Die
Kamera schaltet nun auf eine Vogelperspektive von knapp unter
der Hallendecke, und man sieht wie Laura und Karo Herzog
schon ready im Ring bereitstehen und herumwatscheln. Das
zweite Match der Show steht an.
Pete:
„Weiter geht es mit der Action hier bei GFCW War
Evening, und jetzt steht ein verdammt interessantes Match auf
dem Plan, Sven!“
Sven:
„Absolut richtig, Pete. Und zwar das Comeback-Match von
Steve Steel, gegen niemand geringeren als Maurice!“
Pete:
„Als Steve Steel vorhin von dieser Ansetzung erfahren
hat ist es ihm schaurig den Rücken hinuntergelaufen,
hehe. Steel scheint nach seiner langen Pause durchaus sehr
gut in Form zu sein, seinen Muckis sieht man jedenfalls nicht
an, dass er eine Steroidpau… äh, ich meine eine
Trainingspause oder so gemacht hätte. Aber das Monster
Maurice?! Dieser stumpfe Zerstörungskoloss?!?!“
Sven:
„Das ist wirklich mal kein Aufbaugegner für den
Adonis, das stimmt! Aber wie wir diese linke Ratte Steel
kennen, wird er sicher nicht fair spielen und irgendwelche
Tricks auf Lager haben, gerade wo jetzt auch Percy Addams
wieder da ist!“
Pete:
„Ohja, das glaube ich allerdings auch!“
Hammerfall
- Hammer High... das mag die Melodie sein, die man nicht nur
erwartet, wenn MAURICE THE CONQUERER angekündigt wird,
sondern auch bekommt. Ein wenig Pyro fliegt von allen Seiten
auf den großen Mann, der sich im überdimensionalen
Strampelanzug - ökologisch abbaubar - auf den Weg zum
Ring macht. Dabei schaut er in Richtung Ring und wirkt, als
würde er unterwegs alles fressen, das sich unterwegs in
den Weg stellt. Ist aber nichts. Den Ring erreicht er
erstaunlich schnell - also für seine Größe
und Tempo. Dabei schnauft er, natürlich. Aber kaum am
Ring angekommen, schwingt er sich mit den langen Beinen über
das oberste Ringseil. Im Ring angekommen präsentiert er
sich überaus kraftvoll! Der Blick richtet sich dann aber
in Richtung der Rampe... ob da bald Steve Steel erscheint?
Er
erklingen die ersten Töne von Steve Steel’s neuer
Entrancermusik, Bad
Boy for Life
in einer coolen Instrumentalversion. Der Song passt wie die
Faust aufs Auge! Die Kamera zoomt wieder auf den
Eingangsbereich und wir sehen die ganzen schönen bunten
Lichter, aber keinen Steve Steel.
Pete:
„Hehe, wie es aussieht, traut er sich nicht, Oh man!“
Als
die Zuschauer schon unruhig werden erscheint Steel dann doch
auf der Rampe, allerdings mit ängstlichem Blick. Da wird
nicht protzig herumposiert, nein. Der Hüne schaut
besorgt zu Maurice in den Ring. Dann setzt er sich
schließlich in Bewegung und läuft langsam zum Ring
hin.
Maurice
steht mitten im Ring und machte keine Anstalten, sich in eine
Ecke zu verziehen, um Steel in Ruhe in den Ring klettern zu
lassen.
Steve
Steel: „Da, der provoziert doch! So kann ich nicht
wrestlen! Referee, pfeif die Pfeife mal zurück!“
Doch
Karo Herzog guckt nur grimmig und macht ebenfalls keinerlei
Anstalten. Vielleicht hat sie Steel‘s frauenverachtende
Sprüche von vorhin auch mitbekommen?! Steve schlendert
jetzt um den Ring herum und sucht eine Stelle, an der er
reinkommen kann, doch Maurice dreht sich immer mit.
Schließlich wird es Karo Herzog zu bunt und sie bittet
Maurice, ein paar Schritte zurückzuweichen, was dieser
auch tatsächlich macht! Ob er eine Schwäche für
die Refereein hat? Schließlich stehen sich die beiden
Hünen, denn auch Steel ist ja mit 2.01 Meter kein Zwerg,
endlich in der Ringmitte gegenüber.
Steve
Steel: „Du willst einen Gegner, hä?! OK, dann zeig
mal, wie stark du wirklich bist!“
Scheinbar
hat der Adonis seinen Mut wieder gefunden, denn jetzt hebt er
beide Hände, um anzuzeigen, dass er ein Kräftemessen
mit Mo machen möchte. Bei diesem sieht man ein kaum
wahrnehmbares Schmunzeln, als auch er die Hände hebt und
Steel’s Hände greifen will…
KICK
IN DIE MAGENGRUBE!!!
Steve
Steel: „HARR-HARR-HARR!!! Du magst kräftig sein,
aber der Schlauste bist du nicht!!!“
Steel
drischt jetzt mit langsamen, schweren Schlägen auf den
nach vorn übergebeugten Maurice ein. Dann packt er ihn.
WHIP-IN
IN DIE SEILE!!!
CHLOTHESLINE!!!
Steve
Steel zieht Maurice wieder hoch, um das ganze Spielchen zu
wiederholen.
WHIP-IN
IN DIE SEILE!!!!!
CHLOTHESLINE!!!!!
Und
wieder zieht er Maurice nach oben, der jetzt schon etwas
taumelt.
WHIP-IN
IN DIE SEILE!!!!!!!
CHLOTHESLINE!!!!!!!
Dann
packt Steel den auf dem Rücken liegenden Maurice und
würgt ihn erstmal.
CHOHEHOLD!!!!!
Mit
diabolischem Grinsen drückt Steve Maurice die Luft ab,
doch dann…
…trotz
des Würgegriffs kehrt ein wutentbrannter Ausdruck in
Maurice’s Gesicht zurück. Er kämpft sich
hoch, was Steel gar nicht glauben kann!
Steve
Steel: „Was zum…!!!“
Maurice
steht auf, immer noch im Würgegriff. Dann schlägt
er Steve’s Arm weg.
PUNCH!!!
PUNCH!!!
PUNCH!!!
PUNCH!!!
PUNCH!!!
Bei
dem letzten Schlag dieser krachenden Salve geht Steve
polternd zu Boden. Maurice atmet jetzt erst einmal kurz
durch. Dann packt er sich Steel und schmeißt ihn durch
die Seile nach draußen.
Dort
drischt er weiter auf Steve ein, der hier und da zwar auch
mal ein paar Schläge anbringen kann, aber im
Wesentlichen dominiert Maurice diesen Brawl. Schließlich
rollt Mo Steve wieder zurück in den Ring und dort geht
das Gebrawle noch ein bisschen weiter. Steel kann mal einen
Scoop Slam zeigen, Maurice einen Bodyslam und einen Back
Suplex. Gerade hat Maurice sich Steel in einer Ringecke
platziert, um ihn zu bearbeiten, als…
Ein
schwarzer Hüne in einem New Breed-Shirt ist plötzlich
ringside und klettert auf den Apron. Wild gestikulierend
brüllt er herum, aber Maurice bekommt das gar nicht mit,
so sehr ist er mit Steel beschäftigt. Aber Karo Herzog
sieht das natürlich, sofort widmet sie ihre ganze
Aufmerksamkeit dem Neuankömmling und versucht ihn daran
zu hindern, in den Ring zu klettern.
SCHIRI,
PASS DOCH AUF!!!!!
In
Karo Herzog’s Rücken slidet jetzt ein Mann mit
Sonnenbrille und einem schwarzen New Breed-Shier in den Ring
rein, bewaffnet mit einem…
STAHLSTUHL!!!!!!!
Er
rennt zu Maurice und…
BÄNG!!!!!!!!!!!!!!!!!
Sven:
„Das ist Chevy Rambler, der ehemalige, kurzlebige
Tag-Team-Partner von Steel, einer der Bronzed Brothers!“
Pete:
„Und der schwarze Muskelmann ist Frazier Malone! Beide
in New Breed-Shirts!“
Rambler
hat Maurice mit dem Stahlstuhl so heftig eins übergehauen,
dass der Stuhl zerbrochen ist, aber die Trümmer schiebt
Rambler schnell aus dem Ring. Maurice geht blutend mit einer
heftigen Platzwunde zu Boden. Schon ist Rambler auch schon
wieder im Getümmel der Zuschauer verschwunden, und auch
Malone winkt jetzt plötzlich beschwichtigend in Richtung
Karo Herzog und lässt sich vom Apron fallen. Zufrieden
wendet sie sich wieder dem Geschehen zu… Ach du
Schreck, was ist denn hier passiert?! Der blonde Hüne
Steel schüttelt sich einmal von der Tracht Prügel,
aber dann erkennt er die Gelegenheit. Zwei große
Schritte und…
THE
LEGENDARY LEG DROP!!!!!
Steve
Steel: „LOS REF, FANG AN ZU ZÄHLEN, HEHE!!!!!“
Etwas
widerwillig kommt Karo Herzog der Aufforderung nach.
1!
2!
3!
DING
DING DING
Der
Sieger des Matches durch Pinfall: „The Bronzed Adonis“
Steve Steeel!
Pete:
„Ich wusste es! Ich wusste es! Ich wusste es! So ein
Fiesling, dieser Steel!“
Steel
hat sich erholt und posiert jetzt heftig im Ring herum, und
auch Frazier Malone und Chevy Rambler sind jetzt wieder da
und feiern im Ring mit dem Adonis.
Steve
Steel: „Danke Leute! Ihr seid wahre Kumpane!“
Die
drei umarmen sich und freuen sich und feiern. Keiner merkt,
dass Maurice sich jetzt wieder erhebt als wäre nicht
gewesen, sich einmal schüttelt und dann mit einem
Gesichtsausdruck, den die allermeisten Fans so wohl noch
nicht gesehen habe, zu den dreien guckt. Als Chevy Rambler
sich umdreht, packt Maurice ihn am Hals. Auch Malone dreht
sich jetzt um…
DOUBLE
CHOKESLAM!!!!!!!
Steve
Steel: „AAARGH!!! HIIIIILFE!!!!!!!“
Steel
hatte Glück, dass Maurice nur zwei Arme hat, und er kann
sich gerade noch aus dem Ring herausrollen und in Richtung
Stage flüchten. Steve Steel rennt wie ein
aufgescheuchter Hase. Maurice schaut ihm wie ein bösartiges
Monster hinterher. Aber er folgt ihm nicht, und Steel
ist flugs backstage verschwunden. Maurice geht jetzt zur
Barrikade und holt sich eine ganze Reihe an Stühlen, er
schubbt die Zuschauer in der ersten Reihe, die darauf sitzen,
einfach runter. An die 10 Stühle wirft er so in den Ring
und dann…
BÄNG!!!!!!!!!!!!!!!!!
BÄNG!!!!!!!!!!!!!!!!!
BÄNG!!!!!!!!!!!!!!!!!
BÄNG!!!!!!!!!!!!!!!!!
BÄNG!!!!!!!!!!!!!!!!!
BÄNG!!!!!!!!!!!!!!!!!
BÄNG!!!!!!!!!!!!!!!!!
BÄNG!!!!!!!!!!!!!!!!!
BÄNG!!!!!!!!!!!!!!!!!
BÄNG!!!!!!!!!!!!!!!!!
Maurice
macht Kleinholz aus den Stahlstühlen, indem er sie auf
Frazier Malone und Chevy Rambler zerschlägt! Die Stühle
zerbrechen und zersplittern, die ganze Zerstörungsorgie
dauert bestimmt 3 Minuten. Irgendwann hat sich Maurice
ausgepowert, und die Kamera zoomt in einen Closeup. Maurice
steht dort in der Mitte des Rings, immer noch blutüberströmt,
die Reste eines Stahlstuhls noch in der Hand. Sein Gesicht
verzerrt zu einer Fratze.
Pete:
„Meine Damen und Herren, ich weiß gar nicht, was
ich sagen soll. So eine Gewaltarie habe ich glaube ich noch
nie erlebt!“
Sven:
„Maurice ist der gefährlichste Mann in der
gesamten GFCW, das ist jetzt glaube ich klar geworden! Ich…
Wir… müssen uns erstmal erholen, ab in die
Werbung…“
Ein
Mann sitzt in seinem Büro, die Klimaanlage funktioniert
nicht.
Ein
Heuballen fliegt durch den stickigen, spärlich beleuchteten
Raum
Schnell
schnappt er sich ein Erfrischungsgetränk, doch das scheint
ihm nicht zu schmecken.
Der
sichtlich verärgerte Mann wirft die Flasche in den Mülleimer
und schaut sich um.
Er
sieht eine Coca Cola Zero Dose.
Mit
einem Zisch wird diese geöffnet.
„WOW,
DAS IST EINE TOLLE COLA! DOCH IRGENDETWAS IST DARAN ANDERS!“
Der
Bürohengst schaut sich die Dose genauer an.
„WHOA!
WAS STEHT DENN DA!?“
Er
hält die Dose in die Kamera und liest laut vor.
ZEREO
COLA? WAS IST DAS!?!?
Plötzlich
befindet sich Zereo Killer im Bild.
Mit
seinem zahnpastaweißen Lächeln präsentiert er das
neue Getränk.
DAS
IST ZEREO COLA!!!
0%
ZUCKER,
ZEREO
GESCHMACK!!!
Im
Anschluss steht der Bürohengst neben Zereo Killer, der ihn
in den Arm genommen hat. Beide erheben den Zeigefinger und der
Bürohengst sagt.
ZEREO
COLA?
WOW!
DAS
NENNE ICH GESCHMACK!
Pete:
„Wow, die GFCW kommt nach der großen Anniversary Show
ungebremst mit Vollgas zurück.“
Sven:
„Es ist bereits so einiges enthüllt oder angekündigt
worden, und damit machen wir jetzt weiter. Robert Breads hat eine
neue Rolle hinter den Kulissen beziehungsweise im Performance
Center und wie er vor einigen Minuten erwähnte gibt es in
zwei Wochen das erste Mal etwas davon bei War Evening zu sehen.“
Pete:
„Ganz richtig. Und zwar die… ähm, Moment, das
ist noch die falsche Anmoderation, die hatte sich ja gerade
geändert… ah, da ist es ja. Verzeiht mir, liebe
GFCW-Galaxie, das ist Live-TV.“
Sven:
„Auf welchen Namen gilt es sich also nun zwei Wochen lang
zu freuen?“
Pete:
„Nun, es ist nicht nur ein Name. Denn bei der
nächsten Ausgabe von War Evening heißt es „Rookie
vs Rookie“ – es werden sich also zwei Mitglieder der
Class of ‘21 im Ring gegenüber stehen und versuchen
sich für einen weiteren Auftritt, vielleicht sogar für
einen festen Platz im Roster der GFCW zu empfehlen.“
Sven:
„Ein kleines Offer Match, wenn man so will.“
Pete:
„Ganz genau. Dabei trifft Timo Schiller aus Dortmund, der
Heimat der GFCW, auf Aiden Rotari aus Georgia in den USA.“
Sven:
„Im weiteren Verlauf von War Evening werden wir noch am
heutigen Abend exklusive Live-Bilder aus dem GFCW Performance
Center so wie die Reaktion der beiden Auserwählten zeigen.
Bleibt dran, liebe GFCW-Galaxie!“
Pete:
„Ich bin gespannt wen wir jetzt erwarten dürfen.“
Im Ring steht
der Haupt Interviewer der GFCW…McMüll. Dieser hebt
das Mic und beginnt zum Publikum zu sprechen.
McMüll:
„Liebe Fans der GFCW, alle Fans die hier sein dürfen
in der EWS Arena in Göppingen. Zwei Wochen ist es nun her
das bei der Jubiläums Show die Tag Team Titel ihre Besitzer
wechselten.“
Die Fans
beginnen zu buhen. Vereinzelnd sind MED Rufe zu hören.
McMüll:
„In einem relativ klaren Match verloren eure Helden ihre
Titel die sie sich 4 Monate zuvor bei Title Nights 2020 zum
dritten Mal sicherten. Zum Ende des Matches verletzte sich zudem
Ill Menit, ein Teil der ehemaligen Tag Team Champions. Ich darf
Ihnen nun den anderen Teil des erfolgreichsten Tag Teams der GFCW
Geschichte. Begrüßt mit mir den FoaB.“
Die Fans jubeln
als die Musik von M.E.D ertönt. Auf dem Titantron sehen wir
das Zeichen des Trinity Projects. Nach kurzer Zeit betritt der
FoaB die Bühne. Immer noch leicht gezeichnet von der
Niederlage vor zwei Wochen grüßt er kurz ins Publikum.
Er genießt den Jubel der ihm entgegengebracht wird. Jedoch
sieht man ihm deutlich an das er an der Niederlage zu knabbern
hat. Der ehemalige Tag-Team und Heavyweight Champion betritt den
Ring und stellt sich zu MacMüll nachdem er nochmal kurz das
Publikum gegrüßt hat. Mc Müll begrüßt
seinen alten Freund mit einem Schulterklopfen.
McMüll:
„FoaB…wir kennen uns jetzt schon über 20
Jahre…von daher brauche ich dich nicht fragen wie es dir
geht. Doch eins interessiert sicherlich alle hier Anwesenden…wo
ist Menit? Wo ist dein Partner? Dein Freund.“
Man sieht dem
FoaB an das die Worte nur schwer über seine Lippen kommen.
FoaB:
„Dieser Kampf…diese Niederlage…der Verlust
der Titel…Menit…“
Der FoaB blickt
regungslos zu Boden. McMüll neben ihm schaut seinen alten
Gefährten an.
FoaB:
„Die ganzen letzten Wochen vor der großen
Jubiläumshow haben vieles aufgezeigt. Drake und Zane haben
zurecht den Kampf gewonnen. Menit und ich hatten zu keiner Zeit
eine Chance.“
Die Fans werden
unruhig.
McMüll:
„FoaB…das hört sich jetzt alles sehr
melancholisch an. Ihr habt gegen zwei richtig fiese Typen
verloren. Die gehen über Leichen um das zu bekommen was sie
erreichen wollen. Man sieht das ja an der Verletzung von Menit.“
FoaB:
„Du hast Recht McMüll. Menit ist verletzt. Die Ärzte
haben Ihn nach dem Match untersucht und es ist fraglich ob er
nach solch einer Gehirnerschütterung wieder in den Ring
steigen sollte. Deshalb ist er heute auch nicht hier...“
Die Fans
skandieren den Namen des Verletzten Ill Menit.
MEEENIT…
MEEENIT…
MEEEENIT…
McMüll:
„FoaB…du hörst das ihr weiterhin die
Unterstützung der Fans habt. Ihr seid vor 10 Monaten
zurückgekommen…habt allen gezeigt das ihr es noch
drauf habt und habt euch die Titel als erstes Tag Team der GFCW
Geschichte zum dritten Mal geholt…für viele seid ihr
zukünftige Hall of Famer…wie sind eure Pläne
jetzt…wie wollt ihr euch die Titel zurückholen?“
Der FoaB
schlurft durch den Ring. Die Schultern hängen. Der Blick zu
Boden gerichtet. Erneut skandieren die Fans ihren Namen.
MED
MED
MED
Pete:
„Der FoaB sieht ziemlich fertig aus:“
Sven:
„Vielleicht merkt er endlich das er zu alt hierfür
ist“
Pete:
„Zu alt? Das ich nicht lache“
Sven:
„Drake und Zane haben den beiden gezeigt das sie einfach
ins Altenheim gehören.“
FoaB:
„McMüll…wir haben früher nach jeder
Niederlage gezeigt das wir stärker zurückkommen
können…wir haben aus einer Niederlage Kraft
geschöpft…wir haben unsere Gegner danach
zerstört…doch heute…“
McMüll:
„Was willst du uns damit sagen FoaB?“
FoaB:
„Schau mal McMüll…Drake und Zane haben uns
vielleicht wirklich gezeigt das wir zu alt sind…ich hatte
das erste Mal bei einem Kampf meinen Sohn am Ring…und er
musste direkt mit ansehen wie sein Vater besiegt wurde…Er
ist alt genug…er weiß was hier passiert…doch
soll er seinen Vater nicht weiter leiden sehen…“
Auf dem
Titantron sehen wir Bilder von nach dem Match zwischen MED und
Leviathan wie ein geschlagener FoaB an der Ringabsperrung vor
seinem Sohn sitzt. Den Blick zu Boden gerichtet.
FoaB:
„Vielleicht ist es an der Zeit einzusehen das ein
Vater…“
Sven:
„Na endlich.“ Pete:
„Die drei haben doch wirklich keinen Funken Respekt mehr im
Leib oder.“
BUHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHH
McMüll
und FoaB schauen aus dem Ring auf die Bühne, wo wie bestellt
das Trio auftaucht, das die Szene, die wir gerade beobachten
können, überhaupt erst ausgelöst hat. Die bemalten
Stiefel und das geschminkte Gesicht Zane Levys, das
selbstgefällige Grinsen Drake Nova Vaughns, der rasierte
Schädel Luna Rosarios… und dazu die zwei schimmernden
Tag Team Championship Belts. Abgerundet wird diese verdorbene
Suppe von einem Mikrofon in DNVs Hand, als die drei in ihren
einheitlichen Stoffjacken zum Ring schreiten.
Sven:
„Ende mit Verlierern, hier kommen die Champions.“
Höflich
hält Vaughn für Zane und Luna die Seile auf, schwingt
sich selbst als letztes in den Ring. Mit einer kurzen Geste
bittet er darum, die Musik verstummen zu lassen, schaltet das
fast schon dauerhafte Grinsen ab, sieht sich nur kurz um.
Drake:
„Ich muss sagen ein bisschen mehr… Enthusiasmus…
Hätte ich mir von der GFCW schon gewünscht. Die größte
Show in der GESCHICHTE dieses Haufens und man hält es nicht
für notwendig die neuen Champs...“
BUHHHHHHHHHHHHHH
Drake:
„Buht. Bitte. Glaubt ihr das ändert IRGEND. ETWAS? Vor
zwei Wochen haben wir… Nach all den Jahren wieder
gemeinsam einen Kampf gewonnen. Es ist ein anderes Land, eine
andere Situation, eine andere Zeit, ein anderer Einsatz…
Aber wir sind immer. Noch. Wir. Und wieder einmal habe ich recht
behalten. Und wir sind die GFCW. World. Tag. Team.
Champions.“
McMüll
und FoaB sehen fast ein wenig verloren aus, doch bei aller
Niedergeschlagenheit kann man eines nicht leugnen. FoaBs Blick
ist gefasst. Seine Überlegung ist von Drakes uncharmantem
Reingrätschen nicht beeinflusst. Der hingegen schreitet die
Seile entlang und gestikuliert, Titel auf der Schulter, in
Richtung des Publikums.
Drake:
„Also bitte geht raus, geht auf Twitter, rantet bei euren
Freunden und vor allem HEY! Alle in diesem Lockerrom da hinten!
Macht euch über uns lustig. Solange wir das hier… Auf
unseren Schultern tragen bedeutet keines eurer Worte den
geringsten SCHEIß, denn im Vergleich zu uns kommt aus euren
Fressen immer nur heiße Luft.“
Pete:
„Er widert mich an.“
Sven:
„Der Sieger hat Recht in diesem Sport.“
Drake:
„Wo war ich? Ach ja. Man hält es also nicht für
notwendig, die neuen Champions zu bitten sich zu präsentieren.
Für diese Liga Kontroverse und Quote zu generieren. Nein.
Man schenkt die Aufmerksamkeit einem geschlagenen, gebrochnen,
alten Mann.“ McMüll:
„Also mom...“ Drake:
„Wir sind das beste Tag Team dieser Zeit und glaubt nicht,
dass wir jetzt zufrieden damit sind und einfach wie M.E.D. oder
Unrivaled uns darauf ausruhen oh nein nein nein. Wir wollten
immer beweisen, dass wir die Welt aus den Angeln heben können
und das werden wir tun. Als bestes Tag. Team. Aller. Zeiten. Und
zu nichts geringerem brechen wir ab heute auf. Und DAS ist die
Art von Tag Team Champions, die hier, heute, ihre Regentschaft
beginnen und DAS macht uns alleine schon besser, als was auch
immer M.E.D. versucht haben.“
Sein
Blick schweift zu FoaB und man meint fast, dass die Aggression
ein wenig aus seinem Gesicht fällt.
Drake:
„Aber… Jetzt wo wir die billige Kampfansage für
die Quote hinter uns haben, habe ich eine Bitte. FoaB…
meine Bitte ist, dass du mir zuhörst, weil ich dir etwas zu
sagen habe. Ich habe jedes Verständnis, wenn du dieser
Aufforderung nicht nachkommst, dich verziehst, vielleicht wäre
es das schlauste, was du die letzten Monate getan hast, aber wenn
du für jemanden wie mich noch ein wenig Vertrauen übrig
hast, würde es mir viel bedeuten, wenn du es jetzt
verwendest.“
FoaB
reagiert nicht ausschweifend, doch er bleibt, wo er ist, seine
Augen haltenen denen Vaughns stand.
Drake:
„In den Monaten vor dem Anniversary, Foab, hatten wir nur
eine Sache im Kopf. Diese Titel. Und unseren Sieg über Leute
deren Zeit lange, lange vorbei war. Und was ich nicht tun werde,
ist eine Rede halten, wie in unserem Kampf ich einen unfassbaren
Respekt vor euch gewonnen habe und jetzt zu einem besseren
Menschen werde. Weil es gelogen wäre. Ich will euch hier
nicht mehr haben. Hier BRAUCHT euch niemand mehr. Aber ich musste
beim Anniversary an etwas denken, Foab...“
Er
streift sich über das Kinn, die Hand wandert hinter seinen
Nacken und kratzt fast nervös, als würde Drake sich
fast schon unwohl fühlen in der Situation. Oder eher…
Als wäre sie sehr ungewohnt.
Drake:
„Ich mag Leuten keine Chancen geben. Ich mag Leute zu
schnell abstempeln… Nenn es wie du willst. Wie gesagt. Ich
werde nicht zu einem besseren Menschen werden. Aber weißt
du… wer das werden könnte? Dein Sohn Foab. Ich
glaube, du hast etwas selbst erkannt, du wolltest es schon sagen,
aber ich glaube, du siehst gerade nur deine Schwäche. Und
das ist nicht das Bild, das ich von dir hier haben möchte.
Deshalb bin ich hier rausgekommen.“
Pete:
„Ich trau dem immer noch nicht.“
Sven:
„Was für ein großer Champion!“
Drake:
„Du… Hast einen wunderbaren Jungen. Und… er
einen wunderbaren Vater. Einen mit dem ich nicht klarkomme.
Niemanden, den ich als Sportler respektiere… Ich hasse
dieses Geplänkel. Aber du warst immer stur, du hast immer
weitergekämpft, und gleichzeitig gibst du diesem jungen Mann
eine Bezugsperson. Eine Chance. Er hat dich verlieren sehen, ja,
aber viel mehr Foab… Viel mehr hat er dich kämpfen
sehen. Und hat jeden Tag einen Vater gesehen, der für seine
Träume UND die seines Sohnes gekämpft hat.“
Ein
leichtes Zittern schleicht sich in Drakes Stimme ein. Luna und
Zane stehen still im Hintergrund, nur kurz legt Zane ihm die Hand
auf die Schulter.
Drake:
„Ich musste an meine Eltern denken. An meinen Vater. An all
die Dinge, die er nicht war. An all die Dinge, die ich deshalb
nie sein konnte. Du bist keiner von den schlechten Foab.
Vielleicht sind das viele, viele Leute von denen nicht, die wir
immer aufs Blut verabscheuen. Ich weiß es nicht. Es ist mir
egal. Aber euch Foab... Ich wünsche euch...Nur das beste.
Also FoaB. Du kannst sagen, was du vorhin sagen wolltest. Dass
ein Vater wissen muss, wann es genug ist. Wann es Zeit ist ein
Kämpfer zu sein und wann ein Vater. Diesen Ring verlassen.
Und diese Titel hinter dir lassen. Was ich von dir hören
möchte ist, ob das ist, was du tun wirst. Oder ob es eine
verdammte Farce ist und das beste in deinen Augen wäre zu
versuchen diese Titel zurückzuholen. Das möchte ich
wissen FoaB. Welche Art von Mensch du wirklich bist.“
Langsam
hebt er den Titel in die Luft.
Drake:
„Was sagst du?“
Sven:
„Großer, Großer Sportsgeist von Drake!“ Pete:
„Ich… das habe ich nicht erwartet.“
Der
FoaB fixiert Drake mit seinem Blick. Dieser hat sich verändert.
Die Augen haben sich verengt. Er geht einen Schritt näher an
Drake heran.
FoaB:
„Ich weiß das du das tust worauf du Lust hast
Drake…das du das tust um das System…die
Gesellschaft…deine Welt in der du lebst zu provozieren…zu
zerstören. Damit kann ich leben…
das
du mich geschlagen hast….damit kann ich leben…
das
du sagst das ich zu alt für dieses Business bin…auch
damit kann ich leben…“
Der FoaB wird
nun leise. Doch seine Worte sind schneidig…Klar…deutlich…
FoaB:
„Doch ziehst du privates…mein Leben als Vater…meinen
Sohn…meine Familie mit in deine undurchsichtigen Vorhaben
mit ein…nimmst du auch nur die Gedanken an sie in dein
krankes Hirn auf…dann wird das was du bisher in deinem
Leben erlebt hast einer Folge der Glücksbärchen
gleichen…oh…vermutlich kennst du die gar nicht weil
deine Väter nie für dich da waren…“
Die beiden
stehen nun Nase an Nase. McMüll hat sich der drohenden
Gefahr entzogen und hat den Ring verlassen. Der FoaB steht nun
alleine gegenüber von Leviathan. Doch sein Blick ist nur auf
Drake gerichtet.
FoaB:
„Also pass auf was du sagst. Denn das was dann folgen wird
willst du nicht beginnen.“
Kurz
nickt Vaughn. Keinerlei Ausdruck liegt in seiner Mine. Foab ist
größer, doch Drake hat nicht vor zurückzutreten.
Sven:
„Der blanke Frust. Drake streckt seine Hand aus und was tut
FoaB.“ Pete:
„Er lässt sich nicht auf Spielchen ein. Du glaubst
Drake das alles doch selbst nicht.“
Mit
einer ruckartigen Bewegung trifft Drake FoaB plötzlich am
Kopf, das Mikro die Waffe seiner Wahl. Der Ex-Champion versucht
noch den sichtlich nicht unerwarteten Schlag abzuwehren, doch ist
nicht schnell genug. Benommen sinkt er zu Boden. DNV zittert
unter den schweren Atemzügen, während Luna ihm das
Mikrofon aus der Hand reißt.
Luna:
„KANNST DU NICHT EINMAL IN DEINEM LEBEN DIE RICHTIGE
ENTSCHEIDUNG TREFFEN? IST DAS WER DU BIST? WIR HATTEN ES EUCH
DOCH VOR DEM MATCH GESAGT: WENN IHR JEMALS WIEDER IN UNSEREM WEG
RUMSTEHT WERDET IHR ES BEUREUEN? WARUM MUSS ES IMMER SO WEIT
KOMMEN HM?“
Keine
weiterer Schlag, kein weiterer Tritt. Aus Lunas lauten Worten
spricht fast schon mehr Fassungslosigkeit, als Wut.
Luna:
„IST ES EUCH DAS WIRKLICH WERT? IST ES DAS WIRKLICH WERT?
Du solltest für deinen Sohn da sein. Nicht als Pflegefall
enden, weil du nicht wusstest, wann es genug ist. Was bist du für
ein Vater Foab? Was bist du für ein widerlicher
Bastard!“
Voller
Verachtung spuckt sie ihm ins Gesicht, während Drake sich zu
Zane dreht und die beiden sich mit einer kurzen Gesten
verständigen – den Ring mit den Titeln auf der
Schulter verlassen.
Luna:
„Du wirst nicht nur nie wieder in diesen Ring steigen, wenn
du das durchziehst. Vielleicht wirst von deinem Sohn dein Leben
lang im Rollstuhl durchs Haus geschoben werden. Bis er seinen
egoistischen Dreckssack von Vater endlich liegen lässt. Bis
er erkennt, dass er sich nicht auf Leute wie dich verlassen kann.
Deshalb existieren wir FoaB. Wegen Leuten wie dir. Für die
Leute, die allen anderen egal sind. Leute wie du sorgen dafür,
dass es Leute wie uns gibt. Und die Leute, die uns zulaufen. Dein
Sohn endet wie wir FoaB. Und ich hasse das. Und es wird DEINE
Schuld sein.“
Angewidert
wirft sie das Mikro knackend in den Ring und springt über
das oberste Seil nach draußen. Kurz wechselt sie zwei Worte
mit Zane, bevor die drei die Rampe hinaufsteigen, hinter ihnen
FoaB, der sich langsam wieder auf alle Vier schiebt.
Pete:
„...ich weiß gar nicht so recht, was...“ Sven:
„Ill menit?“ Pete:
„Sollte der nicht abwesend sein???“
Ohne
Musik, ohne großen Auftritt joggt Menit aus dem Backstage
Bereich. Er wirkt nicht 100% fit, aber sicherlich auch nicht wie
jemand, dessen Karriere bedroht ist. Willkommen in der
beschissenen Welt der Kopfverletzungen.
Leviathan
schenkt er keinen Blick. Sie ihm nur einen kurzen. Menits Ziel
ist der Ring, ist FoaB, der überrascht scheint seinen
Tag-Team-Partner zu sehen, der sich besorgt neben ihn kniet.
Sven:
„Uh oh...“
Pete:
„Oh kommt schon, nein, es muss doch mal
reichen...“
Irritiert
bleiben Drake und Luna stehen, als Zane aus ihren Augenwinkeln
verschwindet. Ein Blick über die Schulter zeigt den Beiden,
was den Zuschauern schon offensichtlich ist. Zane Levy hatte den
Titel auf den Boden fallen lassen und war in Richtung des Rings
gestürmt.
Luna:
„ZANE!“
Doch
keine Reaktion. Blitzartig schnellt Zane in den Ring und rammt
Menit das Knie gegen die Schläfe. Der fällt zu Boden.
Levy wirbelt herum, sehr wohl im Bewusstsein, dass FoaB hinter
ihm zurückschlagen würde, doch zu langsam. Krachend
findet FoaBs Faust Zanes Kinn, der Uppercut treibt den High-Flyer
zurück in die Ecke, wo FoaB beginnt wie ein Berserker auf
ihn einzudreschen.
Nur
wenige Sekunden bekommt er jedoch freie Hand, denn der Patient
Zero und Rosario waren aus ihrem kurzen Moment der Verwirrung
erwacht und ebenfalls zurück zum Ring gestürmt. FoaB
realisiert es, lässt von Zane ab und beginnt auf die beiden
einzudreschen, wie ein wilder. Luna geht zu Boden und FoaB setzt
an, hebt Drake zur Powerbomb auf die Schultern… Doch von
hinten tritt Zane ihm zwischen die Beine. Nun befreit kann Vaughn
gemeinsam mit Levy endlich die zahlenmäßige
Überlegenheit nutzen und den Ex-Champ zu Boden prügeln.
Grob wift Levy Luna ein Kommando entgegen, woraufhin die
gemeinsam mit Drake FoaB festhält.
Levy?
Der marschiert zu Menit und packt ihn an den Haaren, zerrt ihn in
die Ecke. Ein, zwei weitere Kniestöße verhindern
jegliche Gegenwehr, als Levy mit der freien Hand das Turnbuckle
Pad der Ecke abreißt. Grinsend greift Luna FoaB mit einer
Hand unters Kinn, hebt den Kopf, zwingt ihn hinzusehen. Zane
hämmert Menits Kopf in den Stahl der Ringecke.
Und
erneut. Und
erneut. Und
erneut. Und
erneut.
Blut
beginnt zu fließen, doch Zane stoppt nicht. Wieder Und
wieder und
wieder. Bis
er Menit nicht mehr aufrecht halten kann, der bewusstlos
zusammensackt. FoaB kämpft, windet sich, doch Luna und Drake
wenden alle Kraft auf um ihn unten zu halten.
Wie
auf ein unsichtbares Signal hin rollen sich alle drei zeitgleich
aus dem Ring. FoaB ist nicht unversehrt, doch im großen und
ganzen noch fit. Doch war dazu verdammt zuzusehen, wie seinem
Partner vermutlich endgültig die Karriere genommen wurde.
Pete:
„Erst sein Sohn, dann Menit...“ Sven:
„Leviathan erteilen ihm hier eine wertvolle Lektion.“ Pete:
„Was daran soll den… Bist du jetzt völlig
durch, Sven?“ Sven:
„Das war eine Warnung, was ihm passieren könnte. Sie
geben ihm die Chance zu überlegen, ob er das als Vater
riskieren will.“ Pete:
„Ich nenne das abscheulich.“ Sven:
„Nenn es wie du willst, Pete.“
Leviathan
steht auf der Bühne und blicken noch einmal zurück in
den Ring. Zane jedenfalls, mit diabolischem grinsen. Drake und
Luna blicken eher ein wenig unsicher auf Zane, der auf Menits
Blut an seinen Fingern schaut.
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A Broken Man –
Part 3 – The Journey begins…
Ein
schwarzhaariger weißer Mann Mitte 30 am Fenster steht am
Fenster, wo er auf die Straße blickt. Starker Regen
prasselt gegen die Scheibe. Seine Stirn ist in Falten gelegt, als
aus dem Off eine Stimme zu hören ist.
Stimme:
„‘Wie lange steht er jetzt da unten, Daniel?‘
war meine erste Frage, die ich an meinen Freund und Nachbarn
Daniel stellte, nachdem er mich besuchen kam.“
Ohne sich
umzudrehen antwortet der schwarzhaarige Mann mit Namen Daniel.
Daniel:
„Seit knapp 3 Stunden und gestern stand er volle 8 Stunden
da. Chris der Kerl meint es ernst und es regnet wie aus Eimern…“
Stimme:
„‘Mist! Du willst mit dem ganzen Scheiß nichts
mehr zu tun haben du Idiot!‘ hämmerte es in meine
Schädel und eine andere fiese Stimme begann panisch zu
lachen.“
Der schwarze
dürre Junge steht auf der Straße und sieht zu dem
schwarzhaarigen Mann am Fenster hoch. Er kennt Ihn nicht, doch er
weiß das da sein Retter wohnen muss. Sein Retter der
Wrestler, der Ihm in der Bar geholfen hat. Der Junge muss niesen
und er friert wieder. Wie gestern auch und dem Tag davor. Seitdem
er hier steht gießt es in einer Tour, aber das ist ihm
egal. Er will die Aufmerksamkeit des Mannes.
Seine Gedanken
kreisen noch einige Zeit, als die Haustür geöffnet wird
und der (fast) blinde Mann mit Vollbart und Sonnenbrille da
steht. Er hat die Hand ruhig auf den Blindenstock gerichtet.
Stimme:
„Na komm schon rein, Kleiner! Bevor du dir den Tod holst…“
Stimme:
„Und so ließ ich ihn ein und führt ihn in meine
Wohnung, wo Daniel auf den Jungen wartete und ihn neugierig
begaffte. Das konnte ich trotz meiner sehr sehr schlechten Augen
noch erkennen. Mehr als ein ‚Setz dich‘ bekam ich
nicht über die Lippen und so führte Daniel das
Gespräch, was sich in kurzer Zeit zu einer Verhandlung
entwickelte. Währenddessen kochte ich Tee und lauschte nur
halbherzig.“
Währenddessen
unterhalten sich Daniel und der dürre Junge angeregt. Der
Blinde betritt den Raum mit einem Tablett und tritt vorsichtig
hervor. Er stellt die Becher gekonnt ab.
Stimme:
„Die ersten Worte von Daniel schockierten mich nicht
wirklich, als er sagte das der dürre Junge Wrestler werden
möchte. Er wäre ein großer Fan von Leuten, die
ich noch nie gehört hatte. Tja, ich war lange aus dem
Geschäft raus. Alles in mir sträubte sich, als ich dem
Gespräch der 2 lauschte Ich unterbrach das Gespräch
nachdem ich meine Tasse Tee ausgetrunken hatte. ‚Warum
glaubst du, dass du das Zeug zu einem Wrestler hast?“
Stimme:
„Bis heute habe ich keine Ahnung, wie der dürre Junge
es geschafft hat, aber ich hatte einen Schüler. Daniel, den
ich einst das Wrestling beigebracht hatte lehrte den Jungen unter
meiner Anleitung.“
Ein klassisches
Wrestlingtraining ist zu sehen, wo der dürre Junge einige
passable Aktionen einsteckt und auch gut verkauft. Der dürre
Junge ist auch gar nicht mehr so dürr und die ersten Ansätze
von Muskeln sind zu erkennen.
Stimme:
„Der dürre Junge hat in 8 Monaten 7 Kilo drauf gepackt
und das nur durch Ernährung. Er fing an mich zu beeindrucken
und so war es an der Zeit eine entscheidende Frage zu stellen.
‚Wie heißt du Junge?‘ mag für viele nach 8
Monaten komisch vorkommen, aber ich dachte nicht, dass er so
lange durchhalten würde.
Desmond
Briggs: „Desmond, Coach. Desmond Briggs.“
Stimme:
„Ich hörte seinen Namen und dreht mich weg. Ich
lächelte, als ich ‚was ein geiler Name‘ dachte.
In
den Katakomben der EWS Arena schleichen Slay Oakland und Max
Moustache durch die Gänge. Die Urban Ultras Berlin sind
scheinbar auf der Suche nach jemandem.
Slay:
„Die verstecken sich doch vor uns, Max.“
Max:
*flüsternd*: „Psst. Sei leise. Schau mal dahinten im
Gang. Steht da nicht Rob Gossler und ein Offizieller der GFCW?“
Slay:
„Schnappen wir uns ihn! Jetzt!“
Die
Urban Ultras Berlin schleichen sich ein paar Meter an Gossler
heran. Der Offizielle der GFCW, vermutlich ein Roadie, erblickt
die beiden und reißt seine Augäpfel weit auf. Rob
sieht registriert den eingeschüchterten Blick seines
Gegenübers und dreht sich unverzüglich um. Doch ohne
reagieren zu können, landet die rechte Faust des
heranfliegenden Oaklands schon an der rechten Schläfe von
Gossler. Der Punker geht sofort zu Boden. Die UUB stoßen
den Offiziellen zur Seite und trete dann wüst auf Gossler
ein. Dann „helfen“ sie ihm auf, um ihn direkt in den
„Hygiene-Stand“ mit FFP2-Masken und
Desinfizierungsmittel zu werfen.
Max:
„Was ist mit unseren Fahrrädern, Punk! Die haben mehr
gekostet, als dein ganzes Leben wert ist.“
Slay
Oakland: „Meint ihr, wir hätten das Vergessen? No way,
my friend!“
Rob
liegt zusammengesunken am Boden umringt von Hygieneartikeln und
den UUB und scheint nicht in der Lage sich zu rühren,
während die UUB weiter auf ihn eintreten ist er beinahe
hilflos ihren Angriffen ausgeliefert.
Plötzlich
ist ein Brüllen vom Ende des Korridors zu hören.
Sid:
Scheiß wichse! Ihr dreckigen Penner verpisst euch!
Scum
greift sich aus einer herumliegenden Utilitykiste eine
Eisenstange und stürmt, mit dieser wild fuchtelnd, auf die
Urban Ultras zu.
Max:
Was will der Verrückte mit der Eisenstange?
Slay:
Lass uns lieber abhauen bevor er uns die noch über den Kopf
zieht.
Gesagt
getan, die UUB nehmen die Beine in die Hand und verschwinden
schnurstracks. Nur Sekunden später kommt Scum bei seinem
immer noch auf dem Boden liegenden Tag-Team-Partner an. Die
Eisenstange fällt zu Boden und Sid wendet sich seinem Freund
zu.
Sid:
Scheiße Rob! Die haben dir ordentlich einen mitgegeben. Wie
hältst du es zusammen?
Rob
beißt die Zähne vor Schmerzen zusammen und spuckt ein
Blut / Speichelgemisch aus.
Rob:
Geht schon!
Sid:
Komm' ich helfe dir auf! Wir suchen die beiden jetzt und schicken
die Zusammen in den Zwangsurlaub! Die Wichse reicht langsam!
Rob
legt den Arm um Sids Schulter und mit etwas Schwung versuchen die
beiden aufzustehen, jedoch bricht Rob unter einem
Schmerzensschrei diesen Vorgang wieder ab.
Rob:
Scheiße!
Sid:
Was war das Rob?
Rob:
Mein Fuß!
Sich
den Knöchel haltend kauert Rob auf dem Boden, während
Sid klar wird, dass es mit Rob ohne ärztliche Betreuung
nicht weiter geht.
Singles
Match: Phönix C. Miller vs. ???
Referee:
Guido Sandmann
Im
Ring steht Guido Sandmann und erwartet den ersten Teilnehmer
des kommenden Matches. Das Licht in der Halle geht aus und
das Logo des Trinity Projects erscheint auf dem Titantron. Es
flackert und wechselt sich mit den Lettern PCM ab. Die ersten
Töne der Musik Millers ertönen. Die Fans beginnen
mit zu summen…doch werden prompt von der Stimme des
angekündigten unterbrochen.
PCM:
SMILE? MIR
IST NICHT ZUM LACHEN ZUMUTE…ALSO STOPPT DIE MUSIK!!!
Kurz
nachdem diese Worte durch die Halle ertönen erscheint
Phoenix C. Miller auch schon auf der Bühne unterm
Titantron.
PCM:
UND MACHT DAS LICHT AN…WER KANN SCHON IM DUNKLEN
SEHEN?
Das
Licht in der Halle geht wieder an und Miller marschiert auf
der Bühne hin und her. Die Mütze seines schwarzen
Hoodies tief ins Gesicht gezogen. Immer wieder schüttelt
er mit dem Kopf. Die Fans wissen nicht so Recht ob sie jubeln
oder buhen sollen.
Pete:
Miller macht für mich einen leicht verstörten
Eindruck…erinnert mich an die Zeit zu Beginn seiner
Rückkehr. Sven:
Vielleicht wird es für ihn einfach Zeit zu gehen?!
Nachdem
er eine weitere Runde auf der Bühne gedreht hat bleibt
Miller auf der Rampe stehen und blickt zum Ring. Seine Augen
verengen sich. Er atmet tief und schwer.
PCM:
Ich hatte lange
Zeit mir Gedanken zu machen…Gedanken darüber zu
machen was die letzten drei Monate passiert ist…
Langsam
schreitet Miller die Rampe herunter.
PCM:
Seit Title Nights ist sehr viel passiert…Kämpfe
wurden bestritten…Siege errungen und Niederlagen
kassiert. Schlachten
geschlagen.
Miller
dreht langsam eine Runde um den Ring. Er schaut immer wieder
bedächtig zum heiligen Viereck.
PCM:
Dann…vor
zwei Wochen…20 JAHRE GFCW…DIE SHOW SCHLECHTHIN…
Er
schaut zu den Fans.
PCM:
Habt ihr die Show
genossen?
Jubel
brandet auf…
PCM:
WAR DAS EINE FUCKING GEILE SHOW?!?!?!
Die
Fans flippen fast aus.
PCM:
Morbeus gewinnt
den IC-Titel….
Die
Fans Buhen…
PCM:
M.E.D…meine Freunde
FoaB und Menit…VERLIEREN DIE TAG TEAM TITLE…
Das
Buhen wird lauter…
PCM:
RICKS??...RICKS
VERLIERT DEN VERDAMMTEN HEAVYWEIGHT TITLE…
Eine
kaum zu steigernde Lautstärke voller Missgunst und Hass
macht sich auf den Rängen breit.
PCM:
JA…ALLE TITEL SIND IN DER HAND DER „BÖSEN“…WAS
EIN REINFALL FÜR DIE GRÖSSTE SHOW DER GFCW
GESCHICHTE…
Die
Fans Buhen mit Ohrenbetäubendem Lärm
Pete:
Da hat Miller Recht…kein Face hält einen Titel…
Sven:
Wunderbar nicht?! Eine
grandiose Show
Miller
steht nun ruhig vor dem Ring. Seine Stimme beruhigt sich.
Fast flüsternd fährt er fort.
PCM:
Eine Schande…eine große Niederlage für all
diejenigen die diese Liga ehren. Die euch ehren. Die
jeden Abend für euch in diesem Ring ihre Gesundheit aufs
Spiel setzen.
Diejenigen die für euch kämpfen. Für euch
Fans.
Er
schaut dabei nach links und rechts und sieht wie die Fans
aufgesprungen sind und ihm zujubeln.
GFCW
GFCW
GFCW
Die
Fans skandieren die vier Buchstaben der Wrestling Liga die
vor zwei Wochen ihren 20 Geburtstag gefeiert hat.
PCM:
20 Jahre…20 Jahre hat diese Liga auf dem Buckel…20
erfolgreiche Jahre…Und diese 20 Jahre endeten damit
das wir verloren haben. Wir
haben das verloren was für euch gedacht ist.
Die Titel sind nun in der Hand derjenigen die euch nicht
respektieren. Die nur für sich kämpfen. 20 Jahre
Blut und Schweiß endeten mit einer Niederlage all jener
die für euch kämpfen.
Die
Fans sind wieder ruhiger geworden. Sie merken das vor zwei
Wochen historisches Geschehen ist.
PCM:
DOCH MIT DEM HEUTIGEN TAG VERSPRECHE ICH EUCH DAS DIES DER
LETZTE TAG DER GESCHICHTE IST DIE VOR ZWEI WOCHEN GESCHRIEBEN
WURDE.
ICH WERDE ALLES DAFÜR TUN DIE NÄCHSTEN 20 JAHRE IN
EINE NEUE RICHTUNG ZU STEUERN.
Jubel
brandet wieder auf. Miller erhebt weiter seine Stimme.
PCM:
VOR ZWEI WOCHEN WAR DER LETZTE TAG AN DEM WIR VERLOREN
HABEN…WIR WERDEN UNS DAS ZURÜCKHOLEN WAS UNS
GEHÖRT…WAS EUCH GEHÖRT…ZULANGE HABEN
DIE DUNKLEN SEITEN DER GFCW HIER DAS SAGEN GEHABT…ZULANGE
HABEN WIR AUF DEM RÜCKEN GELEGEN UND NIEDERLAGEN
EINGESTECKT…
Das
erste Mal seit seiner Rückkehr vor 10 Monaten skandieren
die Fans seinen Namen.
PCM
PCM
PCM
PCM
Miller
genießt diese Zustimmung durch die Fans. Ein Grinsen
macht sich auf seinem Gesicht breit. Er geht langsam die
Treppe hinauf und steht nun auf dem Apron. Er schaut in den
Ring.
PCM:
Doch was noch ein größerer Skandal…was eine
noch größere Niederlage für alle war…ist
die Tatsache das vor zwei Wochen…bei der größten
Show die die GFCW je gesehen hat…PHOENIX C.
MILLER HATTE KEIN MATCH…KEIN SPOT…KEINE CHANCE
TEIL DESSEN ZU SEIN WAS ER MIT AUFGEBAUT HAT…
Miller
geht auf dem Apron hin und her.
PCM:
Lange genug habe ich still gehalten…Lange genug habe
ich mich hinten angestellt…lange genug gewartet. Lange
genug habe ich eingesteckt und das auf mich genommen was ich
im Vorfeld der Show ertragen musste. Ich wollte mich
beweisen. Beweisen
das ich es mir verdient habe in diesem Ring zu stehen.
Mich zu beweisen bei der größten Show überhaupt.
Ich habe gewartet…gewartet auf…
Phoenix
C. Miller bleibt stehen und schaut zum Titantron.
PCM:
Gewartet…
Auf
dem Titantron werden die Szenen eingespielt die in den Wochen
vor der Jubiläumsshow Miller wiederfahren sind. Die
Briefe des Unbekannten Autors. Der Angriff mit dem Blut das
auf Miller ergoss. Die Attacken gegen ihn. Miller schaut
regungslos zu. Das Video erlischt mit dem Bild des
Unbekannten.
PCM:
Ich habe lange genug auf den Moment hier gewartet. Den Moment
an dem ich all das nicht mehr hinnehmen werden…Diese
feigen Attacken…diese Briefe…ich habe mir den
Kopf darüber zermartert wer und wieso…ich habe
gehofft das er sich zu erkenn gibt…doch bleibt der
Unbekannte feige…er war zu feige sich zu zeigen und
seine Niederlage bei der größten Show
einzustecken. Lange genug habe ich darauf gewartet.
Miller
betritt den Ring. Er atmet tief ein und aus als er in der
Mitte des Ringes angekommen ist. Er schaut ins Publikum.
PCM:
Lange genug habe ich darauf gewartet Antworten zu erhalten.
Und Antworten zu geben. Bisher hat sich der Unbekannte feige
verhalten und ist mir aus dem Weg gegangen. Doch damit ist
Schluss. Dieses Match hier und jetzt…das wollte
Ich…und mein Unbekannter Gegner wird kein geringerer
als dieser Unbekannte sein…
Die
Fans jubeln ihm zu. Miller schnappt sich den Stuhl, klappt
diesen aus und setzt sich in die Mitte des Ringes darauf.
PCM:
Ich werde diesen Ring nicht verlassen ohne das der Unbekannte
sich mir gezeigt hat und das kriegt was er sich verdient hat.
Miller
lässt das Mikrofon fallen und lehnt sich entspannt
zurück. Er schlägt seine Mütze zurück und
schaut entschlossen zur Rampe.
Es
passiert: Nichts.
Pete:
„Na, traut sich niemand?“
Sven:
„Wer sollte einem tattrigen alten Mann auch schon
Gesellschaft leisten?
Nur, weil er darum bettelt?“
Pete:
„Tja, offenbar….oh…?“
Pete
hält inne und auch Sven sagt nichts mehr, WEIL DAS
VERDAMMTE LICHT AUSGEGANGEN IST! Zwar sind einige Fans so
schlau, ihre Handytaschenschlampen zu aktivieren, doch
richtig viel sieht man damit auch nicht.
Der
Blick darf dafür auf den Tron gerichtet werden, auf dem
sich Szenen abspielen, die vielleicht nichts für allzu
schwache Nerven sind.
Zu
sehen ist der Parkplatz der Arena und das vor gar nicht so
langer Zeit geparkte Auto, das wir bereits Phoenix C. Miller
zuordnen können. Allerdings hat sich der Zustand des
Prachtstückes nicht zum Besten verändert!
Die
Reifen sind, samt und sonders, platt wie Flundern! Die
Fenster samt und Sonders eingeschlagen und als die Kamera in
den Innenraum zoomt, ist von WEISS nicht mehr viel zu sehen….
Überall wurde geschmiert. In derart dunklem ROT, dass es
sich dabei eigentlich nur um BLUT handeln kann! Was an
Wörtern zu erkennen ist, ist kurz und
knapp:
„SCHULDIG!!!“
Kameraschwenk
nach Links.
„SCHULDIG!!!“
Kameraschwenk
nach rechts.
„SCHULDIG!!!“
Pete:
„Was für eine Sauerei, das kann ja
nur jemand gewesen sein, der….“
Sven:
„Ja? Der
genervt von Miller ist, weil er hier das Crybaby gibt?
Absolut richtig!“
Pete:
„Nein, eher jemand, der….“
Bumm.
Wieder ist das Licht aus, flackert, bleibt aus. Miller ist zu
hören, wie er, sich aufregend, etwas brüllt.
Licht
an.
Hinter
Phoenix C. Miller steht, in einem blutroten Neoprenanzug und
mit einem sicher nicht von Zereo Killer geklauten Facepaint –
ebenfalls in rot - …. DANIEL!
Die
Reaktion der Fans ist hörbar und langsam dreht sich auch
Miller, der sich bis eben über das Top Rope in Richtung
Rampe gelehnt hat, um. Seine Augen weiten sich für einen
Moment, als er erkennt, WEM er da eigentlich gegenübersteht,
doch mehr wird er nicht zu sehen bekommen.
CHAIRSHOT!
AUF DEN KOPF!
NOCH
EIN CHAIRSHOT!
Beim
ersten Mal ist Miller noch instinktiv stehengeblieben, beim
zweiten Mal geht er, fast wie eine gefällte Eiche, zu
Boden!
Zu
erkennen ist ein deutlicher Cut dort, wo der Stuhl
eingeschlagen hat, ehe wir das verzogene Gesicht Daniels in
Nahaufnahme sehen. Der kneift die Augen zusammen, als er sich
zu PCM herunterbeugt.
Daniel:
„…….SCHULDIG!“
Daniel
schnauft und setzt, schwer zu erkennen, eine Fratze auf, für
die der Begriff „Hasszerfressen“ wohl eine
ziemlich passende Umschreibung ist. Er richtet sich wieder
auf und lässt Miller, vermutlich für den Moment,
ein letztes Mal leiden, indem er ihm, sorry Kids, den
Schaftstiefel in die Klöten rammt. Das Bild, das Miller
danach abgibt, gleicht ungefähr dem seines Busses….auch
Miller hat jetzt erstmal platte Reifen! Sekunden später
sind zwei, drei Referees da, die Miller vor weiteren Attacken
bewahren wollen, doch Daniel hat sich längst den
berühmtesten Chair der GFCW – AMY –
geschnappt und verlässt freiwillig den Ring, während
sich besagte Ringrichter um das Wohlergehen des PCM kümmern.
Auch der FoaB kommt nun aus die Rampe herunter geeilt und
schaut nach dem Befinden seines Freundes. Mit Hilfe der
Sanitäter hieven sie den ausgeknockten Miller auf eine
Trage und schieben diesen in den Backstage Bereich. Die
Blutspur die sie hinter sich herziehen rundet das Bild der
Angriffe der letzten Monate auf Miller ab. Am Ort des
Geschehens…am Ursprung der Blutspur steht nun Daniel
und schaut den Tross um Miller hinterher.
Pete:
Das sah nicht gut aus
wie Miller da abgefahren wurde.
Sven:
Wow…da hat Daniel aber einen bleibenden Eindruck bei
seiner Rückkehr hinterlassen.
Pete:
Ich hoffe das Miller da ohne
großen Schäden aus der feigen Attacke herauskommt.
Sven:
Ich bin gespannt auf die nächsten Wochen Pete.
Daniel scheint ziemlich angepisst zu sein.
Pete:
Na ja…und das
Match…
Sven:
Für mich ist Daniel eindeutig der Sieger.
A Broken Man –
Part 4 – Another Way of Wrestling
Die Szene
beginnt dieses Mal anders, da wir uns dieses Mal in Echtzeit
befinden und dieses Skit keine Vignette wie die vorherigen ist.
Der (fast) blinde Mann steht vor Daniel und sieht ihn fragend an.
Stimme:
„Und?“
Daniel wirft das
Handy entnervt auf die Couch und reibt sich die Schläfen.
Daniel:
„Ich habe in der halben Welt angerufen und nur eine
Handvoll Leute erreichen können. Du hast die Nummern
scheinbar nicht immer aktualisiert oder Chris?“
Chris ignoriert
die Frage, während er auf seiner Liste die Blindenschrift
erfühlt, die er sich geschrieben hat.
Stimme:
„Ich konnte vier Leute erreichen und davon möchte ich
sich Einer bereit erklären, Leider gibt es da eine kleine
Schwierigkeit.
Daniel:
„Ich konnte weder Corven Shaw, Kriss Dalmi, Robert Barker
oder Virus X erreichen. Dieser Keek Hathaway meinte irgendwas von
wegen, dass er jetzt auf mich wütend sei. Kein Plan was der
für ein Problem hatte.“
Stimme:
„Bei mir war es ähnlich. Besonders das Telefonat mit
Kodi Kane hat mich irritiert. Wenn Desmond knackig ist, dann kann
er nach Köln zum Karneval kommen oder so ähnlich und
Nightmare scheint seine Telefonrechnung nicht bezahlt zu haben.
Steve Steel hat wohl ne Depression, da sie ihn bei einem
Wettkampf mit Anabolika erwischt haben. Soll fett geworden
sein…Ich konnte immerhin Axl „Unforgiven One“
Connor überzeugen ihn sich mal anzusehen, aber er ist in
Japan. Er wäre meine erste Wahl, aber die Frage ist ob er es
immer noch draufhat…“
Sein Blick auf
seinen eigenen Zettel, lässt ihn kurz überlegen, ob er
das Richtige tut.
Daniel:
„Also ich konnte nur den Kuchen erreichen und er erklärte
sich zähneknirschend bereit, da er dir wirklich noch was
schuldet. Mad Dog ging nicht ran. Ich habe jetzt noch 2 Namen auf
der Liste. Strong Olli und Johnboy Dog…“
Stimme:
„Vergiss Beide. Sie standen nur als Anstand auf der Liste.
Strong Olli ist unberechenbar und auf keinen Fall der geeignete
Kandidat. Und JBD ist der Worker in der GFCW, der meiner Meinung
nach, viel zu überbewertet ist. Hatte einen Titelrun, aber
da hätte man auch einem X-beliebigen Schauspieler den Titel
geben können und die Liga damit langsam auf den Untergang zu
steuern lassen können...
Ein fragender
Blick von Daniel ist auf den blinden Mann gerichtet.
Stimme:
„Ich mag ihn halt nicht, Daniel.“
Daniel:
„Wirst du ihm erzählen, dass du dich operieren lässt
und wahrscheinlich bald wieder…“
Stimme:
„Nein! Er wird es nicht erfahren, Daniel. Alles klar?“
Schulterzuckend
steht Daniel auf und geht zur Tür, da es gerade geklingelt
hat. Desmond Briggs erscheint auf der Bildfläche und aus dem
dürren schwarzen Jungen zu Anfang ist ein fleischiger,
wandelnder Muskelberg geworden. Desmond schüttelt die Hände
seiner Coaches und lächelt
Desmond
Briggs: „Also wie quält ihr mich heute?“
Stimme:
„Wir nicht, da ich in Urlaub fahre für ein paar
Wochen. Du wirst deinen Koffer packen und dich nach Japan
begeben, Des. Axl Connor wird dich unterrichten, sofern du ihm
gefällst. Wenn du 2 Wochen später etwas mitgenommen
hast, dann geht es weiter nach Deutschland. RM der Kuchen wird
sich deiner annehmen. Du wirst ihnen Ehre erweisen und dich
anstrengen. Klar Desmond? Ich werde nach Deutschland kommen,
sobald ich kann. Bis dahin wirst du dir eine Bleibe suchen und
mit RM trainieren. Danach geht es zur GFCW. Klar?“
Desmond
lächelt und die Kamera fadet aus.
Ein Kameramann
ging in eine alte, verlassene Nervenheilanstalt und ging durch
eine Tür auf der ein Schild hing auf dem 'Praxis –
Doktor Wheeler' stand. Die Tür ging quietschend auf. Im Raum
sah man einen demolierten Raum indem an einer Ecke ein
blutverschmierter Elektrischer Stuhl stand, auf dem ein wohl
junger Mann, dessen Gesicht mit einem Bandana, dass komplett um
sein Gesicht gewickelt war, bedeckt war. Er hatte einen weißen
Pulli an, der sich jedoch schon langsam rot färbte und auch
seine eigentlich hell braunen Haare bekamen einen roten Ton und
von den Haarspitzen tropfte immer mal wieder der ein oder andere
Bluttropfen auf die Hose des Mannes tropfte. Die Person war aber
keineswegs am Stuhl gefesselt. Sie saß nur dort rum und sah
wohl auf den Boden vor sich, während seine Arme am Stuhl
herunterhängen. Es kam eine Person rein, die einen
Arztkittel trug und ein Klemmbrett dabei hatte. Er nahm sich
einen Stuhl und setzte sich vor die Person, die er wohl betreuen
soll. Er räusperte sich kurz nachdem er sich etwas auf dem
Klemmbrett durchlas.
Doktor
Wheeler: „Timothy, sag mir, was bist du schon in der
Zeitrechnung? Du bräuchtest Beistand, doch dein größter
Hilfeschrei verstummt. Deine Gedanken haben deinen größten
Fehler genährt. Weißt du noch damals, du warst so ein
frecher, vorlauter Junge und jetzt fehlen dir Worte, als hättest
du nie reden gelernt. Dein ganzer zustand lässt sich leider
Gottes nicht erklären. Täglich wird dein Herz durch
neue Probleme erschwert. Und du fragst dich sicher wieder, was
denn der maßgeblicher Schicksalsschlag war. Schlaganfall
von Mama? Doch die Antwort ist dir nicht bekannt. Dein Frühstück
fällt die jeden Tag vor die Füße, dein Körper
ist einfach schon so extrem eingeschränkt von deiner
Depressionsparalyse. Heute führst du maximal noch Monologe,
gänzlich von den Depressionen zerfressen, merkst du, keiner
kann sich in deine Lage versetzen. Deine Liebsten wünschen
sich nur das du noch nicht stirbst. Setzt dir die Klinge an den
Hals doch legst sie wieder weg...“
Der Arzt fasste
Timothy seufzend an die Schulter und verließ den Raum dann
wieder mit den Sachen, die er alle dabei hatte. Als die Tür
zufiel, begann die Zeit schneller zu vergehen. Man sah das Zimmer
immer mehr in sich zusammenfallen. Die Wände begannen zu
schimmeln, Regale, Tische und co. brachen entweder zusammen oder
wurden mit Moos bedeckt. Man sah auch noch wie einige Personen
immer wieder ein und aus gingen und versuchten sich um ihn zu
kümmern, jedoch stand er trotzdem kurz vor dem tot. Die Zeit
wurde dann wieder normal und der Arzt vom letzten Mal kam wieder
rein und setzte sich wieder auf den Stuhl
Doktor
Wheeler: „Wir befinden uns im Ist-Zustand. Fast hast du
dich verrannt, als du im wahrsten Sinne, an der Klippe standst.
Jetzt guck dich um, halt inne, sieh was du entfesselt hast, der
endgültige Tod wär das letzte was man retten kann…….
Für nichts ist es zu spät, du zerbrichst dich selbst am
System. Fuck, hast du Missgeburt schonmal das Mittelmeer gesehn?
Verlass das Zimmer und versteh, dein ganzes Leiden ist nur
temporär. Jetzt frag dich selbst, ist es dir das alles wert?
Du bist soweit, dass du deine Tabletten nicht mehr nehmen musst
und ich weiß, wie das einem den Schädel bumst. Also
entspann dich, bevor du jetzt weiter verzweifelst.“
Der Arzt band
sich irgendwas um das gesicht und schupst Timothy und den
Elektrischen Stuhl um und begann dann wieder leise zu sprechen.
Doktor
Wheeler: „Meine Dämonen sind tot, aber verlassen mich
auch nie. So lange ich stemmen kann, bin ich gerne zum Worte
wechseln da, denn die Zeit steht niemals still, auch wenn du gar
nichts zu verlieren hast. Das geht an jede Seele, die sich
aufgegeben hat, man,…“
Er stand von
seinem Stuhl auf und drehte sich zur Kamera und man sah, dass das
einfach die selbe Person war nur anscheinend ein paar Jahreälter
und mit einer besseren Gesundheit. Er stellt sich direkt vor die
Kamera und schrie seinen letzten Satz in die Kamere.
Timothy
Wheeler: „…ich spreng die letzten noch existenten
Grenzen der GFCW, verdammt!“
Danach schupste
er die Kamera um und man sah wie er zu dem Elektrischen Stuhl
ging, auf dem er immer noch saß und warf ein brennendes
Streichholz auf sein früheres ich. Dann ging er aus dem Raum
und dann ging die Kamera aus…
„Hoch
soll er leben, hoch soll er leben, drei Mal hoch!“
Ein letztes Mal
wird Timo Schiller von seinen Kameraden in die Luft geschleudert.
Mit einem zufriedenen Grinsen im Gesicht, die Wangen leicht
gerötet vom zur Feier des Anlasses konsumierten Biers,
segelt der große Mann glückselig durch die Luft ehe er
von einer Schar von knapp zwei Dutzend sich um ihn tummelnden
angehenden GFCW-Wrestlern aufgefangen wird.
Timo
Schiller: „Danke Leute, aber das reicht wirklich. Sonst
muss ich noch kotzen!“
„Ach was,
wir wissen alle was du verträgst!“, ruft jemand aus
dem Pulk und man lacht gemeinsam. Der für die nächste
War Evening Ausgabe auserwählte Junge aus dem Ruhrpott
klopft sich mit der Faust auf die Brust während er einen
Schritt von der großen Menschenmenge weg tritt. Alle Blicke
sind auf ihn gerichtet
Timo
Schiller: „Na gut, ihr habt Recht. Aber wenn ihr mich die
ganze Zeit hoch werft bleibt mir ja keine Zeit für das
nächste Bier.“
Wieder ein
Lachen ehe jemand Timo eine Dose 5,0% Original reicht. Der
untersetzte junge Mann legt für einen kurzen Moment seinen
Arm, der von einem beeindruckenden Bizeps geprägt ist, um
den Hals von Schiller.
Bizeps-Dude:
„Du hast es dir echt so krass verdient, man. Seit Monaten
ackerst du dir hier den Arsch ab.“
Mit nach oben
gestrecktem Daumen zieht er von dannen in Richtung des Rings. Wo
normalerweise trainiert wird hat man einen Tisch mit reichlich
Dosen darauf und ein paar Bänke aufgebaut. Irgendjemand hat
mit Hilfe einer Bluetooth-Box einen Song von Evanescence
angemacht und bezeichnet das lauthals und überaus stolz als
„epischen Troll-Move“, noch immer unglücklich
über Breads’ Ankündigung einen gewissen Mann mit
auffälliger Gesichtsbemalung niemals in die Nähe des PC
zu lassen. Zereo Killer hat seine Fans eben überall.
Neben dem
Seilgeviert an sich erinnert lediglich das Logo der GFCW über
der Eingangstür daran dass das hier an sich keine
Party-Location ist.
Den Arsch
abackern…
Das hatte Timo
wirklich getan. Er war einer der Ersten gewesen die zu Beginn des
Jahres – zum damaligen Zeitpunkt noch unter wechselnden
Übungsleitern – in die Rookie-Klasse der GFCW
aufgenommen worden war. Nachdem Breads ihnen bei War Evening als
„Class of ‘21“ nun auch einen einprägsamen
Namen verpasst hatte den sie sich gegenseitig zurufen und
abklatschend abfeiern konnten war das Gemeinschaftsgefühl
noch einmal auf einem neuen Level angekommen.
In diesem Moment
wird Timo von hinten angestupst.
Aiden
Rotari: „Hey, Glückwunsch.“
Mit einem
Schmunzeln tritt der neueste Rekrut des Performance Centers an
Schiller heran und stellt sich seitlich neben ihn, ein wenig
abseits vom Rest. Einige der Anwesenden werfen ihm kurze und
keinesfalls freundlich wirkende Blicke zu.
So sehr sie sich
alle für Timo freuten, so sehr wären sie doch alle gern
selbst sein Gegner geworden. Es war völlig offensichtlich
gewesen dass der Lockerroom-Leader – denn das ist Schiller
im Performance Center auf jeden Fall, egal wen man fragt –
die erste Chance bekommen würde. Das stand absolut nicht zur
Debatte, alles Andere wäre völlig lächerlich. Aber
man war davon ausgegangen dass er gegen einen Parn oder einen Joe
Jobber antreten würde, nicht dass es zwei Spots geben würde.
Einer davon geht
jetzt an den Typen der bei Robert Breads’ Antritt als erste
Amtshandlung sofort mit einem Vertrag ausgestattet und direkt im
Anschluss an den Kanadier selbst dem Inventar des Performance
Centers hinzugefügt wurde.
Laut eigener
Aussage kannte Breads Rotari schon länger, der Kanadier habe
ihn bei einer kleinen Independent-Show in Nordamerika gesehen und
in der Sekunde in der er die Möglichkeit hatte ihn bei einer
großen Liga unterzubringen das Smartphone in die Hand
genommen und angerufen. Irgendetwas an Aiden Rotari hatte
Robert Breads vollends von dessen Potential ein großer Star
im Wrestling-Business zu werden überzeugt.
Aiden hatte in
seiner kurzen Zeit im Performance Center nichts falsch gemacht,
er war unheimlich freundlich und hilfsbereit gegenüber jedem
gewesen, es war nur… er war gerade mal etwas länger
als eine Woche hier. Und schon berief die GFCW ihn in ein War
Evening Match während Andere sich seit Monaten den
Allerwertesten aufrissen und leer ausgingen. So wirklich fair
fanden das die Meisten nicht.
Es war einfach
schwierig nicht zu glauben er wäre etwas anderes als Robert
Breads’ persönliches Pet Project.
Timo
Schiller: „Ey, man, dir auch. Willst du?“
Mit einer
lockeren Handbewegung deutet Timo auf die Bierdose in seiner
Hand.
Aiden
Rotari: „Vielen Dank, aber ich trinke hier nicht.“
Mit der Hand
deutet er auf das Performance Center um sie herum.
Timo
Schiller: „Man, mach’ dich doch mal locker.“
Schiller rollt
mit den Augen, dann prustet er los und Rotari stimmt eine Sekunde
später mit ein. Timo hat ein enorm einnehmendes,
ansteckendes und lautes Lachen.
Timo
Schiller: „Nur mal so am Rande, wenn ich dich gerade hier
habe… wenn du bei uns dazugehören willst musst du
vielleicht ein paar Mal mit den Jungs ausgehen, ne? Mal was mit
uns essen gehen oder feiern oder so. Nur ein Tipp.“
Wie immer
kümmerte sich Timo um jeden Teil seiner Herde. So korrekt
Aiden sich auch stets verhielt, seine Angewohnheiten nie zu
trinken, früh schlafen zu gehen und sich strikt an einen
Ernährungsplan zu halten trennten ihn konsequent vom Rest
der Truppe. Die GFCW war schon immer eine Liga der Extreme, der
Chaoten, der guten Laune und des lockeren Umgangs gewesen. Kein
Wunder dass sie eben solche Leute anzog.
Aiden
Rotari: „Danke. Ich werde darüber nachdenken. Es ist
mir wichtig Freunde zu finden, weißt du?“
Er hält ihm
die Finger zum Handshake hin.
Aiden
Rotari: „Ich hoffe wir können Freunde werden. Egal wer
von uns in zwei Wochen gewinnt.“
Statt
einzuschlagen streckt Schiller Rotari eine Bro-Fist entgegen.
Timo
Schiller: „Wir zeigen einfach beide alles und wenn unsere
Performances stimmen, hey, also, ich meine…“
Kurz rülpst
der Mann aus der Heimatstadt der GFCW, dann schüttelt der
Dortmunder beschwipst kichernd den Kopf. Irgendwo stimmt jemand
im Hintergrund einen „One More Time!“-Chant an, aber
das finden selbst ein Haufen Wrestler nicht lustig genug um
miteinzustimmen.
Timo
Schiller: „...warum sollten wir nicht beide richtig
überzeugen? Gib’ einfach dein Bestes, das werde ich
nämlich auch tun, und dann stellen wir ein richtig geiles
Match auf die Beine das komplett die Hütte abreißt.
Man, ich kann es wirklich nicht erwarten endlich vor einer echten
GFCW-Crowd im Ring zu stehen, Alter. Den Jubel von echten
GFCW-Fans…“
Aiden
Rotari: „War das schon immer dein Traum?“
Ehrlich
interessiert dreht sich der Mann aus Georgia seinem
Gesprächspartner aus dem Ruhrgebiet zu. Sie stehen sich
jetzt direkt gegenüber. Tatsächlich sehen beide
Wrestler relativ verschieden aus, auch wenn sie von ähnlicher
Größe und Statur sind – doch wo bei Schiller das
kurze blonde Haar von einem glatten Gesicht und einem
schelmischen Ausdruck in den Augen begleitet wird findet man bei
Rotari dunkles, langes Haar, einen Bart und eine Ausstrahlung von
unerschütterlicher Ruhe.
Timo
Schiller: „Klar. Wer will nicht da hin wo jetzt ein Zereo
Killer oder ein Danny Rickson ist? Legenden die von allen
abgefeiert werden. Hey, selbst unser Coach hat doch so indirekt
zugegeben dass das alles ist was jeder Wrestler am Ende des Tages
will. Deshalb machen wir das doch. Wir wollen den Fans etwas
zeigen dass sie begeistert, und wir leben von dieser
Begeisterung.“
Aiden
Rotari: „Da könntest du Recht haben.“
Rotari formt die
Hand ebenfalls zur Faust und geht auf das Angebot von Schiller
ein, auch wenn dieser es wohl eher als „Ghettofaust“
denn als „Bro-Fist“ bezeichnen würde. Timo
grinst breit, tritt an seinen zukünftigen Gegner heran und
klopft ihm auf die Schulter.
Timo
Schiller: „Ich denke wir können auf jeden Fall Freunde
werden.“
Aiden scheint
einen Moment zu zögern, dann aber nickt er Timo dankbar zu.
Sein Blick huscht über die Bierdose in der Hand von
Schiller.
Aiden
Rotari: „Entschuldige dass ich frage, aber kann ich
vielleicht doch…?“
Timo
Schiller: „Na klar!“
Beinahe
begeistert deutet der Dortmunder zum Rest der Trainees.
Timo
Schiller: „Pass’ nur auf dass du keinen Kater mehr
hast wenn der olle Breads hier auftaucht.“
Aiden
Rotari: „Ich bemühe mich.“
Timo
Schiller: „Na dann, mein
Freund…“
Er betont diese
zwei Worte besonders und strahlt den Amerikaner ermutigend an.
Timo
Schiller: „…auf ins Gefecht, das Erste von Vielen!“
Mit einer
einladenden Handbewegung marschiert Schiller vorweg um sich
wieder in die ihn feiernde Masse zu begeben.
Aiden
Rotari: „Cool. Das erste Gefecht mit meinem neuen Freund…“
Abwesend,
beinahe verträumt, lässt Rotari den Blick für
einen kurzen Moment über die Menge von feierwütigen
Rookie-Wrestlern schweifen ehe er längere Zeit über der
Eingangstür kleben bleibt.
Aiden
Rotari: „...dem Ersten von Vielen.“
Zufrieden lächelnd folgt er seinem Gegner und Freund.
Die
Spuren der zurückliegenden Schlacht waren in den vergangenen
Tagen stete Begleiter seines alternden Körpers. Er hat
gelitten. Im Ring und danach. Er hat alles gegeben und ein Feuer
in sich gespürt, das bisweilen drohte, ihn zu verbrennen.
Doch er hat widerstanden und es kontrollieren können.
Widerstanden und gewonnen. Es allen gezeigt.
Die
Spuren: Sie waren deshalb von Siegestrunkenheit wie weggewaschen,
blaue Flecken und Blutergüsse wurden umgedeutet zu Trophäen,
die er mit einem Lächeln quittierte, wann immer er an seinem
geschundenen Leib herabsah. Und so steht er, der Triumphator
Danny Rickson, Besieger von Antoine Schwanenburg, nun im
Wohnzimmer seines Hauses in Newcastle, England. Seiner Basis,
seinem Rückzugsort.
Er
schaltet die Kamera an, die vor ihm am Schreibtisch angebracht
ist, spannt in geübter Manier die Schultern, so wie er es
einst live in den Hallen hunderte Male gemacht hat, und lächelt.
Denn er weiß: Nun ist er für abertausende Menschen in
der Halle über die Leinwand und für Millionen auf den
Fernsehbildschirmen zu sehen.
Danny
Rickson: „Die Legende mancher Wrestler basiert darauf, dass
sie ein wrestlender Priester sind. Dass sie der Kaiser sind,
Mathematiker, mystische Gestalten, Straßenkämpfer,
Genies, Veganer, reiche Menschen, arme Menschen, Säufer oder
Moralapostel. Dass sie zur rechten Zeit am rechten Ort durch
Tische springen, von Leitern fallen, dass sie abgrundtief böse
sind, sich anbiedern, oder mit blutbeschmierten Gesichtern
irgendwann mal einen Titel in die Kamera gehalten haben und das
Foto um die Welt ging. Manche sind zu Legenden geworden, weil sie
und ihr Nemesis jahrelang im Streit lagen und die Welt zu klein
für sie beide schien. Die Wrestlingwelt hielt den Atem an,
wenn sie aufeinandertrafen. Oder ihre Legende entstand, weil sie
sich mit einem einzigen Moment ins kollektive Gedächtnis
gebrannt haben und manchmal auch, weil sie so fernab jeglicher
Norm waren und nie wieder vergessen werden können.“
Seine
Stimme ist ein Hybrid aus erzählerischer Klarheit und
geübtem Promocharakter, als er auf die Pointe des kleinen
Exkurses zusteuert.
Danny
Rickson: „Meine Legende basiert einfach darauf, dass ich
der Beste bin.“
Eine
simple Feststellung und wäre da nicht der Blick Ricksons,
der die Ernsthaftigkeit dieser Aussage mit Nachdruck bestätigt,
könnte man sie mit einem Lächeln bedenken. So aber
kommt man nicht herum, sich ernsthaft dem Inhalt zu nähern.
Danny
Rickson: „Ich war der Beste meiner aktiven Zeit und seitdem
muss ich nur alle paar Jahre vorbeischauen und mich erneut auf
den Thron setzen. Ich habe einst Dean Welkey geschlagen, als der
der am schnellsten aufsteigende Stern der GFCW-Geschichte war und
ich längst nur noch ein Teilzeitwrestler. Zweimal in Folge.
Dann habe ich wieder ein paar Monate Pause gemacht und Robert
Breads im Main Event von Title Nights 2013 geschlagen. Und vor
zwei Wochen, ihr habt es alle gesehen, habe ich Antoine
Schwanenburg besiegt. Den besten Wrestler seiner Generation.“
In
der Halle brandet Gemurmel auf, als die Göppinger an den
Kampf bei der Jubiläumsshow erinnert werden. Rickson jedoch,
der in seinem Wohnzimmer keine Geräusche aus der Halle
empfängt, fährt unbeeindruckt fort.
Danny
Rickson: „Fair und klar in diesem Ring. Als Rentner mit
jahrelangem Ringrost. Weil ich ganz einfach der Beste bin.“
Ein
Schulterzucken, ein schelmischer Blick. Als wolle er sich auf
ironische Art für etwas entschuldigen, an das er
einhundertprozentig glaubt.
Danny
Rickson: „Ihr erwartet von mir, dass ich jetzt wieder nach
Hause gehe und in ein paar Jahren zurückkomme. Zur nächsten
Jubiläumsshow. Das könnte ich machen und ich gebe euch
mein Wort darauf, dass ihr auch bis zum 30. Jubiläum keinen
Wrestler gefunden haben werdet, der mir meinen Status streitig
gemacht hat. Und wenn ihr glaubt, dass es doch vielleicht einen
geben könnte, dann würde ich ihn besiegen, diesen
‚neuen Danny Rickson seiner
Generation‘. Egal wann,
egal wo. Ich sage es erneut: Weil ich einfach der Beste bin.“
Nun
macht er einen Schritt auf die Kamera zu, positioniert sich
zentral vor der Linse, so dass sein ernstes Gesicht besser zu
sehen ist
Danny
Rickson: „Ich werde nicht nach Hause gehen.“
Abermals
Unruhe in der Halle. Manche Zuschauer scheinen ungläubig zu
sein. Dass Rickson nach dem 20. Jubiläum einfach wieder
verschwindet, so wie er es immer nach Gastauftritten tat, schien
das am schlechtesten gehütete Geheimnis der jüngeren
GFCW-Geschichte gewesen zu sein.
Danny
Rickson: „Denn obwohl ich der Beste bin und ich schwöre,
dass es das letzte Mal ist, dass ich diese Formulierung heute
verwende, bin ich nicht perfekt. Ich habe den Heavyweight Titel
gewonnen, ich habe Title Nights Main Events gewonnen, ich war
Intercontinental Champion, German Pain Champion und European
Champion und ich habe so viele Awards bekommen, dass sie mir
derart wenig bedeuten und ich nicht einmal nachschlage, um sie
hier korrekt mit Namen auflisten zu können. Allerdings bin
ich eben nicht perfekt. Es gibt nämlich eine Sache, die ich
nie bewiesen habe.“
Pete
und Sven rutschen unruhig auf ihren Sitzen hin und her, scheinen
das Gesagte einordnen zu wollen. Doch bevor die erfahrenen
Kommentatoren eine passende Formulierung zum Besten geben können,
fährt der englische Altmeister aus seinem Wohnzimmer fort.
Danny
Rickson: „Dass ein anderer Mensch neben meinem Ego
existieren kann. Schließlich war ich den Großteil
meiner Karriere ein arrogantes Arschloch und auch im
Legendenalter habe ich lediglich das Arschloch weggelassen.
Arrogant bin ich noch immer. Deshalb geht man automatisch davon
aus, dass ein Mann neben mir keine Luft zum Atmen hätte und
in meinem Egotrip verglüht. Und ganz ehrlich…ich kann
es niemandem verdenken, wenn er so denkt.“
Wer
kann das schon? Allenfalls Robert Breads, wenn auch lange Zeit
verfeindet mit Rickson, blieb dem Engländer bis heute in
Sympathie verbunden. Ansonsten gibt es kaum eine Figur, die der
Mann aus Newcastle lange Zeit an seiner Seite geduldet hätte.
Danny
Rickson: „Also werde ich das Gegenteil beweisen. Ich
präsentiere daher folgenden 5-Punkte-Plan.“
Er
tritt zur Seite und deutet mit großer Geste auf ein
Whiteboard, welches hinter ihm steht und bislang verdeckt war.
Dort stehen fünf Absätze geschrieben, die mit
Klebestreifen verdeckt sind. In einer flüssigen Bewegung
reißt Rickson den obersten Streifen ab.
Danny
Rickson: „Ganz recht: Jeder beliebige Partner. Und weil ich
etwas exakt so meine, wenn ich es sage, starte ich hier und jetzt
eine Challenge. Alle Wrestler dieser Welt können mein
Partner werden, denn Danny Rickson wird 2021 erstmals…“
Rhetorisch
geschickte Pause, beste Gelegenheit für imaginären
Trommelwirbel.
Danny
Rickson: „…Tag Team Wrestler sein.“
Raunen
in der Halle. Die zweite überraschende Ankündigung
innerhalb weniger Minuten, die Rickson vom Stapel lässt. Und
man kann es den Menschen in der Halle nicht verdenken, dass sie
unsicher scheinen und an einen Aprilscherz glauben.
Danny
Rickson: „Hiermit rufe ich offiziell Folgendes aus.“
Danny
Rickson: „Ihr glaubt, dass ihr an meine Seite passt? Okay,
beweist es. Ich fordere hiermit jeden Wrestler, der will, auf,
dass ihr ein Bewerbungsvideo über die sozialen Medien mit
dem Hashtag #RicksonTeamChallenge
schickt. Stellt euch vor, sagt was darüber, warum ihr an
meine Seite gehört und warum die Fans uns als Team sehen
sollten. Denn die Fans spielen eine ganz besondere Rolle.“
Er
zieht eine Augenbraue hoch und lässt die Zuschauer, die bei
ihrer Erwähnung in gespannte Stille verfallen, einen Moment
warten.
Danny
Rickson: „Wenn die ganzen Bewerbungen eingetroffen sind,
dann werde nicht ich entscheiden,
wer mein Teampartner wird. Sondern weil ich behaupte, dass ich
mit jedem beliebigen
Wrestler an der Seite erfolgreich sein kann, wird es eine
öffentliche Abstimmung
geben. Stimmberechtigt ist jeder Fan der GFCW, denn die
Abstimmung wird transparent über das offizielle GFCW Forum
erfolgen. Ihr wollt mich an der Seite eines zurückkehrenden
Routiniers sehen? Kein Problem, stimmt dafür. Ihr wollt
einem Rookie zu seinem Debüt verhelfen? Tut es und votet für
ihn. Ich beweise, dass ich mit jedem Menschen kompatibel bin und
das führt mich zu Punkt 2 meines 5-Punkte-Plans.“
Der
zweite Streifen wird geschickt vom Whiteboard entfernt.
Danny
Rickson: „Schmeißt mir und Mr. X irgendwelche Leute
hin und wir werden sie besiegen. Macht eine Open Challenge draus
und wir gewinnen. Kündigt frühzeitig legendäre
Team-Koryphäen an und auch das ist scheißegal, denn
wir werden gewinnen. Denn Erfolg – und ich lebe für
Erfolg – drückt sich im Wrestling durch Siege aus und
das führt mich zum dritten Teil meines Plans.“
Danny
Rickson: „Ihr habt meine kleine Aufzählung gehört.
Wenn ein Titel existiert, dann werde ich ihn gewinnen. So wird es
auch bis Title Nights mit dem Tag-Team-Titel sein. Sollte mir das
nicht gelingen, gestehe ich meine Niederlage ein und gehe, das
schwöre ich. Aber es wird nicht passieren, denn ich verliere
nicht, wenn ich Historisches wittere. Mir geht es jedoch nicht
nur ums gewinnen, einmal beweisen und sich wieder verpissen, da
hört es nicht auf…
Danny
Rickson: „Ernsthaft. Ich bin seit 15 Jahren in der Liga und
kein Schwein hat sich je für diesen Titel im gleichen Maße
interessiert wie fürs große Gold. Selbst der
Intercontinental Titel, der European Titel oder der absolut
beschissen klingende German Pain Titel waren wichtiger. Und warum
waren sie das? Weil ich sie damals gehalten habe. Und weil sich
wiederum nie eine Person von meinem Status für ein Team
interessiert hat. Das wird sich ändern und deshalb wird nach
Punkt 4 meines Plans bald niemand mehr in Frage stellen, ob der
Tag-Team-Titel nicht auch im Main Event eines PPVs verteidigt
werden kann. Es wird so sein. Weil ich beteiligt bin.“
Er
atmet aus und strafft seinen Körper für das größte
Finale, für Punkt 5.
Danny
Rickson: „Das alles bringt mich zu Punkt 5.“
Danny
Rickson: „Ich habe jeden Titel und fast jeden Award
gewonnen. Ich habe als Rentner Main Events gewonnen und Antoine
Schwanenburg geschlagen, als der im vollen Saft stand. Jede
dritte Promo in dieser Liga klingt nach Rickson-Fanfiction und
man spricht in manchen Kreisen mit derartiger Ehrfurcht von mir,
dass ich selbst darüber lachen muss. Aber ich bin, trotz
meiner ganzen Titelregentschaften, nie komplett gewesen. Ja, ich
hatte vier unterschiedliche Titel und damit mehr als die meisten
anderen, aber der Teamtitel war während der gesamten Zeit
verfügbar und damit eine Konstante der GFCW, die ich nie
beachtet habe. Das wird sich jetzt ändern.“
Mit
selbstbewusster Ruhe schiebt er zunächst das Whiteboard zur
Seite und lässt das Publikum auf die finalen Worte warten,
erst nach Vollenden der Aufgabe fährt er fort.
Danny
Rickson: „Deswegen nutzt den Hashtag #RicksonTeamChallenge,
ergreift eure Chance, an meiner Seite zu glänzen und schickt
eure Videos zu den nächsten zwei War Evenings ein. Die
besten Bewerbungen werden in den kommenden Wochen im nationalen
Fernsehen gezeigt und zur Abstimmung gestellt. Ihr da vor den
Bildschirmen, macht Stimmung für euren Favoriten und werft
mir vor, wen immer ihr möchtet.“
Er
tritt vor, legt eine Hand an den Aus-Knopf der Kamera.