Zwischen Weihnachten und Neujahr irgendwo in Deutschland...


Das Display des Navigationsgeräts zeigt schon seit einigen Minuten die Zielflagge an, doch rings um ihn ist nichts weiter als Wald, Weidezäune und Feldwege. Seit einer gefühlten Ewigkeit fährt Toxic Lugosi durch kleine, unbefestigte Feldwege und sucht in Schrittgeschwindigkeit nach der Adresse, die ihm Max Mustermann vor einigen Stunden am Telefon genannt hat. Mustermann klang am Telefon angespannt, fast schon aufgeregt. Keine der üblichen Scherze und schlechten Wortwitze. Das war Lugosi so nicht gewöhnt, obwohl man bei Mustermann immer mit dem rechnen muss, was man am wenigsten denkt. Er ist meistens unberechenbar.


Die großen Scheinwerfer des Opel Admirals zeigen Lugosi einen kleinen Ausschnitt einer verschlafenen und verlassend wirkenden Welt. Man könnte meinen das hinter der nächsten Kurve das Haus von Lugosi liegt, doch hier auf diesen Waldwegen fährt Lugosi zum ersten Mal entlang.


Toxic Lugosi: „Wo soll hier nur ein Haus sein? Wo hat mich dieser Mustermann nur hingeschickt?“


Lugosi ist sich sicher, das die Adresse stimmt. Er hatte extra noch einmal nachgefragt und Mustermann selbst hat sie von sich aus noch einmal wiederholt. Doch außer winterlichen Feldern und Waldrändern sieht Lugosi nichts, was auch nur irgendwie nach Zivilisation aussieht. Außer vereinzelnden Raketen, die vermutlich von irgendwelchen Jugendlichen abgeschossen wurden, die Silvester kaum abwarten können.


Gott sei dank ist Weihnachten und dieses gespielte heile Welt getue vorbei.


Jedes Jahr verzieht sich Lugosi in der wirklich akuten Weihnachtszeit in seine Trainingshalle, abgeschirmt von jeder Art von christlicher Nächstenliebe, Lichterketten und Lametta. Er konnte noch nie etwas mit Weihnachten anfangen, für ihn waren das immer vergeudete Tage, die er als Kind lieber mit wichtigeren Beschäftigungen hätte nutzen können. Und diese Denkweise hat sich bist heute nicht geändert. Nur das heute keine störende Familie ihm im Weg steht.


Wo zum Teufel bist du Mustermann?


Noch immer kein Haus oder etwas was einer menschlichen Behausung ähnlich sieht. Die Zielflagge des Navigationsgeräts hat sich nicht bewegt, selbst das Navi zeigt die Feldwege nicht an auf denen er suchend fährt.


Toxic Lugosi: „Scheiße !“


Lugosi bremst und steigt aus seinem Auto, die Scheinwerfer anlassend. Die abendliche Kälte lässt vereinzelnde Nebelschwaden über die Felder gleiten. Er geht ein paar Schritte auf das Feld und schaut sich um, ober mit Hilfe der Scheinwerfer doch noch etwas erkennt, doch das einzige was er sieht, sind ein paar Schafe, die auf den Feldern umher trotten. In einiger Entfernung sieht er einen etwas windschiefen Verhau, der wohl als Unterstand für die Schafe dient. Doch kein Haus, keinen Hof.


Toxic Lugosi: „Mustermann? MUSTERMANN!“


Auf seine Rufe erhält er keine Antwort. Noch nicht einmal die Schafe antworten ihm. Sie ignorieren ihn einfach.


Toxic Lugosi: „Wo bin ich hier?“


Wütend läuft Lugosi zu seinem Admiral zurück, öffnet die Beifahrertür und nimmt sein Handy vom Armaturenbrett. Ein paar Daumenbewegungen später hört er ein Freizeichen an seinem Ohr.


"Sehr geehrter Anrufer, Sie sind mit der Administration der Unterwelt verbunden. Wenn Sie den Schreien eines Verstorbenen im Fegefeuer lauschen wollen drücken Sie bitte die (1). Um einen nahen Angehörigen oder ein Haustier zu opfern, drücken Sie die (2). Für einen Deal mit dem Teufel drücken Sie die (3). Für ewige Verdammnis drücken Sie die (4). Für alle weiteren Angelegenheiten bleiben Sie bitte in der Leitung."


Kurze Zeit später klickt es erneut und Mustermann selbst ist am Apparat.


Max Mustermann: "Ich hoffe es ist wichtig! Ich führe bei FIFA grade 1:0 und.."

Toxic Lugosi: „Mir egal, die Adresse stimmt nicht! Ich steh hier mitten im Wald! Hier gibt es nichts außer Schafe.."


"MÄÄÄÄÄÄH!"


Toxic Lugosi: „..und einen Stall! Wo zum Teufel bist du?“

Max Mustermann: "Das ist jetzt ein bisschen kompliziert zu erklären. Dein Navi ist vermutlich schon richtig. Es ist einfach nur nicht die richtige.. uh, Ebene. Wir sind hier auch noch nicht bei Google Maps eingezeichnet und..."

Toxic Lugosi: „Wenn du nicht in 5 Minuten hier bist, hau ich wieder ab! Also beweg deinen Arsch!“


Wütend verstaut Lugosi sein Handy in seine Manteltasche.


4 Minuten und 59 Sekunden erscheint Max Mustermann tatsächlich. Der Agent Provokateur ist immer pünktlich und wenn man ihm sagt in 5 Minuten, dann kommt er auch in 5 Minuten. Versucht das mal nachzumachen, liebe Mädels im Badezimmer!


Max Mustermann: "Hallo! Schön das du gekommen bist. Ich dachte mir dass ich mit meiner Faust noch oft genug am Schädel unserer Gegner klopfen muss und mir das deshalb mal an deiner Tür erspare. Deshalb habe ich dich angerufen und..."

Toxic Lugosi: „Ja, ja. Also wo zur Hölle wohnst du? Ist die Adresse doch falsch?“

Max Mustermann: "Von falsch kann überhaupt keine Rede sein. Wenn, dann haben sich die Trottel beim Schreiben der Bibel geirrt. Pass übrigens auf, dass du nicht versehentlich über eines der Schafe stolperst. Manche von denen sind.. verdrahtet."


"MÄÄÄÄÄH!"


Mit diesen Worten kippt auch eines der Schafe mit einem gedämpften Krachen um. Erst jetzt bemerkt Lugosi, dass das Schaf einen schweren Koffer umgeschnallt hatte, der sich nun verlagerte und den Vierbeiner unsanft zur Seite kippen lies. Etwas irritiert lässt der IC-Champion seinen Blick weiter schleifen und entdeckt noch weitere mit allerlei Krimskrams beladenen Schafe, manche mit Westen, andere mit Helmen bedeckt.


Toxic Lugosi: "Was zur Hölle ist hier los?"

Max Mustermann: "Deren Koordinaten hast du zwar erhalten, aber nein, da sind wir nicht."

Toxic Lugosi: "Sind die Viecher etwa bewaffnet?"

Max Mustermann: "Ja, aber keine Sorge. Aktuell stehen sie nur hier um als patriotische Schafe gegen die Überweidung der Deiche durch arabische Ziegen zu demonstrieren."


Nicht das es wirklich viele Ziegen auf diesen Weiden gibt. Der Prozentsatz an den Deichen beträgt gerade mal 0,3% oder so. Aber irrationale Ängste lassen sich bekanntlich nicht logisch erklären und irgendwie sind auch verdächtig viele Wollträger mit frisch geschorenen Köpfen hier unterwegs. Wie dem auch sei: Solange noch keine Konzentrationsställe für Ziegen gebaut werden ist wohl alles in Ordnung!


Max Mustermann: "Wirklich aktiv werden sie erst wieder wenn der nächste Schneefall ihnen Deckung gibt. Du weißt schon, wegen der Camofa.. Comafla.. ach, wegen der Tarnung und so."


Mit ungläubigem Blick schaut sich Lugosi derweil im Schuppen um. Der Geruch ist nicht mal das Schlimmste was Lugosi gerade bewegt. Er kann nicht fassen das er den weiten Weg für ein Gespräch gemacht hat in einem Schafstall! Wozu? Warum?


Toxic Lugosi: „Also, was ist so wichtig oder besser was willst du mit mir besprechen? Hier in diesem Stall?!“

Max Mustermann: "Ein bisschen mehr Respekt. Hier wurde schließlich der Messiah geboren."

Toxic Lugosi: "Aber doch in Bethlehem!"

Max Mustermann: "Ihr glaubt auch alles was in diesem Buch steht, oder? Allein die Hälfte der Gebote haben wir damals nur reingeschrieben um zu guggn, ob das wirklich jemand glaubt. Heutzutage nennt man sowas 'trollen'."


Das Interessanteste an Religionen war für Määhphisto - bekanntlich die besser bekannte Persönlichkeit hinter bzw. in Max Mustermann - war eigentlich immer die Predigt davon, dass der Teufel - also er - listig sei, manipuliert und manchmal sogar ein Eichhörnchen ist. Letzteres stimmt zwar nicht [die richtige Antwort ist bekanntlich Schaf] und er weiß auch nicht woher die Redewendung überhaupt kommt, ansonsten hätte er längst jemanden wegen Rufschädigung verklagt, aber die Hauptfrage hinter dieser Theorie ist doch eigentlich ob nicht vielleicht der Teufel selbst in der 'ach so heiligen Schrift' herumgepfuscht hat. Es wäre doch sicherlich ein leichtes einfach ein paar Seiten irgendwann einmal auszutauschen und sie dann als Gottes Wort auszugeben, obwohl es eigentlich der eigenen Agenda dient.


Denkt mal darüber nach. Wir gehen derweil in die Werbung und senden ein paar Spots über Hygieneartikel, damit ihr Nerds mal wisst was ihr so gegen eure Pickel machen könnt.


Erneut 4 Minuten und 59 Sekunden später sitzen Lugosi und Mustermann am Tisch und trinken die gerade eben beworbenen überzuckerten Softdrinks im Gedenken an Leon Belmont, der leider auch schon ewig kein RP mehr gemacht hat.


Max Mustermann: "Glückwunsch übrigens zum IC-Title gewinn. Hast ihn dir verdient. Allerdings kannst du ihn jetzt auch direkt wieder wegwerfen wie die meisten Menschen um diese Zeit ihre Neujahrsvorsätze. Wir sind nun ein Tag Team und du brauchst ihn nicht mehr."

Toxic Lugosi: „Das ich mich bereit erklärt habe, mit dir ein Team zu bilden, bedeutend noch lange nicht das ich so mir nichts, dir nichts meinen Titel abgebe. Schließlich musste ich viel Zeit und Energie investieren um dieses Unrecht wieder gerade zu rücken. Das dieser Idiot Johnboy angerichtet hat!“

Max Mustermann: "Ja, sowas hört man öfters. Meist von Typen, bevor sie als Rache die Mutter eines Kontrahenten knallen. Und wenn ich eins daraus gelernt habe, dann das die nach dem Sex zufrieden gehen und die Schlampe nicht noch heiraten."


Das hat ihm vermutlich Lunenkind einmal erzählt. Mustermann hat mit sowas eher weniger Erfahrung. Allein schon weil er menschliche Frauen nicht gerade attraktiv findet - die meisten sind ihm einfach zu unbehaart.


Max Mustermann: "Fakt ist: Die Sache ist geklärt, Johnnyboy live im Fernsehen besiegt, jeder hat es gesehen und deine Ehre wurde wieder hergestellt. Kein Grund dich jetzt an den Titel zu klammern. Jedenfalls nicht an diesem. Unser Ziel ist jetzt der Tag Team Title, da ist für Altlasten in Form von Altmetall kein Platz."

Toxic Lugosi: „Warum ist dir das so wichtig?“


Diese einfache Frage, lässt Mustermann stocken. Er kann darauf nicht sofort antworten und muss erst einen Moment überlegen, bevor er seine ebenfalls einfache und so logische Antwort geben kann.


Max Mustermann: „Weil ich weiß das wir beide mit unseren Fähigkeiten die Tag-Team Division ohne Probleme anführen können. Irgendwann kommt der große Moment und dann kriegen wir kein Championship-Match auf der Card, weil du bereits mit einem Titelmatch verplant bist. Es gibt gar also keine andere Möglichkeit als eine erfolgreiche Partnerschaft.“


Diese einleuchtende und simple Sichtweise auf die Situation macht Lugosi nachdenklich.


Max Mustermann: "Aber schau, die Sache ist doch eigentlich kein Problem. Der Sinn dieses Unternehmens ist uns etwas zurück zu holen, das wir verdienen. Etwas, das wir schon mal hatten. Quasi eine Rettungsmission unserer Tag Team Title aus Feindeshand. Der Punkt dahinter ist, sich etwas zurück zu holen. Genau wie du den IC-Title jetzt zurück geholt hast. Du hast bereits bewiesen, dass du ihn gewinnen kannst - zwei mal. Wenn du ihn also irgendwann wieder haben willst.. dann holst du ihn eben noch ein drittes Mal. Ist doch kein Problem. Hat Zereo Killer doch auch immer so gemacht."


Mit dieser unbestechlichen Logik breitet Mustermann die Arme aus, als wolle er diese umarmen und knuddeln.


Max Mustermann: "Wie gesagt, wenn dir der Titel so wichtig ist: Er muss ja kein Abschied auf immer sein. Ist nicht plötzlich so dass er eingestampft wird. Erzähl dir einfach das, was auch die ganzen Gurken in einer Partnerschaft erzählen: Das es nicht an ihm liegt, sondern an dir. Das du etwas Abstand und Zeit für dich brauchst.. wobei ich natürlich uns meine, denn wie in einer realen Beziehung steht bei einem solchen Satz längst der nächste Partner, in dem Fall Titel, in der Warteschleife. Der Titel versteht das schon. Und ihr könnt ja zudem Freunde bleiben."


Was natürlich niemand glaubt, der älter als 15 ist und die Lüge hinter diesem Spruch erkannt hat. Aber so ein Championship-Gürtel ist ja nicht gerade für seine Intelligenz bekannt, ähnlich wie Jay Taven.


Alles was Lugosi in den letzten Minuten getan hat ist Max Mustermann mit einer Mischaus Entsetzen und Verwirrung anzusehen.


Der Gürtel wird es schon verstehen? Ich brauche Abstand von ihm?


Toxic Lugosi: „Ich würde sagen, das ich das meiste von dem was du immer von dir gibst verstehe. Aber inhaltlich bin ich mir manchmal nicht so sicher, obwohl das was du gerade gesagt hast auf eine sehr verdrehte und eigenartige Art Sinn macht.“


Lugosi schaut Mustermann nun prüfend an, wartet auf eine Reaktion. Auf irgend eine Art von Mimik oder Gestik. Doch Mustermann scheint es ihm gleich zu tun und steht im regungslos gegenüber. Er verzieht keine Mine.


Toxic Lugosi: „Also. Es war irgendwie schon interessant hier. - Sehr extravagant. Hätte mich eigentlich nicht überraschen sollen. Doch ich muss nun wieder zu mir zurück. Und ich werde über das was du gesagt hast nachdenken.“


Ein kleines Lächeln huscht über Mustermanns Gesicht.


Toxic Lugosi: „Es versteht sich natürlich von selbst das ich deinen sicherlich gut gemeinten Ratschlag nicht eins zu eins umsetzen werde, doch einiges was du gesagt hast macht tatsächlich Sinn.“


Und bevor Mustermann in irgendwelche unberechenbare Gefühlsausbrüche kommt, macht sich Lugosi auf den Weg zu seinem Auto.


Toxic Lugosi: „Gut Mustermann. Dann sehen wir uns spätestens in Oberhausen. “


Lugosi schlägt sich den Mantelkragen hoch und läuft gegen den eisigen Wind zu seinem Admiral. Erst einmal auf dem Fahrersitz sitzend, atmet er tief durch und kann nicht glauben was er gerade gehört hat und wo er gerade war. Kopfschüttelnd dreht er den Zündschlüssel um und macht sich auf den langen Heimweg.



Die Nachricht hat eingeschlagen wie eine Bombe: Zereo Killer hat die GFCW vorerst verletzungsbedingt verlassen müssen! Mr. ISGI hat momentan keine Gelegenheit, sich an Lionel Jannek zu rächen.


Auf dem Schreibtisch des schlecht beleuchteten Zimmers liegt das Handy, ein altes Nokia 3110 classic black - was Neueres braucht er nicht. Die Dinger werden immer größer und passen nicht mehr in seine Hosentasche. Außerdem braucht er keine Internetfunktion. Auf dem Display ist aber immer noch die gesendete Nachricht zu lesen:



Dude, ich hoffe, du wirst bald wieder fit. Du…“



Mehr ist nicht zu lesen, weil das Display so verdammt klein ist. Schade eigentlich. Pech gehabt. Ein Schwenk mit der Kamera durch das schummrig wirkende Zimmer zeigt uns, dass dort ein Mann in einem Bürostuhl vor einem Fenster sitzt. Er hat den Rücken zu uns gekehrt. Das Sonnenlicht, das durch das Fenster auf ihn fällt, wirft einen langen Schatten. Zu erkennen ist nicht, wer dort sitzt. Aber an der Silhouette erkennt man, dass er ein Bein relaxed über das Knie des anderen gelegt hat. Zunächst liegt ein unbehagliches Schweigen über der Szenerie. Doch dann beginnt die Silhouette mit einer ruhigen Stimme zu sprechen.


???: „Mike. Die Nachricht hat mich geschockt. Tatsächlich hat sie mich aus heiterem Himmel getroffen, als ich davon erfuhr. Du hast deine Karriere vorerst auf Eis gelegt. Hey, wir alle im Lockerroom wissen nicht so recht, was los ist. Aber das ist in Ordnung. Du bist einer der wenigen hier, der mir Respekt entgegenbringt. Du bist einer der wenigen, den ich als Freund bezeichnen kann. Wir haben schon das ein oder andere Ding durchgemacht. Wir sind gemeinsam im Ring gestanden.“


Der bekannte Nokia-SMS-Ton unterbricht die Ansprache. Der Bürostuhl dreht sich ein Stückchen nach links und die Hand greift nach dem Handy. Ruhe kehrt ein, denn die Silhouette liest. Dann hört man ein zufriedenes Lächeln.


???: „Darauf habe ich gewartet, Mike. Ich würde es nicht ohne deine Zustimmung tun. Soll das der Moment sein? Soll das MEIN Moment sein? Die Spitze des Eisbergs erklimmen? Das Spotlight auf mich gerichtet? Der ganz große Wurf? Soll ich derjenige sein, der die Rache an Lionel Jannek ausübt?“


Wieder einen Moment Stille, dann beginnt das Nokia-Telefon plötzlich zu läuten. Ein Anruf…


???: „Ja? --- Ja. --- Ich habe nicht damit gerechnet, aber… --- okay. Wieso? WIESO? --- MIT WEM?? --- Nicht Ihr ernst!? ZUM TEUFEL!!“


Das Nokia-Handy fliegt durch das Zimmer und zerschellt am Boden. Die Silhouette springt auf, ballt eine Faust. Er schnaubt vor Wut, doch dann beruhigt er sich wieder. Die Faust öffnet sich, der Blick geht immer noch zum Fenster hinaus. Der Schatten stützt sich am Fensterbrett ab.


???: „Egal, in was sie mich da hinein booken und mit wem. Ob es den Leuten gefällt oder nicht: Mike, ich werde deinen Platz nicht einnehmen. Ich will es gar nicht versuchen. Aber ich werde deinen Platz WARM HALTEN! Ja, ICH werde da sein, weil ICH es verdient habe. Der WORLD CHAMPION ist der WORLD CHAMPION. Tom Hdot ist vorbei…Aya ist vorbei…Title Nights ist vorüber und Dooms Nights steht vor der Tür! Es muss immer weitergehen.“


Die Gestalt dreht sich um, und auch wenn man weiß, um wen es sich hier handelt, bleibt er durch das Sonnenlicht im Rücken im Schatten.


???: „Bei Dooms Night will und werde ich im Main Event stehen. Sie booken mich bei War Evening in ein Match gemeinsam mit Johnboy Dog? OK! Das soll so sein, ich werde damit umgehen. Antipathie hin oder her. Aber das…das geht an dich…LIONEL JANNEK!“


Nun tut die Gestalt einen Schritt und ist nun zu erkennen. Es handelt sich um den Oberpollinger Jason Crutch - und er spricht ins Bild.


Jason Crutch: „Lionel Jannek - du Arsch. Ob es dir passt, oder nicht: Du hast ein Fadenkreuz auf dem Rücken. Und ich bin der Sniper. Du stehst nun auf der Liste der Crutch-o-Maniacs ganz oben. Unser letztes Aufeinandertreffen im Ring konnte nicht so stattfinden, wie es hätte stattfinden sollen. Zeit, das wiedergutzumachen. Und ich werde dann ein für alle Mal beweisen, dass ich besser BIN als du - vertrau mir.“


FADE OUT



Es gibt eine Zeit die es eigentlich nicht gibt. Das klingt seltsam und verwunderlich aber es gibt einen Zeitabschnitt den man zumindest nicht logisch erklären kann. Man nennt diesen Zeitabschnitt “zwischen den Jahren“ und meint damit eigentlich den Zeitraum der sich zwischen dem Heiligen Abend, also Weihnachten und Neujahr abspielt. Dieser Zeitraum ist eine reine Metapher, das dürfte wohl klar sein, den zwischen dem 31. Dezember 23:59 Uhr und dem ersten Januar 0:00 Uhr gibt es keine reell erfassbare Zeit die man wirklich so nennen könnte. Also ist das Ganze rein wissenschaftlich gesehen absoluter Blödsinn, nicht wahr?


Nun spielt dieser besondere Zeitrahmen dennoch in den Köpfen der Menschen eine ganz besondere Rolle. Ähnlich wie bei einem Geburtstag oder einem ganz besonderem Jubiläum, setzen sich die Menschen in diesem Zeitraum mit dem auseinander was sie im vergangen Jahr oder dem vergangenem Lebensabschnitt erreicht haben. Man lehnt sich zurück, wenn auch nur geistig, und lässt Alles noch einmal Revue passieren. Das Gute. Das Schlechte. Das Besondere. Und gar manch einer scheint in diesen Tagen wieder zu sich selbst zurück zu finden. Und weil man manchmal auch einfach nur ein stiller Beobachter Ist, beobachten wir was sich in „Old Frankie's Gym“ eben „zwischen den Jahren“ abgespielt hat.


Sehe ich recht, er ist hier? Hier in Chicago und vor allem, er steht in einem Ring?“


Die Stimme gehört zu El Futuro dem Luchador in Diensten der GFCW der stolz seine mexikanische Hälfte seiner Wurzeln, seiner Abstammung beim letzten PPV Title Night, repräsentiert hat. Wir sind in Chicago, in dem angesprochenem Fitness Studio das auch als Hauptquartier einer Wrestling Nachwuchspromotion dient und unter anderem eben den angesprochenen El Futuro managt. Bei ihm steht die Rechte Hand des eigentlichen Chef's. Wir hörten auch schon von ihm den er ist der Namensgebende Old Frankie, Franklin E. Hanson.


Franklin E. Hanson: „Als ich gestern her kam um aufzuschließen war er schon hier. Er redet nach wie vor nicht viel. Aber er hat sich auch nicht wie sonst in seinem Büro verkrochen und nur darauf gewartet das ich ihm irgendwelche Zettel zum unterschreiben hinlege. Er übernahm spontan eine von Kathys Schichten an der Rezeption damit sie zusammen mit Travis noch einen freien Tag verbringen konnte. Und heute Morgen saß er in diesem Ring. Nur eine Wasserflasche bei sich und schien so in Gedanken versunken zu sein das ich ihn einfach nicht stören wollte.“


In der Mitte des Studios steht ein Wrestling-Ring aufgebaut. Nicht einfach nur ein paar Matten. Ein vollwertiger Ring. In diesem angesprochenem Ring haben schon sehr viele lokale und auch überregionale Talente trainiert. Mit dem Mann der dort in diesem Ring sitzt und seid Stunden in sich selbst vertieft scheint.


El Futuro: „Ich kann das irgendwie noch nicht glauben. Sollte er sich wirklich endlich überwunden haben? Ist er wieder der Alte?“

Franklin E. Hanson: „Das glaube ich nicht. Du weißt das Chris immer sehr endgültig ist wenn er eine Entscheidung getroffen hat. Aber ich sehe es als Gutes Zeichen. Er verkriecht sich nicht mehr an der Westküste sondern er ist hier.“


Bei dem angesprochenen handelt es sich um Chris McFly Jr. so hieß er einmal früher. Heute kennen ihn die meisten unter seinem bürgerlichen Namen Alphonse Pasquale Avello. Der einstige GFCW Tag Team Champion hat die ganze Welt bereist und galt als einer der Besten. Als einer der besten Wrestler der Gegenwart. Neben so unglaublichen Namen wie Ed Steele, Robert Breads, dem Dragon Warrior oder Marvin Persio als eine der härtesten Kämpfer, und einer der fairsten.


El Futuro: „Vielleicht... ich meine... er muss ja noch nicht einmal mehr zurück in den Ring steigen. Es würde uns ja schon helfen wenn er endlich wieder hier das machen würde was er vorher tat. Chicago könnte wieder eine eigne lokale Liga vertragen. Hier sind einige Talente die nur auf ein Wort von ihm warten. Ein Ratschlag. Eine Anweisung. Es ist gar nicht nötig das er wieder aktiv wird als Wrestler. Aber als Manager wäre er schon eine gewaltige Hilfe und das er ein unschätzbares Wissen als Trainer hat... darüber brauchen wir nicht reden.“


Sekunden verstreichen. Dann richtet sich der einstige Superstar auf und schaut in die Richtung seiner beiden Freunde und Weggefährten. Kurz scheint er zu überlegen. Doch dann setzt er an.


Chris McFly Jr.: „El Futuro... Jay, an diesen Namen muss ich mich erst noch gewöhnen.“

El Futuro: „So wie ich mich an den Namen Alphonse gewöhnen musste.“


Wieder ein kurzer Moment des Schweigens.


Chris McFly Jr.: „Komm her.“

El Futuro: „Zu dir in den Ring?“


Nicken vom einstigen World Champion. Nur Sekunden Später springt der Latino auf den Apron des Trainingsrings und steigt dann zwischen den Seilen hindurch. Wenige Augenblicke später stehen sich die beiden Auge in Auge gegenüber.


Chris McFly Jr.: „Ich habe unsere Unterhaltung von vor ein paar Wochen nicht vergessen. Und rückblickend muss ich sagen das... das ich schon ein wenig schockiert war wie direkt du geworden bist.“

El Futuro: „Ich... es tut mir leid. Ich war beleidigend.“


Der einstige Swingin' Wrestler hebt die die Hände.


Chris McFly Jr.: „Das braucht dir nicht leid tun. Du warst ehrlich und ich muss zugeben da sich mich in mein Schneckenhaus zurück gezogen hatte und erst einmal gar nichts mehr mit Wrestling an sich zu tun haben wollte. Aber du hast Recht. SCW geht es nicht gut. Und es ist an der Zeit das manche Sachen wieder anders laufen. Aber!“


Kurz hält der ehemalige GFCW Tag Team Champion inne.


Chris McFly Jr.: „Ich werde nicht in den Ring zurückkehren. Das ist wirklich vorbei. Aber ich werde wieder anfangen die Schüler zu trainieren. Das wird zuerst nicht leicht werden den ich habe in Needles einen Vertrag in einem ganz normalen Job den ich auch zu erfüllen gedenke. Es wird also dauern bis es hier wieder den geregelten Trainingsbetrieb gibt. Es wird eher erst einmal auf Seminare hinauslaufen.“


Die Freude im Gesicht des Luchadors ist deutlich zu sehen.


El Futuro: „Das ist mehr als ich mir erhofft hatte! Damit gibt du ein wichtiges Signal!“

Chris McFly Jr.: „Signale, mein Freund das richtige Stichwort. Ich habe die letzten Tage und Wochen genutzt um mich wieder in die aktuellen Entwickelungen überall einzuarbeiten. Du und dein Tag Team Partner, The Masked Wonder, ihr scheint in Deutschland ja einen guten Eindruck hinterlassen zu haben.“


Kurz fährt sich der Luchador über die Gesichtspartie seiner Maske, die er auch hier zum Training trägt.


El Futuro: „Wir haben einen kleinen Schritt getan in dem wir den Fight Club in einem Match nach unseren Regeln besiegt haben. Aber es steht ein Rückmatch an, ein Gegengefallen dafür das sie uns entgegen gekommen sind und wir unsere Lucha-Tradition bei diesem so wichtigen PPV zeigen durften. Es war ein gutes Match aber ich weiß das er und ich noch einmal durch die Hölle eines No DQ Matches gehen müssen.“


Nicken vom scheinbar wieder erstarkten Trainer.


Chris McFly Jr.: „Und deshalb werden wir beide jetzt auch ein wenig trainieren.“


Schweigen. Dann ein ungläubiger Blick vom Maskenträger.


El Futuro: „Du meinst... wir beide... hier? Jetzt?“


Kurz lehnt sich der dreimalige Weltmeister verschiedener Verbände an das Seil und wippt vorsichtig auf und ab.


Chris McFly Jr.: „Ich bin aus der Übung. Ich habe seid März in keinem Ring mehr gestanden. Du solltest also mit mir vor allem konditionell etwas Rücksicht haben. Aber ich weiß immer noch wie man sich in einem Ring bewegt und ich weiß immer noch was man bei einem No DQ Match machen kann und welche Fehler Wrestler begehen die mit dieser Matchart nicht vertraut sind. Also was ist, hast du Angst vor einem alten Mann oder trainieren wir jetzt wie du den Fight Club mit deinem Tag Team Partner ein weiteres Mal unter schärferen Regeln besiegen kannst?“


Kaum hat McFly die Worte gesprochen öffnet der Mexikaner mit puerto ricanischen Wurzeln seine Trainingsjacke und lässt diese dann auch lässig zu Boden gleiten.


El Futuro: „Du bist nicht alt. Du bist nur eingerostet und ich werde dir den Rost schon wegpolieren. Und wenn wir beide hier fertig trainiert haben, werden The Masked Wonder und ich in Deutschland den Fight Club zum zweiten Mal schlagen.“


Und mit diesen Worten verlassen wir diese Szenerie von der wir vor allen Dingen zwei Dinge mitnehmen. Erstens, der einstige GFCW Tag Team Champion Chris McFly Jr. ist aus seiner Lethargie erwacht und zweitens. El Futuro bereitet sich sehr genau auf das Duell, den Rückkampf gegen den Fight Club vor. Und er hätte wohl kaum einen besseren Lehrer finden können als den ehemaligen Straßenschläger und mehrfachen World Champion der ihn nun wieder trainiert.



Es regnet, wirklich ein ungemütlicher Ort. Ein leicht hinkender Mann wandert mit erhobenem Haupte durch ein Arbeiterviertel von Oberhausen. Er trägt Zylinder und Gehstock. Unschwer zu erkennen an seinem leicht grauem Haare ist es Andre "Belzebub" Kunze. In scheint der Regen nicht zu stören, er lächelt sogar. In der Ferne erkennt man durch einen Kameraschwenk etwas größere rote Bauten. Auf die läuft Kunze entschlossen zu. Man hört ihn vor sich hin murmeln...


A.B.K.: "Nicht so stark, doch so nett! Nicht stark, aber nett (er kichert) soooo fein, und lustig wie er ihn überlistet hat.


An einem Tore zwischen zwei alten verklinkerten Gebäuden bleibt er stehen und sieht sich um, er scheint gefunden zu haben wen er sucht, denn er breitet seine Arme aus. Anja und Petra kommen singend auf ihn zugelaufen. Petra hüpft dabei wie ein kleines Schulmädchen.


A.B.K.:"Überall ja überall werde ich es finden. Unterstützung von den alten Vätern. Habt ihr schon etwas gespürt meine Lieben?"

Anja:"Schau sie dir an mein Vater, mein Bruder. Sie spürt ihn. Ich denke Bernd Kölking ist schon in ihr gewesen..."


Der Herbergsvater schüttelt sich und Petra fängt gleichzeitig wie irre an in sich hinein zu kichern.


A.B.K.:"Niemand versteht es,

ein jeder verdreht es.

Habt ihr noch nicht erkannt,

das die Alten fast alle gebannt,

früher, ja früher haben sie alle gekannt

und doch sind sie nun verbannt!"


Anja fällt wieder in dem bekannten singsang, auch Petra fängt an zu singen, durch Kunzes Körper durchfährt erneut ein Ruck.


A.B.K.:"Narren! Das wird für heute reichen. Kommt Schwestern wir haben noch weiteres zu tun."



Wir blenden über in die Tiefgarage der König-Pilsener-Arena. Jimmy Maxxx, seines Zeichens eine Hälfte der brandneuen GFCW-Tag-Team-Champions, schließt sein Fahrzeug ab. Er hat heute kein Match, steht nicht auf der Card. Doch ungewöhnlich ist die Tatsache nicht, dass sich die GFCW-Wrestler trotzdem in der Halle einfinden, um ihre Kollegen bei der Arbeit zu beobachten.


Gerade als sich der Berliner umdrehen will, um sich auf den Weg zu machen, steht eine Person in mausgrauem Kapuzenshirt vor ihm. Einen Moment schrickt er auf, hat er doch nicht damit gerechnet, hier abgefangen zu werden. Eine bedrohliche Stimmung liegt in der Tiefgarage, während klar wird, wer da vor ihm steht. Die Kapuze wird nach hinten gezogen und wir sehen Jasper Randall.


Jasper Randall: „Hey, Jimmy.“


meint der Mann aus New York mit leicht rauchiger Stimme.


Der New Yorker legt einen Arm auf das Dach von Maxxx’s Wagen und begibt sich in eine gewisse entspannte Lage.


Jasper Randall: „Glückwunsch zu deinem Titelgewinn. Jetzt hast du’s endlich geschafft, was? Bist ganz oben in der Tag-Team-Division angekommen. In einer Tag-Team-Division, die zugegebenermaßen ÄUSSERST DÜNN besetzt ist. Man darf ja wohl davon ausgehen, dass man von Niggahliciouzzz nie wieder was hören wird. Na, von daher, danke, dass du uns von ihnen erlöst hast.“

Jimmy Maxxx: "Was wollt ihr? Seid ihr nur hergekommen an meinem freien Tag, um mir in den Arsch zu kriechen? Seid ihr die nächsten die versuchen, auf meinem Rücken zu Ruhm zu gelangen? Kennt ihr das Sprichwort, wenn ich für jeden von eurer Sorte einen Cent gekriegt hätte, wäre ich heute Millionär!"

???: „Wir wollten nur mal kurz mit dir reden. N bisschen palavern.“


Unbemerkt und wie aus dem Nichts hat sich hinter Jimmy Maxxx nun Drake Ackley eingefunden, ebenso im Kapuzenpulli, das Gesicht verborgen. Der Berliner findet sich nun eingekreist zwischen den beiden Fight Club Mitgliedern und zwei Autos. Am liebsten würde er ihnen beiden aufs Maul hauen. Das Dumme wäre nur, dass es evtl. genau DAS ist, was der Fight Club von ihm möchte…? Randall und Ackley hingegen legen eine Gelassenheit an den Tag, die seinesgleichen sucht. In den Stimmen beider liegt Ruhe…Entspannung…


Jasper Randall: „Hör zu, Maxxx. Uns gefällt deine Einstellung. Deine Toughness. Deine Kick-ass-Mentalität. Du bist jetzt ganz oben angekommen, richtig. Doch ganz oben wovon? Es geht immer noch weiter nach oben, Maxxx. Und du bist einer, der anderen aufs Maul haut. Du machst Nägel mit Köpfen, verplemperst deine Zeit nicht mit großem Redenschwingen. Und das gefällt uns. Das ist das, was wir suchen. Wir suchen jemanden, der deine Einstellung hat. Du bist der am längsten aktive Mann in der GFCW derzeit. Und wer bringt dir den Respekt entgegen, den du verdient hast, Mann? Du weißt, wo es langgeht. Und genau deswegen sind wir der Meinung, dass dich ein Mann wie Lex Streetman behindert. Verstehst du?“


Der Mann, der viel von einem Mann hält, der keine großen Reden schwingt, schwingt gerade große Reden…So zumindest scheint Jimmy Maxxx zu denken. Doch bevor er etwas antworten kann, fährt ihm schon Drake Ackley kaugummikauend in die Parade.


Drake Ackley: „Du wirst jetzt antworten: Ich bin Tag-Team-Champion, Lex Streetman ist ein Kumpel und so weiter. Hmhm, das magst du denken. Doch in dir steckt mehr, Jimmy. Du bist gemacht für das ganz große Gold! Man munkelt, im Moment reißen sich mehrere Männer um den Platz an der Sonne. Um den Platz, den Zereo Killer inne hatte. Um den Platz des No 1 Contender um den GFCW-Heavyweight-Championtitel! Wir sind der Meinung, DU solltest dieser Mann sein, Jimmy!“

Jasper Randall: „Verstehst du? WIR können dich dahin bringen!“

Drake Ackley: „Wir sind Legion, Mann! Wir sind viele!“

Jasper Randall: „Der Fight Club bietet dir die Möglichkeit, ganz nach oben zu kommen. Du siehst hier mich, du siehst hier Drake! Aber wir sind viele!“

Drake Ackley: „Und gemeinsam bringen wir dich an die Spitze! Vergiss Streetman!“

Jasper Randall: „Schließ dich dem Fight Club an und wir positionieren dich dort, wo du hingehörst! GEMEINSAM!“


Wie ein Bienenschwarm prasseln nun von links und rechts Argumente auf Jimmy Maxxx herein. Es wirkt wie eine Suggestion…von allen Seiten…


Drake Ackley: „Kannst du dir das vorstellen, Jimmy? Du als Mitglied des Fight Club…repräsentierst unsere Interessen in der Öffentlichkeit!“

Jasper Randall: „Und trägst unsere Botschaft nach außen! In die Welt da draußen! Als Repräsentant stehst du in allen Sportmagazinen, bewirbst uns. Bewirbst unsere Mentalität! Das wäre groß, Mann!“

Jimmy Maxxx: "Also seid ihr doch nur hier um mir Zucker in den Arsch zu blasen! Hört mal ihr zwei Waschlappen, falls ihr es nicht mitgekriegt habt aber genau wegen solchen Typen wie ihr haben die Outlawz diesen Kampf begonnen. Keine Ahnung haben aber schon nach nem halben Jahr rumrennen als wärt ihr GFCW Veteranen die anderen erklären wie es läuft. Jetzt mal Butter bei den Fischen, was habt ihr eigentlich bisher erreicht hier? Richtig... nix! Ihr seid noch grün hinter den Ohren und wollt nun auf meiner Welle mitreiten und das stellt ihr auch noch total dämlich an!"


Die beiden Fight Club Member werfen sich giftig grinsend Blicke zu, beinahe so, als wären sie mit Jimmy Maxxx‘ Reaktion zufrieden. Es scheint weniger der Inhalt seiner Aussage zu sein, sondern die Art und Weise. Dabei ist es wieder einmal Randall, der die Wortführung übernimmt.


Jasper Randall: „Easy, mein Freund. Alles easy. Wir schwimmen weder auf deiner Welle, noch wollen wir dir erklären, wo es langgeht. Alles, was wir machen, ist, dir ein Angebot zu unterbreiten. Der Fight Club existiert länger als die GFCW oder Jimmy Maxxx, aber darum geht es gar nicht.“


Der New Yorker geht einen Schritt zur Seite und bietet Maxxx an, vorbeigehen zu können. Der wirft sowohl Randall als auch Ackley einen bösen Blick zu und folgt dann letztlich dem „Angebot“, um der prekären Situation der Umzingelung zu entgehen.


Jasper Randall: „Es ist deine Aggressivität, Jimmy Maxxx, die genau zu uns passen würde. Denk über meine Worte nach. Dein Tag-Team mit Lex Streetman, deine Freundschaft zu ihm, behindert dich, in noch größere Sphären vorzustoßen...wie dem GFCW-Heavyweight-Championtitel. Gemeinsam mit dem Lebensstil, der Mentalität und im warmen Schoss des Fight Club kann uns das gelingen. Mach’s gut, Jimmy.“


Und schon verschwinden sowohl Ackley als auch Randall im Dunkeln der Parking Area.




War Evening, Oberhausen (König Pilsener-Arena), 09.01.2015


In Kooperation mit



Ein großes Feuerwerk läutet offiziell das neue GFCW-Jahr ein und lässt den On-Air Bereich in bunten und den aller möglichsten Farben erstrahlen. Schwarzpulvergeruch mischt sich in die Atmosphäre, während weitere Pyroeffekte auf der Entrance Rampe erscheinen, ehe die Hallenscheinwerfer ihr Bestes geben und wild herumzuckend durch die Zuschauerränge gleiten. Die „Edge of Throns“ mit „Masquarading of the Wicked“ ertönen bekanntermaßen aus den Lautsprechern der Halle und lassen den versammelten Teil der GFCW-Galaxie in Exstase fallen. Zwar gibt es in den Reihen keine blanken Brüste oder fliegende „Schluppis“ zu bewundern, sehr wohl aber wieder Meere von Plakaten und Schildern, auf denen die verschiedensten Botschaften/Wünsche/Träume aufgetragen sind. Viele „Get well soon, Zereo!“ oder „You still got it!“-Schilder erinnern schmerzhaft an die abrupte Abwesenheit eines gewissen Mannes, doch dennoch ist die Stimmung in der Halle so gut, wie sie immer zu Beginn ist.

Nach dem Rundflug durch die euphorisierten Fanreihen wandert die „fliegende Kamera“ kurz zum großen Titan Thron, wo wir in alter Tradition das Logo unserer aller Lieblingsliga bestaunen können. Darunter wird aus aktuellem Anlass eine schwarze Schleife mitsamt der mittlerweile weltbekannten Botschaft „Je Suis Charlie!“ eingeblendet, welche hierbei die einzige Anmerkung zu den Geschehnissen in Frankreich sein soll. Weiter geht es mit unseren „alten Herren“, auch bekannt als Pete und Sven, die offensichtlich topfit und vollkommen ausgeruht aus der Weihnachtspause zurück gekommen sind und es kaum noch erwarten können, endlich wieder das zu tun, was sie am Liebsten machen. Anmoderieren... und so blicken höchst gut gelaunt in die vor ihnen stehende Kamera und beginnen mit dem offiziellen Teil der Show.


Pete: „Einen wunderschönen guten Abend, liebe GFCW-Galaxie, zur aller ersten Ausgabe von “War Evenng“ im neuen Jahr 2015! Wir hoffen, Sie sind allesamt gut in das neue Jahr hineingerutscht und wünschen Ihnen nachträglich nochmals ein frohes und gutes neues Jahr. Auch die GFCW hat den Jahreswechsel gut überstanden und sehnt sich nun danach, hier in der Königs-Pilsener-Arena zu Oberhausen eine fantastische Show 1 nach „Title Nights 2014“ zu präsentieren. Zum Nacharbeiten gibt es allesamt, denn die Show der Shows hat uns wieder vollkommen vom Hocker gerissen, nicht wahr?“

Sven: „Na, aber so was von! „Hallo“ und „Frohes Neues“ auch von meiner Seite aus... es war in der Tat eine „Nacht der Matches“, denn so viel atemberaubende In-Ring Action haben wir schon lange nicht mehr erleben dürfen. Gleich zwei unserer drei Titel haben die Besitzer gewechselt und das Beste ist... der Heavyweight Titel zählt nicht dazu! Jannek ist noch immer Champion,hihihi... Mal schauen, welche ersten Reaktionen es am heutigen Abend darauf geben wird und mit einer wunderbaren Card, die unter Anderem ein Re-Match vom PPV bereit hält, starten wir die heutige Ausgabe. Hier ist die heutige Card für den War Evening aus Oberhausen!“


Singles Match:
Kaito Uchida vs. Andre "Belzebub" Kunze
Referee: Howard Eagle


Pete: „Das heute Jahr startet und es beginnt direkt mit einem In-Ring Debüt im Opener! Der Japaner Kaito Uchida wird nach einigen Einspielern am Ende des letzten Jahres heute erstmalig in den Ring steigen und beweisen, dass er sich hier in der GFCW ganz nach oben kämpfen kann. Ob ihm dies gelingen wird, werden wir sehen, denn sein Gegner ist mittlerweile schon ein in gewissem Maße eine etablierte Kraft in der Liga.“


Sven: „Tri tra trullala... tri tra trulla... ähm, Andre Kunze gibt sich im Eröffnungskampf des Jahres ebenfalls die Ehre und möchte wahrscheinlich einen bessere Jahresanfang hinlegen, als das Letzte geendet ist. Bei „Title Nights“ unterlag er in der „Open Challenge“ Player und musste somit zum Jahreswechsel eine Niederlage hinnehmen. Dies soll sich heute natürlich ändern und so können wir uns auf einen spannenden Opener freuen!“


Singles Match:
Player vs. Aya
Referee: Peter Cleven


Pete: „Wenn wir gerade schon von Player sprechen... auch der Initiator der „Open Challenge“ wird heute in den Ring steigen und sich mit Sicherheit wieder von seiner unberechenbaren Seite zeigen. Motivation durch den PPV-Sieg dürfte er mitbringen und die kann er durchaus auch gebrauchen, denn sein Gegner wird bestimmt ziemlich auf Rache in persönlicher Form aus sein.“

Sven: „Ein paar Wochen hat Aya mittlerweile Zeit gehabt, um seine Niederlage gegen Jason Crutch im „First Blood Match“ zu verdauen. Ob diese Auszeit hilfreich war oder Player vielmehr als Frustbewältigung herhalten muss, werden wir heute Abend sehen. Intensiv und hitzig wird dieses Duell auf alle Fälle werden.“

Singles Match:
Dschungelkid vs. Der Puppenspieler
Referee: Bob Taylor


Pete: „Match Nummer am Abend wird das Dschungelkid aka Daniel in Aktion sehen und vielleicht wird das Jahr 2015 ja die Zeit von Johnboy Dogs Sprössling. Sein Potenzial hat er auf jeden Fall schon einige Male angedeutet und jetzt, da er auch als Dschungelkid identifiziert worden ist, kann er sich vielleicht voll und ganz auf seine Leistung im Ring konzentrieren. Vielleicht ja schon heute im Match gegen den Puppenspieler!“

Sven: „Eine leicht Nuss wird Püppi aber auf keinen Fall sein. Der Herr der Puppen strotzt momentan sicherlich auch nur so vor Selbstbewusstsein, nachdem er beim PPV den Zwist mit dem Demon of Death für sich entscheiden können. Wer weiß, vielleicht wird 2015 auch das Jahr des Puppenspielers und es werden in der GFCW mal ordentlich wieder die Puppen tanzen gelassen. Hehe, wieder ein formidabler Wortwitz von mir...“

Pete: „Oje oje...“


Tag Team-Match:
Max Mustermann & "The Bad Bat" Toxic Lugosi vs. Jason Crutch & Johnboy Dog
Referee: Thorsten Baumgärtner


Sven: „Kommen wir zum Match, was wohl eindeutig das Bekloppteste heute Abend werden könnte. Ich meine...Mustermann und vor allen Dingen Crutch?! Herrje, da steht uns ja mal wieder etwas bevor...“

Pete: „Wieder einmal ein sehr hilfreicher Beitrag von dir. Mustermann und der neue alte Intercontinental Champion Toxic Lugosi treten hier zum ersten Mal als offizielles Tag Team an, nachdem Mustermann bei „Title Nights“ den „Abwerbeversuch“ von Eli Colson abwehren konnte. Johnboy Dog auf der anderen Seite hat nach seiner PPV- und Titelniederlage gegen Lugosi noch ein Hühnchen mit ihm zu rupfen, während sich Crutch mit einer weiteren starken Leistung womöglich schon für höhere Aufgaben empfehlen kann.“

Sven: „Himmel, bloß nicht... naja, irgendwie scheint also schon für ordentlich Spannung gesorgt zu sein und vielleicht bekommt dieser Pappheini ja am Ende eins auf die Mütze. Also schauen wir einfach mal, wie es wird.“


~ Return the favor ~
No DQ Tag Team Contest:
Fight Club (Jasper Randell & Drake Ackley) vs. The Masked Wonder & El Futuro
Referee: Phönix


Sven: „Was bleibt, ist der Main Event der Show und die Überschrift sagt schon alles aus! Nachdem sich Jasper Randell und Drake Ackley bei „Title Nights“ noch auf das Terrain der mexikanischen Springbohnen begeben mussten, können sie hier und heute in ihrem eigenen Territorium wieder für gerade Verhältnisse sorgen. „NO DQ!“ wird es heute heißen und das dürfte den Streetfightern wunderbar in die Karten spielen. Ob sie heute ihren ganz persönlichen „Payback“ setzen können, werden wir sehen, aber die Chance stehen nicht ganz so schlecht.“

Pete: „Abwarten, noch ist in diesem Match nichts entschieden. Nach ihrem prestigeträchtigen und traditionsreichen Sieg im „Embajadores de Lucha Libre“ schwimmen El Futuro & The Masked Wonder mit Sicherheit auf einer Erfolgswelle, die sie so schnell nicht wieder verlassen wollen. Ob sie diesen psychologischen Vorteil auch in diesem Match nutzen können, wird sich zeigen. Auf jeden Fall ist dies schon wieder ein Knaller Main-Event, den uns Claude „Dynamite“ Booker zu Jahresbeginn hier präsentiert. Bitte mehr davon, das gefällt uns!“

Sven: „Neben diesen tollen Matches erwarten wir außerdem noch Auftritte von weiteren großen Siegern des PPV, zum Beispiel den neuen GFCW Tag Team Champions, Jimmy Maxxx und Lex Streetman. Auch fragen wir uns, wie es mit James C (oder doch eher Cashew?) nach seiner Demaskierung weitergeht und wir warten natürlich auf die große Ankunft des weiterhin amtierenden GFCW Heavyweight Champions, Lionel Jannek!“

Pete: „Ganz recht, aber vorher... möchten wir noch kurz eine ein paar Worte über die Nachricht verlieren, die uns GFCW-Fans vor wenigen Tagen mehr als geschockt hat. Ich spreche hierbei natürlich über die Mitteilung, dass der ehemalige GFCW Heavyweight Champion Zereo Killer in der Silvesternacht in einen folgenschweren Autounfall verwickelt wurde und auf unbestimmte Zeit ausfallen wird. Wir alle sind tief geschockt über diesen Unfall und hoffen, dass Mike McKanzie so schnell, wie es geht wieder gesund werden wird. Zereo... im Namen der gesamten GFCW wünschen wir dir eine schnelle Erholung und gute Besserung! Auf das du schnellstmöglich wieder zurückkehren magst!“

Sven: „*Grummel*... ich wette für Jannek würde man nie solch eine Botschaft herausgeben. Wieder einmal völlig unverständlich meiner Meinung nach. Da sieht man mal wieder, dass niemand zu schätzen weiß, was...“

Pete: „Sven, jetzt reicht es! Viel Spaß mit der heutigen „War Evening“-Ausgabe, liebe GFCW-Galaxie wünschen euch Pete...“

Sven: jaja ist schon gut ...und Sven!“



Kaum ist die Cardvorstellung zu Ende, da schallt auch schon die unverkennbare Musik des GFCW World Heavyweight Champions aus den Lautsprechern in der Halle. Und sofort, anders als noch bei Title Nights in seiner Heimatstadt, wird der Champion mit Buhrufen, Pfiffen und heftigen Unmutsäußerungen der Fans empfangen.


Laura: Meine Damen und Herren…Auf dem Weg zum Ring… Der GFCW World Heavyweight Champion… „The Superior“ LIONEL JANNEK!!!


Wie gewohnt im besten, maßgefertigten Anzug und mit passender, teurer Sonnenbrille, macht sich der Champion und meistgehasste Mann der GFCW auf den Weg zum Ring. Auch wenn er scheinbar sehr guter Laune ist, sieht man doch deutlich, dass er von seinem harten Match bei Title Nights noch immer arg gezeichnet ist. Das ist auch der Grund warum der Champion heute kein Match bestreiten muss.


Pete: Meine Damen und Herren, hier kommt der größte Glückspilz der Welt…

Sven: Du meinst weil er mit so viel Talent und Können ausgestattet ist? Mit mehr als jeder andere auf dieser Welt?

Pete: Nein! Weil er bei Title Nights dreimal gepinnt wurde und trotzdem immer noch mit dem Titel hier heraus kommt!

Sven: Schmälere seine Leistung nicht so! Er hat immerhin auch drei Entscheidungen für sich beanspruchen können!

Pete: Ja, indem er sich die Sonderklauseln der jeweiligen Matches zunutze gemacht hat! Sag was du willst, aber mich hat er bei Title Nights nicht überzeugt…

Sven: Wie gut, dass deine Meinung keine Sau interessiert…


Während die beiden Kommentatoren hin und her diskutieren, betritt Lionel Jannek den Ring und lässt sich ein Mikrofon reichen… Kaum verstummt seine Musik, hört man die Fans lautstark…


JANNEK SUCKS!

JANNEK SUCKS!

JANNEK SUCKS! …“


Mehrere Fans halten Schilder hoch, die darauf anspielen, dass Lionel Jannek von Zereo Killer bei Title Nights dreimal gepinnt wurde. Doch weder die Rufe noch die Plakate und Schilder der Fans können das Grinsen aus Lionel Janneks Gesicht vertreiben. Denn dieser kümmerte sich ja bekanntlich noch nie darum, was diese Parasiten über ihn denken. Hochnäsig arrogant stellt er sich in die Mitte des Rings, wo er von einem Spotlight von der Hallendecke beleuchtet wird. Nachdem er einige Sekunden die negativen Emotionen der Fans aufgesaugt hat, führt er das Mikrofon zum Mund…


Lionel Jannek: Ich hoffe ihr alle habt heute genauso gute Laune wie ich…


Jeder Mensch mit einem funktionierenden Gehirn wird wissen, dass das natürlich nichts anderes als eine blanke Provokation war, die dementsprechend mit ohrenbetäubenden Buh-Rufen quittiert wird…


Lionel Jannek: Eigentlich… Jetzt wo ich so darüber nachdenke… Was interessiert mich, wie es euch geht! Ich hab jedenfalls allen Grund zur Freude!

Pete: Das war ja klar…

Sven: PSCHT!

Lionel Jannek: Denn trotz aller vergeblicher Mühe… trotz all dem Blut das er verloren hat… trotz allem was er eingesteckt hat… trotzallem was er versucht hat… hat euer „Zereo Killer“ Mike MacKenzie, wieder einmal, versagt… und ich stehe heute hier vor euch in diesem Ring und ich bin auch nach wie vor der GFCW World Heavyweight Champion… und ich bin nach wie vor dort, wo ich hingehöre… an der Spitze!

Pete: So wie das Match gelaufen ist, sollte er den Mund nicht so aufreißen…

Sven: Ach sei doch still! Ständig bist du am Jammern! Du würdest seine Leistungen doch nie würdigen!

Lionel Jannek: Ja, es stimmt… Ich habe geblutet… ich habe gelitten… ich habe Verletzungen davongetragen… Prellungen… Zerrungen… blaue Flecken… eine Gehirnerschütterung… Aber was hat das alles Mike MacKenzie am Ende geholfen? Gar nichts… Alles was er getan hat, war am Ende völlig umsonst… völlig bedeutungslos… Denn ich habe es von Anfang an gewusst und euch allen immer wieder und wieder gesagt… Mike MacKenzie kann mich nicht besiegen!

Pete: Nur dreimal an einem Abend…

Sven: Das Resultat am Ende war ein Unentschieden! Sieh es endlich ein!

Lionel Jannek: Wie ihr alle wisst bin ich ein ambitionierter Champion…


BULLSHIT! BULLSHIT! BULLSHIT!“


Lionel Jannek: Deswegen hätte ich trotz meiner Verletzungen und Schmerzen das neue Jahr gerne mit einem Titelmatch begonnen und Mike MacKenzie heute ein Rückmatch um den Titel gegeben…

Sven: WOW! Was für ein „Fighting Champion“! Wie schön wäre das gewesen… ein Titelmatch zum Jahresauftakt!

Pete: Und das soll ich ihm glauben?

Lionel Jannek: ABER… Leider ist Mike MacKenzie heute nicht hier…


BUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUH!!!“


WE WANT ZEREO!“ *Clap! Clap! Clapclapclap!*

WE WANT ZEREO!“ *Clap! Clap! Clapclapclap!*

WE WANT ZEREO!“ *Clap! Clap! Clapclapclap!*


Lionel Jannek: Hochoffiziell spricht er davon, dass er in einen Autounfall verwickelt war… Aber ihr alle wisst genauso wie ich, dass das nur eine faule Ausrede ist… Denn der wahre Grund, warum er heute nicht hier ist, ist die Abreibung, die ich ihm bei Title Nights verpasst habe…

Pete: Jetzt hör aber auf! Zereo hatte einen Unfall! Damit macht man keine Witze!

Sven: Ja, er hatte einen Unfall… bei Title Nights mit Lionel Jannek!

Lionel Jannek: MacKenzie, du denkst doch nicht allen Ernstes, dass ich dir dieses Märchen von einem Unfall glaube… Sei doch einmal in deinem Leben ehrlich: Das glaubst du doch selbst nicht…


Der „Alpha Lone Wolf“ legt eine kurze Denkpause ein. Die Fans sind richtig sauer auf den Champion. Die Pfiffe und Buhrufe wollen gar nicht mehr verstummen. Auch Becher sind bereits geflogen. Ein Fan versucht sogar über die Absperrung zu klettern, wird aber von der Security zurückgehalten. Dann setzt LJ fort…


Lionel Jannek: Ich habe es schon seit Monaten gesagt und weder MacKenzie, noch irgendeiner von euch wollten es einsehen… MacKenzie ist zu alt und zu zerbrechlich… und obwohl ich diese Tatsache einmal mehr bei Title Nights unter Beweis gestellt habe, versuchst du immer noch verzweifelt sie irgendwie zu kaschieren… Und warum das alles? Damit du deine Niederlage und dein Versagen nicht eingestehen musst? Damit du nicht eingestehen musst, dass du all deine Fans im Stich gelassen hast? Oder damit du deinen eigenen Zustand nicht anerkennen musst?

Pete: Dieses zusätzliche verbale hintreten auf einen geschlagenen und gequälten Mann… mir wird schlecht…

Lionel Jannek: Nein… Du tust es, um mich um die Früchte meiner Arbeit zu bringen… um mir meinen größten Triumpf zu schmälern…


Wieder eine kurze Nachdenkpause von LJ, bevor er weitermacht…


Lionel Jannek: Aber das spielt jetzt alles keine Rolle mehr, denn es ist für alle offensichtlich, dass ich derjenige bin, der erfolgreich aus Title Nights hervorgegangen ist… denn dafür gibt es zwei Beweise…


LJ rückt den auf Hochglanz polierten Gürtel auf seiner Schulter zurecht…


Lionel Jannek: Erstens: Der Titelgürtel ist immer noch dort wo er hingehört…

Sven: So ist es!

Pete: Dort sollte er aber nicht mehr sein…

Lionel Jannek: Zweitens: Mike MacKenzie ist nicht hier… Denn weil er seine allerletzte Chance vernebelt hat und den Titel nicht gewonnen hat, tritt nun die Klausel des Vertrags in Kraft… Die Karriere von „Zereo Killer“, die ohnehin schon in Trümmern lag, ist nun, endlich, endgültig vorbei…


Das ist natürlich ein Schock für die Fans. Auch wenn sie von so einer Klausel wussten, hatten viele immer noch Hoffnung , dass es nicht so kommen würde.


Pete: Dann ist es also wahr? Das Resultat von Title Nights bedeutet, dass Zereo nun weg ist? Endgültig?

Sven: Erraten! Auf Wiedersehen! Adios! Goodbye Mr. MacKenzie! Alles ist vorbei!

Lionel Jannek: Aber du kannst dich trösten, Mike MacKenzie… Denn gegen mich zu verlieren ist keine Schande… sondern das Logischste der Welt… und immerhin hast du zum Abschluss deiner Karriere mit mir das „Match des Jahres 2014“ bestritten… sei also stolz!

Pete: Das hat Zereo nicht verdient…

Sven: Oh, doch das hat er! Er konnte ja nicht hören und selbst aufhören! Es musste ja auf die harte Tour passieren!


Ein Blick ins Gesicht von LJ lässt einen wirklich denken, dass diesem Mann heute nichts und niemand mehr die Laune verderben kann…


Lionel Jannek: Ich spüre es… 2015 wird ein fantastisches Jahr… Mit mir an der Spitze der GFCW als World Heavyweight Champion… und nie wieder Mike MacKenzie…


Nach diesen Worten reckt LJ den Titel provokant in die Luft und die Fans reagieren wie gewohnt negativ darauf… Bis plötzlich die Musik vom Boss ertönt!


Pete: Oha! Der Chef! Claude „Dynamie“ Booker! Jetzt wird es interessant! Was er wohl will?

Sven: Vielleicht mitfeiern?


In Feierlaune scheint der Chef aber nicht zu sein. Er bleibt auf der Auftrittsrampe stehen und genießt erst einmal den Zuspruch der Fans, während LJ ungeduldig im Ring wartet. Sekunden später führt Dye das Mikrofon zum Mund…


Dynamite: Normalerweise unterbreche ich nicht einfach so einen meiner Wrestler beim Sprechen, aber in diesem Fall muss ich eine Ausnahme machen und ein paar Dinge richtig stellen…

Pete: Hoffentlich das was ich denke…

Sven: Vertragsbruch! VERTRAGSBRUCH! An seiner Stelle wäre ich vorsichtig…

Dynamite: Ich hab mir den Vertrag für das Match bei Title Nights noch einmal durchgelesen… und dabei bin ich auf etwas sehr Interessantes gestoßen…


Waren die Fans vorher noch so geschockt, keimt in ihnen langsam wieder neue Hoffnung was ihren Liebling Zereo Killer betrifft…


Dynamite: Der Deal war nicht, dass Zereo Killers Karriere zu Ende ist, wenn er den Titel nicht gewinnt… sondern ausgemacht war, dass seine Karriere vorbei ist, wenn er das Match VERLIEREN sollte…

Pete: DAS STIMMT! ICH ERINNERE MICH!

Sven: WAS??? Das kann nicht sein!!! Den Vertrag will ich selber sehen!!! BETRUG!!!

Dynamite: Jannek… Wenn ich mich richtig erinnere… dann hat Zereo das Match nicht verloren… es gab ein UNENTSCHIEDEN!


Während Pete und die Fans in der Halle und vor dem Fernseher langsam ahnen was jetzt kommt und ein Lächeln in ihre Gesichter zurückkehrt, steht Jannek fassungslos im Ring und schüttelt den Kopf.


Dynamite: Im Klartext, kurz und bündig, bedeutet das: Die Karriere von Zereo Killer ist NICHT vorbei!


Riesenjubel bei den Fans! Jannek hingegen ist sichtlich das Grinsen vergangen.


Pete: YES! Es gibt doch noch Gerechtigkeit! Sehr schön!

Sven: Gerechtigkeit? Eine Katastrophe ist das! Das darf doch nicht wahr sein!

Dynamite: Leider… ist die Sache mit der Verletzung wahr… Zereo wird leider ausfallen und ich weiß leider noch nicht genau wie lange…

Pete: Wir hoffen natürlich bald ein Update dazu geben zu können…

Sven: HA! Gut so! Dann stiehlt er Lio wenigstens einige Zeit lang nicht mehr das verdiente Spotlight!

Dynamite: Aber ich habe gestern erst mit ihm gesprochen… und ich soll dir ausrichten… Wenn er wieder zurück kommt, wird er mit dir eine offene Rechnung begleichen, darauf kannst du dich verlassen!


Diese Nachricht freut natürlich die Fans. LJ hingegen zeigt sich darüber alles andere als erfreut und sieht zum ersten Mal heute richtig sauer aus.


ZEREO‘S GONNA KILL YOU! ZEREO’S GONNA KILL YOU! …“


Zunächst noch zuversichtlich und gut gelaunt, verändert sich Dye’s Miene plötzlich zu einer nachdenklichen…


Dynamite: Allerdings… hat die GFCW dadurch seinen #1 Herausforderer auf den GFCW Titel verloren… und das bedeutet, dass jetzt der Weg für neue Herausforderer frei ist…


Jannek führt schnippisch lächelnd das Mikrofon zum Mund…


Lionel Jannek: Und was schwebt dir da so vor? Wen hast du denn schon auf deiner Gehaltsliste, der es allen Ernstes mit mir aufnehmen könnte? Wen hast du dir vorgestellt? Sag schon, ich brauch was zum Lachen…

Pete: Was für eine Arroganz! Das ist ja zum kotzen!

Sven: Es ist die Wahrheit! Und du weißt das! Er IST der Beste!

Dynamite: Um ehrlich zu sein… Ich hab mich noch nicht festgelegt… Aber ich werde in den nächsten Wochen ausführlich beobachten, analysieren und auf die GFCW-Galaxie hören… und dann werde ich eine Entscheidung treffen…


Nach diesen Worten des Chefs, ist das Grinsen bei LJ zurückgekehrt. Denn in seinen Augen gibt es keinen ebenbürtigen Gegner für den „Übermächtigen“. Deswegen macht er sich auch keine Sorgen.


Dynamite: Du brauchst gar nicht so hämisch zu grinsen… Ich garantiere dir, dass du bei Doom‘s Night deinen Titel verteidigen wirst! Gegen wen, weiß ich noch nicht… Aber an deiner Stelle würde ich mich auf alles vorbereiten!


Mit diesen Worten verlässt Dynamite die Auftrittsrampe und verschwindet wieder Backstage. Lionel Jannek, der Champion, schüttelt noch einmal lächelnd den Kopf und verlässt dann ebenfalls den Ring, um sich in den Backstage-Bereich zu bewegen.


Pete: Der Chef nimmt die Geschicke in die Hand! Zereo ist nach wie vor bei der GFCW und der Champion wird einen neuen Herausforderer bekommen!

Sven: Pft. Als würde das eine Rolle spielen… Aber viel schlauer sind wir jetzt auch nicht… Wer wird der neue #1 Herausforderer werden?

Pete: Das ist natürlich die Frage! Die wird hoffentlich in den nächsten Wochen beantwortet!



Die Neujahrsausgabe (also die erste Ausgabe im neuen Jahr) von War Evening steht an, und auf dem Titantron wird jetzt MacMüll eingeblendet, der allein vor dem GFCW-Logo im Interviewbereich steht, um scheinbar nun ein selbiges zu führen.


MacMüll: “Neues Jahr, neues Glück, liebe Wrestling-Fans! Getreu nach diesem Motto habe ich heute die Ehre, Ihnen zwei Neuverpflichtungen im Roster vorzustellen, oder sollte ich besser sagen, eine? Denn die beiden sind klar miteinander verbandelt, aber nicht etwa als Liebespaar, neeein, als Zwillingspaar! Und hier sind die beiden auch schon, “The Dark“ Night Ryder und seine wunderbare Schwester, Heather Heart! Herzlich willkommen, hallo ihr zwei!“

Night Ryder (vollkommen euphorisch): “Haha, jaaa, hallo MacMüll, mein Guter, und hallo GFCW-Galaxie! Es ist super hier sein zu dürfen, woohoo!“

Heather Heart: “Danke für den warmen Empfang, vielen Dank. Wir sind wirklich froh, endlich bei War Evening auftreten zu können.“

MacMüll: “Ja, das ist wirklich toll. Die richtigen Wrestling-Cracks kennen euch ja sicher schon aus diversen Independant-Ligen, vor allem in Amerika aber auch hier in Deutschland wart ihr schon einige Zeit unterwegs, bevor es euch schließlich in die GFCW verschlagen hat.“

Ryder: “Das stimmt allerdings! Meine Schwester und ich bilden schon seit vielen Jahren ein eingespieltes Mixed-Tag-Team, und wir waren sehr erfolgreich in der Vergangenheit! Und jetzt wird es Zeit, hier in der GFCW den nächsten Schritt zu gehen!“

Heather: “Jetzt beruhig' dich mal wieder, Richard. Wir werden hier ganz unten anfangen, so wie jeder Neuling, das ist doch ganz klar. Die Erfolge vergangener Tage zählen nichts mehr.“

Ryder: “Ja klar, Heather, da hast du schon recht. Aber ich bin so guter Dinge gerade, ich freu mich einfach hier zu sein.“

MacMüll: “Hehe, na das kannst du auch. Schließlich schafft es nicht jeder ins professionelle Wrestlinggeschäft, das allein für sich ist schon mal ein großer Erfolg. Äh sag mal, du heißt also Richard? Habe ich das richtig heraus gehört?“

Ryder: “Ach MacMüll, Night Ryder ist natürlich mein Wrestlingname, das stimmt. Ich war damals nämlich unglaublicher Fan von K.I.T.T. und Michael Knight, die Serie Knight Rider hat mich einfach umgehauen! Und ja so habe ich meinen klangvollen Wrestlingnamen sehr schnell gefunden. Ist doch cool, oder?“

MacMüll: “Ja ja, der gute alte David Hasselhoff, das war schon eine Zeit, das weckt Erinnerungen (Seufz...).“

Ryder: “Tja und der Name passt auch, denn er hat eine tiefere Bedeutung (Hehe). Denn auch ich werde ein dunkler Rächer für das Gute und Gerechte hier in der GFCW sein, der durch die dunkle Skyline der Liga wandelt! Die Schurken fertig machen und so, jawoll! Einige hier werden sich warm anziehen müssen, MacMüll, das verspreche ich euch!“

MacMüll (lacht): “Dann hättest du dich ja auch Robin Hood nennen können, was?“

Ryder: “Ja aber das hat nicht einen so coolen Klang! Bei Night Ryder denken die Leute an The Shadow, an Night Wing, an Batman, die ganzen düsteren Superhelden aus der Comicwelt. Und mal ehrlich, wer ist schon cooler als Batman, hä?“

MacMüll: “Stimmt schon. Na wir werden ja sehen, wie der Name bei der GFCW-Galaxie ankommt. Überhaupt, wie du insgesamt bei der GFCW-Galaxie ankommst! Du scheinst ja wirklich große Pläne zu haben. Darauf bin ich echt mal gespannt. Und natürlich auch auf die bezaubernde Heather... “

Heather (schmeißt betörend die brünette Mähne nach hinten): “Danke, MacMüll. Da werde ich ja ganz rot. Aber Spaß beiseite. Natürlich können wir nun nicht mehr als Mixed antreten, und auch was die Women-Division der GFCW angeht sieht es ja momentan eher mau aus. Aber das wird schon alles noch kommen, da bin ich mir sicher. Auf jeden Fall bin ich nach Deutschland gekommen, um im Ring zu stehen, soviel ist mal klar! Aber fürs erste werde ich mich darauf konzentrieren, meinen Bruder ein bisschen zu managen, das kann ihm sicher nicht schaden. Er ist manchmal etwas ungestüm...“

Ryder: “Heeey, also wirklich! Ich würde eher sagen … euphorisch!“

MacMüll: “Na prima, ihr zwei! Sehen wir euch heute denn schon in der Halle? Zeigt ihr euch den Fans später noch im Ring?“

Heather: “Mal sehen, MacMüll. Vielleicht ergibt sich später noch ein kurzer Time-Slot für uns, das wäre super. Wir können es kaum erwarten, uns der GFCW-Galaxie endlich zu präsentieren!“

Ryder: “Es wird legendär, wartet es ab!“
MacMüll: “Na dann dürfen wir ja richtig gespannt sein. Ich sag dann erstmal bis später. Meine Damen und Herren, “The Dark“ Night Ryder und Heather Heart!“

Ryder & Heather: “Bis später!“


Die Kamera fokussiert auf einen der großen Flachbildfernseher im Hintergrund, auf dem jetzt ein Logo eingeblendet wird.





Night Ryder: “Waaahnsinn! Schau dir das an, Heather, das ist die Kabine vom legendären Zereo Killer. Hättest du dir jemals träumen lassen, dass wir mal Tür an Tür mit diesem gigantischen Superstar auftreten würden?“

Heather: “Sicher nicht, aber wir haben es endlich geschafft, wir sind in der GFCW.“


Die beiden Athleten schlendern backstage die verschlungenen Gänge entlang und schreiten regelrecht feierlich die Kabinen der verschiedenen Wrestler ab. Ryder kann seine Begeisterung dabei kaum im Zaum halten, während Heather schon deutlich cooler und abgeklärter wirkt.


Ryder: “Und hier ist die Kabine vom Puppenspieler. Stark, wie er sich bei Title Night gegen den Demon of Death durchgesetzt hat! Da konnte er seiner beeindruckenden Kollektion eine weitere “Trophäe“ hinzufügen. Der Typ hat echt was. Aber ich bin mir fast sicher, dass der bemalte Hüne das nicht auf sich sitzen lassen wird.“

Heather: “Püppi ist eine richtige GFCW-Institution, auf jeden Fall. Ganz klar.“

Ryder (auf die nächste Kabinentür zusteuernd): “Wer kommt denn jetzt? Fight Club! Die sind ja auch schon eine ganze Weile mit dabei, die haben richtig was drauf! Das Match gegen The Masked Wonder und El Futuro bei Title Night war ein echter Kracher.“


Hinter der Kabinentür kann man sogar hören, wie sich die beiden Fight Club Mitglieder Drake Ackley und Jasper Randall angeregt unterhalten.


Drake Ackley: “...ist es Zeit für die Revanche. Title Nights ist vorüber. Dass uns ihre dämliche Stipulation nicht gerade in die Parade gefahren ist, war ja...”

Jasper Randall: “In die Parade gefahren? Es wird eine Disqualifikation ausgesprochen, weil man an der Maske zieht? Drake, heute Abend spielen wir nach UNSEREN Regeln. El Futuro und Masked Wonder muss es klar werden. Sie sehen es noch nicht. Aber heute Abend nach dem Match werden sie es erkennen! Oh ja, sie werden es erkennen!”


Heather Heart und Night Ryder gehen langsam an der Tür vorbei außer Hörweite.


Ryder: “Wahnsinn, die sind ja richtig heiß auf das Match heute, die Teufelskerle!“

Heather: “Ja, Kerle! Alles nur Kerle. Was ist nur aus der Woman-Division hier geworden?! Es gab doch mal einige richtig talentierte und ambitionierte Diven, aber geblieben ist davon nichts. Ich muss unbedingt mit Dynamite sprechen, da muss sich was ändern.“

Ryder: “Meinst du echt, die Leute wollen wirklich wieder Diven im Ring sehen? Ich weiß ja irgendwie nicht so richtig...“

Heather: “Wie bitte? Ich hör ja wohl nicht richtig.“

Ryder: “Jaja, schon gut. Ich bin mir absolut sicher, dass du die nächste GFCW Woman Championesse wirst, daran besteht gar kein Zweifel.“ Merklich leiser: „Wie denn auch, ohne Konkurrenz...“

Heather: “Wie war das?“ (Lacht und schließt zu ihrem Bruder auf, hakt sich neckisch bei ihm ein)

Ryder: “Du wirst deinen Platz schon finden, wart's ab. Erstmal müssen wir einen Gegner für mich finden. Ich bin mir sicher, dass ich es hier mit den allermeisten aufnehmen kann.“

Heather: “Du hast Talent, keine Frage. Aber das hier ist etwas anderes als die verschiedenen Independant-Ligen, in denen wir bisher aufgetreten sind. Die Wrestler hier gehören alle zur Spitzenklasse, zur Creme de la Creme des Sports Entertainment. Dorthin kannst du es auch schaffen, aber es wird ein langer Weg. Vielleicht solltest du erstmal in der Tag-Team-Division anfangen, um...“

Ryder: “Waaas, Tag-Team?!? Ich bin ein Einzelgänger, der dunkle Rächer, der Schatten der Gerechtigkeit, schon vergessen? Ich werd' mich doch mit niemandem zusammentun.“

Heather: “Warte erstmal ab, in einem Tag-Team kannst du gut deine Stärken ausspielen und in die Liga reinfinden, später kannst du ja immer noch nach Höherem streben. Auch Batman hatte Hilfe, schon vergessen, enge Verbündete, die ihm geholfen haben.“

Ryder: “Pah, na gut. Und wie sollen wir einen Partner für mich finden. Soll ich einfach die ganzen Türen abklappern nach dem Motto, irgendeiner wird sich schon melden? Ich weiß ja nicht...“

Heather: “Wir werden sehen, kommt Zeit, kommt Rat. Das wird sich alles schon ergeben, wir müssen das ja nicht heute klären, es ist noch Zeit bis zu deinem ersten Match.“

Ryder: “Na gut, hoffen wir das Beste. Ich werde jetzt erstmal ein bisschen trainieren, sonst ist ja hier momentan nicht viel zu tun.“

Heather: “Mach das. Und ich schau mal, ob ich Dynamite irgendwo finden kann...“


Mit diesen Worten verlassen die beiden den Bildschirm und die Szene endet.



Die Burg Vondern im Oberhausener Stadtbezirk Osterfeld ist von ca. 100 Metern Entfernung zu sehen. Dort startet die nächste Sightseeing-Tour des maskierten Wunders und El Futuro. Beide betreten gerade die Vorburg. Nach einigen Momenten sind die beiden Wrestler von vorne zu sehen. Sie blicken sich um und schauen sich die Burg an. Dann schweift der Blick in Richtung Innenhof. Ein Kameraschwenk erfolgt und die Kamera fängt ein Mittelaltermarkt ein. Überall verteilt findet der Betrachter Verkäufsstände. Was deftiges herzhaftes zum Essen, ein Bier oder einen leckeren süßen Met bzw. anderen Wein, eine neue Gewandung oder eine neue Waffe, frische Gewürze – all dies ist hier käuflich zu erwerben. Nebenbei finden hier noch Ritterspiele statt. Auf dem Markt herrscht reges Treiben. Viele Besucher tragen mittelalterliche Gewandung ebenso wie die ganzen Marktstandbetreiber. Ab und zu läuft ein Gaukler durch die Mengen, der sein Können unter Beweis stellen möchte. El Futuro und das Masked Wonder streifen über den Platz und schauen sich alles genau an. Sie gönnen sich ein kühles Kirschbier sowie gegrilltes Fleisch im Brötchen und gehen gemütlich in Richung Ritterspiele. Dort angelangt setzen sie sich auf Holzbänke hin und genießen das Schauspiel. Zwei Kämpfer aus zwei verschiedenen Lagern – die eine Fraktion mit einem roten Banner und die andere mit einem blauen Banner - kämpfen gerade gegeneinander in einem abgesperrten Bereich. Der eine ist ausgerüstet mit einem Kettenhemd, einem Kurzschwert und einem Holzschild und der andere trägt eine Lederrüstung, ein Morgenstern und ein kleines Stahlschild.


Masked Wonder: So könnte es … fruher ausgesehen haben.

El Futuro: Es ist schon ein beeindruckendes Ambiente, nicht wahr, Freund? Le dije que era un ambiente impresionante.


Das maskierte Wunder nickt zustimmend.


Masked Wonder: Este medievales mercados que podrían menudo veces besuchen.Vor todos los caballeros peleas son emocionantes.

Untertitel: Diese Mittelaltermärkte könnten wir öfters mal besuchen.Vor allem die Ritterkämpfe sind spannend.

El Futuro: Apropo Kämpfe. Bei Title Nights haben wir in unserer Matchart einen Sieg davon getragen. Bei der nächsten War Evening-Ausgabe geht der Kampf zwischen uns beiden und dem Fight Club in die nächste Runde.


Der Schaukampf ist wieder zu sehen. Erst hat die eine Seite den Vorteil, konnte ihn aber nicht nutzen und dann drehte sich der Spieß um. Jedoch kann niemand den Kampf vorzeitig beenden. Einige Zuschauer feuern die Kämpfer an, die alles geben, damit ihr Kampf ein großes Spektakel wird. Dann hört man die beiden Kämpfer aus der GFCW ehe sie wieder zu sehen sind.


Masked Wonder: Keine Regeln... Dieses Mal...


So spricht das maskierte Wunder im gebrochenen Deutsch.


Masked Wonder: Tal vez nuestros oponentes tienen una ligera ventaja allí. Tenemos nuestra velocidad y nuestros conocimientos técnicos.

Untertitel: Vielleicht haben unsere Gegner dort einen kleinen Vorteil. Dafür haben wir unsere Geschwindigkeit und unser technisches Können.

El Futuro: Wir werden wieder alles geben um einen weiteren Sieg einzufahren. Richtig, amigo?

Masked Wonder: Richtig, Freund.


Ein Aufschrei erfolgt und der Kämpfer des Lager mit dem blauen Banner liegt auf dem Boden und der Gegner hält ihm sein Kurzschwert an den Hals. Die Zuschauer klatschen Beifall und die beiden Kämpfer verlassen das Feld. Auch das maskierte Wunder und El Futuro trinken ihr Bier aus. Dann stehen sie aus und verlassen die Ritterspiele. Sie kehren der Kamera den Rücken zu, doch nach einem kurzen Stück drehen sie sich kurz um und rufen noch ein „Esté listo!” - übersetzt “Seid bereit!” in die Kamera. Danach setzen sie ihren Gang fort. Das Bild fadet langsam aus.



Kaito Uchida betritt die Halle, dabei hat er eine Sporttasche, doch wird direkt von Mac Müll abgefangen.

Mac Müll: Kaito ganz kurz,was können wir heute von dir im Ring erwarten?

Kaito Uchida: Mac ganz ehrlich, was soll so eine dumme Frage? Glaubst du ich werde mit A.B.K Tee trinken? Ich werde ihn natürlich besiegen! Ich werde ihn mir mit einem Brainbuster zurechtlegen und dann vom obersten Ringseil mit den Füßen zuerst auf ihn herab springen und ihn danach pinnen, 1... 2... 3... ganz einfach, quasi wie im Training.

Mit diesen Worten lässt er Müll stehen und begibt sich in seine Umkleide.



Es wird Backstage geschaltet. Tammy sitzt in einem Sessel und blickt ziemlich bedröppelt drein als Andre"Belzebub"Kunze herein kommt und vor Ihr einen Knicks macht und ihr einen Handkuss gibt bevor er sich ihr gegenüber setzt.


Tammy:"Oh, äh Danke"

A.B.K.:"Keine Ursache mein Fräulein, geht es Ihnen gut?"

Tammy:"Ja doch ich denke, ähm, ja. Herr Kunze, Sie haben um dieses Interview gebeten. Was möchten sie den Fans mitteilen?

A.B.K.:"Liebstes Fräulein Tammy. Darf ich Ihnen zuerst eine Geschichte erzählen?"


Tammy, die jetzt noch verdutzter schaut


Tammy:"Ähm, ja warum nicht?"

A.B.K.:"Nun denn, was ich Ihnen erzähle ist wohl etwa 120 Jahre her. Auf der Zeche Königsberg, wo ich mich zu früherer Stunde befand, heute auch Zeche Oberhausen genannt. War eine der letzten Sichtungen von dem, dem ich schon so lange fälschlicherweise im Namen trage. Er hat dort einen Monat als Lehrhauer gearbeitet, viel Kohle gemacht und viel, viel Geld verdient. Was er aber eigentlich dort vor hatte, das ist ihm nicht gelungen.

Tammy:"Herr Kunze, wer denn und was hatte er vor?

A.B.K.:"UNTERBRECHEN SIE MICH NICHT. Das ist unhöflich. Lassen Sie mich die Geschichte zu Ende erzählen"


Petra springt ins Bild und will auf Tammy los gehen. Die andere Schwester hält Sie sofort zurück und führt sie mit leisem "tritratrulalla" wieder weg.


A.B.K.:"Darf ich?

...

Bernd Kölking hatte eine ganz harte Arbeit. Die Kohle war wie Stein und wenn er nach der Schicht todmüde aus dem Schacht aus fuhr, hatte er nicht genug verdient, um die Mäulchen seiner sechs Kinder, die immer hungrig waren, zu stopfen. Nun war auch noch sein Lehrhauer Franz Mika krank geworden. Der Hauer war ganz mutlos und wollte schon seine Abkehr nehmen und sich auf Concordia anlegen lassen. Doch eines Tages meldete sich ein neuer Hauer als Aushilfe. Als sie alleine vor Ort waren, sprach der Fremde zu ihm: »Deine Not hat jetzt ein Ende. Du kannst so viel Kohle machen und so viel Geld verdienen, wie du willst. Du musst mir aber bei deiner Seele versprechen, mit keinem Menschen zu reden und den Lohn, den wir verdienen werden, bis zum letzten Pfennig mit mir zu teilen.« Kölking wunderte sich, dass der Fremde so gut über ihn Bescheid wusste. Aber viele Kohlen und viel Geld lockten ihn da versprach er seinem neuem Kumpel, was der verlangt hatte. Noch mehr! Der Frem de hatte die Abmachung schon schwarz auf weiß mitgebracht und Bernd Kölking sollte den Vertrag unterschreiben. Weil es aber vor Ort weder Federkiel noch Tinte gab, musste er sich mit der Beilspitze den Finger ritzen und ein wenig Blut unter das Geschriebene tupfen. Das war die Unterschrift.

Als nun die Arbeit beginnen sollte, schickte der Lehrhauer seinen Haurer in die Strecke, indem er sprach: »Mach dich für eine Stunde davon! Sorge, dass niemand herkommt, schau dich beileibe nicht um, sonst wirst du tot niederfallen!« Bernd gehorchte, doch wunderte er sich, denn immer wenn der neue Gehilfe alleine trug, gab es großes Donnern und auch grollen. Er traute sich aber nicht nach zu sehen.

Aber die Neugier plagte ihn. Zu gern hätte er gewusst, wie sein Kumpel so viel Kohle in so kurzer Zeit loshacken konnte. Er überlegte auch, wie er seinem Lehrhauer beim Kohlemachen zuschauen könnte, ohne sich nach ihm umzudrehen. Er fand auch einen Weg. In der vorletzten Schicht des Monats wagte er es. Er musste, wie alle Tage zuvor, ein Stück in die Strecke gehen. Diesmal blieb er aber in der Nähe. Als dann das Donnern und Poltern und Krachen im vollen Gange war, bückte er sich und schaute zwischen seinen gespreizten Beinen hindurch nach dem Kohlestoß. Was er dort sah, war schrecklich. Der Lehrhauer stand ganz und gar im Feuer und riss das Gesicht höhnisch verzerrt, mit glühenden Zangen die Kohle aus dem Stoß. Sein Lachen klang so schauerlich, dass es Kölking eiskalt über den Rücken lief. Der arme Mann musste vor dem entsetzlichen Bild und vor der ungeheuren Glut die Augen schließen. Mühsam richtete er sich auf. Nun wusste er, dass er es mit dem Teufel zu tun hatte.

Als der letzte abgesprochene Tag erreicht war ließ Bernd Kölking sich Zeit und schliff sein Beil so scharf, wie nie eines gewesen ist, denn er hatte einen Plan. Endlich war auch diese Arbeit getan, und es sollte an das Teilen gehen. Der Teufel lachte hämisch, denn er wusste schon, dass ein Pfennig verbleiben musste. Er glaubte fest, dass er um diesen einen Pfennig des Bergmanns Seele gewinnen würde.

Mit der Pfiffigkeit seines Kumpels hatte er aber nicht gerechnet. Als alles Geld bis auf den einen Pfennig geteilt war, warf Kölking das kleine Geldstück auf einen Stempel, der da lag, hieb einmal kräftig mit seinem scharfen Beil zu und auch der letzte Pfennig war redlich geteilt. Das verdross den Teufel sehr. Maßlose Wut packte ihn. Er schleuderte seine Hälfte des Geldes auf den Zechenplatz, löste sich in stinkenden Schwefeldampf auf und verschwand unter Donnern und Blitzen.

Dies war einer der letzten klugen Väter die nicht der Gier oder dem Hasse verfallen waren!"


Tammy blickt Kunze kurze Zeit an um sich zu vergewissern das der Herbergsvater seine Geschichte beendet hat


Tammy:"Eine seltsame, doch auch schöne, Geschichte, warum erzählen Sie sie uns?"

A.B.K.:"Ist Ihnen das immer noch nicht klar? Keiner erkannte den Grauen, keiner verstand meine Gespräche mit den Domherren oder gar den großen Brand in Oldenburg, auch das Petermännchen von Schwerin scheint vergessen. Doch ich, nein WIR, wir vergessen nicht. Ihr seit NARREN alles NARREN"


Auf Andres Stirn bildet sich Schweiß und er fängt an zu zittern


A.B.K.:"Ihr seid der Fürsten Narrenschar,

ein neuer Haufen, hier, fürwahr.

Von hoch droben, aus dem Schloss,

zieht herab ein fröhlich Tross.

Ob in der Stadt, ob auf dem Land,

ihr hackt jedem in die Hand.

Ihr wollet dafür streiten,

den Menschen hier nur LEID bereiten."


Zum Ende hin wird Kunze immer lauter und aggressiver, er geht zwei Schritte in Richtung Tammy doch da fangen Anja und Petra an zu singen, dem Herbergsvater durchfährt ein Ruck und alle drei gehen fort


3 Geschwister: "Tri Tra Trulalla, Tri Tra Trulalla....."



Wir sind einmal mehr zu Gast beim Puppenspieler. Genauer gesagt mal wieder in seinem Attelie. Zwischen den gebärfreudigen Schenkeln der Mutter der hölzernen Kinder. Doch muss sich in dieser Lazarusgrube erst finden was zusammengehört, bis aus dem Urschleim das Leben entsteht. In Mitten dieser Unordnung in den Überresten seiner Geburten sitzt der Mann dem alles gehört auf einem schmalen Hocker an einem kleinen hölzernen Tisch. Die Beine auf dem Tisch hat er sich zurückgelehnt. Er nimmt einen tiefen Zug aus seiner Pfeife und bläst den Rauch durch den Raum, dann fällt sein Kopf in den Nacken, seine Glieder erschlaffen und er lässt sich sich zurückfallen. Er schließt seine Augen und lässt sich von einem unsichtbaren Stromtreiben, rhythmisch schwanken seine Arme umher. In den Schwaden des Rauchs seines Knasters, der durch den Raum treibt glitzern die Farben seiner Bemalung hell auf. Sirenengleicher Gesang flackert auf und verhallt im Raum. Geigen spielen, Trommeln fallen in die Klänge mit ein und der Puppenspieler verfällt immer Meer der Ekstase. Alles um ihn herum dreht sich. Die Trommeln werden lauter, lauter, dann ein Knall und der Puppenspieler erwacht erneut zum Leben. Seine Glieder festigen sich wieder und er muss verwirrt sich seiner realen Umgebung wieder bewusst werden. Einer Welt aus Holz und Staub, beleuchtet von alten Kerzen, dem Moder alter Zeiten. Er lässt seine Arme auf den Tisch fallen und blinzelt verwirrt in die Umgebung. Dabei muss er peinlich berührt lachen.


„Oha... wo war ich?“


Der Puppenspieler erblickt vor sich am anderen Ende des Tisches die Holzpuppe eines kleinen rothaarigen Jungen in nacktem Holzkörper ohne Kleidung blickt er durch die Fehden hindurch seinem Meister entgegen. Der Puppenspieler lächelt entspannt und gießt sich beruhigt Rum in einen Becher.


„Ah du bist es nur....“


Er erhebt den Becher und hält ihn in den Kerzenschein. Amüsiert sieht er wie das Licht von dem Gegenstand abgehalten wird und den Blick des Puppenspielers im Schatten lässt.


„Hm..... weißt du mein Freund..... ich bin ein Künstler.... wir sind alle Künstler, aber leider werden wir nicht immer als dass erkannt was wir sind.... als Künstler. Ist dass nicht traurig wenn man bedenkt was wir alles leisten können, könnten.... wenn man uns nur lässt?..... krank!“


Er presst die Zähne zusammen und stürzt den Becher hinunter. Schwankend schlägt er ihn danach wieder auf den Tisch. Das glasige in seinen Augen wird durch den Alkohol und den fahlen Lichtschein nur verstärkt. Die Bedrohung ist allgegenwärtig weil sein Blick nur noch schärfer wird.


„Aber für mich gibt es diese Grenzen nicht mehr Ha Ha! Ich bin befreit da ich weiß wie!“


Er legt den Kopf schief.


„Ein Grund zu feiern? Nein!“


Er steht auf und fährt mit den Fingern die Tischkanten ab.


„Ich stehe jetzt vor der schwierigsten Frage eines Künstlers und die lautet wohin? Wie geht es weiter? Kunstwerke sind geschaffen. Errungenschaften für meine Ewigkeit aber dass war doch erst der Anfang. Ich brauche neue Inspirationen.“


Er geht hinüber zu der Puppe, die immer noch regungslos auf den nun leeren Stuhl blickt. Er kniet sich neben sie.


„Weißt du was ich meine?“


Wie als würde er eine Antwort erwarten blickt er die Puppe erwartungsvoll an, doch mit jedem Moment schwindet die Erwartungshaltung aus den Augen des Puppenspielers und ihm wird bewusst dass er hier keine Antwort zu erwarten hat. Betreten und enttäuscht blickt er auf den Boden.


„Nein weißt du nicht, du bist keine Inspiration.“


Er schnaubt durch, dann packt er die Puppe grob am Hals, schleppt sie vor die Tür in die dunkle Nacht, wirft sie in eine Metalltonne und zündet sie an. Traurig sieht er zu wie sein Stück in Flammen aufgeht. Er sieht in den dunklen Himmel dem Mond entgegen und streckt die Arme aus. Er ruft traurig in die Nacht hinein.


Geb' jetzt endlich Ruhe! Bitte!“



Es ist früher Morgen, der Tag an dem die GFCW endlich wieder in Oberhausen Station macht, ist gekommen. Und passend zur Veranstaltung hat sich das Wetter wohl auch gedacht „Joa, bin ich halt mal gut, ne?!“. Der Parkraum hinter der Arena, auf dem sonst auch mal Veranstaltungen musikalischer Natur wie „Oberhausen Olé“ stattfinden, ist für die Wrestler, Angestellen der Arena und GFCW sowie das Securitypersonal reserviert. Das prädestiniert ihn auch als Parkplatz für die Reisschüssel, in der der ehemalige Intercontinental Champion heute anrollt. Einer der wenigen in Deutschland verkauften Mazda MX-5 mit Automatik ist es nämlich, der da langsam über den Parkplatz schleicht und sich schließlich in eine der Buchten einfädelt. Es dauert einige Momente, dann schließt der Hund das Dach – und als das erledigt ist, schält er sich schließlich unter ächzen, seufzen und keuchen aus dem nichtmal einsdreissig hohen – niedrigen – Gefährt. Draußen muss er sich erst einmal tüchtig strecken um die soeben verrenkten Glieder wieder einzurenken. Dann wird der Kofferraum geöffnet, die Tasche geschnappt und geschultert. Ein paar der VIP-Karten-Inhaber warten am Eingang und bekommen Autogramme eines nachdenklichen aber nicht schlechtgelaunten Herren, der sich sogar kurze Zeit für einen Plausch nimmt. Bis heute hat er keinen Blick auf die Kampfcard geworfen und als er das tut, staunt er nicht schlecht. JBD und Jason Crutch gegen das Schaf-/Fledermausteam? Hm. Das hat was. Einige Namen, die er wohl auf der Card erwartet hätte, fehlen indes – einzig vom Cereal...äh..Zereo Killer weiß er, dass jener verhindert ist.


Der Hund geht durch die Gänge der Arena und begrüßt manch alten Bekannten. Zu einer reinen Wrestlingveranstaltung war er schon länger nicht mehr da, aber von den Touren her kennt er die Örtlichkeit ganz gut, zumal sie in optimaler Nähe zur eigenen, mittlerweile vom „eigentlichen“ Dschungle-Kid betriebenen Wrestlingschule liegt.

Anhang hat er keinen mehr bei sich, der Familientross ist wieder ins Sonnige geflogen. Als er allerdings seine Kabinentür öffnet, liegt auf seinem Platz ein Bild – Tyler, der Titel, der Rollstuhl...und die Worte „Es ist niemals zu spät, seinen Traum zu leben. Kämpfen gehört zum Leben dazu – du bist ein Kämpfer. So wie ich.“ Tatsächlich ist der Hund kurz gerührt, denn in der Tat macht Tyler reichlich Fortschritte. Auch wenn man davon in den letzten Wochen und ob seiner Lage in der GFCW nicht wirklich etwas gemerkt hat. Daniel kommt, falls das jemandem auffällt, in diesen Gedankengängen erst gar nicht vor. Der hat seine Wege beschritten und entschlossen, sich nicht weiter reinreden zu lassen. Sein Ding zu machen – auch wenn er nur eine miese Kopie ist. Soll er doch!

Es klopft und wie eigentlich nicht anders zu erwarten, ist es....Mac Müll. Zu ihm verirrt sich Tammy irgendwie nie, dafür ist die persönliche Beziehung zu Mac Müll seit seinem ersten Run eigentlich eine ziemlich gute. Wobei der Hund durchaus gern Interviews gibt, wie man weiß – nur im Moment scheint er eher skeptisch, ob er die nächsten Minuten unbedingt mit Mac verbringen will. Und vor allem: Will er mit ihm sprechen? Das wäre, als würde Crutch mit einem Male auf die Idee kommen, ihn toll zu finden. Und der Hund verspürt die gleiche Laune, mit Mac zu reden wie Crutch ihn eben toll findet. Nämlich kaum welche. Trotzdem gelingt es ihm, über seinen überdimensionalen Schatten zu springen – vielleicht geht er ja mit gutem Beispiel für Jason Crutch voran.


Johnboy Dog: „Mac....komm rein.“

Gut, das ist ein wenig überflüssig, denn Mac hat, nachdem er den Kopf durch die Tür gesteckt hat, bereits die Kabine geentert. Es ist ja Trend in der GFCW, dass immer nur EIN Wrestler in einer Kabine hockt. Das ist besonders in kleinen Hallen toll, wo sich wahrscheinlich dann die Wrestler vor der Tür stapeln, die auch ein Kabinen-Stör-Interview führen möchten. So wie eben der Hund es nun mit Mac Müll tun wird. Der nämlich steht etwas unentschlossen herum, kramt aber schließlich doch das altbekannte GFCW-Mikrofon hervor und kratzt sich kurz am Kopf....dann, einen Moment später, hat er offenbar gefunden, was er fragen kann. Oder in den Raum setzen. Oder so.


Mac Müll: „Danke, dass du mir kurz ein paar Minuten deiner Vorbereitung schenkst. Du...hast bei Title Nights deinen Intercontinental Title an Toxic Lugosi verloren. War er der bessere oder hattest du einfach einen schlechten Tag?“


Johnboy Dog scheint einen Moment zu überlegen, die Frage vielleicht doch nicht zu beantworten und Mac Müll der Kabine zu verweisen, entschließt sich dann aber doch lieber für eine Antwort. Zumal ihm andere Sachen auf der Seele brennen, die er dann vielleicht auch gleich noch loswerden kann.


Johnboy Dog: „Zuallererst möchte ich Toxic zum Titelgewinn gratulieren. Er weiß, wie es sich anfühlt diesen Titel zu gewinnen und meinetwegen sei es ihm gegönnt, dieses Gefühl noch einmal erlebt zu haben. Es war ein hartes, intensives Match, in dem am ende der an diesem Tag bessere gewonnen hat – das war offensichtlich nicht ich. Trotzdem will ich nach vorn schauen.“
Mac Müll: „Es hat den Anschein, als würden sich gerade einige Dinge verändern. Unter anderem hast Du heute ein Tagteammatch mit Jason Crutch gegen Max Mustermann und eben diesen Lugosi, der dich bei Title Nights besiegt hat. Rechnest Du euch da überhaupt Chancen aus?“


Johnboy Dog schüttelt den Kopf ob dieser teils lächerlich anmutenden Frage – die natürlich einen wahren Kern hat und nur zu berechtigt ist, das weiß er selbst.


Johnboy Dog: „Ach Mac. Ich habe noch nie ein Match bestritten in den fast fünfunddreissig Jahren, in dem ich keine Chance gesehen habe. Jedes Match, jeder Kampf ist ein neuer Anfang, wird die Uhr auf Null gestellt und stellst Du deine Stärken und Schwächen gegen die deines Gegners. Niemals im Wrestling ist unschlagbar und jeder, der in einen Ring steigt, hat sein Handwerk gelernt. Man sollte immer nach oben streben und sich verbessern wollen – und wer gut ist und Einsatz zeigt, wer den Biss und Willen hat – der hat IMMER eine Chance, zu gewinnen. So wie Crutch und ich heute, so wie ich vielleicht gegen Lionel Jannek.“


Mac Müll schaut durchaus beeindruckt ob dieses Wortschwalls, nickt aber beifällig. Wahrscheinlich hat er eine solche – oder zumindest eine ähnliche – Antwort erwartet.


Mac Müll: „Aber das ist ein sehr hoch gestecktes Ziel, nicht?“

Johnboy Dog: „Man muss sich hohe Ziele stecken um an die Grenzen zu gehen, Mac. Meine Ziele waren nie die höchsten, aber ich habe Blut geleckt und die Situation hat sich geändert. Ich kann nicht zulassen, dass Dinge in eine Richtung laufen die der GFCW durch diesen Lackaffen namens Jannek schadet. Niemals.“


Der alte Hund wirkt entschlossen, bei dem was er sagt und ballt dabei unmerklich die Faust. Geduldig wartet er auf weitere Fragen des alteingesessenen Chefinterviewers der GFCW, aber da scheint für den Moment kaum Nachfrage zu herrschen. Seltsam. Hat Mac wirklich nur diese ein, zwei Fragen stellen wollen? Jedenfalls verlässt er wortlos die Kabine des ehemaligen Intercontinental Champions, der daraufhin das Bild vom Tischchen wieder in die Hand nimmt und leise seufzt. Dann fadet die Kamera off....


Singles Match:

Kaito Uchida vs. Andre „Belzebub“ Kunze

Referee: Howard Eagle


*klack*

Das Ringlicht erlischt

*klack*

Der Entrance ist dunkel

*klack*

Die komplette Halle duster

erneut dunkel, Bässe lassen die Halle fast vibrieren als die Musik ertönt:

"Ich bin das Wort von Gott dem Allmächtigem"

Blitze erhellen die Halle


Vereinzelte Rufe wie "Herbergsvater" sind zu vernehmen, auch einige Schilder mit "Belzebub" oder schlicht "Kunze" sind zu sehen.

"Wenn das Herz der Menschen durch Gier

und Hass verhärtet ist

dann ist der Tag des jüngsten Gerichtes

nicht mehr fern"

Flammen lodern die gesamte Eingangsrampe entlang

Andre "Belzebub" Kunze betritt mit seinen beiden Schwestern die Halle. Anja scheint ihrer Schwester die ganze Zeit zum Ring etwas ins Ohr zu flüstern die sehr abstinent wirkt.

"Armageddon, wilkommen in der Hölle

Die Feuer der Hölle

werden auf der Erde lodern"

grüner Nebel wabert am Eingang empor


"God where are you"


André "Belzebub" Kunze geht gemächlich zum Ring ohne unterwegs erneut den einen oder anderen Fan zu umarmen oder ihm "tröstend" über den Kopf zu streicheln.


Das Licht der Halle erlischt und weißer Nebel bedeckt den Boden der Entrance Stage, ein rotes Spotlight strahlt auf Kaito Uchida herab, der mittig der Entrance Stage steht. Sein Theme Song fängt an zu spielen und er begibt sich langsam die Rampe herunter zum Ring, er springt auf den Apron und über das oberste Ringseil und setzt sich in die Ringecke und lässt sich ein Mikrofon geben.

Kaito Uchida: Andre "Belzebub" Kunze du bist also mein erster Gegner? Eigentlich nicht schlecht, ich meine du bist kräftig und hast Moves drauf, mit denen du mich echt unsanft auf die Matte hämmern könntest. Aber sag mir doch mal, wie ich dich bitte ernst nehmen soll, wenn du als Teufel erst über irgendwelche „Mächte“ sprichst und dann das Lied vom Kasperle singst? Ich war zwar noch nie beim Kasperletheater, aber seid ihr nicht eigentlich Feinde?
Haben dich die ganzen Schläge mit der Keule schon so mitgenommen, dass du ganz durcheinander bist und manchmal die Rollen vertauscht? Erst böse und gemein, redest über irgendwelche teuflischen Kräfte und Mächte und dann legt sich ein Schalter um und du bist der fröhlich singende Kasper?
Du solltest wohl besser Dr. Reuth aufsuchen, denn das klingt für mich nach einer gespaltenen Persönlichkeit.
Aber immerhin den Tittenbonus kann ich dir geben, denn als Teufel hast du zwei Hexen und als Kasper die Prinzessin und die Gretel dabei! Und wenn wir mal ehrlich sind, sind die Damen der einzige Grund, warum irgendjemand deinen Scheiß überhaupt guckt.
Und noch was positives kann ich sagen, denn du hast bei War Evening vom 28.11.2014 dein Match gewonnen! Herzlichen Glückwunsch dazu, doch selbst diese Nachricht hat einen negativen Beigeschmack an, denn trotz deines Sieges in der letzten War Evening Ausgabe 2014 warst du bei Title Nights nicht dabei, ich schon und dabei hab ich hier noch nicht mal was geleistet. Anscheinend musstest du dich mal wieder für den Kasper hinlegen, oder warum hast du sonst den wichtigsten PPV der Company verpasst?
Aber lassen wir das mit dem Kinderkram und werden langsam mal ernst. Zum Beispiel dein Nickname „
Belzebub“, hätte mich ja fast beeindruckt, würde der japanische„Belzebub“ nicht so aussehen...

Uchida deutet auf den Titantron.



Kaito Uchida: Genau Andre du bist hässlich! Aber Kunze du hast deinen Nickname echt gut gewählt, du weißt einfach wie man sich am besten verkauft.

Kaito Uchida erhebt sich und ist nun bereit für sein erstes Match.


Der vielfache GWL Ex-Champion Andre Kunze schaut etwas verächtlich auf seinen heutigen Kontrahenten herab, so als könne er nicht wirklich verstehen, warum er hier in diesem Opener-Match gegen den Neuling Kaito Uchida antreten muss, und außerdem hat er sowieso Wichtigeres zu tun. Scheinbar ist er sich ziemlich sicher, dass das hier eine schnelle Sache werden wird. Uchida hingegen starrt ABK hochkonzentriert in die Augen in freudiger Erwartung des Gongs.



DING DING DING



Wie von der Tarantel gestochen stürmt Uchida auf den Belzebub zu, um auf ihn einzuprügeln. ABK, scheinbar überrascht von diesem frühzeitigen Elan, wird in die Ringecke zurück gedrängt, in der es Kaito dann schafft, Kunze auf den Boden zu treten. Nach einer scheinbar endlosen Salve von Tritten lässt er endlich von Andre ab, der erstmal regungslos in der Ecke liegen bleibt. Uchida dreht eine Runde durch den Ring und schaut herausfordernd in die Menge. Na, habt ihr das gesehen? Ja so gut bin ich tatsächlich.


Während Uchida mit dem Publikum beschäftigt gewesen ist hatte ABK sich langsam wieder hoch gerappelt. Jetzt scheint er alle Kräfte zusammen zu nehmen, um …



RUNNING CLOTHESLINE!!!



Als Kaito fertig geposed hatte und sich umgedreht hat, um sich jetzt wieder dem scheinbar immer noch besinnungslos in der Ecke liegenden Kunze zu widmen, war dieser losgeprescht und hat Uchida mit einer heftigen Clothesline nieder gestreckt, als dieser sich gerade umgedreht hatte, daher kam die Aktion besonders überraschend und war dementsprechend wirkungsvoll. Beide Wrestler liegen nun in der Ringmitte auf der Matte und müssen erstmal wieder klar kommen.



1!


2!


3!


4!


Kaito regt sich als Erster wieder und versucht, langsam wieder auf die Beine zu kommen.


5!


6!


7!



Uchida steht jetzt wieder und sieht, dass ABK auf der Matte richtig zu kämpfen hat, und scheinbar kommt ihm da die Idee, zu seinem gefürchteten Double Foot Stomp anzusetzen. Er schmeißt sich in die Seile, um Schwung zu holen, und läuft auf ABK zu, um ihm hier frühzeitig den Rest zu geben …


Pete: “Oh nein, wenn dieser Foot Stomp durchgeht, dann war es das hier!“

Sven: “Allerdings, Pete. Davon würde sich Andre sicher nicht mehr erholen.“



FOOT STOMP!!!


.

.

.

.

.


NEIN!!! Im allerletzten Moment hatte ABK, der die extreme Schwäche scheinbar nur vorgetäuscht hatte, sich herumgedreht und war aufgesprungen, was Uchida vollkommen verblüfft hat. Der hatte sich wohl schon beim Siegerinterview gesehen. Wie angewurzelt steht er da …



UPPERCUT von Kunze!



Kaito Uchida taumelt benommen nach hinten weg in die Seile, nur um dann wieder in die Ringmitte zurück zu torkeln. Dort wartet ABK bereits und packt Kaito am Hals.


Sven: “Ansatz zum Chokeslam!“


Und tatsächlich stemmt Kunze Kaito nun in die Höhe, wo dieser geschockt ins Publikum schaut und wild den Kopf schüttelt.


Pete: “Jetzt geht’s abwärts!“

Sven: “NEIIIN, Konter von Kaito!“


Dieser war nach hinten weg gesprungen und blitzschnell in die Seile auf der gegenüberliegenden Seite des Rings gerannt. Als Kunze sich endlich umgedreht hatte war Uchida schon wieder heran geeilt …



nur um erneut im Ansatz zum Chokeslam zu landen!



HANDS OF HELL die Zweite!!!



Diesmal geht die Aktion durch!



1!


2!


3!



Howard Eagle gestikuliert wild in Richtung Tisch.



DING DING DING



Sieger des Matches durch Pinfall: Andre “Belzebub“ Kunze!





Manchmal hat man den Eindruck, als wäre der Backstage-Bereich im Wrestling wie die große Bühne der Welt, denn hier passieren zumeist mehr Dinge als im Ring selbst. So ist es auch diesmal. Die Kamera blendet in Toxic Lugosis Lockerroom. Der nun zweifache Intercontinental Champion ist gerade dabei sich von seinem Sessel aus den Titelgürtel auf dem Tisch anzusehen. Gedankenversunken blickt er auf das Metall, das ihn nach einem harten Stück Arbeit wieder gehört. Die vereinzelnd aufgestellten Kerzen geben dem Raum zusätzlich die Atmosphäre, welche ideal zu dieser Situation passt. Immer wieder fokussiert er die Hauptplatte des Gürtels und scheint dann daran vorbei zu schauen. In Gedanken daran versunken, was er alles hat auf sich nehmen müssen.


Wir wären nicht in der GFCW, wenn es nur dabei bleiben würde, also klopft es an der Tür.


???: „Mach schon auf, ich habe eine verdammt gute Idee für einen Teamnamen!“


Etwas erschrocken blickt Lugosi zur Tür. Was will Mustermann jetzt hier? Er hat ihm doch vorhin ausdrücklich gesagt, das er vor dem Match seine Ruhe braucht und nicht gestört werden will. Widerwillig steht er auf und öffnet die Tür.


???: „BUUUUH!“


Doch es ist nicht wie erwartet Max Mustermann, der dort vor der Tür steht. Der GFCW-Intercontinental-Champion überlegt gerade, was schlimmer ist. Der Rasenmäher des Volkes, oder der Mann, der tatsächlich da vor ihm steht: Der selbsternannte World Champion Jason Crutch.


Ohne höflich auf eine Aufforderung zu warten, eintreten zu dürfen, drückt sich der Oberpollinger an der Bad Bat vorbei in den Lockerroom. Dort geht er zunächst auf und ab und wirkt so wie ein Museumsbesucher, der sich gerade die ausgestellten Kronjuwelen der Queen herself ansieht.


Jason Crutch: „Schön hast du es hier, muss man schon sagen. Das wirkt alles gar nicht so düster wie du selbst.“


Lugosi verdreht die Augen.


Jetzt scheint der Anführer der Crutch-o-Maniacs dann doch auf den Punkt zu kommen. Schließlich hat auch er nicht ewig Zeit und will sich noch auf sein Match vorbereiten - könnte man zumindest annehmen.


Jason Crutch: „Hör zu, Toxic. Ich wollte dir nur sagen, dass ich dir ernsthaft zu deinem Titelgewinn gratulieren möchte. Ich bin kein nachtragender Mensch und ich weiß, dass ich nicht immer ganz nett zu dir war. Aber hey: That’s Showbusiness. Tatsache ist, dass du geschafft hast, was ich beim letzten War Evening nicht geschafft habe. Du hast Johnboy Dog den Intercontinental-Champion-Titel abgenommen. Das war auch mein Ziel und ich hätts geschafft, wenns mir Aya nicht versaut hätte. Aber das sind alte Kamellen. “

 

Tief einatmend drückt Lugosi seinen Rücken durch und schaut Crutch an.


Toxic Lugosi: „Das ist ja alles schön und gut. Aber was willst du mir damit sagen? Wie du schon ausnahmsweise richtig festgestellt hast, sind das alte Kamellen und ich habe wirklich wichtigeres im Moment zu tun, als über deine Niederlage zu sprechen.“

Jason Crutch: „Viel schlimmer ist, dass sie mir diesen Mann jetzt auch noch als Tag-Team-Partner an die Seite gestellt haben. Und du hast jetzt tatsächlich Max Mustermann am Hals, wie?“

 

Da Crutch die Kabinentür nicht hinter sich richtig geschlossen hat und Lugosi dies ebenfalls nicht bemerkt hat, überrascht es beide, als plötzlich Max Mustermann zornig wie ein Dämon der Vergeltung hinter ihnen steht.


Max Mustermann: "DUUUUUUUUUUU!!!"


Anklagend streckt der Administrator der Unterwelt den Zeigefinger der Verdammnis aus.


Max Mustermann: "Du hast hier nichts zu suchen! Du bist der Feind und außerdem ist das MEIN Tag Team Partner. WAS SOLL DENN DAS?!"


Huch, denkt sich Crutch, da isser ja wieder. Und was der Mann mit dem Pappgürtel über Mustermann denkt, bringt er gerade hervorragend in Form einer hochgezogenen Augenbraue zur Geltung. Der Oberpollinger „mustert“ (hehe) seinen Gegenüber von unten bis oben und bleibt schließlich an dem drohenden Zeigefinger hängen.


Jason Crutch: „Mustermännchen, nimm mal das Ding da aus meinem Gesicht, wer weiß, wo der schon überall war. Vermutlich entweder in Toxics Poritze oder in deiner eigenen, denn Himmel hilf...wie sonst hättest du es geschafft, den Mann hier auf deine Seite zu ziehen, außer ihm bei jeder Gelegenheit in den Hintern zu kriechen?“

Max Mustermann: "Ich dachte wir hätten eine Abmachung? Da, wo ich herkomme, nimmt man sowas sehr ernst, das sag ich euch! Außerdem steht doch auf der Card ganz klar Max Mustermann - das bin ich - und Toxic Lugosi.."


Sein Finger wandert hinüber zum IC-Champion.


Max Mustermann: "Gegen Jason Crutch.."


Der Oberpollinger fühlt sich angesprochen und lässt gleich mal die Brustmuskeln spielen...wieder zurück zum Störenfried.


Max Mustermann: ".. und Johnnyboy Dog."


Ja, genau du, JBD. Fühl dich an der Stelle angesprochen!


Max Mustermann: "WIE KANN MAN DAS DENN VERWECHSELN?!"


Gerade, als der GFCW-Intercontinental-Champion zu antworten versucht, wirft sich auch schon der Anführer der Crutch-o-Maniacs ins Zeug...


Jason Crutch: „Hörr Mustermann!! Ich weiß nicht, womit du gerade Schwierigkeiten hast, aber hier unterhalten sich gerade zwei Erwachsene. Bei mir sagt man: Wenn der Kuchen spricht, hat der Krümel leise zu sein, und ich denke nicht, dass...“


Crutch wird abgelenkt, irgendwie hat er das Gefühl, der GFCW-Intercontinental-Champion möchte doch etwas sagen, und so wandert sein Blick (und auch Mustermanns) etwas schüchtern hinüber zu der Bad Bat...


Toxic Lugosi schaut beide nacheinander an und will am liebsten beide aus der Kabine werfen. Er hat keine Lust auf ein Gespräch in diesem Moment, doch er kann anscheinend nicht aus dieser Situation raus.


Toxic Lugosi: „Crutch hör zu. Das du dein Ziel nicht erreicht hast ist mir egal. Ich weiß ehrlich nicht was du von mir willst. Solltest du dich nicht im Moment mit deinem Partner besprechen? Es wird nicht leicht für euch heute Abend, gleich im ersten Match eine Niederlage einfahren zu müssen!“


Der Oberpollinger scheint gerade auf 180 zu gehen. Wäre das ein Tom und Jerry-Film, wäre sein Kopf jetzt explodiert.


Jason Crutch: „JETZT HÖRT MIR MAL ZU!! Ich weiß nicht, wieso zum Teufel – tschuldigung, Hörr Mustermann – mir jeder hier dieses Tag-Team mit Johnboy Dog auf’s Auge drücken will. Stand davon irgendwas in der neuesten Bravo oder in der Sport Bild? Ich habe nicht das geringste Interesse an einem Tag-Team mit Johnboy Dog, merkt euch das. Ich war irgendwie nicht rechtzeitig zugegen, als die Card geschrieben wurde. Das ist so ähnlich wie bei dir, Hörr Mustermann. Du kamst auch zu spät, als der liebe Gott die guten Witze erfunden hat! Und jetzt musst du mit dem leben, was du hast. So, das war Punkt 1!

Punkt 2 ist hingegen, dass ich dennoch alles daran setzen werde, heute siegreich aus dem Match zu gehen, ob mit JBD’s Hilfe oder ohne seine Hilfe. Dass ich dem Burschen nicht traue, dürften mittlerweile sogar alle Mitglieder des zehnten Kreises der Hölle mitbekommen haben!“

Max Mustermann: "Das ist ja noch ein größerer Schwachsinn als eine PEGIDA-Demo. Toxic Lugosi und ich waren beide schon einmal Tag Team Champion der GFCW, JBD war das noch nie und die einzige Championship die DU jemals gewonnen hast war bei Mario Kart auf dem Super Nintendo! Die einzige Möglichkeit für euch heute Abend irgendwas zu reißen wäre ein Deal mit dem Teufel und selbst da bin ich mir ziemlich sicher, der lehnt das eher ab. MÄÄÄHÄHÄHÄHÄ!"

Toxic Lugosi: „Da muss ich Mustermann recht geben Crutch. Das wir die Favoriten heute sind muss ich ja nicht noch mal ausführlich betonen.“


Das scheint dem selbsternannten „World Champion“ nicht zu gefallen und so dreht er sich plötzlich um und macht mit den Händen eine abweisende Bewegung.


Jason Crutch: „Baaaah, Recht geben, Schmecht geben, das interessiert mich alles nicht! Du warst ja noch nicht mal World Champion. Und du auch nicht! Ich werde heut in den Ring steigen, ob mit Johnboy Dog an meiner Seite oder nicht, einfach, weil die Crutch-o-Maniacs mich sehen wollen. Und ich will sie sehen. Und dann werde ich den Stier bei den Hörnern packen. Oder wohl eher den Widder...Und wenn ich zur Hölle fahre...Und eins ist mal klar: Ihr könnt euch mit euren Titeln brüsten, wie ihr wollt. Aber selbst ein zusammengewürfelter Haufen wie JBD und ich wären in der Lage, euer Team zu schlagen. Die Frage ist: Wollen wir das überhaupt?“


Lugosi geht einen Schritt zurück und lehnt sich an den Tisch auf dem sein Intercontinental Championship Gürtel liegt. Er würde lieber kurz vor einem Match alleine sein. Sich intensiv auf das Match vorbereiten. So wie er es immer getan hat. Selbst in seiner anfänglichen Tag-Team Zeit in der GFCW war er immer darauf bedacht vor einem Match seine Ruhe zu haben.


Doch hier vor seinem erstem Match mit Max Mustermann an seiner Seite wird er wohl keine Ruhe finden. Vielleicht muss es ja so sein. Vielleicht ist das gut für einen Neuanfang.


Max Mustermann: "Folgendes wird heute Abend passieren, Kollege. Wir, die Gurkeneinleger .."

Toxic Lugosi: "Du meinst die "Fearful F(r)iends.".."

Max Mustermann: "..werden das machen, was wir am Besten können: Solche Gurken wie euch in kleine Scheibchen schneiden, unser Burger damit belegen.. UM SIE DANN NICHT AUFZUESSEN! Und weißt du auch warum? Weil NIEMAND Gurken auf Burger mag!


Hm....Ich mag Gurken, denkt Crutch und blickt kaum merklich nachdenklich zur Decke...konzentriert sich dann aber sofort wieder auf MMs Redefluss...


Max Mustermann: „Ja, richtig gehört, Mister Crutch, niemand mag euch und deshalb wird auch heute keiner eine Träne weinen, wenn wir die Sesamscheiben wieder abheben, euch vom Fleisch ziehen und in den Müll zu schleudern WO IHR HINGEHÖRT, trotz hungernder Kinder in Afrika!"


WTF?!

Offenbar zu dem Entschluss gekommen, dass sein Partner mal wieder bei seiner rhetorischen Metapher schlimmer verunglückt ist als Michael Schumacher bei seinem letzten Skiausflug, rammt Toxic Lugosi der deutschen Version von Joe Blow und John Q. Citizen den Ellenbogen in die Seite.


Max Mustermann: "Du wirst noch froh sein einen so guten Psychater an deiner Seite zu haben, damit du die anschließende DEPRESSION verarbeiten kannst. Denn vor dir stehen echte Champions des Mannschaftsports, die Bayern München des Wrestlings quasi, Robbery in Form von Mustergosi und vielleicht ist das da um deine Hüfte auch gar kein Titelgürtel, sondern Manuel Neuer.."


Erneuter Rippenstoß.


Max Mustermann: "Wie auch immer. Was auch immer das ist. Es wird dir heute Abend nicht helfen. Du kannst dich noch so oft World Champion nennen, heute Abend gehts um Teamwork und du und JBD habt ja nicht mal einen gescheiten TEAMNAMEN! Im Gegensatz zu uns Gurkeneinleger.."

Toxic Lugosi: "Fearful F(r)iends.."

Max Mustermann: "Mein ich ja. Ällabätsch, Crutch. ÄLLABÄTSCH!"


Und als ob das noch nicht genug wäre streckt der Schafmann jetzt tatsächlich noch DIE ZUNGE RAUS.


Toxic Lugosi: „Crutch! Ich weiß immer noch nicht was du hier willst! Was willst du mir sagen? Das dein Tag-Team-Partner eine Niete ist? Das ist seit Titlenights kein Geheimnis mehr. Und du bist auch nicht besser! Was zum Teufel willst du HIER in MEINER Kabine?“


Die Kamera schwenkt hinüber zu Jason Crutch. Gespannt warten wir auf die Antwort, doch...DER IST WEG? Ja, wo isser denn?


Oh, da isser ja...die Kamera schwenkt nach unten. Der Oberpollinger sitzt gelangweilt dreinblickend auf der Bank, den Ellenbogen auf das Knie gestützt, die Hand dient als Stütze für das Kinn. Ich bin müde, denkt er...soooo müde...Und dabei blickt er auf eine imaginäre Armbanduhr. Als es endlich still geworden ist, blickt er verdutzt zu den beiden Kollegen, die ihn angaffen.


Jason Crutch: „Oh, seid ihr endlich fertig?“


Er erhebt sich.


Jason Crutch: „Sorry, Mustermann. Aber dir zuzuhören, ist unfassbar anstrengend. Da kommt einem die Zeit wie eine Ewigkeit vor. So müssen sich also die Bundestagsabgeordneten fühlen, wenn Dobrindt über seine Vorschläge zur Pkw-Maut spricht. Hör zu. Das ist kein Beliebtheitswettbewerb. Wär schön, wenn’s einer wär, dann hätt ich euch beide im Sack, ohne auch noch mit euch in den Ring steigen zu müssen. So muss ich leider etwas Zeit aufwenden, und euch im Ring klar machen, dass ihr, bzw. du, Hörr Mustermann, mit im Grunde ALLEM falsch liegst. Du bist der Fingerwedler, ha? Jetzt bin ICH der Fingerwedler...“


Und er geht in Position, denn er holt jetzt den galaktischsten Zeigefinger raus, den die Menschheit je gesehen hat – und er hält die „Waffe“ jetzt auf Toxic Lugosi.


Jason Crutch: „DIR wollte ich nur gratulieren. Gerade DU solltest wissen, dass man nicht so schnell jedem hier vertrauen sollte. Die Sache mit JBD und dem Dschungelkid scheinst du ja schneller vergessen zu haben, als Mustermanns Mama die Pille danach, dann wäre uns nämlich einiges erspart geblieben. Und dann hängst du dir Mustermann ans Bein? HAHA! EHRLICH? Dein erneuter Titelgewinn hat wohl alles wieder wettgemacht, ha?“


Dann wedelt der Finger auf Max Mustermann.


Jason Crutch: „Und DICH habe ich bislang noch nicht schlagen können, werde das aber heute nachholen. Es gibt immer ein erstes Mal, Mustermännchen. Du bezeichnest euch als den FC Bayern München des Wrestlings? HA! Bitte, den Titel kannst du gerne haben. Und behalt ihn, so lange du willst. Denn für mich zählt mehr, als nur der Erfolg. n bisschen Ehrgefühl will ich mir dann auch behalten. Wenn der Abend heute gelaufen ist, werdet ihr vor Scham im Boden versinken, denn ihr habt gegen das unpassendste Tag-Team verloren, das man sich derzeit in der GFCW überhaupt vorstellen kann.“


Es scheint alles gesagt. Jason Crutch haucht über seinen Finger wie über einen rauchenden Colt und steckt ihn dann wirbelnd in einen imaginären Halfter. Danach macht er kehrt und wendet sich Richtung Tür.


Toxic Lugosi: „Das war's dann wohl. Nichts Neues. Ich habe keine Zeit für so etwas ! Geh jetzt !“


Ohne auf eine Antwort zu warten geht Lugosi zur Tür und öffnet sie. Der Oberpollinger leistet Folge. Aber bevor er endgültig verschwindet, bläst er, weil er gerade wirklich ein RICHTIGES ZEICHEN setzen will, böse eine brennende Kerze von Lugosi aus – und ist dann aber wirklich weg.


Toxic Lugosi: „Na also.“


Mit diesen Worten schließt Lugosi die Tür hinter Crutch und das Segment endet dann auch....phew....endlich!