Kurz vor Showbeginn bei den Sanis. Ringärzte sind noch keine anwesend aber ein Wrestler ist anwesend und lässt sich gerade von einem Sanitäter des Deutschen Roten Kreuzes abtasten. Mit schmerzverzerrtem Gesicht liegt der Amerikaner Chris McFly Jr. auf der Liege und lauscht den Worten des Sanis.
Sanitäter: „Also Herr McFly, ich bin zwar kein Arzt aber ich würde sagen nach allem was ich im Praktikum im Krankenhaus gelernt habe, haben sie ne typische Überreizung des rechten Knies. Das ganze dürfte in ihren kompletten Oberschenkel einstrahlen, hab ich recht?“
Mit den Fingern gleitet der Sanis über das rechte Kniegelenk von McFly und zieht dabei leicht mit den Fingern nach oben in Richtung Oberschenkelhals.
Chris McFly Jr.: „Sie haben es erfasst. Dafür das sie kein Doc sind haben sie Ahnung.“
Schulterzucken vom Sani.
Sanitäter: „Naja, mach ja auch mein Studium. Der Punkt ist, ich würde ihnen empfehlen bis zum PPV kein Match mehr zu bestreiten. Das sind immerhin noch 4 Wochen. Und mit ein wenig Ruhe und Cortisonsalbe sieht alles bald halb so schlimm aus.“
Mitleidiges Lächeln vom Chicagoer. Wenn der gute doch nur wüsste was noch bis zum PPV alles anstand.
Chris McFly Jr.: „Das sagen sie so leicht. Ich lebe vom Wrestling. Ich muss bald in Berlin ran und habe bestimmt nicht das Glück die kommende Show frei zu haben. Kann man da gar nichts machen mit ner Spritze oder so?“
Kopfschütteln vom Mann in Rot.
Sanitäter: „Kann man bestimmt schon aber da müsste ich mich über geltendes deutsches Recht hinwegsetzen. Die Medizinprodukteverordnung lässt es leider nicht zu das ich ihnen mehr als einen Pack Eis geben darf. Deutsches Recht ist da manchmal etwas seltsam drin. Hat was mit Haftung und Versicherungsschutz zu tun. In Amerika muss ja auch auf jedem Becher drauf stehen das der Inhalt Heiß sein könnte.“
Ein Grinsen von beiden. Langsam richtet sich der Renegade auf und steht von der Liege herunter. Deutlich sieht man da er versucht das linke Bein nicht zu sehr zu beleisten.
Chris McFly Jr.: „Okay macht Sinn. Ich könnte ja jemanden verklagen. Aber sagen sie, woher kommt so eine plötzliche Reizung? Das fing vorhin im Flugzeug an und wurde immer schlimmer. Im Taxi vorhin dachte ich mit sprengt es mein Knie weg.“
Schulterzucken vom Sanitäter.
Sanitäter: „Ich denke das ist eine typische Sportlerverletzung. Zu hohe Belastungen durch zu viele Kämpfe in zu kurzer Zeit oder halt auch das viele Reisen. Das reizt ein Gelenk schon mal. Aber wenn sie die Blessur auskuriert haben, bleibt kein Schaden über. Zu einem Nervenschaden könnte es nur kommen wenn sie zuviel auf einmal machen. Zum Beispiel ständig 4 oder 5 Kämpfe an einem Wochenende oder Matches die ständig länger als 60 Minuten sind. Ist wie bei einem Dauerläufer der nicht genug Regenerationszeit bekommt.“ Chris McFly Jr.: „Also sollte ich mal ein Entmüdungsbecken aufsuchen. Das hilft bestimmt. Ich muss nur langsam los. Mein Tag Team Partner wartet bestimmt schon auf mich. Und ich kann ihn nicht warten lassen.“
Der Sani hält McFly die Tür auf.
Sanitäter: „Sein sie ein wenig vorsichtig. Ich weiß das Typen wie sie dazu neigen ihre Verletzungen zu überspielen. Das wird ihnen am Ende des Tages jedoch mehr weh tun als es so wieso schon tut.“ Chris McFly Jr.: „Ich werde aufpassen. Danke für den Eisbeutel, er hilft mir schon.“
Und damit schließt der Renegade die Tür des Saniraums hinter sich. Die Show kann also beginnen.
War Evening, Bochum (Stadthalle), 10.08.2012
In Kooperation mit
Tieeeef im Westen... ist die GFCW selbstverständlich auch Willkommen und bereit für War Evening! Mit einer Hand voll Pyros und Raketen auf der Entrance Rampe und dem traditionellen „War Evening Trailer“ werden die Fans hier in Bochum in Stimmung gebracht. Und obwohl die Halle hier verhältnismäßig klein ist, erzeugt die GFCW-Galaxie einen nicht minder fantastischen Lärm. Die Scheinwerfer und Lichter in der Halle erzeugen mal wieder ein wahres Meer aus Farben und Beleuchtungen, während „Masquerading of the Wicked“ von Edge of Thorns mal wieder die Eröffnungsmusik darstellt. Unzählige Schilder und Plakate werden natürlich auch hier in der ehemaligen und für viele weiterhin gewünschten Stadt Wattenscheid in die Höhe gereckt und parallel mit dem GFCW-Logo auf dem Titan Thron kann die heutige Sause starten. Starten tun wir, wie könnte es anders sein, mit Pete und Sven. Es würde schon beinahe einem achten Weltwunder gleichen, wenn sich die beiden Urgesteine der Liga nicht zum Anfang der Show melden und mit einem zahnpastaweißen Lächeln in die Kamera grinsen würden. In pickfeiner Kleidung und gut gelaunt sitzen sie auf ihren alteingediegenen Sitzen und übernehmen nun das Ruder zur Showeröffnung.
Pete: „Hier ist Bochum-Wattenscheid, hier ist die GFCW, hier ist... War Evening! Ein herzliches Willkommen zu einer neuen Show von German Fantasy Championship Wrestling, dieses Mal mitten aus dem Ruhrgebiet! 630 völlig verrückte Fans machen die Atmosphäre hier heute zu etwas ganz Besonderem denn selten hatten wir solch eine familiäre Stimmung, wie hier in der Wattenscheider Stadthalle.“ Sven: „Richtig Pete und damit auch hallo von meiner Seite aus. Mit großen Schritten näher wir uns „Brainwashed 2012“ und in knapp vier Wochen steht unsere nächste Großveranstaltung auf dem Kalender. Langsam aber sicher nimmt die PPV-Card Formen an und vielleicht werden heute ja schon weitere Matches dazukommen. Hier aber erstmal die heutige Card.“
Hardcore
Match:
Pete: „Der Opener bietet uns sofort eine harte Gangart an denn es wird ein Hardcore Match sein! Zereo Killer, welcher sich immer mehr seine Position innerhalb der GFCW erkämpfen kann, tritt gegen einen Debütanten names Bardwire Joe an. Und der hat es anscheinend faustdick hinter den Ohren.“ Sven: „Zusammen mit seinem Bruder Barbedwire Bob wurde er vor wenigen Tagen verpflichtet und ihr Name ist absolut Programm. Wir dürfen uns auf ein womöglich völlig verrücktes Match freuen, in dem Zereo Killer besser aufpassen sollte. Eingriffe von außen, zum Beispiel von Zereo Cool und The Godlike sind nämlich auch jederzeit möglich...“
Single
Match:
Pete: „Er ist wieder da! Vor zwei Wochen in Mainz kehrte der unverwechselbare Rebel called Hate wieder auf die GFCW-Bühne zurück und dies vielleicht so kontrovers, wie selten zuvor. Mann oder Frau, so richtig scheint Hate wohl selber nicht zu wissen, wer er ist. Im Ring hat er auf jeden Fall noch viel drauf und dies möchte er heute gegen Rob Gossler bestimmt abermals zeigen.“ Sven: „Gossler hat sich letzte Show dazu bereit erklärt seinem ehemaligen One Night Stand Claudia im Kampf gegen Kriss Dalmi zu helfen. Gut möglich also, dass sich der Intercontinental Champion und der ehemalige Psychopunk heute abermals in die Haare bekommen.“
Claude
Booker Pick Your Favorite Series:
Pete: „Die „Pick You Favorite Series“ von Dynamite gegen Robert Pride geht in eine neue Runde und bereits am Ende der letzten Show gab es starke Hinweise, wer der heutige Gegner des „Innovator of Pro Wrestling“ sein wird.“ Sven: „Ich ahne auch schon, wer es ist und irgendwie gefällt mit diese Wahl ganz und gar nicht... aber gut, vielleicht gibt es ja ein Wunder. Pride dürfte auf jeden Fall nicht alleine heute sein denn mit dem eiskalten Russen Kriss „The Guard“ Borowsky hat er sich einen knallharten Bodyguard zugelegt.“ Single
Match:
Pete: „Kommen wir zum Co-Main Event, wo sich vielleicht interessante Weichen in der Tag Team Szene stellen könnten. Chris McFly Jr. gewann für die Suburbs letzte Woche ein Match gegen Dean Welkey von der Gro Gock Gang. Wenn seinem Partner Lex Streetman heute ein Sieg gegen den aktuellen Champion Richard von Hansa gelingt, dann könnten die Suburbs womöglich über ein Titelmatch in naher Zukunft nachdenken.“ Sven: „Vergessen wir außerdem auch nicht die Geschichte zwischen Richards Partner Heinrich von Sternburg und Streetmans Managerin Breanna Ouths. Da können wir uns heute auch bestimmt noch auf interessante Sachen freuen. Ich sage nur: „Love is in the Air!“
Single
Match:
Pete: „Mit Liebe wird unser heutiger Main Event wenig zu tun haben. Das Debüt der Gro Gock Gang letzte Woche ging eindeutig in die Hose, dennoch stehen sie in Form von Dean Welkey heute im Hauptkampf. Da wird doch bestimmt unser ehemaliger Vize-Präsident seine Finger... äh Krallen im Spiel gehabt haben.“ Sven: „Wieso? Der Junge hat vor zwei Wochen trotz der Niederlage überzeugt! Mit Kriss Dalmi hat er aber einen mindestens genauso schweren Gegner heute Abend wie letzte Show. Schauen wir mal, wie sich der Schützling von Mr. Rodgers heute schlägt.“ Pete: „Außerdem können wir uns noch Auftritte von vielen weiteren GFCW-Stars freuen. Der GFCW Champion Eric Fletcher, Jimmy Maxxx, Robert Breads, El Negro Cavaliere... wen von diesen und weiteren Herren sehen wir heute noch? Wir werden es herausfinden, viel Spaß bei War Evening wünschen euch Pete...“ Sven: „und Sven! Ab geht die Post!“
In der Halle wird es stockdunkel. Die Fans werden langsam still. Dann schießen mehrere Laserstrahlen durch die Halle. Immer und immer wieder. Einige Fans scheinen zu ahnen was das bedeutet, denn sie fangen an zu jubeln. Dann plötzlich ein vereinzelter Laserschuß direkt auf die Rampe. Dort entsteht mit einer gewaltigen Explosion ein großes Loch im Boden. Dieses ist nach der Explosion umrandet von Feuer.
Sven: Was ist denn hier los? Pete: Ich habe keine Ahnung, mir ist gerade mein Herz in meine Hose gerutscht Sven: Wollen die, die GFCW abreißen, oder was?
Es ertönt eine tiefe Stimme und sagt langsam die Worte, die auch auf der Leinwand erscheinen:
Ein siegreiches Comeback!
Wieder Jubel von den Fans.
Die Stimme spricht weiter:
One Night only
Erneut mach die Stimme eine Pause und der der Jubel wird größer. Doch die Stimme spricht langsam weiter:
By any means neccessary!
Sven: Oh mein Gott, sind das etwa…
Mit dem letzten Wort ertönen wiederrum Laserschwerter unter großen Jubel in der Halle. Gleichzeig beginnt die Musik „The brood“. Als die ersten Synthie-Töne erklingen kommt plötzlich aus dem Loch in der Rampe ein helles Licht. Als das Schlagzeug einsetzt wissen nun auch alle Fans um wen es sich handelt und rasten förmlich aus. Denn aus dem Loch kommen unter großem Feuerwerk und riesigem Applaus 2 Personen aus dem Boden emporgefahren. Oben angekommen bewegen sich die Personen erstmal in die Mitte der Rampe. Als dann plötzlich das Licht an geht stehen tatsächlich General Davey Bulldog und Leutnant Shawn Bulldog salutierend auf der Rampe. Die Fans drehen richtig durch und vor lauter schreien hört fast die Musik nicht mehr!.
Pete: Ja sie sind es, unglaublich.
Als die Bulldogs die Arme runternahmen du langsam in Richtung Ring liefen meldete sich kurz der Ringsprecher:
„Meine Damen und Herren, begrüßen Sie mit mir die 3-fachen Tag Team Champions. The Brotherhood of Doom, The Solaris Devils the BROTHERS IN ARMS!!!!!!“
Wieder bricht tosender Applaus von den Rängen. Im Ring angekommen, salutieren die Bulldogs nochmal in alle Richtungen. Danach ziehen beide Ihre Mäntel und Mützen aus und lassen sich Mikrofone geben. Nachdem die Fans langsam ruhiger wurden begannen die Bulldogs.
Davey: Guten Abend Bochum. Fans: Guten Abend Sir! Davey: Nun, wir sind wieder da. Wisst Ihr auch warum? Fans: Yes Sir. Davey: Wir sollen heute jemandem eine Lektion erteilen. Fans: Yes Sir. Davey: Einer Person die manchmal den Mund zu voll nimmt! Fans: Yes Sir. Davey: Sollen wir es diesem Schnösel zeigen? Fans: Yes Sir. Davey: Aber…..! Fans: Aber? Davey: Lassen wir das mal für den Moment. Ihr alle habt sicherlich mitbekommen, was bei letztem Match passiert ist. Ich wurde leider so schwer verletzt, das es mir unmöglich ist in den Ring zu steigen.
Vereinzelte Buhrufe kommen aus den Fans.
Davey: Doch das ist nicht so schlimm, denn mein Bruder ist hier um diese Aufgabe zu tun. Und ich bitte Euch unterstützt Ihn wie ihr nur könnt. Schließlich war ER es der das entscheidende Match gewonnen hat, bzw. er das entschiedene Match für uns beendet hat! Und da er es geschafft hat, wird er das Match heute Abend bestreiten. Shawn: So ist es , Davey, ich werde heute Abend Robert Pride in den A****** treten und ihm zeigen was ein Bulldog drauf hat. Den Auftrag haben wir angenommen und wir werden ihn erfüllen
Shawn schaut kurz still in die Kamera.
Shawn: By any means neccessary.
Damit ertönt wieder die Musik der Bulldogs und beide verlassen nach einer großen Anzahl an Saluten den Ring und verlassen die Halle, allerdings nicht ohne mit vielen Fans abzuklatschen.
Pete: Und hier sind wir wieder in Bochum wo wir heute Abend hoffentlich wieder ein paar fantastische Matches sehen dürfen, doch zuvor geben wir ab an Tammy die mit einem neuen Interviewpartner schon wieder für uns bereitsteht.
Die Kamera schaltet zu Tammy, die freudestrahlend in einem eleganten schwarzen Kleid vor der Kamera steht. Im Hintergrund der typische Interviewbereich der GFCW und ihr jetziger Interviewpartner, aber lasen wir sie doch selbst sprechen.
Tammy: Danke Pete. Guten Abend liebe GFCW Galaxy auch von mir. Neben mir steht der selbsternannte Alkoholist Rob Gossler.
Rob steht in Wacken 2012 T-Shirt, schwarzer Jeansjacke,, rissiger halblanger Jeans und Militärboots vor ihr. In der Hand hält er wie üblich eine Bierdose.
Tammy: Guten Abend Rob. Wie geht es dir im Moment nach dem du nun wieder mit deiner Ex zusammen gekommen bist, nachdem sie dir einst so in den Rücken gefallen ist. Fällt es da nicht schwer wieder Vertrauen aufzubauen?
Rob reagiert verärgert. Er zieht die Augenbrauen zusammen und wäre Tammy am liebsten schon viel früher ins Wort gefallen. Wütend blafft er sie an.
Rob: Was heißt hier ich bin wieder mit meiner Ex zusammen?! Sie war nie meine Freundin sondern nur mein Betthäschen, also von Ex kann gar keine Rede sein! Ich hatte nur Mitleid mit ihr was ja hoffentlich in der letzten Show mehr als deutlich geworden ist, ich nehme sie nur vorrübergehend bei mir auf. Dalmi will für seinen komischen Gottheitsgefäßequatsch unbedingt Claudia Opfern und als sie mir Dies völlig aufgelöst erzählt hat, konnte ich einfach nicht Nein sagen und musste ihr helfen, tut mir Leid mein Herz ist halt auch nicht aus Stein. Obendrein werde ich daraus noch Profit schlagen können, denn Dalmi wird sicherlich alles dafür tun um sie wieder zu bekommen und so komme ich wieder an ein Match um die Intercontinental Championship. Man kann also sagen, eine Hand wäscht die andere.
Zufrieden blickt Rob beiläufig auf seine Fingernägel. Tammy ist davon etwas überrumpelt, über diese doch recht nüchterne Betrachtungsweise.
Tammy: Ah ok, so ist das also….naja und du hast da keine Angst, dass Dalmi sich rächen könnte?
Rob lächelt darüber amüsiert.
Rob: Oh, ich hoffe es sogar! Weißt du Tammy, ich nutze diese Wendungen der Geschehnisse auch für meine ganze eigene Rache an ihm und an der Junkie World Order. Nun da nicht nur er etwas hat was ich will, sondern auch ich etwas habe was er will, kann auch ich Forderungen stellen. Er wird gezwungen sein etwas zu unternehmen, will er nicht seinen Gürtel gegen mich riskieren. Ich kenne seine Tricks ja schon und bin darauf vorbereitet, soll er nur kommen.
Genüsslich ölt Rob nach dieser Aussage seinen Rachen mit dem Bier in seiner Hand. Tammy nimmt Robs Äußerungen nickend zur Kenntnis.
Tammy: Interessant, dann können wir uns ja auf einiges gefasst machen. Doch nun mal zu einer ganz anderen Frage. In einem Spot, der in der letzten Show das erste Mal ausgestrahlt wurde, betitelst du dich als Alkoholist, was hat das damit auf sich?
Robs Miene wird fester und er baut sich vor dem Mikro auf um seinen kommenden Worten noch mehr Eindruck zu verleihen.
Rob: Alkoholist bedeutet für mich, meine Loyalität zum Alkohol und zum Kampf. Ich trinke gern und viel Bier, ich benehme mich nicht immer wie man es gerne von mir hätte, sondern wie ich gerade Lust habe. Ich bin frei und stehe zur Freiheit, zum Kampf, zum Feiern und zum Alkoholismus, dass ist es was ich meine, das ist es was ich rüberbringen will, meine Ideale! Tammy: Verstehe…du hast dein heutiges Match gegen einen Rückkehrer, Rebel Called Hate, was dürfen wir da von dir erwarten, wie gehst du daran?
Rob nimmt noch einmal einen tiefen Schluck, bevor er seine Antwort kraftvoll ins Mikro wirft.
Rob: Tammy, jedes Match kann auf dem Weg zum Titel wichtig sein. Ich muss Top sein, ich muss der Beste sein, nur dann habe ich eine Chance, nur dann bekomme ich was ich will und wenn ich ein Match um die Intercontinental Championchip haben möchte, dann muss ich einfach jeden schlagen, egal ob es ein Zereo Killer, ein Jimmy Maxxx oder ein Rebel Called Hate ist. Ich muss sie alle niederringen, nur dann wird man von mir Notiz nehmen und ich werde sie alle niederringen. Alle die sich meinem Traum in den Weg stellen, werden platt gemacht. Dabei ist es völlig egal ob es der Loser vom Dienst oder der Godfather of Wrestling himself ist, es ist absolut egal.
Genauso ist es auch mit RCH. Ich geh da heute Abend raus und werde alles in meiner Macht stehende tun um ihn zu besiegen und wenn ich ihn besiegt habe und mich wieder erhebe, dann werdet ihr einmal mehr verstehen wer diesen Gürtel wirklich verdient hat. Tammy ist sichtlich beeindruckt von diesen Worten und lässt daher auch eine kleine Pause ehe sie wieder anfängt zu sprechen.
Tammy: Alles klar, dann bedanke ich mich ganz herzlich bei dir Rob und gebe ab.
Während Rob nach einem still nickenden Danke unauffällig aus dem Bild tritt, endet die Aufnahme mit einer strahlend lächelnden Tammy und das Bild fadet langsam aus.
Manchmal passieren Dinge, die einfach keinen Sinn ergeben.
Dinge, die einfach nicht geschehen sollen und nicht geschehen dürfen. Für den Mann der, mit einer Flasche Wasser in der Hand im Backstagebereich in Sicht kommt, ist es der Moment vor zwei Wochen, als er in der Ringmitte lag und benommen mitbekam, wie der Ringrichter dreimal auf die Matte klopfte. Der Pin zur Niederlage. Er verlor in seinem Debütmatch gegen Chris McFly Jr. Für einen Mann wie Dean Welkey ist dies nicht leicht zu verkraften, denn obwohl er eine absolute Witzfigur darstellt, ist sein Selbstbewusstsein nicht unbedingt so klein. Gerade auch, wenn man an die Ankündigungen vor dem Match gegen den Superstar des Independent Wrestlings zurückdenkt. Wie konnte er denn nur bitte verlieren?
Welkey seufzt und nimmt einen Schluck aus der Flasche, die er einfach zu Boden fallen lässt, als sie leer getrunken ist. Noch während man sich fragt, aus welchem Grund der langhaarige Neuzugang hier im Bild zu sehen ist und man sich schaudernd daran erinnert, dass ihm per Vertrag 30 Minuten Sendezeit zustehen, die er einfach mit Rumstehen einfordern könnte, gesellt sich eine weitere Person zu Welkey. Es ist die Interviewlegende, der Hall of Famer, der Mikrogott – Mäc Müll. Unser bebrillter Punching-Ball stellt sich vor Welkey auf, der ihn irgendwie gar nicht beachtet, sondern nur ausdruckslos nach vorne in die Kamera blickt. Dann bedeutet ihn der Mitglied der Gro Gock Gang seufzend mit dem Interview zu beginnen, zu dem er zugesagt hat.
MäcMüll: „Erstmal danke, Dean, dass du so kurzfristig zugesagt hast, mir einige Fragen zu beantworten.“
Ohne eine Wort starrt Welkey in die Leere. Fragend blickt Müll ihn an. Trotz seiner Erfahrung weiß er nun nicht so recht, wie er vorgehen soll.
Dean Welkey: „Gib mir einmal das Mikrofon, Mäc.“ MäcMüll: „Aber...-“
Drohend hebt Welkey einen Finger vor das Gesicht Mülls, wendet sich aber noch immer nicht zu ihm um.
Dean Welkey: „Mohammeds letzte Amtshandlung Vertrag Nr. 53: Wenn ich das Mikrofon fordere, muss man mir es geben, ansonsten ist eine Ersatzzahlung zu entrichten. GIB-MIR-DAS-MIC“.
In diesem Moment erfährt das Urgestein über den Knopf im Ohr, dass diese Regel wirklich existiert. Seufzend überlässt er also der Witzfigur das Mikrofon.
Dean Welkey: „Danke...“
Welkey atmet tief durch und scheucht dann Müll mit einer Handbewegung aus dem Bild. Ein Lächeln formt sich, als er seinen Arm hebt und eine wegwischende Geste macht.
Dean Welkey: „Sprechen wir nicht mehr über Mainz. Sprechen wir über Bochum! Sprechen wir über den Triumph der Gro Gock Gang über Kriss Dalmi und die ganz und gar ekelhafte Junkie World Order. Eine Ansammlung von Leuten, die in ihrer armseligen Verwirrung auf der Suche nach einer Göttin sind und dabei leider übersehen haben, dass der wahre Weg zum Triumph nicht über Fantasiegestalten, sondern über Talent, harte Arbeit und Begünstigungen von Mohammed führt.“
Ein breites Grinsen tut sich auf.
Eric: Oder man pinnt ihn einfach.
Und noch bevor Welkey der Kamera ein weiteres Rage-Comic-Gesicht präsentieren kann, schwenkt diese in Richtung der Stimme und nicht gerade überraschend, nachdem sein Name ja vor zwei Zeilen schon geschrieben steht, präsentiert sich der GFCW World Champion Eric Fletcher den Zuschauern und eben auch dem neuen Mitglied der GFCW. Ja an freien Tagen hat man eben Zeit dafür, sinnlos durch den Backstagebereich zu wandern und andere Leute zu ärgern. Und dass der Candy Man nahezu nichts lieber macht, außer vielleicht Mettbrötchen essen, dürfte mittlerweile bekannt sein. Mit abschätzigem Blick stellt sich der Poet nun vor seinen Gegenüber auf und rümpft die Nase. Er wirkt...nunja...nicht beeindruckt.
Eric: Aha, das ist jetzt also die große Entdeckung von unserem Vizepräsidenten? Naja...mein Erstaunen hält sich in Grenzen....
Dann atmet er einmal tief durch und setzt anschließend sogar ein leichtes Lächeln auf. Nicht gerade ernst gemeint, aber ok, er versteckt es gut.
Eric: ABER...als Champion will ich dich natürlich offiziell in der Liga begrüßen. Also Dan, willkommen in der GFCW und es tut mir Leid für dich, dass du gleich in deinen ersten beiden Matches böse die Fresse poliert bekommst.
Dean Welkey: „Ach? Eine Begrüßung also? Das kann sicherlich auch freundlicher ausfallen! Ich sollte in unserem Büro gleich einmal nachschauen, ob es nicht vielleicht eine letzte Amtshandlung Mohis gibt, die den Ablauf solch einer Begrüßung vorschreibt. Angst vor einem Strafgeld, mein Lieber?“
Seine Drohung scheint Fletcher aber nicht sonderlich zu beeindrucken. Zumindest nicht so, wie es Welkey erwartet hat. Also schüttelt dieser seinen Kopf und muss sich etwas Neues ausdenken.
Dean Welkey: „Dein Erstaunen hält sich also in Grenzen, hm? Stell dir vor, da kann ich bei dir gleich mitziehen. Würde dieses Stück Metall nicht an deinem Körper sein, hätte ich wohl glatt vergessen, wer unser Champion ist...“ Und spreche doch bitte nicht davon, dass man mir böse die Fresse poliert hätte, wenn ich gerade einmal KNAPP gegen einen der größten Namen verloren habe, den die Liga bietet? McFly war bislang doch noch nicht dein Gegner, oder? Also gehen wir mal aus, dass du auch verloren hättest. Daraus ergibt sich...
Er täuscht vor, dass er nachdenken würde. Im Stile der Trickfilmfigur "Wickie" schnippst er mit dem Finger, als er die Antwort gefunden hat.
Dean Welkey: „WIR SIND GENAU GLEICH GUT! Ja, Eric, das sind wir. Solange du McFly nicht besiegt hast, sind wir gleich gut! Wie ich heute auch damit beweisen werde, dass ich Dalmi mindestens genauso schnell besiegen werde, wie du es geschafft hast.“
Eric: Also Selbstvertrauen hast du ja anscheinend. Aus dir kann echt was werden. Aber warte mal...wir sind gleich gut, NUR weil ich den Junior noch nicht eingestampft habe? Ok du bist neu hier, du kannst das noch nicht wissen...aber nach der Show, wenn du wieder einigermaßen deinen Körper bewegen kannst, dann klapp doch einfach mal deinen Laptop auf, öffne Firefox, öffne google, tippe Eric Fletcher ein, klick auf Suche und dann schau dir doch einmal, mit wem ich schon alles den Boden gewischt habe. Und wenn du deinen Mund vor Erstaunen dann wieder zubekommst, dann fang an zu trainieren. Denn das ist noch ein weeeeeeeeeeiter Weg, bis du auf meiner Stufe stehst.
Welkey will gerade wieder kontern, doch noch bevor er mit Luft holen fertig ist, fährt Fletcher schon fort.
Eric: Und um gleich deine beiden Fragen zu beantworten. Ja, ein Sieg heute wäre schonmal ein verdammt guter Anfang....und ja, du kannst auch den Internet Explorer nutzen.
Abwinken von Welkey.
Dean Welkey: „Das mit dem Internet kann ich auch lassen. Ich denke einfach daran, was ich von dir mitbekommen habe, als ich die Liga noch vor dem Fernseher verfolgt habe. Und da war dieser Eric Fletcher jahrelang im Nirgendwo verschwunden. Eine Witzfigur im Team mit einer anderen Witzfigur namens Bala und einem Schwein. Du hast dich jahrelang zurückentwickelt - vom einst hoffnungsvollen J.T.K. Bruder zu einem Pausenclown. Dann entdeckst für genau ein Match dein Talent wieder und gewinnst eine Battle Royal...und schon haben die hirnlosen Zuschauer wieder vergessen, dass du nicht ein würdiger Champion, sondern fast schon eine Parodie bist.“
Sein grinsenden Gesicht kommt näher an den Titelträger ran.
Dean Welkey: „Was macht dich also so viel besser, Eric? Ich habe in meinem ersten Match knapp gegen einen dreifachen World-Champion verloren...da wärst du als Glückschampion nicht weiter als ein kleines Hühnchen, was ich rupfen muss.“
Die selbstbewussten Aussagen Fletchers lassen Welkey nicht zurückstecken. Sein Lächeln wird nur noch herablassender, noch kampfeslustiger.
Dean Welkey: „Da freue ich mich drauf, Eric. Und wenn es dir wirklich, durch einen glücklichen Umstand, gelingen sollte, Chris McFly im Gegensatz zu mir zu besiegen. Dann, ja aber nur dann, ist es vielleicht gar nicht so unwahrscheinlich, dass wir uns in Zukunft einmal selbst im Ring begegnen, wo du dann selbst erfahren darfst, dass diese Entdeckung Mohammeds doch etwas besser ist, als du vermutest...“
Und damit setzt er schnellen Schrittes an und geht an Eric Fletcher vorbei, welcher ihm nicht einmal hinterherschaut. Doch dann...bleibt Welkey stehen. Und geht nochmal zurück. Er blickt den Champion noch einmal an. Dann läuft er erneut an Fletcher vorbei...und rempelt ihn diesmal dabei an (!!!). Kaum ist er aus dem Bild verschwunden, hört man noch lautes Gejubel, als hätte er gerade Olympia-Gold gewonnen, dann fadet das Bild aus.
Die Kameras schalten in den Ring der GFCW, mitten in der Stadthalle in Bochum. Dort steht der Hall of Famer Mac Müll und wartet auf den Mann, der ihm bei der letzten Show ein Interview versprochen hat.
Pete:“So nun warten wir auf Jimmy Maxxx und seine Erklärungen für seine Handlungen“ Sven:“Wen interessiert den das wirklich noch?“ Mac Müll:“Meine Damen und Herren, liebe GFCW Fans. Bei der letzten Show hat er es angekündigt und nun ist er hier. Bitte begrüßen sie zum Interview, Jimmy Maxxx!!!“
Und da startet ein neuer Song. Von der Band Survivor das bekannte Lied, Eye of the Tiger.
Rising
up, back on the street
Da kommt auch Jimmy hinter dem Vorhang hervor, aber nicht der Jimmy den wir die ganzen Jahre kannten. Die langen Haare sind weg und einer kurzen und gestylten Frisur gewichen, mit einer blonden Strähne darin. Auf dem T-Shirt seines Straßenoutfits, das er heute trägt, prangert der Kopf eines Tigers. Da Jimmy heute nicht im Ring antritt, ist er als Privatperson vor Ort.
So
many times it happens too fast
Er geht die Treppe am Ring rauf und steht auf dem Apron. Durch seine Sonnenbrille, blickt er in die Runde der Stadthalle. Er wirkt ruhig und gelassen, alles andere als aufgeregt. Total entspannt geht er durch die Seile in den Ring zu Mac.
It's
the eye of the tiger
Dann wird die Musik leiser und der im Gegensatz zu früher doch etwas mehr durchgestylte Maxxx stellt sich neben den bekanntesten Interviewer im Wrestling Buisness. Dieser, steht schon die ganze Zeit mit offenem Mund und schockierten Gesicht da, während Jimmy sich neben ihm gerade ruhig aber kalt, ohne jegliche Emotion aufstellt. Als Mac sich etwas gefangen hat, über dieses wunderliche äußere von Maxxx, nimmt er das Mikrofon hoch.
Mac Müll:“Jimmy, seid einiger Zeit gibst du dich anders, anders als wir dich jemals hier in der GFCW erlebt haben. Und dein neues Aussehen, unterstreicht diesen Eindruck. Wie kommt es zu dieser Wandlung?“ Jimmy Maxxx:“Es ist einfach Mac, wie sagte schon ein großartiger Texaner? Es ist Zeit erwachsen zu werden! Es ist Zeit, weiterzugehen und nach vorne zu schauen. Mac, die Hardcore Ikone, das war eine schöne Zeit. Sie hat mich weit gebracht und ich werde auch immer irgendwie die Hardcore Ikone sein. Doch genau wie meine Duelle um die Titel, meine Drogenphase und mein Hass auf Robert Breads, liegt das nun in der Vergangenheit. Den diese, kann ich nunmal nicht mehr ändern, sie ist vorbei. Es wird Zeit, in die Zukunft zu schauen und neue Wege einzuschlagen. Seien wir ehrlich Mac, wen diese Liga etwas zurzeit nicht brauchen kann, dann noch einen Typen der hier im Ring steht und wieder und wieder und wieder erzählt, was er alles haben sollte und wie scheiße diese Liga und die Wrestler sind. Zurzeit Mac, ist nicht die Zeit für Maxxx um an sich selbst zu denken. Nein, sondern an diese Liga. Die Liga, die für immer ins Leben von Jimmy Maxxx gebrannt sein wird. Hier bin ich geboren und hier werde ich auch irgendwann untergehen Mac. Das Four Way Match beim Pay Per View hat mir etwas klar gemacht, das ein Match wie dieses mit einem Sieger wie Dalmi kein Verlust sein muss für mich. Ich bin vielleicht nicht der World Champion, doch bin ich trotzdem ein Name in dieser Liga. Und wen ich diesen Namen nutzen kann, um Wrestler wie Kriss Dalmi oder andere junge Talente an die Spitze zu holen, dann ist das so und ich bin damit zufrieden. Weisst du, es geht hier nicht darum, ob ich Leute wie Dalmi oder Fletcher mag oder mit ihnen einer Meinung bin. Sondern es geht darum, das sie nunmal einfach verdammt gute Wrestler sind und zurecht Champions. Und eines kann ich dir sagen Mac, ich stand mit Dalmi im Ring und der Typ wird verdammt lange Intercontinental Champion sein.“ Mac Müll:“Doch warum hast du dann den World Champion Eric Fletcher herausgefordert? Findest du, du hast dieses Match verdient? Und das du Fletcher besiegen kannst beim Pay Per View Brainwashed?“ Jimmy Maxxx:“Ob ich das Match verdient habe? Ein klares nein! Ich meine Mac, ich habe alle meine wichtigen Matches verloren. Dort hinten sind genug Jungs, die erfolgreicher waren als ich und die sich einen Namen gemacht haben. Und defenitiv werden diese auch nach mir nach dem großen Stern greifen und es mehr verdient haben als ich. Doch Mac du musst verstehen, ich wollte bei der War Evening Show, bei der ich Fletcher herausforderte, einfach nur ein paar Minuten mit den Fans. Ich wollte bevor ich eine längere Pause antrete, mich mit den Fans und der GFCW aussprechen. Doch der Candy Man kam herraus und wollte wie immer eine Farce aus mir und meiner Karriere machen. Ich wollte ihn ignorieren und nur mein Ding durchziehen. Doch Fletcher hat so lange meine Knöpfe gedrückt, bis ich einfach für mich einstehen musste. Alles was ich wollte, was Fletcher zu zeigen, das Leute wie er, egal wie erfolgreich sie sind, nicht einen Freifahrtschein in dieser Liga haben.“ Mac Müll:“Und deswegen denkst du, das du ihn besiegen kannst um den Titel?“ Jimmy Maxxx:“Nein das denke ich nicht. Und ganz ehrlich, ist das alles was zählt? Für mich nicht mehr. Den ich weiß das egal was bei Brainwashed passiert, ich werde der Sieger sein. Der Moralische Sieger. Der Candy Man kann sein Ding machen, kann seine Witze reissen und alles ganz easy sehen, wie er das will. Ich bin nicht hier, um die Leute zu ändern oder die anderen Wrestler zu beeindrucken. Sondern um das richtige für die GFCW zu tun. Und ich bin jetzt schon der Gewinner, den ich weiß das am Ende von Brainwashed, egal wer den World Title um die Hüfte trägt, er hat es verdient. Und das ist es was diese Liga braucht, einen Mann der sie führt!“ Mac Müll:“Was meinst du damit, einen Mann der sie führt?“ Jimmy Maxxx:“Mac, du musst verstehen, ich bin auf der ganzen Welt für verschiedene Ligen unterwegs. Und überall wo ich auftrete, höre ich die gleichen Dinge. Das die GFCW nur noch ein Schatten ihrer selbst ist, ein Haufen von verrückten Chaoten, die nicht wissen was sie tun. Und genau deswegen, habe ich mein eigenes Ego an der Tür gelassen und will helfen diese Vorurteile zu bekämpfen. Ich will der GFCW den Glanz wiedergeben, den sie einst hatte. Und wen das bedeutet, das ich neue Stars aufbaue mit meinem Ruf und meinen Fähigkeiten? Dann tue ich das gerne. Den ich bin anderer Meinung als diese Leute Mac, ich finde das wir hier in der GFCW eine Sammlung der besten Wrestler der Welt haben. Auch wen ich nicht mit allen einer Meinung bin oder immer gut finde was sie tun, den darum geht es hier nicht. Das hier ist kein Freundewettbewerb auf Facebook, sondern hier geht es um Wrestling. Und so bekloppt der eine oder andere hier in der GFCW auch sein mag, sie sind und bleiben einfach großartige Wrestler. Wie unsere aktuellen Chamions beweisen. Doch bei all dem Spaß und Blödsinn der alle diese Fans vor den Fernseher und in die Hallen holt, ist mir eines wichtig bei Brainwashed. Und das ist das egal wieviel lustige und verrückte Gesichten man erlebt, wen man der World Champion ist, muss man über sowas stehen. Den man repräsentiert die GFCW auf der ganzen Welt. Und alles was ich will, ist das nach allen krummen Dingern mit gefälschten Verträgen, mit Sex und Peniswitzen, den Legenden aus alten Tagen oder den Aprilscherzen, das Fletcher und ich etwas beweisen. Und das ist, das der Champion nicht darin entschieden wird, wer hier besser reden kann. Sondern, das der bessere Wrestler im Ring seinen Gegner schultert, eins, zwei, drei! Schau mich an Candy Man, schau in die Augen des Tigers und wisse, bei Brainwashed kommt deine größte Herausforderung. Und wen du diese bestehst, werde ich dich gerne als würdigen World Heavyweight Champion von German Fantasy Championship Wrestling anerkennen!“
Und dann verlässt er den Ring zu Eye of the Tiger.
Die Kamera wandert durch den eher düster anmutenden Backstagebereich. Von Weitem sind aufgebrachte, doch bemüht leise Stimmen zu vernehmen und je näher die Kamera dieser Stimmquelle kommt um so langsamer und behutsamer scheint sie sich dem Geschehen zu nähern, denn sie muss leise sein. Langsam an dem Metallpfosten vorbei, aufpassen, jetzt nicht über das Kabel stolpern und dann hinter das Regal und blos nicht irgendwo gegen stoßen….puh geschafft. Nun die Linse ausrichten, genau zwischen die Regalplatten und schon stehen wir genau richtig mit perfektem Blick auf etwas was wohl beide Protagonisten lieber nicht in die Öffentlichkeit tragen würden wollen. Vor uns sehen wir Norman und Rob Gossler , letzterer mit dem Rücken zur Wand, ein angeheiztes Gespräch führen, in dem Norman unablässig auf seinen älteren Bruder einredet. Hören wir mal rein:
Norman: …….bist du eigentlich völlig benebelt?!Wohnt da oben noch jemand?
Um seine Aussage zu verdeutlichen, pocht Norman leicht gegen Robs Kopf.
Ausgerechnet mit Der?
Rob ist auf diese heftigen Reaktionen seines Bruders hin, kleinlaut und fast schon verschüchtert versucht er sich flüsternd zu verteidigen.
Rob: Die Sache hat sich geändert, Claudia hat nun eingesehen was Dalmi für ein übler Typ ist, sie brauch nun meine, unsere Hilfe, sonst wird Dalmi sie in seinem Wahn hinrichten.
Norman schüttelt entsetzt den Kopf und pocht Rob gegen die Schulter.
Norman: Und das Glaubst du ihr?! Hey Rob, wach auf! Diese Frau hat dir nicht nur den Titel gekostet, sie hat dich auch fast tot schlagen lassen. Erst Pride, dann Dalmi und nun kommt sie nach allem wieder zu dir und du öffnest ihr sogar noch Tür und Tor, sag mal geht’s noch?! Rob: Ich öffne ihr nicht Tür und Tor! Ich beschütze sie nur solange bis Dalmi besiegt im Staub liegt, ich den Intercontinental Gürtel in der Hand halte und die Gefahr gebannt ist, nichts weiter. Danach gehen wir wieder getrennte Wege und ich werde sie wieder aus meinem Leben verbannen. Norman: Wenn es dann dafür nicht schon zu spät ist! Du weißt, dieses Weib ist zu Allem fähig! Rob: Was hätte ich denn tun sollen Norman! Du hättest sie sehen sollen. Sie stand heulend vor mir in der Tür. Ich konnte nicht ablehnen, sie braucht mich. Norman: Wie wär es mit Nein sagen gewesen und von so einer schmieren Komödie mit ein paar Tränchen lässt du dich beeindrucken? Dass ist doch alles wieder ein mieser Trick von ihr, der für dich wieder ein ganz böses Ende nimmt! Rob: Norman bitte, ich werde sie nur bis zum PPV beschützten und danach werde ich sie in den Windschießen und bis es soweit ist werde ich auf Distanz gehen und mich bestens schützen, das Verspreche ich!
Norman gibt nun säufzend auf und hält nun schützend die freien Hände vor sich um nicht selbst in den für ihn vorhandenen imaginären Strudel von Unheil hineingesogen zu werden, als er zurücktritt.
Norman: Wie du meinst Rob….aber wenn du schwer verletzt wieder Krankenhaus erwachst, unfähig auch nur den Löffel zum Schlürfen der Suppe zu halten…sag nicht ich hätte dich nicht gewarnt.
Damit verlässt Norman nun kopfschüttelnd das Geschehen und lässt Rob verdutzt und wortlos zurück. Dies ist auch der Moment, indem es für die Kamera keinen weiteren Grund zu geben scheint weiter zu filmen und so wechselt das Bild zur nächsten Szene.
Die Kamera befindet sich nun im Interviewbereich bei MacMüll. Er sitzt schon bereit für das nächste Interview. Neben ihm stehen 2 leere Stühle.
MacMüll: Herzlich willkommen, meine Damen und Herren, zum Interview mit einem derzeit pausierendem Tag Team. Sie waren 3 mal GFCW Tag Team Champions. Die Brothers in Arms.
In diesem Moment treten Davey und Shawn in Bild und reichen MacMüll die Hand und setzten sich in die leeren Stühle.
Davey: Danke Mac, für die freundliche Begrüßung. MacMüll: Es ist mir eine Ehre, General. Als erstes aber mal die Frage wie geht es Ihnen? Davey: Danke der Nachfrage. Es geht mir, bzw. uns eigentlich gut. Sicherlich ist mein Rücken noch sehr angeschlagen, aber das ist nun mal so und nicht änderbar. Aber unter diesen Umständen geht es mir gut. MacMüll: Das hört sich doch gut an. Sie feiern heute ein „One-night-only“-Comeback. Warum nur für heute Nacht? Ich behaupte mal Ihre Fans würden Sie gerne wieder etwas länger in der GFCW sehen. Davey: Ja das mag wohl sein, aber es ist nun mal so, das Shawn und ich eben auch andere Aufgaben und Aufträge haben, daher war es für uns immer zeitlich sehr schwer in der GFCW standesgemäß aktiv zu sein. Dies hat sich leider im Moment nicht geändert. Dazu kommt natürlich noch meine Verletzung die sicherlich noch sehr lange Zeit heilen muss. Und selbst dann ist es fraglich, ob ich je wieder in den Ring steigen kann. Aus diesen Gründen werden unsere Fans es sicherlich verstehen, dass wir in Zukunft auch weiterhin nicht mehr im Wrestling zu sehen sein werden. MacMüll: Das ist verständlich, aber, wenn ich das so sagen darf, trotzdem schade. Was ist denn genau verletzt und wie beeinträchtigt Sie das wenn Sie weiter kämpfen würden? Davey: Es sind 3 Wirbel angebrochen, diese werden durch diverse Platten und Schrauben im Moment zusammengehalten, bis die Wirbel wieder komplett verwachsen sind. Da es nun schon eine Weile her ist als das passierte, ist dieser Prozess so gut wie zu Ende. Was die Beeinträchtigung angeht, so kann ich mich eigentlich frei bewegen und alles machen. Allerdings ist die Belastung auf den Rücken beim Wrestling enorm, vor allem das „Drauffallen“ geht ja sehr auf den Rücken, und da liegt eben die Gefahr! MacMüll: Ok das verstehe. Wünsche Ihnen auf diesem Weg weiterhin gute Besserung. Davey: Danke schön! MacMüll: Shawn, Sie treten heute als Überraschungsgegner gegen Robert Pride an. Wie kommt das? Shawn: Naja, Mr. Booker rief bei meinem Bruder an und fragt ob dieser wieder kämpfen könne. Da, wie Sie ja wissen, Davey eben nicht kann, habe ich mich angeboten. Sicherlich ist Davey des besseren und erfahrenen Wrestler, das steht außer Frage, aber ich konnte in unserer Aktiven Zeit viel von ihm lernen tue es immer noch. Daher war es für mich auch klar, dass ich diesen Auftrag übernehme! MacMüll: Entschuldigung, wenn ich kurz dazwischen gehe, aber sie reden immer vom Auftrag. Was meinen Sie damit? Davey: Nun ja, Mac, wir sind Söldner, uns ruft man, wenn man spezielle Aufgaben hat. Wenn die Bezahlung stimmt, greifen wir an. Wir fragen nicht nach Sinn und Grund. Das ist nicht unser Job. MacMüll: Ok, vielen Dank für dieses interessante Interview. Danke General Davey Bulldog und Danke Leutnant Shawn Bulldog. Davey: Gerne MacMüll. Bis bald. Shawn: Kein Problem MacMüll. Und Pride, zieh dich warm an!!!!!!!!
Damit schaltet dsie Kamera im Interviewbereich ab.
Kriss Dalmi. Ein Individuum das immer mehr dem Wahnsinn anheim gefallen ist. So lächerlich der Name für Einige noch immer klang, AstroHappy zersetzte seinen Verstand kontinuierlich. Die neusten Blüten des Wahns trieb das dämonische Elixier in der Phoenix-Halle in Mainz, wo man den Serben das letzte Mal sah. Dort konnte man beobachten, wie er nach seiner Niederlage gegen den GFCW Heavyweight Champion Eric Fletcher, einen seiner treuen J.W.O.-Akolythen zu einem „Märtyrer“ machte, indem er ihn von seinen Kollegen zu einer unbeweglichen, blutigen Masse zusammenschlug. Diese Opferung, dieses Ritual, vollzog er mit absoluter Überzeugung, den reinsten Absichten. Doch war das aufgrund einer spontanen Eingebung? Hat wie schon oftmals zuvor seine Herrin in seinen Träumen zu ihm gesprochen und es ihm befohlen? Oder plante er diesen Schritt von langer Hand? Sein letztes Auftreten bei War Evening machte ihn unberechenbar. Von nun an, musste man in jedem Moment damit rechnen, dass der zerstörerische Irrsinn aus Kriss Dalmi hervorbrach. Vielleicht auch in diesem Augenblick?
Der wahnsinnige Prophet marschiert durch den Backstagebereich, dabei wird er freilich auch von seinen unterwürfigen Akolythen begleitet. Es fällt sofort auf, dass die J.W.O. im Vergleich zur letzten Sendung geschrumpft ist, zählte Destroyer mit seiner Körpergroße doch zu den imposanteren Gestalten in der J.W.O. Aber selbst ohne Destroyers Gegenwart ist der Anblick dieser Vereinigung nach wie vor in gewisser Weise Ehrfurcht einflößend. Es ist nicht bloß das einheitliche Auftreten der unheiligen Zusammenkunft, es sind auch die erkennbaren Auswirkungen von Dalmis Kontrollmethoden bei seinen Akolythen. Abwesender Blick, zombiehafter Gang, vollkommene Stille. Kriss Dalmi scheint dagegen gerade einen seiner wachen Momente zu haben. Jeden kleinen Winkel dieses weiträumigen Betonverlieses suchen seine Augen ab und jede Tür, die er passiert, öffnet er, auf der Suche nach seinem menschlichen Gefäß. Claudia musste hier irgendwo sein. Denn zu Hause war sie nicht und wie sich bei der letzten War Evening-Ausgabe herausstellte, gewährte nun Rob Gossler höchst persönlich ihr Zuflucht. Es war in dem Sinne eine große Torheit Claudia überhaupt gehen zu lassen. Es war die Arroganz eines Eingeweihten, dessen Visionen des unabwendbaren Endes ihn dazu verleiteten, unvorsichtig zu handeln. Und nun musste er den Preis dafür zahlen.
Dann stoppt der Führer der J.W.O. plötzlich. Ein Getränkeautomat. An sich nichts Besonderes aber… sind das Beine, die da hinter dem Automaten hervorkommen? Tatsächlich, filigrane, glatte Beine von einer Person, die scheinbar hinter dem Automaten sitzt und deren Oberkörper durch das massive Gerät verdeckt wird. Konnte das etwa Claudia sein? Ein düsteres Schmunzeln überkommt den Serben und er setzt seinen Marsch fort, um diese Theorie sogleich zu verifizieren.
Doch der
Anführer der J.W.O. wird bitter enttäuscht. Vor ihm
erhebt sich ein Mischwesen aus Mann und Frau. Der ewig sterbende
Phönix, namens Hate, erhebt sich und bleckt seine Zähne.
Betucht von einem schwarzen Männerrock und einem kurzen
Shirt. All die Narben die Heroinspritzen bei Hate hinterließen
sind sichtbar, all die Narben welche stumpfe Rasierklingen auf
seinen Unterarmen hinterlassen haben.
Bei der
Erwähnung von „Serbia“ blitzen Kriss Dalmis
Augen auf. Es ist schwierig auszumachen, ob und welche Emotionen
da für eine Sekunde aus dem Inneren des Serben hochgekommen
sind. Kurioserweise ist diese Verstörung, welche bloß
den Bruchteil einer Sekunde hielt, der bis eben noch scheinbar
geistig abwesenden Gefolgschaft Dalmis nicht verborgen geblieben.
Sie alle fokussieren ihre Blicke auf den Rebellen, wollen auf
Hate zustürmen, doch Dalmi stoppt sie mit einer
Handbewegung. Er will dieses seltsame Wrack anhören...
vielleicht weil er weiß wen, oder sagen wir lieber WAS er
da vor sich hat. Die Maske des falschen Edelmutes erfüllt
die Gesichtszüge des Sektierers erneut.
Wie um seine Aussage zu unterstreichen mustert Hate die drei Akolythen neben ihrem Anführer eindringlich. Auch Kriss Dalmi folgt diesen Blicken und betrachtet seine Entourage, um mit seinen Augen kurz darauf wieder bei seinem Gegenüber zu landen. Die Mundwinkel des Serben formen ein Lächeln.
Kriss: „Erstaunlich! Es kommt mir fast so vor, als hättest du diese Dinge auch gesehen, denn deine Worte wirken so vertraut. Nichtsdestotrotz liegst du mit deinen Annahmen falsch. Ich habe das Leid schon längst hinter mir gelassen, weil ich erkannt habe, dass diese Gefühle, genau wie alles andere Menschliche, in der neuen Welt nichtig sein werden. Meine Herrin hat mir Visionen gezeigt in der alles, was heute noch da ist, morgen keine Bedeutung haben wird. Ihr Flüstern in meinen Träumen, es war da. Jede einzelne Silbe davon habe ich aufgenommen. Die, die in der unendlichen Schwärze thront existiert. Auch sie haben das erkannt!“
Mit der offenen Handfläche deutet er zu den Akolythen.
Kriss: „Sie sind aus freien Stücken hier, um die allumfassende Umwälzung zu sehen und gerettet zu werden. Sie glauben!“
Der Blick des wahnsinnigen Propheten fällt auf die malträtierten Arme des Rebellen, auf die zahlreichen Narben und Einstichlöcher.
Kriss: „Diese Arme erzählen Geschichten, sie zeigen mir, dass du dich der weltlichen Ignoranz nicht hingegeben hast. Gleichzeitig bin ich aber verwundert, dass du wie all diese anderen Schafe ihre Macht leugnest, dass du das baldige Ende allen Lebens noch nicht erkannt hast. Diese Narben sagen mir, dass du schließlich nicht sonderlich daran hängst.“
Hate fängt
lauthals an zu lachen, er umklammert Dalmis Nacken um ihm tief in
die Augen zu schauen. Eine aggressive Geste, die Dalmi versteht.
Deswegen erhebt er erneut die Hand, damit seine Handlanger nicht
dazwischengehen.
Hate dreht
sich plötzlich um und geht von Dalmi weg, doch er dreht sich
noch einmal kurz um und schaut Dalmi tief in die Augen.
Und dann ist er verschwunden. Zurück bleibt Kriss Dalmi mit seiner Anhängerschaft und in diesem Augenblick sieht man wahrscheinlich einen Ausdruck im Gesicht des Oberjunkies, den man als geneigter GFCW-Zuschauer so noch nicht gesehen hat: Verwirrung! In der Tat, die pure Konfusion ist ihm deutlich anzusehen. Hat es Rebel called Hate vielleicht als Erster überhaupt geschafft durch den wabernden Nebel aus AstroHappy, der seinen Verstand umgibt, durchzudringen? Der Serbe setzt einen finsteren Blick auf, die scheinbare Erkenntnis hat ihn merklich verunsichert.
Kriss: „Auch du wirst ihre Macht bald anerkennen, du wirst mit all diesen anderen Schafen untergehen…“
Als diese Worte gesprochen sind, setzt Kriss Dalmi seine Suche nach Claudia fort.
Die Kamera schaltet in den Backstagebereich, durch die gerade Rob Gossler seine Umkleide verlässt und sich auf dem Weg zur Halle macht. Letzte Lockerungsübungen, Stiefel festziehen, sitzt die Hose auch richtig? Liegen die Handschuhe bequem? Alles reine Routine für den Alkoholist, der nun nicht gerade eins seiner ersten Matches hier in dieser Liga bestreitet, dennoch scheint er abgelenkt, geradezu nervös, irgendetwas scheint nicht zu stimmen, dass sieht man ihm ganz deutlich an. Auf dem Weg zum Ring streicht er sich immer wieder durchs Gesicht, schnaubt durch, so als würden ihm diese paar Meter bis zur Halle schon enorme Anstrengungen abverlangen. Er hält sogar zwischen durch an und starrt zu Boden, bevor er wieder einen Schritt vor den anderen setzt. Nun mag man sich vielleicht fragen, hat er Lampenfieber? Hat er Angst vor seinem heutigen Gegner Rebel Called Hate oder Kris Dalmis Rache? oder ist ihm einfach nur schlecht? Am wahrscheinlichsten ist jedoch, dass ihm der Streit mit seinem Bruder noch in den Knochen sitzt. Er steht nun kurz vor seinem Match gegen den Rückkehrer und dass wird kein leichtes sein, sein Gegner ist erfahrener, hat mehr in diesem Buisness erlebt und ist schon des Öfteren Champion in anderen Liegen gewesen, Rob dagegen kennt nur seine eigene, die GFCW und auf seinem Weg zum Titel kann jedes Match entscheidend sein. Diese Belastung nun ohne den Rückhalt eines vertrauten Familienmitgliedes wie seines Bruders durchstehen zu müssen, kann ein schon verständlicherweise sehr aus der Fassung bringen. Rob biegt um die Ecke und befindet sich nun in einer kleinen Vorhalle, vor dem Ausgang zur Arena und was er nun erblickt dürfte ihn nicht gerade beruhigen. Dort neben dem Mitarbeiter, der Rob gleich das Signal zum Eintreten in die Halle geben wird, steht nämlich sein ehemaliges One Night Stand. Claudia steht strahlend vor dem Eingang. Im schwarzen Minirock und schwarzen Boots, die schwarzen Haare hochgegelt, Die Augen dunkel geschminkt, fällt sie dem völlig verwunderten Hamburger in die Arme.
Claudia: Hallo Rob, ich bin ja so froh dich zu sehen.
Sie drückt sich ganz fest an ihn.
Claudia: Du musst auf mich aufpassen und immer bei mir sein.
Doch Rob ist immer noch völlig geschockt von dem plötzlichen Auftreten der Frau, die in diesem Moment, in diesem Teil des Gebäudes ja nun wirklich nichts zu suchen hat. Dem entsprechend stammelt er auch los.
Rob:…was machst du hier?
Claudia strahlt Rob wie eine Vierjährige vor einem rosa Pony an.
Claudia: Du Dummerchen….ich bin dein neues Valet.
Rob fällt aus allen noch unter ihm befindliche Wolken und weiß überhaupt nicht wie er darauf reagieren soll. Entsetzt schaut er die zu recht gemachte Frau mit den glitzernden Augen unter seinem Kopf an und stammelt unkontrolliert drauf los.
Rob: Bitte…was?
Claudia lacht vergnügt hinter ihrem strahlend weißen Lächeln auf, während sie Rob immer noch gebannt mit starrem frohen Blick wie eine Puppe fixiert.
Claudia: So bin ich noch näher bei dir und du kannst mich noch besser beschützten...
Rob öffnet erneut denn Mund und versucht etwas heraus zu bringen doch die Worte bleiben ihm im Hals stecken, selbst das Klopfen auf die Brust hilft ihm da nicht. Doch für weiter Versuche seine Sprache wieder zu finden bleibt Rob nun auch keine Zeit mehr, denn schon gibt der Angestellte das Signal und schiebt ihn zusammen mit Claudia auf den Entrance. The Show must go on!
Da ist sie wieder, die rechte Hand des Champions, Eric Fletcher. Und bevor man sich nun lange Gedanken macht, auf wen denn diese mittelmäßige Metapher zutrifft, dem sei gesagt, das es keine Metapher ist. Nein, es ist tatsächlich ganz simpel und trivial nur die rechte Hand des Poeten, die hier auf- und abwärts durch die Luft manövriert wird aus einem ganz speziellen Grund. Und zwar um einmal mehr ein Mettbrötchen zwischen Fletchers Kiefer verschwinden zu lassen. Und auch wenn man im Gehen nicht essen sollte, Eric ist ein Rebell und macht es trotzdem. Heute kann er seinen Körper ja ruhig auf diese Art terrorisieren, ein Match hat er ohnehin nicht.
Und so läuft er nun selig wie das jüngste Mitglied einer Schafherde durch den Gang, zurück zu seiner Kabine, um die Show weiter zu beobachten, als das passiert, was passieren muss, damit eine solche Szene nicht komplett unnötig wirkt. Er begegnet jemandem. Zumindest einseitig, soll heißen, Eric sieht diese Person bereits auf sich zulaufen, eben diese hält aber den Kopf gesenkt und hat nicht die geringste Ahnung davon, dass sie gleich eine Nahtoderfahrung haben wird. Denn Fletcher setzt sein hinterhältigstes Grinsen auf, schaut kurz auf sein Mettbrötchen, nickt diesem sinnloserweise zu und dann ist mal wieder Flugstunde angesagt. Eric schwingt den Arm nach hinten, schleudert ihn wieder nach vorn und hat Glück, dass der Gürtel dennoch auf seiner Schulter bleibt. Und Bingo, der Kopf des Herannahenden wird perfekt getroffen, an Eric ist ein Pitcher verloren gegangen.
Eric: Na Mäxle? Warst du nun in der letzten Show zufrieden mit mir oder bin ich dir immer noch zu albern, weil ich gegen dieses Comedy-Match gegen Corps Nibilis hatte?
Der Berliner setzt seine Sonnenbrille kurz ab, wischt sich die Mettreste von den Gläsern und aus seinen kurzen gefärbten Haaren. Dann setzt er sich in aller Ruhe wieder die Sonnenbrille auf und schaut in Richtung des World Champions.
Jimmy Maxxx:“Hey Fletcher, es ist auch schön dich zu sehen Champ… Was machst du hier? Nichts zu tun?“
In aller Ruhe geht er auf den Candy Man zu und stellt sich vor diesen. Mit den Händen in den Taschen seiner schwarzen Levis Jeans und seinem T-Shirt auf dem ein Tigerkopf zu sehen ist, steht er vor dem World Champion und wirkt alles andere als angeregt, sich auf die Kopfspielchen des Candy Man einzulassen. Das ist für den Poeten allerdings noch lange kein Grund, diese nicht dennoch zu versuchen. Und so streckt er Maxxx prompt den Kopf entgegen, legt diesen ein wenig schief und zieht eine Augenbraue hoch.
Eric: Auch?
Kurzes Auflachen, dann geht der Kopf zurück in eine normale Position, zumindest für eine Millisekunde. Dann wird er sofort mit einem Lächeln geschüttelt.
Eric: Ich habe nie gesagt, dass es schön ist dich zu sehen. Ehrlich gesagt, könnte ich mir Millionen schönere Dinge vorstellen, von entspannten Sonntagen, über Mettbrötchen, bis hin zu Lungenkrebs. Ist alles angenehmer, als dir zu begegnen, aber naja was soll's. Denn ja...ich habe nichts zu tun. Chefchen wollte mir eben frei geben, nach meinem Match in der letzten Show. Zeit also einfach mal eine Show zu genießen. Und was ist mit dir? Brauchst du ein bisschen mehr Zeit zur Selbstfindung oder warum zeigst du uns heute nicht, was du für ein großer Krieger bist?
Jimmy bewegt
sich keinen Schritt von Fletcher weg, nicht mal ein zucken oder
eine Muskelbewegung des Berliners. Er bleibt total ruhig und
gelassen vor dem Candy Man stehen, welcher offensichtlich
versucht, diesen zu provozieren.
Zu tiefst betrübt schaut Fletcher seinen Gegenüber nun an und versucht sich krampfhaft eine dramatisch hochwertige Träne aus den Augen zu pressen, aber klappt nicht. Sein Gesicht bleibt trocken, also muss die übergestülpte Unterlippe allein das Bedauern des Candy Mans demonstrieren. Und das macht sie auch ganz gekonnt.
Eric: Keine Kopfspielchen also? Keine großen Rededuelle? Och schade, Max, ich habe mich schon sooo darauf gefreut. Naja...dann eben nicht.
Kleines Schulterzucken plus lautes Seufzen, damit auch der letzte Idiot bemerkt, dass Eric das wirklich ganz ernsthaft bedauert und dann kehrt langsam dieses dreckige Grinsen in sein Gericht zurück, zumindest ansatzweise.
Eric: Aber womit willst du dann gegen mich punkten? Dein Können im Ring? Also gegen das Corps hast du dich ja nun nicht gerade mit Ruhm bekleckert. Und heute? Da hast du auch frei! Ernsthaft, Jungchen, wenn du immer nur versuchst, mich nachzumachen, dann wird das mit dem Titelgewinn nichts. Denn es gibt eine Sache, die hat Eric Fletcher noch nie geschafft. Er hat noch nie Eric Fletcher gepinnt. Also würde ich an deiner Stelle langsam mal aufhören, mich nachzuahmen.
Wieder keine
Reaktion des Deutschen, er verschränkt nur seine Arme vor
seiner Brust.
So verschwindet nun das Grinsen aus Erics Gesicht. Schluss mit Überheblichkeit und dem Strotzen vor gefühlter Überlegenheit. Es hilft alles nichts, er kann Jimmy anscheinend nicht auf die Palme bringen. Nicht DIESEN Jimmy. Und das muss der Poet nun eben einsehen. Trotzdem, irgendwie MUSS der Kampf angeheizt werden. Und so leckt sich der Champion einmal über die Zähne, lasst die Zunge schnalzen, dann atmet er tief durch und greift, während er die Augen für einen Moment schließt, zum Titel auf seiner Schulter, den er nun herunternimmt und mit beiden Händen vor seinen Oberkörper, zwischen die beiden Protagonisten, hält. Starr schaut er Maxxx in die Augen.
Eric: Darum geht’s dir also, um das Gold. Nicht, dass du es um dich schnallen kannst, sondern einfach nur darum, dass es wieder glänzt? Timmy, ich habe dir schonmal gesagt, das ist auch mein Ziel. Und du hast mir auch schon gesagt, dass du nichts anderes willst. Du willst einfach nur ein tolles Match haben.....
Kurz kächelt Fletcher die Goldplatte an, dann wirft er sich den Gürtel wieder auf die Schulter und zurück ist das Grinsen. Der Arschlochmodus ist wieder aktiviert.
Eric: Aber du kennst doch die Fans! Die interessieren sich nicht für tolle Matches, die interessieren sich für perfekt ausgeführte Aktionen, die wollen Schwachsinn! Die wollen sinnlose Aktionen mit Gegenständen, die wollen sinnloses Gelaber, die wollen Schwachsinn hören, der selbst GZSZ zu blöd ist. DANN schalten sie den Fernseher an, DANN sind sie begeistert, DANN achten alle auf den Champion. Komm schon, Jungchen, hau mir eine rein, lass den alten Jimmy wieder raus, halte eine lebensverändernde Promo, gib den Fans irgendeinen dummen Grund, um unser Match zu schauen.
So dreht er
sich jetzt seitlich zum Herausforderer und lehnt ihm sein Gesicht
entgegen. Mit dem rechten Zeigefinger malt er sogar noch eine
kleine Zielscheibe auf seine Wange. Und das alles nur für
die billigste Methode, um ein Match anzuheizen. Und erneut
schüttelt der Berliner mit dem Kopf, seine dunklen Augen
blicken durch die Sonnenbrille ins Gesicht des Candy Man.
Und weiter geht’s mit den Kindereien. So nimmt Eric nun hinter seinem Rücken eine Hand in die Andere und dreht einen Fuß auf dem Boden hin und her, um ein paar Staubkörner zu zertreten, während er verlegen auf den Boden schaut und nur noch vor sich hinmurmelt.
Eric: Nein, Herr Max.
Da
kann Maxxx wieder nur mit dem Kopf schütteln.
„Einer gegen Alle“ von Samsas Traum beginnt zu spielen, und die Fans in der Halle wissen was das zu bedeuten hat, ebenso wie jeder GFCW-Zuschauer, der schon etwas länger dabei ist, dieser Song verkündet für gewöhnlich die Ankunft von „Canada's Own“ Robert Breads, und auch dieses Mal bildet da keine Ausnahme, denn der ehemalige GFCW-Champion begibt sich unter den wie gewohnt überaus freundlichen Reaktionen der Menschen auf den Rängen zum Seilgeviert. Er wirkt allerdings so langsam wieder ein wenig gesünder, zwar hat er wohl weder einen Friseur noch einen Rasierer gefunden, aber seine Augenringe sind kaum noch vorhanden und seine Augen selbst sind nicht komplett von roten Äderchen durchzogen.
Ohne großen Schnick-Schnack macht sich der Kanadier dann auf, die Ringtreppe hoch und durch die Seile in den viereckigen Ort des Geschehens. Dort blickt er sich kurz um, entscheidet sich dann aber, die Fans zu ignorieren und lieber nach einem Mikrofon zu verlangen, welches ihm dann auch prompt gereicht wird. Ohne Umschweife führt es zum Mund und legt los.
Robert Breads: „El Negro Cavaliere.“
Er lässt diesen Namen erst einmal im Raum stehen, lässt ihn wirken und wartet kurz, bis die Publikumsreaktionen auf diesen Name verebbt sind, dann macht er weiter.
Robert Breads: „So albern dieser Name auch ist, er hat mir eine Menge Ärger beschert. Er ist bei Ultra Violence aus dem Nichts aufgetaucht, hat mich besiegt und hat sich seitdem nicht mehr in meiner Gegenwart blicken lassen. Und das lasse ich sicher nicht auf mir sitzen.“
Das war ja nun auch nicht anders zu erwarten. Nachdem er also seine Emo-Phase zumindest teilweise überwunden zu haben scheint, will er nun seine Revanche.
Robert Breads: „Ich will aber nicht meine Rache an El Negro Cavaliere üben, nein... Ich will den Mann unter der Maske. Ich will das Gesicht dieses Mannes sehen, wenn ich ihn besiege, wenn er sich geschlagen geben muss, ich will den Ausdruck in seinen Augen sehen, wenn er realisiert, dass ich der bessere Mann bin. Ich will ihn sprechen hören, will ihn fragen hören, „Wie konnte ich nur verlieren?“, und ich will ihm sagen... „Weil ich besser bin als du. Weil ich besser bin als jeder andere Wrestler.“ Das will ich.“
Wieder schweigt Breads für einen Moment, er blickt zu Boden und überlegt, kaut dabei auf seiner Unterlippe, doch dann scheint er die richtigen Worte gefunden zu haben.
Robert Breads: „Andererseits habe ich vielleicht aber auch das Gesicht meines Gegners schon gesehen. Ich bin sicher, ihr wisst was ich meine... aber lassen wir es doch noch einmal durchlaufen.“
Mit diesen Worten deutet Breads auf den Titantron, und dort beginnt ein Zusammenschnitt einzelner Clips zu spielen.
* * *
Dann schnappt er sich seinen Gegner und zieht ihn nach oben, hakt zum zweiten Mal die Arme ein und diesmal wehrt sich Breads sicher nicht, und es gibt einen Butterfly Suplex gegen den Kanadier. Breads kracht auf die Matte und der Cavaliere legt sich auf ihn, der Referee zählt...
* * *
Dann packt er zu, holt Breads auf die Beine. Zieht ihn hoch und will ihn in den Double Underhook Ansatz nehmen.
Pete: „Das könnte schon sein Finisher werden…“ Sven: „Breads zappelt wie ein Geisteskranker! Er hält einfach nicht still!“ Pete: „Na wenn er sich so befreien kann!? Warum nicht?“
McFly muss den Butterfly Suplex ausfallen lassen. Denn Robert Breads zappelt so stark das er sich befreien kann. Dabei kommt er auf allen Vieren auf und robbt in seine Teamecke. Wie paralysiert bleibt er auf den Knien und starrt den Chicagoer absolut geschockt an.
Sven: „Irgendwas stimmt hier nicht!“ Pete: „Was meinst du?“
* * *
Wieder hebt der Cavaliere den jungen Dänen an. Mit einem weiteren Ruck hat er den jungen Dänen wieder im Hold. Und diesmal greifen seine Arme und Hände wie Schraubstöcke in einander. Mit einem schnellen Ruck reist er den jungen Dänen nach hinten wirft ihn über. Der Butterfly Suplex sitzt.
* * *
Doch bevor er zu Boden sinkt, packt der „Swingin' Wrestler“ zu und hakt die Arme ein, dann geht es in die Luft – Butterfly Suplex! Diesmal sitzt der Move!
* * *
Das Video endet auch schon wieder und es wird zurück in den Ring geschaltet, zu Robert Breads höchst selbst.
Robert Breads: „Selbstverständlich habe ich keinen Beweis und das sind alles Vermutungen... doch es sind Vermutungen, die auf mehr als nur einem Indiz basieren, und ich habe mir vor zwei Wochen nicht umsonst die Zeit genommen, beim Match meines neuen Freundes Ringside zu sein. Ich weiß nicht, ob es möglich ist, dass ich Recht haben könnte.
Ich weiß nicht, wie gut die Chancen stehen, dass ich Recht habe. Ich weiß nicht, was ich davon halten würde, wenn es so ist, wie es scheint, was ich davon halten sollte, wenn der „Wrestling Superstar“ Chris McFly Jr. Nichts weiter als eine feige Ratte wäre, die sich unter einer Maske versteckt, damit er in seinen Matches unfair herum tricksen kann, ohne sein Image als fairer Sportsmann zu verlieren.“
Nun ist es dann also raus. Viele andere Leute hätten es wohl um einiges vorsichtiger formuliert, solange sie nicht sicher wüssten, dass sie wirklich die Wahrheit sagen, immerhin ist diese Anschuldigung kein Kinderkram. Doch Robert Breads ist es so egal wie und je, ob er damit jemandem schadet oder nicht, was die Leute davon halten und ob es nicht so oder so besser formuliert gewesen wäre.
Robert Breads: „Ich weiß selbst nicht, was ich davon halten soll. Es ist nicht nur dieser eine Move, dieser Butterfly Suplex, der mich bei Ultra Violence schmerzlich getroffen hat... ich war mit dem Cavaliere im Ring, ich war mit McFly im Ring... Es fühlt sich... ähnlich an.
Ähnlich, aber nicht gleich. Der Cavaliere ist... aggressiver... bösartiger... brutaler... und doch sind die Parallelen zu eindeutig, als das man sie ignorieren könnte. Vielleicht ist das auch so gewollt, und der Cavaliere ist ein Trittbrett-Fahrer, der alle täuschen will, und die Unterschiede kommen daher, dass er eben nicht McFly ist, und ihn nicht perfekt imitieren kann... doch vielleicht ist er es auch. Das werden wir schon bald heraus finden.“
Aha? Ist das so? Breads jedenfalls wirkt nun mit einem Mal relativ selbstgefällig, als er an diesem Punkt ankommt, scheinbar gefällt ihm was er nun von sich geben möchte.
Robert Breads: „El Negro Cavaliere... Ich fordere dich heraus. GFCW Brainwashed 2012, MEIN Pay-Per-View – du gegen mich, One On One, das Re-Match. Und glaub mir, diesmal wirst du nicht mit deiner Masche durchkommen, diesmal wirst du auseinander genommen. Diesmal wirst du ungespitzt in den Boden gerammt, und wenn ich dich wieder raus ziehe ist deine Maske ab.“
Mit der Hand macht der Kanadier vor dem Gesicht eine Geste, als würde er sich etwas vom Kopf reißen und schließt dabei die Augen, atmet langsam aus, er scheint sich auszumalen, wie es sein wird, dem Cavaliere die Maske zu entfernen, wie gut es sich anfühlen wird... und dann schlägt er die Augen mit einem Mal wieder auf und redet weiter.
Robert Breads: „Ich bin bei Brainwashed debütiert, ich habe bei Brainwashed meinen Status als Superstar endgültig manifestiert, ich habe bei Brainwashed das wichtigste Match der GFCW-Geschichte gewonnen... und nun werde ich bei Brainwashed nicht nur meine Negativ-Serie beenden, ich werde nicht nur wieder einen Sieg holen, ich werde ihn gegen den Cavaliere holen, ich werde meine Rehabilitation vollziehen und ich werde der Welt zeigen, wer unter dieser Maske steckt... und wer auch immer du sein magst...
...stell dich darauf ein, vernichtet zu werten. Denn Robert Breads wird härter, schneller, stärker, schlauer... besser... sein als jemals zuvor. Robert Breads wird dir zeigen, warum er der beste Wrestler ist, den die GFCW je gesehen hat. Robert Breads wird dich zerstören.“
Seine dunkelblauen Augen sind voller Entschlossenheit, er meint ernst, was er sagt, er will den Cavaliere in einhundert kleine Teile zerlegen und der Welt zeigen, was er kann, zu was er in der Lage ist. Ohne sichtliche Emotion wirft er das Mikrofon achtlos zu Boden und seine Musik beginnt zu spielen, doch er starrt weiter in die Kamera, als wüsste er, dass der Mann unter der Maske, der schwarze Ritter, El Negro Cavaliere, hier und jetzt zuschaut, als wolle er ihm mit diesem Blick etwas zeigen. Als wolle er ihm zeigen:
Bei Brainwashed wird nicht nur meine Negativ-Serie beendent. Bei Brainwashed wirst DU beendet. Und zwar von Robert Breads... dem besten Wrestler, den diese Liga je gesehen hat.
Zitternd
zieht der sterbende Phönix eine Zigarette aus einer
eingenähten Tasche seines Männerrocks, er zündet
jene an und rutscht an den kahlen Wänden seines
Backstageraums hinab. Seine Unterarme können sein weinendes
Gesicht nur marginal halten, er kippt zur Seite und flüstert
immer wieder vor sich hin.
Er erschrickt und erhebt sich in die Hocke, als seine Tür aufspringt.
Kriss: „Sieh an! Nachdem sich die flammenden Flügel in kümmerliche Aschereste verwandelt haben, ist der Phoenix wieder auf den Boden der Tatsachen aufgekommen.“
Der Sektierer hat ein höhnisches Lächeln auf den Lippen. Ohne auch nur auf eine Reaktion seines Gegenübers zu warten, schreitet Kriss Dalmi mit hochmütigem Blick zum Gefallenen hinüber, so als hätte er seinem Wrestling-Comeback gerade eben selbst den Dolchstoß verpasst. Der Serbe blickt auf das Elend vor sich hernieder und mustert den zusammengekauerten Rebellen und das dezente Zittern seiner Finger.
Kriss: „Wobei! Vielleicht ist der Vergleich mit einem Phoenix gerade doch nicht so wirklich passend. Eigentlich erinnerst du mich gerade viel eher an Ikarus. Könnte sein, dass deine Flügel geschmolzen sind, als DU dem Phoenix zu nah kamst? Wie fühlt sich das an, von seiner eigenen Willenskraft verlassen zu werden?“
Der gefallene
Phönix reibt sich die Schläfen um einen letzten Rest
Vernunft und Coolness zurückzugewinnen, aggressiv starrt er
zu dem Anführer der J.W.O. Kriss: „Interessant…“
Neugierig betrachtet der Sektierer die selbstzerstörerische Erkenntnis, die Hate in diesem Augenblick erfüllt. Wenn man so will, ist es ein wissenschaftliches Interesse mit dem Kriss Dalmi dem Mann mit den Dreads anblickt. Und wieder fällt auch sein Blick auf das Zittern, das bis eben noch die Hände erfüllte und bloß bei konzentriertem Hinsehen wirklich bemerkbar war. Aber nun, in diesem Zustand scheint sein ganzer Körper zu erschaudern.
Kriss: „Entzugserscheinungen! Dein Körper wehrt sich gegen deinen jämmerlichen Askeseversuch. Wisch dir über deine Arme! Ist das nicht ein schauderliches Gefühl, der kalte Schweiß und das gleichzeitige innere Brennen. Du bist im Limbus zwischen Himmel und Hölle.“
Ein kurzes Kichern entrinnt der Kehle des Sektenführers.
Hate:
„NEIN... DAS IST MEINE WIEDERGEBURT!!!... Eine Wiedergeburt
ist mit dem Schmerz verbunden. Ich muss es immer wieder aufs
neuer erleben, immer und immer wieder, der Schmerz aller
Vergangenen Tage wird auf mein Anklitz zurückgewurfen,
Reflektionen aller vergangenen Taten führen mich zu
Erkenntnissen...“
Kriss Dalmis Miene wird zu einem fratzenhaften Grinsen, wortwörtlich liegt Hate ihm zu Füßen und es brauchte nicht einmal etwas von seiner verderblichen Rhetorik. Er kramt in seiner Hosentasche und zieht mehrere Gegenstände hervor. Eine kleine Plastikphiole deren blau fluoreszierender Inhalt in dieser Liga schon soviel Schaden angerichtet hat. Der Ursprung des Bösen, das Mittel, das das Ende der Welt für Dalmi antreibt. Ein weiterer Gegenstand ist eine eingeschweißte Spritze und der Letzte ein zusammengefalteter Zettel. Dann beugt sich der Verderbliche zu Hate herunter, streicht ihm einmal kurz durch die Haare, um ihn zu beruhigen und legt diese Dinge dann vor ihm auf den Boden. Wortlos richtet er sich danach wieder auf, wendet sich von dem Leidenden ab und verlässt die Kabine. Kurz darauf legt sich Schwärze über das Bild.
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