Oldenburg steht Kopf. Die 3 Matches, die bislang über die Bühne gingen, haben die Erwartungen weit übertroffen und das Publikum glücklich gemacht. Man könnte schön klassisch sagen: Die Stimmung in der Halle ist gut.

Gespannt wartet man, was als nächstes auf der Tagesordnung steht. Ist es schon Zeit für den Co Main-Event oder was wird und zunächst präsentiert? Eine Antwort darauf bringt die nun ertönende Musik. Man hätte es nicht glauben können, aber Oldenburg wird noch lauter, als die ersten Takte von „Best for me“ der Band Dope gespielt werden.


Pete: „SVEN!“

Sven: „PETE!“

Pete: „Er ist da...Danny Rickson zeigt sich auch nach seinem One-Night-Comeback bei Title Nights in der GFCW!“


Noch sieht man aber keinen Mann die Rampe runterlaufen. Dennoch feiern die Fans zu den Lyrics des Songs. Vereinzelt werden Plakate in die Luft gehalten. Ein Auftritt Ricksons war bis zuletzt Spekulationsobjekt geblieben. Nach Title Nights gab es keine Ansage dazu. Und gerade nach der Attacke Welkeys blieb auch offen, ob Rickson eine Verletzung erlitt.


Sven: „Wasdalos? Wasdalos? WASDALOOOOOOS? Er kommt ja garnicht.“

Pete: „Da ist doch jemand. Aber das sieht garnicht gesund aus!“


Tatsächlich erscheint im Licht vor dem Vorhang nun die Gestalt eines Mannes. Zweifelsfrei handelt es sich dabei um den ehemaligen GFCW-Champion. Doch Rickson kommt nicht agil wie immer die Rampe herunter. Vielmehr stützt er sich auf Krücken. Am vom Welkey attackierten Bein trägt er eine Schiene. Offenbar hat es ihn doch mehr mitgenommen als gedacht, nachdem der Swagmaster seinen Zorn über die Niederlage in einem brutalen Angriff münden ließ.


Über die Ringtreppe gelangt der Engländer in das Squared Circle. Angekommen, brandet noch einmal ordentlich Jubel auf. Rickson bekommt unterdessen von Laura ein Mikrofon gereicht und stellt sich in die Ringmitte. Wartet, dass die letzten Takte seiner Musik gespielt haben. Dann kehrt langsam Stille in der Weser-Ems-Halle an. Man erwartet gespannt, was der Newcastler im neuen Jahr zu sagen hat.


Danny Rickson: „Knöchelbruch. So die kurze und schmerzvolle Diagnose. Ausfallzeit von einem halben Jahr. Was bleibt da zu sagen außer...“


Er geht auf die Ringseile zu und stützt einen Arm auf die Ecke, während der Blick über die Fanreihen schweift.


Danny Rickson: „'Danke' Dean Welkey. Was für eine heldenhafte Aktion.“


Der Sarkasmus trieft aus jedem seiner Wörte. Die Zuschauer stimmen kurzzeitig „Welkey sucks“-Rufe an, diese verstummen aber flugs wieder, als das Mikrofon erneut an die Lippen des Engländers geführt werden.


Danny Rickson: „Das war es also offenbar, was dich ausmacht. Du wolltest beweisen, dass du tatsächlich beste Vertreter der neuen Generation bist. Und das geht für dich also wohl nicht über den Ring, sondern über feige und hinterhältige Attacken. Glückwunsch. Du bist nun in aller Munde. Es ist dir gelungen, der Marke „Dean Welkey“ einen ersten Stempel aufzudrücken, der sie von nun an prägt...“


Etwas Verbitterung schwingt sicher auf bei Rickson mit. So sehr er auch überspielen will: Man merkt, dass die Verletzung an ihm nagt. Dass Welkey wohl doch als moralischer Sieger von dannen zog.


Danny Rickson: „Der Stempel als verbitterter Verlierer...-“


#YOLO

#SWAG

#2013


Zeitgleich mit diesen Einblendungen ertönt das Theme des Swagmasters. Dean Welkey wird mit lauten Buhrufen empfangen, als sich seine Gestalt auf der Rampe abzeichnet. Der Amerikaner legt einen extrem langsamen Schritt hin, schleicht eher zum Ring um die Provokation zu vollenden. Rickson betrachtet dabei mit starrem Blick seinen Auftritt. Von der Rampe bis auf die Ringtreppe, die der Swagmaster lächend steigt.

Er stellt sich seinem verletzten Gegenüber entgegen. Mit freudigem Grinsen hüpft er auf und ab und bittet Rickson gestenhaft, die Bewegung nachzumachen. Der Engländer ist aber erfahren genug, nicht darauf einzugehen und schüttelt nur gelangweilt mit dem Kopf.


Pete: „Nun geht es face-to-face. Der Mann, der Rickson für mindestens sechs Monate außer Gefecht gesetzt hat und der ehemalige Champion. Eine Situation voller Spannung.“


Nach dem Staredown macht Rickson Anstalten, Welkey das Mikrofon zu reichen. Er weiß selbst, dass er gehandicaped in einem Kampf keine Chance hat und gibt dem Swagmaster so die Chance, sich verbal mit ihm anzulegen.


Doch Welkey schlägt ihm das Mikrofon aus der Hand.


Der Aufschlag wird über die Hallenlautsprecher übertragen. Das Grinsen Welkeys verschwindet und macht einem ernsten Ausdruck Platz. Offenbar hat es nicht nur Rickson überrascht, dass er hier nichts sagen will. Aber was denn dann..?


Sven: „Oh Gott! Er zieht ihm die Beine weg! Was ist denn mit Welkey los? Er hat doch vollkommen den Verstand verloren, so gegen einen Verletzten vorzugehen!“


Wortlos hat der Swagmaster einfach den Beinfeger gegen Rickson angesetzt. Vor Überraschung lässt dieser die Krücken fallen und geht zu Boden. Mit seinem Knöchelbruch kann er nicht auf die Beine zurückkommen und liegt hilflos da, während Welkey einen Schritt und über ihm thront. Irgendwie will sich Rickson wehren und lässt einen Schlag folgen, doch der Stehende kann problemlos abwehren.


Pete: „Stopp das!“


Unter ohrenbetäubenden Pfiffen und mit glücklichem Grinsen greift Welkey nach dem Bein Ricksons. Schraubstockartig schließen sich seine Hände um den Knöchel. Er will seinen neuen Move, den YOLO Lock, ansetzen. Welch grausames Schauspiel!.


Doch mit einem Mal lässt Welkey das Bein los, er hechtet einen Schritt zurück – denn jemand slidet in den Ring.


Sven: „Da ist Robert Breads! Wie schon bei Title Nights versucht er zur Rettung zu eilen!“


Diesmal gelingt ihm das dann auch deutlich besser als bei selbiger Großveranstaltung, denn immerhin hat Dean wohl noch niemandem etwas gebrochen. Breads und Welkey starren sich einen kurzen Moment lang an, dann springt der Swagmaster los – doch der Kanadier lässt sich fallen, zieht das Top Rope nach unten und der Host der Swag Suite fällt aus dem Ring.


Die Fans wissen nicht so ganz, was sie davon halten sollen – einerseits ist das hier Robert Breads, andererseits war das eine Attacke von Dean Welkey auf Danny Rickson. Die Zuschauer sind gespalten.


Wütend tritt Breads durch die Seile nach dem Rivalen seines früheren Partners, doch Welkey zieht sich schon zurück, er will sich nicht mit einem wütenden Pro-Wrestler anlegen, der nur darauf wartet, ihm den Kopf einzutreten.


„Canada's Own“ ruft Welkey etwas zu, dann wirbelt er herum und schnappt sich das Mikrofon vom Ringboden.


Robert Breads: „Welkey!“


Ein Wort, angewidert hervor gepresst, kühl und respektlos.


Robert Breads: „Du willst Spotlight, du willst dich beweisen? Dann tritt besser gegen jemanden an, der nicht von einer hinterhältigen, feigen Attacke schwer verletzt wurde. Dean Welkey, ich fordere dich heraus – heute Abend, One on One!“


Keine Antwort von Dean Welkey, der Swagmaster verzieht sich einfach wieder in den Backstage-Bereich, ohne auch nur darauf einzugehen.


Robert Breads: „Feigling!“


Darauf fällt der Mann aus San Diego nicht herein. Diese billigen Tricks funktionieren bei heißblütigen Rookies, aber nicht hier. Im nächsten Moment ist Welkey verschwunden. Fast schon enttäuscht zieht Breads die Nase hoch, dann wirft er das Mikrofon zu Boden und dreht sich um.


Da, auf dem Ringboden, liegt Danny Rickson.


Der Engländer versucht sich mit beiden Armen an den Ringseilen nach oben zu ziehen, seine Krücken liegen für ihn außer Reichweite. Der frühere Tag Team Partner von Robert Breads flucht und gibt sich alle Mühe, auf die Füße zu kommen. „Canada's Own“ blickt auf ihn hinab.


Dann reicht er ihm die Hand.


Einen Moment lang starrt Rickson seinen Gegenüber an, dann stößt er dessen Hand weg. Er ist schlicht zu stolz, dieses Angebot anzunehmen. Langsam kämpft er sich selbst Stück für Stück nach oben, während Breads ihm ausdruckslos dabei zusieht. Danny quält sich hoch, doch dann sackt er zusammen, sein Bein gibt nach... und Breads fängt ihn auf.


Mit einem Seufzer stemmt der ehemalige GFCW-Präsident den Mann aus Newcastle hoch und schiebt ihm eine der Krücken vom Boden unter den Arm, damit dieser sich aufstützen kann. Die GFCW-Galaxie weiß nicht so Recht, was man damit nun anfangen soll. Rickson wirkt nicht sonderlich begeistert, Breads hebt die Augenbrauen... und da weiten sich die Augen von Danny. Und bevor er seinen ehemaligen Partner warnen kann, liegt er schon auf der Matte.


Dean Welkey ist noch einmal in den Ring gestürmt, er hat es ausgenutzt, dass Rickson und Welkey miteinander beschäftigt waren, und er hat dem kanadischen Wrestler einen Stuhl in den Rücken gehämmert. „Canada's Own“ sinkt zu Boden, getroffen von dieser Aktion.

Rickson probiert, trotz seiner eingeschränkten Möglichkeiten, irgendwie Breads zu retten, doch sein Versuch, sich aufzurappeln, wird mit einem schnellen Kick ans Kinn beendet. Der Engländer rollt benommen über die Matte und aus dem Ring. Sein Sturz aus dem Geviert wirkt trotz der relativ geringen Höhe schmerzhaft, weil die eingeschränkte Beweglichkeit ein Abstützen unmöglich macht.


Sven: „Das gibt es doch nicht! Welkey ist doch verrückt geworden.“


Das sieht offenbar auch Security-Chef Azrael so. Denn der hat einige Sicherheitsmänner in Richtung des Ringes geschickt. Die drei Kolosse stürmen in Richtung des Gevierts. Welkey hat sie offenbar auch entdeckt, ärgerlich schlägt er erst mit dem Stuhl gegen die Seile, dann widmet er sich Breads. Immerhin ein wenig Schaden muss er noch anrichten, bevor er überwältigt wird.


Pete: „Und da geht es los! Erster Chairshot!“


Krachend trifft der Stuhl das neue Lieblingsziel des Swagmasters – den Knöchel. Breads zuckt vor Schmerzen zusammen und bekommt direkt einen weiteren Schlag ab.

In diesem Moment sliden die Sicherheitsleute in das Geviert. Einer der Hüne springt auf Dean zu, doch dieser sucht lieber sein Heil in der Flucht und rollt sich aus dem Geviert.


Sven: „Die Gefahr ist für Breads gebannt...doch nicht!“


Welkey nutzt den Überraschungsmoment um von außerhalb in den Ring zu greifen und das Bein Breads' zu packen. Er zieht diesen so auf den Apron zu und in Richtung des Ringpfosten. Ehe die Security eingreifen kann, lässt Welkey den Knöchel des Kanadiers ans Metall krachen.

Dann lässt er endgültig los, gewinnt einige Meter Abstand vom Ring und betrachtet „stolz“ sein Wind. Breads windet sich im Ring und zeigt ein schmerzverzerrtes Gesicht, Rickson konnte sich nur mit Schützenhilfe von Laura überhaupt wieder aufrichten.


Dean Welkey: „Hallo Robert Breads. So gefällt mir deine Position doch schon deutlich besser...“


Lachend breitet er die Arme und empfängt die Buhrufe wie Sonnenstrahlen, die sein Wohlbefinden nur noch steigern.


Dean Welkey: „Ich glaube, ich bin dir noch eine Antwort schuldig. Ich soll gegen dich antreten heute, was? Was für eine vorzügliche Idee. Das sollten wir machen...“


Grinsend senkt er das Mikrofon und es scheint so, als sei er fertig. Die Fans sind sich unsicher: Einerseits freut man sich auf den Fight, andererseits wirkt Breads nicht unbedingt kampffähig.


Dean Welkey: „Wenn du noch kannst!“


Er reißt die Arme hoch, als sein Theme aus den Boxen dröhnt und die Menschen in der Weser-Ems-Halle übertönt. Zu seiner gewohntne Pose verschwindet der Swagmaster mit einem lauten „YOLO“ in den Backstagebereich.



Richard von Hansa und Heinrich von Sternburg stehen vor dem Hintergrund eines modernden TV-Studios. An den Wänden kann man auf Plakaten oder auch als große Studiorequisiten die Buchstaben KSCV sehen. Mit einem freundlichen Lächeln beginnt Richard von Hansa zu sprechen, während Heinrich von Sternburg, das macht, was er immer macht: böse gucken.


Richard: „Grüße, minderwertiges, nutzloses Obdachlosenpack! Mein Name ist Richard von Hansa. Das da neben mir ist Heinrich von Sternburg. Wir sind die stolzen Mitglieder des adligen Corps Nobilis, dem besten Corps aller Zeiten, ALLER ZEITEN!!!!! Wir wissen, dass ihr uns für das, was wir sind – reich, gebildet, kultiviert, schön – aus tiefstem Herzen hasst. Ihr hasst uns, weil ihr niemals solch ein glanzvolles Luxusleben leben führen könnt wie wir das tagtäglich tun.“


Dann klingt die Stimme des Münchner plötzlich euphorisch und schwärmerisch und mit freudiger Mimik starrt er in das Kameraobjektiv.


Richard: „Aber verzagt nicht, wertloser Dreck der Straße! Es gibt eine Möglichkeit, wie ihr wenigstens einen kleinen, ganz winzigen Einblick davon bekommen könnt, was für uns inzwischen langweilige Realität ist…“


Richard holt tief Luft für diese großartige Verkündung mit der ein Normalsterblicher dieses Fünkchen Exklusivität ebenfalls erleben kann.


Richard: „WERDET CORPSSTUDENT!!!!!!!!!!“


Eine Montage verschiedener Bilder des Verbindungsalltags Nobilae wird nun gezeigt. Einige Bilder zeigen, wie die Mitglieder des Corps Nobilis an einem Tisch stehen und ihr traditionelles Wettsaufen veranstalten, wobei sie sich übermäßig aggressiv gegenseitig anschreien. Auf anderen Bildern kann man sehen, wie eben jene Corpsstudenten auf die Toilette eilen, um sich in ein erhöhtes Porzellanbecken zu erbrechen… oder auf den Boden, weil sie es nicht mehr rechtzeitig schaffen. In wieder anderen Szene kann man sehen, wie die Studenten vor einer verunstaltet aussehenden Übungspuppe aus Leder stehen und, bekleidet in einem Kettenhemd und einer Fechtmaske, mit einer Art Degen auf die Puppe unentwegt einprügeln. Und ja, tatsächlich sind auch Szene dabei, in denen man die Verbindungsmitglieder sieht, wie sie an einem Tisch sitzen und (hoffentlich Lern)Bücher lesen oder sich in der Vorlesung befinden und einem Professor bei seinem Vortrag folgen. Über diese Bilder legt sich die Stimme von Richard von Hansa aus dem Off.


Richard: „Ganz recht, unser Dachverband, der Kösener Senioren Conventsverband – kurz KSCV – ist die ERSTE und BESTE Anlaufstelle, wenn es darum geht Freunde fürs Leben zu finden, effizient zu studieren und durch gute Kontakte später einmal eine hochdotierte Arbeitsstelle anzunehmen. Freilich ist der letzte Punkt für uns Angehörige des weißen Kreises, des Adels, nicht von Bedeutung – wir stecken schließlich voll! – doch für Normalsterbliche wie ihr von der GFCW-Galaxie, ist der KSCV das Sprungbrett zur erfolgreichen Verwirklichung als Karriereaufsteiger und mündiger Mensch! Bist du Student an einer anerkannten deutschen oder österreichischen Hochschule, dann vergeude keine Zeit, beziehe noch HEUTE dein Zimmer auf einem Corpshaus in deiner Nähe und lerne die traditionsreiche Welt der Kösener Corps kennen!“




CORPS!


Deine erfolgreiche Verbindung zum Studium!



In der Halle wird das Licht ausgemacht und anschließend der Titanthron eingeblendet. Die Riesenleinwand bleibt eine ganze Zeit lang schwarz, als wolle man auf den perfekten Moment warten, bis alle Fans an das schwarze Bild gefesselt sind. Langsam aber sicher ist ein Datum zu erkennen, das gezeigt wird.

 


Was kann man mit dem 3. September 2003 verbinden? Gab es ein spezielles Ereignis in der GFCW, welches uns damals gefesselt hatte? Beim Publikum tut sich nichts. Lediglich mit den Schultern wird gezuckt. Imaginäre Fragezeichen scheinen sich über die Köpfe der Fans zu bilden. Es ist schon so lange her. Manche Kinder, die heutzutage gerne Wrestling schauen, hatten am 3. September 2003 noch nicht mal das Licht der Welt erblickt! Was kann so wichtig sein, dass bei der ersten War Evening Show 2013 dieses Datum eingeblendet wird? Das Datum wird noch einen Moment lang eingeblendet, sodass sich die GFCW Galaxy nochmal überlegen kann, ob es damals nicht doch ein wichtiges Ereignis gab… doch erneut Fehlanzeige.

 

Es wird wieder spannend. Das Datum wird ausgeblendet und ein weiterer Moment vergeht, indem nichts passiert. Es wird auch der Halle nicht die normale Beleuchtung zurückgegeben. Stattdessen werden die Fans unruhig, doch schon im nächsten Augenblick sind wieder alle gespannt, was passieren wird. Langsam aber sicher ist ein Bild zu erkennen.

 

 

Ein Bild eines jungen Mannes, der stolz ein kleines Baby auf den Schultern trägt…

Daddy’y Little Girl“ heißt es auf den Bild. Das Bild wird wenige Sekunden danach etwas transparenter. In den Vordergrund drängen sich einige Zeilen, die abzulesen sind.

 

 

Er war noch nie zuvor in diesem Krankenhaus gewesen.

Es ist ein großes und sauberes Krankenhaus, nur die besten Leute arbeiten hier, so sagte man mindestens zu ihm.

Er hoffe, es stimmt alles und dass alles gut geht.

Nervös und Fingernägel kauend sitzt er im Wartezimmer.

Der dritte September 2003, das dürfte ein Datum sein, das sein ganzes Leben wieder auf den Kopf stellen wird,

denn er solle heute Vater werden.

 

Er ist sehr nervös, denn er darf bei der Geburt nicht dabei sein.

Tauchen einige Komplikationen auf?

Er sitzt schon viel zu lange im Warteraum. Was soll er denn machen???

Er hasst es, wenn er einfach nur da sitzen kann…

und nichts tun kann!

Dem Ehepaar wurde bei einigen Paartherapiegesprächen gesagt, dass es bei der Schwangerschaft zu Komplikationen kommen kann.

Es bestünde sogar große Gefahr, dass sie das Kind verlieren.

Hoffentlich ist es nicht so weit. Wenn er schon so nervös ist, wie geht es dann seiner Frau???

 

Genau deshalb wollte ich unbedingt, dass sie in dieses Krankenhaus kommt.

Man sagt, es ist das Beste in ganz Kalifornien, die besten Ärzte sind hier!

Bitte Doktor… komm doch und erlöse mich.

Sag mir, was mit meiner Frau ist! Sag mir, ob alles gut abläuft!

 

Sorge und Glück so dicht beieinander, wie sie noch nie gewesen sind.

Möge das Kind doch gesund auf die Welt kommen und seiner Frau gut gehen.

Andere Gedanken hat er nicht. Das ist ihm das Wichtigste…

 

Erneut wird das Bild von Daddy’s little Girl eingeblendet. Die Fans sind schlicht und ergreifend gerührt von dem, was gerade auf dem Titanthron stand. Doch um wen es sich genau handelt, wissen sie immer noch nicht. Vielleicht werden sie jetzt etwas schlauer, denn es geht weiter! Das Bild rückt in den Hintergrund und weitere Zeilen erscheinen, die von einer Stimme vorgelesen werden.

 

 

Schon einige Zeit ist vergangen und immer noch kommt kein Arzt…

Noch immer hat ihm niemand bestätigt, dass es seiner Frau und dem Baby gut geht.

Hoffentlich gibt es keine schlechten Nachrichten.

 

Ich weiß nicht, wie ich das sonst überstehen soll…

 

Er versucht sich irgendwie ein bisschen abzulenken, dass er nicht mehr so nervös ist.

Er starrt auf den Boden, hoch zur Decke.

Er blickt seine Finger an… Alle Fingernägel sind schon abgekaut.

Oh Mann, er schafft es einfach nicht.

Wann zum Geier kommt endlich ein Arzt.

Er steht auf und beginnt nervös hin und her zu gehen.

Erst jetzt erkennt er einen weiteren Mann, der ebenfalls auf einen Wartestuhl sitzt, als würde er auf Nadeln sitzen…

 

Ich glaube, der wird mich jetzt gleich ansprechen… bitte nicht…

 

Er zwingt sich zu einem Lächeln.

 

Hi… ich bin James…

ich warte auch darauf, dass meine Frau ein gesundes Kind zur Welt bringt.“

 

Verdammt, woher weiß er, dass ich hier auch darauf warte???

Man bin ich blöd…

ist ja klar, das ist die Entbindungsstation…

Naja, ich werde mich mal mit ihm unterhalten, damit bringe ich erneut einige Minuten hinter mich und…

vielleicht lenkt es mich auch ein wenig ab!

 

Nun sitzen beide Männer nebeneinander, die dasselbe Schicksal erwarten wird.

Vom beginnenden Smalltalk ist nichts zu verstehen, die Szene wird gecuttet.

 

Einen weiteren kurzen Moment bleibt der Titanthron schwarz. Doch diesmal lässt man die Fans nicht so lange warten.


 

Dasselbe Spiel wie zuvor. Das Bild von Daddy’s Little Girl wird zum dritten Mal eingeblendet und wie man es gewohnt ist, verschwindet es wieder im Hintergrund, weil erneut eine Stimme weitere Zeilen vorliest, die auch auf dem Titanthron zum Vorschein kommen.

 

 

Sie waren also immer noch am plaudern um die Zeit zu vertrödeln, um sich gegenseitig ein wenig abzulenken.

James labert und labert…

 

und labert…

Er scheint ihn wohl ein wenig zu nerven.

Ehe er seine Gedanken weiter ausbreiten kann, kommt ein etwas älterer Mann in das Wartezimmer.

Sein weißer Kittel lässt darauf hinweisen, dass er ein Arzt ist.

 

Oh man bin ich nervös…

 

Der Arzt schaut in den Raum und erblickt sofort die zwei wartenden Männer.

 

Bitte Doktor, ich will meinen Namen hören, ich will nicht mehr länger warten!!!

 

Doktor: „Mr. … äh… Atkinson?? Kommen Sie bitte mit mir mit?“

 

James hüpft auf vor lauter Freude und geht an seinen neu gewonnenen Freund vorbei…

klopft auf seine Schulter…

mit seinem Blick möge er ihn wohl sagen, dass er sicherlich nicht mehr allzu lange warten muss…

 

Ich warte ohnehin schon viel zu lange, verdammte Scheiße…

 

Doktor: „Ach, da wäre noch was… Kommen Sie bitte auch mit??“

 

Mit dem Finger auf den zweiten Mann zeigend fordert er ihm auf, auch mitzugehen.

Die Frage hatte eher wie ein Befehl geklungen.

 

Er hätte mich mit meinem Namen ansprechen können, was ein Arschdoktor!

 

Grinsend Antwortet er mit einem „Okay“… er ist immer noch verdammt angespannt.

 

Doktor: „Ach ja, beide brauchen sich keine Sorgen zu machen,

den Babys geht es gut, und den jeweiligen Frauen auch…“

 

Ich habe es geschafft! Ich bin ab sofort… Vater!

Ich bin der Vater von der kleinen Lara!

 

Nun ist es endlich so weit! Die Halle wird wieder normal beleuchtet, der Titanthron wird endgültig ausgeblendet, doch noch immer weiß man nicht, um wen es sich bei diesen Szenen handelt. Das Mädchen heißt Lara…

 

Ein Theme bleibt aus, doch dafür wird die Halle laut. Beinahe fünftausend Menschen bringen die Halle zum Kochen, als sie Zereo Killer das erste Mal zu Gesicht bekommen. Zwei Dinge fallen sofort auf. Er hat dieselbe Gesichtsbemalung wie bei seinem Titelgewinn, genauso wie dieselben Wrestlingklamotten, doch wo ist sein GFCW Intercontinental Title??? Statt des Gürtels ist er mit einem Mikrofon bewaffnet. Er strahlt über sein ganzes Gesicht, winkt in die Menge, bittet anschließend um Ruhe. Der Mann aus Kalifornien bleibt auf der Auftrittsrampe stehen und bewegt das Sprechgerät zu seinen Lippen.

 

Zereo Killer: Meine Damen und Herren, liebe Wrestlingfans! Das vergangene Jahr war ein sehr emotionales Jahr! Ich bin in den Ring zurückgekehrt und fand in der GFCW meine zweite Wrestlingheimat!

 

Er wird kurz von seinen Fans durch tosenden Jubel unterbrochen. Der Champion bittet sie allerdings, dass er weitersprechen darf. Es ist ihm gerade sehr wichtig, das respektieren die GFCW Anhänger auch.

 

Zereo Killer: Ich habe bereits große Matches abgeliefert, große Siege gefeiert, schwere Niederlagen eingesteckt, Verletzungen von Matches davon getragen… doch was nach Title Nights passierte… war für mich das Wichtigste Ereignis! Liebe Fans! Ich bitte um einen großen Applaus für…

 

Seine Augen glänzen voller Freude, als er in Richtung des Vorhangs blickt, welcher den Weg zum Ring ebnet.

 

Zereo Killer: … meine Tochter… Lara!!!

 

Das ist also Lara! Zereo Killers Tochter! Der Jubel ist beinahe noch größer als beim IC Champion selbst! Das freut den Mann… den Vater aus Kalifornien! Blonde Locken, ein bezauberndes Lächeln, große Kulleraugen, wie es sich für ein Mädchen gehört. Stolz läuft sie mit dem GFCW Intercontinental Title zu ihrem Vater und es gibt eine innige Umarmung! Der Wrestler nimmt seine Tochter auf die Schulter und sie stemmt mit all ihrer Kraft den Gürtel in die Höhe! Ohne Auftrittsmusik, dafür mit viel Jubel gehen sie gemeinsam zum Ring.

 

Es dauert nicht lange, dann sind sie im Geviert angekommen und der Killer gibt seiner Tochter einen Kuss. Er bleibt auf den Knien, damit er mit Lara auf Augenhöhe ist und spricht zum GFCW Publikum, die auch aus dem Häuschen sind.

 

Zereo Killer: Ich habe es geschafft! Ich habe meine Tochter zurück! Nach all den Jahren an Rückschlägen, die ich einstecken musste, hab ich es letztendlich geschafft! Nachdem…

 

Er räuspert kurz.

 

Zereo Killer: Schatz, halt dir mal die Ohren zu.

 

Ein kurzes, kindliches Nicken ist zu vernehmen.

 

Zereo Killer: Nachdem meine Frau in den Himmel gekommen ist, stand ich alleine da…

 

Er klopft ihr auf die Schultern und nun darf sie wieder zuhören.

 

Zereo Killer: Was danach folgte… diese Käfigfights, die nicht ganz legal waren, mein Gedächtnisverlust… das waren alles Dinge, die mich zurückwarfen. Doch durch einen Zufall erlangte ich wieder meine Erinnerungen und es kamen auch Erinnerungen hoch, dass ich eine Tochter habe…

 

Der Champion nimmt seine kleine Lara hoch und schultert sie erneut.

 

Zereo Killer: Und jetzt habe ich sie wieder! Ich hab es geschafft! Ich habe alle Bedingungen erfüllt, dass die kleine Lara bei mir sein darf! Ich habe meine Tochter achteinhalb Jahre… 

 

Er kämpft beinahe mit den Tränen.

 

Zereo Killer: Ich habe mein Tochter achteinhalb Jahre lang nicht gesehen. Jetzt sind wir wieder vereint!

 

Die zwei im Ring reißen die Arme in die Höhe. Für den Papa gibt es einen dicken Kuss. Ein, zwei Tränen sind zu erkennen, jedoch auch ein glücklich und zufriedenes Lächeln. Vom der GFCW Crowd werden diese Szenen mit einem lautstarken „Zereos little Girl“-Chants begleitet. Dieser emotionale Moment, vielleicht auch der emotionalste Moment im Leben von Zereo Killer, welchen er mit seinen Fans teilen will… wird plötzlich von einem Theme unterbrochen. Das darf doch nicht wahr sein oder!?

 

Es ist das wohl unbeliebteste Instrumental der GFCW - Die Musik der Gro Gock Gang. Die Fans können es nicht fassen und pfeifen sich die Seelen aus dem Leib, dass diese harmonischen Minuten gestört werden. Nur zwei junge Männer mit „KATZEN <3“ T-Shirts feiern im Publikum das Auftauchen des Fasanvideos auf dem Tron.

 

Nach Sekunden des Wartens schiebt sich der dicke Leib des Mr. Rodgers auf die Entrancerampe. Dabei scheint es auch zu bleiben, sein Anhang in Form des Pheasant Warriors ist nicht zu sehen. Also streicht sich Rodgers über seinen Bauch, ehe er den Blick Zereo Killer und Lara zuwendet.

 

Mr. Rodgers: „Hallo Sklave. Wer hat dir denn eigentlich erlaubt, dich ohne die Erlaubnis deiner Herren in den Ring zu bewegen? Wer hat dir erlaubt, wertvolle Sendezeit der Gro Gock Gang zu stehlen?“

 

Enttäuscht schüttelt der Anwalt seinen Kopf.

 

Mr. Rodgers: „Das sei dir noch verziehen. Aber dann erzählst du, Zereo, hier deine halbe Familiengeschichte? Nicht nur, dass das schon schlimm genug ist...“

 

Die Zuschauer sehen das natürlich anders und jubeln ihrem Helden, dem Intercontinental-Champion, zu. Dieser blickt aber starr zu Rodgers. Dieser macht sich schon zum nächsten Verbalangriff bereit.

 

Mr. Rodgers: „Nein, du schleppst dein Balg auch noch mit in die Halle? Bist du denn noch bei Sinnen, Zereo?“

 

Sofort setzen wieder die Buhrufe ein. Rodgers will ihnen mit erhobener Hand Einhalt gebieten, doch die Fans hören natürlich nicht auf ihn. Also schreit ein rot gewordener Anwalt gegen die Laute der Zuschauer an.

 

Mr. Rodgers: „Du hast endlich dein Kind wieder...und schleppst es in den Wrestlingring? In den gleichen Ring, indem du dauernd blutige Kämpfe lieferst? Bist du denn komplett durchgedreht? Lara ist nicht einmal 10 Jahre alt und jeder normale Mensch würde alles dafür tun, dass sie nicht mitbekommt, was der brutale Vater macht und du nimmst sie mit in diese Freakshow?“

 

Er schlägt sich die Hand vors Gesicht. Lara wirkt im Ring etwas unsicher und klammert sich an ihren Vater.

 

Mr. Rodgers: „Wer hat dir dein Kind wiedergegeben? Wer war so inkompetent und glaubte, dass Zereo Killer ein guter Vater sein kann? Ein Vorbild für junges, unschuldiges Leben?“

 

Man sieht Zereo an, dass ihn diese Worte verletzen. Er will widersprechen, aber Rodgers hebt das Mikrofon schneller und setzt seine Hasstirade fort. Die Kleine steht mit offenem Mund da, in ihren Augenhöhlen bilden sich bereits Tränen. Sie scheint kurz vorm losheulen zu sein.

 

Mr. Rodgers: „Du beweist direkt, dass diese Entscheidung der Jugendämter eine Farce war. Und wenn die dein Kind nicht schützen, dann müssen es eben andere tun. Und glücklicherweise hat die Gro Gock Gang seit Title Nights 2012 die Befugnis dazu, deinen Unsinn in die richtigen Wege zu leiten...“

 

Fröhlich schwenkt das Sprachrohr des Fasanenkriegers das Mikrofon in seiner Hand.

 

Mr. Rodgers: „In Anbetracht dessen, dass du mein Diener bist, Zereo...fordere ich dich auf, deinem Kind etwas Gutes zu tun. Und das besteht darin, dass du mir hier und jetzt Lara übergibst. Ich werde sie in eine kompetente Einrichtung übergeben, damit sie nicht weiter unter DEINEM schlechten Einfluss steht.“

 

Vor lauter Schreck bleibt das neunjährige Mädchen wie angewurzelt stehen, blickt in Richtung des Mannes, der sie von ihrem Vater trennen will. Ihr fällt der IC Titel aus der Hand, der kracht auf die Ringmatte. Momente des wohlmöglich größten Unglücks in ZKs Leben, seitdem er seine Frau verloren hat, seitdem er sein Gedächtnis verloren hat… nun verliert er seine Tochter ein zweites Mal… Oh Mann… seine Tochter. Was für ein Gefühl muss das für Lara sein, wieder von ihrem Papa weggerissen zu werden? Die Angst um Lara spiegelt sich in Zereo Killers Augen wieder. Er ballt seine Hände zu Fäuste und würde am liebsten auf den dicklichen Manager der Gro Gock Gang losrennen und ihm mal gewaltig die Fresse polieren. Seine Tochter klammert sich weiterhin verängstigt ans Bein ihres Papas.

 

Zereo Killer: Wie kannst du es wagen…

 

Ihm fehlen die Worte. Sein Blick richtet sich nur auf den dicken Manager. Selbst für die Gro Gock Gang, selbst für Mr. Rodgers ist das eine abscheuliche Tat, die er nie für möglich gehalten hat! Der Mann aus Kalifornien, der IC Champion der GFCW… der Papa der kleinen Lara, er hat alles dafür gegeben, er hat immer dafür gekämpft, dass er seine Tochter wieder haben darf! Der gierige Blick von Mr. Rodgers lässt die Fans nur noch lauter buhen.

 

Mr. Rodgers: „Komm zu Onkel Rodgers meine Kleine!“

 

Er breitet die Arme aus und will die Kleine in der Gro Gock Gang Familie willkommen heißen. Der Manager der GGG sieht die Angst und Verzweiflung in den Augen des Champions. Wut und Aggression sind nur eine geschickte Tarnung. Der wahre Zereo Killer ist schwach, verängstigt, weiß nicht was er tun soll.

Das Einzige, was er genau weiß: Wenn er seine Tochter nicht an Mr. Rodgers überreicht, wird sein Vertrag mit der GFCW aufgelöst, denn er muss alles tun, was sein Gegenüber sagt, so wie es im Vertrag der Dienerschaft geschrieben steht… Und wenn Zereo Killer keinen Job hat, kein Einkommen hat, dann sieht es mit einer gemeinsamen Zukunft mit seiner Tochter Lara auch schlecht aus…

 

Doch wie sieht die Sachlage aus, wenn er Lara wirklich der GGG überlässt??? Was wird der Killer tun! Was würden sie mit der Kleinen machen? Er fährt sich durch die Haare, nun kommen Wut und Angst zum Vorschein! Verzweiflung macht sich ebenso breit, was Mr. Rodgers dazu veranlasst widerlich zu lachen. Er bricht förmlich zusammen, krabbelt einige Schritte zu den Ringseilen und zieht seinen Oberkörper an den zweiten Ringseil nach oben, sodass sein Blick in Richtung seines wahren Todfeindes, Mr. Rodgers, geht.

 

Zereo Killer: Warum, Rodgers? Warum??

 

Schützend nimmt der verzweifelte Vater seine Tochter in den Arm. Sie wagt es nicht mal „Onkel“ Rodgers in die Augen zu sehen.

 

Mr. Rodgers: „Ich sagte dir den Grund bereits. Du bist nicht in der Lage, ein Kind vernünftig zu erziehen. Welcher normale Vater schleppt sein Fleisch und Blut in eine Wrestlingliga? Welcher verantwortungsvolle Mann lebt sein Privatleben vor tausenden, anonymen Fans aus? Zereo, du bist nichts weiter als ein großes, blutrünstiges Kind und ich kann es dem armen Kind nicht zumuten, bei dir zu leben.“

 

Er wirkt mittlerweile leicht genervt.

 

Mr. Rodgers: „Es ist nur zu Laras Bestem. Widersetze dich nicht meinen Anweisungen...“

 

Der Anwalt verschränkt die Arme vor der Brust.

Es zeigt sich: Jedes Widerwort ist zwecklos, er hat seine Entscheidung getroffen.

 

ZK fühlt sich, als würde ihm der Boden unter den Füßen weggezogen. Plötzlich sitzt er im Ring, starrt ins Leere… in der Halle ist es ebenfalls ganz still geworden. Er weiß nicht, was er tun soll. Er weiß vor allem nicht, was das Richtige ist. Ratlosigkeit, Verzweiflung, Unglück… das ist seine Gefühlslage… In der Halle ist es auch richtig ruhig geworden… Am lautesten ist Mr. Rodgers Lachen zu hören. Der Champ versucht seine Vaterrolle so gut wie möglich zu übernehmen. Dieser Gedanke ist der Einzige, weshalb sich ZK für einen Moment zusammenreißen kann, um seiner Tochter ohne zittriger Stimme zu sagen, was zu tun ist.

 

Zereo Killer: Ich werde dafür sorgen, dass dir nichts geschieht… Glaube mir, Onkel Rodgers wird dir nichts tun…

 

… „Onkel Rodgers wird dir nichts tun“… dieser Satz war durchs Sprechgerät zu hören und bringt den Lieblingsonkel zum kichern. Der Killer selbst zwingt sich zu einem Lächeln um seine Tochter ein wenig zu beruhigen. Der GFCW Star scheint sich selbst zu fragen, ob es die richtige Entscheidung sei… doch ihm sind die Hände gebunden… Was soll er nur machen? Ein weiteres Mal wendet er sich zum Hassobjekt der Crowd.

 

Zereo Killer: Ich liebe meine Tochter… also bitte pass gut auf sie auf…

 

Der Mann aus den USA versucht weiterhin sehr sicher und souverän zu wirken, damit Lara keine Angst hat. Er drückt sie zu sich ran und spricht zu ihr.

 

Zereo Killer: Onkel Rodgers wird gut auf dich aufpassen.

 

Dann wandert sein Blick wieder zum dicken Mann, der sich noch immer auf der Auftrittsrampe befindet. Und dessen Mundwinkel ziehen sich immer weiter nach oben.

 

Zereo Killer: Nicht wahr, Onkel Rodgers??? Du wirst gut auf sie aufpassen!

 

Als der Killer Lara losschickt, um zu - Onkel - Rodgers zu gehen, schaut er flehend direkt in die Augen vom dicklichen Manager. Er scheint den Tränen nahe zu sein… Er appelliere auf die Vernunft Rodgers‘, dass Lara keine Angst bei ihm haben muss.

 

Mr. Rodgers: "Du hast die richtige Entscheidung getroffen, Zereo. Du wirst sehen, dass es ihrer Entwicklung nur gut tut, weit weg von dir zu sein. Und das sollte dir als Vater das Wichtigste sein."

Er weist einen GFCW-Mitarbeiter an, Lara an die Hand zu nehmen und aus der Halle zu führen. Sie ist kurz davor, hinter dem Vorhang zu verschwinden, als Rodgers wieder sein Mikro hebt.

 

Mr. Rodgers: "Wunderbar. Zereo, deine erste Aufgabe als Sklave der Gang ist vollbracht. Doch sei bereit, mein Guter. Wir haben noch viele, viele Ideen für dich. Doch nun mach dich für dein Match bereit. Die Gro Gock Gang duldet es nicht, wenn ihre Sklaven von anderen Wrestler bloßgestellt werden. Also kämpfe. Kämpfe wie der kinderlose Verrückte, der du bist!"

 

Die Tochter befindet sich nun im Backstagebereich. Der Killer fletscht die Zähne, kann seine Wut kaum zurückhalten. Die GFCW Galaxy ist fix und fertig. Sie buhen den Kopf der Gro Gock Gang gnadenlos aus. Nicht nur Papierkugeln, sondern auch die berühmt gewordenen Pongo Gedächtnisbierbecher und sogar ein „Katzen <3“T-Shirt fliegt in Richtung Mr. Rodgers, ist das zu glauben! Was sie hier zu Gesicht bekommen will die GFCW Crowd einfach nicht wahr haben… Mr. Rodgers verschwindet siegessicher in den Backstagebereich… und siehe da… diese Szene hatte einen heimlichen Beobachter!

 

Rob Gossler wird nun von den Kameras eingefangen, wie er sich hinter einem Werbebanner an der Entrancerampe versteckt hält. Wie lange er dieser Szenerie schon beigewohnt hat ist unklar, jedoch scheint er sich weiterhin unbeobachtet zu fühlen, denn er macht keinerlei Anstalten, sein Versteck zu verlassen….

 

Pete: Er hat gesehen was passiert ist! Er hat gesehen was Mr. Rogers getan hat und nicht eingegriffen!

Sven: Er hat zugesehen! Einfach nur zugesehen und nichts unternommen!

 

Erst als Mr. Rogers den Ring schon lange verlassen hat und der neue Intercontinental Champion traurig alleine gelassen im Ring steht, kommt der Alkoholist hinter dem Werbebanner hervor und es werden die Scheinwerfer deutlich sichtbar für die gesamte Halle auf ihn gerichtet. Zeitgleich setzt sein Theme ein.

 

Pete: Unfassbar wie kalt ihn die ganze Situation lässt!

Sven: So ein abgebrühter Mistkerl!


Non-Title Match:
Zereo Killer vs. Rob Gossler
Referee: Bob Taylor


Die Musik von Rob Gossler, dem ehemaligen Intercontinental Champion, fadet langsam aus. Er befindet sich hinter Zereo Killer, der immer noch wie versteinert mit dem Rücken zu seinem Gegner, mit Blickrichtung zur Auftrittsrampe steht. Sein Kapuzenshirt hat er ebenfalls noch angezogen, der GFCW IC Title liegt weiterhin auf der Matte. Der Alkoholist fokussiert den Gürtel. Das Einzige was ihm interssiert, ist die Championship! Das merkt das Publikum, und es gefällt denen überhaupt nicht. Buhrufe gibt es für Gossler. Der Referee des Matches, Bob Taylor, dreht sich vorsichtig in Richtung des Champions. Es scheint, als könne er nichts wahrnehmen.


Sven: Was ist denn mit Zereo Killer los??

Pete: Ist das dein Ernst?

Sven: Ja!

Pete: Mr. Rodgers, Mann!!

Sven: Was ist mit ihm??

Pete: Alta, Zereo Killers Tochter!!!

Sven: What??? Mr. Rodgers ist Zereo Killers Tochter???

Pete: SVEEEEEEEEEEEEN!!!!!!!!! Sag mal, hast du dir etwa schon wieder Astro Happy gespritzt???

Sven: Trolololol. :D


Wie dem auch sei, der Ex Champion hat von dieser Situation genug und packt Zereo am Arm. Er versucht ihn umzudrehen, doch der Mann aus den USA schüttelt den Deutschen ab, wendet sich wieder den Entrancebereich. Seine Gedanken sind einzig und allein bei Lara. Nichts scheint ihn von diesem Fleck wegbewegen zu können. Bob Taylor schaut sich den Killer nochmals genau an. Es sieht so aus, als wolle er den Kampf abbrechen, doch das will der Alkoholist nicht zulassen. Er zeigt dem Ref an, dass er noch einen Versuch will… RG whipped sich selbst in die Seile… rennt von hinten auf Zereo Killer zu und deutet eine Clothesline an! Das war quasi eine Vorwarnung. Gossler nimmt den Schwung mit, läuft nun ZK entgegen und… an ihm vorbei! Ein weiteres Mal Schwung holen und…


Pete und Sven: HOLY SHIT!!!


Blitzschnell dreht sich der IC Champion um und verpasst Rob Gossler die härteste Clothesline seines Lebens! Gossler hat so viel Schwung aufgenommen, dass er beim Kontakt mit Killers Arm einmal um die eigene Achse schlägt!!! Krachend geht’s auf die Ringmatte und Rob Gossler hat das Tier in Zereo Killer erweckt! Die Fans bejubeln diese Aktionen nicht, sie sind geschockt, doch sie können es nachvollziehen. Die Stimmung ist… anders als sonst bei Zereo Killer Matches… Es herrscht schauderhafte Stille… am lautesten war der Aufschrei von Gossler bei der Clothesline. Er krümmt sich vor Schmerzen, hält sich seine Rippen, mit der anderen Hand fasst er sich ans Kinn, der hat wirklich gesessen! Der Mann aus Los Angeles zieht sich sein Kapuzenshirt aus und würgt damit auf Gossler ein. Als der Ref versucht dies zu unterbinden, wird er vom Killer zurückgeschuppst. Er befindet sich grade in Rage und niemand scheint etwas dagegen unternehmen zu können.


Sven: Nun zeigt der Killer sein wahres Gesicht… seinen wahren Instinkt… der Killer-Instinkt!

Pete: Wie würdest du reagieren, wenn man dir deine Tochter wegschnappt, du Idiot!?!?

Sven: Ich würde mit einem Anwalt dagegen ankämpfen…

Pete: Du machst mich wahnsinnig… Sven…


Einen weiteren Moment später will der Ref Hilfe in Form von Securities holen, Zereo Killer hat das gesehen, steht auf und dreht sich in Richtung der zum Ring laufenden Sicherheitsleuten. Er deutet an, sie sollen nur zum Ring kommen. Die Securities zögern… sehen die Unberechenbarkeit in seinen Augen…ZK legt sich mit dem Sicherheitspersonal an, vorerst nur verbal!


Pete: Sieh nur, die haben Angst!

Sven: Ach was… die scheißen sich in die Hose!


Während sich der Champion mit der Security einen Staredown liefert, kommt Gossler wieder auf die Beine. Dieser fasst sich immer noch an Kinn, geht aber zielstrebig auf seinen heutigen Gegner zu, zieht dessen Kopf nach hinten und es setzt einen gewaltigen Snap Reverse DDT… auf den IC Title, der immer noch unberührt da liegt, wo ihn Lara fallen gelassen hat!!! RG torkelt in eine Ringecke zurück, behält das Gleichgewicht dank dem Turnbuckle… Er deutet zu Bob Taylor, er solle das Match anläuten… und genau das geschieht… und zwar unter Buhrufen der Fans. Das haben sie sich anders vorgestellt… das hat sich wahrscheinlich JEDER anders vorgestellt.


Sven: Jetzt ist das Match offiziell.

Pete: Jetzt geht’s los, ja!


Der Ref bringt schnell den Gürtel in Sicherheit, während Gossler ein letztes Mal seine Kinnlade abcheckt. Dann geht er zu seinem Gegner und pinnt diesen sofort.


ONEEEEEEEEEEE


……………………………..


TWOOOOOOOOOOOOOO


………………………………………


KICK OUT!!!!!!!!!


Der Killer schafft relativ klar den Kick Out. Die Wut scheint in ihm Kräfte zu erwecken, die er vielleicht selbst nicht für möglich gehalten hätte.


Rob zieht seinen Gegner zu sich hoch. Der Killer torkelt ein wenig, erkennt aber Rob Gossler, wie er ihn packen will um einen wunderschönen T-Bone Suplex zu zeigen. Da hat der GFCW Intercontinental Champion etwas dagegen. Ein Kniestoß befreit ihn von diesem Suplexansatz und es setzt einen Faustschlag mitten ins Gesicht von Rob Gossler. Erneut wankt der Alkoholist zurück, fasst sich an die Nase und erkennt, dass er leicht zu bluten beginnt… ja… schon wieder Blut in einem Match von Zereo Killer… ja… vielleicht hatte Mr. Rodgers in diesem Punkt Recht… warum schleppt der Killer seine Tochter mit in einen Wrestlingring, indem er, wie gesagt, blutige Matches bestreitet. Diese Gedanken gehen ihn durch den Kopf. Dass die Fans die Härte in diesem Kampf geschockt mitansehen, dass der Referee kurz davor ist, Zereo Killer zu disqualifizieren, nimmt er gar nicht war. Mit einem lauten Schrei rennt er auf seinen Gegner zu, der immer noch ein wenig verwirrt zu sein scheint. Denkste! Dropkick gegen den heranstürmenden Champion! Nun scheint dieser das Gleichgewicht zu verlieren.


Sven: Sieh nur! Rob Gossler will sich solche Aktionen nicht mehr gefallen lassen.

Pete: Ich kann das alles nicht glauben, was wir hier sehen…


Ein Spear des Ex Champions reißt ZK zu Boden und es hagelt Faustschläge gegen den Schädel des Killers! Sie liefern sich kein Match, sie liefern sich einen Kampf, als ginge es um Leben und Tod! Bob Taylor hat alle Hände voll zu tun. Todesmutig versucht er sich zwischen Rob Gossler und Zereo Killer zu drängen. Er schafft es sogar und kann Gossler vom Killer runterziehen und schreit beide lautstark an… und das wird von den Fans bejubelt! Bob Taylor Chants! Unglaublich!!! Normalerweise ist er nicht weit oben auf der Beliebtheitsskala der Fans! Aber dieses Match ist sowieso alles Andere als normal.


Pete: Sven… hast du sowas schon mal erlebt?

Sven: Auch ich bin nahezu sprachlos. Sie liefern sich echt einen Fight, wie ich es mir nicht erwartet hätte…

Pete: Naja, Rob hats aber zu Beginn des Matches… beziehungsweise als das Match noch nicht mal angeläutet war, auch provoziert oder nicht?

Sven: Doch… da haste Recht.


Der Brustkorb beim Alkoholisten hebt und senkt sich sehr rasch. Der Killer kommt ebenfalls schnell wieder auf die Beine. Wie blutrünstige Tiere schauen sie sich gegenseitig an, rennen aufeinander zu und… Kick in den Magen aus vollem Lauf von Gossler… Jetzt gibt’s den T-Bone Suplex!!! Der Killer landet unsanft in der Ringecke. Der Deutsche sieht, wie ZK versucht mit Hilfe der Ringseile auf die Beine zu kommen… Er läuft auf den Champion zu… Tief gesprungener Running Dropkick, der dem Killer die Luft nimmt… ZK geht auf die Knie, hält sich den Magen… DDT vom Gossler!!!!!!!!!! Er hat das Heft nun eindeutig in der Hand und hat die Anfangsoffensive des Killers… überlebt! Ja, man muss es so sagen, er hat es überlebt!


Gossler zeigt bereits an, dass er das Match nun beenden will… Die Fans können in diesem Moment weder jubeln noch buhen. Gossler ist rein auf das Match fokussiert, Zereo Killer dürfte es egal sein, was mit diesem Match los ist, denn er denkt nur an seine Tochter… dem Publikum tut der Champion einfach nur Leid… Wie dem auch sei… Gossler zeigt tatsächlich an, dass er das Match schon beenden will. Der Killer kommt auf die Beine, von der Seite läuft RG auf ihn zu… Er springt sehr hoch und setzt zum Moshdrop an!!! Funktioniert der Finisher von Gossler?!?


Pete: Das wird nicht funktionieren Rob!

Sven: Zereo Killer befreit sich!


Eine unkonventionelle Befreiungsaktion! Zereo Killer befindet sich einen Bruchteil einer Sekunde im Moshdrop, nimmt den Schwung seines Gegners mit und schleudert ihn mit all seiner Kraft durch den Ring! Gossler ist verwirrt, wo befindet er sich jetzt?! Doch bevor er überhaupt abchecken kann, was gerade passiert ist, rennt sein Gegner auf ihn zu… Shining Whizard… er rollt sich zur Seite!!! Zereo landet unsanft in der Ringecke!!!


Sven: Autsch! Das hat wehgetan!!!

Pete: Rob ist schon wieder auf den Beinen. Er hat sich von diesem krassen Konter erholt und…

Sven: Und er setzt Zereo schon wieder aufs Top Rope.


Der ehemalige Träger des Intercontinental Titles steigt aufs zweite Seil und setzt zum Super T-Bone Suplex an!!! Wenn dieser Move durchgeht… dann wars das… Doch der Killer blockt ab… mit Headbutts!! Doch Rob Gossler lässt nicht locker, er will den Move durchsetzen. Die Fans sind nervös, was passiert jetzt auf den Top Rope! Der Mann aus den USA ist kräftiger!!! Er schlägt die Arme von Gossler weg. Dieser würde vom Second Rope runterfallen, denn ZK hat sich befreit!!! Doch der Champ hält seinen Gegner fest… Was hat er vor verdammt nochmal???


Zereo Killer: AAAAAAAAAAAARGHHHHHHHH!!!!!!!!!!


Pete: WHAT THE F***!!!??!?!?

Sven: HOLY SHIT!!?!?!?


Der Killer befindet sich auf dem Top Rope. Rob Gossler auf den Second Rope… Zereo Killer versucht einen TOP ROPE GORILLA PRESS UP SLAM!!! Und dieser Rob Gossler hat auch immerhin beinahe hundert Kilo!!! Und ja!!!! DIESER MOVE GELINGT!!!


Sven: Siehst du was ich sehe???

Pete: Nicht zu glauben! Top Rope Gorilla Press Up Slam!

Sven: Und Rob Gossler muss unsanfte Bekanntschaft mit der Ringmatte machen.

Pete: Das hast du aber sehr milde ausgedrückt… er windet sich vor Schmerzen…

Sven: Es scheint noch dicker zu kommen, sieh nur… will er zu seinem Finisher vom Top Rope ansetzen???

Pete: Sieht so aus! Solls der Ellbow werden? Solls die Swanton Bomb werden? Wird sich Gossler nochmal rauswinden können oder wird…

Sven: Sorry, dass ich dich unterbreche, aber was ist jetzt los???


Zereo Killer hat sich in nun das erste Mal auf seinen Gegner konzentrieren können, da geht plötzlich der Titanthron an… Man sieht Mr. Rodgers!!! Der Blick des Champs bleibt auf der Riesenleinwand fixiert… Der Kopf der Gro Gock Gang zerrt Lara an der Hand mit sich mit! Buhrufe ohne Ende durch die gezeigten Bilder! Lara wird in einen Wagen gesetzt und Mr. Rodgers steigt auf der Beifahrerseite ein! Dann werden die Livebilder wieder gecuttet und der Tron ist aus.


Der Champion springt vom Top Rope nach draußen und… er rennt in den Backstagebereich!!!!!


Pete: Oh nein… der Killer kann einem Leid tun…

Sven: Das stimmt… aber die Gro Gock Gang besitzt nun das beste Druckmittel, Lara!

Pete: Wozu benötigen sie seine Tochter??? ZK muss der GGG sowieso dienen bis zum nächsten PPV!!! Mann… ich hoffe, die Zeit vergeht schnell, sodass der Killer wieder ein freier Mann ist…

Sven: Hier geht’s doch nur darum, dass Onkel Rodgers zeigen kann, dass ers kann… wenn er will!!!

Pete: Ich befürchte, dass du Recht behältst mit dieser These… er nützt seine Machtposition aus, kontrolliert Menschen…

Sven: Er kontrolliert Zereo Killer… und hat somit auch dafür gesorgt, dass der Killer jetzt verloren hat…

Pete: Der Ten-Count ist perfekt… Rob Gossler hat gewonnen.

Sven: Durch Countout…


Nachdem Zereo Killer überhastet den Ring verlassen hat, zieht Rob sich ermattet und völlig verblüfft an den Ringseilen schwerfällig hoch.


Er sieht sich um und versteht nichts…sein Theme wird gespielt, der Ringrichter zieht seine Faust zum Zeichen des Sieges empor. Robs Gesichtsausdruck spricht dabei nur ein Wort hinaus: Wieso?


Pete: Ich glaube Rob weiß gar nicht was hier gerade für unfassbare Szenen sich hier abgespielt haben.

Sven: Irre! Er hat gegen seinen Bezwinger bei Title Nights gewonnen und weiß es nicht einmal!


Er blickt sich um. Wenn er gesiegt hat, wo ist dann sein Gegner? Wo ist der IC Champ Zereo Killer?

Während Bob Taylor ihn noch im Arm hält, fällt sein Blick auf den Gürtel des Intercontinental Champions. Zereo hat ihn zurückgelassen

Rob reißt sich vom Ringrichter los und bewegt sich auf den Ringpfosten zu, in dessen Ecke der goldverzierte Gürtel liegt.

Behutsam zieht er den Gürtel an einem Riemen hoch und sieht ihn erstaunt an.


Pete: Das ist Zereo Killers Gürtel! Was hat Gossler vor?

Sven: Wird er ihn mitnehmen? Jetzt wäre seine Gelegenheit, nichts und niemand kann ihn in diesem Moment davon abhalten.


Rob wirft den Gürtel mit Schwung wie einen alten Lappen aus dem Ring. Der Gürtel liegt nun außerhalb des Rings auf den Matten.


Rob starrt mit elektrisiertem Körper, ernst und entschlossen auf den Gürtel, seine Augen funkeln bedrohlich, so als wolle er jeden Moment zuschlagen, doch ehe für die Zuschauer zuhause an den Geräten ein weiterer Gewaltausbruch zu sehen ist, schaltet die Kamera weg und es bleibt verborgen was sich in diesen folgenden Minuten im Ring abspielt.


Die GFCW nutzt diese Pause jedenfalls für eine kurze Werbeeinblendung, mit mehr oder weniger nützlichen Produktinformationen.





Erneut ist die kleine Villa des Lord of Steel zu sehen. Drei Tage sind seitdem vergangen. Die Kamera schaltet direkt in die Küche hinein, wo der Lord mit Sarah am Tisch sitzen und gemeinsam frühstücken. Der Lord schmiert sich gerade ein Brötchen und Sarah entfernt die Schale von einem gekochten Ei.


Sarah: Nun Schatz. Hast du versucht deine Gedanken komplett zu sammeln ?


Der Lord belegt sich das Brötchen mit Salami und Sarah beißt vom Ei ab.


Lord: Ja, habe ich.

Sarah: Und was weißt du bis jetzt ?


Der Lord beißt in das Brötchen hinein und kaut den Bissen gut durch. Dann schluckt er es hinunter.


Lord: Nun Sarah-Schatzi. Es war so:


Das Bild vom Lord verschwimmt und die Malaga Bar ist an dem Abend zu erkennen, als der Lord sie besucht hatte. Es war zu der Zeit als Sam, des Lord’s Kollege, die Bar verlassen will. Die Bar ist recht gut besucht und eine Tanzerin kurvt zu den Bass Drums. Relativ dichter Nebel aus Tabakqualm hüllt die Bar ein. Der Lord sitzt an einem Tisch mit seinem Kollegen Sam. Beide sind normal mit Jeanshosen bekleidet. Der Lord trägt eine schwarze und Sam eine blaue. Ein buntes Hemd kleidet den Lord und Sam trägt ein Nike T-Shirt. Auf dem Tisch steht ein halbvolles Glas Bier, was wohl Sam gehört sowie ein Cocktail, wo sich nur noch ein Viertel darin befindet. Sam schaut gerade auf die Uhr und erschreckt leicht.


Sam: Shit. Ich muß leider los. Wir haben es kurz vor elf. Lord, ich habe noch einen anderen Termin. Kommst du nächste Woche wieder hier her ?

Lord: Mal sehen, was Sarah macht. Gegebenfalls gehen wir ins Nightlife. Kannst ja mit deiner Perle mitkommen.

Sam: Naja. Wir haben ein wenig Zoff. Glaube nicht, dass es bis dahin wieder ausgeglichen ist, aber wir werden sehen.

Lord: Auf jedenfall. Rufe einfach vorher an und ich kann dir näheres sagen.

Sam: Werde ich machen.


Sam nimmt das Glas Bier hoch und trinkt den Rest auf Ex aus. Dann stellt er das Glas hin und verabschiedet sich vom Lord.


Sam: Dann bis nächste Woche. Grüße deine Frau recht herzlich von mir. Bye.

Lord: Werde ich machen und schöne Grüße an deine Freundin, sofern du dazu kommst ihr die Grüße zu übermitteln.

Sam: I’ll try it.


Sam geht nun in Richtung Ausgang und der Lord of Steel bleibt alleine am Tresen. Ein Schnitt und es sind ca. 1 1/2 Stunden später. Der Lord hat sich am Tresen Richtung Tanzstelle umgedreht und nippelt an seinem Bier. Da setzt sich plötzlich eine blonde, hübsche, leichtbekleidete Dame neben den Lord auf den Hocker hin und spricht ihn frech an.


Dame: Hallo Süßer.


Der Lord schaut langsam zu der Schönheit hinüber und sie zwinkert ihm zu.


Lord: Meinst du mich ?

Dame: Ja, klar oder siehst du noch einen hübschen jungen Mann hier am Tresen.

Lord: Nicht wirklich.

Dame: Na siehst du. Hast du Lust einer Dame, die durstig ist, einen Drink auszugeben ?

Lord: Na klar doch. Wenn es weiter nichts ist. Was möchtest du gerne haben ?

Dame: Einen Champagner, bitte.


Der Lord dreht sich zum Mann, welcher hinter dem Tresen steht, um.


Lord: Meister, bitte ein Champagner für die Dame und noch ein Bier für mich.

Mann hinter dem Tresen: Kommt sofort.


Der Mann schaut den Lord dieses Mal mit einem etwas komischen Blick an. Der Lord bemerkt dieses, macht sich aber nichts daraus.


Lord: Wie heißt du denn ?

Dame: Samantha und du, Süßer ?

Lord: Nenne mich einfach Lord. Mein richtiger Name ist Thomas Green, aber mein Künstlername im Wrestling lautet Lord of Steel.

Samantha: Aha, du wrestlest also. Toll. Ich bin ein großer Fan vom Wrestling.


Da werden die Getränke schon vom Mann gebracht und wieder schaut der Mann den Lord komisch an. Der Lord blickt ihn auch an und sagt dann nur noch: "Danke", schüttelt mit dem Kopf und wendet sich anschließend Samatha zu.


Lord: Na dann Prost !

Samantha: Prost ... UPS !!!


Plötzlich fliegt Samantha’s Tasche herunter und der Lord, Kavalier der alten Schule, hilft Samantha die Tasche aufzuheben und legt die wenigen herausgefallenen Gegenstände wieder in die Tasche zurück. Dabei filmt die Kamera den Lord beim Aufsammeln. Dann steht er wieder auf und gibt ihr die Tasche zurück. Anschließend stoßen beide erneut an.


Samantha: Danke, Thomas eh Lord und Prost.

Lord: Prost.


Samantha trinkt von ihrem Champagner und der Lord nimmt einen tiefen Schluck vom Bier. Dann verschwimmt das Bild erneut und der Lord und Sarah sind wieder zu sehen.


Sarah: Von dieser Samantha hast du mir gar nichts erzählt. War da noch mehr ? Hast du etwa noch mit ihr ... ?

Lord: Da ist bei mir plötzlich ein Schnitt im Film. Ab dem kann ich mich an nichts mehr entsinnen. Das einzige was ich weiß ist, dass ich am Morgen zuhause bei dir im Bett lag. Frag mich bloß nicht, wer mich dahin gebracht hat. Ich weiß es nicht. Shit. Ich bekomm Kopfschmerzen.

Sarah: Ganz ruhig bleiben. Wieviele Bier hast du denn bis dahin getrunken ?

Lord: Das waren, glaub ich, 3 Bier und zwei Cocktails. Also nichts besonderes für mich. Von dem bißchen bin ich noch nicht einmal angeheitert gewesen.

Sarah: Na Hauptsache ist, dass du mit dieser Samatha nichts weiteres angefangen hast.


Der Lord legt seinen Kopf in seine Arme.


Lord: Was war da los ? So einfach kann ich doch kein Blackout bekommen ! Ich habe mir über diesen Abend groß keine Gedanken gemacht, bis jetzt diese dubiose Rechnung hereinflatterte.


Sarah streichelt dem Lord über den Kopf.


Sarah: Paß mal auf. Warum fährst du nicht zu der Bar hin und erkundigst dich über den Namen des Kellners. Der wird doch bestimmt mitbekommen haben, was du später noch gemacht hast, ja überhaupt was da noch passiert ist.

Lord: Ich denke, dass ich das morgen machen werde. Ach Sarah, wenn ich dich nicht hätte.


Beide umarmen sich und geben sich ein Küßchen.


Sarah: Nun ess erstmal weiter.


Das macht der Lord auch und Sarah trinkt ihren Kaffee zuende. Mit diesem Bild fadet die Szene aus.



Single Match:
Robert Breads vs. Dean Welkey
Referee: Phönix


Nun schalten wir wieder in die Halle, und dort enden gerade die letzten Töne des Themes von Dean Welkey – denn selbiger Dean Welkey steht nun im Seilgeviert. Schließlich steht jetzt noch ein spontanes Match, Robert Breads ist sein Gegner und der Swagmaster scheint sich auf sein Match zu freuen, denn er grinst breit.


Dann beginnt „Einer Gegen Alle“ von Samsas Traum zu spielen, und die Fans werden lauter – eine Menge Buhrufe, na klar, aber auch mehr Jubel, als man wohl je für Breads gehört hat. Immerhin kämpft er hier gegen Dean Welkey, der nun schon zwei Mal gegen den Publikumsliebling Danny Rickson vorgehen wollte. Und Robert Breads war derjenige, der das verhindern wollte. Hinzu kommt wohl noch, dass er auch nach seinem Match gegen McFly bei Title Nights für seine Leistung noch immer gewürdigt wird. Doch hier kann man nicht viel würdigen – denn Breads taucht nicht auf.


Die Musik spielt nun schon knappe 30 Sekunden, und Breads ist nicht zu sehen. Die Fans werden ungeduldig, während Dean nur noch breiter lächelt. Der Kanadier scheint nicht fit genug zu sein, um hier anzutreten, und nach einer knappen Minute Musik verstummt diese dann auch. Der Referee diskutiert nun mit dem Zeitnehmer, dann nickt er – das Match wurde offiziell angesetzt. Also wird nun auch die Glocke geläutet.


Pete: „Öhm... und was jetzt? Breads ist nicht da, wie soll ein Match statt finden?“

Sven: „Noch nie was von Count-Out gehört?“

Pete: „Das ist doch eine Farce! Damit beweist Welkey gar nichts.“

Sven: „Doch, dass er unglaublich viel SWAG hat.“


Und tatsächlich beginnt der Ringrichter nun zu zählen, Robert Breads wird ausgezählt. Das finden die Zuschauer überhaupt nicht witzig, ein nicht gerade kleiner Anteil wollte sehen, wie Welkey ordentlich aufs Maul bekommt – wenn auch nicht von einem ihrer Helden, sondern vom unbeliebten Robert Breads.


Doch nun ist der Ringrichter auch schon bei 6, und immer noch kein Zeichen von Robert Breads. Welkey stellt sich schon auf das zweite Ringseil und reißt die Arme nach oben... als die Fans laut werden. „Canada's Own“ Robert Breads kommt auf die Rampe gehumpelt, sein rechter Knöchel ist dick bandagiert und er schleift sein Bein nach, als würde es nicht wirklich zu seinem Körper gehören. Doch er läuft zum Ring. Und er sieht nicht begeistert aus.


Welkey steigt vom zweiten Seil und wirkt verdammt überrascht, er hatte wohl nicht damit gerechnet, dass der ehemalige GFCW-Champion hier auftaucht – aber nun slidet er in den Ring und es geht los. Bevor Welkey sich wieder auf das rechte Bein stürzen kann, stolpert Breads mit einem Brüllen nach vorne, rammt ihm die Schulter in den Magen und es gibt einen Takedown. Der Swagmaster wird von den Füßen gerissen, Breads liegt auf ihm und lässt wild die Fäuste fliegen.


Sven: „Was denn jetzt...? Das ist doch nicht nötig!“

Pete: „Sven, er hat zweimal Rickson angegriffen, nun auch noch Breads selbst und er wollte sich hier einen billigen Sieg krallen – dass Breads sauer ist, kann ich verstehen.“


Dean reißt einfach nur die Arme vors Gesicht und schützt sich vor den wilden Punches, während der Ringrichter den Kanadier vom Amerikaner herunter zieht – der will sich wohl nicht entfernen lassen, zieht aber zischend die Luft ein als er sein rechtes Bein durchdrückt und lässt sich dann einfach nach hinten fallen und vom Referee wegziehen.


So schnell er kann steht Welkey auf, und sein breites Grinsen ist wie weggewischt, er ist nun wütend, und das sieht man – er tritt auf Breads zu, der sich an den Seilen fest halten muss, um nicht umzufallen, und schreit ihn an: „Was fällt dir ein?“ Breads' Antwort: Er spuckt Welkey ins Gesicht.


HALF NELSON SUPLEX


Nach dieser Aktion hat sich Welkey Breads einfach gepackt, ihn herum gewirbelt und ihn auf die Matte geworfen, spielerisch leicht, weil „Canada's Own“ einfach keinen festen Stand findet, und er fällt nun auf den Nacken und bleibt stöhnend liegen. Welkey tritt schwer atmend vor Wut zu seinem Gegner, dann packt er zu – YOLO Lock!


Nein! Breads zieht das rechte Bein zu sich heran und packt Welkey um den Hals – TRIANGLE CHOKE! Der Rising Star hängt im Submission Move fest!


Pete: „Das gibt es ja nicht! Ist das hier ein Match oder einfach nur ein Kampf?“

Sven: „Welkey kriegt keine Luft mehr, er muss in die Seile kommen... aber das tut er nicht... die Wrestling-Regeln haben die beiden schon längst vergessen. Die wollen sich einfach nur noch verprügeln.“


Da hat Sven wohl durchaus Recht, denn das Seil ist nicht weit entfernt, doch stattdessen steht Dean lieber einfach auf, und stemmt den kompletten Körper seines Gegners mit nach oben... und dann lässt er ihn nach vorne fallen, in einer Art Powerbomb. Doch er lässt das Bein seines Opponenten nicht los – und dreht diesen um! One Legged Boston Crab!


Der Kanadier schreit auf, er ist in der Ringmitte in einem Hold gefangen, der seine Schwachstelle bearbeitet, und sein Gegner wird sicherlich nicht loslassen. Also muss er sich irgendetwas einfallen lassen – aber was? Er kommt schlicht nicht raus. Oder etwa doch...?


Stück für Stück dreht sich Breads auf den Rücken, und Welkey dreht sich mit... doch lässt das Bein nicht los. Doch da kickt Breads mit dem linken Bein gegen Dean's Nase! Aus dem Nichts!


Die Fußsohle trifft ihn einfach mitten ins Gesicht, und Welkey taumelt rückwärts und löst den Griff. Breads springt auf... und knickt sofort mit einem Schrei ein. Das nutzt ein angriffslustiger Welkey sofort aus, zieht seinen Gegner zu sich heran, in eine Powerbomb-Position... Es gibt den Piledriver!


Back Body Drop! Breads kann kontern und Welkey landet auf dem Rücken... doch der Kanadier kann nicht nachsetzen. Er kriecht eher zu seinem Gegner herüber, wie ein angeschossenes Tier bewegt er sich über die Matte... und als er angekommen ist, pinnt er ihn schon wieder nicht. Nein, er zieht sich das Elbow-Pad nach oben, um seinen Ellbogen zu entblößen... und schlägt dem Amerikaner damit ins Gesicht!


Sven: „Langsam wird das hier wirklich übermäßig brutal. Komplett ohne Stühle, Tische oder Leitern – die beiden verprügeln sich mit bloßen Händen und Füßen.“

Pete: „Nunja, das ist es ja, worum es beim Wrestling geht – zwei Typen die sich auf die Fresse hauen. Aber das hier geht wirklich ein bisschen weit.“

Sven: „Das hier hat aber nichts mehr mit dem Sport Wrestling zu tun, sondern damit den Gegner zu verletzen.“


Und tatsächlich, dieser Elbow hat gesessen. Welkey hält sich die Nase und rollt sich aus dem Ring heraus, er will dieser Behandlung entgehen. Breads beugt sich jedoch gleich ebenfalls durch die Seile nach draußen... und bekommt einen heftigen Elbow an den Schädel geballert!


Scheinbar ausgeknockt fällt Robert Breads zurück in den Ring. Als er sich knappe drei Sekunden keinen Millimeter bewegt slidet Dean Welkey wieder zurück in den Ring und stellt sich über seinen Gegner – und es gibt Revanche, denn nun spuckt Welkey auf seinen Gegner. Triumphal stellt Dean dann seinen Fuß auf die Brust seines Gegners.


Doch der packt den Fuß seines Gegners aus dem Nichts! Und er setzt selbst den YOLO Lock an!


Nein! Welkey nimmt sein anderes Bein und verpasst Breads einen üblen Head Kick! Jetzt muss „Canada's Own“ aber endgültig am Ende sein... doch das reicht Welkey nicht, er schnappt sich den rechten Knöchel seines Gegners und wickelt die Bandagen ab. Breads wehrt sich nicht, er scheint gerade erst einmal heraus finden zu müssen, wo er eigentlich ist.


Als er fertig ist, packt sich Welkey noch einmal an die attackierte Nase, dann ist es soweit – es gibt den YOLO Lock! Und da kann Breads auch auf einmal wieder schreien, denn eine Welle von Schmerz durchzuckt sein Wach-Koma und holt ihn ins Hier und Jetzt.


Pete: „Meine Güte, pinn' ihn doch einfach, Dean... Es reicht ja jetzt!“

Sven: „Er will ihn aber nicht pinnen, er will ihn komplett zerstören, er will dass Breads hier aufgibt und sich den Sieg holen, der ihm bei Title Nights verwehrt blieb – was wäre das für ein Ausgleich? Er kann Danny Rickson nicht besiegen, aber beendet danach womöglich dessen Karriere und besiegt seinen Partner. Das Blatt wendet sich zu Welkey's Gunsten!“

Pete: „Und nicht nur das – dieser Mann, der gleich aufgeben wird, ist der No. 1 Contender! Aber nichtsdestotrotz kann ich nicht gut heißen, wie er diesen Sieg eingefahren hat... Das kann man einfach nicht gut finden.“

Sven: „Das ist eben seine Art, sich seine Siege zu holen – als ob Breads das irgendwie anders machen würde.“

Pete: „Nun, denk mal nach... Wann hat Breads zuletzt jemanden hinterrücks attackiert?“


Breads ist nun auch endgültig am Ende, der Referee beugt sich zum Kanadier nach unten, und der ist scheinbar vor Schmerz ohnmächtig geworden. Das sieht auch der Ringrichter, und er bricht das Match...


Da löst Welkey den Griff und packt den Ringrichter am Kragen. Was denn jetzt? Welkey will nicht, dass der Kampf abgebrochen wird? Er will, dass Breads aufgibt! „Weck ihn auf!“, ruft der Swagmaster, und schubst den Ringrichter nach unten zu Robert. Doch der ist ausgeknockt, keine Chance. Zögerlich rüttelt der Referee an „Canada's Own“ reglosem Körper... da packt Welkey den Offiziellen, schiebt ihn grob zur Seite und verpasst Breads eine Ohrfeige.


Er schreit den Kanadier an, er solle aufwachen, damit er aufgeben kann, und es gibt eine Reihe von Ohrfeigen, die den armen Breads aufwecken sollen, doch es passiert nichts... als auf einmal das linke Bein von Breads umher schnellt, Welkey in die Kniekehle kickt und der Amerikaner geht zu Boden, Breads fährt die Arme aus – Crossface! Crossface gegen Dean Welkey!


Tap!


Tap!


Tap!


Die Fans wollen hier sehen, dass Dean Welkey aufgibt, er soll sich geschlagen geben, er soll für seine Sünden bezahlen. Doch der Rising Star kämpft, er lässt sich hier nicht so einfach abschlachten, das hier ist SEIN Abend, ER wird das Match gewinnen... aber er hebt die Hand! Und... er tappt nicht, nein! Doch er zögert... und tappt doch! Nein! Wieder nicht! Er zögert noch immer... und rollt sich auf den Rücken! Dabei kommt er auf Breads' Bauch zu liegen, doch statt ihn zu pinnen, packt er das rechte Bein – und setzt den YOLO Lock ein!


Und er stellt sich gar nicht erst hin, sondern setzt die Ground-Variation an, und verdreht den angeschlagenen Knöchel aufs Übelste. Breads schreit als würde man ihn in zwei Hälften reißen, und so fühlt er sich wohl auch – und er reißt den Arm hoch... und lässt ihn fallen! Er tappt... nein! Er schlägt nur einmal auf die Matte, will sich selbst motivieren, und dann rollt er auf die Seite... doch fällt wieder zurück!


Sven: „Oh man, Breads, quäl dich doch nicht selbst... da kommst du nicht mehr raus, es ist vorbei.“

Pete: „Der Mann beweist Kampfgeist, Sven – klar, dass DU das nicht verstehst. Aber jeder sonst respektiert das!“


Breads kämpft weiter, und jetzt schlägt er mit beiden Fäusten auf das Knie von Welkey ein, um den Griff zu lösen... doch das klappt nicht, Dean hält den Griff. Er zieht ihn sogar noch an – und jetzt ist es zu viel, Breads hebt die Hand... und ohrfeigt sich selbst, er darf nicht tappen, er muss seine Hände anders beschäftigen, er darf nicht einmal daran denken.


Erneut will er sich auf die Seite drehen, will sich heraus drehen... doch er fällt erneut zurück, Welkey hat den Griff zu fest angesetzt. Robert steigen die Tränen in die Augen, der Schmerz wird zu stark... doch dann packt er! Er rollt auf die Seite, durch auf den Bauch... und Welkey rollt einfach noch weiter durch! Und beide sind wieder in der gleichen Position!


Breads hängt weiterhin im YOLO Lock fest, und sein verletzter Knöchel wird weiterhin verdreht, es kann nicht mehr lange dauern, bis er gebrochen ist... und Breads hebt die Hand... er zögert... doch er tappt nicht... da zieht Welkey nochmal an...


Sieger des Matches durch Aufgabe: Dean Welkey!!!


Am Ende war es dann doch zu viel für den Kanadier, und er schlägt auf die Matte, schreiend vor Schmerz und Wut – ein kurzes, brutales Mensch, dominiert von Breads' Verletzung, und am Ende besiegt Dean Welkey den Herausforderer für den GFCW World Title.


Doch auch wenn das Match beendet ist, die Schlacht ist es noch nicht. Und nun muss der Referee erst einmal versuchen, Dean Welkey von Robert Breads weg zu bekommen, der wie verrückt auf die Matte schlägt, aber der Swagmaster kennt keine Gnade und zieht sein Programm erbarmungslos durch.


Der Ringrichter zerrt an Welkey und an seinem Bein, während Breads langsam wieder in die Bewusstlosigkeit gleitet, doch der Amerikaner schubst den Referee einfach weg und zieht den YOLO Lock weiter durch, auch wenn Breads wohl schon nichts mehr bewusst wahr nimmt.


Und da kommen noch drei weitere GFCW-Mitarbeiter in den Ring gerannt, und gemeinsam schaffen sie es, den Amerikaner von Breads wegzuziehen, und ihn „sanft“ aus dem Ring zu befördern. Sobald er draußen steht, schubst er die Offiziellen gleich wieder weg und reißt die Arme in die Luft, zufrieden mit sich. Robert Breads liegt mit halb geöffneten Augen und offenem Mund auf dem Bauch, und man kann nicht sagen, ob er einfach nur in der Gegend herum starrt, oder ob er Dean Welkey anblickt.


Der Swagmaster hat an einem Abend Danny Rickson und Robert Breads eigenhändig auseinander genommen. Aber... was jetzt?





Heinrich: „Es war ein Fehler! Ich hätte es niemals tun dürfen. WIR hätten es niemals tun dürfen!“

???: „Ihr Beiden wart niemals ein Paar, ihr wart bloß Freunde. Mehr nicht.“


säuselt der junge Mann Heinrich von Sternburg ins Ohr und lässt daraufhin seine Lippen die Wange von Heinrich von Sternburg berühren. Gemächlich wandern sie seinen Hals hinab, bis der Adlige genug von den Liebkosungen hat und den Mann unsanft von sich stößt. Mit einer Mischung aus tiefer Betrübtheit und Ärgernis blickt er in die verständnislosen Augen seines augenscheinlichen Liebhabers.


Heinrich: „Mehr nicht…?“


Nanu, was wird denn hier gespielt? Heinrich von Sternburg, welcher noch früher am Abend vor Empörung ausgerastet ist, weil Tammy ihm Homosexualität andichten wollte, liegt hier mit einem anderen Mann im Bett! Also ist der Bajuware nun doch schwul! Oder handelt es sich hier um einen doppelten Trollversuch? Oder ist die Person, die da neben dem anderen Kerl liegt überhaupt nicht Heinrich von Sternburg? Liebe Leser, ich fühle euren Schmerz! Der junge Mann spürt offensichtlich aber nicht Heinrichs Schmerz.


Heinrich: „Mehr nicht?! Hast du überhaupt eine Ahnung was Richard und ich in den letzten Jahren durchgemacht haben, sowohl in unserer Studienzeit als auch in diesem Wrestlingbusiness? Das war nicht einfach nur eine Freundschaft, es war vielleicht sogar noch mehr als Liebe! Ein innigesBand der tiefen Verbundenheit und Vertrautheit. Eine Beziehung, wie du sie wahrscheinlich noch nie erlebt hast!“


Enttäuschung zeichnet sich auf dem Gesicht von Heinrichs Liebhaber ab. Das war eine recht deutliche Abfuhr und doch verlangt es ihn nach der Zärtlichkeit des muskulösen Hünen. Einmal mehr schmiegt er sich an die stählerne Brust des Münchners und lauscht dem Herzschlag seines Gespielen während er mit seiner Hand über die massive Schulter streichelt.


Liebhaber: „Ich habe nie gesagt, dass ich Richard ersetzen will! Mir ist klar, dass das hier nur platonisch war. Ich wollte dir Trost spenden.“


Die Finger des Geliebten streichen über die definierten Muskeln des Oberarms weiter hinunter zum Unterarm, über den Bauch, weiter hinunter… als plötzlich ein entferntes Surren erklingt. Die Tür!


Liebhaber: „Erwartest du jemanden?“


Der Adlige zuckt ahnungslos mit den Schultern, erhebt sich dann jedoch recht zügig von dem Bett, streift sich T-Shirt und Hose über und eilt zur Tür. Als der Hüne sie öffnet, erblickt er einen Postboten vor sich, der neben sich einen großen Karton liegen hat.


Postbote: „Ein Paket für Heinrich von Sternburg.“

Heinrich: „Das bin ich!“

Postbote: „Dann bekomme ich bitte hier eine Unterschrift…“


die Heinrich vollkommen perplex leistet…


Postbote: „…und dann wünsche ich noch einen schönen Tag!“


Aufgrund der Fassungslosigkeit nicht im Stande etwas zu sagen, blickt der Verbindungsstudent dem Postboten hinterher. Erst als der Überbringer des großen Kartons aus Heinrichs Blickfeld entschwunden ist, richtet sich seine Aufmerksamkeit wieder auf das Paket zu seinen Füßen. Er hebt den sperrigen Gegenstand auf, trägt ihn in die Wohnung und stellt es auf einem nah gelegenen Tisch ab. Inzwischen ist ihm auch sein Liebhaber gefolgt, der die Post neugierig mustert.


Liebhaber: „Von wem ist das?“


Erneutes Schulterzucken des Riesen, der den Paketaufkleber begutachtet. Kein Absender. Heinrich von Sternburg greift sich ein Messer und öffnet das Paket vorsichtig. Als er den ersten Blick hinein wagt, verzieht der Tag Team Champion vor Ekel das Gesicht.


Liebhaber: „Was ist? Was ist in dem Paket?“

Heinrich: „Eine Kapsel, ein Geigerzähler… und eine Katze. Sie ist tot!“



Black Sabbath – Anno Mundi


Die ersten Töne der neuen Einzugsmusik des Innovators of ProWrestling ertönen und passend zur Endzeitstimmung des Songs schreiten rechts und links der Eingangsbühne die vier bekannten Mönche der mutmaßlichen Pride Sekte mit ihren Fackeln bis zur Rampe, wenden sich 90° zum Publikum zu und halten die Fackeln in Reihe und Glied zum Appell ihres Anführers in die Höhe.


Do you see a vision of a perfect place?
Does it make you laugh, put a smile on your face?
Do you need a mirror, do you see it well?
Does the hand of God still toll the bell?

In der Mitte der Rampe wird ein Pyro gezündet, die Mitte der Rampe scheint zu brennen während eine Hebebühne Robert Pride auf einen Königlichen, goldenen Stuhl auf Höhe der Bühne aus dem Feuer empor hebt.


There are people laughing
They're all laughing at you
If only they could see what you're saying is true
Still generals fighting, making war on the world
Don't they know, don't they know?
No, no, no


Auf der Videoleinwand sieht man in grafischer Topquallität die Logo und Schaubilder des Robert Prides. Ein Schriftzug ziert die Leinwand.


THE RETURN OF THE INNOVATION!

THE END OF DAYS!

Dann erhebt sich Robert Pride von seinem Stuhl mit einem Mikrofon in der Hand und schreitet ein paar Schritte auf die Rampe zu, erhebt seinen Arm auf den Eingang deutend während hinter ihm das Feuer um den Stuhl erlischt und erscheint aus einem Seiteneingang Kriss 'The Guard' Borowsky und läuft auf Robert Pride zu. Der Russe stellt sich seitlich hinter Pride am Thron auf und verschränkt die Hände vor sich am Bauch.


Robert Pride: „Well... wir sind zurückgekehrt, auf unseren goldenen Stuhl um unser Zepter der Regentschaft im Jahr des Herren 2013, dem Jahr der Zerstörung alter Traditionen, zu empfangen!“


Es folgt ein Sturm von Buhrufen, der nicht so schnell wieder erlischt. Erste „GO HOME!' Rufe ertönen in der Halle.


Robert Pride: „Yes! Yes! Yes! Er tut wirklich gut daran seine sich seine Seele aus dem Leib zu brüllen, ist dies doch das einzige was er im Stande ist gegen meine Rückkehr zu tun! Say Yes, Sir Pride! Say Yes Sir Pride! Sagt es!! Sagt es!!“


Der Innovator Of ProWrestling fordert die Fans ultimativ auf ihm zuzujubeln, doch alles was der Herr aus Boston zu hören bekommt ist ein einfaches.


NO ESCAPE, RIDE! -clap clap clap- NO ESCAPE, PRIDE!


Robert Pride: „Oh... da fühlen wir uns jetzt aber gekränkt! “


Der Kopf des Innovators senkt sich und schaut betroffen zu Boden. KGB unterdessen zieht die Sonnenbrille von der Nase und steckt sie in seine Tasche.


Robert Pride: „Aber das ist schon okay, denn wir besitzen noch immer unseren Stolz, unseren Ruhm und wissen die Gnade der Innovation zu schätzen.“


Robert Pride sieht zu KGB und grinst etwas während er seinen Zeigefinger in die Höhe hebt.


Robert Pride: „Womit wir bei einer elementaren Frage angekommen sind! Was gedenkt die Innovation im Jahr 2013 zu tun? Well... wenn wir es so recht bedenken, ist dies doch eine sehr interessante und umfangreiche Frage.“


Während das Publikum Robert Pride nur weiter ausbuht, sieht der Russe neugierig zu seinem Boss. Robert Pride streicht seinen Bart, nachdenklich.


Robert Pride: „Wir könnten unsere ganze Macht einsetzen um die Vernichtung dieser sogenannten Schule der Walkers zu vollenden. Genügend nachwuchs scheint ja da zu sein! Wir könnten unseren ganzen Ehrgeiz dazu einsetzen einen Champion zu fordern, Gold besitzt die GFCW auch genügend. Wir könnten uns die Mühe machen die Tag Team Division auszuradieren, auch hier lassen sich mühelos Opfer finden... oder aber...“


Mit einem arroganten Grinsen dreht sich Robert Pride dem Publikum zu. Das die GFCW Galaxy nur Buh-Rufe für Pride übrig hat stört den Innovator nicht sonderlich. Er fühlt sich dadurch in seiner Rolle des großen Führers der Veränderungen im Wrestling nur bestätigt.


Robert Pride: „Wir setzen unser ganzes Wissen der Dämonologie, des Satanismus und der heilligen Schrift dazu ein die Welt des Wrestlings ein für alle Mal zu vernichten! Wir leiten die Weltzerstörung ein und bauen auf den Ruinen des Entertainment ein neues Imperium auf!“


Der Leader der Innovation schließt die Augen und scheint das Buhen des Publikums wie die Gnade Gottes in Empfang zu nehmen. Dann setzt er die Hetzrede vor.


Robert Pride: „Für welchen Weg auch immer sich meine Person auch entscheidet, seid gewiss: einer von euch....“


Robert Pride deutet mit dem Zeigefinger in die Masse, dann in den Backstagebereich.


Robert Pride: „Wird die Ankunft meiner Person bereuen. Einer von diesen minderen Wesen wird unser Opfer sein! Das Jahr 2013 soll im Angesicht des Herrn das Jahr der großen, aber bedeutungsvollen Opfer sein! Und wir erlauben ihm dieser Audienz beizuwohnen und unsere Werke zu lesen!“


Voller Stolz schreit er in das Mikrofon.


Robert Pride: „LASST UNS DIE WEISHEIT DER INNOVATION DURCH EIN GEBET ANERKENNEN, AUF DAS DIE INNOVATION UNS GOLDENE ZEITEN BRINGEN MAG! DENN DER EHRWÜRDIGE ROBERT PRIDE IST WIEDER DAAAAAAA!!“


Robert Pride hebt beide Hende in die Höhe schließt die Augen. Ein lautes Buhen ist zu vernehmen während die Halle abgedunkelt wird und die Einzugsmusik wieder zu hören ist.


Do you follow the path that so many tread?
Are you among the blind so easily lead?
Do you join the war, do you fight for the cause?
Depend on another to fight it alone