Wir
schreiben den zweiten September 2017. Dieser eine Tag hätte
ein schöner Tag werden können. Zur Nachmittagszeit
herrscht reger Verkehr, viele Menschen laufen hektisch durch die
Gegend, denn so langsam beginnt die Zeit, in der die Ersten von
der Arbeit sich auf den Nachhauseweg machen. Inmitten dieser
Menschenmenge sticht ein junges Mädchen hervor, welches ihre
Aufmerksamkeit beinahe voll und ganz ihrem Smartphone widmet.
Wild drückt sie auf dem Display herum. Vermutlich schreibt
sie gerade mit ihren Freundinnen per Whattsapp, verschickt
lustige Snapchat Bilder, oder schaut sich eventuell ein paar
Jungs auf Facebook an, was auch immer junge Mädchen in
diesem Alter so machen! Doch dann wäre es fast passiert,
dass sie von einem Auto überfahren wurde! Kaum bis fast gar
nicht achtet das junge Mädchen auf ihre Umgebung, auf das,
was sich vor ihren Augen abspielt, lediglich das Hupen des
Fahrzeugs hat sie in die Realität zurückgeholt!
Verdammt, die Ampel war tatsächlich rot! Sie hat nicht mal
richtig gemerkt, dass sie am Ende der Straße angekommen
ist, dass es eine Straße zu überqueren gilt.
Mädchen:
„Hoffentlich kommen all meine Freundinnen zu meiner
morgigen Geburtstagsparty.“
Längst
ist das Auto vorbeigefahren, die Ampel endlich auf grün. Nun
geht sie drüber, immer noch ständig auf das Smartphone
starrend. Plötzlich klingelt ihr Telefon.
Mädchen:
„Hallo Papa! Kann ich dich gleich zurückrufen? Ich
erwarte einen Anruf!“
Einige
Sekunden vergehen. Das Mädchen mit den langen, blonden
Haaren gestikuliert wild mit ihren Händen und redet weiter.
Mädchen:
„Ach Papa! Nein, es geht nicht um den Jungen, das ist
läääääängst wieder Geschichte! Ich
warte einen Anruf von einer Schulfreundin, ob sie morgen zur
Party kommen kann oder nicht.“
Wieder
verstreichen ein paar Momente.
Mädchen:
„Ich muss auflegen, es ist jemand Wichtiges auf der anderen
Leitung!“
Ach
ja, das waren doch noch Zeiten, als Mama und Papa die Wichtigsten
im Leben deren Kinder waren. Die Zeit vergeht so schnell, sie
werden so schnell groß, und nun sind natürlich ihre
Freundinnen die Wichtigsten.
Mädchen:
„Hi!“
Spricht
sie euphorisch ins Telefon und geht weiter die Straße lang.
Mädchen:
„Kannst du dann morgen kommen? Ich hoffe doch schon, oder?
Es wird eine Riesenparty zu meinem vierzehnten Geburtstag! Papa
hat auch versprochen, dass er uns dann alleine lässt!“
Im
Anschluss grinst sie frech und witzelt noch ein wenig mit ihrer
Freundin weiter. Dann ein kleiner Luftsprung, ein Freudensprung.
Mädchen:
„Echt? Mega! Ja, nimm ihn auch mit! Der ist echt süß!“
Es
wird weiter euphorisch diskutiert und gelacht. Dasselbe Spielchen
wie zuvor. Es wird weder vernünftig auf die Straße
geachtet, noch auf die Menschen, die ihr entgegenkommen, noch auf
den Verkehr, geschweige denn die Straßenkreuzung, die sich
wenige Meter vor ihr befindet!
Die
Ampel steht auf abermals auf rot, die Männer und Frauen
bleiben stehen, denn der Gegenverkehr hat nun Vorrang. Das
Mädchen telefoniert weiter. Sie geht tatsächlich über
die Straße! Plötzlich rennt ein Mann von der
gegenüberliegenden Straße los!
Mann:
„Halt! Verdammt nochmal!“
Es
geht alles so schnell! Man hört die Reifen quietschen.
Sie
lässt das Handy fallen.
Sie
sieht ihr junges Leben an sich vorbeiziehen!
Doch
dann ist es der Mann, der über die rote Ampel rennt und mit
einem Hechtsprung das Mädchen aus der Schusslinie zieht!
Das
Auto fährt über das Handy, kommt nach dem Zebrastreifen
zum Stillstand.
Alles
blickt auf das kleine Mädchen und den Mann, der sie gerettet
hat.
Sie
sitzen auf dem Gehsteigrand, ihre Unterarme sind von Schürfwunden
gezeichnet.
Mit
einem sorgenvollen Blick schaut er das Mädchen an.
Der
Fahrer steigt aus dem Auto aus, will auch nach den beiden
Personen sehen.
Lionel
Jannek: „Bist du okay?“
Fragt
er das Mädchen, das er gerade gerettet hat, bevor die Szene
endet.
Wir
befinden uns – so genau lässt sich das nicht
herausfinden – am Anfang der aktuellen oder am Ende der
letzten War Evening und bekommen dank Kamera und Mikrofon
hautnahe Einblicke, wie selbst die liebsten Menschen sich
einander zanken können.
???:
„Du hättest nicht so einen Bullshit abziehen sollen!
Du weißt, dass ich für dich da bin, aber du musst dann
auch wollen!“ ???: „ICH?!
Du bist doch Mister Hochtrabend und Hochgelobt!“
Die
Kamera zoomt ein bisschen und zu erkennen sind: Brüder. UM
genau zu sein Daniel, jener der als erster sprach, und dann eben
auch Lonesome Tyler, der gerade sehr unlonesome ist. Und dessen
Knöchel gerade von Daniel verpackt wird, ein wenig fester
als nötig, aber Tyler scheint da tatsächlich Aua zu
haben. Daniel ist und bleibt unzufrieden über den Hergang
der Niederlage.
Daniel: „Na
hör mal! Bisher haben wir meist so agiert, dass ich
angefangen habe und du dann aufdrehen konntest, was ja meist auch
geklappt hat. Nun läuft es mal umgekehrt und gleich soll ich
schuld sein? Nee, Bruder. So nicht!“ Tyler:
„Ach? Hast Du gerade nicht mir die Schuld gegeben, nur weil
mein Ehrgefühl es nicht zulässt, die weiße Fahne
zu hissen? Ich habe einmal gesagt ‚Bis zum letzten Korn‘
und dazu stehe ich!“
Daniel
schüttelt den Kopf und zieht ein wenig fester an der
anzulegenden Bandage, was den Bruder seufzen lässt.
Daniel:
„Das letzte Körnchen war in dem Moment aber schon weg,
Tyler. Dad hätte das stoppen sollen. Und wir hätten
eine Lösung gefunden.“ Tyler:
„Eine Lösung? Wie sollte die denn aussehen? Eingriff
durch nackte Frauen?“
Nun
hebt Daniel auch mal den Kopf und sieht den kleinen Bruder, der
eigentlich der Große ist, eindringlich an.
Daniel:
„Rede nicht so einen Bullshit. Wenn es zuende ist, ist es
das. Dad hat gesagt, du sollst dich jetzt schonen. Und das wirst
Du tun, dafür sorge ich.“
Was ist hier nur los? Wieso diese
Heat zwischen den beiden Brüdern? Oder ist das das eben
Standard-Geplänkel zwischen zwei Brüdern, wie es in
jeder Familie vorkommt? Für den Augenblick kommen wir hier
nicht weiter, besonders deswegen, weil mit einem Male Jason
Crutch dort steht. Der GFCW-Heavyweight-Champion hat die
Sporttasche geschultert und trägt noch zivil, sprich also
eine gewöhnliche Jeans und darüber eine, wie man so
schön sagt, „Übergangsjacke“, die wunderbar
in den Herbst passt. Auf der Nasenspitze ruht die schwarz
verspiegelte Sonnenbrille. Crutch lächelt. Er scheint nichts
von dem Disput der beiden Brüder mitbekommen zu haben.
Jason Crutch:
„Guten Morgen, Jungs.“
Schweigen von Daniel. Tyler
erzwingt sich zumindest ein gemurmeltes „Morgen“ –
wenn man das richtig verstehen konnte. Crutch legt seine
Sporttasche ab, nimmt die Sonnenbrille ab.
Jason Crutch:
„Na, wieso so sauertöpferisch? Es ist doch ein Morgen
zum Sonneputzen, findet ihr nicht auch?“
Er grinst breit, öffnet die
Sporrttasche – und holt das Objekt der Begierde heraus: den
GFCW-Heavyweight-Championgürtel! Mit leuchtenden Augen
begutachtet er das gute Stück. Fast möchte man glauben,
das Gold schimmert sich in seinen Augen wider. Dann gibt es einen
Kuss auf die Platte.
Der immer
noch griesgrämisch dreinblickende Tyler mustert den
Championgürtel in den Händen des Raging Protection Crew
Kollegen. Und das scheint ihn auf eine wunderbare Idee zu
bringen!
Tyler: „Sag
mal, Jayjay….“
Tyler
weiß genau, dass Jason diese Ansprache in etwa so mag wie
der Verfasser Erbsensuppe. Aber Tyler fiel gerade nichts Besseres
ein. Also humpelt der Tylermaniac noch leicht zum Titel und
schaut sich das Gold mal genauer an – so viele
Gelegenheiten hat der Mittdreißiger hierzu ja noch nicht
gehabt.
Tyler: „Du hast
ja mal gesagt, ist noch nicht mal lange her, dass Du das Ding
hier auch gegen die sogenannten kleinen Leute verteidigen
würdest. Dr. Dick oder so. Aber dann auch gegen
mich?“
Tyler sieht mit
einem kurzen Blick zu Jason, dass er vielleicht ein wenig genauer
ausführen sollte, warum, wieso und weshalb. Denn JC wird
hellhörig, stellt das Auspacken seiner Sporttasche ein,
guckt aber Tyler nicht an. Hat er sich totgestellt?
Tyler:
„Weißt du…ich bin so lange im Business und
habe viele Träume gehabt, als ich anfing. Aber dieses Gold,
das ist vielleicht ein unerfüllbarer. Wie unerfüllbar,
würde ich gerne ergründen – mit Dir im Ring. Ich
verspreche saubere Arbeit und das BESTE, was ich zu leisten
imstande bin. Ich….“
Tyler
hält kurz inne, weil Crutch an ihm vorbei zu Daniel sieht,
dessen Miene sich rapide verfinstert hat, seit Tyler seine
Hirngespinste offenbarte.
Jason
Crutch: „Was ist denn mit ihm?“
fragt
Jason just in dem Moment, als Daniel schon auf dem Absatz kehrt
machen will, dann aber doch noch einen Moment wartet.
Tyler:
„Ach….er zweifelt an meinem Nutzen für’s
Team. Ich würde ihm gerne das Gegenteil beweisen, aber stoße
ihn damit offenbar vor den Kopf.“
RUMMS!
Das
war im Übrigen die Tür, die Daniel hinter sich
geschlossen hat. Tyler und der Begründer der Crutch-o-Mania
sind nun allein. Tyler bewegt sich – ohne Hinken –
noch ein wenig durch den Raum und scheint, auf die Zähne
beißend, seinen „guten Zustand“ beweisen zu
wollen.
Tyler:
„Also?“
Crutch
blickt immer noch besorgt auf die Tür, durch die Daniel
gerade abgerauscht ist.
Jason Crutch:
„Unabhängig davon, dass mir nicht gefällt, dass
ihr so auseinander geht…“
Ihm kann das nicht schmecken. Die
Raging Protection Crew sollte sich stets als Einheit
präsentieren. Ja, sie treten nicht ständig und
permanent gemeinsam auf. Das, was sie während der Geschichte
mit der Domination und Player gebildet haben, ist ein
Zusammenschluss, der sich im Fall der Fälle den Rücken
stärkt, um gegen hinterhältige Attacken gefeit zu sein.
Sie frühstücken nicht immer miteinander, sie erzählen
sich nicht gegenseitig Horrorgeschichten am Lagerfeuer und sie
gucken auch nicht (immer) gemeinsam die neuesten Walking Dead
Folgen. Aber immerhin verstehen sie sich fast blind. Dass hier
eine Spannung zwischen Daniel und Tyler herrscht, passt JC gar
nicht in den Kram. Aber hier und jetzt ist nicht der Ort, um
darüber zu sprechen. Denn es steht eine Herausforderung im
Raum…und deswegen wendet sich JC nun Tyler zu, blickt ihn
aber ebenso ernst an.
Jason Crutch:
„Du hast recht. In der letzten Show konnten alle Zeuge
davon werden, wie ernst es mir damit ist, als ich als Champion
Michael Payne herausgefordert habe. Schon da habe ich gesagt,
dass es mir nicht einleuchtet, wieso Michael Payne stets
übersehen wurde, als es darum ging, einen No 1 Contender auf
das große Gold zu finden.“
Crutch lächelt etwas, und fast
wirkt es erzwungen. Er hält den Championgurt in Händen,
starrt ihn an, wirkt fast abwesend. Und dann sieht er Tyler an.
Jason Crutch:
„Aber was mir durchaus einen Strich durch die Rechnung
machen kann, bei Title Nights ein faires Match voller Respekt
füreinander gegen Michael Payne zu bestreiten, ist, dass ich
diesen Titel vorher schon verliere. Denn was ich gesagt habe,
gilt nach wie vor: Ich verteidige den Titel gegen jedermann, ob
GFCW oder nicht, auch diejenigen, die vielleicht immer wieder
übergangen worden sind.“
Er tritt einen Schritt näher
an Tyler heran – und er lächelt. Es ist so ein
respektvolles Lächeln, das sagt: „Schön, dass du
als mein Kumpel die Eier hast, mich herauszufordern“.
Jason Crutch:
„Also auch gegen dich. Tyler, ich bin dabei! Und es wird
mir eine wahre Freude sein, das Gold gegen einen Freund zu
verteidigen. Gib alles, Totally T. Denn ich werde es auch tun.“
Und ein Handshake besiegelt das
Spontanmatch.
Im
Parking Lot Bereich ertönt plötzlich aus dröhnenden
Bässen GANGNAM STYLE! Das kann nur bedeuten, dass die Deppn
im Anmarsch sind. Aber…wieso im Parking Lot Bereich? Man
hätte vermuten können, die Deppn sind in der
Vergangenheit auf Eseln zur Halle geritten. Aber das wäre
eine Beleidigung für jeden Esel gewesen. Jetzt aber sehen
wir erstmals, dass die Deppn scheinbar ein neues Gefährt
haben…
Ein
alter VW-Bus fährt krachend vor. Der Bus ist bunt bemalt, so
bunt, dass die Hippies aus den 60er neidisch gewesen wären.
Nur ist er…noch aufsehenerregender lackiert, denn darauf
sind Flamingos, Simpsons- und Spongebob-Figuren aufgemalt und
aufgesprayed. Das ganze ummalt und umsprayed mit knalligen
Farben: neongelb, neongrün, neonrosa. Es erzeugt Augenkrebs
und man fragt sich, wie es dieses Gefährt durch den TÜV
geschafft hat. Am auffälligsten ist, dass auf dem Dach des
Busses ein übergroßer Flamingo auf einer Bassbox
sitzt. Der Flamingo ist natürlich nicht echt und es ist auch
nicht Walter. In jedem Fall dröhnt aus der Bassbox auf dem
Dach GANGAM STYLE so dermaßen penetrant, dass einem die
Tränen kommen.
Mit
quietschenden Reifen hält der VW-Bus in einer Parkbucht. Die
Seitentür geht auf und swaggend und schwingend steigt
zunächst Walte raus. Der übergroße Plüschflamingo
streckt die Daumen beider Hände in die Kamera und swaggt aus
dem Bild. Danach folgt Anthony Monroe. Der Typ hat doch in einer
Hand einen Cocktail. Er pfeift und singt, springt aus dem VW-Bus,
er dreht sich auf einem Bein im Kreis – und grooved aus dem
Bild. Als letzter steigt Derek Jones aus. Heute trägt er ein
buntes Bandana auf dem Kopf. In einer Hand hält er eine
Partytröte. Er zeigt uns den Moonwalk und schreit:
Derek
Jones: „EIN HOCH AUF DEN DEPPN-BUS! YIIIIII-HAAAAA!“
Dann
tanzt er aus dem Bild. Yes!
The deppn have arrived!
Jasper
Randall: „…weißt selbst, dass es eine
unfassbare geile Gelegenheit wäre!“
Drake
Ackley: „Du stehst dir selbst im Weg, John. Du stehst dir
stets selbst im Weg!“
Jasper
Randall: „Gerade jetzt, wo mit einem Champion Jason Crutch
und einem Herausforderer Michael Payne sowieso alles bergab geht
und du einen Intercontinental-Champion hast, den man seit seinem
Titelgewinn nicht mehr gesehen hat, solltest du dringend zusehen,
dass du DAS BESTE aus diesem ausgelutschten Hamburger namens GFCW
rausholst. Alleine, dass der Fight Club wieder da ist, ist GOLD
für dich. Das ist etwas, was du eigentlich gar nicht
verdient hast.“
Drake
Ackley: „Aber DAS HIER, zwischen dir und uns, ist so alt
wie die Ewigkeit selbst, Sir. Du weißt, dass wir dich mit
jeder Faser unseres Körpers hassen. Ja, wir HASSEN dich. Wir
hassen dich und deine Art, wir hassen dich und dein Gehabe. Wir
hassen deine Augen, deinen Mund und deine Hände. Wir hassen,
wie du sprichst. Wir hassen, wie du gehst und wir hassen, wie du
wrestlest.“
Jasper
Randall: „Und du wirst uns gegenüber nicht mehr
Sympathie entgegenbringen. Aber die Situation ist wie folgt: Wir
sind hier, und du bist dort. Und seien wir ehrlich, im
Tag-Team-Bereich ist nicht gerade Feuer unterm Dach. Du solltest
also auf unseren Vorschlag eingehen!“
Woah-woah-woah,
Moment mal, verdammt! WO ZUM TEUFEL SIND WIR HIER HINGERATEN?!?!
Wir
befinden uns in dem provisorisch von der GFCW eingerichteten
Backstage-Büro, irgendwo in den Katakomben der Grugahalle.
Wir sehen: Johnboy Dog, den Commissioner der GFCW, hinter seinem
Schreibtisch sitzen. Und vor ihm stehen, gekleidet einmal in
dunkler Cargohose, einmal in zerrissener Jeans, aber beide mit
mausgrauen Hoodies, Jasper Randall und Drake Ackley, der Fight
Club. In den letzten Minuten scheint es eine hitzige Diskussion
zwischen beiden Parteien um etwas gegeben zu haben, etwas, wovon
wir zum jetzigen Zeitpunkt keine Ahnung haben. Wir sehen aber
einen sichtlich genervten JBD, der ständig den Kopf
schüttelt, wir sehen zwei völlig aufgelöste
ehemalige Tag-Team-und IC-Champions, die sich wohl schon den Mund
fusselig geredet haben. Nun ist es Johnboy Dog wieder, der das
Wort ergreift.
Johnboy
Dog: „Ich hasse Euch nicht, Jungs. Niemals, weil Hass zu so
etwas nicht gehören kann. Aber schaut Euch einmal meinen
Punkt an: Ich kann durchaus verstehen, dass Ihr heiß seid.
Dass Ihr am liebsten aus dem Match gegen die DEPPN ein
No1-Contender Match machen wollt und Euch sicher seid, das zu
gewinnen. Könnte ich fast sagen ‚Ja, bin ich auch‘.
Aber: Kann ich nicht machen! Als würde ich hier aus jedem
Match ein No1-Contender-Match machen…können.“
Die
letzte Einschränkung ist wichtig, besonders wenn man sich an
die letzte Show erinnert. Und wer weiß, was noch so alles
passiert. Aber der Mann mit den harten Zügen – jedoch
beileibe nicht den härtesten im Business – scheint da
auf seinem Standpunkt stehenbleiben zu wollen.
Johnboy
Dog: „Euer Problem ist die Kurzfristigkeit. Ihr habt
seitdem zwar zusammen agiert, aber nicht bewiesen, dass Ihr noch
als Team agiert. Gleiches wäre übrigens – und da
bin ich ehrlich – der Fall, wenn andere diesbezüglich
schon dagewesen wären. Und die würden das gleiche zu
hören bekommen.“
Jasper
Randall: „Das ist kein Argument, John, und das weißt
du!“
Drake
Ackley: „Wir sind nicht irgendwer! Wir sollten nicht
diejenigen sein, die sich hinten in der Schlange anstellen und
sich durch die gesamte Division arbeiten! Wir sind der FIGHT
CLUB, den greatest Force in Professional Wrestling, ya know?“?
JBD:
„Ich weiß nur zu gut, wer ihr seid!“
Jasper
Randall: „Und genau deswegen verstehe ich nicht, wieso du
dich so sträubst!“
Sie
gestikulieren, sie hauen auf den Tisch, gehen mal auf, mal ab,
JBD schüttelt den Kopf, steht auf, setzt sich wieder. So
geht das schon die ganze Zeit. Das hier, Ladies and Gentlemen,
ist eine verdammte Verhandlung! Ein Geschäftsgespräch!
Ob es zum Vertragsabschluss kommt? Beide Parteien könnten
nicht unterschiedlicher sein, aber es muss zu einem Ergebnis
kommen.
Drake
Ackley: „Du hast keine andere Wahl, John. Das weißt
du! Wir SIND das Nonplusultra im Tag-Team-Wrestling. Vergiss
deine Champions, vergiss Alex Ricks, vergiss Antoine
Schwanenburg. Du weißt selbst, dass beide intern zerfressen
sind! Ricksenburg ist ewig? WAS FÜR EIN SCHWACHSINN? Wie
lange dauert die Ewigkeit, John?“
Jasper
Randall: „Sie werden implodieren. Schon bald, John. Und was
hast du dann? Zwei Tag-Team-Champions, die aufeinander losgehen?
Du weißt, dass wir recht haben!“
Drake
Ackley: „Wir aber, schau uns an, wir sind der Fight Club.
Wir sind Legion. Wir stehen zusammen, no matter what. Du brauchst
ein Team an der Spitze dieser Liga, das eine Einheit ist. Und
heute Abend hast du die Chance, uns – und dich –
näher an dieses Ziel zu bringen! Wir besiegen die Deppn, das
peinlichste Team in der Geschichte des professionellen
Wrestlings, sind die No 1 Contender und holen uns…“
JBD:
„GENUG!“
Jetzt
ist Ruhe, verdammt. Dieses eine Wort, so intensiv und laut
gebrüllt, so herrschend und drohend, dass sogar Ackley und
Randall mit einem Mal verstummen. JBD schweigt einen Moment. Die
Fingerspitzen der rechten Hand berühren die dazugehörigen
Fingerspitzen der linken Hand, die Ellenbögen auf dem Tisch.
Johnboy Dog denkt nach, und der Fight Club lässt ihn
nachdenken. Fünf Sekunden, zehn Sekunden fällt Johnboy
Dog in eine Art Kälteschlaf. Dann plötzlich ruckt er
hoch und erschreckt damit sichtlich seine Gesprächspartner.
Da kann er sich selbst ein Lächeln nicht wirklich
verkneifen.
JBD:
„You got me. Ja, ihr habt mich. Ihr bekommt dieses
verdammte, vermaledeite No1-Contender-Match. Allerdings…“
Da
hellen Mienen sich auf, aber tun sie das auch zurecht?
JBD:
„….nicht, weil ich Euch brachial gut finde. Nicht,
weil der Fight Club de Brutest Force ist. Nicht, weil ihr DAS
Tagteam der Welt wäret. Nicht, weil ich Ricksenburg als
Champs blöd finde und ablösen möchte. Nicht, weil
ich Euch größere Chancen ausrechne als
anderen…“
Verwirrte
Blicke folgen. Randall zuckt mit einem Auge, Drake hat ein
Kaugummi gefunden, kaut jetzt gerade aber nicht.
JBD:
„Ihr habt ja noch nicht gewonnen, gell? Und vielleicht
kommen die DEPPN ja sprichwörtlich aus‘m Arsch,
flamingieren um Euch herum und verarbeiten Euch zu wrestlerischem
Hackfleisch! Und dann….“
der
Hund flicht ein leises kichern in seine Sätze ein, das man
lange nicht von ihm gehört hat
JBD:
„….bekäme die GFCW Galaxie den unfassbar tollen
Anblick, wie Euch eure buchstäbliche Arroganz gleichsam in
den Erstickungstod überführt und Euch eure großen,
ach so schwellenden Worte im Hals stecken bleiben. Hach, das wäre
fein!“
Jasper
Randall guckt grimmig, mit zu Schlitzen geformten Augen. Drake
Ackley hat das Kaugummikauen eingestellt und mustert Johnboy Dog
mit hasserfüllten Augen. Sie schweigen. Dann treten sie,
ohne JBD aus dem Blick zu verlieren, vom Schreibtisch weg. Ackley
hat die Klinke in der Hand, drückt sie nach unten. Und der
Fight Club verschwindet aus dem Büro und lässt einen
dann doch zufriedenen JBD zurück. Lächeln aber, nein,
lächeln tut er nicht…
Eine
Trainingshalle in Düsseldorf, gar nicht weit vom nächsten
Veranstaltungsort in Essen entfernt. Ohnehin ist das für
eine Liga, die ihren Sitz in NRW hat, ein ziemliches Heimspiel.
Und da gehört es sich einfach, dass das Gros der Stars auch
hier im heimischen Umfeld zu finden ist und dort vor sich hin
trainiert.
Die nächste Einstellung zeigt die Halle
von außen: Eine top moderne Halle, sicher nicht älter
als fünf Jahre. Falls sich jemals jemand gefragt hat, was
die GFCW so mit ihrem Geld anstellt: Hier ist die Antwort. Und
als wir die Halle betreten, die in mehrere Bereiche aufgeteilt
ist, fällt der Fokus sofort auf den Ring zur Linken. Dort
steht niemand geringeres als Johnboy Dog auf dem Apron und im
Ring befindet sich ein junger Nachwuchswrestler – nennen
wir ihn Hans. Interessanter ist aber der Mann, der mit dem
Gesicht zum Turnbuckle in der Ringecke steht und gerade einen
Würgereiz unterdrückt: Rob Gossler! Der wird von JBD
draußen sehr vehement davon abgehalten, den Ring mit
einigen Hustenwürfeln zu verschönern.
Johnboy
Dog: „Rob! Du kletterst jetzt da hoch und zeigst, was wir
besprochen haben. Und du kotzt NICHT!“
Gar
nicht so leicht, sich an die Arbeitsanweisung zu halten. Rob wäre
gerade ein ‚Du springst nicht, kannst aber frei Schnauze
kotzen‘ lieber. Aber darüber hat er gerade nicht ganz
so zu entscheiden. Also steigt er auf den untersten und dann den
mittleren Turnbuckle, während „Hans“ im Ring
immernoch taumelt, als habe man ihn angeschossen. Das muss er
recht lange tun, weil Rob sich ebensolche Zeit lässt,
endlich den obersten Turnbuckle zu entern…
KRACH!
….und
den nicht wirklich erreicht, denn kaum hat Rob die dritte Ebene
erreicht, kippt er auch schon nach hinten. Hans weicht zeitig
aus, während Rob wie eine Schildkröte auf dem Rücken
liegt und alle viere anwinkelt.
Rob:
„War….war dat okay?“
JBD
schiebt sich durch die Seile in den Ring und stellt zumindest
fest, dass sich hier niemand ernsthaft wehgetan hat. Das war’s
dann aber auch schon mit Positivem.
JBD:
„Okay ist anders, aber immerhin bist Du diesmal IN den Ring
gefallen und nicht nach draußen. Wir müssen unbedingt
an deiner Balance arbeiten, Rob, sonst wird das mal gar nichts.
Hans? Lass uns das mal vormachen.“
Der
junge Nachwuchswrestler steht gewissermaßen Gewehr bei Fuß,
hat er es doch mit zwei ehemaligen Intercontinental Champions in
den Ring geschafft – das schafft nicht jeder! In jedem
Fall taumelt Hans nun und JBD, der einen Stylischen Sportanzug
einer bekannten deutschen Marke trägt – und damit
aussieht, als habe man ihn bei ‚Armes Deutschland‘
entführt – entert deutlich sicherer als Rob den
Turnbuckle und wartet, bis Hans richtig taumelt. Schließlich
folgt – ebenso rückwärtig – der Absprung
und Hans fängt ihn genau im richtigen Moment, so dass beide
recht sanft zu Boden gehen, JBD direkt ein Cover zeigt und Rob –
der mittlerweile wieder geistig etwas anwesender ist – eine
Art 3-Count zählt. JBD sieht zufrieden aus und arbeitet sich
von Hans herunter.
JBD:
„Siehst Du? So geht das, wenn man davon überzeugt ist,
dass das was man tut das Richtige ist.“
Mit
Verwirrung und Gleichgültigkeit blickt Rob um sich.
Entschlossenheit ist etwas anderes aber genua das brauch es wenn
er seinen Karren wieder aus dem Dreck ziehen will und dass will
er wenn er sich das Arbeitsamt noch eine Weile vom Hals halten
will. Sein Blick fällt auf den Turnbuckle dann auf den sich
langsam erhebenden Hans. Er atmet tief durch und legt los.
Energisch packt er sich Hans und stellt ihn aufrecht hin mit dem
Gesicht zum Turnbuckle. Fest sieht er seinem Sparringspartner
noch einmal in die Augen. So bleiben und aufpassen!
Langsam bewegt sich Rob auf die
Ringecke zu. Seine ausgetreckten Hände umfassen die Seile
und mit einem großen Satz hockt er sich auf die Ringecke.
Er geht noch einmal in sich.
Rob: „Wie
2012…..“
Dann springt er in einem hohen
Rückwärtssalto von der Ringecke elegant wie ein Ninja
von der Ringecke in die Arme des Sparringpartners. Beide gehen
sauber zu boden.
JBD zählt:
1
2
3
Perfekt!
Rob erhebt sich mit leisem Stöhnen.
Der Move fiel ihm nicht so leicht wie er aussah.
Hans schreit auf: „IIIIIIIHHHHH!
Er hat mich vollgekotzt! Voll eklig man! Zornig rennt der Rookie
daraufhin in Richtung Toiletten.
Doch
dies bleibt nur eine Randnotiz. Den der Hund sieht nur einen Mann
der seine Sache verdammt gut gemacht hat und dafür hat er
nur anerkennenden Beifall übrig. Das war ein guter Auftakt!
Trotz Kotze.
War
Evening, Essen (Grugahalle), 28.09.2018
In
Kooperation mit
Einmal mehr begrüßt
uns Zico Chains 'Mercury Gift' und das Ruhrgebiet ist absolut aus
dem Häusschen. Als das allseits beliebte GFCW Intro auf dem
Titantron gezeigt wird, stehen sie hier Kopf. Das Pyro Feuerwerk
ist diesmal SO RICHTIG GEIL und noch dazu verwandeln die
Hallenscheinwerfer die Arena in ein Blitzlichtgewitter und die
Fans feiern sich selbst ab (wie immer). Die Ausgaben zuvor waren
ein voller Erfolg und jetzt geht es nun in Essen weiter.
Fantastische 7500 Fans haben sich hier eingefunden, um die
wahrscheinlich beste Ausgabe des War Evenings in diesem Jahr zu
genießen. Sie freuen sich wie bolle, dass die GFCW wieder
den Weg hier her gefunden hat und machen richtig Stimmung.
Pete:
"GFCW-GALAXY! WIR - SIND - LIIIIIVEEEE AUS ESSEEEEN!!"
Sven:
"Im Ruhrgebiet ist die GFCW zu Hause und das merkt man
einmal mehr."
Pete:
"Da hast du Recht und tatsächlich ist es schon ein
ganzes Jahr her, dass wir das letzte Mal in der Nähe der
'Heimat' waren."
Sven:
"An Stimmung scheitert es sicherlich nicht und wenn wir uns
die Card so anschauen, dann haben die Fans aber auch guten Grund
Party zu machen."
Pete:
"Absolut! Dann fangen wir doch direkt mal an. Allerdings
haben wir direkt eine kleine große Änderung zu
verzeichnen. Es gibt einen neuen Opener, Damen und Herren!"
Sven:
"Hört, hört."
GFCW Heavyweight
Championship Match: Jason Crutch (c) vs Lonesome
Tyler Referee: Guido Sandmann
Sven: “Und
wie könnte die Show schrecklicher beginnen als mit einem
Jason Crutch Match?“
Pete: „Jetzt
hör aber auf! Deine persönlichen Beziehungen sollst du
hier raushalten, wie oft hab ich dir das schon gesagt? Wir haben
ein Heavyweight-Championtitelmatch heute bei War Evening, was
könnte größer sein?“
Sven: „Aber
Crutch kämpft mit…“
Pete: „Hier
sehen wir die Raging Protection Crew kollidieren. Zwei der drei
Leute, die sich vereinigt haben, um sich gegenseitig den Rücken
freizuhalten. Wie wir vorhin gesehen haben, haben sich beide auf
ein Titelmatch geeinigt.“
Sven: „Sehr
zum Ärgernis von Daniel, wie wir gesehen haben. Man wird
sehen müssen, wohin all das führt. Ob das, was wir da
backstage sehen durften, lediglich ein kleiner ‚Bruderzwist‘
war oder ob das doch tiefgreifender ist. Ich will nicht wissen,
was geschieht, wenn Tyler hier den Championtitel gewinnt?“
Pete:
„In jedem Fall wird Crutch seinem Versprechen weiterhin
gerecht, den Titel auch gegen ‚die Kleinen‘ zu
verteidigen. Ich bin sehr gespannt, was uns da erwarten wird,
aber auch, was uns hier erwartet:“
Non Title
Singles Match: "The Dramatic One" Killian Sullivan
vs Daniel Referee: Henry Phoenix Jr.
Pete:
"Nachdem sein Partner um den Großen Titel zuvor
antrat, darf Daniel den IC-Champ herausfordern."
Sven:
"Wie ich Daniel kenne, wird er bis in die Haarspitzen
motiviert sein. Seitdem er den Titel an Alex Ricks verloren hat,
war er nie mehr wirklich so richtig in der Spitzenform. Zwar auch
nie wirklich schlecht, aber er ragte nie wieder heraus. Ich kann
mir vorstellen, dass er nun die Wende einleiten will."
Pete:
"Sullivan ist allerdings keine leichte Nuss, das sollte der
Spross des Comissioners nicht auf die leichte Schulter nehmen.
Aber ja, ich sehe es ähnlich wie du. Ein Sieg für
Daniel könnte ihm den Aufwind geben, den er braucht."
Sven:
"Auf der anderen Seite aber: Gewinnt Sullivan das, dann
stärkt das seine Position einmal mehr. Er konnte sich gegen
Payne und Frank durchsetzen, nun auch noch Daniel zu besiegen
wäre ein Fest für ihn.
Pete:
"Absolut! Beide Seiten dürften top motiviert sein. Mal
sehen, was uns nun erwartet:"
Singles
Match: Rob Gossler vs ??? Referee: Mike Kontrak
Pete:
"Rob Gossler steigt auch mal wieder in den Ring."
Sven:
"In den vergangenen Wochen ist er ein bisschen zum Spielball
von Johnboy Dog und Drake Infinity geworden. Wir alle wissen,
weshalb dieses Match angesetzt wurde und um ehrlich zu sein: Ich
bin besorgt um Rob."
Pete:
"Er wirkt ein wenig so, wie eine arme Schachfigur, das
stimmt. Ganz egal, wer hier als Gegner ausgesucht wurde, ich kann
deine Gefühle nachvollziehen. Eigentlich wartet man nur
darauf, wer von den Beiden 'Spielern' zu erst seinen Zug macht."
Sven:
"Vor allem muss man gespannt sein, in welchem Zustand Rob
auftaucht. Das ist auch noch mal ein Faktor."
Pete:
"Allerdings. Sehen wir nun, was uns im Main Event
erwartet!"
Tag Team
Match: Die Deppn vs Fight Club Referee: Jo Dardano
Sven:
"Ein No. 1 Contender Match, wie uns zugetragen wurde."
Pete:
"Oh ja! Sven, wenn man Backstage herumläuft dann kommt
es einen aus den Ohren raus. Tag Team Titles hier, was ist mit
Schwanenburg da... jeder ist heiß darauf, die Titel
abzugreifen. Das hier ist also der erste von vermutlichen vielen
Stürmen auf die Bastille. Was sagst du dazu, Sven?"
Sven:
"Der Fight Club ist gekommen, um zu erobern. Ich bin mir
sowas von sicher, dass sie durch die Deppn pflügen werden,
wie ein Bauer durch das Feld. Damit will ich nicht die Deppn
kleinreden, aber wir reden hier von den REKORD-Tag Team
Champions."
Pete:
"Das ist auf jeden Fall keine kleine Sache. Ein wenig
seltsam ist es noch, sie wieder gemeinsam im Ring zu erleben,
aber wer sich nicht mehr an die Jungs erinnern kann: wo die
herlaufen, dort wächst kein Gras mehr. Aber die Deppn haben
bewiesen, dass sie durch gewitzte Aktionen auch mal dem ein oder
anderen das Bein stellen können."
Sven:
"Du meinst das Maskottchen bei Frank zum Beispiel?"
Pete:
"Und natürlich im übertragenen Sinne!"
Sven:
"Na ja, jedenfalls haben wir da ein heißes Gericht auf
dem Herd brutzeln und das hört auf den Namen: Tag Team
Title. Du hast das Brodeln Backstage ja bereits genannt, ich bin
SO gespannt was nun mit Ricks, Schwanenburg und der Szene
passiert. Die Ungewissheit macht mich fertig."
Pete:
"Dann würde ich sagen: Keine Zeit verlieren! Sven und
Pete wünschen eine tolle Show!"
Kaum
ist die Cardvorstellung beendet, geht das Licht in der Halle aus!
Die Fans sind erwartungsvoll und warten ungeduldig darauf was
jetzt passiert. Dann schalten sich 4 Scheinwerfer ein und bilden
auf der Auftrittsrampe ein großes Rampenlicht. Und Sekunden
später ertönt dann auch eine Musik, mitsamt
Titantron-Bild!
„Had
Enough“ von Breaking Benjamin tönt aus den
Hallen-Lautsprechern! Spätestens jetzt wissen die Fans und
auch alle anderen wer denn da zum Ring kommt!
Pete:
„.Da kommt Lionel Jannek! Der Mann der am Ende der letzten
Show viele Fragen aufgeworfen hat!“
Sven:
„Hoffentlich bekommen wir jetzt ein paar Antworten!“
Die
Reaktionen der Fans sind gemischt. Auf der einen Seite sind die
Fans die sich tatsächlich freuen, dass der Österreicher
wieder zurück ist und mit ihnen die Zereo Killer Fans, deren
Liebling er ja bei der letzten Show unterstützt hat…
und dann sind da noch die anderen Fans, die genau wissen was
dieser Mann in der Vergangenheit schon alles getan und gesagt hat
und es ihn nicht vergessen lassen wollen. Auch einige Zereo
Killer Fans buhen dabei mit, da dieser es war, der zur damaligen
Zeit sehr viel Mieses vom „Highlight im Spotlight“
einstecken musste…
Inzwischen
steht „der Übermächtige“ auf der Rampe im
selbigen Licht und zeigt seine bekannte Pose! Anders als bei der
letzten Show, trägt er diesmal einen sündhaft teuren
Anzug. So wie man ihn eben noch von damals kennt.
Pete:
„Elegant, ein Mann von Welt und Weltklasse…und mit
einem, sagen wir mal, ‚enorm großen
Selbstbewusstsein‘ gesegnet!“
Sven:
„Jetzt erkenn ich den ‚Übermächtigen‘
schon eher wieder!“
In
aller Ruhe spaziert er zum Ring und betritt diesen. Die ganze
Zeit über folgt ihm das Scheinwerferlicht. Im Ring
angekommen stellt er sich erstmal in die Mitte und saugt die
Atmosphäre in der Halle und das Gefühl der Rückkehr
in sich auf.
Pete:
„Ich kann mir nicht helfen. Ich weiß zwar was dieser
Mann in der Vergangenheit getan hat, aber er kommt mir so
verändert vor. Es ist fast so, als wolle ich ihm eine Art
zweite Chance geben. Und versteht mich nicht falsch, er ist
zweifellos einer der, wenn nicht sogar DER Beste in dem was er
tut und dafür habe ich großen Respekt für ihn!“
Sven:
„Es hört sich so an als wärst du mit dieser
inneren Zerissenheit nicht der Einzige in dieser Halle!“
Sekunden
später lässt sich der Mann aus Wien ein Mikrophon
reichen und blickt nachdenkend ins Publikum, welches nach wie vor
gespalten ist…
„WELCOME
BACK!“
„GO
AWAY!“
„LJ!
LJ! LJ!“
„ARSCH!
ARSCH! ARSCH!“
„LET
HIM TALK!“
„NO,
WE WON’T!“
Pete:
„In der Tat scheinen sich die Fans noch immer sehr uneins
zu sein, was sie von seiner Rückkehr halten sollen…“
Sven:
„Ich denke mal, das wird jetzt abhängig sein von dem
was er jetzt sagt!“
Darauf
müssen Pete, Sven und die Fans auch nicht länger
warten. Denn langsam und selbstbewusst hebt „der
Übermächtige“ das Mikrophon höher…
Lionel
Jannek: „Natürlich wisst ihr noch wer ich bin…“
sagt
er und unterbricht lächelnd noch einmal kurz, bevor er
weiterspricht und genießt die Reaktionen der Fans.
Pete:
„Ich denke so schnell werden in die Fans auch nicht
vergessen!“
Sven:
„Nein. Niemals! Er hat dieser Liga seinen Stempel
aufgedrückt!“
Lionel
Jannek: „Aber…! Aber da, hinter dem Vorhang, gibt es
dummerweise einige Newcomer und junge Hüpfer, die mich noch
nicht kennen, weil sie das Glück hatten nicht in der GFCW
unter Vertag gewesen zu sein, während ICH hier war!“
Jannek
zuckt mit den Schultern und dazu hat er einen Gesichtsausdruck
als würde er sagen wollen „Tja, dann muss ich mich
wohl DOCH vorstellen…“. Er atmet noch einmal kurz
ein…
Lionel
Jannek: „Der Mann, der hier spricht, gilt weltweit als der
talentierteste und beste Wrestler den die Welt je gesehen hat!
Ja, das sagen viele von sich… aber ich habe es wieder und
wieder, Show für Show von Neuem bewiesen! Ich wurde in der
GFCW zu einem Finest Hour Turniersieger… Tag-Team
Champion… und World Heavyweight Champion! Und das alles in
NICHT EINMAL EINEM JAHR!“
Pete:
„Muss man neidlos anerkennen! Das ist die Wahrheit!“
Sven:
„Jawohl! Er ist wirklich so gut wie er sagt! Das sind keine
leeren Worte!“
Lionel
Jannek: „Und nach meinem Intercontinental Championship
Titelgewinn wurde ich nur wenig später offiziell der jüngste
Triple Crown Sieger in der Geschichte der GFCW! Alle blicken zu
mir hoch und wollen so sein wie ich! Und so wurde ich oft
kopiert… aber NIE erreicht! Denn es gibt nur EINEN Lionel
Jannek!“
Er
steigert sich immer mehr in seine Promo hinein und packt jetzt
deutlich mehr Emotion dazu! Sein Lächeln hat jetzt einem
ernsteren Gesichtsausdruck Platz gemacht und er gestikuliert nun
auch mit den Händen mit. Er steigert seine Lautstärke
etwas…
Lionel
Jannek: „Der König der Promos! Der Meister der
Psychospielchen! Die Blaupause des modernen Superstars! Das Genie
der Ringtaktik! Der GOTT des Rings! Der Monopolist des besten
Matches auf jeder Card! …“
Er
schließt die Augen und hebt seinen Kopf. Er atmet einmal
tief durch… dann spricht er wieder mit ruhiger und
souveräner Stimme weiter…
Lionel
Jannek: „Kurz gesagt: Der Mann mit dem ihr euch nie anlegen
solltet… The Superior… Lionel… Jannek.“
Wieder
gemischte Reaktionen der Fans, die immer noch nicht so recht
wissen wie sie auf Lionel Jannek reagieren sollen… Welche
Seite zeigt er ihnen gerade? Und wird es dabei bleiben? Oder
macht er ihnen nur etwas vor? Zuviel haben sie schon mit diesem
Mann erlebt, als, dass sie sich diese Fragen eindeutig
beantworten könnten. Man kann ihnen diese Unsicherheit
ansehen… Inzwischen hat LJ langsam ein wenig den Kopf
gesenkt…
Lionel
Jannek: „13. Dezember 2015… GFCW Title Nights…“
Er
hebt den Kopf wieder und blickt entschlossen drein…
Lionel
Jannek: „Das war der Tag an dem ich mein bislang letztes
Match hier in der GFCW hatte! Ein episches Duell mit Johnboy Dog
um den Intercontinental Championship! Und dann beschloss ich
meinen auslaufenden Vertrag nicht mehr zu verlängern.“
Jannek
presst nachdenklich die Lippen zusammen und blickt noch einmal
kurz auf den Ringboden… dann redet er weiter.
Lionel
Jannek: „33 Monate… Ich war 33
Monate fort! Aber nicht aus
Frust, oder aus Ärger, oder weil ich keine Lust mehr hatte,
oder wegen einer Verletzung… Nein…“
Noch
einmal setzt er kurz ab und atmet durch… wieder der Blick
auf den Ringboden… man merkt ihm an, dass es ihm doch
etwas nahe geht worüber er gerade spricht…
Lionel
Jannek: „Sondern für Carina!“
Bei
der Erwähnung dieses Namens jubeln die Fans und spenden
aufmunternden Beifall.
Lionel
Jannek: „Die Frau, die ich lange Zeit nur als meine zarte,
schüchterne und manchmal auch leicht tollpatschige
Sekretärin kannte… doch wie ich dann feststellte…
war sie weit mehr als das… ein Bluttest ergab, dass sie
meine Schwester ist! Die Schwester von der ich nichts wusste und
die ich nie richtig kennen gelernt hatte! Im Gegenteil! Ich habe
sie immerzu wie das letzte Stück Dreck behandelt!!!“
Beim
Gedanken daran muss er das Mikrophon absetzen und die Promo kurz
unterbrechen… er lehnt sich mit einem selbst-enttäuschten
Gesichtsausdruck in der Ringecke an. Man sieht ihm an, dass ihm
dieses Thema sehr nah geht…
„CARINA!
CARINA! CARINA!“
Die
Fans rufen aufmunternd ihren Namen, sodass dieser durch die ganze
Halle klingt!
Pete:
„Eine mutige junge Frau, die sich die Sympathien aller Fans
verdient hat! Ich hoffe, dass es ihr gut geht!“
Kurz
darauf hat LJ sich wieder erfangen und tritt langsam wieder in
die Mitte des Rings…
Lionel
Jannek: „Plötzlich hatte ich wieder eine Familie, von
der ich nicht mehr dachte sie zu haben… Und das hat bei
mir vieles geändert… ich sehe jetzt vieles ganz
anders als damals… und habe deswegen beschlossen Zeit mit
der Schwester zu verbringen, die ich nie gekannt habe! Und ich
hätte nicht glücklicher sein können!“
Die
letzten Worte spricht er mit großer Motivation und hohem
Selbstvertrauen! Er ist stolz auf seine Entscheidung und auf
seine Schwester! Dann wird er wieder ruhiger und hebt mahnend den
Zeigefinger…
Lionel
Jannek: „Aber… Das Wrestling hat mich nie
losgelassen. Und auch wenn ich dachte es wäre der perfekte
Moment für ein Karriereende gewesen, so hat etwas in mir
mich schließlich doch zu einer Rückkehr in die GFCW
bewegt! Der Sport liegt mir einfach zu tief im Blut, als, dass
ich einfach so aufhören könnte! Und Vorsicht…
Denkt bloß nicht, dass ich in diesen 33 Monaten auf der
faulen Haut gelegen bin… Ich habe nie aufgehört zu
trainieren! Ich habe nichts verlernt! Und ich hatte immer diesen
innerlichen Wunsch und Drang irgendwann zurück zu
kommen!
Jetzt ist es so weit! Es ist Zeit mir den Top Spot in der GFCW
zurückzuholen!!!“
Jubel
bei den Fans! Aber auch Buhrufe… also nach wie vor
gespalten… Jetzt wird Jannek wieder richtig intensiv!
Lionel
Jannek: „Und ich verspreche… NEIN, ich garantiere
euch allen, allen Fans… allen Offiziellen… und
allen Wrestlern: Ich werde mehr beste Matches haben, mehr
Titelgold holen und der GFCW noch mehr meinen Stempel aufdrücken
als JEMALS zuvor!!!
Denn
in all den 33 Monaten hat sich Eines nicht geändert und wird
sich auch NIE ändern:
ICH…
BIN… SUPERIOR!!!“
Jetzt
überwiegt doch der Jubel in der Halle. Auch weil die Fans
diesen Satz doch schon länger nicht mehr gehört oder
mitgesprochen haben. Jannek setzt das Mikrophon ab und will
gerade gehen… als ihm noch etwas einfällt…
Lionel
Jannek: „Jetzt hätte ich doch fast darauf vergessen…“
Noch
einmal geht er in die Ringmitte zurück und lächelt…
Lionel
Jannek: „Seit meiner Rückkehr sind viele Fragen
gestellt worden… sehr viele… aber vor allem zwei
kamen immer wieder und wieder…
Warum
habe ich Zereo Killer geholfen?
und
Sind
Zereo Killer und ich ein Team?“
Er
setzt ab und grinst. Die Fans jubeln wieder etwas lauter, denn
auch sie hätten gerne eine Antwort auf diese Fragen…
Pete:
„Ja, bitte! Das würde mich auch brennend
interessieren!“
Sven:
„Au ja, darauf hatte ich bei dieser geilen Ansage und vor
lauter Freude über seine Rückkehr schon fast
vergessen!“
Lionel
Jannek überlegt kurz wie er seine Worte am besten
formulieren könnte. Gerade will er die Fragen beantworten,
als
Pete:
“Der Fight Club!”
Sven:
“Oh-oh, Jannek! Gib acht, gib acht! Hier gibt’s
nichts zu spaßen!“
Das
Licht geht aus, das Spotlight geht zur Entrance Stage, wo
Nebelschwaden wabern. Ein Rauen geht durch’s Rund, als die
ersten Klänge der Entrance Theme des vermutlich
dominantesten Tag-Teams der GFCW-Geschichte erklingen. Dann aber
geht das Raunen sofort in ein gellendes Pfeifkonzert über,
das sich sogar noch steigert, als zwei Silhouetten die Bühne
betreten. Jeder weiß: das sind Jasper Randall und Drake
Ackley. Beide sonnen sich in der puren Abneigung der Fans, als
das Licht angeht.
Sven:
„Gibt es jetzt die Revanche für die letzte Show?
Verprügelt der Fight Club jetzt auch Jannek?“
Pete:
„Gut möglich, Sven! Der Fight Club lässt das, was
bei der letzten War Evening geschehen ist, sicher nicht
ungesühnt! Jannek sollte sich vorsehen!“
Aber
nein! Der Fight Club bleibt auf der Entrance Stage stehen! Sie
bewegen sich NICHT in Richtung Ring. Stattdessen werfen Randall
und Ackley synchron die Kapuzen ihrer mausgrauen Hoodies in den
Nacken. Beide Männer sind mit Mikrofonen bewaffnet. Und es
ist Jasper Randall, das Sprachrohr des Fight Club, der das Mic
zum Mund führt. Und mit seiner kalten, aber ruhig klingenden
Stimme spricht er: Langsam, deutlich, aber stets leicht
bedrohlich:
Jasper
Randall: „Die letzten Minuten hättest du uns und
diesen Leuten hier ersparen können, Lionel Jannek. Denn
niemand hier hat dich vergessen. Wie könnte man auch?
Schließlich bist du der Mann mit der größten
Fehleinschätzung sich selbst gegenüber, der auf diesem
Planeten wandelt. Es gibt niemanden auf Gottes grüner Erde,
der den Menschen so sehr in den Ohren damit liegt, wie toll und
großartig er doch ist! Dabei ist all das nur Gewäsch.“
Randall
lässt die Buhrufe emotionslos über sich ergehen. Klar,
Lionel Jannek war in seiner Zeit bei der GFCW stets „der
Arsch“. Der Mann, den man gehasst hat. Wie er Carina
behandelt hat, wie er mit Zereo Killer umgegangen ist…Jannek
hatte nie Dinge getan, die beliebt waren. Doch jetzt ist er nach
all dieser Zeit zurück – ein Comeback wird doch
immerhin immer gefeiert. Und: Es geht hier gerade gegen den Fight
Club! Klar, dass man die Aussagen des FC hasst…
Jasper
Randall: „Wie du selbst sagst, du warst eine lange Zeit
nicht hier. Auch für dich gilt, dich hinten anzustellen.
Doch anstatt brav den Diener zu machen, mir, meinem Kumpel Drake,
Johnboy Dog, Killian Sullivan, Antoine Schwanenburg und all den
anderen dort hinten im Backstage-Bereich schön unser kühles
Getränk zu bringen, uns unsere Schuhe zu putzen und zu
fragen, wie du uns sonst noch behilflich sein könntest,
machst du den größten Fehler deines Lebens: DU PISST
DRAKE ACKLEY UND MIR AUF DIE FÜSSE!“
Ok
– DAS wird bejubelt! Denn wer den Fight Club anpisst, wird
IMMER einen Platz im Herzen der Fans haben. Ackley und Randall
gucken verächtlich. Sie haben nicht vergessen, wie Jannek
ihnen zugesetzt hat. Die Erinnerung scheint GERADE JETZT sehr
nahe zu sein…
Jasper
Randall. „Du hättest alle möglichen Optionen
gehabt. Die sicherste für dich wäre gewesen, du wärst
zuhause bei deiner ach so teuren Schwester geblieben. Doch jetzt
hast du ein Fadenkreuz auf dem Rücken! Uns interessiert
nicht, wieso du die wohl göttliche Eingebung hattest, Zereo
Killers Arsch aus dem Feuer zu holen. Es ist uns egal, wieso du
ausgerechnet letzte Woche als dein Comeback auserkoren hast.
Deine Erklärungen, die du gerade abgeben wolltest, spielen
keine Rolle. Lionel Jannek, letzte Woche hast du die Büchse
der Pandora geöffnet! Du weißt NICHT, wann wir
zuschlagen. Du weißt NICHT, wie wir zuschlagen. Und du
weißt NICHT, womit wir verdammt nochmal zuschlagen werden.
Du kannst dir aber sicher sein, der Fight Club WIRD zuschlagen.
Und wir treffen immer – frag MacKenzie! Du wirst es
bereuen, deinen dürren Arsch jemals wieder in einen Ring der
GFCW gesetzt zu haben. Wir sorgen dafür, dass du schneller
wieder zuhause bei deiner geliebten Schwester sitzt als dir lieb
ist!“
Dann
senkt er das Mikrofon. Was gesagt werden musste, wurde gesagt.
Manch einer mag denken: vielleicht wäre es besser gewesen,
der Fight Club hätte jetzt zugeschlagen. Dann hätte
Jannek es immerhin hinter sich gehabt. Doch so ist stets die Aura
des Ungewissen um den Alpha Lone Wolf herum.
Pete:
„Die Drohung des Fight Club ist ausgesprochen…Nur
die Zeit kann uns Antwort darauf bringen, wie es weitergehen
wird.“
Zum
Darten ist es noch zu früh. Aktuell verbringt der
Mathematiker die Show noch auf einer Holzbank vor der Garderobe.
Seine Tasche sieht man zwar nicht und auch vom Rest seiner
Kleidung fehlt jede Spur, aber immerhin sitzt er dort…in
Ringkleidung…EINEN Titelgürtel auf seiner
Schulter…und mit einem kleinen, schwarzen Notizbuch in
seiner Hand.
Aufgeschlagen
hält er es in den Händen, die er auf seine Oberschenkel
abgelegt hat. Kaum eine Regung gibt sein Körper von sich. Im
Halbdunkeln, nur unterstützt von einer nackten, flackernden
Lampe studiert er die ihm vorliegenden Informationen... um dann
durch eine sich öffnende Tür aus der Stille gerissen zu
werden.
Drake:
„Was verschafft mir die Ehre, Alex?“
Ist
er überrascht, so versteckt der Lord of Madness es
verteufelt gut. Und zur Erleichterung seiner Anhänger sei
herausgestellt: Er geht wieder. Langsam und auf einen schwarzen
Gehstock gestützt, der natürlich eine perfekt
gearbeitete Hydra als Knauf trägt, tritt er in einem edlen
Mantel in den Raum. Hinter ihm Luna, die Hemd, Anzugweste und
-hose trägt… und die Tasche, da Drake scheinbar seine
Verletzung glorreich nutzt, um sich davor zu drücken.
Unbeeindruckt und dominant versucht er aufzutreten, eine Regung
der Schwäche zu provozieren.
Unwohl
fühlt sich Ricks in dieser fremden Kabine aber
offensichtlich nicht. Er verharrt einfach weiter in seiner
Position, Kopf auf das Buch in seinem Schoß gerichtet. Dann
ein kleines Räuspern…gefolgt von einer leblosen,
gelangweilten Stimme. Es ist zu erahnen, dass ein Gespräch
zwischen diesen Beiden ein wahrer Drahtseilakt ist, jedes Wort
überlegter als der Zug eines Schachgroßmeisters.
Alex:
„Ein Haufen Scheiße, auf dem noch 3 Lagen liegen. So
muss es sich anfühlen, wie Alex zu sein…Alex Ricks
ist ein Schwein…mehr und mehr und mehr und allem
voran…Alex, du bist im Grunde wie ich.“
Drake:
„Zitiere mich zumindest richtig, wenn du es schon wörtlich
versuchst.“
Keine
Reaktion auf Drakes Worte. Das Buch schnappt zu - der Blick ohne
jegliche Gesichtsmuskelanspannung nach oben gerichtet.
Alex:
„So geht es seit Monaten, also hier bin ich…was
willst du?“
Seelenruhig
öffnet Drake die Tasche. Kein Wort. Nur das Surren von
Glühlampe und Reißverschluss sind zu hören.
Drake:
„Die Frage ist...“
Mittlerweile
lehnt der Stock an der Wand, die Tasche ist geöffnet und mit
einem leisen Klappern fischt Drake zwei Gläser hervor und
drückt sie Luna in die Hand.
Drake:
„… OB ich etwas will.“
Noch
immer geht der Blick nicht zu Alex, überhaupt scheint Drake
sich wenig an ihm zu stören und fischt weiter in der Tasche
herum.
Drake:
„Beziehungsweise… Ob ich etwas KONKRETES will. Ich
bin nur jemand, der sich nicht in seinen Problemen verkriecht,
sondern mal die Augen aufmacht und beobachtet. Und ehrlich ist
über das, was passiert. Ich möchte die Wahrheit zur
Verfügung stellen, das will ich.“
Mit
einem dumpfen Laut legt er die Baseballschläger aus der
Tasche auf die Bank und widmet sich wieder den unergründlichen
Tiefen der Tasche. Kurz hält er inne und fragt, noch immer
ohne aufzuschauen:
Drake:
„Weitere Fragen, euer Ehren?“
An
Ricks‘ Miene ändert sich wenig…die Aussage gilt
seit 2016. Aber auch hier beobachtet er zwar in seiner
gleichgültigen aber stetigen Aufmerksamkeit, wie Gegenstand
um Gegenstand von Tasche zu Hand zu Tisch wandert. In
Schutzhaltung geht er trotz des Waffenarsenals nicht. Noch nicht.
Er schnauft nur kurz durch.
Alex:
„Einige. Zum Beispiel warum dann trotzdem ich derjenige
bin, der die Begegnung suchen muss.“
Der
Anflug eines Schulterzuckens des Freiburgers, während Drake
endlich das zugehörige Gegenstück zu den Gläsern
findet: Eine Whiskyflasche.
Alex:
„Aber mir geht es vielmehr um den heutigen Abend. Drake
Infinity, ich kann eins und eins zusammenzählen. Auf mehr
Wegen als deine Hydra jemals Köpfe kriegen könnte.“
Drake:
„Hooooooo?!“
Er schenkt die beiden
Gläser in Lunas Händen ein und wendet sich zum ersten
Mal heute Ricks zu.
Drake:
„Drink?“
Ricks hebt nur ablehnend die
Hand, lässt sich nicht länger ablenken.
Alex:
„Und ich bin aufmerksam. Wenn es bei German Fantasy
Championship Wrestling eine Gruppierung gibt, dann zielt sie
früher oder später auf dieses Gold ab.“
Passend
dazu rückt er den Titel auf seiner Schulter zurecht und
Infinity entweicht ein unterdrücktes Lachen.
Alex:
„Du bist nun schon eine Weile mit Rob Gossler unterwegs.
Was du mit ihm vorhast. Was Johnboy Dog mit ihm vorhat. Was Rob
Gossler mit euch vorhat. Warum ich als sein Gegner ausgewählt
wurde. All das…ist egal.“
Aus
dem Augenwinkel blickt er auf sein Gegenüber und auch wenn
er Ricks nicht unterbricht kann man ein spöttisches „Ach
ja?“ förmlich aus dem Blick lesen.
Alex:
„Ich mache nur die Augen auf, beobachte und sehe, dass
heute ein Teil einer Gemeinschaft gegen mich antritt und sein
anscheinender Partner ihm wohl beistehen wird. Ich habe gesehen,
was diese Kombination in den letzten Wochen bedeutete. Ich habe
gehört, wer außer Johnboy Dog dich in den letzten
Monaten am meisten beschäftigte. Du hast vermutlich gehört,
dass Antoine heute noch nicht gesehen wurde. Und das bringt eine
Frage mit sich. Willst du heute Abend ‚etwas Konkretes‘?“
Der
Blick verzieht sich, die Augen verengen sich, die Augenbrauen
fliegen in V-Formation gen Süden (wird ja auch langsam
kälter). Infinity wird gemustert, dem Baseballschläger
im Augenwinkel auch noch eine gewisse Beachtung geschenkt.
Drake:
„Oh bitte.“
Er
unterbrach Ricks nicht. Ließ ihn ausreden, sog jede Silbe
auf.
Drake:
„Alles hat seine Zeit Alex und gegeben der Tatsache, dass
ich heute Rob in Augenschein nehmen will, kombiniert mit meinem
aktuellen Zustand, ist die nicht heute.“
Immer
wieder klackt der Gehstock auf dem Boden – Infinity kann
nicht reden ohne herumzulaufen. In der rechten Hand das Glas, von
dem er einen kleinen Schluck nimmt. Trotz der Raumtemperatur legt
er den Mantel nicht ab und steht da wie das beste
Reicher-Alter-Sack-Film-Klischee.
Drake:
„Wenn ich dich allerdings schon hier habe, dann können
wir ja reden. Beispielsweise darüber, dass ich von Anfang an
recht hatte. Du weißt so gut wie ich, dass ich weder Robs
Partner bin, noch auf eure Titel schiele… Und du weißt
ebenso gut wie ich, dass Brainwashed eure letzte
Titelverteidigung war.“
Als
würde er sich selbst hypnotisieren starrt er in die
Flüssigkeit in seinem Glas.
Drake:
„Dynamite kann sagen, was er will. Als diese Liga ihn
brauchte, hat er sie fallen lassen. Es gab keine Rückversicherung
in dir Alex. Sie wäre nicht nötig. Sie wäre ein
Damm gegen die Sintflut. Denn das, was Antoine getan hat, war
kein unwahrscheinlicher Fall. Jeder hat ihn gesehen, jeder
wusste, dass sein Verhalten bei Brainwashed genau der
Erwartungswert war. Mit einer Standardabweichung von Null.“
Noch
immer seelenruhig im Tonfall nippt er erneut am Glas und deutet
mit dem Gehstock auf Ricks.
Drake:
„Alles, was Dynamite tut, ist, jetzt seinen Arsch aus der
Scheiße zu ziehen, indem du dich gemeinsam mit ihm als
Retter der Liga profilierst. Und so schnell wird Antoine
Schwanenburg zum Opfer. Wie fühlt es sich an Alex?“
Teuflisch
umspielt ein Grinsen die Lippen von Infinity.
Drake:
„Nach all der Zeit… All den Gegnern, die du von ihm
hast ausschalten lassen… All der Geduld, den Zeiten im
Schatten, der Bindung… Endlich. ENDLICH war das Schwein
Schwanenburg so gemästet, dass du es abschlachten konntest
ENDLICH war der Moment, in dem du ihm eine Klinge in den Rücken
gerammt hast so bittersüß, wie deine Fantasie ihn
benötigt hat.“
Tief
atmet Drake ein, als würde er versuchen die kranke Freude,
die er Ricks vorwirft direkt zu inhalieren.
Drake:
„Und sich jetzt noch als Retter aufzuspielen... Ein
befriedigter Psychopath, dessen Meisterwerk von allen bejubelt,
anstatt geächtet wird. Ich bin stolz auf dich Alex.“
Ricks
sitzt ruhig auf der Bank, folgt Infinitys Gang stetig, zwinkert
nur, wenn wirklich nötig. Egal wie angeschlagen er ist, mit
einem Glas in der Hand und einem Baseballschläger, sowie
Luna, in Reichweite ist die Gefahr trotzdem allgegenwärtig.
Er schaut zu Drake, Drake schaut zu ihm…und dann nickt
Alex. Steht auf, schaut gen Boden und geht mit den Händen
hinter dem Rücken auf seinen Gegenüber zu. Dann geht
der Kopf wieder hoch. Der Blick leer und doch durchdringend. Der
berechnende Psychopath, Drake hat schon recht mit seinen
Aussagen.
Alex:
„Das ist mir egal. Es gibt nichts mehr zu reden. Drake
Infinity, du bist nicht der Erste, der meint, jeden Menschen zu
durchschauen. Du wirst auch nicht der Letzte sein. Du wusstest
damals auch alles über Frank Bobo, obwohl ich dich warnte.
Gegen ihn hast du verloren. Du wusstest auch alles über
Johnboy Dog. Gegen ihn hast du verloren. Jede Person kennst du
ganz genau und alles passt im Nachhinein in deinen Plan. es gibt
nur einen Fehler in deiner Rechnung…“
Der
Kopf geht nach vorn, noch ein wenig näher an Drake ran. Fast
Nase an Nase. Und plötzlich ist da auch etwas in Ricks‘
Augen. Ein Funkeln…und das ist selten etwas Gutes.
Alex:
„Du bist nicht so klug, wie du denkst.“
Ricks‘
Blick ist giftig, bleibt so für einige Momente, dann schiebt
er sich an Drake vorbei, lässt ihn im Raum stehen, widmet
sich der Tür zu, verharrt dann allerdings noch einmal im
Rahmen, nachdem er den Weg zurück in den Gang bereits
freigemacht hat. Noch ein letzter Spruch vor dem Abgang, auch so
eine Marotte vom Mathematiker.
Alex:
„Und wenn du irgendwann Antoine und mir zu Nahe kommst…dann
bist du sogar sehr dumm. Ricksenburg…ist ewig…Deine
Karriere nicht.“
Und
damit fällt die Tür ins Schloss. Einen kurzen Moment
herrscht Stille. Schließlich beginnt es Infinity leicht zu
schütteln bis das Lachen immer lauter wird.
Luna:
„Wir haben ihn.“
Die Arme ausgebreitet,
Stock und Glas in der Hand blickt Drake gegen die Decke und lacht
schallend.
Saudunkel
ist es in der Halle, wirklich, richtig saudunkel! Man könnte
nicht mal mehr sehen, ob sich der neben dir einen runterho…
nunja, ihr wisst, was ich meine, oder?! Es ist sehr dunkel! Ich
will nicht rassistisch klingen, aber es ist einem schwarz vor
Augen geworden! Als diese eventuell ungeplante Dunkelheit mit
unsicheren Tuscheln kombiniert wird, ist urplötzlich ein
altbekanntes Bild auf dem Titantron zu sehen.
Oh
ja, wir wissen, was die Stunde geschlagen hat!
Spotlights
gehen im nächsten Moment an, pinke Spotlights versteht sich!
Im Ring ist ein pinker Flauschteppich ausgelegt worden, die
Ringecken wurden ebenfalls passend dazu dekoriert und in der
Mitte des Gevierts steht die sexy Moderatorin dieser Show in der
Show: Eva! Sie hat sich wohl die Haare gefärbt, denn dieses
feurige Rot knallt einem direkt ins Gesicht. Sie grinst über
beide Backen und scheint sich freuen, dass sie heute Abend auch
wieder hier ist.
Eva:
„Guten Abend meine Damen und Herren!“
… irgendwie
scheint das Publikum, aus welchen Gründen auch immer, nicht
so ganz auf die E.F.A. – Moderatorin abzufahren, und das
obwohl sie wirklich fantastisch aussieht.
Eva:
„Schenkt mir gefälligst eure Aufmerksamkeit, wenn ich
den potentesten Mann der GFCW ankündige!“
Während
sie das sagt, stampft sie mit ihren High Heels energisch auf den
rosa Plüschteppich! Dass diese Bevormundung seitens Eva
nicht bei der Crowd ankommt, dürfte auch bis zu ihr
durchgedrungen sein. Doch die hübsche Rothaarige beruhigt
sich bald wieder und lässt sich nun von ihrem Vorhaben nicht
mehr abbringen ihre große Ankündigung zu machen.
Eva:
„Ohne große Umschweife, denn er hat selbst viel zu
erzählen, kündige ich jetzt den grandiosen Rückkehrer
an, der alle getäuscht hat! Hier ist er! Der Einzigartige,
der Unverwechselbare, das größte GFCW Unikat, der
Unvergleichbare, der am meisten Schlampen besitzende, der
Frauenverstehende… Dr. Fred Dick!!!!
Buhrufe
ohne Ende begleiten ihre ausgesprochenen Worte! Doch das
verhindert nicht, dass das Logo von E.F.A. durch ein anderes,
riesiges Logo ausgetauscht wird.
Come
on please help me Dr. Dick I need your love I feel so sick
I
need a kick and you're so big oh doctor please deep deep deeper
help
me Dr. Dick my fever's rising please come quick
I
know you know a little trick oh doctor please deep deep deeper
Come
on help me Dr. Dick come on doctor help me quick d-d-d-d-d-deeper
come
on help me Dr. Dick come on doctor help me quick d-d-d-d-d-deeper
Muss
man heutzutage immer noch erwähnen, dass beim Auftritt von
Dr. Dick die Halle komplett in Pink eingetaucht wird? Dass das
Nebelgeschwader auf der On Stage auch in dieser Farbe sich
verbreitet? Und dass Dr. Dick natürlich mit seinem
Doktorkittel auf der Rampe erscheint und die unteren Knöpfe,
like always, nicht zugeknöpft hat, damit immer wieder sein
pinker Wrestlingslip, auf dem die Buchstaben „DICK“
von oben nach unten draufgeschrieben stehen, durch den Kittel
durchdringen kann? Dass seine Frau und Oberschlampe Dirty Mary
ihm im Sekretärinnenoutfit und mit Klemmbrett bewaffnet
begleitet? Dass Dirty Mary nicht spricht, sondern nur stöhnt?
Nein,
muss man eigentlich nicht! Macht man aber trotzdem ab und zu mal,
als kurzen Reminder!
Was
man allerdings doch erwähnen sollte ist, dass der Rückkehrer
einen pinken Kopfpolster in der Hand hält.
Es
gibt sogar Fans in der ersten Reihe, die drehen dem
Frauenversteher dem Rücken zu, während er sich in
Richtung Ring tänzelt. Dirty Mary hat das schon mitbekommen
und schiebt ihre Lesebrille hoch, damit sie Notiz davon nehmen
kann! Es dauert dieses Mal nicht lange und er befindet sich
alsbald im Ring! Kurz kreuzen sich die Blicke vom Doc und Eva.
Hinter den Beiden macht sich auch schon Mary in den Ring, welche
sich breitbeinig zur Moderatorin stellt! In wenigen Augenblicken
wird die Halle wieder normal beleuchtet und der Frauen-Arzt fährt
seiner stummen Schönheit zwischen die Beine. Dort hat sie
wiedermal das besondere Mikrofon des Docs versteckt, logisch!
Kurz wird dran gerochen, drauf geklopft und angefeuchtet, warum
auch immer. Es ist nunmal so.
Dr.
Dick: „Ist das Ding an?!“
Ja,
er ist laut und deutlich zu hören, das zeigt ihm auch das
Publikum, welches von ihm absolut nichts hält!
Dr.
Dick: „Schade, dass man euch nicht einfach abschalten kann,
ihr Idioten.“
Auch
wenn die Buhrufe weiterhin deutlich zunehmen, scheint er sich
nicht davon aufhalten zu lassen. Wirkt er irgendwie nicht gut
gelaunt?!
Dr.
Dick: „Wir hier hatten heute einen flotten Dreier! Wir
waren nämlich essen… Aber sicherlich nicht in Essen!
Da kann man nur saufen, um dieses Drecksloch zu vergessen…
verdammt, das reimt sich sogar!“
Sich
in Sicherheit wiegend, dass das ein guter Spruch war, beginnt er
zu lachen, ehe er sich an Eva wendet.
Dr.
Dick: „Färb beim nächsten Mal die Haare wieder
schwarz, das passt dir viel besser als dieses Rot!“
Sie
scheint nicht viel zu sagen, sondern lediglich mit dem Kopf zu
nicken. Es wirkt irgendwie heute alles etwas anders als sonst.
Auch wenn er in der vergangenen Show einen absoluten Meilenstein
in seiner Karriere erreichte, indem er Johnboy Dog in seine
Schranken verwies und er nach einem harten Kampf sich als Number
#One Contender krönen durfte… so scheint von dieser
Krone ein Zacken abgebrochen zu sein.
Dr.
Dick: „Ich… ich bin eine große, wilde, sexy
Erscheinung in dieser Liga! Habe lange an meinem Comeback
gearbeitet und nun bin ich hier, um wieder Angst und Schrecken zu
verbreiten! Ich feierte bei Brainwashed meine Rückkehr…
doch was ist dann geschehen!? In der letzten Show kehrte Lionel
Jannek zurück und jeder spricht nur noch da drüber und
keiner mehr über mich!? Was will denn dieser abgehalfterte
Sack!? Was zum Teufel ist denn dieser Idiot für ein
Heuchler, wenn er seinen Erzfeind hilft, dass dieser nicht vom
Fight Club zerstückelt wird? Kann der überhaupt
Deutsch? Der stammt doch aus Österreich, oder?!“
Da
sitzt der Stachel anscheinend ziemlich tief!
Dr.
Dick: „Dann gibt’s da noch einen Intercontinental
Champion in dieser Liga, dessen Namen ich schon wieder vergessen
habe! War er überhaupt vertreten bei der letzten War Evening
Show?! NEIN!! Was ist denn das für eine Repräsentation
des Titels? Der Liga? Ganz ehrlich! Ihr hasst mich, aber warum?
Ich bin hier, ich versuche für Furore zu sorgen, kriege aber
nicht die Aufmerksamkeit, die ich verdiene! Eigentlich kann
Johnboy Dog direkt rauskommen und mir den Titel schenken, denn
dieser Mr. Noname eines Intercontinental Champions ist nicht da
gewesen! Ihm scheint der Titel nicht zu interessieren, ihm
scheint diese Liga nicht zu interessieren! Und was mach ich? Ja,
ich hab euch alle verarscht! Aber ich hab mir den Arsch
aufgerissen, um ein möglichst Dr. Dick – geiles
Comeback zu gestalten! Das ist mir gelungen! Doch ich lese
nirgends DR. DICK IST WIEDER DA, JUHU!!! Ich lese nirgends DER IC
CHAMPION, DESSEN NAMEN ICH VERGESSEN HABE, WAR NICHT DA!!! Nein,
nur dieser LJ kriegt anscheinend Aufmerksamkeit! Was soll die
Scheiße? Doch es gibt da noch einen Stachel… der
viel, viel tiefer sitzt… oder besser gesagt… saß…“
Sein
Blick wandert zu seiner Ehefrau, welche die ganze Zeit Notizen
von dem Gesagten nimmt… Dann wandert sein Blick auf das
Kopfkissen.
Dr.
Dick: „Auch wenn sich kaum jemand fragte, weshalb mich
meine Frau mit diesem heftigen Fremdgegenstand während des
harten Matches gegen Johnboy Dog attackierte, so werde ich es
euch dennoch erklären… ob ihr es wollt oder nicht,
als hört zu, ihr hässlichen Tölen!“
Beleidigungen
in alle Richtungen, auch irgendwie an Johnboy Dog!
Dr.
Dick: „Wir hatten Streit, weil Dirty Mary es hasst, wenn
man sie Lady nennt… das tat der beinahe
Zweihundertjährige! Und… und… und… ich
kann sie verstehen! Ich hab nichts dagegen getan! Sie war
stocksauer, konnte ihren Emotionen nicht mehr standhalten und
attackierte mich mit diesem…“
Künstlerische
Pause, langsamer, traumatisierte Blick in Richtung des
Kopfkissens.
Dr.
Dick: „… Fremdgegenstand!“
Er
sucht den Augenkontakt mit seiner Ehefrau und Oberschlampe.
Dr.
Dick: „Während wir im Anschluss Sex hatten, hatte sie
mir erklärt, warum sie so sauer war, warum sie mich
attackierte! Ich habe mich dafür entschuldigt und werde
dafür sorgen, dass er sie nicht mehr Lady nennt… dann
hatten wir erneut Sex… und nochmals! Keine Sorge Leute,
dazwischen gingen wir immer duschen!“
Pfuiteufel!
Darf er das überhaupt so sagen, wie er das grade gesagt hat?
Dr.
Dick: „… und dann haben wir gefeiert! Denn auch wenn
das absolut nicht richtig war von Mary, hat sie aus Versehen dazu
beigetragen, dass der abgehalfterte Köter disqualifiziert
wird und somit ich zum Nummer #Eins Herausforderer wurde! Ich…
ich geh aber noch einen Schritt weiter!“
Kann
jemand dieser Scharade ein Ende setzen? Dieser angebliche
„Streit“, das kauft ihn doch Niemand ab! Das war von
vorn bis hinten durchgeplant! Die Frage ist lediglich… was
hat er noch zu sagen!
Dr.
Dick: „Johnboy Dog, ich will, dass du dafür sorgst,
dass über Dr. Dick gesprochen wird! Ich scheiß auf den
Posten des Nummer #1 Herausforderers, denn, der Intercontinental
Champion ist kein Champion! Der erscheint nicht mal! Das ist die
Irrelevanz in Person! Ich will, dass du mit dem Titel rauskommst
und mich direkt zum neuen Champion machst! Und ich will, dass du
dich bei Dirty Mary entschuldigst, dass du sie als Lady
bezeichnet hast!“
Wütend
verwirft er das pinke Kissen in Richtung Publikum! Er will
abermals sein Spezialmikrofon zu seinen Lippen führen, als
plötzlich die Musik des geforderten Gegenübers
ertönt.
Es dauert einige
Momente, doch dann erscheint DER Mann auf der Rampe. DER Mann,
der eigentlich erst für dieses Segment gesorgt hat, indem
Dr. Dick wieder eingestellt wurde. Wobei, vielleicht hat der sich
auch von selbst eingestellt. In jedem Falle sieht Johnboy Dog
wieder fantastisch aus: Lederjacke, dazu passende
Jeans….eigentlich müssten ihn jetzt nur noch die
Village People einsammeln und zusammen auf Tournee gehen. Gut,
einen Schnäuzer müsste man ihm dann auch noch
ankleben….
Jedenfalls ist er zu Fuß unterwegs
und schreitet, ein wenig nachdenklich ob der Geschehnisse
wirkend, die Rampe herab. Die Show ist ja noch lang und irgendwie
muss man sich seine Kräfte auch gut einteilen. Aber amüsiert
wirkt er definitiv nicht!
Schließlich wird der Ring
erreicht und noch auf dem Weg dorthin wurde ihm von einer
helfenden Hand ein Schallwandler gereicht, den er natürlich
sehr gerne schon einmal entgegengenommen hat. Wie ein Derrwisch
eilt der Hund die Treppe hinauf und betritt den Ring, ohne sich
groß irgendwas zu widmen auf Dick zueilend und sich knapp
genug vor dem postierend, um einigermaßen bedrohlich zu
wirken.
Johnboy Dog: „Es
gibt einige Worte, die will ich hier in dieser Liga nicht hören,
mein Freund! Zum Beispiel No1 Contender!“
So
wie der Hund das betont, sorgt er eher für Jubel seitens der
Fans. Und scheint das selbst zumindest nicht ganz so unlustig zu
finden.
Johnboy Dog: „Es
interessiert hier KEINE SAU, wie ihr die Zeit nach der letzten
Show verbracht habt, mein Freund! Und noch viel weniger will hier
irgendeiner wissen was Ihr sonst so treibt.“
JBD
holt tief Luft, fühlend dass er die recht bald brauchen
wird. Und davon jede Menge.
Johnboy
Dog: „Weißt Du, Dick….seit du wieder da bist,
ist alles anders. Nicht unbedingt zum Positiven. Auch du tanzt
hier an und hast dieses…..Ding….angeschleppt.
Der
Blick geht eindeutig gen Dirty Mary. Die scheint auch
entsprechend erbost, bleibt aber noch wo sie ist.
Johnboy
Dog: „Weißt Du, Doktor... du hast das ganze sehr
persönlich gemacht, um mich aus der Reserve zu locken. Und
tatsächlich habe ich dir in der letzten Show eines dieser
unsäglichen Matches um diesen begehrten Spot gewährt.
Und du? Du kungelst hier etwas aus, indem das Ding da dir ein
PLÜSCHKISSEN um den Kopf haut, in der Hoffnung, dass das für
eine Disqualifikation reicht. Gut, in dem Falle hat es das
leider, weil der Referee Euer perfides Spiel nicht durchschaut
hat. Es war spannend zu sehen, wie weit du wohl gehen würdest,
um an den durchaus begehrten Spot zu kommen. Ich kann nicht
einmal so tun, als wäre ich überrascht, denn das bin
ich nun wirklich nicht – es ist ziemlich genauso gekommen,
wie ich erwartet habe: Dr. Dick hat, wie auch immer,
gewonnen!“
Die
Reaktionen des Publikums sind ziemlich geteilt, denn eigentlich
mag es kaum jemanden geben, der den Doc hier und in aller
Öffentlichkeit mag. Das hält den Hund, der wieder
einige Schritte durch den Ring wandert, aber nicht davon ab,
seinen Quasi-Monolog fortzusetzen.
Johnboy
Dog: „Aber ihr habt BESCHISSEN! Hier ist noch NIEMAND von
einem Kissen kampfunfähig gemacht worden und genau
deshalb…“
JBD
holt tief Luft…
„:….annuliere
ich das Match! Es gibt, Stand jetzt, keinen normalen No1
Contender auf den Intercontinental Title. Punkt. Aus.
Nikolaus!“
Dem Doc
schwillt ein wenig die Ader – und andere Dinge – doch
der Hund redet sich gerade in Rage. Und dabei sollte man ihn wohl
besser nicht stören, scheint es…
Johnboy
Dog: „Ich habe mich mit den Gremien beraten und für
gleich noch eine – nicht von mir zu verkündende –
Überraschung. Aber mit dir bin ich noch nicht durch...“
JBD
tigert weiter durch den Ring und hält vor Dirty Mary
inne.
Johnboy Dog: „Er
hat dich saaaauuuuueeer gemacht, ja? Und wüüüüüteeend….ja?
Und dann hast Du ihm einfach das Kissen um die Ohren gezimmert,
ja? Das hat Du natürlich nicht mit Absicht getan, wie ich
einem hochintelligenten Wesen eigentlich unterstellen würde,
mh? Vergiss nicht: Ihr habt danach gepoppt! Drei mal, wenn ich
mitgezählt habe. Und man poppt nicht mit jemandem, der einen
saaaauuuuueeeer gemacht hat. Niemals! Auch Du nicht! Und
deshalb….spiele ich mit dem Gedanken, dich für ALLE
zukünftigen Matches vom Ring zu verbannen! ALLE! Und nicht
nur das….“
JBD
schnauft mittlerweile richtig und hat eine dieser berühmten
Äderchen am Kopf, die man nur hat, wenn man sich
tiiieeerisch aufregt!
Johnboy
Dog: „….auch E.F.A. werde ich, wenn das so
weitergeht, dem Schrott zum Fraß vorwerfen! Es hat in der
GFCW nichts verloren – leider habe ich das außer acht
gelassen, genauso wie andere, als man dich wieder einstellte! Es
gibt KEINEN Grund für E.F.A.!“
Schnaufen,
schnaufen, schnaufen. Man mag sich gerade sehr gut ins Hirn des
Hundes einfühlen. Da herrscht gerade eine ziemliche
Bamboule! E.F.A. für alte Säcke!
Johnboy
Dog: „Überhaupt frage ich dich, was der Aufriss soll,
Dicky. Du kommst hier mit ner Menge Ringrost an, legst dich
gleich mal mit dem Größten – mir – an und
mogelst dich durch. Dann beschwerst Du dich, dass Leute die WAS
LEISTEN andere Boni bekommen? Ist das dein Ernst? Ist dein altes
Gehirn schon so versifft, dass Du keinen klaren Gedanken mehr
fassen kannst und dich in Neid und Eifersucht verrennst? Ich
hätte nicht geglaubt, dass es so kommt!“
Selten
ist es passiert, dass dem Dock mal die Spucke wegbleibt, sogar in
Dirty Marys Gesicht sind gewisse „Reaktionen“ zu
erkennen… Eva will sich eigentlich auch zu Wort melden und
sich wehren, denn sie kann ja gar nix dafür! Niemand kann
was dafür, dass der Doc der Beste, der Geilste ist! Genau
sowas würde sie nun sagen! Doch JBD macht deutlich, dass sie
sich nun besser nicht einmischen soll! Er ist tatsächlich
neugierig, was der Frauenklemptner dazu zu sagen hat.
Irgendwie
scheint der Frauen-Arzt die letzten Sätze seines Gegenübers,
der immerhin auch sein Boss ist, ausgeblendet zu haben, denn…
Dr.
Dick: „Du kannst mir nicht einfach meinen wohlverdienten
NUMBER ONE CONTENDER PLATZ wegnehmen? Du kannst nicht einfach
Dirty Mary vom Ring verbannen!!! Du kannst mir nicht drohen, mir
meine E.F.A. Show wegzunehmen!? Bist du neidisch, weil die
einfach nur den Platz des verdammten Dog’s Inn verdrängt
hat? Geht’s darum, du alter Sack?“
Er
prischt hervor, doch der Mitfünfziger weicht keinen
Zentimeter aus! Anscheinend hat er ihn im Augenblick genau da, wo
er ihn haben will! Das ist echter, richtiger Ärger im
Gesicht des Busendorfers! Nicht so gespielt und gefaked wie
sonst!
Dr.
Dick: „Das kannst du nicht machen, du wandelnder
Schlappschwanz! Du…“
Hach
ist der süß! JBD scheint Dick geradezu knuddeln zu
wollen….nicht.
Johnboy
Dog: „Ist das ALLES, was Du kannst? Ist es alles, wenn du
meinst, mich als alten Sack der’s im Bett nicht mehr
bringt, bezeichnen zu müssen, weil ich dir sonst keine
Schwachstelle biete? Komm….lass das Spielchen und spar dir
derartige Sprüche für die Zukunft! Johnboy Dog hat Hirn
und Grips! Und Muckis. Gerade aber habe ich meine Stimme…“
Und
dazu muss er dann wohl wieder ein kleeiiiin wenig
ausholen….
Johnboy
Dog: „Und die sagt: Du hast Kampfgeist! Und du bist sauer!
Dann verwende doch diesen Kampfgeist und die Säuerlichkeit
im nächsten War Evening! Einen Gegner für dich finde
ich sicher schnell….“
Noch
ein wenig weiter holt der Hund aus, während der Doc noch ein
wenig sauertöpfischer dreinschaut als sowieso
schon!
Johnboy Dog: „….und
weißt du, worum es gehen wird? Entertainment for Adults!
E.F.A. Und wenn Du gewinnst, oh heiliger Doktor, dann wirst
du zwar nicht selig gesprochen, behältst aber Show und
Sendeplatz!“
Siegesgewiss
blickt der Doc drein.
Johnboy
Dog: „Verlierst Du aber….dann hat sich das Thema
E.F.A, das Thema Eva und das Thema Sendeplatz ein für
allemal ERLEDIGT!“
Der
Hund hebt den Zeigefinger, er ist noch nicht fertig, auch wenn
der Doc sehr kurz vor der Eruption steht!
Johnboy
Dog: „Noch etwas….. es versteht sich von selbst,
dass DAS DA vom Ring verbannt ist!“
Der
Fingerzeig auf Dirty Mary ist nicht freundlich und soll es auch
gar nicht sein.
Die Fans rasten aus und freuen sich
aufgrund der Neuigkeiten, die absolut nicht in die Karten des
Frauen-Arztes spielen! Der hüpft und teufelt im Ring rum wie
ein Rumpelstielzchen! Er verwirft aus Wut SEIN (!) Mikrofon und
reißt JBDs Schallwandler aus der Hand. Er brüllt ins
Mikrofon!
Dr.
Dick: „Du willst es so?! Du kriegst es so! Wer auch immer
mein Gegner ist, ich werde ihn im Ring zerF-I-C-K-E-N!!!!“
Er
hats tatsächlich gesagt… das F-Wort… aber in
anderer Verwendung als gedacht! Der Spaß scheint vorbei zu
sein, so hat man Fred Dick noch nie gesehen.
Dr.
Dick: „Ich hab schon mal um etwas gekämpft was mir
wichtig ist…“
Die
Blicke wandern zu Dirty Mary…
Dr.
Dick: „Man wollte mir meinen Trademark Move DICK EXPLOSION
verbieten! Doch der Move ist legal! Ich werde meinen Gegner mit
dem Dick Explosion seine Eier und seinen Schwanz zum Platzen
bringen!!!“
Er
drückt dem alten Hund das Mikrofon so fest gegen die Brust,
dass der tatsächlich einen Schritt zurückgehen muss!
Dick tritt einen Stuhl um und schreit seine Mädels an…
ja, er hat kein Mikro mehr, dennoch verstehen wir alle, was er
schreit.
Dr.
Dick: „Kommt schon! Wir gehen!“
… und
dann sind sie auch schon weg!
Der
Hund hat diese Runde wohl gewonnen.
Das Licht ist
gedimmt und zu sehen ist Antoine Schwanenburg, wie er auf einem
prunkvollen, dunkelrotem Sessel sitzt, welcher goldene
Verzierungen aufweist. Zu seiner Rechten kann man einen Kamin
erahnen, was sich durch die Geräuschkulisse auch zu
bestätigen scheint. Zu seiner Linken ist ein kleiner, fast
schon zu schlichtes Holztischlein aufgebaut, auf dem nicht nur
eine lange Kerze steht, die etwa zu einem Viertel abgebrannt ist,
sondern auch eine Flasche Rotwein.
Antoine nimmt
die Flasche in die Hand und präsentiert sie stolz der
Kamera.
Antoine:
"Ich bin ekstatisch Wein aus meiner eigensten Rebsorte
präsentieren zu dürfen."
Der
Behüter von Kultur öffnet die Flasche mit einem lautem
PLOP und gießt etwas in ein Weinglas ein, um daran zu
nippen.
Antoine:
"Schwanenburgunder. Überlegen im Geschmack. Siegreich
im Abgang. Schwanenburgunder, Wein der Champions, Tropfen des
Erfolges. Schwanenburgunder, jetzt erhältlich."
GFCW
Heavyweight Championship Match: Jason Crutch (c) vs
Lonesome Tyler Referee: Guido Sandmann
Laura, bezaubernd wie immer, steht
bereits im Ring!
Laura:
„Meine lieben Essener….das nächste Match
ist ein Singles Match auf einen Fall – und es ist für
den GFCW-Heavyweight Title!“
Laura:
„Der Herausforderer. Aus Berlin, Deutschland. Mit einem
Gewicht von einhundertzwei Kilogramm….
Lonesoooooome…Tyyyyyyleeeer!“
Tatsächlich
marschiert der T-Shirt-Träger, der bisher sehr selten
mal ohne seinen Bruder in Aktion zu erleben war, recht
energisch zum Ring. Durch die kurzen Wrestling-Pants sind
auch die brachialen Beinmuskeln sehr gut zu erkennen, die
manch einer als doppelten Oberarm tragen könnte.
Zielstrebig läuft Tyler auf den Ring zu, entert den mit
einem Flip über die Seile und steht diesen –
natürlich. Dann wartet er auf seinen Gegner.
Laura:
“Und sein Gegner, aus Oberpolling, mit einem Gewicht
von 105 Kilogramm. Er ist der GFCW-Heavyweight-Champion:
JASOOOOON CRUUUUUUTCH!“
Heilige
Maria Mutter Gottes, was für ein Pop bei der bloßen
Erwähnung und den ersten Klängen des Themes! Jason
Crutchs Anhänger sorgen dafür, dass sich die Halle
in eine große Party verwandelt. Der Oberpollinger
erscheint auf der Stage, breitet die Arme aus, dreht sich um
sich selbst, während ein Feuerwerk abbrennt.
Entschlossen, ein selbstsicheres Lächeln auf den Lippen,
bewegt sich der Begründer der Crutch-o-Mania die Rampe
hinab, klatscht mit den Fans in der Frontrow ab, entert den
Ring. Dort angekommen klettert er nacheinander auf alle
Turnbuckle, wo er sich nochmal feiern lässt. Als er den
Gürtel von der Hüfte nimmt, gibt er der Platte
einen sanften Kuss und händigt ihn dem Referee aus.
Er und
Tyler umkreisen sich…dann ein faires kurzes
Abklatschen…es kann losgehen!
DING DING DING
Tyler
legt gleich los wie die Feuerwehr und kann Jason schnell von
sich drängen. Und Tyler macht mit Schlägen und
Kicks weiter. Damit hat Jason nicht wirklich gerechnet und
gerät demzufolge tatsächlich erst einmal deutlich
in die Defensive bis in die Ringecke, wo Tyler Anlauf nehmen
will, allerdings weicht Crutch aus und Tyler stoppt in
letzter Sekunde ab. Beide holen nun erst einmal Luft. Tyler
wirkt wie ein aufgezogenes Spielzeugauto, das man erstmal
wieder neu aufziehen muss. Also umkreist man sich ein wenig
und Crutch reckt die Linke in die Höhe, um die rechte
Tylers zu fordern – nach einigem zögern bekommt er
die auch und bietet die rechte an, die Sekunden später
Gesellschaft von Tylers Linken erhält. Und, wer ist nun
stärker? Crutch lässt daran wenig Zweifel und
schiebt, die Arme etwas verdrehend, Tyler in die Ringecke, wo
er natürlich loslässt, ehe der Ref ihn nachhaltig
auszählen könnte. Crutch nickt Tyler anerkennend
zu, doch der hat darauf gerade gar keine Lust und schießt
wieder nach vorn. Kurze Punshes folgen, ehe Tyler mit einem
Snapmare und einem Kick in Crutch’s Rücken
nachsetzen kann. Man misst sich hier eindeutig sportlich
fair.
Tyler fordert JC auf, aufzustehen, was dieser
auch versucht – und das Opfer eines Dropkicks wird, der
ihn gleich wieder auf den Boden befördert. Tyler covert,
schafft aber nichtmal einen Two-Count und wirkt wie ein
aufgezogenes Au- ach…hatten wir schon. Ein
Luftraubegriff wird angesetzt, doch unter der Anfeuerung der
Fans kann sich JC auf die Beine kämpfen und Tyler wie
auch sich mit einem Back Suplex wieder in die Horizontale
bringen. Crutch robbt zu Tyler, doch der windet sich
blitzschnell auf die Beine und versucht, den Crutch’schen
Unterschenkel zu greifen – Ankle lock ist angesagt!
Jason hat damit nicht wirklich gerechnet und liegt hier jetzt
ziemlich mittig im Ring! Tyler stemmt sich förmlich mit
den Beinen auf den Boden und versucht, Crutch einen Haufen
Schmerzen zuzufügen! Und die Chancen stehen gut, denn
der Begründer der Crutch-o-Mania brüllt hier
ziemlich laut vor sich hin!
Doch robbt er auch dem
Seil entgegen, was Tyler nicht mehr lange verhindern kann.
Und tatsächlich rettet sich Jason Crutch ins Seil, Tyler
löst so spät wie eben möglich – und
irgendwie stellt das niemanden so richtig zufrieden, denn dem
Legendensohn ist klar, dass er hier vielleicht eine riesige
Chance weggeworfen hat. Doch er setzt nach und versucht, das
linke Crutchbein – welches er gerade schon bearbeitet
hat – noch ein wenig mehr zu malträtieren. Also
wird ein Leglock angesetzt, der aber nicht lange gehalten
werden kann, da Crutch mit einem Kick kontert und Tyler somit
außerhalb des Ringes landen lässt, weil der
förmlich durch die Seile hinaustaumelt. Doch Tyler steht
schnell wieder auf dem Apron und springt auf’s oberste
Seil – Flying Elbow – NICHT!
Denn Crutch
schafft es, nun selbst mit einem Dropkick zu kontern und den
Angriff sehr wirkungsvoll zu unterbinden! Schnell folgt ein
Bodyslam gegen Tyler, ein Elbow – und dann soll Tyler
schon wieder in die Seile geschickt werden. Ziemlich weiter
Laufweg und er überspringt Crutch, bleibt dann stehen
und…Double Clothesline!
Beide Männer
liegen nun am Boden und rühren sich erstmal nicht, doch
es dauert nur wenige Momente, da rührt sich Jason
Crutch. Und tatsächlich kommt der Oberpollinger als
erster wieder auf die Beine, dicht gefolgt von Tyler, der
auch wieder steht. Und Schlagabtausch, mit dem besseren Ende
für Crutch, der Tyler in die Ecke bugsieren kann. Whip
in die gegenüberliegende Ecke und sehr kurzer Abstand –
nach der Clothesline, die wie eine Ramme wirkte, taumelt
Tyler nicht etwa, sondern bleibt in der Ecke stehen. Crutch
klettert auf’s zweite Turnbuckle und schenkt Tyler die
berühmtesten zehn Schläge der GFCW und lässt
Tyler danach schließlich zu Boden ploffen, weiter wäre
der eh nicht gekommen. Crutch feuert nun die Fans an, die
wiederum ihn zurückanfeuern und schließlich kommt,
was kommen muss: Ansatz zum Equalizer!
Doch Tyler kann
mit einem schönen Wurf kontern und nun selbst, wenn auch
deutlich angeschlagen, in die Offensive gehen. Kicks gegen
den Crutchmagen folgen, einige Kneedrops ans angeschlagene
Bein des Oberpollingers und schließlich wird Crutch auf
die Beine gehoben und ein schöner Olympic Slam folgt!
Dann deutet Tyler auf die Ringecke…
Es ist eine
ziemlich Weile her, dass sich der Legendensohn auf das
oberste Ringseil gewagt hat, aber der Mut wird belohnt:
Moonsault gegen Jason Crutch, der allerdings kann sich aus
dem Weg rollen, so dass Tyler hart auf der Ringmatte aufkommt
und wie ein Flummi herumzuckt. Doch der Wahnsinnige gibt
nicht auf! Tyler hat immernoch Körner auf’m Kessel
und bringt sich, eindeutig humpelnd auf die Beine. Verlässt
den Ring, bleibt aber außerhalb auf dem Apron –
und wir erinnern uns an den Elbow, der vorhin folgen sollte.
Irgendwer nannte das mal Springboard Forearm Strike –
und Tyler holt Schwung….
….und rutscht
vom obersten Seil ab! Mit vollem Einsatz und auch Körper
kracht Tyler in den Ring und rührt sich da erst einmal
nicht mehr wirklich – Referee Guido Sandmann scheint
allerdings ebenso besorgt wie Crutch und lässt das Match
schließlich Sekunden später abläuten, als
Tyler sich immernoch kaum nennenswert bewegt….da! Der
Arm hebt sich leicht, allerdings bleibt das für den
Moment die einzige Regung.
MATCHABBRUCH!
Neben
Crutch sind nun auch die Essener Mediziner am Ring und haben
die altbewährte Trage dabei, auf die Tyler in höchster
Vorsicht gehievt wird…bleibt zu hoffen, dass das
nichts Ernstes ist! Jason Crutch wirkt erschüttert und
weicht Tyler mitnichten von dessen Seite, drängelt sich
unabsichtlich auch manches Mal zwischen Ärzte und den
„Patienten“. Dass er in Sorge ist, steht außer
Frage.
Es
wird Backstage geschaltet. Wir sehen Lionel Jannek, welcher sich
gerade beim Catering Buffet bedient und sich eine Flasche Wasser
besorgt hat. Jetzt spaziert er durch die Gänge und öffnet
lächelnd die Flasche. Er blickt sich um… Ist das
wirklich Realität? Ist er wirklich wieder zurück in der
GFCW? Er kann es immer noch nicht so richtig glauben.
Mac
Müll: „Entschuldigung?“
Die
Interviewer-Legende persönlich, Mac Müll, steht
plötzlich vor dem „Übermächtigen“.
Wohl wissend wie der Österreicher in der Vergangenheit mit
den Interviewern und Mitarbeitern der GFCW umgesprungen ist, hebt
Müll beschwichtigend und fast schon entschuldigend eine
Hand.
Mac
Müll: „Ich, äh… ich bin gleich wieder weg!
Allerdings würde ich mich freuen, wenn Sie vorher noch ein
Statement zu den Worten des Fight Clubs abgeben könnten!“
Mac
Müll hält das Mikrophon zu Lionel Jannek…
welcher ihn nur böse ansieht…
Doch
nur kurz. Dann grinst LJ den Interviewer an.
Lionel
Jannek: „Entspann dich, Müll. Von dir will ich
nichts.“
Müll
fällt sichtlich ein Stein von Herzen…
Lionel
Jannek: „Ja… war ganz niedlich. Fast hätten die
beiden es geschafft, dass ich sie tatsächlich ernst nehme…“
LJ
nimmt einen Schluck Wasser und spricht dann weiter…
Lionel
Jannek: „Weißt du, Müll. Jeder geht mit Worten
anders um… oft kommt es dabei darauf an was man sagt und
wie man es sagt… und dann kommt es auch darauf an, wie
leicht sich der für den die Worte bestimmt sind davon
beeinflussen lässt… Ich glaube du stimmst mir zu wenn
ich sage: Ich habe in der Vergangenheit bewiesen, dass ich der
Meister diesbezüglich bin…“
Mac
Müll weiß nicht recht wie er darauf reagieren soll.
Klar ist LJ einer der Besten, aber er will auch niemanden
beleidigen indem er sagt, dass er der DER Beste sei. Aber bevor
er antworten kann…
Lionel
Jannek: „Und ich denke jeder stimmt mir auch zu, dass die
Worte des Fight Clubs zum EINSCHLAFEN LANGWEILIG waren!“
Da
hört man doch, etwas überraschend, einen kleinen Jubel
der Fans.
Lionel
Jannek: „Ackley und Randall sollten mich eigentlich besser
kennen und wissen, dass mich Worte nicht die Bohne jucken! Wenn
es um mich geht, dann kann man sich gerne den Mund zerreißen…
aber wo und wann es dann zählt ist letztendlich im Ring! Und
das letzte Mal als ich mit den beiden dort war… habe ich
sie ziemlich fertig gemacht, nicht wahr?“
Wieder
weiß Müll nicht was er darauf erwidern soll…
muss er aber auch nicht.
Lionel
Jannek: „Und dieses ganze ‚Ich soll mich wieder
hinten anstellen‘… Sorry, aber ich hab ein
VIP-Ticket und hab deswegen Vorrang gegenüber billigen
Connor McGregor Cosplayern! Die beiden sollen mal erreichen was
ICH erreicht habe, dann reden wir weiter. In der Zwischenzeit
dürfen sie Gott, Buddha, Allah, dem Spaghetti-Monster, oder
was weiß ich an wen die glauben danken, dass sie überhaupt
mit Legenden wie mir und Zereo Killer den Ring teilen dürfen!“
Müll
ist genauso erstaunt wie alle Fans. Dass der Österreicher
überhaupt sich und den Killer in einem Atemzug als Legenden
bezeichnet… wer hätte das gedacht???
Mac
Müll: „Aber was wir uns auch alle, nach wie vor
fragen… Warum haben Sie Zereo Killer geholfen?“
Lionel
Jannek: „Sag, Müll, glauben die eigentlich diesen Mist
den die da geschwafelt haben auch noch selbst? Sollen die doch
versuchen sich selbst zu überzeugen… den sonst glaubt
es ihnen ja eh keiner…“
sagt das „Highlight im Spotlight“ als hätte er
Mülls Frage gar nicht gehört.
Mac
Müll: „Aber… Herr Jannek, das war schon eine
sehr schwere Drohung der Beiden, oder?“
Der
Österreicher verdreht die Augen.
Lionel
Jannek: „Müll… mir haben schon viele andere…
ganz andere Kaliber Drohungen gemacht… und ich stehe immer
noch. Jetzt entschuldige mich, ich muss noch etwas erledigen“
So
sprach Lionel Jannek und lässt einen etwas verwirrten Mac
Müll zurück. Jannek wandert einen Gang entlang und
gerade will er einen Schluck Wasser nehmen… da stoppt er…
als hätte er etwas gehört…
Er
blickt sich um…
Lionel
Jannek: „Ist da Jemand?“
Er
fühlt sich beobachtet...
Langsam
dreht er sich um…
Es
steht ihm eine Person in einem schwarzen Mönchsgewand
gegenüber! Irgendwie kommt ihm das bekannt vor…
Unbekannter:
„Endlich! … Endlich! Nach 5 Jahren hat mich nun
endlich Jemand gefunden! Gratuliere!“
LJ
sieht die Person fragend und verwirrt an…
Lionel
Jannek: „Äh… und zu was genau? Hab ich ein iPad
gewonnen oder was? Kannst behalten… und was meinst du mit
‚gefunden‘?“
Unbekannter:
„Seit 5 Jahren warte ich darauf, dass mich jemand findet!
Endlich ist es passiert!“
Jannek
wird immer verwirrter.
Lionel
Jannek: „Okeeee… und wer bist du jetzt genau?“
Der
Unbekannte tritt einen Schritt näher.
Unbekannter:
„Ich bin der Auserwählte… der Meister…“
Der
Österreicher seufzt und wird langsam ungeduldig…
Lionel
Jannek: „Verarschen kann ich mich selbst! ‚Der
Auserwählte‘! Von WEM auserwählt? Und Meister?
Was für ein Meister? Württembergischer Juniorenmeister
im Kickboxen? Österreichischer Fußballmeister? Meister
Proper? Meister Röhrich? Was für ein Meister,
verdammt???“
Ein
paar Sekunden herrscht absolute Stille… dann antwortet der
Unbekannte.
Unbekannter:
„…
…
…
…nichts
weiter. Einfach nur der Meister. Und der Auserwählte.“
Jannek
stöhnt einmal verärgert.
Lionel
Jannek: „Na, grandios. Und da wunderst du dich, dass dich
bis jetzt keiner finden wollte? Niemand weiß wer oder was
du eigentlich bist!“
Der
Unbekannte schüttelt den Kopf und hebt die Arme
beschwichtigend.
Unbekannter:
„Mach mal halblang! Ich hab mir diese Titel nicht
ausgesucht! So werde ich nun einmal genannt!“
LJ
schlägt die Hände vors Gesicht. Warum muss ausgerechnet
IHM sowas passieren?
Lionel
Jannek: „Also gut… Lassen wir das jetzt mal…
Lass mich dir eine andere Frage stellen: Jetzt mal rein
angenommen… nehmen wir an… eine Annahme… Ich
habe dich jetzt wirklich gefunden… ‚den
Auserwählten‘… ‚den Meister‘…
Was genau hab ich jetzt davon?“
Der
Unbekannte dreht sich um…
Unbekannter:
„RILLA, gus petro del lasa pegoas!“
Plötzlich
kommt eine weitere Person zum Vorschein, ebenfalls in ein
Mönchsgewand gekleidet! Die Person nimmt die Kapuze ab und
es kommt die schönste Frau der Welt zum Vorschein! (Nein,
natürlich beschreiben wir NICHT wie sie aussieht, da sich
jeder unter der ‚schönsten Frau der Welt‘ etwas
anderes vorstellt! Und dieses Bild wollen wir euch nicht nehmen!
;P )
Der
Österreicher kommt aus dem Staunen nicht heraus…
Lionel
Jannek: „Wer ist sie jetzt wieder?“
Der
Unbekannte deutet auf sie.
Unbekannter:
„Das ist Rilla… deine Belohnung!“
Rilla
grinst Lionel Jannek verführerisch an. Dieser blickt einfach
nur starr und ausdruckslos in ihre Richtung. Er weiß schon
gar nicht mehr wie er noch reagieren soll.
Lionel
Jannek: „OK, jetzt reicht’s! Das wird ja immer
bekloppter hier! Ich habe keinen Meister gesucht und ich will
auch keine ‚Belohnung‘!“
Rilla
sieht ihn enttäuscht an.
Rilla:
„Aber mein Schöner, jetzt habe ich mich extra nur für
dich so herausgeputzt. Du kannst mich doch nicht einfach so
stehen lassen!“
Jannek
sieht jetzt fast schon verzweifelt aus.
Lionel
Jannek: „Na schön! Dann nimm dies als Entschädigung!“
Er
hält ihr die Wasserflasche hin. Rilla nimmt sie und sieht
noch enttäuschter aus als vorher.
Rilla:
„Hast du nicht zufällig eine Dose 2,5% Original dabei?
Das wäre mir lieber gewesen…“
Lionel
Jannek: „Was???“
Rilla:
„Nichts… vergiss es…“
Lionel
Jannek: „Leute… geht nach Hause! Ihr verschwendet
euer Leben! Wenn ihr überhaupt eines habt…“
Rilla
und der Auserwählte blicken sich an.
Unbekannter:
„Er hat Recht… Lassen wir es endlich sein! Ich weiß
sowieso nicht was daran so besonders sein soll einen
‚Auserwählten‘ zu finden… Ich gehe zurück
in die Metzgerei meines Vaters“
Der
Unbekannte verlässt die Szene. Nach kurzem Zögern zuckt
Rilla kurz mit den Schultern und folgt ihm. Lionel Jannek sieht
den beiden erleichtert hinterher. Da bemerkt er Mac Müll der
in einiger Entfernung das ganze scheinbar beobachtet hat und
ziemlich traurig wirkt.
Lionel
Jannek: „Ist was…?“
Mac
Müll wirkt als wäre er kurz vor dem Losheulen.
Mac
Müll: „Och nichts… hat sich erledigt…“
Mit
diesen Worten verlässt Müll die Szene. Jannek schüttelt
den Kopf…
Lionel
Jannek: „Japp… eindeutig… Ich bin zurück
in der GFCW…“
I
LOVE MY BOOTS BROKE IN, I LOVE MY CAMO HAT,
DONT
MIND A LITTLE PAINT ON MY JEANS, YEAH I ROLL LIKE THAT
Das Licht flackert golden
und I Love This Life von LOCASH ertönt.
I
LOVE DRIVING MY TRUCK ACROSS THE RAILROAD TRACKS, IF YOU HIT IT
TO QUICK, IT'LL HIT YOU RIGHT BACK
LET'S GO BIG RIG!
NE? NE? NE?
Pete:
"Da tritt Frank doch wieder auf die Bühne, bei der
letzten Show wirkte er sehr niedergeschlagen."
Sven:
"Dafür sieht er aber überraschend gut gelaunt
aus."
Pete:
"Aber hey, was ist das?"
Während auf
dem Tron sein Truck eingespielt wird, wie Frank durch die
unendlichen Weiten fährt, erscheint der leicht dickliche
Trucker auf der Stage. Noch einmal geht ein Rauschen durch die
Menge, sein Name wird skandiert. Franks Grinsen ziert sein
gesamtes Gesicht und er wirkt nicht nur fröhlich, sondern
auch erleichtert, dass die Fans ihn noch immer feiern. Doch der
wahre Grund, tritt dann in den Entrance Bereich.
YEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEAH!
Es ist sein
Bruder Jack! Die Fans jubeln, denn es ist bereits ein ganzes Jahr
vergangen, seitdem sie die Trucker gemeinsam im oder am Ring
sehen durften.
Pete:
"BIG RIG IST ZURÜCK?"
Die Brüder
klatschen sich ab und laufen gemeinsam zum Ring. Frank klatscht
links mit den Fans ab, Jack rechts. Am Ring angekommen, rollt
sich Frank hinein, während Jack ihn über die Ringtreppe
betritt. Wie in alten Zeiten stellen sie sich beide jeweils auf
das zweite Ringseil und feiern mit den Fans. Simultan heben sie
die linke Faust in die Höhe.
BIG!
Die linke Faust
wird gesenkt, die Rechte geht in die Luft
RIG!
Wieder die linke
Faust, dann die rechte, die linke, die rechte.
BIG - RIG -
BIG - RIG - BIG - RIG!
Die Trucker
springen rückwärts von dem Turnbuckle und bringen den
Ring zum Beben. Sie lassen die Jubeltirade abschwellen, ehe sich
Jack ein Mic reichen lässt.
Jack:
"WE'RE BAAACK!"
Die Fans
skandieren lautstark, das Kult Tag Team ist eben doch noch
beliebt wie eh und je.
BIG RIG BIG RIG
Jack:
"Und es tut gut, wieder hier zu stehen."
Wieder Jubel,
aber so ist das nun mal, wenn man zurückkehrt. Egal, was man
sagt, DIE FANS, SIE GEHEN AB!
Jack:
"Ich sag euch ehrlich: Meine neue Aufgabe war nichts für
mich. Ich hab' versucht einen 'normalen' Job hinter den Kulissen
zu machen, mich um Dinge zu kümmern und den ganzen Kram...
aber das bin nicht ich. Das wollte ich nie sein und trotzdem habe
ich es versucht. Warum? Na ja, wenn man ein gewisses Alter
erreicht und an Familiengründung denkt, dann versucht man es
mit 'Nachhaltigkeit'."
Der mittlerweile
35 Jahre junge Trucker klopft auf den Turnbuckle.
Jack:
"Aber DAS ist mein zu Hause."
YEEEEEEAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAH!
Jack:
"IHR seid mein zu Hause!"
YEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEAH²!
Jack:
"Das Leben ist zu kurz um das aufzugeben und zu versuchen
etwas zu sein, was man einfach nicht ist. Ich will die Zeit, die
mir Gott gegeben hat nutzen, so gut ich kann und das sein, was
ich eben sein will. Ich will hier in der GFCW sein. HIER im RING
und nicht hinter dem Vorhang!"
JACK! JACK!
JACK! JACK!
Jack:
"Und deshalb bat ich Johnboy mich aus den Aufgaben zu
entbinden und das Roster, aber vor allem meinen Bruder zu
unterstützen. Danke, Johnboy, dass du nicht gezögert
hast."
Auch wenn Frank
immer der beliebtere der Jungs war, so wissen sie die Ehrlichkeit
des Bodenständigen Truckers zu würdigen. Dann greift
sich Frank aber das Mikrofon.
Frank:
"Habt uns vermisst, ne?"
BIG - RIG! BIG -
RIG!
Frank:
"Ich hab' meinen Bruder auch vermisst. Es ist nicht das
Gleiche alleine im Ring zu stehen. Ich will mit meinem Bruder an
meiner Seite fighten und das OHNE BREMSEN!"
Gemeinsam mit
den Fans jubeln die Trucker im Ring, doch Jack nimmt sich das Mic
wieder.
Jack:
"Auch wenn Big Rig jetzt wieder auf der Landkarte ist, heißt
das nicht, dass wir uns jetzt große Ziele machen. Wir
machen das, was wir am Besten können. Wir fahren einfach
raus, durch unendliche Weiten, genießen die Landschaften
und irgendwo auf dem Weg trifft man immer interessante Leute oder
erlebt coole Sachen. So halten wir es auch."
Frank nickt und
er klopft seinem Bruder auf die Schulter.
Jack:
"Backstage gibt es eine ellenlange Liste, auf der sich jedes
Tag Team einträgt, die alle auf die Tag Team Titles geiern.
Dabei weiß niemand so wirklich, was damit überhaupt
passiert. Aber jeder kriecht aus seinem Loch und stürzt sich
drauf. Selbst der Fight Club ist wieder da und will einen Shot
auf das Gold."
Der ältere
Bruder schüttelt mit dem Kopf.
Jack:
"So voll hab ich Johnboys Büro noch nie gesehen. Aber
nicht mit uns, Jungs."
Der jüngere
Bruder übernimmt wieder.
Frank:
"Wir wollen einfach nur raus gehen und Spaß haben,
ne?"
YEEEEEEEEEEEEEEEEEEAH!
Frank:
"Wir warten ab und gucken halt, was passiert. Aber eine
Sache habe ich an alle diese Teams zu sagen: Wir stehen bereit.
Die Jungs von BIG RIG sind am Start. Unsere Türen stehen
offen! Beweist vielleicht erst mal was, bevor ihr euch auf
EVENTUELL vakantierte Titel stürzt und fightet uns. KEINE
BREMSEN!"
Mit einem großem
Jubelschwall lässt Frank das Mikrofon zu Boden fallen und
die Trucker rollen sich aus dem Ring. Sie feiern außerhalb
noch mit der ersten Reihe ab, ehe sie fast schon nach hinten
getragen werden.
Pete:
"Tja Sven, wer hätte das gedacht. Die Trucker sind
zurück im Geschäft!"
Sven:
"Das ist eine interessante Wendung. Ich war nie Fan von den
Jungs, aber ich muss sagen, dass ich sehr angetan von der
Entwicklung bin. Man kann Alex und Antoine ja viel vorwerfen,
aber wenn ich mir alle Teams so anschaue... ich glaube kein
anderes Team hat jemals so viel Aufmerksamkeit auf die Titel
gelenkt, wie Ricksenburg."
Pete:
"Da könntest du fast Recht haben! Wenn ich es richtig
gezählt habe sind wir bei einem halben Dutzend. Wer weiß,
was sich daraus alles so ergibt."
Sven:
"Na ja, was mit den Titeln passiert, weiß man ja nicht
so wirklich. Wie ich gehört habe, ist Antoine heute nicht in
der Arena und vor zwei Wochen wirkte es schon sehr nach
Abschied."
Pete:
"Die Gerüchteküche Backstage brodelt jedenfalls,
aber das hat Jack ja angesprochen. Das Gold ist vielleicht
einfach zu haben."
Und mit zwei
grinsenden Kommentatoren fadet sie Szene langsam aus.