Wieder ist es dieser Raum, den die GFCW-Galaxy-Army bestens kennt. Immer die gleiche Szenerie und immer an der gleichen Stelle. Schon fast Lindenstraßenesk mutet dieses Intro einer jeden GFCW-War Evening-Show an. Nur ohne Titelmelodie. Dafür mit zwei alten weißen Männern, die die neue Welt, die neue Realität in der GFCW scheinbar nicht mehr verstehen. Zumindest der kroatische Landsmann namens Dragan versteht schon wieder die Welt nicht mehr. In einer Nahaufnahme bereitet Dragan gerade eine nicht näher definierbare Speise zu. Ray Douglas, der noch eine Beule aus der Abreibung mit den Children of Wrath vorzuweisen hat, betritt nun auch die Szenerie.


Morbeus: „Och, du kochst? Was gibt´s zu essen?“

Dragan: „Ima kurca.“

Morbeus: „Aha. Was heißt das?“

Dragan: „Es gibt Schwanz.“

Morbeus: „Hmm, lecker.“

Dragan: „Ich verstehe dich nicht, Ray. Warum hast du doch von Zereo Killer so veraschen lassen? Mein Herz hat geblutet, als dich Niander und Maurice windelweich geschlagen haben. Wie konnte dich dein Herz, deine Intention nur so im Stich lassen.“

Morbeus: „Hat es das?“

Dragan: „Ja, klar. Du hast deinen Kompass verloren, Ray. Das war eine schlechte Entscheidung von dir, dich mit Zereo zu verbünden. Er hat dich den Children of Wrath zum Fraß vorgeworfen. Ich kann da meine Gefühle noch nicht ordnen, Ray. Gerade auf diesen Ebenen hast du noch nie einen Fehler gemacht. Wir haben nicht jede Schlacht gewonnen, aber du wusstest immer was kommen wird. Früher aber auch nach deiner Rückkehr 2020. Ob Gossler, Crutch, Breads, Drake, Ricks, oder Schwanenburg….“


Ray Douglas erkennt leicht glasige Augen bei seinem guten Freund. Die Tränchen schimmern und fließen dennoch nicht.


Morbeus: „Ach Dräg. Mach dir keinen Kopf. Die Prüfung war für Kyle bestimmt.“

Dragan: „Kyle? Was hat er denn damit zu tun?“

Morbeus: „Ich musste es wissen. Wie wird er sich verhalten. Wird er mich attackieren? Oder was wird er tun, wenn ich ihm auf dem Silbertablett serviert werde. Vergiss Niander oder all die anderen Schwachmaten. Auch den Midlife-Crisis-Killer.“

Dragan: „Es ging dir nur um Kyle? Wow. Ziemlich aufwendig das Ganze zu planen, nur um diese Reaktion deines Neffen zu provozieren.“

Morbeus: „Er bedeutet mir viel. Ja gut, genau so habe ich das alles natürlich nicht geplant. Aber er hat mich nicht angegriffen. Ich sehe noch Hoffnung in dem Jungen. Das unterscheidet ihn von allen anderen Zornigen. Trotz all der Schmerzen, die mir zugefügt worden, bin ich nicht unglücklich.“

Dragan: „Wusste nicht, dass dir die Beziehung zu Kyle so am Herzen liegt. Aber was machen wir mit MacKenzie.“

Morbeus: „Das ist ein anderer Fall. The Betrayer! Ich habe schon schlimmes geahnt, aber diese komplette Leistungsverweigerung war natürlich ein kompletter Hohn. Das werde ich ihm nicht durchgehen lassen, das ist nun völlig klar!“

Dragan: „Aber was willst du tun?“

Morbeus: „Ihm den Kopf einschlagen?“

Dragan: „Wenig subtil.“

Morbeus: „Subtilität wird er nicht verstehen. Ich muss ihm mit voller Härte begegnen.“

Dragan: „Das ist doch Musik in meiner Ohrmuschel.“

Morbeus: „Und nun lass uns essen…..was zum Teufel du da auch immer gezaubert hast.“


Dragan und Ray Douglas lachen, wie eben alte weiße Männer lachen. Die Kamera fadet langsam aus.



Vor Zwei Wochen...


Ein neuer Tag, eine neue DIES IRAE Variante.





Das Licht in der Halle wird festlich gedimmt, leichter weißer Nebel hüllt den Boden der Stage ein. Und lange lässt er auch nicht auf sich warten. Der erste Mann in der über 20 Jährigen Geschichte der GFCW, welcher ÜBER 500 Tage den höchsten Preis des Wrestlings um seine Hüfte trägt.


Antoine Schwanenburg.


Der Mann, die Legende stellt sich in einen goldenen Spot und hebt dann den Titelgürtel in die Höhe.


BUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUH!


Wirklich gemocht wird er nicht unbedingt, bis auf ein paar Hardcore Fans vielleicht. Aber die Stimmung in der Halle ist gegen ihn. Und auch wenn man glaubt, dass das nicht mehr möglich ist, aber tatsächlich ist seine Aura noch einmal selbstverliebter geworden. Überragender. Alles umfassend. Unantastbar. Nahezu göttlich.


So beginnt er den Gang zum Ring und diese unangenehme Aura strahlt von ihm in immer größerem Radius ab, sodass es auch der Fan in der hinterletzten Reihe spüren kann. Er wirkt in diesem Moment nicht mehr wie ein sterblicher Mann. Er wirkt wie der Gott, als den er sich auch selbst sieht. Das Selbstbewusstsein, das Wissen die größte Legende aller Zeiten zu sein, hat das Ganze noch mal auf ein neues Level gehoben. Ein unangenehmes Level. Ein ekelhaftes Level.


Am Ring angekommen betritt er diesen über die dafür vorgesehenen Ringtreppen und schiebt sich zwischen den Seilen in den Ring hinein. Auch dort präsentiert er noch einmal den höchsten Preis im Wrestling, sehr zum Unmut vieler Fans. Sie wissen, dass sie nichts gegen Antoine machen können. Schreie prallen an ihm ab, wie Teflon. Gegner prallen ebenso an ihm ab. Er schlug sie alle. Hilflosigkeit, Verzweiflung, wenn Antoine an der Spitze steht, dann ist die Stimmung schlecht. Auch wenn es de jure einen Herausforderer, bzw. Herausforderin gibt in Luna Rosario, de facto sieht das anders aus. Herausfordern kann man Antoine vielleicht. Aber schlagen? Das wirkt derzeit wie eine Aufgabe, die nicht zu lösen ist. Von Nichts und niemandem.


Und so stellt sich der Rekord-Champion, die Legende aller Legenden genau in die Mitte des Seilgeviertes, lässt ein letztes Mal die Reaktionen an sich abprasseln und hebt sachte sein Mikrofon zum Munde.


Antoine: „Ich bin hier, um mich zu den Ergebnissen des Main Eventes der vergangenen Show zu äußern.“


Anhand seiner Mimik und Gestik kann man schon sehr deutlich ablesen, dass er sich nicht gerade freut oder dass er Luna für ihren Sieg gratulieren will.


Antoine: „Ich mache es mal kurz: Ich erkenne das Ergebnis nicht an.“


Schulterzucken beim Champion.


Antoine: „Luna Rosario, dieser Sieg ist in meiner Welt kein Sieg. Du hast dich nicht bewiesen, ganz im Gegenteil sogar. Dass du dann auch noch die Dreistigkeit besitzt und in die Welt hinaus posaunst, dass DU ja meine erste RICHTIGE Herausforderung bist, das ist ein Affront den ich auch so nicht stehen lassen kann und will. Du, Luna, du bist ein Nichts. Du bist es nicht wert, mit mir zwischen den gleichen Seilen zu stehen, auf den selben Böden zu wandeln oder gar die selbe Luft zu atmen. Du bist alles, Luna, aber du bist keine Herausforderung für mich.“


Die Fans sehen das offensichtlich etwas anders, nimmt man dann noch die generell Abneigung gegenüber Antoines Arroganz dazu, erhalten wir doch schon ein ordentlichen Lautstärkepegel.


Antoine: „Damit ist auch alles dazu gesagt. Ich werde nicht gegen dich antreten, du bist kein Hauptherausforderer auf meinen Titel. Punkt und aus.“


Deutliche Worte in deutlicher Aussprache, die er da gen Backstage-Bereich richtet.


Antoine: „Aber, liebe GFCW Galaxy, ein Glück, dass ich einen alternativen Plan für den Main Event von Doom's Night für euch parat habe.“


Ein Lächeln blitzt durch den Bart, das kann eigentlich nichts Gutes verheißen.


Antoine: „Statt meine und eure Zeit damit zu verschwenden, diese... Person bei Doom's Night in Rekordzeit zu besiegen, biete ich zwei Alternativen an. Erstens: Alex Ricks tritt gegen mich an. Ich denke, da Bedarf es keinerlei weiterer Erklärung. Er ist der legitime Sieger des Main Eventes der vergangenen Show und ein Mann, mit dem ich mich liebend gerne einmal mehr messen würde. Ein Mann, der es würdig ist, gegen mich anzutreten und ein Mann, der zumindest halbwegs in ähnlichen wrestlerischen Sphären unterwegs ist, wie ich es bin.“


BUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUH!


Man kann es kaum glauben, aber aus Gründen, die eigentlich nicht nachvollziehbar sind für den klar denkenden Menschen, wollen die Fans Antoine vs Alex nicht noch mal sehen.


Antoine: „Option Zwei: Statt selbst zu wresteln...“


Der vierfache GFCW Heavyweight Champion geht ein paar Schritte zu den Ringseilen hin und signalisiert der Ansagerin, dass er gerne ihren Stuhl haben will. Nachdem er es ihr dann endlich klar gemacht hat und er seinen Willen auch bekommt und den Stuhl in den Ring gereicht bekommt, klappt er diesen aus und setzt sich hin, zum Titantron gerichtet.


Antoine: „Habe ich da auch eine andere Sache, die ich machen könnte.“


Er zeigt zum Titantron und dort beginnt ein Video zu spielen.


Mit dem Läuten der Ringglocke explodiert Alex Ricks aus seiner Körperhaltung. Er schießt nach vorn durch den Ring, packt Antoine Schwanenburg in den Kniekehlen, der nicht schnell genug wegsprawlen kann. Antoine stößt die Beine nach hinten weg, verhindert, dass er komplett ausgehoben wird, aber wie ein Schneepflug schiebt der Mathematiker ihn vor sich hin in die erstbeste Ringecke, richtet Antoine dort weiter auf, greift noch einmal nach und läuft ihn wie einen Sack Kartoffeln auf die Schultern. Antoine versucht sich zu befreien, kann der Freiburger Dampflok im ersten Moment aber nichts entgegensetzen. So wird er also mit einem harten spinebusterähnlichem Slam auf die Matte befördert.


Dann schaltet er auf einer unsichtbaren Fernbedienung um und wir sehen ein anderes Video.



Sven: "Zereo Killer rappelt sich auf. SCHON WIEDER! WAS IST HIER LOS?!"


Aber er schafft es doch nicht. Nicht ganz. Als er mit beiden Beinen auf dem Boden stand, bricht er ein. Er kniet.



CUUUUUUUULTUUUURE SHOOOOOCK!



DIESMAL WIRKLICH! ER RÄUMT DEN KNIEENDEN ZEREO KILLER AB!



Pete: "DAS MUSS ES GEWESEN SEIN!"

Alex: „Gut, Antoine.“



Antoine geht sofort zum Pin. Er ist der gleichen Meinung wie Pete. Kontrak geht zu Boden.



1..


2..


3!


Erneut schaltet er um.


CROSSFACE!


Das könnte Jasons Ende bedeuten, doch noch bevor es so wirklich los ging, kann er sich schon wieder befreien. Mit einer Beinscheren um den Kopf des Champions kann er ein weiteres Vorgehen verhindern.



ANKLE LOCK!



Doch wenn Crutch seine Beinchen schon so schön präsentiert, gibt es eine nahtlose Transition an eben jene. Er packt sich den Fuß von Jason und um Druck aufzubauen, steht er schnell wieder auf.


Ein weiteres Mal, die Fans werden unruhiger, lauter, aber den Mann im Ring stört das gar nicht. Er „zappt“ weiter.


D'Arce Choke von Antoine!



Sven: „Wo hat er den denn her geholt!“

Pete: „Was für eine Mattenschlacht.“



Ein Raunen geht durch die Menge. Das sieht einmal mehr übel für den Champ aus. Antoine holt einen Griff nach dem nächsten raus und das nahezu in Perfektion. Das sieht nicht gut aus für Drake, ganz und gar nicht.


BUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUH!


Antoine lacht.


Antoine: „Eines dieser Matches, liebe GFCW Galaxy, die Wahl liegt da ganz bei euch, werde ich im Main Event bei Doom's Night LIVE hier im Ring Nachbetrachten, drauf reagieren und kommentieren! Ich habe unendlich viele fantastische Schlachten geschlagen und es ist an der Zeit, dass ich mal darüber spreche, was mich in diesen Matches so fantastisch gemacht hat, warum ich sie alle gewonnen habe. Ich biete euch einmalige Einblicke in die Gedankengänge des größten Wrestlers aller Zeiten, Entertainment, wie ihr es sonst nirgendwo bekommt und...“

Luna: „Du hast dich ja wirklich selbst übertroffen.“

Es gibt keine Musik, keine Lichtershow und keine Hightlight-Bilder, die Lunas Auftritt ankündigen oder begleiten. Auf ihrem Gesicht, dass sich in der Mitte ihres Satzes auf der Bühne präsentiert, liegt nicht einmal ein provokantes oder verschmitztes Grinsen. Eine Sekunde, nachdem ihre Stimme aus den Boxen der Arena geklungen war schiebt sie sich schon durch den Vorhang. Lässig liegt die offene, ledrig glänzende, Jacke über ihren Schultern und die dunklen Jeans in den dicken Stiefeln machen mehr den Eindruck als wolle sie abends ausgehen und nicht den vielleicht größten Wrestler aller Zeiten konfrontieren.

Abwartend wiegt sie das Mikrofon in der rechten Hand, als sie einige Schritte in die Mitte der Stage tritt. Sie sagt kein weiteres Wort. Sie saugt die Reaktion Antoines auf ihre Dreistigkeit ein, IHN unterbrochen zu haben. ER wirkt auf jeden Fall nicht sehr angetan davon, unterbrochen worden zu sein. Und vor allem nicht von wem. Seine Gesichtszüge gehen nach unten.

Die Stimmung in der Halle ist angespannt. Seitens der GFCW Galaxy bleibt der große Jubelsturm für Luna aus, es ist mehr eine große, gespaltene Unruhe, die sich breit macht. Doch noch zuckt niemand zuerst, wenn man es so formulieren will. Niemand der beiden sonst so redewilligen spricht gerade nur einen Ton. Nur das leise Klicken von Lunas Feuerzeug dringt zweimal ins Mikro, als sie sich auf der Bühne eine Zigarette anzündet. Und sich dann in aller wachsamen Gemütlichkeit auf den Weg in Richtung ihres designierten Doom´s Night Gegners macht, der das natürlich nicht so haben will.


Antoine: „Ich übertreffe mich immer selbst, das ist die Essenz meiner Existenz. Du, Luna, solltest allerdings in Windeseile in selbiges Loch zurück kriechen, aus dem du gerade hoch gekommen bist, denn für den Fall, dass du die ersten meiner gesprochenen Worte bereits wieder vergessen hast: Wir werden bei Doom's Night nicht antreten. Das Ergebnis kann ich als fairster Sportsmann der Welt so leider nicht akzeptieren und stattdessen werde ich FÜR die GFCW Galaxy LIVE auf eines meiner alten Matches reagieren.“
Luna: „Ein altes Match anschauen?“

Mit nach oben gezogenen Augenbrauen schiebt sie sich durch die Ringseile, ignoriert Schwanenburg gekonnt und besitzt ABERMALS die Dreistigkeit den größten Wrestler aller Zeiten zu unterbrechen.

Luna: „Ich hab ja mit vielem, VIELEM gerechnet, als ich dich letzte Show angesprochen habe. Ich habe damit gerechnet mir deine Vita komplett anhören zu müssen, ich habe damit gerechnet, dass du mich beleidigen würdest, dass du entweder Amèlie vorschicken würdest oder ich gar nicht von dir höre, ich habe sogar irgendwie erwartet, dass du nicht gegen mich antreten willst, klar. Aber dass du hier von SELBST rauskommst und in aller Ernsthaftigkeit vorschlägst als MAIN EVENT dir ne Stunde beim Labern zuzuhören ist eine Stufe von Narzissmus, die selbst ich nicht erwartet habe und ich bin mit Drake verheira… Schau mich an, wenn ich mit dir Rede du Bastard.“

Klatschend findet ihre flache Hand die Wange des noch immer sitzenden und etwas gelangweilt dreinblickenden Champions. Während ein Raunen durch die Menge geht, baut Antoine sich langsam auf. Fast schon in Zeitlupe erhebt er sich aus dem Stuhl nach oben, schiebt seine Brust hervor und präsentiert sein breites Kreuz in imposanter, aber auch leicht furchteinflößender Manier. Wenn man jedoch Rosario mit Nachnamen heißt, dann hat das natürlich aber nicht die erhoffte Wirkung.

Mit Feuer in den Augen blickt Rosario Antoine an. Ihr gesamter Körper scheint zu Beben. Man merkt ihr deutlich an, wie sehr sie darauf gewartet hat, dem Champion endlich ins Gesicht sehen zu können. Und Bewunderung ist wohl nicht der Grund dafür.

Luna: „Mag sein, dass es eine Zeit gab in der Du, beziehungsweise du und Alex das Non-Plus-Ultra waren, aber die Zeit von eurem Circle Jerk biblischen Ausmaßes ist nicht mehr, Antoine. Alex. Hat. Verloren. Und er hat nicht einfach nur verloren. Er war überfordert in diesem Match.“

Nun dringen doch leise Buhrufe zu Luna durch. Protokoll dies das Ananas, eine gewisse Sympathie für den Mathematiker lässt sich doch immer wieder gerne finden unter der GFCW Galaxie. Vergeben und vergessen sozusagen?

Luna: „Ask war stark, Ask war brutal, ich war klug, ich war opportunistisch, ich war bereit um jeden Preis ein Match gegen DICH zu bekommen… Alex? Er war nichts von alledem. Alex Ricks ist Vergangenheit und ich sage dir was Antoine, dein ganzes Gerede vor zwei Wochen von wegen ihr habt keinen Zenit?“

Sie schüttelt fast schon mitleidsvoll den Kopf.

Luna: „Ihr habt einen Antoine. Und ihr habt ihn beide Überschritten. Alex ist in seinem Absturz n bisschen weiter als du, aber ich kann dir gerne behilflich sein ihn einzuholen.“

Ein tiefes Ausatmen befördert den beißenden Rauch in die Augen des Champions, was dieser nach einem kurzen Blinzeln nur mit eiserner Mine kommentiert. Rosario seufzt.

Luna: „Aber weißt du, womit du Recht hast Antoine? Deine ganzen Sticheleien gegen Alex… Diese Besessenheit, ihn niemals vergessen zu lassen, dass du immer dieses kleine. Stückchen. Besser warst.“

Um die Lücke zwischen den Fähigkeiten der beiden zu verdeutlichen hält sie vor ihren zusammengekniffenen Augen Daumen und Zeigefinger einen Millimeter auseinander.

Luna: „Du hast Recht. Du warst immer besser als Alex. Und du wirst nicht müde uns eure Rivalität Schrägstrich Freundschaft als das GRÖßTE und MONUMENTALSTE zu verkaufen, was es jemals gab und meine Fresse vielleicht ist es das auch, aber am Ende baust du nur diese Persona Alex Ricks auf, weil du. Immer. Besser. Warst. Umso größer Alex Ricks, umso größer bist auch du und natürlich würdest du wieder und wieder gegen ihn antreten, weil du WEIßT, dass du gewinnen kannst, höchstwahrscheinlich wirst. Bei Ask? Bei MIR? Du weißt es nicht.“

Nun scheint Antoine fast ein wenig genervt, dreht die Augen heraus, doch gibt Luna noch nicht die Reaktion, auf die die Herausforderin (?) wohl hofft.

Luna: „Was ist denn los Antoine? Ich dachte, wenn du jemanden einmal besiegst, kommt die Person NIEEEEE wieder zurück auf das Level? Dann besieg mich doch einfach. Und du bist mich auf ewig los? Oder geht dir dann doch die Düse, dass die bescheuerte, kleine Emo-Bitch n bisschen mehr drauf hat, als du in deiner vorsichtig gebauten PR-Strategie zugeben darfst, hm?“
Antoine: „Ich werde nicht gegen dich kämpfen. Du bist es nicht wert.“


Erneut geht ein Raunen durch die Masse, nachdem der simple, kalte Satz die Lippen des Champions verlassen hat.


Antoine: „Vor dir habe ich auch keine Angst. In der Vergangenheit bewies ich dies, aber mich würde es nicht wundern, wenn du dich an meinen Culture Shock gegen dich nicht mehr erinnern kannst. Ohne mit der Wimper zu zucken tat ich es damals und ich würde nicht zögern, es wieder tun.“


Er will Luna ganz offensichtlich provozieren, aber sie hält sich noch im Zaum.


Antoine: „Aber in einem Match werden wir uns nicht gegenüberstehen. Niemals. Und bevor du deine Frauen-Karte spielen willst, Luna, den Wind nehme ich dir gleich aus den Segeln. Mir ist es komplett egal, als was du dich definierst. Ich mache Halt vor niemandem. Denn ich, Luna, ich definiere mich auch nicht als Mann. Ich, Luna, ich definiere mich als WRESTLER. Ich definiere mich als CHAMPION. Ich definiere mich als LEGENDE. Ich definiere mich als BESTER ALLER ZEITEN. Und, Luna, weißt du, als was ich dich definiere? In meinen Augen bist du kein Mann. Keine Frau. Kein Wrestler. Du, Luna, du bist ein Waschbär auf einer Müllhalde. Du kannst dich mit den Kriss Dalmis dieser Welt auf besagten Müllhalden messen, das ist mir gleich. Aber in diesem Ring? Gegen mich? Um das hier?“


Mehr oder weniger subtil präsentiert er den goldenen Preisgürtel.


Antoine: „Das wird nicht passieren.“
Luna: „Oh als CHAMPION?“

Kaum ein Blinzeln passt zwischen Antoines letzten Satz und Lunas schnappender Antwort. Auch die Augen wandern nicht einmal zum Gold. Sie bleiben auf die von Antoine fixiert. Sichtlich treten die Knöcheln ein wenig hervor, als ihre Hand sich fester um das Mikrofon krallt.

Luna: „Was zur Hölle macht bei dir denn einen Champion aus? Jeder von uns hat seine eigene Vorstellung, was es heißt ein CHAMPION zu sein, aber du erfüllst absolut nichts davon. Nichts. Ein Champion zu sein kann heißen, sich ohne wenn und aber jeder Herausforderung zu stellen, um sich als das beste zu beweisen und sich nicht nur so zu nennen.“

Sie schüttelt den Kopf.

Luna: „Nicht Antoine Schwanenburg. Ein Champion sein kann bedeuten, alles für die Liga zu tun, die man anführt, ohne wenn und aber. Deine beschissene Familie nutzt diese Liga als Spielzeug für sich selbst. Sei es damals den Blanko Scheck herauszuschlagen, sei es Fletcher rausmobben zu wollen, sei es ein Main Event für deine Selbstdarstellung zu kapern…“

Demonstrativ deutet sie hinter sich auf den Titantron, auf dem kurz zuvor noch „Antoine Schwanenburg – Das Best of“ lief.

Luna: „Nicht Antoine Schwanenburg. Ein Champion zu sein kann heißen für andere da zu sein. Jemandem ein Vorbild zu geben. Halt. Hoffnung. Chancen. Ein Anführer. Antoine hier gibt es viele. VIELE Leute, die ich hasse, von denen ich denke, dass das wie sie für andere einstehen oder für wen, ein Fehler ist. Sei es wie Breads das PC geführt hat. Wen er gefördert hat. Wen Dynamite aus welchen Gründen in Machtpositionen gehoben hat. Wie Fletcher seinen Job als Commissioner macht. Hell, selbst fucking Zereo Killer, dessen Ego nicht auf ein Containerschiff passt, wollte immer nur eines und zwar, dass die Fans am Ende nach Hause gehen und sagen Alter Schwede das waren die geilsten Euro, die ich jemals investiert habe. Und ich hasse ALLE diese Leute, aber sie haben irgendwann mal nicht an sich selbst gedacht. Sie wollten irgendetwas tun mit ihrer Rolle AUßER sich selbst auf ein immer und immer höheres Podest stellen um herunterzuspucken. Weißt du wer das nicht tut? Antoine Schwanenburg.“

Und tatsächlich scheint nun vermehrt Applaus aufzubranden. Ob es Zustimmung mit dem ist, was Luna dem World Champion hier vorhält oder nur der Fakt, DASS ihn ein weiteres Mal jemand so angeht, weiß wohl nur jede*r für sich.

Luna: „Alles, was du tust, alles, was Amélie tut, jeder Atemzug, jede Fingerkrümmung von euch ist nur für euch selbst, ohne Rücksicht auf Verluste, ihr wärt mehr als zufrieden in eurem Leben auf nichts als Verderben zu schauen, solange IHR eben noch herunterschauen könnt und euch überlegen fühlen. Und weißt du was? Du hast Recht. Ich bin kein Herausforderer auf deinen Titel. Ich bin eine HerausforderIN. Du kannst so tun, als wäre das scheißegal, aber das ist es nicht.“

Selbstbewusst grinst sie in Schwanenburgs fast schon gelangweilte Mimik hinein, während sie selbst nochmal fünf Zentimeter zu wachsen scheint.

Luna: „Versuch es runterzuspielen, aber nach mehr als einem Jahrzehnt bin ich endlich mal wieder eine Frau auf diesem Parkett hier, die nicht entweder Abschaum der Erde ist, oder als Beiwerk präsentiert wird, oder meistens Beides. Über. Ein Jahrzehnt. Antoine, alle jungen Mädchen und Frauen da draußen, die aus welchem Grund auch immer das hier sehen... Weil ihr Bruder es schaut. Weil ihr Vater es schaut – hell, weil sie Wrestling lieben und träumen hier zu stehen, verdammt – ALL diese jungen Frauen, wenn sie zwölf, dreizehn, vierzehn Jahre alt sind haben hier was gesehen, hm? Dass sie was sein können?“

Nun landet doch wieder komplett entgegen dem fast schon sanften Grinsen von vorhin die blanke Wut in ihrem Gesicht und ihrer Stimme, während sie kurz einen Blick durchs Publikum gehen lässt.

Luna: „Welche Frauen zeigen wir ihnen denn, hm? Die Fickfreundin von Wrestler A, die 70er Porno-Ästhetik Begleitung von Wrestler B? Ehefrau oder Schwester von Wrestler C, deren eigenen Namen nichtmal jemand sich merken will? Wenn man Glück hat reicht es noch, dass man Wrestlet und dann Reaktionen abkriegt die sich irgendwo zwischen „Warum kämpft da nicht Mann D?“ oder „Lol Püppchen dich hau ich weg und btw geile Möpse HAHAHA“ sind?“

Mit der freien Hand tippt sie sich energisch an die Stirn, zeigt den Vogel und wirft Antoine somit wohl die harmloseste Beleidigung entgegen, die sie im Köcher hat.

Luna: „OH! Oder ich kann erste weibliche Ringrichterin werden und statt normal zu catchen sabbern mir die zwei Anabolika-Bros erstmal den Ring ein. Hab ich vergessen. OH OH OH! ODER. OOOODER. Ich habe was zu sagen und werde dafür die absolut widerlichste Person auf dem Planeten. Grüße an Amélie. Ne Antoine. Ich bin ne Frau. Und ich kann den größten Titel dieser Promotion holen. Und wenn du all das, was du gerade gesagt hast nicht relevant findest, so be it, aber es ist spätestens dann für dich relevant, wenn du merkst wie verfickt sauer wir mittlerweile sind und dass du es durch MICH abkriegst. Denn in einem hast du recht. Sobald wir im Ring stehen… Ist es egal. Was dann zählt ist nur eines: Ich KANN dich schlagen. Und ich weiß das. Ich bin nicht eingeschüchtert. Ich bin nicht extra vorsichtig oder aggressiv. Ich mache, was ich seit einem Jahr mache. Und das ist gewinnen.“

Beide Mittelfinger fliegen einmal in Antoines Gesicht, bevor Luna endlich zwei Schritte zurück macht und die fast schon unangenehme Nähe ein wenig entschärft.


Antoine: „Keines deiner Worte hat für mich in irgendeiner Form Relevanz. Wenigstens das hast du genau richtig erkannt. Du kannst dich Herausforderin nennen bis die Sonne untergeht, auch dies ist mir komplett egal. Geh' mal wieder auf die Straße, geh' mal wieder Demonstrieren oder so, aber in einem Wrestling-Ring hast du nichts verloren. Du sagst, du gewinnst seit einem Jahr? Herzlichen Glückwunsch, ich gewinne seit einer kompletten Dekade und bin der erfolgreichste Wrestler aller Zeiten. Ich weiß, dass es ganz aufregend ist, wenn man das erste Mal in seinem Leben auch so etwas ähnliches wie erfolgreich ist. Und das, was du Sieg nennst, hat nichts mit Wrestling zu tun. Geh' zurück in den Sandkasten bei Stranded und spiel dort mit deinen Förmchen.“

Luna: „Fick ja, und wie ich wieder auf der Straße stehen werde, einstehen für das, was richtig ist, Leuten einen Platz geben, an den sie gehören, mich mit Bullen fetzen, im Krankenhaus aufwachen, mir die scheiß Infusion entfernen und dann werde ich es wieder tun. Willst du mich damit bloßstellen? Ich bin STOLZ auf das was ich tue, Antoine. Unsere Leben mögen vielleicht für DICH miserabel wirken von deinem Podest aus, aber junge, wir haben in dem Dreck in dem wir wühlen verfickt nochmal die geilste Zeit.“

Sie wirkt fast ein wenig berührt, als ihre Erinnerung an ihr Leben außerhalb der GFCW Halle aufblüht.

Luna: „Und ehrlich gesagt… Ich weiß nicht, ob du es durchbekommen würdest, dich dem Match zu verweigern. Aber das ist mir jetzt ausnahmsweise egal. Ich werds nicht drauf ankommen lassen. Hier ist das Angebot Antoine.“

Angebot? Doch außer vielleicht das minimalste Zucken, regt sich beim Champion nichts. Vielleicht vielsagender ist sowieso, DASS er zuhört.

Luna: „Ich bin nicht würdig eins gegen eins mit Antoine Schwanenburg zu wrestlen? Sauber? Im Main Event eines Pay Per Views? Um den Titel? Es würde absolut nichts zu deinem Vermächtnis hinzufügen? Es reizt dich nicht? Okay, Antoine. Ich dachte, ich komme dir damit entgegen, wenn wir das so machen, ich gebe dir ne Chance, aber es geht auch anders. Im Sandkasten spielen? Na dann. Du gegen mich. In zwei Wochen. In einem Deathmatch. Wenn du gewinnst, finito. Dann kannst du dich bei Dooms Night mit allem austoben, was die oberen 10000 dich machen lassen. Wenn du hier ne Kochshow als Main Event machen willst, bitte. Du magst der beste WRESTLER aller Zeiten Antoine sein. Wenn du es schaffst, die vielleicht beste Deathmatchwrestlerin zu schlagen, die seit Jahren in dieser Liga stand, musst du dich nicht dazu herablassen ihr auf großer Bühne Zeit und ein Titelmatch zu geben. Und beweist endlich, dass du auch anders kannst. Wenn ich dich schlage… Akzeptierst du mich als Herausforderin.“


Breites Grinsen? War das improvisiert? Oder hatte sie von Anfang an gehofft, dass so etwas passiert? Wie auch immer. Der alleinige Gedanke Schwanenburg zu Brei schlitzen zu dürfen, scheint ihre Laune erheblich zu steigern.

Antoine Schwanenburg wirkt das erste Mal in der gesamten Zeit so etwas ähnliches wie interessiert an der Situation.


Antoine: „Ich soll mich auf dein Niveau herablassen, dich in deiner eigenen Disziplin schlagen, der gesamten Welt zeigen, was für eine Versagerin du bist und wenn mir das gelingt, was es ohne jede Frage tun wird, dann verzichtest du auf dein Match bei Doom's Night?“


Selbstbewusst nickt Luna mit dem Kopf. Schwanenburg wirkt weiterhin interessiert.


Antoine: „Ich habe kein Interesse an dir. Das stellten wir ja bereits fest. Ich habe vor allem kein Interesse an den Müllhalden-Matches, die du Wrestling nennst. Auch das ist kein Geheimnis. Aber...“


Ein kleines Grinsen bei Antoine. Irgendwie wirkt er siegessicher.


Antoine: „Da Eric Fletcher wahrscheinlich ohnehin darauf bestehen würde, dass ich bei Doom's Night gegen dich antrete und ich meine eigentlichen Pläne nicht verfolgen kann, denn das ist exakt das, was er immer tut um seine persönliche Vendetta gegen meine Frau weiter voranzutreiben, bin ich leicht interessiert an dem Angebot.“


Der Blick geht zur Stage.


Antoine: „Denn wenn die Herausforderin freiwillig drauf verzichtet, dann werde ich ja wohl bei Doom's Night dann tun und lassen können, was ich will. Richtig?“


Weiter ignoriert er Luna, grinst die Stage an, mitten in Eric Fletchers Gesicht (vermutlich).


Antoine: „Also gut.“


Nun blickt er Luna an.


Antoine: „Ich werde dich in zwei Wochen mit deinen eigenen Waffen schlagen. Selbstverständlich ohne selbst eine Waffe zu nutzen, das versteht sich ja von selbst. Und dann werde ich gemeinsam mit der GFCW Galaxy einen schönen Videoabend verbringen. Deal.“


Sven: „WHOA!“
Pete: „WAS?“

Schallend lacht Luna ins Mikrofon. Die extreme Siegessicherheit auf beiden Seiten scheint förmlich knisternd in der Luft zusammenzuprallen.

Luna: „Eigentlich war das dumm von mir.“

Breit grinsend tritt sie wieder einen Schritt auf Antoine zu.

Luna: „Du wirst nach dem, was ich in zwei Wochen mit dir anstelle nicht in der LAGE sein bei Dooms Night zu verteidigen. Aber das ist es wert.“

Knackend fallen die Mikros auf den Boden, als die beiden sich anstarren und Antoine Schwanenburg abermals den Titel in die Höhe hebt. Die beiden waren lange nicht fertig.



Leipzig! Der heutige Austragungsort für die neuste Ausgabe von War Evening. Spannende Matches stehen auf dem Programm. Es verspricht sich also mal wieder, ein toller Abend zu werden.

Doch nicht nur heute stehen spannende Matches auf dem Programm, sondern auch bei Dooms Night! Eines davon wird das Aufeinandertreffen vom ehemaligen GFCW Heavyweight Champion Alex Ricks und dem Rohdiamanten des Jahres 2022 Ask Skógur sein. Und letzteren, sehen wir gerade einmal mehr durch den Backstagebereich schlendern, allerdings nicht so orientierungslos wie an anderen Tagen, sondern mit einem anerkannten Ziel.

und das, scheint auch schon in Sichtweite: die Kabine von… wer hätte es anders gedacht – Alex Ricks.

Ask klopft an, scheint allerdings ziemlich aufgeregt, sodass er gar nicht wirklich die Möglichkeit für ein „Herein“ zulässt, da er direkt in den Raum hineintritt. Aber wir sind hier ja auch beim Wrestling, da sind solche Höflichkeitsfloskeln eh nicht wirklich gebräuchlich.


Ask: „Hey Alex!“


Sagt der Schwede, der selbst noch in „Zivil“ unterwegs ist – also keine Wrestlingklamotten oder sowas, er ist ja auch gerade erst angekommen. Die Kleidung interessiert den Mathematiker aber noch weniger als der Gast. Ricks hat den Abend frei. Er ist nur hier, weil er immer anwesend ist. Doch er hat nichts vor. Also dartet er.

In Stoffhose. In hochgekrempeltem Hemd. Mit dem Rücken zur Tür und nur einem knappen Blick über die Schulter um zu sehen, wer ihn dort stört.

Kaum, dass er seinen baldigen Gegner erkennt, zieht er beiläufig noch einmal den dritten Pfeil in seiner Hand zum Kopf, schaut zurück zur Scheibe, um nicht komplett achtlos zu werfen und lässt den Dart durch die Luft gleiten.

Dann dreht er sich langsam zu seinem Gast…Er nickt reserviert.


Dieser Gast wiederum beobachtet das Dart-Spiel aufmerksam. Seine Augen sind quasi gebannt an dem Pfeil, wie er in Richtung Scheibe fliegt.


Alex: „Ask.“


Ask: „Ich bin ehrlich, seitdem wir unser Match festgemacht haben, kann ich kaum noch an was anderes denken. Also… ich meine… ich verbringe glaube ich mehr Zeit damit, mir Gedanken darüber zu machen und wie ichs am besten anstelle… naja, dich zu besiegen, als ich sollte.“


Ricks beobachtet die leichte Hibbeligkeit seines Gegenübers mit stoischer Ruhe. Die Hände sind hinter dem Rücken ineinandergelegt, die Pupillen regen sich nicht, die Mundlinie bleibt totengerade.

Dann schnauft er.


Alex: „Und du hast eine Antwort gefunden?“


Das fragt er ohne Neugier. Man könnte fast schon von Langeweile sprechen, würde man den monotonen Tonfall des Mathematikers nicht schon seit Jahren kennen. Sein Blick wandert zum Boden zwischen den beiden.


Alex: „Ich wurde bereits besiegt, Ask. Von verschiedenen Kämpfern. Wie du. Wie Luna. Wie Antoine. Niemand ist bei German Fantasy Championship Wrestling unbesiegbar. Aber…das ist egal.“


Er schaut wieder zu Skogur.


Alex: „Es zählen nicht deine vergangenen Kämpfe. Oder meine vergangenen Kämpfe. Oder die Kämpfe der anderen. Es zählt nur unser Kampf…bei Doom’s Night. Dass du dich darauf vorbereitest…ist gut. So sollte es sein. So wird es nötig sein.“


Spricht er vorher in abgeklärter Ruhe, wird der letzte Satz wie eine Peitsche doch ein wenig schneller und schärfer nach vorn geschossen. Dann bildet sich ein Stirnrunzeln beim Freiburger


Alex: „Nur wirkst du nicht wie jemand, der sich vorbereitet. Ich erkenne hier keine klaren Gedanken. Keine Planung.“


Er nimmt eine Hand hinter dem Rücken hervor. Deutet auf sich. Auf Ask.


Alex: „Du siehst uns nicht als ausgeglichenen Kampf, Ask. Für dich bist du noch immer der Neuling und ich der große Gegner, der über dir steht. Ist das die Wahrheit, Ask?“


Ricks’s Blick verengt sich. Die Augenbrauen gehen tiefer.


Alex: „Gibst du die Antwort auf unsere Frage bereits vor dem Kampf? Sagst du selbst, dass du noch nicht bereit für den nächsten Schritt bist? Oder täusche ich mich in dir?“


Ask hört den Worten von Ricks zwar zu, ob er sie aber genauso deutlich vernimmt, wie sie gesprochen werden, lässt sich wohl nur vermuten, denn vielmehr noch ist Ask hier weiterhin fest davon überzeugt, es mit Alex Ricks aufnehmen zu können. Oder zumindest, ist es wohl das, was er nach außen tragen will, wobei der Mathematiker ihn hier nahezu perfekt analysiert hat. Ist das der Anschein, den er nach außen tragen will oder denkt er wirklich, dass er bereit ist?

Ja, einem Alex Ricks macht man nichts vor.


Ask: „Hmm. Ja, vielleicht hast du da n’ Punkt. Ich meine, ich fühle mich schon bereit. Und sollte ich ja eigentlich auch sein, nicht?“


So langsam scheint sich Ask doch mehr und mehr auf die eben gesprochenen Worte von Ricks einzulassen und darüber nachzudenken. Vielleicht verrennt er sich da doch zu sehr in seinen Gedanken, darüber ob er bereit ist oder nicht. Als würde er sich zu viele Gedanken über das Gedanken machen machen. Welch ein wirres Gerede. Aber so, muss es wohl gerade in Ask Skógurs Kopf aussehen. Demnach wirkt er auch etwas gebremst in seiner Euphorie.


Ask: „Traue ich mir selbst den Erfolg zu? Das ist es wohl, worauf du hinauswillst.“


Sagt Ask vielmehr in den Raum hinein und auch deutlich leiser, wobei man nicht mal wirklich erkennen kann, ob Ricks diese Worte nun selbst vernommen hat oder nicht. Anschließend sammelt sich Ask wieder und zieht sein Vorhaben, weshalb er überhaupt zu Alex gekommen ist, weiter durch.


Ask: „Wie auch immer… was das Thema ‚Planung‘ angeht, habe ich durchaus was vorbereitet, denn eigentlich… will ich gar nicht mehr bis Doom’s Night warten. Ich hab da ne Idee!“


Die Miene des Mathematikers ändert sich. Interesse flammt in seinen Augen auf. Er senkt das Kinn, nimmt Ask genau ins Visier. Er spricht ruhig…und auffordernd zugleich.


Alex: „Ich höre?“

Ask: „Also, pass auf…“


Und Ask will direkt mit der Sprache rausrücken, bis er dann doch noch etwas bemerkt, was ihn scheinbar stört.


Ask: „Weißt du… lass uns das mal ohne Kamera machen.“


Und damit weißt Ask die Person hinter der Kamera freundlich, aber bestimmt auf, Ask und Alex doch kurz allein zu lassen, damit Ask seinem baldigen Gegner von seinem Vorhaben berichten kann. Und nachdem diese Person schließlich die Kabine wieder verlassen hat, schließt der Schwede die Tür vor der Kamera und damit, können wir uns nur überraschen lassen, was uns erwarten wird.




War Evening, Leipzig Arena (Leipzig), 10.02.2023


In Kooperation mit




Pete: „Und los geht’s!“

Sven: „Meine Damen, Herren und alle Zuschauer innerhalb und außerhalb des Gender-Spektrus, herzlich Willkommen zu GFCW War Evening. Die dritte Ausgabe dieses Jahres steigt heute Abend in einer selbstverständlich ausverkauften Leipzig Arena in… darauf kommt ihr nie… Leipzig!“

Pete: „Knapp 7.000 Zuschauer bekommen heute vier spektakuläre Kämpfe zu sehen. Wollen wir unseren Fans doch einmal präsentieren, was sie heute vor der Nase haben, oder, Sven?“

Sven: „Aber na klar!“


Open Challenge

Birds Of Decay (Scarecrow & Mykru) (w/Leviathan) vs X & X


Pete: “Die Birds of Decay haben ihre Segel gesetzt – und sie schiffen Richtung Tag Team Titles. Dafür ist ein Sieg heute Abend essenziell wichtig.“

Sven: „Man kann natürlich nicht unbedingt viel zu einem Match sagen, bei dem noch nicht klar ist, wer darin antritt… wir wissen bloß: Wer auch immer es mit Scarecrow und Mykru zu tun bekommt hat ein hartes Los gezogen. Leviathan ist stark wie noch nie, und die beiden tragen ihren Teil dazu bei.“


Singles Match

Kyd Flawless (w/Children of Wrath) vs Robert Breads (w/Aiden Rotari)


Pete: “Flawless hat bei der letzten Show die Herausforderung ausgesprochen, und Aiden Rotari hat sie im Namen von Robert Breads angenommen. Der ehemalige Leiter des GFCW Performance Centers trifft auf den Schüler seines Nachfolgers und Vorgängers. NCT und Breads sind sich nicht grün.“

Sven: „Da liegt einiges im Argen, aber Kyd hat selbst auch einige gute Gründe, dieses Match hier zu gewinnen. Wo Robert Breads im Jahre 2023 stärketechnisch anzusiedeln ist, ist noch unklar, aber Flawless braucht einen Erfolg, wenn er dem Rest seines Stables nicht eindeutig hinterher hinken will.“


Non-Title 10 Minute Time Limit Match

The End (w/Leviathan) vs Thomas Camden


Pete: “Wieder geht es um Leviathan, wieder geht es um einen Titel – jedes Gold in der Liga hat momentan etwas mit den Mitgliedern dieses Stables zu tun. Beeindruckend. Ebenso beeindruckend: Der klare und eindeutige Sieg von The End gegen Aiden Rotari bei der letzten Show, den sich Thomas Camden aus der Nähe ansehen durfte.“

Sven: „Camden will ein Titelmatch gegen The End, und hier ist seine Chance, es zu verdienen. Dafür muss er das Match nicht einmal gewinnen, sondern nur zehn Minuten lang nicht verlieren – wenn man bedenkt, wie unbesiegbar End zuletzt aussah, ist das ein großer Vorteil. Das würde nicht reichen, um einen Titel zu gewinnen… aber um ein Titelmatch zu bekommen wäre es hier und heute Abend genug.“


Non-Title Hardcore Match

Antoine Schwanenburg vs Luna Rosario (w/Leviathan)


Pete: “Auch der Heavyweight Title steckt in einer Geschichte mit Leviathan fest. Während Zane Levy noch immer den Schlüssel zum Erfolg in der Hinterhand hat, geht Luna Rosario den direkten Weg und ist No. 1 Contender für den GFCW Heavyweight Title von Antoine Schwanenburg geworden, in dem sie Alex Ricks und Ask Skogur besiegt hat.“

Sven: „Und zu diesem Match kam es weil… oh, wir haben zu lange geredet! Tut uns leid, das erste Segment steht schon an! Wie unprofessionell von uns.“

Pete: „War Evening! Luna gegen Antoine! Rosario gegen Schwanenburg! HEUTE NACHT!“

Sven: „Dazu kommt Neues von Zereo Killer, Morbeus, Alex Ricks und noch vielen, vielen mehr! Dranbleiben lohnt sich!“



: „Mist, eigentlich habe ich gar keine Lust heute hier zu sein. Wozu auch? Ich hab in diesem Jahr bis jetzt genug geleistet.“


Passend dazu hat er seine Sporttasche nicht mal ausgepackt, Geschweige denn sich umgezogen, er hat ja auch kein Match. Er scheint bereits ready zu sein, die Halle wieder zu verlassen. „The Legend, that never dies“ seufzt laut auf und will sich tatsächlich aus dem Staub machen, als plötzlich seine Kabinentür ruckartig geöffnet wird. Morbeus und Dragan stehen in der Türschwelle. Vor allem Ray Douglas starrt MacKenzie wütend an.


Morbeus: „Aha. Da ist ja das kleine Scheisserchen.“

Dragan: „Jebem ti mater, jest vruce.“ Zu Deutsch etwa: „Ich ficke deine Mutter, wenn es heiß ist.“


Ray Douglas Zorn verlässt seine Gesichtspartie, da er die kroatischen Flüche seines Coaches nun mehr alle kennt und die derbe Sprache Anklang beim Kanadier findet. Dann widmet er sich aber wieder dem US-Amerikaner.


Morbeus: „Haha. Völlig richtig, Dragan. MacKenzie! Nun wieder zu dir. Wir haben noch ein Hühnchen zu rupfen, Kollega. Ich hatte geahnt, dass du ein Sackgesicht bist…aber wer konnte ahnen was für ein Riesengroßes? Und nun höre ich dich selbst gefälliges §$%&§“% auch noch sagen, du hättest DIESES JAHR, wie haben Februar, schon genug GELEISTET?! Du hast mal wieder alle im Regen stehen lassen. Toller Arbeitsnachweis!“


MacKenzie verdreht die Augen und macht auf sarkastische Art und Weise eine einladende Geste und bittet seine „Gäste“ nun ganz einzutreten.


Zereo Killer: „Kommt doch rein, freue mich auf euren Besuch!“


Und dann macht er die Tür hinter seinen unfreiwilligen Gesprächspartner zu.


Zereo Killer: „Hast du noch mehr zu sagen, oder wars das? Weil dann könnt ihr doch wieder verschwinden…“


Ray Douglas schüttelt zwar leicht ungläubig mit dem Kopf, doch das scheint nur Fassade zu sein. Wie aus dem Anfang der Show bekannt, hatte Morbeus insgeheim mit einer vergleichbaren Reaktion von ZK im Match gegen die Children of Wrath bereits gerechnet. Das Schauspieltheater nimmt also weiter seinen Lauf…


Morbeus: „Einiges. Aber das wird der Sonnengott eh nicht mehr hören wollen. Oder ist er das längst nicht mehr? Das Jahr Pause hat dich alt gemacht, ZK. Der Ring-Rost ist dir buchstäblich ins Gesicht geschrieben. Daher kein Wunder, dass du nicht kämpfen wolltest und dich lieber gedanklich in die Vergangenheit katapultierst! Damals als du noch ein Star warst. Und dann lässt du mich natürlich die Drecksarbeit machen…“


Ray Douglas klatscht höhnisch provokant mehrmals in die Hände und winkt dann in Richtung Zereo ab.


Ein Grinsen kann sich der Hall of Famer nicht verkneifen, ehe er sich direkt neben Morbeus setzt und ihm genau in die Augen sieht.


Zereo Killer: „Ach darum geht’s, ich hätts mir denken können…“


Er applaudiert und klopft Ray Douglas sogar auf die Schulter, sodass dieser nur mit der Stirn runzelt. Was soll denn das jetzt?


Zereo Killer: „Ich weiß nicht was du hast, wir haben alles gegeben und du hast das Match für unser Team doch gewonnen?“


Nun beginnt er zu lachen und man sieht, wie in seinem Gegenüber die Wut steigt und steigt. Doch kurz darauf hört der ehemalige Mr. #ISGI damit auf und spricht weiter.


Zereo Killer: „Aber Spaß beiseite… ich gebe dir eine vernünftige Antwort, die hast du verdient.“


Er lässt diesen Satz für einen Augenblick wirken, ehe er sich zu erklären versucht.


Zereo Killer: „Ich hatte einfach kein Bock auf das Tag Team Match, du gehst mir auf die Nüsse und ich hatte eigentlich gehofft, dass die anderen Idioten den Job erledigen, sodass du mich in Ruhe lässt. Ich find dich einfach nur nervig und eigentlich recht Scheiße, verstehst du? Ich hätte sogar lieber mit Marvels Morbius geteamt, und der war schon beschissen!

Glaube mir, niemals im Leben hätte ich mit dir ernsthaft ein Team gebildet! Warum denn auch? Aber… wie gesagt… du hast das Ding doch gerockt für „uns“, du hast das Match gewonnen, bin sehr stolz auf dich, Glückwunsch.“


Wieder will ZK auf die Schulter von Morbeus klopfen, der schlägt aber die Hand weg.


Morbeus: „Finger weg, Mäc! Pack mich nicht an. Die ordentliche Tracht Prügel dich ich mir durch deine Abwesenheit abholen durfte, geht auf dein Konto. Und das werde ich dir nicht vergessen. Und ein winzig kleiner Vorgeschmack wie es mir vor zwei Wochen erging, habe ich dir sogar hier und heute mitgebracht… repna glava (kroatisch; zu Deutsch: Schwanzkopf)“


Da sonst nur noch Dragan im Raum den Ausruf von Morbeus versteht, zieht der beleibte Kroate erstaunt seine Augenbrauen nach oben.


Ehe Zereo Killer reagieren kann…….


KLLLLLAAAAATTTTTSSSSCCCCCCHHH!


Ray Douglas pfeffert dem größten aller GFCW-Wrestler mit seiner rechten Hand eine ohrenbetäubend laute Backpfeife, die selbst den schmerzerprobten MacKenzie in diesem Moment nicht kalt lässt.


Die Szene erstarrt in diesem Augenblick, ehe der Killer sich von seiner Sitzgelegenheit erhebt und in Richtung Umkleidetür geht. Er öffnet diese, starrt mit einem finsteren Blick Morbeus an und sagt.


Zereo Killer: „Das hättest du nicht tun sollen, das wirst du bereuen, noch heute!“


Mit voller Wucht knallt er die Tür hinter sich zu und abermals lässt ZK Morbeus und Dragan in seiner eigenen Kabine zurück.



Bevor der Hall of Famer auch nur ein Wort sagen kann, trifft ihn eine Faust am Kopf. Er bringt nicht mehr als ein nach „GRMPHGLK“ klingendes Geräusch hervor ehe er zu Boden fällt, außerhalb des Frames der Kamera.


Aiden Rotari: „Wofür war das?“


Ohne Mitgefühl, aber doch geringfügig überrascht blickt der Mann aus Atlanta an den Punkt, an dem wir den wahrscheinlich regungslosen Körper des soeben ausgeknockten GFCW-Interviewers mit dem furchtbaren Namen vermuten dürfen.


Robert Breads: „Es wurde einfach mal wieder Zeit. Er wirkte so sorglos und glücklich, als wir auf ihn zukamen. Jemand musste ihn mal wieder daran erinnern, wo sein Platz ist.“


Auf dem Boden, wie es scheint.


Es braucht einen Hall of Famer, um einen Hall of Famer niederzustrecken. Das könnte man zumindest meinen, wenn der gerade verprügelte Mitarbeiter der GFCW nicht der wäre, der er eben ist – der Interviewer, dessen Name zu dumm ist, um ihn zu nennen.


Robert Breads: „Außerdem brauche ich keinen Interviewer, um TV-Zeit zu füllen. Ich mache das seit fast 15 Jahren, ich weiß, wie das läuft.“


Spricht es, und dreht sich nun direkt zu uns. Rotari tritt mit verschränkten Armen einen Schritt zurück, aus dem Augenwinkel noch immer nach unten schauend, während Breads sich räuspert.


Robert Breads: „Ich bin zurück!“


Das hätte wahrscheinlich mehr Impact, wenn es nicht sein fünftes oder sechstes Mini-Comeback in der GFCW wäre. Auf der anderen Seite ist das bei vielen Legenden wie auch Danny Rickson oder Antoine Schwanenburg genauso gang und gäbe, von daher könnte man das auch als Qualitätsmerkmal abstempeln. Man sollte es wohl aber nicht.


Robert Breads: „Ich dachte mir, ich nehme mir ein Vorbild an unserem Heavyweight Champion, gegen den ich einen WINNING RECORD habe…“


Mit dem Daumen weist Breads auf Rotari, der diesen Fakt in der letzten Show angebracht hatte. Aiden hatte das vollkommen ernst rübergebracht, Robert hat hier hingegen den halb-ironischen Tonfall gewählt, der klar macht, dass er sich über etwas lustig macht.


Robert Breads: „…und gönne mir eine Show Pause. Und mein Partner…“


Erneut betont Breads dieses Wort überdeutlich, um noch einmal klar zu stellen, dass die Beziehung von Rotari und ihm die „Lehrer/Schüler“-Dynamik mittlerweile hinter sich gelassen hat.


Robert Breads: „…hat euch in der Zwischenzeit auf Trab gehalten, wie ich es nicht hätte besser machen können. Auch wenn er sein Match in der letzten Show nicht siegreich gestalten konnte…“


Und nun wechselt die Stimmfarbe von Breads ein wenig, als er sich zu Rotari dreht und ihn scheinbar genauso direkt anspricht wie uns. Ernsthaftigkeit scheint durch. „Canada’s Own“ will wohl klar machen, dass die nun folgenden Worte kein zynisches Spielchen sein sollen.


Robert Breads: „…hat er deutlich gezeigt, dass in ihm ein World Beater steckt. Sobald er beginnt, seinen eigenen Fähigkeiten nicht nur außerhalb des Rings, sondern auch im Ring zu vertrauen, wird das niemand mehr verneinen können.“


Die Fähigkeit von Rotari, abseits des Seilgevierts Stress anzuzetteln und in jedem nur erdenklichen Wespennest herumzustochern, dürfte mittlerweile tatsächlich weitläufig bekannt sein. Seine Unentschlossenheit und sein mangelndes Selbstvertrauen im Ring sind aber im Duell mit dem genauen Gegenteil in The End ebenfalls überdeutlich geworden.


Aiden Rotari: „Es ehrt mich, das von einem Mann zu hören, der laut seinem heutigen Gegner seit 1997 kein Match mehr gewonnen hat.“


Man hört es aus seiner Tonlage nicht heraus, aber man kann wohl eindeutig davon ausgehen, dass hier das Spielchen von Breads weitergespielt wird, bei dem nicht sonderlich ernsthaft, aber dafür herablassend über die Konkurrenz gesprochen wird. Rotari scheint kein großes Interesse daran zu haben, seine Niederlage noch einmal ernsthaft durchzudiskutieren – wenig verwunderlich, wo er doch bei jeder sich bietenden Gelegenheit erwähnt, wie sehr er das Verlieren verachtet.


Breads nickt, nimmt den Wink mit dem Zaunpfahl wahr und… dreht sich nicht wieder direkt zur Kamera, sondern spricht weiter mit Rotari.


Robert Breads: „Beeindruckend, dass KID Flawless von den CHILDREN of Wrath etwas über das Jahr 1997 weiß. Ein geistreicher und cleverer Kommentar. Damit wird er unseren besten Freund NCT sicher beeindruckt haben.“


Aiden Rotari: „Ich denke, er ist sich nicht einmal der Tatsache bewusst, dass er sich damit selbst jede Chance genommen hat, irgendjemanden zu beeindrucken.“


Rotari schüttelt den Kopf, als könne er kaum glauben, welchen Fauxpas sich Flawless geleistet hatte.


Aiden Rotari: „Er hat Robert Breads als einen absoluten Loser bezeichnet. Sollte er heute gewinnen, hat er einen Loser besiegt, und damit nichts gewonnen. Sollte er heute verlieren, hat er sich blamiert. Es wäre viel mehr in seinem Interesse gewesen zu erwähnen, wie stark sein Gegner ist, wenn er aus absolut unerfindlichen Gründen Cassady-Taylor imponieren will.“


Ein beinahe verächtliches Achselzucken von Rotari. Bei der Art und Weise, wie er kommuniziert und auf Außenwirkung achtet, ist es nicht schockierend dass er in solchen Bahnen denkt.


Robert Breads: „Sehr großzügig von dir also, ihm dieses Match zu organisieren. Eine Lose-Lose-Situation für Kyd Flawless, und ein spaßiges Fest für den zweifachen GFCW Heavyweight Champion, den Hall of Famer, den Fünften der ewigen Rangliste – und anscheinend auch den größten Verlierer der Geschichte dieser Promotion.“


Da dreht Breads sich doch noch in Richtung der Kamera, weg von seinem Partner, und spricht direkt zu uns.


Robert Breads: „Paradox, aber ich verstehe was den Leuten dabei durch den Kopf geht. Ich meine, ich bin selbst an meiner Misere schuld. Nach meiner großen Pleite gegen Zereo Killer habe ich den falschen Weg gewählt. Ich habe stets so tun können, als stehe ich über den Dingen, und das ist absolut nicht der Fall. Ich habe versucht, meine Bitterkeit, meine Kleinlichkeit und die Tatsache, dass ich furchtbar nachtragend bin, zu akzeptieren, und das hat auch funktioniert. Was nicht funktioniert hat war der Wandel hin zu jemandem, der sich von diesen Dingen frei macht. Ein besserer Mensch werden. Für die GFCW. Für die jungen Talente. Für das Protokoll. Alles mehr oder minder krachend gescheitert.“


Man kann ihm tatsächlich in dieser Hinsicht keine Realitätsverdrängung vorwerfen.


Robert Breads: „Und rückblickend ist das wenig überraschend. So waren es doch gerade Dinge wie meine Bitterkeit und meine Wut, die mich zu den besten Jahren meiner Karriere geführt haben. Solche Emotionen mögen anderen im Weg stehen und sie schwächer machen – ich blühe in ihrem Glanz erst richtig auf. Sie sind das, was mich antreibt, und nicht das, was mich zurückhält. Ich meine es ernst, am liebsten wäre ich ein guter Mensch und ein guter Wrestler. Wie es scheint, muss ich mich allerdings für eines von beidem entscheiden. Und da bin ich lieber ein schlechter Mensch und ein guter Wrestler als anders herum.“


Vielleicht nicht unbedingt die sympathischste Aussage, aber durchaus nachzuvollziehen.


Robert Breads: „Da stellt sich bloß noch die Frage: Kann das noch funktionieren, oder ist es zu spät? Ist das nicht aufregend und spannend? Ich meine, würde es jemanden überraschen, wenn ich nun das ganze Jahr über jedes Match verliere? Auf der anderen Seite: Wäre man wirklich schockiert, wenn ich bei Title Night mit dem GFCW Heavyweight Title dastehe? Oder, um es auf heute Abend zu beziehen: Kann man IRGENDETWAS ausschließen? Rutschte ich auf einer Bananenschale aus und verliere in fünf Sekunden? Zerstörte ich Kyd Flawless komplett und spucke ihn durchgekaut und kaputtgebissen wieder aus? Wer weiß. Alles ist möglich. Eine spannende Geschichte!“


Ein genuin wirkendes Lächeln schleicht sich auf das Gesicht von Robert Breads. Nach den letzten Jahren der Verantwortung und des Arbeiten für das Gesamtwohl der Promotion scheint es ihm zu gefallen wieder freier agieren zu können. Er weiß selbst nicht, was als Nächstes ansteht, weil er es nicht mehr wissen muss.


Für alles Weitere gibt es Aiden Rotari.


Robert Breads: „Und es freut mich ungemein, eine alte Rechnung begleichen zu können, während ich dieses unbekannte neue Kapitel meiner Karriere mit euch allen gemeinsam erkunde. Niander, Robert… und die Leute, die sie trainiert haben, alle auf einem Haufen. Ich muss wohl kaum erwähnen, dass es da noch die eine oder andere Sache zu regeln gibt, und damit fangen wir heute Abend an.


Kyd Flawless, es ist an dir, mir zu zeigen, wie falsch ich bei deiner Beurteilung lag. Das ist deine große Chance. Niander, es ist an deinem Protegé mir zu zeigen, wie weit du die Jungs wirklich bringen kannst, und wie viel besser du als Coach bist als ich. Ich hoffe, ihr gebt alle euer Bestes, sonst macht es keinen Spaß, euch diese Genugtuung mit einem großen Ausrufezeichen zu verwehren. Ihr mögt Aiden am Ende der letzten Show noch entkommen sein, aber heute wird das nicht der Fall sein.“

Aiden Rotari: „Nächstes Mal ziele ich besser.“

Robert Breads: „Will ich hoffen. So hast du nur Morbeus geholfen. Nicht unbedingt mein bester Freund.“

Aiden Rotari: „Ein Kanadier in seinen 40ern der von Zereo Killer gequält wird löst reflexartig Mitgefühl bei mir aus.“

Robert Breads: „Gut, sehe ich ein. Möchtest du noch irgendetwas loswerden?“


Fragend wendet Breads den Kopf in Richtung Rotari, welcher selbigen nur schüttelt. Keine weiteren Worte in Richtung Leviathan, damit scheint er erst einmal durch zu sein. Ab jetzt gilt die volle Konzentration den Children auf Wrath, wie es scheint.


Robert Breads: „In Ordnung. Achja, hast du von dem Typen wegen des Entrances gehört?“

Aiden Rotari: „Alles gut.“


Zufrieden mit dieser Antwort die gleichzeitig als Teaser für das eigene Match fungiert tritt Breads noch einmal fröhlich und unnötig kraftvoll nach irgendetwas (oder irgendjemandem) auf dem Boden. Man hört einen dumpfen Aufprall und ein japsendes Röcheln.


Robert Breads: „Dann auf in den Kampf.“


Open Tag Team-Challenge:

Birds of Decay (Scarecrow & Mykru) vs. ???

Referee: Karo Herzog



Buhend begrüßt die Leipziger Galaxy die Birds of Decay, doch Mykru und Scarecrow könnte kaum etwas weniger interessieren. Was zum einen wohl in ihrer Natur liegt, doch vielleicht viel mehr noch in ihrer aktuellen Erfolgswelle begründet ist, auf der sie nach Siegen über die Children of Wrath und der Vernichtung des Teams Last Chance surfen.

Bewaffnet mit Fackel und Pestmaske gehen die Birds ihren Weg und zelebrieren ihren Gang zum Ring, während Laura die beiden entsprechend vorstellt.


Laura: „Das folgende Match ist eine Tag Team Open Challenge. Auf dem Weg zum Ring. Sie repräsentieren und dienen Leviathan… MYKRU. SCARECROW. BIRDS OF DECAAAAAAAAAAAAAAAY!“


Lauter werden die Buhrufe, die den beiden entgegenschlagen, doch die beiden Gefolgsleute The Ends haben den Ring bereits unter weiterer Gleichgültigkeit erreicht und während der Schweigsame diesen direkt geentert hat, marschiert Scarecrow noch eine kleine Runde um den Ring, um sich ein Mikrofon geben zu lassen, bevor auch er sich zu seinem Partner gesellt, der bereits die Galaxy begrüßt hat.

Wie?

Zeigefinger und Daumen formen ein O

Die geschlossene Hand wird nach oben gedreht und die Finger zur Hallendecke hin weggespreizt. Das „Guten Tag“ der Gebärdensprache.

Scarecrow beobachtet die Begrüßung von den Seilen aus, als er gerade den Ring betreten möchte, hält inne und schaut im ersten Moment sogar recht überrascht ein wenig verdutzt drein. Selbst wenn es nur ein Bröcklein ist, das Mykru überhaupt irgendeine Form einer Sprache kann, ist ja schon einmal eine neue Erkenntnis. Naja. Nicht, dass er je irgendein Problem hatte, sich mit Mykru zu verständigen. So tritt er durch die Seile und bietet seinem Partner lächelnd mit der Hand die Ringmitte an.


Scarecrow: „Mach ruhig weiter. Guter Start.“


Glubschäugig schaut Mykru ganz genau auf seinen Partner, in Scarecrows Augen, dann auf seine Nase, seinen Mund, sein Kinn, seine Halsschlagader, seine Schultermuskulatur, seinen Oberarm, seinen Ellbogen, seine Elle, sein Handgelenk, seine Handfläche, sein unteres Zeigefingerglied, sein mittleres Zeigefingerglied, sein vorderes Zeigefingerglied, seine Zeigefingerspitze, in die Luft auf einer Linie, die sich der Ringmatte nähert und dann schlussendlich auf den Punkt in der Ringmitte, der ihm von Silas angeboten wird und von Mykru „prompt“ mit dem Aufstampfen seines Fußes markiert und für sich beansprucht wird, was Scarecrow zufrieden zur Kenntnis zu nehmen scheint.

Breitbeinigst stellt der Sonderbare sich dort in die Mitte, streckt die Brust heraus und die Arme gleichzeitig ein Stückweit vom Oberkörper weg, sodass man den Eindruck haben MUSS, dass er mit dieser Pose sämtliche harten Typen dieser Welt persifliert, wenn man es nicht besser wüsste und einfach hinnehmen muss, dass dieser Mensch nun einmal zu seltsam anmutenden Bewegungen neigt.

Schauend geht sein Blick durch die Arena und selbstverständlich sind alle Augen auf ihn gerichtet, soll dies doch jetzt in diesem Moment die erste Ansprache des Schweigsamen werden, wie auch immer das vonstatten gehen kann.

.

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Springend bricht er plötzlich die Anspannung und bringt die Beine zusammen, während er die Arme links und rechts vom Körper wegstreckt.

Schneller als jemand reagieren kann, springt er erneut und legt die Arme eng an den Körper an,

nur um mit dem nächsten Sprung wieder beide Arme wegzustrecken

und mit dem nächsten Sprung eine halbe Drehung hinzulegen, das linke Bein nach vorn zu strecken und dabei gleichzeitig auch beide Beine höhenmäßig etwas versetzt in die gleiche Richtung zeigen zu lassen,

just bevor er ein letztes Mal hochspringt, die Arme wieder anlegt, dafür aber die Beine ausstreckt und mit einer gepflegten Arschbombe auf die Matte klatscht.

Sitzend lehnt er sich dann in seiner eigenen kleinen Welt nach vorn und malt mit seinem Finger einen groooßen Kreis auf die Matte, bevor er in dessen Mitte seinen Ellbogen aufstemmt und den ausgestreckten Unterarm zum sich stockend bewegenden Sekundenzeiger werden lässt.

Lächelnd übergibt er damit das Kommando an seinen gesprächigeren Partner.

Scarecrow: „Das. Und nichts anderes. Team letzte Chance, ja Moin, was sollte das denn letzte Show, hm? Diese ganze Nummer war so aufgebauscht und so präsent und auch wirklich, wirklich berührend. Zwanzigtausend Chancen nicht genutzt. Und dann gibt es ein letztes Hurra, den EINEN Shot, ALLES gut zu machen und Frank, der gute alte Liebling von allen ist auch dabei. Und irgendwo auf dem Weg dahin, habt ihr´s geschafft selbst Luna den Hirnwurm einzusetzen, ihr wärt gefährlich und End war schon davor sich Gedanken zu machen. Joa. Fragt doch einfach uns.“

Lachend blickt er auf Mykru hinab, der noch immer auf dem Boden kniet, den Blick aber scheinbar spürt, ihn erwidert und lautlos das schallende Lachen Scarecrows imitiert, was ein wenig wirkt wie eine Szene der Besessenheit aus einem schlechten 80er Jahre Horrorfilm.

Scarecrow: „Problem gelöst. Endlich. ENDLICH, kommt das Projekt Birds of Decay in Fahrt, und auf den Weg dahin, wo es schon immer hingehört hat. Nämlich GANZ nach oben. Man sollte meinen, eine eingeschworene Gruppe wie wir hat kein Problem, sich als Tag Team durchzuschlagen aber naja. Drake und Zane haben das Ding damals schnell geholt und genausoschnell wieder verloren. Zane und ich wurden zu den Birds… Nichts. Aber als Mykru auftauchte, als ich Mykru in Team Blau getroffen habe… Junge ich wusste einfach, dass das der Moment ist.“

Ein wenig nostalgisch scheint er sich kurz in Gedanken zu verlieren, legt den Kopf in den Nacken, atmet einmal durch, bevor er – ganz im Stile seines ehemaligen Mentors- beginnt auf und ab zu marschieren, rastlos und den langen Ledermantel hinter sich herziehend.

Scarecrow: „Aber hey, es gab andere Baustellen und wieder WIEDER konnten wir nicht zünden. Tja. Bis jetzt. Während unsere ach so tollen Champions sich bei Title Nights mit einem mittelmäßigen Tag Team rumschlagen konnten, haben wir den schlauen und den starken Teil der CoW erst in ein Match erpresst und dann vernichtet.“

Um seine Aussage zu unterstreichen schließt Scarecrow einmal ruckartig die Faust, als würde er eine Fliege zermatschen. Ein Zähnefletschen liegt in seinem Gesicht.

Scarecrow: „Eure Feelgood Story Team letzte Chance? LETZTE Chance? Oh hier stehen zwei Leute, die eigentlich nie wirklich eine Chance haben sollten, noch NIE und wer steht noch, hm? Wir. Wir standen immer noch, gingen in das Match, begraben sie, wir stehen immer noch und hey. Ganz an euch vorbeigegangen ist das ja auch nicht, oder, Hü und Hott?“

Seine Wanderung führt ihn auf die Seite der Stage, wo er in den Backstagebereich zu blicken scheint.

Scarecrow: „Und ihr solltet euren kleinen Zwist lieber ganz GANZ schnell beilegen, denn euch läuft, wie gesagt, die Zeit davon.“

Ein wenig bedrohlicher senkt sich seine Stimme nun ab.

Scarecrow: „Euch gegenüber steht eine perfekte Einheit. Perfektes Verständnis. Absolutes Vertrauen. Nennt uns seltsam so viel ihr wollt, wenn ihr uns nicht versteht, ist das nur ein Vorteil für uns. Zweifelt uns an, so viel ihr wollt, umso später ihr uns ernstnehmt, umso weniger Zeit habt ihr. Aber hey. Natürlich haben wir heute noch was zu erledigen. WOLLT IHR ALLE NOCH MEHR BEWEISE, DASS WIR DIE NÄCHSTEN TAG TEAM CHAMPIONS WERDEN SOLLTEN?“

BUHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHH

Scarecrow: „ZWEI WOCHEN konnte jedes Team, oder jede zwei beliebigen Superstars sich darauf vorbereiten UNS heute zu bekämpfen. WIR haben keine Ahnung, wer uns gleich gegenübersteht. Alle Trümpfe sind in die Hand unserer Gegner gelegt. Doch es wird weiter gehen. Drake mag Geschichte sein, aber er meinte damals zu mir, ich soll die Tag Titel wieder zu Leviathan holen. Ob er je wirklich an mich geglaubt hat? An uns? Ich glaube nicht. Aber genau deshalb will ich es erst so richtig. Also kommt schon. Wer da hinten hat jetzt genug Eier gesammelt um hier rauszukommen. Die Birds of Decay sind hier zum FIGHTEN!“

Das Mikrofon fliegt geräuschvoll aus dem Ring und energisch reißt sich Scarecrow den Mantel vom Leib. Er scheint regelrecht besessen seine Gegner in die Finger zu bekommen. Doch… wen?





Nanu?! Das dürfte unerwartet kommen, aber tatsächlich… scheint niemand geringeres als Ask Skógur Gefallen an der Herausforderung der Birds of Decay gefunden zu haben!


Die Verwunderung steht den Leipzigern ins Gesicht geschrieben, die Begeisterung allerdings auch, denn man freut sich Ask zu sehen. Vor allem, wenn da ansonsten die eher unbeliebten Mitglieder von Leviathan im Ring stehen. Und auch Ask scheint recht freudig drauf zu sein, bereits in Ringklamotte tritt er auf die Stage und auch er ist bewaffnet mit einem Mikro. So richtig weiß er immer noch nicht, wie genau er mit dem Jubel umgehen soll und so beginnt er schon zu reden, als die Chants noch ziemlich laut sind.


Ask: „Hey Leute, hey Schlangenmenschen da im Ring… oder eher Vogelmenschen?“


Ein Komiker ist an Ask Skógur sicher nicht verloren gegangen, aber egal. Ihn scheint sein recht schlechter Spruch zu freuen. Seine euphorische Laune ist nach wie vor nicht zu übersehen.


Ask: „Ich machs kurz, ich denke wir haben gerade schon genug Gequatsche… oder sowas ähnliches… gehört. Ihr wollt ne Herausforderung, ich hab Lust zu kämpfen. Passt also perfekt, denke ich. So ein kleines Warm-Up gegen euch… damit kann ich mich denke ich gut auf mein Match bei Doom’s Night vorbereiten.“


Bleibt immer noch die Frage, wer denn dabei aber der Partner von Skógur sein wird. Dem ein oder anderen findigen GFCW-Fan dürfte wohl aber nicht entgangen sein, dass dabei nur einer in Frage kommen kann.


Ask: „Und mit wem geht das besser, als… mit meinem GEGNER von DOOM’S NIGHT? AAAAAALEEEEXXX RICCCCCKSSSS!“


Ebenso euphorisch wie Ask hier aufritt, präsentiert er auch schon seinen Partner. Immerhin Euphorie bei einem.

Ricks tritt einfach nur durch den Vorhang. Bereit zum Kampf. Mit Blick zu den Birds…die nicht gerade begeistert wirken. Scarecrow flucht, Mykru macht das, wenn überhaupt, in sich hinein.

Dann nimmt der Mathematiker seinem Partner und Gegner in Personalunion das Mikro ab.


Alex: „Wir werden sehen, wer den Test besteht.“


So gibt er das Mikro nach hinten, wo schon ein Mitglied der Crew steht und dann geht es zum Ring.


Pete: „Das ist mal eine Überraschung, die die Birds of Decay hier nicht erwartet und noch weniger gebraucht haben! Ask Skógur und Alex Ricks? Vielleicht eine Nummer zu groß für die Birds?“

Sven: „Diese Denkweise existiert für Scarecrow und Mykru vermutlich noch nicht einmal, da müssen wir uns keine Sorgen machen, dass sie sich vor dieser Herausforderung drücken. Warum auch? SIE sind das eingespielte und erfahrene Team…wer weiß, ob Ask und Alex überhaupt zusammenarbeiten können?“

Pete: „Ask wird doch mit Sicherheit die Gelegenheit nutzen wollen, Alex schon vor Doom’s Night zu imponieren.“

Sven: „Nur bedeutet ‚wollen‘ nicht immer auch gleich ‚können‘. Das wird auf jeden Fall eine interessante Begegnung zwischen diesen beiden Teams.“


Und interessant ist dieses Match definitiv, denn alles, was Pete und Sven sagten, passiert in der Realität. Im Matchverlauf zeigt sich definitiv, dass Mykru und Scarecrow das eingespielte Team sind, dass sich blind versteht und genau weiß, wie man sich jeweils unterstützen kann. Obwohl sie von den Gegnern hier so komplett überrascht wurden, scheinen sie sich schnell einen guten Plan zurechtgelegt zu haben oder zumindest spontan gut zu reagieren.

Ask kann zwar los legen wie die Feuerwehr und beide Mitglieder der Birds zunächst in Schach halten, interessanterweise hat aber gerade Ricks so seine Probleme mit der unorthodoxen Art Mykrus, der sich aus den Ansätzen verschiedener Hebel- und Würgegriffe teils akrobatisch und teils suizidal befreit.

Dadurch gelingt es den Birds aber mit zunehmender Matchdauer mehr und mehr Ricks zu isolieren und ihn vom brennenden Schweden fernzuhalten. Ähnlichkeiten zum Match von vor zwei Wochen sind erkennbar, wobei der Mathematiker allerdings kein Vergleich zu Ellis Diehl ist. Das wird auch Scarecrow und Mykru klar, da Ricks immer wieder zurückschlagen und Nagelstiche setzen kann, sodass die beiden diesmal doch deutlich unfairer zu Werke gehen müssen und deutlich häufiger zu zweit den Ring entern.

Ask will gerne zurückschlagen und für ausgleichende Gerechtigkeit sorgen, wird von Ricks immer wieder aber eingebremst und dazu gemahnt, ihn die Sache klären zu lassen. Noch scheint der Mathematiker also guter Dinge zu sein.


Pete: „Eine weitere starke Darbietung der Birds of Decay bis hierhin. Sie setzen wirklich deutliche Zeichen in Richtung Hautevolee.“

Sven: „Asks Ansturm zu Matchbeginn ist mittlerweile fast schon in Vergessenheit geraten. Er steht hier auf dem Abstellgleis und die Birds dominieren erneut, fast schon nach Belieben.“


Nur endet dieses Belieben im Moment als es ausgesprochen wird und nachdem Mykru direkt in einen Tritt in die Magengrube fliegt und einen DDT kassiert, kann es letztlich doch nach mehreren Minuten der Isolation zum Wechsel kommen, sodass Skógur wieder aufdrehen kann. Der stürzt sich auch auf Scarecrow, der genauso eingewechselt wurde.

Das Ungleichgewicht im Match egalisiert sich damit in den nächsten Minuten. Auch Ask und Alex finden besser ins Match und zeigen, dass sie technisch und zum Teil auch erfahrungsmäßig überlegen sind. Die Birds geraten mehr und mehr ins Hintertreffen, können sich aber auf ihre schmutzigen Taktiken verlassen. So wird Karo Herzog im passenden Moment abgelenkt, sodass Scarecrow Alex mit einem Tritt zwischen die Beine wieder auf die Bretter schickt.

Jetzt reicht es Ask dann doch und er entert den Ring, wird von Mykru allerdings mit einem Spear so umgeräumt, dass er durch die Seile wieder nach draußen rollt. Also freie Bahn für Scarecrow. Der lädt Ricks auf und


COMING OF WAR!


Ricks kracht auf die Matte,

Scarecrow setzt das Cover an,

Mykru steht Wache


1





Mykru wird gefällt






2







OFF THE CHARTS


Und die Birds of Decay gewinnen dieses Match…per Disqualifikation.


Pete: „Die Champions geben sich die Ehre!“

Sven: „Sie haben die Schnauze voll von den Provokationen der Birds of Decay!“


Das zeigen sie auch deutlich. Matthäus Meister bringt Mykru mit dem Final Judgement noch einmal hart auf die Matte, dann wird sich auch schon wieder um Scarecrow gekümmert. Hott nimmt ihn hoch, hält ihn fest, während Meister mit dem Titelgold in der Hand Maß nimmt und zuschlägt. Die beiden Herausforderer sind ausgeknockt. Meister ist sehr zufrieden mit der verrichteten Arbeit, Hott hingegen blickt wie zuletzt öfter schon drein, als würde er das Ganze nur widerwillig mitmachen.

Dann geht der Blick Meisters zum Mathematiker. Fast schon die Situation genießend stolziert der Koloss auf ihn zu.


Matthäus: „So und jetzt zeigen wir dir auch nochmal, was das Protokoll eigentlich sein sollte.“


Meister deutet seinem zögerlichen, britischen Kumpel er solle rüberkommen, damit man sich der nächsten Sache annehmen könne. Nur mit langsamen Schritten kommt Hott näher und dann geht es nicht los.

Nicht?

Ja, nicht.


Mit Wut im Bauch und in der Faust entert Ask Skógur wieder den Ring und springt in die Bresche. Er stellt sich schützend vor Ricks und den Champions entgegen, die daraufhin ihre Drohgebärden sofort einstellen…Ricks abfertigen ist in dieser Situation das Eine…aber sie sehen in Asks Augen, dass es keinen Sinn hätte, diesen Kampf zu provozieren.

So ziehen sie sich langsam zurück, was Hott nur Recht ist. Nicht aus Angst, sondern viel mehr weil er ohnehin solche Aktionen nur noch ungern mitmacht. Meister hingegen deutet, mit hämischen Gebärden, Ricks noch einmal an, dass es ganz knapp für ihn war.

Dann verlassen die Champions den Ring, natürlich nur nachdem Meister Scarecrow noch einmal verächtlich in die Rippen tritt.


Pete: „Ask beweist hier echte Stärke und Fairness. Er schützt seinen Gegner bei Doom’s Night.“

Sven: „Ricks kann sich glücklich schätzen…nur fällt Dankbarkeit bei ihm ja eher überschaubar aus.“


Immerhin meint Ask es ernst. Er will ein faires und sportliches Duell gegen den Mathematiker. Keine Abkürzungen. So steht er vor dem Freiburger…und bietet ihm die Hand um ihm wieder auf die Beine zu helfen.

Ein Angebot, dass Ricks von der Matte aus sieht. Mit müden Augen und schmerzverzerrtem Blick erkennt er langsam aber sicher die Gesamtsituation. Er schaut zur Seite, sieht die Birds of Decay geschlagen auf der Matte liegen. Dann dreht er seinen Kopf wieder in Richtung Ask. Der Blick geht zur Hand.

Er nickt. Er nimmt an.

Mit einem Ruck hilft Ask ihm wieder auf die Beine und klopft dem Mathematiker zurück im Stand noch einmal auf die Schultern. Von Ricks? Noch ein Nicken. Ein Zeichen des Respekts.




Man sieht einen jungen Mann im Fitness-Center. Es ist recht offensichtlich, dass der, eher schlanke, Brillenträger noch nicht sehr oft hier war. Aber trotzdem macht er sich voller Eifer an die Arbeit!

Doch schon das anheben einer Langhantel wird für ihn zur großen Hürde und er läuft bei seinem vergeblichen Versuch knallrot an, bevor er aufgibt…


ES IST NICHT WICHTIG, WIEVIEL DU DRÜCKEN KANNST…


Nun versucht sich der junge Mann an den Laufbändern. Doch auch hier hat er so seine Schwierigkeiten. So kommt es wie es kommen muss und das Laufband wirft ihn von der Maschine, begleitet von einem Aufschrei des Mannes…


ES IST NICHT WICHTIG, WIE SCHNELL DU LAUFEN KANNST…


Vielleicht macht er beim Seilspringen eine gute Figur? Der Anfang sieht zumindest sehr vielversprechend aus… Bis der junge Mann übermütig wird und andere Sprungtechniken ausprobieren will. Dabei verheddert er sich sehr unglücklich im Seil und stolpert aus dem Kamerabild, woraufhin ein unangenehmes Krachen und Klirren zu hören ist…


ES IST NICHT WICHTIG, DASS DU WEISST WAS DU TUST…


Unser Freund ist vollkommen außer Atem und blickt auf seine Sportuhr, die ihm zu seinem Entsetzen anzeigt, dass er erst seit knapp 10 Minuten trainiert… was eine resignierende Mimik unseres jungen Herren erzeugt…


ES IST AUCH NICHT WICHTIG, WIE LANGE DU DURCHHALTEN KANNST…


Frustriert lässt sich unser fitnessinteressierter Freund auf einen Sessel plumpsen und holt seinen Proteinriegel hervor, von dem er genüsslich einen Bissen nimmt. Der unvergleichliche Geschmack, lässt ihn den Fitness-Frust erstmal vergessen. Freundlich klopfen ihm plötzlich wildfremde Muskelmänner anerkennend auf die Schulter und mit vor Erstaunen offenem Mund, stellt er fest, dass die Damen im Raum ihm eindeutige Blicke zuwerfen…

Kein Wunder! Das ist ja schließlich auch nicht irgendein Riegel…, sondern DAS Status-Symbol unter den Fitness-Fanatikern!


DAS EINZIGE WAS ZÄHLT IST, DASS DU DABEI AM ENDE TROTZDEM EINFACH VERDAMMT GUT AUSSIEHST!




Die Halle wird dunkel und „Legend never dies“ dröhnt aus den Boxen. Wo früher sich bei der Musik von Zereo Killer grenzenloser Jubel ausbreitete, wird die Abneigung gegen diese Person von Show zu Show immer größer, und die Buhrufe werden immer lauter. Die Halle wird in ein purpurnes Licht gefärbt und Zereo Killer kommt zum Ring. Er hat sich nun tatsächlich Trainingsklamotten angezogen und ist mit einem Mikrofon bewaffnet. Er blickt ziemlich angefressen drein, reagiert nicht auf die negative Stimmung, die ihm entgegenkommt, wenn er die Halle betritt. Sofort macht er sich auf den Weg in den Squared Circle und reißt den Schallwandler ruckartig zu seinen Lippen.


Zereo Killer: „Stoppt die Musik!“


Sofort wird diese abgewürgt und MacKenzie blickt wütend in Richtung On Stage.


Zereo Killer: „Morbeus, Dragan, kommt sofort raus!“


Da redet aber jemand nicht mehr um den heißen Brei und kommt sofort zur Sache! Werden die Beiden den Wunsch MacKenzies Folgeleisten?





Die Zuschauer springen von den Sitzen, als die harten Gesaffelstein-Beats erklingen. Ohne großen Schnickschnack kommen Morbeus und Dragan zügig aus dem Backstagebereich die Rampe runter gestapft. Morbeus hat auch schon ein Mikrofon parat. Die beiden klatschen mit den Zuschauern noch sporadisch ab, fokussieren aber ganz klar Zereo Killer im Ring.

Am Ring angekommen geht Dragan den sicheren Weg über die Treppe, währenddessen der voll im Saft stehende Morbeus galant unter den Seilen in den Ring slidet.


Wie ein wildes Tier geht derweil der Kalifornier im Ring umher, ehe er sich schlussendlich den Beiden gegenüberstellt und wütend zu sprechen beginnt.


Zereo Killer: „Ich lasse meinen Worten Taten folgen! Ich sagte, dass du dafür bezahlen wirst, was du heute getan hast!“


Wieder lässt er die gesprochenen Sätze einige Momente wirken, ehe er zur Sache kommt.

Mike spricht nun laut in Richtung Publikum und geht wieder im Ring umher.


Zereo Killer: „Ich klopfte bei der GFCW Führungsetage an und hab gesagt, dass ich das Problem ein für allemal klären will! Und wie klären wir unsere Angelegenheiten? Im Ring!!!“


Mit einem Fingerzeig deutet er in die Richtung der Beiden.


Zereo Killer: „Ich will ein Match gegen ihn!!!“


Nun starrt er Morbeus direkt in die Augen und nähert sich diesen, bis sich ihre Köpfe nur noch wenige Millimeter voneinander trennen. Wütend spricht er weiter ins Mikrofon.


Zereo Killer: „Ich habe nicht nur um ein Match gebeten, nein! Es wird ein NO INTERFERENCE Match! Ich will ein normales Eins gegen Eins, wenn jemand eingreift, oder wenn jemand unfair agiert, wird dieser suspendiert!

Na, was sagst du dazu?“


Die Augen weit aufgerissen, den Blick nicht von Morbeus abweichend, nicht einmal mit der Wimper zuckend, er will ihn mit seinem Blich wohl bereits durchbohren! ZK wartet auf eine Antwort. Morbeus nickt mit dem Kopf und will das Match.


Zereo Killer: „Das Match würde jetzt gleich starten! Na, was sagst du!!!“


Das Nicken von Morbeus wird immer deutlicher, und er brüllt ein lautes Ja ins Mikrofon! MacKenzie wendet sich nun ans Publikum!


Zereo Killer: „Na, was sagt ihr, Leipzig??? Wollt ihr das Match auch sehen!?!? Ich weiß, ihr mögt mich nicht mehr, darum geht’s aber nicht! Jetzt geht’s darum, ob ihr das Match sehen wollt!!! Na, was sagt ihr, Leipzig???“


Die Crowd schließt sich Morbeus an und die YES-Chants verbreiten sich wie ein Lauffeuer! Auch der Kalifornier nickt mit dem Kopf und seine Lippen ziehen sich in die Horizontale… Doch es wirkt etwas anders als früher…

Er nähert sich nun Morbeus, der das Mikrofon bereits weggeworfen hat.

MacKenzie geht auf ihn zu, schubbst ihn heftig beiseite und er stellt sich Dragan gegenüber!


Zereo Killer: „Dragan gegen Zereo Killer!!! Das Match startet jetzt!!“


Ein Raunen geht durch die Crowd, ein entsetzter Blick in den Gesichtern von Dragan und Morbeus ist zu erkennen.


Morbeus: „Bist du völlig geisteskrank, MacKenzie? Du willst einen 60-jährigen Mann mit Herzproblemen verdreschen? Wie tief bist du nur gefallen! Ich bin es den du willst! Ich bin dein Gegner heute Abend!“


Der ehemalige Mann der 1.000 Facepaintings wirkt nun etwas nachdenklich.


Zereo Killer: „… Sechzig…? Herzprobleme…?“


Er lässt die Schultern sacken, ehe er wenige Augenblicke später sein neues wahres Gesicht abermals präsentiert.


Zereo Killer: „Ich hoffe, er kriegt dank meiner gelungenen Überraschung keinen Herzinfarkt!“


MacKenzie würdigt Ray Douglas keines Blickes, sondern sein Hauptaugenmerk ist komplett auf Dragan fixiert. Dieser blickt hilflos in Richtung Morbeus, während der Killer ins Mikrofon brüllt.


Zereo Killer: „Karo Herzog! Komm raus und erledige deinen Job! Du musst nun Überstunden machen!“


Zum Entsetzen aller kommt tatsächlich die Unparteiische zum Ring gerannt und entert das Kampfviereck.

ZK blickt weiterhin Dragan an, spricht aber offensichtlich mit Morbeus.


Zereo Killer: „Attackiere mich bloß nicht, denn jetzt wird schon bald der Ringgong ertönen. Und du kennst die Regeln für dieses Match!“


Morbeus versteht sichtlich die Welt nicht mehr. Er schaut ungläubig den sehr ängstlichen Dragan an. Was soll der arme Mann nun im Ring bloß ausrichten? Mehrfach flucht Morbeus daraufhin „Dynamite, DU Hundesohn“ „Saftladen“ „Witzpromotion“ „Fletcher, wie kannst du nur?“ hörbar für die TV-Kameras. Es hilft alles nicht. Der Ringgong ertönt bereits und eine Schar von Securities sind schon in den Innenraum gestürmt. Morbeus wird nicht eingreifen können. Widerwillig verlässt er das Seilgeviert.


Singles Match:

Zereo Killer vs. Dragan

Referee: Karo Herzog

MacKenzie lehnt sich lässig in die Seile und schaut auf Morbeus.


Zereo Killer: „So ists schön brav! Sieh zu was ich mit ihm anstelle! Und du kannst dir dafür die Schuld geben für das, was du zuvor getan hast!“


Die Menge buht was das Zeug hält. Niemand kann glauben, was aus Zereo Killer geworden ist, seit er wieder da ist.


Pete: „Das ist unglaublich. Wo soll das Ganze noch hinführen?“

Sven: „Er zieht sein Ding durch, auf beeindruckende Art und Weise, wie er es noch nie getan hat!“

Pete: „Zu dir weiß ich oftmals auch nicht was ich sagen soll!“


Dragan nimmt all seinen Mut zusammen und schlägt auf den Rücken des Kaliforniers ein, während dieser eigentlich noch verbal mit Morbeus beschäftigt war! Ihm fliegt sogar sein Mikrofon aus der Hand und dieses landet außerhalb vor den Füßen von Ray Douglas!


Wütend dreht sich ZK in Richtung seines Kontrahenten um. Dieser geht einige Schritte zurück und scheint ein wenig zu flehen… MacKenzie würgt ihn in die Ringecke und wird daraufhin von Karo Herzog angezählt… dann reißt der Hall of Famer seinem Gegenüber das Oberteil vom Leib und verpasst ihn klatschende Chops, sodass die Pranken des Killers eindeutig auf der Brust zu erkennen sind.


Pete: „Morbeus ist absolut wütend, aber er kann nichts dagegen tun!“

Sven: „Er könnte, würde aber dafür suspendiert werden!“


Ein Whip In lässt Dragan in die gegenüberliegende Ringecke krachen. Er schreit vor Schmerzen laut auf und torkelt in die Mitte des Ringes! Zereo Killer kommt ihn entgegen und tritt mit dem rechten Fuß in dessen Magengegend, als würde er einen Flankenball mit voller Wucht perVolley treffen wollen! Den kugelartigen Bauch Dragans hat er definitiv erwischt. Dragan hält sich nun die Magengegend, bricht schon beinahe zusammen. Mackenzie befindet sich nun hinter seinen Gegner und kickt gezielt und hart in eine der Kniekehlen. Nun kann sich der Mann aus dem Osten nicht mehr auf den Beinen halten, landet auf den Knien, hält sich mit einem Arm die Magengegend, mit dem anderen greift er zum Knie.


Sven: „Oh Gott, es folgt ein sehr schnell durchgezogener DDT!“

Pete: „Das kann man doch nicht mitansehen, oder? Der arme Dragan!“


Außerhalb fährt sich Morbeus an den Kopf… Die Fans buhen was das Zeug hält…

Doch der Killer scheint dem Schrecken ein Ende zu machen und pinnt nun Dragan, während er Morbeus wie ein Arschloch ins Gesicht grinst.


doch er unterbricht das Cover selbst und wird dafür von Karo Herzog ermahnt!!

Morbeus springt auf den Mattenrand und MacKenzie macht die Unparteiische sofort darauf aufmerksam.

Schon beinahe entschuldigend bittet sie Morbeus runter zu gehen! Die Securities ziehen ihn dann schlussendlich wieder auf den Hallenboden.


The Legend, that never dies“ dreht seinen wehrlosen Gegner auf den Bauch und zieht ihn an seinen Händen hoch, sodass sich sein Brustkorb nicht mehr auf der Matte befindet… nur um ihn dann ins Kreuz zu treten, sodass er unsanft mit dem Gesicht auf den Boden kracht.


Nun zieht der Kalifornier seinen Opponenten so weit hoch, dass sich dieser wieder auf den Knien befindet. MacKenzie kniet sich ebenfalls hinter Dragan und setzt nun einen Dragon Sleeper an und zieht damit dessen Kopf schnell nach hinten!


Ja, Dragan würde natürlich aufgeben, wenn er noch bei Bewusstsein wäre… das hat auch Karo Herzog erkannt und läutet das Match sofort ab!


Pete: „Dieser Bastard hat natürlich gewonnen, durch K.O.“

Sven: „Was für ein Auftritt!


Die Musik von Zereo Killer wird gespielt, er lässt sofort von Dragan los, dieser fällt wie ein Nasser Sack zu Boden! MacKenzie blickt zu Dragan herab, hinter ihm slidet auch schon Morbeus in den Ring! Der Kalifornier verpasst Dragan noch einen gezielten Tritt ins Gesicht, sodass dieser aus der Nase blutet und verschwindet dann wie ein Feigling aus dem Squared Circle und haut durch das Publikum ab!!!


Rückwärts geht er durch die Crowd, welche ihm am Liebsten auch an die Gurgel will, doch die Securities sorgen dafür, dass nichts passieren kann. Überlegen grinsend reißt er die Arme in die Höhe und blickt dabei Morbeus genau ins Gesicht. Dieser kümmert sich natürlich um Dragan und hasserfüllt starrt er ebenfalls in Richtung seines Kontrahenten…


Man sieht, wie Sanitäter mit einer Trage zum Ring gelaufen kommen, ehe die Szene ausfadet…




Ein cremiger Teig wird vom Rührgerät bearbeitet. Fast schon hypnotisierend bleiben die Furchen des Rührers in der Masse eingekerbt, bis eine Runde vollendet ist und der Teig an gleicher Stelle wieder durchfahren wird.


Von oben rieseln plötzlich kleine Stückchen Schokolade in den Teig. Sofort werden sie vom Teig aufgefangen und durch das Rühren in der Masse vergraben.


Aus dem Off ertönt die Stimme einer Frau. Lieblich, fast schon verführerisch haucht sie in das Mikrofon.


Schokoladig...


Die Schokosplitter hören auf zu fallen. Stattdessen läuft von der anderen Seite nun weiße Sahne, gemischt mit Karamell, in die Schüssel.


Cremig...


Und wieder beginnt das Rieseln. Diesmal jedoch keine Schokolade. Feine Bröckchen an Haselnüssen regnen in den Teig.


Nussig...


Fließend geht das Bild über. Weg von der Rührschüssel und hin zu einem fertigen Kuchen, serviert auf einem edlen schwarzen Teller mit goldener Verzierung. Mit Schokolade überzogen ruht er dort und wirft einen matten Glanz in den leeren Raum. Langsam wird alles gedreht und von allen Seiten präsentiert. Dazu wieder die Stimme...


Das Ergebnis...


Wieder verschwimmt das Bild und statt dem Kuchen dreht sich auf dem Tisch nun ein weißer Karton. Dann stoppt er. Abrupt schaltet die Kamera um, zeigt das Logo der Box. Dazu eine gänzlich andere Stimme. In einem ganz anderen Tonfall...



Alex: Pi-Pie. Rund in der Form, rund im Geschmack. Der Genuss...ist nur eine logische Konsequenz.


JETZT NEU!




Der PI-PIE² verwöhnt den Gaumen mit Zartbitter-Schokostücken und einer himmlischer Glassur in saftig lockerer Konsistenz. Und das alles ganz:


  • VEGAN

  • Laktosefrei

  • Glutenfrei und weizenfrei.


Die liebliche Frauenstimme wird wieder von der Monotonie des Mathematikers ersetzt.


Alex: Minus Laktose, minus Gluten ergibt plus Geschmack.


Singles Match:

Kyd Flawless vs. Robert Breads

Referee: Ricky Murk


Pete: „Ähm… was passiert jetzt?“

Sven: „Robert Breads sollte gegen Kyd Flawless antreten. Aber das ist…“

Pete: „Es ist…“

Sven: „OH MEIN GOTT!“

Pete: „ES IST DJ FREUNDLICHER ORANG-UTAN!“



Tatsächlich ist er das. Alle sind natürlich vollkommen aus dem Häuschen, weil diese Random-Randfigur von vor einem halben Jahr auf einmal hier auftaucht weil ich irgendeinen Hampelmann brauchte der diesen Spot hier kriegt. Ich wollte eigentlich wieder einen Drizzy-Witz machen, aber ich habe Angst, dass der dann am Ende nicht in der Show landet. So eine Gurke, der Typ. Bald dann auch noch wahrscheinlich Heavyweight Champion. Unglaublich.


Die ABSOLUTE LEGENDE aus dem Lerbitz Ruins Match swaggt so mongo-mäßig wie nur irgendwie möglich die Rampe herab, während die Crowd komplett ausrastet weil das alles so cool und nice ist und ja, so ist das halt. Der beste Discjockey seit DJ Pretty Dragon rockt heute sein Cristiano Ronaldo Trikot von Al-Nassr weil Tim mir gesagt hat ich soll Ronaldo einbauen und ich meine ursprüngliche Idee vergessen habe. DESHALB REISST ER ES SICH AUF DEM WEG ZUM RING AUCH UNTER EINEM UNGLAUBLICHEN POP VOM KÖRPER UND EIN ANDERES SHIRT KOMMT ZUM VORSCHEIN OH JESU!



Pete: „YEAH! Der Fish Fucker!“

Sven: „Gott, wie ich DJ Freundlicher Orang-Utan vermisst habe. Wo bleiben die „YOU STILL GOT IT!“-Chants?!”


Während unsere Kommentatoren ein wenig Spaß mit dem Auftritt von DJ Freundlicher Orang-Utan haben schlüpft der residente Vollidiot in den Ring und lässt sich ein Mikrofon an den Kopf werfen, bevor er es vom Boden greift, einmal hinein beißt und dann zu sprechen beginnt.


DJ Freundlicher Orang-Utan: „LEIPZIG, WAS GEHT AB?! MACHT EINMAL ALLE LÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄRM!“


Natürlich macht niemand Lärm, weil in Leipzig nur BESCHISSENE PLASTIK-FANS sind. RED BULL IST DER TEUFEL! Das scheint dem Spast im Seilgeviert aber egal zu sein. Als DJ ist er es wohl gewohnt mit lauwarmen Reaktionen umgehen zu müssen und sie als mehr zu interpretieren als sie eigentlich sind.


DJ Freundlicher Orang-Utan: „Ich habe heute die große Ehre, nicht als DJ Freundlicher Orang-Utan vor euch treten zu dürfen, sondern mein Portfolio noch zu erweitern. Wenn ihr mich also nicht nur als DJ buchen wollt, könnt ihr das in Zukunft gern auf meiner Webseite tun. Meine Werbung im „Newsflash aus der Hundeecke“ hat da bislang leider noch nicht viel bewirkt.“


Und niemand von euch weiß, ob ich da wirklich Werbung gemacht habe, weil niemand diesen Mist jemals gelesen hat. Manche wissen bestimmt gar nicht, dass es das gibt. Wobei, diese Leute lesen auch das hier nicht. Hm. Egal.


DJ Freundlicher Orang-Utan: „Ich mache alles. Wirklich alles. Ohne Witz, WIRKLICH alles. Also bucht mich.


Bitte.“


Sven: „Das klang… verzweifelt und erbärmlich, wie ein schlecht getarnter Schrei nach Zuneigung.“


Und dabei ist das hier gar kein Zereo Killer Segment. Der Heute-anscheinend-nicht-DJ räuspert sich, dann kramt er einen ZETTEL AUS DER HOSENTASCHE OMG ONE MORE MATCH UND DAS BEI DER HALL OF FAME ICH… habe wirklich ein Trauma davon. Sei’s drum.


DJ Freundlicher Orang-Utan: „Heute Abend bin ich… Special Ring Announcer Freundlicher Orang-Utan!“


Frenetischer Applaus von einer einzelnen Frau im Publikum, die wahrscheinlich seine Mutter/Frau/Tochter/Sozialarbeiterin ist. Vielleicht ist es aber auch DEINE Mutter und/oder Sozialarbeiterin.


Special Ring Announcer Freundlicher Orang-Utan: „Einer der Teilnehmer dieses Matches hat um meine ganz besondere Introduction gebeten. Denn bei der letzten Show wurde er von Kyd Flawless als der größte Verlierer der GFCW-Geschichte bezeichnet. Und das ist FALSCH!“


Mit unsäglich nerviger Reddit-Atheisten-Nasal-Stimme fährt SRAFOU fort, während er das Kinn nach oben reckt und auf das Stück Papier vor sich schaut.


Special Ring Announcer Freundlicher Orang-Utan: „Denn es gibt noch viel krassere Verlierer in der Geschichte der GFCW als den sicheren Sieger des folgenden Matches. Deshalb werde ich nun alle Wrestler verkünden, die laut ewiger Punktetabelle mehr Niederlagen haben als der angeblich größte Verlierer der GFCW-Geschichte. JEDEN. EINZELNEN.“


Wie wir alle wissen ist die ewige Punktetabelle eine absolut unfehlbare Institution, weshalb ich mir selbstverständlich nicht die Mühe machen werden, irgendwas davon zu fact-checken.


Special Ring Announcer Freundlicher Orang-Utan: „Da wäre zum Beispiel Daniel…“


Alle Fans über 70 brechen in tattrige „Johnboy Dog“-Chants aus, zumindest glaube ich das, weil ich es nicht so richtig verstehe.


Special Ring Announcer Freundlicher Orang-Utan: „…oder auch Hunk und Großmeister Duran…“


Wenig überraschende Namen.


Special Ring Announcer Freundlicher Orang-Utan: „…aus irgendeinem Grund nicht Joe Jobber, dafür aber Parn…“


Ein Zuschauer aus Laatzen schreit mit endloser Sehnsucht nach dem Jahr 2012 die Worte „JUNKIE WORLD ORDER!“ ins weite Rund.


Special Ring Announcer Freundlicher Orang-Utan: „…Dschungle-Kid…“


Die Armada zahnloser Greise bellt ihren Support hustend und keuchend heraus.


Special Ring Announcer Freundlicher Orang-Utan: „…Tha Bomb…”


Jubel von den Rängen. Früher war alles besser!


Special Ring Announcer Freundlicher Orang-Utan: „…Steve Fog…”


Jubel von den Rängen. Früher war alles besser!


Special Ring Announcer Freundlicher Orang-Utan: „…Player…”


Wer?


Special Ring Announcer Freundlicher Orang-Utan: „…der Tzücho-Pank, Rob Gossler…“


Irgendwo johlt ein Typ im Chiefs-Trikot begeistert zustimmend und zelebriert die Nennung diesen One-Note-Alki-Wrestlers, während er im nächstbesten Chatroom stolz bekannt gibt wie betrunken er ist.


Special Ring Announcer Freundlicher Orang-Utan: “…Alex Ricks…”


Ein gequältes, aber dennoch zärtliches Wehklagen dringt aus einer Schwebebahn-ähnlichen Struktur, die von einer AI jeden Tag aufs Neue generiert wird. 46/365.


Special Ring Announcer Freundlicher Orang-Utan: „…und zu guter Letzt, wie es sich für einen Mann seines Kalibers gehört…“


Einmal tief Luft holen. Die Augen werden geschlossen. Höchste Konzentration.


Special Ring Announcer Freundlicher Orang-Utan: „…die Hardcore Ikone, der Outlaw, der Mann der Respekt wollte, der Straight Edge Fighter, der Gothminister, die Re-Inkarnation von Rebel called Hate, der Bierdosen-Säufer, der Mann der nochmal Respekt wollte, der Pure Wrestler, der Rockstar, Sir Always Happy, der MMA-Spezialist, der einzig wahre Rebell, der Wrestling-Mönch, der europäische CM Punk, der deutsche Hiroshi Tanahashi, der Mann der ein Junior Heavyweight war und das sollte man besser nicht vergessen, der dünne Kevin Stehen, der geimpfte Austin Aries, Mr. 101 Dalmatiner, der Extreme Strong Style Experte der immer nur Spaß wollte und sonst überhaupt nichts… JIIIIIIIIIIIIIIMMYYYYYYYYYYYYYYYY MAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAXXX!“


Außer Atem kramt Special Ring Announcer Freundlicher Orang-Utan eine Dose Monster Energy Pipeline Punch aus der Gesäßtasche, kippt sie hinunter, wischt sich den Mund ab und spricht weiter.


Special Ring Announcer Freundlicher Orang-Utan: „Ich präsentiere also den eindeutig NICHT größten Verlierer der GFCW-Geschichte… er wird zum Ring begleitet vom Schakal des dreckigen Südens, dem Kriegshetzer der GFCW, der einzigen Erfolgs-Story aus dem Performance Center… an der Niander Cassady-Taylor null Prozent Anteil hat… AIIIIIIIIIIIDEEEEEEEEEEEN RRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRROTARIIIIIIIIIIIIIIII!“


Wild applaudierend nickt Special Ring Announcer Freundlicher Orang-Utan heftig, scheint es doch so zu sein dass dieser jemand seinen Pay-Check begleicht.


Special Ring Announcer Freundlicher Orang-Utan: „Aus Toronto, Ontario, Kanada, wo es viel besser ist als in Vancouver… mit einer Größe von einem Meter und vierundachtzig Zentimetern und einem Gewicht von großzügig abgerundeten fünfundneunzig Kilogramm… er ist ein Gewinner von so vielen GFCW-Awards dass ich nach dieser Jimmy Maxxx-Geschichte nicht mehr die Luft habe alle aufzuzählen… er ist ein ehemaliger Tag Team Champion, laut der ewigen Punktetabelle auch ein ehemaliger Intercontinental Champion und die Tabelle lügt ja nicht, er ist ein zweifacher Heavyweight Champion und ein gottverdammter GFCW Hall of Famer… er ist… RRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRROBEEEEEEEEEEEEERT BRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRREADS!“



Sven: „Was war das denn für eine seltsame Nummer?“

Pete: „Scheint so als wären wir wirklich wieder im Bereich „Vintage Robert Breads“ angekommen… die jungen Leute bekommen keinen Respekt mehr, alles wird ins Lächerliche gezogen und jeder bekommt sein Fett weg.“

Sven: „Oberflächlich ein „Ich bin wieder der Alte“-Statement, wie es mir scheint.“

Pete: „Denke ich auch. Aber ob das auch wirklich stimmt, wird sich im Ring zeigen.“


Der Kanadier tritt nun auf die Stage, den eigenen Tag Team Partner im Schlepptau und die Shirts mit dem neuen Logo am Körper.



Ein überhebliches Lächeln im Gesicht von Robert Breads verrät uns einmal mehr, dass es hier wohl „Back To The Roots“ gehen soll. Ob das funktioniert, ist eine andere Sache. Der Strom der Zeit fließt bekanntermaßen nur in eine Richtung, und das ist vorwärts.


Breads klettert in das Seilgeviert, während Rotari sich außerhalb des Ringes zu schaffen macht.


Pete: „Oh… er holt einen Stuhl heraus. Rotari denkt also einmal mehr mit. Es ist eine direkte Erinnerung an das Ende der letzten War Evening, und wahrscheinlich sogar eine kleine Drohung was passieren könnte, wenn sich jemand zu Ungunsten von Breads in dieses Match einmischt.“

Sven: „Nun… erstmal klappt er das Ding bloß aus und setzt sich hin. Soll ja niemand gezwungen werden, beim Match-Gucken zu stehen.“



ZOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOO

OOOOOORRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRNNN




Kyd Flawless kommt direkt aus dem Entrance geschossen. Seine Kleidung erinnert mal wieder an einen Paradiesvogel aus dem 20. Jahrhundert. Seine rotgefärbte Vokuhila-Frisur ist frisch frisiert und auch die Kampfbemalung in seinem Gesicht hat ihren Wiedererkennungswert nicht verloren. Dieses mal ist sie aber in den Regenbogenfarben gehalten. Dazu noch grell grüne Tights und ein T-Shirt im Batikstyle. Die 90er sind hier. Nur bei den schwarzen Ringerboots bleibt der Mann aus Seattle konservativ. Im Schlepptau hat Kyd auch noch die gesamte Children of Wrath-Kapelle. Kyle Douglas, der in Zivil gekleidet ist, kommt zum Takt des Entrance Themes wippend hinterher. Er scheint gute Laune verbreiten zu wollen. Also etwas überraschend zur Laune des Kanadiers der letzten Show. Da wirkte er etwas neidisch auf den Aufstieg seines Tag Team Partners. Hinter den Only Friends zeigen sich natürlich noch Maurice „The Conquerer“ und Niander Cassady-Taylor. Beide sind komplett in Wildwest-Montur unterwegs. Was das mit Leipzig näher zu tun hat, werden vermutlich nur die beiden beantworten können.

Flawless schlägt auf dem Weg zum Ring mit NCT kurz ab, ein deutlich freundlicherer Akt als noch vor Wochen. Kyd sprintet dann zum Ring und flutscht unter dem untersten Ringseil in den Ring und präsentiert sich den buhenden Fans. Die Attacke von vor zwei Wochen gegen Morbeus vergisst man ihm so schnell nicht! Flawless nimmt selbstbewussten Blickkontakt zu Robiert Breads auf. Die anderen zorningen Kinder sind mittlerweile auch am Ring angelangt.


Die Glocke läutet. Es geht los.


Pete: „Robert Breads vs Kyd Flawless – und die ganze Bagage ist mit am Start!“

Sven: „Kyd dreht sich noch einmal NCT zu und ballt siegessicher die Faust, aber der bedeutet ihm bloß, sich auf das Match zu konzentrieren.“

Pete: „Er darf sich nicht davon lenken lassen, wie sehr er glaubt NCT und seinen Partner beeindrucken zu müssen. Sein Gegner ist immer noch Robert Breads. Ich weiß nicht, was das im Jahr 2023 noch bedeutet, aber es bedeutet sicherlich nicht nichts.“


Breads macht keinerlei Anstalten, Kyds kleine Unachtsamkeit auszunutzen. Er steht betont locker mit dem Rücken an den Turnbuckle Pads in der Ringecke, die Arme auf den Top Ropes abgelegt und wartet darauf, dass Flawless bereit ist.


Das ist nun der Fall, und der Ex-Rookie hebt in der Ringmitte beide Arme zum Lock-Up, entschlossen, hier nicht nur zu gewinnen, sondern ein Zeichen zu setzen. Er wird seinen ehemaligen Head Coach komplett vorführen, das hat er sich vorgenommen.


Breads tritt nun aus der Ringecke heraus und… macht mit beiden Händen das Symbol für eine Pause. Irritiert davon nimmt Kyd langsam die Hände runter, während Robert dem am Ring befindlichen NCT sarkastisch zuwinkt und ein „lange nicht gesehen“ vom Stapel lässt. Er bedeutet seinem Gegner, dass er noch kurz etwas erledigen wolle, bevor es losgehen kann. Demonstrativ dreht Breads Kyd den Rücken zu, formt mit den Händen vor dem Mund einen Trichter und ruft etwas in Richtung der Zuschauer-Ränge.


Zereo Killer suckt!“


Jubel kommt ihm von den Fans entgegen. Mit einem breiten Grinsen ob dieses winzigen Triumphs – wenn auch viel zu spät und letztlich komplett bedeutngslos – wischt Breads sich eine imaginäre Träne der Rührung von der Wange. Der Kanadier dreht den Kopf zu Kyle Douglas, dem Neffen von ZK’s neuestem Rivalen, und öffnet den Mund – als er auf einmal hinten über kippt.


Pete: „KYD FLAWLESS IST DA! ER LÄSST SICH NICHT IGNORIEREN!“



Eins…







Zwei…









Kick-Out bei 2,99!


Sven: „Holy Shit! Ich dachte Kyd gewinnt hier, weil Breads rumalbert! Er nimmt Flawless ja überhaupt nicht ernst, und das kann sich 2023 Robert Breads schlicht nicht erlauben.“


So schnell er kann kommt Breads wieder auf die Beine, aber niemand im Roster ist schneller als Kyd Flawless, schon gar nicht Robert Breads. Als er wütend über diesen respektlosen Versuch des schnellen Sieges wieder steht kommt ihm Flawless schon entgegen.


Punch ins Gesicht!


Breads wankt – und Flawless hebt ihn aus!



Fireman’s Carry Neckbreaker!


Pete: „Das kann nicht wahr sein. Breads liegt auf der Matte. Kyd Flawless überrollt ihn hier komplett!“


Der Jüngling ist selbst aus dem Häuschen. Er deutet mit dem Zeigefinger auf NCT und kündigt damit erneut an, ihn nun richtig aus den Socken zu hauen, während Cassady-Taylor seinem Schützling lediglich entgegen schreit, er solle sofort nachsetzen und nicht irgendwem irgendetwas beweisen, bevor er den Sieg auch wirklich in der Tasche hat.


Flawless scheint kurz zu überlegen, sofort weiter zu machen, entscheidet sich dann aber für die spektakulärere und größere Variante – er klettert auf das Top Rope. Aiden Rotari erhebt sich von seinem Stuhl ringside und hat Flawless fest im Blick, während der blitzartig die Seile erklimmt. Dennoch verschwendet er erneut Zeit, als er Rotari eine obszöne Geste zukommen lässt, statt sogleich Breads zu attackieren.


Aber es scheint dennoch zu reichen. „Canada’s Own“ regt sich. Der König der Verlierer scheint überhaupt nichts mehr im Tank zu haben, wenn er so einfach platt gemacht werden kann.


Kyd Flawless richtet sich auf dem Top Rope auf. Dann springt er ab, um sein Statement zu machen.


FROGSPLASH!



Pete: „Breads reißt die Beine hoch! Hat sich da jemand totgestellt?“

Sven: „Er lag da doch viel zu lange einfach rum… aber nach seinen letzten Pleiten hat man wirklich dran glauben können, dass es so leicht wäre, ihn zu schlagen.“

Pete: „Haben wir Robert Breads… unterschätzt?“

Sven: „Er springt auf jeden Fall direkt auf! Flawless knallt auf die Matte – was für ein Konter, was für eine Landung!“

Pete: „Und Breads setzt sofort nach! JACKKNIFE PIN!“




Eins…







Zwei…








Drei!


Sieger des Matches durch Pinfall: Robert Breads


Sofort rollt der Kanadier sich aus dem Ring, während NCT sogleich hinein slidet. Mit einem Seitenblick in Richtung Kyle Douglas tritt Rotari an Breads‘ Seite, den Stuhl noch immer in der Hand, und klopft ihm auf die Schulter, bevor er dessen Arm hebt.


Pete: „Breads hat dieses Match gewonnen, indem er sich selbst schlechter gemacht hat als er ist… und man hat es ihm abgekauft. Er hat selbst nicht einen offensiven Move gezeigt. Ein brutaler Konter und eine schnelle Reaktion, und er gewinnt.“

Sven: „Das ist nicht direkt billig, aber es ist irgendwie schon…“

Pete: „Sleazy?“

Sven: „Darauf können sich wohl auch Breads und Rotari einigen.“

Pete: „Cassady-Taylor sieht überhaupt nicht glücklich aus, weder mit Kyd noch mit Breads. Es muss ihn doch auch stören, dass sein Schüler sich von dem alten Mann hat verarschen lassen.“

Sven: „So oder so… wie gut Robert Breads nun WIRKLICH wieder ist, wissen wir immer noch nicht. Aber er hat ein Match gewonnen, und das klar und deutlich via Pinfall, in absurd kurzer Zeit, und das spricht alles für ihn. Robert Breads is back… vielleicht?“

Pete: „Ich bin mir sicher, wir werden in zwei Wochen mehr darüber hören. GANZ sicher.“




MacMüll: „Hallo liebe GFCW Galaxy. Ich bin grade im Backstagebereich und auf der Suche nach… Zereo Killer! Ja, ich traue mich abermals zu ihm, da ich ihn etwas fragen muss.“


Während sich Mülli etwas nervös durch die Leipziger Halle bewegt, sieht man im Hintergrund tatsächlich den gesuchten Mann, der sich abermals umgezogen hat und grade einen Schluck aus seiner Wasserflasche trinkt.


MacMüll: „Mike, Mike!“


ZK bleibt tatsächlich stehen, verdreht aber die Augen, als er die Interviewlegende auf sich zukommen sieht.


Zereo Killer: „Warum zum Teufel zieh ich immer den Müll so sehr an? Zuerst Morbeus, jetzt du…“


Der Mann mit dem Mikro zwingt sich zu einem Lächeln, ehe er fortfährt.


MacMüll: „Witzig…“


Die Blicke kreuzen sich.


Zereo Killer: „Was willst du?“

MacMüll: „Du hattest heute ein Match gegen Dragan, wobei alle dachten, dass du Morbeus herausfordern würdest, damit ihr euer kleines Battle ein für allemal beenden könnt? Du warst ja sogar – wie du es so schön sagtest – in der Führungsetage und hattest nach einem Match gefragt! Wir alle, also nicht nur die Fans oder Ray Douglas selbst, auch ich wäre sehr gespannt auf das Aufeinandertreffen zwischen Zereo Killer und Morbeus gewesen. Warum hattest du um ein Match gegen Dragan gebeten?“


Plötzlich beginnt Zereo Killer laut zu lachen und er klopft MacMüll auf die Schulter. Beim „alten Zereo Killer“ hätte er sicherlich mitgelacht, aber jetzt wirkt das ein wenig bedrohlich…


Zereo Killer: „Soll ich dir ein Geheimnis verraten?“


MacMüll stammelt vor sich hin.


MacMüll: „Hähä, i-ich weiß nicht?!? Ich kämpfe nicht gegen dich bei der nächsten War Evening?! Falls das das Geheimnis sein sollte. Muss ich meine Kündigung einreichen, um dem Match zu entgehen?“


Unsicher blickt er durch die Gegend und schaut auf seinen Kameramann.


MacMüll: „W-wie wärs mit ihm? Ihr habt einiges gemeinsam! Er heißt auch Mike, und ihr habt Beide Muskeln!


Wieder lacht der Kalifornier und antwortet einfach.


Zereo Killer: „Du bist echt witzig, Mülli, das mochte ich schon immer an dir.“


Wieder dieser Schulterklopfer.


Zereo Killer: „Weißt du, was das Witzige ist? Alle sind naiv und manipulativ. Ich war nirgends! Ich habs einfach gesagt! Und Dragan, Morbeus, Karo Herzog, alle haben nach meiner Pfeife getanzt!“


WTF?!!

MacKenzie lacht sich kaputt und MacMüll entgleisen die Gesichtszüge.


MacMüll: „Heißt d-das also, dass…?“

Zereo Killer: „Ja, genau! Ich hab sie einfach alle benutzt und jeder hat mir geglaubt, keiner hat es hinterfragt.“


Müll lässt seinen Arm nach unten sacken und dreht sich seitlich zur Kamera.


MacMüll: „Ich weiß nicht, was ich sagen soll…“


und zum dritten Mal folgt dieser Schulterklopfer.


Zereo Killer: „Na wenn du nichts mehr zu sagen hast, dann verzieh ich mich jetzt. Ich glaube, dass Morbeus sicherlich auf der Suche nach mir ist.“


Der Kalifornier zieht ein Schriftstück, welches ganz offensichtlich selbst verfasst wurde, aus seiner Jackentasche.


Zereo Killer: „Falls mich Morbeus heute attackiert, wird er vermutlich auch suspendiert. Denn wie ihr wisst, habe ich gute Beziehungen zur obersten Führungsetage der GFCW! Hahahahaha!!!“


Er lacht sich einen Ast ab und entfernt sich von der Szenerie. Mülli sagt gar nichts mehr, sondern deutet nur noch an, dass das Bild ausgefadet werden soll.