Zum Chef wird jeder einmal bestellt. Egal in welchem Job. Dabei kann es um Jahresreflexion gehen, um neue Gehaltsvorstellungen oder auch um das Ausräumen von Missverständnissen. Im schlimmsten Falle geht es um „Beste Wünsche für den weiteren Weg“. Davon sind wir hier im Moment wohl noch weit entfernt, trotzdem ist es sicher für den Angestellten keine angenehme Situation…


Dynamite: „Ich habe mir gedacht wir zwei sollten einmal unter vier Augen miteinander sprechen. Es scheint mir nämlich so, als wärst du mit dem Kopf noch immer nicht ganz bei der Sache.“


So sprachs der Boss der GFCW und nähert sich seinem Gesprächspartner ein wenig. Freundlich lächelnd, aber doch mit einem sehr bestimmten Unterton in der Stimme.


Dynamite: „Nun sag mir doch einmal, mein Lieber, was genau dich so sehr zögern lässt. Was dich noch zurückhält, sodass du nicht voll mitziehst.“


Ein kleiner Kameraschwenk und eine Hälfte der Tag-Team Champions wird sichtbar. Titelgürtel über der Schulter und nicht sonderlich begeistert hier zu sein. Ersichtlich schon daran, dass er die Augen kurz zur Decke richtet und etwas genervt wirkt.


David Hott: „Boss… Ich bin dabei. Das weißt du auch. Ich bin dir für den neuen Vertrag sehr dankbar und bin zu jeder Tat bereit, aber-“

Dynamite: „Aber?“


Der Brite atmet einmal (Mut sammelnd?) durch die Zähne aus.


David Hott: „Um ganz ehrlich zu sein… die Methoden gefallen mir überhaupt nicht.“


Hörbarer Jubel der Fans in der Halle, über diese geradezu rebellische Aussage von Hott. Dynamite nimmt das erstmal stillschweigend zur Kenntnis.


Dynamite: „Das kommt gerade von dir, David? Ich habe in der Vergangenheit mehr als einmal gesehen, dass du und Matthäus jederzeit bereit wahrt alles für euren Erfolg zu tun… warum jetzt plötzlich dieser Anfall von Verweichlichung?“


Eine klare, böse Bemerkung gegen Hott, der das auch nicht einfach so hinnimmt.


David Hott: „Das hat nichts mit weich werden zu tun, verdammt! Matt hat mir am Anfang des Jahres eine Rede gehalten, dass das unser Jahr sein soll, in dem wir allen beweisen was für großartige Champions wir sind… und offenbar hat er eine andere Auffassung davon als ich! Ich will mich nicht vor Kämpfen drücken, ich will die anderen Teams schlagen, um unsere Dominanz zu unterstreichen und sie nicht feige von hinten attackieren! Ist das etwa so weit her gegriffen, for fucks sake?“


Dynamite schüttelt (enttäuscht?) den Kopf und dreht erstmal eine Runde um seinen Tag-Team Champion. Hott bleibt ganz ruhig stehen und wartet ab was da kommt.


Dynamite: „David… wie du vielleicht weißt, hatte ich letztes Jahr eine nette Gruppe zusammen. Bestehend aus ehemaligen World Champions, Rohdiamanten, schlagkräftigen Jungs… genannt ‚das Protokoll‘. Um es kurz zu machen: Sie haben versagt! Keiner zog am selben Strang, jeder hatte seine eigenen Vorstellungen was wie zu geschehen hatte und dabei vergaßen sie völlig wer hier die Befehle gibt… Ich. Und ich will nicht dieselben Fehler machen wie zuvor.“


Nun bleibt er vor Hott stehen und blickt ihm ins Gesicht.


Dynamite: „Und das bedeutet im Klartext für dich: Querdenker kann ich überhaupt nicht gebrauchen. ICH bin der Denker. Verstanden?“


Hott kneift die Lippen zusammen. Man sieht ihm an, dass er darauf etwas sagen möchte… doch er schweigt. Im Moment ist das wohl für ihn das Beste.

Und Dynamite ist noch nicht mit ihm fertig.


Dynamite: „Ich glaube nicht an so etwas wie einen plötzlichen Anfall von Ehrverletzung, so wie du es mir hier präsentierst, David… Ich denke, da steckt viel mehr etwas ganz anderes dahinter. Etwas das dich immer noch Zweifeln lässt und dein wahres Potenzial zurückhält.“


Einige Sekunden blicken sich die beiden nur an. Doch dann hebt Dynamite die rechte Hand an und hält sie auffordernd offen. Hott blickt nur fragend auf die Hand und dann zu Dye.


Dynamite: „Gib mir dein Handy.“


Ein kurzer aber heftiger Schock fährt durch Davids Körper. In seinem Kopf rattert es und schon bald hat er 1+1 zusammengezählt was Dye von ihm will. Mit großen Augen und leicht geöffnetem Mund blickt er Dye an. Der Brite zögert, wohl auch in der Hoffnung, dass Dye sich das nochmal überlegt. Doch dieser blickt ihn nur ungeduldig an.


Dynamite: „Ich wiederhole mich nicht gerne David… Entweder du gibst mir dein Handy, oder du kannst Lionel Jannek auf dem Arbeitsamt Gesellschaft leisten… mit dem dir gebührenden Abschied dazu.“


Und wenn man sich erinnert was das bei Jannek bedeutet hat, dann kann man sich wohl zusammenreimen was er damit für David Hott im Hinterkopf hat. David Hott greift langsam und zögerlich in seine hintere Hosentasche und blickt Dye dabei ungebrochen ins Gesicht… auch wenn er wohl eher ins Niemandsland starrt, während ihm tausend Gedanken durch den Kopf rasen. Hott steht der Schweiß auf der Stirn und er überlegt fieberhaft wie er da rauskommt… Doch da hat er das Handy schon gezückt und Dye übernimmt es mit Freuden aus seinen schwitzenden Händen.

Und Dynamite zögert auch nicht lange mit seiner Tat, während Hott nur hilflos zusehen kann.


Kontakte“

C“

Carina Valentina“

Kontakt wirklich löschen?“

OK“


Hott ballt die Fäuste und beißt die Zähne zusammen, während die Wut, wie er sie noch nie gespürt hat, in ihm brodelt. Doch ihm sind die Hände gebunden. So gerne er es auch verhindern würde, er kann nicht. Und so muss er sein Handy von Dye wieder zurücknehmen… ohne Carinas Nummer. Und auch ohne Chatverläufe, die Dye gleich mitgelöscht hat. Wohl im Versuch sich irgendwie zu beruhigen, steckt er es wortlos und ohne Dye anzublicken wieder ein. Dye hingegen ist sehr zufrieden.


Dynamite: „Schon besser. Das sollte deinen Kopf hoffentlich endlich klar und in die richtige Richtung bekommen.“


Zufrieden grinsend geht Dye auf die Ausgangstür seines Büros zu.


Dynamite: „Ich bin gleich wieder da. Warte hier und dann besprechen wir unsere weiteren Pläne für die nächsten Wochen.“


Ob Hott das auch gehört hat, ist aber fraglich. Denn er starrt wort- und regungslos auf den Boden und hat wohl ganz andere Sorgen. Dye hingegen öffnet seine Tür und-


*ZACK!*


bekommt sie plötzlich und unerwartet, sehr zur Erheiterung des Publikums, ins Gesicht gestoßen! Sofort greift sich der GFCW-Boss an die Stirn und flucht fürchterlich. Da hat das Produktionsteam alle Mühe die Zensurtöne einzupiepen.


Dynamite: „Verdammte $c#e!ße!!! Welcher dämliche #uren$o#n war das???“


Wutentbrannt schwingt Dye die Tür auf, um nachzusehen wer denn für diese Tat verantwortlich ist… und da fällt ihm nahezu die Kinnlade runter.


Lionel Jannek: „…Upps.“


Das Publikum schreit begeistert auf, als es den Österreicher sieht. Dye hingegen stößt die Galle hoch vor Wut.


Dynamite: „Wie zum Teufel kommst du hier herein??? Ich habe der Security doch gesagt, dass sie dich auch mit Ticket hier nicht mehr hereinlassen darf!!!“


Seelenruhig blickt LJ seinen Ex-Boss an. Dann greift er in seine Brusttasche und zieht etwas hervor. Dye blickt ungläubig und verärgert auf die kleine Karte, die ihm vor die Nase gehalten wird.


VIP Backstage-Pass


Dynamite: „Wo hast du den her…?“

Lionel Jannek: „Och, den hab ich vor der Arena einem Fan um einen guten Preis abgekauft. Dachte mir das wäre einmal etwas anderes, die GFCW und den Backstage-Bereich einmal aus dieser Perspektive zu Gesicht zu bekommen… und dich daran zu erinnern, dass du dich schon wieder nicht gemeldet hast.“


Jetzt ist Dynamites Kopf hochrot angelaufen.


Dynamite: „Bist du schwer von Begriff??? Ich hole dich nicht zurück!!! NIE! NIEMALS! UNTER KEINEN UMSTÄNDEN! Ist das jetzt angekommen?“


Lionel Jannek blickt Dynamite einige Zeit still an. Dann zückt er einen seiner Protein-Riegel und beißt einmal genüsslich rein. Dye sieht wieder aus als könnte er ihm den Hals umdrehen. Vor allem auch weil LJ, während er den Riegel von Top-Qualität im Mund zerkleinert, die Hülle in die Kamera hält. Werbung in eigener Sache nennt man das wohl…

Dann widmet er sich wieder Dynamite.


Lionel Jannek: „Heißt das du musst noch ein wenig darüber nachdenken?“


Jetzt explodiert Dye förmlich vor Zorn.


Dynamite: „Das bedeutet, dass du deine Visage hier nie wieder blicken lässt!!! Deine Zeit ist vorbei! Aus! Fertig und-“


Weiter kommt Dye nicht, weil ihm Lionel Jannek den Rest des Protein-Riegels in den Mund gestopft hat… sehr zur Belustigung des Publikums in Leipzig. Dye hustet und prustet erstmal und spuckt dann schließlich den Riegel aus. Mit hasserfülltem Blick starrt er LJ an. Dieser bleibt ganz ruhig.


Lionel Jannek: „Ich denke du solltest lieber noch einmal darüber nachdenken. Wie du nämlich bemerkt hast, ist es ziemlich schwierig mich von der GFCW fernzuhalten. Und das was ich letzte Show gemacht habe, das war Kinderkram im Vergleich zu dem was ich noch in Petto habe. Du kannst mir gerne für nächste Show auch die VIP-Pässe verwehren, Dye, aber ich werde wieder einen Weg in deine Show finden. Und wieder, und wieder, und wieder…“


Das Publikum jubelt Jannek unterstützend zu. Und erneut sind „LJ“-Rufe zu hören.


Lionel Jannek: „Ich hab über die Jahre genug Geld gesammelt. Und ich hab es dir schon letztes Mal gesagt: Mit dem ganzen Geld kann ich eine Menge toller Dinge anfangen. Zum Beispiel dir Woche für Woche auf die Eier zu gehen.“


Dynamite ballt die Fäuste. Er würde so gerne zuschlagen… aber er weiß auch, dass das Probleme geben könnte, also hält er sich mit aller Kraft zurück. LJ tritt etwas näher an Dye heran und grinst ihn fies an.


Lionel Jannek: „Und eines solltest du in den letzten 9 Jahren über mich gelernt haben, Dye: Ich bin äußerst kreativ darin Leuten auf die Eier zu gehen.“


Dynamite wischt sich mit beiden Händen über das Gesicht und müht sich um Beherrschung. Zähnefletschend (aber ruhig) sieht er Lionel Jannek in die Augen.


Dynamite: „Ich sage es dir jetzt noch ein letztes Mal in aller Ruhe, Lio. Du warst 9 Jahre hier und jetzt-“

David Hott: „Lio?!“


Da streckt plötzlich David Hott seinen Kopf aus dem Büro von Dye heraus. Wohl weil er den Namen von LJ gehört hat. LJ erblickt ihn, erkennt ihn schnell wieder und sofort ändert sich die Stimmung.


Lionel Jannek: „DAVID!“


Der Österreicher reißt die Augen weit auf und vergisst für diesen Moment alles um sich herum. Sofort will er dem Verräter an die Gurgel! Nur mit Mühe kann Dye die beiden auseinanderhalten und nur wenige Sekunden später ist die Security da!


Lionel Jannek: „Du traust dich noch mir deine Visage zu zeigen??? Komm hinter Dye hervor, du Feigling!! Komm her!!“


Hott aber scheint nur darauf aus, den Kampf zu vermeiden.


David Hott: „Lio, hör auf! Ich will mit dir reden!“

Lionel Jannek: „Reden willst du??? Willst du mich verarschen, du Wiesel??? Komm her und ich zeig dir wie ich mit einem wie dir rede!!!“


Angeleitet von Dynamite, zerren die Securitys LJ nun langsam aber doch fort. Hott sieht nicht gerade glücklich aus darüber wie das hier abgelaufen ist.


Lionel Jannek: „Mit euch bin ich noch nicht fertig, David!! Vor allem mit dir nicht!! Wenn ich wieder hier bin geht es euch an den Kragen! Verlass dich drauf!!!“


Dann verschwindet Lionel Jannek, dank der Security-Kraft, hinter einer Doppeltür und David Hott kann nur noch dastehen und hinterherschauen. Erneut in Gedanken vertieft und reflektierend. Dye klopft sich zufrieden die Hände ab und dann Hott anerkennend auf die Schulter.


Dynamite: „Genau zur rechten Zeit, David. Gut gemacht. Du hast ihn zu einer Dummheit angestiftet und damit hatte ich einen Grund ihn rauszuschmeißen. Sehr gut.“


Dann zieht sich Dynamite erstmal zu seinem eigentlichen Weg zurück. Zurück bleibt ein enttäuschter, nachdenklicher und frustrierter David Hott… da tröstet auch der Blick auf das Titelgold auf seiner Schulter nicht.


Non Title-10 Minute Time Limit Match:

Thomas Camden vs. The End

Referee: Mike Kontrak



Let me take you down
'Cause I'm going

TO

.

.

.

Strawberry Fields


Da isser, der Hobbybäcker. Thomas Camden schreitet per Ausfallschritt durch den Vorhang auf die Rampe, auf seine Bühne, zumindest wenn es nach den Zuschauern geht. Die jubeln, die feiern ihn. Wenn es gegen The End geht sowieso nochmal mehr.

Er grüßt die Fans von der Schläfe weg, singt sein Lied munter vor sich her und schlendert zum Ring. Heute vielleicht sogar einen Tacken schneller, immerhin geht’s doch um so einiges. Also…um ein Titelmatch halt. So erreicht der den Rinh, nimmt eine Hand aus der Hosentasche und wischt mit einem Zeigefinger über die Matte. Fazit? – Passt.

Dann hievt er sich in den Ring. So wie immer. Eine Drehung, der Griff durch die Ringseile bis hin ans oberste und ein Klimmzug durch die Seile hindurch, bis er im Ring wieder zu stehen kommt. Die Fans feiern die Aktion, ist halt sein Standard. Dann dreht sich der Oregono auch schon um, zieht sich ein T-Shirt aus und macht irgendeinen Zuschauer glücklich. Bereit also…sich selbst glücklich zu machen. Wird Zeit, The End wegzuräumen…oder zumindest nicht weggeräumt zu werden – das würde ja schon reichen.



Leviathan kommt mit seiner Musik zum Ring.

Wie schon in der vergangenen Show, muss der GFCW Intercontinental Champion auch heute ran. Und damit lautet das heutige Motto: „Selbstgewähltes Leid“

Für The End – weil dieser sich heute einmal mehr mit Thomas Camden beschäftigen muss.

Für Thomas Camden – weil dieser heute einmal mehr die geballte Wut von The End abbekommen ‚könnte‘.

Der Kopf der Schlange schreitet voran, hinter ihm folgen, wie schon beim letzten War Evening, Luna Rosario und der Schlüssel-zum-Erfolg-Kofferträger Zane Levy und das Publikum hier in Leipzig begrüßt diese gesammelte Gruppe einmal mehr mit lautem Heat, der sich vor allem an ihren Anführer richtet. Aber wie so oft: The End stört das nicht, The End nährt sich an den Buh-Rufen. James Corleone steht ihm dabei zur Seite und so läuft die Gruppierung in Richtung des Ringes, in dem Thomas Camden bereits wartet.


Pete: „Thomas Camden muss heute theoretisch nichts weiter tun, als 10 Minuten auszuhalten. Dann hat er das GFCW Intercontinental Championship Match sicher.“

Sven: „Und das ist wohl leichter gesagt als getan, wenn man alleine an das Steel Cage Match der Beiden von ‚damals‘ denkt.“

Pete: „Das stimmt natürlich, allerdings sollte man Thomas Camden nicht unterschätzen. Wir reden immer wieder davon, welche Entwicklung The End seitdem hingelegt hat, aber bei Thomas ist das nicht anders. Sein größter Erfolg dürfte wohl sein Sieg über Lionel Jannek sein und das ist schon eine beachtliche Leistung!“


Leviathan erreicht den Ring und sofort betritt The End diesen auch direkt. Seinen Gürtel hat er bereits an James Corleone abgegeben, während auch die anderen Leviathan-Mitglieder draußen warten. The End hingegen tritt im Ring bereits wieder hin und her, wie ein hungriges Raubtier, dass gar nicht darauf warten kann, endlich seine Beute zu verspeisen. ABER: Thomas Camden lässt sich nicht einschüchtern. Und damit heißt es nun, 10 Minuten, ab jetzt.


~ Ding Ding Ding ~


00:00


The End rennt sofort auf Camden los. Na klar, der will das Match hier so schnell wie möglich beenden, schließlich hat er dafür „nur“ 10 Minuten. Und die müssen effektiv genutzt werden.

allerdings hat der da andere Pläne, der greift nämlich direkt nach den Seilen und slidet quasi, ziemlich „smooth“ – wie manch einer sagen würde – aus dem Ring heraus, sodass End erstmal ins Leere rennt. End bremst ab, richtet sich auf und schaut direkt in Richtung Thomas Camden, der seinerseits ein verschmitztes Strahlen auf dem Gesicht hat.


Sven: „WAS?! Will Thomas Camden hier etwa unfair spielen?“

Pete: „Du sagst unfair, ich nenne es smart. Camden weiß, dass er hier einfach nur 10 Minuten durchhalten muss, wieso nicht einfach ein wenig herumtricksen um das zu schaffen?“


Den Leipzigern scheint es tatsächlich auch zu gefallen, die applaudieren, aufgrund Camdens Start. End selbst erkennt natürlich auch direkt, was Thomas vorhat. Auf eine genervte Reaktion, folgt sogar so etwas wie ein Anerkennendes, zynisches, Lächeln seinerseits. Hätte er Thomas wohl so nicht zugetraut. Er signalisiert ihm das und Thomas nimmt diese Geste dankend an. Kurz darauf hechtet nun aber auch der Intercontinental Champion aus dem Ring und direkt in Richtung Camden… der dabei wieder in den Ring zurück slidet. Vertauschte Positionen, selbe Situation. Nur diesmal findet es End gar nicht mehr so lustig. Er geht direkt hinterher, woraufhin Camden nun auf der anderen Seite direkt wieder hinaus will, doch da wartet schon James Corleone auf ihn, der sich nun auf den Apron gestellt hat, um Camden davor abzuhalten.

als würde sich Camden von Corleone abhalten lassen. Wahrscheinlich eher nicht, allerdings reicht dieser kurze Moment der Unaufmerksamkeit Camdens schon aus…


SPEAR


Vom Intercontinental Champion!

Sofort folgt das Cover.


1…

2…

KICKOUT!


DAS wäre es fast gewesen. So schnell kanns manchmal gehen.

The End schaut leicht verärgert, aber natürlich war ihm fast klar, dass das wohl dann doch ZU schnell gewesen wäre. Während sich der Hobbybäcker weiter auf dem Ringboden krümmt, stellt sich End nun wieder auf und spricht kurz zu Corleone. Daraufhin dreht sich nun Corleone, leicht verwundert – aber auch nicht zu sehr, zu Luna und Zane und signalisiert diesen selbst noch einmal, dass sie den Rückzug antreten werden. The End will das hier allein machen, dafür braucht er keine Unterstützung. Nicht für Thomas Camden. Leviathan verlässt den Ring nun also und damit bleibt es nun bei den Beiden. Thomas Camden und The End.


01:30


Nun wendet sich End wieder seinem Gegner zu. Sofort geht er auf ihn los und dank des recht frühen Spears, ist Camden auch noch angeschlagen genug, um den Angriff nicht abwehren zu können. Wie es The End nun mal gern macht, lässt er es Schläge und Ellbogenstöße auf den Kopf und den Oberkörper von Thomas Camden hageln und das recht schnell und dynamisch hintereinander. Darunter leidet auch die Intensität nicht, mit der die Schläge und Hiebe kommen. End packt sich Camden sofort und greift ihn sich in einen German-Suplex. Und direkt einen zweiten hinterher und dann… folgt auch schon der Ansatz zum TOXIC WALTZ! Der Move, der viele der Gegner Ends bisher ausgeschalten hat! Noch bevor End den Haltegriff aber richtig ansetzen kann, hält Camden schon dagegen und versucht mit aller Kraft dem Aufgabegriff zu entkommen, was dann auch tatsächlich gelingt! Camden rettet sich in die Seile, End würde gern hinterher gehen, aber Mike Kontrak weist diesen zurück. Camden hat sich gerettet.


Pete: „Man merkt, dass The End nicht lange mit Camden spielen will. Der will hier den Sack recht schnell zu machen. Rechnet er Camden vielleicht doch mehr Chancen ein, als ihm lieb ist?“

Sven: „The End ist klug genug seine Gegner nicht zu unterschätzen. Das zeichnet einen guten Champion aus. Da muss er dann wohl etwas zurückstecken, was das Fertig-Machen, seiner Gegner angeht.“

Pete: „Interessant zu sagen ist bei diesem Aufeinandertreffen auf jeden Fall, dass die Beiden mitunter ihre ersten Gegner in der GFCW waren… oder es zumindest sein sollten. Damals hat The End Thomas Camden noch vor dem Match attackiert und angegriffen, sodass es nicht zum Match kam. Mal schauen, ob es heute wieder kein eindeutiges Ergebnis geben wird, was bedeuten würde, dass Camden sein Titelmatch erhält.“


Thomas versucht sich wieder zu sammeln und langsam torkelt er nun auch aus der Ringecke hinaus, wo ihn The End dann aber schon wieder erwartet. Und zwar mit einer gewaltigen Clothesline. ABER HALT! Camden duckt sich weg und rennt durch in die Seile. End ist leicht verdutzt, dreht sich wieder und zwar in einen Big Boot von Camden! Und damit fällt End nun zu Boden, allerdings kommt dieser recht schnell wieder auf die Füße, wo ihn nun aber Thomas Camden schon wieder erwartet.


LARIAT


Nun liegt The End. Das war stark! Camden könnte nun sein Momentum weiter nutzen, aber damit könnte er auch potentiell einen Fehler riskieren und wie schon so oft betont, muss er hier nicht gewinnen. Er muss nur durchhalten, also lieber auf Nummer sicher gehen und diese kurze Pause nutzen um sich zu regenerieren. Leider bedeutet das natürlich auch, dass sich End ebenfalls regeneriert. Dieser rollt sich nun in die Ringecke und zieht sich an den Seilen wieder hinauf. Er dreht sich zu Camden und schaut diesem in die Augen. Und auch The End überlegt. Er darf sich nicht zu sehr auf die Zeit konzentrieren, nicht das er einen Fehler macht und das Match gar noch verliert. Sein Blick wandert dennoch zur Uhr, genauso wie der von Camden.


02:34


Noch hat End genug Zeit. Er symbolisiert Camden nun ein faires Kräftemessen und hält ihm die Hände hin. Er appelliert an Camdens Sportsgeist, sozusagen und Thomas Camden geht natürlich direkt drauf ein, wenn sich schon so eine Chance bietet.

TRITT IN DIE MAGENGRUBE, von The End! Dessen Vorwand hat man wohl aber auch schon aus ausreichendem Abstand gerochen… wie auch Thomas Camden, der sofort nach dem Bein greift und End erneut mit seinem Arm umhaut! Diesmal springt End wieder direkt auf und Camden packt ihn sich erneut. BODYSLAM! Und erneut…


SPINEBUSTER


Ends Manöver hat nicht funktioniert, stattdessen hat er das erreicht, was er gerade nicht erreichen wollte: er hat Thomas Camden die Kontrolle in die Hand gegeben. Nun setzt tatsächlich Thomas Camden zum Cover an!


1…

2…


END DREHT DIE SITUATION UM!


CROSSFACE


Und damit hat End Camden nun doch, wo er ihn haben will. War das ein Plan? Eine glückliche Fügung? Egal, jedenfalls sollte Thomas Camden schnellstmöglich zusehen, sich aus diesem Griff zu befreien, sonst war es das, mit seinem Traum vom Titelgold.

Die Zeit läuft währenddessen immer weiter ab und viel zu lange, schafft es Thomas Camden hier nicht, sich effektiv aus dem Griff zu befreien. Mag ja sein, dass Durchhalten durchaus eine Taktik ist, die man hier wählen kann, aber dafür ist es noch zu früh, denn: sind die Lichter aus, war es das für Camden. Und so langsam, aber sicher, scheint die Kraft zurückzukommen. Warum? Weil Leipzig sich denkt, dass Camdens Mission den Intercontinental Championship zu gewinnen HIER und SO noch nicht enden darf. Sie feuern ihn also lautstark an und so robbt sich Camden, mit End im Schlepptau, immer weiter zu den Seilen. Und weiter. Und weiter. Und siehe da… es sieht so aus, als würde er es schaf…

End löst den Griff. Steht auf, zieht Camden am Bein zurück.


ANKLE LOCK


Der nächste Haltegriff, diesmal auf eine andere Körperpartie. Wieder bangt Camden, wieder dauert es, bis er es wirklich schafft, sich wehren zu können und wieder soll das Ziel die Rettung durch die Seile sein, doch noch bevor Camden das probieren kann, lässt End Camdens Fuß los und schmeißt sich regelrecht auf den Mann aus Portland, um ihn mit Hieben mit seinen Armen gegen den Hinterkopf und seitlich ans Gesicht, weiter zu malträtieren. End packt sich Camdens Kopf und schlägt ihn auf den Mattenboden. Auch das wiederholt er mehrfach. Irgendwann schließlich steht End über Camden, holt mit seinem Bein aus und tritt mit dem Fuß und voller Wucht auf Camdens Kopf. AUA.


Pete: „Nun scheint End Camden da zu haben, wo er ihn haben will. Genau darauf war End aus, Camden hier 10 Minuten fertig zu machen und so dafür zu sorgen, dass es nicht einmal 10 Minuten werden.“

Sven: „End hat Camdens Offensive sehr gut ausgekontert durch den Crossface. Er hat ihm die Energie und das Momentum genommen und nun kann er sich quasi austoben.“


Nach einiger Zeit, auf der Uhr nur Sekunden, für Camden wohl aber eine Ewigkeit, lässt End schließlich von Camden ab und stellt sich triumphierend über ihn. Er streckt den Arm in die Höhe und badet im Heat der Leipziger. Ja. End demonstriert hier seine Dominanz. Für ihn geht es um die Zeit und dennoch, verschenkt er hier Sekunden um sich feiern zu lassen.


05:00


Die nächste Minute läuft ungefähr so weiter, wie die davor. End bearbeitet Camden mit Schlägen, mit Tritten, mit Hieben. Er schleudert ihn durch den Ring und befördert ihn zu Boden. Er spielt mit Camden und macht diesen regelrecht fertig. Wie damals. Wie immer.

Irgendwann schließlich entschließt sich End nun aber doch dazu den Sack zu zumachen und Camdens Träume ein für alle Male zu zerschmettern. Er nimmt sich Thomas und setzt ihn an, den…


CHAOS DRIVER


Das wars.


1…

2…

KICKOUT!


NEIN! Thomas gibt nicht auf. Heute nicht.

End schaut etwas verwundert, er dachte hiermit hätte er den Sieg sicher. Wieder steht er nun vor Camden, wieder büßt er damit Zeit ein, aber noch immer scheint er das alles unter Kontrolle zu haben. Doch auf der Gegenseite regt sich was. Trotz dessen, dass er gerade viel hat einstecken müssen, kämpft sich Thomas Camden wieder hoch. Erst auf die Knie, dann auf die Beine. Thomas gibt nicht auf. Thomas kämpft. Der alte Thomas wäre wohl schon unter End kaputt gegangen, aber der ist er nicht mehr. Er hat sich mittlerweile selbst einen Namen gemacht. Größen wie Lionel Jannek besiegt und so, steht er heute End gegenüber. Der wirkt tatsächlich etwas beeindruckt, aber läuft nun weiter auf Camden zu, um nachzulegen. Ein neuer Schlag soll folgen… ABER: Camden fängt ihn ab! Und zeigt einen eigenen! Und der hatte ordentlich Wucht drauf, sodass er gleich noch einen folgen lassen kann! Nun taumelt End in die Seile… CLOTHESLINE von Thomas gegen End, um ihn AUS dem Ring zu befördern! Dann sackt Camden erstmal wieder auf die Knie.


Pete: „Und wieder! Smart gemacht von Thomas, wenn End nämlich erstmal draußen ist, hat Camden Zeit um sich weiter zu regenerieren. Und dabei ist die Zeit als solche wohl mehr wert als die Regenerationsphase.“


End versucht sofort wieder aufzustehen und in den Ring zu steigen. Tritt von Thomas! End fällt zurück und kracht gegen die Barrikade. Camden geht nun hinterher und schleudert End gegen die Absperrung! Dann gegen den Ringpfosten und dann wieder zurück in den Ring! Ist das eine neue Chance für Camden? Er nutzt noch ein zwei Sekunden außerhalb des Ringes um noch mal durch zu schnaufen um den letzten Akt angehen zu können. Also rollt er sich wieder in den Ring um bei End nachzulegen…


SPEAR


Wie schon zu Beginn des Matches, erwischt End ihn eiskalt. Diesmal, schmerzt der Spear wohl aber noch eine Nummer mehr, da Camden bereits angeschlagen ist. End muss selbst kurz verschnaufen, die Attacken außerhalb des Ringes waren doch härter als gedacht, dennoch, geht das Cover durch.


1…

2…

Nein. Es reicht IMMER. NOCH. NICHT.


End kommt langsam an seine Grenzen. Sicher: die ganz großen Geschütze hat er noch nicht aufgefahren, aber die waren damals auch nicht nötig gegen Thomas Camden. Das hier und heute hätte viel einfacher sein müssen.

End stellt sich nun auf und schaut zur Uhr.


08:15

So. Jetzt aber. End muss nun langsam durchziehen, ansonsten geht das hier – für ihn – suboptimal aus. Er dreht sich und will Camden wieder hochziehen…

doch der steht bereits wieder! Man sieht ihm zwar an, dass er angeschlagen ist und wie er taumelt, aber er steht! End fasst es nicht. Thomas Kampfgeist ist beeindruckend.

Tritt in den Magen.


INSPIRATIONAL DDT


Cover.


1…

2…

Kickout.


End lässt kurz von Camden ab und Camden baut sich wieder nach oben.


SPOTLIGHT ATTACK


Cover.


1…

2…

Kickout.


Und wieder. End pausiert kurz, Thomas stellt sich wieder auf. Langsam, schwierig, aber er schafft es. Er steht. End schaut zu Thomas. Man kann gar nicht so richtig sagen, ob es nun Frustration ist, die der King of Anarchy empfindet oder ob er sogar einen gewissen Respekt für Camden übrig hat, dass er diese 10 Minuten hier tatsächlich übersteht. Aber egal, darum geht es jetzt nicht. End beugt sich wieder über Camden und schlägt auf diesen ein. Wie schon zuvor im Match, lässt End hier keine Gnade, nur reine Brutalität, walten. Dann wieder der Blick zur Uhr.


09:05

Die letzte Minute ist angebrochen und für The End heißt das jetzt, dass im wahrsten Sinne des Wortes das Ende gekommen ist. Für Thomas Camden. Für sein Ziel des Intercontinental Championship Matches. Ein paar Sekunden nutzt End noch für weitere Hiebe und Tritte, bevor er sich Camden schließlich packt. Als würde er einen Powerschub bekommen, nutzt Camden den Aufschwung und rettet sich direkt in die Ringecke, da er ahnt, was jetzt folgen soll, doch End kann dem sofort wieder vorbeugen und Camden direkt wieder zurückziehen. Ungefähr eine halbe Minute steht noch auf der Uhr und nachdem Camden sich fast geistesgegenwärtig noch etwas hin und her windet, gibt es schließlich kein Entkommen.


TOXIC WALTZ


End zieht seinen Aufgabegriff durch, erst im Stehen, doch recht schnell bekommt er Camden damit auf die Knie. Die Rettung durch die Seile ist nun ausgeschlossen. Sich freizustrampeln oder anderweitig zu befreien ebenso. Hier gibt es keine Rettung mehr für Thomas. Die einzige Hoffnung, die er haben kann, ist durchzuhalten.


09:40


End zieht durch, doch Thomas lebt noch. Langsam wird der Blick von End auf die Uhr immer verzweifelter, aber auch er lässt nicht los. Jetzt sowieso nicht mehr. Ein Cover wäre jetzt zu riskant. Er muss versuchen Thomas auszuknocken. Und bei dieser scheint hier auch wirklich nur noch auf absoluter Sparflamme zu laufen. Regungslos hängt er in den Armen des Champions. Doch Mike Kontrak erkennt, der ist noch da.


09:55


Kontrak greift den Arm Camdens. Er fällt einmal.


09:57

Und erneut. Er fällt zweimal.


09:59


Und erneut…

ER FÄLLT NICHT! CAMDEN ZAPPELT MIT DEN ARMEN!


10:00


~ Ding Ding Ding ~


Damit war es das! Das Match ist vorbei! End kann es kaum glauben, er löst den Griff noch nicht und fast zeitgleich fällt Camden in Ohnmacht, sodass, als End ihn dann tatsächlich loslässt, dieser zu Boden geht wie ein nasser Sack. Aber das ist egal. Er hat durchgehalten und somit steht das Match fest.


GFCW Intercontinental Championship

The End (c) vs. Thomas Camden


End stellt sich auf. Ein wüstes Sammelsurium an Emotionen spiegelt sich auf seinem Gesicht ab. Wut, Verzweiflung, Frustration, aber irgendwo auch ein Funken Respekt und noch viel weniger, aber ganz tief in ihm drin irgendwo versteckt, sogar so etwas wie Stolz. Camdens Aufgabe heute war durchzuhalten und auch wenn End sicher noch den ein oder anderen Trick parat gehabt hätte, hat er heute keine Gnade walten lassen, für Thomas Camden. Und trotzdem. Er hat es geschafft.

End schaut zu dem, nach wie vor am Boden liegenden Thomas Camden, der dennoch, so ganz langsam wieder zu sich kommt, bevor er schließlich den Ring verlässt, mit seinem Gürtel. Und dabei färbt sich nun so langsam ein Ton heraus, die seinen Gesichtsausdruck bestimmt.

Heute mag Camden durchgehalten haben, aber bei Doom’s Night, wird End nicht so „gnädig“ sein, dort wird er dann mit allem kommen, was er hat und spätestens dort, wird er Thomas Camden vollends durch die Hölle schicken. Soll der doch seinen kleinen Erfolg genießen. Bald schon wird er es bereuen, nicht heute schon aufgegeben zu haben.

End verlässt die Stage in Richtung Backstagebereich, während Camden sich nun weiter aufbaut und sich von den Leipzigern feiern lässt. Und das auch zurecht.




MacMüll steht auf dem Parking Lot der Leipziger Arena und im Hintergrund ist ein Krankenwagen mit Blaulicht zu sehen. Der rasende GFCW-Reporter winkt das Kamerateam heran und das rege Treiben im Hintergrund kommt so doch sehr plötzlich in den Vordergrund. Coach Dragan wird gerade abtransportiert. Der Kroate sieht wirklich übel aus. Ray Douglas steht sorgenvoll daneben, als die Reporterlegende ihm das Mikrofon nassforsch unter die Nase hält.


MacMüll: „Morbeus! Zereo Killer hat Dragan schwer verletzt. Was können Sie zu seinem Gesundheitszustand sagen.“


Ray Douglas scheint furios unterwegs zu sein…


Morbeus: „Fuuuuuck! Fuck! Fuck! Schau ihn dir doch an, Mac. Dragan geht es schlecht. Er muss ins Krankenhaus. Der Mann ist 60 Jahre alt! Wie konnte die GFCW das nur zulassen? Er hat doch keinen Vertrag als Wrestler oder ähnliches! ABSCHAUM! Zereo Killer ist nur noch Abschaum. Widerlich. Er sollte aus allen Rekordbüchern gestrichen werden.“


Die Sanitäter machen nun ein Zeichen zur Abfahrt des Krankenwagens. Morbues signalisiert schnell, dass er Dragan ins Krankenhaus begleiten möchte.


Morbeus: „Ich habe keine Zeit mehr, Mac. Ich muss Dragan beistehen. Aber eins ist sicher: Zereo Killer wird mich nun richtig kennenlernen!“


Der Krankentransport braust los in die Leipziger Nacht. Mac Müll gibt dann wieder ab an die Regie.




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Wir sind zurück aus der Werbung und er ist mit der Welt zufrieden. Stolz wie Bolle ist vielleicht übertrieben, aber wer weiß schon, wie stolz Bolle wirklich ist? Thomas Camden zumindest? Der kann heute durchaus stolz auf sich sein.

So geht er mit rotgeprügelter aber trotzdem breitgeschwellter Brust durch den Gang und kann sich sein Dauergrinsen nicht aus dem Gesicht abringen. Ein paar Crewmitarbeiter grüßen ihn, beglückwünschen ihn zum Erfolg und dem damit gesicherten Titelmatch. Er nimmt’s auch dankend an, aber sein Ziel ist klar. Es steht da und will gerade die Klinke herunterdrücken.

Will.

Aber Camden ist schneller. Zumindest mit seiner Stimme, die letzten Meter Entfernung hat er noch nicht überbrückt bis zu The End.


Thomas: „Starkes Match, End…danke nochma für die Chance…Siehste, ich hab dazugelernt, nich oder?“


The End, der sonst eher gefasster ist. Überlegener und geübter darin, seine Emotionen in sich drin zu behalten, würde wohl Thomas Camden jetzt am liebsten an die Gurgel springen. James Corleone steht natürlich hinter seinem Klienten und stellt sich sofort zwischen End und Camden, um hier Schlimmeres zu verhindern.


James Corleone: „Nein. Du bist besser als das.“


Mehr Worte bedarf es nicht, als diese, in Kombination mit der autoritären, aber auch leicht fürsorglichen Ausstrahlung, die Corleone End entgegenbringt, um ihn zumindest fürs erste wieder herunterzukochen. Corleone hält seine Hand gegen den Brustkorb von The End, der gerade noch dagegen laufen wollte, sich nun aber zurückdrücken lässt. Corleone nimmt die Hand weg, dreht sich zu Camden und lächelt diesem aufgesetzt freundlich zu, bevor er schließlich wieder zur Seite tritt. Mit einem kühleren Kopf kann The End nun selbstverständlich antworten.


The End: „Herzlichen Glückwunsch, Thomas.“


Der Zynismus ist unmöglich zu überhören.


The End: „Herzlichen Glückwunsch zu diesem… ‚Sieg‘… wenn man das denn so nennen will. Aber was wäre wohl typischer für Thomas Camden, als ein Titelmatch dadurch zu gewinnen, dass man ein Match davor einfach nur nicht verloren hat?“


End geht noch etwas näher auf Camden zu und schaut diesem in die Augen, bevor er sich leicht wegdreht und erneut ein Funken der Wut aufflammt. Diesmal wohl aber eher… auf sich selber als gegen Thomas?


The End: „Nein.“


Jetzt lacht The End sogar, die Ironie in seinem jüngsten Vorwurf erkennend.


The End: „Ich hab dir diese Chance gegeben, du hast sie genutzt. Daran ist nichts verwerflich, also nochmal… meinen Glückwunsch.“


Und diesmal könnte man sogar meinen, dass The End diesen Glückwunsch ehrlich meint. Als wäre da tatsächlich so etwas wie Respekt für Thomas Camden da. Das Lachen verschwindet wieder und der Ernst kommt zurück.


The End: „Das bedeutet, wir werden uns also noch einmal gegenüberstehen. Du hast gewonnen und dein Preis ist es, einmal mehr von mir fertig gemacht zu werden. Dann soll es so sein. Ich erspare dir jetzt weitere Drohungen und dass ich keine Gnade walten lassen werde und so weiter und so fort, weil, sind wir mal ehrlich: das habe ich Alles schon so oft gesagt, bewiesen und gezeigt. Und du weißt das auch. Also belasse ich es dabei: Herzlichen Glückwunsch.“


Zum dritten Mal nun dieselben Worte und diesmal sind sie weder zynisch gemeint noch ehrlich. Dieses Mal steht eindeutig die Androhung im Raum, die hier teilweise direkt und teilweise indirekt ausgesprochen wurde. Und damit will sich The End nun wieder von Camden abwenden und den Weg in seine Kabine fortsetzen, doch kurz davor, dreht er sich noch einmal zu Camden um.


The End: „Wir haben einen langen Weg hinter uns, was? Seit unserem ersten Match. Seit dem Match im Käfig. Du, der so viel dazu gelernt hat, was sagst du? Traust du dich noch einmal mit mir in das Stahlgefängnis? Denn ich finde, wenn wir uns jetzt schon nochmal gegenüberstehen… dann sollten wir es auch richtig machen.“


Anfangs war bei End tatsächlich eine Spur „Nostalgie“, wenn man diesen Begriff innerhalb dieser Zeitspanne nutzen will, zu erkennen – allerdings ohne jegliche Wertung. Doch mittlerweile steht wieder die unausgesprochene Drohung im Raum. Die Frage ist: wird Camden auch diese annehmen?

In seinem Gesicht zeigen sich zumindest leichte Zweifel. Davor war er sich noch seiner sicher, stand End mit breiter Brust und einem souveränen Lächeln im Gesicht gegenüber. Wovor sollte er auch Schiss haben, er hatte End doch gerade erst in die Schranken gewiesen. Jetzt, sieht die Welt aber wieder anders aus. Diese Herausforderung, diese Angebot…das ist dann doch wieder eine andere Kiste. Er bleckt die Zähne, lässt unnötig langsam die Zunge schnalzend an der oberen Zahnreihe entlangziehen. So kann man sich auch Bedenkzeit kaufen.


Thomas: „Das kann ja eigentlich nur unnötig weh tun…“


Er zieht eine Schnute, zieht das Kinn hoch…kratzt sich dran…dann zuckt er mit der Schulter.


Thomas: „Aber wer nich wagt, gewinnt auch nix, nich?“


Zumindest ein Mundwinkel geht wieder hoch.


Thomas: „Das war heute schon nich übel, du bist halt echt nochma besser geworden als damals schon…aber tjoa, ich halt auch. Na dann schaun wir doch ma, wie viele Schritte wir beide gegangen sind.“


Er streckt seinem Gegenüber die Hand hin.


Thomas: „Ma schaun, wie ich das meiner Familie dann erkläre, wenn ich mit ‘n paar blauen Flecken mehr heim komme…aber naja…mein Plan is ja, dass sie vom Gold auffer Schulter abgelenkt werden.“


Jetzt geht auch der zweite Mundwinkel hoch. Dazu ein Augenzwinkern. Der Arm ist noch ausgestreckt.


Thomas: „Die Drohungen und Warnungen kannste dir sparen, ich bin jetz schon Meilen weiter mit dir als vor zwei Jahren. Ich mach mir nur Sorgen um meinen Muskelkater nachm Käfig…aber du? Mach du dir lieber mal Sorgen, wie du mich aufhalten willst, wenn ich mir erstmal was innen Kopp gesetzt hab. Jannek hats nich geschafft…und Zane brauchte dafür ordentlich Hilfe.“


Er schaut auf seine Hand.


Thomas: „Was ja genau das is, was du ausschließen willst…Biste sicher?“


Wirkt The End überrascht? Nicht so wirklich. Er hatte schon eingeplant, dass Camden auch diese Herausforderung annehmen wird. Die kurze Bedenkzeit war vielleicht schon das, was End wollte, wenn er mit der ganzen „Auf ein gutes Match“-Attitüde, dargestellt durch den Handschlag, wiederum wenig Bock hat. Er wollte Camden einschüchtern und ihm nicht ‚so‘ begegnen. Oder…?


Er schaut nun ebenso auf Camdens Hand und dann wieder in sein Gesicht.


Und dann winkt End den Handschlag mit einer verächtlichen Kombination aus Augen-Verdrehen und Seufzen ab und lässt Camden stehen. End mag innerhalb des Gesprächs Thomas Camden gewisse Zugeständnisse gemacht haben, aber SO weit, geht er dann doch nicht.


Anschließend wendet sich End wieder Mister Corleone zu, hält aber den Blickkontakt mit Camden bei.


The End: „Mister Corleone, wenn du doch so freundlich wärst, dann richte unserem Freund Thomas doch bitte aus, dass der genug meiner Zeit für sich beansprucht hat und sich nun gern entfernen darf.“

Thomas: „Dann halt nich, kriegst schon noch meine Hand zu spüren.“


Camden zuckt mit den Schultern und zieht die Hand zurück, bevor er schließlich wieder davon schlendert. Auch wenn er das Match heute nicht direkt gewonnen hat, war das heute für ihn doch ein deutlicher Sieg über The End.


Noch während Thomas Camden sich langsam entfernt, stoppt er aber plötzlich und dreht sich noch einmal kurz zurück.


Thomas: „Klang jetz komisch, oder?“


Er schüttelt den Kopf, zuckt mit den Schultern und DANN geht er wirklich seines Weges. Unterdessen dreht sich End wieder zu Corleone und wirkt überraschend aufgebracht. Vielleicht, weil er hier eine „nettere“ Seite gegenüber Camden gezeigt hat, obwohl ihn dieser heute ausgebremst hat? Vielleicht weil Camden durchaus einen Punkt hat und sich wirklich zur Gefahr entwickeln könnte? Weil er heute gescheitert ist? Auf jeden Fall wirkt es, als würde die Fassade, die End vor Thomas Camden gewahrt hat, leicht zu fallen beginnen.


The End: „Verdammt. Als ob ich nicht mit dieser ganzen Luna-Zane-Sache schon genug um die Ohren habe, nun macht auch noch der Kerl Probleme.“


End schreit nicht, wirkt aber wie schon gesagt aufgebracht. Es scheint, als würden hier Dinge im Raum stehen, die weder End, noch Corleone vor der Kamera bisher gesprochen haben. Corleone bemerkt das und versucht die Situation einmal mehr zu deeskalieren.


James Corleone: „Wir haben da jetzt oft genug drüber geredet. Halt die Füße still. Noch ist Luna nicht World Champion und ebenso wenig Zane. Wir haben alles unter Kontrolle. Du. Du hast alles unter Kontrolle. Und heute hat Thomas Camden einfach nur überlebt. Kein Wunder, wenn man sich anschaut wie sich der Junge seit eurem ersten Aufeinandertreffen entwickelt hat. Bei Doom’s Night, wird er aber keine Chance haben. Dort müsste er GEWINNEN. Im Stahlkäfig. Und DAS wird nicht passieren.“


End hört Corleone zu und wie so oft, weiß er auch, dass er Recht hat… theoretisch. Aber die Problemherde beginnen sich zu häufen. Erst gewinnt Zane den Koffer, dann wird Luna Herausforderer Nummer 1 und heute, konnte er nicht mal verhindern, dass Thomas Camden eine Chance auf SEIN Gold erhält. Wo wird das noch hinführen?


End schaut noch etwas in den leeren Gang, bevor er sich von Corleone abwendet und die Klinke zu seiner Kabine öffnet, um nun endlich darin einzukehren. Kurz bevor das aber geschieht…


James Corleone: „End.“


Und dieser stoppt kurz, blickt aber bereits in die Kabine und hört zu.


James Corleone: „Ich habe noch was zu erledigen.“


End schaut relativ seitlich zu seinem Manager und entgegnet ihm mit so etwas ähnlichem wie einem Nicken, bevor er nun tatsächlich in die Kabine tritt und die Tür hinter sich schließt.


Corleone schaut ihm noch kurz nach, bevor dieser schließlich auch davongeht.


Damit endet das Segment.



Es dauert nicht mehr lang bis zum heutigen Main Event und wir befinden uns in der Kabine bei einem der zwei Partizipanten. Antoine Schwanenburg. Der Titel steht zwar nicht auf dem Spiel, aber der Meister ist heute in Aktion zu sehen und das tatsächlich in einem Hardcore Match. Durch seine Geschichte mit Jimmy Maxxx stand er zwar schon in so manchem seltsamen Match, doch ein Hardcore-Match war tatsächlich noch nie dabei. Es ist das Erste in Antoines langer und illustrer Karriere. Doch wenn wir ihn hier sehen, sieht das nicht nach großer Aufregung aus. Das hier sieht eher wie ein weiterer Tag im Büro aus. Wir kennen dieses Bild bereits.


Antoine sitzt auf seiner Holzbank. Handgelenke werden getaped. Das ist das immergleiche Ritual, die letzte Meditationsübung vor dem brutalem Kampf wenig später. Er ist in seiner Welt, während er das tut und deswegen stört Amélie ihn auch nicht.


Ja, Amélie ist auch im Raum, auch wenn wir eher vom Tapen hypnotisiert werden und es daher verzeihbar ist, dass uns Amélie vielleicht nicht direkt ins Auge gesprungen ist. Auch heute ist sie natürlich wieder die Business Fashion Ikone der Liga, einmal mehr hat sie ein perfektes Outfit für sich zusammengestellt, was nur so nach High Society schreit.


Als Antoine mit seinen Handgelenken fertig ist, ergreift Amélie auch sofort das Wort.


Amélie: „Du weißt ja bereits, dass ich natürlich gegen diese Ansetzung heute war und bin. Du hättest das mit mir besprechen können, wir hätten einen deutlich besseren Deal herausschlagen können, glaub' mir. Ein Hardcore Match gegen diesen Freak? Das hätten wir anders drehen können.“

Antoine: „Ich weiß, wie du denkst. Aber ich will nicht gegen Luna bei Doom's Night antreten. Bei einer Großveranstaltung will ich nur gegen die größten Namen und Legenden antreten. Luna Rosario? Passt da nicht hinein, wird sie niemals. Aber hätte Eric Fletcher das jemals zugelassen? Hättest du es tatsächlich geschafft, ein anderes Match auf die Beine zu stellen? Vielleicht und vielleicht. Gewinne ich jedoch heute, was ich selbstredend tun werde, kann mir keiner was. Wird es angenehm in einem so barbarischen Kampf zu stehen? Nein, sicherlich nicht. Ich begebe mich aus guten Gründen nicht in diese Kanalisations-Kämpfe. Aber wenn ich mich heute schmutzig machen muss, damit ich bei Doom's Night nicht gegen diesen Müllhalden-Waschbär antreten muss, dann ist es mir das wert.“

Amélie: „Das kann ich voll und ganz verstehen.“


Es gibt ein Aber, das sieht man ihr schon an.


Amélie: „Ein Hardcore-Match? Antoine, bei aller Liebe, aber das bist du nicht. Du bist der beste Singles-Match Wrestler aller Zeiten, das steht absolut außer Frage. Aber mach' dich doch nicht angreifbar durch solche hirnlosen Stipulationen.“

Antoine: „Es ist ja bereits entschieden. Es gibt kein zurück mehr und, Amélie, ganz ehrlich? Ich will auch kein zurück mehr. Ich habe kein Interesse an Waffen. Ich habe kein Interesse an diesen ekelhaft perversen Matches, in denen Luna sonst so steht. Ich stehe für Reinheit im Ring. Ich vertrete die Kunstform Wrestling. Luna hier mit ihren eigenen Waffen zu schlagen, wird zukünftige Idioten davon abhalten, es überhaupt zu versuchen. Einmal muss ich den Weg eben gehen und das tue ich heute. Aber apropos mit eigenen Waffen schlagen...“


Der Meister steht auf.


Antoine: „Streng genommen werde ich genau das heute nämlich nicht tun. Ich werde sie mit MEINEN Waffen schlagen. Ich habe einen Ruf zu verlieren. Ich bin der beste Wrestler aller Zeiten. Ich bin der reinste Wrestler aller Zeiten. Ich bin der fairste Wrestler aller Zeiten. Selbst in einem Match, in denen es theoretisch erlaubt wäre, Waffen zu nutzen, halte ich dies für falsch. Ich bin ein Mann von hoher Moral. Ich werde mich nicht verbiegen. Mein moralischer Kompass zeigt in die richtige Richtung. Waffen haben im Wrestling nichts zu tun. Es ist falsch. Und ich würde meine Fans nur enttäuschen, wenn ich mich selbst so sehr verraten würde und zu Waffen greifen würde. Das kann ich nicht tun, das werde ich nicht tun.“


Amélie weiß nicht so recht, wie sie das finden soll.


Amélie: „Ich verstehe das, Antoine. Voll und ganz. Aber...“


Antoine zieht bereits die Augenbrauen hoch.


Amélie: „Ist das die richtige Entscheidung? Wenn ich mich richtig erinnere, hat Robert Breads mal etwas ähnliches mit Kriss Dalmi versucht.“

Antoine: „Bin ich Robert Breads?“


Das kam schnell und deutlich.


Amélie: „Nein, aber...“

Antoine: „Amélie, kein Aber. Robert Breads ist ein fantastischer Mann. Ein guter Wrestler. Aber ich bin der beste Wrestler, der je gelebt hat. Nur weil er versagt hat, heißt es nicht, dass ich es nicht besser tun kann. Ich unterschätze Luna auch nicht, mache dir da mal keine Sorgen. Ich weiß, dass es für mich natürlich schwieriger wird, aber, Amélie, dafür lebe ich auch. Für die Aufgaben, die mir gestellt werden. Diese sind es, welche mich trotz aller Erfolge noch immer weiter nach vorne treiben. Auch, wenn es heute ein Hardcore-Match ist. Am Ende des Tages zählt es nur, ob ich sie drei Sekunden lang auf der Matte halten kann. Ob ich sie zum Aufgeben bringen kann. Und dafür? Dafür brauche ich sicherlich keine Waffen. Sie wird nach diesem Abend heute verstehen, warum sie niemals in einer Riege mit mir stehen kann. Wrestling ist Kunst. Ich bin Künstler. Ich bin das Meisterwerk. Luna Rosario ist höchstens das hässliche Bild am Kühlschrank, welches von einer Dreijährigen gemalt wurde.“


Amélie wirkt überzeugt, aber irgendwie auch nicht.


Amélie: „Ich glaube dir in allem, was du sagst, Antoine. Aber du kannst mir auch nicht verübeln, wenn ich mir Sorgen mache. Luna Rosario ist ein Psychopath, wie er im Buche steht. Das, was sie im Ring veranstaltet, will ich mir nicht mal in meinen Alpträumen vorstellen müssen. Grauenhafter Abschaum in einem Kampf ohne Regeln? Ich weiß, dass du sie schlagen kannst und wirst. Aber ich mache mir dennoch Sorgen um deine Gesundheit am Ende des Tages.“

Antoine: „Ich stand mit Jimmy Maxxx im Ring. Ich stand mit Rebel called Hate im Ring. Wie schlimm soll es werden?“


Lächeln beim Champ.


Antoine: „Ich werde Luna schlagen. Ohne Waffen. Mit reinem Wrestling. Darauf gebe ich dir mein Wort.“


FADE OUT



Zane: „Luna warte!“

Luna: „Hm?“

Ein wenig irritiert blickt sie auf, als sie sich gerade noch einmal die Boots ihres Gears zurecht rückt und von einem der Producer Anweisungen ins Ohr gelabert bekommt. Als sie Zane erblickt, richtet sie sich sofort auf.

Luna: „Was machst du hier, ich hab gesagt ich wi…“
Zane: „Luna halt einfach mal die Klappe und hör mir zu, du musst gleich raus, wir haben nicht viel Zeit.“

Frustriert ausatmend fährt Luna sich mit beiden Händen übers Gesicht.

Luna: „Ich ahne da was und es ist keine gute Idee.“
Zane: „Luna das ist vielleicht die beste Chance, die wir je haben.“
Luna: „Willst du wirklich wieder Drama starten? Jetzt wo es mal halbwegs stabil ist?“
Zane: „Ich… ich will keinen Streit mit ihm, Luna. Aber wenn Leviathan als GANZES möglichst stark sein soll, dann müssen wir so ne Chance uf dem Silbertablett nutzen. Antoine wird vielleicht NIE wieder so verwundbar.“

Ein wenig Fassungslos entweicht Luna ein kurzes Lachen, als sie die Hände in die Hüften stützt und den Augenkontakt mit Zane bricht.

Luna: „Natürlich. Falls ich heute gewinne löst DU danach den Schlüssel ein, gefährdest damit das gesamte Stable und ICH habe dann trotzdem kein Titelmatch. Is klar, Zane. Sag mal hast du geraucht?“


Fast verzweifelt schüttelt Zane den Kopf.

Zane: „Selbst wenn du gewinnst, müsstest du ihn danach nochmal schlagen.“
Luna: „Und du glaubst nicht, dass ich das kann, hm?“
Zane: „Leicht für dich eingeschnappt zu sein und von oben herab zu reden. DU hast deine Chance ja bekommen von End. Ich muss diesen Koffer hinterhertragen um seinen Arsch zu retten, falls er den Titel verliert.“
Luna: „Alright. Das hat keinen Sinn.“

Sie wendet sich zum gehen, während der Produzent ihr scheinbar erneut den Countdown zum Entrance ansagt.

Zane: „WAS IST, WENN DU HEUTE VERLIERST?“

Er greift sie an der Schulter, wirkt fast bettelnd. Allerdings fegt Rosario seine Hand nur grob von ihrer Schulter und wirbelt herum.

Luna: „Jetzt hör mal zu du Jammerlappen. Du braucht von niemandem Erlaubnis IRGENDWAS zu tun. Nicht mir, nicht End. Du kannst tun, was du möchtest, aber du musst Konsequenzen tragen. Ich verstehe, dass es frustrierend für dich ist und du Antoine hasst und ihm diesen Titel abnehmen willst, also tu, was du nicht lassen kannst, aber wenn du einfach deinen scheiß Job machst und den Titel bei End hältst bekommst du früh genug deine Freiheiten. Plus: Ich verliere nicht. Und jetzt hau ab! Wehe du lässt dich draußen blicken.“

Abermals wendet sie sich ab, nicht ohne Zane davor einen kleinen Stoß zu geben. Und während Rosario die Stufen zum Vorhang hinaufgeht verkrampft Levys Hand sich um den Koffer mit dem Schlüssel zum Erfolg bevor er ihn mit aller Wucht gegen die Wand schmettert und einen Ohrenbetäubenden Schrei durch den Backstagebereich schallen lässt.

Ein Schrei, den wohl auch James Corleone hört, der unbemerkt von Zane nachdenklich im nächsten Flur das Geschehen beobachtet.



Als das Bild wieder in die Halle schaltet hören wir noch einmal den War Evening Theme Song und sehen einen weiten Shot über die Zuschauer*innen, die in die Kamera jubeln, Schilder und Merch präsentieren und offensichtlich eine gute Zeit haben.

Sven: „Liebe GFCW Galaxy vielen Dank, dass heute, hier, live in Leipzig, ausverkaufte Siebentauend Zuschauer diese Fantastische Wrestlingnacht mit uns geteilt haben.“
Pete: „Dooms Night nimmt Formen an, aber eine GANZ entscheidende Frage ist noch nicht geklärt. Gibt es ein World Title Match? Oder nicht?“

Die Kamera zoomt vom Ring weg und präsentiert erstmals den Aufbau, während die Grafik von Luna Rosario und Antoine Schwanenburg links und rechts digital schwebt.

Unter zwei der Ringecken liegen Leuchtstoffröhren bereit, einige Mitarbeiter schieben noch extra „Garbage“ wenn man so will unter den Ring, in einer der Ecken lehnt eine dicke Glasplatte während die vierte Ecke von einer dicken Tür geziert wird auf der in der Hälfte durchgeschnittene Blechdosen ihre scharfen Kanten präsentieren.

Sven: „Wir finden es heraus… Nach einem Spot. Bleibt dran Leute!“


Schwanenburgunder.


Jetzt noch überlegener im Geschmack.


Noch siegreicher im Abgang.


Schwanenburgunder.


Der edle Tropfen des Erfolges.


Schwanenburgunder.


Jetzt in der kaiserlichen Edition aus Bio-Reben.


Schwanenburgunder, der kaiserliche.


Probieren Sie ihn jetzt.



Schwanenburgunder.


So genießt bloß ein Kaiser.


Schwanenburgunder.





In perfekter Synchronisation mit den tiefen, markanten und enorm bassigen ersten Tönen von „Bad Guy“ beginnen auch die Scheinwerfer in der Halle ihren Auftritt aus dunkelgrünen Scheinwerfern und Schwarzlichtlampen. Teile der Halle werden in das Dämmerlicht getaucht, verschwinden daraufhin wieder im Dunklen, nur um anschließend jedes weiße Kleidungsstück unter den 7.000 Zuschauern aufblitzen zu lassen.

Falls irgendjemand tatsächlich noch Zweifel hegt, wer sich diesen Auftritt für aussuchen würde um das größte Match ihrer Karriere, um das nächste Kapitel einer schier unglaublichen Aufstiegskampagne durch das gesamte letzte Jahr und den Anfang diesen Jahres, zu feiern... Keine Sorge. Denn die Antwort tritt mit gelangweiltem Blick, hängenden Schultern und einer brennenden Zigarette im Mundwinkel schon schlurfend auf die Bühne. Die Handgelenke sind natürlich dick abgebunden, um vor gefährlichen Schnitten zumindest ein wenig Schutz zu bieten.

Die Buhrufe, die Pfiffe, sie stimmen sich wie auf Kommando ein, wenngleich wir das schon sehr viel schlimmer gehört haben. Die Abneigung gegen Antoine ist enorm und naja… Thema Feind vom Feind. Doch außer einem schwachen Heben der Augenbrauen und einem Schulterzucken kommt nicht viel aus dem Bereich vor dem Vorhang. Es ist demonstrativ. Es ist provokant. Wie schon seit über einem Jahr.


Ding Ding Ding

Laura: „Das folgende Match ist ein Hardcore Match! Sollte Luna Rosario gewinnen, tritt sie bei Dooms Night um den World Title an! Auf dem Weg zum Ring aus Hamburg, offizielles Gewicht für dieses Match 68 Kilogramm: LUNA „SERPENT´S CHILD“ ROSARIOOOO!“

Sichtlich ohne jede Spur von Körperspannung schlappt sie am rechten Rand der Rampe an den Zuschauer*innen vorbei, ignoriert die meisten gekonnt, lässt sich gerade noch zu schwachen Fistbumps mit den Leviathan Fans herab, die allerdings seit der Übernahme durch The End deutliche Einbrüche in Sachen Zahlen zu verzeichnen hatten.

Sven: „Und da ist sie Pete: Die Aufsteigerin des Jahres 2022.
Pete: „Also erstens Mal langsam mit den jungen Pferden.“
Sven: „Wer sonst?“
Pete: „Thomas Camden? Ask Skogur?“
Sven: „Ich denke die Debatte hat sich mittlerweile erledigt oder? Camden? Geschlagen bei Title Nights. Ask? Geschlagen dieses Jahr, um jetzt hier zu stehen. Ende.
Pete: „Aber davon abgesehen, ich denke das Narrativ um Lunas Aufstieg haben wir zur Genüge durch. Und es wird wohl auch niemand abstreiten wie hartnäckig, wie brutal, wie gefährlich und schlicht auch: Wie gut diese Frau ist. Worum ich mir mehr Gedanken mache ist DIESES eine Matchup exakt.“
Sven: „Wir haben uns ja als die Mikros aus waren ein bisschen unterhalten und du weißt ja bereits, dass ich dir da vollkommen Recht gegeben habe. Antoine Schwanenburg. Vielleicht der größte aller Zeiten. Aber andererseits: Das ist Lunas Welt. WENN… WENN sie es tatsächlich so brutal machen kann wie sie möchte. Wenn Schwanenburg das hier zu einem Wrestlingmatch macht...
Pete: „Aber auch Luna hat bei Title Nights einen WRESTLING Sieg geholt.
Sven: „Das stimmt! Und wenn es um pure Wrestling geht hatte Thomas Camden vielleicht den zweitbesten Mentor, den du in dieser Liga haben kannst. Und Luna hat ihn geschlagen.
Pete: „Wäre Schwanenburg ein guter Mentor?“
Sven: „Ich weiß es doch auch nicht.“
Pete: „In jedem Fall halte ich das heute für sehr ausgeglichen. Es ist Lunas Match. Aber es ist eben Antoine Schwanenburg.“

Das strahlend weiße Ringgear von Rosario schimmert im Schwarzlicht, als sie sich mit dem linken Handrücken über die Nase wischt und sich mit der rechten Hand am Ringpfosten die drei kleinen, metallischen Stufen hinauf zieht. Noch einmal den Rauch der Zigarette ins Scheinwerferlicht pustend, breitet sie die Arme aus. Zwei junge Kerle in voller Leviathan Kluft halten ihr aus der ersten Reihe noch ein Bier entgegen, was der Security gar nicht gefällt.

Doch Rosario schiebt die Sicherheitskräfte sichtlich amüsiert zur Seite, nimmt das Bier, lässt sich von den beiden noch eine Kippe anstecken und wartet genüsslich am Apron gelehnt auf ihren Gegner.






Das Licht in der Halle wird gedimmt, ein Hauch von weißem Rauch hüllt den Boden am Entrance ein. Es wird HARDCORE heute, dementsprechend schallt die passende Dies Irae Version aus den Lautsprechern der Halle. Doch wirklich hören kann man sie spätestens dann nicht mehr, als Antoine Schwanenburg mit seinem goldenen Gürtel in den ebenfalls goldenen Spot schlendert, der für ihn auf der Stage bereit steht.


BUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUU!


Beliebt sein ist was anderes, die Leipziger sind sich da einig. Aber Antoine ist nun mal eben Antoine, dem ist das alles relativ egal, sein Blick geht nicht mal auf die Ränge, als er den Gang zum Ring antritt, wirkt es viel mehr so, als würde er vom Himmel herab schweben und das obwohl er einfach nur geradeaus läuft. Die Aura der Unantastbarkeit wird aktiviert und das triggert die Fans noch mal umso mehr.


Pete: „Antoine kündigte an, dieses Match ohne Waffen gewinnen zu wollen. Ist das machbar?“

Sven: „Schau' ihn an, Pete. Für Antoine Schwanenburg ist alles machbar. Alles.“


DIES IRAE


Der Mann, für den scheinbar alles möglich ist, zumindest wenn es nach Sven geht, schreitet gen Ring, auch wenn es von außen eher wie ein levitieren wirkt. Der goldene Gürtel sitzt da, wo er sich am wohlsten fühlt, nämlich um die Hüften des Rekord-Champions.


Am Ring dann angekommen, betritt er diesen über die dafür vorgesehenen Ringtreppen. Unter einem lauten Buhrufe-Konzert, entert er das Seilgeviert und positioniert sich genau in die Mitte des Ringes. Jetzt schnallt er den Titel ab. Es spielt keine Rolle, dass der Titel hier und heute nicht auf dem Spiel steht. Aber der Titel und Antoine sind nun mal nicht voneinander trennbar. Jeder soll zu jeder Sekunde genau sehen, wer der Besitzer des großen Goldes ist. Dann reckt er ihn in die Höhe. Buhrufe, natürlich. Bei Antoine jedoch die ersten Anzeichen von Emotionen seit dem er seinen Gang zum Ring antrat. Ein Lächeln blitzt durch den Bart.


Non Title-Hardcore Match:

Luna Rosario vs. Antoine Schwanenburg

Referee: Jack Bobo


DING DING DING


Pete: „Es geht los und wer hätte gedacht, dass wir das noch einmal zu sehen bekommen: Der Kaiser, der World Champion, der wohl beste reine Wrestler des Planeten, Antoine Schwanenburg, in der Indie-Deathmatch Hölle mit der vielleicht gnadenlosesten Person, die diese Liga im Moment zu bieten hat: Luna Rosario.“

Grinsend sieht Rosario, die aktuell-noch-nicht oder aktuell-nicht-mehr Nummer 1 Herausforderin, auf die andere Seite des Rings, wo ihr Blick von dem ruhigen, kalten Antlitz des Champion getroffen wird. Langsam beginnt Schwanenburg seine Bewegung zur Seite, in einem quasi kreisförmigen Lauf bewegt er sich durch den Ring, worauf Luna, die diese Spielchen zu Matchbeginn mittlerweile ebenfalls bestens verinnerlicht hat, natürlich eingeht. Ein, zwei schnelleren Schritte, dann ein bisschen langsamer. Noch einmal die Muskeln lockern, die Augen dabei natürlich nicht vom Gegner lassen. Fast schon höhnisch klatscht Luna rhythmisch in die Hände, was vom Publikum in Leipzig tatsächlich erwidert wird.

Sven: „Die Leute haben Bock.“
Pete: „Und ich erst!“
Sven: „Das könnte in der Tat gut werden. Glaubst du Antoine kann das hier echt ohne Waffeneinsatz bestehen?“
Pete: „Ehrlich gesagt keine Ahnung, aber er wird es versuchen, da kannst du Gift drauf nehmen, dass er da nicht einfach einknicken wird.“

Fast meint man die Kreise der beiden umeinander ziehen sich ein wenig enger, doch bevor man das zu Ende denken könnte schießt Luna schon nach vorne, Schwanenburg erwidert den Ansturm sofort, geht sauber in den Lock-Up, doch noch bevor der Champion für die erste Transition gehen kann, stößt Luna sich wieder weg, rollt sich einmal sauber rückwärts ab und kommt mit herausgestreckter Zunge ca. 1,5 Meter vom Champion entfernt zum stehen. Antoine hat für die kindlichen Spielereien und Provokationen Lunas schon die Wochen zuvor nichts als Augenrollen und Schulterzucken übrig, und das scheint auch hier so zu sein. Er öffnet und schließt die Fäuste einmal, schüttelt das rechte Handgelenk und macht sich dann selbst auf den Weg nach vorne. Doch Rosario ist hellwach, lässt sich von Antoine nicht den Ring abschneiden und rotiert heraus, bevor ihr der Raum zu eng gemacht wird. Noch immer mit einem verschmitzten Lächeln winkt sie Antoine mit der linken Hand wieder heran. Doch bis hierhin scheint sie überhaupt kein Interesse zu haben mit Schwanenburg in ein Wrestling-Match zu gehen.

Ohne sich irritieren oder provozieren zu lassen geht der Champion sofort wieder einen Schritt nach vorne. Ruhig versucht er dieses Match endlich wirklich ans Laufen zu bringen. Rosario scheint tatsächlich erneut zum Lock-Up mit anzusetzen, doch diesmal ist es Antoine, der die Finte wirft, sofort abtaucht, sich hinter Luna positioniert und aus dem Waist-Lock den Takedown versucht. Rosario mag sich nicht wirklich schwer genug machen können, um den Slam zu stoppen, doch die Nähe zu den Seilen hilft ihr aus. Geistesgegenwärtig schließt sich ihre linke Hand um das Seil, verhindert, dass sie ausgehoben wird und bringt Luna so auf den Boden zurück. Technisch sauber bricht sie den Griff und - Wrestlinglehrbuch Seite 1 – greift Schwanenburgs Handgelenk, dreht sich nach außen und bringt so den Druck auf Antoines Schulter.

Nichts natürlich, was der Champion in seiner Karriere nicht bereits 1000 Mal gesehen und gemacht hat, doch bevor der zweifelsohne überlegene Techniker in diesem Match eben diese Eigenschaft ausspielen kann, denkt Luna nicht einmal daran hier mit Schwanenburg Kettenwrestling zu betreiben, hält den verdrehten Arm nur noch mit einer Hand und jagt die nun freie linke mit ausgestreckten Fingern in Antoines Gesicht.

Pete: „Da denkt jemand nichtmal dran sauber zu kämpfen.“
Sven: „Muss sie ja auch nicht.“

Die verfügbare Hand des Champions greift sofort an sein Gesicht, doch Luna hat das natürlich nicht gemacht, um ihm danach eine Verschnaufpause zu gönnen, sie behält weiter den Griff am Arm ihres Gegners, dreht sich einmal um 90 Grad in Richtung Ringecke und feuert Antoine mit allem Schwung mit einem sauberen Judowurf über ihre Schulter: Geradewegs auf die Tür mit den angeschnittenen Dosen zu. Mit einer Mischung aus dumpfen Aufprall auf dem Holz und dem Knirschen der sich zusammenschiebenden Konserven trifft Schwanenburgs Körper auf der Konstruktion auf und fällt schließlich, begleitet von einem leisen, grunzenden Schmerzenslaut zu Boden.

Luna: „Willkommen in meiner Welt, Arschloch.“

Ohne zweimal nachzudenken beginnt sie wild auf Antoine einzustampfen, der versucht sich sofort wieder nach oben zu stemmen und dabei die blutigen Schnitte auf seinem Rücken präsentiert. Im Stile einer Fußballerin tritt Luna ihm in die Seite, schleudert ihn so wieder flach auf den Rücken, doch der nächste Tritt wird vom immer noch liegenden Antoine abgefangen und wie ein Alligator in der Todesrolle dreht Schwanenburg sich von Luna weg auf den Bauch für einen wirklich ekelhaft aussehenden Dragon Screw. Die Rotation überdehnt Rosarios Knie und bringt sie sofort auf den Boden, während Schwanenburg ohne das Bein loszulassen sich wieder aufrappelt. Kurz justiert er den Griff neu und nimmt sich dann per Ankle Lock den nächsten Teil von Lunas Beinen vor. Einen kurzen Moment scheint die zu brauchen, um sich auf die neue Lage einzustellen, reagiert dann aber ein weiteres Mal technisch grundlegend, jedoch sauber, und beginnt sich nach vorne abzurollen.

Doch kaum treffen ihre Schultern in der Rolle auf der Matte auf, lässt Schwanenburg sich sofort fallen, und bringt Luna in ein Cover.

1…

2…

Kick Out!

Lunas Körper fällt quasi von selbst in den Rest der Rolle, doch beim Versuch möglichste Schnell wieder in eine vertikale Position zu kommen hat Schwanenburg freie Bahn auf den Rücken einer halb sitzenden vielleicht-Herausforderin und lässt sich nicht zweimal bitten.

Die Arme schließen sich sofort um Kopf und Hals für den Rear-Naked Choke, aber noch bevor Antoine die Beine um Luna schließen kann, um ihren Spielraum in diesem Manöver auf ein Minimum zu beschränken, stößt sie sich ab, überschlägt sich rückwärts über Antoine und bringt nun seine Schultern auf die Matte.

1…

Sofort stemmt sich Antoine in eine halbe Brücke und rotiert sofort auf den Bauch, was Luna eine Sprawl-mäßige Position bietet, mit der sie aber in den Sekundenbruchteilen, die ihr gegeben werden nicht wirklich etwas anzufangen weiß. Mit einem fantastischen Reflex zieht Antoine den Kopf vor dem Kniestoß zurück, der auf seine Schläfe zukommt, versucht seinerseits einen gegen seine Gegnerin, während die aufsteht, doch auch die rollt sich ab. Als sie es endlich auf beide Füße zurückschafft fliegt sofort eine Clothesline auf sie zu, doch Rosario duckt sich, macht einen raschen Schritt nach vorne unter Schwanenburgs Arm durch, verschafft sich so die perfekte Distanz um herumzuwirbeln.

SERPENTS KISS?

Antoine ist sofort aufmerksam, fängt den Fuß ab, schleudert ihn zur Seite, so dass Lunas Körper gezwungen ist, die 180 Grad Drehung mitzumachen und Antoine endlich ein freies Fenster zum Angriff gibt.

GERMAN SUPLEX

Man hört die beiden Kommentatoren einmal die Luft durch die Zähne einsaugen, ob der ungesunden Landung Lunas auf ihrem Nacken, doch Zeit zum verschnaufen bleibt hier nicht. Luna scheint förmlich wieder auf die Beine zu federn, taumelt rückwärts gegen die Ringseile, kriegt von Antoine nochmal einen kleinen Schubs für den extra Schwung und wird dann quer durch den Ring gewhipped.

Rosario nimmt Fahrt auf, dreht auf der anderen Seite wieder um und sieht den Champion heranrauschen, entschlossen, dieses Match früh zu beenden.

CULTURE SHOCK?

Sven: „Luna duckt sich weg!“
Pete: „Geht aus vollem Lauf in die Seile… LUNAR ECLIPSE!“
Sven: „Schwanenburg geht zu Boden!“

Mit einem kurzen Triumphschrei ballt Luna die Fäuste, zerrt Antoine vom Boden, packt ihn an Haaren und Hosenbund und schleudert ihn mit der Schädeldecke voraus durch die aufgebauten Glasplatten.

Sven: „So und ich glaube jetzt. Gehts. Los.“
Pete: „Ich muss sagen ich bin absolut schockiert von dem, was Luna hier bislang zeigt.“

Und jetzt rollt Luna sich zum ersten Mal aus dem Ring. Ein wenig am Hinken, der Nacken wird prüfend gedehnt, doch soweit alles gut. Ob das bei Antoine auch so ist, der sich gerade vom Ringrichter Glasscherben aus Kopf und Schultern entfernen lässt? Jedenfalls fliegt die Schürze des Aprons nach oben und Luna lässt ein kurzes Pfeifen los, als wäre sie im Schlaraffenland gelandet. Zufrieden zieht sie einen Stuhl unter dem Ring hervor. Und noch einen. Und noch einen. Und noch einen. Und noch einen. Und noch einen.

Einer nach dem anderen fliegt in den Ring, wobei Luna penibel darauf achtet sie auch alle in Richtung Schwanenburgs zu werfen, der sich langsam wieder aufgerappelt hat, aber offensichtlich darauf wartet, dass Luna sich wieder in den Ring begibt. Wie angekündigt also. Er hatte keinen Lust auf Garbage. Und entsprechend beginnt er auch mit dem Fuß die Stühle einen nach dem anderen wieder aus dem Ring zu schieben, was ihm von Luna einen Blick einbringt, als hätte man ihr gerade ihren Hundewelpen geklaut. Nachdem die beiden ihr Spielchen mit elf Stühlen wiederholt hatten, gibt Luna dann auch auf, Antoine zu überzeugen, auf ihre Art zu kämpfen einzusteigen. Stattdessen gibt es aus den endlosen Tiefen unter dem Wrestlingring jetzt noch andere Dinge.

Pete: „Und auch das haben wir schon gesehen von Leviathan: Der Stacheldraht, der um den Baseballschläger gewickelt ist.“
Sven: „Wie du sagst: Das kennen wir… Was hat sie denn da noch?“
Pete: „Einen Eimer?“
Sven: „Ich sehe, dass das ein Eimer ist, aber was ist da drin?“

Genüsslich langsam macht Luna sich wieder auf den Weg zu Antoine, der immer noch stoisch im Ring wartet. Als Rosario mit dem Eimer in einer Hand, dem Schläger geschultert auf der anderen, wieder durch die Seile steigt, knirschen noch ein paar vereinzelte Scherben unter ihren Wrestlingboots. Der Eimer wird erst einmal relativ achtlos abgestellt und der Schläger kreist in Lunas Hand herum, während sie es ist, die die kreisende Bewegung diesmal beginnt.

Schwanenburg bleibt konzentriert. Kein Zucken im Gesicht. Er scheint entschlossen hier bei seiner Linie zu bleiben: Luna zur Niederlage wrestlen. Und Luna selbst? Die hat jetzt Blut geleckt. Mit einem großen Ausfallschritt stürzt sie nach vorne, schwingt den Schläger über ihrer Schulter nach vorne, deckt eine so große Distanz ab, dass Schwanenburg nur hektisch noch nach hinten entkommen kann. Aber er ist nicht irgendjemand. Er ist der World Champion, er ist Antoine Schwanenburg und das wäre er nicht, wenn er nicht ein Verständnis vom Ring und von Wrestling hätte, das das eines normalen Menschen bei weitem übersteigt. Auch als Luna einen zweiten wilden Schlag gegen ihn führt gibt es keine unüberlegte Bewegung. Antoine vermeidet den Schlag, dreht sich mit einem spinning back elbow in Luna hinein und kann aus nächster Nähe den Schlagarm greifen, das Handgelenk verbiegen und Rosario dazu bringen, die Waffe fallen zu lassen. Ein wenig unbeholfen versucht Luna sich dagegen zu wehren, dass Schwanenburg mit einem Griff nach hinten einen Headlock um ihren Nacken festzieht, doch ohne Erfolg.

Mit einem kurzen Schritt Anlauf setzt es den Bulldog gegen Luna, ihr Kopf schlägt Zentimeter neben dem Stacheldraht um den Schläger auf. Fast als wolle er ihr demonstrieren „Ich hätte es tun können. Aber ich werde nicht.“ Die Aura, sich immer und überall überlegen zu fühlen, wabert nur so durch die Luft um den GFCW Champion.

Nahezu mühelos hebt er Luna wieder an und wirft sie mit einem simplen Scoop Slam auf die Matte. Ein wenig angewidert blickt er auf die Scherben und die Dosen, die bei seinem Aufprall abgerissen sind. Keine Sekunde, keine Gelegenheit lässt er aus, um demonstrativ zu zeigen, was er von diesem „Wrestling“ hält.

Und er beschließt, dass die Zeit gekommen ist, sich ein bisschen dann doch für die Provokation zu revanchieren. Fast schon lustlos tippt er Luna immer wieder mit der Fußspitze an, als wolle er sie dazu überreden aufzustehen und sich mehr abzuholen. Rosario beginnt auch tatsächlich sich ein wenig nach oben zu schieben, doch mit etwas, das man fast schon als Aufschrei bezeichnen kann, lässt Antoine beide Arme in einem Axe Handle auf ihren Rücken herunterkrachen und schleudert sie so wieder zu Boden.

Antoine: „Du bist es nicht wert. Luna.“

Axe Handle!

Antoine: „Du hast keine Ahnung, was es bedeutet, Champion zu sein.“

Axe Handle!

Antoine: „Der Ruhm. Die Verantwortung.“

Abermals schlägt er sie zu Boden.

Antoine: „Ihr steht alle unter mir. Das ist nur eine logische Konsequenz..“

Als Luna sich wieder auf alle viere geschoben hat, hebt Antoine sie aus.

Deadlift Gutwrench Suplex!

Sven: „Was für eine Kraft vom Champion!“
Pete: „Luna ist eine sehr leichte Gegnerin, da kann selbst jemand, der eigentlich nicht durch blanke Kraft glänzt das Arsenal mal ein bisschen erweitern!“
Sven: „Und Antoine weiß das natürlich. Er wird strategisch einmal mehr perfekt eingestellt sein.“

Leicht keuchend liegt Rosario auf dem Boden und hält sich den schmerzenden Rücken. Antoine tritt wieder an sie heran, doch…

BLACK MIST

Pete: „WAS WAR DAS DENN?“
Sven: „Keine Ahnung!“

Was auch immer es war, die pechschwarze Substanz, die Luna Antoine gerade ins Gesicht gespuckt hat, zeigt ihre Wirkung. Völlig Orientierungslos taumelt der Champion ein paar Schritte zurück und Luna versetzt seinem Kopf quasi nochmal eine 360 Grad Drehung mit einem massiven Palm Strike als sie aufspringt. Schwanenburg stolpert weiter zurück, versucht irgendwie seine Augen frei zu bekommen, doch Luna wirft sich wie eine Berserkerin auf ihn drauf und fegt beide über das oberste Ringseil nach draußen. Und sie nimmt sich nicht einmal wirklich Zeit aufzukommen, bevor sie beginnt auf Antoine einzudreschen. Unzählige Male lässt sie ihren Ellbogen seitwärts über Schwanenburgs Stirn wandern, als wolle sie ihn geradezu zum Bluten bringen. Bis sie schließlich tatsächlich einen Cut an der Stirn des Champs zu öffnen scheint. Rasend schnappt sie sich einen der Stühle, die Antoine zuvor aus dem Ring gefegt hatte und…

BANG

Der Stuhl donnert auf Antoines Schulter.

BANG

Der Stuhl knallt auf Antoines Rücken.

BANG

Der Stuhl zerquetscht Antoine Hand.

Luna: „Hey Antoine!“

BANG

Luna: „Helfen deine Ideale schon?“

BANG

Luna: „Findest du das hier immer noch lächerlich?“

BANG

Luna: „Ich hör dich gar nicht lachen, CHAMP!“

Klappernd fliegt der Stuhl beiseite, als Luna grob unter dem Ring herumfuchtelt. Mittlerweile hat es auch Jack Bobo aus dem Ring geschafft und versucht mit Wasser und Handtuch zumindest Antoines Sicht wieder herzustellen, doch lange kann er seine Improvisierte Behandlung nicht durchziehen, denn Deathmatch ist Deathmatch und Luna schon wieder voll am Start. In ihren Händen liegt eine große Zange aus dem Fundus des Werkzeugs der Ringcrew.

Luna: „So kennt man den großen Antoine gar nicht. So auf allen Vieren.“

Mit einem harten Soccerkick schickt sie ihren Gegner wieder zu Boden, schiebt ihm die Zange in den Mund und öffnet sie, während sie nach oben zieht, was Antoines Gesicht zu einem sehr perversen „Lachen“ verzieht.

Luna: „Schooon besser. Lach für mich, Antoine.“

Nun kann man auch sehen, dass tatsächlich Blut aus der Stirn ins Gesicht des Champions läuft, der sich jetzt mit Ellbogenstößen versucht von Luna zu befreien, doch die reagiert schnell, schließt die Zange und schmettert sie Schwanenburg genau auf die Schädeldecke.

Luna: „Meinst du ich werde automatisch Champion, wenn du nicht antreten kannst? Hm? Von all deinen arroganten Scheißaktionen…“ Sie tritt ihm noch einmal gegen den Kopf.

Luna: „War keine dümmer, als sich in dieses Match zu begeben Antoine.“

Sie kniet sich zu ihm herab.

Luna: „Ich habe nicht vor bis Dooms Night zu warten, Antoine. Das Vermächtnis der Schwanenburgs… Endet hier. Und jetzt.“

Grinsend fasst sich Luna unter die Schulterpartie ihres Oberteils und fischt ein paar Handschellen heraus.

Sven: „Uh oh…“
Pete: „Mir gefällt nicht, wohin das gehen soll.“

Doch wehrlos ist ein Antoine Schwanenburg wohl nie so wirklich. Die Ausdauer und Widerstandsfähigkeit dieses Mannes ist mehr als nur bewiesen, sie dürfte legendär sein. Mit beiden Armen zieht er sich am Apron nach oben, Luna greift sofort eines der Handgelenke, legt die Fessel an, doch der andere Arm schnellt nach vorne und trifft sie im Gesicht.

Antoine: „Du lässt dich ablenken.“

Zwei heftige Elbows treffen Luna an der Schläfe und treiben sie zurück auf den Boden.

Mit Anlauf wirft Antoine sie einmal in die Barrikaden um den Ring, bevor er sie auf den harten Boden außerhalb des Rings suplext. Mit seiner Gegnerin halbwegs unter Kontrolle nimmt er sich nun endlich die Zeit Augen einmal von Mist und Blut zu befreien, dann wird Luna zurück in den Ring gerollt. In SEIN Territorium.

Rosario wird ausgehoben und…

MOONLIGHT SONATA

Zufrieden schaut Antoine einmal gen Hallendecke. Ja. Er ist wieder der Mann, der die Richtung vorgibt. Ganze Kontrolle. Luna am Boden vor ihm.

Cover.

1…

2…

Kickout, doch Antoine beginnt sofort nach dem Hold zu suchen.

Sven: „Er will den D´arce Choke!“
Pete: „Beide haben hier oft und schnell versucht zur Entscheidung zu kommen und Antoine versucht es erneut. Hat Luna ihre Hausaufgaben gemacht? Kann sie sich freikämpfen?“

Der Kampf am Boden ist sehr intensiv. Es ist offensichtlich, dass Luna jede Bewegung kennt, die Antoine benötigt, um in den Choke zu kommen, doch hat sie wirklich eine Aussicht, sich gegen die nahezu perfekte Ausführung des Champions zu wehren.

So weit macht sie einen guten Job dabei, ihren Körper wiederholt so zu positionieren, dass der Druck nicht wirklich aufgebaut werden kann. Schwanenburg findet den richtigen Winkel nicht, doch frei kriegt Luna ihren Kopf auch nicht. Doch so erfolgreich Antoine mit diesem Hold war. Er ist niemand, der nur eine Waffe im Arsenal hat. Lunas Problem erledigt sich von selbst. Zumindest für eine Sekunde. Denn der Champion gibt den Hold selbst auf, verpasst Luna noch einen Knee Strike und schiebt seinen Körper dann fast schon elegant sofort in Position um die nächste Submission anzusetzen.

Sven: „Jetzt der Crossface Ansatz!“
Pete: „Uhhh und der sitzt!“
Sven: „Wie viel kann Luna hier dagegen setzen?“

Der erste Griff geht natürlich an die Hände Schwanenburgs, doch der Griff ist sicher, kein Durchkommen. Aber Luna hat sofort einen anderen Plan parat, und schafft es tatsächlich Schwanenburg in einer Art Crucifix auf den Rücken zu drehen.

Cover

1…

2….

Doch der Champ bleibt ruhig und dreht das ganze wieder zurück, so dass der Hold wieder sitzt. Für einige Sekunden bleibt Luna komplett regungslos, scheint Kraft für den nächsten Versuch zu sammeln.

Und tut das tatsächlich.

1…

2…

Und diesmal scheint Antoines Griff ein klein wenig zu rutschen, als er das Cover wieder unterbricht und sofort löst Luna sich mit einer ruckartigen Bewegung aus dem Hold.

Sven: „Is das gut von den beiden!“
Pete: „Und ich muss hier Antoine tatsächlich ein wenig in Frage stellen, das Crossface ist auch in Drakes Arsenal fest verankert gewesen, wenn jemand sich in diesem Move zurechtfindet, dann Luna.“

ABSOLUTE ZERO

Kaum Anlauf, doch in dem kurzen Moment der Desorientierung nach dem Aufbrechen des Griffs kann Luna tatsächlich mit dem Ellbogen zuschlagen. Eine Sekunde scheinen bei Antoine die Lichter auszugehen und er kippt vornüber, worauf sich Luna natürlich sofort stürzt.

1…

2…

Kickout.

Doch jetzt gibt es bei Luna kein Halten. Sie hat eine Chance und sie würde sie nicht entgehen lassen. Sie kriecht, rollt, stolpert irgendwie aus dem Ring und kriecht fast mit ihrem halben Körper unter den Apron. Und diesmal findet sie…. Ein Teppichmesser.

Sven: „Sie hat jetzt aber nicht vor…“
Pete: „Das kann sie nicht tun!“

Mit zusammengebissenen Zähnen wirft Luna sich wieder in den Ring und fährt die Klinge des Messer aus. Mit viel Schwung rammt sie es in die Matte, die den Holzboden des Rings bedeckt und schneidet ca. 20-30 Zentimeter auf. Die Klinge schnellt zurück in das Gehäuse des Messers und das ganze segelt aus dem Ring, während Rosario mit ihrer ganzen Kraft grob an den Matten zerrt und diese mehr und mehr abreißt.


Dann pausiert sie kurz. Blickt zu Antoine. Und schafft es trotz ihres sehr schweren Atems ein leises Pfeiffen auf den Lippen zu haben, als sie sich einige der Leuchtröhren schnappt, die unter dem Turnbuckle liegen.

Luna: „Vielleicht geht dir ja langsam n Licht auf…“

Mit dem typischen Knall als Druck und Gas aus den Lampen entweichen, zersplittert das Glas über Antoines Schädel. Mit einem zufriedenen Seufzen holt Luna ein zweites mal aus und schmettert sich die nächste Röhre selbst auf den Schädel. Sichtlich aufgeputscht stampft sie Antoine einmal zu Boden, legt ein kleines Bündel Leuchtröhren vor seinen Kopf, geht in die Seile, schießt wieder auf ihn zu….

DROPKICK

Mit dem Geräusch einer kleinen Explosion zersplittern die Röhren in Antoines Gesicht. Und während der nach den Seilen greift um sich wieder nach oben zu kämpfen und Luna ihren PPV Spot streitig zu machen, gelingt es der fast den halben Ring abzudecken. Unförmig fällt die Matte am Rande des Seilgevierts zusammen. Die Herausforderin in Spe greift ihr Gegenüber grob an den Haaren und zerrt ihn zum Bereich des offenen Holzbodens hin, doch was immer sie vorhat, ein wunderschöner Trip von Antoine befördert beide auf den Boden. Die Position mag nicht optimal sein für Schwanenburg, doch er wäre nicht der beste technische Wrestler der Welt, wenn er nicht auch hier wüsste, wie er Luna in einen Hold bringt und so findet die sich plötzlich in einer Submission wieder, die den Rings of Saturn ähnelt.

Sven: „Und jetzt ist wieder Alarmstufe Rot für Luna!“
Pete: „Und das ist ein Hold, aus dem es so, SO schwer ist zu entkommen!“

Die lauten Schreie, als Antoine Lunas Arme nach hinten zerrt sind genauso zu vernehmen, wie das vehemente Ablehnen der Frage, ob sie aufgeben wolle. Man kann die Zahnräder in ihren Kopf regelrecht rattern hören.

Pete: „Ihr läuft die Zeit davon!“
Sven: „Niemand kann das lange ertragen!“

Fast verzweifelt wirkt Lunas Gesichtsausdruck. Ihr großer Traum so kurz davor zu platzen. Einzig und allein ihr rechter Arm hat ein wenig Spielraum… Spielraum.

LOW BLOW

Der von Antoines Beinen fixierte Arm sitzt ein wenig zu locker, schnellt ein Stück zurück und trifft ihn direkt in die KRONjuwelen. HA! Get it? Weil er n Kaiser ist?

Kurzzeitig vom Schmerz betäubt, muss Schwanenburg Lunas Arm losreißen lassen und die schnellt sofort auf die Beine, greift Antoine….

Doch muss wieder ablassen. Augenblicklich schnellt der Griff an ihre Schulter, als sie sich wieder aus dem Ring rollt.

Sven: „Schlau. Angeschlagen, also entfernt sie sich von Schwanenburg.“
Pete: „Wie viel Schaden konnte der Champ hier anrichten?“

Mit dem Arm, der nicht nutzlos neben ihrem Körper hängt, greift Luna erneut unter den Ring. Mühsam zieht sie ein weiteres massives Holzbrett hervor. Ein Raunen geht durch die Halle.

Hochkant darauf geklebt stehen, blitzen und blinken bestimmt 20-30 Reihen an Rasierklingen.

Sven: „Also ich an Antoines Stelle würde mir STARK überlegen, ob ich nicht doch mal nen Stuhl nehme.“
Pete: „Er hat seine Prinzipien oder so?“

Mangels der Kraft im zweiten Arm gelingt es Luna vorerst nicht, das Brett in den Ring zu schieben, indem Antoine wieder auf die Beine kommt und erst jetzt so richtig zu realisieren scheint, in welchem Zustand der Ring eigentlich ist. Abgerissene Matten, Scherben, halbe Konservendosen…


Seelenruhig fischt Luna einen Schlagring aus ihrer Hose und starrt Antoine genau in die Augen, als sie den lila-metallisch funkelnden Aufsatz über ihre Finger schiebt. Und sich laaangsam in den Ring schiebt, ohne Schwanenburg eine Sekunde aus den Augen zu lassen. Antoine scheint bereit. Blut und Stirn bluten, ja, aber was soll es. Der Champion würde siegen. Auf seine Weise. Nicht auf Lunas. Doch er scheint zögerlich. Er musste es schaffen sich Luna anzunähern ohne auch nur gestreift zu werden oder der Kampf war womöglich aus.

Schwanenburg schießt los, duckt sich unter Lunas Faust hinweg, greift beide Beine für den Double Leg Takedown, sofort schießt sein Arm nach vorne, um Lunas Schlaghand zu fixieren, doch…

Pete: „Uhhhhhhhhhhhhhhhh…“
Sven: „Daaaas könnts gewesen kann.“

… er ist einen Moment zu langsam. In einem kurzen Haken kracht der Schlagring gegen Antoines Schläfe, die Augen des Champions drehen sich nach hinten und er fällt von Luna.

Keuchend schiebt sie ihn noch ein paar Zentimeter beiseite.

Sven: „COVER IHN DOCH!“
Pete: „Du hast sie gehört! Sie will verhindern, dass er jemals bei Dooms Night auftaucht!“

Erschöpft kriecht Luna erneut an die Seite des Ring. Der Schlagring klappert zu Boden und der Arm fischt außerhalb des Rings nach etwas auf dem Boden… Die Handschellen. Mit gläsernem Blick lehnt Antoine am untersten Ringseil, als Luna wie eine Prophetin der Apokalypse auf ihn zutritt. Hinkend, ein Arm hängt angeschlagen herunter… Und mit einem leisen Geräusch öffnen sich die Handschellen.

Luna: „… erinnerst… erinnerst du dich dran, was ich mit Aiden getan habe?“

Sie legt den Kopf schief.

Luna: „Oder hörst du mich gerade gar nicht.“

Sie wedelt vor seinem Gesicht herum.

Luna: „Naja jedenfalls.“

Sie nähert die Handschellen an Antoines erstes Handgelenk an. Unruhe kommt in die Halle.

Luna: „Bist du...viel...viel...Schlimmer dran.“

Die Unruhe nimmt zu.

Pete: „Warte mal.“

Luna: „Los gehts.“

Und ihr Arm wird zurück gerissen.

Sven: „Amélie!“

Langsam. Bedrohlich langsam wendet Luna den Kopf. Starrt auf den Arm, ihren eigenen Arm, der die Handschellen hält. Und dann auf den, der sie zurückgehalten hat.

Luna: „DUUUUUUUUUU?!?!?!?“

Feuer lodert in ihren Augen, doch Amélie hebt beschwichtigend die Arme. In ihrer anderen Hand...Liegt ein weißes Handtuch.

Sven: „Das passiert gerade nicht wirklich oder?“
Pete: „Ich glaube das denen keine Sekunde, Amélie will nur Zeit rausschlagen. Bleib konzentriert, Luna!“
Sven: „Pete, es ist ein Match ohne Disqualifikation! Sie kann Amélie nicht einfach ignorieren. Amélie dürfte vollkommen legal eingreifen.“

Rosario legt den Kopf von links nach rechts. Jack Bobo beginnt Kontakt mit Amélie aufzunehmen.

Luna: „Ach was solls…“

Mit aller Wucht tritt sie Amélie in den Bauch, wirft deren Arm um ihren Nacken….

NEW ORDER

AUF DAS BLANKE HOLZ

Jubel brandet in der Halle auf. Gehässig lacht Luna auf, spuckt auf Amélie, die Niedergeschlagen vor ihr liegt, bis…

BANG

Wie ein nasser Sack fällt Luna zu Boden.

BANG
BANG
BANG

Sven: „Antoine!“
Pete: „Und er schlägt mit dem Stuhl wie ein Berserker auf Luna ein!“

Grob schnappt sich Antoine Lunas Arm, klemmt den Stuhl darum, und stampft mit beiden Beinen hart darauf. Ein lauter Schrei ertönt, doch Schwanenburg ist nicht fertig. Wie besessen schnappt er sich jetzt Luna, hebt sie zur Powerbomb…

Sven: „NEIIIIIIIIIIIN!“

..dreht sich um und feuert Luna aus dem Ring. Powerbomb.
In die Rasierklingen. Ein markerschütternder Schrei hallt durch die Arena, als die klingen sich in Lunas Fleisch schieben und das Blut über die silbernen Messer zu laufen beginnt.

Pete: „Woher kommt das denn jetzt?“
Sven: „Entweder hat Antoine eingesehen, dass er heute nicht anders gewinnt ODER er ist echt sauer wegen Amélie.“
Pete: „Beides, vielleicht?“
Sven: „Weiß ich doch nicht, aber das ist der gute Scheiß hier.“

Kein Zaudern, kein Zögern, als Antoine sich wie neu belebt durch die Ringseile nach draußen schwingt. Und es wird Zeit das zu tun, was alle Fans sehen wollen: Tische.

Pete: „Hatte er davon mit Eric Fletcher nicht genug?“
Sven: „Das ist ein Exempel, dass der Champion hier statuieren will!“

In aller Seelenruhe kann Antoine den Tisch in den Ring befördern. Luna hat sich gerade von den Klingen heruntergekämpft und liegt mit zusammengebissenen Zähnen noch immer stöhnend und fast schon weinend neben dem Brett. Die Schnitte sind zahlreich und tief. Ihr Atem ist extrem schnell.

Klack. Klack. Die Beine des Tisches sind fixiert. Und schwupp. Da steht er. Kopfschüttelnd, mit verschränkten Armen blickt der Champion aus dem Ring. Ein kurzer Blick zu Amélie, doch die Ärzte sind bei ihr. Er hat ein Match zu gewinnen. Und so geht er langsam zu Luna und schiebt sie zurück in den Ring. Es war Zeit. Zeit es zu beenden. Zeit Luna in ihre Schranken zu weisen.

Einmal noch lädt er sie auf die Schultern. Auch wenn kein Mondlicht in die Halle dringt, war es Zeit für die zweite Moonlight Sonata des Abends.

ROLL UP

1…

2…

KICK OUT

Sven: „Wie kämpft Luna immer noch?“
Pete: „Das ist, was dieser Titel bedeutet, Sven!“

Der Champion rollt sich nach hinten ab, will Luna sofort den Culture Shock verpassen, noch während diese sitzt, doch die greift das Bein, zieht an, und Antoine stürzt aus vollem Schwung und schlägt unglücklich mit dem Kinn an der Tischkante auf. Luna atmet wieder in diesem Match. Mittlerweile tatsächlich nur noch robbend steuert sie auf den Eimer zu, der noch immer in der Ringecke steht. Sie streckt sich, macht sich lang und reißt ihn um. Durch den Ring ergießen sich… Legosteine?

Sven: „B… Bitte was?“
Pete: „Ich… Sven wir wissen alle wie verdammt weh die Dinger tun können?“
Sven: „Ich…“

Mit letzter Kraft zerrt Luna Antoine bäuchlings in die Steine hinein. Sie greift ein Bein, hebt es an… Und schmettert das Knie auf den Boden. Die Kniescheibe donnert auf das blanke Holz, die harten Kunststoffsteine schieben ihre Kanten unter das Knie. Und Luna hebt erneut an. Noch ein Knee Slam. Schwanenburg scheint halbwegs bei Bewusstsein, greift sich panisch ans Knie, doch Luna lässt nicht ab.

Noch ein Knee Slam. Das Gesicht verzerrt, der Champion krallt sich regelrecht an sein Knie, während Luna Anlauf nimmt.

ABSOLUTE ZERO


Sven: „Zum zweiten!“
Pete: „Und diesmal mit VOLLER Wucht!“
Sven: „PASSIERT DAS HIER WIRKLICH?“

COVER

EINS

ZWEI

DRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRR

Sven: „SCHWANENBURG KICKT AUS!“
Pete: „Und jetzt lädt Rosario ihn auf den Tisch!“
Sven: „WIE MACHT SIE DAS?“
Pete: „WIE KONNTE SCHWANENBURG ÜBERHAUPT AUSKICKEN?“

Ein dünnes Rinnsal an Blut formt sich unter dem sich in Rekordzeit verfärbenden Knie des Champions, als er da so auf dem Tisch liegt. Quasi auf einem Bein und mit einem Arm schiebt Luna sich aufs oberste Ringseil. Sie will es beenden.

Pete: „AMÉLIE!“

Die Ärzte beiseite geschoben robbt Amélie sich auf Luna zu, als sie merkt, dass sie die Seile nicht rechtzeitig erreicht, tut sie das einzig andere, was ihr noch bleibt. Sie legt sich schützend über Antoine.

Ein leichtes Kichern beginnt durch Luna zu wallen. Dann: Ein schallendes Lachen. Und sie springt.

DOOBLE FOOT STOMP

DURCH DEN TISCH

Doch Amélie konnte tatsächlich einen Teil der Wucht für Antoine abfangen, der noch einmal versucht aufzustehen, doch viel zu lange braucht, sich auf dem geschundenen Knie irgendwie zu stabilisieren.

SER
PENTS

KIIIIIISSSS


COVER


1
2


KICKOUT

Sven: „ES REICHT!“

Pete: „DER WILLE EINES CHAMPIONS!“

Luna: „BLEIB. ENDLICH. UNTEN.!“

Rasend vor Zorn schnappt sie sich den Stuhl, der neben den beiden liegt. Kurz gibt es die „Kopf ab“ Geste. Dann beginnt sie wie eine Berserkerin auf Antoine einzuschlagen. 5,10,15 Schläge. Brust, Rücken, Kopf. Dann Stille. Antoine regungslos.

Cover.

1
2
3

DING DING DING

Gewinner des Matches durch Pinfall: Luna Rosario

Dumpf beginnt der Bass wieder aus den Boxen zu hallen, als Luna unter dem Jubel der Halle auf den Rücken fällt.

Sven: „SIE HAT ES GESCHAFFT!“
Pete: „LUNA ROSARIO FÄHRT ZU DOOMS NIGHT!“
Sven: „Wir sind einen Sieg davon entfernt, Luna Rosario als World Champion zu haben. Ich pack das alles nicht.“
Pete: „Was für eine Schlacht. Tricksereien, Waffen, Blut, Wrestling. Hier war ja ALLES drin.“
Sven: „Und mein Gott, in was für einem Zustand werden die beiden in einem Monat sein? Ob es da noch Nachwirkungen gibt?“
Pete: „Was für ein Match haben die beiden dann überhaupt?“
Sven: „Ich glaube zu diesem Match haben in zwei Wochen genug Leute genug Zeit was zu sagen.“
Pete: „Jetzt Ehre wem Ehre gebührt, die jetzt unumstrittene No.1 Herausforderin: Luna. Rosario. Und damit gute Nacht liebe GFCW Galaxy!“

Langsam kommt sie wieder auf die Beine. Blutrot. Doch siegreich und breit grinsend. Weit breitet sie die Arme über nicht einem, sondern ZWEI geschlagenen Schwanenburgs aus. Doch wenn uns die Geschichte Antoine Schwanenburgs eines gelehrt hat, war das hier noch der leichte Teil für Luna.

FADE OUT


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Danke an alle Schreiber!!!