Eine Drohne fliegt über eine malerische Innenstadt und zeigt dessen ganze Blüte. Denn Riesa ist wie ein verstecktes Juwel, das zwischen den sanften Hügeln und dem glitzernden Flussufer der Elbe liegt. Wenn man die Hauptstraße entlangschlendert, umhüllt einen sofort das Gefühl einer vergangenen Zeit, in der die Hektik des modernen Lebens keinen Platz hatte. Die alten Gebäude, die sich in stolzer Reihe aneinanderreihen, erzählen Geschichten aus vergangenen Jahrhunderten. Ihre Fassaden sind reich verziert mit filigranen Stuckarbeiten, deren Details im Licht der Sonne wie goldene Fäden glänzen.


Zwischen den Häusern erstrecken sich gepflasterte Gassen, die in schmalen Bögen sanft ansteigen und abfallen, als würden sie die Besucher dazu einladen, ihre verborgenen Schätze zu entdecken. Man hört das leise Murmeln von Gesprächen aus kleinen Boutiquen und Buchläden, während das Summen der Straßenbahn in der Ferne wie eine zarte Melodie in der Luft liegt.


Und dann, mitten im Herzen dieser bezaubernden Kulisse, liegt ein kleines Café, eingebettet in eine idyllische Ecke der Innenstadt. Die Eingangstür ist aus schwerem, dunklem Holz, das von unzähligen Händen poliert wurde. Vor dem Café stehen bunte Blumenarrangements, deren Duft sich mit dem verlockenden Aroma von frisch gebrühtem Kaffee und ofenwarmen Kuchen mischt. Die Fenster sind mit zarten Gardinen geschmückt, die im Wind wie die Flügel eines Schmetterlings flattern.


In einer Ecke des sonnendurchfluteten Cafés sitzt ein junger Mann, der auf den ersten Blick die Aufmerksamkeit auf sich zieht. Mit breiten Schultern und einer kräftigen Statur verkörpert er die Essenz von athletischer Kraft und Eleganz. Seine Haut, leicht gebräunt vom vielen Training im Freien, glänzt im sanften Licht der Nachmittagssonne, die durch die großen Fenster des Cafés strömt.


Sein Gesicht ist markant, mit klaren, kantigen Zügen, die von Entschlossenheit und Disziplin zeugen. Die Augen, in einem tiefen Blau, das an den klaren Himmel über den kanadischen Wäldern erinnert, strahlen eine innere Ruhe und Zufriedenheit aus. Über den Lippen spielt ein leichtes Lächeln, als würde er in Gedanken versunken an glorreiche Tage zurückdenken.


Seine raspelkurzen Haare sind fast militärisch präzise geschnitten, was seinem Erscheinungsbild eine gewisse Strenge verleiht, die jedoch durch die entspannte Haltung in dem Stuhl gemildert wird. Er lehnt sich zurück, die Arme locker auf den Tisch gestützt, während er den goldenen Glanz der Sonne auf seiner Haut genießt.


Sein muskulöser Körper ist in ein einfaches, aber gutsitzendes T-Shirt gehüllt, das jede Bewegung seiner trainierten Arme und Brust leicht nachzeichnet. Man kann erahnen, dass dieser junge Mann einst ein Olympionike war. Die Spuren seines hart erarbeiteten Erfolgs sind noch deutlich sichtbar – in den definierten Muskeln, in der aufrechten Haltung, und in der Gelassenheit, mit der er in die Welt blickt. Vor ihm steht eine Tasse schwarzen Kaffees, aus der noch leichter Dampf aufsteigt, doch für den Moment scheint er den Genuss des Augenblicks dem Kaffee vorzuziehen.


Kyle: „Hmmm. Wie das duftet…..“

Morbeus: „Es ist der Duft des Erfolges….“


Dieser 45-jährige Mann, der hinter Kyle sitzt und dessen rote Locken wild und ungezähmt um seinen Kopf fallen, trägt die Zeichen eines langen und harten Lebens im Wrestling-Business. Sein Gesicht ist von tiefen Linien und Narben gezeichnet, die Geschichten von unzähligen Kämpfen und harten Schlägen erzählen. Die Haut um seine Augen ist leicht angeschwollen, als ob er viele Male von Fäusten getroffen wurde, während die Nase ein wenig schief steht, vielleicht ein Zeichen mehrerer gebrochener Nasen im Laufe der Jahre.


Seine Statur ist muskulös und kräftig, aber auch etwas steif, als ob seine Gelenke und Knochen durch die ständige Belastung im Ring ihren Tribut gefordert hätten. Die Schultern sind breiter als gewöhnlich, aber er bewegt sich mit einer gewissen Vorsicht, als ob jeder Schritt wohlüberlegt sein muss, um Schmerzen zu vermeiden.


Trotz all dieser sichtbaren Abnutzungserscheinungen strahlt er eine rohe Energie und Entschlossenheit aus, die darauf hindeutet, dass er im Leben immer noch bereit ist, jeden Kampf anzunehmen, der auf ihn zukommt. Seine Augen, obwohl umrahmt von Falten und Schatten, leuchten mit einem Funken, der zeigt, dass der Kampfgeist in ihm noch lange nicht erloschen ist.


Morbeus: „Du hast mich zum Triple-Crown-Champion gemacht. Wenn ich ehrlich bin, habe ich damit nicht mehr gerechnet. Aber auch wenn ich die Titelsammlung komplettieren konnte, bist Du der eigentliche Held des Matches.“

Kyle: „Das Comeback hat mir gut geschmeckt. Und endlich trage ich nun auch Gold um die Hüften. Mit Kyd Flawless habe ich den Titel nie gewinnen können. Aber mit einem Veteranen. Wrestlerisch hat das mit uns schon im ersten Kampf besser funktioniert, als ich dachte…alter Mann.“

Morbeus: „Ich kann das alles noch immer nicht begreifen….wir beide in einem Tag Team.“

Kyle: „Frag mich mal. Title Night stellte eine Zäsur in meinem Leben dar.“

Morbeus: „Und warum hast du mir…..“

Kyle: „Verziehen? Ich habe dir nicht verziehen, alter Mann. Ich habe von dir gelernt. Persönliche Dinge müssen hintenangestellt werden, wenn man die Spitze erklimmen möchte. Ein Mindset nur auf Wrestling und Erfolg ausgelegt. Dann wird man sicherlich ein großes Arschloch, aber zumindest ein erfolgreiches.“


Über diesen hohen Grad der Selbstreflexion seines Sohnes ist Ray Douglas sichtlich erstaunt. Und auch die Spitzen, die er gegen ihn verteilt hat, sind ihm nicht entgangen. Dennoch hält sich der legendäre Kämpfer mit weiteren Sprüchen oder einer Diskussion zurück. Viel mehr genießt auch er einen Schluck Kaffee und schaut sich die Umgebung an.


Morbeus: „Das nächste Match steht auch schon wieder in den Startlöchern.“

Kyle: „Ich habe uns für heute Nachmittag ein Training gebucht, dann können wir auch mal über Ringtaktik sprechen.“

Morbeus: „Gute Idee….“


Die beiden Protagonisten sprechen wenig miteinander, doch die Körpersprache der beiden offenbart deutlich mehr. Eine große Zurückhaltung von beiden sich über das professionelle aufeinander einzulassen. Aber wie soll es auch anders sein, nach den Vorfällen bei Title Night 2023?!


Die Kamera schwenkt aus.




War Evening, Sachsen-Arena (Riesa), 09.08.2024


In Kooperation mit



Aiden Rotari: “Hallo.”


Cold Open in der Sachsen-Arena in Riesa. Tausende von Fans sind auf ihren Rängen, umrunden den Mann, der diese Ausgabe von War Evening offiziell eröffnet, noch bevor Pete und Sven zu Wort kommen. Dieses Recht kann er sich problemlos herausnehmen, trägt er doch seit Stranded einen neuen Titel, sowohl im Namen als auch physisch.

Aiden Rotari steht in der Mitte des Rings, und um seine Hüften ist die GFCW World Championship geschnallt. Im Gegensatz zu der bereits angekündigten, sicherlich überaus pompösen Feier des anderen neuen Singles Champions, ist das hier... schnörkellos. Simpel. Er steht im Ring, gekleidet so wie immer, und begrüßt uns auf die gleiche Art und Weise wie immer – auch wenn sein Tonfall anders ist. Das Leuchten in seinen Augen ist ein anderes. Der Rücken ist vielleicht ein wenig mehr durchgedrückt.

Soweit wir das beurteilen können, ist Aiden Rotari glücklich.


Aiden Rotari: “Ich werde nicht erklären, warum ich getan habe, was ich getan habe.”


Damit meint er selbstverständlich nicht den Titelgewinn an sich, sondern die Art und Weise.


Aiden Rotari: “Meine Freunde brauchen keine Erklärung. Meine Feinde werden mir ohnehin nicht glauben. Alles, was zählt, war schon immer das Ergebnis. Und der Protagonist der GFCW hat den Drachen bezwungen. Ich habe gewonnen. Ich bin World Champion. Nichts anderes wollte ich erreichen.”


Eine Entschuldigung oder langwierige Rechtfertigung für seine Taten können wir uns also abschminken, auch wenn damit so oder so nicht zu rechnen war. Der Drache der GFCW, The End, ist nicht heldenhaft im Kampf gefallen, sondern mit einer Mischung aus Gerissenheit, Rücksichtslosigkeit und – wenn wir ehrlich sind - Glück überrumpelt worden.

Doch wie Rotari schon sagt: Am Resultat ändert das nichts. Seine freie Hand, die nicht das Mikrofon hält, streicht über den Gürtel um seine Hüften - den Custom World Title von The End. Und genau darauf möchte Rotari offenbar hinaus.


Aiden Rotari: “Dieser Status Quo sollte nun auch untermauert werden. So sehr ich die Leistungen von The End als Champion in Ehren halte, in einem legendären Run, den lediglich ich zu beenden vermochte, kann ich doch nicht diesen Gürtel mit mir herumtragen.”


Spricht es und legt das Mikrofon auf den Boden, bevor er – behutsam und nicht im Geringsten respektlos gegenüber der Version des Titels, die er gewonnen hat – sich den Gürtel abschnallt und auf die linke Schulter legt. Zeitgleich tritt ein Mitarbeiter der GFCW an den Ring heran, steigt die Treppe hinauf und auf den Apron und reicht Rotari das, was er offenkundig noch mehr begehrt als The End’s Version des Titels.

Eine gut versteckte, aber mittlerweile offengelegte Gier scheint endlich gesättigt worden zu sein. Rotari nimmt das Original entgegen, den Titel, den schon Antoine Schwanenburg, Zereo Killer, Danny Rickson und Jason Crutch vor ihm gehalten haben. Ein Stück Geschichte, von der Rotari nun Teil ist.

Er legt sich das große Gold auf die rechte Schulter und erlaubt sich ungewohnterweise ein leises Lächeln. Das sonst so sicher auf seinem Gesicht verharrende Pokerface hat er heute nicht dabei.

Warum auch, wo er doch am Ziel angekommen ist?

Rotari greift nach dem Mikrofon.


Aiden Rotari: “An dieser Stelle fühle ich mich als neuer Champion, als höchster Würdenträger, als Speerspitze des Wrestlings dazu verpflichtet, den Leuten zu danken, die mir auf diesem Weg bis hierhin geholfen haben. Es ist eine kurze Liste, da mir Eigenlob nicht liegt.”


Dennoch erwähnt er das kurz. Ganz so bescheiden ist Rotari dann eben doch nicht. Kein Wunder: Er ist am Ende des Tages ein Wrestler.


Aiden Rotari: “Es sind lediglich zwei Personen. Zum einen der Mann, der mir den Weg gezeigt hat, der mich hierhergeführt hat, der geduldig mit mir war und mich nie aufgab...”


Aiden wirft einen kurzen Blick zum originalen GFCW World Title auf seiner rechten Schulter, als wäre die Person, von der er spricht, synonym mit diesem Titel.


Aiden Rotari: “...und das ist Robert Breads. Der andere Mann, dem ich danken möchte, ist derjenige, der mir die letzte Tür geöffnet hat. Der Mann, der dafür gesorgt hat, dass The End fallen konnte, und ich nun auf seinem Thron sitze. Ich bedanke mich deshalb herzlich und ausdrücklich bei Herrn Corleone, dem Königsmacher der GFCW.”


Wie ernst er das meint, sei einmal dahingestellt, aber die (gewollte?) Reaktion lässt nicht lange auf sich warten.



Wir haben diese Musik bisher erst einmal gehört und das war, als James Corleone sein „Comeback“ gefeiert hat, zur großen Siegesfeier von The End, nachdem er Drake Nova Vaughn bei Title Night besiegt hat.

Welch Ironie, dass wir sie heute, zur Siegesfeier des Mannes, der seinerseits wiederum The End besiegt hat, zum zweiten Mal hören.

Der, wie von Aiden Rotari beschrieben, „Königsmacher“ tritt heraus auf die Stage, zu den überraschend friedvoll anmutenden Klängen seiner Musik. Und dort verweilt er für einige Sekunden, mit dem starren und finsteren Blick in Richtung Ring und Aiden Rotari.

Abgesehen davon ist es recht schwierig Corleones Erscheinung zu deuten. Man merkt, dass er wohl recht wenig geschlafen hat, seit Stranded. Man merkt, dass die Welt von ihm und The End aufs Fundamentalste erschüttert wurde. Aber man merkt auch, dass Corleone – trotz all dem – versucht einen Schein zu wahren.

Nur was für einen Schein? The End hat den Titel verloren und gleich mehrere Gründe zur Annahme, dass sein Manager seinen Teil dazu beigetragen hat.

Und viel wichtiger noch… wo ist The End überhaupt? Warum kommt nur Corleone hier heraus?

Aber all diese Fragezeichen könnten wohl baldigst beantwortet werden, denn „Inspirational Jim“ hat ein Mikro dabei und nachdem seine Musik nun langsam ausklingt, führt er dieses auch direkt zum Mund.


James Corleone: „Königsmacher.“


Corleone beginnt dabei, wo Rotari aufgehört hat. Er stellt diese Bezeichnung nicht in Frage, es wirkt fast sogar schon so, als ob er sich geschmeichelt fühlt – auf eine absonderliche Art und Weise. Trotzdem ist unverkennbar, dass Corleone mit dem, was Rotari gesagt hat, nicht einverstanden ist.


James Corleone: „Da haben sie recht. Ich bin ein Königsmacher. Nur sind sie nicht der König, dem meine Treue und Loyalität gilt und auch, wenn sie es um jeden Preis so darstellen wollen, können sie nichts an dieser Realität ändern. Und sollten sie wirklich glauben, jemand wie The End würde auf eine derart billige Masche hereinfallen, dann hat ihnen dieser Titel wohl jegliche Raffinesse und sämtlichen Scharfsinn geraubt, die ihnen jeweils dazu verholfen haben ihn überhaupt erst zu gewinnen.“


Nun beginnt Corleone damit seinen Weg in Richtung Ring anzutreten. Er läuft auf Aiden Rotari zu und scheint vielmehr sich selbst überzeugen zu wollen, als Rotari.


James Corleone: „Sie… haben den GFCW World Title… nunja, gewonnen. Von errungen kann man nicht wirklich sprechen, aber wir wissen alle, wie sie es auch selbst sagen, dass sie das nicht interessiert. Wir können daran nichts ändern, weder ich noch The End. Woran wir allerdings etwas ändern können, ist, dass ihre Titelregentschaft so schnell wie möglich wieder vorbei ist. Ich habe The End einmal zu diesem Titel verholfen und ich werde es nochmal machen, denn wie sie schon sagten. Ich bin ein Königsmacher.“


Als ob es nicht ohnehin schon klar gewesen wäre, wird es jetzt noch einmal direkt angesprochen: der Mann, den James Corleone zum König gemacht hat und nun wieder machen will, ist The End. Mister Purple hat den Ring inzwischen erreicht und betreten und sich direkt vor Aiden Rotari positioniert.


James Corleone: „Und der einzige Grund, warum wir uns heute nicht schon darum kümmern, ist, dass… ich nicht weiß, wo The End ist. Niemand weiß das. Ich weiß allerdings, dass das nichts Schlechtes für mich bedeuten kann. Würde The End nämlich meinen Kopf wollen, so hätte er ihn sich längst geholt.

In ihrem Falle allerdings… bedeutet das, dass The End seine Rache plant. Und diese wird gewaltig über sie hereinbrechen.“


James Corleone wirkt überzeugt in dem, was er sagt. Aber wahrscheinlich muss er das auch, um so glaubhaft wie möglich von jeglichem Verdacht abzulenken, dass er Rotari wirklich willentlich geholfen haben könnte. Außerdem versucht er über die Tatsache, dass er nicht weiß, wo The End steckt, drüber weg zu reden. Eigentlich kein gutes Zeichen, wenn ein Manager das über seinen Klienten nicht weißt. Aber er kennt The End und das ist nicht das erste Mal, dass der verschwunden ist.

Und außerdem sprechen wir hier von James Corleone. Vielleicht stimmt das, was er sagt, ja auch gar nicht und er ist sich sehr wohl des Aufenthaltsortes von The End bewusst?

Jedenfalls weiß er, dass The End sieht, was hier passiert, also spricht er vor allem zu ihm und weniger zu Rotari oder den Fans. Das entgeht dem amtierenden Champion natürlich nicht, und die Nachricht über den unbekannten Aufenthaltsort von The End hat ihm ein Stirnrunzeln entlockt, doch Aiden beschließt das bewusst zu überspielen, als hätte er nichts zu befürchten. Zumindest nicht heute.


Aiden Rotari: “Eine wunderliche Art Herzlichen Glückwunsch” zu sagen.”


Ihm ist genauso klar gewesen wie vermutlich allen anderen, dass – speziell nach diesem recht kontroversen Finish – die Geschichte noch nicht vorbei sein dürfte. The End dürfte wohl kaum ruhen und das alles auf sich sitzen lassen. Doch anscheinend ist er nicht hier, und James Corleone schon, also...


Aiden Rotari: “Ihre Loyalität ist ebenso beeindruckend wie tragisch.”


Für keine Sekunde kauft Corleone Rotari ab, dass ihm das Konzept “Loyalität” irgendetwas bedeutet.


Aiden Rotari: “Und das, wo Ihr Klient Sie im Stich gelassen hat. Hätte er auf Sie gehört, wäre er womöglich noch immer Champion.”


Ein Schuss vor den Bug. Einmal mehr erzählt Rotari nicht die ganze Wahrheit, sondern den Teil davon, der ihm in den Kram passt. Gelogen ist es eben aber auch nicht. The End hätte den Schlagring annehmen können. Aiden hätte das in der gleichen Situation vermutlich ohne zu zögern getan.


Aiden Rotari: “Und es gibt mit Sicherheit Wrestler, die froh wären, einen Mann wie Sie an ihrer Seite zu haben, um die Widrigkeiten, die Winde und Wellen einer Regentschaft an der Spitze zu navigieren.”


Anders als noch bei Stranded, als Corleone von der indirekten Anfrage einer Zusammenarbeit von und mit Aiden Rotari, „überrascht“ wurde, ist Corleone jetzt komplett abgebrüht. Er weiß, dass Rotari das nicht ernst meint und ohnehin hätte er keinerlei Interesse daran sich auf ihn einzulassen.

Ironischerweise dürfte Aiden Rotari der ideale Klient für James Corleone sein und genau das macht es unmöglich tatsächlich zusammenzuarbeiten.

Die Beiden würden einander niemals trauen.


James Corleone: „Wie sie zum Beispiel?“


Corleone zeigt direkt die kalte Schulter. Und nochmal: er weiß, dass The End von irgendwo aus zuschaut, also ist ein überdeutliches „Nein“ die

einzige legitime Antwort, die er hier geben kann.


James Corleone: „Mister Rotari… sie haben den Titel gewonnen, das ist richtig. Sie sind der Champion. Sie haben das Match gegen The End als Sieger verlassen. Und dennoch, sind sie nicht besser als The End. Sie haben ihn nicht besiegt, sie haben ihn lediglich überlebt. Niemand ist besser als The End… und solange das so ist, gibt es für mich keinen Grund mich von ihm abzuwenden. Und ich sage es ihnen gern noch einmal: ich hänge an meinem Leben. Sollte ich mich also dazu entschließen mich gegen The End zu stellen, wäre dieses vorbei.

Und nach all dem, was passiert ist… gedenke ich nicht ihnen ins Grab zu folgen. Denn das ist genau der Ort, an dem sie landen werden, wenn The End sie in die Finger kriegt und all das vorbei ist.“


Corleone trägt diese Worte so selbstbewusst vor, dass man den Zusatz „solange das so ist“ kaum beachtet. Aber in Corleones Betonung lag auch keinerlei Andeutungen, dass „wenn das eben nicht mehr so ist“ sich wirklich was ändern würde.

Er hält zu The End oder versucht zumindest das so glaubhaft und überzeugend wie möglich auszustrahlen. Es darf keinen Zweifel darangeben, dass es anders wäre.

Ein Schatten legt sich auf das Gesicht von Aiden Rotari. James hat wenig Interesse daran, zu “Team Rotari” zu wechseln. Er wirkt auch nicht so, als würde er sich eine Hintertür offenlassen wollen oder ein Spiel spielen, und die wiederholten Ankündigungen von Blutrache verbessern die Laune des neuen Titelträgers nicht unbedingt.

Corleone will einfach nicht.

Und dafür bestraft Aiden Rotari ihn nun.


Aiden Rotari: “Die Hingabe für die Rolle, die Sie spielen, in allen Ehren, Sir, aber ich denke, das ist nicht länger nötig.”


Die Augenbrauen von Mr. Purple schießen in die Höhe. Er weiß nicht so ganz, was Rotari damit meint, und auch die Zuschauer sind leicht irritiert.


Aiden Rotari: “Wir haben es geschafft. The End ist fort, von mir ins Exil geschickt, ebenso wie Drake Nova Vaughn, ebenso wie Alex Ricks, ebenso wie Antoine Schwanenburg, ebenso wie das Progress-Team... und ich bin Champion. Unser Plan hat funktioniert. Nun, da es so weit ist, können Sie aufhören, Sympathien für den Mann zu heucheln, den Sie mittlerweile so sehr verabscheuen.”


Nun wird klar, was Aiden hier unterstellt. Und das gefällt James Corleone ganz und gar nicht. Es ist absolut möglich, dass Rotari nach Strich und Faden lügt - aber ist es komplett abwegig, dass die beiden einen Plan hatten, und Rotari Corleone nun einfach in den Rücken fällt, weil der sich weigert, auch offiziell zum ihm überzulaufen? Was, wenn Rotari keine Verwendung mehr für die “Sleeper Cell” hat und sie nun der Gegenseite zum Fraß vorwirft, nachdem sie getan hat, was sie tun sollte? Aiden kann nicht ernsthaft glauben, The End wäre nun endgültig von der Bildfläche verschwunden, aber er tut zumindest so, um dieses Schmierentheater aufführen zu können.


Aiden Rotari: “Ich verstehe, dass Sie nicht auf meiner Seite stehen möchten. Sie möchten vermutlich ein neues Projekt starten, nicht? Vielleicht doch mit Ihrem Sohn arbeiten? Ihrem wirklichen Sohn, nicht dem, der The End glaubte, zu sein. Oder zaubern Sie magisch jemanden aus dem Hut, den noch niemand kennt? Ich bin gespannt, was Ihr nächstes Unterfangen sein wird. Ich bin mir sicher, ich werde schon bald einem Ihrer Klienten für meinen World Title gegenüberstehen.”


Corleone… schmunzelt. Er weiß genau, was Rotari vorhat und es scheint ihm, dass die beste Möglichkeit ist, die Absurdität von dessen Worten zu entblößen die ist, sie im Keim zu ersticken, bevor sie in irgendjemandes Kopf der Nährboden für falsche Gedanken werden kann.

In The Ends Kopf.


James Corleone: „Ich kann mich nur wiederholen. Sie können unmöglich glauben, dass The End auf diese Farce hereinfallen würde. Sie wissen, dass so etwas wie ein „Plan“ nicht und niemals existiert hat. Ich weiß das. Und vor allem The End weiß das. Denn selbst wenn und das ist, ein riesiges, gewaltiges WENN… selbst, wenn ich The End hintergehen wollen WÜRDE. Dann würde ich es nicht auf eine solch simple, einfache und durchschaubare Art und Weise machen. Das ist nicht, wie ich arbeite und das weiß The End. Aber… wie schon mehrfach angemerkt… würde das ohnehin nie passieren.

Mit dem Tag, an dem ich The End meiner angenommen habe, habe ich mich ihm verpflichtet. Ich habe es mir zur Aufgabe gemacht, mich um ihn zu kümmern und ihn zu dem Star zu machen, der in ihm steckte. Ich habe für ihn sogar meinen eigenen Sohn hinter mir gelassen. Wieso sollte ich all das riskieren… für sie?

Der einzige Klient, den ich habe und jemals haben werde, der einzige Sohn, den ich habe und jemals haben werde, der einzige König den ich habe und jemals haben werde…

Ist The End.“


um nochmal auf den Königsmacher zu sprechen zu kommen. Corleone stellt einmal mehr klar, wem seine Loyalität gehört. Weder Aiden Rotari, noch Aldo Nero oder sonst wem. Nur und einzig und allein: The End.

Das Pokerface ist zurück. Rotari hat sich einen kurzen Moment der Freude und des Genusses gegönnt, nun ist er wieder im Flow: Erst galt es, den Titel zu holen. Nun gilt es, ihn zu verteidigen. Er hat vielleicht heute Ruhe vor The End – insofern Corleone nicht lügt, oder The End diesen einfach nicht mehr in seine Pläne einweiht, beides valide Optionen – aber er wird ihn wiedersehen. Also ist es im besten Interesse von Aiden Rotari, den bereits bekannten Nebenkriegsschauplatz, den The End nicht ignorieren kann, auszubauen.


Aiden Rotari: “Keine falsche Bescheidenheit, Königsmacher.”


Der amtierende Champion lässt den alten Gürtel von seiner Schulter rutschen und fängt ihn mit der freien Hand auf – den Titel, den The End sein Eigen nannte, den er extra anfertigen ließ.


Aiden Rotari: “Ein Geschenk meinerseits - für Ihre Bemühungen. Ich weiß, dass Sie wissen, dass sie die treibende Kraft hinter der Regentschaft waren, die dieser Gürtel symbolisiert. Der ehemalige Champion mag sich an die Fantasie geklammert haben, dass es nicht so ist. Diese Ablehnung der Realität und sein Mangel an Pragmatismus sind schuld daran, dass er nicht der amtierende Champion ist. Aber ich bin sicher, dass wissen Sie längst.”


Und ohne die Reaktion von Corleone abzuwarten, drückt Rotari ihm den Gürtel von The End in die Arme – eine Geste mit potenziell fatalen Folgen. Aber genau das scheint Rotari zu wollen. Nun, da die Operation “Titelgewinn” abgeschlossen ist, hat die Unternehmung “Titelverteidigung” offiziell begonnen.

Er lässt den Custom Title einfach fallen, und reflexartig greift Corleone danach, will diesen Gürtel, den er so lange zusammen mit The End mit Haut und Haar verteidigt hat, nicht zu Boden fallen lassen.


Aiden Rotari: “Sie haben Sich die Früchte ihrer Arbeit redlich verdient. Ohne Sie wäre es niemals so weit gekommen.”


The End wird diesen letzten Satz sicherlich ganz anders auffassen als Rotari ihn hier ausspricht, und das ist selbstverständlich die Idee dahinter. Ohne ein weiteres Wort verlässt Aiden Rotari seinen Gesprächspartner, und überlässt ihn sich selbst im Ring. Dort steht er nun, James Corleone, mit dem Custom GFCW World Title in Händen, in der Mitte des Rings – doch nach Feiern scheint ihm überhaupt nicht zu Mute.

Während Rotari nun die Stage hinaufläuft, ohne sich noch einmal umzudrehen, hält Corleone fest an dem Titel. Er schaut leicht nachdenklich zu ihm und während er gerade noch sehr selbstbewusst und selbstsicher aufgetreten ist, verfällt er langsam wieder in die Melancholie, die in seinem Gespräch mit Aiden bei Stranded durchgekommen ist.


James Corleone: „Dead Man Walking.”


Schlagwortartig stellt Corleone diese Aussage in den Raum. Noch immer dreht sich Rotari nicht um, bleibt aber zumindest stehen.


James Corleone: „Sie sind ein lebender Toter… sie wissen es nur noch nicht. Sie versuchen es mit aller Kraft so hinzudrehen, dass es so aussieht, als würde ich mit ihnen gemeinsame Sache machen. Als hätte ich mich willentlich und wissentlich gegen The End gestellt. Aber ihnen scheint nicht bewusst zu sein, dass, selbst wenn sie es schaffen und The End ihnen glaubt und er mich holen und zerstören wird… das nicht bedeutet, dass sie sicher sind.

Dann sind sie der Mann, der mich ihm genommen hat. Und das ist viel schlimmer als jeder unsaubere Titelgewinn, jeder hinterlistige Angriff, jede Phrase, die sie ihm an den Kopf werfen. Darauf erfolgt die Höchststrafe.

Aiden Rotari, sie wollen meinen Untergang. Aber wenn ich untergehe… tun sie es auch.“


Pete: „Wow… das ist einmal eine Ansage.“

Sven: „Wir haben einen neuen Champion, aber diese Sache ist noch nicht gegessen. Und nach diesem intensiven und beunruhigenden Beginn der Show heißen wir euch nun alle herzlich Willkommen: War Evening, Riesa, die Road To Brainwashed beginnt!“

Pete: „Wir haben drei Matches am heutigen Abend, und außerdem hören wir sicherlich auch noch einigen Leuten, die nicht auf der Card stehen.“

Sven: „Aber Schritt für Schritt. Gehen wir durch, was uns heute erwartet.“


GTCW Open Challenge Match
Aldo Nero vs ???


Pete: „Der Aufstieg geht weiter. Bei Stranded konnte Aldo Nero im Opener einen nicht ganz einfachen, aber dadurch umso stärkeren Sieg einfahren. Mike Müller wurde so übel platt gemacht, dass er nun ein Schwein ist. Außerdem hatte er eine Begegnung mit dem Mann, über den gerade so viel gesprochen wurde: Ex-World-Champion, The End.“

Sven: „Der dürfte mit Aiden Rotari noch alle Hände voll zu tun haben, aber Aldo Nero wirkte nicht so, als wäre er bereit, The End in Ruhe zu lassen. Heute wird es da wohl nicht weiter gehen, ist unser ehemaliger Champion doch nicht anwesend, und Aldo Nero bekommt es mit einem Wrestler aus der gleichen Schmiede zu tun, die schon ihn schärfte: Der GTCW.“


Tag Team Match
Raymond „Morbeus“ Douglas & Steve Steel vs Destroyer & Crusher


Pete: „Steve Steel? Wer hat denn das auf die Card gesetzt?“

Sven: „Keine Ahnung. Vermutlich jemand, der die Shows nicht schaut.“

Pete: „Wie peinlich und scheiße. Morbeus tritt natürlich mit seinem Erst-Nicht-Aber-Dann-Doch Sohn Kyle Douglas an, der mit seiner Undefeated Streak letztes Jahr einiges an Aufsehen erregte und nun zurückkehrte, um sich sogleich an der Seite von Daddy Douglas seinen ersten Titel zu holen.“

Sven: „Heute versuchen sich Destroyer und Crusher daran, die neuen Champions ins Schwitzen zu bringen, aber das wird ihnen vermutlich nicht gelingen, weil sie übertriebene Loser sind, die nie irgendwas reißen und keiner Bock auf sie hat. Rest in Piss, Joe Jobber.“


Pompöse Siegesfeier des Intercontinental Champions


Pete: „Alle drei Titel haben bei Stranded die Besitzer gewechselt, und hier ist der Letzte im Bunde: Darragh Switzenberg. Seine Siegesfeier dürfte, da können wir uns sicher sein, zumindest marginal… opulenter ausfallen als das, was Rotari gerade getan hat. Für Prunk ist der neue Intercontinental Champion zuständig.“

Sven: „Weder Viggo noch Ask konnten den Siegeszug des Hollywood-Superstars stoppen, was er uns sicherlich heute noch einmal unter die Nase reiben möchte. Und ganz ehrlich: Dieses Recht hat er sich verdient. Ich bin mehr als gespannt, was der erste GTCW-Wrestler, der einen GFCW-Titel erringen konnte, mit uns teilen wird.“


Singles Match
Viggo vs ???


Pete: „Gerade sprachen wir über ihn, nun steht er auch schon auf der Card: Viggo! Beim Pay-Per-View waren seine Bemühungen nicht von Erfolg gekrönt, und er wird hoffen, dass das heute anders läuft. Eine Analyse oder gar Vorhersage ist natürlich schwer: Wir kennen seinen Gegner noch nicht.“

Sven: „Man kann sicher sein, dass Viggo noch nicht mit Darragh Switzenberg durch ist. Ob der etwas mit diesem Match zu tun hat? Oder wird Viggo nun in das nächste, noch düstere Loch gezogen?“

Pete: „Das alles und viel mehr seht ihr heute Abend bei War Evening aus Riesa – viel Spaß!“



Viggo: „Hey, Mann, hast du Ask gesehen?“


Wir steigen in medias res ein und sehen Viggo, des eiligen Schrittes im Backstagebereich unterwegs ist. Seine Frage gilt einem Produktionsmitarbeiter, der nur mit einem Kopfschütteln verneinen kann und dann stehengelassen wird. Die Kamera bleibt Viggo auf den Fersen, beobachtet den Engländer dabei, wie er immer wieder stehenbleibt, um Türen zu öffnen, um sich umzuschauen. Doch der Mann, den er sucht, ist nicht dort, wo Viggo sucht. Also geht es für den Mann, der bei Stranded im 3-Way unterlegen war und letztlich den Titelgewinn Darragh Switzenbergs „mitverschuldet“ hat, weiter. Er hat den Kabinentrakt hinter sich gelassen, alsbald auch das Catering durchquert und damit auch den Großteil der Halle an sich.

Aber was, wenn Ask gar nicht in der Halle ist? Viggo macht sich auf in Richtung der Türen, die zum Außenbereich führen.

Fündig wird Viggo schließlich da, wo man wohl auch am ehesten mit Ask rechnen kann – draußen. Sicherlich gibt es hier keine dichten Wälder, keinen großen See oder sonstige Ausmaße unberührter Natur, aber zumindest kann der Mann aus dem Wald hier etwas frische Luft schnappen.

Ask steht dort und wirkt nachdenklich. Was wird wohl sein nächster Schritt sein? Wie holt er sich seinen Intercontinental Championship zurück? Wie geht es jetzt weiter?

Aber Ask wirkt auch nicht so getroffen, wie nach anderen großen Niederlagen, die er bisher einstecken musste. Er wirkt entschlossen. Er wirkt „reifer“ – er weiß inzwischen, dass Verlieren dazu gehört und vor allem weiß er, dass eine solche Niederlage passieren kann, wenn er seinen Titel in einem Three Way Dance aufs Spiel setzt.


Viggo: „Hey.“


Der Ex-Champion dreht sich um als er Viggo näherkommen sieht. Dieser bleibt mit einem guten Meter Abstand zu Ask stehen und beginnt, zwischen Ask und dem Boden hin und herzuschauen. Kurzum: Es ist ihm anzusehen, dass etwas auf seiner Seele lastet.


Viggo: „Tut mir Leid, dass ich von Darragh gepinnt wurde. Vor allem, dass du dadurch seinen Titel verloren hast. Ich weiß, das ist die Würze in 3-Ways, aber derjenige zu sein, durch den der Champion ohne Zutun den Titel verliert, fühlt sich schrecklich an. Naja, das wollte ich dir einmal sagen.“


Er macht eine kurze Pause, in der es aussieht, als wolle Ask mit einer Entgegnung einsteigen. Doch weil dann, ohne Asks Antwort abzuwarten,

weiterspricht, kommt der Schwede verbal nicht zum Zug.


Viggo: „Das ist sicher nicht der beste Zeitpunkt oder der passende Hintergrund, um dich um etwas zu bitten. Aber ich…ich muss es tun.“


Ask bleibt noch recht frei von Emotionen. Er hat kein Problem (mehr) mit Viggo, das haben wir jetzt deutlich genug etabliert, aber ganz Unrecht hat Viggo auch nicht. Er wurde gepinnt, nicht Ask.

Aber auch in diesem Punkt ist Ask erwachsener geworden. Er hat schon öfters die Gründe für seine Niederlage von sich weggeschoben. Fakt ist allerdings, dass, wäre er eine Sekunde eher im Ring gewesen, er das Matchende hätte verhindern können. Er hätte das Match seinerseits viel eher beenden und gewinnen müssen. All das hat er nicht getan. Also hat auch er nicht gewonnen. Auch er hat verloren.


Ask Skógur: „Es war nicht deine Schuld. Ich hab das verbockt, ich konnte Darragh nicht daran hindern zu gewinnen. Das ist mein Problem und ich muss jetzt sehen, wie ich das löse. Und wie ich meinen Titel zurückbekomme.“

Viggo: „Nun, als Verlierer sehe ich die Schuld hier naturgemäß etwas anders verteilt. Aber im Grunde sprichst du genau das Thema an, um das es in meiner Bitte geht.“


Der Engländer blickt wieder zu Boden, als versuche er, die Bitte, die ihm wirklich unangenehm scheint, möglichst lange aufzuschieben. Dann aber gibt er sich einen Ruck.


Viggo: „Kennst du das Gefühl, wenn du glaubst, unbedingt etwas tun zu müssen, selbst wenn es objektiv gesehen vielleicht nicht nachvollziehbar ist? Wenn du glaubst, dass es dich zerreißt, wenn du es nicht tust?“


Wie Ask Skógur darüber denkt, erfahren die Zuschauer nicht, denn bevor es zu einer Antwort kommen kann, fährt Viggo fort. Nun, da der Moment, in dem er seine Bitte aussprechen muss, näher rückt, wirkt er umso nervöser und er flüchtet sich verbal nach vorne, will es möglichst schnell zu Ende bringen.


Viggo: „Bei mir ist es so, wenn ich an die Folgen aus unserem 3-Way bei Stranded denke. Ich sehe immer wieder diesen schmierigen, verlogenen Darragh Switzenberg vor mir. Wie er den Titel, DEINEN Titel, auf der Schulter hat. Den Titel, um den wir in meiner Heimatstadt London eine Schlacht hatten…und es fühlt sich so verdammt falsch an, dass wir nun keine zweite Chance bekommen, die Schlacht One-on-One fortzuführen. Stattdessen ist das Stück in seinen Händen. Und nun habe ich nur noch einen Wunsch: Es ihm wieder zu entreißen. Ihm zu zeigen, dass ich nicht der Statist in seiner Story bin, sondern jemand, der über sich hinauswachsen und ihn besiegen kann.“


Kommentarlos registriert Ask, was Viggo sagt. Er dreht seinen Kopf halb ein und schaut kurz zu seinem Gesprächspartner und dann auch gleich wieder weg.

Ask realisiert, worauf Viggo hinauswill. Nichts von seiner Mimik oder Gestik lässt vermuten wie er das ganze wertet.


Viggo: „Und deswegen möchte ich dich darum bitten: Gib mir deinen Segen, dass ich mich auf die Jagd nach Darragh und den Titel machen kann. Ich weiß, ich könnte es auch einfach so tun – aber das würde sich wie Verrat, wie erneuter Verrat an dir, anfühlen. Es war dein Titel und du hast ihn verloren, ohne gepinnt zu werden. Du hast im Grunde jedes Argument auf deiner Seite, um dir den Titel von Darragh zurückzuholen. Aber ich glaube wirklich, dass es meine Bürde sein muss, ihm den Titel abzunehmen. Natürlich haben wir da den Elefanten im Raum: Wenn ich es schaffe, mich an ihm zu rächen, dann habe ich den Titel, nicht mehr du. Aber ich muss dich einfach darum bitten, mir zu Vertrauen. Mir deinen Segen zu geben. Erlaube mir diese Jagd, Ask.“


Ask bleibt nachdenklich. Wirklich. Man sieht ihm an, wie er über Viggos Worte nachdenkt. Es rattert im Kopf des Schweden.

Man sollte meinen, dass Ask voller Inbrunst versucht den Intercontinental Championship zurückzugewinnen. Dass er durch die Sachsen-Arena hier in Riesa stürzt, auf der Suche nach Darragh Switzenberg. Oder dass er einen Plan ausheckt, wie er dessen pompöse Siegesfeier am besten stören kann.

Aber Ask bleibt erstaunlich ruhig. Es wirkt, dass Ask… anderes im Sinn hat.

Und daher kommt Viggos Bitte gerade recht.


Ask Skógur: „Du willst dich ihm stellen?“


Ask dreht sich Viggo zu. Viggo nickt. Dann wendet sich Ask wieder ab und schaut in die Ferne. Um es nochmal zu betonen: das ist nicht die romantische Natur, in die er schaut, dass ist die triste Zivilisation. Die Stadt. Anders, als Ask es kennt. Aber Ask ist inzwischen auch anders.


Ask Skógur: „Ich hab den Intercontinental Championship damals von dem Puppenspieler gewonnen. Seitdem habe ich versucht ihn zu verteidigen, wo ich nur kann. Gegen neue, aufstrebende Wrestler und gegen Legenden. Ich habe mein Bestes gegeben um ihm gerecht zu werden… und ich denke, dass ich das geschafft habe.“


Und nun dreht sich Ask wieder zu Viggo.


Ask Skógur: „Ich habe diesem Titel lange genug gedient. Ich hab für ihn gekämpft und ihn verteidigt. Und jetzt liegt sein Schicksal nicht mehr in meiner Hand. Du willst ihn zurückgewinnen? Du willst ihn Switzenberg entreißen? Dann mach das.“


Ask nickt Viggo zu. Er gibt ihm seinen Segen das Gold zurückzuholen, was Ask so lang behütet und verteidigt hat. Es scheint, als ob Ask in diesem Moment erkennen würde, dass genau das der richtige Weg ist.


Viggo: „Ich danke dir, Ask. Das ist eine Sache, die ich neben deinem Kampfgeist wirklich an dir bewundere: Du hast ein Gefühl für die Menschen und die Welt um dich herum. Für die Balance der Dinge. Dass du ohne Scheuklappen durch die Welt läufst, macht dich in diesem Business besonders. Ich hoffe, eines Tages auch dahin zu kommen. Vielleicht ist es der erste Schritt dahin, in die gleiche Position wie du zu kommen – als Intercontinental Champion.“


Ask nickt Viggo erneut zu und wendet sich wieder ab.


Ask Skógur: „Weißt du Viggo… eigentlich trifft sich das sehr gut. Ich hab lange überlegt in den letzten Wochen, was ich als nächstes machen will und wie es weitergehen soll. Und naja… es gibt da was, was ich bisher noch nicht geschafft habe. Etwas, was langsam Zeit wird.

Du kümmerst dich um den Intercontinental Championship und ich…

Um den GFCW World Championship.”



Ein Buchstabe kann viel verändern und so ist es in diesem Fall das „T“, dass aus der Main Roster die Nachwuchsliga macht: Golden Turnbuckle Championship Wrestling. Aber da nicht eine Liga als solche erscheinen kann, kündigt das Logo auf der Videoleinwand einen Mann an, der seit der Gründung des Nachwuchses mit ihm verbunden ist. Es ist ein muskulös gebauter, breitschultriger Mann, dem man ansieht, dass er einst selbst aktiv war. Seine kinnlangen Haare, die mit beginnenden Geheimratsecken auf dem Haupt sprießen, hat er mit viel Gel nach hinten gekämmt. Im Gesicht trägt er einen Dreitagebart, der bei seinem dunklen Haartyp trotz des kurzen Wuchses auffällig das Gesicht ziert.


Mirkan Uysal: „Guten Abend, Riesa. Mein Name ist Mirkan Uysal. Viele von euch werden mich kennen, andere sind nun verwirrt, was ich hier in diesem Ring mache. Doch diejenigen, die wissen, wer ich bin, wissen auch eine andere Sache: Wenn ich auf der Matte stehe, geht es nicht um meine Person. Es geht um die Zukunft dieser Liga, um unseren Nachwuchs.“


Vor allem im letzten Satz trifft Mirkan Uysal einige Triggerpunkte der Fans: Nachwuchsförderung kommt immer gut an. Und so schlagen dem GTCWTalent Manager für den nationalen Bereich Sympathierufe entgegen.


Mirkan Uysal: „Vom Strand hat es uns nun wieder in eine Halle verschlagen und ich bin sicher, dass euch die Show ebenso begeistert hat wie mich und alle anderen vom Personal bei GFCW, GTCW oder im Performance Center. Generell, das muss man sagen, läuft das Jahr gut für uns. Noch heute treffen täglich Anfragen auf unseren sozialen Kanälen ein, wann wir zurück nach Großbritannien kommen, so sehr haben wir mit unseren Tour Eindruck hinterlassen. Und das ist, was die GFCW ausmacht: Wir sind zwar hier in Deutschland verankert, aber begeistern können wir international.“


Wieder Jubel für die Aussagen, gedacht als Zustimmung zu der Einschätzung Uysals, dass Stranded beim Stammpublikum gut ankam. Natürlich, der Mix aus Dramatik, Titelwechseln und harten Fights vor ungewohnter Kulisse war, wie schon die Jahre zuvor, denkwürdig.


Mirkan Uysal: „Mich als jemand, der für den Nachwuchsbereich da ist, begeistert vor allem, dass wir mehrere frische Gesichter ins Titelrennen gebracht haben. Aiden Rotari aus den Vereinigten Staaten ist neuer GFCW Champion, der Kanadier Darragh Switzenberg hat den Intercontinental Titel und mit dem zweiter Kanadier im Bunde, Kyle Douglas, ist ein blutjunger Rückkehr nun Champion an der Seite seines Vaters.“


Die Titelgewinne von Rotari und Switzenberg mag einem Großteil des Publikums nicht wirklich zusagen, so fällt der Applaus für Mirkan deutlich geringer aus. Aber das kümmert den Talent Manager kaum, er will ohnehin zu einem anderen Thema überleiten.


Mirkan Uysal: „Drei neue Champion, dreimal Nordamerika. Ich glaube, man kann mit Recht und Fug behaupten, unser internationales Scouting ist so gut wie nie. Nebenbei hatten wir noch einen Engländer, einen Schweden, einen Schweizer auf der Card, wenn man nur die jüngeren Athleten betrachtet. Und natürlich mit Mike Müller und vor allem mit unserem ehemaligen Champion The End auch Wrestler hier aus Deutschland, die noch lange die Liga bereichern können.“


Ein Hin und Her aus Jubel und Verstummen bei der Aufzählung der Wrestler. Klar, viele der Aufgezählten, wie etwa Ask Skógur oder Renegade kommen gut an.


Mirkan Uysal: „Aber an der Aufzählung habt ihr schon eine Sache gesehen: Vielleicht müssen wir als GFCW zugeben, dass uns die nationale Talentförderung nicht so wie gelingt wie die internationale. Natürlich liegt das auch daran, dass Niveau in dieser Liga extrem hoch ist. Nur große Talente können überhaupt hier unterkommen. Aber vielleicht müssen wir als GFCW auch Selbstkritik üben und nachdenken, ob wir dem heimischen Nachwuchs genügend Chancen geben. Wäre die GFCW ein Fußballcoach, man würde sie zurecht fragen, warum die Spieler aus der A-Jugend nie eingewechselt werden.“


Er setzt das Mikrofon neu an und fixiert die Kamera, seine Stimme und sein Auftreten werden offizieller.


Mirkan Uysal: „Darum haben wir uns schon vor Monaten zusammengesetzt und überlegt, wie man dem eigenen Nachwuchs besser die Tür öffnen kann. Wie man sie früher fordert und vor allem fördert. Und heute darf ich euch dieses Konzept präsentieren.“


Mit großer Geste deutet er auf die Videoleinwand. Dort erscheint ein neues Logo, schlicht und selbsterklärend.



Mirkan Uysal: „Das Konzept ist einfach, aber hoffentlich effektiv. Fortan werden jeweils vier junge Menschen als Teil des Förder-Kaders Teil der Show sein. Wer sind diese vier Männer? Personen, die der deutschen Wrestlingszene im besonderen Maße verbunden sind. Entweder weil sie aus Deutschland, Österreich und der Schweiz kommen, oder weil sie schon länger für kleinere Ligen in Deutschland antreten. Und was, das ist die vielleicht wichtigste Frage, passiert mit diesem Förderkader?“


Die Zuschauerschaft ist gespannt und hängt dem Talent Manager nun an den Lippen, während er das neue Konzept erläutert.


Mirkan Uysal: „Die vier Jungs, die ich gleich rausrufen werde, schwimmen mit den Haifischen im Teich. Heißt: Sie werden als gleichberechtigte Teile des Main Rosters Matches bestreiten. Sie werden jeweils hier anwesend sein. Dürfen unter Realbedingungen lernen. Das ist das „Fördern“, von dem ich sprach. Kommen wir noch zum „Fordern“, das ist etwas ganz anderes. Denn wir fordern von den Jungs, dass sie die große Chance nutzen. Das bedeutet…“


Er macht eine kurze Pause, blickt sich in der Halle um.


Mirkan Uysal: „…keiner der vier Jungs hat seinen Platz sicher. Der Förderkader hat ein Rotationsprinzip. Das bedeutet, wir geben den Talenten die Chance. Aber wenn wir feststellen, dass es noch nicht für oben reicht, dann wir die Person ausgewechselt. Rausrotiert und muss auf die nächste Chance warten. Dann kommt jemand anderes nach. Entweder von unserer Nachwuchsliga, GTCW, oder jemand, der aus der Independent-Szene kommt und eine große Chance bekommt. Wer von unserem Förderkader also mehrfach verliert oder in einem Match völlig untergeht, der räumt seinen Platz wieder. So schaffen wir Raum für Veränderung und für positiven Konkurrenzkampf.“


Ein Konzept, dass fordernd, aber eben doch auch fair und angemessen scheint. Dem Publikum scheint es zu gefallen. Die meisten der Fans schauen vorfreudig Richtung Ring. Natürlich stellt sich nun eine andere Frage: Wer sind die Vier, die am Anfang die Kaderplätze besetzen?


Mirkan Uysal: „Nun will ich euch nicht länger auf die Folter spannen, Riesa. Schauen wir uns an, für welche vier Kandidaten wir uns entschieden haben. Ich rufe die Kandidaten nach und nach raus. Und Jungs, wenn ihr mich jetzt hört, ihr habt 30 Sekunden pro Person für eure Vorstellung. Keine Sekunde länger. Auch Disziplin ist Teil eurer Ausbildung.“


Wieder vollführt Uysal eine große Geste, diesmal ist sie Richtung Rampe gerichtet. Dort tritt ein Mann durch den Vorhang.



Gleich der erste Mann, der aufgerufen wird, ruft beim Publikum in Riesa für Nachwuchsverhältnisse laute Reaktionen hervor: Es ist eines der GTCW-Originale und, noch wichtiger, ein Mann, der in Erinnerung bleibt, wenn man ihm einmal zugehört hat. Der (selbst ernannte) Außerirdische Güldenherz, ein Exzentriker vor dem Herrn, doch mit einem Gemüt, welches seinem Namen alle Ehre macht. Seine Beine stecken in einer silbernen Badehose und Stiefeln, die Licht glitzern. Sein Oberkörper ist mit einem schwarzen Shirt bekleidet, welches den Aufdruck des Kaders zeigt. Er winkt dem Publikum freudig zu.


Mirkan Uysal: „Der Erste, für den wir uns entschieden haben, ist Güldenherz. Er kommt gerade aus einer längeren Verletzungspause zurück…aber als Wrestler muss man jederzeit bereit sein, wenn die Chance kommt. Güldenherz, bitte, deine 30 Sekunden.“


Der Angesprochene nickt und bleibt auf der Rampe stehen. Er hat ein Mikrofon mitgebracht und blickt ohne Scheu und ohne sichtbare Nervosität im Publikum hin und her.


Güldenherz: „Ich, Lord des Lichts. Ich reise durch die Welten, durch die Sterne. Ich begegne fremden Wesen und Kulturen. Ich sauge diese Erfahrungen in mir auf. Doch nun, glaube ich, habe die größte Reise meines Lebens angetreten. Eine Reise, die passenderweise in eine Galaxie führt, die ich noch nicht kenne. Die wichtigste Galaxie im Wrestling. Die GFCW-Galaxy.“


Er tritt auf der Rampe einen Schritt vor, lächelt und dreht sich einmal um sich selbst, um die Atmosphäre von allen Ecken der Halle aufzusaugen.


Güldenherz: „Meine Damen und Herren, Güldenherz ist gelandet. Und er wird nicht wieder zurückfliegen, bevor er einen festen Platz erobert hat.“


Applaus für den Youngster, der wieder verstummt, bevor das von Mirkan Uysal gesetzte 30 Sekunden-Limit erreicht wurde. Zufrieden nickt der Talent Manager dem Blondschopf zu.


Mirkan Uysal: „Ich danke dir für deine Worte und dass du bereit bist, trotz der Verletzungspause wieder voll anzugreifen. So viel Ehrgeiz soll belohnt werden. Deswegen bist du einer von zweien aus diesem Kader, der bereits heute ein Match bestreiten wird.“


Die Ankündigung erwischt Güldenherz auf dem falschen Fuß. Nicht, dass er unglücklich wäre – im Gegenteil. Ein ungläubiges Strahlen breitet sich in seinem Gesicht aus.


Mirkan Uysal: „Du kannst im Anschluss direkt in der Halle bleiben. Denn du wirst die Open Challenge gegen Aldo Nero bestreiten.“


Der Applaus über diese Ankündigung ist noch nicht ganz abgeebbt, da ertönt eine kurze Musik und auf der Videoleinwand sind Bild und Name des nächsten Mannes zu sehen.



Mirkan Uysal: „Ich sagte bereits, dass dieses Konzept nicht nur jenen offensteht, die bereits ihre Sporen bei GTCW verdient haben, sondern dass wir auch…gewisse Wildcards an jene vergeben, die in kleineren Ligen in Deutschland überzeugt haben. So wie dieser Mann hier, Michael Zollinger.“


Im Vergleich zu Güldenherz sieht man es dem Neuankömmling an, dass er weniger Erfahrung vor den großen Kameras hat. Er blickt etwas unsicher hin und her, setzt das Mikrofon einmal an die Lippen und räuspert sich, dann senkt er es wieder, um ungläubig vor sich hinzustarren. 10.000 Menschen, die ihm zuhören.


Mirkan Uysal: „30 Sekunden.“


Die sanfte Ermahnung des Talent Managers weckt Michael Zollinger aus dem Tagtraum, in dem er sich durch sein Erstaunen befand. Es holt ihn zurück in die Realwelt, in die Welt, wo die ersten Augenblicke seines knappen Redelimits bereits abgelaufen sind.


Michael Zollinger: „In meinem Kopf rechne ich gerade aus, wie viele der Turnhallen, in denen ich zuletzt gekämpft habe, man übereinanderstapeln müsste, um euch alle unterzubekommen. 10.000 Menschen. Das ist…krass. Einfach krass. Ich kann nicht sagen, wie viel mir diese Chance bedeutet. Und ich freue mich, Teil des Teams zu sein.“


Bei „Team“ geht ein Blick an Güldenherz. Der Außerirdische nickt dem jungen Mann freundlich zu.


Michael Zollinger: „Güldenherz, ich wünsche dir bei deinem Kampf alles Gute. Wenn du nach deiner Verletzung Hilfe brauchst, dann sag Bescheid. Aber wahrscheinlich kommst du alleine klar, ich glaube an dich. Und nun bin ich bereit, unsere anderen zwei Kameraden kennenzulernen.“

Mirkan Uysal: „Nun gut, danke Michael. Dein Wunsch wird sich erfüllen. Hier ist der dritte Mann. GTCW-Fans ist er wieder ein Begriff.“



Heran tritt ein muskulös gebauter Mann mit fokussiertem Gesichtsausdruck. Mike Janus, ein weiteres GTCW-Original, von Anfang an dabei. Seine Entschlossenheit hat ihm bei GTCW bereits einige Hürden überspringen lassen. Nun nimmt er selbstbewusst das Mikrofon von Michael Zollinger entgegen.


Mike Janus: „Interessante Wortwahl von meinem Vorredner. Als Team…“


Bei der Erwähnung des Wortes gehen die Augenbrauen von Michael Zollinger hoch. Erwartungsvoll hängt er Janus an den Lippen.


Mike Janus: „…hätte ich das hier im Vorfeld nicht gesehen. Mehr als Konkurrenzsituation. Aber andererseits hast du recht, Michael. Wer in diesem Kader bleiben will, muss Erfolg haben. Und vielleicht ist es der beste Weg, wenn wir miteinander und nicht gegeneinander arbeiten. Ich habe nicht die beste Erfahrung mit Teams. Aber das ist eine neue Situation, auch für mich. Ich gebe dem ganzen eine Chance. Und für diejenigen, die mir im Weg stehen…“


Mit einem verschmitzten Lächeln fokussiert er die Kamera.


Mike Janus: „…habe ich einen Milestone im Gespräch. Und wer noch nicht weiß, was ich damit meine, wird es spüren.“


Er senkt das Mikrofon genau in dem Moment, wo Uysal auf das 30-Sekunden-Limit hinweisen will. Doch Janus hat, trotz der improvisierten Worte in Richtung Zollinger, im perfekten Moment aufgehört. Ebenso selbstbewusst, wie er eben aufgetreten war, tritt Janus nun zu Güldenherz und Zollinger. Bei Güldenherz, einem Weggefährten von GTCW, ist gewisse Skepsis zu spüren, Zollinger hingegen hat weniger Berührungsängste und klopft Janus auf die Schulter.



Mirkan Uysal: „Hier kommt neben Michael der zweite Mann, dem wir eine Wildcard für einen Quickstart bei uns geben. Ein Talent der deutschen Szene. Primo Ravenna.“


Trotz der ähnlichen Voraussetzungen zu Michael Zollinger könnte der Auftritt Ravennas nicht gegensätzlicher sein. Er marschiert mit herausgestreckter Brust durch den Vorhang, hat ein eigenes Mikrofon durchgebracht und balanciert es spielerisch in den Händen, während er mit zufriedenem Grinsen das Publikum taxiert. Dann zwinkert er in Richtung Mirkan Uysal.


Primo Ravenna: „Oh, Mirkan. Ich denke, ich bin weit mehr als der zweite Mann neben Michael aus der Indy-Szene. Die Reihenfolge unseres Auftritts war reiner Zufall. Und bei allem Respekt…“


Er dreht sich erstmals zu seinen Kollegen um, bekommt aber kein Grinsen aufgesetzt, so dass der Blick abschätzig gerät. Schnell dreht er sich wieder in Richtung Kamera.


Primo Ravenna: „…hättet ihr etwas besser gescoutet, stünde ich so wie Güldi und Janus nun als erfahrener GTCWler vor euch. Ich brauche keine verdammte Wildcard, so viel ist sicher. Aber zurück zum Thema „Zufall“. Was kein Zufall ist, ist, dass mein Debüt direkt in die erste Show nach dem Titelgewinn von Aiden Rotari fällt. Dem Gewinn des ersten großen Titels durch einen Mann aus dem Performance Center. Und nun spitzt ihr alle mal besser die Ohren, denn ich, Primo Ravenna, habe zu erzählen, warum ich der deutsche Aiden Rotari bin. Und zwar…“

Mirkan Uysal: „Die 30 Sekunden sind vorbei, Primo. Danke dir.“


Irritiert hält Ravenna im Sitz inne. Dann fängt er an zu lachen, als habe Uysal einen Scherz gemacht. Unbeirrt fährt er einfach fort, geht über die Anmerkung Uysals hinweg.


Primo Ravenna: „Denn was Aiden Rotari im Ring taktisch und sportlich draufhat, dass…“

Mirkan Uysal: „Ich sagte „Danke“, Primo. Deine Zeit ist um.“

Primo Ravenna: „Die Zeit ist um? Ich denke, die GFCW Galaxie wird nicht untergehen, wenn man mir die Chance gibt, zumindest einmal auszureden.“

Mirkan Uysal: „Die bekommst du nicht, nein. Vorgaben und Disziplin. Lektion 1 für heute.“


Mit aufgebrachter Mimik schüttelt Ravenna mit dem Kopf. Er wirft genervt die Arme von sich, dann übergeht er ein zweites Mal die Anmerkung von Uysal und führt das Mikrofon wieder zum Mund.

Es ist ausgeschaltet.


Primo Ravenna: „He, lasst mich reden!”

Mirkan Uysal: „Nun habt ihr, liebe GFCW-Fans, unsere vier Kandidaten kennengelernt. Aber erinnert euch: Niemand ist in diesem Kader sicher. Erfüllen die Jungs unsere Erwartung nicht, tauschen wir sie aus. Und weil dieses Konzept stetigen Wettkampf benötigt, wird auch der vakante Platz gegen Viggo heute durch einen dieser Jungs besetzt.“

Primo Ravenna: „Lasst mich reden, verdammt.”


Ohne Mikrofon geraten die Zwischenrufe Ravennas leise genug, dass Uysal über sie hinweggehen kann. Nur einmal wirft er einen genervten Blick in Richtung des aufmüpfigen Youngsters. Michael Zollinger geht zu seinem Kollegen und redet beruhigend auf ihn ein, doch der Jungspund wirft ihm nur einen funkelnd bösen Blick zu.


Primo Ravenna: „Ich muss reden.“

Mirkan Uysal: „Und der Mann, für den wir uns im Kampf gegen Viggo entschieden haben…“


Er redet auf einen der vier Männer auf der Rampe. Es ist Primo Ravenna, der davon erst gar nichts mitbekommt. Erst als er bemerkt, dass Uysal ihn meint, verstummt er.


Mirkan Uysal: „…ist Primo Ravenna.”


Auch wenn die Jungs noch ganz neu dabei sind, genügte die gute halbe Minute mit Ravenna schon, um das Publikum entscheiden zu lassen: Den mögen wir nicht. Buhrufe prasseln auf ihn nieder, doch dafür hat Ravenna keine Ohren. Er nimmt eine Jubelgeste ein.


Primo Ravenna: „Ah, gegen Viggo. Im Main Event. WIE PROPHETISCH!“


Auch wenn der unbeliebteste Teil der Vier seine Kameraden bislang völlig ignoriert hat, interessiert das den kameradschaftlich orientierten Zollinger nicht. Er gratuliert Ravenna mit einem Schulterklopfer.


Mirkan Uysal: „Und nun ist es Zeit für Aldo Nero. Güldenherz, ab in den Ring! Die erste Herausforderung beginnt jetzt.“


GTCW Open Challenge

Aldo Nero vs. Güldenherz

Referee: Mike Gard

^


Es ist Zeit für das erste Match der Show und damit Zeit für Aldo Nero.

Wie wir das in den letzten Wochen auch schon beobachtet haben, kommt Nero direkt auf die Stage gelaufen und ohne groß zu feiern, schreitet er seinen Weg in Richtung Ring an. Die Reaktionen aus dem Publikum sind immer noch weitestgehend gemischt, wobei die Buh-Rufe dennoch deutlich überwiegen. Es gibt vereinzelt Leute, die Aldo nachvollziehen und verstehen können. Die wissen, dass das, was er tut, einer verkorksten Kindheit geschuldet ist und Mitleid mit ihm haben. Aber der Großteil der Galaxy weiß, dass all das dennoch keine Grundlage und Rechtfertigung ist, Leute zu attackieren.

Aldo hat Mike Müller in der finalen Ausgabe von War Evening angegriffen und sich auch so recht unsympathisch gegeben und er macht nicht den Anschein, als wolle er etwas daran ändern.

Nun gut. Aldo scheint das nicht weiter zu stören, er schreitet vor in Richtung des Ringes, an dem bereits einige Personen warten. Und in diesem steht auch schon Güldenherz, der heutige Gegner von Aldo Nero, bereit.

Aldo schaut die Wrestler am Ring etwas abgeneigt und desinteressiert an, slidet danach aber direkt in den Ring, wo er sogleich auf Güldenherz zuläuft um diesen eindrucksvoll zu demonstrieren, dass er nicht gedenkt, heute mit seiner Siegesserie zu brechen. Er posiert demonstrativ vor seinem Gegner, bevor er schließlich darauf wartet, dass der Ringgong ertönt.


Pete: „Aldo scheint bereit für das Match und Güldenherz weiß noch gar nicht wirklich, worauf er sich hier eingelassen hat. Um sie, liebe Zuschauer, noch einmal zu erinnern, bei den Wrestlern, die um den Ring herum stehen handelt es sich um Mike Janus aus der GTCW, Michael Zollinger und Primo Ravenna und diese drei haben neben Güldenherz nun die Chance sich in der GFCW zu beweisen.“

Sven: „Und das geht ja direkt super los für Güldenherz, der muss nur Aldo Nero besiegen, also den Typ, der gerade ordentlich aufräumt und einen Gegner nach dem nächsten besiegt.“

Pete: „Du solltest diese Herren nicht unterschätzen. Sie sind hungrig und wollen es weit bringen. Sie wollen da hin, wo Aldo bereits ist. Und dafür werden sie sich nicht so leicht fertig machen lassen.“


Mike Janus und Michael Zollinger beginnen bereits außerhalb des Ringes auf den Apron zu klopfen. Sie wollen Güldenherz anfeuern und ihn seelisch und moralisch dabei unterstützen, hier ordentlich etwas gegen Aldo Nero zu zeigen. Güldenherz und Nero kennen sich außerdem bereits aus der GFCW, insofern kann das ein spannendes Aufeinandertreffen werden.

Primo Ravenna hingegen steht mit verschränkten Armen und etwas Abstand entfernt von Mike und Michael. Auch er schaut diesem Match zu, wirkt aber weniger daran interessiert Güldenherz anzufeuern. Aber gut, jetzt geht es endlich los.


~ Ding Ding Ding ~


RUNNING LARIAT


Kaum ist der Gong ertönt, schießt Aldo mit seiner beeindruckenden Schnelligkeit vor und haut Güldenherz mit einem kraftvollen Lariat von den Beinen. Dabei überschlägt sich Güldenherz sogar ein Mal, bevor er unsanft auf der Matte landet. Nero setzt sofort sein süffisantes Grinsen auf und leckt sich provokant über die Lippe. Das war ein Start nach seinem Geschmack.

Mike und Michael außerhalb des Ringes hingegen scheinen weniger erfreut über diesen Start, Primo hält sich weiterhin zurück und observiert das Geschehen vielmehr.

Nachdem Aldo einige Sekunden diesen erfolgreichen Start genossen hat, geht er sofort wieder auf Güldenherz los. Er prügelt recht gnadenlos auf ihn ein und zeigt nicht mal den Hauch von Gnade. Güldenherz versucht dabei immer mal wieder ein paar Konterhiebe anzubringen, allerdings schafft er es kaum sich damit irgendwie durchzusetzen.

Aldo schnappt sich Güldenherz nun und schleudert ihn in eine der Ringecken, aus der dieser aufgrund des Aufpralls auch direkt wieder herausgetaumelt kommt. OVERHEAD BELLY TO BELLY SUPLEX! Und Güldenherz landet erneut auf der Matte.


Pete: “Hmm. Aldo hat Güldenherz direkt überrumpelt. Damit hätte der Frischling wohl nicht gerechnet.“

Sven: „Jap, sieht wohl so aus. Haha. Abgesehen davon muss man aber auch sagen, sieht man, wie sehr sich Aldo entwickelt. Zu Beginn seiner Siegesserie wirkte er noch etwas zurückhaltender, wenn man so will, bedachter. Mittlerweile hat er aber einige Siege eingefahren, sodass er besser weiß und einschätzen kann was er sich gegen wen erlauben kann. Und offensichtlich sieht er Güldenherz nicht als all zu große Gefahr.“

Pete: „Das hat Aldo aber auch bei Mike Müller gedacht und der hat ihn fast besiegt.“

Sven: „Du sagst es. Fast.“


Aldo wirft Güldenherz nun noch einige Male durch den Ring. Er verpasst ihm einen Bodyslam und einen Vertical Suplex und recht schnell eröffnet sich dabei das Bild, dass Güldenherz hier recht wenig Chancen hat. Mike und Michael lassen sich davon aber nicht abhalten und feuern ihren Kumpanen weiter an.

Und tatsächlich! Als Aldo einen Moment nicht aufpasst und Güldenherz mit einem Fallaway Slam hinter sich werfen will, landet Güldenherz auf den Beinen! Aldo dreht sich zu ihm…


SUPERKICK


Aldo taumelt! Das könnte bereits die Chance für Güldenherz sein, das Ruder rumzureißen und den Upset zu erzielen! Er rennt angeschlagen in die Seile und kommt mit einem Spinning Wheel Kick aus diesen herausgesprungen. Nun reißt sogar Primo die Augen etwas auf, als er die auflodernde Chance für Güldenherz meint erkennen zu können…


POP-UP POWERBOMB


Und was für eine! Aldo fängt Güldenherz in dem Spinning Wheel Kick ab, wirft ihn einmal in die Luft und schleudert ihn dann via Powerbomb zu Boden. Erneut eine eindrucksvolle Zurschaustellung seiner Kraft. Güldenherz mag minimal größer sein, als Aldo, aber er ist auch leichter.

Primo Ravenna hat wohl genug. Er winkt ab und dreht sich weg vom Ring. Er läuft schließlich in Richtung Stage, vorbei an Mike und Michael, die scheinbar noch nicht wahrhaben wollen, dass das gewissermaßen die Vorentscheidung des Matches war.

Primo hat das aber erkannt. Während er nun also die Stage hinaufläuft, greift Aldo bereits wieder nach Güldenherz. Er hievt ihn hoch…


URANAGA


Sobald er Güldi auf die Matte geschmettert hat, löst er den Griff allerdings noch nicht. In einem Rutsch zieht er ihn, noch immer in dem Griff, wieder auf.


URANAGA die zweite!


Man sieht nun in Aldos Blick eine Wut aufblitzen. Eine Wut, die ihren Ursprung unmöglich in Güldenherz oder den anderen Wrestlern am Ring haben kann.

Eine Wut, die die letzten beiden Wochen schon in ihm geschlummert haben muss. Seit Stranded. Seit dem Aufeinandertreffen mit The End.

Und derjenige, der jetzt der Leidtragende dieser Wut ist… ist Güldenherz.

Aldo scheint das immer noch nicht zu reichen.


URANAGA Teil 3


Mike und Michael haben sich inzwischen lediglich vom Ring abgewandt und ihm den Rücken zugedreht. Aldo könnte hier wohl noch weiter machen, aber fürs erste, reicht das. Das Cover ist nur noch Formsache, an einem regungslosen Güldenherz.


~ Ding Ding Ding ~


Laura: „Und der Sieger des Matches ist… ALDOOO NEROOO!“


Aldo reißt sofort den Arm hoch um seine Sieg zu verdeutlichen. Ohne lange zu warten, rollt er sich anschließend auch gleich aus dem Ring. Man merkt, dass ihm das Aufeinandertreffen mit The End noch nicht aus dem Kopf gegangen ist.

Im Ring wird sich bereits um Güldenherz gekümmert, wo auch Mike Janus und Michael Zollinger dazustoßen wollen. Sie bremsen allerdings kurz ab, als Aldo Nero plötzlich neben ihnen steht.

Mit finstereren und demonstrativem Blick schaut Nero zu den Beiden. Es ist klar, was er aussagen will: ‚Wenn ich wollte, könnte ich euch auch fertig machen‘ – aber Aldo scheint nicht zu wollen. Noch nicht.

Er setzt seinen Weg die Rampe hinauf also fort, ohne sich noch einmal umzudrehen.

Das heute war nicht einfach nur ein weiterer Sieg. Das heute war eine Schlachtung.

Vor allem war das heute aber ein Zeichen.

Und derjenige, an den es geht, wird das auch verstehen.




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Non Title-Tag Team-Match:

Morbeus & Kyle Douglas vs. Crusher & Destroyer

Referee: Mike Kontrak

Die Herren Crusher und Destroyer stehen bereits im Ring.



Unter krachenden Techno-Beats kommen nun die neuen GFCW World Tag Team Champions zum Ring. Ray Douglas und Kyle Douglas werden frenetisch von den sächsischen Fans empfangen. Und die beiden schauen auch sehr glücklich drein. Insbesondere Morbeus ist auch ein gewisser Stolz von den Augen abzulesen. Beide sind in ihren jeweiligen üblichen Ringgarderoben zu sehen. Morbeus mit typischen 2000er Look und der Sohnemann als würde er gerade bei Olympia um Gold kämpfen. Beide gehen mit den Gürteln um ihre Hüften schlenderhaft zum Ring. Die jubelnde Masse wird auf dem Weg dorthin selbstredend noch gebührend abgeklatscht. Doch die ganz große Nähe scheint zwischen den beiden noch nicht erkennbar zu sein. Im Ring sprechen sich beide ganz professionell ab.


Sven: „Die beiden haben sich eine Taktik überlegt. Die wird jetzt wohl noch mal durchgegangen.“

Pete: „Sehr profihaft. Aber wehe, es kommt mal was dazwischen. Ich traue dem Braten übrigens ganz und gar nicht…“

Sven: „Das stimmt, Pete. Die beiden haben sich sichtlich noch nicht ausgesprochen. Aber wrestlerisch dürften sie die klaren Favoriten sein!“


Crusher, ein massiger Koloss mit einer beeindruckenden Physis, betritt den Ring als Erster in diesem Non-Title-Match. Seine nackte Brust ist mit Narben übersät, Erinnerungen an vergangene Schlachten. Von den Champions steppt der Junior als erstes in den Ring. Die Spannung ist spürbar, als der Ringrichter das Zeichen zum Start des Matches gibt.

Das Match beginnt explosiv mit Kyle Douglas und Crusher. Kyle, klar im Geschwindigkeitsvorteil, versucht sofort, Crusher zu überraschen, indem er sich um ihn herumwirbelt und blitzschnell zuschlägt. Ein schneller Dropkick trifft Crusher hart in die Brust und zwingt ihn einige Schritte zurück. Doch Crusher lässt sich nicht lange beirren. Er packt Kyle mit einem Bearhuggriff und schleudert ihn wie eine Puppe in die gegenüberliegende Ecke. Kyle prallt hart gegen das Polster und taumelt benommen zurück. Crusher setzt nach, greift Kyle erneut und verpasst ihm einen massiven Belly-to-Belly Suplex, der die Ringseile erbeben lässt.

Kyle kämpft darum, wieder auf die Beine zu kommen, aber Crusher lässt ihm keine Zeit zur Erholung. Mit brutaler Effizienz setzt Crusher Kyle mit harten Schlägen und Tritten weiter zu, bevor Destroyer in den Ring bringt. Destroyer übernimmt nahtlos und demonstriert sofort seine rohe Kraft, indem er Kyle mit einem gewaltigen Military Press Slam auf die Matte schmettert. Die Zuschauer keuchen, als Kyle regungslos liegen bleibt. Destroyer setzt nach und zieht Kyle zu sich hoch, nur um ihn mit einem knallharten Clothesline erneut zu Boden zu schicken. Die Dominanz von Crusher und Destroyer ist unübersehbar. Sie kontrollieren das Match vollständig, indem sie Kyle isolieren und von Morbeus fernhalten, der an der Ringseite verzweifelt auf eine Gelegenheit wartet, einzugreifen.

Kyle ist sichtlich angeschlagen, als Destroyer ihn zu einem weiteren verheerenden Suplex hochhebt, aber Kyle schafft es, sich in der Luft zu drehen und überraschend hinter Destroyer zu landen. Mit letzter Kraft stößt er Destroyer in die Seile und nutzt die Gelegenheit, um den Tag zu Morbeus zu machen. Das Publikum explodiert vor Begeisterung, als Morbeus mit unbändiger Energie in den Ring stürmt. Er trifft Destroyer mit einem präzisen High Kick gegen den Kopf, gefolgt von einem schnellen Tornado DDT, der Destroyer für einen Moment benommen zurücklässt. Morbeus Bewegungen sind fließend und unvorhersehbar, als er mit einer Kombination aus Kicks und Slams weiter Druck auf Destroyer ausübt.

Crusher stürmt in den Ring, um seinem Partner zu helfen, aber Morbeus ist vorbereitet. Mit beeindruckender Geschwindigkeit weicht er aus und kontert mit einem Spinning Heel Kick, der Crusher aus dem Ring befördert. Jetzt ist die Gelegenheit gekommen, und Kyle ist wieder auf den Beinen. Gemeinsam setzen Kyle und Morbeus ihre Teamarbeit ein, um Destroyer zu schwächen. Sie zeigen eine spektakuläre Double Suplex-Kombination, bei der sie Destroyer in die Luft heben und mit voller Wucht auf die Matte krachen lassen. Doch das reicht noch nicht, um den Giganten niederzuringen.

Die Wende kommt, als Morbeus Destroyer in einen verheerenden Sleeper Hold nimmt. Destroyer kämpft verzweifelt, versucht, Morbeus von sich zu schleudern, aber dieser hält ihn fest wie ein Schraubstock. Crusher, der sich wieder aufgerappelt hat, stürmt in den Ring, um seinem Partner zu helfen, doch Kyle ist zur Stelle und trifft Crusher mit einem Flying Crossbody, der ihn erneut aus dem Ring befördert. Währenddessen beginnt Destroyer unter dem Druck von Morbeus nachzulassen. Er geht langsam in die Knie, die Kraft scheint ihn zu verlassen. Als die Arme von Destroyer schlaff herunterhängen, lässt Morbeus endlich los und tauscht schnell mit Kyle, der wieder offiziell in den Ring darf.

Kyle springt aufs Top Rope und vollführt einen spektakulären Frog Splash, der perfekt auf Destroyers Brust landet. Morbeus sorgt dafür, dass Crusher draußen bleibt, indem er ihm mit einem Suicide Dive den Rest gibt. Der Ringrichter zählt:

Eins… Zwei… Drei!

Kyle und Morbeus gewinnen das Match nach einer schnellen Wendung. Leicht erschöpft, aber triumphierend, erheben sie ihre Arme und lassen sich vom jubelnden Publikum feiern.


Laura: „Sieges des Matches………Kyle Douglas und Morbeus!“


Die Zuschauer jubeln und die Geschlagenen machen sich vom Acker. Morbeus holt sich noch ein Mic, um zum Wrestling-Volk zu sprechen.


Morbeus: „Danke, Fans! Hier sind wir, eure neuen GFCW World Tag Team Champions!“


Juuuubbbeeeelll!


Morbeus: „Es war keine leichte Zeit. Weder für mich, aber noch weniger für Kyle. Ich kann es noch immer nicht glauben, dass wir beide hier gemeinsam stehen und das Gold in den Händen halten. Den Kampf auf Sassau werde ich so schnell nicht vergessen. Trotz einiger Rückschläge konnten wir die beiden Veteranen bezwingen und uns das Gold schnappen. Titan und Bomb haben wir in ihrer Paradedisziplin schlagen können. Was ist eigentlich ihre Paradedisziplin? Ich denke Chaos stiften. Aber nun ja. Ich bin nun auch im erlesenen Club der Triple-Crown-Champs. Aber den viel größeren Champion möchte ich euch nun vorstellen: KYLE DOUGLAS!“


Juuuubbbeeeelll!


Kyle: „Das erste Gold in meiner Karriere ist etwas Besonderes. Der pure Wille und der Glaube, dass wir es schaffen können, haben uns dieses wunderbare Gold erbracht. Morbeus und ich müssen noch viel gemeinsam trainieren, damit dieser Überraschungserfolg nicht einmalig bleibt. Selbst das heutige Match hat das gezeigt. Doch wir werden besser werden und ich bin wieder hier, um zu bleiben. Das letzte halbe Jahr habe ich genutzt zum Nachdenken. Es war kein leichter Prozess, aber ich will dieser Liga meinen Stempel dauerhaft aufdrücken! Wrestling ist mein Leben. Und gemeinsam werden wir die gesamte Liga aufmischen.“


Blaulicht und Sirenen durchbrechen die Jubelstürme der Fans. Auf dem Titantron sind Szenen von Stranded zu sehen. Durch eine Atemschutzmaske sehen wir wie Rettungskräfte und Feuerwehrmänner wild durcheinanderlaufen. Die Grisus haben das Feuer schnell unter Kontrolle gebracht und hindern es daran sich auszubreiten. Der Retter aus dessen Perspektive wir die Szenerie sehen schaut sich suchend nach den beiden Personen um die für das Chaos mit verantwortlich sind. Das lodernde Feuer verheißt nichts Gutes für eine der Personen. Der Bereich wo das Feuer ausbrach ist mittlerweile gelöscht sodass die Feuerwehrkräfte den abgebrannten Hasenstall untersuchen können. Verwirrt suchen sich nach dem möglichen Opfer, doch zurück bleiben nur verwirrte Gesichter sowie Achselzucken.


Hier…eine Schleifspur…“


Einer der Helfer deutet auf eine gut sichtbare Schleifspur die vom Hasenkäfig wegführt. Sie folgen der Spur. Sie endet vor einem Loch im Boden. Viel zu klein für einen Menschen.


Was? Wo ist die Person hin? Niemals in dieses Loch des Hasenbaus. Da passt kein Mensch rein. Suchen wir weiter. Ihr sucht nach dem anderen.“


Die Ego-Sicht-Person dreht sich um und läuft in Richtung des umgekippten Baumes. Von dort kommt ihm ein weitere Feuerwehrmann entgegen. Durch die Atemschutzmaske sehr unverständlich aber er deutet auf die Spur am Boden die in die Richtung verläuft zu der auch die andere Spur führte. Auf den Haken kehrt geht es für den Feuerwehrmann wieder zurück zum Hasenloch. Dort untersucht er die nähere Umgebung um dann die Suche erfolglos abzubrechen.


Pete: Scheint ja noch heiß hergegangen zu sein nach dem Match auf der Insel.

Sven: Ja das Feuer haben sie immerhin schnell unter Kontrolle gebracht. ABER…

Pete: Aber was?

Sven: WO SIND THA BOMB UND TITAN???

Pete: Beruhig dich erstmal…Es wurden keine Leichen gefunden. Also sind wir erstmal in der Annahme das beide…bis auf die Strapazen des Matches…unversehrt sind.

Sven: Ich weiß nicht Pete…


Auch die neuen Tag Team Champions…die DOUGLAS DYNASTIE…verfolgt das Geschehen auf dem Titantron. Auch Ihnen sieht man das Interesse an was mit ihren Kontrahenten nach dem Match passiert ist. Bei aller Rivalität und Abneigung ist es auch nicht im Sinne der Douglas Dynastie das jemand körperlich dauerhaft zu Schaden kommt, oder sogar schlimmeres. Fragende Blicke als auch die neuen Tag Team Champions mit ansehen das T´n`B anscheinend unversehrt…aber auch unauffindbar sind.


Pete: Wir sind gespannt was da am Ende rauskommt. Ob die beiden noch gefunden werden…

Sven: Was? Was zur Hölle?


Unruhe macht sich in der Sachsen Arena breit. Das Licht flackert und geht aus.


Pete: Immer wieder diese Stromausfälle...das nervt.

Sven: Was passiert da im Ring?


Geräusche eines Kampfes sind zu hören. Nach einigen Sekunden erhellt ein pinker Lichtkegel den Ring. In der Ringmitte liegen Raymond und Kyle Douglas. Ausgeknockt. Umringt von…


Pete: HASEN?

Sven: JA….HASEN…


Auf dem Titantron sehen wir wieder die verlassene Insel. Samt Brandschäden. Aufsteigender Rauch. Verstörend schnell und verwackelt kommt die Insel näher und die wilde Fahrt endet vor dem Hasenbau. Zwei putzige kleine Hasen hoppeln hinaus.



Pinker Nebel breitet sich unter dem Ring aus. Im Ringboden öffnet sich ein Loch in der Matte. Nacheinander kriechen zwei Gestalten hinaus und nähern sich Kyle und Raymond.


Pete: Das sind…sie sind zurück…

Sven: TZ….RA…

Pete: Genau die…wieso?

Tsuki Nosagi schnuppert an Raymond. El Metztli richtet sich auf und packt sich Morbeus. Zieht ihn auf die Beine. Neigt den Kopf zur Seite und gibt Morbeus eine krachende Kopfnuss. Er taumelt in die Arme von Tsuki Nosagi…


Honjo Masamune gegen Morbeus


El Metztli zieht Kyle auf die Beine. Tsuki geht in die Seile…


Mordisco de Usagi


Die Tag Team Champions liegen erneut am Boden. Über Ihnen stehen Tsuki Nosagi und El Metztli… TSEizn Ra(re)BBits.


Pete: Ich…bin…geschockt…

Sven: Ich hab Angst…vor HASEN!!!


So nebulös wie die beiden aufgetaucht sind so verschwinden sie auch wieder…im Hasenbau. Die normale Beleuchtung in der Halle geht wieder an und Sanitäter eilen herbei und versorgen die beiden Tag Team Champions im Ring.