WENIGE TAGE NACH TITLE NIGHT


Niederlagen pflastern ihren Weg. Title Night sollte das große Break-Out Event der Children of Wrath werden. Doch es wurde zum Desaster. Die Erfahrenen Niander und Maruice verloren gegen die Grünschnäbel der Birds of Decay. Und den OnlyFriends erging es ebenso. Das World Tag Team Titlematch ging in die Hose. Kein Titel für die Kyle Douglas und auch nicht für Kyd Flawless.


Grummelig und mit verschränkten Armen sitzen die beiden nun in einem Hotelzimmer und starren aus dem Fenster. Im Hintergrund sieht der Zuseher nun, dass die Klinke der Zimmertüre heruntergedrückt wird und Niander Cassady-Taylor mit Maurice „The Conquerer“ den Raum betritt. Die Loser-Gruppierung ist also komplett. Der Boss spürt die Unzufriedenheit und versucht positive Vibes im Raum zu verströmen.


NCT: „Mensch, Jungs. Ihr macht ja Gesichter wie 7 Tage Regenwetter.“

Kyle: „Pah. Und du hast auch noch gute Laune?“


Kyle Douglas springt sofort auf und baut sich auf. Niander hat für den Youngster aber nur ein müdes Lächeln übrig.


NCT: „Na na na, Kyle. Immer mit der Ruhe.“

Kyle: „Nix Ruhe. DU hast mir versprochen, dass wir den Title gewinnen werden!“

NCT: „Ach. Wer hat denn im Ring gestanden? Du oder ich?“

Kyle: „Du hast uns alle belabert und uns überzeugt, dass wir mit den Children of Wrath durchstarten werden. Und was hast du gehalten? Wir sind die großen Verlierer von Title Night. Ein Debakel war das. Ich habe dir vertraut, Niander. Du wolltest mich an die Spitze bringen und hast es nicht geschafft.“

Maurice: „Haha. Wie willst du mit dem kleinen stinkenden Lurch an deiner Seite auch jemals etwas reißen, Wunderkind? HAHA.“


Maurice schaut wenig subtil auf Flawless und zeigt dann strafend noch mit dem Finger auf den jungen Mann aus Seattle. Flawless schaut Maurice aber wildentschlossen an.


Kyd: „Zum Glück haste nicht mich gemeint, du Hohlbirne.“

Maurice: „Jetzt reiß ich Dir deine kleine Fickvisage vom Hals. Du Lutscher. AAAAHHHH!!“

Kyd: „Trau Dich, Maurice. Ich werde dich wieder bezwingen. Du bist die Nummer 4 bei den Children of Wrath. Finde dich damit ab.“


NCT hält aber geistesgegenwärtig Maurice noch zurück und verhindert die offene Keilerei – für den Moment.


Kyle: „Was willst du tun, Niander? Wieder mit deiner Knarre in die Luft schießen? Wir sind aber nicht auf deiner Farm. Das wird nicht funktionieren.“


Mehr und mehr fordert Kyle den Boss des Stables heraus. Der junge Kanadier scheint wirklich sehr angepisst ob des verlorenen PPV-Matches.


Kyle: „Zeig mir bitte mal nun meine Perspekti…“

NCT: „JETZT HALT DEINE GOTTLOSE SCHNAUZE, DOUGLAS!“


Für einen Moment ist Ruhe im Karton.


NCT: „Alles der Reihe nach. Ich habe die Ergebnisse von TN mitbekommen. Ist mies gelaufen. Aber sollen wir jetzt aufgeben? Ist das dein Naturell, Kyle? Sachen zusammenpacken und nach Vancouver zurück. Zurück zu Mutti? Und dann im örtlichen Supermarkt leere Kartons auspacken? Ist das dein Plan? Was meinst du wer du, bist? The Prodigy?! Vielleicht. Aber auch Hochveranlagte müssen arbeiten, müssen alles geben. Im professionellen Wrestling gibt es keine Geschenke. Hast du gesehen, oder? Die Hautevolee ist keine Laufkundschaft. Das sind die verdammten Champions! Und du Kyle hast an Kyd festgehalten. Er soll dein Partner sein. Die Onlyfriends sind DEIN Team. Dann aber nicht rumheulen, wenn das gebratene Hähnchen nicht sofort in dein Maul fliegt. Ich habe Dir Maurice als Partner angeboten. Und auch WIR BEIDE hätten gegen die Champions antreten können. Es kam anders. Ich habe meinen Frieden damit gemacht. Du scheinbar nicht! Akzeptiere es. Du bist noch am Anfang deines Weges. Nicht alle in diesem Raum werden die Pace haben, dein eigenes Tempo mitzugehen. Aber du musst du schon selbst draufkommen.“


Douglas Körperhaltung kühlt sich merklich ab. Der immense Zorn scheint aus dem körper zu entweichen. Ist er noch zu unerfahren, dass er Niander dieses Manöver abnimmt? Zu selbstkritisch oder fehlt auch ich, der Glaube mit Flawless Titel gewinnen zu können?


Kyle schaut nun etwas misstrauisch zu Kyd rüber und muster diesen. Flawless Gesichtsfarbe wechselt schnell zu „bordeaux-rot“. Er weiß, welches Stündlein hier nun schlagen könnte. Weitere Fürsprecher für Flawless sind schließlich innerhalb der Gruppierung rar gesät.


Kyd: „Du weißt, Kyle. Wir haben super gefightet gegen die 5 Sterne. Ich lobe mich selbst ja nicht so häufig, aber das war mein bestes Match in der GFCW.“

Maurice: „Haha. Und trotzdem hat es nicht gereicht, LOOOSER!“

NCT: „KINDER, KINDER, KINDER. Schön ruhig bleiben. Wir werden genügend Gegner bekommen, wo sich jeder von euch dann auspowern kann. Aber zuerst: Kyle und Kyd haben in der nächsten Show die Chance sich zu rehabilitieren. Crusher und Destroyer sind genau der richtige Aufbaugegner für euch. Wir sind noch nicht am Ende. Kyle, 2023 wird dein Jahr. Und das Jahr sollte direkt mit einer spannenden Aufgabe beginnen, die dich besonders fordern wird, Prodigy. Physisch und mental!“

Kyle: „Jetzt bin ich gespannt…..“

NCT: „Wir jagen Morbeus. Dein Onkel hat keine Verbündeten mehr und sein World title ist auch futsch. Er ist schwach und nun wirst DU all das was wir besprochen haben, umsetzen können.“

Kyle: „Die Karriere meines Onkels den Todesstoß verpassen?“

NCT: „Haha. So ist es. Mach kaputt, was DICH kaputt macht! Das rothaarige Arschloch ist fällig, sowas von fällig!“


Ein fieses Grinsen huscht über das Gesicht von Taylor. Aber auch Maurice und Kyle Douglas sind sichtlich angetan, nun einen großen Fisch zu jagen. Nur Kyd Flawless fühlt sich mit der Kampfansage nicht sonderlich abgeholt. Die Kamera schwenkt aus.



Schwanenburgunder.


Jetzt noch überlegener im Geschmack.


Noch siegreicher im Abgang.


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Die Kamera fängt eine Szenerie ein, die der Zusehende bereits aus der letzten Show kennen müsste. Die Überwachungskamera des Büros von Dragan fängt eine ziemliche Unordnung ein. Kurioserweise liegen im Raum verteilt neben allerlei nicht wegsortierten Schriftstücken aber noch Erdnussflips-Reste sowie die ein- oder andere Flasche mit ehemaligem alkoholischem Gehalt herum. Oder auf gut deutsch gesagt: hier wurde gesoffen.


Ray Douglas sitzt an diesem Kater-Morgen in einem bordeauxroten Bademantel in einem angeranzten Sessel und trinkt einen Kaffee. Die vergangene Nacht scheint ihre Spuren hinterlassen zu haben. Betrübt schaut er aus dem Fenster.


Nun sehen wir auch seinen Trainer und Kumpel Dragan. Der Kroate schleppt seine drei Zentner Lebendgewicht schwerfällig durch den Raum und schmeißt sich in seinen Bürostuhl. Rumms.


Dragan: „Was habe ich Herrgott getan, dass ich solche Kopfschmerzen verdiene? Šta ti je, jebem ti mater! “

Morbeus: „Was soll das denn heißen?“

Dragan: „Herrgott, was ist mit dir - ich ficke deine Mutter. Also relativ harmlos.“

Morbeus: „Sehr zuvorkommend. Bezüglich deiner Frage kann ich die aber beantworten. Der Herrgott bestraft mich, weil du mein Trainer bist. Reicht das nicht als Begründung?“

Dragan: „Trainer des ehemaligen GFCW-World Champions. Wie klingt das für dich?“

Morbeus: „Scheiße. Lieber wäre mir gewesen, ich hätte das Gold noch bei mir. Großer Katzenjammer.“

Dragan: „Du hast alles gegeben und fast hättest du Schwanenburg im Main Event von Title Night bezwungen. Du wärst der große Sieger und bestimmt Wrestler des Jahres geworden. Sponsorendeals vermutlich auch noch obendrein noch und nöcher.“


Die Worte, was wäre, wenn, tragen nicht gerade zur Heiterkeit bei Douglas bei. Etwas verkniffen antwortet der Rotschopf:


Morbeus: „Tja, und jetzt sitze ich hier mit dat dicke Arschloch in Eckernförde und werde depressiv.“

Dragan: „Fick deine gottlose Mutter.“

Morbeus: „Du mich auch. Aber ok. Der Titel ist weg, was soll ich machen. Es war vorher klar, dass das nicht ganz trivial wird. Schwanenburg hat nicht wieder die gleichen Fehler gemacht. Er ist ein Sackgesicht, klar. Aber doof ist er nicht. Na ja. Neues Jahr, neues Glück. Ich habe dir vor Title Night gesagt, dass das nun der Beginn des letzten Kapitels wird. Ich bin mir jetzt aber nicht mehr so sicher.“

Dragan: „Nicht mehr so sicher heißt? Mach mich nicht schwach, Ray. DU willst doch nicht etwa….“


Der Kanadier schaut wortlos bedröppelt aus dem Fenster.


Morbeus: „Tja….“

Dragan: „In seiner Prime sollte doch keiner aufhören. Schon gar nicht du.“

Morbeus: „Ich stand im Main Event von Title Nights und war World Heavyweight Champion. Ich habe mehr erreicht als ich dachte, als ich im Sommer 2020 hier noch einmal angeheuert habe. Es war doch klar, dass es mein letzter Run sein wird.“

Dragan: „Ich kriege gleich Schnappatmung. Das ist nicht der Ray, den ich kenne. Du ziehst dich doch immer aus der Scheiße raus!“

Morbeus: „Ja? Ich reiß mit meinem Arsch doch nur wieder alles nieder, was ich mir aufgebaut habe. Der Sisyphus der Neuzeit.“

Dragan: „Schwachsinn, du alter Hundesohn. Du bist noch immer voll im Saft und du hast noch mehrere Top-Jahre in Dir.“


PIIEEEEP PIIEEEP PIIIEEP


Das Mobiltelefon von Ray Douglas brummt auf einmal auf.


Morbeus: „Huch, sind das die Ladies von gestern?“


Dragan: „Du alter Charmeur. Glaube kaum, dass die Deinen Arsch nochmal sehen wollen.“


Morbeus: „Die Schönheiten vom Hafen, jaja. Moment mal, ich schau doch mal nach, was die wollen.“


Beide Männer lachen, wie alte weiße Männer eben lachen. Ray Douglas holt nun etwas vergnügter sein Handy aus seiner Jackentasche. Und verzieht direkt das Gesicht.


Dragan: „Was ist denn nun?“


Morbeus: „Dieser verdammte Bastard. Schau doch selbst.“


Douglas zeigt Dragan seine Whatsapp-Nachricht, die auch gut sichtbar für die Kamera einzusehen ist..


Dragan: „Dieser Rattenjunge.“

Morbeus: „Agree. 2023 wird es eine Entscheidung geben. Niander oder ich. Die GFCW zu klein für uns beide. Kyle muss ich auf den rechten Pfad zurückbringen. Aber vorher muss ich erstmal auf die Suche gehen.“

Dragan: „Auf welche Suche?“

Morbeus: „Die Children of Wrath sind zu viert. Ich bin - no offense, Dicker- ich bin alleine. Ich brauche dringend………Verbündete! Und ich habe da auch schon jemanden im Auge. Lass es uns angehen, Dragan.“


Morbeus grinst entschlossen Dragan an, der sich freut, dass sein Freund wieder Feuer gefangen hat. Beide schlagen nochmal ein. Auf Freundschaft und so weiter. Raymond Douglas wird, das scheint sicher, so schnell nicht aufgeben. Die Kamera fadet aus.




War Evening, Festhalle (Frankfurt am Main), 13.01.2023


In Kooperation mit




Einmal mehr begrüßt uns Zico Chains 'Mercury Gift'... warte mal eine Sekunde, nein tut es nicht! Eine neue Ära bricht an und nachdem der Song uns fünf Jahre lang bei jeder War Evening begleitete, ist es ab sofort: Monster von Wake Up Hate. So oder so und vollkommen egal, welcher Song da aus den Lautsprechern schallt, Frankfurt ist absolut aus dem Häuschen. Das letzte Mal, als hier ein War Evening stattfand, konnte Beermachine die Tag Team Title von Beauty and the Best gewinnen. Ob sie heute etwas ähnlich aufregendes erleben werden?


Als das allseits beliebte GFCW Intro auf dem Titantron gezeigt wird, stehen sie hier Kopf. Das Pyro Feuerwerk ist klein, aber fein und heizt die Sitmmung weiter an. Frankfurt hat Bock, ich hab Bock, eigentlich jeder hat Bock. Los geht’s!


Pete: „GFCW-GALAXY! WIR - SIND - LIIIIIVEEEE AUS FRANKFUUUUURT!“

Sven: „Wie in jedem Jahr muss ich sagen: Ich bin froh, dass die Pause vorbei ist! Ein bisschen Urlaub war schön, aber es ist mindestens genau so schön, wieder ON AIR zu sein,“

Pete: „Oh ja! Bist du nach Title Night noch immer so elektrisiert?“

Sven: „Und ob. Es war eine Show mit Titelwechseln, gebrochenen Rekorden und fabelhaften Matches. Eine wahnsinnig gute Show insgesamt!“

Pete: „Das sehe ich ganz genau so. Und zwischen den Feiertagen gab es reichlich Bewegung im Roster und zum Teil sehen wir das heute auch.“

Sven: „Einmal mehr zeigt die GFCW, dass sie ein absolutes Haifisch-Gebiss hat. Fällt ein Zahn aus, wächst sofort ein anderer nach.“

Pete: „Dann sprechen wir doch mal über die, die es tatsächlich auf die Card geschafft haben.“

Sven: „Los.“


Singles Match:
Frank Bobo vs Arthur Rosentahl
Referee: Robin Stahlbrand


Pete: „Hier sehen wir direkt zwei alte, neue Bekannte. Sowohl Frank Bobo und Arthur Rosenthal erhalten eine weitere Chance.“

Sven: „Ich bin sehr gespannt, wer dieses Match für sich entscheiden kann, denn für beide ist dies ein Lackmus-Test“

Pete: „Frank war sicherlich der erfolgreichere der Beiden und ein absoluter Fan-Liebling. Wie ich ihn kenne, wird er heiß wie Frittenfett sein und der Liga zeigen wollen, dass er es einmal mehr wissen will.“

Sven: „Es ist ja bekannt, dass ich nie ein großer Fan der Trucker war, dementsprechend setze ich mein Geld eher auf Rosenthal, aber wir werden sehen. Ich bin gespannt.“


Tag Team Match:
OnlyFriends vs Crusher und Destroyer
Referee: Karo Herzog


Sven: „Nachdem die OnlyFriends die Tag Team Title nicht gewinnen konnten, treten sie heute gegen die Altlasten, ich meine Altmeister der Liga an: Crusher und Destroyer.“

Pete: „Sie waren sehr nah dran aber konnten die 5* am Ende nicht schlagen. Aber dennoch haben die beiden eine gute Zukunft vor sich und heute werden sie ihr Können beweisen, wenn sie Crusher und Destroyer schlagen.“

Sven: „Die OnlyFriends müssen dieses Match auf jeden Fall gewinnen, 1. um Selbstvertrauen aufzubauen und 2. um der Liga auch weiterhin zu zeigen, dass man mit ihnen rechnen muss.“

Pete: „Das hast du wie immer perfekt analysiert!“


Singles Match:
Mykru vs Thomas Camden
Referee: Jack Bobo


Sven: „Thomas Camden verlor gegen Luna Rosario bei Title Night und muss jetzt aufpassen, nicht weiter abzurutschen indem er gegen Mykru verliert, der gemeinsam mit seinem Partner einen Sieg bei Title Night erringen konnte.“

Pete: „Thomas Camden sah zum Halbjahr wie der absolute Breakthrough-Star aus, nachdem er den großartigen Lionel Jannek schlagen konnte, doch auch wenn er im Schlüssel zum Erfolg Leitermatch gut aussah, konnte er dies nicht gewinnen, ebenso wie das Match gegen Luna ja auch nicht, wie du ja bereits sagtest. Für Thomas ist dies also ein sehr wichtiges Match.“

Sven: „Aber auch eine gute Chance für Mykru. In den Tag Team Matches blitzt sein Talent ja immer mal wieder durch, aber allzu oft haben wir ihn bislang nicht in Singles-Matches gesehen. Vielleicht wird das ja SEIN Jahr?“

Pete: „Noch würde ich Thomas jedenfalls nicht abschreiben!“


3-Way-Dance:
Ask Skogur vs Alex Ricks vs Luna Rosario
Referee: Ricky Murk


Sven: „Das ist doch mal ein würdiger Main Event der ersten War Evening 2023. Ask, Alex und Luna haben ihre Matches bei Title Night allesamt gewonnen und sind damit prädestiniert dafür, einen Schritt Richtung Main Event zu gehen.“

Pete: „Ja, denn der Sieger wird der Hauptherausforderer auf Antoine Schwanenburgs GFCW Heavyweight Titles! Ich sehe das wie du. Alle Drei kommen gestärkt aus der Pause zurück und überwinterten mit ihren Siegen. Dass sie alle Drei mit diesem Spot hier belohnt werden ist eine MEGA Entscheidung von Eric Fletcher.“

Sven: „Alex Ricks ist hier aber dennoch natürlich der Favorit. Während Luna und Ask noch keinen Titel in der GFCW halten konnten, hat Alex natürlich schon alles gewonnen, was es zu gewinnen gibt. Auch wenn sein Jahr 2022 etwas rau war, so kam er zumindest gut raus.“

Pete: „Und gegen Antoine anzutreten ist für ihn oft schon Grund genug noch mal eine Schippe drauf zu legen! Ricksenburg ist ja bekanntlich ewig und so sind auch ihre Duelle gegeneinander ein Evergreen in der GFCW.“

Sven: „Aber auch Ask als Rookie des Jahres ist hier nicht zu unterschätzen. Er hat sich in der GFCW absolut etabliert und es wäre nur folgerichtig, hier den nächsten Schritt zu gehen.“

Pete: „Ich würde es ihm auf jeden Fall zutrauen! Welche Chancen rechnest du Luna aus?“

Sven: „Bei Luna gehen die wenigsten von einem Sieg aus, nachdem was man so hier und da hört. Aber, Pete, sie ist DAS Darkhorse. Sie hat tatsächlich vier von fünf PPV Matches im letzten Jahr gewonnen und fliegt dennoch irgendwie unter dem Radar. Aber nicht bei mir. Ich sehe sie als Top-Kandidatin in diesem Match.“

Pete: „Wer auch immer gewinnen wird, Antoine wird seinen Titel nicht mit Leichtigkeit verteidigen können, denn einen leichten Gegner wird er in diesem Feld nicht finden. Alle Drei sind auf ihre Arten und Weisen geeignete Contender. Damit würde ich sagen, haben wir genug gelabert, es wird Zeit für WAAR EEEVENIIIING! LOS GEHT'S!“



Zwei Männer, leger gekleidet. Sporttaschen über die Schulter geworfen, stapfen sie gemeinsam den grauen Gang entlang, bis sie an einer Kabinentür ankommen. Während wir sie bislang nur von hinten sahen, können wir nun auch erkennen, mit wem wir es hier zu tun haben. Ellis Diehl und Henry Phoenix Jr. Die Kabinentür geht auf, sie treten hinein und selbstverständlich folgen wir ihnen. Ellis atmet tief ein.


Ellis: „Ach was habe ich die Kabinenluft vermisst. Es ist einfach geil hier zu sein.“


Er ist außerordentlich happy, das sieht man ihm an.


Henry: „Was?“


Henry hingegen rümpft die Nase.


Henry: „Den Muff hier findest du geil? Was ist falsch mit dir? Ich hoffe eher, dass ich mir hier nix einfange.“

Ellis: „Ja, es geht auch nicht um den Geruch speziell, sondern eher um den Vibe. Das, was dieser Duft bedeutet. Das war im übertragenen Sinne ge...“

Henry: „Ach halt dein Maul Ellis, ganz ehrlich.“


Etwas grinsend schmeißt Ellis seine Sporttasche auf die Bank, dann grinst auch Henry und tut es ihm gleich.


Ellis: „Also? Du meintest, dass du ein paar deiner Kontakte spielen lässt. Über wen sprechen wir da? Was hast du geplant?“


Henry: „Wirst du schon noch früh genug merken. Ich war auf jeden Fall nicht untätig.“


Diese vage Aussage war so ziemlich das schlechteste, was Henry hätte tun können, denn sichtlich beginnt Ellis zu phantasieren.


Ellis: „Hmmm...“


Ja, es rattert. Henry hat jetzt schon kein Bock mehr und zieht die Augenbrauen hoch.


Ellis: „Sag mir nicht...“


Henry versucht es zu ignorieren. Zieht am Reißverschluss seiner Sporttasche, um diese zu öffnen.


Ellis: „Nein, das kann nicht sein.“


Dann holt er seine Sportschuhe raus, legt sein Ring-Gear auf die Holzbank.


Ellis: „IST ES ZEREO KILLER? Ist er darum zurück gekommen? Hast DU ihn zurück geholt?“



Der ehemalige Referee hat ja mit einer dummen Antwort gerechnet, aber das übertrifft seine Vorstellungen bei weitem. Das Augenrollen kann man fast hören.


Henry: „Junge, was ist los mit dir? Ich habe dir gesagt, dass sich die Versager zusammentun. Zereo Killer ist ein fucking Superstar, der größte aller Zeiten. Wie dumm bist du eigentlich?“

Ellis: „Was ist dann mit Joe Jobber?“


Ein valider Punkt, aber Henry schüttelt einfach nur mit dem Kopf.


Henry: „Halt deine Fresse, Ellis.“


FADE OUT


Singles Match:

Frank Bobo vs. „Selfish“Arthur Rosenthal

Referee: Robin Stahlbrand


I LOVE MY BOOTS BROKE IN, I LOVE MY CAMO HAT,

DONT MIND A LITTLE PAINT ON MY JEANS, YEAH I ROLL LIKE THAT



Das Licht flackert golden und I Love This Life von LOCASH ertönt.



I LOVE DRIVING MY TRUCK ACROSS THE RAILROAD TRACKS, IF YOU HIT IT TO QUICK, IT'LL HIT YOU RIGHT BACK


Die typischen Truck Air Horns ertönen und Frank baut sich auf der Stage auf. An Popularität hat dieser nicht so viel eingebüßt, so scheint es zumindest. Er ist absolut aus dem Häusschen und rennt in vollem Tempo die Stage entlang, und klatscht dabei so viele Frankfurtern ab, wie er nur kann. Dann gleitet er fast schon filigran in den Ring hinein.


Sven: „Ich muss sagen, ich habe es nicht vermisst.“

Pete: „Die Fans haben da allerdings eine andere Meinung, wie es scheint!“


LET'S GO BIG RIG!

NE? NE? NE?


Frank stellt sich auf das zweite Ringseil um Turnbuckle. Dort jubelt er gemeinsam mit den Fans, reißt abwechselnd seine Fäuste in die Luft.


BIG

RIG

BIG

RIG


Der Trucker ist heiß auf sein erstes Match im Jahr 2023 und springt rückwärts wieder auf die Ringmatte. Wenn es nach ihm geht, kann es sofort losgehen.


Der schwedische Jung-Referee checkt, ob die beiden Kontrahenten startklar sind und dann geht es auch schon los. Das erste Match des Jahres!


DING DING DING


Kaum ist der Gong ertönt, legt Frank auch schon los. Mit einem Elbow ins Gesicht will er seinem Gegenüber direkt mal zeigen, wer den Takt in diesem Match bestimmt und das sah auch schon nach einem vollen Erfolg aus. Rosenthal hat ein wenig gepennt und muss diesen Schlag voll hinnehmen, taumelt einen halben Schritt zurück, ehe er sich fängt, aber Frank setzt nach. Er brawlt Arthur nach allen Regeln der Kunst in die Ringecke.


Sven: „Wie man ihn kent.“

Pete: „Das ist ein Problem für Arthur, denn wir alle wissen aus der Vergangenheit: Kann Frank seine Offensive bereits zum Start zeigen, enden nicht wenige Matches recht früh zu seinen Gunsten.“


Frank hat sich offenbar einen Plan zurecht gelegt und whippt Rosenthal prompt in die gegenüberliegende Ringecke. Direkt hinterhergespurtet und kaum hat sich Rosenthal umgedreht, um mit dem Rücken in der Ringecke zu landen, bekommt er die vollen 550PS in Form eines...


BIG SPLASH!


FRANK! FRANK! FRANK!


Der Österreicher hat hier sichtlich Probleme, mit der Startoffensive seines Gegners und kann bislang nur sehr wenig Gegenwehr zeigen. Der Trucker jedoch glänzt auch weiter durch seine Offensive und whippt Arthur erneut in die gegenüberliegende Ringecke. Das Spielchen kennen wir ja bereits, er spurtet hinterher, doch diesmal kann Rosenthal gedankenschnell seinen Elbow in die Höhe reißen, sodass er den Spieß umdreht und der Brummifahrer ein wenig den Wind aus den Segeln genommen wird. Er taumelt ein wenig zurück, checkt seine Lippe nach einer möglichen Blutung ab, aber dann will er sich für diese Aktion rächen und will Arthur angehen.


Pete: „Kann Rosenthal jetzt zurückschlagen?“


Das sieht eher nicht so aus. Zwar versucht er mit dem Trucker ins Brawling zu kommen, jedoch sieht er da kein Land gegen ihn. Das ist und war schon immer Franks Paradedisziplin und das hat sich auch im Jahr 2023 nicht geändert. Frank brawlt ihn bis in die Ringecke und Arthur versucht verzweifelt seine Hände vor's Gesicht zu bekommen. Aber es bleibt dabei: Beim Brawling sieht er kein Land gegen den Fernfahrer. Aber kampflos aufgeben will er auch nicht, er versucht noch mal einen Hail Mary in Form eines Uppercuts gegen den Trucker.


BUUUUUUUUUUH!


Frank kassiert den Schlag und taumelt etwas zurück. Das hat er definitiv nicht kommen sehen. Aber das sorgt dafür, dass er wieder hellwach ist und zieht weiterhin sein Programm durch. Von diesem Schlagloch lässt er sich nicht aus der Bahn werfen. Frank schnellt nach vorne und packt sich seinen Gegner.


BELLY TO BELLY SUPLEX!


Frank schleudert Arthur über seinen eigenen Kopf und wir sehen einen fabelhaften Belly to Belly Suplex.


FRANK! FRANK! FRANK!


Angefeuert von den Fans will FRANK den FRANKfurtern natürlich etwas bieten und ein für ein bisschen Show war er sich ja noch nie zu schade.


Sven: „Er steigt auf das Top Rope, das kann ja eigentlich nur nach hinten losgehen.“


Der dickliche Trucker ist nicht für seine High Flying Künste bekannt und auch wenn er durchaus sehr fit aussieht nach seiner Pause, ein Elfe ist er dennoch nicht gerade.


Pete: „Er hebt ab!“


ELBOW DROP!


Vom Top Rope! Das sah dann doch schon sehr elfenhaft, jedenfalls für den Fall, dass es auch übergewichtige Elfen gibt. Nichtsdestotrotz, die Fans feiern es sehr, haben hier auch sicherlich schöne Fotos schießen können, wie der Trucker durch die Lüfte flog. Und der Schaden ist auch getan, Arthur konnte gegen diese Offensive rein gar nichts ausrichten. Der Trucker fühlt sich hier pudelwohl und so, als wäre er niemals weg gewesen. Er feuert sich selbst an und das sorgt dafür, dass die Fans auch direkt wieder an Board sind. Er hebt die linke Faust gen Himmel, die Fans feiern.


BIG!


Die linke Faust wird gesenkt, die Rechte geht in die Luft


RIG!


Wieder die linke Faust, dann die rechte, die linke, die rechte.


BIG - RIG - BIG - RIG - BIG – RIG!


Und die Fans wissen natürlich, was das bedeutet. Frank krallt sich seinen Gegner.


Sven: „Half Nelson Suplex!“


BEEEEAAAR IN THE AAAAAIR!


Der Finisher des Truckers geht voll durch, Arthur Rosenthal hatte keine Chance. Frank geht zum Pin über und Robin Stahlbrand darf den ersten Pin in einer GFCW Arena zählen.


1...


2...


3!



SIEGER DES MATCHES DURCH PINFALL: FRANK BOBO!



Der dickliche Trucker gewinnt und stellt sich sofort aus Top Rope. Gemeinsam mit den Fans feiert er sich selbst und den Sieg. Man sieht ihm an, wie sehr er sich darüber freut, wieder im Ring stehen zu dürfen. Und mit diesen Bildern fadet das Bild langsam aus.




Langsam liefern sich die schleimig klebrigen beigebraunen Reste des mit Schokoladensplittern getränkten Teiges ein Wettrennen auf dem Weg nach unten hinab des Posters der 5* Hautevolee im Bravo-Superstarschnittformat, das zum Teigspritzerschutz der Wand der Hallen Leviathans mit drei rostigen Nägeln derart in den Beton geprügelt wurde, dass eben diese drei Nägel in überraschenderweise nicht nur drei verschiedene Richtungen zeigen, was aber keineswegs von der Tatsache ablenken kann, dass keine drei Meter von dieser Wandschweinerei ein sonderbar schweigsamer Mensch neben einem zehn Liter fassenden Blecheimer steht, mit der beschmierten rechten Hand darin hineinlangt, eine Handkelle Teig daraus nimmt und mit Schwung an die Wand klatscht, sodass Matthäus Meister zwischen den Augen getroffen wird und man sich als Zuschauer die Frage stellen darf, wen Mykru mit diesem Vorgehen mehr irritieren will: seinen heutigen Gegner oder sein und Scarecrow vermeintliches großes Ziel.

Während sich Mykru also auf seine eigene Art auf sein Match vorbereitet, stößt ein vielleicht etwas unerwarteter Gast hinzu, dessen Anwesenheit dennoch vollkommen nachvollziehbar ist: James Corleone. Die Hand des Königs und somit einer der Strippenzieher von Leviathan.

Corleone kommt zu Mykru und scheint immer noch nicht so richtig zu wissen, wie genau er auf ihn reagieren soll. Aber er weiß, dass Mykru durchaus eine wichtige Unterstützung für Leviathan und somit vor allem für The End sein kann. Deshalb nimmt er es, wie es ist.


James Corleone: „Jeder Krieger in unseren Reihen ist wichtig. Jeder Krieger, sollte seinem König beweisen, WIE wichtig er für ihn ist. Mit Leistung. Mit Beständigkeit. Heute ist deine Chance, es deinem König zu beweisen, indem du den jungen Herrn Camden einmal mehr zeigst, dass er lieber ganz großen Abstand von Leviathan nimmt.“


Klatschend hallt es durch den Raum als Mykru bei der Erwähnung des Namens seines Gegners die Schaufelhand zur Faust ballt und in den Eimer kloppt.

Corleone behält einen strengen Blick bei und genauso schnell wie er gekommen ist, scheint er auch schon wieder gehen zu wollen. Eine kurze und knappe Ansage sollte reichen, um Mykru zu verdeutlichen, dass er besser nicht verlieren sollte. Vor allem nicht nach dem – für Leviathan so triumphalen – Title Night PPV.

Corleone ist also im Begriff aufzubrechen. Doch wie heißt es so schön? Wenn man vom Teufel spricht…dann landet man auch in seiner Küche.


Thomas: „Hallöchen…frohes Neues noch.“


So steht er im offenen Türrahmen und spart sich das Klopfen. Er sieht ja eh schon, wer da ist. So lässt er die Hand in der Luft hängen und sich selber zur Seite fallen, sodass er mit der Schulter gegen den Türrahmen lehnt. Die Beine werden überschlagen und mit einem amüsierten Kopfschütteln schaut er auf den Teigkladderadatsch an der Wand…der langsam aber sicher auf den Boden kleckst. Bloß gut, dass Mykru da zuvor noch ein weiteres Poster der Tag Team Champions ausgebreitet hat.

James Corleones Blick wandelt sich von streng und angewidert, zu genervt und angewidert. Er kennt Camden bereits und sieht ihn nicht wirklich als Bedrohung oder irgendwas dergleichen. In diesem Sinne, entgegnet er auch nicht wirklich mit einer Begrüßung, sondern verzieht noch einmal kurz die Augenbrauge, bevor er sich ein letztes Mal zu Mykru umdreht.


James Corleone: „Leistung und Beständigkeit. Zeig uns, was DU für ein Krieger bist.“


Anschließend noch ein kurzer Blick zu Camden, bevor Corleone anschließend wieder weiterzieht. Natürlich macht Camden ihm Platz, indem er scherzhaft übertrieben einatmet, den Buch einzieht und sich gegen die Wand presst um Inspirational Jim Platz zu machen. Der Witz kam nicht bei Corleone an. Ob bei Mykru darf hinterfragt werden.

Corleone setzt seinen Weg schließlich fort und überlässt Camden und Mykru einander.


Halboffenmundig glubscht der Schweigsame seinen Mentor aus dem Sommer an und wischt sich dabei seine Hand an der Backschürze um seine Hüfte ab, die seine blassgewaschenen Cargo-Hosen bedecken, nur um daraufhin mit eben dieser Hand dem Oregono geistesabwesend zuzuwinken.

Also lacht Camden noch einmal herzhaft auf. Freilich, was auch sonst. Er schließt die Augen, schüttelt den Kopf.


Thomas: „Eieiei Mykru, du bist schon so’n Spezialist.“


Dann drückt er sich von der Wand ab, schlendert an Mykru vorbei und geht zum Teiggemetzel an der Wand. Mit Stirnrunzeln und Händen in den Hosentaschen schaut er sich das Ganze an, nimmt nach einem ersten Moment der Irritation dann aber die rechte Hand aus der Hosentasche, fährt mit dem Finger durch den Teig…und klar doch. Mit einem Schulterzucken landet der Finger in seinem Mund.


Thomas: „Mhmm…“


Mit einem *Plopp* kommt der Finger wieder ans Kabinenlicht und Camden dreht sich zu seinem heutigen Gegner. Ein respektierendes Nicken, während er den Finger präsentiert.


Thomas: „Nich schlecht…selbstgemacht.“


Glubschend ist der Blick Mykrus, der vielleicht selbst nicht erwartet hätte, dass diese Situation noch abstruser wird, doch für eben solche Fälle immer noch eine Idee auf Lager hat und daher mir nichts dir nichts die linke Hand zum Gesicht nimmt, ein Nasenloch zudrückt um mit Inbrunst und durch das zweite Loch in den Eimer zu rotzen.

Camdens Finger knickt ab.


Thomas: „Na gut, dann halt nix mit Freundlichkeit.“


Die Hand wandert wieder in die Hosentasche. Dann geht der Oregono auf den Fragwürdigen zu. Die Selbstsicherheit in seinem Gesicht verliert Camden dabei nicht.


Thomas: „Ich weiß schon…wird heut kein Spaß für mich gegen dich. War’s gegen Luna ja auch nich. Schade eigentlich, dass ihr inner gleichen Truppe seid, könnte ‘n unterhaltsames Match zwischen euch beiden sein.“


Er zwinkert dem Mann unbekannten Alters zu…aber eine Reaktion bleibt aus.


Thomas: „Is ja wurscht…ich wollt nur mal vorbeischaun und dir viel Spaß heute wünschen. Ich weiß schon, Händeschütteln brauch ich dir nich anbieten.“


Ausbleibend ist die Reaktion Mykrus.


Thomas: „Naja, was soll’s…viel Spaß dir dann also später…und naja…häng dich rein, ich hab nich vor gegen ganz Leviathan abzustinken.“


Er zieht einen Mundwinkel hoch.


Thomas: „Eigentlich…eher das Gegenteil.“



Als in der Halle nun urplötzlich das Licht ausgeht und ein Theme eingespielt wird, welches wir zum allerersten Mal bei GFCW Title Night 2022 gehört haben, schaudert es den meisten den Rücken runter, denn das würde man gern vergessen. Obwohl die genannte Person mit einer Hall of Fame Auszeichnung geehrt wurde, artete seine Rede in eine Wutrede aus. Joe Jobber bekam für die Unterbrechung seiner „Ansprache“ eine heftige Abreibung im Verlaufe der Großveranstaltung. Ganz klar, die Rede ist von Zereo Killer.


Oder besser gesagt: „The Legend, that never dies“ Mike MacKenzie also known as ZereoKiller!







Mehrere kleine Lichtkegel wandern durch die Zuschauerreihen, ehe sie sich auf der On Stage zu einem großen Spotlight verformen und sich violett verfärben. Dichtes Nebelgeschwader verhüllt die komplette On Stage, ehe sich die Silhouette des einstigen Publikumslieblings zu erkennen gibt.


Der Großteil der Frankfurter Wrestlingfans reagieren verhalten als sie den Kalifornier zu Gesicht bekommen, es gibt immer noch Jubelrufe, aber auch viele, viele Buhrufe. Man hat einfach nicht vergessen, was er gesagt hat, was er getan hat. Vom Lichtkegel verfolgt, begibt sich der Hall of Famer in Richtung des Ringes. Anders als sonst lässt er sich sehr viel Zeit, es folgt auch kein Rundgang ums Geviert, steigt nicht auf die Ringtreppe, nicht auf das Top Rope und auch nicht mit einem beeindruckenden, akrobatischen Sprung hinein ins Geschehen. Auch das scheint der Vergangenheit anzugehören. Er steigt auf den Mattenrand, zwischen dem zweiten und dritten Seil entert er den Squared Circle und stellt sich in der Mitte auf. Er macht ein eindeutiges Zeichen, dass die Musik gestoppt und der Halle das normale Licht zurückgegeben werden soll.


Nur einen kleinen Augenblick später wird sein Wunsch folgegeleistet und ein neuer Zereo Killer blickt in die GFCW Galaxy. Nicht nur der Auftritt hat sich verändert, auch vom berühmten Facepainting, welches er fast ein Jahrzehnt lang trug, fehlt jede Spur. Er trägt einen schwarzen Trainingsanzug und ist bereits mit einem Mikrofon bewaffnet. Kurz lauscht Mr. #ISGI den Publikumsreaktionen, ehe er den Schallwandler zu seinen Lippen hochfährt.


Zereo Killer: „Das Jahr 2022 endete sehr turbulent und ich habe Dinge getan, auf die man nicht stolz sein kann, oder?“


Verwundert schauen sich die Zuschauer gegenseitig an. Hat er die Auszeit genützt und sich drüber Gedanken gemacht?


Zereo Killer: „Tatsächlich sollte meine Einführung in die Hall of Fame 2022 der große Abschluss meiner Karriere sein, ich sollte mich bei allen bedanken, für alles, was ich jemals erreicht habe, denn ich bin megastolz drauf.“


Wieder eine kurze Pause und vereinzelt jubeln die Fans auch schon. Mike zieht seine Lippen ein wenig in die Horizontale und nickt.


Zereo Killer: „Ja, ich habe etwas schlimmes getan, und glaubt mir, wenn ich sage, dass ich drüber nachgedacht habe.“


Die Zereo-Chants scheinen sich wie ein Lauffeuer durch die Crowd zu verbreiten und MacKenzie selbst lässt sich sehr viel Zeit mit der Fortführung seiner Rede.


Zereo Killer: „Wisst ihr was? Vielleicht halte ich hier und jetzt die Rede, die ich bei Title Night 2022 hätte halten sollen?!“


YES-Chants sind deutlich zu hören und ein Nicken beim Amerikaner zu erkennen…


Zereo Killer: „Ich weiß nicht, was erbärmlicher ist… Die Menschen, die sich „Fans“ nennen, oder ich, weil ich erst nach zwanzig Jahren erkannt habe, dass einem die Fans nichts bringen?“


Die Stimmlage war bei diesem ausgesprochenen Satz viel ernster, ruhiger, aber auch bedrohlicher. Sein Blick dazu ist auch sehr passend, die Augen sind zu Schlitzen verformt, mit Eiseskälte schaut er direkt auf die ihm zugerichtete Kamera ohne zu blinzeln. Den anwesenden GFCW Fans in der Halle stockt der Atem.


Zereo Killer: „Meine Hall of Fame Rede fühlte sich an wie ein Befreiungsschlag, wisst ihr? Das ganze Leben lang wurde ich einfach nur von allen ausgenutzt. Bei meinen Fans angefangen, bei meiner Familie aufgehört. Ich will dieselbe Scheiße nicht nochmal wiederholen, ich will lediglich auf euch Fans, auf die Zereo Army, eingehen.


Es wird mucksmäuschenstill. Die Zereo Army gerät in Schockstarre.


Zereo Killer: „Ich habe euch jetzt gerade mit ein paar einfachen Sätzen so beeinflusst, wie ihr mich immer meine ganze Karriere lang beeinflusst habt… und es ist einfach lächerlich. Ich deutete eine Entschuldigung an und ihr hättet mir wahrscheinlich wieder verziehen? Naja, ihr dachtet wohl, niemand ist perfekt, ja, da habt ihr definitiv Recht. Ich selbstverständlich auch nicht, aber ich habe dazugelernt. Ich war zwanzig Jahre lang dumm und hab drauf geschaut euch zu unterhalten… doch damit ist nun Schluss.

Ich lasse mich weder von meinem Umfeld rumkommandieren, noch von euch in einem Match leiten! Eure Jubelrufe bedeuten mir nichts, die Zereo Army bedeutet mir nichts… die Zereo Army gibt es ab heute nicht mehr! Und das ist offiziell!“


Plötzlich verbreiten sich wieder die Buhrufe in der Crowd, doch MacKenzie scheint damit gerechnet zu haben.


Zereo Killer: „Warum buht ihr mich jetzt wieder aus? Weil ihr nicht das zu hören bekommt, was ihr wolltet? Das ist mir sowas von egal!“


Er sieht in der ersten Reihe einen Jungen mit einem Zereo Army Shirt und ein Zereo Killer Poster. Ohne ein Wort zu sagen, geht er auf den jungen Fan zu und nimmt das Plakat. Mit einem schwarzen Stift schaut der kleine Junge sein großes Idol flehend an. Mit einem Grinsen nimmt er den Stift entgegen und unterschreibt.

Den Kleinsten kann er doch nichts vormachen, tief in seinem Herzen ist er doch noch ein guter Mensch.


Oder auch nicht! Er zerreißt im Anschluss das liebevoll gestaltete Plakat und wirft es zu Boden!


Unter ohrenbetäubendem Buhrufen slidet „The Legend, that never dies“ zurück ins Geviert und platziert sich wieder in der Mitte.


Zereo Killer: „Mir bedeuten eure Jubelrufe nichts, aber eure Buhrufe nähren mich mit Energie! Es ist das genaue Gegenteil vom früheren Zereo Killer!“


Einige fassungslose Gesichter in der Frankfurter Festhalle werden in Großaufnahme gezeigt und schütteln den Kopf. Der kleine Junge wird von seinen Eltern getröstet.


Zereo Killer: „Genauso wie der kleine Junge fühlte ich mich, als mich meine Tochter betrogen hatte, als mich mein Sohn betrogen hatte. Diese Aktion sollte sinnbildlich für jeden Cheap Shot sein, den ich einstecken musste, jedes Mal wenn ich auf irgendeine Art und Weise hintergangen wurde. Und Jeder, der mit der GFCW Geschichte verwurzelt ist weiß, dass das viel zu passiert ist!“


Eine Sache ist genauso geblieben wie früher, als er der Publikumsliebling war. Wenn er sich in Rage redet, geht er im Ring wie ein wildes Tier auf und ab.


Zereo Killer: „Alle wissen es gab bereits einen Moment, in dem ich dachte, ich muss mich auf die „dunkle Seite“ stellen, als ich einst JBD besiegte durch einen Cheapshot und ich wurde GFCW Intercontinental und GFCW World Heavyweight Champion! Ironischerweise hatte ich zu diesem Zeitpunkt den wahrscheinlich größten Erfolg meiner Karriere, obwohl es falsch war. So sahen es zumindest meine Fans. Auch rückblickend werden diese nun genauso denken.

Ich war damals allerdings im Endeffekt nicht so weit und kam auf Knien irgendwann zurück und bat euch um Verzeihung. Glaubt mir wenn ich sage, dass es dieses Mal nicht so weit kommen wird! Ich bin dort angekommen, wo ich sein will! Und es dauerte zwanzig verdammte Jahre!“


Er ballt seine Hände zu Fäusten und sein Blick wird noch bedrohlicher, ehe er fortfährt.


Zereo Killer: „Ich bin gerade dabei mich von allem abzunabeln, was mich in irgendeiner Art und Weise aufhält. Angefangen bei den Fans, denn die Zereo Army gibt es nicht mehr. Und weiter geht’s mit jedem, der mich irgendwie aufhalten will, egal ob Freunde oder Familie! Obwohl… letzteres habe ich nicht mehr. Ich bin ohne sie besser dran, genauso wie ich ohne eure Unterstützung besser dran bin. Ich habe viel zu viel Scheiße gefressen um das vergessen zu können…“


Kurze Redepause, ehe er weiterspricht.


Zereo Killer: „Tja… es ist wie in Superhelden Filmen… Als Kind verehrt man die Guten, doch als Erwachsener versteht man die Bösen!

Ich verstehe sie nun auch, und somit zähl ich mich selbst auch… zu den „Bösen“, wenn man es so sagen will.“


Nun hebt er sein Haupt und blickt abermals in die Kamera.


Zereo Killer: „Und wenn ihr mal euer Gehirn anstrengt und überlegt… vielleicht auch lange überlegt… dann werdet ihr mich auch eines Tages verstehen!“


MacKenzie bewegt sich nach diesem Satz zu den Seilen um den Ring zu verlassen, als plötzlich…


: „Mike…“


Brummt es in ein Mikrofon und wenige Augenblicke später ist die Person sichtbar. Es ist… Zereo Killers Bruder.


The Godlike: „Das ist doch nicht dein Ernst, was du hier von dir gibst, oder?“


Genervt bleibt der Angesprochene im Squared Circle stehen. Sein Bruder begibt sich ebenfalls in den Ring.


The Godlike: „Du willst tatsächlich alles hinschmeißen? Deine Fans hinter dir lassen? Ja… was in der Familie abgeht, ist tatsächlich nicht schön. Was Lara und Luke abziehen, ist… einfach nur unglaublich. Vanessa (das ist ZKs längst verstorbene Frau, für alle, die es nicht wussten) würde sich im Grabe umdrehen. Aber nicht die ganze Familie, ich bin für dich da.“


Mit offenen Armen geht er auf Mike zu, dieser streckt allerdings seinen Arm aus.


Zereo Killer: „Ich rate dir zu einer Armlänge Abstand, Marc.“


Man hörte noch nicht oft den echten Namen von The Godlike in der Wrestlinglandschaft.

Der Blick der Hall of Famers richtet sich auf seinen größeren und älteren Bruder.


Zereo Killer: „Du bist für mich da? Wo warst du bei der Hall of Fame Aufnahme? Ich hab dich nirgends gesehen! Du hast mich mindestens genauso im Stich gelassen wie Robert Breads, der auf eine Rede verzichtet hat. Alle blicken immer nur auf mich herab und denken sie können mit mir machen was sie wollen, doch das ist jetzt endgültig vorbei!“


Marc scheint den Rat seines jüngeren Bruders zu ignorieren und berührt ihn auf der Schulter.


The Godlike: „Mi…“

Zereo Killer: „Fass mich nicht an!“


Brüllt er in den Schallwandler und schlägt die Hand weg!

Daraufhin geht der Hüne einen Schritt zurück und sieht sorgenvoll in die Augen seines Gegenübers.


The Godlike: „Du bist mein Fleisch und Blut und ich werde dich wieder zur Vernunft bringen.“


Marc MacKenzie dreht sich zur On Stage und winkt jemanden herbei! Nach einem kurzen Augenblick erscheint ein Ringrichter! Robin Stahlbrand, der das erste Match des Jahres 2023 leitete, erscheint!


Die Crowd jubelt, doch das ist nur von kurzer Dauer! Hinterrücks springt Zereo Killer auf seinen Bruder und rammt ihn den Ellbogen in den Nackenbereich! Mehrmals! The Godlike geht auf die Knie und Zereo Killer zeigt anschließend einen DDT!!! Stahlbrand bleibt wie versteinert außerhalb des Ringes stehen, doch nun ist es „The Legend, that never dies“, der den Unparteiischen in den Ring zitiert.


Das HoF-Mitlgied schnappt sich den Schallwandler, den sein Bruder fallen gelassen hat.


Zereo Killer: „Komm in den Ring! Mein Bruder wollte diese Auseinandersetzung von Mann zu Mann klären! Er wollte ein Match, er bekommt eins!“


Der Ref entert tatsächlich das Seilgeviert und Zereo Killer tritt auf den Nacken seines Bruders ein! Anschließend reißt Mike MacKenzie die Augen weit auf und packt Stahlbrand am Kragen! Er solle das Match anläuten!!! Dieser nickt… Mike lässt ihn los… und tatsächlich, das Match wird angeläutet!


Singles Match:

Zereo Killer vs. The Godlike

Referee: Robin Stahlbrand

Zereo Killer dreht sich um und sieht, wie sein Bruder mithilfe der Ringseile wieder hochkommen will. Er krabbelt zu den Ringseilen und zieht seinen Körper hoch… Aber MacKenzie kommt mit Höchstgeschwindigkeit angerannt und platziert einen Kniestoß wieder im Nackenbereicht. The Godlike würde wieder zu Boden fallen, doch Zereo Killer hält ihn fest und nimmt ihn in den Arm. Es folgt ein weiterer Kniestoß, dieses Mal in die Magengegend und MacKenzie setzt zu einem Piledriver an, welchen er auch unter Entsetzen der Fans durchzieht…


Zereo Killer zieht The Godlike zu den Ringseilen und steigt anschließend auf das oberste Seil. Folgt nun sein berühmter Shooting Star Stomp? Oder der Summersault Stomp? Er blickt durch die Crowd und lacht süffisant… ehe er einfach wieder vom Top Rope hinabsteigt und eine abwinkende Geste in Richtung des Publikums macht. Anstelle einer waghalsigen Aktion, tritt er wie ein Berserker auf den am Boden liegenden The Godlike ein. Arme, Beine, Abdomenbereich, der Nacken, nichts bleibt verschont. Sollte der Unparteiische das Match nicht abbrechen? Mike befindet sich innerhalb des Erlaubtem, denn The Godlike hat keine Chance an die Ringseile zu kommen, dennoch sind die Tritte zu diesem Zeitpunkt definitiv übertrieben hart. Aber der Hall of Famer scheint noch Lust auf mehr zu haben. Abermals hilft er seinen wehrlosen Bruder hoch und zeigt erneut einen Piledriver, dieses mal zieht er ihn allerdings an der Hose, sodass es die Version des Pulling Piledrivers wird!


Er klettert im Anschluss auf das zweite Seil und widmet sich „seiner“ Crowd, die ihm ganz offensichtlich ausbuht. Offenbar scheint ihm und seinen Taten niemand zu verstehen – so sieht er es zumindest – und macht einfach weiter. The Godlike kann sich nicht mehr selbst auf den Beinen halten. Mike MacKenzie leistet ihn dabei Hilfe, nur um einen noch verheerenderen Piledriver zu zeigen, den Jumping Piledrver!!!


Der Unparteiische fragt anschließend nach, ob er nicht endlich genug hat! Er soll das Match beenden, bevor er es tut!

MacKenzie beugt sich über den regungslosen Körper von The Godlike und setzt nun einen Bullrope Choke an… Absolut unnötig, denn sein großer Bruder kann sich ohnehin nicht mehr wehren und Robin Stahlbrand bricht das Match nun auch direkt ab…


Pete: „Oh Mann… was für ein Zereo Killer ist nun endgültig geboren?“

Sven: „Das ist „The Legend, that never dies“ Mike MacKenzie also knowns as Zereo Killer.“

Pete: „Ob wir es wollen oder nicht, von ihm werden wir noch viel hören.“




Das Match ist nach weniger als drei Minuten vorbei und The Godlike hatte absolut keine Chance. Das neue Theme des Hall of Famers sollte gespielt werden, wird aber sofort von ZK höchstselbst unterbrochen, da er sich ein Mikrofon schnappt.


Zereo Killer: „Ich rechne mit allem ab, nicht nur verbal, ich werde alle vernichten, die sich mir in den Weg stellen!!!“


Nun springt er mit dem Mikro bewaffnet seinen regungslosen Bruder an und attackiert weiterhin den Nackenbereich!!!

Der Entrance färbt sich derweil blutrot. Doch viele Zusehende bemerken dies noch nicht. Wie bei einem Autounfall schauen sie weiter fassungslos gen Ring.


Pete: „Ich kann das alles nicht mehr sehen, Sven. Zereo zerstört seine Karriere!“


Auch Sven setzt zu einem Kommentar an, doch er kommt nicht weit.





Der mächtig wummernde Beat von Gesaffelsteins Techno-Song: Pursuit hämmert plötzlich durch die komplette Frankfurter Festhalle. Diese Musikform hat zwar in der Mainmetropole eine lange Historie, dennoch sind auch reine GFCW-Fans sofort elektrisiert. Schließlich ist diese Entrance Theme in der GFCW einzig mit




in Verbindung zu setzen. Und eben dieses blutrote Logo ist nun auch auf dem Titantron zu sehen. Selbst Zereo Killer wird nun in seinem Wahn gestoppt und schaut ungläubig auf den Entrance. Die Zuschauer wirken elektrisiert, als der ehemalige GFCW World Heavyweight Champion zum Vorschein kommt. In seiner üblichen Wrestling-Klamotte zeigt er sich auch im Jahr 2023 der GFCW-Galaxy. Zerrissene Jeans-Short, grüne Wrestling-Boots und ein schwarzes T-Shirt ohne Applikationen. Das feuerrote Haar ist selbstverständlich auch noch im Oberrang bestens zu erkennen. Hinter Morbeus ist auch wieder Dragan, sein Coach, zu erkennen. Der korpulente Kroate freut sich sichtlich wieder regelmäßig mit dabei zu sein.


Der Kanadier genießt nach der bitteren Niederlage bei Title Night sichtlich die große Anerkennung der Fans. Den lauten Jubel scheint er wie einen Schwamm aufzusaugen.


Pete: „Wird er nun ZK die Leviten lesen?“

Sven: „Das wollen wir doch mal hoffen, warum soll er denn sonst hier stehen?“


Ray Douglas hat auch ein Mikrofon mit dabei, was nun auch zum Einsatz kommen wird.


Morbeus: „Wie sagt man in Frankfurt so gern: Guuuuuuuudddddddeee!“


Lauter Jubel bei den Fans die den Kanadier mit eben dieser Begrüßung tausendfach willkommen heißen.


Pete: „Wenigstens einer der Großen, der seine Fans nicht im Regen stehen lässt.“

Sven: „Die Fans hatten schon immer ein Herz für Loser.“

Pete: „Häh? Ray Douglas bleibt doch ein Großer, nur weil er in einer epischen Schlacht im Ttile Night MAIN EVENT den Gürtel verloren hat.“

Sven: „Und das ist deine Meinung. Zereo hat Recht mit allem was er sagt. Es geht hier darum Meister zu werden. Mit Gürtel und allem drum und dran. Und nicht nur Meister der Herzen zu werden!“


Der Meister der Herzen hat in der Zwischenzeit noch allen Anwesenden ein gesundes und frohes neues Jahr gewünscht. ZK wirkt dagegen schon leicht gelangweilt.


Morbeus: „Siehst du, Zereo. Man muss kein alter grumpy Mann sein, um den Leuten Freude zu bereiten. Etwas, was dir doch immer wichtig war. Der schillerndste Star der GFCW. Der mit den meisten Merch-Verkäufen. DU hast DIR deinen Ruhm und DEINE Titel doch nicht nur verdient, weil du der beste Wrestler des Planeten bist. Sondern weil dich die Fans getragen haben!“


Die Fans beklatschen die vermutlich wahren Worte des ex-Champs und sind auf eine Reaktion des Hall of Famers gespannt. Doch diese muss erstmal noch warten.


Morbeus: „Im Januar eines jeden Jahres neigen die Menschen ja oft dazu, sich selbst bestrafen zu wollen. Wusste nicht, dass das auch für dich gilt. Oder steckst du mitten in einer waschechten Midlife-Crisis? Zereo, wir erkennen dich gar nicht mehr wieder. Und was zum Henker machst du da jetzt? Du verprügelst deinen eigenen Bruder? Vorher hattest du es auf den armen Joe Jobber abgesehen. What the actually FUCCCCCKKK?!“


Pete: „Zereo Killer schüttelt derweil nur mit dem Kopf. Offenkundig scheint Morbeus ihn nicht zu verstehen?“

Sven: „Das ist doch alles Kaffeesatzleserei, Pete. ZK wird gleich schon Stellung hierzu beziehen.“


Doch Ray Douglas ist mit seinem „Plädoyer“ scheinbar noch nicht am Ende.“


Morbeus: „ Listen, GOAT! Die GFCW hat schon viel zu viele Arschlöcher an der Backe. Schwanenburg, Ricks, Leviathan und natürlich die ganze Bande um Niander, die insbesondere mir gehörig am Arsch hängen wird. Die Liga braucht den wahren Zereo Killer, den der er immer wahr. Den alle hier lieben! Aber nicht nur die Fans. Auch ich brauche deine Unterstützung. Wie soll ich es denn bitte mit den ganzen Arschgeigen aufnehmen? Also bitte, Mackenzie. Was soll der ganze Quatsch?“


MacKenzies Konzentration hat sich nun komplett auf Ray Douglas manifestiert. Hinter ihm wird The Godlike auf einer Trage abtransportiert. Auch wenn die beiden GFCW Superstars weit voneinander entfernt stehen, kreuzen sich deren Blicke. „The Legend, that never dies“ verlangt ein Mikrofon, welches er schon bald vom Referee in die Hand gedrückt bekommt. Er lässt die Atmosphäre kurz auf sich wirken. Ja, es überwiegen die Buhrufe, doch wieder kommen vereinzelt die YOU STILL GOT IT – Chants durch in der Hoffnung, den Worten Morbeus‘ noch weiter Unterstützung verleihen zu können. Zereo Killer fährt den Schallwandler zu seinen Lippen hoch. Man kann bereits seinen Atem hören. Er scheint sich seine Worte gut zu überlegen… doch dann wirft er das Mikrofon weg und verlässt den Ring. Begleitet unter der Missachtung seiner ehemaligen Fans geht er die Rampe hoch, an Morbeus vorbei, ohne ihm auch nur eines Blickes zu würdigen… und lässt ihn sozusagen sprichwörtlich im Regen stehen.



Die Schalte in den Backstagebereich zeigt den rasenden Reporter Mac Müll. Er steht neben den OnlyFriends, die gleich auf Destroyer & Crusher treffen werden.


MacMüll: „Bei mir stehen Kyle Douglas und Kyd Flawless. Gleich trefft ihr auf Destroyer und auf Crusher. Seid ihr nach dem verlorenen Title Match gegen die Hautevolee auf Wiedergutmachung aus?“

Kyle: „Was ist das für eine Scheiß-Frage, Mac. Wir sind doch keine Heulsusen, nur weil wir im ersten Versuch die Titles nicht gewinnen konnten. Ja, wir müssen uns erstmal wieder hintenanstellen. Und heute machen wir den Anfang.“

MacMüll: „Das hat sich aber in dem Video, welches am Anfang der Show ausgestrahlt wurde, noch ganz anders angehört.“


Douglas baut sich nun vor MacMüll auf, doch der besonnene Kyd geht dazwischen.


Kyd: „Ehm. Timeout, Kyle. Klar, Mac. Die Niederlage schmerzt noch immer. Aber die Onlyfriends werden noch stärker aus der Niederlage und machen heute Abend den Anfang.“

MacMüll: „Wo wir direkt bei den mittelfristigen Zielen wären…“

Kyd: „Auch ich habe die Show im Backstagebereich verfolgt. Und ich muss mich schon sehr wundern. Was haben Robert Breads und Aiden Rotari eigentlich für Probleme? Warum diskreditieren die beiden meine Leistungen? Ich habe mich aus dem PC ins Hauptroster hoch gekämpft. Ich habe mir alles hart erarbeitet. Breads verschwindet dagegen, ist nicht mehr zu erreichen und dann wäscht er noch schmutzige Wäsche? Ich bin maßlos enttäuscht. Jeder weiß, dass Niander mich damals….“


Flawless scheint nun plätzlich regelrecht angefasst zu sein. Alte Wunden die nun wieder aufgerissen worden sind?


Kyle: „Breads ist Hall of Famer und einer der größten Wrestler unserer Zeit. Aber das war respektlos und er will seinen Aiden wieder relevant talken. Doch die Zeiten haben sich geändert. Ein Rotari hat doch in den letzten Matches auch nicht mehr viel gezeigt und da hat sich im Locker Room keiner gewundert, dass er dann plötzlich weg war. ER ist kein Risingstar mehr, jeder weiß das. Ich kann nur nochmal warnen, dass die beiden mal schön kleinere Brötchen backen und Kyd in Ruhe lassen sollten!“

Kyd: „Alle Hater da draußen werden sich noch wundern. Ich habe mir den Platz an Kyle Douglas-Seite verdient. Wir beide sind das spektakulärste Team der Liga und werden uns in diesem Jahr endlich die World Tag Team Titles holen! Let´s get it on!“

MacMüll: „Markige Worte der OnlyFriends. Und damit gebe ich wieder ab an die Regie!“



Die Regiecrew der GFCW schaltet nun direkt zu Pete und Sven, den beiden Stimmen der Promotion. Pete ergreift das Wort und wirkt als müsse er eine lästige Pflicht erfüllen.


Pete: „Liebe GFCW-Galaxie, nahezu einen Monat ist Title Night nun her. Es war einmal mehr ein historischer Event, der uns viele erinnerungswürdige Momente beschert hat. Darunter auch einer… an den ich mich offen gesagt eher ungern erinnere. Und vielen unserer Fans geht es wohl genauso, wenn wir die Reaktionen in den sozialen Medien deuten dürfen. Um zu verstehen was ich damit meine, möchten wir… nein, werden wir, denn ich ‚möchte‘ es eigentlich nicht, Ihnen die dazugehörigen Szenen einblenden. Ich muss Sie aber warnen, dass es sehr unangenehm anzusehen ist…“


Ein Videoclip wird eingespielt. Lionel Jannek steht Seite an Seite mit David Hott und Matthäus Meister dem Boss der GFCW gegenüber.


Lionel Jannek: „Rauswerfen? Du und welche Armee…?“


Die Security steht außerhalb des Rings und zögert. Dye blickt zu ihnen und dreht sich dann zur Hautevolee um. Er gibt sich, für die Situation in der er sich befindet, ziemlich ruhig. Er greift nach dem Mikrofon… und blickt Lionel Jannek an…


Claude „Dynamite“ Booker: „…Deine.“


Verwirrung bei den Fans und auch bei Lionel Jannek. Er blickt zu Hott und Meister… diese drehen sich zu ihm…


HARTE CLOTHESLINE VON MATTHÄUS MEISTER GEGEN LIONEL JANNEK!!!


[…]


David Hott schüttelt entsetzt den Kopf, aber es gibt kein Zurück mehr…


CLASS DIVIDE AUF DIE STUHLLEHNEN!!!


Pete: „Gott!!! GOTT!!! Wir brauchen Ärzte! Schnell, verdammt!!!“


Lautstarkes, entsetztes Raunen schallt durch die Halle… das sah wirklich sehr übel aus. LJ rührt sich nicht mehr. Und jetzt endlich scheint Dynamite zufrieden. Er reckt Hotts und Meisters Arm in die Höhe. Damit ist es wohl nun offiziell.


Damit endet der Clip und Pete und Sven werden wieder gezeigt. Pete schüttelt noch den Kopf als hätte er jemandem gerade gesagt „seid ihr jetzt zufrieden?“ und spricht dann wieder mit dem Publikum vor den Bildschirmen. Sven schweigt (noch), als wisse er noch nicht so recht wie er mit dieser Situation umgehen soll.


Pete: „Lionel Janneks Vertrag ist am 31. Dezember 2022 ausgelaufen. Er ist damit nun offiziell nicht mehr Teil unseres Rosters. GFCW-Vorstand Claude ‚Dynamite‘ Booker hat allerdings erklärt er möchte Lionel Jannek noch einmal hochoffiziell die Chance geben sich von den Fans und der GFCW zu verabschieden… per Liveübertragung. Damit schalten wir nun Live nach Wien. In Lionel Janneks Villa…“


Und so geschieht es auch mit einigen Sekunden Verzögerung. Lionel Jannek erscheint auf der Videowall. Und sehr untypisch für den Mann aus Wien, gibt es von den Fans aus Frankfurt Jubel, als sie ihn sehen. Einige spenden auch aufmunternden Applaus. Der „Superior One“ blickt sichtlich betroffen und nachdenklich ins Off, wobei der Blick eher gen Boden gerichtet ist. Der Sessel in dem er sitzt sieht sehr gemütlich aus, was aber auch notwendig ist, denn Lionel Jannek trägt eine Nackenkrause, die nach der Attacke bei Title Night wohl auch von Nöten ist, besonders wenn man seine Vorgeschichte mit Nackenverletzungen in Betracht zieht. LJ sieht, ebenfalls sehr untypisch, recht ungepflegt aus. Sein Vollbart müsste einmal wieder getrimmt werden und die sonst so gestylten und gepflegten längeren Haare des „Einzig Wahren“ sitzen überhaupt nicht korrekt. Einige Strähnen hängen sogar direkt ins Gesicht und es scheint ihn nicht zu kümmern. Kurz gesagt: Es ist sicherlich nicht das Bild, wie die Fans Lonel Jannek in Erinnerung behalten möchten.


Pete: „Lionel Jannek, zunächst einmal: Ich freue mich, dass dir ein größerer, körperlicher Schaden erspart geblieben ist und ich hoffe natürlich du wirst wieder voll genesen. Noch einmal bekommen wir die Chance dich zu sehen und deinen Worten zu lauschen. Die Bühne gehört ganz dir. Sprich was dir auf dem Herzen liegt.“


Als Pete zu sprechen begann, hat der Österreicher seinen Blick zur Kamera gehoben. Er kneift den Mund zusammen und atmet erstmal tief ein und aus. Tausend Gedanken scheinen ihm durch den Kopf zu rasen und er scheint unsicher welche davon er ergreifen soll. Die Fans zeigen dem Mann, der zuletzt viel zu verarbeiten hatte ihren Support.


LJ! LJ! LJ! LJ! LJ! …“


Als die Rufe etwas abklingen, öffnet der Österreicher seinen Mund. Allerdings blickt er nun erneut von der Kamera weg. Ist es ihm vielleicht sogar unangenehm, dass man ihn so sehen muss? Wer könnte es ihm verdenken?


Lionel Jannek: „Ich hab hier und jetzt also die Gelegenheit mich noch einmal zu bedanken. Für 9 Jahre in denen ich viel getan und erlebt habe, in denen die Fans eingeschalten haben und mit ihrem hart erarbeiteten Geld Tickets gekauft haben um zu sehen was dieser Lionel Jannek als nächstes machen wird. Sie haben die Pay Per Views gekauft, um ein Match von Lionel Jannek zu sehen und wie dieser miese Kerl einmal mehr mit dem besten Match des Abends die Show stiehlt…“


Erneut brandet Jubel in Frankfurt auf und vereinzelt gibt es erneut die „LJ“ Chants. Der Wiener blickt nun wieder zur Kamera und man sieht in seinen Augen, wie ernst er die nächsten Worte meint…


Lionel Jannek: „Danke. Danke an die Fans der GFCW, egal von wo ihr zuseht, und an die Jungs im Locker Room und die Mitarbeiter der GFCW wie Laura, Pete, Sven oder Mac! Es war eine geile Zeit…“


So die Worte eines regelrecht geerdeten Lionel Jannek. Begleitet von erneutem, lauten Applaus der GFCW-Fans. Und wenn man ganz genau hinsieht, erkennt man sogar die wässrigen Augen der Ringsprecherin Laura und, dass auch Pete mit den Tränen kämpft. Nicht nur weil LJ solch schöne Worte an sie richtet, sondern auch weil es sich einfach so ungerecht anfühlt, dass dieser Mann aus Österreich nach 9 Jahren harter Arbeit nun so abtreten soll… Etwas resignierend blickt Lionel Jannek zu Boden und streift sich einige Male durch den Vollbart… Dann erhebt er sein Haupt wieder zur Kamera.


Lionel Jannek: „… das sind die Worte die ich gerne sagen würde. Aber ich kann es nicht. Ich will es nicht.“


Er kneift kurz die Augen zu und fährt sich einmal mit der Hand durch die Haare… erst einige Sekunden später erfängt er sich wieder und öffnet die Augen wieder.


Lionel Jannek: „Nicht, weil ich die Worte nicht ernst meine, sondern weil ich einfach nicht will, dass es so endet!“


Er schüttelt, dem Nacken geschuldet, leicht den Kopf und langsam scheint es in seinem Herzen zu zündeln. Das spüren auch die Fans die ihren Support wieder hörbar machen.


Lionel Jannek: „Ich wollte diese Worte am Ende des Jahres 2023 an euch richten! Um das 10. Jahr in der GFCW voll zu machen und mich dann würdig von euch zu verabschieden, wie es sich gehört! Noch ein Jahr richtig geile Matches abliefern, die Traum-Duelle abliefern, die sich alle so wünschen, aber nun soll das alles nicht passieren, nur weil ‚Dynamite‘ andere Vorstellungen hat???“


Zustimmender Jubel der Fans gefolgt von Chants die wir bereits bei Title Night gehört haben und die wohl Backstage nicht auf Wohlwollen stoßen…


DYE SUCKS! DYE SUCKS! DYE SUCKS! …“


Der Österreicher schnauft nun regelrecht und gibt sich nun ganz den Emotionen hin. Selbstsicher und voller Tatendrang richtet er seinen Zeigefinger zur Kamera, womit wohl der Boss persönlich, Dye, gemeint ist.


Lionel Jannek: „Nein! Ich werde es nicht so enden lassen, Dye! Diesen Triumph bekommst du von mir nicht! Ich weiß zwar noch nicht wie, aber irgendwie werde ich zurückkommen. Und dann werde ich mir das holen was du mir nicht geben wolltest. Ich werde es dir aus deinen kalten, toten Händen reißen, wenn es so sein muss! Und ganz nebenbei werde ich den Fans noch einmal die geilsten Matches auf den Cards geben! Ich bin Lionel Jannek! ICH entscheide wie ich abtrete und nicht irgendein alter, Out-Of-Touch, ahnungsloser Möchtegern-Don von einem Head-Booker mit einer Midlife Crisis, der nicht einmal ein schlagfertiges und erfolgreiches Stable aufstellen kann!“


Ohrenbetäubender Jubel der Fans in der Halle, begleitet von lautstarkem Applaus. Und LJ ist noch nicht fertig. Noch einmal tief durchgeatmet. Und auch wenn er die Nackenkrause trägt, so wirkt er als wäre er jetzt schon bereit irgendjemandem den Kopf blutig zu prügeln.


Lionel Jannek: „Das was ich jetzt sage, könnt ihr gerne clippen, unterstreichen, teilen, whatever… Ich verspreche euch allen und ganz besonders dir, Dye: Ihr habt mich nicht zum letzten Mal gesehen. Ich werde einen Weg finden und dann wer-“


Ton weg.


BUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUH!!!“


Den Fans und auch allen anderen ist wohl klar, wer das zu verantworten hat. Man sieht zwar immer noch wie ein emotionaler Lionel Jannek weiterspricht… doch hören können wir ihn nicht. Was ihm offenbar nun auch jemand vor Ort mitteilt, denn LJ verstummt, blickt ins Off und sieht nun verständlicherweise genervt und angepisst aus. Und da kommt nun auch das Hassobjekt des Österreichers und der Fans hervor…


Claude „Dynamite“ Booker: „Das genügt! Genug Sendezeit vergeudet. Cut! Trennt die Verbindung! Sofort!“


Der Chef wünscht, der Chef bekommt. Doch zuvor sehen wir, wie Lionel Jannek in die Kamera deutet (wohl erneut an den Chef gerichtet) und noch einige letzte Worte spricht. Gehört hat man sie nicht, doch wenn man Lippenlesen kann, dann war es wohl so etwas Ähnliches wie „Wir sehen uns noch, Dye“. Dann aber wird das Bild auf der Videowall schwarz. Sehr zum Missfallen und Unmut der Fans.


Claude „Dynamite“ Booker: „Und nur damit das klar ist: Das wird auch nicht als ein Highlight-Clip gezeigt oder hochgeladen! Nicht auf Twitter, nicht auf YouTube, nicht in einer War Evening, nirgends! Er hatte von mir die Chance auf einen richtigen Abschied bekommen und er hats verbockt.“


ASSHOLE! ASSHOLE! ASSHOLE! …“


Die Fans haben keine Liebe für den Chef der GFCW übrig. Auch Pete sieht ziemlich fassungslos aus was sein Boss da macht. Sven hingegen hält sich weiterhin zurück.


Claude „Dynamite“ Booker: „Nach dieser unnötigen Zeitverschwendung setzen wir nun das Programm fort.“


Unter ohrenbetäubenden Buhrufen, die man so sonst nur von Lionel Jannek kannte, zieht sich Dye wieder zurück und die Regie schaltet um…



GFCW Title Night

18.12.2022

Bern, Schweiz


Aiden Rotari: „Danke.“


Ein wackliges Bild zu Beginn dieser Szene. Wir befinden uns im Backstage-Bereich der PostFinance Arena, so viel ist klar – das hier ist keine Live-Übertragung. Es ist ein Clip, der am Abend von Title Night aufgezeichnet, jedoch nicht ausgestrahlt wurde. Das ändert sich nun offenkundig.


Aiden Rotari: „Entschuldigen Sie den Überfall. Ich weiß, Sie müssten sich wahrscheinlich auf dem Weg befinden, um jemanden während einer Backstage-Promo zu filmen. Sollten Sie deshalb Ärger bekommen, verweisen Sie auf mich. Ich übernehme die Verantwortung. Es ist allerdings im Interesse der GFCW und vor allem deren Zuschauern, dass jemand ein paar Worte an sie richtet. Bitte folgen Sie mir.“


Und dann stabilisiert sich das Bild. Der Kameramann, der von Rotari zu einer Impromptu-Aufnahme angestiftet wurde, filmt den Rücken und Hinterkopf des Kronjuwels von Chişinău, während er ihm stumm (wie es sich für das Backstage-Personal gehört) folgt. Rotari rennt nicht, wo der Mitarbeiter doch eine schwere Kamera tragen muss. aber er geht zügig, und seine bis in den Nacken reichenden, schwarzen Haare verhindern jeglichen Blick auf sein Gesicht. Er hat ein klares Ziel, und es ist nicht unbedingt schwer zu erraten, wer hier unbedingt noch etwas zum Besten geben will.


Robert Breads: „Oh, das ging schnell.“

Aiden Rotari: „Den überraschten Tonfall könnte man als Beleidigung auffassen.“

Robert Breads: „Fass‘ es als Kompliment auf.“

Aiden Rotari: „Sicher, Coach.“


Robert Breads, noch immer im feinen Zwirn, den er sich anlässlich der Hall of Fame übergeworfen hat, steht mit den Händen in den Hosentaschen vor der „GFCW-Interview-Wand“, geschmückt mit Logos von Sponsoren und Eigenwerbung. Man hat ihn für die Laudatio eingeplant, aber ansonsten scheint man ihn nicht eingeplant zu haben, weshalb alles ein wenig improvisiert werden muss. Rotari schleicht sogleich aus dem Bild, um seine Rolle als stiller und unangenehm dauerhaft präsenter Beobachter einzunehmen, während Breads dem Kameramann ein kurzes, dankendes Nicken zuwirft, ehe er die Hände aus den Taschen nimmt und sich ihm zuwendet. Wir haben jetzt den klassischen Shot für eine Backstage-Promo, die wir aus so vielen Episoden von War Evening schon kennen.


Robert Breads: „Ich schätze, ich muss nicht wirklich erklären, warum ich gerade getan habe, was ich getan habe. Oder eben auch nicht getan habe. Ihr versteht schon. Ich meine, es war doch klar, oder? Er ist selbst schuld.“


Nun können wir das Ganze also auch zeitlich einordnen. Es dürften eher Minuten statt Stunden vergangen sein, seit Robert Breads Zereo Killer die Laudatio zu Ehren werden ließ, die er „verdient“ hatte – was in seinem Fall ein ausgedehntes Schweigen bedeutete.


Robert Breads: „Wer möchte denn bitte, dass der Mann, der einen offenkundig auf jeder nur erdenklichen persönlichen, beruflichen und ideologischen Ebene verabscheut, seine Aufnahmerede hält, nachdem man ihn durch ein Match-Resultat, das ihn für über ein Jahr aus der Bahn geworfen hat, dazu gezwungen hat? Wer könnte so verrückt sein und glauben, dass ich wirklich da rausgehe und das Blaue vom Himmel herablüge, um den Menschen zu loben, der meine Karriere… nein, mein Leben in eine lange Krise gestürzt hat?


Warum sollte ich das machen? Ich hasse ihn. Seit jeher bin ich der eine Mensch, der sich stets geweigert hat, bei seinem Bullshit mitzuspielen. Warum sollte ich mir diese Chance entgehen lassen, ihm übel mitzuspielen?“


Man muss nicht um den heißen Brei herumreden: Breads ist mehr als zufrieden. Dass er den Versuch der Tugendhaftigkeit aufgegeben zu haben schien ging schon aus seiner Laudatio hervor, und nun, fast zwei Jahre nach dem Auslöser seiner mit Abstand größten Krise, ist endlich der Moment gekommen, der ihn zu befreien scheint: Der verbitterte Verlierer Robert Breads kann endlich nachtreten.


Robert Breads: „Du hättest dich in die IPW verpissen sollen, Mike, damit du gegen den Pornofuchs und die nuklear Verstrahlte und irgendwelche GFCW-Ausschuss-Ware kämpfen kannst, aber das hast du nicht. Dein neuer Nickname klingt wie eine verdammte Drohung und du wirst der GFCW wahrscheinlich noch eine ganze Weile erhalten bleiben. Und ganz ehrlich?“


Breads holt tief Luft, ehe sich ein breites Grinsen auf seinem Gesicht ausbreitet. Seine Laune ist noch besser geworden.


Robert Breads: „Das finde ich hervorragend!“


Damit war nicht unbedingt zu rechnen gewesen, doch das Funkeln in den dunkelblauen Augen von Breads macht sehr eindeutig, dass er es ernst meint. Weihnachten steht zwar noch nicht ganz vor der Tür, aber es wirkt dennoch so, als hätte man ihm das schönste Geschenk gemacht, das man ihm hätte machen können.


Robert Breads: „Denn ich hatte Recht. Die ganze Zeit. Du hast es heute Abend bewiesen. Selbst wenn die Zereo-Army wider Erwarten irgendwann noch einmal eine Renaissance haben sollte, und bei Gott, ich hoffe, dass niemand wirklich so dumm ist, aber es sind immerhin Leute, die dich zehn Jahre lang angefeuert haben… selbst dann kannst du die Zahnpasta nicht wieder in die Tube stecken. Die Katze ist aus dem Sack, und du kannst sie vielleicht irgendwann wieder hineinstecken, aber jeder hat die Katze gesehen.


Ihr habt mich ausgebuht, mich beleidigt, mir furchtbare Dinge an den Kopf geworfen und diesem verrückten Narzissten alles gegeben, was er wollte. Euer geliebter Zereo Killer ist nicht mehr als eine durch Tische fallende und von Leitern springende Version von Tommy Wiseau in „The Room“. Er glaubt ist der coolste und sympathischste Mensch auf der Welt, der ständig dafür bestraft wird, weil wir alle neidisch sind und der ständig betrogen wird, weil er einfach so cool und sympathisch ist. Das habe ich euch jahrelang geduldig vorgekaut, und dafür wurde ich gehasst. Das habe ich nicht vergessen.


Deshalb werde ich jetzt Folgendes unternehmen:


Gar nichts.


In allererster Linie ist Zereo Killer nicht mehr mein Problem. Ich hab’s probiert, ihr habt mich nicht unterstützt, und ich bin gescheitert. Das gebe ich offen und ehrlich zu. Mit der Hilfe der Fans konnte er mich besiegen. Könnte ich ihn besiegen, wenn ich die Fans auf meiner Seite habe? Vielleicht. Vielleicht auch nicht. Vielleicht ist er einfach besser als ich. Das will ich nicht einmal unbedingt ausschließen. Vielleicht könnte ich ihn doch schlagen. Das werden wir nie herausfinden.


Jetzt seid ihr dran. Ich werde genüsslich dabei zusehen, wie ihr alle die Lektion lernt, die ihr längst hättet lernen sollen und können, wenn ihr mir nur geglaubt hättet, und daran zugrunde geht diesen unverwundbaren Zirkus-Freak nicht besiegen zu können. Ich habe ihm damals seine allererste Niederlage verpasst, vor über zehn Jahren, und bei der Anniversary Show hätte ich ihm seine allerletzte Niederlage verpassen können, wenn ihr nur auf meiner Seite gewesen wärt. Aber das wart ihr nicht. Ihr habt eure Entscheidung getroffen. Jetzt müsst ihr damit leben.“


Diebische Freude spiegelt sich auf dem Gesicht des Kanadiers wider. Der zweifache GFCW Heavyweight Champion scheint regelrecht begeistert von der Aussicht zu sein, dass nun jeder das gleiche Leid durchmachen muss wie er selbst vor etwa zwei Jahren, in dem Wissen, dass sie sich das alle hätten ersparen können, wenn sie doch nur auf ihn gehört hätten. Er ist mehr als offensichtlich daran gescheitert, ein besserer Mensch zu werden. Er kann die Welt nicht verbessern, er kann die GFCW nicht zu einem besseren Ort machen, aber er kann sie für alle anderen endlich genauso schlimm machen wie für ihn selbst.


Er hat es nie geschafft, die Niederlage gegen Zereo Killer ganz aus seinem Kopf zu verbannen, doch nun lockt die Aussicht, dass der Rest der Welt sein Leid teilen wird – ob er will oder nicht.


Robert Breads: „Ich bin sicher, ihr habt eine Menge Leute in den Startlöchern, die es mit dem erfolgreichsten und zähsten Wrestler in der Historie des Planeten aufnehmen können. Schließlich habt ihr doch euer großartiges Performance Cen… oh, da war ja was.


Stimmt, den Head Coach habt ihr vergrault, weil ihr ihn in seiner gesamten Amtszeit in einem Job, den er „learning by doing“-mäßig vom ersten Arbeitstag an ohne jede Anleitung bestreiten musste, kein bisschen unterstützt habt. Nicht wahr, Dynamite? Jeder Rookie konnte mir auf der Nase herumtanzen, und mir sagen, dass ich ein schlechter Coach war, und niemand hat je Partei für mich ergriffen. Mir wurde gesagt, ich halte sie zurück, sie wären bereit für das große Spotlight, ich müsse die Rookies von der Leine lassen, ich sei zu konservativ und vorsichtig.


Nun, ich bin zurückgetreten. Ich bin gegangen. Wo sind die ganzen bislang unbekannten Rookies, die ich längst in die Shows hätte lassen sollen, denn nun? Hm? Wo sind sie? Ich sehe keine. Wenn ich so ein schlechter Coach war, hätte Dynamite mich feuern sollen. Wenn ich ein guter Coach war, hätte man mich unterstützen sollen. Stattdessen wurde ich gedemütigt und dazu gezwungen, jemand zu werden, der ich nicht bin. Alles zum Wohle der GFCW.“


Nun, gezwungen wurde er nicht wirklich, eher… dazu animiert. Aber es ist wie so oft bei Robert Breads: Er mag die Tatsachen etwas verdreht sehen, und sein ständiger Irrglaube nicht das zu bekommen was er verdiene steht ihm dabei im Weg die Dinge klar zu erkennen, aber er liegt auch nicht unbedingt daneben.


Robert Breads: „Ich bin gespannt, was ihr versuchen werdet, um den Slackline-Mutanten für drei Sekunden auf der Matte zu halten. Es ist nämlich verdammt nochmal so gut wie unmöglich. Ich muss es wissen, besser als jeder andere, aber Zereo Killer agiert so nahe an der Unbesiegbarkeit wie nur wenige andere in der Geschichte – nicht nur der Geschichte der GFCW, in der Geschichte von Pro-Wrestling. Aber probiert es ruhig. Ihr werdet selbstverständlich allesamt scheitern, aber ich würde zu gerne sehen, wie ihr es ernsthaft versucht. Schickt eure Ellis Diehls, eure Scarecrows, eure…“


In diesem Moment ertönt leise, von weit weg, eine Melodie – es ist der Beginn von „The Ecstasy of Gold“ von DJ 2 Bad, der Entrance Song von Niander Cassidy-Taylor. Er scheint in der Arena selbst zu erklingen, und man kann ihn hier schwach vernehmen. Macht Sinn, wenn man bedenkt, dass dessen Match auf die Hall of Fame folgt. „Canada’s Own“ entlockt das ein Lachen von beinahe kindlicher Freude.


Robert Breads: „Genau, schickt die Jungs von dem Typen, mit dem ihr mich ersetzen wolltet, bis es überraschend für NIEMANDEN in die Hose ging und ihr wieder bei mir angekrochen kamt, dem schlimmsten und furchtbarsten Head Coach, den man sich vorstellen kann. Schickt Kyle Flawless oder wie auch immer NCT den mittlerweile nennt und das Nepotismus-Baby ins Rennen, um Zereo Killer zu stoppen. Wir wissen alle, dass das nichts bringen wird. Es gab immer nur einen Rookie in diesem PC mit genug Potenzial um jemanden wie einen Zereo Killer zu schlagen, und das ist mein Partner Aiden Rotari – jemand, den ich persönlich aus Nordamerika mitgebracht habe, und der nicht vom GFCW Scouting Team entdeckt wurde, um das noch einmal festzuhalten.“


Partner. Wie es scheint, hat Rotari einen Sprung in der Hackordnung gemacht. Keine Rede von „Mentor“ und „Schüler“ mehr, und es erklärt den seltsamen Tonfall von Rotari bei dem Wort „Coach“, den wir vorhin gehört haben.


Robert Breads: „Für euch alle wird 2023 richtig beschissen, glaubt mir. Die Kopfschmerzen, die dieser Hall of Famer euch allen bereiten wird… Viel Spaß mit Zereo Killer, liebe Freunde und Feinde. Ich werde mit bester Laune dabei zusehen, während Aiden und ich… Ach, warum spoilern? Das werdet ihr schon noch sehen, insofern ihr es euch noch nicht denken könnt.


Liebe GFCW Galaxy, ich wünsche euch von ganzem Herzen einen guten Rutsch in das schlimmste Jahr eures Lebens!“




Ein dickes, breites Grinsen ziert das Gesicht von Ask Skógur. Und das auch zurecht. Nicht nur, dass er bei Title Night den ehemaligen GFCW Champion Lionel Jannek besiegen konnte und damit seinen Wald gerettet und offiziell gewonnen hat, zudem ist er auch zum GFCW Rohdiamanten des Jahres 2022 gekürt worden. Eine Auszeichnung, die im vergangenen Jahr der Mann bekommen hat, der aktuell den GFCW Intercontinental Championship hält. Dementsprechend könnte man also sagen, dass die Zukunft sehr rosig aussieht für Ask. Vor allem deshalb, weil er heute Abend in einem Triple Threat Match antreten wird, um potenziell der nächste Herausforderer auf den GFCW Heavyweight Championship zu werden.

Ja… Ask ist zufrieden.


Bei ihm steht Hauptinterviewer der GFCW Mäc Müll und der ist, wie eh und je, bewaffnet mit einem Mikrofon.


Mäc Müll: „Ask! Ersteinmal Gratulation, sowohl zum Sieg bei Title Night als auch zu den zahlreichen Auszeichnungen bei der GFCW Awards! Wie fühlst du dich, nach all dem und vor allem nach deinem ersten Jahr hier in der GFCW?“


Gar keine leichte Frage. Man muss sich ja nur mal bedenken, WAS in diesem Jahr für Ask alles geschehen ist. Folglich muss auch er kurz grübeln, kommt dann aber doch recht schnell zu einem Entschluss.


Ask: „Naja… einfach wars nicht. Ich glaub, ich hätte mir niemals ausmalen können, WAS mich hier alles erwartet. Aus einer ganz großen Herausforderung… irgendwie in der GFCW klarzukommen… wurden viele kleine, die selbst dann immer wieder größer wurden. Holly, der Schlüssel, Jannek… einiges davon habe ich irgendwie hinbekommen, anderes nicht.

Insgesamt aber… habe ich mich glaub ich ganz gut geschlagen. Ich habe nie aufgegeben, immer weitergekämpft und bin an mir selbst gewachsen. Hier steht jetzt ein anderer Ask als noch vor einem Jahr. Und darauf bin ich mächtig stolz.“

Mäc Müll: „Und das ist es doch, worauf es ankommt, oder nicht? Dein Auftritt bei Title Night war sehr beeindruckend und Lionel Jannek zu schlagen, das kann nicht jeder von sich behaupten. Was denkst du über dein Match? War es härter als das gegen Holly?“

Ask: „Mann… du stellst aber auch Fragen. Find darauf mal ne Antwort.“


Ask überlegt kurz, denn diese Frage ist tatsächlich schwer. Schließlich haben ihn beide Männer wohl bisher am meisten geprägt, in seiner Zeit in der GFCW.


Ask: „Gegen Holly musste ich mich selbst beweisen. Ich stand am Abgrund und damit meine ich nicht die Grube, aber ich konnte mich selbst davor retten, wieder in diesen Abgrund der Wut hineinzufallen. Ironisch, nicht? Weil in die Grube bin ich ja gefallen. Aber ich bin als neuer Mensch hinausgetreten. Und das hat mir letztlich den Arsch gegen Jannek gerettet. Dort wäre der alte Ask so oft durchgedreht, was ihm den Sieg und den Wald gekostet hätte. So bizarr das auch klingen mag, aber ohne die ganze Sache mit Holly, hätte ich gegen Jannek verloren. Und der? Der hat mir wohl das härteste Wrestling-Match gegeben, was ich bisher hatte … und wahrscheinlich in langer Zeit auch haben werde.“


Wieder denkt Ask kurz nach.


Ask: „Und… naja, so richtig grün ist der mir auch immer noch nicht, aber ich denke der ist kein schlechter Mensch, wenn er will. Sicher, der hat mich durch die Hölle bis zu Title Night gejagt, aber auch durch ihn, habe ich jetzt die nächste Stufe erreicht. Auch ohne ihn, wäre ich heute nicht der, der ich bin.“

Mäc Müll: „… vielleicht, der nächste GFCW Champion?“


Ask muss jetzt selber lachen, was ihn etwas aus seinen Gedanken herausreißt.


Ask: „HA. Ganz ehrlich, Mann? Ich bin schon froh in dem Match zu stehen. Diese Luna hat ja voll den Knall, aber wird wohl ganz cool mal gegen die anzutreten und Alex… ja den kenn ich ja schon, aber im Ring standen wir auch noch nicht zusammen. Alleine für diese Chance, bin ich schon dankbar. Und vor allem, dass es endlich mal nicht um mein Leben oder meinen Wald oder sowas geht.

Ehm…

Ist irgendwas?“


Ask schaut Müll verdutzt an, denn der scheint mit seinen Augen nun vielmehr HINTER Ask zu blicken, als seinem Interviewgast in die Augen. Und das hat einen Grund, den Ask auch prompt herausfindet, als er sich umdreht.


Und dabei sieht er… Alex Ricks.


Mit den Händen hinter dem Rücken steht er direkt an der Wand und wäre er auch nur ein My lässiger, so würde er wohl daran anlehnen. Tut er allerdings nicht. Er steht einfach nur im Abseits und hört sich die Worte seines heutigen Gegners an. Er hat gar nicht vor zu stören, seine Anwesenheit scheint purer Zufall zu sein, zumindest meint man hinter seinem Rücken eine Wasserflasche in seinen Händen erkennen zu können, vermutlich gerade vom Catering. Aber jetzt ist er hier. Jetzt wurde er bemerkt. Jetzt muss er agieren. Mit leerem Blick in Richtung Ask.


Alex: „Die Parallelität zu Thomas ist nicht von der Hand zu weisen.“


Er schnauft. Dann geht er einen Schritt auf den Waldmenschen zu.


Alex: „Den Erfolg darin zu sehen, Teil des Kampfes zu sein anstatt ihn zu gewinnen. Der Erfolg gegen Lionel Jannek, der neue Pfade ermöglicht. Bescheidenheit als Kennzeichen...“


Er spricht eher vor sich hin als wirklich zu Ask. Dann aber bleibt er vor ihm stehen. Er schaut ihn an. Die Augenlider scheinen halb zuzufallen und trotzdem. Er hat Ask im Visier. Mustert ihn.


Alex: „Nun, Ask Skogur, du bist der Rohdiamant des Jahres. Die Zeit der Bescheidenheit ist vorbei. Es ist deine Aufgabe zu beweisen, dass dieser Preis keine Blendung durch den Sieg gegen Lionel war.“


Er geht noch einen Schritt weiter auf seinen heutigen Gegner zu. So provokant diese Worte auch klingen könnten, sie tun es nicht. Alex redet einfach mit einem nicht mehr neuen Neuling.


Alex: „Heute Abend ist ein Test, Ask Skogur. Für dich. Für Luna. Aiden und Desmond haben ihn nicht bestanden. Wirst du es?“


Ask wirkt mittlerweile eine Spur ernster als zuvor. Wie er selbst schon gesagt hat, kennt er Alex bereits und auch wenn ihre erste Begegnung nicht ganz optimal lief, respektiert Ask Ricks natürlich.


Ask: „Tests waren nie meine Stärke. Oder glaubst du ich bin raus in den Wald, weil ich bei allen Tests in meinem Leben gut bestanden habe?“


Nun lächelt Ask wieder, reißt sich aber kurz darauf wieder zusammen, um nach diesem – mehr oder weniger gelungenen „Spaß“ – wieder ernst zu sein.


Ask: „Ich weiß nicht, vielleicht ists falsch rübergekommen, vielleicht hab ich mich falsch ausgedrückt… aber natürlich WILL ich heute gewinnen. Wär schon cool bald der große Champ zu sein, wie Keek es auch war. Aber ich hab mittlerweile gemerkt, dass ich mich nicht zu sehr in irgendwas verrennen sollte. Das ging bisher meistens übel aus. Also geh ich es ganz langsam an. Und mit Köpfchen.“


Ask hebt seinen Finger an den Kopf und tippt ganz leicht dagegen, als würde er mit dieser Geste nochmal seine letzten Worte unterstreichen wollen.


Ask: „Jedenfalls… weiß ich, dass das heute auch ein verdammt hartes Match werden wird. Da mach ich mir nichts vor. Aber ich freu mich drauf. Gegen Luna anzutreten und gegen dich anzutreten. Und mein Ziel ist natürlich der Sieg. Also, ja… ich weiß nicht, ob ich den Test bestehe, aber ich werde es zumindest versuchen.“


Ricks behält seinen heutigen Gegner weiter im Auge. Die Ähnlichkeiten zu seinem Mentee sind nicht von der Hand zu weisen. Die Bescheidenheit. Der Optimismus. Ricks schaut ihm in die Augen. Versucht vielleicht noch etwas darin herauszulesen.

Dann schnauft er.


Alex: „Du triffst auf den besten Kämpfer von German Fantasy Championship Wrestling, Ask Skogur. Wir werden sehen, ob du und deine Bescheidenheit heute bestehen können. Thomas kann es. Nur nicht gegen Luna. Zeit für dich zu zeigen, dass du wirklich weiter bist. Auch wenn ich dich aufhalten werde.“


Sagt er mit einer Bestimmtheit und Absolutheit in der Stimme, dass es gar kein Zweifel daran geben kann, dass er Ask heute NICHT besiegen wird. Doch trotzdem…das ist keine Provokation. Das ist Alex Ricks’s wiedergewonnenes Selbstvertrauen.

Und dann streckt er Ask eine Hand entgegen.


Alex: „Das ist nur eine logische Konsequenz.“


Ask schaut Alex entgegen. Er versteht, dass das keine Provokation ist. So viel hat er mittlerweile verstanden. Ganz im Gegenteil, er ist sogar ein klein wenig stolz, dass ihm diese Art von „Respekt“ entgegengebracht wird.


Ask: „Sehr gut, denn genau das sind die Wrestler, gegen die ich antreten will. Die Besten der Besten. Nun dann, wir sehen uns im Ring. Ich freu mich drauf.“


Ask zögert nicht wirklich und schlägt ein. Er behält den Blickkontakt bei, bis der Handshake vollzogen ist. Anschließend trennen sich die Wege von Ask Skógur und Alex Ricks wieder.


Fürs Erste.


Tag Team-Match:

OnlyFriends (Kyle Douglas & Kyd Flawless) vs. Crusher & Destroyer

Referee: Karo Herzog

Crusher und Destroyer stehen bereits im Ring.



ZOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOORRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRNNN




Der 80er Jahre Banger Everybody wants to rule the World von der Kapelle Tears for Fears dröhnt aus den Boxen. Auf dem Titantron wird folgendes Logo eingeblendet:



Die Zuschauer pfeifen Kyle und kyd aus, die nun gerade am Entrance erscheinen. Im Schlepptau sind selbstverständlich auch die restlichen CoW-Mitglieder. Niander in klassischer Südstaaten-Gaderobe und der Gigant Maurice folgen dem Tag Team mit etwas Abstand zum Ring. „Mr. Unpinnable“ Kyle Douglas trägt seine üblichen Ringerklamotten, darüber hat er sich seine Olympioniken-Jacke des kanadischen Teams umgeworfen.



ONLYFRIENDS! SUCK!


ONLYFRIENDS! SUCK!


ONLYFRIENDS! SUCK!


DING DING DING


Im Ring beginnen Destroyer und Kyle. Niemand scheint so wirklich den ersten Schlag setzen zu wollen. Ob man da jetzt dem einen oder dem anderen Vorsicht oder eine gewisse Arroganz attestieren will, bleibt den Zuschauer*innen überlassen. Die Attacken, die gefahren werden ähneln mehr einem Abtasten in einem MMA-Kampf, als in einem Pro-Wrestling Match.


NCT: „Was soll die Scheiße, Kyle. Jetzt mach die Witzfigur fertig.“

Kyd: „Hey, Kyle. Lass mich ran!“


Etwas gelangweilt nimmt Douglas die Anforderungen zur Kenntnis, übergt noch kurz und klatscht dann mit Flawless ab.


Frühe Phase des Matches


Flawless attackiert seinen Gegner direkt mit einem Flying Dropkick. Der Zerstörer geht zu Boden.

Danach macht Flawless mit seinen vielen Highflying-Aktionen beeindruckend weiter und lässt Destroyer kaum Luft zum Atmen.


Weiterer Verlauf


Kyd Flawless demonstriert in diesem Match seine Kraft und dass er immer einen Schritt schneller als sein Gegner ist. Er lässt Destroyer auch einmal mit Crusher wechseln, nur um auch Crusher zu dominieren und vorzuführen. Kyle langweilt sich draußen derweil zu Boden und auch die Zuschauenden werden hier keine 5 oder 6 Sterne für dieses Match bewerten.


Spätphase des Matches


NCT und Maurice werden mittlerweile etwas ungeduldig und wollen Flawless zwingen, dass dieser nun auch mal Kyle einwechseln sollte. Doch Nada, NO, Niente. Flawless zieht sein Ding durch. Akrobatische und perfekte Aktionen, soweit das Auge reicht. Eine Show gegen völlig überforderte Gegner. Ein Mann der sich scheinbar unbedingt beweisen soll. Das ist alles, aber sicher kein TAG TEAM-Match.


Finish


Sven: „Also so langsam….Kyd.“

Pete: „…Könnte er mal den Sack zumachen.“


Gesagt. Getan. Crusher liegt nun benebelt in der Ringmitte. Flawless steht auf dem obersten Seil, macht sein finales Zeichen…..


STARSCREAM!


Der 630 Grad Splash findet perfekt sein Ziel. Der Destroyer will scheinbar auch gar nicht seinem Partner helfen, er hat genug für Heute.


Karo Herzog geht runter und zählt das Cover


1……………..


2………………..


3.


Sieger des Matches durch Pinfall: The ONLYFRIENDS!




Der Spieß kann umgedreht werden.


Alex Ricks steht zum Interview bereit. Wie versprochen. Selten genug dass es passiert. Noch seltener, wenn er an einem Abend selber in einem Match steht, doch offensichtlich ist Mäc Müll nach dem Gespräch mit Ask neugierig geworden. Der Hall of Famer steht auch direkt einsatzbereit neben Ricks, hat das Mikro bereits im Anschlag und richtet den Anzug mit einer knappen Schulterdrehung.


Mäc Müll: „Liebe GFCW Galaxy, Alex Ricks. Alex, danke, dass du dir noch einmal die Zeit genommen hast, wie du es ja vorhin meintest.“


Keine Reaktion des Mathematikers, der einfach nur zum Boden vor sich schaut und gedanklich womöglich bereits die Sekunden zählt, die er in diesem Moment vergeudet und lieber in seine Vorbereitung, auch bekannt als Dartspielen, stecken könnte. Sein Auftreten zuvor sprach aber bereits eine deutliche Sprache. Alex wirkt wieder befreiter. Das Protokoll liegt hinter ihm. Eben weil er allerdings keine Reaktion von sich gibt, macht Mäc Müll direkt weiter. Der kennt die Verhaltenseigenheiten des Schatten mittlerweile auch bestens und wartet gar nicht erst auf irgendeine Reaktion.


Mäc Müll: „Alex, bevor ich auf das Protokoll zu spre...“

Alex: „Es wurde alles gesagt.“


Dabei schaut er nicht einmal auf. In seiner Stimme liegt keine Wut, keine Trauer, kein Nichts. Vielleicht ein Hauch von Müdigkeit. Dieser Satz wird einfach schnell, eisklar und -kalt herausgeschossen. So, dass danach nur ein kurzer, kalter Wind der unangenehmen Stille durch das Segment weht, bis Ricks schnauft. So wird Mäc wieder aus seiner Verdutztheit gerissen und er nimmt das Mikrofon zurück zu sich.


Mäc Müll: „Nun...gut...wie auch immer, ich würde gerne noch einmal auf dein Gespräch mit Ask zu sprechen kommen. Auf die Möglichkeit eines Sieges für dich am heutigen Abend. Wir wissen alle, was das bedeuten würde. Es wäre ...“


???: „Eine logische Konsequenz.“


Und da steht er. Da stehen sie. So, wie wenn man bei nächtlicher Stunde vor dem Spiegel steht und drei mal leise „Ricksenburg“ haucht. Wie man es nicht anders von ihnen erwartet, nicken sie sich respektierend zu. Natürlich blickt Alex auf den goldenen Titelgürtel, den Antoine um seine Hüften trägt und nickt dann erneut, diesmal nicht respektierend, sondern gratulierend. Was nach nicht viel aussieht, ist aber quasi das Alex Ricks'sche Äquvivalent einer innigen Umarmung und sonstigen Liebkosungen. Sogar ein Zucken der Mundwinkel meint man erkennen zu können.


Antoine: „Mac, du hast einen fantastischen Job mit diesem Interview gemacht und dieser Job ist nun erledigt, denn hier sind die schnellen und für dich vollkommen ausreichenden Antworten: Alex ist ein großartiger Wrestler. Er wird dieses Match heute Abend gewinnen und zwar ohne große Probleme. Dann wird er gegen mich bei Doom's Night antreten und der beste Wrestler aller Zeiten wird gegen den zweitbesten Wrestler aller Zeiten antreten in einem Kampf, welcher epische Ausmaße annehmen wird. Zufrieden? Ja, gut. Verbrauche nun an anderen Stellen Sauerstoff.“


Na ja, zumindest kann man sagen, dass es der Reporter ja nicht anders kennt. Dementsprechend weiß er auch, dass das kein Vorschlag von Antoine war, sondern das klare Zeichen zu gehen und er beugt sich dem auch.


Antoine: „Alex. Es freut mich dich hier an dieser Stelle treffen zu können.“


Der Rekordchampion trägt seinen Gürtel brav und artig um seine Hüften und trägt generell sein Ring-Gear. Ricks hat seinen Blick nicht von ihm abgelassen. Der Abgang Mäc Mülls war ihm…egal.


Antoine: „Ich war gerade auf dem Weg zum Ring, um meinen großartigen Triumph zu zelebrieren und dachte ich, ich mache kurz einen Abstecher zu dir, nachdem ich ja von deinen Plänen zuvor hörte.“


Man ist sich grün im Hause Ricksenburg, das sieht man den beiden Männern auf jeden Fall an. Bei Antoine kann man es sehr deutlich in der Mimik und Gestik herauslesen, bei Alex muss man schon genauer hingucken, aber das kennt man ja so.


Antoine: „Der Grund warum ich hier bin ist, dass ich mir den Kampf heute mit großer Freude anschauen werde. Dass du diesen Kampf gewinnen wirst, steht außer Frage, dementsprechend blicke ich in freudiger Erwartung auf Doom's Night. Als wir vor einigen Wochen bei War Evening gegeneinander antraten, da muss ich dir ganz ehrlich sagen, dass es in mir wieder etwas ausgelöst hat, was ich schon länger nicht empfand. Die gesamte Welt weiß, dass ich der beste Wrestler aller Zeiten bin. Den Beweis trage ich um meine Hüften und er steht in allen Geschichtsbüchern auf diesem Planeten. Du, Alex, du bist einer der wenigen Menschen auf besagtem Planeten, welcher zumindest an guten Tagen an meinem Niveau kratzt.“


Auch wenn das ein Lob gewesen sein soll, klang es nicht unbedingt danach. Aber auch das kennt man so im Hause Ricksenburg, so funktioniert diese etwas eigene Beziehung eben.


Antoine: „Natürlich habe ich auch deinen Kampf bei Title Night gesehen. Du hast dich äußerst gut geschlagen, aber anders erwartet man das auch nicht von dir. Und war es nicht äußerst poetisch, dass du im ersten Match des Abends standest, ich im letzten und wir unser Match auf die gleiche Art und Weise beendet haben und damit als Sieger hervorgingen?“


Der Rekord-Kaiser lächelt. Tatsächlich haben sowohl Alex, als auch Antoine ihre Gegner per Aufgabegriff in die Bewusstlosigkeit getrieben. Und auch wenn Antoine das als poetisch betitelt, so ist es, wenn man die komplette Ricksenburg-Geschichte ganz genau kennt, eine Sache, welche Antoine ein ums andere Mal mit Alex gemacht hat, frei nach dem Motto: „Alles was du kannst, kann ich noch viel besser.“ In der Vergangenheit nutzte er dafür vor allem Moves von Alex und beendete damit sogar Matches, so lange, bis Alex sie selbst nicht mehr nutzte, jetzt sind es eben Matchenden.

.

.

.

Alex schnauft.

Es hätte keinen Sinn gehabt die ausufernde Begrüßung des Champions zu unterbrechen, das weiß er. Er kennt Antoine wie kein Zweiter und wie keinen Zweiten. Er behält Schwanenburg die gesamte Zeit über im Blick…bis Antoine fertig ist. Dann wandert der Blick zum Gold.


Alex: „Du hast alles erreicht, Antoine.“


Die Stimme ist ruhig, aber nicht mit gefüllt mit der üblichen Kälte. Es schwingt tatsächlich ein leichter Hauch von Sentimentalität mit. Ein fragwürdiges Wort zur Beschreibung des Mathematikers. Er schließt kurz die Augen und schaut dem Champion wieder ins Gesicht.


Alex: „Sinus und Kosinus, Antoine. Wie lange unsere Karrieren auch gehen…ist egal. Ein Auf, ein Ab und wieder und wieder begegnen wir uns. Im Sommer. Im Winter. Der Einheitskreis von German Fantasy Championship Wrestling startet den nächsten Zyklus und mit all den Abgängen und all den Änderungen…“


Jetzt bricht die Fassade endgültig. Die Mundwinkel wackeln. Nach oben.


Alex: „Ricksenburg ist ewig.“


Der Mathematiker geht einen Schritt auf seinen großen Freuvalen zu, doch sein Blick wechselt wieder. Hin zum Gürtel.


Alex: „Das Gold hat dir schon immer mehr bedeutet als mir, Antoine. Mir geht es um den Wettkampf.“


Das „Lächeln“ ist wieder verschwunden, der Blick auf die Goldplatte ist leer, in der Pracht des Titelgürtels spiegelt sich die emotionslose Miene des Schatten.


Alex: „Klug von dir, dir den Kampf heute anzuschauen, Antoine. Denn bei Doom’s Night werde ich nicht im ersten Kampf stehen.“


Eine Warnung?


Antoine: „Ich weiß. Ich weiß. Der Unterschied zwischen dir und mir war schon immer, dass ich durch sportliche Erfolge auch deutlich nachweisen kann, dass ich der beste Wettkämpfer aller Zeiten bin.“


Sticheln gegen Alex Ricks, das muss bei Antoine sein. Seine Mundwinkel ziehen nach oben.


Antoine: „Ich schlug in meiner Karriere unzählig viele fantastische Wrestler. Jeden einzelnen schlug ich auf ihrem jeweiligen Zenit. Nachdem ich sie schlug, konnte keiner von ihnen jemals wieder auf ein ähnliches Niveau kommen. Daher ist es für mich absolut uninteressant mehrfach gegen die gleichen Personen anzutreten. Bei dir jedoch, Alex, ist das natürlich anders. Denn im Gegensatz zu all' den anderen dort draußen weiß ich, dass du, ganz genau wie ich, deinen Zenit nicht erreicht hast. Menschen wie wir, wir werden niemals unseren Zenit erreichen. Warum? Wir, Alex, wir, entwickeln uns steig weiter. Daher messe ich mich auch gerne immer und immer wieder mit dir. Und ich freue mich darauf, das bei Doom's Night erneut zu tun.“


Die Rekord-Hand des Rekord-Champs wird ausgestreckt. Ein sanftes Lächeln blitzt durch den Bart. Auch Alex wird ein Lächeln abgerungen. Er nimmt den Händedruck an.


Alex: „Ricksenburg...“

Antoine: „...ist ewig.“


FADE OUT



In der ersten Show des Jahres 2023 wurde schon sehr oft in den Backstagebereich geschalten, auch just in diesem Augenblick erhält die Regie wieder genau diese Anweisung.

Man sieht einen unsicheren MacMüll, der nicht allein zu sein scheint. Es sieht schon fast so aus, als könne er sein leichtes Kopfschütteln nicht verstecken. Als sich ein wenig der Blickwinkel ändert sieht man, dass sich „The Legend, that never dies“ Mike MacKenzie aka Zereo Killer bei ihm befindet.


MacMüll: „Ja, liebe Leute, ich bin genauso überrascht wie ihr, in vielerlei Hinsichten. Zereo Killers neues Ich und auch die Tatsache, dass er mich hierher zitiert hat.“


Etwas ängstlich schaut er schon drein, der gute GFCW Mitarbeiter.


MacMüll: „Also Mike, was kann ich für dich tun?“


Herablassend blickt er auf seinen Hall of Fame – Kollegen hinab und verdreht die Augen, als er ihm das Mikrofon entreißt.


Zereo Killer: „Eigentlich brauch ich nur das…“


Mit einer Handbewegung deutet er an, dass Mülli sich verduften soll und dieser macht genau das. MacKenzies Blick richtet sich direkt auf die Kamera, die auf ihn gerichtet ist.


Zereo Killer: „Ich hatte nun Zeit, um mir Gedanken zu machen, was Morbeus alles sagte. Ob er mein neues Ich – genauso wie alle anderen – akzeptiert oder nicht, ist mir egal, doch an eine Sache haben sich dennoch meine Gedanken manifestiert:

Morbeus benötigt Hilfe von mir? Ernsthaft?“


Der ehemalige Mr. #ISGI muss seinen Monolog kurz unterbrechen, da er sich ein Lachen absolut nicht verkneifen kann, ehe er im Anschluss wieder fortfährt.


Zereo Killer: „Eigentlich könnte es mir am Arsch vorbei gehen, was bei ihm so ab geht. Ich kenne ihn ja nicht mal gut, aber so weit ich weiß, ist einer von denen, mit denen er Probleme hat, ein Verwandter? Pff, wie genau, da hab ich echt nicht aufgepasst. Ist ja auch egal… Fakt ist… Morbeus, du kriegst deine Hilfe von mir!“


Seine Miene wird noch finsterer und ohne mit der Wimper zu zucken, starrt er weiterhin in die Kamera. Ja, man kann seinen Worten Glauben schenken, er wirkt sehr entschlossen und fokussiert.


Zereo Killer: „Und weißt du auch warum ich dir helfe?

Weil es um Familienmitglieder geht!

Ich befinde mich grade in dem Prozess, dass ich mit all meinen Familienmitgliedern abrechne. Egal ob es mein Bruder ist, den ich heute vernichtet habe, sodass er nie wieder einen Fuß in meine GFCW setzt!

Desweiteren habe ich meine Tochter Lara aus unserem Anwesen geschmissen! Mir egal ob sie in der Gosse verreckt oder nicht!

Luke habe ich angezeigt wegen den Geschehnissen bei GFCW Title Nighst 2021, der Prozess ist in vollem Gange!

All meinen Cousins, Neffen, Onkel, Tanten, und so weiter, mit allen habe ich den Kontakt abgebrochen, da eh alle nur scharf aufs Geld sind.

Auch Freunde werde ich noch aussortieren!“


Wow, praktisch in einem Nebensatz erwähnte er, dass er Lara rausgeschmissen und Luke angezeigt? Unglaublich…


Als er nur die Namen seiner Kinder erwähnt kann man erkennen, wie in ihm die Wut steigt.


Zereo Killer: „Ich höre eure Buhrufe, doch ich kann sie nicht verstehen…

Mein ganzes Leben lang wurde ich nur ausgenutzt, von euch Fans, von Freunden, von der Familie! Ich sags noch mal, damit ist Schluss!

Und genau darum helfe ich dir, Raymond Morbeus Douglas:

Ich werde dir eine Teillast abnehmen, indem ich dir helfe, diesen Teil deiner Familie, die in der GFCW ihr Unwesen treibt, loszuwerden!

Und wer weiß? Vielleicht kannst du mich dann besser verstehen?Mal sehen, was wir machen werden, lass dir was einfallen, ich bin da.“


Anschließend lässt er das Mikrofon fallen und zieht von dannen.