Wir befinden uns im wohl wichtigsten Raum jeder GFCW-Show. Egal, ob in Acapulco, Quito, Rio oder irgendeiner anderen Stadt der Welt. Hier allein, in diesem stilvoll eingerichtetem Büro werden ohne Zweifel die wohl wichtigsten Entscheidungen innerhalb der Liga getroffen. Und da spielt es auch keine Rolle, ob sich Danny Rickson als GFCW-Champion mächtig fühlt. Mächtiger als er, als Claude „Dynamite“ Booker“, ist wohl niemand in dieser Liga... außer vielleicht die GFCW-Galaxie. Aber sei es drum, denn momentan ist der GFCW-Präsident nicht nur Hauptfokus der Kamera, sondern auch wieder einmal über diversem Papierkram am Grübeln.
Neben der mächtig stressigen Sache bezüglich Robert Breads darf schließlich die alltägliche Büroarbeit nicht leiden. Gerade scheint es für Dye auch eine recht ruhige Minute zu geben, weswegen er sich ohne Ablenkungen auf die Finanzen, die Infrastruktur und die Publicity der Liga konzentrieren. Doch wer die GFCW kennt, weiß dass diese Oase der Ruhe schon bald durch ein lautes Türklopfen gestört wird. Und wer die GFCW jetzt noch ein bisschen besser kennt, der weiß auch, dass Dye in vielen solcher Situationen seine guten Manieren nicht ausspielen darf.“
Dye: „Herei...“
Noch ehe Booker auch nur dieses eine Wort aussprechen kann, wird die Tür schon aufgerissen und herein schreitet, wie könnte es anders sein, einer von Dyes Angestellten. Zur relativen Überraschung ist es dieses Mal aber kein Breads oder Rickson, der den Präsidenten so rabiat unterbricht, sondern viel mehr Jemand, dem man es eher weniger zugetraut hätte. Der dunkle Cowboyhut ist mittlerweile von seinem Haupt verschwunden und stattdessen ruht wieder ein schwarzes Bandana auf seinem Kopf, als Lex Streetman den Raum entert. Neben dem maginalen Hut scheint aber auch die gute Laune Streetman flöten gegangen zu sein denn die Gesichtszüge des Amerikaners zeigen deutliche Anzeichen von Missverständnis und auch Wut an. Erwartungsvoll blickt Dynamite auf seinen überraschenden Besuch und möchte ihn wohl gerade begrüßen. Doch der Mann aus Los Angeles ist schneller und öffnet prompt seinen Mund zum Reden.
Streetman: „...“
Heraus kommt jedoch nichts weiter als heiße Luft und schon wendet sich der Blondschopf wieder von Dye ab. Aufgebracht streicht er sich mehrere Male mit der flachen Hand über sein Gesicht und die Anstrengung, ja die richtigen Worte zu finden, sind dem Leiter des „L.A. Gyms“ deutlich anzumerken. Wie nach einem Adrenalinstoß läuft Streetman einige Male vor dem Arbeitstisch Dyes auf und ab, der sich das ganze Spektakel neugierig, aber mit Sicherheit nicht mit vollster Freude anschaut.
Fast schon zwanghaft bemüht sich Streetman derweil wieder etwas herunter zu kommen und seine Nerven abzukühlen. Tief ein- und tief ausatmen. Ein- und ausatmen. Mit den Händen in den Hüften gestemmt versucht der Gute nun einen zweiten Versuch und stellt sich abermals vor den Arbeitsbereich Dynamites. Dann, mit zwar noch leicht bebender, aber dennoch gefasster Stimme, beginnt Streetman doch noch zu Reden.
Streetman: „The H.?... Big Tobi?... Im Titelmatch von Brainwashed gegen Danny Rickson? Dye, ist das dein Ernst?“
Um Beherrschung bemüht schließt der Amerikaner nun kurz die Augen und lässt ein weiteres heftiges Ausatmen folgen. Der Chef der GFCW packt in der Zwischenzeit den ganzen Papierkram zur Seite und lehnt sich aus seinem bequemen Bürostuhl leicht nach vorne. Seine Hände legt er gefaltet auf den Tisch und deutet seinem Gegenüber mit einem Kopfnicken an, Platz zu nehmen.
Dynamite: „Bitte, Lex, setze dich erst mal, dann können wir über alles weitere in Ruhe sprechen.“
Einige Augenblicke vergehen in denen sich die Blicke der beiden Protagonisten treffen. Dann aber, scheint der Mann aus Los Angeles doch nachzugeben und begibt zu der Sitzgelegenheit unmittelbar gegenüber Dyes Sitzplatz. Mit einer kleinen Handbewegung dreht Streetman dann jedoch den Stuhl genau andersherum hin und lässt sich, mit den Händen und dem Gesicht auf die Rückenlehne gelehnt, auf dem Stuhl nieder. Äußerlich unberührt von dieser leichten Provokation seitens Streetmans, fährt Dye am Ende dann wieder fort.
Dynamite: „Du hast die Ankündigung soeben genau richtige verstanden. Sowohl The H., als auch Big Tobi werden einen Titleshot bei Brainwashed bekommen und daran wird es nichts mehr zu rütteln geben. Beide haben vor ihren jeweiligen Pausen wie Danny Rickson jetzt zur absoluten Spitze dieser Ligen gehört und das Aufeinandertreffen dieser drei Leute ist eines PPV-Main Events mehr als würdig. Es wird auch im Sinne der Fans sein, wenn wir der GFCW-Galaxie solch ein Match präsentieren werden.“
Jetzt kann sich Streetman doch nicht mehr zurückhalten. Ein lautes Auflachen entfährt seiner Kehle, während sein Kopf tief nach hinten in den Nacken fällt. Mit einem durchaus amüsierten Gesichtsausdruck starrt er nun Dye an und in seiner Stimmlage ist ganz klar eine Schärfe zu erkennen, wie man sie selten von „The Alternative“ zu hören bekommt.
Streetman: „Spitze dieser Liga? Nur weil sie irgendwann einmal ganz oben standen und sich nach Wochen und, in Tobis Fall, sogar nach Jahren entscheiden wieder zurückzukommen, bekommen sie sofort ein Titelmach serviert? Wo ist da bitte schön die Berechtigung?“
Das Antlitz Streetman verfinstert sich nun wieder und die Wut ist nun wieder deutlich in seiner Mimik zu erkennen.
Streetman: „The H. stand schon so oft in einem Titelmatch und hat es Mal für Mal verbockt sich den ganz großen Erfolg zu sichern. Dann verkündet er von jetzt auf gleich seinen Weggang, lässt die Liga im Stich und bekommt als Belohnung für seine Rückkehr einen Main-Event Spot? COME ON! Oder Big Tobi... zweifelsohne ist er ein großer Name in dieser Liga gewesen und für viele Leute eine Legende. Doch seine Taten liegen schon Jahre zurück. Warum bekommt er bei seinem Comeback nicht erst Probematches, wo er sich wieder beweisen kann? Nur weil er solch einen großen Namen besitzt? Weil er „Anno 1848“ mal Titel gehalten hat? Wie kann man...“ Dynamite: „SCHLUSS JETZT, LEX!“
Ungewohnt durchgreifend schneidet Dyes Stimme die Rede Streetmans ab und auch Booker sieht nun alles andere als fröhlich aus. Dieser Anflug von Wut verfliegt in der Folgesekunde wieder und stattdessen sehen wir wieder den diplomatischem und mitunter auch fröhlichen Gesichtsausdruck, der Dynamite so beliebt gemacht hat. Nichtsdestotrotz wirkt seine Stimme noch immer ernst und klar.
Dynamite: „Wie ich es bereits gesagt habe, die Entscheidung steht fest. The H. und Big Tobi werden definitiv im Titelmatch stehen. Jetzt erkläre mir aber bitte mal, warum du hierher gekommen bist und was genau du von mir möchtest?“
Prüfend und beinahe mit Argusaugen ruhen die Augen des Chefs nun auf dem selbsternannten „Man of Faith“. Dieser erwidert standhaft den Blick seines Gegenübers, sodass er zu einem kleinen, aber bestimmt nicht ernst gemeinten Staredown der Beiden kommt. Dann, nach wenigen Sekunden, setzt Streetman aus dem Nichts sein „Streetman-Grinsen“ auf und erhebt sich wieder von seinem Stuhl. Dieses Mal wandert er jedoch nicht wild gestikulierend durch den Raum, sondern dreht den Stuhl wieder in die „richtige“ Lage und setzt sich wie ein normal zivilisierter Mensch darauf. Die Hände in den Hosentaschen seiner schwarzen Bermudas vergraben blickt Streetman Booker nun an.
Streetman: „Ich will Gerechtigkeit, Dye! Im Gegensatz zu H. und Tobi habe ich in den vergangenen Wochen Show für Show geschuftet und gearbeitet und mir Erfolge beschert. Ich habe in der letzten Show mit Gordon Schelo einen genauso aufstrebenden Wrestler besiegt und dafür sogar Danny Rickson persönlich in einem 3 Way Dance besiegt. Ich habe darüber hinaus auch einen Großteil der Fans auf meiner Seite und es wäre WIRKLICH im Sinne der Fans, wenn du aus dem 3 Way Dance einen 4 Way Dance machen würdest und mich dem Match noch dazufügst!“
Darauf wollte Streetman also hinaus! Die Ankündigung nach dem Schelo-Match von vor zwei Wochen war wohl nicht deutlich genug gewesen und musste es also nochmals eine Stipvisite bei Dye persönlich sein. Dieser hat sich die Forderung des Amerikaners in Ruhe angehört und scheint wirklich über diesen Vorschlag nachzudenken. Einen Entschluss hat er anscheinend aber noch nicht gefasst.
Dynamite: „Deine Argumente beinhalten durchaus den wahren Kern der Situation momentan. Allerdings hast du in den letzten Wochen nicht nur mit Siegen auf dich aufmerksam gemacht. Der German Dragon hat dich immerhin auch besiegen können.“
Bei der Ansprache dieses Match bohrt sich förmlich ein imaginärer Dorn in die Seele Streetmans ein. Diese Niederlage schmerzte ihm immer noch und er war sich sicher, dass er sich eines Tages dafür bei Millberg revanchieren würde. Momentan aber gab es eher andere Sachen, auf die sich der Blondschopf konzentrieren wollte.
Streetman: „Dye... wir beide wissen, dass der Dragon ein starker Performer ist. Und ich habe kein Problem damit die Niederlage anzuerkennen. Allerdings habe ich ihn vor knapp vier Monaten ebenfalls besiegen können, völlig egal wie das Ganze damals zu Stande gekommen ist. So wie es aussieht ist er momentan eh mehr auf die Tag Team Titel fokussiert, sodass er für das Match bei Brainwashed wohl nicht berücksichtigt werden kann. Und wenn du es als nötig erachtest, dann beweise ich dir halt, dass ich den Dragon doch noch schlagen kann.“
Die grauen Zellen des GFCW-Präsidenten laufen offensichtlich auf Hochtouren, was unter anderem die Denkfalten auf seiner Stirn verraten. Sämtliche Szenarien werden wohl geradeeben durchgespielt und vielleicht hält sich Dye gedanklich geradeben auch eine Pro- und Kontra-Liste für eine Entscheidung gegenüber. Was auch immer in seinem Kopf vorgeht, er scheint nun eine Entscheidung getroffen zu haben. Mit seinen Händen abermals auf dem Tisch fixiert er seinen Blick scharf auf Streetman und verkündet sein endgültiges Urteil.
Dynamite: „Also schön, Lex, du bist dabei! Ich ändere den Main Event bei Brainwashed zu einem 4 Way Dance um. Jetzt heißt es Danny Rickson, Big Tobi, The H. und Lex Streetman um den GFCW Heavyweight Championship!“
Nicht nur die amerikanischen Fans brechen in lautem Jubel aus, auch Streetman könnte innerlich wohl laut aufschreien. Äußerlich belässt er es hingegen bei einem breiten Grinsen, während er sich prompt von seinem Sitz erhebt.
Streetman: „Eine wirklich weise Wahl, Dye. Du hast im Sinne der Fans und der GFCW entschieden denn letztlich kann es nur eine Macht geben, die die Liga von der lächerlichen Herrschaft Danny Ricksons befreien kann. Und diese wird definitiv auch den Fans gefallen... Faith!“
Mit einem zuversichtlichen Grinsen verabschiedet sich Streetman mittels Kopfnicken von seinem Chef und verlässt genauso schnell wieder den Raum, wie er ihn gerade eben betreten hat. Zurück bleibt ein Claude Booker, der erst dem enteilenden Streetman hinterher schaut und dann die letzten Worte dieser Szene sein Eigen nennen darf.
Dynamite: „Warten wir mal ab, ob dies wirklich so kommt.“
Dynamite verlässt sein Büro und geht durch den Backstage Bereich. Vorbei an eingen Wrestlern und offiziellen, die sich unterhalten. Vorbei an einigen Technikern, die hecktisch irgendwelche Kisten durch die Gegend schieben ...
Kurz denkt Dynamite darüber nach was in den Kisten, die Techniker hecktisch durch den Backstagebereich schieben, eigentlich drin ist. Es fällt ihm nichts ein.
... Vorbei an der Gorilla Position hinter dem Vorhang, vor dem die Entrance Ramp steht. Vorbei an den samoanischen Kriegern, die gerade einige Bewegungen des Haka, des traditionellen samoanischen Kriegstanzes üben. Vorbei an den ...
Kurz denkt Dynamite darüber nach was samoanische Krieger, die gerade einen samoanischen Kriegstanz üben hier tun. Diesmal fällt ihm eine Antwort ein und diese lässt ihn vor Wut rot anlaufen.
Dynamite öffnet die Tür neben den samoanischen Kriegern und steht plötzlich in einem improvisierten Filmstudio. An der Wand klebt eine Südsee Fototapete, der Boden ist von einem billigen sandfarbenen Teppich bedeckt, einige Plastikpalmen stehen in der Gegend herum. Die Techniker packen die hecktisch durch die Gegend geschobenen Kisten aus und holen Bauteile für Holzhütten daraus hervor, die sie versuchen aufzubauen. Plötzlich erscheint Tammy. Sie trägt einen sehr knappen Bikini, allerdings verdecken zwei Kokosnüsse und ein Baströckchen das nötigste ...
Kurz denkt Dynamite darüber nach was es doch für große Kokosnüsse gibt!
... Doch schnell ist er mit seinen Gedanken wieder zurück.
Dynamite: Tammy, was ist hier los? Tammy: Wir produzieren einen Einspieler. Dynamite: Einen Einspieler? Ich weiß genau, wer das hier angeleiert hat und für wen der Einspieler sein soll! Und ich werde ihm dafür jeden Hoden einzeln mit einem stumpfen Löffel entfernen! Wo ist Youngblood? Tammy: Da hinten, in seinem Regiestuhl!
Dynamite stapft über eine Sanddühne, die aus einer Art Pappmaschee gemacht zu sein scheint. Dann erblickt er den Grund wegen dem er wohl bald ein Magengeschwür bekommen wird.
Dynamite: YOUNGBLOOD! WAS IST HIER LOS? Sidney Youngblood: Wir produzieren einen Einspieler! Dynamite: Und für wen? Doch nicht etwa für Arana? Den Mann, dessen Vertrag ich nach wie vor nicht unterschrieben habe? Der Mann der noch immer keinen medizinischen Check gemacht hat? Wo ist er überhaupt? Und viel wichtiger, wo und wann gedenken Sie diesen Einspieler zu senden? Sidney Youngblood: Er zieht sich um und senden werden wir den Einspieler bei der Pressekonferenz zur Vertragsunterzeichnung! Dynamite: Welche Pressekonferenz? Niemand kennt Arana! Welche Presse soll da kommen? Irgendwelche Eingeborenen mit Kriegstrommeln und Rauchzeichen? Sidney Youngblood: Das mit den Rauchzeichen waren die nordamerikanischen Ureinw... Dynamite: DAS IST MIR SCHEIßEGAL!!!!!! ARANA HAT KEINEN VERTRAG! ALSO WERDEN AUCH KEINE EINSPIELER PRODUZIERT UND KEINE PRESSEKONFERENZEN GEGEBEN IST DAS KLAR! Sidney Youngblood: Aber ich habe ihnen alle Dokumente vorgelegt. Pass, Arbeitserlaubnis, medizinische Unterlagen ... Dynamite: Ein Bambusstab in den von einem Medizinmann Kerben geritzt wurden ist kein gültiges Dokument, sondern ein schlechter Witz.
Plötzlich erklingt ein Singsang aus den Hintergrund. Dynamite dreht sich um. Hinter ihn, vor der Fototapete kniet Arana, die Augen geschlossen, das Gesicht zum Himmel gerichtet. Um ihn herum stehen die Maorikrieger und summen eine Melodie.
Dynamite: Youngblood, was machen die da? Sidney Youngblood: Die beten zu ihren Naturgottheiten um sich Glück für den Kampf zu erbeten. Dynamite: Was für ein Kampf? Wrestler ohne Vertrag kämpfen nicht? Sidney Youngblood: Kommen sie schon, wir brauchen doch für den Einspieler ein paar Szenen in denen Arana seine Gegner vernichtet! Dynamite: Welchen Gegner? Sidney Youngblood: Nun, wo sie das Thema gerade ansprechen, ich wollte onehin noch deswegen auf sie zukommen! Wie währe es mit einem Dark Match von Arana gegen ... sagen wir mal Joe Jobber? Dynamite: Joe Jobber, hat einen Vertrag! Arana nicht! Meine Wrestler kämpfen nur gegen andere Wrestler - mit Vertrag! Aber ich habe jetzt eine Idee, da hinten drei Türen weiter ist die Sanitätsstation. Dort befindet sich unserer Ringarzt. Sie nehmen jetzt ihren Maorikrieger und bringen ihn da hin. Dort macht er dann Pipi in einen Becher, lässt sich Blut abnehmen, mal richtig durchchecken und vom Onkel Doktor anschauen. Und wenn alles in Ordnung sein sollte, und sie bis zur nächsten Show keinen Scheiß bauen, und ich einen richtig guten Tag haben sollte! Dann, aber nur dann werde ich mir überlegen Arana vor der nächsten Show ein Dark Match zu geben um ihn mir anzusehen. Sidney Youngblood: Abgemacht! Dynamite: Nicht so schnell, ich habe gesagt ich überlege es mir. Aber jetzt will ich von Ihnen nichts mehr sehen und hören. Packen sie Arana ein und gegen sie mit ihm zum Doc! Sidney Youngblood: Schon unterwegs!
„Einer gegen Alle“ knallt aus den Boxen, und zum inzwischen zweiten Mal im Verlaufe des Abends kommt Robert Breads in die Halle. Nachdem ihm beim ersten Mal das Mikrofon unfreundlicherweise abgedreht wurde, hat er natürlich nicht allzu gute Laune. Hinzu kommt, dass er bereits seine Wrestling-Klamotten an hat und diese einzig und allein mit einem T-Shirt kombiniert hat, damit er es ausziehen kann um seinem mindestens drei weiblichen Fans etwas zu bieten. Um die Saftladen... äh... GFCW-Galaxie noch weiter begeistern, hat er auch noch ein Mikrofon dabei, das ihm dieses mal dann hoffentlich nicht abgeschaltet wird.
Mit leicht- mit mittelstark angepisstem Blick geht der Kanadier die Rampe herunter und in den Ring hinein, wo er kreativerweise ausgebuht wird. Er lässt die dunkelblauen Augen durch die Fanreihen schweifen, dann hebt er die Augenbrauen und kräuselt die Lippen.
Robert Breads: „Okay... Lasst mich zusammen fassen...“
Ne, die GFCW-Galaxie will nicht, dass er es zusammen fasst. Er tut's trotzdem. Wie fies.
Robert Breads: „Wir sind... von unwichtigen Möchtegern-Dritte-Welt-Ländern... über das was vom Dschungel nach seiner Abholzung noch übrig ist... bis hin zum Paradies der Käsefresser... gereist. Und nun sind wir hier.... Und von allen Ländern... auch wenn einige davon nicht wirklich als solche zu bezeichnen sind... die wir mit der GFCW bereisen... ist dieses Land... das Schlimmste.“
Dicke fette Buhrufe. Dick. Fett. Amerikaner. Klischee. Kapiert?
Robert Breads: „Ich habe das Gefühl, wir sind bei jedem zweiten PPV, und bei vier War Evenings im Jahr hier, und es nervt. Ich HASSE dieses Land. Das Essen schmeckt immer entweder nach Ketchup oder Keksen, nach wirklich ekelhaften Keksen, nicht nach den leckeren mit den Schokostücken drin, sondern wie diese trockenen fünfzig Cent Dinger die Pavus kiloweise in sich hinein frisst, anders kann ich mir die Kombination aus seinem Gewicht und seinem Körpergeruch nicht erklären.“
Der Kanadier läuft nun im Ring auf und ab, eine gereizte Belustigung in seiner Stimme, ein Lächeln auf den Lippen.
Robert Breads: „Aber man muss es euch lassen: Ihr bringt wirklich Stars heraus. Leute wie... Snooki... Rebecca Black... Gott, Rebecca Black. Würde jemals ein so dämlicher Teenie-Star der einfach nur weil es cool ist im Internet pausenlos runter gemacht wird, aus Kanada kommen, schwöre ich euch, würde ich einen Bieber essen. Davon haben wir in Kanada nämlich genug. Da haben wir Bieber, Bären und Bäume. Ihr habt Müll, Fast Food und Eric Fletcher, wobei der Müll noch das Beste daran ist.“
Breads geht einmal mehr in Richung Ringecke und schiebt sich an den Seilen nach oben, um sich auf den Turnbuckle zu setzen, immer noch recht locker.
Robert Breads: „Ich könnte natürlich ewig so weiter machen, ich meine, in diesem Land gibt es unendlich viele Dinge, über die man sich beschweren kann... Die Mentalität... Die Bürger... Wie kann man Bush zum Präsidenten wählen? Zweimal?... Aber... Es gibt Hoffnung! Ja, Jungs und Mädels, ihr seid ein so blödes Land mit einer so blöden Politik dass ihr hoffentlich bald pleite seid, man all die Arenen, die in diesem Land stehen, dicht macht und ich nie wieder hier her muss. Deswegen widme ich meinen nun folgenden Sieg allen Menschen, die die USA genauso hassen wie ich. Also allen Leuten mit einem mindestens zweistelligen IQ.“
Breads ist ja ohnehin schon nicht der beliebteste Mensch auf dem Planeten Erde, aber im Land der unbegrenzten Möglichkeiten ist er wirklich eine Art Antichrist. Man könnte glauben, er habe eigenhändig Uncle Sam erschossen und dann mit Osama Bin Laden auf dessen Grab getanzt, um danach gemeinsam mit Saddam Hussein darauf zu pinkeln und das anschließend gemeinsam mit der japanischen Frauenfußballnationalmannschaft zu feiern.
Robert Breads: „Wo wir bei meinem nun folgenden Sieg sind... Ähm... Ja... Dynamite scheint da etwas durcheinander zu bringen. Ich meine... ein Match gegen Rob Gossler ist doch kein Match. Das werte ich nicht. Ich hatte also frei, und nun will mich Dynamite bestrafen, mit einem... Wrestling Match! Ja, er lässt mich wrestlen! Die fieseste Bestrafung aller Zeiten, er lässt mich... meinen Job machen! Er lässt mich Geld verdienen, er lässt mich das tun, was ich ohnehin tun muss, um vernünftig leben zu können. Und jetzt muss ich tatsächlich ein Match bestreiten, gegen... gegen... ähm...“
Breads schnippt mit den Fingern, scheinbar versucht er angestrengt, sich an irgendetwas zu erinnern.
Robert Breads: „Also... um ehrlich zu sein... eh...“
Der Kanadier kratzt sich am Kopf. Das kann doch nicht so schwer sein!
Robert Breads: „Ich habe... nicht die geringste Ahnung, gegen wen ich antrete. War es irgendwer Wichtiges? War es Ironman? Den habe ich ewig nicht mehr gesehen. Wäre ja ein witziger Zufall, wenn er in der gleichen Show zurück kommt wie dieser andere Spast... Oder war es Schnarchus? Ne, das hätte ich mir gemerkt, dann hätte ich ein Kissen mit zum Ring genommen. Okay... Ich weiß es wirklich nicht. Kann mir mal jemand auf die Sprünge helfen?“
Scheinbar kann man das, denn mit einem Mal ertönt „Unbreakable“ von Fireflight. Die Halle reagiert gemischt, als Christine Brooks auf die Rampe tritt, bewaffnet mit Mikrofon und schlechter Laune.
Robert Breads: „Okay, kann bitte jemand die GFCW'lern mal einen Kurs in „Was sind rhetorische Fragen?“ machen lassen. Ich könnte doch auf meinem iPhone-GFCW-App nachgucken, gegen wen ich antrete... Wenn ich ein iPhone hätte.“
Brooks gähnt bei diesem total coolen Spruch bloß und hebt eine Augenbraue.
Christine Brooks: „Robert, mach deine Witze, versuch' cool zu sein und allen zu beweisen, dass du der Geilste überhaupt bist. Fakt ist, deine Aura der Unbesiegbarkeit ist schon lange nicht mehr da. Du hast gegen den German Dragon verloren, du hast den Titel verloren, du hast im Allgemeinen ziemlich oft verloren. Du bist nicht mehr unbesiegbar, Robert. Das ist doch der Punkt. Du bist nicht mehr ständig der Favorit, du bist nicht mehr automatisch der Favorit, egal gegen wen. Man muss zweimal überlegen, ob du nun gewinnen wirst oder nicht, das war doch früher nicht so, oder? Wenn man vor einem halben Jahr noch Robert Breads auf der Card gesehen hat, wusste man, dass er gewinnen würde. Und jetzt? Was ist jetzt?“
Breads lächelt nur mitleidig, scheint kaum getroffen von den Worten der Blondine zu sein, aber seine Hand, die kein Mikrofon hält, ballt sich zu einer Faust.
Robert Breads: „Jetzt stehe ich immer noch im Main Event auf eben diesen Cards, die du angesprochen hast, jetzt stehe ich im Main Event von Brainwashed indem es um mehr geht als in jedem anderen Match der GFCW-Geschichte, und vor allem bin ich jetzt nicht damit beschäftigt alte Stable-Überbleibsel von mir die so viel Talent haben wie ein toter Fisch pushen zu wollen, obwohl es doch ohnehin keine Hoffnung gibt.“
Christine Brooks: „Nun, wenn das so ist, bin ich sicher, dass wir nun einen beeindruckenden Sieg von dir sehen werden... und dann noch einen im Main Event. Aber genug der Worte, viel Spaß im Ring... Champ.“
Mit diesem nicht so netten sarkastischen Kommentar lässt sie das Mikrofon fallen, und die Musik von Fernandez beginnt zu spielen, und Emilio betritt die Rampe. Der Spanier, nun ein Weilchen nicht mehr in den Hallen der GFCW gesehen, wirft Brooks einen Blick zu, aber die hat nun die Hände in den Taschen versenkt und blickt nur mit erhobenen Augenbrauen zurück. Emilio nickt, und dann geht er zum Ring, wo ihn mit Robert Breads sein erster großer Test erwartet, und der hat sich gewaschen. Die Blondine bleibt im Entrance-Bereich stehen, scheinbar will sie das Match aus der Nähe verfolgen.
Breads zieht sich in der Zwischenzeit das T-Shirt über den Kopf und ist bereit für sein Match, als Emilio auch schon in den Ring slidet. Die Glocke läutet, und los geht’s.
Die Kamera geht durch eine Tür in eine Kneipe. Es dröhnt einem lauter Punkrock entgegen. Überall stehen Menschen, saufen, raufen, grölen. Die Kamera schaltet durch die Menge. Ein Mann wird eingefangen. Er steht an der Theke mit einem Bier. Seine roten Haare sind wild hochgegelt. Er trägt ein schwarzes T- Shirt mit einem grünen Stern. Darüber eine Jeansjacke. Seine Augen sind wirr milchig weiß. Die Kamera schwirrt weiter durch die Menge. Menschen Prügeln sich, springen umher. Ein Mann steht in der hintersten Ecke. Er trägt einen dicken braunen Mantel und eine dünne Brille in seinem schwitzenden Gesicht. Seine Haare sind fettig. Seine Augen milchig weiß und wirr. Er zittert stark. Es wird sein nackter Schädel gezeigt. Ein grüner Stern prangt auf der Seite. Ein komplett in giftgrün gekleideter Clown springt mit einem Rad durchs Bild. Es geht an einer Mutter mit zwei Kindern vorbei. Dann wird ein Mädchen mit schwarzen langen Haaren, schwarzer Schminke, Zigarette im Mund, schwarzem T-shirt und rissiger Jeans gezeigt. Ihre Augen sind wirr, weiß und milchig. Der Kopf des Psychopunks kommt ins Bild.
Rob: Es steckt in jedem von euch
Are You Psycho?
Mac Müll: „Meine Damen und Herren, bitte begrüßen sie meinen Gast dieses Mal - „Canada's Own“ Robert Breads!“
Die Kamera im Backstage-Bereich zoomt aus, und neben dem Interviewer erblicken wir einen immer noch schwitzenden und schwer atmenden Robert Breads, der übel zu husten beginnt, als er etwas sagen will. Müll zieht halb besorgt, halb beängstigt eine Augenbraue nach oben. Der Kanadier sieht wirklich nicht gut aus, was wohl kein Wunder ist, nachdem er ein übles Last Man Standing Match hinter sich hat.
Mac Müll: „Nun, Robert, irgendwelche Kommentare zu deinem Match?“ Robert Breads: „Da kannst du drauf wetten...“
Breads lehnt sich nach vorne und stützt sich mit den Händen auf die Oberschenkel, blickt aber unentwegt in die Kamera.
Robert Breads: „Ich... Ich habe es gezeigt, was? Nicht mehr so gut wie früher, hä? Habt ihr das gesehen? Habt ihr das alle gesehen, ja? Ich habe gewonnen – und zwar ohne das ich überhaupt von diesem Match wusste. Und wenn euch das nicht beeindruckend genug ist... dann wartet mal ab, bis ich mit Gossler fertig bin. Ja, ich habe noch ein Match, und auch das werde ich gewinnen, das schwöre ich. Ich habe ein Last Man Standing Match bestritten, gewonnen und werde gleich nochmal in den Ring steigen und nochmal gewinnen – wer kann das schon von sich behaupten?“ Mac Müll: „Naja, aber noch hast du ja nicht gewonnen...“ Robert Breads: „Was bitte?“
Entgeistert starrt Breads den Interviewer an, ehe er anfängt, laut zu lachen.
Robert Breads: „Mac, mach dir mal keine Sorgen, ich WERDE gewinnen. Weißt du, Christine Brooks glaubte, sie hat die Wahrheit gesagt, als sie heraus kam und meinte, ich sei nicht mehr Robert Breads, der Unbesiegbare. Sie lag falsch. Ich bin heiß wie noch nie, ich stehe kurz vor dem wichtigsten Match meiner Karriere und werde mir vorher mit Sicherheit keine Blöße geben. Es gibt nichts, was ich mehr will, als Dynamite endlich zu besiegen, und jeden seiner Stolpersteine aus dem Weg zu räumen, und jedes seiner Hindernisse zu übergehen. Er meint, er kann mich mit irgendwelchen seltsamen Regeln gegen Jimmy Maxxx bestrafen? Sicher nicht, ich habe ihn besiegt. Er glaubt, Emilio Fernandez kann mich umhauen? Falsch gedacht, ich habe gesiegt.
Und nun Rob Gossler... Es wird ein solcher Genuss zu sehen, wie Dynamite glaubt, „jetzt habe ich ihn“, und dann wird Gossler untergehen, so wie alle anderen auch unter gegangen sind, so wie jeder Einzelne unter gegangen ist. Rob Gossler wird das nächste Opfer von mir. Dynamite versteckt sich feige und hinterhältig hinter den Leuten, die für ihn in die Bresche springen. Christine Brooks hat er leiden lassen, er mich dazu gezwungen, Jimmy Maxxx blutig zu prügeln, er hat mich dazu gezwungen, Emilio Fernandez auszuknocken, nur weil er nicht glaubt, dass er mich bei Brainwashed eins gegen eins besiegen kann, wenn er sich vorher nicht einen unfairen Vorteil erarbeitet.
Mac, Dynamite weiß, wer ich bin und was ich kann. Er hat zehn Jahre Erfahrung in diesem Beruf, und er weiß, was einen guten Wrestler ausmacht. Und er wird wissen, dass ich die Nummer eins bin, die Nummer eins aller Zeiten.“
Breads redet sich nun offenbar einmal mehr selbst in Rage, er redet und redet und hört nicht mehr auf.
Robert Breads: „Ist es nicht so, hm? Vielleicht habe ich nicht die meisten Titel gewonnen, vielleicht habe ich nicht die meisten Siege eingefahren, vielleicht bin ich nicht der beliebteste Mann aller Zeiten – aber ich bin der Beste. Wäre ich zu Zeiten eines Odin und Thor hier gewesen, wäre ich die Nummer eins gewesen, wäre ich zu Zeiten eines Cornelli und Bam Bam hier gewesen, wäre ich die Nummer eins gewesen, und in dieser Ära, hier und jetzt, bin ich die Nummer eins, unangefochten und ohne Zweifel. Die GFCW hatte noch niemanden wie mich, niemanden, der konstant jedes Mal in diese Halle kommt, Show für Show, und eine Top-Leistung abliefert, um den sich diese Show dreht, der der alleinige Mittelpunkt der Show ist und den jeder Promoter gerne in seiner Liga haben würde.
Fakt ist, dass ich besser bin als ein Tommy Cornelli, dass ich besser bin als ein Bam Bam, als ein J. T. K., als ein Lex Streetman, als ein Pavus Maximus, als ein The H., als ein Rebel called Hate oder als ein Eric Fletcher. Und genau deswegen zieht Dynamite diese ganze Scheisse doch ab, deswegen wirft er mir Stein um Stein um Stein in den Weg, um mich möglichst geschwächt bei Brainwashed zu treffen, aber was er nicht realisiert, ist, dass er mich nicht schwächen kann, weil er mich so nur wütender Macht, so will ich ihn nur noch mehr in die Finger kriegen, ihn besiegen und zerstören, ihn aufschneiden, ihm die Organe rausreißen und sie den Ratten zum Fraß vorwerfen, so sehr hasse ich diesen Mann.
Ich weiß, „Hass“ ist ein starkes Wort, und es wird heutzutage sehr inflationär benutzt, aber verdammt nochmal, dieses Wort beschreibt, was ich für diesen Mann empfinde, es ist nichts als Hass. Ich hasse sein dummes Grinsen, ich hasse seine nervtötende Stimme, ich hasse seine ach so fairen Entscheidungen, seinen Charakter, einfach alles, ich hasse ihn, ich hasse ihn, ich hasse ihn!“
Grob drückt Breads Müll aus dem Bild, um selbst näher an die Kamera heran zu treten, während nun sein Gesicht das ganze Bild einnimmt.
Robert Breads: „Dynamite, mach nur weiter, nähre meinen Zorn und meine Hass, du machst mich nur stärker, wenn wir uns bei Brainwashed erstmal gegenüberstehen. Da kannst du dich hinter niemandem mehr verstecken und niemanden mehr vorschicken, und falls du es doch versuchst, wird das, was ich Christine Brooks angetan habe, ein Kratzer im Vergleich zu meinen Taten bei Brainwashed sein. Ich habe kein Mitleid mit denen, die dir helfen wollen, und sie verdienen, was ich ihnen gebe, den stärksten Schmerz, den ich ihnen geben kann, nicht mehr und nicht weniger. Sie alle sollen in der Hölle schmoren, sie sollen in meiner Hölle schmoren, wo ich der Teufel bin, und wo ich bestimme, was mit ihnen geschieht. Sie können sich mir nicht widersetzen, DU kannst dich mir nicht widersetzen.
Du bist ein armseliger Wurm, ja, ein Wurm, der verzweifelt versucht, vor dem Vogel zu flüchten, aber der Vogel lässt sich nicht von irgendwelchen Schlenkern oder Ablenkungen aufhalten, er wird den Wurm kriegen, und dann wird er ihn fressen und niemand wird sich an den Wurm erinnern, es ist, als hätte er nie existiert. Und dann kann ich mich den ganzen anderen nutzlosen Würmern in dieser Liga widmen, die genau wie du sind, elendige Schleimer und Arschkriecher, die von diesen Deppen da draußen bejubelt werden, während sie genauso feige wie du handeln und sich nur an jemanden ran trauen, wenn er sich nicht wehren kann. Davon haben wir viel zu viele hier, und sie alle werden gehen, sobald du gegangen bist.“
Der Kanadier atmet einmal tief ein, ehe er die Stimme beruhigt, und nach seinem vorherigen Geschrei in einem extreme Kontrast zu der vorherigen Aggression steht. Scheinbar zwingt er sich selbst, ruhig zu bleiben.
Robert Breads: „Dynamite... Brainwashed bedeutet das Ende einer Ära, DEINER Ära. Das ist der Main Event, kapierst du? Der Main Event in über zehn Jahren GFCW. Nicht der Main Event von Brainwashed oder von 2011, nein das ist DAS Match. Es geht nicht größer, nicht wichtiger. Eine Fehde für die Geschichtsbücher, ein Jahr lang, und nun kommt das große Finale, und wer sich für dieses Match nicht interessiert, sollte gleich das Wrestling-Gucken sein lassen, denn es wird nichts Größeres mehr geben, das verspreche ich euch und dir, Dynamite. Das wird der erfolgreichste Pay-Per-View der GFCW, weil jeder sehen will, wie dieses Match ausgeht – nur leider wirst du dich daran nicht mehr erfreuen können, denn dann heißt der GFCW Präsident, der diese Liga in eine neue Ära voller Erfolg und Glanz führen wird... „Canada's Own“... Der Beste aller Zeiten... Robert... Breads.“
Die Kamera ist vor der Kabine der Brothers in Arms. Tammy positioniert sich gerade davor auf. Sie zupft sich noch schnell ihr Kleid zurecht, die Maskenbildnerin schaut noch nach ob alles ok ist. Dann geht es los:
Tammy: Willkommen zu einem weiteren Interview. Ich stehe hier vor der Kabine von den amtierenden GFCW Tag-Team Champions der Brothers in Arms. Da sie leider noch nicht hier sind, obwohl wir das so abgesprochen hatten, klopfe ich mal an der Tür!
Mit einem freundlichen Lächeln klopft Tammy kurz an der Tür. Doch leider geschieht nichts.
Tammy: Hehe…vielleicht haben sie es nicht gehört, ich versuche es nochmal.
Und wieder klopft Tammy an die Tür. Doch wieder rührt sich erst mal nichts. Doch gerade als Tammy sich wieder zu Kamera drehen will, geht die Tür auf und General Davey Bulldog III. kommt raus. Er sieht etwas niederschlagen aus, als er erstaunt in die Kamera blickt.
Davey: Ja? Oh Tammy, was machst du denn hier? Tammy: Wir hatten doch das Interview mit Euch vereinbart? Davey: Hatten wir? Oh ja stimmt, das habe ich total vergessen! Tammy: Naja macht ja nichts, wir haben ja noch etwas Zeit. Wo sind denn die anderen beiden, Shawn und Marc? Davey: Das weiß ich leider nicht. Ich habe Marc und Shawn nach Marc‘s Match leider nicht mehr gesehen. Tammy: Heißt das, das Sie heute Abend alleine zum Ring laufen? Davey: Ja das heißt es leider. Tammy: Gerüchten zu Folge soll es heute ja schon zu einem handfesten Streit zwischen ihnen und Marc gekommen sein? Ist da was dran? Davey: Handfest? Nein, das sicherlich nicht. Marc, Shawn und ich hatten nur eine kleine Meinungsverschiedenheit, aber das kommt in Teams ja nun mal vor. Aber das ist dann gleich wieder vergessen! Und es geht weiter. In einem Team passiert sowas mal. Tammy: Ok, aber wenn es wieder vergessen ist, warum sind Sie dann alleine? Sogar ihr Bruder ist nicht mehr da? Davey: Naja da ist noch etwas Gesprächsbedarf, aber mehr möchte ich nicht dazu sagen. Tammy: Ok kommen wir zu Ihrem Match , Sie treffen heute auf den „Gothminister“ Jimmy Maxxx. Eine Legende hier im Wrestling! Wie gehen Sie das an? Davey: Ich habe keine Angst vor Jimmy Maxxx. Ich ahbe schon mal gegen Ihn gekämpft. Ich werde ihn schlagen, ich werde mein Bestes geben. Mir ist egal ob er nun Jimmy heißt oder „Gothminister“ oder wie auch immer. Ich werde ich schlagen. Meine ganze Kraft werde ich einsetzen. Ich werde es allen beweisen, dass ich es alleine immer noch drauf habe. By any means neccessary!
Der General nickt Tammy kurz zu und läuft dann aus dem Bild in Richtung Stage. Denn seine Musik ist im Hintergrund schon zu hören.
Der Backstagebereich. Gibt es einen Ort, den man häufiger in einer Show sieht? Wahrscheinlich nicht. Nichtsdestotrotz wird abermals hierher geschaltet. Genauer gesagt vor ein Büro mit der Aufschrift „Dynamite“ - das allerheiligtste der Ligenchefes. Eines Chefs, der in letzter Zeit bestimmt ein paar Sorgenfalten mehr im Gesicht hat. Kaum hat man sich an die Szenerie gewöhnt, da stürmt auch schon eine Gestalt heran und öffnen die Tür mit so einem Schwung, dass die von der Wand an der anderen Seite erst einmal zurückprallt. Beim Besucher handelt es sich um niemand Geringeren als um den neuen und alten Champion, Danny Rickson. Der Engländer, mit einer Wut im Gesicht, die ihresgleichen sucht, stürzt ohne jede Rücksicht auf irgendwas in das Büro und baut sich von Dynamite auf, der an seinem Schreibtisch sitzt und gerade etwas in seine Tastatur tippt.
Dynamite: Danny-! Raus hier!
Doch der Engländer ist schon weiter vorgeprescht und hämmert mit der Faust auf den Tisch, so dass dieser zu wackeln beginnt, wobei ein kleines Etui zu Boden rollt, wonach sich mehrere Stifte über das Laminat verteilen.
Danny Rickson: Willst du mich lächerlich machen? Erst stellst du mir mein Mikrofon aus, dann stellst du mich in ein Match mit einem Verrückten wie Gorn...
Er schüttelt wutenbrannt mit dem Kopf, während auch Dynamite nun aufsteht und dem Blick des Engländers standhält.
Danny Rickson: Und dann addierst du zu diesem Match einen noch Verrückteren zu, nur weil dein liebster Pavus ansonsten traurig ist? Was bist du bloß für eine nachgiebige Gestalt? Und als wäre das ganze Ding noch nicht lächerlich genug, dann soll ich heute Abend auch noch ein Match bestreiten und weiß nicht einmal, gegen wen es geht? Was soll dieser Scheiß?
Unbemerkt von Rickson kommen zwei Security-Mitglieder ins Büro, welche zugriffsbereit hinter dem Engländer Stellung beziehen.
Dynamite: Das Selbe könnte ich auch bei JEDER deiner Taten in den letzten Tagen fragen! Da gibt es Nichts mehr zu diskutieren. Du konntest dir deinen Gegner doch selbst aussuchen, doch anscheinend bist du dafür ja zu lustig drauf, in letzter Zeit. Daher habe ich da wohl eine ganz gute Wahl getroffen...
Fäusteballen bei Rickson, doch Dynamite schneidet ihm das Wort ab, als der Engländer gerade zu Protesten ansetzt.
Dynamite: Und auch über das Match heute gibt es Nichts zu diskutieren! Du hast einen Gegner, den ich absolut geeignet finde um dir eine Lektion zu erteilen...und wenn du wissen willst, wen ich damit meine, dann gehe doch raus in den Ring und rufe nach ihm. Vielleicht kommt er ja! Aber verschwende nicht weiterhin meine kostbare Zeit mit deinem Geweine...
Skeptisch blickt der Mann aus Newcastle seinen Vorgesetzten an. Eigentlich will er ja wirklich wissen, wer heute sein Gegner wird. Und so entscheidet er sich grimmigen Blickes dazu, das Büro zu verlassen. Kaum hat er sich umgedreht, da fallen ihm die Sicherheitsmänner ins Auge, welche von ihm mit einem ungläubigen und abwertenden Grinsen bedacht werden, ehe er die Tür ins Schloss knallen lässt. Dann eilt er durch die Gänge, vorbei an Mitarbeitern und einigen bekannten Gesichtern. Irgendwo in seiner Eile hat er dann noch die Zeit, einem Tontechniker ein Mikrofon zu entreißen. Sein Sturm geht weiter durch den Vorhang, der ihn in die Halle führt. Sofort setzt wieder Buhen ein, die Zuschauer haben ihn natürlich auf dem Tron verfolgt. Doch ohne ihnen Beachtung zu schenken hat Rickson fast in Rekordzeit den Ring erreicht, wo er wartend verbleibt – Doch Nichts...
Danny Rickson: Komm schon, Dynamite...willst du mich verarschen? Hier ist niemand, den ich Gegner nennen könnte. Der Ring ist leer...oder willst du damit andeuten, dass es für mich keine Gegner gibt? Das hätte ich auch selbst gemerkt.
Ungeduldig läuft Rickson einige Schritte durch den Ring, doch es gibt noch immer keine Reaktion auf der Rampe.
Danny Rickson: Wen schickst du mir raus? The H.? Der kann mich doch nur besiegen, wenn er mich in seinen Tränen ertränkt, die er nach jeder Niederlage vergießt.
Weiterhin keine Musik. Kein Mann, der sich zu Rickson in den Ring gesellt.
Danny Rickson: Tolles Spiel, Dynamite. Oder hat derjenige, der für mich heute eine Strafe darstellen soll, einfach den Schwanz eingezo.---
Die letzte Silbe verschluckt er, als auf einmal doch eine Musik aus den Boxen erklingt und Rickson verstummen lässt.
Niemand
dachte, dass er diese Melodie zu diesem Zeitpunkt, an diesem Ort,
hören würde doch nun hört man sie, es ist keine
geringere als "Time to Shine" von Saliva. Die Fans in
der Halle wissen genau, wem diese Musik gehört und beginnen
frenetisch zu jubeln. Nun lässt er sich mit langsamen
Schritten, den Moment aufsaugend auf der Bühne blicken.
Ironman ist zurück. Im Ring hingegen schüttelt Rickson, von der Szenerie unbeeindruckt, mit dem Kopf und blickt Ironman abschätzig an.
Danny Rickson: Kommt schon...ist das euer Ernst? Ihr schickt mir Ironman vorbei? Ich dachte, nun kommt jemand, den man wirklich feiern könnte...
Doch die Fans lassen sich von den Worten des Engländers nicht beeindrucken und jubeln Ironman weiter zu, manche haben sogar einen kleinen Sprechchor angestimmt.
Ironman, der in dem tosenden Applaus des Publikums die Sätze des Engländers anscheind gar nicht gehört hat führt nun das Mikrofon langsam an seinen Mund heran, das Hallenpublikum wird merklich leiser, alle sind gespannt was der Rückkehrer zu sagen hat.
Ironman: Ich...bin...ZURÜCK!!
Wiederrum macht sich ein tosender Applaus in der Arena breit, nur einer hat wohl kein Verlangen danach die Rückkehr des Triple-Crown Gewinners zu feiern.
Danny Rickson: Wunderbar, Ironman. Du bist zurück und hattest nun deine 5-Sekunden Ruhm. Wie wäre es, wenn du nun wieder backstage gehst und wartest, bis du mal wieder einen Koffer kriegst, mit dem du auf lächerliche Weise Champion werden kannst?
Arrogant grinst Rickson zu Ironman, der noch immer unverändert an der Rampe verharrt. Die Fans hat der Riese weiterhin auf seiner Seite.
Danny Rickson: Oder bleib dort einfach stehen, mir egal. Ich hoffe einfach mal, dass Dynamite gleich rauskommt und den Witz auflöst, dann wäre die ganze Situation nicht so furchtbar peinlich. Ich meine, C'mon, wie lange warst du weg? Ein Monat? Und dann feierst du dein Comeback so, als wäre Elvis von den Lebenden auferstanden?
Ironman: Vielleicht feiern mich die Leute auch, weil Sie jemanden sehen der dir gleich das Schweigen beibringt?
Wieder beginnt die Halle zu jubeln.
Ironman: Zuerst allerdings will ich etwas Licht ins Dunkel bringen, auf die Frage warum Ich zurück bin und ich denke, Danny, das wird dich sehr interessieren.
Mit seiner linken Hand deutet Ironman nun herab zum Ring in dem immernoch der Engländer steht.
Ironman: Bei Brainwashed sollte eigentlich mein aktueller GFCW-Vertrag auslaufen und ich bin ehrlich, ich wollte ihn einfach auslaufen lassen, indem ich zu Hause bleibe denn was hätte ich noch tun sollen, nachdem mich Eric Fletcher bei Ultra Violence besiegt hat?
Gebanntes Schweigen in der Halle, jeder ist gespannt auf die Aussage von Ironman.
Ironman: Dann jedoch sah ich mir die letzten Minuten der letzten War Evening Show an, in der Nightmare, wenn auch nur vermeintlich GFCW Heavyweight Champion wurde. Klar könnte ich jetzt sagen "Glück gehabt er ist ja nicht in der Titelhistorie" aber dies sage ich nicht! Es kotzt mich einfach nur verdammt an, dass dieses Wesen welches sich Nightmare nennt, diesen Gürtel mit all seiner Historie in den Händen halten konnte. Und wenn du sagst, Rickson ich habe diesen Gürtel damals nur gewonnen weil ich diesen Koffer hatte, denke scharf nach, wie ich diesen Koffer gewinnen konnte. Ich musste nicht nur ein Match gewinnen sondern 3 Matches, am Ende ein brutales Leitermatch gegen einen gewissen Braden Hero, vielleicht sagt dir dieser Name noch was.
Auflachen bei Danny Rickson, welcher sich natürlich noch sehr wohl an Braden Hero erinnert. Den Mann mit dem vielleicht schnellsten Aufstieg in der GFCW – und einem noch viel schnelleren Abstieg.
Danny Rickson: Oh, Ironman. Du bist wirklich zum Schießen. Natürlich kenne ich Braden Hero noch. War das nicht dieser Typ, den ich ein paar Wochen später innerhalb weniger Sekunden aus der Liga befördert habe? Der Typ, der jetzt wahrscheinlich irgendwo in einer Bar sitzt und sich wegen seines verschleuderten Talents betrinkt? Gratulation, dass du diesen Typen besiegen konntest. Doch das sollte auch in so etwa deine Ansprüche widerspiegeln. Such dir Leute wie Chris van Core oder Raptor, das sind Kaliber von deiner Klasse. Aber nicht der GFCW-Champion...
Ironman: Du traust dich wirklich noch dich selber als GFCW Champion zu bezeichnen? Nachdem du den Titel vor 2 Wochen an den veramscht hast, der am Höchsten geboten hat? Wieviele Nutten hat dir Nightmare verhökert? Oder warst du scharf auf seine Sicherheitsmänner?
Eine sanftes Rauen geht nun durch die Arena.
Ironman: Es ist eine Schande, dass du überhaupt noch unter Vertrag bist. Denn wer war es der während der schwersten Stunden der GFCW immer und immer wieder in Ring gestanden hat? Egal ob 20 oder 1000 Zuschauer im Saal waren, egal wieviele Matches auf der Card waren. Du warst es nicht Danny Rickson aber ein J.T.K. war es, ein Eric Fletcher war es, ein Tommy Cornelli war es und ja ich auch Rickson.
Mit jedem Satz wird Ironman nun immer lauter, jedoch brüllt er Rickson nicht an.
Ironman: Du bist erst zurückgekehrt, als du wieder das grosse Geld gerochen hast, dich wieder wirksam in den Mittelpunkt stellen konntest und diese Blendung ist dir damals hervorragend geglückt, jeder hat nur über Danny Rickson geredet. Heute reden Sie auch über dich, aber nur voller Hass.
Man sieht förmlich die Gänsehaut auf dem Körper von Ironman, 2 Wochen angestaute Wut die nun endlich frei gelassen werden konnte.
Danny Rickson: Oh, Ironman. Ich vergaß völlig. Du bist ja ein so gütiger Kerl, die Mutter Theresas der GFCW. Du bist es natürlich, der den ganzen Laden in Schuss gehalten hat...bist du wirklich so verwirrt? Das ist ja schon traurig, mein Guter. Du bist ein austauschbarer Riese mit Größenwahn, der nun mal wieder seinen großen Auftritt haben will, weil er gegen die große Nummer antreten darf.
Für einen kurzen Moment lässt Rickson das Mikrofon sinken.
Danny Rickson: Doch im Ring werden wir ja sehen, dass hinter deiner großmäuligen Fassade leider nur heiße Luft steckt. Du bist ein Witz, ein Running-Gag mit deiner Selbstwahrnehmung, die ein kompletter Gegensatz zur Realität bist. Und heute werde ich dich mal wieder blamieren. So wie es Fletcher gemacht hat, so wie Breads, so wie Nightmare. So wie jeder Typ, der nicht gerade komplett außer Form war.
Angriffslustig blickt der Engländer zu Ironman herüber.
Ironman: Eine kleine Sache wäre da noch, Dynamite hat ja von Strafmatch geredet ich glaube nicht das er dir die kleine Zusatzklausel verraten hat, oder?
Der Mann aus Newcastle blickt unbeeindruckt zum ehemaligen GFCW-Champion herüber.
Danny Rickson: Und was soll die sein? Muss ich dich etwa zweimal pinnen? Wow, das ist sicher eine große Herausforderung...
Ironman: Nein...du wirst nur eine Hand auf deinem Rücken gebunden haben, also nichts weltbewegendes für dich. Wahrscheinlich...naja wir sehen uns später im Ring. Mit einem sarkastischen Wink hinunter in den Ring verlässt Ironman die Stage wieder und begibt sich in den Backstagebereich. Die Fans brechen nach dieser Ankündigung in Jubel aus, während Rickson völlig aus der Fassung ist. Er beugt sich über das Ringseil und ruft Ironman etwas hinterher, doch der hört ihn schon nicht mehr, was die Aktion des Engländers noch sinnloser erscheinen lässt. Mit dem Hohn der Zuschauer fadet die Kamera aus.
It's
not so much the pain
Das zweite mal an diesem Abend ist „Take this life“ von In Flames zu hören. Die Scheinwerfer blitzen, doch der Entrancebereich bleibt leer. Aus alter Gewohnheit schauen die Zuschauer nach oben auf das Scheinwerfergerüst, doch auch dieses ist leer.
If
I ever, if I never
Und weiterhin ist nichts zu sehen. Im wahrsten Sinne des Wortes, denn die Lichter sind aus gegangen. Und wieder passt etwas nicht. Die alten Schwarzlichtscheinwerfer gehen nicht an, fehlen ganz und gar.
Take
this life
Doch abrupt
bricht das Lied wieder ab und von unten angestrahlt steht im
Entrancebereich eine Gestalt. Langsam hebt die Person den Kopf
und es ist eindeutig The H. Seine Entrance ist neu,
gewöhnungsbedürftig aber trotzdem hat sie was. Locker betritt er den Ring und schaut in die Menschenmenge. The H.: So so so. Nach diesen paar Monaten scheint man mich doch etwas vermisst zu haben. Vielleicht weil ich sagte, dass ein Krieg naht? Na gut. Nun ist er da. Vielleicht weil ich gesagt hatte, dass Dynamite die Kontrolle verloren hat. Check, ist eingetreten. Oder vielleicht, weil ich sagte, dass mit Breads und Rickson etwas nicht stimmt und sie die Liga zu Grunde richten. Was das angeht, haben sie das noch nicht ganz geschafft, aber wir sind auf dem Besten Weg dazu. Ich gehe weg und plötzlich sieht die Welt klar. Ist dies schlecht? Gut? Richtig toll oder einfach nur beschissen? Denn auf einmal fehlte ein richtiger No. 1 Contender und Breads und Rickson standen vor einem Problem. Bis dahin haben wir es also gut geschafft. Doch dann kamen sie auf diese glorreiche Idee, Nightmare zum Champion zu machen. Eine Idiotie mit der selbst ich nicht gerechnet hatte.
Mit
dem Mikrofon in der Hand, klatscht er. Dieses Klatschen ist
voller Ironie und Unverständnis.
Er
räuspert sich, schaut noch einmal in die Menge.
Er
schüttelt den Kopf.
...Nightmare zum Champion erkoren wurde. Sofort vergaß ich jede Trauer, jeden morbiden Gedanken. Ich rammte das Messer in den Tisch neben mir, verschüttete den guten Whisky und schrie. Alles wofür ich gekämpft hatte, verkauft, nein, verschenkt! Und
in diesem Moment dachte ich mir: Die Liga ist tot. Nach nur
wenigen Minuten glich meine Wohnung einer Wohnung einem
Schlachtfeld. Alles war zerstört. Die Polizei kam. Ich floh.
Planlos ging ich durch die Welt. Sah die Grausamkeiten, den
menschlichen Abschaum. Mein Ziel war klar. Ich musste zurück.
Die Frage war nur wie. Ich hab euch Fans beleidigt, Dynamite, das
halbe Roster. Meine Chancen gingen also gegen 0 und dann bekam
ich einen Anruf. Ich ergriff diese Chance. Wir haben nicht
geplant. Bist du dabei? Aber sowas von! Ich
trete jedem gegenüber. Viele wollen mich immer noch
besiegen, vernichten. Na und? Ich werde ihnen gegenüber
treten. Ich schreie ihnen ins Gesicht:
Doch bin ich nicht allein. Ich stehe nicht mehr allein im Ring. Wir sind mehr als Freunde, wir sind Brüder. Brüder, die für eine Sache kämpfen. Und diesen Kampf können unsere Gegner nicht gewinnen, denn mit uns steigt und fällt die GFCW! Niemand kann uns besiegen und jetzt...
...jetzt ist meine Zeit zu sprechen vorbei. Doch müsst ihr nicht warten mich erst in 2 Wochen wieder zu sehen. Der Wahnsinn geht weiter meine Freunde. Der Wahnsinn geht weiter...
Pete:
Wow. Er scheint sich verändert zu haben. Pete: Warten wir erstmal ab, wie es mit ihm weiter geht. Sven: Taten muss er jetzt wahrlich folgen lassen.
Mäc Müll: Willkommen Wrestlingfreunde, wieder mal eine tolle Show bis hier hin. Eines der Highlights des Abends steht uns aber jetzt gleich noch bevor. Marc the Shark bekommt es mit Lex Streetman zu tun. Deshalb habe ich jetzt hier einen der amtierenden Tag Team Champions, Marc the Shark! Marc the Shark: Hallo Mäc. Mäc Müll: Marc, heute ganz allein, ohne ihren Partner. Marc the Shark: Um ehrlich zu sein, Mäc. Teil eines Tag Teams zu sein ist wie verheiratet zu sein. Machmal ist es ganz gut wenn man ein bisschen Abstand gewinnt und nicht ständig aufeinander sitzt. Mäc Müll: Krieselt es etwa etwas bei den Brothers in Arms? Marc the Shark: Das würde ich nicht sagen, Davey ist einfach die Militärhierarchie gewohnt. Dort hat er alleine das sagen und jeder tanzt nach seiner Pfeife. Aber ich bin nunmal kein Militär, ich war auch nie beim Militär. Die einzige Pfeife nach der ich tanze ist meine eigene! Mäc Müll: Heute Abend geht es gegen Lex Streetman, immerhin ein ehemaliger German Pain Champion! Marc the Shark: Das ist genau das Stichwort Mäc. Ein ehemaliger Champion! Wenn wir heute in den Ring steigen bin ich derjenige der einen Titelgürtel um die Hüften trägt nicht Streetman. Das verpflichtet mich dazu mein bestes zu geben, egal ob es ein Tag Match oder ein Einzelmatch ist. Das Gold verpflichtet mich Leistung zu bringen und Streetman wird das zu spüren bekommen. Mäc Müll: Wann sehen wir die Brothers in Arms wieder in Action. Schon bald, das kann ich dir versprechen, aber jetzt konzentriere ich mich erstmal auf meine Angelegenheiten heute Abend!
Christine Brooks: „Das... hatte ich mir anders vorgestellt.“
Die Blondine steht, den Rücken an die Wand gelehnt, in der Kabine von Emilio Fernandez, der auf einem Stuhl sitzt, und sich den Nacken mit einem Kühlkissen bedeckt, während er die Frau anstarrt, die genauso zurückstarrt.
Christine Brooks: „Das war dein erster Test, Fernandez. Und ich dachte wirklich, du bestehst ihn mit Bravour. Positiv hervorzuheben ist sicherlich, dass du Potential hast... Potential, ein Großer zu sein. Du hast in diesem Ring mit einem Großen mitgehalten, und warst dabei, ihn zu besiegen, aber...“
Sie stockt und beißt sich auf die Unterlippe, scheinbar denkt sie angestrengt nach.
Christine Brooks: „... du hast nicht gewonnen, und das ist das Wichtigste. Es liegt nicht an den Leistungen, die du bringst... bei dir ist das Kopfsache... reine Kopfsache. Nunja, dann frage ich gerade heraus: Warum glaubst du, konntest du nicht gewinnen?“
Emilios schmerzverzehrtes Gesicht ist wirklich ein trauriger Anblick. Er selber scheint sich zu fragen was los war. Und obwohl er wusste weswegen es war, zögerte er doch daran festzuhallten und es Brooks zu erzählen. Also blickt er auf die kanadische Schöhnheit, die ihn voller Erwartung anguckt.
Letzendlich wird dem Spanier jedoch klar, das er es Christine so oder so erzählen muss.
Emilio: " Nun, Senora. Ich schätze Dinge wie Stolz und Ehre. Und auch Loyalität ist mir wichtig. Senore Breads und ich waren für eine lange Zeit mehr verbündete als Feinde. Und als er da am Boden lag, bereit den letzten Schlag von mir zu bekommen, fragte ich mich ob es das richtige sei, Breads jetzt den Rest zu geben. Ich habe ihm viel zu verdanken. Dies sind die Gedanken die mir durch den Kopf gingen , als ich vor ihm Stand und nichts Tat. Und ich bereue es . "
Brooks blickt Emilio mit scharfem Blick an, ehe sie sich von der Wand abstößt und die Arme vor der Brust verschränkt, um auf den Spanier zu starren.
Christine Brooks: „Okay... Wie ich das sehe, musst du erst einmal das lernen, was Leute erfolgreich macht. Weißt du... das wird mein Meisterstück. Dich zu jemandem zu machen, der nach oben kommt, es nach oben schafft. Aber dafür musst du erstmal die Lektionen des Erfolgs lernen. Du hast es ja da draußen im Ring gesehen, du hattest Robert Breads am Limit, du hattest ihn mit einen Fähigkeiten überrumpelt... Doch er hat gewonnen. Du bist mindestens gleichwertig im Ring, und doch ist er der Top-Star und World Champion, während du das nicht bist. Du hast einfach noch nicht kapiert, was man tun muss, um erfolgreich zu sein, aber dafür bin ich nun da. Ich werde es dir beibringen, und wir fangen jetzt gleich an.“
Christine breitet die Arme aus, legt den Kopf in den Nacken und schließt die Augen, um Verwirrung in Emilio hervor zu rufen.
Christine Brooks: „Schlag zu.“
Fernandez blickt geschockt auf Brooks. Eine Frau schlagen? Das hatte nun wirklich nichts mit Stolz oder mit Ehre zu tun.
Emilio : " Senorita, das kann ich nicht. Gewallt am anderen Geschlecht ausüben? Das verbietet mir mein Sozialer Stand, so wie meine eigene Vorstellung von Moral. Das können sie nicht von mir verlangen. " Christine Brooks: „Hör auf mit diesem Gelaber. Dein sozialer Stand ist bei den Kanalratten, kapierst du das? Du bist nicht mal in der Lage, zu zu schlagen? Hast du Angst, dass ich zurück schlage oder wie?“
Brooks will den Spanier offensichtlich provozieren, zumindest erhebt sie die Stimme und öffnet die Augen, um Emilio angriffslustig anzusehen.
Christine Brooks: „Wohin hat dich deine tolle Moral denn geführt, hm? Auf die Straße der Versager. Deine tolle Moral hat dich den Sieg gerade eben gekostet, und deine tolle Moral wird für ewig dafür sorgen, dass du ein Versager bist und bleibst. Du hast die Wahl, Emilio Fernandez... Entweder du behälst deine Moral und deinen Stolz und kannst dir dafür nicht mal ein Eis kaufen, oder du schlägst hier und jetzt zu, und machst einen Schritt vorwärts. Ich lasse dir die Wahl.“
Nun weiß der Spanier nicht was er machen soll. Brooks erwartet das er stark ist, aber zu welchen Preis? Es ist das was nötig ist um zu gewinnen, aber wieso gewinnen, wenn man dadurch sich selbst vergisst. Fernandez will es besser machen. Aber er kann einfach nicht.
Emilio: " Hören sie, Christine. Ich kann es nicht. Selbst wenn ich wollte, es geht einfach nicht. Es muss einen anderen Weg geben. "
Emilio kann es nicht übers Herz kriegen, diese Frau zu verletzen. Brooks seufzt und nimmt die Arme wieder herunter, bevor ein leises Lächeln ihre Lippen ziert.
Christine Brooks: „Nun, wäre ja auch langweilig, wenn das so einfach wäre... Ich lasse mir was einfallen, und dann kriegen wir dich schon noch auf die rechte Bahn... hoffe ich.“
|