
Noch
einmal der Klaps auf die Schulter von Daniel.
Jasper
Randall: „Und wir sind zuversichtlich, dass er es ist, der
dem Fight Club die Aufmerksamkeit bescheren wird, die er verdient
hat. Und den Lohn einzuheimsen. Endlich dort zu stehen, wo wir
seit unserer Ankunft in der GFCW stehen MÜSSEN: An der
Spitze der Liga! An der Spitze der Welt! Als
GFCW-Heavyweight-Champion!“
Jasper
tritt einen halben Schritt zurück und überlässt
Daniel noch einmal das Feld.
Daniel:
„Hast du’s gehört alter Mann? ICH! Ich bin die
Zukunft der GFCW! Die Zukunft des Wrestlings und ganz sicher, oh
ja, ist der Fight Club DIE MACHT in der GFCW. Und nicht nur dort!
Ihr da draußen dürft euch warm anziehen, denn Daniel
wird Johnboy Dog bei Finest Hour soweit den Arsch vermöbeln,
dass sich mein Dad wünschen wird, er hätte niemals
einen Fuß in diese Liga gesetzt…und mich niemals auf
den Gedanken gebracht, mein Leben hier zu verbringen, hier in
diesem Business! SEID GEWARNT!“
Daniel
nickt, spuckt dann den Kaugummi in Richtung Kamera, wendet sich
ab und Sekunden später fadet das Bild aus.
Wir befinden uns
in einer typischen Trucker Bar. Es läuft seichter Country
und das Ambiente ist sehr rustikal gehalten. Im Raum liegt
diesiger Dunst. In einer Ecke sehen wir einen Pool-Table, welcher
seine besten Tage zwar schon hinter sich hat, doch noch nutzbar
scheint. Daneben stehen unsere Lieblingstrucker von BIG RIG. Die
beiden witzeln und scheinen gut gelaunt wie eh und je. Frank hat
das Queue hinter seinem Nacken gespannt und scheint seltsame
Dehnübungen zu machen. Jack nutzt die Billiardkreide wie ein
alter Profi, stoppt aber kurz, um seinen Bruder anzusehen. Sehr
misstrauisch verfolgt er die "Bewegungen" von Frank. Er
hält kurz inne, seufzt, macht dann aber weiter. Dann stoppt
er jedoch wieder, man kann seine Augen einfach nicht von Frank
fernhalten.
Jack:
"Frank, was soll das werden?"
Frank stoppt
seine Übungen vollkommen perplex und sucht den Augenkontakt
seines Bruders.
Frank:
"Ich mach mich warm, ne?"
Zehntelsekunden
der peinlichen Stille, Frank merkt selbst, dass er das wohl
lassen soll. Er scheint zwar nicht ganz zu verstehen, aber er
scheint aufgewärmt zu sein. Frank will den Queuespitze dann
auch mit Kreide einreiben, doch als er ihn von hinter seinem
Nacken wegzieht, bleibt er an seinen Hosenträgern hängen.
Er dreht sich einmal um die eigene Achse und Jack springt so
schnell er kann zur Seite. Beinahe hätte ihn das Queue
erwischt. Aber Frank hat es geschafft, sich zu befreien. Frank
grinst seinen Bruder mit seinem schwarzen Lächeln wundervoll
an, doch sein Bruder schüttelt nur mit dem Kopf. Ein kleines
Lächeln kann er sich aber dann auch nicht verkneifen.
Jack:
"Können wir loslegen?"
Frank:
"Klar!"
Frank schnappt
sich die 15 Kugeln und baut sie fein säuberlich auf dem
Pool-Table auf. Jack nimmt sich eine Zigarette aus der
Holzfällerhemdtasche und zündet diese mit einer
schnellen Handbewegung und einem Streichholz an. Einen tiefen Zug
später, verstaut er die Zigarette sicher in seinem
Mundwinkel, ehe er sich die weiße Kugel nach Belieben
zurecht legt. Er geht in Position um anzustoßen, als von
außen plötzlich eine Hand einen Bierkrug genau in die
Stoßbahn stellt, so dass Jack aufblicken muss, wer denn
hier stört. Auch Frank guckt ernst, durchaus überrascht.
Die Hand gehört zu Drake Ackley vom Fight Club, der grimmig
dreinblickt.
???:
„Wen haben wir denn da?“
Hinter dem
Chicagoer taucht plötzlich noch dazu Jasper Randall auf.
Beide Männer sind leger gekleidet in zerschlissenen Jeans
und Pullover bzw. Hoodie. Die Umstehenden beachten die vier
Männer gar nicht, scheinen doch nicht alle Wrestlingfans zu
sein und wissen folglich auch nicht, welche Brisanz hier in der
Luft liegt.
Jasper
Randall: „Wie es der Zufall so will, habt ihr euch zufällig
eine der Bars ausgesucht, die zufällig auch einen unserer
Clubs beherbergen. Und zufälligerweise wollten wir hier
gerade ein Spielchen spielen. Es wäre also wohl für
alle Beteiligten besser, wenn ihr euch nun von hier verpisst,
denn ich versichere euch: Wir beide sind nicht alleine hier…“
Die Drohung ist
klar, irgendwo in der Nähe müssen noch andere Fight
Club-Member herumrennen, wär auch kein Wunder. Doch es ist
Jack, der die Initiative ergreift.
Jack:
"Nicht alleine, hm? Auch Trucker haben Freunde und zwar
überall auf der Road, kapiert? Wieso nicht ein kleines
Spielchen zwischen uns? Nachdem was die letzten Wochen passiert
ist, schadet es nicht sich mal ausnahmsweise nicht in die Fresse
zu hauen sondern sich zivilisiert am Pool-Table zu messen."
Er blickt zu
Frank, besonders er ist hier gemeint. Ein Ausraster wie bei
Doom's Night, das ist ein absolutes No Go für die
Sportsmänner, die sie sonst sind. Frank aber wirkt beinahe
wie immer. Man merkt zwar, dass ihn das alles mehr mitnimmt, als
seinem Bruder, aber er versucht so normal zu wirken, wie er halt
kann.
Jack:
"Der Verlierer kann sich die Bar von außen ansehen.
Klar soweit?"
Der Fight Club
ist nicht sonderlich angetan von diesem Vorschlag. Die Beiden
tuscheln ein wenig, die Atmosphäre wirkt aufgeladen, wobei
Jack sein Bestes gegeben hat, sie etwas zu entladen. Jasper gibt
ein kurzes Nicken in die Richtung der Trucker, was wohl seine
Zustimmung bedeuten soll. Die Trucker sind dementsprechend sehr
überrascht, aber wenn es darum geht BIG RIG irgendwie zu
demütigen, ist der Fight Club halt dabei. Im Ring, am
Pool-Table, wo auch immer, BIG RIG muss den Kürzeren ziehen.
Das scheint wohl der einzig' logische Grund zu sein, warum Jasper
dem Ganzen hier zustimmt.
Jack gegen Drake
heißt es nun in diesem 8 Pool-Match der Extraklasse. Frank
grinst und freut sich, Jack lässt die Zigarette die Seiten
der Mundwinkel ein paar mal wechseln, ehe er den ersten Schlag
machen will. Drake und Jasper unterhalten sich kurz, man merkt,
dass Jasper nicht der größte Freund dieser Idee ist.
Argwöhnisch beäugt er die Trucker, mit denen er
eigentlich noch viel weniger als Nichts zu tun haben möchte.
Mit großer Skepsis zieht er sich dann aber erst einmal ein
wenig zurück und überlässt seinem Freund und
Partner Drake Ackley das Feld. Dieser nickt zuversichtlich,
irgendetwas in ihm hat schon irgendwie Lust auf eine kleine
Partie Pool und damit seine Widersacher in ihrem eigenem Spiel zu
schlagen und auch auf diesem Feld zu demütigen.
Jack schnappt
sich also erneut die weiße Kugel und platziert sie
halbrechts. Er bückt sich um zum Schlag auszuholen...
Frank:
"DING DING DING"
Jack und der FC
drehen sich synchron zu Frank und die verwirrten Blicke sagen
alles. Was Frank damit sagen wollte... das Match ist angeläutet!
Jack macht nun also seinen ersten Schlag und die weiße
Kugel trifft den Pulk hart und leicht rechts. Der Pulk fliegt
weit auseinander und auf dem Table mehrt sich die Unordnung. Die
rote Sieben allerdings schleicht sich in die linke mittlere
Tasche und damit ist die erste Kugel im ersten Schlag versenkt!
Jack macht einen sehr selbstsicheren Eindruck und schwadroniert
zu seiner nächsten Destination. Die Blicke von Ackley sagen
so etwas wie: Anfängerglück.
Jack hat die
grüne Sechs anvisiert. Er setzt zum Stoß an und... die
grüne Sechs stößt die blaue Zwei und sie nähert
sich der rechten hinteren Tasche!
Frank:
"Oh, wie knapp!"
Die Blaue
verfehlt ihr Ziel äußerst knapp und springt aus der
Tasche hinaus. Sie rollt über den Tisch, bis sie schließlich
an der vorderen linken Tasche zum Stillstand kommt. Jack ist
leicht angesäuert, lässt sich aber nicht viel anmerken.
Ein tiefer Zug seiner Zigarette, dessen Ausstoß er
unhöflich in die Richtung seines Gegners pustet und er gibt
das Schlagrecht ab. Ackley gefällt diese Provokation
natürlich überhaupt gar nicht und es beginnt schon
jetzt leicht zu knistern im Raum. Wer gedacht hat, dass es hier
heute ein anständiges Match 8 Pool gibt, der sollte sich
täuschen, so viel kann man schon jetzt sagen. Ackley
versucht diese Provokation zu überspielen und Taten sprechen
zu lassen. Sein Ziel sind die halben Kugeln. Er blickt sich am
Tisch um und es scheint keine leichte Möglichkeit zu geben,
eine Kugel zu versenken.
Er scheint sich
für die hellblaue Zehn entschieden zu haben. Umständlich
muss er umgreifen, damit er mit seinem Queue nicht an den Pulk
anstößt. Er setzt ein Knie auf dem Tisch ab für
besseren Halt, ehe er seinen ersten Stoß am Abend macht. Er
setzt zum Schlag an... und stoppt. Er hat sich umentschieden.
Sein Ziel ist nun die hellgelbe Kugel. Passt sie an der Schwarzen
vorbei? Jasper Randall räsupert, im gefällt die
Entscheidung nicht. Drake jedoch setzt an und...
Frank:
"War doch klar, dass das nicht passt!"
Frank ist
amüsiert und Drake mittlerweile schon ein wenig angefressen.
In Jasper beginnt das Brodeln auch schon, er hatte von Anfang an
eh kein Bock auf dieses Spielchen. Jack ist konzentriert und
lässt erneut die Zigarette in seinen Mundwinkeln tanzen. Er
hat nun ein einfacheres Bild auf dem Tisch, als sein Kontrahent
zuvor.
Sein Ziel ist
recht eindeutig. Es soll die gelbe Eins sein. Locker und lässig
setzt er zum Stoß an, das ist ihm ein Leichtes. Sanft und
mit wenig Effet möchte er die Gelbe küssen. Er will
nicht in den Pulk hinein und es gelingt ihm, wie es scheint!
Frank:
"Jack! Jack! Jack!"
Der Einmannchor
bringt den älteren Bruder zum Schmunzeln, dem FC gefällt
das logischerweise nicht ganz so gut. Er marschiert einmal um den
Tisch herum, um die nächste Kugel ins Visir zu nehmen. Es
ist die blaue Zwei.
Er kam, sah
und.... traf! Die blaue wird sanft in die vordere rechte Tasche
gelegt, die weiße jedoch stoppt an der Schwarzen. Er wollte
wohl um sie herum spielen um eine bessere Postition auf den Pulk
zu haben, doch es sollte nicht sein. Frank jedoch scheint
weiterhin gut gelaunt, die Stimmung beim FC wird jedoch immer
schlechter. Jack tauscht einige Blicke mit Jasper aus. Er scheint
ihn nervöser zu machen, als Ackley, gegen den er hier
spielt. Ein ganz kurzer Staredown, ehe er wieder um den Tisch
herum geht.
Die mittlerweile
nur noch aus einem glimmendem Stummel besetehende Zigarette von
Jack tanzt ein weiteres Mal in den Mundwinkeln hin und her, ehe
er zu einem etwas schwierigerem Schlag ausholt. Er kreidet die
Spitze des Queues noch einmal ein, um auf Nummer sicher zu gehen
und Frank klatscht ihm Beifall. Er setzt an...
Da ist Jasper! Er
krallt sich den Queue von Drake und zimmert ihn gegen den Rücken
von Jack. Frank bemerkt dies und versucht das drohende Übel
irgendwie abzuwenden, doch Jasper trifft. Frank konnte zwar ein
wenig Impact abwenden, doch Jack liegt nun unsanft mit dem Bauch
auf dem Tisch und hält sich den Rücken. Jasper und
Drake konnten das Gute Laune Spielchen einfach nicht mehr mit
ansehen, schließlich sind sie Feinde, keine Freunde. Frank
versucht nun Jasper seiner Waffe zu entledigen, doch dieser wehrt
sich. Nach kurzer Rangelei gelingt es Frank auch, das Queue zu
bekommen. Er entreißt es ihm mit solcher Wucht, dass Frank
selbst fast nach hinten kippt. Der Stab erwischt dabei irgendwie
Jasper an der Wange und streift ihn hart. Gedankenschnell konnte
er noch den Kopf wegziehen, ansonsten hätte das im wahrsten
Sinne ins Auge gehen können.
Das
ist dann doch ganz schön schnell eskaliert, doch in der Bar
scheint es keinen zu interessieren. Drake wischt sich über
die Wange und checkt nach Blut und tatsächlich hat er einen
haarfeinen Cut direkt am Wangenknochen. Jasper positioniert sich
halblinks von Frank, Drake steht halbrechts. Der Trucker droht
mit seiner Waffe und hält den FC damit auch ein wenig auf
Abstand. Erst als Frank den Hauch eines Augenblicks nutzt um Jack
einen Blick rüberzuwerfen, legt der FC los. Sie stürmen
Beide los und Frank kann das Queue nicht schnell genug
hochreißen. Drake kann sich die Waffe schnappen und Jasper
brawlt den Trucker durch die Bar. Drake schwinkt nun das Queue
bedrohlich und hat ein Auge auf Jack, während Jasper hier
mit Frank etwas Schlitten fährt. Plötzlich doch ein
Kampfschrei von Frank.
Frank:
"WAAAAAAAAAAAAH!"
Der
Zug hat seine Bremsen gelöst und wie wir aus Erfahrung
wissen gibt es kein Halten mehr, wenn er einmal angerollt ist.
Frank bohrt sich in Magengegend von Jasper und läuft
schreiend los. Jasper weiß nicht mehr wo oben und unten ist
und schlägt verzweifelt auf den Rücken von Frank, doch
ihm bleibt nichts anderes übrig, als sich der Wucht zu
ergeben. Erst an der Bar angekommen macht der Zug halt und mit
voller Wucht macht Jaspers Rücken nun Bekanntschaft mit eben
jener. Jasper schreit laut auf und Drake versucht
hinterherzukommen. Doch an Drakes Kopf fliegt ein Bierkrug
vorbei, welchen er zuvor so provokativ auf den Pool-Table
abgestellt hat. Der Krug zerklirrt nun am andern Ende des Raumes
und erst jetzt gibt es die erste Reaktion des Barkeepers. Ein
lautes 'HEY!', aber das war es auch schon. Drake blickt sich
geschockt um und Jack hat sich irgendwie wieder aufgerappelt und
den Krug geworfen. Der ist natürlich extrem sauer, wollte er
doch für etwas glattere Wogen sorgen. Dieser Eingriff von
Jack hat aber gereicht, sodass Frank seine Offensive nicht
stoppen muss. Er greift sich die Haare von Jasper und drückt
den Kopf auf die Theke. Er läuft erneut los und räumt
die Theke etwas auf. Gläser gehen zu Bruch und Erdnüsse
fliegen zu Boden. So aufgeräumt war die Theke wahrscheinlich
schon lange nicht mehr, der Boden jedoch ist ein absolutes
Schlachtfeld.
Währenddessen
will Drake auf Jack losgehen, er hält das Queue hoch oben
über seinen Kopf und will den auf dem Tisch sitzenden Jack
damit eine verpassen. Jack kann sich gerade so vom Table
schmeißen und der Schlag geht mit voller Wucht auf das eh
schon zerschundende Grün des Tisches. Das Queue zerbricht
und selbst dem Baarkeeper wird es langsam zu bunt. Jack versucht
nun auf Drake loszugehen, doch im Faustkampf kann er sich gegen
den Trucker behaupten. Ein rechter Schwinger von Drake, Jack kann
zwar noch einen Arm hochreißen, doch die Wucht war doch so
groß, dass er nach hinten taumelt und über einen
Tisch fällt. Drake springt hinterher und haut auf seinen
Gegner ein, doch Jack kann das Blatt wenden und verdreht die
Positionen. Jetzt kann er ein paar Schläge landen, doch
Drake kann das Meiste blocken.
Der
Baarkeeper hat nun offenbar die Zeit genutzt um ein paar Männer
aus beiden Lagern zu akquirieren. Da er auch einen Fight Club
hostet, ist das letzte was er braucht die Polizei, also trommelt
er zusammen, was er kann, um die Situation zu entschärfen.
Dass es so eskaliert hatte er wohl nicht gedacht. Jasper versucht
währenddessen sich irgendwie aus den Fängen von Frank
zu befreien, doch dies ist schwieriger als es klingt. Wenn Frank
sauer ist, dann ist er ein rasender Pitbull, der nicht locker
lässt. Jasper schlägt aber wild, fast ziellos und
trifft schlussendlich dann doch den Trucker und die Beiden sind
voererst getrennt. Die anderen Trucker und Fight Clubberer
stürmen nun das Feld und versuchen die Gruppen zu trennen.
Etwa ein Dutzend Trucker und ein Dutzend Fight Clubberer braucht
es, um die Streithähne irgendwie auseinander zu halten, doch
eine Außeinandersetzung dieser Art gehört nunmal
eigentlich nicht in solche Gefilde. Jasper kann sich losreißen
und will auf die Trucker losstütmen, doch bevor er ankommt
ziehen seine Kollegen ihn wieder zurück. Die Trucker
verlassen die Bar wiederwillig und der Fight Club verbleibt. Es
ist unfassbar laut, es wird viel geschrien und eines steht fest:
Verhärteter könnten die Fronten fast nicht sein, als
sie es mittlerweile sind.
Fade
out.
GFCW Intercontinental Championship Singles
Match: Daniel (c) vs. Don Sheen
Referee: Thorsten
Baumgärtner
Don Sheen steht bereits im
Ring.
„Challenges“
erklingt und seit der letzten Show weiß man, zu wem
dieses Theme gehört: Daniel! Der Intercontinental
Champion bewegt sich langsam zum Ring. Die Bartstoppeln sind
etwas markanter geworden, ansonsten aber trägt er die
übliche Lederkleidung am Körper, einzig anstelle
der Boots trägt er Sneaker, in denen er sich offenkundig
wohler fühlt. Es folgen ein paar Gesten in Richtung
Ring, wo er Don Sheen ausgemacht hat.
DING DING DING
Und los
geht der Kampf – oder doch nicht? Zumindest rollt Don
Sheen sich gleich mal aus dem Ring und lässt Daniel
vergeblich nach ihm grapplen. Daniel findet das nicht
wirklich gut und auch Thorsten Baumgärtner...moment....wo
kommt der eigentlich her? ...moniert das und ermahnt den Rich
Guy, sich schleunigst in den Ring zurück zu bewegen. Der
aber nimmt draußen Daniels Titel in die Hand –
der liegt ja beim Zeitnehmer – und provoziert so
Daniel, ebenso den Ring zu verlassen. Das tut der dann auch
und Baumgärtner schlägt die Hände über
dem Kopf zusammen, spricht ein Halleluja....und geht?
Sven: „Wo
will der denn jetzt hin?“
Pete:
„Keine Ahnung, aber 'weg' scheint die Devise zu sein.
Komisch...“
Schimpfend
verzieht sich Baumgärtner nach hinten und netterweise
erreicht geradezu zeitgleich Mike Kontrak die Stage, fragt
Baumgärtner was los sei, aber der schubst ihn weg.
Kontrak eilt zum Ring, neben dem inzwischen Don Sheen Daniel
einmal in die Barriere geschubst hat, nur um mit einigen sehr
stiffen Kicks nachzusetzen. Mike Kontrak beginnt auch gleich
beide anzuzählen, was schlussendlich dazu führt,
dass Don Sheen Daniel nach einem Vertical Suplex außerhalb
des Ringes gleich in denselben rollt und ein erstes Cover
ansetzt!
1
2
kickout!
Sheen ist nicht wirklich
zufrieden und motzt Kontrak an, den er beinahe in die
Ringecke drängt. Daniel ist allerdings schon wieder auf
den Beinen...
BACKSTABBER!
Daniel rollt den Don umgehend
herum, Cover!
1
2
kickout!
Sven:
„Nach erfolglosen Versuchen steht es
unentschieden.“ Pete:
„Daniel wollte hier eindeutig den Überraschungseffekt
nutzen. Ist nicht ganz so gelungen.“
Immerhin
aber steht Daniel recht schnell wieder und zieht den Don
ebenso nach oben. Es geht in die Seile, wo es einen
krachenden Chop gegen den Don setzt. Und noch einen! Sheen
lehnt im Seil, aber das hält Daniel nicht davon ab,
nachzusetzen! Noch ein Chop folgt, dann ein WhipIn. Sheen
kontert und Daniel muss laufen, duckt sich aber unter der zu
erwartenden Clothesline weg. Ein Crossbody auf Sheen soll
folgen, doch der Rich Guy reagiert perfekt: Daniel wird
aufgefangen, Sheen rollt durch – und hat das
Leichtgewicht dann auf den Armen! Was folgt ist ein
krachender Powerslam, der Daniel effektiv auf die Matte
hämmert. Sheen indes könnte covern, legt sich
allerdings lieber mit einigen Fans an. Provozieren beherrscht
der Don, das ist keine neue Nachricht – dass er sich
allerdings damit ein wenig verzettelt, ist sonnenklar. Denn
als er sich zu Daniel umdreht, ist der wie fast schon zu
erwarten war, wieder auf den Beinen und schickt Sheen mit
einem Dropkick in die Ringecke! Der kommt erst gar nicht
dazu, nach Luft zu schnappen, denn Daniel ist sofort wieder
da, rennt aber in einen Big Boot, gefolgt von einem Bulldog
des Don.
Pete:
„Don Sheen ist hier echt motiviert, Sven. Wenn er jetzt
auch noch konzentriert bleiben würde, könnte das
echt was werden!“
Sven:
„Ja, aber das mit der Konzentration ist ja nicht nur
bei ihm so eine Sache. Daniel ist da auch nicht besser.“
Don
Sheen setzt indessen gegen Daniel nach. Bodyslam, Elbow Drop
und, als kleines Highlight, ein Kneedrop an den rechten Arm
des jungen Legendensohnes. Danach ist erneut Zeit, sich ein
wenig feiern zu lassen....und Buhrufe zu ernten! Die
Zuschauer wollen dieses Match eigentlich nicht sehen, wie man
beim lauschen ins weite Rund auch vernehmen kann...
WE WANT CRUTCH! WE WANT CRUTCH!
WE WANT CRUTCH!
Ginge es nach den zahlreichen
Zuschauern, wäre Jason Crutch hier entweder anstelle des
Don, Daniel oder als Ergänzung dabei – aber das
hatten wir ja auch erst. Und vermutlich hat Johnboy Dog gut
genug erklärt, warum das so ist. Don Sheen winkt
allerdings ab und hebt Daniel wieder auf die Beine. Mal
wieder geht es in die Seile und der zu erwartende Powerslam
folgt auch. Und diesmal covert der Don sogar!
1
2
kickout!
Daniel ruckt mit der Schulter
nach oben, wird im Sitzen dann aber gleich in einen Chinlock
genommen, den der Don mit gelegentlichen Griffen ins Seil
noch zu verstärken versucht, was anfangs auch unbemerkt
durch Kontrak bleibt. Schließlich aber bemerkt der
Routinier doch, was der Don da tut und sorgt beharrlich
dafür, dass der das unterlässt – gleichzeitig
powert sich Daniel ein wenig hoch! Und schafft es, sich ins
Knien und schließlich den leichten Stand zu bringen –
der Don aber lässt los, so dass Daniel rücklings
ins Seil taumelt. Der Don ist da auch schon wieder auf den
Beinen – Overhead-Belly-to-Belly! Daniel fliegt durch
den halben Ring!
Pete:
„Langsam sollte sich Daniel mal anstrengen – der
Don dominiert hier ziemlich.“
Und weil er das so gern tut,
tritt er auch schon neben Daniel. Ein wenig Trashtalk darf
nicht fehlen. Daniel wird das allerdings bald zu bunt –
Kick gegen den Sheen-Kopf! Und ruckzuck ist der Legendensohn
wieder auf den Beinen, nur um den Don mit einem
Roundhousekick zu Boden zu befördern. Daniel explodiert
nun förmlich und rennt in die Seile, wieder zurück...und
landet mit einer Art Swanton auf dem Rücken des Don, der
bäuchlings liegt. Schnell steht Daniel wieder und holt
erneut Schwung – der Don, gerade wieder auf den Beinen,
wird mit einem Bulldog zu Boden befördert, was nun
Daniel zu trashtalk gegen den Don veranlasst. Daniel setzt
mit einem schnellen Suplex nach und macht sich schließlich
bereit, schon den Hazard gegen den Don auszupacken –
aber der verlässt wieder den Ring!
Sven:
„Clever, wie der Don sich immer wieder Auszeiten
nimmt.“ Pete: „Aber
wir sind hier nicht im Football, Sven. Hier gibt es keine
Auszeiten.“ Sven:
„Offenbar schon...“
Außerhalb
des Ringes hat Daniel schließlich die Verfolgung des
Don aufgenommen, der nach einer halben Runde um den Ring
denselben allerdings wieder betritt und dort gleich auf den
hinterherstürmenden Daniel eintritt, als sei er
vollkommen von Sinnen. Daniel hievt er gleich wieder auf die
Beine und macht eindeutige Gesten...
DA BAVARIAN
NECKBUSTAH!
Daniel kracht auf die Matte und der
Don überlegt einen Moment, covert aber nicht.
Stattdessen ist er blitzschnell hinterher und sorgt mit einem
DDT dafür, dass der heute ziemlich unterlegen wirkende
Daniel auch liegen bleibt, denn es soll auf's Turnbuckle
gehen!
Sven:
„Was will er denn da?“
Pete:
„Ungewohnt, den Don da zu sehen, aber er scheint sich
seiner Sache wirklich sehr sicher zu sein...“
Der
Don nimmt Maß. Offenbar soll es hier einen Moonsault
oder etwas in der Art geben und dass er sich hier oben nicht
die Sonnenbrille aufsetzt ist fast schon ein Skandal. So
nimmt er also Maß....
….doch kommt nicht zum
Sprung...
Pete:
„Da! Ist das...?!“ Sven:
„Jason Crutch! Oh my....“
Tatsächlich
hat sich Jason Crutch auf den Weg zum Ring gemacht, was auch
den Don sehr irritiert zur Stage gucken lässt. Trotzdem
bleibt er auf dem Top Turnbuckle – Crutch klettert auf
den Apron...
Sheen sitzt in der Ecke! Das
ging auf die Nüsse!
Daniel hat sich aus dem Ring
rollen können – und Mike Kontrak wohl genug
gesehen!
Sieger des
Matches durch Disqualifikation: Don Sheen!
Sven:
„Crutch ist völlig wie von Sinnen! Jetzt hat er den
Verstand wohl wieder vollends verloren! Er dreht hier komplett am
Rad und schlägt Don Sheen zu Brei! Kann hier mal Security
rauskommen, bitte?“
Pete:
„Er ist einfach verzweifelt, Sven! Jason Crutch wird zur
frei rumlaufenden Bombe, die jederzeit explodieren kann! Und es
scheint, als wäre die Zündschnur jetzt runtergebrannt!“
Crutch
schleudert Don Sheen gegen die Barrikade, während sich
Daniel den IC-Championtitelgürtel krallt und damit langsam
aber sicher die Rampe hochgeht. Er hat das Match zwar durch DQ
verloren, aber den Gürtel behalten, Mission accomplished
sozusagen. Für ihn ist der Abend vorbei.
Don
Sheen aber weiß überhaupt nicht, wie ihm geschieht.
Crutch macht sich wie ein Berserker über ihn her, feuert den
Rich Guy nochmal gegen die Ringtreppe, die donnernd
auseinanderbricht. Dann drischt er wieder völlig ruchlos auf
den Schädel des Don ein. Niemand versteht so richtig, was
abgeht. Und wirklich, bevor hier schlimmeres passiert, eilen
tatsächlich mehrere Offizielle die Rampe herab und trennen
die beiden. Crutch will immer wieder auf den Don losgehen, doch
der wird von der Security schon die Rampe hochgetragen, während
JC ihm noch verdammt böse Worte hinterherbrüllt. Der
Don weiß nicht, was abgeht. Dann aber reißt sich
Crutch los, entert den Ring. Die Offiziellen umstellen den Ring,
wollen auf alle Fälle dafür Sorge tragen, dass Crutch
nicht nochmal auf den Don losgeht. Wer weiß schon, was er
ihm in der momentanen Verfassung antun würde? JC greift sich
ein Mikrofon.
Jason
Crutch: „ICH HABE GENUG! EINFACH GENUG! JETZT REICHT’S!“
Er
brüllt und spuckt vor Wut, trampelt im Ring umher wie ein
Wisent. Dann wendet er sich wieder der Rampe zu, wo Don Sheen
umringt von drei Securitys steht.
Jason
Crutch: „Diesmal bin ICH es, der ein Video für euch
alle hat! Ich, Jason Crutch, habe diesmal eine richtige
Enthüllung für uns alle!“
Entsetzen,
Spannung in den Gesichtern der Fans – und bei Sven und
Pete.
Jason
Crutch: „Mir und meinen Liebsten wurde auf die Pelle
gerückt! Dinge traten ans Tageslicht, die ich eigentlich nie
hätte öffentlich machen wollen! Meine Verlobte, mein
Kind, mein Hauskauf...Ich habe die Hosen runtergelassen, ob ich
es wollte oder nicht. Die verdammte Stalkergeschichte ist in
meinem Kopf drin, mehr, als ich es je für möglich
gehalten hätte. Aber jetzt ist Tag der Abrechnung!“
JA-SON!
JA-SON! JA-SON!
Die
Crutch-o-Maniacs stehen an der Seite ihres Lieblings und lassen
ihn das auch wissen. Ihnen gefällt dieser aggressive JC, der
immer noch während seiner Sprechpausen durch den Ring
tigert.
Jason
Crutch: „Wie ihr alle vorhin gesehen habt, hat einer dieser
Paparazzi dann doch einen Fehler zuviel gemacht. Ihr wurdet euch
wohl zu sicher – und ihr kamt mir eindeutig zu nahe. DAS
war der entscheidende Fehler. Das arme Würstchen habe ich
laufenlassen und von einer Tracht Prügel und einer Anzeige
verschont– er wird ohnehin noch genug Probleme mit seinem
BOSS bekommen. Und er hat mir im Gegenzug etwas dagelassen.
Nämlich DAS hier!“
Aus
seiner Westentasche holt er eine Kamera. Ein freudiger Aufschrei
bei den Fans. Crutch hält ganz eindeutig eine der Kameras
von einem der Stalker in der Hand.
Jason
Crutch: „Darauf fand ich ein weiteres Video, das wir alle
schon einmal gesehen haben! Und beim Durchsehen desselbigen wurde
mir klar, dass ihr noch einen schwerwiegenden Fehler gemacht
habt: Denn was wir damals gesehen haben, war lediglich die
gekürzte Fassung. Ich habe hier die EXTENDED VERSION!“
Und
er grinst böse dabei, während die Crutch-o-Maniacs in
der Halle immer freudiger werden. JC atmet immer noch schwer, das
Adrenalin rinnt ihm fast zu den Ohren raus. Euphorisiert von dem,
was er wohl zu enthüllen hat, führt er das Mic nochmal
zum Mund.
Jason
Crutch: „Um euch aber nicht zu langweiligen, hat mir mein
Freund Jerry
von der
Technik etwas beim Schneiden geholfen – er schuldete es
mir! Ihr bekommt also das EXTRA hier sofort zu sehen. JERRY!
FAHR DAS
VIDEO AB!“
Alle
blicken gespannt auf den Titan Tron. Wird jetzt das Geheimnis
nach vier Monaten endlich gelüftet??!!
Ein
wackeliges Bild, wie so oft. Man kann schlecht abschätzen,
was zuvor geschehen war. Aber aufgrund der schnellen Atmung des
Kameramannes und des Selbstgespräches, das er gleich führen
wird, könnte ein findiger Fan darauf kommen, zu welchem
Enthüllungsvideo dieser Teil gehört.
Stalker:
„Scheisse...keuch...Scheisse verdammte, war das
knapp...Ächz...hat das Auto sie erwischt? Kacke
Mann...Keuch...Kacke...Keuch...“
Immer
mal wieder verdeckt die Hand die Linse, so dass es plötzlich
dunkel wird. Zu erkennen ist ohnehin nichts. Verschiedenste Grau-
und Schwarztöne verschwimmen ineinander. Er ist in Bewegung.
Dann ein Quietschen...es ist das Quietschen einer großen
Gartentür. Er geht hindurch. Sie fällt ins Schloss.
Dann hört man seine Schritte über den Asphalt, immer
wieder durchzogen von lauten, tiefen Atemzügen. Ganz so, als
wäre er auf der Flucht gewesen. Anhand der
Hintergrundgeräusche – sich unterhaltende Menschen,
eine Autohupe, Vogelgezwitscher – kann man vermuten, dass
die Umgebung wieder belebter wird.
Eine
Autotür wird geöffnet, ziemlich nahe. Der Stalker
steigt ganz offensichtlich ein, legt die Kamera auf die Ablage
vor sich, die Linse ist jetzt auf ihn gerichtet, denn man erkennt
ihn glasklar. Ja, es ist wirklich der junge Mann, den JC vorhin
im Backstage-Bereich festgesetzt hat. Er schnallt sich an. In der
anderen Hand hält er die gestohlene Handtasche. Er öffnet
sie und kramt ein kleines Bild heraus – ein
Ultraschallbild, wie wir mittlerweile wissen.
Stalker:
„Das war verdammt knapp. Trotz meiner
Parcouring-Fähigkeiten hätte er mich fast erwischt.
Seine Verlobte, sie...ich weiß nicht, ob man sie angefahren
hat. Ich bin nur gerannt. Ich...Ich will nur noch das Geld haben.
Ich weiß nicht, ob ich das noch länger machen will.“
Man
sieht den Fahrer nicht, aber ein röhrender Motor wird
gestartet und das Auto setzt sich in Bewegung. So, wie WIR es
sehen, nimmt der Stalker einen Umschlag in die Hand. Er wirft
einen Blick hinein, zieht ein paar Hunderter hervor, blättert
sie grob durch und schiebt sie zurück in das Kuvert.
???:
„Du willst auf das leicht verdiente Geld verzichten?“
Die
Stimme ist durch das fahrende Auto nicht klar zu hören,
außerdem scheint das Fenster der Fahrertür
heruntergekurbelt zu sein, und der Fahrtwind verzerrt die Stimme
zusätzlich. Der Stalker wirkt nachdenklich.
???:
„Was ist mit deiner Frau? Deinen Kindern? Kannst du auf
dieses Geld verzichten?“
Noch
nachdenklicher.
Stalker:
„Es...man hat sie vielleicht angefahren, verdammt! Er hätte
mich fast erwischt. Ich glaube, ich will das nicht mehr. Wie soll
ich meiner Frau in die Augen schauen? Nein, es hört
auf...Wenn Sie das Bild haben, schicke ich es mit der Tasche
zurück. Das alleine ist mir schon zu heikel. Das Video ist
drauf...oh, die Kamera läuft ja noch...“
Er
greift sich das gute Stück.
???:
„Vergiss bloß nicht, die Videos, wenn wir sie abgeben
haben, zu löschen. HÖRST DU?“
Tja,
die Message kam wohl nicht deutlich genug an. Der Beweis läuft
gerade über den Titan Tron...Und dann schwenkt der Stalker
die Kamera – und der Fahrer ist zu sehen. Das Bild friert
ein – in Großaufnahme das Gesicht des Stalkers am
Titan Tron...
Ein
Raunen, so laut, wie wir es noch nie vernommen haben, geht durch
die Halle. Entsetzte Gesichter, offenstehende Münder, weit
aufgerissene Augen, auch bei Sven und Pete, die tief schlucken
müssen.
Sven:
„...Ich...“
Pete:
„...ER?“
Die
Kamera zeigt uns jetzt Don Sheen, der immer noch von drei
Security umringt ist und den man fast schon vergessen hätte.
Er hält sich von den Attacken Crutchs immer noch den
Hinterkopf. Dann guckt er in Richtung Ring, grinst diabolisch.
Und allmählich verwandelt sich sein Grinsen in ein Lachen.
Im
Ring steht Crutch, der so wütend dreinschaut, dass darin nur
noch Hass abzulesen ist. Die Security um den Ring herum geht
nochmal ein Stück näher an den Apron heran, denn sie
rechnen mit allem. Und bevor die Show off-air geht, wird uns noch
einmal das dortige Standbild des Gesichtes des Stalkers gezeigt.
Das Gesicht von...