Zwischen Weihnachten und Neujahr
irgendwo in Deutschland...
Das Display des Navigationsgeräts
zeigt schon seit einigen Minuten die Zielflagge an, doch rings um
ihn ist nichts weiter als Wald, Weidezäune und Feldwege.
Seit einer gefühlten Ewigkeit fährt Toxic Lugosi durch
kleine, unbefestigte Feldwege und sucht in Schrittgeschwindigkeit
nach der Adresse, die ihm Max Mustermann vor einigen Stunden am
Telefon genannt hat. Mustermann klang am Telefon angespannt, fast
schon aufgeregt. Keine der üblichen Scherze und schlechten
Wortwitze. Das war Lugosi so nicht gewöhnt, obwohl man bei
Mustermann immer mit dem rechnen muss, was man am wenigsten
denkt. Er ist meistens unberechenbar.
Die großen Scheinwerfer des
Opel Admirals zeigen Lugosi einen kleinen Ausschnitt einer
verschlafenen und verlassend wirkenden Welt. Man könnte
meinen das hinter der nächsten Kurve das Haus von Lugosi
liegt, doch hier auf diesen Waldwegen fährt Lugosi zum
ersten Mal entlang.
Toxic Lugosi:
„Wo soll hier nur ein Haus sein? Wo hat mich dieser
Mustermann nur hingeschickt?“
Lugosi ist sich sicher, das die
Adresse stimmt. Er hatte extra noch einmal nachgefragt und
Mustermann selbst hat sie von sich aus noch einmal wiederholt.
Doch außer winterlichen Feldern und Waldrändern sieht
Lugosi nichts, was auch nur irgendwie nach Zivilisation aussieht.
Außer vereinzelnden Raketen, die vermutlich von
irgendwelchen Jugendlichen abgeschossen wurden, die Silvester
kaum abwarten können.
Gott sei dank ist Weihnachten
und dieses gespielte heile Welt getue vorbei.
Jedes Jahr verzieht sich Lugosi in
der wirklich akuten Weihnachtszeit in seine Trainingshalle,
abgeschirmt von jeder Art von christlicher Nächstenliebe,
Lichterketten und Lametta. Er konnte noch nie etwas mit
Weihnachten anfangen, für ihn waren das immer vergeudete
Tage, die er als Kind lieber mit wichtigeren Beschäftigungen
hätte nutzen können. Und diese Denkweise hat sich bist
heute nicht geändert. Nur das heute keine störende
Familie ihm im Weg steht.
Wo zum Teufel bist du
Mustermann?
Noch immer kein Haus oder etwas was
einer menschlichen Behausung ähnlich sieht. Die Zielflagge
des Navigationsgeräts hat sich nicht bewegt, selbst das Navi
zeigt die Feldwege nicht an auf denen er suchend fährt.
Toxic Lugosi:
„Scheiße !“
Lugosi bremst und steigt aus seinem
Auto, die Scheinwerfer anlassend. Die abendliche Kälte lässt
vereinzelnde Nebelschwaden über die Felder gleiten. Er geht
ein paar Schritte auf das Feld und schaut sich um, ober mit Hilfe
der Scheinwerfer doch noch etwas erkennt, doch das einzige was er
sieht, sind ein paar Schafe, die auf den Feldern umher trotten.
In einiger Entfernung sieht er einen etwas windschiefen Verhau,
der wohl als Unterstand für die Schafe dient. Doch kein
Haus, keinen Hof.
Toxic Lugosi:
„Mustermann? MUSTERMANN!“
Auf seine Rufe erhält er keine
Antwort. Noch nicht einmal die Schafe antworten ihm. Sie
ignorieren ihn einfach.
Toxic Lugosi:
„Wo bin ich hier?“
Wütend läuft Lugosi zu
seinem Admiral zurück, öffnet die Beifahrertür und
nimmt sein Handy vom Armaturenbrett. Ein paar Daumenbewegungen
später hört er ein Freizeichen an seinem Ohr.
"Sehr
geehrter Anrufer, Sie sind mit der Administration der Unterwelt
verbunden. Wenn Sie den Schreien eines Verstorbenen im Fegefeuer
lauschen wollen drücken Sie bitte die (1). Um einen nahen
Angehörigen oder ein Haustier zu opfern, drücken Sie
die (2). Für einen Deal mit dem Teufel drücken Sie die
(3). Für ewige Verdammnis drücken Sie die (4). Für
alle weiteren Angelegenheiten bleiben Sie bitte in der Leitung."
Kurze Zeit später klickt es
erneut und Mustermann selbst ist am Apparat.
Max
Mustermann: "Ich hoffe es ist wichtig! Ich führe bei
FIFA grade 1:0 und.."
Toxic Lugosi:
„Mir egal, die Adresse stimmt nicht! Ich steh hier mitten
im Wald! Hier gibt es nichts außer Schafe.."
"MÄÄÄÄÄÄH!"
Toxic Lugosi:
„..und einen Stall! Wo zum Teufel bist du?“
Max
Mustermann: "Das ist jetzt ein bisschen kompliziert zu
erklären. Dein Navi ist vermutlich schon richtig. Es ist
einfach nur nicht die richtige.. uh, Ebene. Wir sind hier auch
noch nicht bei Google Maps eingezeichnet und..."
Toxic Lugosi:
„Wenn du nicht in 5 Minuten hier bist, hau ich wieder ab!
Also beweg deinen Arsch!“
Wütend verstaut Lugosi sein
Handy in seine Manteltasche.
4 Minuten und 59 Sekunden erscheint
Max Mustermann tatsächlich. Der Agent Provokateur ist immer
pünktlich und wenn man ihm sagt in 5 Minuten, dann kommt er
auch in 5 Minuten. Versucht das mal nachzumachen, liebe Mädels
im Badezimmer!
Max
Mustermann: "Hallo! Schön das du gekommen bist. Ich
dachte mir dass ich mit meiner Faust noch oft genug am Schädel
unserer Gegner klopfen muss und mir das deshalb mal an deiner Tür
erspare. Deshalb habe ich dich angerufen und..."
Toxic Lugosi:
„Ja, ja. Also wo zur Hölle wohnst du? Ist die Adresse
doch falsch?“
Max
Mustermann: "Von falsch kann überhaupt keine Rede sein.
Wenn, dann haben sich die Trottel beim Schreiben der Bibel
geirrt. Pass übrigens auf, dass du nicht versehentlich über
eines der Schafe stolperst. Manche von denen sind.. verdrahtet."
"MÄÄÄÄÄH!"
Mit diesen Worten kippt auch eines
der Schafe mit einem gedämpften Krachen um. Erst jetzt
bemerkt Lugosi, dass das Schaf einen schweren Koffer umgeschnallt
hatte, der sich nun verlagerte und den Vierbeiner unsanft zur
Seite kippen lies. Etwas irritiert lässt der IC-Champion
seinen Blick weiter schleifen und entdeckt noch weitere mit
allerlei Krimskrams beladenen Schafe, manche mit Westen, andere
mit Helmen bedeckt.
Toxic Lugosi:
"Was zur Hölle ist hier los?"
Max
Mustermann: "Deren Koordinaten hast du zwar erhalten, aber
nein, da sind wir nicht."
Toxic Lugosi:
"Sind die Viecher etwa bewaffnet?"
Max
Mustermann: "Ja, aber keine Sorge. Aktuell stehen sie nur
hier um als patriotische Schafe gegen die Überweidung der
Deiche durch arabische Ziegen zu demonstrieren."
Nicht das es wirklich viele Ziegen
auf diesen Weiden gibt. Der Prozentsatz an den Deichen beträgt
gerade mal 0,3% oder so. Aber irrationale Ängste lassen sich
bekanntlich nicht logisch erklären und irgendwie sind auch
verdächtig viele Wollträger mit frisch geschorenen
Köpfen hier unterwegs. Wie dem auch sei: Solange noch keine
Konzentrationsställe für Ziegen gebaut werden ist wohl
alles in Ordnung!
Max
Mustermann: "Wirklich aktiv werden sie erst wieder wenn der
nächste Schneefall ihnen Deckung gibt. Du weißt schon,
wegen der Camofa.. Comafla.. ach, wegen der Tarnung und so."
Mit ungläubigem Blick schaut
sich Lugosi derweil im Schuppen um. Der Geruch ist nicht mal das
Schlimmste was Lugosi gerade bewegt. Er kann nicht fassen das er
den weiten Weg für ein Gespräch gemacht hat in einem
Schafstall! Wozu? Warum?
Toxic Lugosi:
„Also, was ist so wichtig oder besser was willst du mit mir
besprechen? Hier in diesem Stall?!“
Max
Mustermann: "Ein bisschen mehr Respekt. Hier wurde
schließlich der Messiah geboren."
Toxic Lugosi:
"Aber doch in Bethlehem!"
Max
Mustermann: "Ihr glaubt auch alles was in diesem Buch steht,
oder? Allein die Hälfte der Gebote haben wir damals nur
reingeschrieben um zu guggn, ob das wirklich jemand glaubt.
Heutzutage nennt man sowas 'trollen'."
Das Interessanteste an Religionen
war für Määhphisto - bekanntlich die besser
bekannte Persönlichkeit hinter bzw. in Max Mustermann - war
eigentlich immer die Predigt davon, dass der Teufel - also er -
listig sei, manipuliert und manchmal sogar ein Eichhörnchen
ist. Letzteres stimmt zwar nicht [die richtige Antwort ist
bekanntlich Schaf] und er weiß auch nicht woher die
Redewendung überhaupt kommt, ansonsten hätte er längst
jemanden wegen Rufschädigung verklagt, aber die Hauptfrage
hinter dieser Theorie ist doch eigentlich ob nicht vielleicht der
Teufel selbst in der 'ach so heiligen Schrift' herumgepfuscht
hat. Es wäre doch sicherlich ein leichtes einfach ein paar
Seiten irgendwann einmal auszutauschen und sie dann als Gottes
Wort auszugeben, obwohl es eigentlich der eigenen Agenda dient.
Denkt mal darüber nach. Wir
gehen derweil in die Werbung und senden ein paar Spots über
Hygieneartikel, damit ihr Nerds mal wisst was ihr so gegen eure
Pickel machen könnt.
Erneut 4 Minuten und 59 Sekunden
später sitzen Lugosi und Mustermann am Tisch und trinken die
gerade eben beworbenen überzuckerten Softdrinks im Gedenken
an Leon Belmont, der leider auch schon ewig kein RP mehr gemacht
hat.
Max
Mustermann: "Glückwunsch übrigens zum IC-Title
gewinn. Hast ihn dir verdient. Allerdings kannst du ihn jetzt
auch direkt wieder wegwerfen wie die meisten Menschen um diese
Zeit ihre Neujahrsvorsätze. Wir sind nun ein Tag Team und du
brauchst ihn nicht mehr."
Toxic Lugosi:
„Das ich mich bereit erklärt habe, mit dir ein Team zu
bilden, bedeutend noch lange nicht das ich so mir nichts, dir
nichts meinen Titel abgebe. Schließlich musste ich viel
Zeit und Energie investieren um dieses Unrecht wieder gerade zu
rücken. Das dieser Idiot Johnboy angerichtet hat!“
Max
Mustermann: "Ja, sowas hört man öfters. Meist von
Typen, bevor sie als Rache die Mutter eines Kontrahenten knallen.
Und wenn ich eins daraus gelernt habe, dann das die nach dem Sex
zufrieden gehen und die Schlampe nicht noch heiraten."
Das hat ihm vermutlich Lunenkind
einmal erzählt. Mustermann hat mit sowas eher weniger
Erfahrung. Allein schon weil er menschliche Frauen nicht gerade
attraktiv findet - die meisten sind ihm einfach zu unbehaart.
Max
Mustermann: "Fakt ist: Die Sache ist geklärt, Johnnyboy
live im Fernsehen besiegt, jeder hat es gesehen und deine Ehre
wurde wieder hergestellt. Kein Grund dich jetzt an den Titel zu
klammern. Jedenfalls nicht an diesem. Unser Ziel ist jetzt der
Tag Team Title, da ist für Altlasten in Form von Altmetall
kein Platz."
Toxic Lugosi:
„Warum ist dir das so wichtig?“
Diese einfache Frage, lässt
Mustermann stocken. Er kann darauf nicht sofort antworten und
muss erst einen Moment überlegen, bevor er seine ebenfalls
einfache und so logische Antwort geben kann.
Max
Mustermann: „Weil ich weiß das wir beide mit unseren
Fähigkeiten die Tag-Team Division ohne Probleme anführen
können. Irgendwann kommt der große Moment und dann
kriegen wir kein Championship-Match auf der Card, weil du bereits
mit einem Titelmatch verplant bist. Es gibt gar also keine andere
Möglichkeit als eine erfolgreiche Partnerschaft.“
Diese einleuchtende und simple
Sichtweise auf die Situation macht Lugosi nachdenklich.
Max
Mustermann: "Aber schau, die Sache ist doch eigentlich kein
Problem. Der Sinn dieses Unternehmens ist uns etwas zurück
zu holen, das wir verdienen. Etwas, das wir schon mal hatten.
Quasi eine Rettungsmission unserer Tag Team Title aus
Feindeshand. Der Punkt dahinter ist, sich etwas zurück zu
holen. Genau wie du den IC-Title jetzt zurück geholt hast.
Du hast bereits bewiesen, dass du ihn gewinnen kannst - zwei mal.
Wenn du ihn also irgendwann wieder haben willst.. dann holst du
ihn eben noch ein drittes Mal. Ist doch kein Problem. Hat Zereo
Killer doch auch immer so gemacht."
Mit dieser unbestechlichen Logik
breitet Mustermann die Arme aus, als wolle er diese umarmen und
knuddeln.
Max
Mustermann: "Wie gesagt, wenn dir der Titel so wichtig ist:
Er muss ja kein Abschied auf immer sein. Ist nicht plötzlich
so dass er eingestampft wird. Erzähl dir einfach das, was
auch die ganzen Gurken in einer Partnerschaft erzählen: Das
es nicht an ihm liegt, sondern an dir. Das du etwas Abstand und
Zeit für dich brauchst.. wobei ich natürlich uns meine,
denn wie in einer realen Beziehung steht bei einem solchen Satz
längst der nächste Partner, in dem Fall Titel, in der
Warteschleife. Der Titel versteht das schon. Und ihr könnt
ja zudem Freunde bleiben."
Was natürlich niemand glaubt,
der älter als 15 ist und die Lüge hinter diesem Spruch
erkannt hat. Aber so ein Championship-Gürtel ist ja nicht
gerade für seine Intelligenz bekannt, ähnlich wie Jay
Taven.
Alles was Lugosi in den letzten
Minuten getan hat ist Max Mustermann mit einer Mischaus Entsetzen
und Verwirrung anzusehen.
Der Gürtel wird es schon
verstehen? Ich brauche Abstand von ihm?
Toxic Lugosi:
„Ich würde sagen, das ich das meiste von dem was du
immer von dir gibst verstehe. Aber inhaltlich bin ich mir
manchmal nicht so sicher, obwohl das was du gerade gesagt hast
auf eine sehr verdrehte und eigenartige Art Sinn macht.“
Lugosi schaut Mustermann nun
prüfend an, wartet auf eine Reaktion. Auf irgend eine Art
von Mimik oder Gestik. Doch Mustermann scheint es ihm gleich zu
tun und steht im regungslos gegenüber. Er verzieht keine
Mine.
Toxic Lugosi:
„Also. Es war irgendwie schon interessant hier. - Sehr
extravagant. Hätte mich eigentlich nicht überraschen
sollen. Doch ich muss nun wieder zu mir zurück. Und ich
werde über das was du gesagt hast nachdenken.“
Ein kleines Lächeln huscht
über Mustermanns Gesicht.
Toxic Lugosi:
„Es versteht sich natürlich von selbst das ich deinen
sicherlich gut gemeinten Ratschlag nicht eins zu eins umsetzen
werde, doch einiges was du gesagt hast macht tatsächlich
Sinn.“
Und bevor Mustermann in
irgendwelche unberechenbare Gefühlsausbrüche kommt,
macht sich Lugosi auf den Weg zu seinem Auto.
Toxic Lugosi:
„Gut Mustermann. Dann sehen wir uns spätestens in
Oberhausen. “
Lugosi schlägt sich den
Mantelkragen hoch und läuft gegen den eisigen Wind zu seinem
Admiral. Erst einmal auf dem Fahrersitz sitzend, atmet er tief
durch und kann nicht glauben was er gerade gehört hat und wo
er gerade war. Kopfschüttelnd dreht er den Zündschlüssel
um und macht sich auf den langen Heimweg.
Die
Nachricht hat eingeschlagen wie eine Bombe: Zereo Killer hat die
GFCW vorerst verletzungsbedingt verlassen müssen! Mr. ISGI
hat momentan keine Gelegenheit, sich an Lionel Jannek zu rächen.
Auf
dem Schreibtisch des schlecht beleuchteten Zimmers liegt das
Handy, ein altes Nokia 3110 classic black - was Neueres braucht
er nicht. Die Dinger werden immer größer und passen
nicht mehr in seine Hosentasche. Außerdem braucht er keine
Internetfunktion. Auf dem Display ist aber immer noch die
gesendete Nachricht zu lesen:
„Dude,
ich hoffe, du wirst bald wieder fit. Du…“
Mehr
ist nicht zu lesen, weil das Display so verdammt klein ist.
Schade eigentlich. Pech gehabt. Ein Schwenk mit der Kamera durch
das schummrig wirkende Zimmer zeigt uns, dass dort ein Mann in
einem Bürostuhl vor einem Fenster sitzt. Er hat den Rücken
zu uns gekehrt. Das Sonnenlicht, das durch das Fenster auf ihn
fällt, wirft einen langen Schatten. Zu erkennen ist nicht,
wer dort sitzt. Aber an der Silhouette erkennt man, dass er ein
Bein relaxed über das Knie des anderen gelegt hat. Zunächst
liegt ein unbehagliches Schweigen über der Szenerie. Doch
dann beginnt die Silhouette mit einer ruhigen Stimme zu sprechen.
???:
„Mike. Die Nachricht hat mich geschockt. Tatsächlich
hat sie mich aus heiterem Himmel getroffen, als ich davon erfuhr.
Du hast deine Karriere vorerst auf Eis gelegt. Hey, wir alle im
Lockerroom wissen nicht so recht, was los ist. Aber das ist in
Ordnung. Du bist einer der wenigen hier, der mir Respekt
entgegenbringt. Du bist einer der wenigen, den ich als Freund
bezeichnen kann. Wir haben schon das ein oder andere Ding
durchgemacht. Wir sind gemeinsam im Ring gestanden.“
Der
bekannte Nokia-SMS-Ton unterbricht die Ansprache. Der Bürostuhl
dreht sich ein Stückchen nach links und die Hand greift nach
dem Handy. Ruhe kehrt ein, denn die Silhouette liest. Dann hört
man ein zufriedenes Lächeln.
???:
„Darauf habe ich gewartet, Mike. Ich würde es nicht
ohne deine Zustimmung tun. Soll das der Moment sein? Soll das
MEIN Moment sein? Die Spitze des Eisbergs erklimmen? Das
Spotlight auf mich gerichtet? Der ganz große Wurf? Soll ich
derjenige sein, der die Rache an Lionel Jannek ausübt?“
Wieder
einen Moment Stille, dann beginnt das Nokia-Telefon plötzlich
zu läuten. Ein Anruf…
???:
„Ja? --- Ja. --- Ich habe nicht damit gerechnet, aber…
--- okay. Wieso? WIESO? --- MIT WEM?? --- Nicht Ihr ernst!? ZUM
TEUFEL!!“
Das
Nokia-Handy fliegt durch das Zimmer und zerschellt am Boden. Die
Silhouette springt auf, ballt eine Faust. Er schnaubt vor Wut,
doch dann beruhigt er sich wieder. Die Faust öffnet sich,
der Blick geht immer noch zum Fenster hinaus. Der Schatten stützt
sich am Fensterbrett ab.
???:
„Egal, in was sie mich da hinein booken und mit wem. Ob es
den Leuten gefällt oder nicht: Mike, ich werde deinen Platz
nicht einnehmen. Ich will es gar nicht versuchen. Aber ich werde
deinen Platz WARM HALTEN! Ja, ICH werde da sein, weil ICH es
verdient habe. Der WORLD CHAMPION ist der WORLD CHAMPION. Tom
Hdot ist vorbei…Aya ist vorbei…Title Nights ist
vorüber und Dooms Nights steht vor der Tür! Es muss
immer weitergehen.“
Die
Gestalt dreht sich um, und auch wenn man weiß, um wen es
sich hier handelt, bleibt er durch das Sonnenlicht im Rücken
im Schatten.
???:
„Bei Dooms Night will und werde ich im Main Event stehen.
Sie booken mich bei War Evening in ein Match gemeinsam mit
Johnboy Dog? OK! Das soll so sein, ich werde damit umgehen.
Antipathie hin oder her. Aber das…das geht an dich…LIONEL
JANNEK!“
Nun
tut die Gestalt einen Schritt und ist nun zu erkennen. Es handelt
sich um den Oberpollinger Jason Crutch - und er spricht ins Bild.
Jason
Crutch: „Lionel Jannek - du Arsch. Ob es dir passt, oder
nicht: Du hast ein Fadenkreuz auf dem Rücken. Und ich bin
der Sniper. Du stehst nun auf der Liste der Crutch-o-Maniacs ganz
oben. Unser letztes Aufeinandertreffen im Ring konnte nicht so
stattfinden, wie es hätte stattfinden sollen. Zeit, das
wiedergutzumachen. Und ich werde dann ein für alle Mal
beweisen, dass ich besser BIN als du - vertrau mir.“
FADE
OUT
Es gibt eine Zeit die
es eigentlich nicht gibt. Das klingt seltsam und verwunderlich
aber es gibt einen Zeitabschnitt den man zumindest nicht logisch
erklären kann. Man nennt diesen Zeitabschnitt “zwischen
den Jahren“ und meint damit eigentlich den Zeitraum der
sich zwischen dem Heiligen Abend, also Weihnachten und Neujahr
abspielt. Dieser Zeitraum ist eine reine Metapher, das dürfte
wohl klar sein, den zwischen dem 31. Dezember 23:59 Uhr und dem
ersten Januar 0:00 Uhr gibt es keine reell erfassbare Zeit die
man wirklich so nennen könnte. Also ist das Ganze rein
wissenschaftlich gesehen absoluter Blödsinn, nicht wahr?
Nun spielt dieser
besondere Zeitrahmen dennoch in den Köpfen der Menschen eine
ganz besondere Rolle. Ähnlich wie bei einem Geburtstag oder
einem ganz besonderem Jubiläum, setzen sich die Menschen in
diesem Zeitraum mit dem auseinander was sie im vergangen Jahr
oder dem vergangenem Lebensabschnitt erreicht haben. Man lehnt
sich zurück, wenn auch nur geistig, und lässt Alles
noch einmal Revue passieren. Das Gute. Das Schlechte. Das
Besondere. Und gar manch einer scheint in diesen Tagen wieder zu
sich selbst zurück zu finden. Und weil man manchmal auch
einfach nur ein stiller Beobachter Ist, beobachten wir was sich
in „Old Frankie's Gym“ eben „zwischen den
Jahren“ abgespielt hat.
„Sehe
ich recht, er ist hier? Hier in Chicago und vor allem, er steht
in einem Ring?“
Die Stimme gehört
zu El Futuro dem Luchador in Diensten der GFCW der stolz seine
mexikanische Hälfte seiner Wurzeln, seiner Abstammung beim
letzten PPV Title Night, repräsentiert hat. Wir sind in
Chicago, in dem angesprochenem Fitness Studio das auch als
Hauptquartier einer Wrestling Nachwuchspromotion dient und unter
anderem eben den angesprochenen El Futuro managt. Bei ihm steht
die Rechte Hand des eigentlichen Chef's. Wir hörten auch
schon von ihm den er ist der Namensgebende Old Frankie, Franklin
E. Hanson.
Franklin
E. Hanson: „Als ich gestern her kam um aufzuschließen
war er schon hier. Er redet nach wie vor nicht viel. Aber er hat
sich auch nicht wie sonst in seinem Büro verkrochen und nur
darauf gewartet das ich ihm irgendwelche Zettel zum
unterschreiben hinlege. Er übernahm spontan eine von Kathys
Schichten an der Rezeption damit sie zusammen mit Travis noch
einen freien Tag verbringen konnte. Und heute Morgen saß er
in diesem Ring. Nur eine Wasserflasche bei sich und schien so in
Gedanken versunken zu sein das ich ihn einfach nicht stören
wollte.“
In der Mitte des
Studios steht ein Wrestling-Ring aufgebaut. Nicht einfach nur ein
paar Matten. Ein vollwertiger Ring. In diesem angesprochenem Ring
haben schon sehr viele lokale und auch überregionale Talente
trainiert. Mit dem Mann der dort in diesem Ring sitzt und seid
Stunden in sich selbst vertieft scheint.
El
Futuro: „Ich kann das irgendwie noch nicht glauben. Sollte
er sich wirklich endlich überwunden haben? Ist er wieder der
Alte?“
Franklin
E. Hanson: „Das glaube ich nicht. Du weißt das Chris
immer sehr endgültig ist wenn er eine Entscheidung getroffen
hat. Aber ich sehe es als Gutes Zeichen. Er verkriecht sich nicht
mehr an der Westküste sondern er ist hier.“
Bei dem angesprochenen
handelt es sich um Chris McFly Jr. so hieß er einmal
früher. Heute kennen ihn die meisten unter seinem
bürgerlichen Namen Alphonse Pasquale Avello. Der einstige
GFCW Tag Team Champion hat die ganze Welt bereist und galt als
einer der Besten. Als einer der besten Wrestler der Gegenwart.
Neben so unglaublichen Namen wie Ed Steele, Robert Breads, dem
Dragon Warrior oder Marvin Persio als eine der härtesten
Kämpfer, und einer der fairsten.
El
Futuro: „Vielleicht... ich meine... er muss ja noch nicht
einmal mehr zurück in den Ring steigen. Es würde uns ja
schon helfen wenn er endlich wieder hier das machen würde
was er vorher tat. Chicago könnte wieder eine eigne lokale
Liga vertragen. Hier sind einige Talente die nur auf ein Wort von
ihm warten. Ein Ratschlag. Eine Anweisung. Es ist gar nicht nötig
das er wieder aktiv wird als Wrestler. Aber als Manager wäre
er schon eine gewaltige Hilfe und das er ein unschätzbares
Wissen als Trainer hat... darüber brauchen wir nicht reden.“
Sekunden verstreichen.
Dann richtet sich der einstige Superstar auf und schaut in die
Richtung seiner beiden Freunde und Weggefährten. Kurz
scheint er zu überlegen. Doch dann setzt er an.
Chris
McFly Jr.: „El Futuro... Jay, an
diesen Namen muss ich mich erst noch gewöhnen.“
El
Futuro: „So wie ich mich an den Namen Alphonse gewöhnen
musste.“
Wieder ein kurzer
Moment des Schweigens.
Chris
McFly Jr.: „Komm her.“
El
Futuro: „Zu dir in den Ring?“
Nicken vom einstigen
World Champion. Nur Sekunden Später springt der Latino auf
den Apron des Trainingsrings und steigt dann zwischen den Seilen
hindurch. Wenige Augenblicke später stehen sich die beiden
Auge in Auge gegenüber.
Chris
McFly Jr.: „Ich habe unsere Unterhaltung von vor ein paar
Wochen nicht vergessen. Und rückblickend muss ich sagen
das... das ich schon ein wenig schockiert war wie direkt du
geworden bist.“
El
Futuro: „Ich... es tut mir leid. Ich war beleidigend.“
Der einstige Swingin'
Wrestler hebt die die Hände.
Chris
McFly Jr.: „Das braucht dir nicht leid tun. Du warst
ehrlich und ich muss zugeben da sich mich in mein Schneckenhaus
zurück gezogen hatte und erst einmal gar nichts mehr mit
Wrestling an sich zu tun haben wollte. Aber du hast Recht. SCW
geht es nicht gut. Und es ist an der Zeit das manche Sachen
wieder anders laufen. Aber!“
Kurz hält der
ehemalige GFCW Tag Team Champion inne.
Chris
McFly Jr.: „Ich werde nicht in den Ring zurückkehren.
Das ist wirklich vorbei. Aber ich werde wieder anfangen die
Schüler zu trainieren. Das wird zuerst nicht leicht werden
den ich habe in Needles einen Vertrag in einem ganz normalen Job
den ich auch zu erfüllen gedenke. Es wird also dauern bis es
hier wieder den geregelten Trainingsbetrieb gibt. Es wird eher
erst einmal auf Seminare hinauslaufen.“
Die Freude im Gesicht
des Luchadors ist deutlich zu sehen.
El
Futuro: „Das ist mehr als ich mir erhofft hatte! Damit gibt
du ein wichtiges Signal!“
Chris
McFly Jr.: „Signale, mein Freund das richtige Stichwort.
Ich habe die letzten Tage und Wochen genutzt um mich wieder in
die aktuellen Entwickelungen überall einzuarbeiten. Du und
dein Tag Team Partner, The Masked Wonder, ihr scheint in
Deutschland ja einen guten Eindruck hinterlassen zu haben.“
Kurz fährt sich
der Luchador über die Gesichtspartie seiner Maske, die er
auch hier zum Training trägt.
El
Futuro: „Wir haben einen kleinen Schritt getan in dem wir
den Fight Club in einem Match nach unseren Regeln besiegt haben.
Aber es steht ein Rückmatch an, ein Gegengefallen dafür
das sie uns entgegen gekommen sind und wir unsere Lucha-Tradition
bei diesem so wichtigen PPV zeigen durften. Es war ein gutes
Match aber ich weiß das er und ich noch einmal durch die
Hölle eines No DQ Matches gehen müssen.“
Nicken vom scheinbar
wieder erstarkten Trainer.
Chris
McFly Jr.: „Und deshalb werden wir beide jetzt auch ein
wenig trainieren.“
Schweigen. Dann ein
ungläubiger Blick vom Maskenträger.
El
Futuro: „Du meinst... wir beide... hier? Jetzt?“
Kurz lehnt sich der
dreimalige Weltmeister verschiedener Verbände an das Seil
und wippt vorsichtig auf und ab.
Chris
McFly Jr.: „Ich bin aus der Übung. Ich habe seid März
in keinem Ring mehr gestanden. Du solltest also mit mir vor allem
konditionell etwas Rücksicht haben. Aber ich weiß
immer noch wie man sich in einem Ring bewegt und ich weiß
immer noch was man bei einem No DQ Match machen kann und welche
Fehler Wrestler begehen die mit dieser Matchart nicht vertraut
sind. Also was ist, hast du Angst vor einem alten Mann oder
trainieren wir jetzt wie du den Fight Club mit deinem Tag Team
Partner ein weiteres Mal unter schärferen Regeln besiegen
kannst?“
Kaum hat McFly die
Worte gesprochen öffnet der Mexikaner mit puerto ricanischen
Wurzeln seine Trainingsjacke und lässt diese dann auch
lässig zu Boden gleiten.
El
Futuro: „Du bist nicht alt. Du bist nur eingerostet und ich
werde dir den Rost schon wegpolieren. Und wenn wir beide hier
fertig trainiert haben, werden The Masked Wonder und ich in
Deutschland den Fight Club zum zweiten Mal schlagen.“
Und mit diesen Worten
verlassen wir diese Szenerie von der wir vor allen Dingen zwei
Dinge mitnehmen. Erstens, der einstige GFCW Tag Team Champion
Chris McFly Jr. ist aus seiner Lethargie erwacht und zweitens. El
Futuro bereitet sich sehr genau auf das Duell, den Rückkampf
gegen den Fight Club vor. Und er hätte wohl kaum einen
besseren Lehrer finden können als den ehemaligen
Straßenschläger und mehrfachen World Champion der ihn
nun wieder trainiert.
Es
regnet, wirklich ein ungemütlicher Ort. Ein leicht hinkender
Mann wandert mit erhobenem Haupte durch ein Arbeiterviertel von
Oberhausen. Er trägt Zylinder und Gehstock. Unschwer zu
erkennen an seinem leicht grauem Haare ist es Andre "Belzebub"
Kunze. In scheint der Regen nicht zu stören, er lächelt
sogar. In der Ferne erkennt man durch einen Kameraschwenk etwas
größere rote Bauten. Auf die läuft Kunze
entschlossen zu. Man hört ihn vor sich hin murmeln...
A.B.K.:
"Nicht so stark, doch so nett! Nicht stark, aber nett (er
kichert) soooo fein, und lustig wie er ihn überlistet hat.
An
einem Tore zwischen zwei alten verklinkerten Gebäuden bleibt
er stehen und sieht sich um, er scheint gefunden zu haben wen er
sucht, denn er breitet seine Arme aus. Anja und Petra kommen
singend auf ihn zugelaufen. Petra hüpft dabei wie ein
kleines Schulmädchen.
A.B.K.:"Überall
ja überall werde ich es finden. Unterstützung von den
alten Vätern. Habt ihr schon etwas gespürt meine
Lieben?"
Anja:"Schau
sie dir an mein Vater, mein Bruder. Sie spürt ihn. Ich denke
Bernd Kölking ist schon in ihr gewesen..."
Der
Herbergsvater schüttelt sich und Petra fängt
gleichzeitig wie irre an in sich hinein zu kichern.
A.B.K.:"Niemand
versteht es,
ein
jeder verdreht es.
Habt
ihr noch nicht erkannt,
das
die Alten fast alle gebannt,
früher,
ja früher haben sie alle gekannt
und
doch sind sie nun verbannt!"
Anja
fällt wieder in dem bekannten singsang, auch Petra fängt
an zu singen, durch Kunzes Körper durchfährt erneut ein
Ruck.
A.B.K.:"Narren!
Das wird für heute reichen. Kommt Schwestern wir haben noch
weiteres zu tun."
Wir
blenden über in die Tiefgarage der König-Pilsener-Arena.
Jimmy Maxxx, seines Zeichens eine Hälfte der brandneuen
GFCW-Tag-Team-Champions, schließt sein Fahrzeug ab.
Er hat heute kein Match, steht nicht auf
der Card. Doch ungewöhnlich ist die Tatsache nicht, dass
sich die GFCW-Wrestler trotzdem in der Halle einfinden, um ihre
Kollegen bei der Arbeit zu beobachten.
Gerade
als sich der Berliner umdrehen will, um sich auf den Weg zu
machen, steht eine Person in mausgrauem Kapuzenshirt vor ihm.
Einen Moment schrickt er auf, hat er doch nicht damit gerechnet,
hier abgefangen zu werden. Eine bedrohliche Stimmung liegt in der
Tiefgarage, während klar wird, wer da vor ihm steht. Die
Kapuze wird nach hinten gezogen und wir sehen Jasper Randall.
Jasper
Randall: „Hey, Jimmy.“
…meint
der Mann aus New York mit leicht rauchiger Stimme.
Der
New Yorker legt einen Arm auf das Dach von Maxxx’s Wagen
und begibt sich in eine gewisse entspannte Lage.
Jasper
Randall: „Glückwunsch zu deinem Titelgewinn. Jetzt
hast du’s endlich geschafft, was? Bist ganz oben in der
Tag-Team-Division angekommen. In einer Tag-Team-Division, die
zugegebenermaßen ÄUSSERST DÜNN besetzt ist. Man
darf ja wohl davon ausgehen, dass man von Niggahliciouzzz nie
wieder was hören wird. Na, von daher, danke, dass du uns von
ihnen erlöst hast.“
Jimmy
Maxxx: "Was wollt ihr? Seid ihr nur hergekommen an meinem
freien Tag, um mir in den Arsch zu kriechen? Seid ihr die
nächsten die versuchen, auf meinem Rücken zu Ruhm zu
gelangen? Kennt ihr das Sprichwort, wenn ich für jeden von
eurer Sorte einen Cent gekriegt hätte, wäre ich heute
Millionär!"
???:
„Wir wollten nur mal kurz mit dir reden. N bisschen
palavern.“
Unbemerkt
und wie aus dem Nichts hat sich hinter Jimmy Maxxx nun Drake
Ackley eingefunden, ebenso im Kapuzenpulli, das Gesicht
verborgen. Der Berliner findet sich nun eingekreist zwischen den
beiden Fight Club Mitgliedern und zwei Autos. Am liebsten würde
er ihnen beiden aufs Maul hauen. Das Dumme wäre nur, dass es
evtl. genau DAS ist, was der Fight Club von ihm möchte…?
Randall und Ackley hingegen legen eine Gelassenheit an den Tag,
die seinesgleichen sucht. In den Stimmen beider liegt
Ruhe…Entspannung…
Jasper
Randall: „Hör zu, Maxxx. Uns gefällt deine
Einstellung. Deine Toughness. Deine Kick-ass-Mentalität. Du
bist jetzt ganz oben angekommen, richtig. Doch ganz oben wovon?
Es geht immer noch weiter nach oben, Maxxx. Und du bist einer,
der anderen aufs Maul haut. Du machst Nägel mit Köpfen,
verplemperst deine Zeit nicht mit großem Redenschwingen.
Und das gefällt uns. Das ist das, was wir suchen. Wir suchen
jemanden, der deine Einstellung hat. Du bist der am längsten
aktive Mann in der GFCW derzeit. Und wer bringt dir den Respekt
entgegen, den du verdient hast, Mann? Du weißt, wo es
langgeht. Und genau deswegen sind wir der Meinung, dass dich ein
Mann wie Lex Streetman behindert. Verstehst du?“
Der
Mann, der viel von einem Mann hält, der keine großen
Reden schwingt, schwingt gerade große Reden…So
zumindest scheint Jimmy Maxxx zu denken. Doch bevor er etwas
antworten kann, fährt ihm schon Drake Ackley kaugummikauend
in die Parade.
Drake
Ackley: „Du wirst jetzt antworten: Ich bin
Tag-Team-Champion, Lex Streetman ist ein Kumpel und so weiter.
Hmhm, das magst du denken. Doch in dir steckt mehr, Jimmy. Du
bist gemacht für das ganz große Gold! Man munkelt, im
Moment reißen sich mehrere Männer um den Platz an der
Sonne. Um den Platz, den Zereo Killer inne hatte. Um den Platz
des No 1 Contender um den GFCW-Heavyweight-Championtitel! Wir
sind der Meinung, DU solltest dieser Mann sein, Jimmy!“
Jasper
Randall: „Verstehst du? WIR können dich dahin
bringen!“
Drake
Ackley: „Wir sind Legion, Mann! Wir sind viele!“
Jasper
Randall: „Der Fight Club bietet dir die Möglichkeit,
ganz nach oben zu kommen. Du siehst hier mich, du siehst hier
Drake! Aber wir sind viele!“
Drake
Ackley: „Und gemeinsam bringen wir dich an die Spitze!
Vergiss Streetman!“
Jasper
Randall: „Schließ dich dem Fight Club an und wir
positionieren dich dort, wo du hingehörst! GEMEINSAM!“
Wie
ein Bienenschwarm prasseln nun von links und rechts Argumente auf
Jimmy Maxxx herein. Es wirkt wie eine Suggestion…von allen
Seiten…
Drake
Ackley: „Kannst du dir das vorstellen, Jimmy? Du als
Mitglied des Fight Club…repräsentierst unsere
Interessen in der Öffentlichkeit!“
Jasper
Randall: „Und trägst unsere Botschaft nach außen!
In die Welt da draußen! Als Repräsentant stehst du in
allen Sportmagazinen, bewirbst uns. Bewirbst unsere Mentalität!
Das wäre groß, Mann!“
Jimmy
Maxxx: "Also seid ihr doch nur hier um mir Zucker in den
Arsch zu blasen! Hört mal ihr zwei Waschlappen, falls ihr es
nicht mitgekriegt habt aber genau wegen solchen Typen wie ihr
haben die Outlawz diesen Kampf begonnen. Keine Ahnung haben aber
schon nach nem halben Jahr rumrennen als wärt ihr GFCW
Veteranen die anderen erklären wie es läuft. Jetzt mal
Butter bei den Fischen, was habt ihr eigentlich bisher erreicht
hier? Richtig... nix! Ihr seid noch grün hinter den Ohren
und wollt nun auf meiner Welle mitreiten und das stellt ihr auch
noch total dämlich an!"
Die
beiden Fight Club Member werfen sich giftig grinsend Blicke zu,
beinahe so, als wären sie mit Jimmy Maxxx‘ Reaktion
zufrieden. Es scheint weniger der Inhalt seiner Aussage zu sein,
sondern die Art und Weise. Dabei ist es wieder einmal Randall,
der die Wortführung übernimmt.
Jasper
Randall: „Easy, mein Freund. Alles easy. Wir schwimmen
weder auf deiner Welle, noch wollen wir dir erklären, wo es
langgeht. Alles, was wir machen, ist, dir ein Angebot zu
unterbreiten. Der Fight Club existiert länger als die GFCW
oder Jimmy Maxxx, aber darum geht es gar nicht.“
Der
New Yorker geht einen Schritt zur Seite und bietet Maxxx an,
vorbeigehen zu können. Der wirft sowohl Randall als auch
Ackley einen bösen Blick zu und folgt dann letztlich dem
„Angebot“, um der prekären Situation der
Umzingelung zu entgehen.
Jasper
Randall: „Es ist deine Aggressivität, Jimmy Maxxx, die
genau zu uns passen würde. Denk über meine Worte nach.
Dein Tag-Team mit Lex Streetman, deine Freundschaft zu ihm,
behindert dich, in noch größere Sphären
vorzustoßen...wie dem GFCW-Heavyweight-Championtitel.
Gemeinsam mit dem Lebensstil, der Mentalität und im warmen
Schoss des Fight Club kann uns das gelingen. Mach’s gut,
Jimmy.“
Und
schon verschwinden sowohl Ackley als auch Randall im Dunkeln der
Parking Area.
War
Evening, Oberhausen (König
Pilsener-Arena),
09.01.2015
In
Kooperation mit
Ein
großes Feuerwerk läutet offiziell das neue GFCW-Jahr
ein und lässt den On-Air Bereich in bunten und den aller
möglichsten Farben erstrahlen. Schwarzpulvergeruch mischt
sich in die Atmosphäre, während weitere Pyroeffekte auf
der Entrance Rampe erscheinen, ehe die Hallenscheinwerfer ihr
Bestes geben und wild herumzuckend durch die Zuschauerränge
gleiten. Die „Edge of Throns“ mit „Masquarading
of the Wicked“ ertönen bekanntermaßen aus den
Lautsprechern der Halle und lassen den versammelten Teil der
GFCW-Galaxie in Exstase fallen. Zwar gibt es in den Reihen keine
blanken Brüste oder fliegende „Schluppis“ zu
bewundern, sehr wohl aber wieder Meere von Plakaten und
Schildern, auf denen die verschiedensten
Botschaften/Wünsche/Träume aufgetragen sind. Viele „Get
well soon, Zereo!“ oder „You still got it!“-Schilder
erinnern schmerzhaft an die abrupte Abwesenheit eines gewissen
Mannes, doch dennoch ist die Stimmung in der Halle so gut, wie
sie immer zu Beginn ist.
Nach dem Rundflug durch die
euphorisierten Fanreihen wandert die „fliegende Kamera“
kurz zum großen Titan Thron, wo wir in alter Tradition das
Logo unserer aller Lieblingsliga bestaunen können. Darunter
wird aus aktuellem Anlass eine schwarze Schleife mitsamt der
mittlerweile weltbekannten Botschaft „Je Suis Charlie!“
eingeblendet, welche hierbei die einzige Anmerkung zu den
Geschehnissen in Frankreich sein soll. Weiter geht es mit unseren
„alten Herren“, auch bekannt als Pete und Sven, die
offensichtlich topfit und vollkommen ausgeruht aus der
Weihnachtspause zurück gekommen sind und es kaum noch
erwarten können, endlich wieder das zu tun, was sie am
Liebsten machen. Anmoderieren... und so blicken höchst gut
gelaunt in die vor ihnen stehende Kamera und beginnen mit dem
offiziellen Teil der Show.
Pete: „Einen
wunderschönen guten Abend, liebe GFCW-Galaxie, zur aller
ersten Ausgabe von “War Evenng“ im neuen Jahr 2015!
Wir hoffen, Sie sind allesamt gut in das neue Jahr
hineingerutscht und wünschen Ihnen nachträglich
nochmals ein frohes und gutes neues Jahr. Auch die GFCW hat den
Jahreswechsel gut überstanden und sehnt sich nun danach,
hier in der Königs-Pilsener-Arena zu Oberhausen eine
fantastische Show 1 nach „Title Nights 2014“ zu
präsentieren. Zum Nacharbeiten gibt es allesamt, denn die
Show der Shows hat uns wieder vollkommen vom Hocker gerissen,
nicht wahr?“
Sven:
„Na, aber so was von! „Hallo“ und „Frohes
Neues“ auch von meiner Seite aus... es war in der Tat eine
„Nacht der Matches“, denn so viel atemberaubende
In-Ring Action haben wir schon lange nicht mehr erleben dürfen.
Gleich zwei unserer drei Titel haben die Besitzer gewechselt und
das Beste ist... der Heavyweight Titel zählt nicht dazu!
Jannek ist noch immer Champion,hihihi... Mal schauen, welche
ersten Reaktionen es am heutigen Abend darauf geben wird und mit
einer wunderbaren Card, die unter Anderem ein Re-Match vom PPV
bereit hält, starten wir die heutige Ausgabe. Hier ist die
heutige Card für den War Evening aus Oberhausen!“
Singles
Match: Kaito Uchida vs. Andre "Belzebub"
Kunze Referee: Howard Eagle
Pete:
„Das heute Jahr startet und es beginnt direkt mit einem
In-Ring Debüt im Opener! Der Japaner Kaito Uchida wird nach
einigen Einspielern am Ende des letzten Jahres heute erstmalig in
den Ring steigen und beweisen, dass er sich hier in der GFCW ganz
nach oben kämpfen kann. Ob ihm dies gelingen wird, werden
wir sehen, denn sein Gegner ist mittlerweile schon ein in
gewissem Maße eine etablierte Kraft in der Liga.“
Sven: „Tri tra
trullala... tri tra trulla... ähm, Andre Kunze gibt sich im
Eröffnungskampf des Jahres ebenfalls die Ehre und möchte
wahrscheinlich einen bessere Jahresanfang hinlegen, als das
Letzte geendet ist. Bei „Title Nights“ unterlag er in
der „Open Challenge“ Player und musste somit zum
Jahreswechsel eine Niederlage hinnehmen. Dies soll sich heute
natürlich ändern und so können wir uns auf einen
spannenden Opener freuen!“
Singles
Match: Player vs. Aya Referee: Peter Cleven
Pete:
„Wenn wir gerade schon von Player sprechen... auch der
Initiator der „Open Challenge“ wird heute in den Ring
steigen und sich mit Sicherheit wieder von seiner unberechenbaren
Seite zeigen. Motivation durch den PPV-Sieg dürfte er
mitbringen und die kann er durchaus auch gebrauchen, denn sein
Gegner wird bestimmt ziemlich auf Rache in persönlicher Form
aus sein.“
Sven:
„Ein paar Wochen hat Aya mittlerweile Zeit gehabt, um seine
Niederlage gegen Jason Crutch im „First Blood Match“
zu verdauen. Ob diese Auszeit hilfreich war oder Player vielmehr
als Frustbewältigung herhalten muss, werden wir heute Abend
sehen. Intensiv und hitzig wird dieses Duell auf alle Fälle
werden.“
Singles
Match: Dschungelkid vs. Der Puppenspieler Referee: Bob
Taylor
Pete:
„Match Nummer am Abend wird das Dschungelkid aka Daniel in
Aktion sehen und vielleicht wird das Jahr 2015 ja die Zeit von
Johnboy Dogs Sprössling. Sein Potenzial hat er auf jeden
Fall schon einige Male angedeutet und jetzt, da er auch als
Dschungelkid identifiziert worden ist, kann er sich vielleicht
voll und ganz auf seine Leistung im Ring konzentrieren.
Vielleicht ja schon heute im Match gegen den Puppenspieler!“
Sven: „Eine leicht Nuss
wird Püppi aber auf keinen Fall sein. Der Herr der Puppen
strotzt momentan sicherlich auch nur so vor Selbstbewusstsein,
nachdem er beim PPV den Zwist mit dem Demon of Death für
sich entscheiden können. Wer weiß, vielleicht wird
2015 auch das Jahr des Puppenspielers und es werden in der GFCW
mal ordentlich wieder die Puppen tanzen gelassen. Hehe, wieder
ein formidabler Wortwitz von mir...“
Pete: „Oje oje...“
Tag
Team-Match: Max Mustermann & "The Bad Bat" Toxic
Lugosi vs. Jason Crutch & Johnboy Dog Referee: Thorsten
Baumgärtner
Sven:
„Kommen wir zum Match, was wohl eindeutig das Bekloppteste
heute Abend werden könnte. Ich meine...Mustermann und vor
allen Dingen Crutch?! Herrje, da steht uns ja mal wieder etwas
bevor...“
Pete: „Wieder einmal ein
sehr hilfreicher Beitrag von dir. Mustermann und der neue alte
Intercontinental Champion Toxic Lugosi treten hier zum ersten Mal
als offizielles Tag Team an, nachdem Mustermann bei „Title
Nights“ den „Abwerbeversuch“ von Eli Colson
abwehren konnte. Johnboy Dog auf der anderen Seite hat nach
seiner PPV- und Titelniederlage gegen Lugosi noch ein Hühnchen
mit ihm zu rupfen, während sich Crutch mit einer weiteren
starken Leistung womöglich schon für höhere
Aufgaben empfehlen kann.“
Sven: „Himmel, bloß
nicht... naja, irgendwie scheint also schon für ordentlich
Spannung gesorgt zu sein und vielleicht bekommt dieser Pappheini
ja am Ende eins auf die Mütze. Also schauen wir einfach mal,
wie es wird.“
~
Return the favor ~ No DQ Tag Team Contest: Fight Club
(Jasper Randell & Drake Ackley) vs. The Masked Wonder &
El Futuro Referee: Phönix
Sven:
„Was bleibt, ist der Main Event der Show und die
Überschrift sagt schon alles aus! Nachdem sich Jasper
Randell und Drake Ackley bei „Title Nights“ noch auf
das Terrain der mexikanischen Springbohnen begeben mussten,
können sie hier und heute in ihrem eigenen Territorium
wieder für gerade Verhältnisse sorgen. „NO DQ!“
wird es heute heißen und das dürfte den Streetfightern
wunderbar in die Karten spielen. Ob sie heute ihren ganz
persönlichen „Payback“ setzen können,
werden wir sehen, aber die Chance stehen nicht ganz so schlecht.“
Pete: „Abwarten, noch
ist in diesem Match nichts entschieden. Nach ihrem
prestigeträchtigen und traditionsreichen Sieg im
„Embajadores de Lucha Libre“ schwimmen El Futuro &
The Masked Wonder mit Sicherheit auf einer Erfolgswelle, die sie
so schnell nicht wieder verlassen wollen. Ob sie diesen
psychologischen Vorteil auch in diesem Match nutzen können,
wird sich zeigen. Auf jeden Fall ist dies schon wieder ein
Knaller Main-Event, den uns Claude „Dynamite“ Booker
zu Jahresbeginn hier präsentiert. Bitte mehr davon, das
gefällt uns!“
Sven: „Neben diesen
tollen Matches erwarten wir außerdem noch Auftritte von
weiteren großen Siegern des PPV, zum Beispiel den neuen
GFCW Tag Team Champions, Jimmy Maxxx und Lex Streetman. Auch
fragen wir uns, wie es mit James C (oder doch eher Cashew?) nach
seiner Demaskierung weitergeht und wir warten natürlich auf
die große Ankunft des weiterhin amtierenden GFCW
Heavyweight Champions, Lionel Jannek!“
Pete:
„Ganz recht, aber vorher... möchten wir noch kurz eine
ein paar Worte über die Nachricht verlieren, die uns
GFCW-Fans vor wenigen Tagen mehr als geschockt hat. Ich spreche
hierbei natürlich über die Mitteilung, dass der
ehemalige GFCW Heavyweight Champion Zereo Killer in der
Silvesternacht in einen folgenschweren Autounfall verwickelt
wurde und auf unbestimmte Zeit ausfallen wird. Wir alle sind tief
geschockt über diesen Unfall und hoffen, dass Mike McKanzie
so schnell, wie es geht wieder gesund werden wird. Zereo... im
Namen der gesamten GFCW wünschen wir dir eine schnelle
Erholung und gute Besserung! Auf das du schnellstmöglich
wieder zurückkehren magst!“
Sven: „*Grummel*... ich
wette für Jannek würde man nie solch eine Botschaft
herausgeben. Wieder einmal völlig unverständlich meiner
Meinung nach. Da sieht man mal wieder, dass niemand zu schätzen
weiß, was...“
Pete: „Sven, jetzt
reicht es! Viel Spaß mit der heutigen „War
Evening“-Ausgabe, liebe GFCW-Galaxie wünschen euch
Pete...“
Sven:
„jaja
ist schon gut
...und Sven!“
Kaum
ist die Cardvorstellung zu Ende, da schallt auch schon die
unverkennbare Musik des GFCW World Heavyweight Champions aus den
Lautsprechern in der Halle. Und sofort, anders als noch bei Title
Nights in seiner Heimatstadt, wird der Champion mit Buhrufen,
Pfiffen und heftigen Unmutsäußerungen der Fans
empfangen.
Laura:
Meine Damen und Herren…Auf dem Weg zum Ring… Der
GFCW World Heavyweight Champion… „The
Superior“ LIONEL JANNEK!!!
Wie
gewohnt im besten, maßgefertigten Anzug und mit passender,
teurer Sonnenbrille, macht sich der Champion und meistgehasste
Mann der GFCW auf den Weg zum Ring. Auch wenn er scheinbar sehr
guter Laune ist, sieht man doch deutlich, dass er von seinem
harten Match bei Title Nights noch immer arg gezeichnet ist. Das
ist auch der Grund warum der Champion heute kein Match bestreiten
muss.
Pete:
Meine Damen und Herren, hier kommt der größte
Glückspilz der Welt…
Sven:
Du meinst weil er mit so viel Talent und Können ausgestattet
ist? Mit mehr als jeder andere auf dieser Welt?
Pete:
Nein! Weil er bei Title Nights dreimal gepinnt wurde und trotzdem
immer noch mit dem Titel hier heraus kommt!
Sven:
Schmälere seine Leistung nicht so! Er hat immerhin auch drei
Entscheidungen für sich beanspruchen können!
Pete:
Ja, indem er sich die Sonderklauseln der jeweiligen Matches
zunutze gemacht hat! Sag was du willst, aber mich hat er bei
Title Nights nicht überzeugt…
Sven:
Wie gut, dass deine Meinung keine Sau interessiert…
Während
die beiden Kommentatoren hin und her diskutieren, betritt Lionel
Jannek den Ring und lässt sich ein Mikrofon reichen…
Kaum verstummt seine Musik, hört man die Fans lautstark…
„JANNEK
SUCKS!
JANNEK
SUCKS!
JANNEK
SUCKS! …“
Mehrere
Fans halten Schilder hoch, die darauf anspielen, dass Lionel
Jannek von Zereo Killer bei Title Nights dreimal gepinnt wurde.
Doch weder die Rufe noch die Plakate und Schilder der Fans können
das Grinsen aus Lionel Janneks Gesicht vertreiben. Denn dieser
kümmerte sich ja bekanntlich noch nie darum, was diese
Parasiten über ihn denken. Hochnäsig arrogant stellt er
sich in die Mitte des Rings, wo er von einem Spotlight von der
Hallendecke beleuchtet wird. Nachdem er einige Sekunden die
negativen Emotionen der Fans aufgesaugt hat, führt er das
Mikrofon zum Mund…
Lionel
Jannek: Ich hoffe ihr alle habt heute genauso gute Laune wie ich…
Jeder
Mensch mit einem funktionierenden Gehirn wird wissen, dass das
natürlich nichts anderes als eine blanke Provokation war,
die dementsprechend mit ohrenbetäubenden Buh-Rufen quittiert
wird…
Lionel
Jannek: Eigentlich… Jetzt wo ich so darüber
nachdenke… Was interessiert mich, wie es euch geht! Ich
hab jedenfalls allen Grund zur Freude!
Pete:
Das war ja klar…
Sven:
PSCHT!
Lionel
Jannek: Denn trotz aller vergeblicher Mühe… trotz all
dem Blut das er verloren hat… trotz allem was er
eingesteckt hat… trotzallem was er versucht hat…
hat euer „Zereo Killer“ Mike MacKenzie, wieder
einmal, versagt… und ich stehe heute hier vor euch in
diesem Ring und ich bin auch nach wie vor der GFCW World
Heavyweight Champion… und ich bin nach wie vor dort, wo
ich hingehöre… an der Spitze!
Pete:
So wie das Match gelaufen ist, sollte er den Mund nicht so
aufreißen…
Sven:
Ach sei doch still! Ständig bist du am Jammern! Du würdest
seine Leistungen doch nie würdigen!
Lionel
Jannek: Ja, es stimmt… Ich habe geblutet… ich habe
gelitten… ich habe Verletzungen davongetragen…
Prellungen… Zerrungen… blaue Flecken… eine
Gehirnerschütterung… Aber was hat das alles Mike
MacKenzie am Ende geholfen? Gar nichts… Alles was er getan
hat, war am Ende völlig umsonst… völlig
bedeutungslos… Denn ich habe es von Anfang an gewusst und
euch allen immer wieder und wieder gesagt… Mike MacKenzie
kann mich nicht besiegen!
Pete:
Nur dreimal an einem Abend…
Sven:
Das Resultat am Ende war ein Unentschieden! Sieh es endlich ein!
Lionel
Jannek: Wie ihr alle wisst bin ich ein ambitionierter Champion…
„BULLSHIT!
BULLSHIT! BULLSHIT!“
Lionel
Jannek: Deswegen hätte ich trotz meiner Verletzungen und
Schmerzen das neue Jahr gerne mit einem Titelmatch begonnen und
Mike MacKenzie heute ein Rückmatch um den Titel gegeben…
Sven:
WOW! Was für ein „Fighting Champion“! Wie schön
wäre das gewesen… ein Titelmatch zum Jahresauftakt!
Pete:
Und das soll ich ihm glauben?
Lionel
Jannek: ABER… Leider ist Mike MacKenzie heute nicht hier…
„BUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUH!!!“
„WE
WANT ZEREO!“ *Clap! Clap! Clapclapclap!*
„WE
WANT ZEREO!“ *Clap! Clap! Clapclapclap!*
„WE
WANT ZEREO!“ *Clap! Clap! Clapclapclap!*
Lionel
Jannek: Hochoffiziell spricht er davon, dass er in einen
Autounfall verwickelt war… Aber ihr alle wisst genauso wie
ich, dass das nur eine faule Ausrede ist… Denn der wahre
Grund, warum er heute nicht hier ist, ist die Abreibung, die ich
ihm bei Title Nights verpasst habe…
Pete:
Jetzt hör aber auf! Zereo hatte einen Unfall! Damit macht
man keine Witze!
Sven:
Ja, er hatte einen Unfall… bei Title Nights mit Lionel
Jannek!
Lionel
Jannek: MacKenzie, du denkst doch nicht allen Ernstes, dass ich
dir dieses Märchen von einem Unfall glaube… Sei doch
einmal in deinem Leben ehrlich: Das glaubst du doch selbst nicht…
Der
„Alpha Lone Wolf“ legt eine kurze Denkpause ein. Die
Fans sind richtig sauer auf den Champion. Die Pfiffe und Buhrufe
wollen gar nicht mehr verstummen. Auch Becher sind bereits
geflogen. Ein Fan versucht sogar über die Absperrung zu
klettern, wird aber von der Security zurückgehalten. Dann
setzt LJ fort…
Lionel
Jannek: Ich habe es schon seit Monaten gesagt und weder
MacKenzie, noch irgendeiner von euch wollten es einsehen…
MacKenzie ist zu alt und zu zerbrechlich… und obwohl ich
diese Tatsache einmal mehr bei Title Nights unter Beweis gestellt
habe, versuchst du immer noch verzweifelt sie irgendwie zu
kaschieren… Und warum das alles? Damit du deine Niederlage
und dein Versagen nicht eingestehen musst? Damit du nicht
eingestehen musst, dass du all deine Fans im Stich gelassen hast?
Oder damit du deinen eigenen Zustand nicht anerkennen musst?
Pete:
Dieses zusätzliche verbale hintreten auf einen geschlagenen
und gequälten Mann… mir wird schlecht…
Lionel
Jannek: Nein… Du tust es, um mich um die Früchte
meiner Arbeit zu bringen… um mir meinen größten
Triumpf zu schmälern…
Wieder
eine kurze Nachdenkpause von LJ, bevor er weitermacht…
Lionel
Jannek: Aber das spielt jetzt alles keine Rolle mehr, denn es ist
für alle offensichtlich, dass ich derjenige bin, der
erfolgreich aus Title Nights hervorgegangen ist… denn
dafür gibt es zwei Beweise…
LJ
rückt den auf Hochglanz polierten Gürtel auf seiner
Schulter zurecht…
Lionel
Jannek: Erstens: Der Titelgürtel ist immer noch dort wo er
hingehört…
Sven:
So ist es!
Pete:
Dort sollte er aber nicht mehr sein…
Lionel
Jannek: Zweitens: Mike MacKenzie ist nicht hier… Denn weil
er seine allerletzte Chance vernebelt hat und den Titel nicht
gewonnen hat, tritt nun die Klausel des Vertrags in Kraft…
Die Karriere von „Zereo Killer“, die ohnehin schon in
Trümmern lag, ist nun, endlich, endgültig vorbei…
Das
ist natürlich ein Schock für die Fans. Auch wenn sie
von so einer Klausel wussten, hatten viele immer noch Hoffnung ,
dass es nicht so kommen würde.
Pete:
Dann ist es also wahr? Das Resultat von Title Nights bedeutet,
dass Zereo nun weg ist? Endgültig?
Sven:
Erraten! Auf Wiedersehen! Adios! Goodbye Mr. MacKenzie! Alles ist
vorbei!
Lionel
Jannek: Aber du kannst dich trösten, Mike MacKenzie…
Denn gegen mich zu verlieren ist keine Schande… sondern
das Logischste der Welt… und immerhin hast du zum
Abschluss deiner Karriere mit mir das „Match des Jahres
2014“ bestritten… sei also stolz!
Pete:
Das hat Zereo nicht verdient…
Sven:
Oh, doch das hat er! Er konnte ja nicht hören und selbst
aufhören! Es musste ja auf die harte Tour passieren!
Ein
Blick ins Gesicht von LJ lässt einen wirklich denken, dass
diesem Mann heute nichts und niemand mehr die Laune verderben
kann…
Lionel
Jannek: Ich spüre es… 2015 wird ein fantastisches
Jahr… Mit mir an der Spitze der GFCW als World Heavyweight
Champion… und nie wieder Mike MacKenzie…
Nach
diesen Worten reckt LJ den Titel provokant in die Luft und die
Fans reagieren wie gewohnt negativ darauf… Bis plötzlich
die Musik vom Boss ertönt!
Pete:
Oha! Der Chef! Claude „Dynamie“ Booker! Jetzt wird es
interessant! Was er wohl will?
Sven:
Vielleicht mitfeiern?
In
Feierlaune scheint der Chef aber nicht zu sein. Er bleibt auf der
Auftrittsrampe stehen und genießt erst einmal den Zuspruch
der Fans, während LJ ungeduldig im Ring wartet. Sekunden
später führt Dye das Mikrofon zum Mund…
Dynamite:
Normalerweise unterbreche ich nicht einfach so einen meiner
Wrestler beim Sprechen, aber in diesem Fall muss ich eine
Ausnahme machen und ein paar Dinge richtig stellen…
Pete:
Hoffentlich das was ich denke…
Sven:
Vertragsbruch! VERTRAGSBRUCH! An seiner Stelle wäre ich
vorsichtig…
Dynamite:
Ich hab mir den Vertrag für das Match bei Title Nights noch
einmal durchgelesen… und dabei bin ich auf etwas sehr
Interessantes gestoßen…
Waren
die Fans vorher noch so geschockt, keimt in ihnen langsam wieder
neue Hoffnung was ihren Liebling Zereo Killer betrifft…
Dynamite:
Der Deal war nicht, dass Zereo Killers Karriere zu Ende ist, wenn
er den Titel nicht gewinnt… sondern ausgemacht war, dass
seine Karriere vorbei ist, wenn er das Match VERLIEREN sollte…
Pete:
DAS STIMMT! ICH ERINNERE MICH!
Sven:
WAS??? Das kann nicht sein!!! Den Vertrag will ich selber
sehen!!! BETRUG!!!
Dynamite:
Jannek… Wenn ich mich richtig erinnere… dann hat
Zereo das Match nicht verloren… es gab ein UNENTSCHIEDEN!
Während
Pete und die Fans in der Halle und vor dem Fernseher langsam
ahnen was jetzt kommt und ein Lächeln in ihre Gesichter
zurückkehrt, steht Jannek fassungslos im Ring und schüttelt
den Kopf.
Dynamite:
Im Klartext, kurz und bündig, bedeutet das: Die Karriere von
Zereo Killer ist NICHT vorbei!
Riesenjubel
bei den Fans! Jannek hingegen ist sichtlich das Grinsen
vergangen.
Pete:
YES! Es gibt doch noch Gerechtigkeit! Sehr schön!
Sven:
Gerechtigkeit? Eine Katastrophe ist das! Das darf doch nicht wahr
sein!
Dynamite:
Leider… ist die Sache mit der Verletzung wahr…
Zereo wird leider ausfallen und ich weiß leider noch nicht
genau wie lange…
Pete:
Wir hoffen natürlich bald ein Update dazu geben zu können…
Sven:
HA! Gut so! Dann stiehlt er Lio wenigstens einige Zeit lang nicht
mehr das verdiente Spotlight!
Dynamite:
Aber ich habe gestern erst mit ihm gesprochen… und ich
soll dir ausrichten… Wenn er wieder zurück kommt,
wird er mit dir eine offene Rechnung begleichen, darauf kannst du
dich verlassen!
Diese
Nachricht freut natürlich die Fans. LJ hingegen zeigt sich
darüber alles andere als erfreut und sieht zum ersten Mal
heute richtig sauer aus.
„ZEREO‘S
GONNA KILL YOU! ZEREO’S GONNA KILL YOU! …“
Zunächst
noch zuversichtlich und gut gelaunt, verändert sich Dye’s
Miene plötzlich zu einer nachdenklichen…
Dynamite:
Allerdings… hat die GFCW dadurch seinen #1 Herausforderer
auf den GFCW Titel verloren… und das bedeutet, dass jetzt
der Weg für neue Herausforderer frei ist…
Jannek
führt schnippisch lächelnd das Mikrofon zum Mund…
Lionel
Jannek: Und was schwebt dir da so vor? Wen hast du denn schon auf
deiner Gehaltsliste, der es allen Ernstes mit mir aufnehmen
könnte? Wen hast du dir vorgestellt? Sag schon, ich brauch
was zum Lachen…
Pete:
Was für eine Arroganz! Das ist ja zum kotzen!
Sven:
Es ist die Wahrheit! Und du weißt das! Er IST der Beste!
Dynamite:
Um ehrlich zu sein… Ich hab mich noch nicht festgelegt…
Aber ich werde in den nächsten Wochen ausführlich
beobachten, analysieren und auf die GFCW-Galaxie hören…
und dann werde ich eine Entscheidung treffen…
Nach
diesen Worten des Chefs, ist das Grinsen bei LJ zurückgekehrt.
Denn in seinen Augen gibt es keinen ebenbürtigen Gegner für
den „Übermächtigen“. Deswegen macht er sich
auch keine Sorgen.
Dynamite:
Du brauchst gar nicht so hämisch zu grinsen… Ich
garantiere dir, dass du bei Doom‘s Night deinen Titel
verteidigen wirst! Gegen wen, weiß ich noch nicht…
Aber an deiner Stelle würde ich mich auf alles vorbereiten!
Mit
diesen Worten verlässt Dynamite die Auftrittsrampe und
verschwindet wieder Backstage. Lionel Jannek, der Champion,
schüttelt noch einmal lächelnd den Kopf und verlässt
dann ebenfalls den Ring, um sich in den Backstage-Bereich zu
bewegen.
Pete:
Der Chef nimmt die Geschicke in die Hand! Zereo ist nach wie vor
bei der GFCW und der Champion wird einen neuen Herausforderer
bekommen!
Sven:
Pft. Als würde das eine Rolle spielen… Aber viel
schlauer sind wir jetzt auch nicht… Wer wird der neue #1
Herausforderer werden?
Pete:
Das ist natürlich die Frage! Die wird hoffentlich in den
nächsten Wochen beantwortet!
Die Neujahrsausgabe (also die
erste Ausgabe im neuen Jahr) von War Evening steht an, und auf
dem Titantron wird jetzt MacMüll eingeblendet, der allein
vor dem GFCW-Logo im Interviewbereich steht, um scheinbar nun ein
selbiges zu führen.
MacMüll:
“Neues Jahr, neues Glück, liebe Wrestling-Fans! Getreu
nach diesem Motto habe ich heute die Ehre, Ihnen zwei
Neuverpflichtungen im Roster vorzustellen, oder sollte ich besser
sagen, eine? Denn die beiden sind klar miteinander verbandelt,
aber nicht etwa als Liebespaar, neeein, als Zwillingspaar! Und
hier sind die beiden auch schon, “The Dark“ Night
Ryder und seine wunderbare Schwester, Heather Heart! Herzlich
willkommen, hallo ihr zwei!“
Night
Ryder (vollkommen euphorisch):
“Haha, jaaa, hallo MacMüll, mein Guter, und hallo
GFCW-Galaxie! Es ist super hier sein zu dürfen, woohoo!“
Heather
Heart: “Danke für den warmen Empfang, vielen Dank. Wir
sind wirklich froh, endlich bei War Evening auftreten zu können.“
MacMüll:
“Ja, das ist wirklich toll. Die richtigen Wrestling-Cracks
kennen euch ja sicher schon aus diversen Independant-Ligen, vor
allem in Amerika aber auch hier in Deutschland wart ihr schon
einige Zeit unterwegs, bevor es euch schließlich in die
GFCW verschlagen hat.“
Ryder:
“Das stimmt allerdings! Meine Schwester und ich bilden
schon seit vielen Jahren ein eingespieltes Mixed-Tag-Team, und
wir waren sehr erfolgreich in der Vergangenheit! Und jetzt wird
es Zeit, hier in der GFCW den nächsten Schritt zu gehen!“
Heather:
“Jetzt beruhig' dich mal wieder, Richard. Wir werden hier
ganz unten anfangen, so wie jeder Neuling, das ist doch ganz
klar. Die Erfolge vergangener Tage zählen nichts mehr.“
Ryder:
“Ja klar, Heather, da hast du schon recht. Aber ich bin so
guter Dinge gerade, ich freu mich einfach hier zu sein.“
MacMüll:
“Hehe, na das kannst du auch. Schließlich schafft es
nicht jeder ins professionelle Wrestlinggeschäft, das allein
für sich ist schon mal ein großer Erfolg. Äh sag
mal, du heißt also Richard? Habe ich das richtig heraus
gehört?“
Ryder:
“Ach MacMüll, Night Ryder ist natürlich mein
Wrestlingname, das stimmt. Ich war damals nämlich
unglaublicher Fan von K.I.T.T. und Michael Knight, die Serie
Knight Rider hat mich einfach umgehauen! Und ja so habe ich
meinen klangvollen Wrestlingnamen sehr schnell gefunden. Ist doch
cool, oder?“
MacMüll:
“Ja ja, der gute alte David Hasselhoff, das war schon eine
Zeit, das weckt Erinnerungen (Seufz...).“
Ryder:
“Tja und der Name passt auch, denn er hat eine tiefere
Bedeutung (Hehe). Denn auch ich werde ein dunkler Rächer für
das Gute und Gerechte hier in der GFCW sein, der durch die dunkle
Skyline der Liga wandelt! Die Schurken fertig machen und so,
jawoll! Einige hier werden sich warm anziehen müssen,
MacMüll, das verspreche ich euch!“
MacMüll
(lacht): “Dann hättest du dich ja auch Robin Hood
nennen können, was?“
Ryder:
“Ja aber das hat nicht einen so coolen Klang! Bei Night
Ryder denken die Leute an The Shadow, an Night Wing, an Batman,
die ganzen düsteren Superhelden aus der Comicwelt. Und mal
ehrlich, wer ist schon cooler als Batman, hä?“
MacMüll:
“Stimmt schon. Na wir werden ja sehen, wie der Name bei der
GFCW-Galaxie ankommt. Überhaupt, wie du insgesamt bei der
GFCW-Galaxie ankommst! Du scheinst ja wirklich große Pläne
zu haben. Darauf bin ich echt mal gespannt. Und natürlich
auch auf die bezaubernde Heather... “
Heather
(schmeißt betörend die brünette
Mähne nach hinten): “Danke, MacMüll. Da
werde ich ja ganz rot. Aber Spaß beiseite. Natürlich
können wir nun nicht mehr als Mixed antreten, und auch was
die Women-Division der GFCW angeht sieht es ja momentan eher mau
aus. Aber das wird schon alles noch kommen, da bin ich mir
sicher. Auf jeden Fall bin ich nach Deutschland gekommen, um im
Ring zu stehen, soviel ist mal klar! Aber fürs erste werde
ich mich darauf konzentrieren, meinen Bruder ein bisschen zu
managen, das kann ihm sicher nicht schaden. Er ist manchmal etwas
ungestüm...“
Ryder:
“Heeey, also wirklich! Ich würde eher sagen …
euphorisch!“
MacMüll:
“Na prima, ihr zwei! Sehen wir euch heute denn schon in der
Halle? Zeigt ihr euch den Fans später noch im Ring?“
Heather:
“Mal sehen, MacMüll. Vielleicht ergibt sich später
noch ein kurzer Time-Slot für uns, das wäre super. Wir
können es kaum erwarten, uns der GFCW-Galaxie endlich zu
präsentieren!“
Ryder:
“Es wird legendär, wartet es ab!“ MacMüll:
“Na dann dürfen wir ja richtig gespannt sein. Ich sag
dann erstmal bis später. Meine Damen und Herren, “The
Dark“ Night Ryder und Heather Heart!“
Ryder
& Heather: “Bis
später!“
Die
Kamera fokussiert auf einen der
großen Flachbildfernseher im Hintergrund, auf dem jetzt ein
Logo eingeblendet wird.
Night
Ryder: “Waaahnsinn! Schau dir das an, Heather, das ist die
Kabine vom legendären Zereo Killer. Hättest du dir
jemals träumen lassen, dass wir mal Tür an Tür mit
diesem gigantischen Superstar auftreten würden?“
Heather:
“Sicher nicht, aber wir haben es endlich geschafft, wir
sind in der GFCW.“
Die
beiden Athleten schlendern backstage die verschlungenen Gänge
entlang und schreiten regelrecht feierlich die Kabinen der
verschiedenen Wrestler ab. Ryder kann seine Begeisterung dabei
kaum im Zaum halten, während Heather schon deutlich cooler
und abgeklärter wirkt.
Ryder:
“Und hier ist die Kabine vom Puppenspieler. Stark, wie er
sich bei Title Night gegen den Demon of Death durchgesetzt hat!
Da konnte er seiner beeindruckenden Kollektion eine weitere
“Trophäe“ hinzufügen. Der Typ hat echt was.
Aber ich bin mir fast sicher, dass der bemalte Hüne das
nicht auf sich sitzen lassen wird.“
Heather:
“Püppi ist eine richtige GFCW-Institution, auf jeden
Fall. Ganz klar.“
Ryder
(auf die nächste Kabinentür
zusteuernd): “Wer kommt denn jetzt? Fight Club! Die
sind ja auch schon eine ganze Weile mit dabei, die haben richtig
was drauf! Das Match gegen The Masked Wonder und El Futuro bei
Title Night war ein echter Kracher.“
Hinter
der Kabinentür kann man sogar hören, wie sich die
beiden Fight Club Mitglieder Drake Ackley und Jasper Randall
angeregt unterhalten.
Drake
Ackley: “...ist es Zeit für die Revanche. Title Nights
ist vorüber. Dass uns ihre dämliche Stipulation nicht
gerade in die Parade gefahren ist, war ja...”
Jasper
Randall: “In die Parade gefahren? Es wird eine
Disqualifikation ausgesprochen, weil man an der Maske zieht?
Drake, heute Abend spielen wir nach UNSEREN Regeln. El Futuro und
Masked Wonder muss es klar werden. Sie sehen es noch nicht. Aber
heute Abend nach dem Match werden sie es erkennen! Oh ja, sie
werden es erkennen!”
Heather
Heart und Night Ryder gehen langsam an der Tür vorbei außer
Hörweite.
Ryder:
“Wahnsinn, die sind ja richtig heiß auf das Match
heute, die Teufelskerle!“
Heather:
“Ja, Kerle! Alles nur Kerle. Was ist nur aus der
Woman-Division hier geworden?! Es gab doch mal einige richtig
talentierte und ambitionierte Diven, aber geblieben ist davon
nichts. Ich muss unbedingt mit Dynamite sprechen, da muss sich
was ändern.“
Ryder:
“Meinst du echt, die Leute wollen wirklich wieder Diven im
Ring sehen? Ich weiß ja irgendwie nicht so richtig...“
Heather:
“Wie bitte? Ich hör ja wohl nicht richtig.“
Ryder:
“Jaja, schon gut. Ich bin mir absolut sicher, dass du die
nächste GFCW Woman Championesse wirst, daran besteht gar
kein Zweifel.“ Merklich leiser:
„Wie denn auch, ohne Konkurrenz...“
Heather:
“Wie war das?“ (Lacht und schließt zu
ihrem Bruder auf, hakt sich neckisch bei ihm ein)
Ryder:
“Du wirst deinen Platz schon finden, wart's ab. Erstmal
müssen wir einen Gegner für mich finden. Ich bin mir
sicher, dass ich es hier mit den allermeisten aufnehmen kann.“
Heather:
“Du hast Talent, keine Frage. Aber das hier ist etwas
anderes als die verschiedenen Independant-Ligen, in denen wir
bisher aufgetreten sind. Die Wrestler hier gehören alle zur
Spitzenklasse, zur Creme de la Creme des Sports Entertainment.
Dorthin kannst du es auch schaffen, aber es wird ein langer Weg.
Vielleicht solltest du erstmal in der Tag-Team-Division anfangen,
um...“
Ryder:
“Waaas, Tag-Team?!? Ich bin ein Einzelgänger, der
dunkle Rächer, der Schatten der Gerechtigkeit, schon
vergessen? Ich werd' mich doch mit niemandem zusammentun.“
Heather:
“Warte erstmal ab, in einem Tag-Team kannst du gut deine
Stärken ausspielen und in die Liga reinfinden, später
kannst du ja immer noch nach Höherem streben. Auch Batman
hatte Hilfe, schon vergessen, enge Verbündete, die ihm
geholfen haben.“
Ryder:
“Pah, na gut. Und wie sollen wir einen Partner für
mich finden. Soll ich einfach die ganzen Türen abklappern
nach dem Motto, irgendeiner wird sich schon melden? Ich weiß
ja nicht...“
Heather:
“Wir werden sehen, kommt Zeit, kommt Rat. Das wird sich
alles schon ergeben, wir müssen das ja nicht heute klären,
es ist noch Zeit bis zu deinem ersten Match.“
Ryder:
“Na gut, hoffen wir das Beste. Ich werde jetzt erstmal ein
bisschen trainieren, sonst ist ja hier momentan nicht viel zu
tun.“
Heather:
“Mach das. Und ich schau mal, ob ich Dynamite irgendwo
finden kann...“
Mit
diesen Worten verlassen die beiden den Bildschirm und die Szene
endet.
Die Burg Vondern im Oberhausener
Stadtbezirk Osterfeld ist von ca. 100 Metern Entfernung zu sehen.
Dort startet die nächste Sightseeing-Tour des maskierten
Wunders und El Futuro. Beide betreten gerade die Vorburg. Nach
einigen Momenten sind die beiden Wrestler von vorne zu sehen. Sie
blicken sich um und schauen sich die Burg an. Dann schweift der
Blick in Richtung Innenhof. Ein Kameraschwenk erfolgt und die
Kamera fängt ein Mittelaltermarkt ein. Überall verteilt
findet der Betrachter Verkäufsstände. Was deftiges
herzhaftes zum Essen, ein Bier oder einen leckeren süßen
Met bzw. anderen Wein, eine neue Gewandung oder eine neue Waffe,
frische Gewürze – all dies ist hier käuflich zu
erwerben. Nebenbei finden hier noch Ritterspiele statt. Auf dem
Markt herrscht reges Treiben. Viele Besucher tragen
mittelalterliche Gewandung ebenso wie die ganzen
Marktstandbetreiber. Ab und zu läuft ein Gaukler durch die
Mengen, der sein Können unter Beweis stellen möchte. El
Futuro und das Masked Wonder streifen über den Platz und
schauen sich alles genau an. Sie gönnen sich ein kühles
Kirschbier sowie gegrilltes Fleisch im Brötchen und gehen
gemütlich in Richung Ritterspiele. Dort angelangt setzen sie
sich auf Holzbänke hin und genießen das Schauspiel.
Zwei Kämpfer aus zwei verschiedenen Lagern – die eine
Fraktion mit einem roten Banner und die andere mit einem blauen
Banner - kämpfen gerade gegeneinander in einem abgesperrten
Bereich. Der eine ist ausgerüstet mit einem Kettenhemd,
einem Kurzschwert und einem Holzschild und der andere trägt
eine Lederrüstung, ein Morgenstern und ein kleines
Stahlschild.
Masked
Wonder: So könnte es … fruher ausgesehen haben.
El
Futuro: Es ist schon ein beeindruckendes Ambiente, nicht wahr,
Freund? Le dije que era un ambiente
impresionante.
Das maskierte Wunder nickt
zustimmend.
Masked
Wonder: Este medievales mercados que podrían
menudo veces besuchen.Vor todos los caballeros peleas son
emocionantes.
Untertitel: Diese
Mittelaltermärkte könnten wir öfters mal
besuchen.Vor allem die Ritterkämpfe sind spannend.
El Futuro:
Apropo Kämpfe. Bei Title Nights haben wir in unserer
Matchart einen Sieg davon getragen. Bei der nächsten War
Evening-Ausgabe geht der Kampf zwischen uns beiden und dem Fight
Club in die nächste Runde.
Der Schaukampf ist wieder zu sehen.
Erst hat die eine Seite den Vorteil, konnte ihn aber nicht nutzen
und dann drehte sich der Spieß um. Jedoch kann niemand den
Kampf vorzeitig beenden. Einige Zuschauer feuern die Kämpfer
an, die alles geben, damit ihr Kampf ein großes Spektakel
wird. Dann hört man die beiden Kämpfer aus der GFCW ehe
sie wieder zu sehen sind.
Masked
Wonder: Keine Regeln... Dieses Mal...
So spricht das maskierte Wunder im
gebrochenen Deutsch.
Masked
Wonder: Tal vez nuestros oponentes tienen una
ligera ventaja allí. Tenemos nuestra velocidad y nuestros
conocimientos técnicos.
Untertitel: Vielleicht haben
unsere Gegner dort einen kleinen Vorteil. Dafür haben wir
unsere Geschwindigkeit und unser technisches Können.
El Futuro:
Wir werden wieder alles geben um einen weiteren Sieg einzufahren.
Richtig, amigo?
Masked
Wonder: Richtig, Freund.
Ein Aufschrei erfolgt
und der Kämpfer des Lager mit dem blauen Banner liegt auf
dem Boden und der Gegner hält ihm sein Kurzschwert an den
Hals. Die Zuschauer klatschen Beifall und die beiden Kämpfer
verlassen das Feld. Auch das maskierte Wunder und El Futuro
trinken ihr Bier aus. Dann stehen sie aus und verlassen die
Ritterspiele. Sie kehren der Kamera den Rücken zu, doch nach
einem kurzen Stück drehen sie sich kurz um und rufen noch
ein „Esté listo!” -
übersetzt “Seid bereit!” in die Kamera. Danach
setzen sie ihren Gang fort. Das Bild fadet langsam aus.
Kaito
Uchida betritt die Halle, dabei hat er eine Sporttasche, doch
wird direkt von Mac Müll abgefangen.
Mac
Müll: Kaito ganz kurz,was können wir heute von dir im
Ring erwarten?
Kaito
Uchida: Mac ganz ehrlich, was soll so eine dumme Frage? Glaubst
du ich werde mit A.B.K Tee trinken? Ich werde ihn natürlich
besiegen! Ich werde ihn mir mit einem Brainbuster
zurechtlegen und dann vom obersten Ringseil mit den Füßen
zuerst auf ihn herab springen und ihn danach pinnen, 1... 2...
3... ganz einfach, quasi wie im Training.
Mit
diesen Worten lässt er Müll stehen und begibt sich in
seine Umkleide.
Es
wird Backstage geschaltet. Tammy sitzt in einem Sessel und
blickt ziemlich bedröppelt drein als Andre"Belzebub"Kunze
herein kommt und vor Ihr einen Knicks macht und ihr einen
Handkuss gibt bevor er sich ihr gegenüber setzt.
Tammy:"Oh,
äh Danke"
A.B.K.:"Keine
Ursache mein Fräulein, geht es Ihnen gut?"
Tammy:"Ja
doch ich denke, ähm, ja. Herr Kunze, Sie haben um dieses
Interview gebeten. Was möchten sie den Fans mitteilen?
A.B.K.:"Liebstes
Fräulein Tammy. Darf ich Ihnen zuerst eine Geschichte
erzählen?"
Tammy,
die jetzt noch verdutzter schaut
Tammy:"Ähm,
ja warum nicht?"
A.B.K.:"Nun
denn, was ich Ihnen erzähle ist wohl etwa 120 Jahre her. Auf
der Zeche Königsberg, wo ich mich zu früherer Stunde
befand, heute auch Zeche Oberhausen genannt. War eine der letzten
Sichtungen von dem, dem ich schon so lange fälschlicherweise
im Namen trage. Er hat dort einen Monat als Lehrhauer
gearbeitet, viel Kohle gemacht und viel, viel Geld verdient. Was
er aber eigentlich dort vor hatte, das ist ihm nicht gelungen.
Tammy:"Herr
Kunze, wer denn und was hatte er vor?
A.B.K.:"UNTERBRECHEN
SIE MICH NICHT. Das ist unhöflich. Lassen Sie mich die
Geschichte zu Ende erzählen"
Petra
springt ins Bild und will auf Tammy los gehen. Die andere
Schwester hält Sie sofort zurück und führt sie mit
leisem "tritratrulalla" wieder weg.
A.B.K.:"Darf
ich?
...
Bernd
Kölking hatte eine ganz harte Arbeit. Die Kohle war wie
Stein und wenn er nach der Schicht todmüde aus dem Schacht
aus fuhr, hatte er nicht genug verdient, um die Mäulchen
seiner sechs Kinder, die immer hungrig waren, zu stopfen. Nun war
auch noch sein Lehrhauer Franz Mika krank geworden. Der Hauer war
ganz mutlos und wollte schon seine Abkehr nehmen und sich auf
Concordia anlegen lassen. Doch eines Tages meldete sich ein neuer
Hauer als Aushilfe. Als sie alleine vor Ort waren, sprach der
Fremde zu ihm: »Deine Not hat jetzt ein Ende. Du kannst so
viel Kohle machen und so viel Geld verdienen, wie du willst. Du
musst mir aber bei deiner Seele versprechen, mit keinem Menschen
zu reden und den Lohn, den wir verdienen werden, bis zum letzten
Pfennig mit mir zu teilen.« Kölking wunderte sich,
dass der Fremde so gut über ihn Bescheid wusste. Aber viele
Kohlen und viel Geld lockten ihn da versprach er seinem neuem
Kumpel, was der verlangt hatte. Noch mehr! Der Frem de hatte die
Abmachung schon schwarz auf weiß mitgebracht und Bernd
Kölking sollte den Vertrag unterschreiben. Weil es aber vor
Ort weder Federkiel noch Tinte gab, musste er sich mit der
Beilspitze den Finger ritzen und ein wenig Blut unter das
Geschriebene tupfen. Das war die Unterschrift.
Als
nun die Arbeit beginnen sollte, schickte der Lehrhauer seinen
Haurer in die Strecke, indem er sprach: »Mach dich für
eine Stunde davon! Sorge, dass niemand herkommt, schau dich
beileibe nicht um, sonst wirst du tot niederfallen!« Bernd
gehorchte, doch wunderte er sich, denn immer wenn der neue
Gehilfe alleine trug, gab es großes Donnern und auch
grollen. Er traute sich aber nicht nach zu sehen.
Aber
die Neugier plagte ihn. Zu gern hätte er gewusst, wie sein
Kumpel so viel Kohle in so kurzer Zeit loshacken konnte. Er
überlegte auch, wie er seinem Lehrhauer beim Kohlemachen
zuschauen könnte, ohne sich nach ihm umzudrehen. Er fand
auch einen Weg. In der vorletzten Schicht des Monats wagte er es.
Er musste, wie alle Tage zuvor, ein Stück in die Strecke
gehen. Diesmal blieb er aber in der Nähe. Als dann das
Donnern und Poltern und Krachen im vollen Gange war, bückte
er sich und schaute zwischen seinen gespreizten Beinen hindurch
nach dem Kohlestoß. Was er dort sah, war schrecklich. Der
Lehrhauer stand ganz und gar im Feuer und riss das Gesicht
höhnisch verzerrt, mit glühenden Zangen die Kohle aus
dem Stoß. Sein Lachen klang so schauerlich, dass es Kölking
eiskalt über den Rücken lief. Der arme Mann musste vor
dem entsetzlichen Bild und vor der ungeheuren Glut die Augen
schließen. Mühsam richtete er sich auf. Nun wusste er,
dass er es mit dem Teufel zu tun hatte.
Als
der letzte abgesprochene Tag erreicht war ließ Bernd
Kölking sich Zeit und schliff sein Beil so scharf, wie nie
eines gewesen ist, denn er hatte einen Plan. Endlich war auch
diese Arbeit getan, und es sollte an das Teilen gehen. Der Teufel
lachte hämisch, denn er wusste schon, dass ein Pfennig
verbleiben musste. Er glaubte fest, dass er um diesen einen
Pfennig des Bergmanns Seele gewinnen würde.
Mit
der Pfiffigkeit seines Kumpels hatte er aber nicht gerechnet. Als
alles Geld bis auf den einen Pfennig geteilt war, warf Kölking
das kleine Geldstück auf einen Stempel, der da lag, hieb
einmal kräftig mit seinem scharfen Beil zu und auch der
letzte Pfennig war redlich geteilt. Das verdross den Teufel sehr.
Maßlose Wut packte ihn. Er schleuderte seine Hälfte
des Geldes auf den Zechenplatz, löste sich in stinkenden
Schwefeldampf auf und verschwand unter Donnern und Blitzen.
Dies
war einer der letzten klugen Väter die nicht der Gier oder
dem Hasse verfallen waren!"
Tammy
blickt Kunze kurze Zeit an um sich zu vergewissern das der
Herbergsvater seine Geschichte beendet hat
Tammy:"Eine
seltsame, doch auch schöne, Geschichte, warum erzählen
Sie sie uns?"
A.B.K.:"Ist
Ihnen das immer noch nicht klar? Keiner erkannte den
Grauen,
keiner verstand meine Gespräche mit den
Domherren oder
gar den
großen Brand in Oldenburg,
auch das Petermännchen
von Schwerin
scheint vergessen. Doch ich, nein WIR, wir vergessen nicht. Ihr
seit NARREN alles NARREN"
Auf
Andres Stirn bildet sich Schweiß und er fängt an zu
zittern
A.B.K.:"Ihr
seid der Fürsten Narrenschar,
ein
neuer Haufen, hier, fürwahr.
Von
hoch droben, aus dem Schloss,
zieht
herab ein fröhlich Tross.
Ob
in der Stadt, ob auf dem Land,
ihr
hackt jedem in die Hand.
Ihr
wollet dafür streiten,
den
Menschen hier nur LEID bereiten."
Zum
Ende hin wird Kunze immer lauter und aggressiver, er geht zwei
Schritte in Richtung Tammy doch da fangen Anja und Petra an zu
singen, dem Herbergsvater durchfährt ein Ruck und alle drei
gehen fort
3
Geschwister: "Tri Tra Trulalla, Tri Tra Trulalla....."
Wir sind einmal mehr zu Gast beim
Puppenspieler. Genauer gesagt mal wieder in seinem Attelie.
Zwischen den gebärfreudigen Schenkeln der Mutter der
hölzernen Kinder. Doch muss sich in dieser Lazarusgrube erst
finden was zusammengehört, bis aus dem Urschleim das Leben
entsteht. In Mitten dieser Unordnung in den Überresten
seiner Geburten sitzt der Mann dem alles gehört auf einem
schmalen Hocker an einem kleinen hölzernen Tisch. Die Beine
auf dem Tisch hat er sich zurückgelehnt. Er nimmt einen
tiefen Zug aus seiner Pfeife und bläst den Rauch durch den
Raum, dann fällt sein Kopf in den Nacken, seine Glieder
erschlaffen und er lässt sich sich zurückfallen. Er
schließt seine Augen und lässt sich von einem
unsichtbaren Stromtreiben, rhythmisch schwanken seine Arme umher.
In den Schwaden des Rauchs seines Knasters, der durch den Raum
treibt glitzern die Farben seiner Bemalung hell auf.
Sirenengleicher Gesang flackert auf und verhallt im Raum. Geigen
spielen, Trommeln fallen in die Klänge mit ein und der
Puppenspieler verfällt immer Meer der Ekstase. Alles um ihn
herum dreht sich. Die Trommeln werden lauter, lauter, dann ein
Knall und der Puppenspieler erwacht erneut zum Leben. Seine
Glieder festigen sich wieder und er muss verwirrt sich seiner
realen Umgebung wieder bewusst werden. Einer Welt aus Holz und
Staub, beleuchtet von alten Kerzen, dem Moder alter Zeiten. Er
lässt seine Arme auf den Tisch fallen und blinzelt verwirrt
in die Umgebung. Dabei muss er peinlich berührt lachen.
„Oha...
wo war ich?“
Der Puppenspieler erblickt vor sich
am anderen Ende des Tisches die Holzpuppe eines kleinen
rothaarigen Jungen in nacktem Holzkörper ohne Kleidung
blickt er durch die Fehden hindurch seinem Meister entgegen. Der
Puppenspieler lächelt entspannt und gießt sich
beruhigt Rum in einen Becher.
„Ah du
bist es nur....“
Er erhebt den Becher und hält
ihn in den Kerzenschein. Amüsiert sieht er wie das Licht von
dem Gegenstand abgehalten wird und den Blick des Puppenspielers
im Schatten lässt.
„Hm.....
weißt du mein Freund..... ich bin ein Künstler.... wir
sind alle Künstler, aber leider werden wir nicht immer als
dass erkannt was wir sind.... als Künstler. Ist dass nicht
traurig wenn man bedenkt was wir alles leisten können,
könnten.... wenn man uns nur lässt?..... krank!“
Er presst die Zähne zusammen
und stürzt den Becher hinunter. Schwankend schlägt er
ihn danach wieder auf den Tisch. Das glasige in seinen Augen wird
durch den Alkohol und den fahlen Lichtschein nur verstärkt.
Die Bedrohung ist allgegenwärtig weil sein Blick nur noch
schärfer wird.
„Aber
für mich gibt es diese Grenzen nicht mehr Ha Ha! Ich bin
befreit da ich weiß wie!“
Er legt den Kopf schief.
„Ein
Grund zu feiern? Nein!“
Er steht auf und fährt mit den
Fingern die Tischkanten ab.
„Ich
stehe jetzt vor der schwierigsten Frage eines Künstlers und
die lautet wohin? Wie geht es weiter? Kunstwerke sind geschaffen.
Errungenschaften für meine Ewigkeit aber dass war doch erst
der Anfang. Ich brauche neue Inspirationen.“
Er geht
hinüber zu der Puppe, die immer noch regungslos auf den nun
leeren Stuhl blickt. Er kniet sich neben sie.
„Weißt
du was ich meine?“
Wie als würde er eine Antwort
erwarten blickt er die Puppe erwartungsvoll an, doch mit jedem
Moment schwindet die Erwartungshaltung aus den Augen des
Puppenspielers und ihm wird bewusst dass er hier keine Antwort zu
erwarten hat. Betreten und enttäuscht blickt er auf den
Boden.
„Nein
weißt du nicht, du bist keine Inspiration.“
Er schnaubt durch, dann packt er
die Puppe grob am Hals, schleppt sie vor die Tür in die
dunkle Nacht, wirft sie in eine Metalltonne und zündet sie
an. Traurig sieht er zu wie sein Stück in Flammen aufgeht.
Er sieht in den dunklen Himmel dem Mond entgegen und streckt die
Arme aus. Er ruft traurig in die Nacht hinein.
„Geb'
jetzt endlich Ruhe! Bitte!“
Es ist
früher Morgen, der Tag an dem die GFCW endlich wieder in
Oberhausen Station macht, ist gekommen. Und passend zur
Veranstaltung hat sich das Wetter wohl auch gedacht „Joa,
bin ich halt mal gut, ne?!“. Der Parkraum hinter der Arena,
auf dem sonst auch mal Veranstaltungen musikalischer Natur wie
„Oberhausen Olé“ stattfinden, ist für die
Wrestler, Angestellen der Arena und GFCW sowie das
Securitypersonal reserviert. Das prädestiniert ihn auch als
Parkplatz für die Reisschüssel, in der der ehemalige
Intercontinental Champion heute anrollt. Einer der wenigen in
Deutschland verkauften Mazda MX-5 mit Automatik ist es nämlich,
der da langsam über den Parkplatz schleicht und sich
schließlich in eine der Buchten einfädelt. Es dauert
einige Momente, dann schließt der Hund das Dach – und
als das erledigt ist, schält er sich schließlich unter
ächzen, seufzen und keuchen aus dem nichtmal einsdreissig
hohen – niedrigen – Gefährt. Draußen muss
er sich erst einmal tüchtig strecken um die soeben
verrenkten Glieder wieder einzurenken. Dann wird der Kofferraum
geöffnet, die Tasche geschnappt und geschultert. Ein paar
der VIP-Karten-Inhaber warten am Eingang und bekommen Autogramme
eines nachdenklichen aber nicht schlechtgelaunten Herren, der
sich sogar kurze Zeit für einen Plausch nimmt. Bis heute hat
er keinen Blick auf die Kampfcard geworfen und als er das tut,
staunt er nicht schlecht. JBD und Jason Crutch gegen das
Schaf-/Fledermausteam? Hm. Das hat was. Einige Namen, die er wohl
auf der Card erwartet hätte, fehlen indes – einzig vom
Cereal...äh..Zereo Killer weiß er, dass jener
verhindert ist.
Der Hund geht durch die Gänge
der Arena und begrüßt manch alten Bekannten. Zu einer
reinen Wrestlingveranstaltung war er schon länger nicht mehr
da, aber von den Touren her kennt er die Örtlichkeit ganz
gut, zumal sie in optimaler Nähe zur eigenen, mittlerweile
vom „eigentlichen“ Dschungle-Kid betriebenen
Wrestlingschule liegt.
Anhang hat er keinen mehr bei sich,
der Familientross ist wieder ins Sonnige geflogen. Als er
allerdings seine Kabinentür öffnet, liegt auf seinem
Platz ein Bild – Tyler, der Titel, der Rollstuhl...und die
Worte „Es ist niemals zu spät, seinen Traum zu leben.
Kämpfen gehört zum Leben dazu – du bist ein
Kämpfer. So wie ich.“ Tatsächlich ist der Hund
kurz gerührt, denn in der Tat macht Tyler reichlich
Fortschritte. Auch wenn man davon in den letzten Wochen und ob
seiner Lage in der GFCW nicht wirklich etwas gemerkt hat. Daniel
kommt, falls das jemandem auffällt, in diesen Gedankengängen
erst gar nicht vor. Der hat seine Wege beschritten und
entschlossen, sich nicht weiter reinreden zu lassen. Sein Ding zu
machen – auch wenn er nur eine miese Kopie ist. Soll er
doch!
Es klopft und wie eigentlich nicht anders zu
erwarten, ist es....Mac Müll. Zu ihm verirrt sich Tammy
irgendwie nie, dafür ist die persönliche Beziehung zu
Mac Müll seit seinem ersten Run eigentlich eine ziemlich
gute. Wobei der Hund durchaus gern Interviews gibt, wie man weiß
– nur im Moment scheint er eher skeptisch, ob er die
nächsten Minuten unbedingt mit Mac verbringen will. Und vor
allem: Will er mit ihm sprechen? Das wäre, als würde
Crutch mit einem Male auf die Idee kommen, ihn toll zu finden.
Und der Hund verspürt die gleiche Laune, mit Mac zu reden
wie Crutch ihn eben toll findet. Nämlich kaum welche.
Trotzdem gelingt es ihm, über seinen überdimensionalen
Schatten zu springen – vielleicht geht er ja mit gutem
Beispiel für Jason Crutch voran.
Johnboy
Dog: „Mac....komm rein.“
Gut,
das ist ein wenig überflüssig, denn Mac hat, nachdem er
den Kopf durch die Tür gesteckt hat, bereits die Kabine
geentert. Es ist ja Trend in der GFCW, dass immer nur EIN
Wrestler in einer Kabine hockt. Das ist besonders in kleinen
Hallen toll, wo sich wahrscheinlich dann die Wrestler vor der Tür
stapeln, die auch ein Kabinen-Stör-Interview führen
möchten. So wie eben der Hund es nun mit Mac Müll tun
wird. Der nämlich steht etwas unentschlossen herum, kramt
aber schließlich doch das altbekannte GFCW-Mikrofon hervor
und kratzt sich kurz am Kopf....dann, einen Moment später,
hat er offenbar gefunden, was er fragen kann. Oder in den Raum
setzen. Oder so.
Mac Müll: „Danke,
dass du mir kurz ein paar Minuten deiner Vorbereitung schenkst.
Du...hast bei Title Nights deinen Intercontinental Title an Toxic
Lugosi verloren. War er der bessere oder hattest du einfach einen
schlechten Tag?“
Johnboy Dog scheint einen Moment zu
überlegen, die Frage vielleicht doch nicht zu beantworten
und Mac Müll der Kabine zu verweisen, entschließt sich
dann aber doch lieber für eine Antwort. Zumal ihm andere
Sachen auf der Seele brennen, die er dann vielleicht auch gleich
noch loswerden kann.
Johnboy Dog:
„Zuallererst möchte ich Toxic zum Titelgewinn
gratulieren. Er weiß, wie es sich anfühlt diesen Titel
zu gewinnen und meinetwegen sei es ihm gegönnt, dieses
Gefühl noch einmal erlebt zu haben. Es war ein hartes,
intensives Match, in dem am ende der an diesem Tag bessere
gewonnen hat – das war offensichtlich nicht ich. Trotzdem
will ich nach vorn schauen.“ Mac
Müll: „Es hat den Anschein, als würden sich
gerade einige Dinge verändern. Unter anderem hast Du heute
ein Tagteammatch mit Jason Crutch gegen Max Mustermann und eben
diesen Lugosi, der dich bei Title Nights besiegt hat. Rechnest Du
euch da überhaupt Chancen aus?“
Johnboy Dog schüttelt den Kopf
ob dieser teils lächerlich anmutenden Frage – die
natürlich einen wahren Kern hat und nur zu berechtigt ist,
das weiß er selbst.
Johnboy Dog:
„Ach Mac. Ich habe noch nie ein Match bestritten in den
fast fünfunddreissig Jahren, in dem ich keine Chance gesehen
habe. Jedes Match, jeder Kampf ist ein neuer Anfang, wird die Uhr
auf Null gestellt und stellst Du deine Stärken und Schwächen
gegen die deines Gegners. Niemals im Wrestling ist unschlagbar
und jeder, der in einen Ring steigt, hat sein Handwerk gelernt.
Man sollte immer nach oben streben und sich verbessern wollen –
und wer gut ist und Einsatz zeigt, wer den Biss und Willen hat –
der hat IMMER eine Chance, zu gewinnen. So wie Crutch und ich
heute, so wie ich vielleicht gegen Lionel Jannek.“
Mac Müll schaut durchaus
beeindruckt ob dieses Wortschwalls, nickt aber beifällig.
Wahrscheinlich hat er eine solche – oder zumindest eine
ähnliche – Antwort erwartet.
Mac Müll: „Aber das
ist ein sehr hoch gestecktes Ziel, nicht?“
Johnboy Dog:
„Man muss sich hohe Ziele stecken um an die Grenzen zu
gehen, Mac. Meine Ziele waren nie die höchsten, aber ich
habe Blut geleckt und die Situation hat sich geändert. Ich
kann nicht zulassen, dass Dinge in eine Richtung laufen die der
GFCW durch diesen Lackaffen namens Jannek schadet. Niemals.“
Der alte Hund wirkt
entschlossen, bei dem was er sagt und ballt dabei unmerklich die
Faust. Geduldig wartet er auf weitere Fragen des alteingesessenen
Chefinterviewers der GFCW, aber da scheint für den Moment
kaum Nachfrage zu herrschen. Seltsam. Hat Mac wirklich nur diese
ein, zwei Fragen stellen wollen? Jedenfalls verlässt er
wortlos die Kabine des ehemaligen Intercontinental Champions, der
daraufhin das Bild vom Tischchen wieder in die Hand nimmt und
leise seufzt. Dann fadet die Kamera off....
Singles
Match:
Kaito
Uchida vs. Andre „Belzebub“ Kunze
Referee:
Howard Eagle
|
*klack*
Das
Ringlicht erlischt
*klack*
Der
Entrance ist dunkel
*klack*
Die
komplette Halle duster
erneut
dunkel, Bässe lassen die Halle fast vibrieren als die
Musik ertönt:
"Ich
bin das Wort von Gott dem Allmächtigem"
Blitze
erhellen die Halle
Vereinzelte
Rufe wie "Herbergsvater" sind zu vernehmen, auch
einige Schilder mit "Belzebub" oder schlicht
"Kunze" sind zu sehen.
"Wenn
das Herz der Menschen durch Gier
und
Hass verhärtet ist
dann
ist der Tag des jüngsten Gerichtes
nicht
mehr fern"
Flammen
lodern die gesamte Eingangsrampe entlang
Andre
"Belzebub" Kunze betritt mit seinen beiden
Schwestern die Halle. Anja scheint ihrer Schwester die ganze
Zeit zum Ring etwas ins Ohr zu flüstern die sehr
abstinent wirkt.
"Armageddon,
wilkommen in der Hölle
Die
Feuer der Hölle
werden
auf der Erde lodern"
grüner
Nebel wabert am Eingang empor
"God
where are you"
André
"Belzebub" Kunze geht gemächlich zum Ring ohne
unterwegs erneut den einen oder anderen Fan zu umarmen oder
ihm "tröstend" über den Kopf zu
streicheln.
Das
Licht der Halle erlischt und weißer Nebel bedeckt den
Boden der Entrance Stage, ein rotes Spotlight strahlt auf
Kaito Uchida herab, der mittig der Entrance Stage steht. Sein
Theme Song fängt an zu spielen und er begibt sich
langsam die Rampe herunter zum Ring, er springt auf den Apron
und über das oberste Ringseil und setzt sich in die
Ringecke und lässt sich ein Mikrofon geben.
Kaito
Uchida: Andre
"Belzebub" Kunze
du
bist also mein erster Gegner? Eigentlich nicht schlecht, ich
meine du bist kräftig und hast Moves drauf, mit denen du
mich echt unsanft auf die Matte hämmern könntest.
Aber sag mir doch mal, wie ich dich bitte ernst nehmen soll,
wenn du als Teufel erst über irgendwelche „Mächte“
sprichst und dann das Lied vom Kasperle singst? Ich war zwar
noch nie beim Kasperletheater, aber seid ihr nicht eigentlich
Feinde? Haben dich die ganzen Schläge mit der Keule
schon so mitgenommen, dass du ganz durcheinander bist und
manchmal die Rollen vertauscht? Erst böse und gemein,
redest über irgendwelche teuflischen Kräfte und
Mächte und dann legt sich ein Schalter um und du bist
der fröhlich singende Kasper? Du solltest wohl
besser Dr. Reuth aufsuchen, denn das klingt für mich
nach einer gespaltenen Persönlichkeit. Aber immerhin
den Tittenbonus kann ich dir geben, denn als Teufel hast du
zwei Hexen und als Kasper die Prinzessin und die Gretel
dabei! Und wenn wir mal ehrlich sind, sind die Damen der
einzige Grund, warum irgendjemand deinen Scheiß
überhaupt guckt. Und noch was positives kann ich
sagen, denn du hast bei War Evening vom 28.11.2014 dein Match
gewonnen! Herzlichen Glückwunsch dazu, doch selbst diese
Nachricht hat einen negativen Beigeschmack an, denn trotz
deines Sieges in der letzten War Evening Ausgabe 2014 warst
du bei Title Nights nicht dabei, ich schon und dabei hab ich
hier noch nicht mal was geleistet. Anscheinend musstest du
dich mal wieder für den Kasper hinlegen, oder warum hast
du sonst den wichtigsten PPV der Company verpasst? Aber
lassen wir das mit dem Kinderkram und werden langsam mal
ernst. Zum Beispiel dein Nickname „Belzebub“,
hätte mich ja fast beeindruckt, würde der
japanische„Belzebub“ nicht so aussehen...
Uchida
deutet auf den Titantron.
Kaito
Uchida: Genau Andre du bist hässlich! Aber Kunze du hast
deinen Nickname echt gut gewählt, du weißt einfach
wie man sich am besten verkauft.
Kaito
Uchida erhebt sich und ist nun bereit für sein erstes
Match.
Der vielfache GWL
Ex-Champion Andre Kunze schaut etwas verächtlich auf
seinen heutigen Kontrahenten herab, so als könne er
nicht wirklich verstehen, warum er hier in diesem
Opener-Match gegen den Neuling Kaito Uchida antreten muss,
und außerdem hat er sowieso Wichtigeres zu tun.
Scheinbar ist er sich ziemlich sicher, dass das hier eine
schnelle Sache werden wird. Uchida hingegen starrt ABK
hochkonzentriert in die Augen in freudiger Erwartung des
Gongs.
DING
DING DING
Wie
von der Tarantel gestochen stürmt Uchida auf den
Belzebub zu, um auf ihn einzuprügeln. ABK, scheinbar
überrascht von diesem frühzeitigen Elan, wird in
die Ringecke zurück gedrängt, in der es Kaito dann
schafft, Kunze auf den Boden zu treten. Nach einer scheinbar
endlosen Salve von Tritten lässt er endlich von Andre
ab, der erstmal regungslos in der Ecke liegen bleibt. Uchida
dreht eine Runde durch den Ring und schaut herausfordernd in
die Menge. Na, habt ihr das gesehen? Ja so gut bin ich
tatsächlich.
Während
Uchida mit dem Publikum beschäftigt gewesen ist hatte
ABK sich langsam wieder hoch gerappelt. Jetzt scheint er alle
Kräfte zusammen zu nehmen, um …
RUNNING
CLOTHESLINE!!!
Als
Kaito fertig geposed hatte und sich umgedreht hat, um sich
jetzt wieder dem scheinbar immer noch besinnungslos in der
Ecke liegenden Kunze zu widmen, war dieser losgeprescht und
hat Uchida mit einer heftigen Clothesline nieder gestreckt,
als dieser sich gerade umgedreht hatte, daher kam die Aktion
besonders überraschend und war dementsprechend
wirkungsvoll. Beide Wrestler liegen nun in der Ringmitte auf
der Matte und müssen erstmal wieder klar kommen.
1!
2!
3!
4!
Kaito
regt sich als Erster wieder und versucht, langsam wieder auf
die Beine zu kommen.
5!
6!
7!
Uchida
steht jetzt wieder und sieht, dass ABK auf der Matte richtig
zu kämpfen hat, und scheinbar kommt ihm da die Idee, zu
seinem gefürchteten Double Foot Stomp anzusetzen. Er
schmeißt sich in die Seile, um Schwung zu holen, und
läuft auf ABK zu, um ihm hier frühzeitig den Rest
zu geben …
Pete:
“Oh nein, wenn dieser Foot Stomp durchgeht, dann war es
das hier!“
Sven:
“Allerdings, Pete. Davon würde sich Andre sicher
nicht mehr erholen.“
FOOT
STOMP!!!
.
.
.
.
.
NEIN!!!
Im allerletzten Moment hatte ABK, der die extreme Schwäche
scheinbar nur vorgetäuscht hatte, sich herumgedreht und
war aufgesprungen, was Uchida vollkommen verblüfft hat.
Der hatte sich wohl schon beim Siegerinterview gesehen. Wie
angewurzelt steht er da …
UPPERCUT
von Kunze!
Kaito
Uchida taumelt benommen nach hinten weg in die Seile, nur um
dann wieder in die Ringmitte zurück zu torkeln. Dort
wartet ABK bereits und packt Kaito am Hals.
Sven:
“Ansatz zum Chokeslam!“
Und
tatsächlich stemmt Kunze Kaito nun in die Höhe, wo
dieser geschockt ins Publikum schaut und wild den Kopf
schüttelt.
Pete:
“Jetzt geht’s abwärts!“
Sven:
“NEIIIN, Konter von Kaito!“
Dieser
war nach hinten weg gesprungen und blitzschnell in die Seile
auf der gegenüberliegenden Seite des Rings gerannt. Als
Kunze sich endlich umgedreht hatte war Uchida schon wieder
heran geeilt …
… nur
um erneut im Ansatz zum Chokeslam zu landen!
HANDS
OF HELL die Zweite!!!
Diesmal
geht die Aktion durch!
1!
2!
3!
Howard
Eagle gestikuliert wild in Richtung Tisch.
DING
DING DING
Sieger
des Matches durch Pinfall: Andre “Belzebub“
Kunze!
|
Manchmal
hat man den Eindruck, als wäre der Backstage-Bereich im
Wrestling wie die große Bühne der Welt, denn hier
passieren zumeist mehr Dinge als im Ring selbst. So ist es auch
diesmal. Die Kamera blendet in Toxic Lugosis Lockerroom. Der nun
zweifache Intercontinental Champion ist gerade dabei sich von
seinem Sessel aus den Titelgürtel auf dem Tisch anzusehen.
Gedankenversunken blickt er auf das Metall, das ihn nach einem
harten Stück Arbeit wieder gehört. Die vereinzelnd
aufgestellten Kerzen geben dem Raum zusätzlich die
Atmosphäre, welche ideal zu dieser Situation passt. Immer
wieder fokussiert er die Hauptplatte des Gürtels und scheint
dann daran vorbei zu schauen. In Gedanken daran versunken, was er
alles hat auf sich nehmen müssen.
Wir
wären nicht in der GFCW, wenn es nur dabei bleiben würde,
also klopft es an der Tür.
???:
„Mach schon auf, ich habe eine verdammt gute Idee für
einen Teamnamen!“
Etwas
erschrocken blickt Lugosi zur Tür. Was will Mustermann jetzt
hier? Er hat ihm doch vorhin ausdrücklich gesagt, das er vor
dem Match seine Ruhe braucht und nicht gestört werden will.
Widerwillig steht er auf und öffnet die Tür.
???:
„BUUUUH!“
Doch
es ist nicht wie erwartet Max Mustermann, der dort vor der Tür
steht. Der GFCW-Intercontinental-Champion überlegt gerade,
was schlimmer ist. Der Rasenmäher des Volkes, oder der Mann,
der tatsächlich da vor ihm steht: Der selbsternannte World
Champion Jason Crutch.
Ohne
höflich auf eine Aufforderung zu warten, eintreten zu
dürfen, drückt sich der Oberpollinger an der Bad Bat
vorbei in den Lockerroom. Dort geht er zunächst auf und ab
und wirkt so wie ein Museumsbesucher, der sich gerade die
ausgestellten Kronjuwelen der Queen herself ansieht.
Jason
Crutch: „Schön hast du es hier, muss man schon sagen.
Das wirkt alles gar nicht so düster wie du selbst.“
Lugosi
verdreht die Augen.
Jetzt
scheint der Anführer der Crutch-o-Maniacs dann doch auf den
Punkt zu kommen. Schließlich hat auch er nicht ewig Zeit
und will sich noch auf sein Match vorbereiten - könnte man
zumindest annehmen.
Jason
Crutch: „Hör zu, Toxic. Ich wollte dir nur sagen, dass
ich dir ernsthaft zu deinem Titelgewinn gratulieren möchte.
Ich bin kein nachtragender Mensch und ich weiß, dass ich
nicht immer ganz nett zu dir war. Aber hey: That’s
Showbusiness. Tatsache ist, dass du geschafft hast, was ich beim
letzten War Evening nicht geschafft habe. Du hast Johnboy Dog den
Intercontinental-Champion-Titel abgenommen. Das war auch mein
Ziel und ich hätts geschafft, wenns mir Aya nicht versaut
hätte. Aber das sind alte Kamellen. “
Tief
einatmend drückt Lugosi seinen Rücken durch und schaut
Crutch an.
Toxic
Lugosi: „Das ist ja alles schön und gut. Aber was
willst du mir damit sagen? Wie du schon ausnahmsweise richtig
festgestellt hast, sind das alte Kamellen und ich habe wirklich
wichtigeres im Moment zu tun, als über deine Niederlage zu
sprechen.“
Jason
Crutch: „Viel schlimmer ist, dass sie mir diesen Mann jetzt
auch noch als Tag-Team-Partner an die Seite gestellt haben. Und
du hast jetzt tatsächlich Max Mustermann am Hals, wie?“
Da
Crutch die Kabinentür nicht hinter sich richtig geschlossen
hat und Lugosi dies ebenfalls nicht bemerkt hat, überrascht
es beide, als plötzlich Max Mustermann zornig wie ein Dämon
der Vergeltung hinter ihnen steht.
Max
Mustermann: "DUUUUUUUUUUU!!!"
Anklagend
streckt der Administrator der Unterwelt den Zeigefinger der
Verdammnis aus.
Max
Mustermann: "Du hast hier nichts zu suchen! Du bist der
Feind und außerdem ist das MEIN Tag Team Partner. WAS SOLL
DENN DAS?!"
Huch,
denkt sich Crutch, da isser ja wieder. Und was der Mann mit dem
Pappgürtel über Mustermann denkt, bringt er gerade
hervorragend in Form einer hochgezogenen Augenbraue zur Geltung.
Der Oberpollinger „mustert“ (hehe) seinen Gegenüber
von unten bis oben und bleibt schließlich an dem drohenden
Zeigefinger hängen.
Jason
Crutch: „Mustermännchen, nimm mal das Ding da aus
meinem Gesicht, wer weiß, wo der schon überall war.
Vermutlich entweder in Toxics Poritze oder in deiner eigenen,
denn Himmel hilf...wie sonst hättest du es geschafft, den
Mann hier auf deine Seite zu ziehen, außer ihm bei jeder
Gelegenheit in den Hintern zu kriechen?“
Max
Mustermann: "Ich dachte wir hätten eine Abmachung? Da,
wo ich herkomme, nimmt man sowas sehr ernst, das sag ich euch!
Außerdem steht doch auf der Card ganz klar Max Mustermann -
das bin ich - und Toxic Lugosi.."
Sein
Finger wandert hinüber zum IC-Champion.
Max
Mustermann: "Gegen Jason Crutch.."
Der
Oberpollinger fühlt sich angesprochen und lässt gleich
mal die Brustmuskeln spielen...wieder zurück zum
Störenfried.
Max
Mustermann: ".. und Johnnyboy Dog."
Ja,
genau du, JBD. Fühl dich an der Stelle angesprochen!
Max
Mustermann: "WIE KANN MAN DAS DENN VERWECHSELN?!"
Gerade,
als der GFCW-Intercontinental-Champion zu antworten versucht,
wirft sich auch schon der Anführer der Crutch-o-Maniacs ins
Zeug...
Jason
Crutch: „Hörr Mustermann!! Ich weiß nicht, womit
du gerade Schwierigkeiten hast, aber hier unterhalten sich gerade
zwei Erwachsene. Bei mir sagt man: Wenn der Kuchen spricht, hat
der Krümel leise zu sein, und ich denke nicht, dass...“
Crutch
wird abgelenkt, irgendwie hat er das Gefühl, der
GFCW-Intercontinental-Champion möchte doch etwas sagen, und
so wandert sein Blick (und auch Mustermanns) etwas schüchtern
hinüber zu der Bad Bat...
Toxic
Lugosi schaut beide nacheinander an und will am liebsten beide
aus der Kabine werfen. Er hat keine Lust auf ein Gespräch in
diesem Moment, doch er kann anscheinend nicht aus dieser
Situation raus.
Toxic
Lugosi: „Crutch hör zu. Das du dein Ziel nicht
erreicht hast ist mir egal. Ich weiß ehrlich nicht was du
von mir willst. Solltest du dich nicht im Moment mit deinem
Partner besprechen? Es wird nicht leicht für euch heute
Abend, gleich im ersten Match eine Niederlage einfahren zu
müssen!“
Der
Oberpollinger scheint gerade auf 180 zu gehen. Wäre das ein
Tom und Jerry-Film, wäre sein Kopf jetzt explodiert.
Jason
Crutch: „JETZT HÖRT MIR MAL ZU!! Ich weiß nicht,
wieso zum Teufel – tschuldigung, Hörr Mustermann –
mir jeder hier dieses Tag-Team mit Johnboy Dog auf’s Auge
drücken will. Stand davon irgendwas in der neuesten Bravo
oder in der Sport Bild? Ich habe nicht das geringste Interesse an
einem Tag-Team mit Johnboy Dog, merkt euch das. Ich war irgendwie
nicht rechtzeitig zugegen, als die Card geschrieben wurde. Das
ist so ähnlich wie bei dir, Hörr Mustermann. Du kamst
auch zu spät, als der liebe Gott die guten Witze erfunden
hat! Und jetzt musst du mit dem leben, was du hast. So, das war
Punkt 1!
Punkt
2 ist hingegen, dass ich dennoch alles daran setzen werde, heute
siegreich aus dem Match zu gehen, ob mit JBD’s Hilfe oder
ohne seine Hilfe. Dass ich dem Burschen nicht traue, dürften
mittlerweile sogar alle Mitglieder des zehnten Kreises der Hölle
mitbekommen haben!“
Max
Mustermann: "Das ist ja noch ein größerer
Schwachsinn als eine PEGIDA-Demo. Toxic Lugosi und ich waren
beide schon einmal Tag Team Champion der GFCW, JBD war das noch
nie und die einzige Championship die DU jemals gewonnen hast war
bei Mario Kart auf dem Super Nintendo! Die einzige Möglichkeit
für euch heute Abend irgendwas zu reißen wäre ein
Deal mit dem Teufel und selbst da bin ich mir ziemlich sicher,
der lehnt das eher ab. MÄÄÄHÄHÄHÄHÄ!"
Toxic
Lugosi: „Da muss ich Mustermann recht geben Crutch. Das wir
die Favoriten heute sind muss ich ja nicht noch mal ausführlich
betonen.“
Das
scheint dem selbsternannten „World Champion“ nicht zu
gefallen und so dreht er sich plötzlich um und macht mit den
Händen eine abweisende Bewegung.
Jason
Crutch: „Baaaah, Recht geben, Schmecht geben, das
interessiert mich alles nicht! Du warst ja noch nicht mal World
Champion. Und du auch nicht! Ich werde heut in den Ring steigen,
ob mit Johnboy Dog an meiner Seite oder nicht, einfach, weil die
Crutch-o-Maniacs mich sehen wollen. Und ich will sie sehen. Und
dann werde ich den Stier bei den Hörnern packen. Oder wohl
eher den Widder...Und wenn ich zur Hölle fahre...Und eins
ist mal klar: Ihr könnt euch mit euren Titeln brüsten,
wie ihr wollt. Aber selbst ein zusammengewürfelter Haufen
wie JBD und ich wären in der Lage, euer Team zu schlagen.
Die Frage ist: Wollen wir das überhaupt?“
Lugosi
geht einen Schritt zurück und lehnt sich an den Tisch auf
dem sein Intercontinental Championship Gürtel liegt. Er
würde lieber kurz vor einem Match alleine sein. Sich
intensiv auf das Match vorbereiten. So wie er es immer getan hat.
Selbst in seiner anfänglichen Tag-Team Zeit in der GFCW war
er immer darauf bedacht vor einem Match seine Ruhe zu haben.
Doch
hier vor seinem erstem Match mit Max Mustermann an seiner Seite
wird er wohl keine Ruhe finden. Vielleicht muss es ja so sein.
Vielleicht ist das gut für einen Neuanfang.
Max
Mustermann: "Folgendes wird heute Abend passieren, Kollege.
Wir, die Gurkeneinleger .."
Toxic
Lugosi: "Du meinst die "Fearful F(r)iends.".."
Max
Mustermann: "..werden das machen, was wir am Besten können:
Solche Gurken wie euch in kleine Scheibchen schneiden, unser
Burger damit belegen.. UM SIE DANN NICHT AUFZUESSEN! Und weißt
du auch warum? Weil NIEMAND Gurken auf Burger mag!
Hm....Ich
mag Gurken, denkt Crutch und blickt kaum merklich nachdenklich
zur Decke...konzentriert sich dann aber sofort wieder auf MMs
Redefluss...
Max
Mustermann: „Ja, richtig gehört, Mister Crutch,
niemand mag euch und deshalb wird auch heute keiner eine Träne
weinen, wenn wir die Sesamscheiben wieder abheben, euch vom
Fleisch ziehen und in den Müll zu schleudern WO IHR
HINGEHÖRT, trotz hungernder Kinder in Afrika!"
WTF?!
Offenbar
zu dem Entschluss gekommen, dass sein Partner mal wieder bei
seiner rhetorischen Metapher schlimmer verunglückt ist als
Michael Schumacher bei seinem letzten Skiausflug, rammt Toxic
Lugosi der deutschen Version von Joe Blow und John Q. Citizen den
Ellenbogen in die Seite.
Max
Mustermann: "Du wirst noch froh sein einen so guten
Psychater an deiner Seite zu haben, damit du die anschließende
DEPRESSION verarbeiten kannst. Denn vor dir stehen echte
Champions des Mannschaftsports, die Bayern München des
Wrestlings quasi, Robbery in Form von Mustergosi und vielleicht
ist das da um deine Hüfte auch gar kein Titelgürtel,
sondern Manuel Neuer.."
Erneuter
Rippenstoß.
Max
Mustermann: "Wie auch immer. Was auch immer das ist. Es wird
dir heute Abend nicht helfen. Du kannst dich noch so oft World
Champion nennen, heute Abend gehts um Teamwork und du und JBD
habt ja nicht mal einen gescheiten TEAMNAMEN! Im Gegensatz zu uns
Gurkeneinleger.."
Toxic
Lugosi: "Fearful F(r)iends.."
Max
Mustermann: "Mein ich ja. Ällabätsch, Crutch.
ÄLLABÄTSCH!"
Und
als ob das noch nicht genug wäre streckt der Schafmann jetzt
tatsächlich noch DIE ZUNGE RAUS.
Toxic
Lugosi: „Crutch! Ich weiß immer noch nicht was du
hier willst! Was willst du mir sagen? Das dein Tag-Team-Partner
eine Niete ist? Das ist seit Titlenights kein Geheimnis mehr. Und
du bist auch nicht besser! Was zum Teufel willst du HIER in
MEINER Kabine?“
Die
Kamera schwenkt hinüber zu Jason Crutch. Gespannt warten wir
auf die Antwort, doch...DER IST WEG? Ja, wo isser denn?
Oh,
da isser ja...die Kamera schwenkt nach unten. Der Oberpollinger
sitzt gelangweilt dreinblickend auf der Bank, den Ellenbogen auf
das Knie gestützt, die Hand dient als Stütze für
das Kinn. Ich bin müde, denkt er...soooo müde...Und
dabei blickt er auf eine imaginäre Armbanduhr. Als es
endlich still geworden ist, blickt er verdutzt zu den beiden
Kollegen, die ihn angaffen.
Jason
Crutch: „Oh, seid ihr endlich fertig?“
Er
erhebt sich.
Jason
Crutch: „Sorry, Mustermann. Aber dir zuzuhören, ist
unfassbar anstrengend. Da kommt einem die Zeit wie eine Ewigkeit
vor. So müssen sich also die Bundestagsabgeordneten fühlen,
wenn Dobrindt über seine Vorschläge zur Pkw-Maut
spricht. Hör zu. Das ist kein Beliebtheitswettbewerb. Wär
schön, wenn’s einer wär, dann hätt ich euch
beide im Sack, ohne auch noch mit euch in den Ring steigen zu
müssen. So muss ich leider etwas Zeit aufwenden, und euch im
Ring klar machen, dass ihr, bzw. du, Hörr Mustermann, mit im
Grunde ALLEM falsch liegst. Du bist der Fingerwedler, ha? Jetzt
bin ICH der Fingerwedler...“
Und
er geht in Position, denn er holt jetzt den galaktischsten
Zeigefinger raus, den die Menschheit je gesehen hat – und
er hält die „Waffe“ jetzt auf Toxic Lugosi.
Jason
Crutch: „DIR wollte ich nur gratulieren. Gerade DU solltest
wissen, dass man nicht so schnell jedem hier vertrauen sollte.
Die Sache mit JBD und dem Dschungelkid scheinst du ja schneller
vergessen zu haben, als Mustermanns Mama die Pille danach, dann
wäre uns nämlich einiges erspart geblieben. Und dann
hängst du dir Mustermann ans Bein? HAHA! EHRLICH? Dein
erneuter Titelgewinn hat wohl alles wieder wettgemacht, ha?“
Dann
wedelt der Finger auf Max Mustermann.
Jason
Crutch: „Und DICH habe ich bislang noch nicht schlagen
können, werde das aber heute nachholen. Es gibt immer ein
erstes Mal, Mustermännchen. Du bezeichnest euch als den FC
Bayern München des Wrestlings? HA! Bitte, den Titel kannst
du gerne haben. Und behalt ihn, so lange du willst. Denn für
mich zählt mehr, als nur der Erfolg. n bisschen Ehrgefühl
will ich mir dann auch behalten. Wenn der Abend heute gelaufen
ist, werdet ihr vor Scham im Boden versinken, denn ihr habt gegen
das unpassendste Tag-Team verloren, das man sich derzeit in der
GFCW überhaupt vorstellen kann.“
Es
scheint alles gesagt. Jason Crutch haucht über seinen Finger
wie über einen rauchenden Colt und steckt ihn dann wirbelnd
in einen imaginären Halfter. Danach macht er kehrt und
wendet sich Richtung Tür.
Toxic
Lugosi: „Das war's dann wohl. Nichts Neues. Ich habe keine
Zeit für so etwas ! Geh jetzt !“
Ohne
auf eine Antwort zu warten geht Lugosi zur Tür und öffnet
sie. Der Oberpollinger leistet Folge. Aber bevor er endgültig
verschwindet, bläst er, weil er gerade wirklich ein
RICHTIGES ZEICHEN setzen will, böse eine brennende Kerze von
Lugosi aus – und ist dann aber wirklich weg.
Toxic
Lugosi: „Na also.“
Mit
diesen Worten schließt Lugosi die Tür hinter Crutch
und das Segment endet dann auch....phew....endlich!
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