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30
Minuten vor der Show. Buritoman streift ziellos durch die
Gänge der Backstage-Area.
Heute
hat er seine große Chance im Wrestling groß
rauszukommen …
Sein
Tryout-Match bei der GFCW…
Sein
Vater und seine Mutter haben ihm alle Techniken aus ihrem
Repertoire beigebracht…
Buritoman:
„ Das schulde ich ihnen einfach… Nur so kann ich
ihnen helfen…“,
hört man ihn leise flüstern.
Plötzlich
klingelt sein Handy.
Buritoman´s
Schwester: Hola Hermano! Und?
Schon nervös?
Buritoman:
„ Und wie ! Kommst du im solange im Imbiss klar?
Buritoman´s
Schwester: Mach dir keine Sorgen. Ich bekomm das locker
hin. Konzentriere dich lieber auf dein Match!
Buritoman:
„ Ich verspreche dir
eins! Ich werde mit dem Vertrag genug Geld verdienen, sodass
du nie mehr in dem schäbigen Imbiss arbeiten musst!
Buritoman´s
Schwester: Das wäre einfach zu schön…
Naja ich muss jetzt auf jeden Fall weitermachen. Viel Glück
nachher!
Buritoman:
„Danke ! Adios !“
Und
damit macht er sich mit einer deutlich besseren Laune auf den
Weg zur Umkleide.
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War
Evening, Braunschweig (Volkswagen Halle), 18.03.2013
In
Kooperation mit
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Das
typische GFCW-Intro flimmert über den wieder einmal
blitze blank polierten Titan Thron und eröffnet
höchstoffiziell die heutige Show. Ein kurzes und
knackiges Feuerwerk auf der Entrance Rampe lässt die
Halle kurzfristig in den verschiedensten Farbtönen
erstrahlen, während parallel die Hallenscheinwerfer wild
durch die jubelnden Zuschauerreihen fahren. Sämtliche
verfügbare Plätze sind natürlich auch heute
wieder vergriffen und die GFCW-Galaxie verbreitet bereits
jetzt zur Beginn der Show und unter den Klängen der Edge
of Throns mit „Masquerading of the Wicked“ einen
Heidenlärm. Plakate und Schilder der unterschiedlichsten
Form und Widmung werden in die Höhe gereckt und eins ist
jetzt bereits zu spüren: Die Fans sind bereit für
den letzten War Evening vor „Doom’s Night 2013“!
Groß, breit und in seiner
kompletten Schönheit prangert das offizielle Logo der
GFCW nun auf dem Thron und stellt immer wieder eine gelungene
Überleitung zu den Herren am Kommentatorenpult dar. Sven
und Pete sind nämlich selbstverständlich auch
wieder mit an Bord und wissen aus ihrer jahrelangen
Erfahrung, dass eine Go-Home Show vor einem PPV stets etwas
Besonderes ist. Umso mehr können wir uns heute also auf
einen spannende Show freuen und nach einer kurzen Überprüfung
der Head-Sets lächeln uns die beiden GFCW-Veteranen auch
schon an. Das Zeichen also, dass es endlich losgehen kann.
Pete:
„Hallo und herzlich Willkommen in der pickepacke vollen
Volkswagenhalle in Braunschweig! German Fantasy Championship
Wrestling präsentiert euch heute die letzte War Evening
Ausgabe vor unserer ersten Großveranstaltung des Jahres
2013. Der PPV wirft bereits klar und deutlich seine Schatten
voraus und ich kann es kaum abwarten, bis wir in zwei Wochen
endlich wieder „Big Time Feeling“ haben.“
Sven:
„Naja, „Big Time“ erleben wir eigentlich ja
des Öfteren auch außerhalb der großen Shows
und so könnt es auch heute Abend passieren. Denn neben
finalen Angelegenheiten, die in Bezug auf „Doom’s
Night“ noch wichtig sein könnten, sehen wir heute
im Hauptkampf sogar ein Titelmatch. Vorausgesetzt, der Ring
wird im Vormatch nicht zu sehr mit Bier besudelt... aber
fangen wir erst einmal Schritt für Schritt mit der Card
an.“
Singles
Match: Buritoman vs. Cereal Killer Referee: Thorsten
Baumgärtner
Sven:
„Im
ersten Match erleben wir das Debüt eines Mannes, der...
sagen wir mal eine Leidenschaft für eine spezielle
Leckerei hat. Wie um alles in der Welt kann man bitte auf
Buritos so steil gehen?“
Pete:
„Das zeigt mal wieder, dass du keinerlei kulinarische
Sinne hast, Sven! Buritos sind lecker und genau das meint
auch der Buritoman. Seinen ersten GFCW-Kampf bestreitet er
hierbei gegen den Cereal Killer und wir werden am Ende sehen,
ob das von GFCW-Präsident Dynamite abgesegnete Try Out
Match erfolgreich verläuft, oder nicht.“
Singles
Match: Eli Colson vs. Toxic Lugosi Referee: Peter
Cleven
Pete:
„Der Konflikt
zwischen der Innovation und dem Duo Eli Colson/TJ Silverberg
schwelt nun schon seit mehreren Wochen und heute bekommen es
beide Seiten abermals in interessanten Matches zu tun. Zuerst
hat der „L.A. Gym“ Student Colson die
Möglichkeit, sein Momentum in einem Match gegen Toxic
Lugosi weiter aufzustocken. Doch auch „The Bad Bat“
braucht den Sieg hier unbedingt, wenn er seine geäußerten
Titelambitionen untermauern möchte.“
Sven:
„Tz, Titelambitionen... wo denkt dieses fliegende Viech
eigentlich hin? Im letzten Match der Beiden kam er noch nicht
einmal über ein Draw hinaus und jetzt spuckt der Rookie
schon große Töne. Schauen wir mal, ob er
„Kentucky’s Pride“ heute ähnlich platt
wälzen wird, wie seine sonstigen Gegner oder ob sich
Colson mittlerweile schon so ein paar Sachen von seinem
Mentor Lex Streetman abgeguckt hat.“
Singles
Match: Robert Pride vs. TJ Silverberg Referee: Howard
Eagle
Pete:
„Auch die anderen
beiden Streithähne der Teams bekommen es heute
miteinander zu tun. Pride kehrt somit nach der bitteren Steel
Cage Niederlage gegen Colson in den Ring zurück und
tritt gegen einen TJ Silverberg an, der bist jetzt noch
keinen Sieg gegen die Innovation einfahren konnte. Wird es
sich heute womöglich ändern oder wird Pride den
Druck auf Colson und das „L.A. Gym“ erhöhen
können.“
Sven: „Wo
du gerade schon vom „L.A. Gym“ sprichst. Nicht
vergessen dürfen wir natürlich auch die
Schadensersatzklage gegen das Gym, welche Pride im Zuge des
Cage Matches aufstellen ließ. Wer Pride etwas genauer
kennt weiß, dass er mit allen Tricks agieren kann, um
seine Interessen durchzusetzen. Und zwei Siege heute der
Innovation könnten ihm wieder ordentlich Oberwasser
geben.“
Singles
Match: Chris McFly jr. vs. Thunder Referee: Mike Gard
Pete:
„Im Anschluss sehen
wir einen weiteren Vorgeschmack für das Tag Team Title
Match bei „Doom’s Night“ zwischen Ultima
Ratio Regum und den Storm Clouds. Der scheinbar eher
unfreiwillig Adlige Chris McFly Jr. bekommt es nach dem Lord
of Steel in der letzten Show heute mit Thunder zu tun. Sehen
wir am heutigen Tag ein faires Ende des Matches oder wird es
wieder einmal im Chaos enden?“
Sven:
„Corps Nobilis, Emilio Fernandez, das Brüderduo
Lord of Steel und Parn... schon vor der letzten Show gab es
genug Faktoren, die solch ein Match gefährden könnten.
Doch nun gibt es ein weiteres Problem, speziell für die
Storm Clouds... die „Black Ground“ Organisation,
scheinbar eben jene Truppe, welche vom Lord schon seit Wochen
verfolgt wird, mischte sich ein und gab ThunderSteel
unmissverständlich zu Verstehen, dass mit ihnen nicht zu
Spaßen ist. Schauen wir mal, ob sie heute erneut
auftauchen oder ob der Konflikt alleine bei URR und den Storm
Clouds bleibt.“
Non
Title-Beercastle-Tag Team-Match: Corps Nobilis (c) vs. Sid
the Scum & Rob Gossler Referee: Bob Taylor
Sven:
„Seit einigen
Wochen ist Sid wieder bei der GFCW und eigentlich war es ja
dann nur eine Frage der Zeit, bis wir solch ein Match wieder
erleben werden. Beercastle ist wieder angesagt und die
Ötti-Kisten werden also wieder zu einem Käfig der
etwas anderen Art gestapelt. Gemeinsam mit seinem
Suff-Kumpanen und vielleicht ja sogar permanenten Tag Partner
Rob Gossler tritt das ehemalige Bierzelt-Mitglied gegen die
Tag Team Champions aus Bayern an. Dann ja mal, Prost
Mahlzeit!“
Pete:
„Nachdem Sid nach seiner Rückkehr unmittelbar den
Storm Clouds zur Hilfe eilte, hat er nun offiziell die Tag
Team Titel als sein näheres Ziel ausgegeben. Mit einem
heutigen Sieg über Richard von Hanse und Heinrich von
Sternburg könnte er seinem Vorhaben ein gutes Stück
näher kommen. Eins ist bei diesem Match aber auf jeden
Fall garantiert. Wir werden Bier, splitterndes Glas und
umfallende Bierkisten im Überfluss sehen!“
Main
Event: GFCW Intercontinental Titel Handicap Match: Zereo
Killer vs. Garrison Gaeta & ??? Referee: Phönix
Sven:
„Als letztes Match haben wir eben jenen Titelkampf, wo
Zereo Killer seinen Intercontinental Title gegen gleich zwei
Gegner auf einmal aufs Spiel setzen wird. Sollte er gewinnen,
wird seine Tochter mit sofortiger Wirkung aus der Obhut von
Mr. Rodgers entlassen. Verliert er hingegen... dann dürften
die nächsten zwei Wochen Sklaventum nicht nur die Hölle
auf Erden werden, sondern dann ist er auch seinen geliebten
Titel wieder los. Und Gold bei der Gro Gock Gang wäre
doch bestimmt auch ganz lustig, oder Pete?“
Pete:
„Keine subjektiven Äußerungen hier, Sven!
Für die Gang wird auf jeden Fall Garrison Gaeta ins
Rennen gehen, während der zweite Platz noch offen ist.
Der Phesant Warrior wird Mr. Rodgers nicht mehr zur Verfügung
stehen, hat sich der Mann aus Guatemala doch von der Gang nun
ebenfalls losgesagt. Wir dürfen also mit Spannung sehen,
wer den Platz neben dem Talent Search Winner einnimmt.“
Sven:
„Freuen Sie sich außerdem noch auf die heute
stattfindende Vertragsunterzeichnung für unseren Main
Event bei „Doom’s Night“. Dean Welkey wird
seinen Heavyweight Title gegen Robert Breads und Lex
Streetman verteidigen und heute kommt es zur offizieller
Festsetzung dieses Matches.“
Pete:
„Außerdem erwarten wir noch Auftritte von Eric
Fletcher, Emilio Fernandez und unserem neuen Rechtsaufseher
Maximilian Lunenkind. Viel Spaß also bei War Evening
wünschen euch Pete...“
Sven: „... und Sven! Los
geht’s!“
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Kaum haben Pete und Sven mit
ihrer Begrüßung geendet, schneidet eine ertönende
Musik jegliche Folgegespräche ab. Da es sich um „You
make me sick“ von Ugly Kid Joe handelt und die Fans das
Lied natürlich zuordnen können, wird die Halle in
Buhrufe getaucht. Schließlich gehört sie zu DER
Hassfigur der letzten Wochen und Monate.
Sven:
„Dean Welkey! Der Champion lässt es sich nicht
nehmen, die Show am heutigen Tage zu eröffnen...“
#2013
#YOLO
#SWAG
Zu den Klängen seines
Themes betritt der selbsternannte „Swagmaster“
auch sogleich die Rampe. Der Titelgürtel, Zeichen seines
Erfolgs, liegt über der breiten Schulter. Der Körper
in ein Shirt des MSV Duisburg (Aufschrift: Maurice Exslager)
gehüllt. Dazu Jeans. Mit langsamen Schritten geht er in
Richtung des Squared Circles. Die Zeit scheint für ihn
stillzustehen, jede Bemerkung der Zuschauer über die
vergehende Zeit animieren ihn nur dazu, mit noch
provozierender Langsamkeit zu laufen. Ja, gar zu schreiten.
„WELKEY
SUCKS!“
„WELKEY
SUCKS!“
Endlich erbarmt sich
der Provokateur dazu, über die Ringtreppe auf den Apron
zu stolzieren. Dort wird lächelnd der Titel in die Luft
gestemmt. Die Pose – wie eingeübt in Stunden vor
dem Spiegel. Augenblicke vergehen ereignislos, in denen er
einfach nur dasteht und das Gold in der Luft glänzen
lässt. Die Sekunden verstreichen, dann sinkt der Gürtel
auf seine Schulter zurück. Er duckt sich unter dem
dritten Ringseil ins Geviert.
Pete:
„Ich kann schon verstehen, warum er bei den Zuschauern
so negativ ankommt. Mit jeder Faser strahlt Welkey aus, was
an Wrestler stören kann.
Sven:
„Pete. Sei objektiv. Tatsache ist, dass er zweimal Eric
Fletcher geschlagen hat. Ist doch egal, wie er drauf ist,
wenn am Ende der Erfolg steht!“
Zeitgleich mit der
Diskussion der Kommentatoren hat sich Welkey von Laura, der
Ringsprecherin, ein Mikrofon reichen lassen. Mit selbigem
steht er nun in der Mitte des Gevierts. Führt es zum
Mund und übertont damit die Buhrufe der Zuschauer.
Dean
Welkey: „Seehunde.“
Die Stimmung
verändert sich. Fragendes Gemurmel bestimmt nun
größtenteils das Klangbild. Welkey steht da.
Grinst.
Dean
Welkey: „Sind nicht das Thema der folgenden Worte.
Sondern die Person, die dem Jahr 2013 einen Stempel
aufgedrückt hat, wie es keinem anderen Wrestler je
gelungen ist.“
Natürlich ist
klar, wer gemeint ist. Daher dringt auch kein weiteres Wort
aus seiner Kehle, er deutet einfach mit großer Geste
auf sich.
Dean
Welkey: „Doch auch darüber hinaus habe ich in der
kurzen Zeit schon Dinge erreicht, die keinem anderen Mann in
den letzten Jahren gelungen ist. Und das meine ich nicht
einmal als pures Gerede. Mir ist es gelungen, Dinge zu
vollbringen, die noch in Jahren an meine Titelregentschaft
erinnern werden. Ein Denkmal. Natürlich werde ich schon
gleich verkünden, worum es sich handelt. Doch habt ein
wenig Geduld...“
Die haben die
Zuschauer natürlich eher weniger. Eigentlich soll der
Auftritt des Champions für sie schnellstmöglich
vorbei sein.
Dean
Welkey: „Wagen wir doch einen mal einen Blick in die
Vergangenheit der GFCW. Wer trug in letzter Zeit denn diesen
Titel? Danny Rickson...“
Jubel tönt
durch die Halle. Einige Fans hegen wohl die geringe Hoffnung,
dass der Engländer gleich auftauchen wird und skandieren
den Namen des Newcastlers.
Dean
Welkey: „Robert Breads...“
Auch der Kanadier
ist beliebter als Dean es ist. Zumindest einige würden
sich wohl freuen, wenn Robert nun den Ring entfernt und
Welkey verscheucht.
Dean
Welkey: „Tobi Whitehouse...“
Die Halle bricht
einheitlich in Lachen aus.
Dean
Welkey: „Was haben diese Leute gemeinsam? Man erinnert
sich überhaupt nicht mehr an ihre Titelregenschaft.
Würde man sie nicht in Rückblicken oder Statistiken
erwähnen, würde man in wenigen Jahren vergessen
haben, dass sie überhaupt je Champion waren. Selbst Eric
Fletcher, dessen unwürdige Regentschaft noch nicht
einmal ein Quartal zurückliegt, ist schon fast aus den
Köpfen der Menschen verschwunden. Und warum? Weil sie
allesamt nichts Dauerhaftes geleistet haben. Weil ihnen kein
Denkmal gesetzt wurde...“
Er macht ein paar
Schritte durch den Ring, lässt seine wachen Augen über
die Fanreihen schweifen.
Dean
Welkey: „Sie alle wurden mitgezogen vom Strom der
Gleichförmigkeit, der die GFCW seit Jahren beherrscht.
Für ein paar Monate durften sie vorne schwimmen, doch
dann kam die Zeit, an dem sie spurenlos entfernt wieder
wurden. Ein anscheinend ewig währender Rhythmus aus
Langeweile, ein paar Momenten des Glücks und dem Prozess
des Vergessens. Keinem Mann konnte es gelingen, auch nur
ansatzweise aus diesem Kreislauf auszubrechen. Bis jetzt. Bis
zu Mr. 2013. BIS ZU MIR!“
Die letzten Worte
schreit er quasi ins Mikrofon. Das Selbstbewusstsein tropft
förmlich aus seiner Stimme.
Dean
Welkey: „Es hat nur wenige Wochen meiner Regentschaft
gedauert, bis die GFCW-Offiziellen gemerkt haben, dass ich
etwas Besonderes bin. Ich verdiene einen Meilenstein in
meiner Regentschaft, ein Denkmal. Mir ist es gelungen, die
Menschen in der Chefetage, im Gegensatz zu euch Idioten, von
mir zu überzeugen. Sie haben meinen Wert erkannt und mir
heute ein großes Geschenk gemacht.“
Pete:
„Sven, kannst du dir einen Reim drauf machen, was er
meint?“
Doch sein Kollege
kann nur die Schultern zucken. Tatsächlich spricht
Welkey für die beiden, ebenso wie für die
Zuschauer, in Rätseln. Zudem scheint Dean nicht an einer
raschen Auflösung des „Geschenkes“
interessiert. Er liftet stattdessen erneut den Titelgürtel
in die Luft.
Dean
Welkey: „Dieser Gürtel ist das Sinnbild einer
langen GFCW-Tradition. Ihr mögt sie ehrenvoll und
alterwürdig nennen...“
Kurze Pause.
Lächeln.
Dean
Welkey: „Ich nenne sie eine Schande dank Leuten wie
Tobi Whitehouse, Ironman oder Robert Breads. Mich kann man
nicht in eine Reihe mit diesen Leuten stellen. Ich bin
darüber. Und so sahen es auch die Offiziellen. Deswegen
erlaubte man mir, die fesselnden Ketten der Tradition
aufzusprengen und die GFCW in ein neues Zeitalter zu führen.“
Der Titel wird noch
immer hochgehoben. Doch dann öffnet sich die
festhaltende Hand. Er fällt auf den Boden. Die Platte
schlägt auf die Ringmatte.
Pete:
„WAS!? Oh mein Gott, wie kann er das tun?“
Auch die Fans sind
über die Schändung des Titels entsetzt. Welkey
lächelt still in sich hinein. Dann macht er einen
Schritt vor. Genüsslich schiebt er mit dem Fuß den
gefallenen Titel, seit über 10 Jahren Teil der
GFCW-Tradition, langsam aus dem Ring. Der Schwerpunkt neigt
sich über den Apron, das edle Gold fällt nach
draußen.
Dean
Welkey: „Zeit für mein Geschenk.“
Zwei große
Schritte befördern den GFCW Champion in die Mitte des
Ringes. Dort atmet er einmal tief aus. Dann hebt er seinen
Arm in die Luft. Nimmt eine Pose ein, die erneut geübt
anmuted. Er wirft den Kopf in den Nacken. Er steht dort. Wie
die Statue eines Helden, der auf eine göttliche
Empfängnis wartet.
Pete:
„Was soll das hier...?“
Das Licht geht aus.
Zumindest fast. Ein einzelner Spot lässt Welkey in der
Ringmitte in Helligkeit stehen. Dann Musik aus den Boxen.
Sekunden vergehen. Stille. Nur die Musik spielt. Der Held
wartet auf die Empfängnis. Sie nähert sich in Form
eines Seils, welches von der Hallendecke herabgelassen wird.
Erste Handykameras blitzen nach oben.
Sven:
„Da kommt ein Gegenstand runter...ein Titelgürtel!“
Er senkt sich,
langsam aber beharrlich. Und findet den Weg in die
ausgestreckte Hand Welkeys. Dieser löst ihn problemlos
vom Seil, nimmt sein neues Gold in den Arm. Liebkost es
förmlich.
Dean
Welkey: „Dies hier ist der neue GFCW Heavyweight Titel.
Rein und edel von Beginn seiner Traditionslinie, denn es
startet mit mir. Frei von unwürdigen Namen. Begrüßt
den neuen GFCW...“
Das Gold wird
hochgerissen. Blitze von Smartphones erhellen die Dunkelheit.
Dean
Welkey: „WORLD...“
Das
Wort spricht er mit besonderer Genugtuung aus. Weiterhin hält
er die Pose aufrecht. Jeder soll sehen, was er erreicht hat.
Dean
Welkey: „Heavyweight Title.“
Mikrofon
und Titel senken sich simultan. Das Mikrofon wird
fallengelassen. Das Titelgold mit einem Kuss bedacht.
Dean
Welkey: „Dies ist mein Jahr. Dies
ist 2013.“
Das Ertönen des Themes ist
wie ein Startschuss für die Fans. Sie machen sich wieder
lautstark bemerkbar und liefern sich mit Ugly Kid Joe einen
Wettstreit um die Tonherrschaft. Welkey rollt sich grinsend
aus dem Ring. Wirft einen Blick auf den alten Titel zurück,
der dort achtlos liegt. Jeder Schritt, den der Swagmaster in
Richtung des Backstagebereiches macht, ist wie ein Schritt in
eine neue Ära.
Die Dean Welkey Ära~!
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Es
ist wiedermal Zeit für Action, GFCW Action! Darum wurden
sämtliche Topstars von German Fantasy Championship
Wrestling zusammengetrommelt und gemeinsam werden alle eine
tolle Show in Braunschweig abliefern. Die Liga rund um Stars
wie Dean Welkey, Robert Breads, Lex Streetman und Co. statten
der Braunschweiger Volkswagenhalle einen Besuch ab. Wie der
Kameraschwenk durch die Crowd deutlich macht, ist jeder Platz
ausverkauft und die Halle tobt, und das mit Recht! Nicht nur,
dass man neue Wrestler wie TJ Silverberg oder Eli Colson auf
ihren Weg nach oben begleiten wird, heute Abend findet sogar
ein Titelmatch statt, ein Handicap Titelmatch. Es könnte
sehr gut sein, dass bei der letzten War Evening Show vor dem
ersten PPV des Jahres 2013 ein Titelwechsel stattfinden wird.
Doch will man den Zuschauern das Vertrauen schenken, glaubt
der Großteil an eine erfolgreiche Verteidigung, denn ER
hat es immer noch drauf!
Prompt
macht sich der Titanthron bemerkbar, indem bewegte Bilder mit
der Aufschrift LIVE zu sehen sind. Die Szene zeigt den
Backstagebereich wie Mac Müll Lord Nicon beim Armdrücken
niederringt, Cereal Killer sich eine Coke aus dem
Getränkeautomaten drückt und diverse GFCW
Mitarbeiter hektisch durch die Halle irren. Einer Dame folgt
der Kameramann, bis sie vor der Umkleidekabine von Jimmy
Maxxx zu stehen kommt. Der Großteil der GFCW Galaxy in
Braunschweig jubelt, es hat den Anschein, als würde man
den Deutschen schon bald zu Gesicht zu bekommen. Die
Türklinke wird nach unten gedrückt und langsam
öffnet sich die Tür.
Auch
wenn ein anderer Mann als erwartet zum Vorschein kommt,
werden die Jubelrufe noch lauter. Bereits in seinen heutigen
Ringklamotten befindet er sich. Sein In Ring Gear wird am
heutigen Abend von der blauen, aber vor allem von der grünen
Farbe dominiert – Grün, die Farbe der Hoffnung.
Die dazu passende Gesichtsbemalung wurde ebenfalls bereits
aufgetragen. Die obligatorischen YOU STILL GOT IT Chants sind
nur logisch – so ist es doch sein Schlachtruf. Was am
heutigen Abend jedoch noch mehr auffällt als sein neues
Ringoutfit: Zereo Killer hat zwei Championgürtel dabei,
einen links, einen rechts um die Schulter gelegt. Der
Amerikaner steht immer noch halb in der Tür, mit dem
Blick in die Kabine, scheint den Kameramann noch gar nicht
gesehen zu haben.
Zereo
Killer: Genau so machen wirs, ja! Danke, dass du dein Wort
hälst, see ya!
Mit
einem zufriedenen Gesichts(bemalungs)ausdruck verlässt
er nun endgültig Maxxx‘ Umkleide und schließt
die Tür. Als der Ami sich umdreht, sieht er sehr
überrascht aus. Der IC Champ hätte nicht damit
gerechnet gefilmt zu werden. Augenzwinkernd blickt er zum
Kameramann.
Zereo
Killer: Ist das schon live?
ZK
beginnt kurzzeitig so laut zu lachen, dass er sich den Bauch
hält. Nervosität vor so nem Titelmatch sieht anders
aus. Von etwas weiter aus der Ferne hört man einen Mann
jubeln. Als der Killer ihn erblickt, kann er sich ein
weiteres Schmunzeln nicht verkneifen.
Zereo
Killer: Mäc Müll…
Schnell
dreht sich der Kameramann um und filmt den Hall of Famer in
der Rocky Balboa Pose.
Mäc
Müll: Ich bin der Größte!! Ich bin der
Stärkste!!!Lord Nicon, du hattest keine Chance!
Er
zeigt dem Jobber seine Muckis, dieser hämmert ihn seine
flache Hand auf den Rücken. Da bleibt der
Interviewlegende die Spucke weg und keucht sich förmlich
einen runter.
Lord
Nicon: Alter, du bist echt stark, warum sicherst du dir nicht
den World Title von Dean Welkey???
Müll
stammelt ein wenig vor sich hin. Der Lord blickt nach vorn
und spricht weiter.
Lord
Nicon: Oder den Intercontinental Title von Zereo Killer!
Mit
einer Geste deutet er in Richtung des Champions. Der
Interviewer wendet sich sofort zum Amerikaner, richtet sich
ein wenig zurecht und bedankt sich bei Nicon. Er geht wild
entschlossen in Richtung des Amerikaners, eben genau wie ein
Mann, der gerade einen Armdrückwettbewerb gegen einen
Wrestler gewonnen hat. Es scheint wohl Zeit für ein
kleines Interview zu sein.
Nun
ist es so weit, sie stehen sich gegenüber, erneut. Ein
gut gelaunter Mäc Müll, da er gerade den größten
Sieg seines Lebens eingefahren hat. Ein Zereo Killer, der
sich in beachtlicher Form befindet. Der Eine hat schon einige
Fragen parat.
Mac
Müll: Hi, Champ! Na? Wie wärs mit einem Titelmatch
zwischen uns beiden?
Der
Killer machts dem Lord gleich und hämmert seinem
Interviewhost die flache Hand auf den Rücken.
Zereo
Killer: Wenn ich mein heutiges Handicapmatch überstehe,
können wir gern darüber reden.
Immer
noch röchelt der GFCW Mitarbeiter und räuspert, ehe
er seine erste ernstgemeinte Frage stellen kann.
Mac
Müll: Du hast Glück, dass ich mich schon im
Armdrücken völlig verausgabt habe, also bin ich zu
schwach, um gegen dich anzutreten.
Okay,
es war doch noch nicht an der Zeit die erste ernste Frage zu
stellen, vielleicht beim nächsten Anlauf.
Er
richtet sich seinen Kragen und beide scheinen heute gute
Laune zu haben. Jetzt geht das Interview aber ernsthaft los,
wirklich – kein Scheiß!
Mac
Müll: Da du gerade aus der Kabine von Jimmy Maxxx
kommst, frag ich mich natürlich, was du mit ihm
besprochen hast?
Zereo
Killer, der Mann, der heute zwei Championgürtel dabei
hat, antwortet geschickt.
Zereo
Killer: Ich hab ihm letzte Show geholfen, er schuldet mir
einen Gefallen. Und heute ist es bereits so weit, dass er
seine kleine Schuld bei mir begleichen kann.
Der
Interviewer hebt den Zeigefinger und will direkt die nächste
Frage stellen, doch er wird von IC Champ unterbrochen.
Zereo
Killer: Und bevor du fragst, ob er in mein Match eingreifen
soll. Nein, es hat nichts mit dem Titelmatch zu tun!
Müll
kratzt sich am Kopf. Das scheint tatsächlich die nächste
Frage gewesen zu sein. Egal, zur nächsten!
Mac
Müll: Okay, was wird es dann sein??? Ach, lass mich
raten, das sagst du uns noch nicht.
Auch
das HoF-Mitglied kennt seinen Gesprächspartner
mittlerweile ziemlich gut.
Mac
Müll: Dann kommen wir doch gleich zu deinen Siegchancen.
Wie hoch siehst du die? Glaubst du überhaupt eine Chance
zu haben den Titel zu verteidigen und deine Tochter wieder zu
bekommen? Meinst du, Rodgers wird sich an die Abmachung
überhaupt halten, falls du es tatsächlich schaffen
solltest, das Handicapmatch zu gewinnen? Was glaubst du, wer
wird überhaupt dein zweiter Gegner sein und wie denkst
du über den Pheasant Warrior, der sich nun gegen die Gro
Gock Gang gestellt hat?? Gibt’s die Gro Gock Gang
überhaupt noch?
Eine
abwehrende Geste von Zereo Killer. Fragen über Fragen.
Das bringt den Mann aus den USA förmlich ins Schwitzen.
Das waren so viele zugleich, die kann man sich doch nicht
alle merken.
Zereo
Killer: Die wichtigste Frage, die du mir hier gestellt hast:
Ich werde heute meinen Gürtel verteidigen und…
ich werde heute nach dem Main Event meine Tochter wieder in
die Arme schließen!!! Denn ich habe einen Plan! Meine
Entschlossenheit ist so groß wie noch nie! Der Ansporn,
heute meine Tochter wieder zu bekommen, entfacht in mir
ungeheure Kräfte, ich kann einfach nicht verlieren! Was
den Warrior angeht.
Der
Killer macht eine kurze Denkpause. Die Worte, die er für
den Fasanenkrieger übrig hat, scheinen ihm sehr wichtig
zu sein.
Zereo
Killer: Warrior, ich weiß zu schätzen, was du da
getan hast. Du hast bewiesen, dass du ein Mann von Ehre bist.
Ich bin dir sehr dankbar dafür. Ich hoffe, wir sehen uns
bald wieder. Ich werde dir mit einer fairen Chance auf den
Intercontinental Title danken.
Mac
Müll: Da scheint sich jemand aber sicher zu sein, dass
er den Gürtel heute verteidigt. Apropo Gürtel…
du hast ja heute zwei Gürtel mit.
Selbstsicher
lächelt er in die Kamera, deutet auf beide Championbelts
um seine Schultern.
Zereo
Killer: Über der linken, mein Bester, ist der alte GFCW
Intercontinental Title. Und über der rechten der neue
GFCW Intercontinental Title! Da ich am heutigen Abend zwei
Gegner gleichzeitig besiegen werde, dachte ich mir, ich lass
mich heute im Anschluss mit zwei Gürtel feiern. Der Eine
für mich, der Andere für Lara, welche ich
letztendlich in den Arm nehmen werde. Das wird heute eine
Zereo Killer Show!
Im
Hintergrund hört man ein Klatschen. Die Kamera schwenkt
sofort in diese Richtung, um die applaudierende Person
einzufangen… Es ist Rob Gossler! Ohne große
Umschweife macht er sich auf den Weg zu den Beiden.
Rob
Gossler: Beeindruckende Rede, Champ!
Der
Mann aus den Staaten macht ein Zeichen in Richtung Müll,
dass das Interview an dieser Stelle beendet sei. Nun widmet
er sich dem Alkmaster.
Zereo
Killer: Rob… ich hoffe du weißt trotz deines
starken Alkoholkonsums noch, worüber wir uns in der
jüngsten Vergangenheit unterhalten haben. Bist du dabei,
garantiere ich dir ein hunderprozentiges Titelmatch bei Dooms
Night 2013! Wenn nicht… dann nicht…
Seine
Augen verengen sich um die Ernsthaftigkeit seines Statements
nochmals zu untermauern. Einige Sekunden lang verharrt Zereo
Killer in dieser Position und verlässt anschließend
das Szenario.
Nun
steht Alkohilst plötzlich alleine da. Vor ihm der etwas
kleinere Mac Müll, der schon begierig das Mikrophon
unter seine Nase hält.
Müll:
Was habt ihr abgemacht? Wirst du ZK nun helfen den Titel zu
verteidigen um selber eine Chance auf den Titel zu bekommen?
Rob
merkt, dass er nun schlecht ausweichen kann ohne dabei feige
zu wirken, aber dennoch will er eigentlich ungern darüber
reden...doch nicht nur das Mikro zwingt ihn zu einer
impulsiven Stellungnahme, nein auch sein Zorn über den
abrupten Abgang des Amerikaners hinterlassen Spuren in seiner
Ausdrucksweise.
Er
schnaubt noch einmal durch und verdreht die Augen bis er sich
dann dazu herablässt sich zu äußern. Noch
unterdrückt er seinen Zorn.
Rob:
Ich habe keine Ahnung Mac was Zereo er meint oder wovon er
redet. Genauso wenig wie ich seine verblendete Sichtweise
verstehen kann. Zunächst dachte ich ja, Zereo wär
zu seiner Tochter und sich selbst einfach nur skrupellos,
wenn es darum geht seine eigenen Ziele zu erreichen....jetzt
sitzt er da in seiner Pein und ich dachte er hätte sich
das selbstzugefügt um sich auf eine andere Weise wieder
zu befriedigen, der Widerling..... aber nun ist es mir letzte
Show klar geworden.....
Er
schnaubt vor aufkommenden Zorn und nun scheint bei Rob der
Pfropfen gelöst zu sein und sein Schwall der Wut entlädt
sich in das Mikro des, über den plötzlichen
Ausbruch leicht erschrockenen, Mac Müll.
Rob:
Er verschachert seine Tochter um sich einen Wrestlingtitel zu
holen...bei aller Liebe zum Sport, aber hier sollte schon
eine Grenze stehen. Als Zereo dann nach geschlagenen Wochen
merkt dass er trotz des Sieges beim PPV und dem Gold auf
seiner Schulter, zu einem traurigen Versager mutiert ist, ist
er schon längst so tief im Arsch eines kleinen dicken
Mannes, dass er es nicht mal mehr schafft das Ruder
herumzureißen, nein er bleibt lieber still und lässt
alles über sich ergehen, sich und seine Beziehung zu
seiner Tochter völlig zerstören!
Rob
holt noch einmal tief Luft.
Rob:
Und wenn er glaubt dass ich mich von so einer erbärmlichen
Kreatur verführen lasse, nur weil sie mit einem
Titelmatch vor meiner Nase herumwedelt, dann wird heute Abend
die gesamte GFCW Galaxie Zeuge werden vom endgültigen
Untergang……
Dem
Untergang des Zereo Killers!
Und
dann ist das Interview auch schon beendet.
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Keine Musik spielt, und das
kann nur eins bedeuten: Jemand, der viel Wert auf die GEMA
und die Einhaltung ihrer Regeln legt, ist gerade dabei, die
Halle zu betreten. Das könnte zwar auch auf Claude
„Dynamite“ Booker zutreffen, in diesem Fall geht
es aber um Maximilian Lunenkind. Der Rechtsaufseher der GFCW
betritt die Halle unter kolossalen Buhrufen der Fans, die ihn
hassen für das, was er Mohammed, dem göttlichen
Fasan, angetan hat.
Mit breitem Grinsen, bei dem
seine unfassbar gigantische Zunge aus seinem Mund hängt
und gegen sein Kinn klatscht, tritt der edel gekleidete Mann
in Richtung Seilgeviert und entert selbiges durch die Seile.
Die nicht vorhandene Musik verstummt und Max lässt sich
ein Mikrofon geben, welches er auf Copyright-belastetes
Bildmaterial untersucht. Da er keins findet, hebt er das
Mikrofon zum Mund und legt los.
Maximilian
Lunenkind: „Ich bin Maximilian Lunenkind,
Rechtsaufseher der GFCW. Ich habe diese Liga von der großen
Bedrohung, die Mohammed, der Fasan, war befreit und habe
heute schon mehr als einen HOHLRAUM VERSIEGELT.“
Ein kreischendes Lachen von
Lunenkind, und die Fans hassen ihn, buhen ihn aus – er
ist ein Monster in der Gestalt eines schleimigen Ekels im
Anzug.
Maximilian
Lunenkind: „Doch darum soll es heute nicht gehen. Nein,
wir sind hier um zu feiern. Wir feiern aber nicht etwa, dass
ich heute schon die SCHNITTSTELLE GENUTZT habe, nein, wir
feiern den Beginn einer neuen Ära... den Untergang der
Firm-... die Ära eines neuen Vogels!“
We
want Mohi!
We
want Mohi!
We
want Mohi!
Was die GFCW-Galaxie davon hält
dürfte nun wohl auch klar sein. Niemand will einen neuen
Vogel. Alle wollen Mohammed, den Fasan Gottes, den jeder
liebt, den jeder verehrt... nicht irgendeinen neuen Vogel.
Maximilian
Lunenkind: „Meine Damen und Herren, begrüßt
mit mir... Das neueste Mitglied der GFCW-Familie...
Garantiert GEMA-frei, garantiert unterhaltsam, garantiert
wunderschön... hier ist das Kräuselhauben-Perlhuhn
aus der Hölle, ein Wesen, so mächtig, dass nicht
einmal der Fasan Gottes Stand halten konnte... begrüßt
mit mir den Boten eines neuen Zeitalters...“
Langsam beugt sich Lunenkind
nach vorne. Er legt eine Kunstpause ein, ehe er mit tiefer,
mysteriöser Stimme ein einzelnes Wort sagt.
Maximilian
Lunenkind: „Lutz.“
Das ist also der Name des
mächtiges Monsters, dass Mohi vor zwei Wochen
vernichtenden Schaden zugefügt hatte... der Name des
Teufels in Menschen... äh... Vogelgestalt. Und da geht
auch schon das Licht aus.
Man hört nichts... gar
nicht... man sieht nichts... gar nichts.... doch, man hört
etwas. Man hört Lunenkind, wie er singt –
schaurig, mit unfassbar hoher Stimme. Es wirkt wie
lateinischer Mönchsgesang, von einem einzelnen Mann.
Doch genau das macht es vielleicht noch gruseliger als es das
für gewöhnlich ist.
Mit einem Mal schießen
aus den Ringpfosten rote Flammen, dann blaue, dann gelbe...
sie leuchten im Dunkeln und schließen das Seilgeviert
ein wie das Höllenfeuer die Heimat des Leibhaftigen. Man
sieht nur die Silhouette von Lunenkind, der auf die Knie
gesunken ist, und immer lauter singt, fast schon schreit. Er
klingt aufgelöst, als würde ihn die pure Präsenz
des nun ankommenden Wesens innerlich zerreißen.
Das Feuer erlischt irgendwann.
Es bleibt dunkel, für knappe 20 Sekunden, man hört
nur den unheimlichen Gesang von Lunenkind, der sich nun
endgültig in ein ekstatisches, kreischendes Geschrei
verwandelt hat. Dann knallt es einmal laut.
Das Licht in der Halle geht an,
die Scheinwerfer spinnen völlig, schwenken hin und her,
hektisch, schnell und unkontrolliert, beleuchten alles, nur
nicht den Ring – bis sie sich alle gleichzeitig auf dem
Ring treffen, in dem Moment, in dem Lunenkind sein Lied
beendet. Er kniet vor Lutz, dem Kräuselhauben-Perlhuhn
aus der Hölle.
Maximilian
Lunenkind: „Heißt mit mir Willkommen... Das
Symbol der neuen Ära der GFCW... Den Vernichter von
Mohammed... LUTZ!“
Der Vogel blickt erhaben umher.
Er sitzt vor Lunenkind, ist völlig ruhig. Warum auch
nicht? Vor was soll er Angst haben? Seine roten Augen mustern
die GFCW-Galaxie prüfend, als überlege er, welchen
von diesen unwürdigen Maden er zuerst mit einem Blitz
dahin schicken sollte, wo auch Mohi schon war.
Maximilian
Lunenkind: „Lutz ist der perfekte Botschafter für
das, für was die GFCW in Zukunft stehen soll. Für
strenge Regeln, die eingehalten werden, für Gesetze, für
Gerechtigkeit... für die GEMA. Noch nie in seinem Leben
hat Lutz etwas getan, was auch nur im Entferntesten
Copyright-belastet ist. Er ist ein Unikat. Er ist nur er
selbst, niemand sonst. Er ist der neue Vogel, der die Krone
der GFCW ergreift. Er ist der neue Herrschen über Mohi's
Reich. Er ist... DER WAHRE GOTT UNTER DEN VÖGELN!“
Kaum ist Lunenkinds schrille
Stimme aus den Gehörgängen des Publikums
verschwunden, geht erneut das Licht aus. Offenbar lässt
Lutz erneut seine große Macht spielen und verängstigt
damit große Teile der Fans. Doch irgendwas ist anders
als eben. Keine Blitze schießen aus den Pfosten,
Lunenkind singt nicht.
Maximilian
Lunenkind: „Was soll das? Macht das Licht wieder an!“
Doch nichts geschieht. Nur
knapp über Lunenkinds Kopf erscheint ein kleines
Leuchten, was offenbar von seinem Smartphone herrührt,
was er aus der Tasche gezogen hatte um der Dunkelheit zu
entgehen. Man erkennt ansatzweise seinen unzufriedenen
Gesichtsausdruck. Er stapft durch den Ring, schreit Befehle
nach draußen zu den Produktionsmitarbeitern, doch
offenbar kann niemand was tun.
Pete:
„Was ist hier los...?“
Und dann war Stille. Kein
Lunenkind mehr. Kein Krächzen des Vogels. Das Publikum
wird zu einem einzigen Meer des Schweigens. Auslöser
dafür ist ein Blick auf den Tron. Dort ist ein Kreuz zu
sehen. In weiß. Das Symbol des Todes.
Sven: „Oh
Gott! Was hat zu bedeuten?“
Urplötzlich schießt
eine einzelne Rakete vom Entrance her und explodiert in der
Luft zu einem großen, strahlend weißen
Leuchtball. Dann setzt für Augenblicke erneut Schwärze
ein, ehe unvermittelt der Titan Tron auf ein Video umspringt.
= = =
Er wurde weggeworfen
wie Müll. Sein schwer geschundener Leib liegt an diesen
Tag, dem 22. Februar, regungslos auf einem Haufen aus Dreck,
Erde und Asche. Entsorgt.
Erinnerungsfetzen
fegen wie ein Wirbelsturm durch seinen Kopf. Nicht nur an den
heutigen Abend. Von glücklichen Tagen, Ereignissen in
der Vergangenheit. Einfach alles.
Zieht...zieht das
Leben etwa an ihm vorbei?
Ein sanfter Windstoß
wirbelt braune Erde auf, die in Krümeln fortgetragen
wird und sich auf seinen Körper ablegt. Er wird
beschmutzt. Der edle Korpus.
Zu schwach für
eine Regung. Alles, was mit ihm geschehen soll, geschieht.
Die umstehenden
Bäume spielen knirschend mit den Stämmen ihre
Melodie des Waldes. Es mutet nach den Tönen der Ewigkeit
an. Doch offenbar hat auch Ewigkeit irgendwann ein Ende. Etwa
heute...? Weiterhin keine Regung vom Körper. Weitere
Erinnerungen kehren in seinen Geist ein. Doch sie werden von
den Schmerzen vertrieben, die sich wie ein Dorn festbohren.
„Da ist er!“
Stimmen tönen
aus der Ferne heran. Sie klingen aus dieser Weite dumpf. Etwa
nur ein Spiel seiner Illusion? Doch dann hektische Rufe, sich
nähernde Schritte.
„Ganz
eindeutig, er ist es. Schnell!“
Zu schwach um die
Augen zu öffnen, hört er nur, wie die Schritte in
unmittelbarer Nähe zu ihm verstummen. Schnelles, flaches
Atmen dringt zu ihm. Dann spürt er, wie ein Arm um ihn
gelegt wird. Er wird sanft in die Höhe gehievt.
„Mohammed. Oh,
ich bin so glücklich, dass wir dich gefunden haben.“
Er erkennt die
Stimme, die da zu ihm spricht. Tammy. Sie drückt ihn
ganz fest an sich, eine einzelne Träne läuft über
ihr Gesicht und tropft auf seinen Schnabel. Dann nähern
sich auch die weiteren Menschen. Mr. Sleepwalker, Joe Jobber
und MäcMüll. Die vier waren die ganze Nacht mit
Taschenlampen durch den Wald gelaufen um die Stelle zu
finden, an der er schwer verletzt weggeworfen wurde. Von
einem Mann, der die personifizierte Gnadenlosigkeit zu sein
scheint.
„Maximilian
Lunenkind...“
Tammy spricht trotz
ihrer überschwänglichen Freude über den Fund
Mohis den Namen mit schier unbändigem Hass aus.
„Du bist zu
weit gegangen. Viel zu weit...“
Sie reicht Mohammed
an Sleepy weiter, der den Vogel ebenfalls in den Arm nimmt
und sanft die Stirn des Fasans küsst. Ihm laufen
Freudentränen übers Gesicht. Er flüstert, dass
alles gut werden wird.
„Die GFCW hat
jahrelang ohne deinen Rechtsbeistand funktioniert. Wir waren
eine große Familie. Mit Mohammed. Wie kannst du es bloß
wagen, dich am Fasan Gottes zu vergreifen um deine eigene
Marionette zu platzieren?“
Sie ballt ihre
kleine Faust.
„Wir werden
uns rächen!“
Tammy schreit es in
die Nacht hinaus. Schon bald stimmen all ihre Gefährten
jubelnd mit ein. Ihre Stimme pulsieren vor Entschlossenheit.
Ihre Kraft überträgt sich auf Mohammed. Er schöpft
Hoffnung. Die Hitze des Hasses vertreibt den Frost der Angst
in seinem Körper.
Er beginnt mit den
Flügeln zu schlagen. Und wenn der Flügelschlag
eines Schmetterlings einen Orkan auslösen kann...
...WAS FÜR EIN
TORNADO ERWARTET DANN DIE GFCW?
= = =
24 mal schlägt
ein Blitz in den Ringpfosten ein.
24 mal schlägt
das Herz Lunenkinds vor Angst.
Dann ertönt vom
Entrance her eine festliche Musik. Fackelträger treten
durch den Vorhang und schreiten zum Ring. Sie bauen sich
links und rechts der Rampe auf und erhellen die Dunkelheit.
Ein religiös anmutender Gesang addiert sich zur Musik.
Die Halle raunt.
Pete:
„Sowas habe ich noch nie gesehehen...“
Voller Ehrfurcht
blickt Pete gebannt zum Entrance. Der letzte Fackelträger
hat sich mittlerweile positioniert. Sie tragen ihre Fackeln
an langen Stäben, die bis auf den Boden reichen. Dann,
wie auf ein unsichtbares Zeichen, lassen sie die Stäbe
auf den Boden krachen. Feuer schießt aus dem
Ringpfosten und lässt Lunenkind ängstlich
aufkreischen. Während es dort lichterloh brennt, heben
sich die Arme der Vermummten. Sie deuten in Richtung des
Entrancebereiches.
Sven:
„Etwas tut sich...“
Dort, wo die Mönche
hindeuten, schiebt sich ein großes Objekt auf die
Rampe. Es ist...Tammy auf einem BMX-Rad. Sie cruist lässig
durch die Reihen der Fackelträger und gelangt so zum
Geviert. Dann macht sie noch einen Sprungtrick und kommt zum
Stehen. Das Besondere dabei ist aber, dass am Lenker ein
kleiner Käfig hängt. Mit überlegenem Grinsen
hängt Tammy den Käfig ab und betritt den Ring. Dann
öffnet sie die Tür und holt MOHAMMED raus.
Pete:
„Er lebt! Er ist geheilt! ER IST BACK WIE'N ZOMBIE!“
Sie setzt Mohi auf
die Ringmatte. Er flattert bedrohlich. Die beiden Vögel
sind wieder zusammen im Ring, gemeinsam mit Lunenkind und
Tammy, die ihrem jeweiligen Schützling Rückendeckung
geben.
Mohi tritt langsam
auf Lutz zu. Das Kräuselhauben-Perlhuhn bewegt sich
keinen Zentimeter, es ist vollkommen ruhig, es hat keine
Angst. Warum auch? Letztes Mal hat er Mohi völlig
vernichtet. Was will der Fasan schon tun?
Mohammed reißt
den Flügel nach vorne – es scheint, als würde
er auf seinen Gegenüber zeigen. Auf Lutz... was will
er...?
Tammy:
„Maximilian Lunenkind!“
Die Interviewerin deutet auf
den Rechtsaufseher.
Tammy:
„Lutz, du höllischer Vogel!“
Nun zeigt der Zeigefinger auf
das Tier.
Tammy:
„Mohammed fordert Lutz heraus, Lunenkind. Er fordert
ihn heraus, zum ultimativen Showdown, um ein für alle
mal zu klären, wer der wahre Alpha-Vogel ist. Mohammed
fordert Lutz heraus... zu einer „Ultimate Bird
Challenge Best Of Three Series“!“
Lunenkind legt den Kopf schief,
er scheint schockiert zu sein – damit hat er nicht
gerechnet...! Was auch immer das ist.
Maximilian
Lunenkind: „Was... Was ist das?!“
Tammy:
„Es ist der ultimative Test, um heraus zu finden, wer
der bessere Vogel ist. Ihr beide wählt eine Disziplin,
wir beide wählen eine Disziplin... und dann treten Lutz
und Mohi gegeneinander an! Sollte einer von beiden beide
Disziplinen gewinnen, so ist er eindeutig der überlegene
Vogel. Sollte es nach den beiden Disziplinen noch
unentscheiden stehen, so treten die beiden im ultimativen
„Test of Strength“ gegeneinander antreten...“
Eine mutige Herausforderung,
die Tammy im Namen des Fasans Gottes da stellt. Einen
Augenblick muss sie auf die Reaktion von Lutz von Maximilian
warten. Dann wendet sich das infernale Gespannt einander zu,
versinkt in einer kurzen Beratung.
Maximilian
Lunenkind: „Ihr wollt also, dass Lutz euren
lächerlichen Helden, Mohammed, im Ring bloßstellt?“
Er richtet die Frage an die
Fans. Diese stehen wie eine Hand hinter dem Fasan und
skandieren pausenlos den Namen Mohis. Freudig schlägt
eben jener mit den Flügeln und wartet auf die Antwort
Lunenkinds, lässt aber auch Lutz nicht aus den Augen.
Maximilian
Lunenkind: „Unter einer Bedingung, Tammy. Wenn ihr so
siegessicher seid, dann hast du bestimmt kein Problem damit!“
Gespannt warten ALLE auf die
Bedingung, die Lunenkind vortragen wird. Dieser lässt
zur Vorbereitung seine Zunge aus dem Hals hängen. Sie
schwingt vor seinem Gesicht hin und her, so dass Tammy
angewidert einen Schritt nach hinten macht.
Maximilian
Lunenkind: „Sollte Mohammed verlieren, dann musst du
MEIN BAGUETTE SCHMIEREN!“
Buhrufe prasseln aus dem
Publikum auf den Rechtsbeistand nieder. Dieser stemmt aber
nur lachend die Hände in die Hüften. Alle
Aufmerksamkeit richtet sich natürlich auf Tammy. Diese
wirkt schockiert und hält sich eine Hand vor den Mund.
So ein unglaubliches Angebot...! Das kann sie doch nicht
annehmen, oder?“
Tammy:
„DU SCHWEIN!“
Ihr Blick wendet sich zu
Mohammed. Dieser erwidert starr den Blick seiner Freundin,
dann wackelt er aufmunternd mit den Flügeln. Er wirkt
entschlossen, strahlt eine unglaubliche Siegessicherheit aus.
Langsam überträgt sich seine Euphorie, die
Kampeslust auch auf Tammy. Diese nimmt das Mikrofon.
Tammy:
„Wir nehmen das Angebot ein!“
Dann macht sie einen großen Schritt nach
vorne, holt weit aus und verpasst Lunenkind eine klatschende
Ohrfeige. Unter riesigem Jubel des Publikums. Seine Zunge
schlabbert von der Wucht unkontrolliert hin und her. Er hält
sich geschockt die Wange. Drohend tritt auch Mohammed vor,
doch Lutz zieht sich langsam zurück. Ein großer
Staredown bricht zwischen den Konfliktdateien aus. Dann eine
spannende Musik. Und Ende lol.
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Gerade
noch rechtzeitig schaltet die Regie in den Backstagebereich.
Man hört noch, wie die Tür zu Dynamites Büro
ins Schloss fällt. Dann Schritte, die sich entfernen.
Die Kamera fängt einen Mann ein, der sich schnellen
Ganges vom Büro entfernt – offensichtlich handelt
es sich dabei nicht um Claude Booker.
Derlei
Ereignisse regen natürlich die Neugier einer ganz
bestimmten Person im GFCW-Universum an: MäcMüll.
Der Interviewer hat sich schon auf die Fährte des Herren
begeben und folgt diesem, bringt sein Mikrofon direkt in
Position, damit er kein wichtiges Ereignis rund um die Liga
verpassen kann.
MäcMüll:
„Hallo...?“
Mit
seinem Ruf verhindert Müll, dass der Unbekannte um die
nächste Ecke biegt und verschwindet. So bleibt dieser
nun überrascht stehen, was Müll die Chance zum
Aufschließen gibt. Der Reporter zwingt sich zu einem
Lächeln und gibt dem Kameramann ein Handzeichen.
Daraufhin wird die Kamera aufs Stativ geschraubt und das
bislang wackelige Bild stabilisiert sich. Die neugewonnene
Sicht verrät dem Zuschauer, dass es sich um einen
dunkelhäutigen Mann handelt, der sich nun langsam zu
Müll umdreht.
MäcMüll:
„Ach, das ist ja eine Überraschung...“
Der
Hall of Famer hebt die Augenbrauen. Bei dem Mann handelt es
sich um ein altbekanntes Gesicht, was auch für den
gemeinen TV-Fan in diesem Moment ersichtlich wird. Wir
erblicken beim Dunkelhäutigen nämlich Keek
Hathaway! Der ehemalige Rivale von Rob Gossler und Keek
Hathaway blickt den Reporter ausdruckslos an.
MäcMüll:
„Nun wird’s interessant! Keek Hathaway in der
GFCW? Im Büro von Dynamite. Und dann mit dem Teil da!?
Hoffentlich ist nichts passiert!“
Mit
„dem Teil“ meint Müll einen
Alubaseballschläger, den Keek in seiner Hand trägt.
Doch ein Lächeln Hathaways deutet an, dass es offenbar
keinen erwähnenswerten Vorfall im Sinne von Gewalt gab.
Doch nicht nur der Schläger verwundert, auch ansonsten
wirkt Hathaway ein wenig verändert, wenn man ihn mit
seinem Auftreten des ersten Runs vergleich. Der Namibianer
hat den sonst so charakteristischen Schmuck und die weiße
Kleidung weggelassen. Stattdessen trägt er eine
Cargohose in Armyfarben und ein beiges Tanktop. Seine Haare
sind bis auf ein paar Milimeter abrasiert. Die Muskeln
zeichnen sich gewohnt messerscharf unter der dunkel Haut ab –
er scheint in guter Form zu sein.
Keek
Hathaway: „Scheint wohl so, als ob der gute Keek nun
zurück ist.“
Erneut
schiebt sich ein schiefes Lächeln aufs Gesicht des
Mannes. Dann greift er in seine Hosentasche und holt ein
zerknittertes Papier hervor. Dieser faltet er genussvoll
auseinander. Im nächsten Moment wird klar, dass es sich
dabei um einen GFCW-Vertrag handeln muss. Trotz der
Knitterung sichtlich mit einer Unterschrift Dynamites
ausgestattet.
MäcMüll:
„Wow, Glückwunsch zum neuen Vertrag, Keek. Das ist
ja mal eine Überraschung, dich hat man zuletzt kaum noch
gesehen. Aber wenn du mir die Frage erlaubst...“
Da
Hathaway noch nie zu den sympathischten Vertretern seiner Art
zählte, wirkt Müll etwas unsicher. Doch dann siegt
die journalistische Pflicht und er räuspert sich um dem
Namibianer die Frage zu stellen, die ihm auf der Zunge
brennt.
MäcMüll:
„Du wirkst etwas anders als sonst. Ich meine der
Baseballschläger, das einfache Outfit und das ruhige
Verhalten. Wo ist der überhebliche Keek von damals, wo
sind Schmuck und Designerfetzen?“
Stummes
Nicken bei Hathaway. Er scheint nach den passenden Worten zu
suchen und streicht dabei nachdenklich über den
Aluschläger.
Keek
Hathaway: „Du hast Recht, ich habe mich verändert,
Mäc. Als ich das erste Mal hier war, kannte man mich für
Großkotzigkeit und den Lebensstil eines Rockstars. Es
lief garnicht so unerfolgreich, erinnerst du dich noch?“
Nicken
bei Müll. Natürlich erinnert er sich noch an die
Auseinandersetzung mit dem German Dragon und Rob Gossler, die
bei den Fans außerordentlich gut ankam.
Keek
Hathaway: „Ich feierte Erfolge, machte gutes Geld und
hatte die Fehde des Jahres, Mäc. Eigentlich alles, was
sich ein Wrestler wünschen kann. Doch eine Sache hat
gefehlt...“
Er
fixiert seinen Gesprächspartner genau. Müll wirkt
wie immer interessiert an dem, was sein gegenüber
erzählt.
MäcMüll:
„Was denn?“
Keek
Hathaway: „Anerkennung. Ich meine, ich war gut in Form
und holte Siege. Doch jeder reduzierte mich auf Tanzen und
Arroganz. Man nahm mich nicht ernst, sprach nie so
respektvoll über mich wie von der Konkurrenz. Das hat
mich verrückt gemacht, Mann!“
Wütend
holt er mit dem Schläger auf. Müll geht
vorsichtshalber schon die Deckung, doch Hathaway bremst den
Schlag ab und bricht in schallendes Lachen aus.
Keek
Hathaway: „Doch Keek wäre nicht Keek, wenn er
nicht eine Lösung für das Problem gehabt hätte.
Ich kündigte also meinen Vertrag und entschloss mich,
nochmal von vorn zu beginnen und es diesmal allen zu zeigen.
Ich wollte mich neu erfinden und endlich ernstgenommen
werden. Also bereiste ich die Welt. Asien, Europa, Afrika.
Auf der Suche nach den härtesten Gegnern, die man mir
präsentieren konnte. Der so genannte Narzisst war sich
für nichts mehr schade! Ich kämpfte jedes
Wochenende. Doch nicht in irgendwelchen Matches, Mann...“
Sein
Blick bohrt sich direkt in Müll. Dieser macht einen
Schritt zurück, hat aber offenbar weiter nichts zu
befürchten.
Keek
Hathaway: „Ich kämpfte in Ultraviolent und
Hardcore-Matches. Brennende Ringseile, Scherben im Ring und
Stürze durch Tischkonstruktionen gehörten fortan zu
meinem Arbeitsalltag! Warum ich das machte? Damit ich mich
stähle, damit ich zu einem neuem Mensch werde! Und der
bin ich nun...“
Er
stellt den Schläger auf den Boden.
Keek
Hathaway: „Aus dem nicht ernstgenommenen Neuling wurde
einer der härtesten Männer in diesem Business! Ich
habe mit der Hardcore-Division eine neue Facette
dazugewonnen. Und die wird mich nun im zweiten Anlauf zu
Erfolg in der GFCW führen, Nigger.“
Beeindruckt
hebt Müll die Augenbrauen. Damit hätte er nicht
gerechnet, doch offenbar hat sich Hathaway wirklich geändert
oder scheint es zumindest vorspielen zu wollen. Doch
zumindest sein Outfit spricht ja schon Bände. Es wirkt
geradezu martialisch im Vergleich zu damals.
MäcMüll:
„Wow! Na dann muss sich der Rest aber wohl warm
anziehen. Aber sag mal, hast du schon spezielle Pläne,
wie du es nun schaffen willst? Was wird dein erstes Ziel als
neuer Keek in der GFCW sein?“
Auf
diese Frage hat der Dunkelhäutige offenbar schon
gewartet.
Keek
Hathaway: „Früher war ich dumm. Ich wollte alles
alleine machen und habe es mir so selbst schwer gemacht. Doch
in Japan habe ich gelernt, dass ein guter Partner eine
wichtige Ergänzung zum eigenen Können sein kann.
Aus diesem Grund habe ich entschlossen, dass ich mir einen
Teampartner suche, mit dem die Tagdivision gefickt wird! Eine
Person, die mindestens genauso hart und hardcore ist, so wie
ich es geworden bin.“
Deutliche
Worte.
MäcMüll:
„Guter Vorsatz. Hast du auch schon wen im Auge, der
deine Anforderung erfüllen könnte?“
Hathaway
nickt.
Keek
Hathaway: „Ja, Mann. Ich habe die Shwos weiter
verfolgt. Und mir fielen ein paar Personen auf, die es
wirklich draufhaben und in mein Anforderungsprofil passen.
Doch schlussendlich hat nur eine Person all die
Eigenschaften, die ich mir für einen Teamkollegen
wünsche. Sei gespannt, Mäcci!“
Er
klopft dem Reporter auf die Schulter.
Keek
Hathaway: „Schon bald wirst du Klarheit haben, wen ich
da meine. Also entschuldige mich nun. Ich muss mich auf die
Suche nach dieser Person machen und Diplomatie betreiben.“
Damit
entschwindet Hathaway aus dem Bild. Müll blickt dem
Afrikaner einen Augenblick nach, dann gibt er zurück in
die Halle.
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In der
Innenstadt von Chicago stehen TJ Silverberg und seine
Managerin Jessica. Silverberg
schaut
in den Himmel, wo wir jede Menge Wolkenkratzer sehen. TJ
zeigt sich gegenüber den
Kameras
gelassen und scherzt mit dem Kameramann, doch nach wenigen
Minuten wird es
Silverberg
zu bunt und blickt zu Jessica. Diese nickt mit dem Kopf und
TJ lacht etwas
verhöhnend.
Und die Innovation.
TJ
Silverberg: „Ich bin nicht der Typ der sich für
solche Monster wie Lugosi hinlegt. Ich bin ein technisch sehr
begabter Superstar und bin in dieser Liga, um nicht die
anderen zu pushen, sondern mich selbst. Ich möchte
selbst meine Träume verwirklichen und das geht nur, wenn
ich dafür sorge, dass die Innovation für immer aus
dieser Liga verschwindet. Die Innovation vermisst einen
klaren Punkt und das ist Teamwork! Jeder zieht bei denen sein
eigenes Ding, das ist bei Eli und mir aber nicht der Fall!“
Für
TJ ist alles gesagt. Er lässt den Kameramann stehen und
geht mit Jessica weiter die Straße entlang. Der
Filmende hat aber scheinbar noch nicht genug und so folgt er
den beiden weiter, was TJ natürlich auch mitbekommt.
„The Future“ dreht sich schnell zu ihrem
Verfolger um und schaut ihn genervt an.
TJ
Silverberg: „Jetzt geh doch mal endlich mit deiner
Kamera weg! Ich hab keinen Bock mehr irgendwas darüber
zu sagen.“
Der
Mann mit der Kamera bleibt hartnäckig.
Kameramann:
„Ich will doch nur wissen wie du zu Eli Colson stehst?“
TJ
Silverberg: „Wie meinst du das?“
Kameramann:
„Bist du nun mit Eli Colson ein Tag Team oder war das
nur ein Zweckbündnis gegen die Innovation?“
TJ
schaut verwundert. Auch Jessica legt den Kopf schief.
TJ
Silverberg: „Achso, sag das doch gleich.“
TJ
lacht kurz auf und beanwortet die Frage des Kameramannes.
TJ
Silverberg: „Colson und ich sind sehr gute Freunde und
ein Tag Team, wir beide verstehen das Wort Teamwork mehr als
die Innovation. Ich und Colson werden der Innovation und
allen anderen Tag Teams in der GFCW zeigen was das Wort
„Teamwork“ heißt, denn wir beide haben ein
Ziel vor Augen und das ist der GFCW World Tag Team
Championtitel.“
TJ
blickt seinen Verfolger zufrieden an und will sich gerade
umdrehen, als der penetrante Filmer erneut seine Stimme hebt.
Kameramann:
„Kann ich noch weitere Fragen stellen?“
TJ
Silverberg: „Jetzt ist aber genug, Freundchen! Ich habe
alle deine Fragen beantwortet. Was willst du denn noch? Ich
beantworte noch eine Frage, dann muss aber Schluss sein.
Hörst du?“
Jessica
ist nicht so begeistert und blickt genervt in Richtung TJ und
fordert ihn auf nichts mehr zu sagen. Silverberg beruhigt
seine Managerin und sagt zu ihr das er noch eine Frage
beantworten wird. Dann sollte er mit seiner Kamera
verschwinden, Jessica rollt mit den Augen und fordert den
Typen mit der Kamera auf seine Frage endlich zu stellen.
Kameramann:
„Wie ist deine Strategie im Match gegen Robert Pride?
Schließlich ist er der Anführer der Innovation und
ein ehemaliger GFCW Galaxy-Champion.“
TJ
Silverberg: „Sehr gute Frage! Für mich ist es
egal, wer oder was Robert Pride ist oder glaubt zu sein.
Pride ist der Anführer der Innovation und hat es auf
mich und Eli Colson abgesehen, daher werde ich dafür
Sorgen, dass Pride aus der Volkswagen Halle in Braunschweig
nicht mit einem Sieg geht. Robert Pride und seine Gefolge
wird es noch Leid tun sich mit den falschen Leuten angelegt
zu haben.“
Kameramann:
„Ich bedanke mich für das Interview, und
entschuldige, dass ich euch beide aufgehalten hab.“
Silverberg
lacht noch ein letztes Mal in die Kamera, bevor sich der
Kameramann immer weiter von den beiden abwendet. Jessica und
TJ gehen anschließend Hand in Hand durch die Innenstadt
von Chicago.
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Singles
Match: Buritoman vs. Cereal Killer Referee: Thorsten
Baumgärtner
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Cereal
Killer steht bereits im Ring.
Buritoman
kommt zu seiner Mariachi-Theme in die Halle, mit typischem
mexikanischem Luchador Gear. Außerdem sieht man ihn mit
2 Boxen unter den Armen hereinkommen.
Mit
gezielten Bewegungen nimmt sich Buritoman abgepackte Buritos
aus den Boxen.
Einen
Burito schlingt er selber herunter. Den Rest wirft er nach
und nach in die Fanreihen.
Sven:
„ Das hatten wir bisher hier auch noch nicht bei der
GFCW. Buritoman verteilt allen Ernstes Buritos an die Fans!
Hey ! Buritoman! Werf hier auch mal welche her!“
Pete:
„ Genau ! Ich sterb hier langsam schon vor Hunger! Ich
hatte nichts zu Mittag!
Tammy:
„ Ich will auch welche! “
Sven:
„ Also damit hat sich Buritoman schon mal ein Paar
Sympatiepunkte gesammelt.“
Pete:
„ Aber Hallo! Die Tacos schmecken richtig genial!“
Sven:
„ Das sind Buritos. Buritos…
Buritoman. Klingelts?
Beide Wrestler stehen
nun im Ring. Baumgärtner lässt das erste Match des
Abends anläuen
Pete:
Bin mal gespannt wie sich der Buritoman gegen einen erfahrene
Mann wie den Cereal Killer schlagen wird.
Sven:
Pah! Was soll diese Witzfigur hier eigendlich?
Buritoman grüßt
noch einmal ausgiebig die Fans noch einmal grüßt,
verliert der Killer keine zeit und schlägt auf den
Mexikaner ein. Die Fans quittieren mit Buhen. Aber dass stört
den Killer nicht, er wirft Buritoman in die Seile und
verpasst ihm einen Kick in die Magenkuhle. Burito geht auf
die Knie. Der kommenden Clothesline kann der Mexikaner
ausweichen und der Killer läuft ins Leere, überrascht
dreht er sich um und bekommt sofort die Enzuigiri vom
Mexikaner ab. Torkelnd geht der Killer in die Seile.
Boritoman packt sich den Killer wieder und schickt seinen
Gegner mit einem Running Bulldog auf die Matte.
Der Killer rollt sich
erst einmal aus dem Ring um dort zu verschnaufen...doch lange
kann er dort nicht verweilen, denn da kommt schon Buritoman
mit dem Suicide Pluncha angeflogen.
Pete:
Was für ein Move von dem Mann aus Mexiko.
Sven:
Ach der Dummbeutel war nur zu blöd auszuweichen.
Buritoman kommt langsm
wieder auf die Beine, verschnauft allerdings an der
Ringabsperung, während sein Gegner noch benommen am
Boden liegt. Die Fans, besonders die Kids, nutzen es dem
etwas anderen Wrestler besonders nahe zu sein und klopfen ihm
auf den vrschwitzten Rücken.
Doch Buritoman macht
weiter, zieht Cereal Killer wieder auf die Beine, doch Cereal
Killer rammt ihn mit einigen kräftigen Shoulderblocks
gegen die Absperrung.
Jetzt will er den
Mexikaner mit dem Ringpfosten bekannt machen, doch Dieser
kontert und lässt stattdessen ihn gegen den Pfosten
prallen.
Pete:
Genial! Da hat er den Killer alt aussehen lassen.
Sven:
Nagut, war jetzt auch nicht so schwer gegen so einen
Gegner....
Mittlerweile ist der
Ringrichter schon bei 11 und die beiden Kontrahenten müssen
sich beeilen wieder in den Ring zu kommen.
Er slidet in den Ring
und wartet nun ob es ihm der Killer gleich tun kann und da
kommt ihm der Killer tatsächlich nach, doh da ist auch
schon wieder der Buritoman, mit einem wurf in die Seile und
dann der Huricanrana. Sofrt kommt der Killer wieder hoch und
rennt wütend wieder auf den Buritoman zu, der weicht aus
und nimmt seinen Gegner in den Sleeperhold.
Völlig erschrocken
strammpelt der Killer nun gegen die Kräfte des
Buritomans an und wird sichtlich schwächer, doch
dann.....er befreit sich mit letzter Kraft durch einen Tritt
zwischen die Beine seines Gegner. Der Buritoman geht zu Boden
und Cereal Killer lässt sich mit letzter Kraft zu einem
Pin nieder.
1
2
Kick out vom Buritoman!
Der Buritoman wirft den
Killer nun kräftig von sich und gewinnt durch Schläge
auf seinen Gegner wieder die Oberhand.
Sven:
Wow hätte nicht gedacht, dass der Kleine dazu noch fähig
ist nach den Anstrengungen...
Pete:
Ein erstaunlicher Kämpfer!
Der Killer taumelt
zurück und der Buritoman springt auf den Ringpfosten zu
einem BURITO Splash! Dieser schlägt voll ein, doch der
Buriotman belässt es nicht dabei und setzt nach mit
einem Buritosquezze!
Nach kurzer Zeit gibt
der Killer auf!
Sieger
des Matches durch Submission: Buritoman!!!
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Gott
sei Dank wird der Titanthron während einer GFCW Show
nicht allzu oft verwendet, denn schließlich sind die
Zuschauer hier in der Halle, um ihre Lieblinge live zu
Gesicht zu bekommen. Deswegen findet es an dieser Stelle
absolut jeder (ja, jeder!!!)hundert prozentig in Ordnung,
dass der Tron die Aufmerksamkeit auf sich zieht.
Ein
Datum ist darauf zu erkennen. Der 10. Februar 2013 wird
eingeblendet.
Als
endlich ein Bild zu sehen ist, sieht man einen sehr beliebten
Wrestler der GFCW. Die Crowd lässt den Anblick ihres
Idols erneut zu lautstarken Jubelrufen hinreißen,
immerhin sieht man Zereo Killer, wie er es sich zu Hause
gemütlich macht. Eine weiße Ledercouch im
großzügigen Wohnzimmer, das sich auf gefühlte
70m² streckt, teure Gemälde hängen an der Wand
und das Hauptaugenmerk ist auf den riesigen Flachbildschirm
gerichtet. Auch wenn es den Anschein hat, als wäre alles
in bester Ordnung, so scheint der IC Champ Schmerzen zu
haben. Im Hintergrund kommt eine junge Dame zum Vorschein.
Man sieht sie nicht das erste Mal. Diese bezaubernden blauen
Augen, ihre brünettes Haar trägt sie offen, den
Krankenschwesterkittel hat sie mittlerweile gegen
Privatklamotten eingetauscht. Mrs. Nights scheint sich hier
schon sehr wohl zu fühlen im Hause des Amerikaners.
Der
Killer gibt seine Liegeposition auf und sitzt nun aufrecht,
sein Blick wandert zur Schönheit, die für sein Wohl
zuständig ist. Mrs Nights hat etwas heißes
zubereitet, hrhr…
Mrs.
Nights: Hier, iss die Suppe!
Räuspernd
antwortet der Fan Favourite mit einem Nicken und bedankt sich
höflich bei der äußerst attraktiven
Krankenschwester. Sie setzt sich zu ihren Patienten und
schaut ihn wehmütig an… als würde sie sich
sorgen.
Mrs.
Nights: Ich weiß… du willst deinen Fans etwas
bieten, doch du musst etwas besser auf dich aufpassen…
Plötzlich
hört ZK auf die Suppe zu schlürfen und widmet sich
voll und ganz seiner sexy Krankenschwester. Sie fährt
fort.
Mrs.
Nights: Ich weiß nicht, wie lange solch waghalsige
Aktionen noch gut gehen werden. Klar, du bist stark, du bist
sehr gut gebaut, du…
Sie
hält kurz inne und mustert den Mann aus den Staaten.
Außerdem denkt Mrs. Nights, dass der Killer nicht
merkt, dass sie sich gerade sanft und verführerisch auf
die Unterlippe beißt. Sie steht wohl auf den stählernen
Killer-Körper!
Mrs.
Nights: Du bist wirklich sehr… sehr gut gebaut und
dein Körper hält eine Menge aus, da bin ich mir
sicher… Doch irgendwann… gibt auch dein hei…
Ein
gekünsteltes Räuspern folgt. Sie will wieder
versuchen etwas professioneller zu wirken und sich nicht von
ihren sexuellen Trieben leiten lassen.
Mrs.
Nights: Wo war ich?? Naja…. Irgendwann wird auch dein
Körper nachgeben… Ich mach mir echt Sorgen um
dich… ich will, dass du auf dich aufpasst…
Der
Champ legt stellt den Suppenteller auf den Couchtisch, wischt
sich mit dem Handrücken den Mund ab, lächelt kurz
in sich hinein und legt einen Arm um die hübsche
Krankenschwester.
Zereo
Killer: Miss Nights…
Er
schüttelt den Kopf, schaut ihr dabei in ihre tiefblauen
Augen…
Zereo
Killer: Summer…
Als
der Mann aus den USA plötzlich seine Krankenschwester
küsst, reißt sie zuerst geschockt die Augen weit
auf, ist aber im Endeffekt nicht abgeneigt. Sie genießen
förmlich den Kuss und der scheint nicht enden zu
wollen….
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…………………………………………………………………….
Doch
dann lassen sie wieder voneinander, vorerst.
Anschließend
fährt ZK fort, das ist nämlich nicht das Einzige,
was er Summer zu sagen hat.
Zereo
Killer: Ich werde alles in meiner Macht stehende tun, damit
ich meine Tochter so schnell wie möglich bei mir habe.
Ich werde jedes Hindernis überstehen, ich werde jeden
noch so hohen Berg erklimmen. Wenns sein muss, spring ich
auch vom Weltall auf die Erde wie dieser Baumgartner! Meine
Tochter ist das Allerwichtigste.
Sie
richtet ihren Blick zum Boden und nickt. Summer hat
verstanden, dass es für Zereo wichtig ist…
Summer:
Ich will nur, dass du vorsichtig bist…
Mit
ihrer Hand streichelt sie dem GFCW Wrestler liebevoll übers
Gesicht.
Summer:
Pass auf dich auf…
Dann
gibt sie ihm einen Kuss auf die Wange und verschwindet im
nächsten Raum. ZK schaut ihr noch länger hinterher,
obwohl sie schon ne Zeit lang nicht mehr zu sehen ist, dann
endet die Szene.
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Ein leerer Backstage-Gang wird
von der aufblendenden Kamera eingefangen. Es passiert…
nichts! Allerdings kann man das Pfeifen einer fröhlichen
Melodie vernehmen. Kein richtiges Lied, keine richtige
Struktur, einfach ein melodiöser Ausdruck von Freude.
Oder sollte man besser „Vorfreude“ sagen? Als
Zuschauer erkennt man nun auch die Quelle des Pfeifens, als
drei wohl bekannte Herren um die Ecke kommen und auf die
Kamera zumarschieren – es ist die Hilde Guard! Voraus
spaziert mit den Händen in den Hosentaschen seiner
hellblauen Jeans und einem Jimmy Maxxx-Merch-Shirt aus seiner
„Wrestling Tiger“-Zeit über seinem
Oberkörper. Der Mann mit der riesigen Lockenpracht auf
dem Kopf ist offensichtlich auch die Quelle des Pfeifens. Ein
wenig hinter ihm und mit Rasierklingen unter den Achseln
stampfen der Knasti John Graciano und der frankokanadische
Gewichtheber Travis Devlin her. Beide tragen dunkle Hosen und
ebenfalls Jimmy Maxxx-Shirts, Graciano eines aus der
„Gothminister“-Zeit und Devlin eines aus Maxxxs
„Straight Edge“-Phase.
Während die drei
Handlanger von Frau Hildegard Voigt so durch den Korridor
schlendern scheinen sie immer wieder Ausschau nach etwas oder
jemand zu halten. John Graciano schaut unter einem Tisch
nach, den sie zufällig passieren, Mike Léon
öffnet die Tür zu einer Besenkammer und wirft einen
Blick hinein und Travis Devlin schaut hinter einem Stapel
Kisten nach. Sie sind auf der Suche und die Kamera im Rücken
folgt ihnen dabei! Als sie bei ihrer Suche an einer
bestimmten Tür vorbeikommen, deren Bezeichnung man aus
diesem Blickwinkel nicht erkennen kann, stoppt die Hilde
Guard und auch Mikes Pfeifen verklingt. Ein Schmunzeln
zeichnet sich auf dem Gesicht des Lockenkopfes ab, dann
blickt er zu seinen Kollegen, räuspert sich kurz klopft
dann an.
Nichts passiert. Keine
Reaktion, weder akustisch noch motorisch in Form einer sich
öffnenden Tür. Also ein zweiter Versuch. Mit dem
gleichen Ergebnis.
Mike Leon schürzt
verwundert die Unterlippe nach vorn, während eine seiner
Augenbrauen sich skeptisch hebt. Einmal mehr ein kurzer Blick
zu den ebenso ahnungslosen Kollegen, dann drückt er den
Türgriff einfach nach unten und siehe da! Sie ist offen.
Und erneut ist dem Spanier ein erfreutes Lächeln
anzusehen, er steckt seinen Kopf in den Raum.
Mike
Léon: „Guten Abend, Ex-Champ! Mike Léon
ist mein Name!“
Er deutet mit seiner Hand kurz
nacheinander zu seinen glatzköpfigen Kollegen.
Mike
Léon: „Das hier ist Travis Devlin und das hier
ist John Graciano. Schön, dass wir dich hier gerade
antreffen können! Es ist nicht zufällig der Fall,
dass sich Jimmy Maxxx – warum auch immer – in
deiner Kabine versteckt, oder?“
Wessen
Kabine das hier nun ist, das bleibt dem Zuschauer noch immer
verborgen, aber vielleicht hilft einem die Stimme weiter.
Doch auch hier nur Enttäuschung. Dieses schwach
gehauchte nur schwer hörbare
Stimme:
„Nein. Raus.“
nein,
dieser Tonfall kann niemandem zugeordnet werden. Und
Ex-Champions gibt es in der Liga nun auch wahrlich genug. Ein
wenig betrübt wirkt der Wuschelkopf über diese
prägnante Antwort schon, doch er will nicht so schnell
aufgeben, wie das seine Gegner in der Regel im Seilgeviert
immer tun.
Mike
Léon: „Das ist aber wirklich schade. Hast du ihn
heute vielleicht schon mal gesehen? Wir suchen ihn schon die
ganze Zeit und die VW-Halle ist wirklich groß, wie du
sicherlich schon bemerkt hast!“
Egal, wie
hartnäckig die Hilde Guard in dieser Situation auch ist,
dieses Spiel lässt sich offensichtlich auch von beiden
Seiten spielen. Und so folgt nun wieder
Stimme:
„Nein. Raus.“
Abermals Verwunderung auf Mike
Léons Gesicht, warum der Herr so offensichtlich
schlecht gelaunt ist. Absolut nicht nachzuvollziehen…
Mike
Léon: „In Ordnung! Dann weiterhin noch viel Spaß
beim… ähm… was immer du auch machst!
Tschüssi!“
Fröhlich winkt der Spanier dem anonymen Ex-Champ zu,
nur um danach die Türe zu der Kabine wieder zu
schließen. Dann eben nicht! Dann müssen sie halt
weiter nach Mäxxxchen suchen… Die Laune von Mike
Léon ist dennoch weiterhin ungebrochen. Mit einem
verschmitzten Lächeln, lässt er seine Hände
wieder in den Hosentaschen verschwinden, stimmt wieder ein
pfeifendes Lied an und spaziert mit John Graciano und Travis
Devlin weiter durch die VW-Halle.
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Tokio. Berlin. London. Braunschweig. Irgendwas
passt nicht in diese Aufzählung.
Die letzten
Wochen waren für Jacob Kwabena außerordentlich
stressig. Gefeuert, die Sachen gepackt, einige Dinge in der
Heimat erledigt. Jetzt ist er hier, bereit für ein neues
Kapitel.
Nachdem er den Braunschweiger Hauptbahnhof
verlässt, nimmt er die schwarze Sonnenbrille ab und
lässt seinen Blick schweifen. Der Frühling hat
Braunschweig definitiv noch nicht erreicht, ganz im
Gegenteil. Kalt und trostlos wirkt es hier, mit
Frühling hat das definitiv noch nichts zu tun. Er zieht
den Reißverschluss seiner dicken Jacke zu, als er einen
Lastwagen vorbeifahren sieht, auf welchem groß das Logo
seiner neuen Heimat prangt: GFCW.
Direkt auf dem Weg
zur Volkswagen Halle, wo 7.000 Zuschauer bereit für den
War Evening sind. Dahin wird sich nun auch Jacob Kwabena
begeben. Doch er lässt die letzten Wochen noch einmal in
seinem Kopf Revue passieren, während er zum Taxistand
läuft.
Nachdem er in ein paar Wrestlingschulen
trainierte wurde er von Talentscouts einer Berliner Liga
unter Vertrag genommen. Ohne weiteres Training steckte man
ihn gleich in seinen ersten Kampf, wo der aus East London
stammende Farbige nach Strich und Faden vermöbelt wurde.
Irgendwie - durch Glück und Ablenkung - schaffte er den
Sieg. Seinen ersten Sieg. Seinen einzigen Sieg.
Nachdem
er wochenlang ignoriert wurde und die Liga eine Auslandstour
machte, flog man ihn plötzlich nach Japan, damit er dort
im Opener einer Großveranstaltung sein zweites Match
bestreitet. Eine Niederlage unter fünf Minuten bedeutete
seine Entlassung. Danke für nichts, du Scheißvogel.
Er
flog von Tokio nach Berlin, packte seine Sachen. Dann flog er
in seine Heimat und regelte einige Dinge, machte Urlaub. Er
dachte daran, sich vielleicht eine Liga in England zu suchen,
wo er reifen konnte, bis er erst eine eMail und dann ein Fax
bekam. Unterschrieben von Claude Dynamite. Ein Vertrag über
ein halbes Jahr. Sechs Monate hätte Jacob Kwabena Zeit,
die GFCW-Offiziellen, die Fans von sich zu überzeugen.
Dann würde man ihm ein längerfristiges Angebot
machen.
Sechs Monate, um wie eine Bombe einzuschlagen.
Ein Wunder?
Lächelnd, mit seiner Sporttasche über
die rechte Schulter verhangen, winkt der Rookie ein Taxi
heran. Der Wagen hält und kurze Zeit verlässt Jacob
Kwabena den trostlosen Ort, der sich Hauptbahnhof schimpft.
Es ist Zeit für ein neues Kapitel. GFCW, bist du bereit?
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Pete: Wow!
Die Storm Clouds sind zum heutigen Match in der Halle
eingetroffen.
Sven: Wie ich
aber sehen kann nicht alleine.
Pete: Stimmt.
Sind die so in der Anzahl gewachsen?
Sven: Werden
wir bestimmt gleich erfahren. Warte ab. Einen Schalt bitte.
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Die Kamera schaltet direkt in
die Halle, wo die Storm Clouds Thunder, Parn und der Lord of
Steel durch die Eingangstür eintreffen. Aber sie sind
nicht wirklich alleine. Um die drei herum gehen noch zwei
weitere unbekannte, in schwarz gekleidete Gestalten. Sie
könnten fast als Gauner durchgehen, wenn man es nicht
100%ig wüsste. Der eine ist ein hellhäutiger und
der andere ein dunkelhäutiger Mann. Die Statue der
beiden sind muskulös aufgebaut. Die Storm Clouds sehen
sich in der Eingangshalle um und scheinen gar noch nicht in
ihre Kabine zu wollen. Es sieht so aus, als ob sie auf
jemanden warten bzw. als ob sie jemanden suchen. Doch wie ein
Zufall kommt ihnen Mac Müll entgegen, der aus dem
Inneren der Halle hier erscheint um einige Opfer für ein
Interview zu finden. Was für ein Zufall, denken die drei
und sie scheinen ihn erstmal gar nicht zu beachten. Mac Müll
hat wohl wieder Hunger auf Nervennahrung, doch als er die
drei Jungs mit Anhang sieht, läßt er vom Automaten
los, worauf er eigentlich zielstrebig hingehen wollte, und
geht neugierig auf die "kleine Bande" los. Doch als
er wieder seine Worte "Hallo Jungs!" loslassen
will, wird er bereits von einer Barrikade der beiden in
schwarz gekleideten Gestalten aufgehalten. Der weiße
legt sofort los und meckert Mac Müll an.
Weißer
Mann: Hey! Verpiß dich, oder willst du Ärger?
Mac Müll: Aber ich
wollte doch nur ...
Dunkelfarbiger
Mann: Hast du nicht gehört was mein Kollege sagte oder
haste Bohnen in den Ohren? Mach 'ne Fliege!
Aber Mac Müll läßt
nicht locker und spricht nun direkt die drei Storm Clouds an,
die ein wenig grinsen müssen.
Mac Müll: Thunder,
Lord, Paaaaaarnn ...
Doch da hat ihn schon der weiße
der beiden Typen am Schlawittchen gepackt und will wohl Mac
Müll die Leviten lesen. Der schwarze der beiden Typen
holt aus wobei er vom Lord aufgehalten wird.
Lord:
Black! Stopp!!! Laß ihn in Ruhe.
Black:
Aber Boss!?
Jack:
Aber Boss?! Er könnte doch einer der Säcke sein,
die euch an die Gurgel wollen.
Die drei Storm Clouds lachen
herzhaft.
Thunder:
Jack. Die Witzfigur kann noch niemals einer Fliege was
zuleide tun. Das kannste vergessen. Der ist clean und laß
ihn ruhig wieder los, ansonsten macht er sich noch vor Angst
in seine Unterhose.
Jack läßt von Mac
Müll los und dieser richtet seine Kleidung wieder
zurecht.
Jack:
Komm uns bloß nicht mehr in die Quere, kleiner
Giftzwerg. Ansonsten machen wir aus dir Vogelfutter ...
Black: ..
und dann verfütteren wir dich an die Tauben im Park,
verstanden?
Mac Müll schluckt einmal
kräftig, doch dann traut er sich erneut etwas zu den
Storm Clouds zu sagen.
Mac Müll: Eine Frage
habe ich an euch, Jungs.
Thunder:
Eine Frage aber nur, ansonsten laß ich die "Hunde"
auf dich los.
Black und Jack knurren wie
Hunde los, die ihre Beute zerfleischen möchten.
Thunder:
Scherz beiseite. Was möchtest du wissen?
Mac Müll: Wer sind die
beiden Gestalten?
Mac Müll zeigt mit dem
Finger auf die beiden in schwarz gekleideten Männer. Die
schauen sich gegenseitig an.
Black:
Hast du gesehen, Jack? Der wollte dich schlagen!
Mac Müll wird hektisch und
wendet sich mit klärenden Gesten zu Black.
Jack: Der
wollte dich auch schlagen!
Black:
Nicht zu übersehen.
Und sofort setzt es einen
doppelten Satz heißer Ohren für Mac Müll, der
zur gleichen Zeit von Black und Jack gezeigt wird. Mac Müll
faßt sich mit offenem Mund an beide Ohren.
Thunder:
Jungs, jetzt ist Ruhe. Lasst den armen Mac Müll in Ruhe.
Lord: Um
deine Frage zu beantworten. Es sind Freunde von mir.
Mac Müll: Ja, aber wozu
habt ihr die engagiert?
Die Storm Clouds schütteln
mit dem Kopf.
Thunder:
Ach Mac, du hast doch das Ende des Matches zwischen dem Lord
of Steel und Chris McFly jr. gesehen, oder?
Mac Müll: Verstehe. Ihr
wollt euch die Leute der Organisation mit euren neuen
Bodyguards vom Halse halten.
LoS: Hey,
unser Mac Müll ist doch nicht so doof wie er aussieht.
Mac Müll: Thunder,
heute abend darfst du ja gegen Chris McFly jr. ran. Meinst
du, dass du ihn besiegen kannst?
Thunder:
Das wird sich zeigen. Chris McFly jr. ist eine wichtige Figur
des Wrestlings, aber ich bin auch nicht ohne. Von daher würde
ich sagen: Der bessere möge gewinnen, auch wenn er zur
URR gehört. Er ist nicht so ein Schnösel wie die
Corps oder Emilio. Ich respektiere ihn.
Mac Müll: Apropo URR...
Habt ihr etwas herausgefunden, ob URR hinter dieser
Organisation steckt?
Der Lord zuckt mit den
Schultern.
LoS:
Beweise haben wir nicht gefunden, dass URR mit drin steckt,
aber wir haben auch keine Beweise, dass sie unschuldig sind.
Thunder:
Aber ich hoffe, dass wir es bald erfahren.
Thunder schaut auf seine Uhr.
Thunder:
So wir müssen los. Ich muss mich noch auf das Match
vorbereiten.
LoS: Und
ich erwarte Sam noch. Er ist nämlich vor ein paar Tagen
gelandet. Bis später, Mac Müll.
Mac Müll: Aber eine
Frage hätte ich noch...
Thunder:
Deine Fragestunde ist vorbei oder möchtest du noch ein
Blackjack-Sandwich?
Thunder lächelt und auch
Mac Müll muss ein wenig lächeln. Er streckt seine
Hände abweisend nach vorne.
Mac Müll: Nene.. ist
schon gut. Einen schönen Tag noch, Jungs.
Der Lord dreht sich um und die Truppe maschiert in das
Innere des Backstagebereiches hinein. Sie lassen nur noch
einen leicht grinsenden Mac Müll stehen, der sich immer
noch an den Ohren packt. Mit dem Bild schaltet die Kamera zu
Pete und Sven zurück.
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Pete:
Freunde!? Das glaubt der wohl selber nicht.
Sven: Dafür
sind das komische Namen. Black und Jack.
Pete: Das
sieht mir sehr danach aus als wenn sich die Jungs Bodyguards
zugelegt haben.
Sven:
Gut möglich. Wir werden sehen. Weiter gehts im
Backstagebereich.
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Singles
Match: Eli Colson vs. Toxic Lugosi Referee: Peter
Cleven
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Street
Wars
Vinnie
Pazs “Street Wars” wummert aus der Hallenanlage
und Eli Colson betritt die Stage. Er wird natürlich von
„The Future“ TJ Silverberg und TJs Managerin und
Freundin Jessica begleitet, die den L.A. Gym-Schüler
flankieren. Wie schon zuvor besteht das Ring Gear von
„Kentucky’s Pride“ aus dunkelblauen Trunks,
die dem Banner seines Heimatbundesstaates nachempfunden sind,
dunkelblaue Knie- und schwarze Ellenbogenschoner. Natürlich
trägt er auch das obligatorische L.A. Gym Shirt in
schwarz, die visuelle Untermauerung seiner Loyalität zu
seinem Mentor Lex Streetman. Alle drei wirken ernst, als sie
die Rampe zum Ring hinuntermarschieren.
Pete:
„Das frische Quasi-Team bestehend aus Eli Colson und TJ
Silverberg konnte gegen die Innovation bisher gerade einmal
einen Sieg einfahren und das war in einem Rage in a Cage
Match zwischen Colson und Pride. Gegen Toxic Lugosi konnten
jedoch noch keiner der beiden gewinnen! Vielleicht reicht es
ja heute für einen Sieg gegen ‚The Bad Bat’!“
Sven:
„Das glaubst du doch wohl selbst nicht, Pete! Der Toxic
Lugosi hat bisher alles vernichtet, was ihm im Weg stand. Gut
ein lächerliches Draw konnten die beiden Pappnasen gegen
die Innovation erzwingen aber sonst? Sonst sehe ich nur
peinliche Loser!“
Pete:
„Wieder mal nur aufbauende Worte von dir!“
Sven:
„Ich steh ja mehr so auf Realtalk!“
Laura:
„Auf dem Weg zum Ring… Aus Louisville, Kentucky,
mit einem Kampfgewicht von 98 Kilogramm. Er repräsentiert
das L.A. Gym und wird begleitet von TJ Silverberg und
Jessica…. ELI COLSOOOOON!!!!!!!!“
Zusammen
marschieren sie unter kleinem Jubel zum Ring. Während TJ
Silverberg und Jessica das Seilgeviert umrunden und in der
designierten Ecke von Eli Colson zum Stehen kommen, rollt
sich Eli Colson in den Ring, steigt an einer Ringecke aufs
Middle Rope und posiert noch kurz für die GFCW-Galaxie.
Dann hopst er runter, entledigt sich seines Shirts, schüttelt
noch mal kurz Arme und Beine aus und richtet seinen Blick gen
Entrance Rampe, wo gleich sein heutiger Gegner auftauchen
wird…
Oder?
Das Lied von Vinnie Paz
verklingt und es ist nun nur noch das Raunen der Crowd zu
hören, vom Toxic Lugosi jedoch keine Spur. Eli Colson
reibt sich sein behaartes Kinn, blickt abwechselnd fragend zu
TJ, Jessica und dem Referee, doch auch die wissen nicht, wo
„The Bad Bat“ abgeblieben ist.
Sven:
„Und nun? Ist die Innovation jetzt wirklich vom
Erdboden verschluckt?“
Pete: „So
scheint es zumindest! Komisch…“
Inzwischen
ist schon eine gute, halbe Minuten vergangen, ohne dass es
irgendein Anzeichen des langhaarigen Kraftprotzes der
Innovation gegeben hat. Kurz geht der Referee zu Eli Colson
und flüstert ihm etwas ins Ohr. Ein enttäuschter
Blick von „Kentucky’s Pride“ und dann
betritt erneut die Nu… Ringsprecherin Laura den Ring.
Laura:
„Meine Damen und Herren, liebe GFCW-Galaxie.
Offensichtlich ist der Toxic Lugosi heute nicht anwesend,
weshalb dieses Match leider ausfallen muss!“
„BUUUUHHHHH!!!!!!!“
Na gut, der Übermack war Eli Colson bis hierhin noch
nicht in der Liga aber man wollte wenigstens einen Kampf
sehen. Die GFCW-Galaxie wirkt genauso enttäuscht wie Eli
Colson. Und mit ganz vielen enttäuschten Gesichtern, die
ganz viel Enttäuschung für Robert Pride und seine
Innovation übrig haben, weil diese einfach so
verschwinden und ihre Lockerroom-Kollegen im Stich lassen,
blendet die Kamera nach kurzer Zeit auch schon wieder ab. -,-
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Die
Kameras geben nach hinten. Oder sollte man Sagen, ein
aufgezeichnetes Segment wird eingespielt? Nichts
Ungewöhnliches. Ab und an geben Wrestler nun mal ein
Kommentar zu einem Match ab. Und diesmal ist es jemand der
sich schon eine Weile nicht an die Fans gewannt hat. Der
„Swingin’ Wrestler“, der einstige
„Renegade“ und Mann bei dem man nicht weiß
ob er noch ein „Suburb“ ist oder nicht. Ultima
Ratio Regun’s Chris McFly Jr. der Enforcer des Stalls
um Emilio Fernandez und Corps Nobilis. Die Augen sind unter
einer Sonnenbrille versteckt und die Kapuze eines Hoodies
hängt fast bis zu eben dieser Brille in seinem Gesicht.
Das Ganze
Auftreten ist das welches man als langjähriger Fan von
ihm gewöhnt ist. Straßenkleidung. Simple
Straßenkleidung mit festen Timberland Boots, einer
lockeren dreiviertel Cargohose und einem weiten, wenn auch
relativ dünnem Hoodie. Das Outfit des mehr
fachdekorierten Mannes, seit vielen, vielen Jahren.
Vielleicht ein optisches Statement? Vielleicht eine klare
Aussage wo er sich wirklich zugehörig fühlt und wo
nicht? Langsam hebt er die Stimme.
Chris
McFly Jr.: „Seit fast einem Jahr geht es immer weiter
bergab mit mir. Zumindest scheint dies so. Fans der
Indie-Szene wissen wovon ich spreche. Gebetsmühlenartig
habe ich immer versucht meine „Krise“ mit guten
Leistungen wegzureden. Habe ein Match nach dem anderen
bestritten wie eine Maschine. Eine Wrestling-Maschine.“
Kaum merklich
spielt er in seiner Hand mit der Bleigießfigur die ihn
seit dem frühen Morgen des ersten Januars ständig
zu begleiten scheint.
Chris
McFly Jr.: „Doch der Sturz ließ sich nicht
abfedern… er fand sogar eine neue Qualität. Vom
Main Event der wichtigsten GFCW Show des Jahres, Title
Nights, in den Opener der ersten War Evening Ausgabe 2013.
Lange habe ich geglaubt dass ich es Schicksal ist. Lange habe
ich geglaubt dass es scheinbar nicht mehr reicht. Das mein
Stern, der Stern des Indie-Superstars verglüht ist. Nach
nur wenigen Jahren an der Spitze des Business gefallen wie
ein Meteorit auf die Erde. Verglüht wie eine
Sternschnuppe im Himmel der Möglichkeiten die dieses
Business zu bieten hat.“
Sein Blick ruht
auf dem Stück Blei. Dann schließt er die Hand und
steckt es in seine Hosentasche. Seine Hände gehen nach
oben und greifen die Seile eines Ringes. Denn in genauso
einem steht er. Einem Wrestling Ring.
Chris
McFly Jr.: „Doch ich habe verstanden das es mehr war
als meine eigne Schuld. Ich bin umher geirrt wie ein kleiner,
dummer Schuljunge und merkte erst viel zu spät dass ich
in einen Kampf der Titanen geraten bin. Ich stehe zwischen
den Fronten. Und damit meine ich nicht alleine die Fronten
zwischen Lex Streetman und dem Corps Nobilis.“
Und so spricht er
es an. Das was sich viele Fragen.
Chris
McFly Jr.: „Ich werde heute in Braunschweig den
Schleier der unbeantworteten Fragen lüften. Ich werde
heute die Antworten auf die Fragen geben die seid zwei
Monaten über meiner Person schweben und die Welt an mir
zweifeln lässt. Doch erst muss ich ein weiteres Match
bestreiten. Ein weiteres Match das den Weg zeigt aus der
Dunkelheit in das Licht.“
Seine stimme ist
schwer belegt.
Chris
McFly Jr.: „Zuerst war da Parn. Ich habe es nicht
verstanden. Ich wusste nicht warum ich gegen ihn kämpfte.
Aber ich tat es so wie ich es immer tue. Mit ganzem Herzen.
Und Parn war kurz davor siegreich zu sein. Denn er hat ein
Ziel für das es sich zu kämpfen lohnte. Ich glaubte
an einen Zufall.“
Die erste War
Evening Ausgabe des Jahres 2013. Wer erinnert sich nicht an
das Match das Parn beinahe eine Sensation beschwerte?
Chris
McFly Jr.: „Und letzte War Evening musste ich die
Klingen mit Lord of Steel kreuzen. Doch bevor jemand fragt.
Mit den Menschen die LoS, Parn, Thunder und letztlich auch
mich attackierten habe ich nichts zu tun. Schließlich
wurde auch ich vermöbelt. Auch ich lag im Ringstaub.“
Das die
StormClouds außerhalb des Ringes wohl etwas Probleme
haben scheint sich ja mehr und mehr heraus zu kritalisieren.
Chris
McFly Jr.: „Jetzt kommt Thunder. Der letzte im Bunde.
Wenn dieser Tag herum ist, habe ich gegen jeden der Tag Team
Contender, meine kommenden Gegner in diesem unsäglichen
PPV Six Man Tag Team Match einmal gekämpft. Seht ihr
vielleicht das Bild warum ich bereits vor dieser offiziellen
Ansetzung gegen Parn kämpfen musste?“
Die Frage hallt
durch den leeren Trainingsraum. Es gibt keine Antwort. Und
doch. Sie liegt in der Luft. Es ist mittlerweile für
jeden sichtbar. Es fehlt nur noch einer der die letzten Worte
für diese Angelegenheit spricht und die Puzzelstücke
mit diesen Worten zusammen leimt. Das Bild ist längst
da. Es ist vor Jedermanns Augen klar zu sehen.
Chris
McFly Jr.: „Es gibt Mächte die sind stärker
als ich es bin. Es gibt Vorgänge die keine Zufälle
mehr sind. Es gibt Tatsachen welche die Ganze Zeit vor den
Augen der Beteiligten liegen und nur gesehen, wahrgenommen
werden müssen.“
Er zieht die
Kapuze nach hinten. Das Gesicht kommt zum Vorschein.
Chris
McFly Jr.: „Parn… Steel… Thunder…
ihr müsst mir nicht glauben. Ihr könnt mich für
einen Verräter halten. Einen Lügner und Betrüger.
Jemand, der einen Dolch in euren Rücken rammt. Nicht
davon ist wirklich der Fall. Ich bin einfach nur ein Wrestler
der kämpft um zu siegen, und der einst kam um zu
bleiben.“
Er nimmt auch
noch die Brille ab. Ein Blick auf die zornesschwangeren Augen
genügt um zu sehen dass es in McFly selbst arbeitet.
Aber es ist nicht der McFly den wir sahen als er den
Forderungen und Fragen Lex Streetman’s keine Antwort
geben konnte. Es ist nicht mehr derjenige der URR in der
Kabine gehorchte wie ein kleiner Schoßhund.
Chris
McFly Jr.: „Thunder… es ist nichts persönliches…
hier geht es um mehr als du es dir vorstellen kannst. Wir
sind Figuren in einem Schachspiel! Hier geht es schon lange
nicht mehr nur um die Tag Team Titel!“
Er schnauft tief
durch.
Chris
McFly Jr.: „Doch ab jetzt nehme ich wieder das Heft in
die Hand. Und ich werde die Sache offen legen. Und Dann gehe
ich diesen steinigen Weg zu Ende. Und die Welt wird eine
Wiedergeburt erleben! DENN ICH BIN WIEDER DA!!“
Mit diesen letzten markigen Worten fadet das
Bild aus. Zurück also zum geschehen in Braunschweig.
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Es gibt
Tage an denen auch jemand von gehobenem Status und purst
blauem Blute die Hilfe von jemand anderem in Anspruch nehmen
muss. Auch wenn der hohe Stand über die Massen herrscht,
sie zu ihrem eigenen Wohle in eine güldene Zukunft der
fruchtbaren Dienerschaft führt, so ist „der
Herrscher“ als solcher, obwohl mit vielen Kompetenzen
von Gottes Gnaden ausgestattet, nicht omnipotent. Das wäre
auch überhaupt nicht schlimm, kann der kluge Herrscher
doch in der vom Halsabschneidertum der modernen Demokratie
beherrschten Gesellschaft, in der ein jeder Bauerntölpel
davon überzeugt ist, die gleichen Rechte wie „der
Herrscher“ zu besitzen, auf die Hilfe seinesgleichen
hoffen. Der Adel muss sich auf den Adel verlassen können,
schließlich ist die höchste aller
Gesellschaftsklassen bedroht! Bedroht vom Schmutz des nach
oben trachtenden Gesocks, das die Straßen der Städte
dieser Welt füllt! Manchmal gibt es jedoch auch Tage in
denen einem Adligen die Hilfe eines Adligen verwährt
bleibt. So wie heute, wenn mal wieder neue VBT-Runden bei
Youtube hochgeladen wurden!
Die GFCW
World Tag Team Champions treten aus dem Büro des GFCW
Commissioners Emilio Fernandez heraus, im Schlepptau haben
sie natürlich Joe Jobber, der als Zeichen seiner neu
gefundenen Zugehörigkeit zu Corps Nobilis ein
weiß-grünes Fuxen-Band über seinem schwarzen
Burberry(!!!!!!!!!!!!)-Hemd, samt dem charakteristischen
breit-karierten Muster innerhalb des Hemdkragens, trägt.
Doch nicht nur das hebt den ehemaligen König der GFCW
Jobber optisch von seinem alten Selbst ab (wie auch immer das
aussah, gibt für den Stock ja noch nicht mal einen
Rostereintrag <3 ), sondern auch die beige Tommy
Hilfiger(!!!!!!!!)-Cordhose, die dunkelbraunen Timberlands
(!!!!!!!!!!!!) und die schmierig aussehenden zurückgegelten
Haare lassen ehemaligen Tag Team Partner von Erick Ivans wie
einen Jurastudenten aussehen. Der Bezwinger von Jimmy Maxxx
hat sich den semiotischen Codes des gemeinen
Verbindungsstudenten nun komplett angepasst, womit er seinen
neuen „Freunden“ Richard von Hansa und Heinrich
von Sternburg stilistisch in nichts nach steht. Eben diese
beiden Sportsfreunde wirken in diesem Augenblick ziemlich
geknickt. Und weil Richard und Heinrich geknickt sind, ist
auch Joe Jobber geknickt, was man den dreien nicht nur an
ihren enttäuschten Mimiken, sondern auch an ihren nach
vorn fallenden Schultern anmerkt.
Heinrich:
„Und nun? Emilio hat für unser Problem
offensichtlich keine Zeit. Was willst du jetzt gegen Sid
unternehmen?“
Joe
Jobber: „Ja! Was willst du gegen Sid unternehmen?“
Entnervt
funkelt das inoffizielle Sprachrohr erst seinen neuen Fux und
dann Heinrich an, dann wendet er sich dem gehen zu und
schlurft über den grauen Betongrund des Korridors,
während er überfragt die Arme auseinanderwirft.
Heinrich und Joe Jobber folgen ihm.
Richard:
„Nun suchen wir uns jemand anderen...“
Die beiden Corpsbrüder von
Richard schließen wieder zu ihm auf.
Heinrich:
„Was ist mit dem Alten Herren Winfried? Der hat doch
genug Anwälte an der Hand!“
Joe
Jobber: „Ja, was ist mit dem Alten Herren Winfried? Der
hat doch genug Anwälte an der Hand!“
Richard bleibt schlagartig
stehen und dreht sich plötzlich zu seinen Verfolgern um,
sodass Joe Jobber sogar ein bisschen zurückschreckt. Ihm
ist anzusehen, dass ihm diese Fragerei offensichtlich ganz
gewaltig auf den Zeiger geht, besonders von diesem kleinen
Wicht!
Richard:
„Was glaubt ihr denn, was mit Winfried ist?“
Joe
Jobber: „Also…“
Richard:
„SCHNAUZE, FUX!!!!!!!“
Joe
Jobber befindet sich plötzlich mit dem Rücken gegen
die Wand gepresst, während seine Füße wenige
Zentimeter über dem Boden baumeln. Mit seinen beiden
Händen hat der Bajuware den armen Joe am Hemdkragen
gepackt und starrt ihn zornig an. Sogar Heinrich musste ob
der plötzlichen Explosion seines Corpsbruder einen
Schritt erschrocken einen Schritt zurückweichen. Joe
Jobber jappst nach Luft.
Richard:
„Ich will keinen Ton mehr von dir hören, Fux!
Unterwürfigste Demut, absoluten Gehorsam erfordere ich
von dir, Fux! Es ist nicht so, als ob ich dir diese wichtigen
Attribute zur Erhaltung unserer hierarchischen Strukturen
nicht auch einfach so einprügeln könnte aber du
bist jetzt ein Mitglied von Corps Nobilis und Prügeleien
unter Corpsbrüdern in der Öffentlichkeit sind eher
peinlich also sag ich es dir im Guten, damit du es dir auch
gut merkst: Du… Joe Jobber… bist…
weniger… wert… als…“
Da stockt
die eine Hälfte der GFCW World Tag Team Champions, als
er von seinem hünenhaften Corpsbruder von der Seite
angetippt wird und in Richtung der Ganges hinter sich deutet.
Richard:
„…Chris McFly!“
Nur, dass
der schon die ganze Zeit unbemerkt im Türrahmen steht
und sich köstlich darüber amüsiert, wie es in
dem ach so tollen Überstall zugeht. Ein Glück
konnte er sich die meiste Zeit von dieser Corps- und
Adligengeschichte fern halten. Er hat einen Job. Mehr
interessiert ihn in der gegenwärtigen Situation nicht.
Noch einmal sieht er auf die Bleigießfigur, die ihn
seit Silvester begleitet. Dann knallt er die Tür zu und
blickt in die erstaunten Gesichter mit einer aufgesetzten
unschuldsvollen Mine. Ebenso unschuldig kommen noch folgende
Worte über seine Lippen. Fast schon zu sehr gespielt.
Chris
McFly Jr.: „Oh Entschuldigung, störe ich euch etwa
bei irgendeinem studentischem Ritual?“
Richard
von Hansa entlässt Joe Jobber wieder aus seinem Griff
und der erfolgsloseste Wrestler der GFCW atmet erleichtert
durch. Der plötzliche Anblick ihres „Verbündeten“
scheint in Richard von Hansas Kopf eine Idee zu entzünden
und so setzt auch der Münchner ein freundliches Lächeln
auf, das freundlichste zu dem er fähig ist, was aber
dennoch seltsam gequält wirkt, und geht mit
ausgebreiteten Armen auf den „Swingin’ Wrestler“
zu.
Richard:
„Chris McFly Jr.!!! Was für eine Freude es ist,
einen guten Freund wiederzusehen! Wo warst du? Wir haben nach
dir gesucht!“
Die Augenbrauen des Chicagoer
Weltenbummlers gehen nach oben. Sollen eine Überraschung
vortäuschen.
Chris
McFly Jr.: „Tatsächlich? Nun werter Richard, mein
FREUND…“
Er betont das Wort „Freund“
extra scharf.
Chris
McFly Jr.: „…wie kann ein Mann von meinem, nicht
ganz so hohem Format dir, oder sollte ich sagen euch, denn
noch weiter behilflich sein?“
Die
angedeutete Umarmung von Richard von Hansa ignoriert
Chicagoe’s Finest und so lässt das inoffizielle
Sprachrohr Nobilae mit einer kaum bemerkbaren Enttäuschung
die Arme wieder sinken. Das falsche Lächeln hat der
Adlige deshalb noch lange nicht abgelegt. Er braucht etwas,
das ihm Chris McFly Jr. nicht so ohne weiteres aushändigen
muss, auch wenn sein Vertrag ihn nach wie vor an Ultima Ratio
Regum bindet.
Richard:
„Nun ja, wie dem auch sei… Ich habe gesehen,
dass du… neue Freunde gefunden hast, richtig?“
Die Augen des ehemaligen
Renegades verengen sich.
Chris
McFly Jr.: „Was meinst du denn damit, huh? Ich bin
keiner eurer… eurer Füchse oder wie auch immer
sich das nennt. Also darf ich wohl noch mit anderen Menschen
nicht ganz so adliger Abstammung verkehren oder?“
Welch
merkwürdig gekünstelte Konversation hier zwischen
den beiden Wrestlern von Statten geht! Heinrich von Sternburg
schaut seinen Stadtvetter skeptisch an und Joe Jobber? Der
versucht skeptisch zu schauen, indem er seinen Kopf schief
legt, seine Hände in die Hüften stemmt und eine
Augenbraue demonstrativ hochzieht, was ihn jedoch eher wie
einen Volltrottel aussehen lässt als einen Skeptiker.
Richard überspielt das jedoch gekonnt. Oder vielleicht
geht das auch einfach nur an ihm vorbei, weil es in seinem
egozentrischen Kosmos keinen Platz hat…
Richard:
„Du weißt schon, dein Treffen mit diesem…
Wie hieß er doch gleich? Nakedman, der nackte Anwalt!
Der nackte Anwalt, der nach eigenen Angaben noch nie verloren
hat! Samuel Lawrence oder so?! Jajajaja, dieses kleine
Treffen zwischen dir und ihm ist uns natürlich nicht
verborgen geblieben!“
Chris
McFly Jr.: „Nun du meinst wahrscheinlich meinen alten
Freund aus Detroit. Lawrence Waynewright III. Und ja, er ist
wirklich immer nackt.“
Das
inoffizielle Sprachrohr Nobilae nickt zustimmend.
Richard:
„Genau! Genau dieser Lawrence Waynewright!“
Freundschaftlich
(sofern man das bei den beiden Akteuren überhaupt sagen
kann) legt die eine Hälfte der GFCW World Tag Team
Champions seinen Arm um die Schulter von Chris McFly Jr. und
gestikuliert mit seiner freien Hand unter den fassungslosen
Blicken von Heinrich von Sternburg und Joe Jobber vor den
Augen des Suburbs herum um seine folgenden Worte zu
untermauern.
Richard:
„Du scheinst diesen Anwalt ganz gut zu kennen, was ein
wirklich merkwürdiger Zufall ist, denn ob du es glaubst
oder nicht, Chris! Ich und Heinrich……. –
und Joe hier auch – brauchen einen Anwalt! Einen, der
Probleme vom Tisch schafft, einen, auf den man sich auf jeden
Fall verlassen kann! Einen, wie ihn!“
Tief, sehr tief, nein sehr,
sehr tief atmet der Swingin’ Wrestler einmal durch.
Chris
McFly Jr: „Du… Richard sehe ich dass richtig das
ein so reicher und gut situierter Mann wie du, etwa zu mir
kommt und mich nach meinem Anwalt fragt? Was zum Kreuzgeier
habt ihr jetzt schon wieder ausgefressen?“
Alle
Distanz ist dahin, McFly redet nun mit von Hansa als wären
es dickste Buddies. Aber jeder der auch nur irgendwie die
letzten Monate verfolgt hat weiß, eher schlagen die
Beiden sich noch einmal die Köpfe ein, als dass man hier
von „Buddies“ reden kann.
Richard:
„Details klären wir später, aber du kannst
mir glauben, lieber Chris, dass es auch in deinem Interesse
ist, denn es geht unter anderem auch um dein Match bei Doom’s
Night! Konkret lautet dieses sich im Dreck suhlende,
armselige Problem Sid the Scum! Aber wie gesagt, darum
kümmern wir uns, wenn es wirklich soweit ist!“
Kurz hält McFly inne.
Chris
McFly Jr.: „Richard, du weißt, was der wahre
Grund ist, warum wir dieses Schauspiel hier abziehen. Also
nenn mir einen Grund, nur einen fuckin’ reason, warum
ich dir helfen sollte?“
Ein
Dämpfer für den Bajuwaren, mit dem er so nicht
gerechnet hat, hat er doch schon früher zu Zeiten als
Eric Fletcher ein kurzes Gastspiel bei Corps Nobilis gegeben
hat, kaum gemerkt, was außerhalb seines zuvor
angesprochenen, egozentrischen Kosmoses passierte. Und daher
scheint ihn diese trotzige Antwort von CMJ, die für ihn
aus dem Nichts kommt, auch ordentlich zu verärgern, wie
der ernste Blick und die kurzzeitig gefletschten Zähne
zeigen.
Richard:
„Warum? Weil wir das sagen! Darum! Weißt du noch?
Der kleine Haken, der dich zu dieser ganzen Sache zwingt? Was
glaubst du denn, was Emilio sagen wird, wenn er erfährt,
dass du dich gegen uns stellst? Was glaubst du, was dann
passiert??? Doom’s Night ist noch nicht vorbei und bis
dahin hast du zu tun, was wir dir auftragen, Diener!
Also, vermittelst du deinem nudistischen Anwaltsbuddy nun
seine neuen Kunden, oder nicht?“
Unmerklich
ballt sich die Faust des Chicagoers. Doch scheinbar siegt
hier ein weiteres Mal die Vernunft.
Chris
McFly Jr.: „Also gut. Ich werde ihn bitten Kontakt mit
euch aufzunehmen.“
Doch dann
packt McFly die Hand des adligen Münchners. Drückt
die zusammen. Richard versucht sich keine Blöße zu
geben. Hier kommt es auch auf das mentale Powerplay an. Mit
ernstem und unnachgiebigen Blick sowie aufgesetzter
Freundlichkeit antwortet der Münchner nur scharf.
Richard:
„Wunderbar, ganz vorzüglich! Das höre ich
wirklich gerne! Dann würde ich sagen, lassen wir dich
jetzt in Ruhe, du musst dich ja schließlich…
auch noch auf deinen Kampf gegen Thunder vorbereiten und
danach aufpassen, dass Sid the Scum und Rob Gossler keinen
Unsinn bei unserem Match anstellen. Also, viel Erfolg,
Partner!“
Besondere
Betonung legt der adlige Jurastudent auf das Wort „Partner“,
eine für den Zuschauer vielleicht eher implizite, für
den „Swingin’ Wrestler“ aber eine
sonnenklare Provokation, spielt der Münchner hier doch
auf die ureigenste Intimfloskel der Suburbs an. McFly löst
die Hand.
Chris
McFly Jr.: „Ganz wie du willst… Partner!“
Mit diesen ernsten Worten verlässt
McFly wieder den Raum und lässt die anderen zurück.
Mit einem seine Unsicherheit leidlich überspielend
wirkenden Richard von Hansa und zwei äußerst
verwirrt aussehenden Corpsbrüdern blendet die Kamera
wieder ab.
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In
der Braunschweiger VW-Halle ist War Evening im vollen Gange.
Doch ein Mann hat sich mittlerweile von der Location
entfernt. Es hat ihn stattdessen in eine nahegelegene Bar
gezogen. Wir reden hier von Keek Hathaway, der im Laufe des
Abends einen neuen Vertrag bei der GFCW unterschrieb und sich
als Hardcore-Wrestler präsentierte. Der Schwarzafrikaner
bahnt sich direkt den Weg zur Theke und schiebt dabei zwei
betrunkene Mädchen achtlos zur Seite. Ein Blick zum
Barkeeper und der Wrestler hat sich die Aufmerksamkeit von
eben jenem gesichert.
Keek
Hathaway: „Ein Cuba Libre. Mit Extraschuss.“
Selbst
in diesem Umfeld trägt Hathaway seinen Aluschläger,
den er nun an seinen Barhocker lehnt. In diesem Moment stellt
der Keeper, ein Mann von gut fünfzig Jahren, das Getränk
vor den Namibianer.
Keek
Hathaway: „He, hab mal 'ne Frage. Man hat mir gesagt,
dass einer eurer Kunden am heutigen Abend 'ne echte
Hardcorelegende ist. Deshalb bin ich hier. Gib mir mal 'nen
Tipp, wie ich diese Ikone finden kann!“
Ein
Mann Kapuzenshirt hebt seinen Kopf. Die Kapuze so tief üger
den Kopf gezogen das man sein Gesicht nicht sieht.
Stimme:
Was bist dufür ne Pussy? Was trinkst ner Russenbar?
Hathaway
räuspert sich. Dann dreht er langsam seinen Kopf in
Richtung des Mannes, der ihn soeben „Pussy“
genannt hat. Ihn, der in Japan blutige Matches bestritt, die
selbst für asiatische Verhältnisse noch brutal
genannt werden können.
Keek
Hathaway: „Was!? Hast du mich grad Pussy genannt, Mann?
Weißt du überhaupt, wer ich bin? Keek Hathaway,
ein Profiwrestler. Doch viel wichtiger ist die Frage.“
Er
nimmt einen Schluck seines Getränks.
Keek
Hathaway: „Wer bist du, Kapuzenmann?“
Der
Mann schnappt seinen Kendo-Stick und haut damit auf die Theke
einmal. Dann nimmt er seine Kapuze ab. Es kam das gesicht von
Savan zum Vorschein:
Savan: Ich
bin Savan. Du bist hier in einer Russenkneipe hier trinkt man
richtige "harte Sachen". Nicht solche Pussysachen!
Schau dir darüben Tatjana und Elena. die richtige auch
nicht solche Sachen.
Savan deutet auf zwei sehr
aufreizende Mädchen. Aufs Gesicht von Hathaway schiebt
sich ein breites Grinsen.
Keek
Hathaway: „Da wirst du wohl Recht haben. Und du bist
also Savan. Dann sei dir deine Bemerkung von vorhin
verziehen. Schließlich sagte man mir, dass du der
Inbegriff von Hardcore in der GFCW bist. Und nach so einem
Typen suche ich, Mann.“
Er
blickt auf sein Getränk, entscheidet sich aber, es zur
Seite zu schieben.
Keek
Hathaway: „Bist du heute auch für
Wrestlinggespräche empfänglich oder bist du nur
wegen den Mädels da?“
Savan:
Worüber wilslt du denn reden?
Der
Afrikaner kratzt sich am Kinn, genehmigt sich einen Blick auf
die Damen und wendet sich dann wieder Savan zu.
Keek
Hathaway: „Naja. Also ich bin zurück in der GFCW.
Keek Hathaway kehrt auf die große Bühne zurück.
Und natürlich werde ich wieder auf Erfolgsjagd gehen.
Bloß habe ich mir gedacht, dass ich nicht alleine auf
Titeljagd gehen sollte. Den Teamtitel finde ich zum Beispiel
sehr interessant...“
Nun
kommt er zum Punkt.
Keek
Hathaway: „Dazu brauche ich halt einen Partner. Einen
Partner, der genauso hart und gnadenlos ist wie ich. Deshalb
bin ich hier. Denn man sagte mir, dass du eine Hardcore-Ikone
bist!“
Savan
merkt seine Blicke zu den Russinnen.
Savan:
Wenn du über Wrestling labbern willst warum schaut du
immer zu Tatjana und Elena?
Der
Afrikaner lacht laut auf und wendet seinen Blick von den
beiden Schönheiten ab um sich wieder Savan zu widmen.
Keek
Hathaway: „Auch ein harter Mann gönnt sich mal ein
wenig Spaß! Und die Damen können sicherlich etwas
zu meiner körperlichen Fitness beitragen, wenn sie heute
Abend Lust haben. Aber du hast schon Recht, Savan. Wir
sollten beim Geschäft bleiben. Also was sagst du? Bist
du nicht auch an einem Team interessiert? Oder hast du andere
Pläne?
Savan:
Du meinst ganz an die Spitze der Tag Team Division kommen?
Zustimmendes
Nicken.
Keek
Hathaway: „Oooh ja! Ich, Keek Hathaway, gebe mich doch
nicht mit zweiten Plätzen zufrieden. Wenn ich etwas
will, dann mache ich es ganz oder gar nicht. Mein Ziel ist
die absolute Spitze – der Titel!“
Mit
einem Handzeichen bestellt der Dunkelhäutige ein
weiteres Getränk. Savan stoppt die Bstellung bestellt 2
Vodkas.
Savan: Das will ich
schon lange. Pass auf ich JETZT noch verletzt aber die erste
Show nach Dooms Day bin ich wieder aktiv dabei.!
Zufrieden
klopft Keek dem Verletzten auf die Schulter und nimmt die
Bestellung in Empfang. Er nimmt direkt einen großen
Schluck Wodka.
Keek
Hathaway: Das klingt ja so, als ob wir im Geschäft
wären, Savan. Kann ich also damit rechnen, dass wir als
Hardcore-Team die Szene rocken werden?“
Savans
Gesicht wird schmerzverzerrt.
Savan:
Aua Man! Das ist die verletzte Stelle.
Keek
hebt überrascht die Hände.
Keek
Hathaway: „Sorry, Mann. Das habe ich nicht gewusst.
Wollte doch nicht meinen Partner nochmal verletzt. Aber nun
lass uns die Teamgründung feiern. Wonach ist dir?
Alkohol? Frauen? Einer Prügelei mit Betrunkenen?“
Savan:
Wir schnappen jetzt Flasche Vodka und Tatjana und Elena. Die
schauen sowieso schon die ganze Zeit her. Dann kannst es auch
wieder gut machen das du sie weg gestoßen hast!
Der
Namibianer steht von der Theke auf und nimmt sich die
Flasche.
Keek
Hathaway: „Du hast Recht, Savan! Wir sollten zu den
zwei Mädels gehen und uns angemessen entschuldigen. Wenn
du verstehst was ich meine. Und nach Doom's Night werden die
Gegnerteams dann ebenso zerstört wie die Elena und
Tatjana nun...“
Lachend
geht er auf die Damen zu. Savan folgt ihm dabei. Dann
schaltet die Szene ab.
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Er kann die Augen kaum
aufhalten. Mit erhobener Hand verdeckt er sein Gesicht,
blickt nur durch den Spalt nach draußen. Weiter öffnen
kann er nicht wagen es wäre zu gefährlich. Doch er
muss weiter, es gibt ein Ziel. Deshalb kann er nicht
stehenbleiben. Zögerlich öffnet er den Spalt ein
weiteres Stück, zwinkert. Kneift schmerzvoll das Auge
zusammen. Dann ein weiterer Versuch. Dann öffnet er es
ganz. Er nimmt die Hand vom Auge, sein Herz schlägt
einen wilden Rhythmus. Beruhigung ist nun das Ziel. Tiefes
Luftholen.
Die Strahlen treffen ihn,
verbrennen förmlich seine Netzhaut. Wie Motten umkreisen
ihn die Auslöser dieser Strahlung links und rechts.
Schutz suchend drückt er sich an eine Wand und wartet,
bis die Strahlenmonster vorbeiziehen. Dazu schließt er
die Augen und verlässt sich auf sein Gehör. Als die
Schritte verstummen, fällt Garrison Gaeta ein Stein vom
Herzen.
Die Strahlen des Hässlichkeit.
Was für den normalen
Menschen kaum ein Problem ist, wird für den „Catwalk
God“ zu einem täglichen Spießrutenlauf.
Hässliche Menschen in seinem Umfeld strahlen ihre
Hässlichkeit, ihre optische Monstrosität
rücksichtlos hinaus und verderben Gaeta damit den Tag.
Doch nun soll Schluss damit sein. Er muss sich etwas
einfallen lassen. Und er hat auch schon eine Idee, nur die
nötigen Materialien für die Sicherung seines
gefilterten Sichtfeldes fehlen noch.
„Garrison?“
Erschrocken geht Gaeta in die
Hocke und bedeckt den Kopf nach militärischem Stil mit
seinen Händen. Steht ihm etwa ein Angriff der
Hässlichkeit bevor?
„Ich bin es nur.“
Die Stimme kommt dem Italiener
vage vertraut vor. Durch sein halb geöffnetes Auge
erkennt er zunächst eine unmodische, graue Hose. Dann
ein schlecht sitzendes Sakko und eine billig wirkende
Krawatte. In der Hand ein Mikrofon. Mäc Müll. Auch
eine dieser Hässlichkeiten. Doch halbwegs hat sich Gaeta
schon an den Anblick dieses Monsters gewöhnt. Also atmet
er tief durch und richtet sich wieder auf. Der Italiener
wischt sich einen Staubkorn vom Kragen seines
bordeauxfarbenen Hemdes.
Garrison
Gaeta: „Schlimm genug. Doch du willst sicherlich ein
Interview. Also gut...“
Er seufzt. Dann dreht er seinen
Kopf in Richtung des Reports. Dabei nimmt er einen Punkt an
der Wand ins Blickfeld, damit er nicht direkt auf Müll
fokussieren muss.
MäcMüll:
„Garrison, die Wochen seit deinem Sieg bei der Talent
Search sind für dich turbulent verlaufen. Du konntest
einen kleinen Zwist mit Rob Gossler zu deinen Gunsten
entscheiden, musstest aber auch miterleben, wie sich die Gro
Gock Gang aufgelöst hast. Nun bist du mit Mr. Rodgers
alleine in einem Gespann. Und das, wo heute eigentlich die
Ablösung Zereos durch in einem Handicap-Match geplant
war...“
Nun kommt sie: Eine dieser
Fragen, die nur eine Interviewlegende wie Müll stellen
kann.
MäcMüll: „Und
wir wissen nicht einmal, wer der Ersatz für den Warrior
ist. Dabei ist es immer noch als Handicap-Match angekündigt.
Die gesamte GFCW-Galaxie wartet natürlich gebannt auf
die Auflösung, wer den freien Platz annehmen wird!“
Damit richtet er das Mikrofon
auf Garrison Gaeta. Der Italiener blickt etwas skeptisch
drein, als er das neugierige Gesicht des Interviewers sieht.
Garrison
Gaeta: „Ich bin mir sicher, dass es mir und meinen
Partner gelingen wird, Zereo am Ende zu entthronen...“
Die Antwort stellt Müll
nicht zufrieden und lockt beim Hall of Famer eine gehobene
Augenbraue hervor. Versucht der Italiener etwa, einer
kompletten Antwort auszuweichen.
MäcMüll: „Das
klingt aber nach einer Antwort vom Medienberater. Da muss ich
nachhaken. Das Publikum möchte natürlich einen
Namen!“
Erneut wandert das Mikrofon
damit zu Gaeta. Dieser seufzt, nimmt es dann aber doch an.
Garrison
Gaeta: „Das weiß ich ja, Mäc. Doch man
bekommt eben nicht immer, was man sich wünscht. Wenn es
doch so wäre, würde ich nun sicherlich nicht von
dir in einem süffigen Backstagebereich interviewt
werden, sondern von Tyra Banks auf dem roten Teppich bei der
Fashion Week in Paris.“
Damit versetzt er dem
Interviewer sicher einen Stich. Doch die Legende gibt nicht
auf, hat eine Erwiderung direkt auf den Lippen.
MäcMüll: „Wenn
ich mal ganz provokativ eine Anmerkung machen dürfte...“
Offenbar ist die Frage
rhetorisch. Dennoch setzt der Italiener zu einer ablehnenden
Entgegnung an. Da ist er aber nicht schnell genug, da der
Satz schon aus dem Mund Mülls schießt.
MäcMüll: „Man
könnte ja meinen, dass die Geheimniskrämerei
andeutet, dass die Ersatzwahl.offenbar nicht so ganz
zufriedenstellend ist. Oder irre ich mich da etwa?“
???:
„Oder es gibt gar keinen Ersatz.“
Die ertönende Stimme lässt
beide Gesprächspartner stutzen. Sie schnellen herum. Ihr
Blick fällt auf einen Mann, der einen Titel auf der
Schulter trägt. Alleine dies schränkt den Kreis der
Verdächtigen schon ein. Spätestens am
selbstgefälligen Lächeln erkennt man aber eindeutig
Dean Welkey. Den GFCW Champion.
Der Amerikaner kommt langsam,
wohl wissend, dass die Aufmerksamkeit auf ihn ruht, zum Duo
geschlendert. Kumpelhaft klopft er Müll erst auf die
Schulter, dann verwuschelt er das Haar des Hall of Famers, so
als würde es sich bei diesem um ein Hündchen
halten.
MäcMüll: „Wie
meinst du das?“
Der Swagmaster tauscht einen
kurzen, nicht interpretierbaren Blick mit Gaeta aus. Dieser
steht dem Auftauchen offenbar etwas skeptisch oder zumindest
überrascht gegenüber. Welkey lässt sich für
eine Antwort noch Zeit und sucht die passende Position vor
der Kamera.
Dean
Welkey: „Ich meine es so, wie ich es gesagt habe.“
Dann ist Stille. Jede Antwort
muss man ihm aber doch nicht aus der Nase ziehen. Nach einem
Moment der Ruhe setzt Welkey von selbst an und fährt
fort.
Dean
Welkey: „Schweigen kann natürlich viele Ursachen
haben. Unlust. Man hat was zu verbergen. Man will die
Spannung erhöhen. Oder auch einfach Unwissen. Kann es
denn nicht sein, dass Garrison selbst nicht weiß, wer
sein Partner ist?“
Mit hochgezogenen Augenbrauen
blickt er den Italiener an. Dieser fühlt sich bei dieser
Vermutung offenbar unwohl und macht einen Schritt zurück.
Es ist ihm anzusehen, dass es ihm nicht gefällt, wenn
man über seinen Kopf hinweg Behauptungen aufstellt. Ist
seine Reaktion etwa ein Eingeständnis...?
Dean
Welkey: „Wieso das so sein könnte? Vielleicht hat
der gute John Rodgers darin versagt, einen adäquaten
Ersatz zu finden. Das würde mich nicht überraschen,
schließlich habe ich selbst einst unter der Fuchtel
dieses Pfuschers gestanden. Natürlich bietet so ein
Manager im ersten Augenblick Vorteile, doch der Erfolg Johns
hält sich sicher in Grenzen...“
Mit einem Lächeln fixiert
er Garrison.
Dean
Welkey: „Ich will damit nicht andeuten, dass du als
kommender Star einen Partner brauchst. Ganz im Gegenteil.
Bloß mir würde es gegen den Strich gehen, wenn
mein eigener Manager mich im Unklaren darüber lässt,
wer mit mir antreten wird. Ich möchte dich natürlich
nicht beeinflussen, das käme mir NIE in den Sinn. Doch
du kennst mein Angebot. Es sollte dir klar werden, dass du
darüber Nachdenken solltest.“
Wir erinnern und einen Monat
zurück: Dean Welkey offerierte Garrison Gaeta, sich von
seinem Manager zu trennen und stattdessen an die Seite des
Champions zu treten. Bislang gab es dazu noch keine Reaktion.
Dean
Welkey: „Lass dir Zeit, Garrison. Doom's Night ist noch
zwei Wochen hin. Doch dann will ich was hören. Genug
Zeit um die Wahrheit zu erkennen, denke ich doch.“
Damit wendet sich der Champion
auch schon wieder ab. Er dreht aber noch einmal um und baut
sich vor dem Italiener.
Dean
Welkey: „Oh. Und du solltest aufpassen, dass du auch
wirklich IC-Champion wirst. Nicht, dass Rodgers am Ende was
ganz Anderes im Sinn hat. Viel Glück...Partner.“
Er hält dem Model die Hand. Der Gaeta schüttelt
sie etwas ratlos, dann blickt er dem verschwindenden
Titelträger ein Stück nach. Gaeta wirkt
nachdenklich, stemmt fragend die Hände in die Hüften.
Dann schaltet diese Szene ab.
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