Wir befinden uns
in einem schwarzen Raum. Es gibt nur eine einzige Lichtquelle in
diesem Raum und die ist auf einen Stuhl in der Mitte gerichtet.
Noch ist der Stuhl leer, aber das ändert sich in genau
dieser Sekunde.
Brainpain:
„Mein Name ist Ellis „Brainpain“ Diehl. Ich
habe hier und heute eine wichtige Botschaft an die gesamte GFCW.
An die Fans, sowie an die Wrestler. Ich sitze heute hier, da es
unschöne Geschichten an das Tageslicht geschafft haben.“
Der junge
Potsdamer wirkt ernst und nachdenklich.
Brainpain:
„Die Gerüchte, die es um das Performance Centers gab,
die in den vergangenen Tagen und Wochen zu bestätigten
Wahrheiten wurden, lassen niemanden kalt. Vor allem mich nicht,
als Teil des Performance Centers. Ich sitze deshalb heute hier
mit einer klaren Botschaft.“
Das Bild wird
kurz schwarz und ein anderes Bild wird eingeblendet.
Das Bild füllt
den gesamten Bildschirm und wird für einige Sekunden
eingeblendet, ehe wir wieder Ellis Diehl sehen.
Brainpain:
„Jeder weiß, wofür ich stehe. Ich stehe für
ehrlichen Wettbewerb. Harte Arbeit. In meiner Welt gibt es keine
Drogen, denn ich sage Nein dazu. Ich weiß es besser und ich
lasse mich nicht von obskuren Gestalten dazu verleiten oder
manipulieren, meinen sauberen Weg zu verlassen. Ich bin klug,
denn ich sage NEIN zu Drogen!“
Der Zeigefinger
geht in die Kamera.
Brainpain:
„Wahre Sieger nehmen keine Drogen. Daher wird Kriss Dalmi
auch heute seinen Meister in mir finden. Ein Mann, der so viel
Leid und Elend über die Liga bringt, indem man die heilige
Institution des Performance Centers als seinen
Drogenumschlagsplatz benutzt, ist weder tragbar noch akzeptabel.
Ich werde im Ring zeigen, dass Drogen nicht cool sind und dass
Existenzen wie Kriss Dalmi nichts bei uns zu suchen haben.“
Nun ist er
wieder etwas ruhiger, die Passagen gegen Dalmi waren etwas
aufgeheizter.
Brainpain:
„Wenn ihr Opfer von Personen wie Dalmi seid, wenn euch ein
schönes oder besseres Leben versprochen wurde, wenn ihr euch
Rauschgift hingebt, dann sage ich hier ganz klar: Hört damit
auf und sucht euch Hilfe! Es gibt Wege hinaus aus diesem Sumpf
des Kummers und Wege hinein in die Glückseligkeit. Nur ein
freier Kopf sorgt für langfristigen Erfolg und Glück.
Lasst euch nicht auf die dunkle Seite ziehen, indem ihr euch
Astro Happy und Co hingebt. Das ist kein lebenswertes Leben.“
Noch einmal ein
bedeutungsschwangerer Blick in die Kamera.
Brainpain:
„Tut es mir gleich! Sagt auch ihr NEIN zu Drogen! Stoppt
die Kriss Dalmis dieser Welt!“
Und dann blendet
das Bild erneut weg vom Raum und hin zu dem Bild von zuvor.
FADE OUT
Man
kann davon ausgehen, dass zuvor an der Tür geklopft wurde
und Thomas davor auch zielstrebig, beziehungsweise in seinem Fall
wohl eher schlendernd, durch die 08/15 kahlen Backstagegänge
der, wo sind wir heute, Frankfurter Festhalle gezogen ist. Stand
jetzt ist allerdings folgender: Eric:
„Du hast dir ja echt einen Narren gefressen, hmm?“
Thomas:
„Ich würd halt gern mein Glück versuchen, Mister
Fletcher. Kommen sie schon. Klar kanns sein, dass ich aufs Maul
kriege, aber ich will’s Lionel halt wenigstens mal schwer
machen.“
Der
Commissioner hat den Blätterstapel auf dem Tisch zur Seite
geschoben, sodass er die Ellbogen darauf abstellen und seinen
Kopf zwischen die beiden gefausteten Hände stützen
kann. Er schaut Camden mit einem fast schon mitleidigen Blick an.
Eric:
„Ohne Ernst, Thomas…ich finde es wunderbar, dass du
hier endlich mal den Arsch hochbekommst und mal nicht einfach nur
in die Shows hineinlebst. Normalerweise gebe ich dir für
sowas auch, was du willst. Ohne zu zögern…du hast nur
leider ein Problem.“
Camden
steht vor dem Schreibtisch, eine Hand in der Hosentasche, die
rechte Hand bereits befreit um mit ihr die Luft neben sich
hochzuwerfen, während er mit eingekniffenem Mundwinkel zur
Seite schaut, die Lippen mit einem Schnalzen und Seufzen
auseinanderzieht und mit eingezogener Luft wieder zum Candy Man
schaut.
Thomas:
„Antoine gegen Lionel interessiert mehr?“
Rollentausch.
Eric Fletcher zuckt mit den Schultern. Einfach um die faktische
Wahrheit dieser Aussage zu unterstützen.
Eric:
„So ist es halt. Das willst du nicht abstreiten, oder?“
Camdens
Hand geht nach unten, rutscht zurück in seine Hosentasche,
genauso wie der Blick nach unten geht und per Kopfschütteln
den Boden im 30°-Grad Winkel blitzdurchsucht. Dann auch
seinerseits der Schulterzucker, endlich herrscht wieder
Normalität.
Thomas:
„Check ich schon, bin ja kein Depp. Also nix zu machen
ihrerseits?“
Der
Commissioner schüttelt langsam den Kopf. Er spricht ruhig,
ehrlich bedauernd.
Eric:
„Nichts zu machen…sonst hätte Dynamite und das
Protokoll wahrscheinlich wirklich mal einen echten Grund mir aufs
Dach zu steigen.“
Dann
kommt doch noch ein freches Grinsen auf. Ein schnippischer
Kommentar muss schon sein.
Eric:
„Kannst ja Antoine fragen, ob er tauschen will.“
Galgenhumor
der feinsten Sorte. Camden nimmt es entsprechend auf, kopiert das
unechte Grinsen, nickt ironisch.
Thomas:
„Edler Plan Mister Fletcher…verdammt edel.“
Schwuppdiwupp,
schon sind wir wieder weg.
Im
Backstagebereich der Frankfurter Festhalle. Genauer gesagt, in
einem kleinen, aber feinen Gym, das hier extra provisorisch für
die Athleten der GFCW aufgebaut wurde, damit diese jede freie
Minute zum Trainieren nutzen und sich optimal auf ihren Auftritt
vorbereiten können. Wir sehen einen Heimtrainer, ein
Rudergerät und auch einen Ellipsentrainer. Diese Geräte
werden aber gerade allesamt nicht benutzt.
Ufff…
Ächz… Argh…
Und
dann ist da noch eine Hantelbank. Und diese wird gerade genutzt!
Und zwar von einem Fleischberg, einem Muskelprotz, der in der
GFCW, ach was in aaall of professional Wrestling seinesgleichen
sucht.
…
Der
Bronzed Adonis stemmt eine gigantominöskrasse Hantelstange,
an deren Ende unfassbare(!) Gewichte befestigt sind, so dass sich
die Stange ganz gefährlich verbiegt und bei jeder
Wiederholung fast den Boden berührt. Immer wieder stemmt er
sie hoch, der Kamermann kann sich von der Geilheit der gebräunten
und eingeölten Muskeln schlicht nicht lösen und geht
jetzt in Nahaufnahme voll drauf. Wir sehen den Adonis in voller
Pracht und ergötzen uns an dem Astralleib.
…
Klong…
Mit
einem Klong lässt der Gebräunte die Hantelstange in die
vorgesehen Halterung fallen und setzt sich langsam auf. Er
lächelt. Auch der Steelster selbst labt sich an seinen
Bizepsmuskeln, die er jetzt langsam und verspielt immer wieder
anspannt. Fast schon träumt er dabei vor sich hin…
Im
nächsten Moment realisiert er allerdings, dass er sich gar
nicht errichtet hat. Denn Steve Steel liegt, ob man es glaubt
oder nicht, immernoch in der Waagerechten! Kid Daniel hat sich
mit seinen ganzen 90 Kilo draufgeworfen. Und zusätzlich
beschwert auch die Hantelstange – mit den unfassbar
schweren Gewichten – den muskelbepackten Oberkörper
des Bronzed Adonis, der sich für einen Moment nicht wehren
kann – und links wie rechts ordentlich eins auf die Mappe
bekommt. Kiddo nutzt die Bewegungsunfähigkeit des Steelsters
schamlos aus, errichtet sich dann aber und entsorgt auch die
unfassbar schwere Hantelstange – wobei das bei ihm auch
nicht anstrengender auszusehen scheint. Oder er macht gute Miene
zum Bösen Spiel.
Steel
rollt sich ächzend von der Bank und Kid Daniel lässt
ihm fast die Zeit, sich zu erheben – aber eben nur fast,
denn schon hängt er dem Steelster von hinten auf Rücken
und an der Gurgel! Allerdings wirft der sich den Daniel einfach
mal vor die eigenen Füße und tritt dann einige Male
auf ihn ein.
Das
aber ist keine gute Idee, denn schon einen simplen Beinfeger
später liegt Double S wieder am Boden! Und diesmal wird er
von Kid Daniel mit einem Boxsack verhauen! Ja, verhauen ist
hierbei wohl definitiv das richtige Wort!
KABOOM!
Und
schon schlägt der Sack – also der zum Boxen –
auf dem anderen Sack – Steve Steel – ein, der gerade
eher wie ein nasser solcher wirken mag.
AU!
Ah! UFF!
macht
der Steelster und dabei zusätzlich ein ziemlich
schmerzverzerrtes Gesicht. Aber noch wird nicht um Gnade
gewinselt, dafür ist er auch, bei Licht besehen, noch zu
fit! Kid Daniel hilft dem Sportlichen Mittvierziger langsam auf
die Beine. Das aber natürlich nicht aus purer
Eigennützigkeit, sondern um ihn gleich schiebend in Richtung
der vereinzelten Gerätschaften zu bewegen!
HEEEEEEEEE!
WAS ZUM….!
bekommt
man noch zu hören, ehe Steve Steel im Volltempo, geschoben
von einer Dampframme, über die austarierten Hantelstangen
kullert und dabei nicht gerade wirkt, als bräche er sich
gerade nichts. Zumindest deutet der Lärm, den er da
veranstaltet, darauf hin, dass er hier nicht mit heiler Haut
davonkommen wird. Kid Daniel hat ihn inzwischen wieder im
Schwitzkasten, was aus Steves ohnehin recht tomatigem Teint einen
Killertomatenteint macht.
Am
Boden schlägt er auf den Steelster ein, dass es nur so
klatscht – und ist sich auch nicht zu fein, ihm –
eigenhändig! – die Balls of Steel zu zerquetschen, was
Steve leicht in’s lilane abdriften lässt, was die
Gesichtsfarbe angeht! Aber noch immer winselt Double S nicht um
Gnade, sondern scheint vielmehr gar nicht mehr in der Lage zu
sein, noch großartig ÜBERHAUPT etwas zu sagen.
Kid
Daniel angelt ächzend im Liegen nach einer Hantelstange und
errichtet sich – nur um die Stange, samt sicher
gigantomatösr Gewichte, auf den Nacken des Steelsters zu
legen, der die Nase am Boden, aber mindestens noch drei
Zentimeter Bewegungsfreiheit hat! Kid Daniel wischt sich die
Hände am Steelster ab und erhebt sich.
„Auf
Nimmerwiedersehen, Steely….“
meint
er, ohne ein Schmunzeln zu verhehlen – und verlässt
die Szenerie.
Aus
dem Raum hört man nach einigen Momenten indes leise
Hilfeschreie….
IT
IS THE END OF ALL HOPE
Das
Licht in der Halle wird leicht gedimmt und die zahlreichen
Scheinwerfer in der Halle erzeigen ein regelrechtes
Blitzlichtgewitter, die im Takt zur Musik von Nightwish passt.
Weißer Nebel steigt sanft auf und verhüllt den
Entrance-Bereich langsam aber sicher in seichtem Nebel.
Pete:
„Ein wichtiges Match für den Rookie!“
Sven:
„Und wie es aussieht, ist er auch nicht alleine.“
Und so
ist es. Nicht nur Brainpain erscheint auf der Stage, leicht
hinter ihm sind auch Thor und Tha Bomb zu sehen. Die Wahrheit
steht hinter dem Mann dessen neun Letter nun auch auf dem
Titantron erscheinen.
B R A I N P A I N
Gemeinsam
gehen sie zum Ring, symbolisieren eine Einheit. Das Protokoll.
Die Reaktionen sind auf jeden Fall nicht ganz so schön, es
gibt doch einiges an Buhrufen. Aber das scheint keinen der
Beteiligten zu stören, als sie nacheinander den Ring
betreten.
Der
Donnergott, mittlerweile in vernünftige Ringgear geschlüpft,
hat auch ein Mikrofon dabei und setzt unter Buhrufen der
Zuschauer zu einem Statement an.
Thor:
„Chaos. Gehört zu meinem Spezialgebiet. Mal richtig
aufräumen und alles auf links drehen. Das haben wir vom
Protokoll erfolgreich in den letzten Wochen geschafft. Wir stehen
für die Veränderung und wenn wat nicht passt….”
Tha
Bomb, der noch immer den Performance-Center-Jogger trägt,
lehnt sich zu seinem Tag Team Partner und grölt ins
Mikrofon:
Tha
Bomb: „Dann wird es passend gemacht…Muahahahaah.“
Gelächter
bei allen Grenzdebilen, ansonsten ist die Reaktion eher gering in
der Frankfurter Festhalle.
Thor.
„Das Protokoll reagiert auch schnell auf Missstände.
Die beiden Russen wollten nicht nach unserer Pfeife tanzen und
können nun in ihren sibirischen Wäldern wieder Holz
hacken…YOU ARE FIRED!“
Tha
Bomb: „Allerdings gibt es noch ein Thema, was noch nicht
gelöst ist und was wir hier dringend ansprechen möchten.
Das Perfomance Center wird von einem Drogenbaron heimgesucht. Wir
müssen unsere jungen Küken schützen, damit sie
keine degenerierten Beermachine-Junkies werden. Wir wissen leider
nicht genau, wer sich hinter dem ganzen Scheiß verbirgt,
aber…..DAT SERBISCHE ARSCHLOCH HÄNGT DA BESTIMMT MIT
SEINER KOMPLETTEN KACKFRESSE MIT DRIN!“
Thor:
„Komm raus und stell dich, KRISS DALMI!“
Und es
passiert... nichts.
Kein
“Drugs of Youth”, das mit seinem
charmant-amateurhaften Krach die Hörorgane der Anwesenden
malträtiert. Kein Epilepsie verursachendes, nervös
flackerndes Stroboskop-Gewitter. Kein kichernder Irrer, der mit
seltsam anmutenden Bewegungen sein Außenseiterdasein als
Junkie feiert, als wäre es wieder Anfang 2012.
Bloß
ein Angeklagter, der nach Sekunden einträchtiger Stille, aus
einem Gang neben der Stage herauskommt und bewaffnet mit einem
Mikrofon und einer angefressenen Miene bereits verrät, wie
er zu den Behauptungen steht, die hier von der Wahrheit in den
Raum gestellt wurden.
Kriss
Dalmi: “Ich bin bestürzt und verurteile diese
haltlosen Anschuldigungen aufs Schärfste!”
Als
hätte man einen Bundestagsabgeordneten mit seinem
Korruptionsskandal konfrontiert. Nicht die Art von Kommunikation,
die man aus dem Mund des Serben erwarten würde. Es gilt für
ihn jedoch einen Ruf zu verteidigen.
Kriss
Dalmi: “Aber es ist nicht bloß Bestürzung, die
ich empfinde, wenn der Denkapparat zweier abgehalfterter
Wrestlinglegenden wegen der zahllosen Gehirnerschütterungen,
die sie im Laufe Ihrer Karriere wie Pokemon gesammelt haben,
wahnwitzige Verschwörungstheorien zusammenreimen. Nein! Ich
spüre vor allen Dingen Wut!”
Der
ausgestreckte, serbische Zeigefinger spielt die Anklage wieder
zur Wahrheit zurück.
Kriss
Dalmi: “Ist es nicht interessant, wie schnell die Monarchen
einen Sündenbock gefunden haben, als unter ihrer
Regentschaft der babylonische Turm am Fundament zu bröckeln
beginnt?! Beinahe so, als hätte man mit dieser Eventualität
im Hinterkopf vorgeplant. Beinahe so, als ob das Ergebnis und die
Schlüsse, die man aus diesem unglücklichen Ereignis
gezogen hat, bereits von vornherein feststanden. Welch
vorzügliches Timing sich dabei ergeben hat, dass
ausgerechnet in dem Zeitraum ein alter Bekannter der Liga wieder
einen Besuch abstattet, der vor Jahren im jugendlichen Feuer und
Leichtsinn für seine ständigen Verfehlungen und
Grenzüberschreitungen all die Hetzers und Tolnais von
Gestern, Heute und Morgen auf den Plan rief, die sich an diesen
Skandalen die Finger wundschrieben.”
Schritt
um Schritt. Auf das Seilgeviert zu.
Kriss
Dalmi: “Mit ihm kam früher auch AstroHappy in die
Liga. Folglich muss er auch dafür verantwortlich sein, wenn
es fast ein Jahrzehnt später jemand nimmt, mit dem er noch
nicht einmal in Kontakt trat. Der war früher auch mal ein
Junkie und wer einmal ein Junkie war, der bleibt für immer
ein Junkie. Und damit der Junkie sich seine Sucht finanzieren
kann, verkauft er einen Teil seiner Drogen natürlich an ein
paar unschuldige Seelen weiter und macht sie ebenfalls zu
Junkies. Und dann kommt der Junkie auch noch aus Belgrad –
dem Drogenmekka des Ostens.”
Inmitten
der Seile.
Kriss
Dalmi: “Das kann einfach kein Zufall sein. Alle Indizien
sprechen doch dafür, dass er es war. Das sagt uns doch der
gesunde Menschenverstand und hat freilich absolut gar nichts mit
rassistischen Klischees zu tun, mit denen Männer wie ich,
Keek Hathaway oder der Buritoman tagtäglich zu kämpfen
haben. Die Protokollanten sind nur ein paar besorgte Offizielle,
die lediglich die Interessen der Liga im Blick haben. Ein
Schauprozess, um die eigene Machtposition weiter zu
konsolidieren?! So etwas käme den Ehrenmännern des
Protokolls doch niemals in den Sinn, nicht wahr?”
Der
Serbe steht nun direkt vor Tha Bomb und Thor. Originäre
Abscheu strahlt den Hall of Famern aus den Augen des einstigen
Sektierers entgegen.
Tha
Bomb: „Wer soll den Dreck glauben, den du hier verzapfst?
DU bist der Initiator dieser Seuche. Wie schon früher,
willst du uns alle abhängig machen! Aber nicht mit uns….“
Thor:
„Ich sauf nur Bier, du Made. Ich bin immun gegen deinen
ROTZ!“
Tha
Bomb: „Aber was ist mit deinem Komplizen? Aiden
Manta-ROCHTARI?!“
Thor:
„HAHAHA. Der scheiß Fischkopp.“
Tha
Bomb: „Dalmi, gib es alles zu und zur Belohnung wirst du
NICHT im Intercontinental Title Match bei Dooms Night stehen,
HAHA. Spaß beiseite, gib es zu und lege alle Karten auf den
Tisch. Andernfalls werden wir dir nun gleich dein Rückgrat
brechen!“
Thor:
“Dalmi, sprich du KÄSEFLIEGENMADE!”
Verächtlich
klingt das Lachen, das der serbischen Kehle entweicht. Von der
Empörung, mit der Dalmi eben noch das Rund betrat ist nun
nichts mehr zu spüren.
Kriss
Dalmi: “Ihr wollt also, dass ich die Wahrheit sage?”
Stoische
Verschwiegenheit bei Tha Bomb und Thor. Natürlich soll Dalmi
das. Dies muss nicht erst noch ausgesprochen werden.
Kriss
Dalmi: “Also gut. Die Wahrheit ist, dass das, was mit dem
armen Mike Müller passiert ist, nichts mit mir zu tun hatte
– da schwöre ich auf das Massengrab meiner Verwandten.
Die wahren
Täter, die für dieses Debakel verantwortlich sind,
stehen in Wirklichkeit vor mir.”
Einen
Augenblick lang schauen sich die GFCW Hall of Famer mit einem
Blick an, der zu fragen scheint, ob sie hier gerade verarscht
werden. Bevor diese jedoch auf den Belgrader losgehen, um ihn in
einen Klumpen Hackfleisch zu verwandeln, hebt er beschwichtigend
seine Hände nach oben und tritt zwei Schritt zurück, um
den beiden Mitgliedern des Protokolls zu bedeuten, dass sie mit
Ihrem Vorhaben noch kurz warten sollen.
Kriss
Dalmi: “Die getroffenen Hunde bellen also. Oder hat euch
vielleicht endlich euer Gewissen erreicht? Im Grunde genommen
könnt ihr euch doch schon denken, wieso passiert ist, was
passiert ist. Ihr wart selbst mal unbewandert und
orientierungslos und habt euren Platz in der Wrestlingwelt
gesucht. Mike Müller oder all den anderen Trainees des
Performance Centers geht es da nicht anders. Sie haben noch nicht
die Erfahrung in diesem Biz, um zu wissen, wie man mit dem
konstanten Stress und dem toxischen Arbeitsumfeld, welches ihr
für sie geschaffen habt, umgehen müssen. Es ist
vollkommen klar, dass einige dieser beeinflussbaren, jungen
Menschen glauben, dem Druck einzig durch den Konsum von Drogen
standhalten zu können. Weil sie es euch kaltblütigen
Unmenschen unbedingt recht machen wollen. Weil sie ihren Traum
von einer Karriere im Wrestlingbusiness nicht verlieren wollen.
Weil sie nicht Opfer der nächsten Protokoll-Auslese sein
wollen. Und diese Angst habe nicht ich in ihnen geschürt,
sondern ihr! Wenn hier also jemand für das verantwortlich
gemacht werden soll, was dem armen Mike Müller zugestoßen
ist, dann doch wohl ihr. Und dies sollte – ganz so wie ihr
es formuliert habt – mit allen damit verbundenen
Konsequenzen geschehen. Also schlage ich vor, dass ihr euch jetzt
ganz schnell aus diesem Ring verpisst, euch eure Papiere bei
Dynamite abholt und mich mein Warmup-Match für Doom’s
Night wrestlen lasst.”
Genug
ist dann wohl doch genug, wie es scheint – und eine Sekunde
später haben sich Thor und Tha Bomb kollektiv auf Kriss
Dalmi gestürzt.
Sven:
„Hätte Dalmi mal lieber die Klappe gehalten!“
Pete:
„Das hätte das Protokoll doch so oder so getan!“
Die zwei
Riesen haben einmal mehr die zahlenmäßige
Überlegenheit auf ihrer Seite, und so kann sich Dalmi kaum
zur Wehr setzen. Es hagelt heftige Punches, und selbst jemand mit
einer Schmerz-Toleranz auf dem Level von Kriss Dalmi kann da
nicht viel entgegen setzen. Die Gesetze der Physik sind eindeutig
auf der Seite von Thor und Tha Bomb.
Brainpain
geht hingegen zwei Schritte zurück, um sich für Chopins
Rache bereit zu machen. Tatsächlich packen die ehemaligen
Tag Team Champions Dalmi nun am Kragen, und schleudern ihn in
Richtung des ehemaligen Ellis Diehl.
Der mit
einem Mal mit dem Gesicht voran auf die Matte klatscht!
Pete:
„Was geht denn jetzt ab!?“
Sven:
„Aiden Rotari! Poseidon!“
Der Mann
im Fischkostüm hat den metaphorischen Angelhaken ausgeworfen
und dabei einen Brainpain gefangen. Heißt: Er ist am Ring
aufgetaucht und hat Diehl am Bein packen können. So reißt
Rotari ihn von den Füßen und sorgt dafür, dass
Ellis vornüberkippt. Unsanft landet er mit dem Kopf voran,
und wird sogleich von Aiden aus dem Ring gezogen.
Pete:
„Wir haben es vorhin noch gehört, Rotari schuldet
Dalmi einen Gefallen… den dürfte er hier wohl
einlösen! Er ist die Versicherung!“
Mit
ordentlicher Wucht schleudert Rotari seinen Mit-Rookie
rücksichtslos in die Barrikade, wo dieser auch erst einmal
mit schmerzverzerrtem Gesicht zu Boden sinkt. Poseidon selbst
slidet in diesem Moment schon in den Ring, nicht ohne sich vorher
noch etwas unter dem Seilgeviert zu greifen.
Einen Stuhl.
Und so
rutscht Aiden in den Squared Circle, richtet sich auf und holt
aus.
Chair Shot gegen Thor!
Der
ehemalige World Champion geht davon getroffen zu Boden, während
Aiden mit sichtlich zufriedenem Lachen über diese Revanche
den Blick in Richtung des anderen Mitglieds der Wahrheit richtet.
Tha Bomb lässt von Dalmi ab und stößt den Serben
zur Seite, wo der Belgrader Superstar erst einmal zu Boden geht.
Rotari holt hingegen wieder aus.
Doch da
rutscht noch jemand in den Ring. Und er reißt Aiden den
Stuhl aus der Hand.
Sven:
„Da ist NCT! Er hilft seinen Kollegen vom Protokoll!“
Pete:
„Er will wohl vermeiden, dass Rotari noch ein wichtiges
Match beeinflusst… aber… kann man ihm den Eingriff
denn hier verdenken?“
Sven:
„Natürlich kann man das! NCT zeigt Rotari wer hier
Coach und wer Rookie ist!“
Pete:
„Ich weiß nicht mehr, wer hier der Gute und wer Böse
ist. Ich weiß nur dass NCT den Stuhl wegwirft und…“
Flatliner von Niander
Cassady-Taylor gegen Aiden Rotari!
Der
Meeresbewohner kann dem Cowboy nicht das Wasser reichen, und so
geht er zu Boden und bleibt dort auch erst einmal liegen. Tha
Bomb checkt, was bei Thor los ist, doch der hält sich noch
immer den getroffenen Schädel, während er wütend
knurrend auf der Matte liegt.
Das
stehende Mitglied der Wahrheit wendet sich dann NCT zu, der Aiden
Rotari an den Haaren wieder auf die Füße zu ziehen
versucht. Tha Bomb tritt näher an ihn heran, Wut und
Entschlossenheit im Blick, als ein zusätzlicher Schatten mit
einem Mal in das Seilgeviert rutscht.
CANADIAN CUTTER GEGEN THA
BOMB!
Pete:
„Breads! Robert Breads! Er greift für seinen
Schützling ein!“
Sven:
„Das pure Chaos – hier soll ein Match stattfinden,
verdammt nochmal!“
Das
ganze Konstrukt rund um das Performance Center und den GFCW
Intercontinental Title offenbart hier sein vollständiges
Ausmaß. Sofort springt Breads wieder auf, so agil, als wäre
das letzte Jahr nur noch eine entfernte Erinnerung – manche
Leute funktionieren eben nur dann richtig, wenn sie wütend
sind.
NCT
lässt das natürlich nicht auf sich sitzen, lässt
von Rotari ab und stürmt auf Breads zu, und…
ROUNDHOUSE KICK GEGEN NIANDER CASSADY-TAYLOR!
Der
Kanadier klatscht seinem Nachfolger als Head Coach im GFCW
Performance Center den Fuß an den Schädel, und NCT
kippt hinten über und fällt aus dem Ring, wo Brainpain
zu ihm herüber rutscht und checkt, ob bei seinem
Vorgesetzten noch die Lichter an sind.
Pete:
„Jemand muss dieser ganzen Sache doch einmal Einhalt
gebieten. Breads kümmert sich immerhin nun um Rotari, statt
weiter irgendwen zu verprügeln, obwohl… was macht
Kriss Dalmi da?“
Der
Serbe – kompromisslos wie eh und je – will die Gunst
der Stunde selbstverständlich ausnutzen. Und so hat er sich
den noch immer umherliegenden Stuhl geschnappt und seinen Blick
auf Brainpain außerhalb des Ringes gerichtet. Noch hat das
Match zwischen den Beiden nicht begonnen. Eine gute Chance, sich
noch einen Vorteil zu ergattern.
Da wird Kriss Dalmi aufgehalten.
Sven:
„Oh… Robert Breads ist da und greift nach dem Stuhl.
Er will Dalmi die Waffe abnehmen!“
Pete:
„Kriss lässt aber nicht los – genauso wenig wie
Robert. Die zwei starren sich nur an, und beide schütteln
den Kopf, und… und… jetzt kommt Aiden hinzu. Und
der…“
Sven:
„…KASSIERT EINE BACKFIST!“
Pete:
„Desmond Briggs! Desmond Briggs ist hier!”
Sven:
“Und er macht Aiden gleich mal platt!“
Pete:
„Rotari hat schon seinem Freund Findus die Partie versaut,
er wird nicht zulassen, dass Brainpain das Gleiche passiert.
Rotari muss büßen! Und Dalmi auch!“
BACKFIST GEGEN DALMI!
Doch
Kriss sieht das Ganze kommen. Er lässt den Stuhl los so
schnell er kann, und rollt sich sogleich aus dem Ring. Der Serbe
hebt die Hände als wolle er sagen „Ich habe damit
nichts zu tun!“, während Breads allein im Ring mit dem
Stuhl in der Hand verbleibt.
Briggs
wendet sich ihm zu. Sieht den Stuhl. Und…
BACKFIST GEGEN BREADS!
Pete:
„Jetzt klatscht Briggs auch noch Breads um! Was für
ein Gemetzel!“
Tatsächlich
kann Desmond Breads auch noch eine mitgeben, allerdings nicht mit
einem Volltreffer – „Canada’s Own“ zieht
den Kopf rechtzeitig nach hinten, um zwar von der Attacke
gestreift, aber nicht vollends getroffen zu werden. Er lässt
den Stuhl sofort fallen, slidet unter dem tiefsten Seil aus dem
Ring und zieht seinen Freund Aiden Rotari gleich mit sich.
Das
will und kann Desmond Briggs aber so nicht auf sich sitzen
lassen. Stattdessen ist es nun an ihm, sich die Sitzgelegenheit
zu greifen, und er steigt durch die Seile ebenfalls aus dem Ring.
Breads und der angeschlagenere Rotari wechseln einen kurzen
Blick, dann sind sie sich offenbar einig – und treten den
Rückzug an, so schnell sie können.
Sie
werden die Rampe hoch allerdings nicht nur von Desmond Briggs
verfolgt. Hinter ihm, in einigem Abstand, kommen noch Thor und
Tha Bomb hinterher. Beide halten sich den Schädel, beide
haben das respektive Breads und Rotari zu verdanken, und beide
sind auf Rache aus, wie es scheint.
Und so
jagen Briggs und die Wahrheit das kanadisch-amerikanische
Mentor-Schüler-Tandem aus der Halle. Völliges Chaos.
Einer gegen einen. Alle gegen alle.
Zurück
bleiben am Ring nun lediglich Kriss Dalmi, Ellis Diehl und NCT,
die insgesamt am wenigsten einstecken mussten – und die nun
untereinander ausmachen werden, wer bei Doom’s Night neben
den eben gesehenen Aiden Rotari und Desmond Briggs den GFCW
Intercontinental Champion Drake Nova Vaughn heraus fordern wird.
Singles Match:
Der Sieger kommt in das GFCW
Intercontinental Championship Match bei GFCW Doom's Night
2022
Ellis „Brainpain“ Diehl vs.
Kriss Dalmi
Referee:
Henry Phoeniy Jr.
00:00
Referee Henry Phoenix
Jr. bedeutet NCT mit ausladenden Handbewegungen, den Ring zu
verlassen, was dieser nur widerwillig tut. Dann beginnt die
Ringglocke zu läuten und Kriss Dalmi und Ellis Diehl
(nach wie vor vom chaotischen Brawl, der eben noch im und um
den Ring herum standfand aufgeheizt) schießen
aufeinander los und decken sich gegenseitig mit Schlägen.
Und direkt zeigt sich, dass Diehl für einen Neuling aus
dem Performance Center erstaunlich gut vorbereitet zu sein
scheint. Ein offener Schlagabtausch gegen Dalmi scheint
selbstmörderisch - dies müssen ihm die Trainer bei
der Vorbereitung augenscheinlich eingebläut haben und
zwischen all dem berauschenden Adrenalin, das dem
Schwanenburg-Doppelgänger durch den Kopf schießt,
scheint er sich daran wieder just in diesem Moment zu
erinnern.
Und so tänzelt
Brainpain den Serben gewissermaßen aus, weicht einigen
der wüsten Fausthiebe aus und befördert Dalmi mit
einem Double Leg Takedown auf die Matte. Zügig wechselt
Diehl die Position auf der Matte und nimmt den Belgrader in
einen Headlock.
Pete:
“Sehr gute Strategie von Ellis ‘Brainpain’
Diehl. Dalmi ist kein technisch sonderlich versierter
Wrestler. Auch wenn es dem jungen Rookie an Erfahrung fehlt,
so kann er das doch mit Strategie und technischer Finesse
wieder gut machen.”
Sven:
“Niander Cassady-Taylor scheint fürs Erste
zumindest zufrieden zu sein.”
Pete:
“Na, wie man es nimmt. Brainpain wird von
Cassady-Taylor ja nur in einer Tour angebrüllt.”
Sven:
“Das ist nur zur Motivation. Du solltest NCT mal hören,
wenn er wirklich sauer ist.”
In der Tat scheint der
am Ringapron postierte Protokollant dem jungen Diehl immer
wieder Kommandos zuzubrüllen, der trotz überlegenerer
Technik sichtlich damit zu kämpfen hat, den immer weiter
durchdrehenden Kriss Dalmi auf der Matte zu halten. Kriss
Dalmi versucht es gar nicht erst mit hübsch anzusehenden
Kontermanövern. Er drischt immer wieder mit der Faust
oder dem Ellenbogen gegen Diehls Seite, damit dieser den
Griff löst. Aber wann immer eine Chance besteht, aus dem
Griff zu entkommen, schnappt sich Brainpain ein anderes
Körperteil des Serben, um in unnatürlich-ungesunder
Weise daran herumzuzerren.
Pete:
“Single Leg Boston Crab von Diehl! Kriss Dalmi schreit
wie am Spieß und versucht an die Seile zu gelangen!”
Tatsächlich tut
Kriss Dalmi sein Menschenmöglichstes, um der Mitte des
Ringes zu entkommen, während Ellis Diehl, wie ein
Bessesener an seinem rechten Bein zerrt. Direkt vor ihm steht
natürlich Niander Cassady-Taylor, der den Serben
verhöhnt, ihm immer wieder zu verstehen gibt, dass er
heute gegen einen Rookie verlieren wird, der von
Casssady-Taylor selbst trainiert wurde.
Aber dies scheint die
Motivation des einstigen Sektierers nur noch mehr zu
steigern. Hier geht es nicht nur um einen Spot im
Intercontinental Title Match bei Doom’s Night. Hier
geht es auch darum, das Protokoll anzupissen. NCT
insbesondere.
Pete:
“Da! Dalmi hat die Seile erreicht. Der Phoenix Jr.
zählt Brainpain an. Aber der lässt einfach nicht
los!”
Eins, zwei, drei, vier,
f... Und erst dann lässt der Doppelgänger
Schwanenburgs erst los. Henry Phoenix Jr. gefällt
natürlich überhaupt nicht, dass Diehl den Count bis
zum Letzten ausreizt.
Pete:
“Fängt Brainpain jetzt wirklich eine Diskussion
mit dem Referee? Der sollte sich lieber auf sein Match
konz...”
Sven:
“DA! Cassady-Taylor dieser gerissene Hund! Und Phoenix
Jr., dieser buchstäbliche Vogel, kriegt es nicht mit!”
Offensichtlich scheint
die Diskussion eine Scharade zu sein, denn das Mitglied des
Protokolls am Ringapron hat sich in der Zwischenzeit Dalmis
Kopf geschnappt und schneidet dem Serben mithilfe des
untersten Ringseils die Luft ab.
05:34
Pete:
“Es ist wie in der Bizarro-Welt, Sven. Feuern die
Frankfurter hier gerade wirklich Dalmi an?! Kriss Dalmi?!”
Sven:
“Es ist die Wahl zwischen Pest und Cholera. Beide
Männer haben sich vor den Fans nicht sonderlich mit Ruhm
bekleckert aber allein der Fakt, dass Ellis Diehl als das
Wunderkind des Performance Centers verkauft wird und sich
somit gewissermaßen mit dem Protokoll verbrüdert
hat, scheint auszureichen, um die GFCW-Galaxie gegen sie
aufzuwiegeln. Die Menschen haben nun mal keinen Bock auf ein
Unrechtsregime – ganz besonders nicht in diesen
Zeiten.”
Eine treffende Analyse
der weltpolitischen Lage, vom nachnamenlosen Kommentator mit
einem Master of Arts in Friedens- und Konfliktforschung. Fast
so treffend wie die nächste schallende Ohrfeige, die
Kriss Dalmi Ellis Diehl verpasst. Es hat etwas gedauert, das
Muster hinter dem Mattenwrestling-Puzzle zu durchschauen,
welches Brainpain Dalmi angeboten hat. Ein Alex Ricks, ein
Robert Breads oder der originale Brainpain hätten
aufgrund ihres Backgrounds als Technikexperten weit weniger
Zeit dafür gebraucht, aber nun scheint der Ex-Junkie die
Kontrolle über das Match übernommen zu haben.
Diehl stolpert nach
hinten und landet rücklings in den Turnbuckle Pads und
muss dort noch einige Backpfeifen mehr einstecken. Rechte
Hand, linke Hand, rechte Hand, linke Hand. Gäbe es
effektiverer Attacken gegen Brainpain, um das Match zu
gewinnen? Sicherlich. Aber dies ist offensichtlich als
Revanche gedacht für die letzten Minuten, in denen Kriss
Dalmi von Diehl durch den Ring gepeitscht wurde.
Pete:
“Kriss Dalmi sprintet in die entgegengesetzte
Ringecke... CANNONBALL!”
Mit seinem ganzen
Körpergewicht prallt der Belgrader im Saltosprung auf
den groggy in der Ringecke sitzenden Brainpain, der sich
daraufhin nicht mehr rührt. Schnell rollt der Meister
der Geschmacklosigkeiten den Klaviervirtuosen zur Ringmitte
und beginnt das Cover.
ONE
TWO
KICK
OUT!
Kein Frust ist auf dem
Gesicht von Dalmi zu erkennen. Zumindest noch nicht. Dort wo
das herkam, gibt es noch viel mehr. Der Serbe rafft sich auf,
hievt auch Ellis Diehl in den Stand und will einen Snapmare
ansetzen, aber da wird auch schon von Diehl nach vorne
weggeschubst. Schnell dreht sich Dalmi zu Diehl um und will
seinen Fehler berichtigen, als...
DROPKICK!
Und diesmal beweist
Kriss Dalmi mit einer geistesgegenwärtigen
Ausweichschritt nach hinten, dass nicht alle seine Synapsen
durch den jahrelangen Drogenkonsum vollkommen verkalkt sind.
Ohne sein Ziel getroffen zu haben, prallt Brainpain wuchtig
auf die Ringmatte und sofort ergreift der ehemalige IC-Champ
die Chance, um den PC-Rookie erst mit einer Kaskade aus
Faustschlägen einzudecken, um ihn anschließend
erneut hochzuhieven...
ANSATZ
ZU EINEM SITOUT PILEDRIVER!
Pete:
“Schon wieder Cassady-Taylor! Das gibt’s doch
wohl nicht!”
Diesmal ist der
Headcoach des PCs auf den Apron gestiegen und will
protestieren weil... Ja, warum eigentlich? Einen richtigen
Grund gibt es natürlich nicht, aber es lenkt den Mann im
weiß-schwarz gestreiften Shirt wieder einmal
entscheidend lang genug ab, damit sich Ellis Diehl aus einer
Situation herauswieseln kann.
Sven:
“Uffffff! Lowblow gegen Kriss Dalmi!”
Diehl entschlüpft
blitzschnell aus der prekären Lage und setzt einen
Russian Legsweep an...
09:12
KLATSCHENDER
FOREARM SMASH MIT ANLAUF!
Brainpain taumelt mit
verdrehten Augen rücklings in die Seile, federt von dort
wieder ein paar Schritte nach vorne und fällt dann auf
Knie. Der Taumel scheint den Blick des PC-Rookies einen
Augenblick zu lang zu vernebeln. Denn als er wieder weiß,
wo er sich gerade befindet und was seine Aufgabe ist, sieht
er ein Knie direkt auf sich zufliegen.
THE FIX!
SHINING WIZARD VON DALMI!
Ellis Diehl regt sich
nicht mehr. Abermals versucht der Serbe das Cover.
ONE
TWO
THR...
Pete:
“NCT, DIESER VERDAMMTE MISTKERL!!”
Einträchtig buhen
die Fans Niander Cassady-Taylor aus, als dieser kurzerhand
Henry Phoenix Jr. Am Fußgelenk packt und ihn aus dem
Ring zieht. Dies ist natürlich durch nichts zu
rechtfertigen und nun scheint es dem Schiri auch endgültig
zu reichen. Unter dem Jubel der Fans deutet der Zeigefinger
in Richtung der Stage: Ja! Niander Cassady-Taylor, die rechte
Hand Dynamites und Headcoach des Performance Centers wurde
gerade der Halle verwiesen!
Das lässt dieser
sich natürlich gar nicht bieten und spricht zahlreiche
Drohungen gegen den Referee aus. Bevor der Cowboy jedoch zu
einem ausladend langen Vortrag darüber ausholen kann,
wieso das Protokoll auch für Referees der GFCW
unantastbar sind, kommt dort von der Seite ein serbisches
Flugobjekt angerauscht.
SUICIDE
DIVE!
Unter dem surreal
anmutenden Applaus der Menge, kracht NCT scheppernd gegen die
Ringabsperrung und muss dabei wohl auch unglücklich mit
dem Hinterkopf gegen den Stahl geknallt sein. So oder so
rührt sich der Störenfried nicht mehr und das
scheint für Henry Phoenix Jr. fürs Erste gut genug
zu sein.
Pete:
“Dalmi verliert nun auch keine Zeit mehr. Ich schätze
das dauert ihm gegen einen Rookie schon viel zu lange.”
In der Tat wirkt es,
als ob der Belgrader nun sämtliche Sticheleien und
Ablenkungen eingestellt hat. Das Zeitfenster in dem
Cassady-Taylor ausgeschaltet ist, muss reichen, um den Sieg
einzufahren. Entschlossen stampft der Serbe auf den
Klaviervirtuosen zu und will diesen greifen...
SMALL
PACKAGE!
ONE TWO
KICK
OUT!
Sofort springen beide
Wrestler wieder auf. Beide sind sie im Rausch des Adrenalins.
SPIN
KICK VON DIEHL!
IRISH
WHIP GEGEN DALMI!
REVERSAL!
Brainpain nimmt Anlauf,
federt von den Ringseilen ab. Dalmi will ihn mit einem
horizontalen Hieb erwischen, aber da duckt sich der
Doppelgänger im letzten Moment unter dem Hieb weg und
setzt einen Waist Lock an...
GERMAN
SUPLEX VON DIEHL!
Mit einem Krachen kommt
der serbischen Kontrahent auf dem Nacken auf und Brainpain
erkennt die Chance. Ohne zu zögern, legt er sich auf
Dalmi um den Einzug ins Intercontinental Title-Match zu
feiern.
ONE
TWO
THRE...
KICK OUT!
Keine Zeit für
Frustbekundungen. Unverzüglich kämpft sich Ellis
Diehl wieder auf die Beine und zerrt auch unter größter
Kraftanstrengung den leblose wirkenden Leib des Serben in die
Vertikale.
Pete:
“Oha! Ich glaube Brainpain will dem Ganzen jetzt nun
ein Ende setzen. Ansatz zur Gutwrench Powerbomb... ABER DALMI
blockiert!!”
Noch bevor Diehl seinen
Opponenten mit seinem Finisher, der Arie, ausheben konnte,
hat der Meister der Geschmacklosigkeiten seine Beine um das
von Brainpain geschlungen und hämmert wie währenddessen
seinen Ellenbogen wie ein Wahnsinniger in die Rippengegend
des Rookies. Dieser muss ob der erlittenen Schmerzen
letztendlich loslassen.
Pete:
“HEADBUTT VON DALMI! UND NOCH EINER! UND NOCH EINER! Er
nimmt Anlauf in den Seilen... INJECTIOONNNN! SPEAR VON DALMI!
SPEAR VON DALMI!”
Beide Männer
donnern auf die Matte. Sofort kriecht der Belgrader zu dem
leblosen Körper von Ellis Diehl, um diesen zu covern.
Just in diesem Moment scheint jedoch auch Niander
Cassady-Taylor wieder zu Sinnen zu kommen.
Dalmi hakt das Bein
ein.
NCT stemmt sich auf die
Beine.
Das Cover!
ONE
TWO THREE!
*Ding
Ding Ding*
Sven:
„Und damit steht das Intercontinental Titelmatch für
Dooms Night.“
Eine
Grafik wird am unteren Bildrand eingespielt in der neben dem
Champion Drake Vaughn, Aiden Rotari und Desmond Briggs nun
auch der Serbe hinzugefügt wurde.
Pete:
„Und der Plan des Protokolls ist erstmal abgeschmettert
worden. Da wird man wohl mit keinem der 4 möglichen
Sieger zufrieden sein.“
Diehl
zieht sich langsam in der Ringecke in eine sitzende Position.
Es ist schwer zu ahnen, was in seinem Kopf vorgeht.
Andererseits lässt Kriss Dalmi mit einem erschöpften
aber mindestens genauso breiten Grinsen seinen Arm erheben,
und irgendwo Backstage ist mit Sicherheit auch ein
Mr.Fletcher sehr gut gelaunt. Niander Cassady-Taylor
hingegen. Kann seinen Augen nicht trauen. Sein eigenes
kleines Projekt ist mit seinem Auftrag gescheitert. Da hatte
auch der Name Brainpain wenig geholfen. Und die Pläne,
alle Titel bei Doom’s Night unter dem Banner des
Protokolls fürs Erste durchkreuzt.
Doch
dann kehrt plötzlich Unruhe im Publikum ein.
Sven:
„Hey, da…“
Mit
beeindruckender Geschwindigkeit schießt eine Gestalt
über die Absperrung und hechtet unter dem untersten
Ringseil in die Mitte des Rings, alles in Dalmis Rücken.
Die langen, schwarzen Haare, wehen hinter der Person, der
Schlagring funkelt über den Fingern.
Pete:
„Drake Nova Vaughn!“
Mit
aller Kraft schmettert er die rechte Faust gegen Dalmis
Hinterkopf, woraufhin sein neu erwählter Gegner
zusammenbricht, als hätte man ihm die Fäden
durchgeschnitten. Und diesmal nimmt der IC-Champion sich,
ganz untypisch, nicht die Zeit selbstgefällig neben
seinem Opfer zu verweilen. So schnell, wie er auftauchte,
rollt er sich auch wieder unter dem untersten Seil hindurch.
Pete:
„Natürlich rennt er sofort wieder weg, wie er
Feigling der er ist.“ Sven:
„Was erwartest du denn von ihm? Alles an diesem Match
ist gegen ihn designt. Und alle arbeiten irgendwie gegen ihn.
Er versucht hier lediglich irgendwie seine Chancen wieder
fair zu rücken. Natürlich wartet er nicht auf den
Gegenschlag?“
Diehl
sitzt ein wenig irritiert in der Ecke, rollt sich jetzt aber
doch aus dem Ring und macht sich auf den Weg backstage. Gang
nach Canossa möchte man meinen. Cassady-Taylor tut es
ihm gleich, nicht ohne dem Serben zuvor noch einen
verächtlichen Blick zuzuwerfen. Und während Henry
Phoenix Jr. Und ein Ringarzt sich zu Dalmi begeben um, diesen
in eine stabile Lage zu bringen, schwingt Drake sich mit
einem Mikrofon wieder ins Publikum.
Drake:
„Wisst ihr, es ist ja schön, dass die ganzen
Autoritären sich hier selbst gegenseitig zerlegen, aber
das Problem ist… Irgendwie schlagen Rotari und Co.
Sich dabei gerade ein wenig zu gut. Wisst ihr… Dalmi.
Briggs. Rotari. Ich sehe niemanden mehr vom Protokoll. Und so
witzig das sein mag, hab ich sehr wenig Bock darauf da am
Ende drei gegen einen zu stehen, weil diese ganze
improvisierte Clownstruppe für die Daddys Fletcher und
Breadsy den bösen Drake ausschaltet.“
Sein
Blick liegt noch immer auf dem Ring, als er sich weiter
Rückwärts durch die Ränge bewegt und ein
wenig, mit sich selbst zufrieden, lacht.
Drake:
„Lasst mich euch n paar Dinge klarstellen. Erstens:
Viel Glück Kriss mit dem Schädel Freigabe zu
kriegen in zwei Wochen. Zweitens: Wenn ihr eine Koalition
gegen mich formt versuchts mal mit was besserem als
Drogenjunkies, Fischfickern und was auch immer Briggs
eigentlich sein soll außer n fucking NPC. Und vor
allem: Niander. Cassidy. Taylor. Letzte Warnung. Denk nicht
mal dran irgendwas zu drehen um mich von diesem Titel zu
trennen. Ihr habt die letzten beiden Runden verloren. Aber
ihr habt sie überlebt. Wenn du deinen verlogenen Arsch
nicht aus meinen Sachen raushältst… Kann ich das
nächstes Mal auch ändern. Dann habt ihr euer
letztes verdammtes Protokoll geschrieben. Leviathan erwartet
euch bei Dooms Night.“
Mit
einem knacken fliegt das Mikrofon ein, zwei Reihen durch die
Zuschauer und mit erster Mine und geballten Fäusten
bewegt sich der IC-Champion aus dem Halleninneren.
Pete:
„Eine harte letzte Ansage von Drake, aber für mich
wirkte da einiges an Unsicherheit drin?“ Sven:
„Die Situation ist nicht 100% zu durchschauen für
Drake und das ist nichts, was er mag. Wir haben es in der
Vergangenheit gesehen, dass er unruhig und fahrlässig
wird, wenn er das Gefühl hat nicht über den Dingen
zu stehen. Mal sehen wie das in zwei Wochen endet für
ihn.“ Pete:
„Drake hat die Nerven verloren doch die wichtige Frage
ist: Hat Dalmi vielleicht mehr verloren? Kann er antreten
nach der Attacke des Champion?“ Sven:
„Wird uns wohl nur die Zeit beantworten können…“
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Die
Show kommt aus der Werbepause zurück und wir sehen gerade
noch das letzte Aufflackern des Logos unserer Tag-Team-Champions.
Ohne Pomp, ohne großen Auftritt haben sie sich während
des kurzen Spots in den Ring begeben, für die Zuschauer vor
Ort nur das Mindestmaß an Show geboten. Nun stehen sie da,
mit Mikrofonen in der Hand und Rickson lässt mit einem
Handzeichen die Musik verstummen. Deutlicher als mit diesem
unvermittelten Einstieg kann man nicht machen, dass man verdammt
nochmal was zu sagen hat und keine Zeit verschwenden will.
Danny
Rickson: "Diese ganze Geschichte entwickelt sich zu einer
Farce. Wir wollten den Tag Team Titel in den Main Event bringen,
nicht ins Dark Match."
Wäre
sein Name Keek Hathaway, Rickson müsste man als WÜTEND
beschreiben. Aber auch ohne Verweis auf den GFCW Champion
überdeutlich, dass der Zorn des Engländer Oberkante
Unterkiefer steht.
Danny
Rickson: "Alles, was wir von dieser Liga verlangt haben, war
ein bisschen Vertrauen in uns. Und etwas Inspiration, wenn es
darum geht, uns die richtigen Gegner zu geben, mit denen wir die
Pläne umsetzen können."
Stichwort
für Gaeta, der seinen Part mit einem theatralischen Seufzen
eröffnet.
Garrison
Gaeta: "Wir bekamen den schlechtesten Stil, den man sich
vorstellen kann. Unser Aufstieg an die Spitze wäre ein
Selbstläufer gewesen. Doch die Liga entschied sich, uns
Steine auf den Premium-Wanderweg gen Gipfel zu werfen und
stattdessen eine Holzleiter für den Aufstieg
bereitzustellen. Und als wir angewidert die ersten Sprossen
erklimmen..."
Besagtes
"Angewidert" spiegelt sich auf der Miene Gaetas wider.
Garrison
Gaeta: "...kommt das Präsidium mit einer kleinen Säge
und tritt uns die Leiter weg. Weniger in Analogien gesprochen für
die Seichten unter euch: Erst bekommen wir schreckliche Gegner in
den Weg geworfen und als wir diese naserümpfend akzeptieren,
werden sie entlassen und wir bekommen mal eben so in der letzten
Show vor dem PPV neue Gegner."
Danny
Rickson: "Die Wahrheit also. Das letzte Mal, als wir euch
gegenüberstanden, war das vor eurer Scharade. Vor der
Auflösung eures absurden Schauspiels, das zur Gründung
des Protokolls führte. Ihr tatet mir damals fast leid, weil
ich wirklich glaubte, jemand würde euch übel
mitspielen."
Dass
es jetzt nicht mehr so ist, lässt der aggressive Tonfall
Ricksons ahnen.
Danny
Rickson: "Nun tut ihr mir wirklich leid. Weil ihr Teil einer
Gruppierung wurdet, die die Liga verändern will, und damit
beginnt, hoffnungsvolle Rookies mit Plüsch-Dreizacks
auszustatten. Eine Gruppierung, deren Aushängeschild gegen
Drake Nova Vaughn verliert. Und aus dieser Gruppe stecht ihr noch
negativ heraus."
Er
schüttelt ungläubig den Kopf.
Danny
Rickson: "Das soll nun unser neues, verbessertes
Herausfordererteam sein? Wären die letzten Wochen nicht
schon so traurig gewesen, ich würde den Vogel zeigen, wenn
es mir jemand sagt. Aber so ist das Leben."
Garrison
Gaeta: "So ist die GFCW. Wir wollten dieser Liga etwas
bieten. Sie verbessern. Aber sie...über besser gesagt die
Herren von der Spitze...sehen das etwas anders. Also gibt es nur
eine einzige Sache, die wir machen können."
Natürlich
lässt ein Profi wie Gaeta das Publikum an dieser Stelle
etwas schmoren und macht eine Kunstpause, ehe er die Auflösung
seiner Andeutung unters Volk bringt.
Garrison
Gaeta: "Gewinnen, gewinnen, gewinnen, gewinnen. Gewinnen.
Immer und immer wieder. Bis niemand mehr, der etwas zu sagen hat,
leugnen kann, dass The Beauty & The Best etwas zu bieten
haben, in das es sich investieren lohnt. Dann bekommen wir
vielleicht endlich eine Attraktion, gegen die wir kämpfen
dürfen, und nicht so etwas wie Thor und Tha Bomb."
Doch
da werden Garrison Gaeta und Danny Rickson unterbrochen.
Lautstark kündigt sich da jedoch nicht die Wahrheit an,
sondern es kommen unter der freudigen Verwunderung der Fans Sid
the Scum und der nicht ganz so gesund anmutende Rob Gossler auf
die Bühne.
Pete:
“Oha, Beermachine scheint hier noch ein Wörtchen
mitreden zu wollen. Aber Rob sieht selbst für seine
Verhältnisse mitgenommen aus.”
Sven:
“Echt? Fällt mir gar nicht auf.”
Robs
Jeansweste ist mittlerweile Grau und von Rissen im Stoff
gekennzeichnet. Die weiße Haut sticht aus dem verblichenen
schwarzen T-Shirt hervor. Der Iro hängt schlapp über
sein Gesicht. Mit müdem ausdruckslosen Blick stapft er neben
dem kochenden Sid the Scum her.
Sid:
Ihr Pfeifen seid sauer das Ihr nicht gegen die Rookies in den
Ring steigen dürft die uns nur platt gemacht haben, weil Ihr
es nicht zusammen bekommen habt? Weil ihr noch nicht verstanden
habt, wie Tag-Team-Matches funktionieren? Sind die mittelmäßigen
Ex-Champions nicht sowas wie eine Aufwertung nach eurer Logik?
Mr. "Ich-schmier-mir-Bratfett-auf-die-Haut-damit-sie-glänzt",
Mr "Der-Kuchen-hat-die-Fresse-zu-halten-wenn-der-Krümel-spricht",
ihr habt einfach Flattern, die Titel gegen uns zu verteidigen,
sogar mit nem vollen Schädel könnte ich von hier noch
sehen wie euch die Soße aus den Buxen läuft!
Am
Ring angekommen bewegen sich die Punks, allen voran Sid, in den
Ring. Scum ist sichtlich auf Konfrontation gebürstet.
Garrison
Gaeta: „Wir haben bereits gegen euch verteidigt und das
Resultat dieses Kampfes könnt ihr um meine und Dannys Hüften
glänzen sehen. Von diesem Match abgesehen sehe ich nicht,
wie wir von einem erneuten Match gegen euch profitieren könnten.
Euer Ekelhaftigkeit ekelt mich an, ihr ekelhaften Goblins. Wirft
man ein glänzendes Schmuckstück in einen Haufen Matsch,
wird der Matsch nicht glänzend, sondern der Schmuck
matschig.“
Mit
gerümpfter Nase blickt der Italiener zu Beermachine und
überlasst den Punks wieder das Wort.
Sid:
Seht ihr! Zur letzten Konsequenz eures Gelabbers fehlt euch
wiedermal der Mut! Wem wollt das verkaufen? Häh? Der große
Danny Rickson und der größenwahnsinnige Gaeta haben
die illusorische Vorstellung das es auch nur einen einzigen
Idioten da draußen gibt der glaub es zeugt von Glanz und
Gloria sich auszuheulen weil sie bessere Gegner zugelost bekommen
haben! Rickson? Du kannst dich bestimmt an die Zeit erinnern in
der wir Champs hatten die nicht nur heiße Luft waren! Wie
fühlt es sich an das "Downgrade" zu sein?
Ricksons
Antwort ist es, wutenbrannt mit dem Finger auf Sid zu deuten und
eine Tirade folgen zu lassen.
Danny
Rickson: „Ich kann mich an eine Zeit erinnern, in der ich
diese Liga angeführt habe und ihr das gleiche Gesocks im
sportlichen Niemandsland wart wie heute. Nur weil eine Verkettung
unglücklicher Umstände dazu geführt hat, dass wir
uns mit solchen Typen wie euch beschäftigen mussten, sind
wir nun nicht auf einer Stufe. Jede Minute, die wir mit euch
verbringen, ist ein Downgrade.“
Sid:
Dann stopft uns doch das Maul! Ihr, wir, der Titel, jetzt! Oder
wollt ihr noch kurz die Klamotten wechseln? Nicht das Ihr am Ende
jammert ihr habt nur verloren weil ihr euch nicht frisch machen
konntet!
Im
ersten Augenblick sehen sich die Champions nur an. Sind die Punks
wirklich so unverfroren, hier und jetzt ein Match zu fordern? Und
tatsächlich kommen Rob und Sid, bis sie vor Rickson und
Gaeta stehen.
Garrison
Gaeta: „Man sollte niemanden dafür belohnen, sich so
widerlich zu verhalten wie ihr. Aber wenn Unrat danach schreit,
beseitigt zu werden…“
Er
zieht sich sein Shirt aus.
Garrison
Gaeta: „…dann machen wir es schnell.“
Gaeta
nickt in Richtung des Zeitnehmers vor dem Ring und kurz darauf
wird die Glocke geläutet. Wir haben plötzlich ein
Match! Ein Titelmatch!
GFCW
Tag Team-Titelmatch:
The
Beauty & The Best (Garrison Gaeta & Danny Rickson)
vs. Beermachine (Sid the Scum & Rob Gossler)
Referee: Thorsten
Baumgärtner
Sven:
„Wahnsinn. Die Ereignisse überschlagen sich
gerade…“
Beide
Parteien stehen sich im Ring gegenüber. Bisher hat Rob
nur mit trübem Blick sich die Angelegenheit angesehen,
als es plötzlich in ihm brodelt und er zu würgen
scheint.
Vertört
blicken alle zu ihm hin was da nun spassiert, als er einen
großen Schwarzen Schleimbrocken direkt auf Gaetas
Schuhe erbricht.
Garrison
Gaeta: „Ich…“
Weiter
kommt Gaeta nicht. Er kann nur noch würgen. Hält
sich eine Hand vor den Mund. Die zweite Hand jedoch nutzt er,
um Rob Gossler eine Gerade direkt ins Gesicht zu verpassen.
Das war der
Startschuß! Jetzt gibt es kein Halten mehr. Gaeta und
Rickson prügeln sich mit Beermachine.
Pete:
„Hier gibt es wirklich ein spontanes Titelmatch. Ich
reibe mir die Augen.“
Nach
dem aufregenden Beginn ordnen sich die Verhältnisse
etwas. Sid und Garrison zieht es auf den Apron, so dass Rob
und Rickson das Match als offizielle Teilnehmer beginnen. Der
technikaffine Engländer erwischt das bessere Ende des
ersten Schlagabtausches und drängt seinen Kontrahenten
in die Ringecke. Dort malträtiert er Gossler mit
Schlägen, dieser versucht in Deckung zu gehen und seinen
Körper zu schützen.
In
der Folge entbrennt zwischen den Beiden eine
abwechslungsreiche Phase, die etwas unvermittelt ein Ende
findet als Rickson und Gossler vor den Augen Gaetas brawlen
und dieser sich selbst einwechselt. Das irritiert Danny
ebenso wie dein Psychopunk. Letzterer trägt mehr Schaden
davon, denn während Rob noch immer Rickson als
offiziellen Gegner wähnt, wird er von Gaeta mit einem
Double Ax Handle attackiert und geht zu Boden.
Pete:
„Gutes Teamwork der Champions. Wenn auch von Ricksons
Seite völlig unabsichtlich.“
Sven:
„Der Volkstribun konnte es nicht erwarten, Gossler in
die Finger zu bekommen.“
Das
merkt Rob nun auch selbst, denn mit ungewohnter Aggressivität
geht der Italiener auf den Herausforderer los. Mehrere der
Trademark-Moves Gaetas bringen Gossler in einen
schmerzverzerrten Zustand. Unter anderem muss er eine Atomic
Bomb über sich ergehen lassen, dann geht es für den
Punk in den Camel Clutch.
Pete:
„Aber da kommt Sid.“
The
Scum kann es nicht weiter mitansehen, wie Gossler in der
Anfangsphase untergeht und entert den Ring durch das mittlere
Seil. Mit einem Tritt löst er die Submission an Gossler,
der erleichtert auf die Matte fehlt. Gaeta aber ist außer
sich. Beschwert sich beim Ringrichter über das illegale
Eingreifen. Dann schlägt er nach Sid, doch dieser
reagiert schneller und rollt sich wieder aus dem Squared
Circle. Es sieht so aus als wolle Gaeta dem Angreifer auch
dahin folgen, doch plötzlich ist Rob Gossler hinter ihm.
Rollt Gaeta ein.
1…
2…
Kickout.
Sven:
„Fast wäre es so schnell zu Ende gewesen wie
dieses Match zustande kam.“
Gaeta
springt nach dem Fast-Pinfall erschrocken auf die Beine. Will
eine Clothesline im Gesicht jenes goblinhaften Lümmels
landen, der es wagte, ihn überraschen zu wollen. Doch
Gossler duckt sich weg. Läuft unter dem Schlag durch und
kommt in die Ringecke. Wechselt mit Sid.
Pete:
„Sid erstmals im Match. Jetzt wird aufgeräumt!“
Und
wie. Der Punk räumt erstmal einen chancenlosen Gaeta ab.
Dann stürmt er weiter in die entgegengesetzte Ringecke,
springt mit einem Dropkick voran und stößt einen
überraschten Rickson vom Apron. Die Fans bejubeln den
Punk für diese Aktion. Danach macht er ebenso auf
Hochspannung weiter. Lässt Gaeta keine Chance. Für
den vornehmen Italiener gibt es die Rings of Saturn. Für
einen Augenblick sieht es als müsse Gaeta aufgeben, doch
plötzlich ist Rickson – nach Sids Attacke noch
außerhalb des Rings da – und greift von außen
nach der Hand Garrisons. Zieht diese aufs Seil, so dass dem
Ringrichter nichts übrigbleibt: Er muss Sid ermahnen,
den Griff zu lösen.
Sven:
„Beide Teams zahlen einander mit gleichen Mitteln heim.
Erst löste Sid eine Submission an Rob, nun rettet
Rickson Gaeta.“
Gossler
jedoch will den Eingriff Ricksons nicht hinnehmen. Er lässt
auf dem Apron einen Schrei ertönen. Sichert sich damit
Ricksons Aufmerksamkeit. Und dann rennt Rob los, springt mit
einem Crossbody vom Apron auf den noch immer draußen
stehenden Rickson. Beide gehen auf dem harten Hallengrund zu
Boden. Damit sind sie zunächst ausgeschaltet und die
Action kann sich ganz auf die legalen Männer fokussiert,
auf Sid the Scum und Garrison Gaeta. Gaeta wurde zwar aus dem
Submissionmove befreit, hat aber sichtlich schmerzen. Das
nutzt Sid, indem er erst einmal in den Rücken des am
Boden liegenden Gegners tritt und damit einen
schmerzverzerrten Schrei aus dem ansehnlichen Mündlein
des Volkstribuns hervorlockt wie ich eine Katze aus dem Busch
mit Hinhocken und „Tztztztz“-Geräuschen.
Allerdings kratzt kämpft sich Gaeta
zurück, indem er Sids Bein bei einem erneuten Tritt –
noch immer am Boden liegend – abfängt und den
schmutzigen Punk zu Fall bringt. Kaum liegen beide, ist Gaeta
über Sid und landet einen Schlag mit dem Handrücken
an Sids Hals. Dann springt Garrison auf die Beine und blickt
sich nach draußen um: Dort liegen noch immer Rickson
und Rob, letzterer kommt aber wieder auf die Beine und begibt
sich in die Ringecke. Bereit zum Abklatschen, doch dazu ist
Sid derzeit nicht in der Lage.
Pete:
„Garrison jetzt am Drücker. Ich hoffe, er wird nun
etwas Interessantes tun.“
Sven:
„Er hat seit November nichts Interessantes mehr getan.
Es wird Zeit.“
Gaeta
versucht seinen momentanen Vorteil zu nutzen, indem er Sid zu
einem Suplex hochhebt. Doch in der Luft beginnt Scum zu
zappeln wie ein Fisch am Land, wehrt sich mit allen Kräften
dagegen, den Move über sich ergehen lassen zu müssen.
Schlussendlich muss Garrison aufgeben und Sid zurück auf
die Ringmatte setzen. Der Punk will nun seinerseits einen
Suplex ansetzen, Gaeta macht aber kurzen Prozess und tritt
Sid in den Magen. Er sackt zusammen. Kurzer Blick von Gaeta
in die Ecke: Rickson ist wieder da. Er klatscht ab und wir
haben Sid gegen Rickson im Ring. Dachten wir zumindest: Denn
die Unaufmerksamkeit Gaetas, ohne Gegencheck in die Ringecke
zu gehen, hat dazu geführt, dass Sid seinerseits
blitzschnell auf die Beine kommen konnte und den Tag macht.
Pete:
„DOUBLE TAG! Zwei frische Männer.“
Gossler
kommt mit mehr Energie, taucht unter einer Clothesline
Ricksons ab und chopt dem Hall of Famer so laut auf die
Brust, dass die Halle in ein kollektives „Wooo“
verfällt. Er will mit gleicher Idee nachlegen, Rickson
spielt da aber nicht mit. Er weicht dem Chop aus und tritt
Gossler non-chalant gegen das Knie, woraufhin der Punk nach
vorne sackt. Er landet direkt in einem DDT-Ansatz. Nachdem
dieser in Perfektion durchgeführt wird, gibt es Ricksons
ersten Pinversuch.
1…
2…
KICKOUT!
Auch
wenn dies nicht zum Erfolg führt, ist der starke Beginn
Ricksons der Auftakt zu einer Dominanzphase der Champions.
Mehrere Minuten lang dominiert das Duo aus Danny und Garrison
mit konstanten Tags Gossler. Dieser versucht zwar immer
wieder kleinere Konter oder den Wechsel mit Sid, kann
letztendlich aber nicht entscheidend zurückschlagen.
Schwere Zeiten für Beermachine-Fans; gleichzeitig
gelingt es Rickson und Gaeta nicht, den Sack zuzumachen. Der
Psychopunk zeigt Nehmerqualitäten.
Pete:
„Ich habe das Gefühl, dass die Entscheidung hier
bevorsteht. Die Athleten sind seit bald zehn Minuten im Ring.
Entweder gelingt hier noch die Sensation oder die Champions
führen ihre Dominanz zu einem erfolgreichen Ende.“
Sven:
„Gossler am Boden. Garrison in der Ringecke. Geht in
die Hocke. Das ist der Ansatz zum Beautiful Touch.“
GOSSLER
WEICHT AUS!
Damit
hätte ja jetzt niemand gerechnet. Gaeta schlägt
Kopf voran in die Ringecke an, dann findet Gossler irgendwo
nicht mehr erwartete Kraft und befördert den
Zurückstolpernden mit einer Lariat auf die Ringmatte.
Dann fällt auch der geschwächte Gossler.
Pete:
„Beide Männer am Boden!“
Sven:
„Sid streckt sich, so weit er kann. Klopft immer wieder
ans Ringpolster. Aber auch seine Motivation kann nicht dafür
sorgen, dass Rob schneller wieder auf die Beine kommt. Aber
er MUSS jetzt wechseln, wenn Beermachine hier noch einmal
zurückkommen will.“
Mühevoll
rappelt sich Gossler auf. Fällt zurück auf die
Knie. Kriecht mehr, als dass er läuft, in Richtung
seines Partner. Nur noch Zentimeter trennen ihn von Sids
ausgestreckter Hand.
Pete:
„Gaeta packt Robs Bein.“
Sven:
„Er zieht ihn zurück in die Ringmitte. Weit
entfernt von der Erlösung!“
ENZUGIRI!
Sven:
„Gaeta geht zu Boden! Jetzt ist DIE Wechselchance!“
Und
es gelingt.
Sid
legt wilder los als ein irrer Sexvogel, über den die
BILD-Zeitung berichten würde. Der fassungslose Gaeta ist
noch nicht wieder auf den Beinen, da wird er direkt mit einem
Bodycheck abgeräumt. Sid nimmt den Schwung mit, federt
in die Seile und rennt auf den am Boden kriechenden Gaeta zu.
Spring über dem Italiener in die Luft und stampft in
einfach in die Ringmatte. Erneut federt er in die Seile…
…doch
da ist Danny Rickson, der ihn an der Schulter festhält.
Doch Sid kommt nicht zu Fall, er dreht sich einmal kurz um
und landet einen Faustschlag gegen den Engländer, der
vom Apron fällt. Die Aktion kostete Sid nur eine knappe
Sekunde. Doch als er sich wieder der Ringmitte zuwendet, ist
Gaeta aufgestanden. Sprintet an.
BEAUTIFUL
TOUCH!
Sven:
„Oh mein Gott, das kommt überraschend!!!!!!“
Pete:
„He still got it!“
EINS…
ZWEI…
DREEEEEEIIIIIIIIIIINEEEEIIIN!
Sid
kriegt die Schulter hoch. Entsetzen bei einem sichtlich
erschöpften Gaeta. Der Italiener macht auf Frau Schröder
und schickt ein Stoßgebet zum Himmel, doch das nützt
ja nichts. Er muss Sid hier bis Drei auf dem Boden halten, um
sein geliebtes Gold zu behalten. Und dabei ist er selbst
ziemlich hinüber, hat viel einstecken müssen.
Deswegen der Blick in die Ringecke zu Rickson. Doch der ist
nicht da. Wurde ja von Sid abgeräumt. Ärger bei
Gaeta.
Pete:
„Und da ist Sid mit dem Rollup!“
EINS…
ZWEI…
KICKOUT!
Sven:
„Es geht Schlag auf Schlag!“
Pete:
„Beide wieder auf den Beinen. Gaeta schlägt zuerst
zu.“
Sven:
„Aber Sid weicht aus. Landet selbst einen Schlag. Will
nachsetzen…“
Pete:
„…doch Gaeta schubst ihn weg. Sid fällt in
Richtung Robs Ecke.“
Sven:
„Rob taggt sich ein!“
Ärger
bei Garrison über diesen taktischen Fehler. Er will Sid
nur abwehren und hat seinem Gegner nun den Wechsel
ermöglicht. Gossler ist selbst natürlich
angeschlagen, gibt sich nun aber keine Blöße. Er
treibt Gaeta gewaltvoll in die Ringmitte. Ein munterer
Schlagabtausch entbrennt.
Pete:
„Rob setzt sich durch. Jetzt kann er Anlauf nehmen.“
Sven:
„Und Rickson ist wieder auf dem Apron!“
Pete:
„Gaeta weicht Gossler aus. Dropkick!“
Der
Italiener dropkickt Gossler und der Psychopunk stolpert durch
den Ring. Direkt auf Rickson zu. Der Engländer packt Rob
an den Schultern. Hält ihn fest für Gaeta. Das will
der Italiener natürlich dankend annehmen. Holt zu einer
mächtigen Lariat aus.
Pete:
„ABER ROB DUCKT SICH!“
Sven:
„Gaeta erwischt Rickson. Der Engländer fällt
vom Apron.“
Entsetzen
bei Garrison. Er lässt Rob aus den Augen, um nach
draußen zu schauen, wo der Hall of Famer benommen
liegt. Gaeta rauft sich die Haare.
Pete:
„Aber er muss auf seinen Gegner achten! Rob Gossler
baut sich hinter ihm auf.“
Rob
tritt Gaeta in den Magen. Macht sich bereit zum Moshdrop!
Sven:
„Gaeta kontert! Schubst Gossler weg!“
Pete:
„Tritt seinerseits in Robs Magen. Schiebt in die
richtige Position zum FAMEKILLER!
Sven:
„ROB IST IN DER LUFT. DAS MUSS ES SEIN!“
Pete.
„Nein! Er beginnt in der Luft auf Gaeta einzuschlagen.“
Sven:
„Garrison lässt ihn fallen!“
MOSHDROP!
…
EINS….
…
ZWEI….
…
DREI….!
Sieger
nach 12:50 Minuten und NEUE GFCW Tag Team Champions:
BEERMACHINE!
Scum
schaut ungläubig zu Rob. Doch Dieser scheint noch zu keiner
Gefühlsregung im Stande und steht da, wie ein
Spielzeugroboter mit leerem Akku. Schnell reißt sich Sid
jedoch wieder zusammen und klopft seinem Partner auf die
Schulter. Regungslos reckt Rob eine Faust in die Höhe.
Sogar in der lauten Geräuschkulisse in der Halle ist Sids
Brüllen heraus zu hören!
Sid:
JAA! VERDAMMT JA! SCHEIßE, JA!!!!
Mit
durchbohrendem Blick sieht Rob in die jubelnde Menge.
Die
neuen Champions greifen sich die Titel und lassen den Blick mit
diesen in den Händen durch die Halle wandern. Rob streckt
den Titel wie eine Statue in die Höhe. Grade als Sid den
Titel über den Kopf hebt, gehen in der Halle die Lampen aus.
Stattdessen geht die Videoleinwand an. Während sich die Fans
noch über den Sieg von Beermachine feiern, von den
Triumphatoren Top Gossler und Sid the Shit, sehen wir ein
unbeliebtes Duo im Backstagebereich.
:
: :
Fassungslos
starren Tha Bomb und Thor auf einen Screen, der die feiernden Rob
und Sid zeigen. Ein Titelwechsel so kurz vor Dooms Night?! Hinter
den beiden steht Niander Cassady-Taylor, der auch scheinbar mit
leeren Händen dasteht. Sein Schützling musste
schließlich auch schon die „Segel streichen“.
Niander kann sich ein süffisantes Lächeln gerade nicht
verkneifen, als die Big Boys bereit sind alles kurz du klein zu
schlagen.
Tha
Bomb: „Boah. IST DAT DENN DIE POSSIBILITY?! Wie konnte das
passieren? Die….diese…..Punks?! Sind Champions?!“
Thor:
„Da wird ja jeder Heide katholisch! VERDAMMT! Sind denn
Gaeta und Rickson für gar nichts mehr zu gebrauchen? Was
machen wir denn jetzt?“
Tha
Bomb reißt auf jeden Fall erstmal den TV-Screen aus der
Halterung und bricht den Bildschirm mit einem lauten
PAFF-Geräusch in zwei Hälften. Ein unbändiger
Schrei des viermaligen World Tag Team Champions folgt.
Tha
Bomb: „Who is your DADDY?”
Thor:
“Was soll das bringen? Wir müssen doch die Titel von
Gaeta und Rickson beim PPV holen – FÜR DAS PROTOKOLL!
UND JETZT HABEN DIE STINKENDEN PUNKS DIE!“
Niander
reicht derweil Thor sein Smartphone.
NCT:
„Hier, Fletcher ist dran.“
Thor:
„Ah, gut. Den wollt ich auch schon anrufen.“
NCT:
„Ist klar.“
Thor:
„Fletcher. Hör zu! Die Tag Team Titles…also wir
haben ein verbrieftes Anrecht auf das Match beim PPV. Auch wenn
das…..auch wenn das eigentlich gegen TBTB vorgesehen war.
Du kannst uns jetzt da nicht rausschreiben, CAPICHE??“
Auf
der anderen Seite der Leitung spricht Eric Fletcher kurz,
prägnant und aufgeregt.
Thor:
„Ja, das will ich auch meinen….ok…..Titantron?!
Ok, wir schalten den Bildschirm ein, dann sehen wir es ja.“
Thor
wirft Niander grinsend sein Telefon wieder zu, der etwas Mühe
hat es zu fangen. Währenddessen hat Bomb noch einen Teil des
Flatscreens in der Hand.
Tha
Bomb: „DAMN. Hier können wir es aber nicht gucken.“
Thor:
„DU MAAAAADDDE!“
Kurz
bevor Thor auf seinen Partner losgeht, schaltet die Kamera zu den
Kommentatoren Sven und Pete in die Halle.
Sven:
„Okay. Hier geht ja gerade einiges drunter und drüber.“
Pete:
„Wir haben aber eben auch übers Ohr die Info erhalten,
dass folgendes Tag Team Title Match bei Dooms Night nun
feststeht:“
GFCW
Tag Team Championship Match:
3-
WAY DANCE
BEERMACHINE
(c)
VS.
THE
BEAUTY & THE BEST
VS.
DIE
WAHRHEIT
Wir befinden uns
Backstage und uns begrüßt ein freudig grinsender Hall
of Famer. Dem Anlass entsprechend gekleidet, wie immer und mit
dem Mikrofon bewaffnet steht er seinem heutigen Gesprächspartner
auch schon gegenüber. MacMülls heutiger
Interviewpartner ist niemand geringeres als eine andere GFCW
Legende, Antoine Schwanenburg. Der Wahl-Kölner ist bereits
jetzt in seinem In-Ring Outfit zu sehen, was durchaus auf den
ersten Blick etwas ungewohnt wirkt.
MacMüll:
„Ich habe eingeladen, Antoine hat geantwortet. Also genau
anders herum, wie später!“
Er grinst
fröhlich in die Kamera.
Antoine:
„Heißt das etwa, dass du meine Open Challenge später
annimmst?“
Trockene
Antwort. MacMüll reibt sich verlegen den Hinterkopf.
MacMüll:
„Na ja, nicht ganz, das sollte aber ein Übergang zu
genau dem Thema sein und immerhin das hat ja geklappt!“
Grillenzirpen.
MacMüll:
„Wie dem auch sei, du hast es ja schon angesprochen,
Antoine. Du wirst später eine Open Challenge bestreiten. Wie
kam es dazu?“
Antoine:
„Nun, die Antwort ist eigentlich recht simpel. Ich weiß,
dass ich nun schon eine ganze Weile nicht im Ring stand.
Natürlich halte ich mich immer fit, ob ich jetzt hier aktiv
bin oder nicht spielt da keine Rolle, aber wirklich und
tatsächlich ein Match zu bestreiten, ist dennoch etwas
anderes, als nur dafür zu trainieren.“
MacMüll:
„Also willst du etwas Ringrost loswerden, ja?“
Antoine:
„Ich bin jetzt nicht der Typ, der anfällig für
'Ringrost' ist, ich denke, das bewies ich in der Vergangenheit zu
genüge, aber wie ich bereits sagte, es schadet definitiv
nicht, wenn ich mich noch mal ein bisschen intensiver auf das
Match beim PPV gegen Jannek vorbereite.“
MacMüll:
„Das Match gegen Jannek, das ist ja alles ganz schön
schnell hochgekocht. Die Kurzversion ist, dass Jannek sich
übergangen fühlt, weil du ihn nicht auf der gleichen
Stufe mit dir siehst. Was ist da deine Meinung zu?“
Einen kurzen
Augenblick überlegt Antoine, holt noch mal etwas tiefer Luft
um zu antworten.
Antoine:
„Ich will und wollte Jannek nie etwas böses. Ich weiß,
dass er ein guter Wrestler ist. Das gebe ich gerne offen zu.
Genau so sage ich ganz offen, dass er kein Wrestler, den ich
respektieren kann. Lionel Jannek inszeniert sich selbst, nicht
den Sport. Ich jedoch? Was Selbstinszenierung angeht bin ich
wahrlich auch kein Kind von Traurigkeit. Aber wenn ich dort
draußen bin? Zwischen den vier Ringpfosten? Dann inszeniere
ich mich nicht selbst, sondern ich zolle dem Sport, der Kunstform
Wrestling, meinen Tribut. Ich bin in erster Linie Wrestler. Ich
denke mir keine lustigen Matcharten aus, ich trete nicht in
Special Ladder Matches an, nicht in Deadly Roulettes oder War
Games. Ich meine, es ist kein Geheimnis, dass ich mit Matches die
irrsinnigen Stipulationen beinhalten wenig bis gar nichts
anfangen kann. Der Grund dafür, Mac, der Grund dafür
ist...“
Noch einmal geht
er für eine Sekunde in sich. Schaut in die Kamera, aber dann
schüttelt er kurz mit dem Kopf.
Antoine:
„Du kannst nicht messen, wie gut jemand wirklich ist, wenn
er sich ständig mit solchen Krücken behelfen muss.“
MacMüll:
„Jannek sagte vor zwei Wochen, dass du ihn nicht
aufgezählt hast, weil du Angst vor ihm hast. Ist da etwas
dran?“
Ein Lachen
blitzt durch den Bart von Antoine.
Antoine:
„Ja, weil ich Angst vor Jannek habe, habe ich ein Match mit
dem erfolgreichsten Wrestler aller Zeiten geplant. Und davor bin
ich beim Jubiläum gegen den besten Techniker aller Zeiten
angetreten. Und davor gegen Alex Ricks, der auch ganz okay ist.
Angst ziert jetzt nicht gerade meinen Weg, Mac. Mein Weg zeigt
eher das genaue Gegenteil, ich messe mich immer mit dem aktuell
besten Wrestler. Wenn einer Angst haben sollte, mein Lieber, dann
ist es Jannek. Das Match für Doom's Night steht. Aber wie
genau das aussehen wird, das steht noch nirgendwo geschrieben.“
MacMüll:
„Was für ein Match werdet ihr bestreiten, willst du
das etwa jetzt verkünden?“
Antoine:
„Ich überlasse meinem Gegner die Wahl. Wenn Jannek
keine Angst hat, dann wählt er ein Singles Match. Wenig
überraschend ist das natürlich mein favorisiertes
Element. Das ist eigentlich die einzige Wahl, die Jannek hat,
wenn er Robert und mich lügen strafen will. Nur das kann er
wählen, wenn er wirklich und wahrhaftig glaubt, er ist
ebenso ein Wrestler oberster Güte, wie wir es sind, denn nur
so kann er es beweisen. Indem er mich genau in dieser Disziplin
besiegt.“
MacMüll:
„Und wenn er ein anderes Match will?“
Antoine:
„Das steht ihm natürlich frei, wenn er beschließt,
dass er die Frage ob er wirklich in den Club der ganz großen
Wreslter gehört doch nicht final beantwortet haben will,
wenn er Angst vor der Auseinandersetzung mit mir hat, dann kann
er das tun, was er bislang immer tat und das ist sich hinter
wilden Matcharten und viel TamTam verstecken, damit man seine
eigentlichen Unzulänglichkeiten nicht so gut wahrnehmen
kann. Denn das ist es, was es am des Tages ist: Er kann nicht für
sich selbst stehen. Es ist das Special Ladder Match, das War
Games Match, das Falls Count Anywhere Match, das Deadly Roulette
Match, über das die Leute sprechen. Aber es ist nicht Lionel
Jannek, über den gesprochen wird.“
MacMüll
nickt fleißig mit dem Kopf und suggeriert fleißiges
Zuhören.
MacMüll:
„Dann bin ich mal sehr gespannt, was wir bei Doom's Night
bekommen werden! Aber noch mal abschließend und um den
Kreis zu schließen, welchen Gegner wünschst du dir
heute bei der Open Challenge?“
Antoine:
„Ganz egal, wer es sein wird, eines sollte gesagt werden:
Ich bestreite das Match, damit ich bei Doom's Night zu 100% in
Form bin. Das heißt, ich werde es so ernst nehmen, wie es
möglich ist. Vollkommen egal, wer dort nachher hinaus tritt,
ob es ein dekorierter Star oder ein relativer Neuling ist. Das
wird für mich keine Rolle spielen. Ich werde der beste
Antoine Schwanenburg sein, der ich sein kann, um die 100% zu
erreichen. Denn wenn ich bei Doom's Night mein volles Potential
abrufen kann, dann bin ich mir sehr sicher, dass ich siegen
werde. Es gibt nur eine Hand voll Wrestler auf dem gesamten
Planeten, die mich besiegen können, wenn ich bei 100% bin.
Dass Jannek keiner davon ist, ist für mich sonnenklar. Daher
liegt es nur und ausschließlich an mir, wie das Match
ausgehen wird. Wenn ich bei 100% bin, dann wird er keine Chance
gegen mich haben. Allerdings, das muss ich ihm eingestehen, kann
er mich vielleicht schlagen, wenn ich nur bei 99% bin. Aber das
eine Prozent, mein Lieber, das ist es nun einmal was die guten
von den großartigen Wrestlern trennt.“
MacMüll:
„Das hört sich doch alles sehr gut an! Ich bedanke
mich bei dir Antoine, es war mal wieder schön, ein Interview
mit dir zu führen!“
Eine verbale
Antwort von Antoine kommt nicht mehr, er nickt nur bestätigend.
Und in dem
Sinne...
FADE OUT
Das
Lächeln ist zurück auf dem Gesicht des Raw Black
Diamonds, als er die Stage entert. Ein natürliches Lächeln,
ein befreites Lächeln. Er klatscht mit ein paar Fans ab und
wechselt mit denen ein paar Worte. Er macht Fotos mit den Fans
und lässt sich viel Zeit damit den Ring zu entern. Nach
einer gefühlten Stunde slidet er in den Ring und lässt
sich das Mikrofon geben. Er wartet ab, während die Fans
wieder Lärm machen. Das Lächeln
Desmond
Briggs: „Es gibt etwas, was mir sehr auf der Seele brennt,
was mich in den letzten Monaten belastet und gehemmt hat. Ich
kann euch nicht mal sagen was es ist oder war. Es war, als ob ich
einen Kloß im Magen hätte, der mich gebremst hat.
Dieser Kloß ist verschwunden!“
Er
setzt kurz das Mikrofon ab und sieht entschlossen in Richtung
Kamera. Er wartet den Moment ab, während die Fans ihm mit
Beifall ihre Zustimmung äußern.
Desmond
Briggs: „Vielleicht war es einfach nur der Druck, den ich
mir Ende letzten Jahres selbst gemacht habe indem ich der beste
Newcomer werden wollte. Vielleicht sind es andere Sachen, die
meine Psyche belasten. Vielleicht rede ich mir diesen Bullshit
nur ein! Ich fühle mich besser seitdem ich mich nicht mehr
damit beschäftige! Ich will einfach nur noch eine geile Zeit
in der Liga haben und für euch abliefern.“
Desmond
lächelt bei den Worten und reißt die Arme in die Höhe,
was die Fans mit Lärm als Zuspruch beantworten. Er wartet
einen langen Augenblick ab und genießt den Jubel.
Desmond
Briggs: „Ich habe einen Stein im Schuh, der drückt
wenn ich nur den Fuß aufsetze. Er tut weh und nervt mich.
Geben wir diesem Stein einen Namen. Nennen wir den Stein Aiden.
Dieser Stein namens Aiden nervt nicht nur mich mit seiner Art,
sondern auch andere Individuen in der Liga. Aiden versucht sich
als Unschuldslamm, welches immer missverstanden wird,
darzustellen. Doch hinter dieser Fassade steckt Absicht liebe
Fans! Aiden Rotari attackiert nicht ohne Grund andere Wrestler
härter, als er müsste! Aiden Rotari gewinnt Matches
unfair und stellt es als Missgeschick dar. Aiden Rotari…ich
habe dich durchschaut und das nicht erst seit heute! Aber
eigentlich muss man Aiden Respekt zollen.“
Er
setzt das Mikro ab und nickt zu den Fans.
Desmond
Briggs: „Er verkauft sein Kalkül sehr gut und lässt
uns in dem Glauben, dass er Dinge nicht mit Absicht macht. Aber
damit versucht er uns alle zu täuschen! Wegen solcher
Individuen bin ich immer noch hier und bereit alles zu tun damit
die Liga endlich würdige Wrestler, sogar würdige
Champions hat! Wieso auch nicht? Habe ich es nicht verdient einen
Shot auf den Intercontinental Titel zu kriegen? Reiße ich
mir nicht den Hintern auf um nach oben zu kommen?“
Wieder
eine kurze Pause des New Yorkers. Er spielt mit dem Publikum und
das breite Lächeln zeigt ihnen wie sehr es ihm gefällt.
Desmond
Briggs: „Die Antwort auf all die Fragen muss Ja lauten! Ich
bin bereit die Dinge in die Hand zu nehmen und als würdiger
Champ in die Annalen der IC-Champions eingehen. Zu viele haben
dem Titel ihren Glanz geraubt und ihn nur als Sprungbrett
gesehen, aber dieser Titel verdient besondere Beachtung! Er ist
wichtig! Wir brauchen ihn! Und um ihm den nötigen Glanz zu
verleihen braucht es einen Champion, der den Titel am liebsten
jede Woche verteidigen würde. Dazu bin ich bereit! Hörst
du das Drake? ICH BIN BEREIT!“
Kurz
pausiert er wieder.
Desmond
Briggs: „Bis es soweit ist werde ich Gas geben und alle
Entscheidungen akzeptieren. Ich will mit Leistung endlich an den
Punkt wo ich hingehöre…zumindest meiner Meinung nach!
Ich bin bereit, liebe Fans…ich hoffe ihr seid es auch!“
Das
Mikrofon fliegt aus dem Ring und zu den Klängen seiner Musik
steht Desmon Briggs im Ring und lässt sich mit
ausgebreiteten Armen vond en Fans feiern, bevor es zum nächsten
Video geht.
Endlich wieder Freitagabend. Die Arbeitswoche ist
geschafft und zu Hause Entspannung angesagt.
Ein guter Film, eine interessante TV-Serie oder
actionreiches Wrestling stehen auf dem Programm.
Was gibt es schöneres als diesen Abend mit
einer Tüte Chips auszuklingen?
ABER HALT!
Da ist wieder dieses schlechte Gewissen! Erst freut
man sich auf Chips und dann plagt einen wieder das schlechte
Gewissen, ob der Unmengen an Kalorien und Fett die man nun wieder
essen wird.
Wer will schon noch ein Couch-Potato sein? Wer will
schon gegen seinen Trainingsplan verstoßen?
ALL DAMIT IST NUN SCHLUSS! LECKERE CHIPS MÜSSEN
NICHT MEHR UNGESUND SEIN!
AAAAAAHHHHHH
VEGGIELICIOUS!
Ganz
ohne zusätzlichen Zucker
Ballaststoffe
in Snacks? Aber hallo – über 13g pro 100g!
Drei
leckere Gemüsesorten. Welche wird dein Liebling?
Die
Botschaft ist recht eindeutig und der zugehörige Aktive
erscheint auch sogleich am Vorhang: Kid Daniel ist im Haus!
Und hochmotiviert steht er auch da,
Catcherleggings an den Beinen, Oberkörper frei und, man ahnt
es, ziemlich glitschig einbalsamiert. Steht ihm erstaunlich gut,
aber vielleicht täte ein wenig mehr Selbstbräuner noch
gut. Kiddo, wie man ihn auch nennen mag, ist sicher kein solcher
Adonis wie Steve Steel, aber Qualität hat er dennoch!
So
schreitet er sehr konzentriert zum Ring und entert das
Seilgeviert, wo er – durchaus überraschend –
gleich zum Schallwandler greift.
Kid
Daniel: „Ich habe es immer gesagt und ich werde es
weiterhin sagen: Steve, Du bist so gut wie tot! Ich weiß
nicht, mit wem Du geschlafen hast, dass du so hohen Unterhalt
zahlen musst, dass man dich immer und immer wieder
hierherschickt….aber hey, so ist das Leben! Ich wette mit
dir, dass Du es nicht zu Doom’s Night schaffen wirst….außer
vielleicht als Dreck unter meinen Boots, das wäre die
einzige Möglichkeit! Denn ich werde dich noch vorher in
Stücke reißen und dir schlicht und ergreifend so
wehtun, wie noch niemand zuvor. Und damit fange ich JETZT an!“
Mr.
Kiddo dreht eine Runde im Ring und schaut zur Rampe.
Kid
Daniel: „Komm raus, Du feige Sau!“
Es
folgt ein Blick auf den Tron….
Kid
Daniel wartet jetzt auf seinen Opponenten, doch ob Steve Steel
nach diesem Beatdown vorhin hier überhaupt antreten kann,
darf doch mehr als bezweifelt werden.
…
Daniel,
der Ref und die Fans schauen jetzt alle gebannt in Richtung
Stage, doch da tut sich nichts, Steves Musik erklingt nicht und
von dem Adonis selbst ist auch nichts zu sehen.
…
Dann
startet ein Video auf dem Tron, wir sind backstage in den
Umkleidegängen unterwegs. Und wir sehen JJ Dixon, den wir
schon von früher kennen, er ist irgendwie ein Offizieller in
der GFCW, welche Funktion er genau erfüllt und wem er
unterstellt ist, das wissen wir nicht, aber scheinbar hören
einige Wrestler auf ihn.
NOCK
NOCK NOCK
Dixon
hämmert jetzt an eine Umkleidetür, auf der „Steve
Steel“ draufsteht. Eine dumpfe Stimme ertönt von
drinnen.
???:
„Was?!“
JJ
Dixon: „Steel, komm da raus, du hast ein Match zu
bestreiten!“
Die
Tür wird aufgerissen und der Gebräunte leibhaftig steht
vor Dixon, allerdings arg zerschunden und scheinbar mühsam
mit viel Tape zusammengeflickt.
Steve
Steel: „Waaas?!?! Ich kann doch heute nicht mehr kämpfen!
Ich bin komplett fertig gemacht worden, dieser verrückte
Daniel! Der ist komplett ausgerastet, alle haben es doch
gesehen!“
JJ
Dixon: „Mh, das stimmt, aber doch nur, weil du ihn schon
lange ständig provozierst. Außerdem hast du ihn vor 14
Tagen ebenfalls böse verprügelt, das nenne ich
ausgleichende Gerechtigkeit! Ich sag dir was, Steel: Du trittst
heute in dem Match an oder du bist GEFEUERT!“
Steve
Steel: „WAAAAAS?!?!?!“
Doch
Dixon lässt sich gar nicht erst auf eine Diskussion ein,
sondern verlässt sofort die Szenerie.
Ein Lächeln
weiß wie das Fell eines Schimmels, güldenes Haar aus
den Schatzkammern von El Dorado und vollendete Formen gehüllt
in feinste Seide: Die GFCW-Zuschauerschaft wird früh an
diesem Abend vom Anblick jener adretten Dame verwöhnt, die
bereits als persönliche Sprecherin Garrison Gaetas in
Erscheinung getreten ist: Die Heroldin der Schönheit. Ihre
feste Stimme kleidet die folgenden Worte in einen Mantel aus
erregender Wärme.
Heroldin
der Schönheit: „Lobet die Bescheidenheit des
Volkstribuns.“
Sie steht, einem
Meisterstück der Bildhauerei ähnelnd, vor einer weißen
Wand und blickt mit elegantem Blick in die Kamera.
Heroldin
der Schönheit: „Euer erwählter Vertreter Garrison
Gaeta steht vor einem großen Kreuzzug in dieser Liga. Er
wird den Auftrag vollfüllen, dieses verrohte Konstrukt in
eine neue Zeit zu führen, in der nicht mehr Hässlichkeit
regiert. Sondern Vollendung, Eleganz, Gewandtheit. Nun könnte
unser geliebter Volkstribun diese kriegerische Reise allein
vollführen und dafür jenen Ruhm einstreichen, der ihm
zweifelsfrei zusteht. Doch, wie ich sagte, ist euer Volkstribun
unendlich bescheiden und überaus gutmütig. Er liebt es,
seinen Ruhm zu teilen.“
Sie wartet einen
Moment für all jene, die dankbar eine Träne für
Gaetas Herrlichkeit vergießen wollen.
Heroldin
der Schönheit: „Drum hat er beschlossen, einen zweiten
Mann mit auf diese Reise zu nehmen. Einen treuen Paladin, der als
williger Streiter die Ideale unseres Volkstribuns im Ring
durchsetzen wird. Der Name dieses Mannes, der sich am Feuer von
Garrisons Herrlichkeit wärmen darf, ist Danny Rickson. Er
und unser verehrter Volkstribun sind nun ein Team. Sie sind
gemeinsam auf dem Weg zur Sonne.“
Sie geht einige
Schritte zur Seite, die Kamera folgt mit einem sanften Schwung
und fängt hierbei ein, dass die Heroldin nach einer farbigen
Tasche greift.
Heroldin
der Schönheit: „Jede Fraktion braucht einen Namen, den
ihre Gefolgschaft euphorisch herausschreien kann. Den ein Stadion
hymnisch singen kann. Eine Bezeichnung, die griffig genug für
die Geschichtsbücher ist. Danken wir nun gemeinsam, dass
unser Volkstribun nicht nur mit äußeren Werten und
großen Idealen überzeigt, sondern auch ein kreatives
Genie ist. Denn dank seines Einfallsreichtums darf ich nun den
Namen des neuen Teams bekanntgeben, das heute Abend in einer Open
Challenge seine Überlegenheit beweisen wird.“
Sie atmet einmal
tief durch, wobei ihre perfekt geschwungenen Nasenflügel
sanft zittern.
Heroldin
die Schönheit: „The Beauty & the Best.”
Sie greift in
die Tasche, holt ein Stück Stoff hervor und präsentiert
es mit großer Geste, schwingt es umher wie ein
Olympiasieger die Fahne des Heimatlandes.
Heroldin
der Schönheit: „Dieses T-Shirt ist fortan das
Erkennungszeichen jener Fans, die aus dem Alptraum auswachen
wollen, den die geballte Hässlichkeit euch alle seit Jahren
träumen lässt. Es ist für Menschen, die ihrem
Volkstribun und dessen Paladin ewige Treue schwören. Die
ihre Loyalität nicht nur mit Worten, sondern auch mit Taten
beweisen mögen.“
Eine Einblendung
des GFCW-Shops erscheint im Bild.
Herold
der Schönheit: „Der Dress der Champions ist jetzt
online erhältlich. Für euch alle. Für ein treues
Volk, das seinem erwählten Vertreter Liebe zeigt.“
Sie schmiegt
sich an das herrliche Shirt wie zwei Liebende. Liebkost und
vergöttert es mit sanfter Anmut.
Herold
der Schönheit: „Nur 59,99€. Jetzt im GFCW-Shop.“
Sven:
„Oha, Kid Daniel ist gar nicht darüber erbaut, dass
sich Steve Steel hier offensichtlich Zeit lässt…“ Pete:
„Sieh doch!“
Tatsächlich
schleicht Steve Steel in Richtung Ring! Sein Blick drückt
sowohl Leid als auch Entschlossenheit aus! Dass Kid Daniel ihn in
den Ring kommen lässt und ihn nicht gleich attackiert,
dürfte aber sogar ihn überraschen.
Singles Match:
Kid Daniel vs. Steve Steel
Referee:
Mike Kontrak
DING
DING DING!
Die
Ringglocke warten die beiden Kontrahenten noch leidlich ab,
dann aber ist es Steve Steel, der in blindem Eifer gleich
versucht, sich auf Kid Daniel zu stürzen, der jedoch
erst durch die Beine flitscht, Steve eine verpasst und aus
dem Ring slidet, was den Steelster nicht gerade intelligent
wirken lässt. Aber wir wissen es ja bekanntlich besser!
Kiddo findet sich draußen jedenfalls super toll,
während Steve einen Moment der Orientierung braucht.
Pete:
„In jedem Fall bleibt zu sagen: Motiviert bis in die
Nägel sind beide!“
Sven:
„Gelnägel?“
Pete:
„Darüber würde ich nun ungern spekulieren…“
Die
zwei Akteure im und um den Ring scheinen zumindest gleicher
Meinung zu sein. Kid Daniel versucht, den Ring zu betreten,
allerdings steht da schon Steve Steel. Der versucht Kid
Daniel auch, mit einem Schlag vom Ringrand zu befördern,
aber das ist kein wirklich leichtes Unterfangen, denn das Kid
wehrt sich!
UUUUUHHHHH!
AAAAAHHHHHHH!
UUUUUUUUUHHHHHHH!
AAAAAAHHHHHHHHHHHHH!!
macht
es im weiten Ring, ehe Kiddo zu einem dieser berüchtigten
fiesen Tricks greift und Steve einen Slingshot mit dem
obersten Seil verpasst! Steve röchelt und kann sich mal
wieder eher so gar nicht orientieren. Kiddo nutzt das und
entert in rasender Geschwindigkeit den Turnbuckle – nur
um von dort mit einem Flying Cross Body angeflogen zu
kommen….nur dumm, dass just in dem Moment Double S
seine Orientierung wiederfindet und ordentlich die Muckis
anspannt! Und zack, hat er ein Kid gefangen!
Es
folgt ein Backbreaker….und noch einer, was Kiddo
beinahe in zwei Hälften brechen lässt. Aber Steve
lässt ihn nicht etwa los, auch wenn er schwitzt wie ein
Schwein – sondern benutzt Kid Daniel wie eine Hantel
beim Stemmen – aber da hat er, ob seines schnellen
Powerslamversuchs die Rechnung ohne den Passagier gemacht,
denn Kid Daniel flutscht ihm förmlich aus den Händen
und schickt Steve, wenn auch recht ungeplant, frontal in die
Ringecke! Steel torkelt zurück…
BACKSTABBER!
Double
S fliegt, wie vom Blitz getroffen, durch den halben Ring,
während Kid Daniel sich einige Momente sammeln kann. Ob
ein Dropkick nun das richtige scheint? Ist Kiddo ziemlich
egal, denn der trifft Steve voll am Rücken und lässt
diesen aus dem Seilgeviert purzeln.
Pete:
„Oha….wie das ausarten kann, wenn die beiden
sich nach draußen begeben, haben wir ja bereits
erlebt…“
Sven:
„Stimmt….und Kid Daniel kommt mit Steve im
Schwitzkasten auf uns zu!“
Das
tut er in der Tat und hämmert den Kopf des Steelers auf
die Tischplatte, dass dem Hören und Sehen erst einmal
vergeht! Und noch einmal…und noch einmal, einfach weil
er es kann! Und weil Steve ohnehin schon geschwächt in
diese Auseinandersetzung gegangen ist, wie wir nicht
vergessen sollten.
Kid
Daniel ist nun so fokussiert, dass er gar nicht mitbekommt,
dass Mike Kontrak versucht, beide zurück in den Ring zu
beordern – ein Unterfangen, das definitiv zum Scheitern
verurteilt ist! Der Referee macht sich daran, selbst den Ring
zu verlassen, während Kid Daniel mit der Stirn des
Steelers auf der Guarding Rail Schlitten fährt! Da tut
sich gar eine kleine Platzwunde beim Meister des Babyöls
auf!
BLUT!
IN DER GFCW!
….ist
nun nicht sooo ungewöhnlich, aber Steve Steel steht es
mit seinem hochroten Kopf ausgezeichnet! Und es scheint Kid
Daniel so richtig anzustacheln, weiter zu machen!
BAHM!
landet
der Kopf des Steelers hart auf der Ringtreppe und man fühlt
sich ein wenig an die Auseinandersetzung im Backstagebereich
erinnert, die ganz klar zugunsten Kid Daniels ausging.
Mike
Kontrak hat indessen die Schnauze offenbar voll und tippt dem
Legendensohn auf die Schulter – keine gute Idee, denn
der Ellbogen Daniels fährt aus und trifft das ehemalige
Dschungle-Kid etwas unglücklich, so dass dieses erst
einmal zu Boden geht, ja gehen muss. Für einen Moment
hat Kiddo also freie Bahn…..
Sven: „Er
wird doch nicht…?“
Pete:
„…ich fürchte schon!“
….die
er auch nutzt! Kid Daniel entfernt hier die
rauhfasertapetendicke matte nahe des Ringes und wir sehen den
blanken Hallenboden! Steves Kopf landet zwischen den langen
Oberschenkeln Kid Daniel’s, der sich dann nochmal etwas
den Nacken zurecht rückt.
P-I-L-E-D-R-I-V-E-R
!!!
AUF DEN HALLENBODEN!
Pete:
„Oh mein Gott….!“
Sven:
„Das war nur ein Piledriver….okay?“
Pete: „
‚Nur‘? Er hat Steve Steel gerade getötet!“
Wie
weit das stimmt, kann man gerade schlecht überprüfen,
aber Steve Steel liegt da recht bewegungslos. Keine Regung
verlässt den geschundenen Körper, während Kid
Daniel geradezu lüstern auf den Bronzed Adonis vor sich
blickt und sich nur langsam erhebt.
Endlich
erwacht auch Mike Kontrak wieder aus seinem Delirium, sieht
den Steel da liegen, sieht Kiddos verpeilten Blick –
und handelt! Der Wink zum Zeitnehmer ist eindeutig!
Sieger
des Matches durch Disqualifikation: „The Bronzed
Adonis“ Steve Steel!
Die
Kamera zeigt die Katakomben der Frankfurter Festhalle. Der
rasende Reporter Mac Müll steht bei The End und James
Corleone, die nun für ein Interview bereitstehen. Erneut in
dunkler Jeans, Lederjacke, darunter ein „Arch
Enemy“-T-Shirt, die Haare noch zusammengebunden. Corleone
trägt dabei seinen Anzug.
In
den vergangenen Wochen hat der King of Anarchy viel Zeit mit
Leviathan verbracht. Dabei konnte er die verschiedenen
Mitglieder, in den verschiedensten Matches, tatkräftig
unterstützen und zu diversen Siegen verhelfen. End und
Corleone hatten es verkündet, die Zeit der Alleingänge
ist vorbei, jetzt heißt es die Kraft und den Weg nach oben
in hochkarätigen Allianzen zu suchen. Und dafür haben
die beiden sehr viel getan.
MacMüll:
„Nur noch zwei Wochen bis Dooms Night. Doch schon heute
Abend erwartet uns ein wahrer Leckerbissen. Im Main Event der
Show treffen The End und Morbeus aufeinander. Und The End steht
nun bei mir. Was sind Ihre Erwartungen für das heutige
Match?“
Grinsend
hält MacMüll ihm das Mikrofon bereits unter die Nase.
End schaut zu Mac Müll. Wie so oft scheint er sich in der
Situation mehr als überlegen zu fühlen, weshalb er
seine Antwort einige Sekunden herauszögert und als das
Leviathan-Mitglied schließlich zu einer Antwort ansetzen
will, wird dieser überraschend unterbrochen. Der circa 5
Zentimeter kleinere Raymond „Morbeus“ Douglas steht
plötzlich im Kamerabild und schiebt MacMüll aus eben
diesem. Wie eben im Ring mit Ricks und Hathaway bereits gesehen,
hat Morbeus sein übliche Ringkleidung bereits an. Allerdings
hat er nun seine Haare nach hinten gebunden und auf seinen
Wangenknochen eine Art Kriegsbemalung aufgetragen.
Morbeus:
„Sendepause für den Macster!“
Nun
schaut er The End gebannt in die Augen.
Morbeus:
„Aha. Lernen wir zwei uns also auch mal kennen.
Interessiert verfolge ich deinen Werdegang. Er erinnert ein wenig
an meinen Eigenen. Du bist sehr talentiert und hast auch schon
große Namen im Ring geschlagen. Allen voran Alex Ricks.
Verwunderlich, dass ich beim PPV um den Number One Contender Spot
antrete. Nur verstehe ich eins nicht und da unterscheiden wir uns
grundsätzlich. Ich habe mein Stable, sogar eine ganze
Bewegung erschaffen. Du dagegen bist gerne die zweite Geige?!
Leviathan ist eine One-Man-Show. Du aber bist nicht Drake Nova
Vaughn….“
The
End ist die ganze Zeit über recht cool geblieben, bei den
letzten Worten scheint er nun aber doch etwas aus der Reserve
gelockt wurden zu sein. Ein wunder Punkt? End schafft es dennoch
recht schnell wieder die Fassung zu wahren.
The
End: „Falls der Anfang von deiner kleinen Rede ein Versuch
war, dir bereits vor unserem Match meine Gnade zu erschleimen:
kläglicher Versuch. Wie du schon sagst, ich habe bereits
große Namen besiegt und gedenke der Liste heute einen
weiteren hinzuzufügen, Raymond. Ich hoffe doch du kämpfst
allein und dein ach so toller Stable deckt dir dabei nicht den
Rücken?“
End
lässt eine kleine Pause, wohlwissend, was mit Morbeus
Gefolgsleuten passiert ist.
The
End: „Ach stimmt, die sind gar nicht mehr hier. Die haben
den Fehler gemacht sich auf dich zu verlassen.“
Morbeus
zieht seine rechte rötliche Augenbraue nun sehr weit hoch,
End spielt seine Überheblichkeit weiter aus und doch wird er
deutlich ernster.
The
End: „Und was Leviathan angeht… mach dir da mal
keine Sorgen um mich. Ich weiß was ich tue. Und aktuell,
ist es nicht die schlechteste Idee sich Verbündete zu
suchen, in diesem Dschungel der Regeln und der…
Protokolle.“
Nun
tritt auch James Corleone aus dem Hintergrund hervor und ergreift
das Wort.
Corleone:
„Verbündete. Das ist es, was Leviathan und The End
sind. Da gibt es keine Rangfolge, auch, wenn das für den ein
oder anderen wohl nicht so einfach zu verstehen ist.“
Es
scheint James Corleone sehr wichtig zu sein, diese Tatsache noch
einmal mit Nachdruck zu betonen. The End entwickelt dabei einmal
mehr ein arrogantes Lächeln, mit dem er Morbeus
einzuschüchtern versucht…
Abschätzig
schaut Douglas Corleone an.
Morbeus:
„Huch, wer bellt mich denn da von der Seite an?
Dann
schaut Morbeus mit gleichem Gesichtsausdruck zu The End.
Morbeus:
„Sind dir die Wörter ausgegangen, sodass nun wieder
dein kleiner Hampelmann reden muss? Listen! Du hast gut
aufgepasst. Mein Stable ist nicht mehr und ich bin noch in tiefer
Trauer darüber. Wenn du aber denkst, dass du als Leviathan
„MITGLIED“ jemals auch nur das Schimmern des WORLD
HEAVYWEIGHT TITLES sehen wirst, dann bist du sowat von auf dem
Holzweg. Ich weiß nicht, was Corleone dir alles so
empfiehlt, aber für mich ist das keine honorige
Beratungsleistung einen mit den Leviathan-Freaks
zusammenzustöpseln. Anyway. Besser für mich und für
meinen Run.“
Morbeus
hat da durchaus einen Punkt und keiner weiß das besser als
James Corleone persönlich. Man sieht es ihm direkt an der
Reaktion an, dass Douglas hier sogar am liebsten beipflichten
würde.
Bereits
in den vergangenen Shows gab es hier und da Momente, wo es so
erschien, als ob James Corleone seine ganz eigenen Pläne
verfolgt und doch, hat auch er seinen Beitrag zur
Leviathan-Gruppierung geleistet. Was genau Corleone will, lässt
sich nur in höchstem Maße erahnen und er wird den
Teufel tun, mit seinen Aussagen und Gesten mehr zu verraten, als
er will.
Corleone:
„Wieder einer von euch, der mich nicht ernst nimmt. Seis
drum, ich bin das gewohnt, Mister Douglas. Lassen sie sich nur so
viel gesagt sein, manch ein Plan, benötigt seine Zeit, um
aufzugehen. Mag der Weg bis zum Ziel auch hier und da seine
Hürden haben, wichtig ist nur… das Ende. Und IHR
Ende, Mister Douglas, könnte heute schon auf sie warten.“
The
End tritt nun selbst wieder aus dem Hintergrund, gestärkt
von den Worten seines Beraters.
The
End: „Ganz davon abgesehen… gibt es mehr als nur ein
Ziel. Sicher, steht der World Heavyweight Title ganz oben auf der
Liste. Aber es gehört auch noch so viel mehr zu dem, was ich
erreichen will. An meiner Vitrine sind zum Beispiel noch viel zu
viele freie Plätze, es wird Zeit da endlich den nächsten
Kopf dran zu schlagen. Also pass lieber auf, Ray, denn ich komme,
um mir deinen zu holen.“
Morbeus:
„Du bist mir auf den Fersen? Das werde wir nachher im Ring
noch sehen. Ich habe mir deine Kämpfe gegen Drake und gegen
Ricks zur Vorbereitung angesehen. Ich muss schon sagen, du bist
wahrlich ein Allrounder im Ring. Das Problem bei Allroundern aber
ist immer, sie können ziemlich viel, aber nichts richtig.“
The
End: „Das klingt, als würdest du aus Erfahrung
sprechen, was? Ich denke… man kann vieles über mich
sagen, aber das ich berechenbar bin? Nein, das lasse ich mir nun
wirklich nicht unterstellen. Vielleicht wird das heute eine
Schlacht wie gegen Ricks, gut möglich. Vielleicht, wird das
aber auch eine strategisches Austauschen von Kopfspielen wie bei
Drake, vorstellbar. Vielleicht, werde ich dir aber auch einen
Gefallen tun und dich vernichten, sodass du dich von selbst bei
deinen kleinen Freunden im Niemandsland verkriechst. Wir werden
sehen.“
Morbeus:
„Wir sehen uns im Ring. Keine Eingriffe von deinem
Italo-Schergen, bitte. Ich freue mich drauf….und habe
schon die leise Vorahnung…..es wird nicht unsere einzige
Begegnung im Ring bleiben?!“
Raymond
Douglas lässt The End und Corleone stehen und geht den Gang
weiter….
End
schaut Morbeus dabei hinterher. Sein Gesichtsausdruck verrät
mal wieder einiges und lässt uns dennoch ratlos zurück:
einerseits untermalt der Blick vom King of Anarchy seine Worte,
andererseits… scheint da durchaus auch ein Hauch von
Anerkennung für seinen heutigen Gegner zu sein. End war hier
der deutlich provokantere Part und das mag durchaus auch Ends
Hintergedanke gewesen sein, aber Raymond „Morbeus“
Douglas ist nicht drauf reingefallen und das muss End durchaus
anerkennen.
Wie
dem auch sei, The End ist bereit, Morbeus ist bereit.
Der
Main Event kann kommen.
Aiden
Rotari: „…das müsste gegen Drake eigentlich
funktionieren. Ist ja nicht so, dass er irgendeine Ahnung hätte,
wie man mich besiegt.“
Wir
sind backstage und betrachten zwei offensichtlich angeschlagene
Männer – einer relativ jung, einer nicht mehr ganz
so jung. Rotari hält sich seinen Eisbeutel an den
Schädel, Breads reibt sich das Kinn, aber keiner von beiden
ist nach der Eskalation der Ereignisse vor dem Match zwischen
Diehl und Dalmi ungeschoren davongekommen. Immerhin stehen sie
noch auf ihren eigenen Füßen.
Aiden
Rotari: „Ich werde trotzdem noch einmal sicherheitshalber
zum Doktor gehen. Im Moment scheint es, als habe mich das Glück
verlassen.“
Robert
Breads: „Wer sich mit Kriss Dalmi einlässt, sollte mit
den Konsequenzen rechnen. Das habe ich dir gesagt.“
Aiden
Rotari: „Du hast gesagt „Du
willst auf gar keinen Fall Kriss Dalmi zum Feind haben“,
und das habe ich beachtet.“
Robert
Breads: „Du wirst schon wissen, was du tust.“
Rotari
zuckt mit den Schultern. Zu spät denkt er dabei an seinen
Nacken und schneidet eine schmerzerfüllte Grimasse.
Aiden
Rotari: „Kommst du mit?“
Breads
schüttelt den Kopf.
Robert
Breads: „Ich muss noch etwas erledigen.“
Aiden
scheint darüber eine Sekunde nachzudenken, dann nickt er
kurz – und zieht zischend und leidend die Luft ein, ehe er
aus dem Bild verschwindet. Der Kanadier sieht ihm nach, ehe er
sich umdreht.
Er
blickt direkt in die Kamera, hebt die Hand und winkt dem
Zuschauer vor seinem TV direkt zu.
Robert
Breads: „Hallo.“
Da
steht er nun, in seiner ganzen „Pracht“, und scheint
irgendetwas äußerst belustigend zu finden – was
genau das ist wird er uns sicherlich gleich wissen lassen.
Robert
Breads: „Ich habe nachgedacht.“
Die
gleichen Worte, die er schon Liam Spencer gegenüber geäußert
hat.
Robert
Breads: „Und ich denke, ich werde dem Protokoll das geben,
was es will.“
Mit
einer ausladenden Geste streckt Breads beide Arme von sich.
Robert
Breads: „Es soll wieder alles werden wie früher, ist
es nicht so? Das hat unser Sherriff doch gesagt. Ein Cowboy im
Jahr 2022, wow, wie man auf solche Ideen kommt, also wirklich.
Und Aidens lustiger neuer Aufzug, Poseidon, ich meine, da habt
ihr euch ja richtig mit Ruhm bekleckert. „Wir geben dem
Typen den Namen einer Gottheit, das kommt richtig blöd und
er wird sich voll dumm vorkommen“, ist einfach nicht so
sonderlich clever, wenn einer von meinen Partnern sich freiwillig
selbst Thor nennt.
Aber
gut, ansonsten passt eure PC-Crew ganz hervorragend in die Zeit,
die ihr ja offensichtlich wieder aufleben lassen wollt. Zusammen
genommen haben Thor, Tha Bomb und NCT immerhin die Eloquenz von
Bartholomäus, und würden sich dahingehend zwischen The
H. und Chris Stryker ganz ausgezeichnet in die GFCW von 2011
einreihen. Das ist es doch, was ihr wollt, oder? Alles wie vor 10
Jahren? Warum sonst Brainpain wieder ausbuddeln?“
Mit
einem „Tsss“-Geräusch lässt der zweifache
GFCW World Champion seiner Missbilligung freien Lauf. Nach Wochen
und Monaten der Unterdrückung und unfairen Behandlung
entlädt sich hier gerade eine Menge angestauter Frust über
die Art und Weise, wie Dinge im Performance Center abgelaufen
sind – auch wenn man sich fragen kann „Warum genau
jetzt?“. Ob wir diese Antwort hier bekommen werden müssen
wir wohl abwarten.
Robert
Breads: „Antoine Schwanenburg musste den Namen „Brainpain“
erst abstreifen, um sein volles Potenzial entfalten zu können
und der Wrestler zu werden, der er heute ist. Der Name
„Brainpain“ steht für vorhandenes, aber niemals
vollends realisiertes und auch verschwendetes Potenzial –
etwas, das man überwinden und hinter sich lassen muss, um
wirklich erfolgreich zu werden. Dem neuen auserwählten
„Super-Rookie“ diesen Stempel aufzudrücken ist
nicht der „Big Brain Move“ für den ihr ihn
haltet, Leute.“
Bei
diesen Worten tippt sich der Kanadier mit dem Zeigefinger an die
Schläfe. Seine Worte sind herablassend und in einem Tonfall
gesprochen, als müsste man jemandem erklären, dass zwei
plus zwei nicht blau ergibt.
Robert
Breads: „Für einen Trupp von Menschen, der sich auf
die Historie der GFCW beruft, kennt ihr euch erschreckend wenig
damit aus. Denn die Hochzeiten der GFCW zeichneten sich vor allem
dadurch aus, dass Leute wie ihr ihr Witzfiguren-Dasein zu den
Füßen der Danny Ricksons und Robert Breads‘
dieser Welt fristen durften. Es ist einer Laune von Dynamite
geschuldet, dass ihr irgendeine Form von Relevanz habt. Aber ihr
habt nun eben etwas zu sagen, und ihr wollt alles wieder wie
früher haben – „be
careful what you wish for“,
ihr kennt das Sprichwort alle.
Ich
habe sogar noch eins für euch: “Those
who fail to learn from history are doomed to repeat it.”
Verdammt nochmal, meint ihr das, was ihr da abzieht, wirklich
Ernst? Wenn ich alle eure
guten Ideen aufzählen würde, käme ich –
großzügig geschätzt – auf keine Einzige. Es
werden Sachen aufgewärmt, die auch vor Jahren schon Müll
waren. Das Wort „Fiasko“ ist gar kein Ausdruck für
das Fiasko, das ihr dem PC und damit auch der Zukunft der GFCW
eingebrockt habt.“
Man
spürt den Hauch von ehrlichem Schmerz in der Stimme von
„Canada’s Own“, war das Performance Center doch
trotz aller Widrigkeiten „sein“ Baby.“
Robert
Breads: „Denkt ihr wirklich, es ist eine clevere Idee, den
einen Typen, der Dynamite und dessen Regime schon einmal gestürzt
hat, gegen sich aufzubringen? Fragt doch einmal euren Chef, wie
angenehm die „gute alte Zeit“ für ihn war, in
der alle zwei Wochen dieser Kanadier herauskam und allen
aufgezeigt hat, wie schlecht und dämlich sie sind. Die
Hochzeiten der GFCW, die ihr wieder aufleben lassen wollt, haben
sich einzig und allein dadurch ausgezeichnet, dass sie Robert
Breads an der Spitze der Promotion hatten.“
Wenn
das jemand sagt, der den „Wrestler des (Halb)jahres“-Award
auf Jahre gepachtet hatte, kann man ihm wohl zumindest ein wenig
Gehör schenken.
Robert
Breads: „Ich habe mich nach der Anniversary Show im letzten
Jahr zurückgezogen und mal die anderen machen lassen. Ich
wollte die nächste Generation vorbereiten. Den Rookies eine
Chance geben. Mich selbstlos verhalten, im Gegensatz zu dieser
egomanischen Drama-Queen Zereo Killer, die eure fünf besten
Rookies auf dem Scheiterhaufen verbrannt hätte, wenn dafür
auch nur ein Mensch irgendwo auf der Welt einen „You still
got it!“-Chant angestimmt hätte. Als ob es diesem
aufmerksamkeitssüchtigen „Mitten im Leben“-Verschnitt
jemals auch nur eine Sekunde um irgendeinen von euch und nicht
ausschließlich um sich selbst gegangen wäre, ihr
blinden Idioten.“
So
sehr sich Breads insgesamt doch im letzten Jahr zum Positiven
gewandelt haben mag, sein Hass auf diesen Mann ist kein Bisschen
geringer geworden. Er lebt „rent free“ in
seinem Kopf, wahrscheinlich bis zu dem Tag, an dem man ihn unter
die Erde bringt.
Robert
Breads: „Aber ich schweife ab. Wo war ich… ah ja,
bei „Chancen“.
Davon hattet ihr inzwischen genug, oder, liebe GFCW? Und ich
spreche hier nicht nur das verdammte Protokoll an – ich
spreche auch über Steve Steel, der meinte, er würde
einen besseren Job mit einem Haufen Rookies machen als ich…
und wo sind die jetzt alle, hm? Das geht an Desmond Briggs, der
meinte, er könne Findus McMorlock wertvolle Tipps mitgeben,
um ihn dann, wenn es darauf ankommt, im Stich zu lassen und von
Aiden mühelos in zwei Minuten ausgetrickst zu werden,
während er drei wichtigere Probleme als ihn gleichzeitig
hatte und in einem beschissenen Fischkostüm steckte –
großartig gemacht, Desmond, Findus dankt dir sicher.
Das
geht an Drake Nova Vaughn, der seinen kleinen Fanboy in eine
masochistische Fetischpuppe verwandelt hat.“
Und
nun schleicht sich zusätzliche Herablassung und Abneigung in
die Stimme des Hall of Famers. Er scheint von Drake noch weniger
zu halten als von den anderen Erwähnten.
Robert
Breads: „Ja, ich war nicht der Meinung, dass Silas im
letzten Sommer schon bereit für War Evening war. Also hast
du ihn unter deine Fittiche genommen, ihm unsagbare Dinge
angetan, unter dem Deckmantel, dass du ihm „hilfst“,
nur damit er letzten Endes dann doch nicht vor Title Nights
debütiert und dort einen Rookie besiegt, den zwei Wochen
vorher niemand kannte? Deine fleischgewordene Anime-Anziehpuppe,
die nicht weiß, ob sie Vogel oder Vogelscheuche sein will,
kann nach einem halben Jahr brutalster Körperverletzung und
-verstümmelung im Namen des „Trainings“
einen Thomas Camden nicht besiegen, den Typen, dem gewinnen
eigentlich gar nicht mal so super wichtig ist.
Du
kannst dir nicht vorstellen, wie sehr ich mir wünsche, dass
Aiden dir diesen verdammten Titel abnimmt, du grandioser
Manipulator… von wem? Deinen Teenager-Fanboys, die du
gegroomt hast? Beneidenswerte Leistung, du ekelhafter Auswuchs
von Jimmy Maxxx‘ schlimmsten Eigenschaften. Und welcher
Typ, der andere manipulieren will, redet offen darüber, was
für ein Manipulator er doch ist? Verdammt, Aiden, wehe du
lässt dir die Chance entgehen…“
Tatsächlich
schüttelt es Breads ein wenig bei dem Gedanken, sein
Schützling würde zulassen, dass DNV nach dem PPV noch
immer GFCW Intercontinental Champion sei.
Robert
Breads: „Mir wurde über das ganze letzte Jahr
abgesprochen, ein guter Coach zu sein. Das wäre vielleicht
weniger beleidigend, wenn ihr nicht alle noch viel, viel
schlechter wärt ich euch gerade gemacht habe, seid euch da
sicher, aber genug über eure Verfehlungen, ich habe noch
zwei andere Leviathan-Gestalten, zu denen ich in meinem
„Willkommen, das hier ist 2011, ich bin Robert Breads und
erkläre euch, warum ihr niemals auf meinem Level sein
könnt“-Monolog kommen muss. Und sind wir ehrlich, es
ist nicht Zane Levy, zu dem mir nur einfällt, dass mir zu
ihm nichts einfällt.“
Der
Kanadier tritt nun einen Schritt näher an die Kamera, die
ihn filmt. Dabei hebt er einen Zeigefinger, während er mit
unverhohlenem Spott und einer Arroganz, die er scheinbar mühelos
entstaubt und aus seinem Innersten gekramt hat, weiterspricht –
er hat sie nie ganz verloren, bloß gut eingepackt und
weggestellt, bis er sie wieder brauchte. Das ist genau jetzt der
Fall.
Robert
Breads: „Erstens: Luna Rosario. Du
bist momentan so richtig gut unterwegs, wie? Du hast ein Tag Team
Match „gewonnen“,
bei dem dein Partner die Entscheidung herbeigeführt hat.
Dann hast du ein paar Leute über das Top Rope geworfen, und
bis zum heutigen Tag hast du eine Witzfigur und einen Rookie in
seinem ersten Match besiegt. Und heute bist du angetreten gegen…
lass mich kurz überlegen… wow, einen Rookie in seinem
ersten Match. Wirklich mutig von dir. Wer soll von so etwas
beeindruckt sein?
Es
ist so, Luna: Ich unterschätze dich nicht, weil du eine Frau
bist. Ich fühle mich dir nicht überlegen, weil du eine
Frau bist. Am Ende des Tages bist du aber auch bloß eine
zwischen zwei Lines Kokain geäußerte Start-Up-Idee in
einer Berliner WG – „wie wäre das, wenn wir
alles genau so machen wie die anderen, aber diesmal ist es eine
FRAU“. Was mich an dir stört ist nicht, was dich von
dem Rest deines Clans unterscheidet, es ist das, was du mit ihnen
gemeinsam hast.“
Diesen
Tonfall kennen ältere GFCW-Fans mit Sicherheit: Manche
Wrestler haben niemals auch nur einen Funken Respekt von Breads
bekommen, vollkommen egal, wo sie auf der Card standen, einfach
aufgrund einer vollkommenen ideologischen Abneigung gegen alles,
was diese Wrestler in den Augen von Robert repräsentieren.
Genau so spricht er hier auch über Luna.
Robert
Breads: „Deine Ambitionslosigkeit mehr zu sein als der
Abklatsch eines Abklatsches von etwas, das nicht einmal besonders
gut war, ist beinahe beleidigend. Du bist nichts Eigenes, du bist
ein Teil der Maschine, das man in einer anderen Farbe
angestrichen hat. Du passt mit satirischer Genauigkeit in ein
Schema, das deine ganze Existenz definiert. Dein einziges
Alleinstellungsmerkmal hat mit der Anzahl deiner X-Chromosomen zu
tun. Luna Rosario gibt es gar nicht wirklich. Es gibt nur „Drake,
aber als Frau“, und das ist alles, was du bist.
Vor
so einem Gegner habe ich keine Angst. Kopien sind nie so gut wie
die Originale, und Drake hätte ich auch schon besiegt, hätte
er nicht seine Drohnen, die bei jeder Gelegenheit für ihn
eingreifen. Womit wir bei „Zweitens“ wären: The
End.“
Bei
dem Gedanken an diesen Wrestler blitzt etwas in Breads‘
Augen auf. Offensichtlich schätzt er The End anders ein als
den Rest von Leviathan. Er hebt den zusätzlichen zweiten
Finger.
Robert
Breads: „Du hast Aiden geschlagen. Sowohl im Ring, wenn wir
uns an BattleMania erinnern, als auch bei den Awards für das
letzte Jahr. Dein Trainer wäre tatsächlich der Einzige,
von dem ich mir vorwerfen lassen würde, ich wäre
schlechter als er, weil du Aiden übertroffen hast, aber du
hast ja nicht wirklich einen, oder? Ich denke nicht, dass wir Mr.
Corleone dahingehend zählen. Du hast das allein geschafft.
Das ist mehr als beeindruckend. Glückwunsch.“
Der
Kanadier klatscht in die Hände, und das tatsächlich
ohne einen Funken von Ironie oder Sarkasmus. Die Anerkennung für
die Leistung von The End ist echt.
Robert
Breads: „Und ich verstehe, was du vorhast. Du hast bei
Title Nights am eigenen Leib erfahren dürfen, was es heißt,
Leviathan auf seiner Seite zu haben. Aber du und ich, wir beide
wissen, dass das nur von kurzer Dauer sein kann. Du wirst niemals
einen fairen Shot auf diesen Intercontinental Title bekommen, das
hast du bei Title Nights gesehen, und man kann dir auch einen
solchen Shot nicht mehr garantieren, sobald Drake erstmal seinen
Titel an Aiden verloren hat. Denn der hat sicherlich überhaupt
kein Interesse daran, gerade Leviathan Titelmatches anzubieten.
Man
hat dir den World Title versprochen, The End, oder? Was ist
bislang in diese Richtung passiert? Sag‘ es mir. Du trittst
beim Pay-Per-View in einem Tag Team Match an, bei dem Luna einen
Partner brauchte und der Rest eurer Truppe eben schon verplant
war, und weil sie sich weigert, mein „Nein“ zu
akzeptieren, musst du jetzt herhalten.“
Tatsächlich
schwingt in Breads‘ Stimme ob dieses Faktes eine gewisse
Enttäuschung mit, als hätte er mehr von jemandem
erwartet, der Aiden Rotari bei der Wahl zum „Rohdiamant des
Jahres“ schlagen konnte.
Robert
Breads: „Und sobald Drake erst einmal diesen Titel, den er
gerade hält, los ist, glaubst du da wirklich, dass es für
dich noch in Richtung World Title gehen wird? Nein, natürlich
nicht. Du hast dieses Versprechen nur bekommen, weil Drake gerade
anderweitig beschäftigt war. Das weiß ich und das
weißt du, End. Du wirst niemals über die zweite Geige
hinauskommen. Du wirst niemals die Nummer eins in dieser Gruppe
sein. Die Kopien werden sich niemals gegen das Original stellen,
um so etwas wie einer eigenständigen Persönlichkeit zu
folgen.
Du
bist besser als das. Und das
weiß auch ein Drake. Diese ganze Leviathan-Nummer dient
dazu, dich unten zu halten und einen potenziellen Rivalen aus dem
Spiel zu nehmen, nicht dazu, dir in irgendeiner Form zu helfen.
Eins gegen eins kann Drake dich nicht schlagen, mich nicht
schlagen, Aiden nicht schlagen… das solltest du bedenken,
während du dich für dein Match als der Sidekick vom
Sidekick bereit machst und dein Award für den „Rohdiamant
des Jahres“ in der Vitrine Staub ansetzt.“
Nun
ist es an „Canada’s Own“ einmal tief
durchzuatmen, einen Schritt zurückzutreten und den Kopf in
den Nacken zu legen. Es wirkt ein wenig so, als wäre eine
Last von ihm abgefallen, als wäre er eine Menge Gewicht, das
er mit sich herumgetragen hätte, endlich losgeworden. Dann
blickt er noch ein letztes Mal direkt nach vorne und sieht
verschlagen in Richtung der Kamera.
Robert
Breads: „Ihr habt mich lange genug ungestraft gedemütigt,
unterdrückt und schlechtgeredet. Ich habe jedes Wort gehört
und keines davon vergessen. Es wird Zeit, die natürliche
Ordnung wieder herzustellen. Und damit fangen wir bei Doom’s
Night an.“
Das
Geräusch des Schredders, wie er ein Papier in Streifen
schneidet, durchdringt den Raum, als Markus Lerbitz in sein Büro
tritt.
Markus
Lerbitz: „Um Himmels Willen! Das sind wichtige Verträge!“
Panisch
stürzt der Berater nach vorn zu seinem Schreibtisch. Dort
sitzt der maskierte Maximilian Lunenkind im Schneidersitz mit
einem Schredder auf dem Schoß. Er beugt sich in just diesem
Moment herunter, um mit seinen Zähnen ein Blatt Papier aus
einem Buch vom Schreibtisch zu reißen, um selbiges in den
Schredder zu spucken. Nun aber richtet er den Blick auf Lerbitz
und lacht, weil dieser Typ echt so dermaßen krass wie ein
Opfer aussieht, Alter.
El
Hijo De La Lengua: „Keine Sorge, ich bin doch nicht
wahnsinnig. Ich habe die Seiten aus deinem Familienalbum
genommen!“
Markus
Lerbitz: „Da… da sind besondere Bilder von meinen
Kindern drin!“
El
Hijo De La Lengua: „Na und? Wenn du das so geil findest,
mach halt ein paar Neue und fotografiere die. Ist mir eh ein
Rätsel, wie du so ein stabiles Gerät abkriegen
konntest. Richtig aerodynamisch, die Gute. Totaler Lambor-Queeny.
Wenn du mir jetzt noch sagst, dass sie genau weiß, wie man
die Dino Nuggets „aldente“ kocht, würde ich sie
ja glatt zu meiner Traumfrau ernennen, wenn sie nicht schon mit
dir zusammen wäre…“
Der
Luchador (ist man mit Maske und spanischem Namen automatisch
Luchador? Keine Ahnung, ich werd’s aber auch nicht
nachgucken, weil ihr mir das nicht wert seid, ihr Mistviecher –
Spaß, hab‘ euch lieb, hihihi) rutscht wie eine
epileptische Robbe ohne Kopf vom Schreibtisch und stellt dabei
sanft den Schredder auf das Möbelstück. Dann deutet er
mit seiner gigantischen Zunge auf Lerbitz und lacht ihn schallend
aus, als wäre er ein genauso krasser Versager wie Chris van
Core, der Zereo Killer für Minderbemittelte.
El
Hijo De La Lengua: „Haha, nur ein Witz! Als ob ich mich von
dir aufhalten lassen würde. Ich stehe einfach nicht auf
Frauen, bei denen schon jemand ZWIEBELN ins BEET gedrückt
hat, aus denen dann TULPEN geworden sind, wenn du verstehst, was
ich meine.“
Markus
Lerbitz: „Nicht wirklich…“
El
Hijo De La Lengua: „Macht nichts, du bist ohnehin fast
genauso dumm wie dieser „Attack on Yu-Gi-Oh!“-Typ von
der Schlangen Gang. Ich habe dich hier her befohlen, um…“
Da
nimmt Lerbitz all seinen mickrigen und enorm armseligen Mut
zusammen und unterbricht LunenKING.
Markus
Lerbitz: „Das hast du gar nicht. Ich arbeite einfach hier.
Wie bist du überhaupt rein…“
El
Hijo De La Lengua: „Boah, jetzt nerv‘ nicht, du
FRUCHTJOGHURTDECKEL! Wir müssen besprechen, wie es weiter
geht, nachdem unser aserbaidschanischer Bruder Martin oder
Matthias oder Maik dem Kollateralschaden zum Opfer gefallen ist.
Ich hätte da schon die eine oder andere Idee.“
Der
enorm schlaue und überhaupt nicht grenzdebile Vollspast
richtet seine Maske, die von Markus nun zum ersten Mal genauer
beäugt wird.
Markus
Lerbitz: „Hat die neue Maske damit etwas zu tun?“
Heute
trägt Lunenkind auf seinem Kopf eine Collage aus mehreren
Bildern zur Schau. Hier ein kleiner Ausschnitt:
El
Hijo De La Lengua: „Ganz Recht. Ich habe vor, mich in die
Köpfe des deutschen Volkes hineinzuversetzen, deshalb habe
ich Bilder von den beiden deutschesten Dingen gesucht, die ich
kenne: Die ulkige Frau mit dem typischen Lex Streetman-Lächeln,
die bei Deutschland-Spielen auf der Tribüne so komisch
klatscht, und Currywurst. So ist es mir gelungen, exakt zu
ermitteln, was dem Durchschnitts-Deutschen fehlt und wie wir –
als der verlängerte Arm der Republik Aserbaidschan –
diese Lücke stopfen können. Alles was wir tun müssen
ist… zu pilgern.“
Markus
Lerbitz: „Ich gehe nicht pilgern. Dann müsste ich
meine Familie für Wochen allein lassen!“
El
Hijo De La Lengua: „Ich nenne das „Zwei McFlys in
einer Klapse schlagen“ oder so ähnlich. Deine Baby
Momma hat endlich Ruhe und die Zeit, sich zusätzlich zu
ihrem Ehemann eine ordentliche Affäre zu suchen die mit ihr
und Jan stundenlang Elden Ring spielt, und wir machen uns auf den
Weg ins gelobte Land.“
So
weit wird es Lerbitz diesmal nicht kommen lassen. Vehement
schüttelt er den fleischigen Schädel.
Markus
Lerbitz: „Nein, da mache ich nicht mit. Ich bin nichtmal
religiös, warum sollte ich da pilgern!?“
El
Hijo De La Lengua: „Wer hat denn irgendwas von Religion
gesagt, du BROTDOSENÖFFNER?“
Wütend
ob der unendlichen Dummheit von Lerbitz zieht der Maskierte eine
Scheibe Emmentaler aus der linken Hosentasche und schiebt sie in
den Schredder.
El
Hijo De La Lengua: „Ich war doch auch nicht mehr in der
Kirche, seit der Papst sich geweigert hat mir eine Audienz zu
gewähren, bei der ich ihm meine Snapback-Kollektion
vorstellen wollte… da haben mich die Mineralwassermönche
aus Spremberg mal wieder drangekriegt, die garstigen Tunichtgute…
Wir pilgern zu keinem religiösen Ort.“
Um
das noch einmal deutlich zu machen, steckt er sich die Zunge
nacheinander in beide Achselhöhlen.
El
Hijo De La Lengua: „Wir pilgern zu einem alten Bekannten
von mir, einem Liebling der Deutschen. Wenn wir ihn auf unsere
Seite ziehen und von unserer ehrenwerten Sache überzeugen
können… dann dauert es nicht mehr lange, bis er uns
dabei hilft, Aserbaidschan in der gesamten GFCW zum absoluten
Trend-Thema #1 zu machen!“
Triumphal
zieht Lunenkind aus der rechten Hosentasche nun ein Foto von
Desmond Briggs. Statt es zu schreddern, steckt er es sich aber in
den Mund, kaut mehrfach darauf herum, spuckt es auf den Boden,
tritt ein paar Mal mit voller Wucht von oben darauf herab, rotzt
einen fetten Klumpen Schleim auf das Bild und sieht dann zu
Lerbitz.
El
Hijo De La Lengua: „Alles, was wir dafür brauchen, ist
der schmackhafte, persönliche Link von TradeRepublic,
Europas mobilem und provisionsfreiem Broker, durch den er 15€
gratis erhalten wird, und die aserbaidschanische Übernahme
kann beginnen!“
Wild
gackernd nimmt EHDLL den Schredder vom Schreibtisch und wirft ihn
aus dem Fenster, wo er ein Pferd am Kopf trifft, woraufhin das
Pferd direkt stirbt. Hier bitte lustige Pointe über Johnboy
Dog und Hunde und Pferde und so denken, danke.
Der
völlig wahnsinnige Idiot rennt voller Vorfreude, ab nächster
Show tatsächlich einen anderen Wrestler mit in seine
dämliche Scheiße hinein ziehen zu können, und im
Wind wehender Zunge an Lerbitz vorbei, aus der Tür hinaus
und zurück nach Berlin, wo er seiner verstorbenen Liebe Jona
Vark an deren Grab von seinen großen Plänen erzählen
wird.
Zurück
bleibt Markus Lerbitz in seinem Büro mit kaputtem Fenster,
halb zerfetztem Familien-Album und der panischen Angst davor,
welcher „alte Bekannte“ von diesem komplett
hängengebliebenen Irren da auf ihn warten würde.