Schauplatz Berlin-Friedrichshain. Das Loft des neuen GFCW Intercontinental Champion ist gerade von einem ganzen Trupp Reinigungsdienstleister „Kern gereinigt“ worden. Natürlich wurde nach der Heimkehr des epischen GFCW Anniversary-PPVs ordentlich gefeiert und das ein- oder andere Kaltgetränk getrunken. Auf dem Luxus Sofa der Marke Casa Padrino lümmeln nach der kurzen Nacht noch die merklich angeschlagenen Max Moustache, Slay Oakland und Maurice „The Conquerer“ herum.


Max: „Um Himmels Willen, was habe ich dem lieben Herrgott nur getan, dass ich solche Kopfschmerzen verdient habe?“

Slay: „Das war echt ne Nummer zu hart gestern. Und Maurice hat den ganzen Kasten Big Rig Moonshine am Ende dann auch noch ausgetrunken, der irre Vogel.“

Max: „Mo, du Maschine.“

Maurice: „Rülps. Was?“


Plötzlich ist der unnachahmliche Sound von frisch gemahlenen Kaffee aus einem Kaffeevollautomaten zu hören. Die JURA Giga 6 ist aus hochwertigen Materialien gefertigt, mit Schweizer Präzision verarbeitet und strahlt mit ihrer klaren Designsprache die schiere Kraft und Kompetenz aus. Das intuitiv bedienbare Touchscreen-Display bedient niemand geringer als der frischgebackene GFCW Intercontinental Champion Ray „Morbeus“ Douglas. Im Gegensatz zu seinen Mitstreitern war der gebürtige Kanadier bereits 10 Kilometer joggen und steht nun da frisch geduscht und gut gekleidet Kaffee zubereitend.


Ray: „Haha, trinkt doch erstmal ne Tasse Kaffee, Männers. Die Crema ist mir mal wieder toll gelungen, Mhhm. Gestern war es wild, aber die Arbeit ruft. Für den Ruhm von gestern, kriegen wir schon morgen nichts mehr.

Max: „Außer Kopfweh.“

Ray: „Gleich kommt Cornelius vorbei und der „Goldjunge“ und ich unterschreiben hier feierlich seine Übernahme der Geschäftsanteile und den angepassten Gesellschaftsvertrag der Morbeus Foods GmbH. Also bringt euch in Form, wir erwarten Besuch. Die wilde Fahrt geht schon wieder weiter.“

Max: „Ray, lässt du nun deinen Intercontinental Gürtel neu anfertigen? Mit Naturfasern und so?“

Ray: „Peta hat mich schon kontaktiert, die würden das alles gerne medial begleiten. Fans, Wrestler und die Öffentlichkeit erwarten nun natürlich diesen Move – dass ich in der nächsten Show dann mit einem Holzgürtel aufkreuze, aber das ist mir zu offensichtlich. Also habe ich Peta abgesagt!

Slay: „Wo ist eigentlich Carola?“


Kaum hat Slay Oakland diese Frage ausgesprochen, sind die schweren DocMartens-Schuhe zu hören, wie sie die Treppen der unteren Wohnung hoch ins Loft begehen. Natürlich handelt es sich um die Managerin der Fists for Future Foundation, Carola Birkenstock. Carola, die die gestrige Feier früh verlassen hat, scheint etwas in Hektik zu sein. Die ansonsten stets gut gelaunte Veganerin verlangt nach Antworten. Argwöhnisch schaut sie zuerst auf die Couch zu den drei Trunkenbolden.


Carola: „Ey Jungs, wie seht ihr denn aus? Cornelius kommt doch gleich?!“

Max: „Hey Carola, grüß Dich doch erstmal. Warum warst du denn gestern so früh weg?“

Carola: „Dafür habe ich nun keine Zeit. Bevor Cornelius gleichkommt, soll uns doch Ray mal die Geschichte mit ihm und Peter Cleven erzählen! Was war da los? Was hattest du denn für eine Vereinbarung mit dem Mann, der uns wochenlang beschissen hat?“


Ray Douglas sieht, dass sich ein Hauch Enttäuschung in Carolas Augen widerspiegeln. Zwar kennen sich Carola und Morbeus erst seit wenigen Monaten, aber die Verbundenheit und das Vertrauen ist mittlerweile besonders bei der jungen Frau sehr hoch.


Ray: „Carola, nimm dir doch auch mal ein Tasse Kaffee, dann sieht die Welt schon wieder anders aus.“

Carola: „Danke. Aber bitte erzähl uns was es mit Cleven auf sich hat? Ich bin schon ziemlich irritiert.“

Ray: „Cleven war eine Chance und die Chance habe ich genutzt. Mitte Januar hat mir ein „Vögelchen“ gezwitschert, dass Cleven in argen Geldnöten ist. Spielsucht. Einarmiger Bandit, Black Jack, Roulette. Der Typ ist ein Zocker. Irre. Er kann es nicht lassen. Ich konnte es auch nicht glauben, habe aber dann seine Stammspielhalle besucht und ihn auf „frischer Tat“ ertappt. Und dann habe ich mit ihm gesprochen, da war er schon ganz aufgelöst.“

Slay: „Häh? Aber was wolltest du denn überhaupt erreichen?“

Ray: „Es ist alles etwas komplexer als es aussieht, Kids. Ich habe euch Wochenlang erzählt, dass das Establishment alles versuchen wird, um uns klein zu halten. Dementsprechend habe ich nach einer Schwachstelle gesucht. Cleven war sie. Natürlich brauchte der Mann Geld und ich habe ihm geholfen. Natürlich habe ich ihm in Aussicht gestellt, dass er wenn nicht mitzieht…..“

Carola: „DU HAST IHN ERPRESST?!“

Ray: „Carola, Carola, ich bitte dich. Ich habe das für uns alle getan. Eigentlich wollte ich doch, dass Cleven auf unserer Seite ist, wenn es gegen Crutch und seine Männer beim PPV geht. Eine Niederlage gegen ihn hätte ich nicht akzeptieren können. Doch dann hat sich einiges geändert. Simmons hat mich angerufen wegen dem Turmoil-Match. Und dann wurde auch noch Frau Schwanenburg Commissionerin. Ich musste umdisponieren. Ich in beim JCI All-in gegangen, ohne Cleven. Das Ganze musste noch undurchsichtiger wirken, damit Amelie nicht noch Verdacht schöpft. Ihr müsst das verstehen. Das ist ein Multi-Level-Game. Daher war dann auch die Matchniederlage der Ultras gegen Beermachine bei War Evening mit Cleven abgesprochen. Natürlich war der offene Brief dann eine Farce. Und so haben wir dann auch Maurice ins Boot geholt. Die Puzzleteile haben am Ende alle zusammengepasst.


Der Angesprochene hebt den Kopf und schielt schräg vor sich hin.


Mo: „Das Boot wäre ohne Maurice nur eine Barkasse! Eine, die vom Kentern bedroht ist!“

hält er mal fest. Und widmet sich dann wieder seinem….äh…Automatenwasser.


Carola: „Du biegst dir die Wahrheit aber nun auch ein wenig zurecht, Ray.“


Ray: „Wahrheit ist das, was die Leute erzählen.“


Raymond Douglas will gerade wieder ansetzen, da klingelt es im Aufzug des Lofts – Cornelius wird in den nächsten Sekunden erwartet.


Raymond: „Ok, lasst das ganze mal sacken und vertagen den Punkt auf später.“


Die Aufzugtür des Lofts öffnet sich und als erstes sticht uns William ins Auge!? Denn unsere selbsternannte Primadonna begegnet seinen neuen Geschäftspartnern nicht auf Augenhöhe, aufgrund der schrecklichen Vorkommnissen des PPV's sitzt der werte Herr van Leeuween nämlich in einem Rollstuhl! Augenscheinlich scheint nur sein linker Arm verletzt zu sein, denn dieser befindet sich in einer medizinischen Schlinge. Während Cornelius ins Loft geschoben wird, blickt er sich um.

Cornelius: „Siehst du William, diese Leute wissen stilvoll zu wohnen! Und du warst derjenige. der bezüglich einer Zusammenarbeit Bedenken hatte. Aber schließlich bist du nicht ohne Grund nur ein Assistent und ich der Star an dessen Hodensack du dich gehängt hast!“

Raymond Douglas setzt sein Verkäuferlächeln auf und signalisiert „seinen Jungs“ auf der Couch, sich nun zu erheben und an den großen mit Graphit beschichteten ausziehbaren schwarzen karboneichen Konferenztisch der Marke Livarea zu setzen. Carola Birkenstock, wie immer gut vorbereitet, zückt die feinsäuberlich aufbereiteten Unterlagen aus ihrem Papierrucksack und setzt sich auch an den Tisch.


Ray: „Herzlich Willkommen in Berlin, Cornelius und Herr William. Ich hoffe ihr habt gut hierhin gefunden.“


Nun mustert er freundlich den jungen Mann.


Ray: „Cornelius, ich hoffe doch, dass deine Verletzung nicht so schlimm aussieht, wie der Rollstuhl vermuten lässt. Ein so talentierter Mann gehört doch unbedingt in einen GFCW-Ring….“


Ray: „Aber kommt doch erstmal an den Tisch hier drüben.“


Raymond Douglas winkt die Gäste an den Tisch auf dem bereits Kaffee, Tee und auch Früchte und leichtes Gebäck bereit liegt. Auch die restlichen Foundation-Mitglieder schleppen sich nun auf die Stühle.


Cornelius: „Vielen Dank für die Lorbeeren Raymond, grade wenn solche Worte von einem Champion kommen, haben sie in meinen Augen ein ganz besonderes Gewicht.“

Unser junger Holländer nimmt sich eine Kaffeetasse.

Cornelius: „Natürlich ist dies ein unglücklicher Zeitpunkt für eine Verletzung, ich verspürte grade so ein Gefühl, angekommen zu sein und nun so richtig durchstarten zu können. Allerdings sehe ich das Ganze eher als eine Art Verzögerung, als ein wirkliches Hindernis. Meine Zeit wird kommen!“

Er nimmt einen Schluck Kaffee.

Cornelius: „Wow der schmeckt ausgezeichnet! William! Bevor wir nachher gehen, erfrage doch bitte was das für ein Kaffee ist und welche Maschine in Benutzung ist und danach bestell beides sofort für mein neues Loft!“

Er setzt die Tasse ab und schaut sich kurz um.

Cornelius: „Aber lassen wir doch so unschöne Themen wie meine Verletzung ruhen und kommen zu den schönen Dingen des Lebens. Denn wir sind fortan nicht nur Geschäftspartner, sondern waren auch beim PPV erfolgreich. Und nicht nur das verbindet uns, denn uns Beide ziert seit dem PPV Gold Raymond!“

Es braucht lediglich eine abfällige Handbewegung und William greift in die Jackentasche von Conny und holt eine kleine Schachtel hervor.

Cornelius: „Wie ihr sicher mitbekommen habt musste ich beim PPV einen herben Verlust hinnehmen, meine heißgeliebte Loui Vuitton Jacke ist abhandengekommen...“

Aufgrund des tragischen Verlustes schluchzt er kurz.

Cornelius: „Und natürlich kann nichts und niemand sie auch nur ansatzweise jemals ersetzen, aber da ich durch den PPV Sieg etwas mehr Geld zur freien Verfügung hatte, habe ich mir ein kleines Trostpflaster besorgt.“

Er öffnet seine Schachtel und zum Vorschein kommt eine Roley Day-Date in rosegold.


Max: „Oh wow. Der Junge gönnt sich.“
Cornelius: „Ich habe sie speziell anfertigen lassen, sodass das Ziffernblatt und die Zeiger iced out sind.
Somit habe ich im übertragenden Sinne beim PPV ebenfalls Gold gewonnen!“

Vorsichtig nimmt er seine neue Uhr aus der Schachtel, William hilft ihm dabei sein Prachtstück an sein linkes Handgelenk zu bekommen und verstaut die Schachtel wieder.

Slay Oakland und Carola Birkenstock, die beide nicht mit einem goldenen Löffel im Mund geboren wurden, schauen sich verwundert an. Ray Douglas kann sich ein Grinsen kaum verkneifen und greift sich die Unterschriftenmappe.


Ray: „Ach ja, es gibt schlimmere Tage als diesen. Kommen wir zu unserer feierlichen Vereinbarung. Den gesamten Kooperationsvertrag samt Anlagen habe ich euch ja im Vorfeld zugeschickt und ich nehme auch an, dass dieser von eurer Seite juristisch gecheckt worden ist. So, dann wäre hier der Vertrag von der Übernahme an 25 % Anteilen der Morbeus Foods GmbH durch die Van Leeuween Venture Capital Holding B.V. zu unterschreiben.“


Morbeus zeigt grinsend mit einem blauen Füller der Marke Montblanc auf seinen Namen im Dokument und unterzeichnet das Dokument dann. Dann gibt er die formschöne und wertige Unterschriftenmappe an Cornelius weiter.


Ray: „So das war der erste Teil. Und nun händigen wir dir dann noch den geänderten Gesellschaftsvertrag aus. Das ist doch eine Kooperation für die Zukunft. Viele innovative Produkte werden wegen deiner visionären Weitsicht das Licht der Welt erblicken lieber Cornelius. Der Rubel wird rollen und ich denke, nein ich bin mir sicher, dass du auch in Zukunft dir die ein- oder andere Luxusuhr gönnen wirst. Max, hol doch mal den Champagner, bitte.“

Max: „Uff, Cheffe. Schon wieder saufen?“


Cornelius überfliegt kurz die ihm vorliegenden Verträge.


Ray: „Man muss auch die Symbolik dieses feierlichen Festaktes beachten, mein Freund.“


Und nun unterzeichnet Cornelius die ihm vorliegenden Verträge.


Ray: „Cornelius, herzlich Willkommen in der Foundation-Familie. Da wir hier ja schon mal in illustren Runden zusammensitzen – welche Themen brennen dir noch unter den Nägeln?“
Cornelius: „Also zuallererst möchte ich diese familiäre Atmosphäre innerhalb der Foundation löblich hervorheben, denn seitdem die Gespräche aufgenommen wurden, fühle ich mich pudelwohl. Und meiner Meinung ist das einer unserer größten Erfolgsgaranten! Und bezüglich unserer Produktlinie, habe ich mir auch schon erste Gedanken gemacht. Denn aktuell entwickelt sich ein Trend, der für unsere Geschäftsbeziehung wie gemacht ist. Hanf! Neulich musste ich gezwungenermaßen auf die Dienste von William verzichten und musste somit selbstständig eine Drogerie aufsuchen, um mir mein Lieblingsschaumbad und meine Gesichtscreme zu besorgen und da sah ich es! Hanf-Creme hier, CBD-Tropfen dort und so weiter und sofort! Als Holländer ist so etwas natürlich ein perfekter Markt für mich, da ich ohne große Umstände an gefühlt alles diesbezüglich herankomme. Ist etwas in diese Richtung geplant? Zum Beispiel Milch oder Pflegeprodukte?“

Max: Hihi, Haschkekse. Könnten wir dann bei dir in der Niederlande produzieren lassen.

Carola: „Die Aufnahme von Hanf-Produkten ist ohnehin Pfeiler in den Business-Development-Goals unseres Unternehmens. Außerdem…..


Die Kamera zommt nun aus der Szenerie heraus, man sieht noch wie die weiteren Teilnehmer dieser Konferenz Argumente miteinander austauschen, oder einfach ihren Kaffee schlürfen. Ein ganz normaler Tag im hippen Berlin.



Jubel, Trubel, Heiterkeit. Fans und Angestellt der GFCW verwandeln den Vorplatz der EWS Arena in Göppingen in einen bunten Schauplatz. Trotz Masken und Abstand, in manchen Fällen mehr, in manchen weniger. Die Sonne scheint und die Anwesenden freuen sich auf ein Stück Abwechslung vom tristen Alltagsgeschehen. Ein schwarzer VW T1 Bully im A-Team Design biegt auf die Zufahrt zur Halle. Die Fenster geschlossen. Dennoch erkennt man die Melodie der Musik die aus dem Inneren des Fahrzeugs ertönt.



Die Fans schauen fragend zum Van der nun langsam zwischen Ihnen herfährt. Langsam brandet Jubel auf. Im Van sitzen der FoaB und Phoenix C. Miller. MED Rufe ertönen auf dem Vorplatz. Vereinzelnd gibt es auch PCM Rufe, doch am meisten überraschen die Hall of Fame Rufe einiger Fans der älteren Generation die noch mit TnB Shirts bekleidet sind. Die Gesichter der beiden sind jedoch eher finster und traurig. Die Sonnenbrillen verbergen die Augen des FoaB. Nachdem der Van die Schranke passiert hat rollt er langsam zum Parkplatz. Nach einigen Sekunden steigen die beiden Mitglieder des Trinity Projects aus, schnappen sich ihre Taschen und verschwinden in der Halle, allerdings ohne ihren Partner Ill Menit.



Erneut ändert sich die Szenerie. Wieder wird in einen dunklen Raum geschalten. Wieder sitzt da dieser Mann. The End. Er stützt seinen Ellbogen auf dem Knie ab und hält sich dabei das Kinn, er streift sich über den Bart und guckt konzentriert in die Kamera. Viel Beleuchtung gibt es nicht, lediglich ein blauer Schimmer strahlt ihn von hinten an und eine recht überschaubare Menge an weißem Rauch umschließt ihn.


The End: "Freiheit und Anarchie. Zwei Dinge, die wohl entfernter voneinander nicht sein könnten und doch... haben sie eine fundamentale Gemeinsamkeit."


End gestikuliert recht schlicht und subtil bei seiner Ansprache. Er richtet sich nun auf, sodass er zwar immer noch lässig, aber nun nicht mehr abgestützt sitzt.


The End: "Die einen haben keinen Anführer, die anderen wollen keinen. Aber beide brauchen sie ihn dennoch, damit ihre Utopie einer perfekten Welt funktionieren kann. Und das ist es doch, was diese beiden Vorstellungen wollen oder nicht? Eine perfekte Welt. Aber ohne einen Anführer, gibt es keine perfekte Welt… dann gibt es gar… keine... Welt.“


Nun steht er auf.


The End: "Also... ohne diesen Träger, der diese perfekte Welt erschafft, kann sie nicht existieren, zumindest nicht anfangs. Und um diese zu erschaffen, muss die alte erst zerstört werden. All das, funktioniert jedoch nicht ohne jemanden, der diese Vision hat und gewillt ist sie umzusetzen… die perfekte Welt Wirklichkeit zu machen. Um die „Future World“ zu erschaffen. Und das ist nichts, wonach ich strebe. Der „King of Anarchy“ ist kein Titel den ich will, es ist eine Bürde die ich tragen muss. Ich muss die Symphonien der Zerstörung dirigieren um endlich das zu erreichen, wonach ich tatsächlich strebe: Freiheit.“


End nähert sich erneut der Kamera, wieder ist er recht weit mit dem Gesicht an ihr dran und er schaut ihr bedrohlich entgegen.


The End: "Wenn das schließlich geschafft ist. Die alte Welt zerstört und die „Future World“ errichtet, dann wird irgendwann der Zeitpunkt kommen, wo es keinen „King of Anarchy“ mehr benötigt. Wo das Chaos im Gleichgewicht steht und die Welt tatsächlich perfekt ist. Bis dahin jedoch und so ist es nun mal, braucht sie mich. Und das werdet ihr alle schon noch verstehen. Ob ihr wollt… oder nicht. Anarchy is coming.“


End geht nun wieder einige Schritte zurück. Und immer weiter, bis der Nebel den Raum komplett erfüllt und durch die Blaue Beleuchtung nun auch ordentlich an Farbe gewinnt. Schließlich… ist The End erneut in der Dunkelheit verschwunden.



Ein Video wird eingespielt. Darin geht es offensichtlich um die Geschichte und Beziehung zwischen Carina Valentina und Lionel Jannek! Unwissende sollten nun aufpassen…


Datum: 4. Oktober 2013


Carina Valentina blättert hektisch in der Mappe.


Carina Valentina: Also… Wie du es wolltest wurde dir eine eigene geräumige Garderobe zur Verfügung gestellt. Außerdem stehen wieder zwei Bodyguards für dich bereit, wenn du sie benötigst. Und… und deine Videoclips werden auch noch vor dem Match eingespielt. Das Tape über deinen Gegner hab ich auch schon organisiert… Dann gibt es in deinem Vertrag die Klausel, die du wolltest, dass…

Lionel Jannek: Halt den Mund!


Sofort zuckt Carina Valentina zusammen. Das letzte was sie möchte, ist ihren Klienten wütend zu machen. Demütig blickt sie nach unten auf ihre aufgeschlagene Mappe. LJ dreht seinen Kopf langsam in ihre Richtung und macht einen Schritt näher an sie heran, sodass sie seinen Atem spüren kann. Carina Valentina fängt jetzt leicht zu zittern an. Sie fühlt sich sichtlich unwohl.


Lionel Jannek: Sag mir, Carina: Habe ich dir vor zwei Wochen, oder irgendwann, die Erlaubnis gegeben Interviews zu geben? Ohne Rücksprache mit mir zu halten?


[…]

ZACK! Mit einer ruckartigen, blitzschnellen Bewegung schlägt er ihr die Mappe aus den Händen. Einige Blätter fallen heraus und CV atmet jetzt richtig schwer. Sie scheint kurz vor der Panik zu stehen. Oder zumindestens vor einem Nervenzusammenbruch.


Lionel Jannek: Ich hab noch nicht einmal ein Match für diese Liga bestritten und schon machst du alles falsch was man falsch machen kann! Das kannst du dir nicht leisten und du weißt das!


CV nickt demütig mit dem Kopf.


Lionel Jannek: Ab jetzt will ich keine Fehler mehr erleben! Hast du das verstanden?


Wieder nickt CV demütig.


Lionel Jannek setzt seine Sonnenbrille wieder auf und macht wieder einen Schritt weg von ihr.


Lionel Jannek: Heb die Mappe auf!


CV tut, so schnell es mit ihren zittrigen Händen geht, wie ihr geheißen. Sie drückt die Mappe fest an sich und hat den Blick nach wie vor nach unten gerichtet. LJ richtet sich seinen Anzug.


Lionel Jannek: Na worauf wartest du noch? Muss ich dir alles sagen oder denkst du auch mal selber? Hol meine Tasche!


CV eilt hinters Auto und holt eine große, schwarz-grüne Sporttasche heraus, die sie sich um ihre Schulter wirft. Diese ist offenbar ziemlich schwer, denn CV müht sich sichtlich sie zu tragen (zusätzlich zu der dicken Mappe).

LJ geht vorne weg zum Eingang in die Arena. CV folgt ihm mit einigem Respektabstand.


Carina Valentina war die vielgescholtene Sekretärin und Managerin von Lionel Jannek. Und doch kam es ihr nie in den Sinn zu kündigen. Alles fragten sich „Warum?“. Carina schien etwas zu wissen, was sie niemandem erzählte…

Datum: 15. November 2013


Lionel Jannek: Sieh mich an wenn ich mit dir rede!


CV tut es nicht gerne, aber weil sie muss tut sie doch, wie ihr befohlen.


Lionel Jannek: Ich muss mich konzentrieren! Davon hängt meine Karriere ab und damit auch dein Gehalt! Und du weißt das!


CV nickt eingeschüchtert.


Lionel Jannek: Und ich habe keine Lust, dass du mich auch noch ansteckst! Einen krankheitsbedingten Ausfall kann ich nicht brauchen! Sieh zu, dass du wieder gesund wirst! Und bis es soweit ist, gehst du weg von mir und hältst eine sichere Distanz!


Carina kriegt vor Angst kaum ein Wort heraus…


Carina Valentina: … a-aber… wie… wohin denn?

Lionel Jannek: Von mir aus auf den Gang!!! Hauptsache du steckst mich nicht an und ich muss dich nicht mehr niesen und schnäuzen hören!!! Also los! Hau ab!!!


Seine Sekretärin ist wie festgefroren… Sie weiß nicht wie sie reagieren soll… Aber bevor sie ihren Klienten noch wütender macht, tut sie lieber was er sagt… vorsichtig packt sie ihren Laptop und geht Richtung Tür. Das alles macht sie ohne ihren Klienten dabei anzusehen…


Sie geht nach draußen auf den Gang, macht die Tür hinter sich zu und lehnt sich, etwas erleichtert, an der Tür an. Sie beginnt zu schluchzen…


… aber nicht wegen der Verkühlung…


… bei näherem Hinsehen, kann man ein paar Tränen über ihr Gesicht kullern sehen…


Doch eines Tages sollte es zu einem schicksalhaften Moment kommen…

Datum: 2 Jahre später - 30. Oktober 2015


Johnboy Dog, seines Zeichens ehemaliger Intercontinental Champion und ausgerechnet von Lionel Jannek dieses Titels beraubt ist es, vor dem Carina Valente nicht nur gelandet, sondern in den sie in ihrer puren Gedankenlosigkeit hineingebrettert ist. Der alte Haudegen und sein neongrünes Bandana grinsen miteinander um die Wette und schüttelt den Kopf.


Johnboy Dog: „Das macht doch nichts....ehm...Carina? Stimmt, jetzt fällt's mir wieder ein. Du siehst etwas durch den Wind aus, ist etwas passiert? Stress mit duweißtschonwem?“

Carina Valentina: „Es… es ist nichts… Ich muss jetzt los!“


Mit diesen Worten geht Carina ihres Wegs… doch nur für ein paar Schritte. Denn innerlich scheint sie sich Gedanken zu machen, ob sie nicht doch ausnahmsweise etwas Hilfe in Anspruch nehmen sollte. Schließlich sind ihre Optionen sehr eingeschränkt, um ihrem Klienten ihr Anliegen zu überbringen… und vielleicht kann JBD ihr helfen. Sie bleibt zuerst wie versteinert stehen und dreht sich dann zu JBD um…


Carina Valentina: „Ich… ich brauche Hilfe…“


Ein schiefgelegter JBD-Kopf folgt, ein auffordernder Blick, ganz nach dem Motto „nur zu“, aber Carina wirkt zögerlich und will ihm aber nicht unbedingt mehr sagen, als sein muss.


Carina Valentina: „Es ist so… Ich… ich muss Lio etwas Wichtiges sagen… Aber ich finde keine Chance dafür… Aber heute muss ich es ihm einfach sagen… wenn ich schon hier bin. Ich muss irgendwie zu ihm… aber ich bin im Backstage-Bereich nicht erwünscht… Gibt es nicht eine andere Möglichkeit?“


JBD hat den Worten Carinas so gut er kann zugehört und wirkt in der Tat so, als grübele er angestrengt darüber nach, wie es gelingen könnte, Carina in die Ringnähe zu bringen – oder halt überhaupt in die Nähe Lionel Janneks. Wenn es darum geht, dem Betrüger ein Schnippchen zu schlagen, kann ja auch ein alter Haudegen mal zu nicht ganz so netten und legalen Mitteln greifen – und auf seine Art und Weise gemein sein.


JBD: „Warte mal einen Moment...“


meint der Hund und verschwindet einige Sekunden um die Ecke. Was er dort tut, erfährt der Fernsehzuschauer ebensowenig wie die Fans in der Halle, aber vermutlich können die sich ihren Teil denken, als der Hund ein wenig strahlender als zuvor wieder auf der Bildfläche erscheint. In der Hand hält er ein Stück Papier, dessen Sinn und Zweck er sicher gleich erklären wird, so kennt man ihn ja.


JBD: „Ich finde ja, so etwas ansehnliches wie eine Carina Valentina gehört in die erste Reihe einer solchen Veranstaltung.“ meint der Hund mit einem durchaus neckischen Zwinkern in Richtung der jungen Frau, die eindeutig hübscher ist als er selbst. „Viel Spaß damit dann.“ meint er, als er das Ticket schließlich an sie losgeworden ist – ja, ein echtes Ticket. Ringside natürlich.


Carinas Augen füllen sich mit Freudentränen, als sie das Ticket in ihrer Hand betrachtet…


Carina Valentina: „Danke! Danke für Ihre Hilfe!“


Nach diesen Worten eilt Carina so schnell es geht zum Eingang für Zuschauer.


Am selben Abend


Carina liegt nach wie vor auf dem Boden und hat versucht den Stuhl wieder festzuhalten… aber Johnboy hat ihn bereits und rollt sich in den Ring… Er deutet LJ an aufzustehen und macht sich bereit… Jannek hat bereits von der Kollision mit dem Ringpfosten eine blutende Wunde davongetragen. Carina realisiert langsam was sie da angerichtet hat und rappelt sich auf… Jannek kommt langsam wieder auf die Beine… JBD holt weit aus… ersieht aus als würde er LJs Karriere mit diesem Stuhlschlag hier und jetzt beenden wollen!


Sven: „NEIN!!!“


*ZACK!!!*


Pete: „OH MEIN GOTT!!! UM GOTTES WILLEN!!!! NEIN!!!“

Sven: „HEILIGE SCHE*$$E!!! WAS MACHST DU DA???“

Pete: „SCHNELL SCHICKT DIE ÄRZTE RAUS!!! SOFORT!!! OH GOTT!!!“


In der Halle ist es nach diesem Stuhlschlag totenstill… kurz hört man noch den Widerhall… und allen Fans ist der Schock ins Gesicht geschrieben… JBD steht vor Schock der Mund offen und der Stuhl fällt ihm langsam aus der Hand, weil auch er jetzt vor Schreck erstarrt…


Pete: „Um Gottes Willen… Carina… hat sich gerade dazwischen geworfen… und den Stuhlschlag mit voller Wucht abbekommen… das… das hätte nie passieren dürfen…“

Sven: „Sie blutet von der Stirn, Pete… und nicht wenig…“

Pete: „HALTET DOCH DA NICHT DIE KAMERA DRAUF VERDAMMT!!!“


Stattdessen schwenkt die Kamera auf den Mann für den dieser Stuhlschlag bestimmt war… Lionel Jannek. Dieser sitzt auf dem Ringboden und sieht ebenso geschockt aus wie alle anderen… Ja, der Mann, der diese Frau so schlecht behandelt hat und sich nie für sie interessiert hat, höchstens für ihre Arbeit, scheint das Ganze tatsächlich nicht kalt zu lassen… Endlich sind auch die Ärzte da und beginnen sofort die blutende Wunde zu versorgen, die inzwischen eine kleine Pfütze in der Ringmitte entstehen hat lassen…


Pete: „Meine Damen und Herren… mir fehlen die Worte… Carina hat sich gerade für Lionel Jannek geopfert und einen brutalen Stuhlschlag abbekommen… Ich entschuldige mich im Namen der ganzen GFCW, dass sie das mitansehen mussten… Ich bin im Moment absolut sprachlos…“

Sven: „…“


Jannek kommt auf die Knie und blickt fassungslos auf die Szene die sich ihm da bietet… JBD hat inzwischen den Ring verlassen und macht sich offensichtlich größte Vorwürfe… Er fasst sich mit beiden Händen an den Kopf und verlässt die Arena langsam mit hängendem Kopf… Carina wird nun vorsichtig auf eine Trage gelegt, während Jannek unverändert da kniet und das Ganze beobachtet…


Pete: „Ich hoffe wirklich, dass Carina wieder auf die Beine kommt… Von allen Menschen hier in der GFCW hat sie so etwas am allerwenigsten verdient…“

Sven: „… Ja.“


Vorsichtig schieben die Ärzte die Trage die Rampe hinauf und in den Backstage-Bereich. Sie hat sich nach wie vor keinen Millimeter bewegt. Im Ring zurück bleibt Lionel Jannek und eine Stille des Schocks… Jannek kniet nach wie vor in der Mitte des Rings und blickt zur Rampe, wo Carina gerade hinter die Vorhänge geführt wird… Nachdem sie dahinter verschwunden ist, blickt er auf den Ringboden… sein Gesicht hat sich nicht verändert. Noch immer sieht er erstaunt aus, über das was Carina da gerade passiert ist… Nach einigen Sekunden rollt sich Jannek aus dem Ring und bleibt draußen mit hängendem Kopf stehen… so hat man den „Übermächtigen“ noch nie gesehen. Der Mann der sich nie um die Gesundheit seiner Gegner oder überhaupt anderer gekümmert hat, zeigt erstmals Gefühlsregungen. Er hält sich nun auch die Hände an den Kopf und geht langsam die Rampe entlang. Dabei stößt er den Kameramann zur Seite der gerade die Kamera auf ihn gerichtet hatte… Das Bild lässt nur noch erkennen, wie Jannek die Rampe weiter entlang geht… dann schaltet die Regie zu Pete und Sven.


Später am Abend


Ein Nürnberger Krankenhaus… […]

Die Ärztin wirft einen Blick auf ihre Unterlagen…


Schwester Theresa: Das sieht sehr übel aus… In erster Linie ein komplizierter Schädelbruch… eine lange Narbe durch die sie viel Blut verloren hat… eine heftige Gehirnerschüttung… ob der Nacken nicht auch etwas abbekommen hat, haben wir noch nicht feststellen können. Die Patientin befindet sich derzeit in künstlichem Tiefschlaf und bekommt Blutreserven zugeführt…


Der Arzt wirkt nachdenklich…


Dr. Novotny: Das ist natürlich sehr übel… Hat sie Angehörige die wir verständigen sollten?


Schwester Theresa: Es gibt eine Bezugsperson… aber noch haben wir von dieser Person nichts-


Plötzlich unterbricht die Krankenschwester, weil irgendwo im Hintergrund scheinbar ein Tumult am Laufen ist…


Sie können da nicht rein!“ „Lasst mich los!“ „Bleiben sie stehen!“ „Ich muss zu ihr!“ „Beruhigen sie sich doch!“


Als die Kamera schwenkt, erkennt man, dass sich Lionel Jannek scheinbar durchkämpft um zu Carinas Zimmer zu kommen! Mutig stellt sich ihm der Arzt aber in den Weg…


Dr. Novotny: Stop! Mein Herr, hier können Sie nicht rein! Wer sind Sie und was wollen Sie?


LJ bleibt stehen und ist sichtlich kaum zu beruhigen…


Lionel Jannek: Ich bin Lionel Jannek! Und meine Sekretärin Carina liegt da drin! Ich muss zu ihr!


Er will weitergehen, wird aber mit vereinten Kräften zurückgehalten.


Schwester Theresa: Das ist er! Das ist die Bezugsperson der Patientin!

Dr. Novotny: Beruhigen Sie sich doch! Sie können da nicht rein! Die Patientin befindet sich im künstlichen Tiefschlaf, hat unter Umständen lebensgefährliche Verletzungen und braucht Ruhe! Sie würden jetzt nur mehr schaden als helfen!

Lionel Jannek: LASST MICH LOS!!!


… ruft LJ bevor er sich von den Leuten die ihn zurückgehalten haben losreißen kann. Dann richtet er sich sein Sakko und atmet einmal tief durch…


Dr. Novotny: Entweder Sie warten hier oder Sie müssen gehen…


Eine Weile bleibt Jannek wie angewurzelt stehen… sein Blick geht ins Nichts… dann setzt er sich auf den nächstbesten Sessel…


Lionel Jannek: Seht zu, dass ihr sie wieder hinbekommt… Sie hat sich für mich aufgeopfert… und ich will wissen warum! Warum hat sie das gemacht? Und ich will es von ihr hören! Ich bleibe hier solange wie ich muss!


Die Ärzte blicken ihn einen Augenblick an…


Dr. Novotny: Gut… aber solange Sie nicht die Erlaubnis von uns bekommen, bleiben Sie draußen… Verstanden?


Kurzes Nicken bei LJ… so hat man ihn noch nie zuvor gesehen. Es scheint ihm doch näher zu gehen als viele angenommen haben. Während die Ärzte die Szenerie verlassen, bleibt der Intercontinental Champion sitzen und starrt gegen die Wand… man hört die Sekunden von der Uhr ticken. Unfassbar, dass es so weit gekommen ist…


Noch später…


Dr. Novotny: Nun… Frau Valentina hat eine seltene Blutgruppe… und unsere Reserven sind leider dementsprechend gering… und leider hat ihr Körper im Augenblick große Probleme mit der Blutproduktion… Das bedeutet wir können keine Operation riskieren, weil sie sonst durch den Blutmangel in ernste Lebensgefahr geraten könnte…


Jannek ist fassungslos… So lässt er das Ganze bestimmt nicht enden! Er schnappt der Schwester das Clipboard aus der Hand und wirft einen Blick drauf… Dann zeigt er energisch auf eine bestimmte Stelle auf dem Dokument… Scheinbar hat er etwas entdeckt…


Lionel Jannek: Ich habe dieselbe Blutgruppe! Ich gebe eine Blutspende! Und dann fangen Sie mit der verdammten Operation an!!!


Dr. Novotny blickt ihn mit großen Augen an… So einen Zufall hat er noch nie erlebt. Trotzdem macht er eine beruhigende Handbewegung…


Dr. Novotny: Bitte langsam, Herr Jannek… Vorher müssen wir noch eine Blutprobe von Ihnen nehmen, um sicherzugehen, dass auch alles in Ordnung mit ihrem Blut ist. DANN können wir eine Operation planen…

Lionel Jannek: Dann tut das! Je früher desto besser!

Dr. Novotny: Dann melden Sie sich bitte in Zimmer 147… Dort wird man ihr Blut überprüfen. Aber die Auswertung kann ein wenig dauern… Schließlich ist Frau Valentina nicht die einzige Patientin…

Lionel Jannek: Ich werde warten! Ich gehe nicht bevor Carina wieder aufwacht!


Wie sich später herausstellte, ergab die Blutprobe, dass Lionel Jannek und Carina Valentina Geschwister sind! Mehrere Stunden mussten Lionel Jannek und die GFCW Galaxie um die junge Frau zittern…


bis wir schließlich am 27. November 2015 ein Video zu sehen bekamen, das uns alle aufatmen ließ… Carina ist aufgewacht! Und man sah Lionel Jannek, wie man ihn noch nie zuvor gesehen hatte.


Da liegt sie. Immer noch in kritischem Zustand, aber wach. Sie dreht langsam und vorsichtig ihren Kopf zur Tür. Aufgrund der Atemmaske kann LJ ihre Reaktion nicht erkennen. Vorsichtig schließt er die Tür und tritt langsam an ihr Bett heran… Dabei macht er sich nach wie vor Sorgen… Hat sie Angst? Will sie ihn überhaupt sehen? Er nimmt auf dem Sessel Platz und blickt ihr in die Augen. Carina dreht ihren Kopf weg… klar, denn Augenkontakt war ihr ja schon vorher immer unangenehm. Aber LJ will ihr zeigen, dass er ihr nichts Böses will. Aber er zögert ihre Hand wieder zu halten… Es ist eine merkwürdige Situation… Irgendwie will er die Ruhe brechen…


Lionel Jannek: „Hallo… Carina…“


Carina blickt ihn aber nach wie vor nicht an… Sie weiß ja nicht was in letzter Zeit passiert ist und hat viel durchgemacht… Aber was soll Jannek nur sagen? Soll er ihr sagen, dass er weiß, dass sie seine Schwester ist? Irgendwas muss er sagen…


Lionel Jannek: „Carina… Ich… ich weiß es… Ich weiß, wer du wirklich bist…“


Kurz dreht Carina ihren Kopf Richtung Lio… aber dann blickt sie wieder weg von ihm…


Lionel Jannek: „Du bist meine Schwester… Carina…“


So sprachlos hat man den „Übermächtigen“ noch nie gesehen… schon gar nicht in Gegenwart seiner „Sekretärin“, die jetzt plötzlich seit wenigen Tagen für ihn seine Schwester ist… Mit gesenktem Blick spricht er weiter…


Lionel Jannek: „Ich… ich wusste das alles nie… Aber… jetzt wo ich es weiß… will ich diese Schwester kennenlernen…“


Ein weiterer tiefer Seufzer von Lio…


Lionel Jannek: „… Wenn… wenn du mir nur verzeihen kannst… was ich dir in den letzten Jahren alles angetan habe… aber… ich verstehe schon… wenn du das nicht kannst…“


Lio hält sich seine linke Hand vor die Augen… noch nie hat er so eine emotionale Situation durchgemacht… Plötzlich spürt er etwas an seiner rechten Hand… er blickt hin… Carinas Hand berührt seine Hand… Als er ihr ins Gesicht sieht, bemerkt er eine Träne die ihr über die Wange läuft… Was für ein Moment… Nur mit Mühe und Not kann LJ seine Tränen zurückhalten…


Carina Valentina: „… Ich… ich verzeihe dir alles… Lio…“


Und langsam formt sich auf ihrem Mund ein leichtes Lächeln… Auch Lio lächelt jetzt… Jetzt hält er ihre Hand wieder… das Eis scheint gebrochen. Schmunzelnd sucht Jannek nach den nächsten Worten…

[…]

Carina drückt Lios Hand fester und blickt ihm in die Augen… Ja, tatsächlich in die Augen… Es scheint ihr nichts mehr auszumachen!


Carina Valentina: „Was in der Vergangenheit war, kann man nicht mehr ändern… Die Zukunft schon…“


Lio lächelt sie erfreut an…


Carina Valentina: „Aber… sag, Lio… Warst du etwa die ganze Zeit hier?“

Lionel Jannek: „Natürlich… wieso?“

Carina Valentina: „Lio… die GFCW…“

Lionel Jannek: „Das kümmert mich nicht… Das Einzige was mich jetzt kümmert bist du!“

Carina Valentina: „Lio… es ist dein Traum… Ich… ich schaffe das schon… Du musst zurück in den Ring… sonst wirst du…“

Lionel Jannek: „Ich kann dich jetzt nicht im Stich lassen, Carina… Nicht jetzt… und auch in Zukunft nie wieder…“


Vor lauter Glück beginnt Carina wieder zu weinen… Jannek blickt sie glücklich, aber auch müde und erschöpft an… Mit diesen Szenen blendet das Bild aus…


Es war für Carina Valentina ein langer und harter Weg zurück ins Leben… Lange war sie auf den Rollstuhl angewiesen.

Doch niemand hatte wohl damit gerechnet, dass sie auf die Art und Weise zurückkehrt, wie sie es bei der Jubiläums-Show getan hat…


Gezeigt wird die Szene, wo Jannek, nach der Kontrolle, außerhalb des Rings herumspaziert und zu seiner Schwester Carina Valentina geht… Das Bild wird nun verdunkelt und ein heller Kreis zeigt uns, dass… CARINA ES WAR, DIE JANNEK DEN SCHLAGRING ZUGESTECKT HAT!!!


Auch wenn die Mitarbeiter und der Ringarzt schon gar nicht damit einverstanden sind, wird ihr Wunsch erfüllt. Vorsichtig heben sie Carina zum Apron, wo sie hingelegt wird und noch vorsichtiger in den Ring manövriert wird… Da liegt sie nun und Jannek lächelt sie an. Er hält ihr seine Hand hin… sie nimmt seine Hand…


UND STEHT EINFACH AUF!!!


Pete: „WAS??? WAS??? Das… das ist doch… das kann nicht…“

Sven: „Sie ist gesund!!! Oh, ist das schön!!! Und sie hat ihren Bruder zum Champion gemacht! Wie in alten Tagen!“

Pete: „Du meinst sie hat… mit Absicht??? Alles nur vorgespielt???“

Sven: „Es sieht ganz so aus! Und ich liebe es! Ich wusste das Mädchen hat es drauf! Ich glaube ich habe mich gerade verliebt!“


Lionel Jannek & Carina Valentina – Blut ist dicker als Wasser!


Mit einem gemeinsamen Bild der beiden Geschwister endet das Video…




War Evening, Göppingen (EWS Arena), 09.04.2021


In Kooperation mit



Pete: „Herzlich Willkommen liebe Fans der GFCW. Hier sind wir wieder mit einer neuen Ausgabe von War Evening. Heute senden wir live aus Süddeutschland, genauer gesagt aus Göppingen.“

Sven: „Es wird die erste Show nach dem epochalen Anniversary PPV. Die Ereignisse der größten Show der letzten Jahre werden uns auch heute noch begleiten. Denn schließlich ist die ganze GFCW vor zwei Wochen einmal komplett auf links gedreht worden.“

Pete: „Alle drei Titel sind in Dortmund gewechselt. Drake und Levy sind neue Tag-Team Champions. Morbeus und Lionel Jannek haben den Intercontinental Title bzw. den World Heavyweight Title, naja, ich sach mal „ergaunert“.

Sven: „Da lehnst dich aber weit aus dem Fenster, mein Freund. Ricks und Player waren nicht gut genug und haben folgerichtig ihre Belts verloren. Spannend bleibt, wie wird nun deren Reaktion ausfallen? Und was macht der Titeverlust eigentlich mit den alten Haudegen MED?“

Pete: „Fragen über Fragen. Aber kommen wir doch erst einmal zur offiziellen Card für heute Abend.“


Singles Match:
The End vs. Hunk
Referee: Henry Phoenix Jr.

Sven: „Ein neues Gesicht werden wir heute das erste Mal im Ring begrüßen dürfen – The End.“

Pete: „Die Promo vom PPV war schon mal recht vielversprechend. Ein Mann der scheinbar auf jegliche Konventionen scheißt. Er trifft im Opener auf The Hunk und zeigt dann ob er das Zeug hat ein GFCW-Superstar zu werden.“


Singles Match:
Maurice "The Conquerer" vs. ???
Referee: Karo Herzog

Sven: „Danach werden wir Maurice „The Conquerer“ sehen. Einen glorreichen Sieg an der Seite der Fists for Futre Foundation hat er beim PPV feiern können, als er mit Morbeus als letztes im Elimination Match übriggeblieben ist.“

Pete: „Über seinen Gegner ist noch nichts bekannt. Maurice stellt sich scheinbar jede Herausforderung. Kann sein Weg nach oben heute weitergehen?“

Sven: „Davon gehe ich doch aus. Er ist in absoluter Top-Verfassung und wahres Biest im Ring. Ich habe ihn sogar für einen Singles-Title-Run in diesem Jahr noch auf dem Zettel!“


Singles Match:
Phönix C. Miller vs. ???
Referee: Guido Sandmann

Pete: „PCM haben wir beim PPV schmerzlich im Ring vermisst. Kein Match von ihm dafür zeigt er sich heute wieder.“

Sven: „Schade, dass er kein Match hatte. Dennoch will er nun wieder durchstarten und das gegen einen uns unbekannten Gegner. Wo siehst du PCM aktuell?“

Pete: „Wenn ich das wüsste, wahrscheinlich weiß er es selbst auch nicht. Der Mann hat ungemein Potential und kann sicherlich in der Hierarchie einige Plätze noch oben klettern, wenn da seine Birne mitmacht?!“

Sven: „Ja, einen an der Pflaume hat er Junge sicherlich. Man muss halt abwarten, wer der unbekannte Wrestler am heutigen Abend sein wird.“



Non Title Match:
Morbeus vs. FOAB
Referee: ???


Pete: „Im Main Event kennen wir zumindest die Kontrahenten. Der neue IC-Champ Morbeus trifft auf den ehemaligen Tag Team Champion FoaB. Hier die Unbekannte wer das Match leiten soll. Denn der angedachte Peter Cleven ist es nicht.“

Sven: „Er soll im Coup um den IC-Title den Morbeus beim PPV mit Al Simmons eingefädelt und dann eiskalt durchgezogen hat, involviert sein. Die internen Untersuchungen laufen noch und so ist er erst einmal von Commissionerin Schwanenburg suspendiert worden.“

Pete: „Morbeus stellt sich heute seinem Gegner in einem Non-Title-Match. Was nicht verwunderlich ist, schließlich hat er den Titel auf sehr dubiose Art und Weise gewonnen und will sich ihn wohl erstmal sichern.“

Sven: „FoaB dagegen hatte schon vor dem PPV ein legendäres Match gegen Ricks zeigen können und nur knapp verloren. Er ist für mich wrestlerisch auf Augenhöhe mit dem Halodri aus Vancouver. Allerdings ist sein Partner Il Menit verletzt und da Morbeus wahrscheinlich wieder mit seiner ganzen Öko-Bande am Ring stehen wird, sind Eingriffe der Foundation nicht auszuschließen.“

Pete: „Ich freue mich sehr auf die Show und wir werden erleben wir auch die vielen weiteren Geschichten rund um die anderen GFCW-Superstars weitergesponnen werden.“






Es dauert nur wenige Augenblicke, dass nach dem obligatorischen Card-Check große Jubelschreie ausbrechen. Durch das Logo, und das anschließende „WAKE ME UP“ halten es die Fans kaum noch auf ihren Sitzen, denn einer der größten Sieger des Jubiläums-PPVs wird sich in wenigen Augenblicken die Ehre geben.


Doch etwas ist anders als sonst.


Die Halle wird nicht verdunkelt, kein großes Pyro bricht aus, Zereo Killer kommt komplett in schwarz gekleidet, mit gesenktem Kopf auf die Rampe. Er sieht kurz auf zu seiner Zereo Army und scheint sich zu einem Lächeln zwingen zu müssen. Bereits mit einem Mikrofon bewaffnet macht sich der Kalifornier andächtig auf dem Weg zum Ring. Ruhig, ohne großem Tamtam – obwohl es eigentlich gerechtfertigt wäre – entert er das Kampfviereck. Es dauert nur einen kleinen Augnblick, bis sich Mr. #ISGI in die Mitte des Squared Circles stellt und die Regie höflich drum bittet, dass sein Theme ausgefadet wird. Natürlich wird dieser Bitte folgegeleistet, doch seine Army kann man nicht abstellen. YOU STILL GOT IT – Chants brüllen sich die 1.800 anwesenden GFCW-Verrückten aus ihrem Halse. Man sieht MacKenzie an, dass er der GFCW Galaxy – seiner Zereo Army – für die Unterstützung dankbar ist, doch ihm scheint etwas auf dem Herzen zu liegen.


Zereo Killer: „Meine lieben Fans… Fans dieser großartigen Liga…“


Er setzt kurz ab, senkt sogar seinen Kopf, ehe er es wieder wagt in die Gesichter seiner Anhänger zu blicken. Was ist denn bloß los?


Zereo Killer: „Liebe GFCW Galaxy… ihr begleitet mich mittlerweile seit über 9 Jahre hier in Deutschland und habt meinen Werdegang miterlebt. Viele von euch können sich sogar noch an mich erinnern, als ich damals erste Schritte in der WWC – der späteren WWCA – machte. Es macht mich stolz, dass ich bereits seit 19 Jahren in diesem Business bin.“


Er dreht sich zur Auftrittsrampe und blickt auf das große GFCW Logo, welches über dem Vorhang prangert.


Zereo Killer: „In der jüngsten Vergangenheit konnte ich den vielleicht größten Sieg meiner bisherigen Karriere einfahren, auch wenn es nicht um einen Titel ging… Ich konnte meinen langjähren Widersacher in einem Match besiegen, welches mehr als 45 Minuten lang lief, weil weder er, noch ich, sich geschlagen geben wollte… Ich könnte nicht glücklicher sein…“


Man muss kein großartiger Prophet sein um zu erkennen, dass hinter diesen Worten ein „aber steckt.“


Zereo Killer: „… aber…“


Er seufzt, die Jubelschreie lassen auch aus, Gemurmel macht sich breit. Was ist mit Mike MacKenzie los? Was schlummert in Zereo Killer? Was verheimlicht er uns…?


Es dauert länger als sonst, bis er den Schallwandler wieder zu seinen Lippen führt. Nein, es ist nicht, weil er künstlich eine Spannung aufbauen will. Er will etwas sagen, was ihm sichtlich schwer fällt.


Zereo Killer: „Ich dachte ursprünglich, dass ich es gar nicht zur Jubiläumsshow schaffe, denn… ab und zu passieren im Leben Dinge, die man einfach nicht planen kann…“


Wieder lässt er kurz ab, geht im Ring auf und ab und versucht die passenden Worte zu finden.


Zereo Killer: „Es gibt im Hause MacKenzie ein kleines Familienmitglied, welches ich explizit niemals erwähnt hatte… ich habe meinen kleinen Hund namens Foofur immer beschützt vor den Kameras und so weiter… weil ich nicht wollte, dass das ihm eventuell zu viel wird. Das ganze Rampenlicht, vermutlich vielleicht auch noch mal irgendwann mitbringen zu diversen Shows… ich glaube, das wäre schlicht und einfach alles zu laut für meinen Kleinen gewesen, deshalb erwähnte ich ihn all die Jahre niemals innerhalb der GFCW… bis jetzt…“


Er schaut schon fast entschuldigend in die Crowd. Warum rückt er jetzt damit raus, dass er einen Hund besitzt?


Zereo Killer: „Lange Rede kurzer Sinn… Zwölf Tage vor der Jubiläumsshow – am 16.3.2021 – mussten wir uns von unserem Hund verabschieden, weil er rasend schnell krank wurde… und glaubt mir wenn ich es euch sage, wir waren alle am Boden zerstört… Es wurde uns einfach etwas genommen, was wir als selbstverständlich ansahen…“


Der Schock ist seinen Fans ins Gesicht geschrieben und man kann deutlich erkennen, dass es jedem Einzelnen Leid tut.


Zereo Killer: „Wir liebten bzw. lieben diesen kleinen Hund mehr als alles Andere auf dieser Welt und uns ist allen klar, dass irgendwann dieser Tag kommen wird, an dem wir uns von ihm verabschieden müssen… doch niemandem von uns war bewusst, was für ein unglaubliches Loch dieses kleine Fellhäufchen hinterlassen wird… ein Loch, welches niemals wieder ausgefüllt werden kann…“


Wieder ist ein Seufzen zu hören und man erkennt, dass der große, starke Mann wieder mit den Tränen zu kämpfe hat.


Zereo Killer: „Ihr könnt mich alle verrückt nennen, oder komisch, wie ihr wollt, doch wir haben immer gesagt, dass wenn unser kleiner Foofur gehen muss, dass niemals ein neues Haustier nachkommen wird… Aus mehreren Gründen… Niemand kann unseren Foofur ersetzen, wenn wir jetzt sofort ein neues Haustier holen würden, würde ich mich wie ein Betrüger fühlen… ein Haustier kann man eh einfach austauschen… nein… kann man nicht… das nächste ist, dass der neue Hund niemals die Liebe bekommen könnte, die unser Foofur bekommen hat. Glaubt mir, er hat die ganze, reine Liebe von mir und meiner Familie abbekommen, dem Hund fehlte es an nichts… wir lieben ihn über alles…



Kurze Stille… in der gesamten Halle.


Zereo Killer: „Es fühlt sich nicht nur so an als hätten wir ein Familienmitglied verloren… nein, unser kleiner Foofur ist ein Familienmitglied, von meiner Seite aus wurde er nie als ein Haustier angesehen, er war von Anfang an unser Baby… und jetzt mussten wir ihn – wie gesagt – gehen lassen…“


Er macht eine entschuldigende Geste und sucht ein paar Gesichter im Publikum ab.


Zereo Killer: „Sorry, dass ich euch jetzt mit so etwas nerve, ihr habt von mir heute sicherlich etwas Anderes erwartet… Nun… es gibt natürlich auch Gründe, weshalb ich euch das erzähle… First of all: Ihr seid meine zweite Familie, ich liebe euch! Second: Das war der Grund, weshalb mir kurz vor dem Jubiläums-PPV alles egal war… denn… egal wie sehr ich mich jetzt anstrenge… egal wie sehr ihr mir zujubelt… egal ob ich gewinne oder verliere… der Hund kommt nicht mehr… dieses Egal-Gefühl war da und ich hatte Angst, dass es nie wieder weggeht… Doch dann kam das Match gegen Robert… und ihr habt eure Energie auf mich übertragen…

Ja… mein Hund wird nie mehr wieder kommen, das weiß ich, darüber bin ich mir auch im Klaren, doch eure Entschlossenheit immer hinter mir zu stehen, das gab mir die Kraft, dass ich doch weiter machen will… dass nicht alles egal ist! Dank euch wurde mir auch klar, dass mein Hund es genauso wenig wollen würde, wenn ich in Selbstmitleid versinke und nie wieder aus diesem Loch rauskomme…“



Wieder eine kurze Pause. Die aufmunternden Jubelrufe tun ihm wirklich gut wie es aussieht und er zwingt sich zu einem Lächeln.


Zereo Killer: „Ich werde, weil ich ein paar Dinge zu erledigen habe, mir eine kleine Auszeit vom Wrestling gönnen, aber diese Auszeit wird nicht von langer Dauer sein. Ich muss mich selbst sammeln… Ich kann nicht genau sagen wann ich wieder zurückkomme, denn das ist eine Kopfsache! Sobald ich wieder bereit bin zur GFCW zurückzukehren, werde ich wieder kommen.“


Ein Schock!

Damit hätte die GFCW Galaxy nun nicht gerechnet, doch Zereo Killer ist noch nicht fertig mit seiner Rede.


Zereo Killer: „Zuhause gilt es ein paar Dinge zu verändern. Egal, in welches Eck ich sehe, ich sehe immer wieder meinen kleinen Foofur. Das tut weh. Dann brauche ich ein wenig Zeit mit meiner Familie, dann komme ich wieder…“



Zereo Killer: „Wie gesagt, die Entscheidung ist ein ständiges Hin und Her! Ich will euch nicht lange im Stich lassen…“


Das setzt er selbst gestikulierend unter Gänsefüßchen.


Zereo Killer: „… man kann sich eben auf so eine Sache nicht vorbereiten. Ich schätze mal, dass ich irgendwann im Mai wieder auftauchen werde. Bei der Sommergroßveranstaltung will ich definitiv dabei sein!“


Nun blickt der Los Angelino in Richtung Hallendecke und fährt fort.


Zereo Killer: „Es ist immer wichtig, dass man ein Ziel vor Augen hat, das sollte man sein ganzes Leben lang haben, dann hat man immer etwas, worauf man hinarbeiten kann! Mein Ziel ist es, dass ich so schnell wie möglich – im besten falle schon im Mai – wieder mit am Start bin! Ich muss und werde aus meinem Sieg gegen Robert Breads gestärkt ins restliche Jahr gehen und alle sollten sich vorsehen, die sich mit mir anlegen wollen!“


Entschlossen ballt er die Faust, ehe er wieder ein paar Blickkontakte sucht und diese zahlreich findet.


Zereo Killer: „Ich werde hochmotiviert wieder kommen und mit euch an meiner Seite werde ich jedes Hindernis überwinden… und ich werde für euch kämpfen, aber auch für meinen geliebten Hund!



Zereo Killer: „Ganz ehrlich… ich liebe euch alle!



Ich liebe dich, mein kleiner Foofur… für immer“


Die letzten Worte sagte er ganz still und leise, ehe er seinen Kopf in Richtung Ringboden senkt.


Zereo Killer: „Bis bald, liebe GFCW Galaxy… danke für euer Verständnis.“


Langsam bückt er sich und legt behutsam das Mikrofon in die Mitte des Ringes, ehe er selbigen verlässt. Ohne großem Jubel, ohne Musik, verschwindet der Kalifornier hinter dem Vorhang, aber auf dem Tron ist ein Foto seines treuen Weggefährten.






Robert Breads: „Hallo.“


Da steht er, der größte Verlierer der GFCW 20th Anniversary Show.


Alex Ricks hat einen World Title verloren, wurde aber um ihn betrogen. Gleiches gilt für Player und seinen Intercontinental Title. Antoine Schwanenburg hat gegen sein Idol keinen Sieg holen können, aber wer seine Karriere ohnehin beendet kann hier eher von einem würdigen Schlusspunkt als von einer vernichtenden Niederlage sprechen.


Robert Breads hat versagt. Auf jeder erdenklichen Ebene. Er hat das Match gegen Zereo Killer nicht einmal ansatzweise siegreich bestreiten können. Die Art und Weise wie er letzten Endes so unfassbar klar und deutlich der unterlegene Mann war hatte keinen Zweifel daran gelassen dass er an diesem Abend ein Loser auf ganzer Linie war.


Und so tritt dieser Verlierer uns jetzt unter die Augen – im Backstage-Bereich, gekleidet in einen Tracksuit mit dem Logo der GFCW über dem Herzen. In die Arena will er in diesem Augenblick nicht. Breads dürfte sich der Häme und der Schadenfreude im Klaren sein die er – vollkommen zurecht – abbekommen würde.


Robert Breads: „Sprechen wir den Elefanten im Raum an: Ja, ich habe verloren. Dieser… dieser Typ…“


Nicht einmal den Namen von Zereo Killer bringt er aktuell über die Lippen.


Robert Breads: „…hat mich geschlagen. Und ich sehe das ein. Ich werde das nicht wegreden. Ich habe seinen Arm in die Luft gestreckt und wenn es soweit ist werde ich ihn in die Hall of Fame aufnehmen, und ich werde die bestmögliche Laudatio halten die ich halten kann. Das verspreche ich hier, bewusst vor den Kameras, um mich später darauf festnageln zu können, vor den Augen der GFCW-Galaxie.“


Mit einer Handbewegung verweist er auf das große Banner der Promotion im Hintergrund der Szenerie. Wir scheinen uns in irgendeiner Form von „offiziellem“ Interview-Bereich zu befinden.


Robert Breads: „Ich möchte zwei Dinge klar stellen. Nummer eins: Herzlichen Glückwunsch an… meinen Gegner. Er hat fair und ehrlich gewonnen obwohl ich nicht fair und ehrlich gekämpft habe. Das war verdient. Er war bei der 20th Anniversary Show der bessere Mann. Ich habe versagt. Uneingeschränkt und komplett. Und er hat sein Happy End bekommen, weil er immer alles bekommt was er will, weil er…“


Und dann stockt Breads bevor er sich in einen verbitterten Monolog über die Dinge die er an Mike MacKenzie nicht mag hinein steigern kann. Das Recht auf diesem Mann weiter herum zu hacken hat er bei der Anniversary Show final verspielt.


Robert Breads: „Das bringt mich zu Punkt Nummer zwei: Ich akzeptiere meine Niederlage. Ich akzeptiere den Sieg meines Gegners. Aber das heißt noch lange nicht dass wir jetzt Freunde sind. Alles, was ich über ihn als Person gesagt habe, werde ich in keinster Weise zurück nehmen. Ich kann ihn einfach nicht leiden.“


Der tief sitzende Schmerz über das was vor zwölf Tagen geschehen ist lässt sich in den Augen des Kanadiers noch immer finden, einmal von den Schmerzen körperlicher Natur die er zweifelsohne noch immer haben wird abgesehen. Ihm macht das hier absolut keinen Spaß, ganz im Gegenteil. Er scheint sich allerdings dazu verpflichtet fühlen das hier und jetzt so offen zu kommunizieren, auch oder gerade weil es ihm nicht gefällt.


Robert Breads: „Habe ich einen Haufen Fehler gemacht und bin damit voll auf die Schnauze gefallen, habe ich mich selbst belogen und habe ich aus den falschen Gründen gehandelt? Ja, ja und ja. Das ist mir jetzt klar. Captain Hindsight… ach, ihr kennt die üblichen Phrasen.

Manch’ andere Leute mögen sich ihrer eigenen Fehler eher bewusst sein als ich, ihre eigenen Verfehlungen akzeptieren und um Verzeihung bitten. Und vielleicht ist es das was Andere im Gegensatz zu mir so beliebt macht.


Das ist bloß nicht meine Art und Weise mit Dingen umzugehen. Ich werde mich nicht entschuldigen. Statt meine Fehler offen zur Schau zu stellen und zu sagen „Ja, so bin ich eben!“ lasse ich lieber Taten sprechen die von meinem Willen zur Veränderung und daraus resultierenden Besserung zeugen.“


„Canada’s Own“ hat ganz offensichtlich einen Kloß im Hals als er sich räuspert, die Arme hinter dem Rücken verschränkt und die Brust mit dem Logo seiner Heimatliga darauf nach vorn streckt.


Robert Breads: „Ich habe in der Vergangenheit gelebt. Und was ich nach dem Gespräch mit Danny bei der Anniversary Show schon ahnte und spätestens seit dem Ende meines letzten Matches klar ist hätte mir schon viel eher in den Sinn kommen sollen: Ich will mehr sein als nur ein Teil der Nostalgie-Maschinerie.


Es wird Zeit in die Zukunft zu blicken. Es wird Zeit in die Zukunft zu investieren. Das gilt für mich ebenso wie für die GFCW. Deshalb haben wir uns dazu entschlossen das Ganze gemeinsam anzugehen.“


Er öffnet den Reißverschluss seines Tracksuits und darunter zum Vorschein kommt ein Shirt mit dem Logo des GFCW Performance Centers darauf.


Robert Breads: „In den letzten Monaten hat die GFCW einen Haufen vielversprechende Talente gescoutet und mit Verträgen ausstatten können. Diese jungen und hungrigen Wrestler befinden sich seit einiger Zeit, wie auch jetzt gerade, in diesem Moment, im GFCW Performance Center und arbeiten daran eine Wrestling-Karriere in Gang zu bekommen. Wir als Promotion…“


Kurzes Zögern als er das ausspricht. Ein wenig ungewohnt, dieser „Corporate Speech“ von Breads, wohl auch für ihn.


Robert Breads: „…haben seit 20 Jahren sowohl große Namen als auch die besten Rookies aus aller Welt bei uns versammelt. Jetzt aber ist es an der Zeit richtige Eigengewächse zu produzieren. Deshalb verkünde ich hiermit voller Stolz dass ich seit dem 01.04.2021 ganz offiziell neben meinem Vertrag als On-Air-Talent ebenfalls einen Vertrag für eine Rolle hinter den Kulissen besitze. Ab sofort ist Robert Breads der „Head Of Talent Development“ des GFCW Performance Centers und der dort residierenden „Class of ‘21“.“


Zumindest das scheint Breads tatsächlich ein klein wenig ehrliche Freude zu bereiten.


Robert Breads: „Ich habe bereits einige Tage mit meinen neuen… Schülern verbringen können. Und ich habe Potential gesehen. Echtes Potential. Es ist jetzt an mir selbiges Potential zu fördern und das vorhandene Talent in Können umzuwandeln, echtes Können, nicht so einen Zirkus-Mist wie…“


Und wieder fängt er sich. Mit gesenktem Blick schürzt Breads die Lippen bevor er beinahe flüsternd fortfährt.


Robert Breads: „Gott, ich werde diesen selbstverliebten wahnsinnigen Wichser sowas von niemals in die Nähe von irgendeinem von den Jungs lassen.“


Dann legt er den Kopf leicht schief, blickt zur Decke nach oben und denkt laut nach.


Robert Breads: „Es sei denn ich kann irgendeinen so richtig überhaupt nicht leiden. Dann… oh, oder ich könnte ihnen Sid und Rob vorstellen… wobei, das finden die dann bestimmt noch total super. Was fände denn jeder furchtbar?


Ich verdonnere die zu „Promo-Class“ mit diesen Leviathan-Freaks… dem „Patient Zero“ und dem „Purifier“. Was eine Scheiße. Der Erste im PC der sich selbst so einen dämlichen Nickname wird als statuiertes Exempel dazu verdonnert alle Dr. Dick-Matches der Geschichte am Stück zu sehen… obwohl, am Ende muss ich die raussuchen. Besser nicht. Die sollen lieber High Flying mit Bartholomäus trainieren. Oder Zuverlässigkeit und Disziplin mit Emilio. Oder… Gott, so viele Möglichkeiten. Hey, das könnte noch ganz lustig werden.“


Breads räuspert sich.


Robert Breads: „Aber Spaß bei Seite. Ich nehme diese Aufgabe ernst. Es ist Zeit der Zukunft entgegen zu steuern. Es hat keinen Zweck einem alten Groll nachzujagen und niemals los lassen zu können. Ich bin jetzt seit knappen sechs Monaten hier und war so auf einen einzelnen Mann und mein Problem mit ihm fokussiert dass ich nicht nur die nächste Generation der GFCW so gut wie gar nicht kenne sondern auch die aktuelle Generation nicht. Die Ricks’, die Players und die Maurices dieser Welt.


Es wird Zeit Dinge zu tun die man noch nie getan hat, gegen Wrestler anzutreten gegen die man noch nie angetreten ist und das Geschichtsbuch mit neuen Seiten zu füllen statt zu versuchen die Teile die dort bereits geschrieben stehen und einem nicht passen zu revidieren. Ich als Wrestler und ich als Coach bin bereit mit je einem Bein fest in Gegenwart so wie Zukunft zu verweilen und im dritten Jahrzehnt der GFCW eine tragende Rolle zu spielen.“


Zum ersten Mal sieht man so etwas wie den Anflug eines Lächelns bei Breads.


Robert Breads: „Damit beginne ich gleich heute. Haltet während der Show die Augen offen für eine kleine Ankündigung. Schon bei der nächsten Ausgabe von War Evening wird es zum ersten Mal In-Ring-Action mit Beteiligung der Class of ‘21 geben. Und jetzt entschuldigt mich, ich habe ein… Meeting.“


Das entlockt dem Kanadier ein amüsiertes Schnauben.


Robert Breads: „Robert Breads: Backstage-Politiker, Meeting-Aficionado und Grizzled Old Veteran. Das kann ja nur komplett bescheuert werden.“



A Broken Man – Part 1 - My Story


Ein schwarzer Bildschirm erwartet die Zuschauer, welcher nach einer kurzen Überblendung die Skyline von New York filmt. Wir befinden uns auf einem Hochhausdach im ca. 30. Stock. Ein Mann steht an dem Geländer. Er wird nur von hinten gefilmt. Er trägt einen dunklen Mantel und sein blondes Haar wächst lang auf die Schultern. Er könnte mal wieder einen Friseurtermin gebrauchen. Seine Stimme beginnt aus dem Off zu sprechen.


Stimme: „Wer bin ich, dass ich euch mit meiner Geschichte belästige? Bin ich Jemand, dem ihr euer Gehör schenken solltet? Vielleicht, aber tendenziell solltet ihr nicht mir euer Gehör schenken. Was ich damit meine? Dazu kommen wir später.“


Die Kamera macht einen Schwenk über den Kopf des Mannes und filmt die Straßen von NYC.


Stimme: „Aber was macht mich so besonders? Nichts…Bin ich Jemand, der außergewöhnlich ist? Nein…Meine Geschichte strotzt vor wenigen Augenblicken des Sieges und so vielen schmerzenden Niederlagen, dass ich sie nicht zählen kann. Aber das können viele Menschen in ihrem Leben von sich behaupten. Also bin ich Einer unter Vielen? Oh ja…“


Die Kamera kommt am Hudson River an und filmt die graue trübe Brühe, als der Fremde weiterspricht.


Stimme: „Nun lasst mich aber meine Geschichte erzählen. Nun, zumindest die letzten 4 Jahre in knappen Auszügen. Doch bevor ich damit anfange, ist es wohl an der Zeit ein wenig von mir zu erzählen. Schlimme Kindheit gehabt? Nein das hatte ich nicht. Ich wurde geliebt und wuchs behütet auf. Aber das Schicksal meinte es bereits als Jugendlicher nicht gut zu mir. Mein Vater, einst Pilot, und meine Mutter starben bei einem Flugzeugabsturz. Ich war frühzeitig das Oberhaupt der Familie und kümmerte mich um meine Schwester. Mit 18 bekam ich ein gewisses Vermögen meiner Eltern…“


Die Freiheitsstatue wird gefilmt und wir machen einen weiteren Schwenk zur Wallstreet.


Stimme: „Geld macht aber nicht glücklich und ich wollte immer Wrestler werden…das einzige was immer eine Konstante in meinem Leben sein sollte. Wrestling war Fluch und Segen zugleich. Ich liebte es und hasste es. Ich liebte die Crowd, es ließ mich den Schmerz vergessen, ich erreichte ein wenig Erfolg, ich traf wunderbare Menschen auf der ganzen Welt, aber da war auch die Schattenseite. Es sorgte in jungen Jahren dafür, dass sich meine Schwester von mir abwendete und, aufgrund ihrer Flucht vor mir, starb.“


Die Kamera filmt das Empire State Building und den Broadway.


Stimme: „Es ist als würde ein Teil von einem Selbst sterben, wenn deine Familie komplett weg ist und du ganz alleine dastehst. Noch schlimmer ist es, wenn du dir selbst den Tod deiner Schwester nicht verzeihen kannst und an dem Punkt bist, dass du dir nur noch selbst Schmerzen zufügen kannst oder dir Schmerzen zufügen lässt und es genießt. Über Umwege führte mich mein Weg auch mehrfach in die GFCW. Der erste Run war sogar von Erfolg gekrönt und ich konnte die Dämonen in mir kurzzeitig besiegen. Der andere Run…nun ja…nicht der Rede wert. Dazu kam eine unschöne Geschichte, auf die ich später nochmal eingehen werde…“


Dunkle Gassen von Brooklyn werden gefilmt und dann das Stadion der New York Yankees.


Stimme: „Ich war ein manipulierender, selbstgefälliger und böser Mann, sowohl vor der Kamera als auch abseits davon. Der Alkohol, Kraftsport und das Wrestling waren mein einziger Motor. Was für ein Widerspruch. Kraftsport und Alkohol…“


Die Kamera filmt den Madison Square Garden.


Stimme: „Es war alles nur ein Hilfeschrei von mir, den ich mir selbst nicht eingestehen wollte und den Keiner hörte. Als ich dann zurück nach Hause in die USA kam musste ich feststellen, dass ich mich an der Börse verspekuliert habe und ich immense Schulden hatte. Ich verkaufte mein Haus und zog nach NYC. Ein gewaltiger Schritt von Dallas, Texas in diese schnelllebige Stadt.“


Wir kommen wieder am Dach an und der Mann steht immer noch unverändert mit den Händen auf dem Sims.


Stimme: „Das Schicksal sah mich noch nicht genug am Boden und so sollte das Schicksal noch einmal zuschlagen…“


To be Continued…



Vor zwei Wochen…


Mit diesen weißen Worten auf schwarzem Hintergrund wird das Video sanft eingeleitet, bevor man drei Sekunden später ins eiskalte Realitätswasser geschmissen wird.

Alex Ricks – die Haare noch nass von der Dusche, tropfen auf sein graues Hemd herunter, hinterlassen Wasserflecken, jetzt wo die Schulter von keinem Gold mehr geschützt wird. Glücklicherweise bleiben zumindest die Papiere in seiner Hand verschont, das er mit gesenktem Kopf auf den Tisch Amelies ablegt, die mit skeptischem Blick das Schreiben begutachtet. Sie muss sich aber nicht lange fragen, was es mit den Blättern auf sich hat, die ruhige, resignierte Stimme des Mathematikers klärt direkt auf.


Alex: „Mein Vertrag, Amelie. Ich möchte daraus entlassen werden.“


Misstrauisch beäugt sie den Vertrag. Dann Alex. Dann wieder den Vertrag.


Amélie: „Wie bitte? Habe ich das richtig verstanden, Alex? Also, entschuldige bitte wenn ich das so sage, aber das kann ich nicht einfa...“


Er hält die Blätter weiter hin, schaut die Commissionerin nicht an, schaut nur auf seine, wenn man genau hinschaut leicht zittrige, Hand.


Alex: „Ich bin der beste Kämpfer bei German Fantasy Championship Wrestling, Amelie. Das habe ich immer gesagt…und heute hat sich allen gezeigt, dass ich falsch lag. Lionel hat mich besiegt, Amelie. Ich habe kein Gold mehr. Antoine hat die Liga verlassen. Ich werde hier nicht einer von vielen sein, Amelie. Aber es gibt hier für mich nichts mehr zu tun. Halte mich nicht auf, Amelie. Versteh mich, so wie du deinen Mann verstehst…bitte.“


Tatsächlich kämpft sich am Ende dieses Wort in leiser, fast schon brüchiger Stimme über seine Lippen. Diese Niederlage nagt an ihm, das ist offensichtlich.


Amélie: „Pardon, Alex, aber wenn du die Antoine Karte spielst, muss ich dich enttäuschen, denn ich betrachte euch nicht als gleich, das habe ich noch nie getan und das weißt du auch. Du warst zwei Mal an der Spitze der Liga, Alex, aber dir gelang nicht eine einzige Verteidigung. Bemerkst du den Unterschied zwischen euch selbst? Wenn du oben bist, dann brichst du sofort zusammen. Und für diese Dreistigkeit?“


Sie zeigt auf den Vertrag.


Amélie: „Wirst du auch keinen Rückkampf erhalten. Du bist keine Galionsfigur Alex, aber du bist dennoch von Nutzen. Von großem Nutzen sogar. Daher kann ich deiner Bitte auch keinesfalls stattgeben. Den Vertrag wirst du erfüllen.“


Doch der Mathematiker schüttelt nur den Kopf. Im Moment kann man mit ihm vielleicht auch ein völlig durchdachtes Gespräch führen.


Alex: „Der Titel ist weg, die Gelegenheit ist weg, dein Rückkampf…ist egal. Hier ist mein Vertrag.“


Er lässt die Blätter aus seiner Hand auf den Tisch gleiten, dreht sich weg und geht ohne Amelie auch nur einmal angesehen zu haben. Im Türrahmen bleibt er dann aber doch noch einmal stehen. Mit Amelie im Rücken spricht er vor sich hin.


Alex: „Du willst, dass ich bleibe, Amelie? Dann gib mir eine Aufgabe, die es wert ist. Ich gebe dir zwei Wochen.“


Sagt er, klopft verabschiedend noch zwei Mal gegen den Türrahmen und setzt sich wieder in Gang, die Hand langsam vom Rahmen wegschleifend.


Amélie sammelt den Vertrag auf und greift dann zum Telefonhörer.


Amélie: „Ja, ich bin es noch mal. Wie es aussieht, hat sich kurzfristig etwas ergeben. Wir machen dann in zwei Wochen alles fertig.“


FADE OUT



Man sieht einen jungen Mann im Fitness-Center. Es ist recht offensichtlich, dass der, eher schlanke, Brillenträger noch nicht sehr oft hier war. Aber trotzdem macht er sich voller Eifer an die Arbeit!

Doch schon das anheben einer Langhantel wird für ihn zur großen Hürde und er läuft bei seinem vergeblichen Versuch knallrot an, bevor er aufgibt…


ES IST NICHT WICHTIG, WIEVIEL DU DRÜCKEN KANNST…


Nun versucht sich der junge Mann an den Laufbändern. Doch auch hier hat er so seine Schwierigkeiten. So kommt es wie es kommen muss und das Laufband wirft ihn von der Maschine, begleitet von einem Aufschrei des Mannes…


ES IST NICHT WICHTIG, WIE SCHNELL DU LAUFEN KANNST…


Vielleicht macht er beim Seilspringen eine gute Figur? Der Anfang sieht zumindest sehr vielversprechend aus… Bis der junge Mann übermütig wird und andere Sprungtechniken ausprobieren will. Dabei verheddert er sich sehr unglücklich im Seil und stolpert aus dem Kamerabild, woraufhin ein unangenehmes Krachen und Klirren zu hören ist…


ES IST NICHT WICHTIG, DASS DU WEISST WAS DU TUST…


Unser Freund ist vollkommen außer Atem und blickt auf seine Sportuhr, die ihm zu seinem Entsetzen anzeigt, dass er erst seit knapp 10 Minuten trainiert… was eine resignierende Mimik unseres jungen Herren erzeugt…


ES IST AUCH NICHT WICHTIG, WIE LANGE DU DURCHHALTEN KANNST…


Frustriert lässt sich unser fitnessinteressierter Freund auf einen Sessel plumpsen und holt seinen Proteinriegel hervor, von dem er genüsslich einen Bissen nimmt. Der unvergleichliche Geschmack, lässt ihn den Fitness-Frust erstmal vergessen. Freundlich klopfen ihm plötzlich wildfremde Muskelmänner anerkennend auf die Schulter und mit vor Erstaunen offenem Mund, stellt er fest, dass die Damen im Raum ihm eindeutige Blicke zuwerfen…

Kein Wunder! Das ist ja schließlich auch nicht irgendein Riegel…, sondern DAS Status-Symbol unter den Fitness-Fanatikern!


DAS EINZIGE WAS ZÄHLT IST, DASS DU DABEI AM ENDE TROTZDEM EINFACH VERDAMMT GUT AUSSIEHST!




War Evening kehrt aus der Werbeunterbrechung zurück und die Kamera schaltet auf das Kommentatorenpult zu Pete und Sven.


Pete: „Willkommen zurück aus der Werbung, liebe GFCW-Galaxy! Die Stimmung hier in der Halle ist trotz reduzierter Zuschaueranzahl wieder einmal super! Doch bevor es mit der Action hier weitergeht steht erst einmal Mac Müll auf der Stage bereit und wartet mit einem Mikro bewaffnet auf einen Interviewgast.“

Sven: „Dann nichts wie ab zu Mac Müll!“


Die Kamera schaltet jetzt zu Mac Müll auf die Entrancerampe, im Hintergrund sehen wir den Eingangsbereich mit den vielen bunten Lichtern, ein bisschen Dunst aus den Nebelmaschinen wabert noch umher.


Mac Müll: „Pete, Sven, vielen Dank ihr zwei. In der Tat erwarte ich einen spannenden Gast: Ladies and Gentlemen, vor 14 Tagen bei der großen GFCW-Jubiläumsshow ist ein Mann in die GFCW zurückgekehrt, ein Mann, den wir seit anderthalb Jahren nicht mehr gesehen haben, der aber scheinbar vor Energie sprüht und allen in der Galaxy zeigen will, dass er es noch drauf hat. Und hier ist er, der Bronzed Adonis, Steve Steel!“


Mac Müll macht eine Geste in Richtung des Eingangs, und nach einigen Sekunden erscheint der blonde Muskelprotz lachend auf der Stage.


Steve Steel: „Harr-Harr-Harr, jaaaaa, da bin ich wieder, ich weiß, ich weiß, keiner konnte es abwarten und die ungeheure Spannung noch länger ertragen! Ich bin zurück, Leute!“


Der Protz lässt seine Muskeln spielen und posiert ein wenig herum. Dann geht er neben Mac Müll in Stellung, der neben Steve wie ein Strich in der Landschaft aussieht.


Mac Müll: „Steve, vor 2 Wochen hast du dein Comeback in der GFCW bekannt gegeben, doch das Ganze lief wohl etwas anders als erwartet. Wie waren denn die ersten Tage wieder zurück in der Promotion?“

Steve Steel: „Mac Müll, du alte Socke, weißt du was, ich könnte ja jetzt sagen, ich wäre enttäuscht, aber ehrlich gesagt hatte ich nichts anderes erwartet! Denn ganz ehrlich, was kann man von einer Frau schon anderes erwarten, die sich Commissionerin nennt?! Schickt ihren Hofnarren, diesen Dixon vor! HARR-HARR!!!“


Waaas?! Was für eine Frechheit, sowas kann man nun im Jahr 2021 nun wirklich nicht mehr bringen, da ist wohl einer weit in der Vergangenheit stehen geblieben. Wobei, eigentlich konnte man sowas noch nie sagen und es war immer schon eine Frechheit… Die Fans in der Halle reagieren auch dementsprechend, wobei einige auch schmunzeln. Steel ist das aber natürlich alles egal.


Mac Müll: „Also bitte, Steve Steel, solche Machosprüche sind hier in der GFCW total unerw…“

Steve Steel: „UNERWÜNSCHT?! Das ist mir sowas von egal! Diese Liga bekommt die einmalige Chance, mich wieder aktiv im Ring zu haben, und dann wird mir mein Recht verwehrt, ja mehr noch mir wird sogar Lügerei und Trickserei unterstellt! MIR?! Ist das zu fassen?! Was für eine stümperhafte Führung! Dynamite höchstpersönlich hätte mich jubelnd in die Arme schließen müssen, aber dann wird mir gesagt, er wäre mit den Jubiläumsfeierlichkeiten beschäftigt! PAH!!!“


Steel spuckt aus und regt sich tierisch auf.


Steve Steel: „Und zur Krönung lande ich in einer Arrestzelle und bekomme dann einen absolut lächerlichen Vertrag vorgesetzt!“

Mac Müll: „Den du aber unterschrieben hast…“

Steve Steel: „Das stimmt, alte Socke, das stimmt. Aber das habe ich nur gemacht, um aus dieser verschissenen Zelle rauszukommen! Der Vertrag hat mittlerweile keine Bedeutung mehr, er ist ungültig! Mein alter Vertrag gilt wieder!“


Mac Müll schaut verwundert drein.


Mac Müll: „Aber wie das denn?! JJ Dixon hat ihn doch zerrissen und für nichtig erklärt, das Papier nicht wert, auf dem er geschrieben war.“


Wieder spuckt das Steroidmonster aus.


Steve Steel: „JJ Dixon, PAH!!! Was für eine lächerliche Brillenschlange, wie ich schon sagte. Der hat halt einfach nicht den Durchblick! … LOS, KOMM RAUS!“


Steel winkt jetzt in Richtung Backstagebereich, so als wolle er jemanden auf die Stage hinausrufen. Immer wieder winkt er, und erst einmal passiert nichts. Doch dann…


???: „Ähm, hihihihi. Hallöööchen!“


Jetzt tritt ein alter Bekannter verschmitzt lächelnd auf die Bühne.


Pete: „Da brat mir doch einer nen Storch. Das ist…“

Sven: „Percy Addams!“


Und tatsächlich, das Wiesel taucht nach langer Abwesenheit wieder in der GFCW auf. Addams trägt seine klassische Jeans mit schwarzem New Breed-Shirt und einer Lederjacke, die schwarze Basecap verkehrt herum auf, so dass seine schwarzen Haare vorne frech durch das Loch in der Mütze herausgucken. Er trägt einen Aktenkoffer bei sich.


Steve Steel: „Jaaahahahaha!!! Da guckt ihr alle blöd, hä?! Percy Addams, Ladies and Gentlemen!“


Addams ist nun bei Steel und Mac Müll und schnappt sich von der verdutzten Interviewlegende das Mikrofon.


Percy Addams: „Danke für die Vorstellung, Stevo, aber ich bin mir sicher, die Fans kennen mich nur allzu gut, hihihi.“


Ein Raunen geht durchs Publikum, viele Buhrufe, aber auch Klatschen und Beifall. Addams war in der Vergangenheit immer für Lacher gut.


Percy Addams: „Und ich musste hier heute einfach nach Göppingen kommen, weil die Umstände mich dazu gezwungen haben.


Mac Müll hat mittlerweile seine Worte wiedergefunden.


Mac Müll: „Ä-ähm, Percy Addams, welche Umstände denn? Worauf spielen Sie an, und was machen Sie überhaupt hier? Sie haben doch auch gar keinen…“


Percy Addams: „Vertrag?! Und ob ich einen habe, ich habe sogar dutzenden, hihi. Seht mal alle hier!“


Jetzt öffnet Percy Addams den Aktenkoffer und holt einen dicken Ordner heraus. Er blättert schnell durch den Ordner, so dass die Kamera einfangen kann, dass der Ordner vollgeheftet ist mit beschriebenem Papier.


Percy Addams: „Das sind alles Verträge, dutzende, hunderte, tausende!!! Hohoho, wie köstlich!“


Diebisch freut sich der Ex-Commissioner über seinen genialen Jahrhundertcoup, der die GFCW in ihren Grundfesten erschüttern wird.


Steve Steel: „HARR-HARR, das ist pures Gold, was wir da haben!!!“

Percy Addams: „Das stimmt, Mr. Steel, das stimmt! Hier drin sind nämlich alle Verträge, die ich während meiner Zeit als Commissioner Anfang 2018 aufgesetzt habe. Und ich habe es so gedreht, dass die alle heute noch gültig sind!“


Ein Raunen geht durch das Publikum. Ist so etwas überhaupt möglich? Kann der das einfach so machen?


Mac Müll: „Ich kann mir kaum vorstellen, dass Dynamite und der GFCW-Vorstand das so akzeptieren? Was für Verträge sind das überhaupt, was steht denn da drin?“

Percy Addams: „Dynamite ist eine Null, Mac, der checkt doch gar nichts!“

Steve Steel: „Wer seine Firma einer Frau überlässt kann nichts in der Birne haben, HO-HO-HO!!!“


Mac Müll: „Also jetzt reicht es aber ein für alle mal…“


Steel schnappt Mac Müll rüde das Mikrofon weg.


Steve Steel: „Jetzt pass mal auf, Mac Müll! JETZT PASST ALLE MAL AUF!!! In diesem Ordner sind Verträge drin, die uns ganz nach oben katapultieren werden, an die Spitze der GFCW!!! Mit diesen Verträgen können wir jederzeit jedes Match ansetzen, das wir wollen, und niemand kann etwas dagegen unternehmen.“

Percy Addams: „Oh ja, das stimmt, Stevie! Denn ansonsten wird die GFCW so dermaßen verklagt, dass es sie danach einfach – Puff – nicht mehr geben wird, hihihi!“

Steve Steel: „UND WER WÄRE BESSER GEEIGNET, DIESE VERTRÄGE UMZUSETZEN, ALS ICH, HÄÄÄ?!?!?! ICH BIN DER BRONZED ADONIS, BAD BOY 4 LIFE, DER ÜBELSTE TYP EVER!!! ICH KANN JEDEN HIER IN DER GFCW BESIEGEN, UND ZWAR ZU JEDER ZEIT!!! WER SOLL MIR DAS WASSER REICHEN?!?!?! JASON QUATSCH?! ANTOINE SOUNDSO?!?!?! DER ZEREALIEN-KILLER?!?!?! NEIIIIIIIIIIN, MAC-O!!!!! ICH ALLEIN BIN DIE ZUKUNFT DER GFCW, DER HEISSESTE SCHEISS EVER, UND…“

???: „Moment, Moment, Moment!“


Es ertönt eine Stimme aus dem Off und alle gucken automatisch gespannt in Richtung Entrancebereich. Und tatsächlich erscheint dort jetzt ein bebrillter Anzugträger (billiges Tweet-Jackett).


JJ Dixon: „Ich denke, die GFCW und meine Wenigkeit haben da auch noch ein Wörtchen mitzureden. Erstens: Diese frauenfeindlichen Sprüche verbitte ich mir! Das hat hier überhaupt nichts zu suchen, und bei weiteren Verstößen in dieser Art wird es Konsequenzen geben! Und zweitens: Percy Addams, dieser Koffer da mit den sogenannten Verträgen, der ist aber mal sowas von für die Tonne!“


Addams und Steel sind jetzt richtig aufgebracht und echauffieren sich lautstark.


Percy Addams: „Was wissen Sie denn schon?! Ich war Commissioner, ich habe dama…“

JJ Dixon: „Die Betonung liegt auf ‚war‘! Diese Verträge sind von Dynamite niemals abgesegnet worden! Ich werde das sofort prüfen!“


Dixon will sich den Koffer von Addams schnappen, aber der will ihn nicht rausrücken und so rangeln die beiden eine Weile darum, bis Dixon schließlich die Oberhand gewinnt.


JJ Dixon: „Das wird backstage sofort geprüft werden, und eines sage ich euch beiden: Wenn das hier wieder eine Betrügerei von euch ist, dann fliegt ihr beide aus der GFCW raus, und zwar auf Lebenszeit!!!“


Mit diesen Worten stapft Dixon wütend zurück backstage, während Addams und Steel wie Rumpelstilzchen auf der Stage herumhüpfen vor Wut. Als Dixon schon fast backstage ist, dreht er sich noch einmal um.


JJ Dixon: „Ach ja, und noch was. Steve Steel, du hast doch so groß herumgetönt, dass du der Beste bist und jeden schlagen kannst: Das kannst du gleich heute schon beweisen, denn du hast heute ein Match! Und wenn du nicht antrittst, dann seid ihr beide sofort fristlos gefeuert!“


Steve Steel sein Kopf läuft jetzt hochrot an. Also, soweit man das unter der ganzen Bräunungscreme noch erkennen kann.


Steve Steel: „NEIIIIIN! WAS ZUM… Ich konnte mich überhaupt nicht vorbereiten, ich hab meine Ringsachen gar nicht dabei, und…“

JJ Dixon: „Ruhe jetzt! Du wrestlest heute oder du fliegst raus, so einfach ist das! Ach ja: Dein Gegner ist übrigens… Maurice „The Conquerer“!“

Steve Steel: „NOOOIIIIIIIIIIIIIIIIN!!!!!!!!!!!!!!“


Fassungslos rauft der Adonis sich die Haare, und auch Percy Addams schaut völlig konsterniert drein. Dixon verschwindet backstage und Steel und Addams bleiben allein auf der Bühne zurück, während die Kamera wieder auf das Kommentatorenpult schaltet.


Pete: „Wahnsinn, Sven! Steve Steel muss heute Abend also noch gegen das Monster Maurice ran! Damit hat der Bronzed Adonis sicher nicht gerechnet, als er so großspurig rumgetönt hat! Hast du seinen panischen Blick gesehen, hehe!“

Sven: „Das stimmt wohl! Und genauso spannend, wie dieses Match sicher werden wird, so spannend ist es auch, wie es mit den Verträgen von Percy Addams weitergehen wird! Sind sie echt? Dürfen Steve Steel und Percy Addams in der GFCW bleiben oder fliegen sie achtkantig wieder raus? Fragen über Fragen…“

Pete: „Und überhaupt, dass Percy Addams jetzt auch wieder da ist. Das ist ja fast ein richtiges New Breed-Revival. Aber dass das Match nachher spannend werden wird, glaube ich kaum. Ich meine, Steel ist für seine 44 Jahre gut in Form, aber Maurice ist ein absolutes Monster! Der wird Steve zerfleischen!“

Sven: „Wir werden sehen, Pete. Ich kann mir gut vorstellen, dass Percy Addams sich noch eine Überraschung für das Match ausdenken wird! Das Match ist das zweite des heutigen Abends, allzu lange werden wir uns also nicht mehr gedulden müssen. Auf jeden Fall ist einiges los in der GFCW, man man man!“

Pete: „Doch jetzt geht es wieder Ringside zu Laura, weiter geht es mit der Action!“


Die Kamera schaltet um und zoomt durch die Halle, während wir Steel und Addams noch wild gestikulierend nach backstage gehen sehen, fadet die Szene langsam aus.


Singles Match:

The End vs. Hunk

Referee: Henry Phoenix Jr.

Es ist Zeit für das nächste Match! Einer der Teilnehmer, Hunk, befindet sich bereits im Ring. Die Kamera ist auf ihn gerichtet, wie er etwas nervös, aber dennoch siegessicher und entschlossen hin und her hüpft, um sich direkt schon etwas auf das Match vorzubereiten.


Sven: „Oh ja Hunk, mach dich bereit, denn dich erwartet heute eine große Aufgabe! Der Newcomer The End, der selbsternannte „King of Anarchy“, wird heute zum ersten Mal in Aktion sein!“

Pete: „Ich weiß nicht, wie es mir an Hunks Stelle gehen würde. Viel kennen wir von End zwar noch nicht, aber das was wir bisher gesehen haben wirkt… ja, irgendwie fehlen mir da die Worte.“

Sven: „Ich bin ebenso total gespannt, sowohl auf den Neuling, wie auch auf Hunk, der ihm natürlich kein leichtes Spiel bereiten wird!“


Welcome to the show
Malady superabounds
Open your eyes and see
The insane reality
This is the world we're living in
Right before the abyss
Malady superabounds
Welcome to the show“


Nothgards “Malady X” erschallt aus den Boxen und damit kündigt sich der erste Auftritt von The End an, der heute sein Debut feiern wird. Blau beleuchtet, erfüllt massenweise Rauch und Nebel die Bühne, bei dem erst gar nicht viel passiert, bis es schließlich soweit ist… und The End ins Rampenlicht tritt! Der „King of Anarchy“ betritt die Bühne und ist mit dem Blick komplett auf Hunk fixiert, der sich im Ring weiterhin mit einigen Übungen aufzuwärmen versucht. End trägt eine Lederjacke und eine lange, dunkle Jeans. Er verzieht keine Miene, reagiert weder auf Fans, noch auf irgendwas anderes. Er geht direkt, aber recht langsam und einschüchternd, auf den Ring zu. Kurz bevor er diesen erreicht hat, schaut er sich dann doch erstmal um, eine große Reaktion gibt es von den Fans allerdings noch nicht. Er betritt schließlich den Ring, nach wie vor ist die Halle recht dunkel, bis auf den blauen Schein, der über The End schwebt. Im Ring geht End sofort auf Hunk zu. Er nähert sich ihm sehr direkt und schaut ihm ebenso tief in die Augen. Wie heißt es so schön? Wenn Blicke töten könnten. Hunk weiß nicht, was er davon halten soll, versucht aber dennoch ein wenig Gegenwehr zu leisten. End dreht sich schließlich von ihm weg. Damit gewinnt auch die Halle ihr normales Licht zurück, während nun auch The End bereit zu sein scheint.


~ Ding Ding Ding ~


End und Hunk stehen sich in den gegenüberliegenden Ecken des Ringes entgegen. So wirklich geheuer scheint Hunk der selbsternannte "King of Anarchy" nicht zu sein. Dieser wiederum sieht seinerseits nicht im Geringsten beeindruckt von seinem ersten Gegner. Im Gegenteil. Langsam und genüsslich, streift sich The End die Lederjacke vom Körper und legt sich ruhig und behutsam aus dem Ring. Als wäre er ein Tiger, der sich dessen gewiss ist, dass seine Beute dem Tode nahe steht, er ihr aber noch etwas die Hoffnung auf das erfolgreiche Überleben wahren will. Doch Hunk wiederum, denkt gar nicht daran als Abendmahl für eine asiatische Großkatze zu fungieren.

Er rennt konsequent auf The End zu und bombadiert ihn mit Schlägen, wodurch er ihn sofort in die Ecke drückt. End kommt gar nicht dazu groß Gegenwehr zu zeigen, bevor Henry Phoenix Jr. Hunk zurechtweißt und ihm unmissverständlich die Regelsituation zu verstehen gibt. End ist nach wie vor nicht beeindruckt.


Sven: „Das geht ja gut los für den König, mal sehen ob nicht doch nur alles bisher heißes Gerede war. Kann er seinen Worten Taten folgen lassen?“

Pete: „Der erste Punkt geht hier zumindest schon mal eindeutig an Hunk!“


Es deutet sich sogar ein leichtes, verstörendes Lachen auf dem Gesicht des Königs an. Doch lange hält sich das nicht. Seine Miene wird wieder ernst, aggressiv und zielorientiert geht er auf Hunk zu und schmettert ihn mit der flachen Hand komplett übers Gesicht. Der 130kg schwere Hühne rutscht aufs Knie und kann sich nur schwer aufrecht halten und dann wieder: The End lacht.

Hunk versucht sich nun in einen Lock-Up zu schmeißen, doch End rammt Hunk sofort sein Knie in die Magengrube. Dann folgen harte und bestimmende Schläge auf den Rücken. Weitere Kniestöße ins Gesicht muss Hunk ebenso über sich ergehen lassen. Die anfängliche Euphorie ist dahin, der König gewinnt langsam aber sich die Oberhand. Mit den Schlägen gelingt es End seinen Kontrahenten auf den Ringboden zu drücken und selbst da hört die Salve an groben und harten Schlägen nicht auf, am meisten konzentriert er sich dabei auf den Kopf beziehungsweise die Nackengegend. Nach einiger Zeit stellt sich End schließlich auf. Er schaut sich um und genießt seine Überlegenheit regelrecht. Er hebt seine Arme, um die Energie aufzusaugen. "Die Energie" setzt sich dabei aus den Buh-Rufen des verärgerten Publikums zusammen. Die Zuschauermenge mag begrenzt sein, der schallende Hass, den der König erfährt, wird aber dennoch deutlich. The End beendet diese Situation mit einem gewaltigen Tritt, direkt auf den, am Boden liegenden, Kopf von Hunk.


Pete: „Oh mein Gott… das sah verdammt übel aus!“

Sven: „Ich glaube viel mit einem klassischen Match hat das hier nicht zu tun… dieser End scheint das ganze zu genießen!“


Hunk kreiselt sich vor Schmerz. Dieser Tritt saß und kann schon verheerend gewesen sein. Hunk versucht sich in die Ringecke zu retten, um ein wenig Sicherheit vor The End zu haben. Und dieser lässt ihn überraschenderweise auch kurz durchatmen. Wieder wird dabei das Katz-und-Maus-Spiel deutlich. Hunk zieht sich mit Hilfe der Seile nach oben, hält sich dabei aber durchweg den Hinterkopf. Er schaut quer durch den Ring zu The End. Was soll er tun, um diesen Wahnsinnigen zu besiegen? Oder zumindest erstmal in die Schranken zu weisen. End lacht erneut. Hunk versucht sich zu beherrschen, aber er lässt sich zu leicht provozieren und verliert den klaren Kopf, der jetzt hier unverzichtbar gewesen wäre. Er rennt auf End zu, ein Knee Strike soll es werden aber ZACK....

SPEAR!


Sven: „Oh mann… Hunk ist The End voll in die Falle gelaufen, der Spear saß!“

Pete: „Und wie der saß, Hunks Nacken ist ja mal komplett auf den Boden geknallt.“


Hunk schmettert es wieder mit dem Hinterkopf komplett auf die Matte. Sofort liegt er regungslos auf dem Boden und bewegt sich kein Stück. Erst nach einigen Sekunden deuten sich wieder Lebenszeichen an, End kniet unterdessen über Hunk. Er leckt sich nun über die Lippe. Wieder kann er sich dieses arrogante, irre Grinsen nicht verkneifen. Er dreht Hunk nun auf den Bauch und richtet ihn sich so zurecht, dass der


Toxic Waltz


perfekt eingelockt werden kann. Hunk versucht sich zu bemühen, zumindest so etwas ähnliches wie Gegenwehr zeigen zu können. Allerdings ist das vergebene Müh. Der Tiger hat seine Beute gefangen: Hunk klopft ab - das Match ist durch.


~ Ding Ding Ding ~


End hält den Griff allerdings noch einige Sekunden an. Hunks Bewusstsein entschwindet langsam, aber stetig, nachdem die Lichter schließlich aus sind, löst End auch den Griff.


Sven: „Nun, das mag eine beeindruckende Performance gewesen sein, aber ich glaube Freunde gemacht hat sich der „King of Anarchy“ damit nicht.“

Pete: „Ja, aber es sieht mir nicht so aus, als würde das The End interessieren. Er wollte ein Zeichnen setzen, für die Fans und vor allem natürlich die anderen Wrestler der GFCW… und ich glaube, das hat er getan.“


End richtet sich auf, man sieht den diabolischen Blick in seinem Gesicht, als hätte er Blut geleckt und wolle noch mehr. Aber er hält sich zurück. Er lässt es geschehen, als einige Offizielle dazu kommen um sich um Hunk zu kümmern. Stattdessen verlässt The End langsam den Ring und begibt sich ebenso in Richtung Backstagebereich. Dabei strahlt er die ganze Zeit eine Dominanz und Arroganz aus, gleichermaßen scheint er wohl aber auch einen Plan zu verfolgen. Er gibt nicht an, prahlt nicht herum, sondern wiegt sich einfach nur in dem Wissen, dass er mit seinem heutigen ersten Match, das erreicht hat, was er wollte: sich selbst und seine Ideologie vorzustellen. End dreht den Fans schließlich komplett den Rücken zu und verschwindet hinter dem Vorhang.




In der Kabine der Fists for Future Foundation steht Mac Müll mit Morbeus sowie den Urban Ultras Berlin und Carola Birkenstock zusammen. Morbeus trägt seinen neu gewonnen GFCW Intercontinental Title stolz um seine Hüften, währenddessen sich die weiteren Foundation Mitglieder etwa im Hintergrund halten.


McMüll: „Neben mir steht Morbeus, der neue Intercontinental Champion. Insgesamt kann man mit den Resultaten ihrer Auftritte beim PPV als sehr positiv bewerten. Auch in den sozialen Netzwerken und in der Fachwelt galten sie als DER große Gewinner des PPVs.

Morbeus: „Ganz recht. Das ist Musik in meinen Ohren, Mäc.“

McMüll: „Erst waren sie im JCI gegen Crutch, Sheen und Big Rig siegreich und dann durch die Hilfe von Al Simmons konnten sie sich noch den Intercontinental-Championtitel umschnallen.“

Morbeus: „Der Jubiläums-PPV war ein großes Fest für alle Fans und hatte dann auch die richtigen Sieger. Jason Crutch, Big Rig und Don Sheen haben die Lektion erteilt bekommen, wie es bereits im Vorfeld von der Foundation angekündigt wurde. Mein Freund Crutchy hat dabei leider nicht sehr lange durchgehalten. Schade aber auch. Ich hätte mich gerne länger mit einem der größten GFCWler aller Zeiten gemessen. Aber kommen wir doch weiter zu den erfreulichen Themen des JCIs. Slay und Max haben gekämpft wie die Löwen und auch Maurice hat alles gezeigt was in ihm steckt. Das war das große Break-Out der Foundation!

McMüll: „Aber ganz ohne Hilfe waren sie auch in diesem Match nicht. Auf dem Bildschirm war beispielsweise klar zu sehen, dass Carola Birkenstock ihnen einen Schlagring gerecht hat, den sie dann unbemerkt gegen Crutch einsetzen konnten.


Carola Birkenstock wird nun etwas rot und verschränkt ihre Arme.


Morbeus: „Da kann ich mich nicht mehr dran erinnern. Nächste Frage bitte.“

McMüll: „Eine weitere Story die den Leuten unter den Nägeln brennt, ist die Frage nach Referee Peter Cleven. Sie scheinen ihn unter Druck gesetzt zu haben und haben auch wochenlang an seiner Absetzung gearbeitet. Hier passen dann doch mehrere Dinge nicht zusammen. Es schien nach dem Turmoil-Match auch durch, das selbst ihre Stable-Kolleg*Innen davon nichts genaues wussten.

Morbeus: „Ja ja. Fragen über Fragen. Das Establishment ist nicht gewohnt, dass die Dinge dann anders laufen wie geplant. Ich möchte hier nur die Fakten nennen. Al Simmons, der zu den Eigentümern dieser Organisation gehört, hat mich völlig legal in das Turmoil-Match miteinbezogen. Auch mir ist aufgefallen, dass ich das Privileg hatte, erst ganz am Ende in das Match einzugreifen. Glück gehabt. Dennoch ist mein Titelgewinn absolut rechtskonform. Ob Player ein Rematch erhalten wird, das liegt allerdings nun nicht in meiner Hand. An seiner Stelle würde ich die ganze Sache akzeptieren wie sie ist und nach vorne schauen.“

McMüll: „Bisher haben wir wenig über die Konsequenzen von Peter Cleven und auch die Reaktionen von Amélie Schwanenburg gehört. Hatten Sie bereits Kontakt mit der Commissionerin? War sie in den ganzen Prozess eingeweiht?“

Morbeus: „Ich bin Wrestler und Angestellter dieses Unternehmens., weitere Informationen habe ich aber auch nicht. Ich habe großen Respekt vor der Person Amélie Schwanenburg. Ob sie nun die fachlichen Fähigkeiten besitzt, die Funktion angemessen auszufüllen, kann ich gegenwärtig noch nicht beurteilen. Sicher ist, dass sie da auch erst mal reinwachsen muss. Man sollte ihr schon auch die Zeit geben, sich zu akklimatisieren. Aber es sind zwei verschiedene paar Schuhe. Einmal einen sehr erfolgreichen Wrestler zu managen und auf der anderen Seite das operative Geschäft einer ganzen Liga zu leiten! Die neuen Realitäten, mit einer gestärkten Fists For Future Foundation, hat aber jeder in der GFCW zu akzeptieren. Was Peter Cleven anbelangt, der Mann hat sich nach den turbulenten letzten Wochen sicherlich ein paar freie Tage verdient.“

McMüll: „Heute Abend treffen sie in einem Non-Title-Match gegen den Father of all Bombs. Da hat es auf der Gartenparty aber ordentlich auf die Nase für sie gegeben…“

Morbeus: „Die BBQ-Party des Trinity Projects war ein voller Erfolg für uns. Dank unseres herausragenden Pitchs von Carola haben wir nun mit Cornelius einen starken Partner an der Seite der Morbeus Foods GmbH. So kann unser Start-Up weiterwachsen und sich zu einer etablierten Marke entwickeln. Aber ja, mit dem Trinity Project haben wir nun noch ein Hühnchen zu rupfen. Asozial und unter aller Kanone wie sich die Gasteber an dem Tag verhalten haben. Als man dann noch irgendwelche Urgesteine aus der Mottenkiste geholt und uns auf den Hals gehetzt hat, wurde der Rubikon aber deutlich überschritten. Auch hier zeigt sich mal wieder der blanke Neid vieler Etablierte dieser Liga, der immer mehr Bahn bricht und uns entgegengeschleudert wird. MED sollte sich mal lieber um ihre eigenen Themen kümmern, das scheint für die älteren Herren ja schon schwierig genug zu sein. Oder wo sind ihre Tag Team-Titles hin? Genau. Die haben nun Leviathan.“

McMüll: „Haben sie eigentlich bewusst darauf hingewirkt…“


Ray Douglas sind die Fragen von McMüll scheinbar nun Leid, er zeigt sich etwas dünnhäutig indem er den Fragensteller unterbricht.


Morbeus: „Mäc! Die Foundation hat in den letzten Wochen abgeliefert und wir werden das auch am heutigen Abend wieder tun. Maurice wird gleich seinen Gegner zermalmen und im Main Event werde ich den Father of all Bombs seine Abreibung erteilen. Wenn er nicht aufpasst, wird er wie sein Tag Team Partner auch im Krankenhaus landen, so einfach ist das. Wir sind nicht zu stoppen, wir rollen gerade erst los!“

McMüll: „Danke Morbeus. Wir geben wieder ab an Pete und Sven.“



Das Büro des Comissioners. Egal, wer diesen Titel derzeit inne hält, das Büro sieht einfach immer gleich aus. Vielleicht steht eine Pflanze mehr auf den ohnehin schon überladenen Schreibtisch als zuvor, aber ansonsten ist es immer wieder die selbe Tristesse. Was aber von der Tristesse der Büro-Optik ablenkt, ist Amélie. Ihr gehört das Büro derzeit und sie ist nicht alleine.


Amélie: „So, dann hätten wir alles geklärt, oder?“


Sie nickt freundlich.


Amélie: „Der Try Out Vertrag ist wasserdicht, herzlich willkommen in der Liga, Thomas Camden!“


So komplettiert der Kameramann nun auch mal seine Drehung um den Tisch und zeigt den Gast von vorn. Tatsächlich, manch einem vielleicht noch als Thomy bekannt, wie er ungeliebterweise von Grillmeister Fletcher getauft wurde, steht der Commissionerin hier ein etwa 1,90m großer, gut trainierter Amerikaner gegenüber, der auf den Namen Thomas Camden hört. Etwa 4cm kurzgeschnittene, hochgegelte schwarze Haare, simples, muskelbetontes schwarzes T-Shirt, ausgewaschene Jeans, aufrichtiges Lächeln im Gesicht und eine geheimnisvolle Papiertüte mit zusammengerollter Öffnung in der Hand.


Thomas: „Besten Dank. Ich war Ihnen ja schon dankbar, dass ich schon vor der Vertragsunterzeichnung beim Barbecue dabei sein durfte, aber jetzt ist es also echt offiziell?“


Er zieht das unterschriebene Papier mit der freien Hand über den Tisch, dreht es, schaut noch einmal kurz drauf, stößt Luft durch die Nase, wischt sich mit der Hand über ebendiese Nase, wischt mit der Hand über den Mund, über das Kinn, tippt nochmal auf den Vertrag.


Thomas: „Edel, Miss Schwanenburg…verdammt edel. Wenn ich Sie aber um eines bitten dürfte…“


Der Finger friert kurz ein, geht dann etwas nach oben und auch sein Blick geht hoch in Richtung Schwanenburg.


Thomas: „Ich habe gesehen, wozu all die Stars hier fähig sind und das war der Wahnsinn…Sie wissen, ich habe Bock und sie sagen, ich habe Talent…aber ich habe keine Erfahrung, Miss Schwanenburg. Warum mich Thundersteel nach zwei Monaten Training schon an Sie empfohlen haben…kein Plan…aber ich bin 35. Ich bin verheiratet. Ich habe zwei Kinder. Ich habe nicht vor in meinem ersten Match in irgendeine komplett neue Situation zu geraten und die Einschulung meiner Kleinen im Sommer mit Halskrause zu sehen, Sie verstehen?“


Die Comissionerin lehnt sich an ihren Schreibtisch an und setzt sich leicht vorne auf die Platte, während sie die Arme verschränkt.


Amélie: „Mir ist diese Situation bewusst, ja. Aber worauf genau willst du hinaus, was erwartest du von uns?“


Der Neuling überlegt einen Moment. Es ist ja schon einmal ein Erfolg, dass er nicht direkt abgewimmelt wird. Ein längeres Hmm ist zu hören.Er zuckt mit den Schultern, legt den Kopf leicht schief, spielt mit den Augenbrauen.


Thomas: „Sie haben nicht zufällig ein Trainingsprogramm?“


Sagt er, fast schon mit einem Grinsen im Gesicht. Dass er sich da keine großen Hoffnungen machen braucht, dürfte ihm selber klar sein. Auch Amelie reagiert äußerst verhalten, räuspert.


Amélie: „Also ich sage es mal so... wir haben ein kleines Trainingsprogramm, ja, aber das ist nicht für Leute wie dich gedacht. Nicht persönlich gemeint, aber dafür bist du einfach zehn Jahre zu spät hier. Dein Training wird dort draußen im Ring stattfinden.“


Sie tippt auf die Uhr.


Amélie: „Du bist nicht der Jüngste, Thomas. Wenn du es noch zu was bringen willst, musst du das jetzt tun. Dass du talentiert bist, weiß ich. Also gebe ich dir in zwei Wochen die Möglichkeit, dieses Talent unter Beweis zu stellen. Ich habe mich in den letzten Wochen umgehört und nicht bloß dich akquiriert, Thomas. The End hat von mir ebenfalls einen Try Out Vertrag erhalten und ich würde euch beide gerne im direkten Duell beurteilen. Und dabei würde ich es jetzt erst einmal belassen, ich habe noch weitere Termine. Falls Fragen bestehen sollten, Jack steht jederzeit dafür bereit.“


Der Mann aus Portland schnalzt mit der Zunge. Nickt zufrieden und zuversichtlich.


Thomas: „Edel Miss Schwanenburg…verdammt edel. Na dann…auf eine gute Zeit hier.“


Sagt er und nimmt die geheimnisvolle (oder womit auch immer sie gefüllt ist) Papiertüte hoch, rollt sie auf, steckt die Hand hinein und das Geheimnis entpuppt sich als

.

.

.

Thomas: „Ist selbstgebacken.“


Und so hält er Amelie Schwanenburg einen Schokomuffin mit Buttercreme in GFCW Farben hin. Sie ist mittelmäßig darin, Begeisterung zu schauspielern.


Amélie: „Ehm, ja, danke vielmals, das ist absolut... wundervoll!“


Sie bedankt sich nickend und der Thomas verlässt das Büro mit einem lässigem Daumen nach oben. Sobald er raus ist, verschwindet Amélies Lächeln jedoch und sie stellt das fettige Gebäck ab. Jedoch nicht auf dem Schreibtisch, sondern in dem darunter befindlichen runden, schwarzen Objekt, in dem sich eine Plastiktüte befindet. Etwas angewidert schüttelt sie die Finger, ehe sie sie dann mit einem Tuch abwischt. Frau Schwanenburg ist scheinbar kein Muffin mit Buttercreme Fan.


FADE OUT



A Broken Man – Part 2 - It’s not my Problem


Wir befinden uns dieses Mal in einer Bar und wieder wird der Fremde von Hinten gefilmt. Die gleichen blonden, langen und ungepflegten Haare. Er scheint an einem Drink zu nippen, als die Stimme wieder aus dem Off spricht.


Stimme: „Wo war ich? Ach ja das Schicksal. Ich fand heraus, dass ich einen Halbbruder hatte, der durch einen Fehltritt seitens meines Vaters entstanden ist. Er kam in die GFCW und wollte ich mit meinen eigenen Waffen schlagen. Leider verschwand ich, da ich ihm letztlich nicht so wehtun wollte wie er mir.“


Der Barkeeper gießt dem Mann einen weiteren Whisky ein.


Stimme: „Leider entpuppte sich der Hass meines Bruders als wahr, also auch hinter der Kamera. Er versuchte mich mit Säure zu attackieren, was ihm als Mordanschlag ausgelegt wurde und ihn für 30 Jahre ins Gefängnis gebracht hat. Und mir? Mich kostete es eine hässliche Narbe und fast mein gesamtes Augenlicht auf beiden Augen. Dies war der Moment, wo mich das Schicksal gebrochen hat wie einen kleinen Zweig im Wind.“


Ein erneuter Whisky wird eingegossen.


Stimme: „Ich entsagte dem Kämpfen in jeglicher Form über die nächsten 4 Jahre. Ich ergab mich meinem Schicksal und lebte ein einfaches Leben. Ein gutes Leben. Doch es war das Schicksal, was alles ändern sollte. Mein vierter Whisky wurde mir in meiner Stamm-Bar gebracht, als diese 3 Trottel den Laden betraten. Ein weißer Dünnbrettbohrer, ein asiatischer Muskelprotz und ein schwarzer Gangster.“


Die Bilder wechseln in Echtzeit, wo sich die 3 besagten Trottel an einen Tisch hinsetzen und laut gröhlend sich unterhalten und anzügliche Bemerkungen von sich geben. Die folgenden Worte werden mit bewegten Bildern versehen, als die Stimme im Off wieder spricht.


Stimme: „Ein junger Afroamerikaner erhob sich und wollte für sich und seinen Freund ein Bier von der Bar holen, als er mit einem der Halbstarken zusammenstieß, welcher sich ebenfalls an die Bar begab. Die anderen 2 halfen ihrem Kumpel und schubsten ihn herum und fragten, ob er eine Tracht Prügel wolle. ‚Halt dich da raus! Es ist nicht dein Problem!‘ hämmerte es in meinem Schädel, während der Junge einen Faustschlag in den Magen abbekam. Sein Freund war schon längst geflüchtet. ‚Lasst ihn in Ruhe‘ sprach ich ohne mich umzudrehen. Die 3 ließen von ihm ab und kamen auf mich zu…“


Die 3 bauen sich hinter dem Sprecher auf.


Stimme: „Sie tippten mich an, da ich mich nicht umdrehen wollte. Sie fingen an die üblichen Floskeln von sich zu geben. Der schwarze Junge wurde ein weiteres Mal in den Magen getreten und ich drehte mich um…“


Eine schwarze Sonnenbrille und ein langer blonder Vollbart verdecken den Großteil des Gesichts.


Stimme: „Ich nahm meinen Blindenstock in die Hand und stellte mich hin. Das Weißbrot riss immer noch die Fresse auf, während seine Kumpels Hemmungen hatten einen (fast) blinden Mann zu schlagen. ‚Dem Weißbrot einen Schlag mit dem Stock zwischen die Beine, dann dem Asiaten eine mit dem Stock aufs Ohr und schnell dem Gangster einen Tritt in den Magen verpassen. Du hast nur 30 Sekunden Zeit!‘ hämmerte es durch meinen Schädel und so tat ich es. Wir rauften noch etwas und ich schickte den Asiaten mit einem Tritt über die Bar und den Gangster mit einer schnellen Faust ins Reich der Träume. Das Weißbrot trat ich in den Magen und hielt ihn im Ansatz zum DDT.“


Genau dieses Szenen sind zu sehen, als er Ihn für einige Sekunden in dieser Position hält und ihn dann anschließend auf den Boden schickt.


Stimme: „Es war ein gutes Gefühl diesen Move ein letztes Mal auszuführen. Ein Hoch auf mein bisschen restliche Sehkraft! Ich stand auf, klopfte meinen Staub vom letzten teuren Anzug den ich besaß, zahlte meine Rechnung, zog meinen Mantel an und ging. Ich trat in den Regen von New York, als ich hörte wie die Tür zur Bar aufging.“

Junge: „Entschuldigen Sie Sir? Ich wollte mich bei ihnen bedanken…“


Der dürre Junge, der eben noch am Boden lag ist zu sehen, während der blonde Typ mit der Zottelfrisur sich nicht umdreht.


Stimme: „‚Wofür?` fragte ich die Bohnenstange.“

Junge: „Für ihre Hilfe da drin. Sagen Sie, machen Sie sowas wie Karate oder so?“

Stimme: „‚Oder so, ja. Ich habe lange Wrestling betrieben und da kann man einiges in der echten Welt auch einsetzen.` war meine mehr als kreative Antwort. Als er mich fragte, ob ich es ihm beibringen könnte schüttelte ich den Kopf. ‚Du bist für diese Welt nicht geschaffen, Kleiner.‘ sagte ich zuletzt und verschwand im kalten Regen von Brooklyn.“


Der Blick des dürren schwarzen Jungen begleitet den Blinden die Straße herunter.


To be Continued…



Das Bild wechselt in den gewohnten Interviewbereich, indem bereits Mac Müll bereit steht…


Mac Müll: "Ladies und Gentleman. Mein jetziger Gast: Der ehemalige Intercontinental Champion "THE MAN" … PLAYER!"


Player tritt von links ins Bild und stellt sich neben Mac Müll. Sein Gesichtsausdruck ist freundlich, aber auch nachdenklich…


Player: "Hey Mac!"

Mac Müll: "Player… Vor Zwei Wochen, bei der Jubiläumsshow…"


Player erhebt seine Hand, was Mac Müll dazu bringt seine Frage zu unterbrechen.


Player: "Wir alle wissen was passiert ist Mac. War es unfair von Simmons? Ja war es. Aber ganz ehrlich: Wir alle haben gewusst das er noch irgend ein Ass im Ärmel hat, um mir den Titel zu nehmen. Immerhin hat alles andere, was er probiert hat, nicht funktioniert. Und dieses Ass war Morbeus. Das hat keiner kommen sehen! Bin ich verärgert darüber? Hell Yeah! Es kotzt mich an. Aber jeder der denkt ich würde mich jetzt hier hinstellen und rumheulen… Nein! Weil, ganz ehrlich: Es gab Zeiten in meiner Karriere da hätte ich es genauso gemacht wie Morbeus. Und dahinter hätte vielleicht auch Bryan gestanden. Aber: Es ist wie es ist!"

Mac Müll: "Nun gut. Aber du wirst doch sicherlich versuchen deinen Titel wiederzubekommen, oder?


Player schaut nachdenklich auf den Boden und muss leicht lächeln…


Player: "Das wird viele jetzt überraschen, aber … Nein werde ich nicht! Schau: Klar würde ich gerne den Titel wieder haben, aber… Vielleicht gibt es im Moment erst einmal wichtigere Dinge!

Mac Müll: "Was soll das denn heißen? Was kommt denn als nächstes Nun für dich?


Player schaut Mac zuversichtlich an…


Player: "Mac, ich habe die letzten zwei Jahre damit verbracht den IC Titel wieder relevant zu machen, ihn wieder zu altem Glanz zu führen. Und das habe ich, denke ich doch, ganz ordentlich hinbekommen. Und jetzt gibt es halt auch mal wichtigere Dinge, um die sich gekümmert werden muss!"

Mac Müll: "Also wirst du erst einmal eine Auszeit nehmen?"

Player: "Ha. Alles was ich dazu nur sage: Mach dir mal keine Sorgen Mac! Ich weiß ganz genau was als nächstes für mich kommt und was ich machen muss! Alles klar, Kumpel?"


Player klopft Mac auf die Schulter und verlässt dann das Bild...